Versicherungsumsatz steigt zweistellig auf 23,6 (20,9) Mrd. EUR – noch stärker wächst mit 32 Prozent auf 1.090 (827) das Konzernergebnis
Anteil der Erstversicherung am Konzernergebnis erhöht sich auf 48 (44) Prozent
Schaden-/Kostenquote verbessert sich auf 91,2 (93,7) Prozent
Eigenkapitalrendite steigt auf 20,3 (18,5) Prozent
Ausblick für 2024: weiterhin Zuversicht, Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR deutlich zu übertreffen – Überprüfung der Jahresprognose nach drittem Quartal
Die Talanx Gruppe hat im ersten Halbjahr 2024 beim Versicherungsumsatz und beim Konzernergebnis starkes Wachstum erzielt: Der Versicherungsumsatz legte um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 23,6 (20,9) Mrd. EUR zu, das Konzernergebnis sogar um 32 Prozent auf 1.090 (827) Mio. EUR. Erstmals übertraf das Halbjahresergebnis der Talanx Gruppe damit die 1-Mrd-Euro-Marke. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 28 Prozent auf 2,5 (2,0) Mrd. EUR. Zusätzlich zu dem starken Ergebnis der Rückversicherung wurde diese positive Entwicklung maßgeblich vom Wachstum der Erstversicherung getrieben, die ihren Versicherungsumsatz um 23 Prozent steigerte und ihren Anteil am Konzernergebnis auf 48 (44) Prozent erhöhte. Geprägt war das erste Halbjahr trotz gestiegener Großschadenleistungen im zweiten Quartal von einem guten versicherungstechnischen Ergebnis. Die Eigenkapitalrendite stieg auf 20,3 (18,5) Prozent und wird für das Gesamtjahr mit etwa 15 Prozent deutlich über der strategischen Zielsetzung von 10 Prozent erwartet. Ihre Ziele für 2024 wird die Talanx Gruppe nach dem dritten Quartal überprüfen.
„Unsere fokussierte Strategie zahlt sich weiter aus. Wir erzielen starkes und profitables Wachstum – organisch und anorganisch”, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Trotz höherer Großschäden im zweiten Quartal haben wir Puffer für die Hurrikan-Saison im dritten Quartal, die laut Expertenprognosen außergewöhnlich stark werden soll. Deshalb sind wir für das Jahr 2024 sehr zuversichtlich, unser Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR deutlich zu übertreffen und werden unsere Prognose nach dem dritten Quartal überprüfen.“
Das versicherungstechnische Ergebnis wuchs um 43 Prozent auf 2,3 (1,6) Mrd. EUR und profitierte davon, dass Großschadenleistungen innerhalb des periodenanteiligen Budgets blieben. Im ersten halben Jahr beliefen sich die Leistungen für Großschäden auf 750 (820) Mio. EUR. Dabei entstanden Man-made-Großschäden in Höhe von 202 (245) Mio. EUR; Großschadenleistungen für Naturkatastrophen beliefen sich auf 547 (575) Mio. EUR. Der größte Einzelschaden in der Gruppe war das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland im Frühsommer mit 174 Mio. EUR. Weitere Großschäden waren unter anderem die Flut in Brasilien mit 101 Mio. EUR und die Unruhen in Neukaledonien mit 82 Mio. EUR. Die zu erwartenden Belastungen durch den Brückeneinsturz in Baltimore im ersten Quartal sind komfortabel durch das verbleibende Großschadenbudget abgedeckt. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 91,2 (93,7) Prozent. Hierin enthalten ist das in vollständiger Höhe gebuchte periodenanteilige Großschadenbudget in Höhe von 1,1 Mrd. EUR.
Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten blieb stabil bei 784 (760) Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 28 Prozent auf 2,5 (2,0) Mrd. EUR. Das Halbjahres-Konzernergebnis steigerte sich um 32 Prozent auf 1.090 (827) Mio. EUR. Die Solvency-2-Quote lag zum 30. Juni 2024 bei 218 Prozent (31. März 2024: 217 Prozent).
Industrieversicherung: Starkes profitables Wachstum
Der Geschäftsbereich Industrieversicherung erzielte ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Versicherungsumsatz steigerte sich im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent (währungskursbereinigt ebenfalls um 14 Prozent) auf 4,8 (4,2) Mrd. EUR. Getrieben wurde diese positive Entwicklung vor allem durch Wachstum beim Neugeschäft und inflationsbedingte Preisanpassungen in der Sach-, Haftpflicht- und Specialty-Versicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg um 47 Prozent auf 429 (292) Mio. EUR und profitierte von einer verbesserten Schadenquote bei Frequenzschäden. Die Großschadenleistungen beliefen sich auf 128 (134) Mio. EUR und unterschritten das in vollständiger Höhe gebuchte, periodenanteilige Budget um 86 Mio. EUR deutlich. Die Schaden-Kostenquote verbesserte sich auf 91,1 (93,1) Prozent. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten erhöhte sich aufgrund eines gestiegenen Anlagevolumens und höheren laufenden Zinserträgen auf 68 (49) Mio. EUR. Das operative Ergebnis steigerte sich auf 305 (190) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis wuchs auf 223 (151) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung International: Umsatz und Ergebnis deutlich gewachsen
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International steigerte Umsatz und Ergebnis ebenfalls deutlich. Der Versicherungsumsatz stieg im ersten halben Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49 Prozent (währungskursbereinigt um 58 Prozent) auf 4,6 (3,1) Mrd. EUR. Diese positive Entwicklung resultiert sowohl aus organischem Wachstum (währungskursbereinigt um 19 Prozent) als auch aus der erstmaligen Berücksichtigung der akquirierten Liberty-Gesellschaften in Lateinamerika. Entsprechend verdoppelte sich der Versicherungsumsatz in Lateinamerika auf 2,3 (1,1) Mrd. EUR. Die Region ist damit für 50 Prozent des Umsatzes des Geschäftsbereichs verantwortlich. Die anderen 50 Prozent stammen aus Europa. Hier wuchs der Versicherungsumsatz nach sechs Monaten um 15 Prozent auf 2,3 (2,0) Mrd. EUR. Getrieben wurde diese positive Entwicklung vor allem durch die Kfz-, Gebäude- und Lebensversicherung in Polen.
Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsbereichs verdoppelte sich auf 385 (185) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 92,4 (95,4) Prozent, insbesondere aufgrund der akquirierten Liberty-Gesellschaften sowie operativen Verbesserungen im Kfz-Geschäft der chilenischen HDI Seguros. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten stieg auf 200 (157) Mio. EUR. Zurückzuführen ist das Wachstum vor allem auf die hinzugekommenen Liberty-Gesellschaften sowie auf gestiegene Volumina und höhere Zinsniveaus in der Türkei. Das operative Ergebnis erhöhte sich trotz Integrationskosten für die neuen Gesellschaften in Lateinamerika auf 424 (249) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis steigerte sich auf 224 (141) Mio. EUR.
Aufgrund der positiven Entwicklung hat der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International die Prognose für die Eigenkapitalrendite im Gesamtjahr 2024 auf mehr als 10 Prozent erhöht (bisher mehr als 8,5 Prozent).
Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Beide Segmente mit Umsatzwachstum
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland steigerte im ersten Halbjahr den Versicherungsumsatz moderat um 4 Prozent auf 1,8 (1,7) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis lag aufgrund von gestiegenen Großschadenleistungen bei 145 (179) Mio. EUR, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten bei 36 (70) Mio. EUR. Das operative Ergebnis betrug vor diesem Hintergrund 144 (150) Mio. EUR und der Beitrag zum Konzernergebnis 82 (88) Mio. EUR.
Segment Schaden/Unfallversicherung: Alle Sparten tragen zum Umsatzwachstum bei
Im Segment Schaden/Unfallversicherung stieg der Versicherungsumsatz im ersten Halbjahr leicht um 4 Prozent auf 896 (861) Mio. EUR. Alle Sparten trugen zum Umsatzwachstum bei. Das versicherungstechnische Ergebnis ging auf 3 (34) Mio. EUR zurück und wurde von gestiegenen Schadenleistungen in der Kraftfahrtversicherung sowie dem von Starkregen verursachten Hochwasser in Süddeutschland, mit 22 Mio. EUR die höchste Großschadenleistung des Segments, geprägt. Dadurch erhöhte sich die Schaden-/Kostenquote auf 99,7 (96,1) Prozent. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten belief sich (aufgrund von höheren Aufwendungen durch die Aufzinsung der Schadenreserven) auf 31 (40) Mio. EUR, das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 16 (39) Mio. EUR.
Segment Lebensversicherung: Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert
Im Segment Lebensversicherung wuchs der Versicherungsumsatz vor allem aufgrund des profitablen Neugeschäfts in der Altersvorsorge sowie der Arbeitslosenversicherung im Bancassurance-Bereich um 4 Prozent auf 898 (861) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis blieb mit 142 (145) Mio. EUR stabil, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten lag bei 6 (30) Mio. EUR. Das operative Ergebnis profitierte von höheren Zinserträgen auf Bankeinlagen sowie positiven Wechselkurseffekten in der Kapitalanlage und legte um 15 Prozent auf 128 (111) Mio. EUR zu.
Rückversicherung: Beitrag zum Konzernergebnis wächst zweistellig
Der Geschäftsbereich Rückversicherung steigerte den Versicherungsumsatz im ersten halben Jahr 2024 um 5 Prozent (währungskursbereinigt um 6 Prozent) auf 12,9 (12,3) Mrd. EUR, geprägt von der positiven Umsatzentwicklung in der Schaden-Rückversicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich um 31 Prozent auf 1,4 (1,1) Mrd. EUR, das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten blieb mit 528 (524) Mio. EUR stabil. Das operative Ergebnis verzeichnete ein Plus von 23 Prozent und stieg auf 1,7 (1,4) Mrd. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich entsprechend um 21 Prozent auf 585 (484) Mio. EUR.
Im Segment Schaden-Rückversicherung stieg der Versicherungsumsatz nach sechs Monaten um 9 Prozent (währungskursbereinigt um 10 Prozent) auf 9,1 (8,4) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis wuchs deshalb deutlich um 61 Prozent auf 963 (598) Mio. EUR. Die Leistungen für Großschäden beliefen sich im ersten Halbjahr auf 567 (607) Mio. EUR und lagen damit innerhalb des periodenanteilig veranschlagten Budgets von 801 Mio. EUR. Der größte Einzelschaden des Segments war das von Starkregen verursachte Hochwasser in Süddeutschland mit 120 Mio. EUR. Weitere Großschäden waren die Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien mit 82 Mio. EUR, das Hochwasser nach heftigen Regenfällen in Dubai und weiteren Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate mit 82 Mio. EUR sowie Überschwemmungen nach Starkregen in Brasilien mit 47 Mio. EUR. Der größte Einzelschaden des ersten Quartals, der Einsturz der Brücke in Baltimore, kann weiterhin noch nicht konkret beziffert werden, wird aber komfortabel im Rahmen des Großschadenbudgets liegen. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 87,8 (91,7) Prozent und lag damit unterhalb der Erwartungen von weniger als 89 Prozent für das Gesamtjahr. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten stieg um 11 Prozent auf 396 (357) Mio. EUR, das operative Ergebnis (EBIT) legte um 39 Prozent auf 1.173 (841) Mio. EUR zu.
Im Segment Personen-Rückversicherung ging der Versicherungsumsatz zum Halbjahr erwartungsgemäß leicht zurück auf 3,8 (3,9) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug 448 (481) Mio. EUR und ist damit auf Kurs, das Jahresziel von mehr als 850 Mio. EUR zu erreichen. Positiv wirkte sich hier die weiterhin hohe Nachfrage im Financial-Solutions-Geschäft aus. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten belief sich auf 131 (167) Mio. EUR, sodass das operative Ergebnis (EBIT) bei 497 (521) Mio. EUR lag.
Ausblick: Ziele bestätigt, aber steigende Zuversicht
Die Talanx Gruppe bestätigt ihr Ergebnisziel von mehr als 1,7 Mrd. EUR für 2024, und ist weiterhin sehr zuversichtlich, das angestrebte Konzernergebnis deutlich zu übertreffen. Ebenfalls bestätigt die Gruppe ihr Ziel, eine Eigenkapitalrendite von mehr als 15 Prozent zu erzielen.
Nach der Hurrikan-Saison im dritten Quartal wird die Talanx Gruppe ihre Jahresprognose überprüfen. Neue Mittelfrist-Ziele stellt sie am 11. Dezember 2024 im Rahmen des Capital Markets Day vor.
Die Ziele für das Geschäftsjahr 2024 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Die aktuelle geopolitische und makroökonomische Situation ist ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor.
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