Gesamtumsatz 2017 steigt um 3,0 Prozent auf 126,1 Milliarden Euro
Die Allianz Gruppe hat sich im Gesamtjahr 2017 sehr gut entwickelt. Das starke Ergebnis ist weitgehend auf höhere Ergebnisse aus dem Asset Management und dem Lebens und Krankenversicherungsgeschäft zurückzuführen. Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg 2017 um 3,0 Prozent auf 126,1 Milliarden Euro (2016: 122,4 Milliarden Euro).
Zu diesem Wachstum haben alle Geschäftsbereiche beigetragen. Das operative Ergebnis wuchs 2017 leicht um 0,4 Prozent auf 11,1 (2016: 11,1) Milliarden Euro. Damit lag das operative Ergebnis in der oberen Hälfte der angekündigten Zielspanne von 10,3 bis 11,3 Milliarden Euro. Der Geschäftsbereich Schaden und Unfallversicherung verzeichnete einen Rückgang des operativen Ergebnisses um 7,5 Prozent. Grund dafür sind vor allem höhere Schadenansprüche aus Naturkatastrophen im Jahr 2017 – dem kostspieligsten Naturkatastrophenjahr für die Versicherungsindustrie. Schäden durch Waldbrände in Kalifornien, die Orkane Harvey, Irma und Maria sowie Stürme in Europa und andere Naturkatastrophen stiegen auf 1,1 (2016: 0,7) Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss sank 2017 um 2,3 Prozent auf 6,8 (6,96) Milliarden Euro. Dies ist auf den Einmaleffekt der steuerlichen Änderungen innerhalb der Vereinigten Staaten und auf den Verkauf der Oldenburgischen Landesbank (OLB) zurückzuführen.
Das Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share, EPS) belief sich auf 15,24 (15,31) Euro für das Jahr. Die SolvencyII Kapitalquote stieg zum Jahresende 2017 auf 229 Prozent im Vergleich zu 218 Prozent zum Jahresende 2016. Der Vorstand wird eine Dividendenerhöhung um 5,3 Prozent auf 8,00 Euro je Aktie für 2017 vorschlagen, nach 7,60 Euro je Aktie im Vorjahr.
Die Allianz hat auch im Jahr 2017 die Kundenbindung und die Maßnahmen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit weiter verbessert. Der Net Promoter Score (NPS) stieg weltweit um 5 Prozentpunkte auf 60 Prozent. Der Inclusive Meritocracy Index (IMIX), eine Kennzahl, die Führung, Leistung und Unternehmenskultur misst, erhöhte sich 2017 um 2 Prozentpunkte auf 72 Prozent – das Dreijahresziel für 2018. Die Maßzahlen spiegeln das Bestreben der Allianz wider, ihren Kunden bestmöglich zu dienen und engagierte Mitarbeiter zu beschäftigen.
„Die Gruppe hat ihre Ergebnisziele erreicht, ihre außerordentliche Kapitalstärke bewahrt und im Jahr 2017 Aktienrückkäufe an ihre Aktionäre in Höhe von 3 Milliarden Euro abgeschlossen. Diese Erfolge sind vor allem auf die beeindruckenden Anstrengungen der Allianz Mitarbeiter auch bei der Umsetzung der Ziele der Renewal Agenda zurückzuführen“, sagte Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE.
„Mit dem Joint Venture mit LV= in Großbritannien und der weiteren Expansion in wachstumsstarken Märkten wie Afrika hat die Allianz wichtige strategische Meilensteine gesetzt. Darüber hinaus haben wir unsere Beteiligung an Euler Hermes auf über 90 Prozent aufgestockt und damit unser Engagement in der Schaden und Unfallversicherung verstärkt“, sagte Oliver Bäte.
Einmaleffekte überlagerten das Ergebnis des vierten Quartals, obwohl sich das Geschäft weiter sehr gut entwickelt hat. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 31,7 (viertes Quartal 2016: 30,0) Milliarden Euro, was im Wesentlichen auf Verbesserungen im Geschäftsbereich Lebens und Krankenversicherung zurückgeht.
Das operative Ergebnis in diesem Quartal verminderte sich auf 2,8 (3,0) Milliarden Euro. Grund hierfür waren unter anderem um 0,2 Milliarden Euro höhere Schäden aus Naturkatastrophen und sonstige wetterbedingte Schäden sowie ein niedrigeres Kapitalanlageergebnis. Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss fiel auf 1,4 (1,8) Milliarden Euro. Dies ist auf Einmaleffekte aus Änderungen der Steuergesetzgebung innerhalb der Vereinigten Staaten und den Verkauf der Oldenburgischen Landesbank zurückzuführen, der sich mit 210 Millionen Euro negativ auswirkte. Die wesentlichen Leistungskennzahlen hingegen entwickelten sich im vierten Quartal weiter gut: Die Neugeschäftsmarge stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 3,6 (2,9) Prozent. Im Geschäftsbereich Schaden und Unfallversicherung verbesserte sich die Schadenquote, bereinigt um durch Naturkatastrophen und Abwicklungsergebnisse verursachte Volatilität. Der Geschäftsbereich Asset Management erzielte im vierten Quartal das beste operative Ergebnis seit vier Jahren.
„Orkane, Stürme und Waldbrände setzten der Versicherungsindustrie im vergangenen Jahr zu und machten 2017 für Versicherer zum teuersten Naturkatastrophenjahr aller Zeiten“, sagte Oliver Bäte. „Wir haben unseren Kunden in diesen schwierigen Situationen schnell geholfen. Dies ist die erfüllendste Aufgabe eines Versicherers. Wir zahlten allein für Naturkatastrophen Leistungen in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro an Kunden aus.“
Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE, sagte: „Die Gruppe ist zügig in das Jahr 2018 gestartet. Unsere Dreijahresziele sind in Reichweite. Wir sind zuversichtlich, dass die Allianz auch in diesem Jahr starke Geschäftsergebnisse erreichen wird. Die Gruppe strebt für 2018 ein operatives Ergebnis in Höhe von 11,1 Milliarden Euro an, plus/minus 500 Millionen Euro, vorbehaltlich unvorhergesehener Ereignisse.“
Schaden und Unfallversicherung: Naturkatastrophen überlagern Verbesserungen
Die Bruttobeitragseinnahmen stiegen 2017 auf 52,3 (51,5) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurs und Konsolidierungseffekte betrug das interne Wachstum 2,3 Prozent, zu dem der Preiseffekt 1,2 Prozent und der Volumeneffekt 1,1 Prozent betrug.
Das operative Ergebnis sank 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro, vor allem aufgrund höherer Schäden aus Naturkatastrophen.
Daher stieg die SchadenKostenQuote um 0,9 Prozentpunkte auf 95,2 Prozent.
„Naturkatastrophen, Stürme und wetterbedingte Schäden spielten 2017 eine große Rolle. Aufgrund der starken zugrundeliegenden Leistungskennzahlen halten wir an unserem Ziel fest, die SchadenKostenQuote bis Ende 2018 auf nachhaltige 94 Prozent zu verbessern“, sagte Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE.
Im vierten Quartal 2017 stiegen die Bruttobeitragseinnahmen leicht auf 11,3 (11,2) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurs und Konsolidierungseffekte betrug das interne Wachstum 5,1 Prozent, gestützt durch Preis und Volumeneffekte in Höhe von 1,8 Prozent bzw. 3,3 Prozent.
Das operative Ergebnis sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, was auf ein geringeres Kapitalanlageergebnis und höhere Schäden aus Naturkatastrophen zurückzuführen ist. Bereinigt um Schäden aus Naturkatastrophen verbesserte sich die SchadenKostenQuote im vierten Quartal um 1,1 Prozentpunkte auf 91,7 Prozent.
Lebens und Krankenversicherung: Neugeschäftswert wächst kräftig
• Die Beitragseinnahmen stiegen 2017 aufgrund des höheren Absatzes von kapitaleffizienten Produkten in Deutschland sowie von fondsgebundenen Verträgen in Italien und Taiwan um 4,1 Prozent auf 67,3 (64,6) Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurs und Konsolidierungseffekte stiegen die Beitragseinnahmen um 7,0 Prozent.
• Das operative Ergebnis wuchs 2017 um 3,1 Prozent auf 4,4 (4,3) Milliarden Euro.
Der Neugeschäftswert erhöhte sich 2017 um 29,9 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. • Die Neugeschäftsmarge stieg 2017 auf 3,4 (2,7) Prozent.
„Das Wachstum im Lebens und Krankenversicherungsgeschäft beschleunigte sich 2017 mit der Umstellung auf kapitaleffizientere Produkte. Davon profitieren Kunden und Aktionäre gleichermaßen“, sagte Giulio Terzariol, Finanzvorstand der Allianz SE.
Im vierten Quartal 2017 ging das operative Ergebnis um 13,5 Prozent auf 1,1 (1,2) Milliarden Euro zurück. Die Beitragseinnahmen wuchsen um 8,3 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro.
Die Neugeschäftsmarge erhöhte sich auf 3,6 (2,9) Prozent. Demzufolge verbesserte sich der Neugeschäftswert im Vergleich zum vierten Quartal 2016 um 30,9 Prozent auf 550 Millionen Euro.
Asset Management: Nettomittelzuflüsse Dritter in Rekordhöhe
Im Vergleich zum Jahresende 2016 wuchs das für Dritte verwaltete Vermögen um 87 Milliarden Euro auf 1.448 Milliarden Euro. Die höchsten jährlichen Nettomittelzuflüsse Dritter von 150 Milliarden Euro und positive Markteffekte glichen negative Währungseffekte mehr als aus.
Im Jahr 2017 wuchs das operative Ergebnis um 10,6 Prozent auf 2,4 (2,2) Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür war die Zunahme des durchschnittlichen für Dritte verwalteten Vermögens bei PIMCO und Allianz Global Investors, was zu höheren vom verwalteten Vermögen abhängigen Erträgen führte.
Das AufwandErtragVerhältnis verbesserte sich 2017 um 1,5 Prozentpunkte auf 61,9 Prozent, da das Umsatzwachstum die höheren Aufwendungen überstieg.
„Das Jahr 2017 war ein Meilenstein für den Geschäftsbereich Asset Management.
Die Nettomittelzuflüsse Dritter erreichten in diesem Jahr eine Rekordhöhe von 150 Milliarden Euro, da die Kunden die leistungsstarken Fonds sehr gut angenommen haben“, sagte Jacqueline Hunt, Mitglied des Vorstands der Allianz SE und verantwortlich für Asset Management und US Life Insurance.
Im vierten Quartal 2017 stieg das operative Ergebnis um 8,4 Prozent auf 697 Millionen Euro. Dies ist hauptsächlich auf höhere vom verwalteten Vermögen abhängige Erträge zurückzuführen. Starke Nettomittelzuflüsse Dritter in Höhe von 45 Milliarden Euro und positive Markteffekte glichen negative Währungseffekte mehr als aus. Dies führte zu einem verwalteten Gesamtvermögen in Höhe von 1.960 Milliarden Euro – 89 Milliarden Euro mehr als zum Jahresende 2016. Das AufwandErtragVerhältnis verbesserte sich um 1,0 Prozentpunkte auf 60,2 Prozent.
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