Vorläufige Zahlen 2023 der SV SparkassenVersicherung
Die SV blickt zurück auf ein sehr gutes Geschäftsjahr in einem dynamischen und herausfordernden Umfeld. Trotz globaler Unsicherheiten, einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage, hoher Inflation und Konsumzurückhaltung entwickelte sich die SV 2023 weiter positiv. Die Gesamtbeiträge konnten trotz deutlich gesunkener Einmalbeiträge in der Lebensversicherung gesteigert werden. In der Schaden-Unfallversicherung wie auch in der Altersvorsorge gegen laufenden Beitrag verzeichnete die SV ein historisch starkes Neugeschäft. Die SV richtet sich zukunftsorientiert aus und unterstützt als verantwortungsvoller Kapitalanleger die Energiewende in Deutschland durch die Beteiligung am Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW. Mit dem Kauf weiterer Schadensanierer verstärkt die SV ihr Kundenversprechen “damit was passiert, wenn was passiert”.
“Mit unseren Ergebnissen 2023 sind wir sehr zufrieden. In der Schaden-Unfallversicherung ist unser Beitragswachstum mit 12 Prozent fast doppelt so hoch wie im Markt. In der Lebensversicherung haben wir bei den laufenden Beiträgen das beste Neugeschäft nach 2004 erzielt. Es freut uns sehr, dass unsere Vertriebspartner so viele Menschen davon überzeugen konnten, dass die lebenslange Rente ein Alleinstellungsmerkmal darstellt und ein unverzichtbarer Bestandteil in der ergänzenden Altersvorsorge ist,” sagte Dr. Andreas Jahn, Vorstandsvorsitzender der SV bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen.
Die SV verzeichnete in der Lebensversicherung mit 3,05 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,84) eine erfreulich hohe Neugeschäfts-Beitragssumme. Bei den laufenden Beiträgen stieg die Beitragssumme im Neugeschäft in der privaten und betrieblichen Altersversorgung mit 2,66 Milliarden Euro (2,28) auf den höchsten Wert der vergangenen 20 Jahre. Die Einmalbeiträge belaufen sich auf 391,9 Millionen Euro, 2022 waren es noch 558,4 Millionen Euro. Entsprechend sind die Beiträge in der Lebensversicherung um 10,8 Prozent gesunken.
In der Schaden-Unfallversicherung sind die Beiträge auf 2,06 Milliarden Euro (1,84) gestiegen. Das Wachstum um 12,0 Prozent resultierte aus Anpassungen im Bestand, aber auch aus einem starken Neugeschäft; mit 150,3 Millionen Euro (105,0) wurde ein historisches Rekordergebnis erreicht. Deutlich gestiegen sind die Schadenaufwendungen infolge inflationsbedingt höherer Reparaturkosten und vermehrter Unwetterschäden. Die Aufwendungen für Elementarschäden stiegen insgesamt auf 326,8 Millionen Euro (101,9).
In Summe stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft (saG, ohne Pensionsfonds) um 1,5 Prozent auf 3,44 Milliarden Euro (3,39). Die SV Pensionsfonds AG hat 2023 78,4 Millionen Euro (50,8) Prämieneinnahmen erwirtschaftet und verfügt nun über ein Übertragungsvolumen von 377 Millionen Euro.
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen ohne Erträge und Aufwendungen der fondsgebundenen Versicherungen sank auf 347,5 Millionen Euro (478,7). Der Kapitalanlagebestand des Konzerns blieb mit 28,71 Milliarden Euro (28,79) stabil. Dabei erwirtschaftete die SV Lebensversicherung eine Nettoverzinsung von 1,3 Prozent (1,9). Dieser Rückgang ist bewusst gesteuert, da infolge der Auflösung der Zinszusatzreserve kein höheres Anlageergebnis benötigt wurde. Daher hat die SV 2023 diesen Umstand genutzt zur Realisierung stiller Lasten und Neuanlage in höher verzinsliche Wertpapiere. Damit hat die SV die Ertragskraft der SV Lebensversicherung in der Zukunft deutlich verbessert. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr Rentenpapiere im Volumen von über 860 Millionen Euro mit einer Kaufrendite von durchschnittlich 3,5 Prozent neu erworben werden. Die Reservequote zum Jahresende hat sich auf -1,3 Prozent im Vergleich zu 2022 (-5,2) deutlich verbessert. Im Vergleich zum Marktschnitt der deutschen Lebensversicherer, der voraussichtlich bei etwa -7,4 Prozent liegen wird, belegt die SV Lebensversicherung einen der Spitzenplätze im Markt. Die Nettoverzinsung der SV Gebäudeversicherung lag bei 2,4 Prozent (0,9). Die Reservequote konnten von 5,0 auf 10,7 Prozent gesteigert werden, wodurch die langfristige Ertragskraft gesichert werden konnte. Diese Kapitalanlageergebnisse spiegeln die hohe Stabilität des SV Konzerns und seiner Gesellschaften wider, die auch in der überdurchschnittlichen Bedeckung unter Solvency II zum Ausdruck kommt.
Der SV Konzern erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss nach HGB in Höhe von 11,6 Millionen Euro (82,1). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr besteht im Wesentlichen aus zwei Effekten. Zum einen gab es einen einmaligen Sondereffekt auf das Ergebnis in Höhe von -43,2 Millionen Euro infolge von Veränderungen der konzerninternen Rückversicherungsstruktur. 2021 gab es hieraus umgekehrt einen positiven Effekt auf den Jahresüberschuss in Höhe von 47,7 Millionen Euro. Der zweite Effekt resultierte aus der bewussten Entscheidung stille Lasten auf festverzinsliche Wertpapiere zu realisieren, um so die Ertragskraft der Zukunft zu stärken.
Schaden-Unfall: Beiträge und Schadenaufwendungen deutlich gestiegen
Die gebuchten Bruttobeiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen beim Schaden-Unfallversicherer um 12,0 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro (1,84). Das Wachstum erstreckte sich auf fast alle Sparten. Die SV erzielte mit einem Neugeschäft in Höhe von 150,3 Millionen Euro (105,0) ein historisches Rekordergebnis. Besonders in den privaten Sachversicherungen, in der Kraftfahrtversicherung sowie in der gewerblichen und industriellen Sachversicherung lief das Neugeschäft 2023 sehr gut.
Die gesamten Schadenaufwendungen im selbst abgeschlossenen Geschäft sind im Vergleich zum Vorjahr um 26,2 Prozent auf 1.591,0 Millionen Euro (1.260,6) gestiegen. Der Anstieg ist maßgeblich auf die hohen Unwetterschäden zurückzuführen, aber auch auf inflationsbedingt gestiegene Kosten für Reparaturen und Ersatzteile. Die bilanzielle Schaden-Kostenquote lag mit rund 96,5 Prozent (86,3) daher über dem Vorjahr, aber unter dem erwarteten Marktniveau von 99 Prozent. Infolgedessen sank das versicherungstechnische Bruttoergebnis saG vor Veränderung der Rückstellung für drohende Verluste und der Schwankungsrückstellung auf 37,4 Millionen Euro nach 211,4 Millionen Euro im Vorjahr. Das Kapitalanlageergebnis lag mit 90,4 Millionen Euro über dem außergewöhnlich niedrigen Vorjahreswert (32,2). 2022 wurden aufgrund der sehr guten versicherungstechnischen Ergebnisse stille Lasten in Zinspapieren in Höhe von 41,1 Millionen Euro realisiert, um in Anlagen mit höheren Kupons zu reinvestieren, um so die zukünftigen Erträge aus Kapitalanlagen zu steigern. Insgesamt lag der Jahresüberschuss der SV Gebäudeversicherung bei 79,4 Millionen Euro (82,7) und damit etwas unter dem Niveau des Vorjahres.
2023 war viertschlechtestes Elementarschadenjahr für die SV
Mit einem Aufwand von 326,8 Millionen Euro (101,9) reihte sich das Unwetterjahr 2023 aus SV-Sicht in die schlechteren Elementarschadenjahre ein. 2023 war für die SV das viertschlechteste Jahr nach der Unwetterfront “Bernd” im Jahre 2021, dem Orkan “Lothar” 1999 und dem Hagelereignis “Andreas” 2013. Regionale Unwetter (“Lambert”, “Sandor”, “Christoph”, “Denis”) mit Sturm, Hagel und Überschwemmungen verursachten 2023 vor allem in den Sommermonaten hohe Schäden im Geschäftsgebiet. Allein das Sturmtief “Lambert” verursachte Ende Juni in Nordhessen rund 21.000 Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen mit einer Schadensumme in Höhe von rund 131 Millionen Euro.
Handlungsbedarf in der Elementarschadenversicherung in Deutschland
In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme der Elementarschäden, vor allem lokaler Unwetterereignisse in den Sommermonaten, klar erkennbar. Während in Baden-Württemberg nahezu alle Häuser umfassend gegen Elementarschäden versichert sind, ist die Durchdringung in anderen Bundesländern noch immer deutlich niedriger. Jahn: “Das gilt es zu ändern. Der reflexartige Ruf nach einer Pflichtversicherung infolge eines größeren Elementarschadenereignisses greift allerdings zu kurz. Die Versicherungswirtschaft hat einen konkreten Vorschlag erarbeitet, der wichtige Präventionsmaßnahmen ebenso beinhaltet wie die deutliche Steigerung von umfassenden Elementardeckungen, den wir als SV mit entwickelt haben und den wir unverändert unterstützen.”
Leben: Starkes Wachstum durch betriebliche Altersversorgung
Einen wesentlichen Anteil am sehr guten Wachstum im Altersvorsorgegeschäft hat die betriebliche Altersversorgung (bAV). Das Neugeschäft nach Beitragssumme in diesem Geschäftsfeld stieg um 21,4 Prozent auf 1.021,8 Millionen Euro (842,0); das ist der höchste Wert seit 2019. Mehr als ein Drittel des Lebensversicherungsgeschäfts (ohne Pensionsfonds) erzielte die SV im Geschäftsjahr 2023 mit Produkten der betrieblichen Altersversorgung. Seit vielen Jahren hat die SV dieses Geschäftsfeld kontinuierlich ausgebaut und Produkte und Prozesse weiterentwickelt. Die bAV bleibt damit ein wesentlicher Pfeiler der Altersvorsorge. Jahn:”Die Altersvorsorge bleibt unverzichtbar. Der Bedarf an privater und betrieblicher Altersvorsorge ist bei den Privatkunden unverändert hoch. Wir haben qualifizierte Beratung und passende Produktlösungen.”
Nachfrage nach fondsgebundenen Versicherungen steigt
Eine Rekordnachfrage erzielte die SV bei ihren fondsgebundenen Versicherungen. Insgesamt hat sich das Neugeschäft nach Beitragssumme bei diesen Versicherungen um 20,8 Prozent auf 1.130,3 Millionen Euro (935,4) erhöht. Das Neugeschäft lag damit erstmalig über der Milliardenmarke. Einen Anstieg von 22,1 Prozent erfuhr dabei das Neugeschäft nach laufenden Beiträgen. Der mit Abstand größte Anteil des Neugeschäfts (rund 94 Prozent) entfiel auf die fondsgebundene Rentenversicherung VermögensPolice Invest (VPI), bei der die Kunden aus 78 Fonds wählen, und so je nach Präferenz und Risikoneigung ihre eigene Anlagestrategie festlegen können. Auch Kunden, die Interesse an Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen haben, kann die SV mit einer umfangreichen Fondsauswahl bedienen.
Strategie “Fokus Kunde” greift und zeigt erste Erfolge
Die SV hat sich mit ihrer Unternehmensstrategie “Fokus Kunde” strategisch neu ausgerichtet. Mithilfe der Strategie will das Unternehmen seine Privat- und Firmenkunden begeistern, rundum versichern und neue Kunden hinzugewinnen. Kundenanliegen sollen einfacher und schneller erledigt werden. Die SV verfolgt ein systematisches Qualitätsmanagement und setzt an vielen Stellschrauben an. Sie setzt auf Prozessoptimierungen, Automatisierungen und Digitalisierung, nutzt KI, Robotics und auch ChatBots. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die SV intensiv mit den neuen Möglichkeiten durch generative KI. Zur Prozessverbesserung nutzt die SV moderne Workshopformate wie die sogenannten “Prozesswochen”, in denen Mitarbeitende aus dem Innen- und Außendienst temporär freigestellt werden, um bestehende Prozesse zu hinterfragen und zu verbessern. Auch die neue SV ServiceStrategie “SPEED” setzt hier an, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Jahn: “Unsere Strategie greift. Erste Erfolge sind in unseren Zahlen ablesbar, am sehr starken Neugeschäft, an den rückläufigen Kündigungen und in Summe am Anstieg der Vertragszahlen.”
Mehr Kundennutzen in der Schadenabwicklung
In der Schadenbearbeitung ist die SV aufgrund ihrer hohen Marktdurchdringung in der Gebäude- und Elementarschadenversicherung nach Unwettern stark gefordert. Eine besondere Bedeutung hat das Schadenmanagement, bestehend aus einer regionalen Reguliererorganisation, einem Dienstleisterservice und unterstützenden digitalen Prozessen wie etwa in der Schadenauszahlung, Schadenkalkulation und im Schadentracking. Mit dem Dienstleisterservice werden qualifizierte Trocknungs-, Sanierungs- oder Handwerkerbetriebe vermittelt, die die Trocknung eines Überschwemmungsschadens, Leitungswasserschadens oder die Reparatur eines abgedeckten Daches nach einem Sturm übernehmen.
Diesen Service baut die SV kontinuierlich aus. 2023 wurden neue Verträge für die Kooperation mit den Landesinnungsverbänden (LIV) des Dachdeckerhandwerks und des Zimmerer- und Holzbaugewerbes Baden-Württembergs abgeschlossen. Unter dem Dach des Tochterunternehmen PGI Sanierung GmbH baut die SV darüber hinaus konsequent an einem Netzwerk eigener Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Schadensanierung. Mittlerweile hat die SV sieben Firmen erworben und ist damit in Nordhessen, Oberschwaben, Süd- und Nordbaden, der Region Heilbronn und im Landkreis Göppingen mit eigenen Sanierungsunternehmen vertreten. Jahn: “Mit unseren Kooperationen unterscheiden wir uns von unseren Wettbewerbern. Es reicht nicht, nur Geld zu überweisen. Wir helfen, indem wir unseren Kundinnen und Kunden Kapazitäten von qualifizierten Handwerksbetrieben zur Verfügung stellen. Das kommt sehr gut an. Wir werden diesen Weg konsequent weiter fortsetzen.”
SV führt Südwest Konsortium und übernimmt TransnetBW-Anteile
Schon seit vielen Jahren setzt die SV bei ihren Kapitalanlagen auch auf nachhaltige Investments im Bereich Infrastruktur, wie Energienetze und erneuerbare Energien – zum Beispiel über Investments in Solarparks und Wälder – und baut die Quote kontinuierlich aus. 2023 hat die SV bereits 1,18 Milliarden Euro (1,06), das sind 4,5 Prozent ihrer Kapitalanlagen, dort angelegt. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat die SV in die Amprion GmbH investiert, 2023 hat der Versicherer nun auch Anteile am Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW GmbH erworben. Im Mai letzten Jahres kaufte das von der SV ins Leben gerufene Südwest Konsortium (SWK) über die eigens dafür gegründete SWK Holding GmbH einen 24,95 Prozent-Minderheitsanteil an der TransnetBW. Unter Führung der SV sind im SWK-Konsortium über 40 Sparkassen, Banken, Versicherungen und Körperschaften aus Baden-Württemberg vertreten. Mit einem Fundraising von über 875 Millionen Euro zählte das Südwest Konsortium zu den Top-Fondsauflagen 2023 europaweit. Jahn: “Der Bieterprozess um TransnetBW ermöglichte es uns, unsere Expertise in diesem Bereich zu nutzen und auch weiter auszubauen. Mit dieser nachhaltigen, regionalen und zukunftsgerichteten Investition übernehmen wir Verantwortung für die Energiewende in Deutschland und erwarten gleichzeitig angemessene Renditen.”
Über die SV: Die SV ist ein moderner Regionalversicherer mit einem umfassenden Produkt- und Serviceangebot. 3,5 Millionen Kundinnen und Kunden vertrauen der SV ihre Vorsorge und den Schutz ihrer Vermögenswerte an. Die Gebäudeversicherung ist noch immer ein Herzstück der SV, insbesondere in Baden-Württemberg und Hessen ist die SV führend. In der Altersvorsorge zählt die SV zu den großen Anbietern in Deutschland. Als einer der großen öffentlichen Versicherer steht die SV für Sicherheit und Nähe. Der Konzernsitz ist Stuttgart. Die SV ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und beschäftigt 5.000 Mitarbeitende im Innen- und Außendienst.
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