Schaden-Kosten-Quote der Provinzial Rheinland Versicherung AG auf Spitzenniveau
Die Provinzial Rheinland Versicherungen gehen topfit in die Fusion mit der Provinzial NordWest. So konnte die Gruppe 2019 bei den wichtigsten Kennzahlen sehr gute Ergebnisse erzielen. Mit insgesamt fünf Prozent lag das Wachstum der Gruppe über Marktniveau. Dabei erzielten die Sachversicherer der Gruppe Beitragseinnahmen von 1.629,8 (1.571,4) Mio. Euro. Der Lebensversicherer legte bei den Beiträgen auf 1.052,3 (984,1) Mio. Euro zu. Trotz der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten konnte die Holding erneut einen hohen Gewinn vor Steuern erzielen – und zwar 107 (104) Mio. Euro.
Provinzial Rheinland Versicherung AG (PRV)
Der größte Sachversicherer der Gruppe konnte seine Beitragseinnahmen (verdiente Bruttobeiträge) im Jahr 2019 um 3,6 Prozent auf 1.287,7 Mio. Euro steigern. Für das selbst abgeschlossene Geschäft wurden die gebuchten Beitragseinnahmen auf 1.207,5 Mio. Euro ausgebaut. Treiber des Wachstums waren vor allem die Sparten Wohngebäude (+ 5,3 Prozent), Haftpflicht (+ 2,9 Prozent) und Unfall (+ 3,4 Prozent).
Herausragende Schaden-Kosten-Quote der PRV
Die Combined Ratio, also die Summe aus Schadenaufwand und Kosten im Verhältnis zu den verdienten Bruttobeiträgen, sank um 8,5 Prozentpunkte auf 82,4 Prozent. Damit erzielte die PRV eine der besten Schaden-Kosten-Quoten in der Geschichte des Unternehmens und liegt erneut sehr deutlich unterhalb der Combined Ratio des Gesamtmarktes, die der GDV auf rund 93 Prozent schätzt. Eine moderate Schadenentwicklung, der erneute Beitragsanstieg sowie die im Marktvergleich sehr gute Kostenquote von 22,2 Prozent trugen zu dem hervorragenden Wert bei.
Das Nettoergebnis aller Kapitalanlagen der PRV belief sich auf 86,4 (81,5) Mio. Euro. Dies entspricht einer Nettorendite von 3,0 (2,9) Prozent. Insgesamt betrug der Kapitalanlagenbestand der PRV 2.940,5 (2.814,2) Mio. Euro. Die Bedeckungsquote der PRV gemäß Solvency II betrug zum 31. Dezember 2019 244,0 (260,8) Prozent.
Provinzial Rheinland Lebensversicherung AG (PRL)
In der PRL konnten die gebuchten Bruttobeiträge im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,9 Prozent auf 1.052,3 Mio. Euro ausgebaut werden. Die Höhe der Einmal-Zahlungen betrug dabei 415,5 (306,9) Mio. Euro und lag damit um 35,4 Prozent über dem Niveau des Jahres 2018. Die gebuchten laufenden Beiträge erreichten eine Höhe von 634,9 (675,0) Mio. Euro und lagen aufgrund eines Sondereffekts um 5,9 Prozent unter dem Vorjahr. 2019 lagen die Leistungen in Form von Renten oder Kapital – beispielsweise bei Leistungen im Todesfall und bei zurückgekauften Verträgen – insgesamt mit 1.462,0 (1.222,7) Mio. Euro und einem Zuwachs von 19,6 Prozent über den Leistungen des Vorjahres.
Das Nettoergebnis sämtlicher Kapitalanlagen konnte nach Abzug aller Aufwendungen auf 508,0 (435,5) Mio. Euro gesteigert werden. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen legte dabei auf 3,6 (3,1) Prozent zu. Insgesamt betrug der Kapitalanlagenbestand der PRL 13.883,1 (13.985,5) Mio. Euro. Die Verwaltungskostenquote konnte auf 1,5 (1,6) Prozent gesenkt werden und blieb damit – auch verglichen mit dem Branchendurchschnitt – weiter auf sehr niedrigen Niveau. Die Abschlusskostenquote erhöhte sich infolge des guten Neugeschäfts auf 5,0 (4,6) Prozent.
Die Bedeckungsquote gemäß Solvency II betrug zum 31. Dezember 2019 (mit Übergangsmaßnahmen und Volaltilitätsanpassung) 412,3 (837,4) Prozent, ohne Übergangsmaßnahmen und mit Volatilitätsanpassung 220,4 (445,4) Prozent.
Tochtergesellschaften weiter mit starkem Wachstum
Auch in 2019 trugen die Tochtergesellschaften der Provinzial Rheinland Gruppe zu den guten Geschäftsergebnissen bei. Als Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet konnte die Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt (LLB) ihre Beitragseinnahmen um 1,2 Prozent auf 106,7 (105,4) Mio. Euro steigern. Die Sparkassen DirektVersicherung legte um rund 8,1 Prozent auf 128,3 (118,7) Mio. Euro Beiträge zu. Die ProTect, der bundesweit tätige Spezialversicherer des Konzerns, steigerte ihre Beitragseinnahmen um 9,5 Prozent auf 187,3 (171,1) Mio. Euro.
Kostenprojekt besser als erwartet
Die deutlich verbesserte Kosten- und Ertragslage resultiert unter anderem aus dem Ende 2018 ausgelaufenen Zukunftsprojekt “Plan P”. Im Handlungsfeld “Kosten/Ertrag” war hier bis zum Ende des Wirkungszeitraums 2020 ursprünglich eine jährliche Kostenreduzierung sowie Ertragssteigerung zwischen 20 und 25 Mio. Euro geplant worden. Nach gegenwärtigen Schätzungen wird die Summe hieraus voraussichtlich bei jährlich rund 32 Mio. Euro liegen.
Fusion mit der Provinzial NordWest
Nachdem Ende März 2020 alle zuständigen Gremien der Fusion von Provinzial NordWest und Provinzial Rheinland zugestimmt haben, laufen gegenwärtig die aufsichtsbehördlichen Genehmigungsverfahren sowie die Vorbereitungen für gesetzliche Anpassungen in den Landtagen von NRW und Rheinland-Pfalz. Wenn das abgeschlossen ist, soll die Fusion mit Rückwirkung zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden.
Umgang mit Corona-Pandemie
Um Härten aus der Corona-Krise für Privat- und Gewerbekunden abzufedern, bietet die Provinzial Rheinland bereits seit Ende März für Privat- und Firmenkunden, die das wünschen, Hilfen – wie etwa die Stundung von Beiträgen, das Aussetzen der Beitragszahlung in der Lebensversicherung, die zeitweise Ruhendstellung von Verträgen oder die zeitweise Reduzierung des Versicherungsumfangs.
Seit der zweiten März-Hälfte arbeiten rund 80 Prozent der Innendienst-Mitarbeiter des Konzerns im Homeoffice und sind dort – dank einer stabilen IT – vollständig und problemlos arbeitsfähig.
Fazit
“Die Provinzial Rheinland hat sich im Geschäftsjahr 2019 hervorragend geschlagen. Bei Wachstum, Ertrag und Kosten können wir dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung von Innendienst und Vertrieb sehr gute Geschäftszahlen vorweisen. Ich bin davon überzeugt, dass wir beste Voraussetzungen mitbringen, damit die bevorstehende Fusion mit der Provinzial NordWest langfristig erfolgreich sein wird”, so Vorstandsvorsitzender Patric Fedlmeier.
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