Der Kölner Versicherer hat seine Geschäftsergebnisse für das vergangene Jahr veröffentlicht. Es war ein Rekordjahr – mit einem Neugeschäftsbeitrag von 867 Mio. Euro und einem Beitragswachstum von 5,0 Prozent. 2020 will sich die DEVK in der Corona-Krise als verlässlicher Partner für Kunden und Mitarbeiter behaupten.
Das Geschäftsjahr 2019 war für die DEVK besonders erfolgreich. Das gilt für die Unternehmensgruppe insgesamt wie auch jeweils für alle großen Einzelunternehmen und Versicherungszweige. “2019 war für die DEVK ein außerordentlich gutes Geschäftsjahr – das beste in unserer fast 135-jährigen Geschichte”, so Gottfried Rüßmann. Der Vorstandsvorsitzende stellte die Jahresbilanz wegen der Corona-Krise erstmals nicht persönlich der Presse vor. Stattdessen sind die Journalisten im September eingeladen, mit Vorstandsmitgliedern der DEVK über aktuelle Themen zu sprechen. “Finanziell stehen wir gut da”, erklärt Rüßmann mit Blick auf das aktuelle Geschäftsjahr, “das gibt uns in der aktuellen Lage Sicherheit.” Die DEVK unternehme viel, um ihren Kunden, Mitarbeitern und Vertriebspartnern in Corona-Krisenzeiten zur Seite zu stehen.
Über 1,9 Millionen Neuabschlüsse
Das DEVK-Neugeschäft entwickelte sich 2019 mit 867 Millionen Euro Neugeschäftsbeitrag (+7,3 Prozent) überaus erfreulich. Nach Stückzahl lag es mit 1,9 Millionen Abschlüssen deutlich über Vorjahresniveau (+6,8 Prozent). Die Anzahl der versicherten Risiken und Verträge stieg auf 15,1 Millionen. Damit wuchs der Bestand um 2,7 Prozent und die DEVK hat erneut Marktanteile hinzugewonnen. Die Bruttobeiträge der DEVK-Gruppe erhöhten sich auf über 3,6 Mrd. Euro (+5,0 Prozent).
Das inländische Erstversicherungsgeschäft der Schaden- und Unfallversicherung wuchs um 4,8 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro Beitrag (Branche: +3,4 Prozent). Stärker als im Markt entwickelten sich die Einnahmen in der DEVK-Rechtsschutzversicherung: Sie steigerte ihre Beiträge um 6,1 Prozent (Branche: 2,5 Prozent) und die Zahl ihrer Verträge um 4,4 Prozent (Branche: 1,5 Prozent).
Bei den DEVK-Lebensversicherungsunternehmen hat sich das Neugeschäft 2019 belebt. Dennoch sanken die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung (ohne Pensionsfonds)um 2,3 Prozent (Branche: +11,3 Prozent) auf 774 Millionen Euro. Kräftig wuchs dagegen mit 99,9 Millionen Euro gebuchten Bruttobeiträgen die DEVK-Krankenversicherung. Sie verbesserte ihre Vorjahreseinnahme um 5,8 Prozent (Branche: 2,9 Prozent).
Sehr erfolgreich war erneut die Rückversicherung. Die Zahl der Kunden erhöhte sich von 357 auf 409. Nach Steuern erzielte die DEVK-Rückversicherung einen Jahresüberschuss von 60 Mio. Euro (Vorjahr: 39 Mio. Euro). Die gesamten Einnahmen der DEVK-Rückversicherung inkl. Echo Re aus DEVK-fremdem Geschäft lagen bei 436 Millionen Euro – ein Plus von 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Volumen der Kapitalanlagen stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 3,8 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro. Daraus wurde ein Netto-Kapitalanlageergebnis in Höhe von 722 Millionen Euro erzielt – das sind 21,6 Prozent mehr als 2018.
Schnee, Frühjahrsstürme und Trockenheit
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft des Konzerns inklusive Rückversicherungs- und Auslandsgeschäft lagen die Bruttobeitragseinnahmen mit 2,6 Milliarden Euro erfreuliche 7,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Bruttobeitragseinnahmen für die Kfz-Versicherung wuchsen um 3,1 Prozent (Branche: 2,4 Prozent) auf rund 1,1 Milliarden Euro.
Das Jahr 2019 startete mit massig Schnee in Bayern. Im März sorgten Frühjahrsstürme wie Tief Eberhard in weiten Teilen Deutschlands für Schäden. Betroffen waren vor allem Wohngebäude und Autos. Den Rest des ansonsten sehr trockenen Jahres blieb es ruhig. Im Schaden- und Unfallbereich verschlechterte sich das Verhältnis von Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen – die Combined ratio – auf 94,2 Prozent (Vorjahr: 93,3 Prozent). Dieser Trend machte sich auch in der Kfz-Versicherung bemerkbar: Die Combined ratio stieg hier von 98,3 Prozent im Vorjahr auf 103,5 Prozent (Branche: 96 Prozent).
Aufgrund der Schadenentwicklung sank das versicherungstechnische Ergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung auf 98 Millionen Euro (Vorjahr: 132 Millionen Euro). Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 12 Millionen Euro (Vorjahr: 25 Millionen Euro) ergab sich ein versicherungstechnisches Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung von 85 Millionen Euro (Vorjahr: 107 Millionen Euro).
Zusammen mit den versicherungstechnischen Ergebnissen der Lebens- und Krankenversicherung sowie des Pensionsfondsgeschäfts ergibt sich ein Betrag in Höhe von 95 Millionen Euro (Vorjahr: 144 Millionen Euro). 2018 war allerdings ein Sonderertrag in Höhe von rund 60 Millionen Euro enthalten, der aus der Beendigung gruppeninterner Rückversicherungsverträge resultierte.
Das Kapitalanlageergebnis der nichtversicherungstechnischen Rechnung lag 2019 besonders wegen hoher Zuschreibungen und niedrigerer Abschreibungen auf Kapitalanlagen mit 227 Mio. Euro deutlich über Vorjahresniveau (Vorjahr 162 Mio. Euro).
Das Sonstige Ergebnis verschlechterte sich wegen gestiegener Altersversorgungsaufwendungen geringfügig von -114 Millionen Euro auf -116 Millionen Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrug dagegen 207 Millionen Euro (Vorjahr: 191 Millionen Euro). Nach Steuern stieg der Jahresüberschuss auf über 113 Millionen Euro (Vorjahr: 82 Millionen Euro).
Ratings mit stabilem Ausblick
2019 haben die Agenturen Fitch Ratings und S&P Global Ratings (S&P) die Finanzstärkeratings der DEVK aktualisiert. S&P hob erneut die extrem starke Kapitalisierung der DEVK hervor. Fitch bestätigte wie in den Vorjahren die “A+”-Einstufung für die Vereine DEVK Sach-/HUK und DEVK Leben sowie ihre Tochtergesellschaften. Den Ausblick aller Ratings bezeichnet Fitch als stabil. Diese Bewertung spiegelt laut Fitch die sehr starke Kapitalausstattung wider, die hohen Reservierungsstandards in der Schaden- und Unfallversicherung sowie die starke Marktstellung der Gruppe. Auch im 2020 veröffentlichten Ratingbericht von Fitch stufen die Experten die beiden DEVK Versicherungsvereine und die wesentlichen Tochtergesellschaften unverändert mit stabilem Ausblick ein und der Bewertung “A+”.
Neue fondsgebundene Rentenversicherung
In der Lebensversicherung besonders gefragt war die 2018 etablierte Grundfähigkeitsversicherung. Positiv auf die Geschäftsergebnisse ausgewirkt hat sich auch die neue fondsgebundene Rentenversicherung. Die DEVK-Fondsrente vario wurde zum 1. Juli 2019 eingeführt. Obwohl sie erst im zweiten Halbjahr angeboten wurde, verzeichnete sie mit rund 4.400 Stück bis Jahresende so viele Verträge, dass ihr Anteil im Neugeschäft fondsgebundener Rentenversicherungen übers ganze Jahr gesehen bereits mehr als 38 Prozent betrug.
Die DEVK-Fondsrente vario ist beliebt, weil sie gute Chancen bietet und eine sichere Rente. Vierteljährlich überprüfen die Fondsmanager, ob das Verhältnis von Aktien- zu Rentenfonds noch der gewählten Anlagestrategie entspricht. Erstmals können Versicherte mehrere klassische Zusatzversicherungen ergänzen. So bietet die DEVK-Fondsrente vario bei Bedarf auch Schutz vor Berufsunfähigkeit. Das Fondsguthaben kann man in eine Rente umwandeln, die ab der ersten Zahlung nicht mehr sinken, sondern nur noch steigen kann.
Insgesamt legte das Neugeschäft der DEVK-Lebensversicherer 2019 wieder zu. Es konnte allerdings nicht die Abgänge kompensieren, sodass die gebuchten Bruttobeiträge der DEVK Lebensversicherungen im engeren Sinne 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent sanken.
Die Beiträge der Lebensversicherung im weiteren Sinne (inklusive DEVK-Pensionsfonds) gingen um 0,6 Prozent zurück (Branche: +11,5 Prozent) auf 928,7 Millionen Euro.
Seit Anfang 2020 gibt es bei der DEVK-Fondsrente vario ein weiteres Anlagekonzept, das dem Kundenwunsch einer nachhaltigen Kapitalanlage gerecht wird. Das “DEVK-Anlagekonzept Rendite Nachhaltig” investiert in gewinnbringende Kapitalanlagen, die ökologische und soziale Kriterien erfüllen. Außerdem hat die DEVK zu Jahresbeginn einen neuen Rententarif für Einmalbeiträge eingeführt, der besonders die Wiederanlage stärken soll. Dieser Tarif richtet sich vor allem an Kunden mit auslaufenden DEVK-Lebensversicherungen.
139 Millionen Euro für den Gewinntopf der Versicherten
Nach Einnahmen und Ausgaben ergab sich für 2019 in der Lebensversicherung ein Gesamtüberschuss von 154 Millionen Euro (Vorjahr: 87 Millionen Euro). Davon wurden 90 Prozent bzw. 139 Millionen Euro der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zugeführt, dem Gewinntopf für die Versicherten.
Entgegen dem Branchentrend haben die DEVK-Lebensversicherer 2019 ihre Überschussbeteiligung für Kapital- und Rentenversicherungen erhöht – um bis zu 0,3 Prozent. 2020 hält die DEVK dieses Niveau für die mehr als 1,2 Millionen Verträge stabil. Die laufende Verzinsung beträgt unverändert bis zu 2,7 Prozent für Verträge des DEVK Lebensversicherungsvereins sowie 2,5 Prozent für Policen der DEVK Allgemeine Leben AG. Hinzu kommen weitere Überschüsse, die die Gesamtverzinsung auf über 3 Prozent erhöhen können.
Die Stornoquote liegt mit 4,41 Prozent auf Vorjahresniveau. Damit ist sie etwas besser als der Branchenschnitt (4,49 Prozent).
Die an die Versicherungsnehmer ausgezahlten Leistungen stiegen auf 925,1 Millionen Euro, ein Plus von 9,9 Prozent. Bei den ausgezahlten Leistungen handelt es sich um die Aufwendungen für Versicherungsfälle und Rückkäufe sowie ausgezahlte Überschussguthaben.
Ausblick 2020
Die aktuellen Rahmenbedingungen werden die DEVK weiter beschäftigen. Das niedrige Zinsniveau und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie erfordern besondere Sorgfalt in der Kapitalanlage.
Für 2020 erwartet die DEVK für den Konzern einen Beitragszuwachs von knapp 5 Prozent. Hauptwachstumstreiber sind erneut die aktive Rückversicherung und das innerdeutsche Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft. In der Lebensversicherung verzeichnet die DEVK im bisherigen Jahresverlauf steigende Beitragseinnahmen.
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