Gesamtjahresausblick für das Konzernergebnis erhöht auf 900 bis 950 Mio. EUR
Die Talanx Gruppe hat im ersten Halbjahr 2021 eine deutliche Verbesserung des Konzernergebnisses erzielt und dabei auch von ihrem erheblichen Geschäftswachstum profitiert. Die gebuchten Bruttoprämien wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 24,1 (22) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 13,0 Prozent. Zu diesem Wachstum trugen alle Segmente bei. Das operative Ergebnis verbesserte sich deutlich auf 1,3 (0,7) Mrd. EUR, wobei die Vorjahresperiode erheblich durch die Corona-Pandemie geprägt war. Das Konzernergebnis verzeichnete gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 eine starke Steigerung auf 546 (325) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 95,9 (101,3) Prozent. Die Großschäden reduzierten sich im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum merklich. Für die zweite Hälfte des Jahres zeichnen sich bereits jetzt deutliche Großschäden ab: Die Überschwemmungen in West-Europa verursachen nach jetzigem Stand Bruttoschäden von mindestens 600 Mio. EUR. Netto ist für das Q3-Ergebnis von einer Belastung in Höhe von etwas über 300 Mio. EUR auszugehen, etwas mehr als zwei Drittel davon entfallen auf den Geschäftsbereich Rückversicherung. Das Ereignis wird sich voraussichtlich mit etwa 150 Mio. EUR auf das Konzernergebnis im dritten Quartal auswirken. Aufgrund des starken ersten Halbjahres hebt die Talanx Gruppe ihren Ausblick für das Konzernergebnis für das Gesamtjahr 2021 nunmehr auf einen Betrag zwischen 900 bis 950 Mio. EUR an.
„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen im ersten Halbjahr 2021. Unsere Gruppe ist über alle Segmente auch durch unsere Wachstumsinitiativen bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei Spezialrisiken deutlich gewachsen. Das Konzernergebnis hat sich stark verbessert und liegt über dem hohen Niveau des ersten Halbjahrs 2019 – also vor der Corona-Pandemie. Das zeigt, dass unsere Strategie sich bewährt und es uns gelungen ist, die massiven Herausforderungen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr zu überwinden. Trotz dieser positiven Entwicklungen kann im zweiten Halbjahr 2021 nicht mit vergleichbarem Wachstum und ähnlichen Ergebnissen gerechnet werden. Denn die Flutkatastrophe hat in West-Europa verheerende Verwüstungen angerichtet“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Betroffenen. Unsere Kolleginnen und Kollegen tun alles erdenklich Mögliche, um schnell zu helfen. Sie leben unser Unternehmensleitbild „Together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship“. Nach jetzigem Stand werden wir für unsere Kundinnen und Kunden Leistungen in Höhe von mindestens 600 Mio. EUR brutto vor Rückversicherung erbringen. Dass wir unseren Jahresausblick für das Konzernergebnis trotzdem auf 900 bis 950 Mio. EUR erhöhen, verdeutlicht die Qualität unseres Halbjahresergebnisses und zeigt die Resilienz unserer Gruppe.“
Coronabedingte Schäden belasteten erneut das Geschäftsergebnis, aber mit 278 Mio. EUR wesentlich geringer als im Vorjahr (824 Mio. EUR). Der Schwerpunkt der Belastung hat sich deutlich verschoben. Während im ersten Halbjahr 2020 Betriebsschließungs-, Veranstaltungsausfall- und Kreditversicherungen den größten Teil der Schadensumme verursachten, ist nun die Personen-Rückversicherung aufgrund erhöhter Sterblichkeit mit 263 Mio. EUR am meisten belastet.
Die Belastung durch Naturkatastrophen lag mit 261 (190) Mio. EUR über der Vergleichsperiode. In diesem Bereich wurden mit 185 Mio. EUR die meisten Leistungen im Zusammenhang mit dem Wintersturm in Texas im ersten Halbjahr 2021 erbracht. Man-made Großschäden beliefen sich auf 264 (67) Mio. EUR. Insgesamt verzeichnete die Talanx Gruppe Großschäden von 526 (1.018) Mio. EUR. Das periodenanteilige Großschadenbudget von 681 (594) Mio. EUR wurde unterschritten.
Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich um 13,0 Prozent auf -982 (-1.129) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich vor allem aufgrund der nachlassenden Auswirkungen der Corona-Pandemie um 5,4 Prozentpunkte, sie betrug im ersten Halbjahr gute 95,9 (101,3) Prozent.
Das Kapitalanlageergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahreswert auf 2,4 (1,8) Mrd. EUR um 32 Prozent. Die Kapitalanlagerendite betrug 3,3 (2,7) Prozent. Der Zuwachs ist vor allem zurückzuführen auf das erhöhte Abgangsergebnis, das insbesondere zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (ZZR) im deutschen Lebensversicherungsgeschäft genutzt wurde. Das operative Ergebnis erhöhte sich deutlich auf 1.333 (745) Mio. EUR. Das Konzernergebnis wuchs im Vergleich zum stark von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum auf 546 (325) Mio. EUR. Der Anteil der Erstversicherung am Konzernergebnis blieb gegenüber der Vorjahresperiode in etwa stabil bei 44,5 (44,3) Prozent. Die Solvency-II-Quote zum 30. Juni 2021 lag ohne Übergangsmaßnahme bei 210 (31. März 2021: 215) Prozent und liegt damit weiter auf komfortablem Niveau.
Zweites Quartal: Konzernergebnis mehr als verdoppelt
Im zweiten Quartal wuchsen die gebuchten Bruttoprämien um 9,3 Prozent auf 10,4 (9,5) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich gegenüber der stark von der Corona-Krise geprägten Vorjahresperiode auf -382 (-704) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 95,7 (102,7) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 24,4 Prozent auf 1,1 (0,9) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis wuchs deutlich auf 707 (186) Mio. EUR, das Konzernergebnis auf 269 (103) Mio. EUR.
Industrieversicherung: Beitragswachstum auch durch Specialty-Geschäft – Konzernergebnis von 68 Mio. EUR
Die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsbereich Industrieversicherung stiegen um 8,7 Prozent auf 4,2 (3,9) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg 11,0 Prozent. Die Beitragssteigerungen entstanden neben dem Wachstum im Haftpflicht- und Sachgeschäft maßgeblich im Bereich HDI Global Specialty.
Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich trotz der Großschäden aus Naturkatastrophen, insbesondere infolge des Wintersturms in Texas, und der in diesem Geschäftsbereich überdurchschnittlichen Anzahl man-made Großschäden im ersten Halbjahr auf 27 (-67) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich deutlich auf 98,4 (104,7) Prozent, die Profitabilisierungsmaßnahmen wirken. Die Industrieversicherung befindet sich damit auf dem geplanten Weg, das Ziel einer kombinierten Schaden-/Kostenquote von 95 Prozent mittelfristig zu erreichen.
Das Kapitalanlageergebnis stieg auf 141 (107) Mio. EUR im Wesentlichen getrieben durch höhere Erträge aus Private-Equity. Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs liegt aufgrund des erheblich verbesserten versicherungstechnischen Ergebnisses und des Kapitalanlageergebnisses im ersten Halbjahr 2021 mit 97 (18) Mio. EUR deutlich über dem Vorjahreszeitraum. Der Beitrag zum Konzernergebnis beläuft sich auf 68 (7) Mio. EUR.
Zweites Quartal: Verbesserung der Schaden-/Kostenquote verdeutlicht Sanierungserfolge
Im zweiten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15,4 Prozent auf 1,5 (1,3) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 17,0 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem stark von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahresquartal deutlich auf 17 (-56) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote sank entsprechend von 107,7 Prozent auf 98,1 Prozent und verdeutlicht die Erfolge der Profitabilisierungsmaßnahmen. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich auf 64 (73) Mio. EUR. Das operative Ergebnis wuchs deutlich auf 46 (-12) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei 29 (-10) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Wachstum in KMU und deutlich verbesserte kombinierte Schaden-/Kostenquote
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 3,2 (3,1) Mrd. EUR. Treiber ist vor allem das weiter starke Wachstum im Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen. Der Beitrag zum operativen Ergebnis des Konzerns wuchs deutlich auf 157 (95) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis um 34 Mio. EUR auf 97 Mio. EUR.
Segment Schaden/Unfallversicherung: versicherungstechnisches Ergebnis mehr als verdoppelt
Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Schaden/Unfallversicherung legten um 2,6 Prozent auf 1 (1) Mrd. EUR zu. Zu dieser Entwicklung führten die Zuwächse im Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen von 10,7 Prozent auf 360 (325) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis hat sich im ersten Halbjahr 2021 mit einer Steigerung auf 56 (22) Mio. EUR mehr als verdoppelt, während der Vorjahreszeitraum coronabedingt mit rund 13 Mio. EUR (netto) durch Leistungen aus der Betriebsschließungsversicherung belastet war.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich im ersten Halbjahr erheblich um 5,3 Prozentpunkte auf 91,7 (96,9) Prozent. Dazu trug eine verbesserte Schadenquote ebenso bei wie deutlich reduzierte Verwaltungskosten. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 33,9 Prozent auf 53 (40) Mio. EUR. Treiber waren höhere Abgangsgewinne sowie geringere Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 102 (55) Mio. EUR.
Zweites Quartal: steigende Schäden durch Lockdown-Ende und mittelgroße Schäden nach Wetterereignissen
Im zweiten Quartal erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien um 8,5 Prozent auf 251 (231) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis reduzierte sich auf 1 (35) Mio. EUR. Grund waren eine erhöhte Anzahl von Ereignissen unter Großschadenniveau sowie Starkregenereignisse und Hagelschläge im Juni in Süddeutschland. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag bei 99,7 (90,1) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich um 4,4 Prozent auf 24 (25) Mio. EUR. Das operative Ergebnis sank auf 21 (58) Mio. EUR. Die Vorjahresergebnisse waren erheblich durch verbesserte Schadenergebnisse in Kraftfahrt aufgrund der Corona Ergebnisse beeinflusst.
Segment Lebensversicherung: starker Anstieg bei Kapitalanlageergebnis
Im Segment Lebensversicherung steigerte sich das Beitragsvolumen im ersten Halbjahr um 2,8 Prozent auf 2,2 (2,1) Mrd. EUR, unter anderem durch das neue, fondsbasierte Produkt Clever Invest sowie etwas höhere Einmalbeiträge. In der Vorjahresperiode war es infolge der Corona-Pandemie noch zu Beitragsrückgängen von 143 Mio. EUR gekommen. Das versicherungstechnische Ergebnis reduzierte sich im ersten Halbjahr 2021 auf -1 (-0,6) Mrd. EUR. Die Versicherungsnehmer wurden im Rahmen von Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen am positiven Geschäftsverlauf beteiligt. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich im Vorjahresvergleich auf 1,1 (0,7) Mrd. EUR aufgrund höherer Realisate zur Finanzierung der Zuführung zur Zinszusatzreserve. Nach der ersten Jahreshälfte ist der Aufbau der Zinszusatzreserve für das Jahr 2021 damit bereits weitestgehend abgeschlossen. Das operative Ergebnis erhöhte sich aufgrund der geringeren Corona-Belastungen auf 56 (40) Mio. EUR.
Zweites Quartal: Substanzstärkung infolge des guten ersten Quartals
Im zweiten Quartal erhöhte sich das Prämienvolumen im Segment Leben um 7,7 Prozent auf 1,2 (1,1) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis sank auf -496 (-365) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte auch aufgrund höherer Realisate zur Finanzierung der Zinszusatzreserve auf 505 (381) Mio. EUR. Die insgesamt guten Ergebnisse trugen auch zur Stärkung der Solvenz bei. Das operative Ergebnis lag bei 0 (4) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung International: Starkes Wachstum und Verbesserung der kombinierten Schaden-/Kostenquote durch niedrige Kfz-Schadenfrequenz
Die gebuchten Bruttoprämien des Geschäftsbereichs erhöhten sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 10,7 Prozent auf 3,1 (2,8) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt stiegen die Bruttoprämien gegenüber der Vergleichsperiode um 16,5 Prozent. In Europa wuchs das Prämienvolumen um 14,5 Prozent auf 2,4 (2,1) Mrd. EUR. Das Wachstum resultierte vor allem aus der Sachversicherung in Polen. Außerdem erholte sich das Lebensversicherungsgeschäft in Italien von dem pandemiebedingten Rückgang im Vorjahr, und das Sachversicherungsgeschäft profitierte dort von der im April 2021 erstmals konsolidierten Amissima Assicurazioni. Eine positive Entwicklung zeigten auch die gebuchten Bruttoprämien der türkischen HDI Sigorta A. Ş., die um 2 Prozent und währungsbereinigt um 36,9 Prozent wuchsen.
In der Region Lateinamerika blieb das Prämienvolumen vor allem aufgrund von Wechselkurseffekten mit 696 (699) Mio. EUR nahezu stabil. Prämienwachstum wurde insbesondere in Chile und Mexiko erzielt. In Brasilien dagegen ging das Prämienvolumen infolge der Abwertung des brasilianischen Reals zurück. Währungsbereinigt stiegen die gebuchten Bruttoprämien in der Region Lateinamerika um 9,7 %.
Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei 47 (44) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich um 1,5 Prozentpunkte auf 92,8 (94,3). Dies ist im Wesentlichen auf die weiterhin unterdurchschnittliche Schadenfrequenz zurückzuführen, die den Anstieg der Schadeninflation überkompensiert hat. Infolge der Corona-Pandemie wurde in der Lebensversicherung ein Anstieg der Sterblichkeit beobachtet, der das versicherungstechnische Ergebnis mit 11 Mio. EUR belastete. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich um 16,7 Prozent auf 194 (167) Mio. EUR. Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10,6 Prozent auf 173 (156) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis legte mit 17,0 Prozent deutlich zu auf 104 (89) Mio. EUR.
Zweites Quartal: starkes Prämienwachstum
Im zweiten Quartal steigerten sich die gebuchten Bruttoprämien um 23,2 Prozent auf 1,5 (1,2) Mrd. EUR. Die kombinierte Schaden-/ Kostenquote lag wie im Vorjahresquartal bei 91,8 (91,8) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich auf 97 (76) Mio. EUR. Das operative Ergebnis wuchs um 5,8 Prozent auf 86 (81) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis stieg auf 50 (46) Mio. EUR.
Rückversicherung: insgesamt deutlich rückläufige Corona-Belastungen
Der Geschäftsbereich Rückversicherung konnte im ersten Halbjahr trotz Corona sein Wachstum steigern. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich um 10,0 Prozent auf 14,5 (13,1) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis steigerte sich aufgrund des starken Einflusses der Corona-Pandemie in der Vergleichsperiode um 89,3 Prozent auf 964 (509) Mio. EUR. Auch der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich um 68 Prozent auf 336 (200) Mio. EUR.
Segment Schaden-Rückversicherung: Großschadenvolumen halbiert
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11,9 Prozent auf 10,3 (9,2) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg 17,2 Prozent. Im Segment Schaden-Rückversicherung waren im ersten Halbjahr keine weiteren Nettobelastungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu verzeichnen. Wie in der Vergangenheit wurde das unterjährig nicht aufgebrauchte Großschadenbudget in die Spätschadenreserve eingestellt, sodass ein zusätzlicher Puffer für Großschäden im zweiten Halbjahr existiert. Das Netto-Großschadenvolumen lag im ersten Halbjahr mit 326 (737) Mio. EUR deutlich unter dem Wert der Vergleichsperiode und unter dem anteiligen Großschadenbudget von 476 Mio. EUR.
Das versicherungstechnische Ergebnis stieg auf 299 (-186) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich um 6,3 Prozentpunkte auf 96,0 (102,3) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 27,3 Prozent auf 596 (468) Mio. EUR. Das operative Ergebnis legte um 163,3 Prozent auf 789 (300) Mio. EUR zu.
Im zweiten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien um 9,2 Prozent auf 4,6 (4,2) Mrd. EUR. Gegenüber der hohen corona-bedingten Großschadenzahl in der Vergleichsperiode steigerte sich das versicherungstechnische Ergebnis im ersten Halbjahr 2021 deutlich auf 155 (-184) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 95,8 (104,8) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich deutlich auf 321 (170) Mio. EUR. Ebenso legte das operative Ergebnis stark auf 471 (-5) Mio. EUR zu.
Segment Personen-Rückversicherung: Folgen der Pandemie weiterhin das bestimmende Thema
In der Personen-Rückversicherung stiegen die Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent auf 4,2 (4,0) Mrd. EUR. Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 7,3 Prozent ergeben. Der Einfluss der Corona-Pandemie belastete die Personen-Rückversicherung im ersten Halbjahr 2021 mit rund 263 Mio. EUR. Den Belastungen aus der Pandemie im ersten Quartal wirkte ein positiver Einmalertrag aus einer Umstrukturierung im US-Mortalitätsgeschäft in Höhe von 129 Mio. EUR entgegen. Das versicherungstechnische Ergebnis fiel auf -349 (-284) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich auf 280 (331) Mio. EUR. Das operative Ergebnis ging um 16,4 Prozent auf 175 (210) Mio. EUR zurück.
Im zweiten Quartal wuchsen die gebuchten Bruttoprämien um 5,0 Prozent auf 2,1 (2) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich auf -100 (-155) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich auf 108 (157) Mio. EUR. Das operative Ergebnis verringerte sich leicht auf 85 (87) Mio. EUR.
Ausblick 2021: Konzernergebnis in der Spanne zwischen 900 und 950 Mio. EUR
Der Talanx Konzern passt seine im Konzern-Geschäftsbericht 2020 veröffentlichte Prognose für das Jahr 2021 an. Nach dem starken ersten Halbjahr wird ein Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2021 von 900 bis 950 Mio. EUR erwartet. In die Erwartungsbildung sind die erheblichen Belastungen durch die Flutschäden in Deutschland und Teilen Europas bereits eingeflossen, die insbesondere ein schwächeres drittes Quartal erwarten lassen.
Der Konzern rechnet zudem im laufenden Geschäftsjahr mit einem erfreulichen Anstieg der Bruttoprämien (währungskursbereinigt) im oberen einstelligen Prozentbereich. Die IFRS-Kapitalanlagerendite wird auf 2,7 Prozent prognostiziert. Die Eigenkapitalrendite sollte zwischen 8,5 bis 9,0 Prozent liegen und damit das strategische Mindestziel übertreffen.
Auch die Prognosen für das Geschäftsjahr 2021 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben und an den Währungs- und Kapitalmärkten keine erneuten, größeren Verwerfungen auftreten. Erklärtes Ziel von Talanx ist es weiterhin, auch für das Geschäftsjahr 2021 einen Anteil von 35 Prozent bis 45 Prozent vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten sowie die Dividende mindestens stabil zum Vorjahr zu halten.
Bis 2022 soll der Gewinn je Aktie (Earnings per Share, EPS) – ausgehend vom ursprünglichen Ausblick von 850 Mio. EUR für das Konzernergebnis im Jahr 2018 – durchschnittlich um mindestens 5 Prozent jährlich steigen.
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