Munich Re’s Strategie – Zukunftstrends erkennen, Risikopartner für neue Technologien werden
“Die Versicherer stellen sich dem Megatrend Digitalisierung, der enorme Chancen bietet. Zunächst geht es um die Automatisierung interner Prozesse mit Algorithmen sowie neuartige Versicherungen unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz – zum Nutzen der Kunden. Viel wichtiger noch ist es, strategisch und partnerschaftlich mit Kunden die großen Trends und künftigen Risikobedarfe zu erkennen. Munich Re investiert seit Jahren in das Knowhow dafür und entwickelt Lösungen für die digitale Welt: Wir versichern die Leistung von KI-Algorithmen, und wir sind Marktführer und Vorreiter beim Top-Risiko Cyber”, so Torsten Jeworrek, Mitglied des Vorstands.
Günstiges Marktumfeld
Die Aussichten in der Rückversicherung sind durch die konjunkturelle Erholung nach den Lockdowns und steigenden Preisen nach der langen Weichmarktphase positiv. Bis 2023 wird der Rückversicherungsmarkt jährlich inflationsbereinigt um etwa 3 % wachsen, ähnlich wie die Erstversicherung. Munich Re ist verlässlicher Partner der Kunden und kann maßgeschneiderte Risikolösungen sowie stabile Kapazität anbieten. Gleichzeitig will Munich Re führender Risikopartner einer sich sprunghaft entwickelnden digitalisierten Welt mit ständig neuen Risiken sein. Die wichtigsten Wachstumsfelder dabei sind Cyber, Data Analytics und Künstliche Intelligenz.
Herausforderung und Chance: Cyber
Wegen der großen ökonomischen Bedeutung von Cyber-Risiken nimmt die Nachfrage nach Cyber-Versicherungen deutlich zu, die wegen der dynamischen Entwicklung der Risiken aber besondere Expertise erfordern. Während des Digitalisierungsschubs durch die Corona-bedingten Lockdowns nahmen Cyber-Angriffe drastisch zu, und sie werden immer ausgefeilter. Insbesondere die Schäden durch so genannte Ransomware-Angriffe steigen stark – ein Trend, der vermutlich anhalten dürfte. Einer Analyse von AM Best zufolge entfielen im Jahr 2020 drei Viertel aller Cyber-Schäden in den USA auf Ransomware-Attacken. Zuletzt belegte der Ransomware-Angriff auf den IT-Dienstleister Kaseya das große und komplexe Schadenpotenzial von Cyber-Risiken, da über dessen Software schneeballartig IT-Systeme vieler Unternehmen verschlüsselt wurden.
Angesichts zunehmender Schäden haben die Preise für Cyber-Versicherungen deutlich angezogen, Risikoträger haben ihre Kapazität begrenzt. Dabei ist der Bedarf an Versicherungs- und Servicelösungen sehr groß: Viele Unternehmen sind wegen der zunehmenden Cyberattacken besorgt. Zugleich gaben in der ersten „Global Cyber Risk and Insurance“-Studie von Munich Re vier Fünftel der befragten Top-Manager an, ihr Unternehmen sei nicht ausreichend geschützt.
Um der Dynamik des Risikos und den sich ständig ändernden Trends gerecht zu werden, baut Munich Re ihr Netzwerk und Partnerschaften weiter aus. So wird Munich Re’s eigene Expertise in der Modellierung von Cyber-Risiken durch Zugang zu Daten und Technologien weiter gestärkt. In Zusammenarbeit mit Kunden entstehen Lösungen, die weit über traditionelle Ansätze hinausgehen und neben maßgeschneiderten Cyberdeckungen auch Services zur Vorbeugung und zur Bewältigung eines Angriffs umfassen (so genannte Pre- und Post-Incident-Services). Solche Beratungsangebote zur Begrenzung von Schäden werden im Paket mit Versicherungsdeckungen gerade angesichts der zunehmenden Ransomware-Attacken immer wichtiger. So werden die Standards in der Cyber-Sicherheit erhöht und Risiken besser versicherbar.
Munich Re setzt zudem auf proportionale Beteiligungen, um mit Kunden einen nachhaltigen Versicherungsmarkt zu gestalten. Mit dieser Strategie, basierend auf Daten, Knowhow und konsequentem Risikomanagement, ist Munich Re zum führenden Cyber-Risikoträger geworden.
„Die steigende Zahl von Ransomware-Angriffen belastet die Wirtschaft ernsthaft. Die Versicherungsindustrie unterstützt Unternehmen, widerstandsfähiger gegen Cyber-Angriffe zu sein, und mildert die Schäden bei einem dennoch erfolgreichen Angriff. Daneben gibt es systemische Risiken, die nur von Staat und Versicherungswirtschaft gemeinsam bewältigt werden können. Dazu gehören terroristische oder politisch motivierte Attacken bis hin zum Cyber-War, die vorzugsweise in Pools gedeckt werden sollten. Es ist zudem im Interesse aller, durch geeignete Wordings Klarheit über den Deckungsumfang zu schaffen“, so Stefan Golling, Vorstandsmitglied für Global Clients/North America von Munich Re.
Durch strikte Risikoselektion und ein ausbalanciertes Portfolio bleiben die steigenden Ransomware-Schäden im Buch von Munich Re gut beherrschbar. Aktuell wirken zudem Preisanstiege im sich verhärtenden Marktumfeld ausgleichend. Munich Re plant unverändert, ausgehend vom derzeitigen Marktanteil von etwa 10 % profitabel zu wachsen.
Potenziale durch Data Analytics und Künstliche Intelligenz
Datenanalyse und der Einsatz von Algorithmen bieten für Versicherer große Potenziale: Datengestützte Algorithmen erlauben die Optimierung zahlreicher Prozesse, etwa im Vertrieb, der Kundeninteraktion sowie in Schadenabwicklung und im Underwriting. So werden viele Abläufe zum Nutzen der Kunden beschleunigt und verbessert. Der zunehmende Einsatz von Machine-Learning-Technologien und Künstlicher Intelligenz in der Wirtschaft führt darüber hinaus zu einem dynamischen Marktumfeld mit zahlreichen neuen Risikofeldern – und Bedarf an neuartigen Versicherungslösungen.
Munich Re investiert seit Jahren in die Expertise seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem „Data Analytics Curriculum“ und stellt Digital-Talente ein, um Marktchancen durch die anspruchsvolle Kombination der Versicherungs- und Datenexpertise nutzen zu können. „Mittlerweile beschäftigt sich ein weltweites Netzwerk aus hunderten eigens eingestellten Data Analytics-Experten und dahingehend ausgebildeten Geschäftsexperten mit dem Thema. Zusammen mit den Geschäftsbereichen arbeiten wir an weit über 100 Initiativen, um innovative Lösungen für unsere Kunden bereitzustellen“, so Fabian Winter, Leiter des Bereichs Data and Analytics (DAA).
Zwei Beispiele für Lösungen, die schon im Markt eingesetzt werden:
Die Insurance Analytics Plattform erlaubt Versicherern das Zusammenführen ihrer Daten mit sektorspezifischen externen Daten, die von Munich Re bereitgestellt werden. Auf Basis weit größerer und aussagekräftiger Datenmengen sind eine bessere Portfolio-Steuerung und smartere Entscheidungen möglich – vom Vertrieb über die Tarifierung bis zur Schadenabwicklung.
Gestützt auf die Expertise in der Künstlichen Intelligenz bietet Munich Re mit aiSure eine einzigartige Deckung für die Absicherung der Leistungsfähigkeit von Algorithmen an. Munich Re berät KI-Anbieter bei der Gestaltung der Leistungsgarantie, entlastet sie von erheblichen Bilanzrisiken und erhöht damit ihre Attraktivität für Investoren und Kunden, die sich auf die Leistung der Algorithmen verlassen.
Um bei komplexen Themen wie Künstliche Intelligenz oder Quantencomputing eigene Perspektiven zu entwickeln, arbeitet Munich Re mit führenden Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammen und hat jüngst mit neun führenden deutschen Unternehmen das Quantum Technology & Application Consortium (QUTAC) gegründet. Hierbei verfolgt Munich Re das Ziel, das große Potenzial des Quantencomputings für die Versicherung nutzbar zu machen.
„Durch den Megatrend Digitalisierung wird sich traditionelle Versicherung drastisch verändern. Es entstehen neuartige Risikofelder, für die Lösungen der Versicherer gefragt sind. Munich Re hat hier durch zahlreiche Digital- und Innovationsprojekte das Fundament für künftiges ertragreiches Wachstum geschaffen“, so Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek.
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