Auswirkungen durch die Corona-Pandemie nur noch im Segment Personen-Rückversicherung besonders spürbar
Die Talanx Gruppe liegt nach neun Monaten auf Kurs, ihr Jahresziel für das Konzernergebnis von 900 bis 950 Mio. EUR zu erreichen. Zum 30. September erzielte die seit Ende Oktober wieder im MDAX notierte Versicherungsgruppe trotz hoher Großschadenbelastungen durch Naturkatastrophen ein Konzernergebnis von 723 (520) Mio. EUR. Allein die Jahrhundertflut in Westeuropa verursachte Bruttoschäden von mehr als einer Milliarde Euro. Trotzdem liegt die Gruppe mit ihrem Ergebnis nahezu auf dem Niveau von 2019 (742 Mio. EUR), dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Die Auswirkungen der Pandemie haben sich in den ersten neun Monaten mit Ausnahme der Personen-Rückversicherung zunehmend verringert. Im dritten Quartal beliefen sich die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf 9 Mio. EUR, für die ersten neun Monate betrug die Gesamtbelastung des Konzernergebnisses noch 81 Mio. EUR. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen zweistellig um 10,2 Prozent auf 35,2 (31,9) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 12,3 Prozent. Alle Segmente trugen zu diesem Wachstum bei. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag bei 97,6 (100,7) Prozent. Für das Geschäftsjahr 2022 geht die Talanx Gruppe erstmals von einem Gewinn oberhalb der Eine-Milliarde-Euro-Marke aus. Sie erwartet im nächsten Jahr ein Konzernergebnis in einer Spanne von 1.050 bis 1.150 Mio. EUR.
„Die Corona-Pandemie haben wir erfolgreich zusammen bewältigt. Mit diesem Neun-Monats-Ergebnis bewegen wir uns wieder nahezu auf dem hohen Niveau von vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Unsere Ziele für 2021 können wir erreichen – trotz deutlich höherer Großschadenbelastung durch Naturkatastrophen vor allem im dritten Quartal“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Was diese Entwicklung eindrücklich verdeutlicht: Unsere Strategie und die Modernisierungsprogramme in den Geschäftsbereichen zahlen sich aus und haben zu profitablem Wachstum geführt. Unsere Reservepolitik hat unsere Resilienz gestärkt. Auf diesem Pfad wollen wir uns weiterentwickeln, um auch zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Für das Jahr 2022 haben wir das Ziel, erstmals beim Konzernergebnis die Eine-Milliarde-Euro-Marke zu übertreffen.“
Auch in dieser Berichtsperiode schlagen sich die kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen positiv in den Ergebnissen der Geschäftsbereiche nieder. In der Industrieversicherung wirkt sich die Profitabilisierung positiv aus. Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland hat das Jahresziel mit dem Programm „KuRS“ nach neun Monaten nahezu erreicht. Auch der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International konnte in den ersten neun Monaten deutliches Wachstum erzielen, das unter anderem auf die Akquisition und seit 01. April 2021 erstmalig vollkonsolidierte Amissima Assicurazioni S.p.A. zurückzuführen ist.
Der Einfluss der Corona-Pandemie hat sich im Verlauf der Berichtsperiode zunehmend verringert. Nur in der Personen-Rückversicherung ist eine anhaltend hohe Belastung festzustellen, die das operative Ergebnis zum 30. September mit 404 Mio. EUR belastet. Während sich die Corona-Krise in den ersten neun Monaten noch mit 81 Mio. EUR negativ auf das Konzernergebnis auswirkt, werden davon im dritten Quartal lediglich Belastungen von 9 Mio. EUR verzeichnet. Auch Währungskursverluste stellen eine Belastung dar – vor allem in der Industrie- und Rückversicherung.
Die Großschäden bewegen sich mit 1,5 (1,6) Mrd. EUR auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahreszeitraum, vor allem aufgrund der Großschäden infolge von Naturkatastrophen. Besonders der Wirbelsturm „Ida“ in Nordamerika sowie die durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ ausgelösten Fluten in Westeuropa schlugen sich auf der Schadenseite nieder – allein infolge der Flutkatastrophe entstand ein Schadenvolumen von mehr als 1 Mrd. EUR brutto und 321 Mio. EUR netto.
Insgesamt entfielen bis zum 30. September 1,1 Mrd. EUR auf Netto-Großschäden durch Naturkatastrophen. Man-Made Großschäden entstanden in Höhe von 394 Mio. EUR. Im Geschäftsbereich Rückversicherung wurden dabei 1,1 Mrd. EUR an Großschäden verzeichnet; 391 Mio. EUR entfielen auf die Erstversicherung. Die Großschadenbelastung überstieg das anteilige Neun-Monats-Budget von rund 1,2 (1,0) Mrd. EUR und erreichte nahezu das ganzjährige Budget in Höhe von 1,5 (1,3) Mrd. EUR. Im dritten Quartal wurden mit 956 Mio. EUR knapp zwei Drittel aller Großschäden der Berichtsperiode verzeichnet.
Das operative Ergebnis stieg in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum deutlich auf 1,8 (1,3) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich auch dank einer deutlichen Verbesserung in der Schaden/Unfallversicherung auf -1,6 (-2,0) Mrd. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich im Wesentlichen infolge steigender Erträge aus alternativen Anlagen und Realisierungen zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (ZZR) um 13,7 Prozent auf 3,5 (3,1) Mrd. EUR. Die Solvency-2-Quote zum 30. September 2021 lag ohne Übergangsmaßnahmen bei 204 (30. Juni 2021: 210) Prozent.
Drittes Quartal: Hohe Belastung durch Naturkatastrophen
Im dritten Quartal wuchsen die gebuchten Bruttoprämien um 11,9 Prozent auf 11,1 (9,9) Mrd. EUR, alle Geschäftsbereiche erzielten Prämienwachstum. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich trotz des erhöhten Großschadenvolumens vor allem infolge von Naturkatastrophen auf -622 (-843) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag aufgrund der Naturereignisse bei 100,9 (99,7) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis fiel im Wesentlichen aufgrund des geringeren Abgangsergebnisses und der weitgehend im ersten Halbjahr abgeschlossenen Realisierungen zur Finanzierung der ZZR um 11,5 Prozent auf 1,1 (1,3) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis lag bei 506 (546) Mio. EUR, das Konzernergebnis bei 177 (194) Mio. EUR.
Industrieversicherung: Prämiensteigerung durch Wachstum im Specialty- und Haftpflichtgeschäft – Konzernergebnis bei 101 Mio. EUR
Die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsbereich Industrieversicherung erhöhten sich um 11,6 Prozent auf 5,8 (5,2) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg sogar 13,0 Prozent. Die Beitragssteigerung ist vor allem auf das Wachstum im Specialty- und Haftpflichtgeschäft zurückzuführen. Trotz starker Schadenbelastung durch Naturkatastrophen und Man-Made Schäden lag das versicherungstechnische Ergebnis in den ersten neun Monaten mit 35 (-107) Mio. EUR deutlich über dem durch die Corona-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum. Dies verdeutlicht die Wirksamkeit der Profitabilisierungsmaßnahmen des Geschäftsbereiches. Der infolge der Corona-Pandemie geschätzte Beitragsabrieb fiel gegenüber den Erwartungen geringer aus. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote belief sich auf 98,6 (104,8) %. Damit bleibt die Entwicklung der Schaden-/Kostenquote trotz der Häufung von Großschäden durch Naturkatastrophen auf Kurs, das definierte Ziel von 95 Prozent mittelfristig zu erreichen. Der Geschäftsbereich verzeichnete Bruttoschäden von 328 Mio. EUR infolge des Starkregenereignisses durch das Sturmtief „Bernd“ in Westeuropa. Darüber hinaus hatten sowohl der Wintersturm „Uri“ in Texas mit 250 Mio. EUR als auch Hurrican „Ida“ in Nordamerika mit 111 Mio. EUR deutliche Auswirkungen auf das Ergebnis.
Das Kapitalanlageergebnis lag mit 220 (171) Mio. EUR über dem Vorjahreszeitraum und wurde durch höhere Ausschüttungen aus Private Equity Investments geprägt. Das operative Ergebnis stieg erheblich auf 151 (28) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis lag mit 101 (10) Mio. EUR deutlich über der Vergleichsperiode.
Drittes Quartal: Starker Beitrag zum Konzernergebnis trotz anteiliger Überschreitung des Großschadenbudgets
Im dritten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 19,9 Prozent auf 1,6 (1,4) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 18,3 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich trotz Überschreitung des anteiligen Großschadenbudgets infolge von Naturkatastrophen und Man-Made Schäden auf 8 (-40) Mio. EUR und die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 99,1 (105,0) Prozent. Auf 79 (65) Mio. EUR stieg das Kapitalanlageergebnis. Das operative Ergebnis lag bei 54 (10) Mio. EUR, der Beitrag zum Konzernergebnis verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode deutlich auf 32 (3) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland: „KuRS“-Ziel bereits nach neun Monaten fast erreicht
Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Prozent auf 4,6 (4,5) Mrd. EUR. Die Wachstumstreiber liegen sowohl im Lebensversicherungsgeschäft als auch in der Schaden/Unfallversicherung. Das operative Ergebnis lag trotz der Flutschäden infolge des Sturmtiefs in Westeuropa mit 234 (168) Mio. EUR deutlich über der Vergleichsperiode. Das Ziel des Modernisierungsprogramms „KuRS“, ein operatives Ergebnis von mindestens 240 Mio. EUR zu erzielen, ist damit bereits nach neun Monaten nahezu erreicht. Der Beitrag zum Konzernergebnis steigerte sich auf 131 (102) Mio. EUR.
Segment Schaden/Unfallversicherung: Strategiekonformes Wachstum
Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Schaden/Unfallversicherung sind um 3,0 Prozent auf 1.308 (1.270) Mio. EUR gestiegen. Zu dieser Entwicklung trugen insbesondere die strategiekonformen Zuwächse im Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen von 9,1 Prozent auf 422 (387) Mio. EUR bei. Das versicherungstechnische Ergebnis sank in den ersten neun Monaten auf 31 (45) Mio. EUR. Gründe waren die höheren Schadenbelastungen vor allem durch Naturkatastrophen, wie das Flutereignis in Westeuropa. Insgesamt meldeten die von der Flut betroffenen Menschen deutlich mehr als 6.000 Schäden mit einem Durchschnittsvolumen von knapp 27.000 EUR. Der Geschäftsbereich wird Schadenleistungen in Höhe von 171 Mio. EUR an die Flutopfer auszahlen.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote erhöhte sich in den ersten drei Quartalen auf 96,8 (95,8) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis steigerte sich vor allem durch die höheren Abgangsgewinne bei gleichzeitig geringeren Abschreibungen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 22,2 Prozent auf 79 (64) Mio. EUR. Das operative Ergebnis stieg leicht auf 99 (96) Mio. EUR.
Drittes Quartal: Steigende Schadenbelastung durch Flutereignis in Westeuropa und Lockdown-Ende
Im dritten Quartal erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien um 4,3 Prozent auf 276 (265) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis sank auf -25 (23) Mio. EUR. Der Rückgang ist auf die erhöhte Schadenbelastung durch das Flutereignis in Westeuropa und einen im Vergleich zum Vorjahr höheren Basisschadenaufwand infolge der sich normalisierenden Mobilität nach Lockdown-Ende zurückzuführen. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag dementsprechend bei 108,0 (93,6) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich um 3,6 Prozent auf 26 (25) Mio. EUR. Das operative Ergebnis reduzierte sich auf -3 (42) Mio. EUR. Der durch die geringere Fahrleistung gesunkene Schadenaufwand in der Kraftfahrt-Sparte hatte sich maßgeblich auf die Vorjahresperiode ausgewirkt.
Segment Lebensversicherung: Anziehende Nachfrage bewirkt Ergebnisanstieg
Die Prämieneinnahmen im Segment Leben erhöhten sich in den ersten neun Monaten um 4,3 Prozent auf 3,3 (3,2) Mrd. EUR. Der starke Start des fondsbasierten Produkts CleverInvest wirkt sich deutlich positiv auf die gebuchten Bruttoprämien aus. In der Vorjahresperiode war infolge der Corona-Pandemie noch ein Beitragsrückgang verzeichnet worden. Das versicherungstechnische Ergebnis verringerte sich im laufenden Geschäftsjahr auf -1,4 (-1,3) Mrd. EUR. Grund ist die Beteiligung der Versicherungsnehmer am positiven Geschäftsverlauf im Rahmen von Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich unter anderem durch maßgeblich höhere Realisierungen zur Finanzierung der Zinszusatzreserve sowie zur Substanzstärkung um 11,9 Prozent auf 1,6 (1,4) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis erhöhte sich dementsprechend stark auf 135 (72) Mio. EUR.
Drittes Quartal: Deutliche Steigerung bei operativem Ergebnis
Im dritten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien im Segment Leben um 7,4 Prozent auf 1.124 (1.047) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich durch die geringeren Zuführungen zur Rückstellung für Beitragsrückerstattungen auf -380 (-675) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich auf 458 (719) Mio. EUR, da die Finanzierung der Zinszusatzreserve im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeitlich anders verteilt wurde. Das operative Ergebnis erhöhte sich deutlich auf 80 (32) Mio. EUR.
Privat- und Firmenversicherung International: Starkes Wachstum und solide Profitabilität
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Prämienwachstum von 12,4 Prozent auf 4,5 (4,0) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg sogar 17,0 Prozent. Die gebuchten Bruttoprämien in der Region Europa stiegen um 14,9 Prozent (währungskursbereinigt um 18,8 Prozent) auf 3,4 (3,0) Mrd. EUR. Der Anstieg ist vor allem auf die polnische Warta in den Segmenten Schaden/Unfall sowie Leben und die erstmalige Integration der Akquisition Amissima Assicurazioni mit Prämien in Höhe von 131 Mio. EUR zurückzuführen. Auch die türkische HDI Sigorta trug zum Prämienwachstum bei. In Lateinamerika stiegen die gebuchten Bruttoprämien in den ersten neun Monaten 2021 um 5,4 Prozent und betrugen 1,1 (1,0) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt verbesserte sich das Wachstum um 12,1 Prozent. Das Prämienwachstum ist insbesondere durch das Geschäft in Chile und Mexiko erzielt worden, während die Beiträge der HDI in Brasilien währungskursbereinigt aufgrund des starken Wettbewerbs lediglich stabil blieben.
Das versicherungstechnische Ergebnis stieg um 14,6 Prozent auf 50 (44) Mio. EUR. Trotz gestiegener Schadeninflation und einer Normalisierung der Schadenfrequenzen nach Ende des coronabedingten Lockdowns sank die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf 94,3 (94,8) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis steigerte sich um 33 Mio. EUR und beträgt in den ersten neun Monaten 278 (245) Mio. EUR. Ein höheres Kapitalanlagevolumen und gestiegene Zinsen, vor allem in den Märkten Brasilien und Türkei, kompensieren negative Währungseffekte. Das operative Ergebnis erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,1 Prozent auf 227 (220) Mio. EUR. Währungskursbereinigt verbesserte es sich um 6,2 Prozent. Der Beitrag zum Konzernergebnis stieg um 6,7 Prozent auf 135 (127) Mio. EUR.
Drittes Quartal: Starkes Prämienwachstum
Im dritten Quartal steigerten sich die gebuchten Bruttoprämien um 16,2 Prozent auf 1,5 (1,3) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum sogar 18,0 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich auf 3,6 (-0,5) Mio. EUR und die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag bei 97,0 (95,9) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 6,4 Prozent auf 84 (79) Mio. EUR. Bei 54 (64) Mio. EUR lag das operative Ergebnis, der Beitrag zum Konzernergebnis bei 31 (38) Mio. EUR.
Rückversicherung: Anhaltende Belastungen durch die Corona-Pandemie und hohes Großschadenvolumen
Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich um 12,0 Prozent auf 21,6 (19,3) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 1.290 (915) Mio. EUR und der Beitrag zum Konzernergebnis auf 427 (334) Mio. EUR. Der Geschäftsbereich Rückversicherung konnte in den ersten neun Monaten trotz der in der Personen-Rückversicherung anhaltenden Belastung durch die Corona-Pandemie sowie die hohen Großschadenbelastung in der Schaden-Rückversicherung sein Wachstum steigern.
Segment Schaden-Rückversicherung: Deutlich verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis trotz erhöhter Belastung durch Großschäden
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,4 Prozent auf 15,3 (13,3) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug der Anstieg 17,7 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis steigerte sich stark auf 219 (-187) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 97,9 (101,4) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich auf 1.003 (725) Mio. EUR. Das operative Ergebnis stieg deutlich auf 1.076 (606) Mio. EUR.
Durch die Corona-Pandemie waren im Jahresverlauf keine weiteren Nettobelastungen zu verzeichnen. Die Netto-Großschadenbelastung von 1.070 (1.149) Mio. EUR unterschritt zwar den stark von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum, lag dennoch deutlich über dem anteiligen Großschadenbudget von 849 (749) Mio. EUR für den Neun-Monats-Zeitraum. In der Schaden-Rückversicherung wurde das dritte Quartal von Großschäden geprägt, die die Erwartungen deutlich übersteigen. Als Reaktion auf die gegenwärtigen Herausforderungen ist in der Rückversicherung eine deutliche Verbesserung der Preise und Konditionen zu beobachten.
Im dritten Quartal stiegen die gebuchten Bruttoprämien um 19,9 Prozent auf 5,0 (4,2) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis ging auf -80 (0) Mio. EUR zurück. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote erhöhte sich auf 101,5 (99,6) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich deutlich auf 407 (256) Mio. EUR. Das operative Ergebnis lag bei 287 (307) Mio. EUR.
Segment Personen-Rückversicherung: Anhaltende Corona-Belastungen von 404 Mio. EUR
In der Personen-Rückversicherung blieb die Corona-Pandemie in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein zentrales Thema, insbesondere im Bereich der Mortalitätsdeckungen. Per Ende September beliefen sich die pandemiebezogenen Belastungen in der Personen-Rückversicherung auf 404 Mio. EUR. Mit rund der Hälfte stammt der Großteil der Pandemieschäden der ersten neun Monate aus Erkrankungs- und Todesfällen in den USA. Ein positiver Einmalertrag aus einer Umstrukturierung im US-Mortalitätsgeschäft in Höhe von 129 Mio. EUR im ersten Quartal wirkt den pandemiebedingten Belastungen entgegen. Darüber hinaus ergab sich im Longevity-Geschäft ein positiver Sondereffekt in Höhe von 99 Mio. EUR im dritten Quartal.
Die Prämieneinnahmen im Segment Personen-Rückversicherung stiegen in den ersten neun Monaten um 6,8 Prozent auf 6,4 (5,9) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 6,9 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis ging auf -496 (-421) Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis verringerte sich um 30,7 Prozent auf 214 (309) Mio. EUR.
Im dritten Quartal betrug die Belastung durch die Corona-Pandemie 141 Mio. Im Longevity-Geschäft ergab sich ein positiver Sondereffekt in Höhe von 99 Mio. EUR. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 9,0 Prozent auf 2,2 (2,0) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis fiel um 7,3 Prozent auf -147 (-137) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis ging auf 85 (141) Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis verringerte sich auf 39 (100) Mio. EUR.
Ausblick 2021: Konzernergebnis am oberen Ende der Spanne zwischen 900 und 950 Mio. EUR
Trotz der erheblichen Belastungen durch Hurricane „Ida“ und die Flutschäden in Deutschland und Teilen Europas und die dadurch entstandenen Auswirkungen auf das dritte Quartal, erwartet der Talanx Konzern nach dem starken ersten Halbjahr für das Geschäftsjahr 2021 ein Konzernergebnis am oberen Ende der Spanne von 900 bis 950 Mio. EUR.
Der Konzern rechnet zudem im laufenden Geschäftsjahr mit einem erfreulichen Anstieg der Bruttoprämien (währungskursbereinigt) im oberen einstelligen Prozentbereich. Die Kapitalanlagerendite wird auf 2,7 Prozent prognostiziert. Die Eigenkapitalrendite sollte rund 9,0 Prozent betragen und damit das strategische Mindestziel übertreffen.
Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2021 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben und an den Währungs- und Kapitalmärkten keine erneuten, größeren Verwerfungen auftreten.
Ausblick 2022: Konzernergebnis zwischen 1.050 und 1.150 Mio. EUR
Mit den Ergebnissen für die ersten neun Monate veröffentlicht der Talanx Konzern auch erstmals einen Ergebnisausblick auf das Geschäftsjahr 2022. Er geht von einem Prämienzuwachs von einem mittleren einstelligen Prozentsatz gegenüber dem Jahr 2021 aus. Die Kapitalanlagerendite sollte bei rund 2,4 Prozent liegen, wobei die verschärfte Niedrigzinsphase sowie die steigende Inflation Belastungen für das Konzernergebnis darstellen. Das Konzernergebnis erwartet Talanx in einer Spanne von 1.050 bis 1.150 Mio. EUR. Dies dürfte einer Eigenkapitalrendite von rund 10 Prozent entsprechen, die damit das strategische Mindestziel von mindestens 800 Basispunkten über risikofreiem Marktzins deutlich übersteigen würde.
Die Ziele für das Geschäftsjahr 2022 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben.
Verantwortlich für den Inhalt:
Talanx AG, Riethorst 2, D-30659 Hannover, Tel: 0511/37470, Fax: 0511/37472525, www.talanx.com