Die Befragung von 94 Sparkassen und VR-Banken im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie belegt die hohe Attraktivität und Relevanz von Investitionen in erneuerbare Energien (Renewables) im Kontext der Eigenanlagen.
Besonders hervorzuheben sind dabei die Investitionsfelder Photovoltaik und Windkraft. Die befragten Institute präferieren ein moderates Rendite-Risiko-Profil und messen dem Projekt-Zugang des betreuenden Asset Managers eine herausragende Rolle bei. Die Daten wurden durch das CFIN – Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule erhoben und vom auf Sachwerte spezialisierten Vermögensverwalter KGAL im Rahmen einer Forschungsförderung unterstützt.
Erhebung von CFIN und KGAL bei 94 Sparkassen und Volks- und Raiffeisen-Banken
Institutionelle Investoren setzen vermehrt auf Infrastruktur und erneuerbare Energien
Das Investitionsfeld „Energie“ wird im Vergleich zu anderen Infrastrukturtypen als besonders interessant wahrgenommen: 90 Prozent der Befragten werten dieses als (sehr) attraktiv ein, während dieser Wert für den Bereich „Transport“ mit 33 Prozent deutlich zurückliegt. Die steigende Attraktivität von Infrastrukturinvestitionen, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, spiegelt die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen und langfristigen Anlagemöglichkeiten wider. Institutionelle Investoren sind bestrebt, ihr Engagement in diesem Sektor weiter auszubauen – etwa neun von zehn (88 Prozent) der befragten Sparkassen und VR-Banken mit vorhandenem Depot-A-Exposure wollen dieses in Zukunft weiter erhöhen. Beeindruckende 79 Prozent der Sparkassen und VR-Banken, die bislang nicht in Renewables investiert haben, beabsichtigen, dies in der nahen Zukunft zu ändern. Ein detaillierterer Blick in die Portfolios offenbart, dass insbesondere die Investitionsbereiche Photovoltaik (83 Prozent) und Windkraft (79 Prozent) äußerst häufig vertreten sind. Mit deutlichem Abstand folgen Wasserkraft und Biogas. Auf Ebene der Regionen ist eine deutliche Präferenz für europäische (89 Prozent) sowie nordamerikanische Standorte (67 Prozent) erkennbar. Die Region Asien-Pazifik bewertet nur jeder fünfte Investor (22 Prozent) als attraktiv.
„Das neue offene Infrastruktur-Sondervermögen trifft bei unseren Partnern im Bereich Sparkassen und Volks und Raiffeisenbanken auf enormes Interesse. Das bewährte Modell des offenen Immobilienfonds wird größtenteils auf die stark nachgefragte Assetklasse Renewables übertragen. Das erleichtert Investitionen über das Depot-A wie auch für Privatanleger. Entsprechende Produkte stoßen in eine enorme Nachfragelücke”, so Michael Kohl, Head of Open Investment Funds bei KGAL.
Moderates Risiko bei attraktivem Diversifikationseffekt
Die Umfrageergebnisse belegen, dass die Mehrheit der befragten Institute im Bereich erneuerbarer Energien eine risikoaverse Anlagestrategie bevorzugt. Über 80 Prozent der Befragten ziehen die Rendite-Risiko-Profile „Core” oder “Core+” vor, während sich nur eine Minderheit für „Value Add” entscheidet. Die durchschnittliche Renditeerwartung für einen offenen Investmentfonds nach dem IRR-Modell (Internal Rate of Return) mit dem Profil „Core+” beträgt 6 Prozent. Diese Präferenzen könnten sich als lukrativ erweisen, da fast vier von fünf Anlegern mittel- und langfristig steigende Werte für Investitionen in erneuerbare Energien erwarten. Lediglich 3 Prozent gehen von langfristigen Rückgängen aus. Deutlich mehr als die Hälfte der Institute bewerten dabei den Diversifikationseffekt als (sehr) stark.
„Doppelter Nutzen“ durch KAGB -Novellierung bei offenen Publikumsfonds
Durch eine Novellierung des Kapitalanlagegesetzbuchs ist es seit Kurzem möglich, offene Publikumsfonds im Infrastrukturbereich anzubieten. Entsprechend können neben institutionellen Investoren auch Privatanleger von den Angeboten profitieren. VR-Banken und Sparkassen stellen grundsätzlich ein Interesse ihrer Endkunden an Anlageprodukten im Bereich der erneuerbaren Energien fest. Insgesamt 43 Prozent bewerten dieses als (sehr) hoch, ebenso viele als mittel. Den „doppelten Nutzen“, also das Halten im Depot-A sowie der Vertrieb über das Depot-B-Geschäft, bewertet ein Großteil (63 Prozent) als attraktiv.
Projektzugang als wichtigstes Kriterium bei der Wahl des Asset Managers
Obgleich die derzeitigen Rahmenbedingungen (z.B. wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch) dazu führen, dass Institute verstärkt in Renewables investieren, bestehen insbesondere im regulatorischen Bereich diverse Herausforderungen und Hürden, die den Anlageprozess hemmen. Als entsprechend wichtig bewerten die Institute eine Zusammenarbeit mit professionellen Asset Managern. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für VR-Banken und Sparkassen ist der Zugang zu attraktiven Projekten und Bestands-Assets. Die Fähigkeit, in vielversprechende Investitionsmöglichkeiten einzusteigen sowie ein gut etabliertes Netzwerk und tiefgehende Marktkenntnisse bewerten 93 Prozent als (sehr) wichtig. Des Weiteren ist die Unterstützung bei auftretenden Problemen von hoher Relevanz (82 Prozent). Regulatorische Anforderungen und umfassendes Reporting sind oft komplex und erfordern Unterstützungsleistungen. Die Erhebung zeigt: Eine zielführende Betreuung und attraktive Investitionsmöglichkeiten sind Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Partnerschaft.
Link zur Gesamtstudie: https://www.kgal.de/fileadmin/9.5_Downloads/20231020_Studie_Erneuerbare_Energien_als_Anlageoption.pdf
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