Wetter- und Klimaphänomene beherrschen zunehmend die Schlagzeilen. Und sie bewegen die Sparer, wie der “Rabobank Food Navigator” zeigt: Ein Drittel der deutschen Verbraucher möchte sein Geld in Maßnahmen für den Klimaschutz anlegen.

 

Im Juni hielt eine Hitzewelle den nordamerikanischen Kontinent fest im Griff, im Juli folgten verheerende Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern, derzeit wüten riesige Waldbrände in der Türkei und in Griechenland. Gleichzeitig herrschen in Grönland ungewöhnlich hohe Temperaturen, die den Eisschild immer mehr zum Abschmelzen bringen – die Nachrichten über Extremwetterlagen reißen nicht ab.

Dass auch die deutschen Verbraucher ein Bewusstsein dafür haben, zeigt der Rabobank Food Navigator. Knapp jeder dritte Befragte (28,5 Prozent) möchte sein Geld in Maßnahmen für den Klimaschutz investieren. Diese Bereitschaft ist zuletzt wieder gestiegen: Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang ab Mai ist das Thema Klimaschutz seit Mitte Juli wieder um fünf Prozentpunkte nach oben geklettert.

Konkret etwas für den Schutz der Wälder tun möchten 21,3 Prozent der Befragten im Bundesdurchschnitt. Einen generell verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen befürwortet jeder Vierte (24,1 Prozent).

Junge investieren in Klimaschutz, Ältere in die Bildung von Kindern

Am meisten Wert auf Klimaschutz legt dabei die Jugend: Ein Drittel (35,8 Prozent) der 18- bis 29-Jährigen würde gerne mit seinem Geld etwas zu Klimaschutzmaßnahmen beisteuern. Junge Menschen liegen auch beim Schutz von Wäldern mit 25,6 Prozent an der Spitze der Altersgruppen. Die 65-Jährigen dagegen legen im Altersvergleich mit 26,9 Prozent – gemeinsam mit den 50- bis 59-Jährigen – am wenigsten Wert auf klimaschützende Maßnahmen. Ihnen ist mit 37,0 Prozent die Bildungsförderung von Kindern am wichtigsten.

Auch der Blick in die Beschäftigungsgruppen bestätigt diesen Trend: Mehr als doppelt so viele Studenten (55,7 Prozent) wie Rentner (25,9 Prozent) möchten ihr Geld in umweltschützende Maßnahmen investieren. Dabei sind die Männer (29,6 Prozent) etwas stärker vertreten als die Frauen (27,3 Prozent).

Der Norden investiert eher als der Süden

Bei den Bundesländern ist ein klares Nord-Süd-Gefälle zu erkennen: In Schleswig-Holstein möchten mit 37,1 Prozent die meisten Befragten ihr Geld am liebsten in Maßnahmen zum Klimaschutz anlegen, gefolgt von Hamburg (36,0 Prozent). Die südlichen Länder dagegen – Baden-Württemberg (30,5 Prozent), Bayern (27,7 Prozent), Rheinland-Pfalz (26,9 Prozent) und das Saarland (25,2 Prozent) – liegen auf den Plätzen 7, 9, 10 und 11. Das Schlusslicht bildet Thüringen mit 13,8 Prozent. Beim verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wiederum liegt Bayern (28,7 Prozent) vorne, gefolgt von Berlin (27,6 Prozent) und Baden-Württemberg (25,8 Prozent).

Insgesamt zeigt sich, dass der Westen (30,9 Prozent) mehr Wert auf Klimaschutz legt als der Osten (19,8 Prozent). Dabei liegen die Städter (34,8 Prozent) etwas vor den Bewohnern ländlicher Regionen (26,7 Prozent).

Die Rabobank fördert den Klimaschutz

Auch die Rabobank setzt sich für den Klimaschutz ein – zuletzt mit der Initiative “Agroforestry Carbon Organically Restoring Nature” (ACORN), die zwecks CO2-Ausgleich gemeinsam mit Microsoft ins Leben gerufen wurde. Herzstück von ACORN ist eine transparente Online-Plattform, die Landwirte weltweit miteinander vernetzt. Das Prinzip: Bauern in Entwicklungsländern pflanzen neben ihren Nutzpflanzen zusätzlich Bäume, die CO2 binden. Diesen Beitrag können sie über die Plattform in Form von Credits großen Unternehmen anbieten, die damit momentan noch nicht vermeidbare CO2-Emissionen ausgleichen.

Auch der AGRI3 Fund der Rabobank dient ganz konkret dem Klimaschutz: Er wurde in Kooperation mit dem UN-Umweltprogramm aufgelegt, um die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Anbaumethoden zu finanzieren. Damit werden vor allem Regionen in Südamerika und Asien unterstützt, die heute schon die Auswirkungen des Klimawandels deutlich stärker spüren als Europa. Langfristig sollen Projekte in einer Größenordnung von zehn bis 150 Millionen US-Dollar gefördert werden.

Für die Erhebung der Daten kooperiert die Rabobank mit Civey, einem der führenden Unternehmen für digitale Markt- und Meinungsdaten in Deutschland. Die Umfragen zu den vier Fokusthemen Verantwortungsvolle Produktion, Effiziente und effektive Lieferketten, Bewusster Konsum und Banking for Food sind repräsentativ und werden online durchgeführt. Dafür wurden seit dem 11. März 2021 schon mehr als 18.000 Teilnehmer*innen befragt. Die Stichprobengröße liegt bei über 5.000 Personen.

Die Details der Civey-Studienergebnisse schicken wir auf Anfrage gerne zu. Einfach eine E-Mail an rabobank@fischerappelt.de senden. Die Ergebnisse sind unter der Quellenangabe “Civey/Rabobank” frei zur Veröffentlichung.

Banking for Food

Die genossenschaftliche Rabobank investiert gemäß ihrem Leitgedanken “Banking for Food” in zukunftsweisende Projekte, die Lösungen für die globale Herausforderung der Ernährungssicherheit bieten. Zu den tragenden Säulen dieser Aktivitäten gehört neben dem Zugang zu Wissen und einem internationalen Netzwerk die Unterstützung mit finanziellen Mitteln. Jährlich fließen seitens der Rabobank dafür weltweit mehr als 65 Milliarden Euro in Unternehmen im Agrar- und Lebensmittelsektor.

Der “Rabobank Food Navigator”

Der Rabobank Food Navigator gewährt tiefe Einblicke in das Bewusstsein der Deutschen zum Thema Nachhaltigkeit. Damit liefert die Rabobank gemäß ihrem Leitbild “Growing a better world together” neue Impulse im Umgang mit Ressourcen und zu Fragen der Agrarwirtschaft sowie der Lebensmittelproduktion und -sicherheit. Per interaktiver Deutschlandkarte liefert die Rabobank Insights, wie deutsche Verbraucher aktuelle Themen rund um verantwortungsvolle Lebensmittelproduktion, effiziente und effektive Lieferketten und bewussten Konsum bewerten. Die Daten werden regelmäßig von Civey erhoben, einem der führenden Unternehmen für digitale Markt- und Meinungsdaten in Deutschland.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Rabobank Frankfurt, Solmsstraße 83, 60486 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 79 206-0, www.rabobank.de

Die privaten Haushalte im Euroraum investieren wieder zunehmend in Aktien und andere Anteilsrechte, wie etwa Investmentfonds.

 

Insbesondere deutsche Sparerinnen und Sparer engagieren sich seit mehreren Jahren verstärkt. Entsprechend stammten im ersten Quartal 2021 rund 43 Prozent der Geldvermögensbildung über Aktien und Investmentfonds privater Haushalte im Euroraum von deutschen Anlegern. Auch im Vorfeld der Coronapandemie war das Aktienengagement deutscher Privathaushalte überdurchschnittlich. Während Anleger im übrigen Euroraum Mittel aus dem Aktienmarkt abzogen, wurde in Deutschland weiter investiert. Dies zeigt eine auf Daten des europäischen Statistikamts Eurostat basierende Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). “Investitionen in Aktien und Investmentfonds können für Sparer mit entsprechender Risikoneigung langfristig die Ertragschancen erhöhen und daher die Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds abfedern”, so BVR-Vorstandsmitglied Gerhard Hofmann.

Trotz ihrer zuletzt überdurchschnittlich am Aktienmarkt neu gebildeten Geldanlage bleiben Aktien und Investmentfonds im Portfoliobestand deutscher Haushalte im Vergleich zum Euroraum unterrepräsentiert. Im ersten Quartal 2021 machten diese rund 23 Prozent des Geldvermögens deutscher Haushalte aus, während es im Euroraum rund 27 Prozent waren. Seit Ausbruch der Coronapandemie ist der Aktienanteil bei deutschen Anlegern jedoch um rund einen Prozentpunkt gestiegen.

Aktien und Investmentfonds bieten deutlich höhere Ertragschancen als konservative Anlageformen wie Sparkonten, sind jedoch auch mit höheren Risiken verbunden. Gerade angesichts der aktuell erreichten Höchststände am Aktienmarkt bestehen auch Rückschlagspotenziale. Die Zusammensetzung des eigenen Portfolios sollte daher von den individuellen Möglichkeiten und Anlagezielen bestimmt sein. Auch Immobilienbesitz und die Höhe der Altersrente beeinflussen die Allokation des Geldvermögens.

Die neue Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de, Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.

 

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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), Schellingstraße 4, ­10785 Berlin, Tel.: 030/20210,Fax: 030/2021­1900, www.bvr.de

Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zur Regulierung von als nachhaltig beworbenen Investmentfonds

 

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will gegen die steigende Gefahr von Greenwashing bei Geldanlagen vorgehen. Laut dem Richtlinien-Entwurf müssen Fonds, die als nachhaltig beworben werden, künftig mindestens 75 Prozent ihrer Anlagen nachhaltig investieren. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), kommentiert:

Auch bei Geldanlagen besteht die Gefahr von Greenwashing. Es ist deshalb gut, dass die BaFin die Anbieter von Nachhaltigkeitsfonds dazu verpflichten will, dass sie im Kern auch nachhaltig anlegen. Aber auch der Gesetzgeber ist gefordert. Die Mehrheit der Verbraucher erwartet, dass als nachhaltig beworbene Anlagen auch zu konkreten Veränderungen führen, also zum Beispiel Treibhausgasemissionen reduzieren oder Sozialstandards verbessern. Bei vielen Geldanlagen ist eine solche Wirkung allerdings unklar. Der vzbv erwartet, dass die Bundesregierung sich hier für klare Standards und Definitionen einsetzt: Anlagen sollten nur als nachhaltig bezeichnet werden, wenn sie einen messbaren Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten und mehr sind als reine Werbeversprechen.

 

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vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Markgrafenstraße 66, D­-10969 Berlin, Tel.: 030/258000, Fax: 030/2580018, www.vzbv.de

156 Transaktionen in den ersten sechs Monaten markieren Bestwert für ein erstes Halbjahr

 

Der deutsche Private-Equity-Markt hat sich mit einer Rekordzahl an Deals von der Corona bedingten Zurückhaltung gelöst: Finanzinvestoren tätigten hierzulande 156 Deals in den ersten sechs Monaten – das markiert einen Höchstwert im Vergleich aller bisher untersuchten Halbjahre. Die Übernahme des Schuhherstellers Birkenstock durch die Investmentgesellschaft L Catterton und Financière Agache war mit 3,8 Milliarden Euro die größte Akquisition durch einen Private-Equity-Fonds im ersten Halbjahr. Den zweiten Megadeal im Wert von mehr als einer Milliarde Euro schloss Apax Partners SAS mit der Übernahme des Brillenherstellers Rodenstock für 1,5 Milliarden Euro ab. Insgesamt ist damit die durchschnittliche Dealgröße gesunken – in den ersten sechs Monaten dominierten vor allem kleinere und mittelgroße Transaktionen.

Das Gesamtvolumen erreichte 12,3 Milliarden Euro – der zweitbeste Wert für ein erstes Halbjahr seit Erstellung der Studie. Lediglich im Vorjahreszeitraum wurde mit 24,2 Milliarden Euro ein noch höherer Wert erzielt, der zum großen Teil auf den Rekord-Buyout der thyssenkrupp Aufzugssparte für 17,2 Milliarden Euro zurückzuführen war. Allerdings brach im Vorjahreszeitraum die Zahl der Transaktionen auf nur noch 94 ein.

Strategische Investoren kamen im Vergleich dazu mit deutlich weniger Dynamik aus der Corona-Krise zurück: Die Zahl der Deals lag mit 250 leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (236). Der Transaktionswert erreichte 13,9 Milliarden Euro – der drittniedrigste Wert für ein erstes Halbjahr in den vergangenen zehn Jahren.

Das sind Ergebnisse einer Analyse des deutschen Private-Equity-Marktes durch das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young).

Sandra Krusch, EY-Partnerin und Leiterin Private Equity in Europe West: „Finanzinvestoren haben sich schnell von der Corona-Krise erholt und eine Rekordzahl an Transaktionen in Deutschland getätigt. Die Unsicherheit aus dem Jahr 2020 scheint verflogen zu sein – und das Deal Tempo wird aufgrund von wachsenden Fondvolumen und einem hohen Level an Dry Powder weiter zunehmen. Transaktionen werden zudem maßgeblich von den Trends ‚Innovative Arbeitsmodelle‘ und ‚neuen Technologien‘ beeinflusst. Der Investmentfokus wird hierbei auf der Wertschöpfung im Bereich der Digitalisierung und Nachhaltigkeit beziehungsweise ESG liegen.“

Wolfgang Taudte, Partner bei EY: „Strategische Investoren treten dagegen deutlich zurückhaltender auf. Sie sind stärker von den Lockdown-Maßnahmen getroffen worden und viele haben sich zunächst darauf konzentriert, das Kerngeschäft zu stabilisieren, anstatt neue Investitionen zu tätigen.“

Strategische Investoren investieren im Durchschnitt weniger – IPOs legen zu

Finanzinvestoren veräußerten Beteiligungen im Wert von 2,5 Milliarden Euro an strategische Investoren – ein Rückgang um 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings erhöhte sich die Anzahl der Verkäufe an diese Investorengruppe im gleichen Zeitraum von 28 auf 36.

Finanzinvestoren haben auf der Suche nach Alternativen offenbar das Börsenparkett neu für sich entdeckt: Das erste Halbjahr war geprägt von gleich sieben Börsengängen von Unternehmen aus dem Portfolio von Finanzinvestoren, die zusammen 3,3 Milliarden Euro einbrachten. In den vergangenen fünf Jahren gab es maximal zwei IPOs von Portfoliounternehmen pro Halbjahr.

„In der Regel sind strategische Investoren bereit, hohe Preise zu zahlen, weil sie gute Synergieeffekte erzielen können“, sagt Taudte. „Derzeit halten sie aber lieber noch ihr Geld zusammen. Bei vielen Unternehmen stehen Programme zur Kostenreduktion und Effizienz auf dem Plan – Zukäufe passen momentan vor allem dann in die Strategie, wenn sie das Kerngeschäft ergänzen und als günstige Gelegenheit wahrgenommen werden. Hinzu kommt, dass das Börsenumfeld sehr attraktiv war und IPOs höhere Preise erzielt haben, als durch Weiterverkäufe möglich gewesen wäre.“

Unternehmen im IT-Sektor stark gefragt

Mit 46 Transaktionen haben Finanzinvestoren im ersten Halbjahr 2021 die meisten Übernahmen im IT-Sektor getätigt. Im Industrie- und Bausektor wurden 17 bzw. 15 Transaktionen getätigt. Das höchste Volumen von insgesamt 5,1 Milliarden Euro hat jedoch der Konsumgütersektor verzeichnet – hauptsächlich aufgrund der Birkenstock-Übernahme.

Die Digitalisierung als Megatrend verändert die Geschäftsprozesse in einem noch nie dagewesenen Tempo”, erklärt Krusch. “Finanzinvestoren haben daher insbesondere Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie im Blick. Diese passen mit ihren zukunftsorientierten Lösungen gut in die Portfolios zahlreicher Kaufinteressenten.”

 

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Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mittlerer Pfad 15, D­-70499 Stuttgart, Tel: 0711/988115980, Fax: 0711/988115177, www.ey.com

FERI nutzt ausgewiesene Expertise im Bereich Volatilitätsprämien

 

Die hohe Informationseffizienz im europäischen Aktienmarkt macht es aktiven Fondsmanagern schwer, hier einen dauerhaften Wissensvorsprung zu erzielen, der ihnen Vorteile bei der Auswahl von Einzelaktien bringen könnte. Sie schneiden deshalb in der Regel langfristig nicht besser ab als der europäische Leitaktienindex EURO STOXX 50. Dennoch ist es möglich, über den Einsatz geeigneter Risikoprämien eine langfristige und vor allem systematische und prognosefreie Outperformance gegenüber der Benchmark auch auf sehr informationseffizienten Märkten zu generieren. „Mit dem EquityFlex erzielen wir seit über sechs Jahren einen überdurchschnittlichen Gewinn auf dem US-Aktienmarkt. Das Erfolgsrezept dahinter, die Vereinnahmung von Volatilitätsprämien, nutzen wir mit dem EuroEquityFlex jetzt für den europäischen Aktienmarkt“, sagt Carsten Hermann, Geschäftsführer FERI Trust GmbH. Der EuroEquityFlex sei damit eine Alternative zu ETFs, die eine Outperformance per Definition ausschließen und aktiv gemanagten Aktienfonds.

Basis der Investmentstrategie im EuroEquityFlex ist eine effiziente Replikation des EURO STOXX 50 durch Futures und alle Index-Einzelaktien. Das Renditeplus gegenüber dieser Benchmark wird durch die prognosefreie Vereinnahmung der Volatilitätsrisikoprämie im europäischen Aktienmarkt erreicht. „Der Faktor Volatilität ist als Risikoprämie besonders gut geeignet, denn er existiert in den allermeisten Marktphasen und zahlt daher systematisch und langfristig auf die Anlagestrategie ein“, sagt Daniel Lucke, Director Portfolio Management bei FERI und verantwortlich für die Strategien OptoFlex und EquityFlex.

Eingesetzt werden ausschließlich börsengehandelte, hochliquide EURO STOXX 50 Put-Optionen. Die systematische Portfoliokonstruktion und die Implementierung statischer Absicherungen, sorgen zudem für eine Stabilisierung der relativen Performance. So kann EuroEquityFlex bei niedrigem Tracking Error möglichst stetige Überrenditen gegenüber dem EURO STOXX 50 erzielen.

EuroEquityFlex ist ein täglich liquider UCITS V-Fonds und gemäß Investmentsteuergesetz als Aktienfonds einzustufen. Die erwartete Outperformance des EuroEquityFlex gegenüber dem EURO STOXX 50 liegt längerfristig bei rund 2% p.a. nach Fondskosten. Gestartet ist der Fonds am 24.06.2021 mit einem Volumen von rund 80 Millionen Euro.

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Marktkommentar von Pierre Debru, Director, Research, WisdomTree Europe

 

„Die globalen Aktienmärkte haben im ersten Halbjahr 2021 aufgrund der Wiedereröffnung des Handels gut performt. Dennoch zeichnen sich Risiken ab. Die Marktbedingungen könnten diese Rotation beschleunigen. Tatsächlich hat der Qualitätsfaktor (10,88 Prozent) im zweiten Quartal zyklische Faktoren wie Value (3,4 Prozent) und Small Caps (5,4 Prozent) übertroffen.1

Obwohl der genaue Zeitpunkt und das Ausmaß einer Korrektur in der Mitte einer Rallye oder einer Faktorrotation schwierig vorherzusagen ist, sollten Anleger einen Blick auf den Qualitätsfaktor richten:

  • Unbekannt-unbekannte Risiken könnten wahrscheinlicher werden und begünstigen defensivere Faktoren
  • Hochwertige Aktien könnten mit zunehmender Marktbewertung und -performance vermutlich eine Outperformance erzielen
  • Hochwertige Aktien werden mit einem Discount zum Markt gehandelt
  • Qualitätsaktien haben sich in Zeiten des Tapering besser entwickelt

Die Gewissheit der Ungewissheit

Generell ist es wichtig, zwischen den bekannt-unbekannten und den unbekannt-unbekannten Risiken zu unterscheiden, da ihre Auswirkungen auf die globalen Märkte tendenziell unterschiedlich sind.

Die bekannt-unbekannten Risiken sind traditionelle Risiken, die dem Markt zwar bekannt sind, deren Auswirkungen jedoch noch nicht absehbar sind. Ein Beispiel für ein bekannt-unbekanntes Risiko ist die Verbreitung der stärker übertragbaren Delta-Variante in vielen Teilen der Welt. Dieses Risiko beeinträchtigt die Performance zyklischer Wirtschaftssektoren, da der Verbraucheroptimismus gedämpft wird. Bisher gaben die Aktienmärkte im Gegensatz zu den Anleihenmärkten einen optimistischeren Ausblick auf die Weltwirtschaft, was ein höheres Wachstum, Inflation und Verbrauchervertrauen betrifft. Allerdings scheinen sich die globalen Aktienmärkte den Entwicklungen der globalen Anleihemärkte anzupassen. Dies zeigt, dass das Verhältnis von zyklischen zu defensiven Aktien in den USA, einem wichtigen Risikoindikator, einen Höchststand erreicht hat.

Länder wie die USA, die Eurozone und Großbritannien, die höhere Impfraten erreicht haben, sollten dem Anstieg der Covid-Fälle standhalten, ohne erneute Lockdowns verhängen zu müssen. Für Volkswirtschaften, die bei der Impfung hinterherhinken, wie beispielsweise Asien, erwarten wir jedoch kurzfristig eine Verzögerung des Inlandsverbrauchs, während die Auslandsnachfrage und die Investitionsausgaben ihre Volkswirtschaften weiterhin stützen sollten. Daher ist es entgegen den Markterwartungen unwahrscheinlich, dass die fiskal- und geldpolitische Unterstützung kurzfristig zurückgefahren wird. Wir sind weniger besorgt gegenüber den bekannt-unbekannten Risiken, doch die unbekannt-unbekannten Risiken sollten aufmerksam beobachtet werden.

Die unbekannt-unbekannten Risiken

Noch zu identifizierende Risiken sind mit unbekannt-unbekannten Risiken verbunden. Als Beispiel für diese Risiken dient die Hebelwirkung am Aktienmarkt. Margin Debt, bekannt als der Betrag, den Einzelpersonen und Institutionen für ihre Aktienbestände leihen, ist ein gutes Beispiel für die Hebelwirkung am Aktienmarkt. Die von der Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) gemessene Veränderung der Margenverschuldung gegenüber dem Vorjahr scheint im letzten Monat einen Höhepunkt erreicht zu haben. Beim Vergleich der jährlichen Veränderung der Margenverschuldung gegenüber dem S&P 500 Index stellten wir fest, dass Höchststände der Margenverschuldung ein wichtiger Vorläufer von Korrekturen am US-Aktienmarkt waren, wie sie in den Jahren 2000 und 2008 während der Dotcom-Blase und der großen Finanzkrise zu beobachten waren. Obwohl es schwierig ist, den genauen Zeitpunkt einer Korrektur vorherzusagen, halten wir es vor dem Hintergrund der unbekannt-unbekannten Risiken für ratsam, dass Anleger eine höhere Allokation des Qualitätsfaktors in Betracht ziehen.

Qualität, ein Faktor für Post-Recovery-Märkte

Eine quantitative Betrachtung des Marktes zeigt, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt im Zyklus die frühe Erholung ihren Lauf genommen hat, sich unterbewertete Aktien erholt haben und leicht zugängliche Investments ausgeschöpft wurden. Anleger erwarten eine Rotation unter den Aktien mit der besten Performance. Diese Rotation geht normalerweise von Value und Small Caps zu anderen Faktoren wie Qualität. Doch ist dies eine systematische Rotation?

In der folgenden Analyse wird das Verhalten verschiedener Aktienfaktoren in Phasen nach einem starken Anstieg der Aktienkurse beurteilt. Bei einer Erholung übertreffen die Aktienmärkte normalerweise ihre langfristigen gleitenden Durchschnittswerte und tendieren viel höher (d. h. eine Standardabweichung über dem gleitenden Durchschnitt, dann zwei usw.). Wie in Abbildung 3 dargestellt, stehen wir derzeit leicht über der Marke von einer Standardabweichung.

Bei der Analyse der Daten seit 1998 stellten wir fest, dass die durchschnittliche Wertentwicklung des MSCI World in den folgenden sechs Monaten vier Prozent betragen würde, wenn er 0,5 Standardabweichung über seinem gleitenden Zweijahresdurchschnitt lag. Wenn sie jedoch über zwei Standardabweichungen lag, betrug die Performance 2,8 Prozent, und wenn sie über 2,5 Standardabweichungen lag, betrug sie -0,4 Prozent. Wenn die Aktienmärkte steigen, nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Marktumkehr zu.

Wir beobachten, dass Small Caps, sobald der MSCI World über der Standardabweichungslinie von 0,5 liegt, eher eine Underperformance als eine Outperformance aufweisen. Small Caps schneiden in Erholungsphasen sehr gut ab. Sie sind sozusagen der erste Faktor, der sich umkehrt. Value ist zwar robuster, zeigt aber das gleiche Verhalten, wenn die Aktienmärkte stark genug steigen. Was die Qualität angeht, sind die Performance-Erwartungen hingegen sehr robust, wenn die Aktienmärkte steigen. Je höher die Performance der Aktienmärkte, desto höher das Ausmaß der Umkehr und die erwartete Outperformance. Historisch gesehen war Qualität der beste Faktor für die folgenden sechs Monate, sobald der Markt über die 0,5-Standardabweichungsmarke stieg.

Dies unterstützt unsere qualitative Analyse. Wenn sich die Märkte von der Krise erholt haben und die Anleger beginnen, sich auf etwas Neues zu freuen, erscheinen zyklische Anlagen riskanter und Anleger neigen zu Investments, die für alle Marktlagen  gut aufgestellt sind. Qualitätsaktien sind Investments, die im Gleichschritt mit dem Markt wachsen können, aber auch unerwarteten Ereignissen standhalten.

Die Zeit für Qualität ist da

Neben der Robustheit des Qualitätsfaktors in verschiedenen Phasen des Konjunkturzyklus gibt es weitere Faktoren, die für Qualität sprechen:

  • Hochwertige Aktien werden nicht nur mit einem Discount zum Markt gehandelt, sondern auch gegenüber Aktien von geringer Qualität. Qualitätsaktien sollen per Definition sicherer sein, bessere Geschäftsmodelle haben und mehr Cashflows generieren als andere faktorgetriebene Aktien. AAA-Anleihen sind teurer und rentieren weniger als BBB-Anleihen. Und dennoch werden Qualitätsaktien mit einem Discount gehandelt. Ende Juni wies der MSCI World Quality im vergangenen 12-Monatszeitraum ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 29,1 gegenüber 30,1 für den MSCI World auf. Gleichzeitig wies der WisdomTree Global Developed Quality Dividend Growth Index ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (PE) von 22 auf 2.
  • Qualitätsaktien haben sich in Zeiten des Tapering besser entwickelt. Während die Märkte einige Anzeichen von Nervosität zeigen, seit das Tapering in das Vokabular der Fed zurückgekehrt ist, sollten sich Investoren sicherer fühlen, die ihr Portfolio nach dem Qualitätsfaktor ausgerichtet haben. Qualitätsaktien haben sich in ähnlichen Phasen der geldpolitischen Straffung gut entwickelt.“

1 Factset, Bloomberg, WisdomTree, Stand 21. Juli 2021

2 Bloomberg, WisdomTree ab 21. Juli 2021

 

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Die Deutsche Bildung AG hat ein neues Mitglied in den Vorstand berufen.

 

Dr. Erik Spickschen arbeitet als Vorstandssprecher im Team mit Anja Hofmann und Andreas Schölzel. Seine vorherige Aufgabe als Vorsitzender des Aufsichtsrats übernimmt Dr. Timo Glaser. Dr. Erik Spickschen ist der Deutschen Bildung seit Gründung im Jahr 2006 verbunden. Als Co-Founder und Ideengeber hat er den umgekehrten Generationenvertrag mitgeprägt, mit dem heute mehr als 5.000 Menschen im Studium finanziert und in ihrem beruflichen Werdegang gefördert werden.

Spickschen hat Betriebswirtschaftslehre in Mannheim und Japanologie in Heidelberg studiert. Promoviert hat er in Mainz, bevor er mehrere Unternehmen gegründet hat. Die letzten beiden Gründungen waren zum einen die kimeta GmbH, die führende deutsche Jobsuchmaschine. Zum anderen hat Spickschen als Gründer und Inhaber – inspiriert durch eine Pilgerreise in Japan – einen Raum für japanischen grünen Tee in Berlin betrieben. „Meine Leidenschaft ist die Entfaltung von Potenzialen – unternehmerische genauso wie persönliche“, sagt Spickschen.

„Die Deutsche Bildung bietet eine privatwirtschaftliche Lösung für Finanzierungshürden im Studium, darüber hinaus aber auch Beratungsangebote und eine vielfältige Community, die Menschen zu persönlichem Wachstum verhilft. Mir wurde schnell klar, dass ich hier aktiv mitgestalten will“, sagt Spickschen über den Rollenwechsel bei der Deutschen Bildung.

Finanziert wird das Angebot aus einem Studienfonds. Er dient gleichzeitig privaten als auch institutionellen Anleger/innen als sinnvolles Investment in Bildung. Nach dem Prinzip eines umgekehrten Generationenvertrags zahlen geförderte Absolvent/innen nach dem Studium einkommensabhängig an den Studienfonds zurück.

Mit der geplanten Aufstockung der bestehenden Anleihe des Studienfonds soll der Fonds weiter wachsen, um noch mehr Studierende finanzieren zu können. Voraussichtlich ab Herbst können Anleger/innen über die im Jahr 2017 emittierte dritte Anleihe (WKN A2E4PH) wieder Investments in Bildung tätigen.

Über die Deutsche Bildung AG

Die Deutsche Bildung ermöglicht aus ihrem Studienfonds eine flexible Studienfinanzierung, die vom Centrum für Hochschulentwicklung regelmäßig mit einer Spitzenbewertung ausgezeichnet wird. Neben der Finanzierung werden studentische Kunden für ein erfolgreiches Studium und das zukünftige Arbeitsleben beraten, mit der Praxis vernetzt und gecoacht. Die Studienfinanzierung wird unabhängig vom Einkommen der Eltern und ohne Bürgen vergeben. Angesprochen sind Student/innen aller Fachrichtungen, die ihr Studium an einer staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland oder auch im Ausland absolvieren. Als Absolvent/innen zahlen sie erst mit Beginn der Berufstätigkeit einen vereinbarten Anteil ihres Einkommens an den Studienfonds zurück, was die Gefahr der Überschuldung minimiert und gleichzeitig Freiheit bei der Berufswahl und privaten Lebensentscheidungen lässt. Ermöglicht wird das Modell über institutionelle und private Investoren über Anleihen oder als Eigenkapitalinvestment.

 

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Deutsche Bildung AG, Weißfrauenstraße 12-­16, ­60311 Frankfurt, Tel: 069 / 920 39 45 0, Fax: 069 / 920 39 45 10 www.deutsche­-bildung.de

Nachhaltigkeitsambitionen bleiben bei konkreten Anlageentscheidungen meist außen vor – Sicherheit bleibt wichtigstes Kriterium

 

Fragt man die Deutschen danach, nach welchen Kriterien Sie ihr Geld anlegen, spielt Nachhaltigkeit trotz der allgegenwärtigen Diskussion um Umweltschutz und Klimawandel noch eine untergeordnete Rolle. Und das, obwohl die meisten Banken und Versicherer entsprechende Produkte inzwischen im Portfolio haben und Vermögensberater das Thema aktiv ansprechen. Zwar geben mehr als die Hälfte (52,8%) der befragten Bürger an, dass Ihnen Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wichtig ist. Geht es aber um konkrete Anlageentscheidungen, stehen andere Faktoren im Vordergrund, allen voran die Sicherheit der Anlage gefolgt von Rentabilität und Liquidität. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Sonderbefragung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). Die Befragung ist Teil der Sommer-Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA).

Die befragten Bürger sollten die vier Ziele Sicherheit, Rentabilität, Liquidität und Nachhaltigkeit nach Relevanz ordnen. Sicherheit dominiert klar mit 43 Prozent, dahinter folgt etwas abgeschlagen Rentabilität mit 27 Prozent. Liquidität liegt mit 18 Prozent auf Platz drei und Nachhaltigkeit bildet mit nur 13 Prozent das Schlusslicht.

„Auf den ersten Blick überraschen die Ergebnisse, denn in anderen Bereichen zeigen sich die Deutschen wandlungsfreudiger. Doch angesichts der vergleichsweise hohen Summen auf deutschen Girokonten und bei Sichteinlagen bestätigen sie auch das traditionell konservative Anlageverhalten“, sagt Professor Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. „Sicherheit und Nachhaltigkeit schließen sich allerdings nicht gegenseitig aus. Anlagemöglichkeiten mit Nachhaltigkeitsfokus sollten beides gleichermaßen mitbringen. Nur so wird die Finanzwirtschaft ihren auch politisch gewünschten Beitrag leisten können.“

Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Priorisierung der Kriterien sind marginal. Während Frauen etwas mehr Wert auf Sicherheit legen, steht bei Männern Rentabilität etwas stärker im Fokus. Bei der Bewertung der vier Anlagekriterien wurden jeweils die ersten beiden Prioritäten im Verhältnis 2:1 berücksichtigt. Das Ergebnis bildet eine prozentuale Aufteilung der einzelnen Faktoren nach ihrer zugeordneten Relevanz ab. Befragt wurden 2.000 Personen in Deutschland.

Über das DIVA:

Das DIVA ist das Forschungsinstitut des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (BDV) und Hochschulinstitut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW). Es veröffentlicht jeweils zweimal jährlich einen Geldanlage-Index und Altersvorsorge-Index, die Einstellungen der Menschen in Deutschland zu diesen Finanzfragen messen. Die Indizes basieren auf den DIVA-Tandemumfragen, repräsentativen Doppelbefragungen von Endverbrauchern einerseits und Vermögensberatern andererseits. Wissenschaftlicher Direktor ist FHDW-Professor Dr. Michael Heuser.

 

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Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Aktienmärkte mit regional höchst unterschiedlicher Entwicklung

 

Trotz der durch die Delta-Virusvariante wieder aufflammenden Corona-Epidemie erholt sich die Weltwirtschaft zu Beginn des Sommers weiter. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten Marktbericht „Highlights“. „Zwar sind regional wieder epidemiebedingte Einschränkungen in Kraft getreten, sie bleiben aber begrenzt, und die Wirtschaft kann derzeit ihre Wiederbelebung sowohl in der Industrie als auch in der Dienstleistungsbranche fortsetzen“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments.

Dynamisches Wirtschaftswachstum in den USA und in Europa

In den USA stieg das annualisierte BIP im zweiten Quartal um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. „Diese erste Schätzung blieb zwar leicht hinter den Erwartungen zurück, bestätigt jedoch eine durch die lockere Geldpolitik und massive staatliche Stützungsmaßnahmen befeuerte hoch dynamische Erholung“, meint der luxemburgische Ökonom. Im Euroraum betrug das BIP-Wachstum im selben Zeitraum annualisiert zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber 13,7 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020.

Federal Reserve: Keine Zinsanhebung vor 2023

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed beließ seine Geldpolitik bei der Sitzung im Juli unverändert. Fed-Präsident Jerome Powell kündigte an, dass er erst einen solideren Arbeitsmarkt abwarten wolle, bevor er von der Politik der Wertpapieraufkäufe ablassen werde. Die Inflation wird weiterhin als vorübergehend angesehen. Eine Debatte über künftige Zinsanhebungen ist weitgehend verfrüht, denn die meisten Mitglieder des Ausschusses können sich eine Erhöhung nicht vor 2023 vorstellen. In Europa bleibt der Rat der EZB bei seiner lockeren Geldpolitik, kommuniziert jedoch eine neue Strategie, die vor allem die zwei Prozent als Ziel für eine symmetrische Inflation und nicht mehr als Obergrenze festlegt. Guy Wagner: „Dadurch dürften die Leitzinsen noch wesentlich länger als allgemein angenommen sehr niedrig bleiben.“

Endfälligkeitsrenditen von Staatsanleihen sinken

Trotz der schlechteren Inflationsdaten sind die Endfälligkeitsrenditen der US-Staatsanleihen ohne ersichtlichen Grund deutlich gesunken. Auch in der Eurozone gingen die langfristigen Zinsen in Deutschland, Frankreich, Italien und in Spanien zurück.

Aktienmärkte mit regional höchst unterschiedlicher Entwicklung

Die Aktienmärkte sind insgesamt positiv in die zweite Jahreshälfte gestartet, entwickelten sich aber regional höchst unterschiedlich. Global betrachtet hat der MSCI All Country World Index Net Total Return seine gute Entwicklung fortgesetzt. In den USA notieren die drei wichtigsten Indizes weiterhin auf Allzeithochs. Vor allem die Schwellenländer litten unter der Schwäche der chinesischen Börsen, die mit dem harten Vorgehen der chinesischen Regierung bei der Regulierung des Technologiesektors zu kämpfen hatten. „Auf Sektorenebene verliefen die relativen Wertentwicklungen nicht linear, wobei die defensiven Sektoren den Monat recht günstig begannen, während die zyklischen Werte sich erst später erholten. Zum Monatsende verzeichneten beide Bereiche eine ähnliche Performance“, sagt Guy Wagner abschließend.

 

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Institutionelles Geschäft zieht nach Corona-Jahr wieder an – Neugeschäft mit Privatanlegern wächst dynamisch

 

Das positive Marktumfeld und der anhaltende Anlagenotstand privater und institutioneller Investoren haben den Absatz von Union Investment im ersten Halbjahr 2021 beflügelt. Der Fondsgesellschaft flossen in den ersten sechs Monaten insgesamt Nettomittel in Höhe von 24,4 Mrd. Euro zu und damit mehr als fünfmal so viel wie im Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2020: 4,3 Mrd. Euro). Das verwaltete Vermögen per Ende Juni 2021 stieg gegenüber dem Vorjahrswert um 18,7 Prozent auf 427,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 359,8 Mrd. Euro).

„Fonds haben sich als Anlageinstrument auch in Corona-Zeiten bewährt und gewinnen bei allen Kundengruppen an Bedeutung“, fasst Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, die Entwicklung des ersten Halbjahres 2021 zusammen. Die Investments haben sich für die Anleger ausgezahlt, wie die Performance der Fondspalette von Union Investment zeigt. In den letzten zwölf Monaten konnten die Aktienfonds von Union Investment per Ende Juni 2021 eine durchschnittliche Rendite von 30,7 Prozent erzielen. Über fünf Jahre waren es jährlich 11,8 Prozent. „Fonds sind in Zeiten von Nullzinsen das Mittel der Wahl. Über alle Anlageklassen hinweg konnten Anleger mit unseren Lösungen in den letzten zwölf Monaten eine Rendite von 12,5 Prozent erreichen. Auf eine 10-Jahressicht waren es 4,5 Prozent pro Jahr“, sagt Reinke.

Institutionelles Geschäft zieht nach Corona-Jahr wieder an

Sehr dynamisch entwickelte sich das institutionelle Geschäft. Das Neugeschäft legte gegenüber dem Vorjahr netto um 14,7 Mrd. Euro (0,6 Mrd. Euro) zu. Damit stiegen die Assets under Management im institutionellen Geschäft binnen zwölf Monaten um rund 15 Prozent auf 231,5 Mrd. Euro (201,0 Mrd. Euro). Den Löwenanteil des Absatzes machten Spezialfonds mit 11,4 Mrd. Euro aus.

Besonders stark nachgefragt wurden dabei Unternehmensanleihen und gemischte Mandate. Wandelanleihen und aktienorientierte Anlagen waren ebenfalls gesucht. Zunehmend richtete sich das Kundeninteresse auch auf alternative Anlagen wie Private Equity und Immobilien mit dem Schwerpunkt Logistik und Wohnen. Hohen Zuspruch fanden zudem Nachhaltigkeitslösungen. „Das Absatzergebnis zeigt, dass viele institutionellen Kunden ihre coronabedingten Liquiditätsengpässe überwunden haben und wieder investieren“, stellt Reinke fest.

Neugeschäft mit Privatanlegern wächst dynamisch

Das Privatkundengeschäft hat ebenfalls kräftig zugelegt. Das Neugeschäft war mit einem Nettozufluss von 9,7 Mrd. Euro um ein Mehrfaches höher als im Vorjahr (3,7 Mrd. Euro). Die Assets under Management im Privatkundengeschäft stiegen um knapp 25 Prozent auf 195,7 Mrd. Euro (158,8 Mrd. Euro).

Nachgefragt wurden vor allem Mischfonds (4,4 Mrd. Euro), Aktienfonds (3,4 Mrd. Euro) und Offene Immobilienfonds (1,2 Mrd. Euro). Hingegen flossen vor allem aus wertgesicherten Fonds aufgrund von Fälligkeiten Gelder ab (-0,8 Mrd. Euro). „Die Sparer befinden sich aufgrund der zementierten Null- und Minuszinsen in einem Anlagenotstand. Immer mehr Menschen handeln nun auch und investieren in Wertpapiere und Immobilien. Die von uns schon vor Jahren beschriebene Evolution des Sparens nimmt Fahrt auf“, erläutert Reinke.

Die mittlerweile sehr dynamische Nachfrage nach Nachhaltigkeitslösungen bei Privatkunden setzte sich ungebrochen fort. Mehr als jeder zweite Euro (60 Prozent) des Neugeschäfts floss hier im ersten Halbjahr 2021 in Nachhaltigkeitsfonds. Insgesamt haben sich innerhalb eines Jahres die nachhaltigen Assets im Privatkundengeschäft von 9,2 Mrd. Euro auf 19,8 Mrd. Euro mehr als verdoppelt.

Zahl der Fondssparpläne steigt stärker denn je

Als Rückgrat des Neugeschäfts mit Privatkunden erwiesen sich einmal mehr die klassischen Fondssparpläne. Ihre Zahl stieg nochmals deutlich an. So wurden allein im ersten Halbjahr 348.000 neue Sparverträge netto abgeschlossen und damit deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (200.000). Die durchschnittliche monatliche Sparrate aller Sparpläne stieg zudem auf 172 Euro (161 Euro). „Erfreulich ist, dass unsere Kunden ihre Neuanlagen fast ausnahmslos in Fonds mit Substanzwerten wie Aktien und Immobilien tätigen. Denn an diesen führt in zinslosen Zeiten kein Weg mehr vorbei“, sagt Reinke. Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment nunmehr 6,0 Millionen Fondssparpläne.

Fondsanlage gewinnt an Bedeutung

Mit Blick nach vorn bleibt Reinke optimistisch. Die vergangenen Monate hätten deutlich gemacht, dass die früher immer wieder konstatierte Zurückhaltung deutscher Sparer gegenüber wertpapierbasierten Anlagen nicht in Stein gemeißelt sei. „Wir erkennen, dass die Vorbehalte bröckeln und die Menschen gegenüber Wertpapieranlagen offen sind“, betont Reinke. „Mit Blick auf die unglaublichen Summen auf zinslosen oder sogar negativ verzinsten Konten stehen wir aber erst am Anfang dieser Entwicklung. Die anziehende Inflation wird den Trend zu Wertpapieren noch einmal beschleunigen und damit die Evolution des Sparens weiter voranbringen.“

 

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Union Asset Management Holding AG, Weißfrauenstraße 7, Tel: 069-2567-264160311, Frankfurt am Main, www.union-investment.de

Die Renditen für Anleihen in Europa erreichen derzeit ständig neue Tiefststände.

 

„Italien ist mittlerweile das einzige Euroland, das im mittleren Laufzeitenbereich noch etwas zahlen muss“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. Staaten wie Griechenland oder auch Portugal können dank der Renditetiefs ihre Schulden günstig refinanzieren.

Vor allem in Griechenland befinden sich die Renditen im freien Fall. „Allein am 3. August 2021 erreichten acht der auf zins-tracker.de beobachteten Laufzeiten griechischer Anleihen neue historische Tiefs“, sagt Falke. „Und das nicht nur am kurzen Ende, sondern auch bei den 15- und 30-jährigen Anleihen.“ Hier sanken die Renditen auf 0,69 beziehungsweise 1,35 Prozent. „Griechenland hat einen harten Weg des Sparens hinter sich, die Kapitalmärkte honorieren das jetzt“, so Falke.

Italien, eigentlich mit einer leistungsfähigeren Wirtschaft versehen, muss für längere Laufzeiten mittlerweile deutlich höhere Zinsen zahlen als Griechenland, um Geld anzuziehen. 1,58 Prozent betrug am 3. August 2021 die Rendite der 30-jährigen Anleihen. „Interessanterweise ist Italien jetzt das einzige Land der Eurozone, das für die mittleren Laufzeiten von sechs und sieben Jahren überhaupt noch Geld zahlen muss“, sagt Falke. „Alle anderen Staaten könnten auch hier Geld kassieren.“

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass das gehandelte Volumen der beobachteten griechischen Anleihen deutlich geringer ist als das von Italien. „Die geringere Liquidität kann kurzfristig das Renditebild verzerren“, sagt Falke. „Was sich aber eindrucksvoll zeigt, ist, dass es Griechenland in den vergangenen beiden Jahren geschafft hat, vor allem länger laufende Papiere am Markt zu platzieren.“ Dementsprechend liegt die mittlere Laufzeit der griechischen Staatsschulden laut Datenanbieter Bloomberg bei fast neuneinhalb Jahren. Ein großer Vorteil, da es sich so die relativ günstigen Konditionen für lange Zeit gesichert hat.

Noch weniger Rendite als die Euroländer liefert derzeit nur die Schweiz, die damit ihre starke Stellung an den Märkten beweist. Positive Erträge können Investoren bei großen Märkten nur in relativ weiter Ferne erzielen: China und die USA weisen weiterhin über alle beobachteten Laufzeiten positive Renditen auf.

 

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Quant.Capital Management GmbH, Speditionstraße 17, D-40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211.635512-0, www.quantcapital.de

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat den Entwurf einer Richtlinie für nachhaltig ausgerichtete Investmentvermögen veröffentlicht.

 

Dieser enthält Vorgaben dazu, wie Kapitalverwaltungsgesellschaften Publikumsinvestmentvermögen künftig ausgestalten müssen, die sie als nachhaltig bezeichnen oder als explizit nachhaltig vertreiben. Sie können dabei zwischen drei Varianten wählen: Mindestinvestitionsquote, nachhaltige Anlagestrategie oder nachhaltiger Index. Die Fondsindustrie hat nun bis zum 6. September 2021 Zeit, sich zu den Plänen der Finanzaufsicht zu äußern.

Die BaFin geht diesen Schritt laut Exekutivdirektor Dr. Thorsten Pötzsch, um Anleger vor potenziellem Greenwashing zu schützen. „Wo ESG draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein“, so Pötzsch, der bei der BaFin aktuell auch den Bereich Wertpapieraufsicht/Asset Management leitet. Die BaFin genehmigt die Anlagebedingungen von Investmentvermögen nur, wenn diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Bezeichnung und Vermarktung dürfen beispielsweise nicht irreführend sein. Investmentvermögen sollen künftig nur noch entsprechend vermarktet werden dürfen, wenn die Anlagebedingungen vorsehen, dass entweder eine Mindestinvestitionsquote in nachhaltige Vermögensgegenstände eingehalten, eine nachhaltige Anlagestrategie verfolgt oder ein nachhaltiger Index abgebildet wird.

Die geforderte Mindestinvestitionsquote in nachhaltige Vermögensgegenstände soll bei 75 Prozent liegen. Diese Vermögensgegenstände müssen wesentlich dazu beitragen, Umwelt- oder soziale Ziele zu erreichen. Hinzu kommen Höchstgrenzen, beispielsweise dürfen maximal zehn Prozent aus der Energiegewinnung oder dem sonstigen Einsatz von fossilen Brennstoffen stammen. Alternativ zur Mindestinvestitionsquote können Fonds auch eine nachhaltige Anlagestrategie verfolgen, etwa in Form eines Best-in-Class-Ansatzes. Aus einem Anlageuniversum werden dabei zum Beispiel die Vermögensgegenstände ausgewählt oder stärker gewichtet, die unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten besonders vorteilhaft sind. Schließlich ist die Auflage eines nachhaltigen Investmentvermögens auch über die Nachbildung eines nachhaltigen Index möglich.

Unabhängig davon verfolgt und begleitet die BaFin die laufenden Arbeiten zum Thema Nachhaltigkeit auf nationaler und internationaler Ebene eng. Das gilt etwa für das Ampelsystem der Deutschen Sustainable Finance-Strategie oder auch die von der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO konsultierten Recommendations on Sustainability-Related Practices, Policies, Procedures and Disclosure. Die konsultierte BaFin-Richtlinie ergänzt die bereits bestehenden europäischen Vorgaben. Offenlegungs- und Taxonomie-Verordnung regeln, welche Offenlegungspflichten Kapitalverwaltungsgesellschaften auf Gesellschafts- und Produktebene berücksichtigen müssen, geben aber nicht vor, wie die Anlagebedingungen eines Investmentvermögens ausgestaltet sein müssen. Das Kürzel ESG steht für Environmental, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

 

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Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Der deutsche Fondsverband BVI beurteilt den jüngsten BaFin-Entwurf der Leitlinien für nachhaltige Investmentvermögen als spürbare Verbesserung gegenüber der inoffiziellen Vorversion vom April.

 

„Die BaFin hat viele unserer Bedenken berücksichtigt, dennoch sind noch nicht alle kritischen Punkte ausgeräumt“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI. Als eine der wichtigsten Verbesserungen sieht der BVI, dass die realitätsfremden Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von Immobilien gestrichen wurden. Diese wären in der Praxis nicht erreichbar gewesen, so dass Immobilienfonds grundsätzlich nicht als nachhaltige Fonds hätten aufgelegt werden können. Weitere Verbesserungen zur Vorversion sind etwa die stärkere Berücksichtigung der EU-Regulierung und ein Bestandsschutz für bereits genehmigte Fonds.

Die Senkung der Mindestquote für Investitionen in nachhaltige Vermögensgegenstände von 90 auf 75 Prozent reicht jedoch nicht aus. Auch dieser geringere Anteil ist in der Praxis mangels ausreichend geeigneter Anlagen kaum umsetzbar. Aufgrund der immer noch zu hohen Quote von 75 Prozent ist die Gefahr noch nicht gebannt, dass neue nachhaltige Fonds in Luxemburg aufgelegt werden und damit der Fondsstandort Deutschland Schaden nimmt. Die BaFin hätte damit der Strategie der Bundesregierung, Deutschland zum führenden Standort für nachhaltige Finanzprodukte zu machen, einen Bärendienst erwiesen.

Obwohl der BVI die Verbesserungen gegenüber dem ersten Vorschlag begrüßt, betrachtet er den Alleingang der BaFin als kontraproduktiv. Um das Grünwaschen zu verhindern, ist es dem BMF gelungen, die Marktteilnehmer, bestehend aus Sustainable-Finance-Beirat, Verbraucherschützern, BaFin, BVI sowie den Verbänden der Banken und Zertifikateanbieter, an einen Tisch zu bringen. Ziel ist es, das Zielmarktkonzept der Verbände, die Nachhaltigkeitsampel der Bundesregierung und die BaFin-Leitlinien konzeptionell zusammenzuführen und aufeinander abzustimmen. Die Gespräche laufen vielversprechend. Der BVI wird sich in diesem Zusammenhang weiter dafür einsetzen, dass möglichst schnell eine für den Standort Deutschland bessere Lösung gefunden wird als die vorgestellten Leitlinien der BaFin sie darstellen.

Der BVI hat sich sowohl in seinen Stellungnahmen zur Offenlegungsverordnung als auch bei der Erstellung des Zielmarktkonzepts nachdrücklich gegen das Grünwaschen eingesetzt. Ein Blick in andere europäische Länder zeigt auch, dass die deutschen Fondsgesellschaften bei der Selbsteinstufung von Artikel-8- und Artikel-9-Fonds sehr zurückhaltend sind. Lediglich 10 Prozent des gemanagten Fondsvermögens entfallen auf solche Produkte. In Frankreich sind es über 40 Prozent.

 

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Nicholas Yeo, Head of China Equities bei Aberdeen Standard Investments, kommentiert die jüngsten Entwicklungen in China:

 

“Wir bleiben zuversichtlich, was die langfristigen Aussichten für chinesische Aktien anbelangt. Trotz der Ereignisse der vergangenen Woche sind wir überzeugt, dass der Privatsektor weiter entscheidend dazu beitragen wird, dass Chinas Wirtschaft innovativ bleibt und floriert und das Land sein Ziel erreicht, bis 2035 eine moderat prosperierende Nation zu sein. China braucht zum Ankurbeln seines Wachstums auch weiterhin gut funktionierende Kapitalmärkte. Für Unternehmen, die sich den neuen Regulierungsrahmen und den Zielen der Politik wie digitale Innovationen, grüne Technologien, Zugang zu erschwinglicher Gesundheitsversorgung und verbesserte Lebensbedingungen anpassen können, bleibt der Ausblick rosig.

Gemäß dem 14. Fünfjahresplan gehören Innovationen auch weiterhin zu den wichtigsten Prioritäten Pekings. Damit China seine Innovationsfähigkeit erhält und die Wirtschaft floriert, ist ein ausgewogener Regulierungsansatz erforderlich. Wir erwarten daher ein austariertes Gleichgewicht zwischen der Förderung von Innovationen und dem Erreichen des mit der Regulierung angestrebten Ziels. Generell bergen staatliche Maßnahmen gegen einzelne Sektoren wie die Technologie gewisse Risiken: Werden die Zügel zu sehr angezogen, könnte darunter das Vertrauen der Unternehmen leiden. Versäumt man jedoch, entschieden gegen wettbewerbswidrige Praktiken vorzugehen, könnte auch dies Innovationen und der Dynamik in der Wirtschaft schaden.

Auch wenn die Durchsetzung der Bestimmungen als zügig und sogar streng erscheinen mag, muss dies doch im Gesamtzusammenhang gesehen werden. Chinas Innovationskurve der letzten Jahre war steil. Aber wie schon in anderen Ländern hat die Regulierung auch im Reich der Mitte damit nicht Schritt gehalten. Aus unserer Sicht sind die Regulierer in China nun bemüht, diese Regulierungslücke, die sich angesichts der erheblichen Innovationen in den letzten Jahren in Branchen wie der Technologie aufgetan hat, zu schließen und dabei innovationsfreundlich zu bleiben. Ein allgemein hartes Durchgreifen in Privatsektoren der New Economy ist eher unwahrscheinlich angesichts ihrer Bedeutung im Rahmen der Vision Chinas von einer modernen, produktiven und konsumorientierten Wirtschaft.

Beim Umgang mit regulatorischen Entwicklungen kommt der ESG-Analyse eine zentrale Bedeutung zu. Die übergeordneten Ziele Pekings konzentrieren sich auf Bereiche wie soziale, wirtschaftliche und finanzielle Stabilität sowie nationale Sicherheit. Innerhalb dieser allgemeinen politischen Ziele haben sich spezifischere Unterziele herauskristallisiert, die in den regulatorischen Entwicklungen zum Ausdruck kommen. Hierzu gehören der Zugang zu Bildung, kostengünstiger medizinischer Versorgung und bezahlbarem Wohnraum sowie gute Lebensbedingungen. Gesetze zum Schutz von Kundendaten und Privatsphäre, gegen wettbewerbswidrige Praktiken, für sinkende Preise von Grundbedarfsgütern und grundlegende Arbeitnehmerrechte sind Faktoren, die wir berücksichtigen, wenn wir Unternehmen einer ESG-Analyse unterziehen. Bei Unternehmen, die diese Risiken weder verstehen noch adressieren, wirkt sich dies negativ auf unseren Anlageansatz aus – und umgekehrt.

Unsere beiden großen Bestände im Internetsektor, Alibaba und Tencent, befinden sich aus unserer Sicht auch weiterhin im Einklang mit den Zielen der Regierung, die Wirtschaft zu digitalisieren und die Kosten für die Verbraucher zu senken. Aber das aktuelle Vorgehen des Regulierers gegen den Bildungssektor könnte als rote Linie verstanden werden, denn damit ist das Risiko für jeden Sektor, der mit den Interessen der Verbraucher oder der Politik in Konflikt gerät, gestiegen.

Wir werden auch künftig die regulatorischen Entwicklungen und die damit einhergehenden Risiken und Chancen genau im Blick behalten. Klar ist, dass die Regulierer auch weiterhin vor allem Bereiche wie Internet, Bildung, Immobilien und Gesundheitswesen im Visier haben werden. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass wir um diese Sektoren einen Bogen machen. Schließlich zahlt sich eine sorgfältige Auswahl aus, denn es bieten sich Chancen durch Fehlbewertungen. Anleger haben aus unserer Sicht wahllos China-Aktien abgestoßen und die Folgen der jüngsten Maßnahmen grundlos auf andere Branchen übertragen.

Für unsere Portfolios bevorzugen wir Qualitätsunternehmen mit starkem Bezug zum Konsum und insbesondere zum Binnenkonsum. Dieser Sektor befindet sich im Großen und Ganzen im Einklang mit den strategischen Zielen der chinesischen Regierung. Er dürfte daher besser in der Lage sein, dem regulatorischen Gegenwind standzuhalten und weiterhin zu wachsen.”

 

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Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, Bockenheimer Landstraße 25, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 768072-0, www.aberdeenstandard.com

Der amerikanische Präsident will es, die EU ist mit dabei und jetzt springt auch die Finanzpolitik mit der Europäischen Zentralbank und der japanischen Notenbank auf diesen Zug auf: Nachhaltigkeit und Klimaschutz lautet das neue Credo.

 

Müssen Anleger auf den Zug aufspringen und in diesem Fall ausnahmsweise mal der Herde folgen – oder doch besser antizyklisch investieren?

Antizyklisch anlegen ist eigentlich ein Schlagwort, dass alle Finanzexperten kennen, ihren Kunden vorbeten und im besten Fall auch anwenden. Doch gilt das immer und für alle? Nun hat die Europäische Zentralbank auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, Klimaschutz als weiteres Ziel ihrer Geldpolitik aufzunehmen. Die japanische Notenbank ist sogar schon einen Schritt weiter und wird Investitionen in klimafreundliche Vorhaben mit zinslosen Krediten fördern. Diese werden über die Geschäftsbanken ausgezahlt, die dafür noch einen Anreiz erhalten: Das Doppelte der als Kredite ausgezahlten Summen dürfen die Banken bei der Notenbank parken, ohne dafür Strafzinsen zahlen zu müssen. Wenn nun aber alle Welt in Klimawandel und Nachhaltigkeit investiert, heißt „antizyklisch anlegen“ dann Investments in Atomstrom & Co.?

„Ein klares Nein“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Der Klimawandel ist ein Megatrend: Er ist nicht mehr wegzudiskutieren und womöglich unumkehrbar. Umso wichtiger ist es, sich noch viel stärker als bisher auf die Folgen vorzubereiten.“ Benötigt werden dafür: höhere Deiche, geplante Überflutungsgebiete, Abwasserkanäle, erdbebensichere Städte. Technologien, um die Ozeane vom Plastik zu befreien und die in die Jahre gekommenen Flügel der ersten Windkraftanlagen zu recyclen. „In all diesen Bereichen werden neue Unternehmen entstehen, um passende Lösungen zu liefern“, so Kreuz.

Gleichzeitig werden sich höhere Temperaturen und Übergangskosten einschließlich verlorener Vermögenswerte weltweit verstärkt auf das Wachstum auswirken. Während die Produktivität von Ländern in gemäßigten Breiten mit jährlich steigenden Temperaturen wachsen dürfte, wird die Produktivität in heißen Regionen der Welt aufgrund weiterer Temperaturerhöhungen geringer ausfallen.

„Insbesondere europäische Aktien werden dank der Umstellung auf saubere Technologien einen Produktivitätsschub verzeichnen und nur minimale Verluste bei verlorenen Vermögenswerten erleben“, so Kreuz. „Negativ dürfte sich der Klimawandel für Aktieninvestoren in den Emerging Markets auswirken, obwohl diese Region im Vergleich zu den meisten Industrieländern zurzeit noch höhere Renditen liefert“, sagt Kreuz. Auch die USA werden in einem Szenario teilweiser Schadensminderung ebenfalls niedrigere Renditen erleben.

Alles in allem wird die Wettbewerbsdynamik jeder Branche und jedes Unternehmens vom Klimawandel betroffen sein. Und wie bei jeder großen industriellen Umstrukturierung wird auch der Übergang auf emissionsärmere Energie Gewinner und Verlierer hervorbringen. „Mit einem wesentlichen Unterschied“, sagt Nikolas Kreuz: „Die Börse kann endlich als Beschleuniger zum Guten wirken.“

 

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INVIOS GmbH, Hohe Bleichen 8, 20354 Hamburg, Tel: +49 40 55 55 36 363, www.invios.de

Jeder Dritte unter 40 Jahren hält umlagefinanziertes Rentensystem für ungerecht  – Politische Stigmatisierung von Aktien und Fonds in Niedrigzinsphase ist verantwortungslos gegenüber zukünftigen Generationen

 

„Die Rente ist sicher“  jüngere Menschen in Deutschland vertrauen auf diese Aussage längst nicht mehr: 58 Prozent der unter 40-Jährigen sind überzeugt, dass es für die Generation ihrer Eltern einfacher war, ein finanzielles Polster für den Ruhestand aufzubauen als für sie selbst. Jeder Fünfte (21 Prozent) in dieser Altersgruppe befürchtet sogar mit großer Sicherheit, im Alter keine gesetzliche Rente mehr zu erhalten. Bei weiteren 32 Prozent ist diese Sorge in geringerem Ausmaß vorhanden. Das ist ein zentrales Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Fidelity International, die das Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA-Consulere durchgeführt hat.

Fast jeder Dritte der unter 40-Jährigen (30 Prozent) hält die Umlagefinanzierung, also dass die Jüngeren bzw. Erwerbstätigen für die heutigen Rentner zahlen, für ungerecht – Frauen (34 Prozent) noch häufiger als Männer (27 Prozent). Die deutliche Mehrheit (59 Prozent) der 18- bis 39-Jährigen findet, die Interessen ihrer Generation in Bezug auf die Rente würden von keiner Partei ausreichend berücksichtigt.

„Wir dürfen keine Wohlstandskluft zwischen Alt und Jung zulassen. Deshalb muss die Politik jetzt dringend handeln: Nur mit einer stärkeren Beteiligung am Kapitalmarkt über Aktien oder Fonds können junge Menschen effektiv Vorsorgevermögen aufbauen. Wer das ignoriert und Aktien sowie Fonds bei dauerhaft niedrigen Zinsen weiter stigmatisiert, handelt verantwortungslos“, sagt Alexander Leisten, Leiter des Deutschlandgeschäfts von Fidelity International.

„Die Einführung eines günstigen und idealerweise staatlich geförderten Einstiegsangebots wäre ein erster Schritt, um die private Vorsorge mit Aktien zu stärken und die immer größer werdende Rentenlücke zu schließen. In den Wahlprogrammen der Parteien sehen wir dazu bereits einige gute Ansätze. Doch wir appellieren mit Nachdruck an die Politik, nicht nur im Wahlkampf über die Rente zu reden, sondern nach der Wahl konkrete Maßnahmen umzusetzen. Ein ,Weiter so‘ kann sich Deutschland nicht erlauben. Wir sehen es als gemeinsame Verantwortung von Politik und Anbietern, ein zukunftsgerechtes und säulenübergreifendes Altersvorsorgesystem zu gestalten. Den Dialog darüber, wie ein solches System aussehen kann, möchten wir anstoßen und führen. Denn der Blick auf andere Länder wie Schweden, die Niederlande, die USA oder Großbritannien zeigt, dass es möglich ist, die Kapitaldeckung zu stärken und Bürgerinnen und Bürger mit steuerlichen und finanziellen Anreizen in die Lage zu versetzen, bestmöglich für das Alter vorzusorgen“, so Alexander Leisten.

Über die Umfrage:

Die Umfrage wurde im Auftrag von Fidelity International vom Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA-Consulere durchgeführt. In dieser repräsentativen Zufallsstichprobe wurden 2.064 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren in Privathaushalten befragt. Die Umfrage wurde als Online-Befragung durchgeführt. Sie ist gestützt auf der permanenten Telefon-Befragung INSA-Perpetua Demoscopia. Die Erhebung fand zwischen dem 16. und 19. Juli 2021 statt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Fidelity Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, D-61476 Kronberg im Taunus Tel.: 06173/509-0, Fax: 06173/509-41 99, www.fidelity.de

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Anfang Juli präsentierte die EZB ihre adjustierte geldpolitische Strategie. Kernelement dieser ist eine neues Inflationsziel von genau zwei Prozent – anstatt wie bisher nahe aber unter zwei Prozent. Der Zusatz „symmetrisch“ bedeutet, dass Abweichungen nach unten genauso stringent begegnet wird, wie Abweichungen nach oben. Auf den ersten Blick ist hier ein deutlicher Unterschied zum ebenfalls kürzlich angepassten Inflationsziel der US-Notenbank Fed mit durchschnittlich zwei Prozent. In den USA müsste nach einer längeren Phase der Zielunterschreitung eine längere Phase mit Inflationsraten von mehr als zwei Prozent folgen, um das Ziel im Durchschnitt zu erreichen. Auch schreibt die EZB, dass aufgrund der Gefahr des Erreichens der Zinsuntergrenze im Fall zu niedriger Inflation längere Phasen einer Zielüberschreitung zugelassen werden. De facto ähneln sich damit beide Strategien sehr. Ende Juli verwies die EZB dann noch einmal auf einen nachhaltig und längerfristig in ihren wirtschaftlichen Projektionen erkennbaren Inflationspfad in Höhe von zwei Prozent, der erreicht werden muss, um die aktuell ultra-expansive Geldpolitik einzuschränken. Das ist zurzeit noch nicht der Fall. Im Gegenteil, denn trotz zuletzt vermeldeter Raten von 2,2 Prozent für die Eurozone und sogar 3,8 Prozent für Deutschland geht die Notenbank weiterhin nur von temporär erhöhten Preissteigerungsraten aus. Anleger können sich damit weiterhin auf eine noch längere Zeit niedrigster Verzinsungen bei Staats- und wohl auch Unternehmensanleihen einstellen, allerdings mindestens bis zum Jahresende gepaart mit deutlich höheren Inflationsraten. Die Chance auf den Erhalt der Kaufkraft des angelegten Kapitals besteht also vorerst weiterhin nur, wenn andere Anlageklassen ausreichend berücksichtigt werden. Das untermauert strukturell die Nachfrage nach Aktien, Edelmetallen, Immobilien und Krypto-Assets.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg, Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Staatsverschuldung weltweit auf Höchststand

 

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management haben 20 Jahre strukturell fallender Zinsen und zehn Jahre des Gelddruckens das Wirtschaftssystem und die Zentralbanken in eine missliche Lage gebracht. So fühlt sich Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, an den Actionfilm „Speed“ aus den 90er-Jahren erinnert: In dem Film darf die Geschwindigkeit eines Linienbusses nicht unter 50 Meilen pro Stunde fallen – andernfalls explodiert der Bus. Aus Sicht des Ökonomen könnten analog die kontinuierlich wachsende Verschuldung und der immer höhere Leverage im schlimmsten Fall sinnbildlich zu einer „Explosion“ des Finanzsystems führen. Die Herausforderung für Zentralbanken bestehe darin, den ständig steigenden Liquiditätsbedarf des Privatsektors und des Staates in einem ausreichenden Maß zu bedienen und gleichzeitig die Finanzierungskosten auf einem erträglichen Niveau zu halten ohne die Preisstabilität zu gefährden. Eine zu starke Drosselung der Liquiditätsmaßnahmen und ein zu hoher Leitzins würden mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kreditklemme verursachen. Für Investoren stellt sich nun die entscheidende Frage: Wenn es hart auf hart kommt zwischen Inflation und Liquidität– auf wessen Seite wird sich die Notenbank in diesem Zielkonflikt schlagen?

Globale Staatsverschuldung auf Höchststand

Die Zentralbanken sind sich nach Einschätzung von Tilmann Galler der herausfordernden Situation bewusst und agierten nach dem Grundsatz, im Zweifel die geldpolitischen Zügel lieber zu locker als zu fest zu halten. „Die relativ geringe Inflation der letzten zehn Jahre hat diese Vorgehensweise bisher legitimiert“, stellt Galler fest. Ironischerweise sei es Stanley Fischer, einer der Gründerväter der neuen aktiven Geldpolitik und Mentor von Mario Draghi und Ben Bernanke, gewesen, der in seiner damaligen Funktion als Vize-Präsident der US-Fed vor den Gefahren einer langfristig zu lockeren Geldpolitik warnte. „Ein langfristig negativer Realzins incentiviert Spekulation und Kreditaufnahme mit der Folge von dynamisch steigenden Vermögenspreisen und Leverage im Finanzsystem. Dies erschwert die Stabilisierungsbemühungen der Notenbanken zusätzlich“, erklärt Galler.

Immer wiederkehrende Engpässe auf dem Geldmarkt seien nur ein Symptom dieser Entwicklung. Vier Jahre nach Fischers Warnung und verstärkt durch die Pandemie haben sich seine Befürchtungen bestätigt: Die globale Staatsverschuldung ist im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) auf dem höchsten Stand der Neuzeit und die Vermögenspreise sind kräftig gestiegen. In den USA ist der Wert der Finanzvermögen auf das 5,5-fache des BIP angeschwollen. Vor 20 Jahren lag das Verhältnis noch bei dem 3,5-fachen.

Die wachsende Größe der Finanzvermögen ist gemäß Ökonom Galler gleichbedeutend mit zunehmender Relevanz für die Notenbanken. „Neben der Preisstabilität konnte sich damit ein weiteres inoffizielles Ziel der Kapitalmarktstabilität bei den führenden Notenbanken etablieren. Geldpolitik wird immer mehr unter dem Aspekt der Vermeidung möglicher destabilisierender Wirkungen auf die Märkte getroffen. Die Notenbanken sind letztendlich zu Gefangenen der Märkte geworden“, erklärt der Marktexperte.

Weitere Jahre der Nullzinspolitik zu erwarten

Das Erwachen der Inflation, gefördert durch die aktive Fiskalpolitik der Staaten, drohe nun zu einem Zielkonflikt für die Notenbanken zu werden. Denn ein vorzeitiges Straffen der Geldpolitik birgt das Risiko von erhöhter Marktvolatilität. Nun hat die US-Notenbank kürzlich ein durchschnittliches Inflationsziel postuliert. Damit kann sie kurzfristig auch hohe Inflation tolerieren. Verbunden mit ihrer Einschätzung, dass der aktuelle Anstieg der Verbraucherpreise nur vorübergehender Natur ist, deuteten dies nach Ansicht Gallers darauf hin, dass die Geldpolitik im Zweifelsfall in Richtung Kapitalmarktstabilität tendiert. „Das bedeutet, die Notenbanken treten geldpolitisch weiter kräftig auf das Gaspedal, weshalb die Nullzinspolitik uns für mindestens zwei weitere Jahre erhalten und die Liquidität üppig bleibt. Für reale Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien sind das trotz erhöhter Bewertungen beruhigende Aussichten. Gerade bei Immobilien sollten Anleger den Kassandrarufen eines bevorstehenden Crashs widerstehen. Anhaltend niedrige Finanzierungskosten, geringer Leerstand und ein begrenztes Angebot geben wenig Anlass zur Annahme, dass die jüngst stark gestiegenen Preise nachhaltig korrigieren“, erklärt Tilmann Galler.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

J.P. Morgan Asset Management: An den Märkten geht es weiter aufwärts – doch künftig etwas holpriger

 

Das Börsenjahr 2021 war bislang außergewöhnlich ruhig: Gerade einmal rund 4 Prozent betrug der Rückschlag in diesem Jahr – verglichen zu rund 12 Prozent im langfristigen Durchschnitt. Nun ist die Lage an den Märkten unruhiger geworden und nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, könnte die zweite Jahreshälfte noch einige unangenehme Wochen mit sich bringen. Gleichwohl sei dies kein Grund, sich den Optimismus nehmen zu lassen. „Grundsätzlich geht es sowohl ökonomisch als auch an den Märkten weiter aufwärts – nur eben etwas holpriger als bisher“, stellt der Marktexperte bei der Vorstellung des Guide to the Markets für das 3. Quartal 2021 fest. Ein hohes Gewinnwachstum bei den Unternehmen stütze die Aktienmärkte, allerdings limitierten die Bewertungen das Potenzial. Eine ausgewogene Vermögensallokation unter anderem mit europäischen Aktien sowie US-Value-Titeln, aber auch mit Anleihen kurzer Duration oder asiatischen Investment-Grade-Anleihen könne nun für mehr Robustheit sorgen.

Erholung der Weltwirtschaft setzt sich fort, doch Wachstumsraten nehmen ab

Aktuell lässt sich nach Analyse von Tilmann Galler beobachten, dass eine große Kauflust auf Seiten des Privatsektors auf eine starke Ausgabefreude des Staates trifft. So haben private Haushalte in der Eurozone aufgrund der Pandemie überschüssige Ersparnisse in Höhe von rund 7 Prozent des nominalen BIP der Eurozone angehäuft – in den USA sind dies sogar über 12 Prozent. Gleichzeitig hält die expansive Fiskalpolitik weiter an und dürfte bis weit in das Jahr 2022 hineinreichen – und damit das Wirtschaftswachstum weiter stützen. In den USA etwa werden umfassende Infrastrukturprogramme aufgesetzt, die ein Wachstum über Trend noch weiter antreiben könnten. Nichtsdestotrotz müsse man nach Meinung von Ökonom Galler konstatieren, dass die zwei größten Volkswirtschaften – die USA und China – inzwischen wieder den Wachstumstrend von vor der Pandemie erreicht haben und sich nun im Übergang vom Früh- in den Mittzyklus befinden. Einkaufsmanagerindizes zeigten bereits einen Normalisierungsprozess an. In China dämpften vor allem Einschränkungen bei der Kreditvergabe und Regulierungsmaßnahmen das Wachstum. Nach Analyse des Marktexperten ist China nun stärker bestrebt, das weitere Wachstum auf ein stabileres Fundament zu setzen und nimmt dafür moderatere Wachstumsraten von aktuell um die 5,5 Prozent in Kauf – nachdem die chinesische Wirtschaft zwischenzeitlich sogar um 18 Prozent gewachsen ist.

Potenzial sieht Tilmann Galler vor allem noch in Europa: „Die Fortschritte bei der Impfung und starke fiskalische Anreize über den EU-Wiederaufbaufonds schaffen ein hohes Aufholpotenzial für Europa“, sagt der Ökonom. Seit Juli würden nun die ersten Tranchen des Wiederaufbaufonds ausgezahlt. In der Konsequenz könnte sich das ökonomische Momentum nun stärker von den USA hin zu Europa verschieben.

Die Inflation bleibt erhöht, aber unter Kontrolle

Angesichts stark steigender Inflationsraten, insbesondere in den USA mit 5,4 Prozent im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat, stellt sich nach Ansicht von Galler die Frage, inwieweit sich die Inflationsgefahren auf die Märkte auswirken könnten. Hier sei eine differenzierte Betrachtungsweise hilfreich. Grundsätzlich hat eine Beruhigung stattgefunden, die weiteren Prognosen der Inflationsraten deuten weltweit auf einen Rückgang hin. Bis zum Jahresende sollten Energiepreise, sofern sie auf dem heutigen Niveau verharrten, ein wesentlicher Inflationstreiber bleiben. Gleichzeitig bilden sich jedoch auch auf dem Wohnungsmarkt längerfristige Inflationsrisiken. Gleiches gilt für den Arbeitsmarkt, wo das Lohnwachstum wieder anzieht und somit inflationssteigernd wirkt.

Beim Konsum verschiebt sich die Nachfrage allmählich in Richtung Dienstleistungen, wodurch die Gütermärkte entlastet werden. Mit Blick auf einzelne Länder zeigen sich die Inflationsrisiken sehr unterschiedlich verteilt. So können sich Länder wie Spanien oder Italien, deren Wirtschaftsleistung sich aktuell noch weit unter Potential befindet, konjunkturell noch gut erholen, ohne dass die Inflation zu einem Problem werden dürfte – auf der anderen Seite kann beispielsweise im wirtschaftlich bereits gut erholten Kanada die Inflation schneller zu einer ernstzunehmenden Herausforderung werden. Auch in den USA sind laut dem Ökonomen die Inflationsrisiken aufgrund der sich verstärkenden Lohn-/Preisspirale noch nicht gebannt.

Gewinnwachstum stützt Aktienmärkte – doch Bewertungen limitieren das Potenzial

An den Anleihenmärkten gab es nach Analyse von Tilmann Galler in den letzten Monaten eine interessante Entwicklung: „Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist kontinuierlich von rund 1,75 Prozent auf etwa 1,3 Prozent gesunken. In der Vergangenheit waren fallende Renditen häufig ein Warnsignal für Aktienmärkte, die noch in Champagnerlaune waren“, erklärt Galler. Allerdings sieht er die fallenden Renditen aktuell nicht als Warnzeichen, da das Wirtschaftswachstum weiterhin robust sei. Die Ursache läge eher darin, dass in den USA das Liquiditätspolster, welches das US-Finanzministerium mithilfe von Anleihenemissionen für Pandemie-Hilfsprogramme aufgebaut hat, kontinuierlich abnimmt. „Sobald sich der US-Kongress darauf geeinigt hat die Schuldengrenze anzuheben, sind die Rahmenbedingungen für steigende Renditen wieder besser“, sagt Galler.

Auf der Anleihenseite sieht der Kapitalmarktexperte vor allem Anleihen mit kurzer Duration sowie qualitativ höherwertige Hochzinspapiere im Fokus. Auch asiatische Investment-Grade-Anleihen eigneten sich gut als Diversifikator. Um die Defensive zu stärken sieht Galler auch Wandelanleihen und Makrostrategien als sinnvolle Portfolioergänzung an.

Bei den Aktien stellt Tilmann Galler auf der einen Seite hohe Bewertungen fest, auf der anderen Seite gingen diese jedoch auch mit einem höheren Gewinnwachstum, insbesondere bei zyklischen Werten, einher. Vor allem Value-Aktien sieht Galler derzeit günstig bewertet, zudem sollten diese von einem Anstieg der US-Renditen profitieren. Regional sieht Galler vor allem bei europäischen Aktien noch Aufholpotenzial. Auch japanische Aktien könnten mit Blick auf das vierte Quartal interessanter werden. Small Caps hätten hingegen nach der guten Wertentwicklung der vergangenen 12 Monate etwas an Attraktivität verloren. Wichtig sei grundsätzlich, die Vermögensallokation nun noch ausgewogener auszurichten.

 

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Der Vermögensverwalter verpflichtet sich, die eigenen Emissionen nicht erst 2040, sondern schon 2030 auf Netto-Null zu senken

 

Fidelity International (Fidelity) verpflichtet sich, die durch seinen Geschäftsbetrieb verursachten CO2-Emissionen unternehmensweit schon bis 2030* auf Netto-Null zu reduzieren – zehn Jahre früher als bisher geplant.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität haben die Vermeidung und Reduzierung von Emissionen für Fidelity oberste Priorität. Erreicht werden soll dies durch eine bessere Energieeffizienz seiner Büros, den verantwortungsvollen Umgang mit Geschäftsreisen und den Einsatz erneuerbarer Energien.

Das neue Ziel gibt der Vermögensverwalter mit der heutigen Veröffentlichung seines Nachhaltigkeitsberichts bekannt. Es reiht sich ein in andere, bereits angekündigte Netto-Null-Initiativen. Dazu zählen die Verpflichtung zu Anlagestrategien, die auf Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 ausgerichtet sind. Dies erfolgt im Rahmen der Net Zero Asset Manager Initiative, zu deren Gründungsmitgliedern Fidelity gehört.

Paras Anand, Chief Investment Officer für die Region Asien-Pazifik und Schirmherr des Corporate Sustainability Committee von Fidelity, kommentiert: „Als wir 2020 erstmals unser Netto-Null-Ziel festlegten, wollten wir eine echte, messbare Emissionsreduktion erzielen, anstatt einfach nur unsere Kohlenstoffemissionen zu kompensieren. Wir waren überzeugt, dass dies bis 2040 möglich sein sollte. Im letzten Jahr haben wir hart daran gearbeitet, unsere CO2-Bilanz an allen unseren Standorten weltweit zu verbessern. Das ist uns gelungen, und das Ergebnis hat uns darin bestärkt, uns ein noch ehrgeizigeres Ziel zu setzen. Solche kontinuierlichen Verbesserungen sind unseres Erachtens entscheidend und stellen sicher, dass wir unsere Auswirkungen auf die Umwelt als zentrale Überlegung in unsere gesamte Geschäftsstrategie einbeziehen.“

Neben der angestrebten Klimaneutralität hat sich Fidelity bis 2024 zu einer Reihe weiterer Nachhaltigkeitsziele verpflichtet, die die Umwelt, das Arbeitsumfeld, die Lieferkette und die Regionen, in denen Fidelity tätig ist, betreffen. Dazu gehören:

  • Verbesserung der Umwelt: Energieverbrauch und Abfallmenge um jeweils 25 Prozent reduzieren sowie die Recyclingquote um 80 Prozent im Vergleich zu 2019 anheben.
  • Mehr Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: Anteil der Frauen in der Unternehmensführung auf 35 Prozent und der Belegschaft auf 45 Prozent anheben.
  • Verantwortungsvoller Einkauf bei Lieferanten: 90 Prozent unserer Hochrisikolieferanten einem ESG-Monitoring unterziehen und bei 95 Prozent unserer Ausschreibungen mindestens einen diversen Lieferanten einbeziehen.
  • Resiliente Gemeinschaften schaffen: Gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Ehrenamtsstunden unserer Mitarbeiter anheben und die Zahl der Wohltätigkeitsorganisationen, die unterstützt werden, auf über 200 erhöhen.

Anne Richards, Chief Executive Officer bei Fidelity International, kommentiert: „Die letzten 18 Monate waren beherrscht von der Pandemie. In dieser Zeit haben wir unsere gesamten Abläufe umgestellt, um an allen 27 Standorten weltweit das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen und zugleich weiterhin unsere strategischen Ziele erreichen zu können. Heute ist uns klar: Wir können noch ehrgeiziger sein und sind zu mehr in der Lage sind, als wir uns jemals vorstellen konnten – und das trotz einer Pandemie.

Mit genau dieser Mentalität wollen wir auch an die Herausforderungen des Klimawandels und an Nachhaltigkeitsthemen im weiteren Sinne herangehen. Deshalb freue ich mich, dass wir unser Ziel von Netto-Null-Emissionen vorziehen und Fortschritte in einigen anderen Bereichen, angefangen vom Lieferkettenmanagement bis hin zu Diversität und Integration, erzielen konnten.“

 

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