Negative Zinsen über alle Anleihen-Laufzeiten lieferten in den vergangenen Monaten beständig Deutschland, die Schweiz und die Niederlande.

 

Während Deutschland und die Niederlande in den vergangenen Wochen ausscherten und zumindest auf die 30-Jährigen wieder Zinsen zahlen mussten, hielt sich die Schweiz im Minus. „Doch das ist vorerst vorbei, die 30-jährige Anleihe der Schweiz hat das Minuszeichen abgegeben und wird mit 0,0 Prozent Zins gehandelt“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. Eine Trendwende?

„Zumindest sehen wir deutlich, dass am langen Ende die Zinsen wieder nach oben zeigen“, sagt Mlinaric. „Dazu passt auch, dass drei Schwergewichte – die USA, China und Großbritannien – selbst bei den einjährigen Papieren positive Zinsen geben und bei den 30-Jährigen in den vergangenen Wochen erkennbar zugelegt haben.“ Eine vollständige Trendwende ist aber noch nicht zu sehen. So sackten etwa in Litauen gerade erst die Zinsen für die Kurzläufer auf -0,42 Prozent, ein neuer Rekordtiefstand.

Deutschland, die Niederlande und die Schweiz sind dabei die Staaten, die am stärksten an den Anleihen verdienen: In fast allen Laufzeiten liegt einer der Staaten beim Negativzins vorn, oft auch alle drei. „Hier zeigen die Märkte, wo sie Stabilität vermuten, und entsprechend Geld parken“, so Mlinaric.

Angesichts steigender Inflationsraten wäre ein Ende der Negativzins-Phase durchaus denkbar. „Doch noch postulieren alle Notenbanken, Regierungen und auch viele Wirtschaftsforschungsinstitute, dass der Anstieg der Inflationsraten nur vorrübergehend sei“, sagt Mlinaric. „Und eine nur zeitweise Erhöhung der Raten bedarf dann keiner zinspolitischer Schritte als Gegenmaßnahmen.“ Sollte sich dagegen zeigen, dass sich der Anstieg der Inflationsraten doch nicht nur aus Basiseffekten speist, könnten die Notenbanken doch irgendwann gegensteuern.

Bis dahin lassen sich die Staaten die Wertaufbewahrungsfunktion ihrer Anleihen aber noch vergolden: Für einjährige Laufzeiten kassiert die Schweiz -0,79 Prozent, Irland folgt mit -0,71, Österreich und Finnland mit -0,7 und Deutschland mit -0,68 Prozent. Bei den Anleihen mit Laufzeiten von fünf Jahren ein ähnliches Bild: Deutschland nimmt -0,64 Prozent der angelegten Summe, die Niederlande -0,62, Finnland -0,59 und die Schweiz -0,58 Prozent. „Für die Staaten ist das eine sehr schöne Möglichkeit, mit der Aufnahme von Schulden Liquidität in die Haushalte zu holen“, sagt Mlinaric. „Das böse Erwachen kommt erst, wenn die Anleihen gerollt werden müssen und die Zinsen bis dahin gestiegen sind.“

 

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An den Börsen ziehen wie jedes Jahr nach einem ausgeprägten Sommerloch im Herbst die Umsätze wieder an, vor allem bei Terminkontrakten an der Eurex macht sich das bemerkbar.

 

Für den strategiegetriebenen Eigenhandel beginnt dann die Erntezeit. „Höhere Umsätze an den Märkten bedeuten auch mehr Möglichkeiten, mit entsprechenden Strategien Erträge zu erzielen“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital KG.

Die Börsenumsätze zeigen dabei deutliche Saisonalitäten. So werden im Durchschnitt der vergangenen acht Jahre an der Eurex in vier Zins-Futures-Kontrakten (Schatz, Bobl, Bund und Buxl) im Juni und September rund 2,1 Millionen Kontrakte je Tag gehandelt, im Juli und August nur rund 1,2 Millionen je Tag. „Bei Strategien, die Liquidität bereitstellen beziehungsweise wie Market Maker handeln, bieten sich bei höheren Umsätzen automatisch höhere Ertragschancen“, sagt Falke.

Simulationen zeigen, dass die umsatzstärksten Monate für strategische Handelshäuser immer auch die ertragreichsten waren. „Der Zusammenhang ist relativ stark, da sich aus einer Vielzahl von Aktivitäten an der Börse auch immer Chancen ergeben“, sagt Falke. „Da Häuser wie wir immer nur mit sehr kleinen Positionen arbeiten, die auch nur zwischen wenigen Millisekunden und einigen Minuten gehalten werden, entscheidet die schiere Menge der möglichen Trades zumindest bei einem Teil der Strategien über das Ergebnis.“

Dabei schwankt die Zahl der möglichen Trades stark zwischen den unterschiedlichen Strategien. „Market-Making-Strategien brauchen viele Umsätze, Arbitrage-Strategien dagegen leben vor allem von Marktbewegungen – unabhängig von der Zahl der Börsenbewegungen“, sagt Falke. Die Kombination der Strategien ist also das, was ultraschnelle Eigenhändler erfolgreich macht.

„Die Entwicklung der Rechnerleistung hat Strategien wie unsere erst möglich gemacht“, sagt Falke. „Mit der technischen Ausrüstung sind wir grundsätzlich in der Lage, an jeder Börse weltweit vorne mit dabei zu sein.“ Doch der Erfolg wird durch die Qualität der eingesetzten Strategien bestimmt: „Es bringt ja nichts, ultraschnell das Falsche zu tun“, sagt Falke. „Entscheidend ist hier neben der Datenverarbeitungsgeschwindigkeit auch die Qualität der Strategie, die anhand von Risikokennziffern gemessen wird.“

So ist es manchmal besser, einen scheinbar guten Trade nicht abzuwickeln, weil die Risikomaße der Position über den Limits liegen. „Doch diese Entscheidungen zum Risiko-/Ertragsprofil der gehandelten Strategien werden im Vorfeld in der Entwicklungsarbeit getroffen, von Menschen“, so Falke. „Im täglichen Ablauf sind es dann Rechner, die anhand der Parameter in Nanosekunden entscheiden, ob eine Position eröffnet, gehalten oder abgegeben wird.“ Auf diese Weise entstehen aus sehr vielen kleinen Trades hohe Erträge – und mit dem September hat die Erntezeit bei Market-Making-Strategien wieder begonnen.

 

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Nach gegenwärtiger Lage dürfte die US-Notenbank Fed den Beginn des „Tapering“ im November ankündigen.

 

Bezüglich der ersten Zinserhöhung im kommenden Jahr ist der Offenmarktausschuss (FOMC) allerdings geteilter Meinung, während der Median im Jahr 2022 den Beginn der Zinserhöhung anzeigt.

Zusammenfassung

  • Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed bestätigte auf seiner September-Sitzung, dass die Zentralbank für das vierte Quartal einen Tapering-Beschluss ins Auge fasst, wahrscheinlich bereits auf der nächsten Sitzung am 3. November. Bedingung hierfür ist eine entsprechende Entwicklung der Beschäftigungsdaten (die Arbeitslosenzahlen für September werden am 8. Oktober veröffentlicht).
  • Wir erwarten, dass das Auslaufen der US-Arbeitslosenunterstützung, sinkende Infektionszahlen und die Wiedereröffnung der Schulen eine Steigerung der Beschäftigung im September und damit einen positiven Arbeitsmarktbericht begünstigen. Jerome Powell deutete an, dass eine Drosselung der Anleihenkäufe um 15 bis 20 Mrd. US-Dollar monatlich bis Mitte nächsten Jahres erwogen wird.
  • In Sachen Zinserhöhung deutet der Median des Dot-Plots nun auf eine erste Zinserhöhung 2022 hin, wobei der Ausschuss in der Frage, ob die Anhebung bereits nächstes Jahr erfolgen soll, zu gleichen Teilen uneins ist. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass die erste Anhebung 2023 erfolgen wird, was jedoch von der Inflationsentwicklung abhängt.
  • Die Wirtschaftsprognosen für Inflation und Arbeitslosigkeit wurden nach oben und für das Wachstum im Jahr 2021 nach unten korrigiert. Dies entspricht dem Konsens und unseren Erwartungen.

 

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Aberdeen Standard Investments hat zum 27. September 2021 die im Frühjahr 2021 angekündigte Umbenennung in abrdn (gesprochen: Aberdeen) vollzogen.

 

Damit tritt nun auch die Asset Management Sparte des global tätigen Investmenthauses unter dem neuen einheitlichen Markennamen auf. Die Namen der Fondsprodukte bleiben davon zunächst unberührt und werden weiterhin unter den bisherigen Bezeichnungen geführt. Auch die Firmierung der deutschen Einheit, Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, bleibt bis zur Änderung im Handelsregister unverändert.

Der Name der börsennotierten Muttergesellschaft wurde bereits im Juli 2021 von Standard Life Aberdeen plc in abrdn plc geändert. Alle kundenorientierten Marken der abrdn plc wurden nun auf die neue abrdn Markenidentität umgestellt.

Die neue Marke ist Teil der europäischen Wachstumsstrategie von abrdn. Im Mittelpunkt dieser Strategie steht das Ziel des Unternehmens, sein Angebot an nachhaltigen Anlagen in Europa auszubauen, den regionalen Vertrieb globaler Produkte, darunter Klimafonds und aktive Aktien-, Anleihen-, Multi-Asset-, Private Markets- und Immobilienstrategien, zu beschleunigen sowie seine führende Technologieplattform zu nutzen, um seinen Kunden und Partnern noch maßgeschneidertere Lösungen zu bieten.

Stephen Bird, CEO von abrdn plc, sagt dazu: „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben. abrdn ist viel mehr als nur ein neuer Name. Es geht darum, eine gemeinsame Unternehmensidentität unter einer globalen Marke zu schaffen und den Fokus darauf zu legen, unsere Kunden dabei zu unterstützen, erfolgreichere Anleger zu sein.“

Über abrdn

  • abrdn ist ein führender globaler Asset Manager und der langfristigen Wertschöpfung im Interesse seiner Kunden verpflichtet.
  • Mit über 800 Investment-Profis verwalten wir ein Vermögen von rund EUR 531,4 Mrd. (Stand: 30.06.2021) für Anleger aus 80 Ländern, die wir aus über 30 global vernetzten Niederlassungen betreuen.
  • Wir sind langfristige Investoren und sehen Teamarbeit und Kooperation als Schlüssel für beständige, herausragende Investment-Performance.
  • Ökologische, soziale und Governance-Überlegungen (ESG) sind ein zentrales Element all unserer Anlageentscheidungen.
  • Die deutsche Einheit Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, Frankfurt am Main, verwaltet mit 100 Mitarbeitern ca. EUR 37 Mrd. für institutionelle Investoren sowie für Vertriebspartner im Privatkundenbereich und ist damit einer der größten ausländischen Vermögensverwalter in Deutschland.

Stand für alle weiteren Zahlen soweit nicht anders angegeben: 30.06.2021.

 

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Befragung zeigt große Lücke zwischen „Worten und Taten“ – Rückenwind in der Pandemie für Wertpapieranlagen

 

Das deutsche Rentensystem gerät immer weiter unter Druck: Gemäß aktueller Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung stehen einem Rentner derzeit 1,8 Beitragszahler gegenüber; in den 1960er Jahren waren es noch sechs Beitragszahler. Laut Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln könnten es bis 2050 sogar nur noch 1,3 Beitragszahler pro Rentenempfänger sein. In Folge wird möglicherweise nicht nur das Rentenalter weiter steigen, auch droht die gesetzliche Rente weiter abzuschmelzen. Um trotzdem einen sorglosen Ruhestand genießen zu können, wird mehr private Vorsorge nötig – angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds insbesondere mit stärker renditeorientierten Anlagen. Doch nach wie vor gibt es bei den Deutschen eine Lücke zwischen dem Wissen, was für die Altersvorsorge sinnvoll wäre, und der tatsächlichen Umsetzung. Das zeigt das Finanzbarometer – Sommer 2021, eine repräsentative Befragung von 2.000 Frauen und Männern ab 20 Jahren in Deutschland von J.P. Morgan Asset Management.

Eignung für die Altersvorsorge: Aktien liegen knapp vorn

Mit 33 Prozent haben die Befragten Aktien auf den ersten Platz als am besten geeignetes Finanzprodukt für die Altersvorsorge gewählt. Diese sind allerdings dicht gefolgt von Lebens- bzw. Rentenversicherungen (32 Prozent). Auf Platz drei folgt das Sparbuch (28 Prozent) und Investmentfonds belegen mit 22 Prozent den vierten Platz (es waren mehrere Antworten möglich). „Die Erkenntnis, dass Aktien für die Altersabsicherung unerlässlich sind, scheint sich allmählich durchzusetzen – und so ist es erfreulich, dass ein Drittel der Deutschen ihnen für die Altersvorsorge eine besonders gute Eignung zusprechen“, unterstreicht Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management. Dass aber auch weiterhin viele Deutsche von Sparprodukten für die Altersvorsorge überzeugt sind, ist laut dem Experten auch ein Zeichen dafür, dass Finanzbildung weiter forciert werden sollte.

Laut der Befragung halten beispielsweise auch 13 Prozent der Deutschen Kryptowährungen für die Altersvorsorge geeignet, nur knapp davor liegen Anleihen (14%). Tages- und Festgeld sowie ETFs liegen gleichauf mit 19 Prozent.

Tatsächlicher Besitz von Finanzprodukten: Deutsche setzen weiterhin aufs Sparbuch

Das Auseinanderklaffen von Wissen und tatsächlicher Umsetzung wird am Beispiel Sparbuch besonders deutlich: Fast die Hälfte der Deutschen (45 Prozent) setzt auch nach mehr als einer Dekade der immer weiter sinkenden Zinsen auf diese Form des Sparens, obwohl nur 28 Prozent es als geeignet für die Altersvorsorge ansehen. Aktien wiederum besitzen nur 24 Prozent (Eignung: 33 Prozent). „In Zeiten von Niedrigzinsen und angesichts immer häufiger erhobener Verwahrentgelte auf Spareinlagen ist mit einem Sparbuch ein Vermögensaufbau praktisch ausgeschlossen. Berücksichtigt man die Inflationsrate, die im Juli sogar bei 3,9 Prozent lag, ist mit dem Sparbuch tatsächlich ein Vermögensverlust vorprogrammiert“, betont Matthias Schulz.

Fatal sei für Sparerinnen und Sparer aus Sicht des Marktexperten, dass sie diese Ersparnisse für die Altersvorsorge zurücklegen, also nicht kurzfristig ausgeben wollen. „Eines der Grundprinzipien der Wertpapieranlage ist, dass bei einem langfristigen Anlagehorizont die gefürchteten Marktschwankungen an Bedeutung verlieren – mit einem breit gestreuten Investment. Wer sein Erspartes also nicht kurzfristig benötigt, sondern für einen sorgenfreien Ruhestand zurücklegt, sollte auf die Wachstums- und Ertragskraft von Wertpapieranlagen setzen, um von der positiven Entwicklung der Wirtschaft zu profitieren“, so Schulz.

Investmentfonds, die für den langfristigen Vermögensaufbau besonders gut geeignet sind, da sie das Risiko von Einzelinvestments breit streuen, liegen beispielsweise mit nur 17 Prozent Besitz in der Gunst der Deutschen ebenfalls weit abgeschlagen hinter dem Sparbuch, auch ETFs besitzen nur 12 Prozent. So ist Schulz‘ Fazit, dass es die Lücke zwischen dem Wissen um den richtigen Weg zur Altersvorsorge bis zur Umsetzung in Form der Anlage in das geeignete Anlageprodukt zu schließen gilt: „Den Weg vom Sparen zum Anlegen können Finanzberater begleiten. Auch gibt es Online-Informationsangebote, die die Schritte an den Kapitalmarkt erläutern und so die finanzielle Zukunft gestalten helfen“, erklärt der Experte.

Rückenwind in der Pandemie für Wertpapieranlagen

Die Befragung zeigt auch, dass die Pandemie das Anlageverhalten der Deutschen beeinflusst und viele Menschen dazu gebracht hat, sich mit dem Thema Geldanlage auseinanderzusetzen. So bestätigen 15 Prozent der Befragten, dass sie sich in der Pandemie mit dem Thema beschäftigt haben und jetzt investieren. Weitere 26 Prozent investieren zwar noch nicht, möchten aber in diesem Jahr damit beginnen. Mit 21 Prozent hat etwa ein Fünftel der Deutschen bereits vor der Pandemie investiert, während 39 Prozent der Befragten angaben, nicht zu investieren und kein Interesse zu haben. „Wer hätte gedacht, dass es eine globale Pandemie braucht, um vier von zehn Deutschen dazu zu bringen, sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen und sogar mit der Wertpapieranlage zu beginnen?“, fragt Schulz. Er betont, dass sich gerade für Anlageeinsteigerinnen und -einsteiger Fondssparpläne eignen, bei denen sich bereits mit kleinen Beträgen erste Erfahrungen am Kapitalmarkt sammeln sowie Vorurteile und Vorbehalte abbauen lassen.

Die hier zitierten Ergebnisse stammen aus dem Finanzbarometer – Sommer 2021 von J.P. Morgan Asset Management, einer repräsentativen Online-Befragung über die Plattform von Attest. Befragt wurden in der Zeit vom 9. bis 19. Juli 2021 2.000 Frauen und Männer ab 20 Jahren in Deutschland. Im Fokus standen Meinungen und Einstellungen zum Spar- und Anlageverhalten sowie zur Finanzplanung.

 

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Schwellen- und Entwicklungsländer haben ihre Widerstandsfähigkeit wiederholt unter Beweis gestellt trotz wiederkehrender Covid-19-Infektionen und aufkommender Inflationssorgen.

 

Das bedachte Eingreifen von Zentralbanken zur Steuerung der Inflation, und die steigenden Impfraten könnten jedoch zu einer vergleichsweise zügigeren Konjunkturerholung dieser Länder beitragen. Lesen Sie im Folgenden einen Kommentar von Michael Wehrle, Head Investment Solutions bei BlueOrchard, warum er derzeit in Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Chancen im Bereich Impact- und Green-Bonds sieht als in Industrieländern.

„Die Volatilität an den Anleihemärkten wurde in der ersten Jahreshälfte überwiegend vom Anstieg der Renditen für US-Treasuries und der steigenden Inflation bestimmt, wohingegen die Volatilität des Credit-Spread-Niveaus geringer ausfiel. Dementsprechend fiel der durchschnittliche Spread für Schwellenländeranleihe mit BBB-Rating relativ eng aus – mit einer Spanne von 185 bis 210 Basispunkten. Im Gegensatz dazu stiegen die Zinssätze für US-Staatsanleihen deutlich an. Die Performance von Anleiheportfolios wurde daher eher durch das Durationsrisiko als durch das Kreditrisiko angetrieben.

Gemäß des IWF wird für 2021 ein Weltwirtschaftswachstum von sechs Prozent, und für 2022 von 4,9 Prozent prognostiziert1. Die Weltwirtschaft hat sich im ersten Halbjahr 2021 schnell erholt. Dennoch können die zunehmenden Covid-19-Infektionen dazu führen, dass die Schritte in Richtung Normalisierung und die vollständige Erholung in einzelnen Ländern unterschiedlich ausfallen. Die Entwicklung im vergangenen halben Jahr hat jedoch gezeigt, dass sich sowohl Industrie- als auch Schwellen- und Entwicklungsländer trotz einer deutlichen Infektionswelle erneut erholen können. Diese Widerstandsfähigkeit und die steigenden Impfraten unterstützen die positiven Aussichten für Schwellen- und Entwicklungsländer. Länder wie beispielsweise Indien, welches von der zweiten Welle der Pandemie aus gesundheitlicher Sicht besonders hart getroffen wurde, dürfte sich aufgrund der erwarteten weniger starken Einschränkungen der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte und dank gezielter struktureller Maßnahmen der Zentralbank und Regierung weiter erholen.

Derzeit neigen die Zentralbanken dazu, ein bestimmtes Inflationsniveau zu akzeptieren, um die wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden. Daher halten wir einen mäßigen Anstieg der Steilheit der Zinsstrukturkurve sowie ein höheres Inflationsniveau für wahrscheinlich. In den Schwellenländern stellen wir fest, dass einige Zentralbanken bereits aggressiver auf die Inflationssorgen reagieren und die Zinssätze schneller anheben mit dem Risiko die wirtschaftliche Erholung zu verlangsamen. Dies ist beispielsweise in Brasilien, Russland und Ungarn der Fall. Aus unserer Sicht ist dem Markt jedoch dieses Risiko bewusst. Eine klare Kommunikation der Zentralbanken über ihre Geldpolitik wird generell entscheidend sein.

Trotz der Risiken für die Weltwirtschaft, die sich aus der Covid-19-Delta-Variante, den Einschränkungen und dem teilweisen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in den globalen Versorgungsketten sowie aus den möglichen Zinserhöhungen ergeben, sind wir weiterhin optimistisch, was die globale Erholung betrifft. In unseren Impact- und Green-Bond-Portfolios sehen wir generell mehr Chancen in Schwellenländeranleihen als in Anleihen aus Industrieländern.

Innerhalb der Schwellen- und Entwicklungsländer bevorzugen wir aufgrund ihrer geringeren Zinssensitivität Anleihen mit höheren Renditen. Einen besonderen Fokus richten wir dabei auf Länder und Sektoren, welche nicht übermäßig abhängig sind von der außergewöhnlichen Liquiditätslage in den Finanzmärkten wie derzeit beispielsweise Chile oder gewisse Länder in Osteuropa. Weiter bevorzugen wir Titel deren Bewertung vor allem auf unkorrelierten idiosynkratischen Risiken basiert. Eine bedachte Auswahl von Anleihen und eine Diversifizierung des Portfolios innerhalb des wachsenden Universums von Impact-, Social- und Green-Bonds sind jedoch nach wie vor wichtig, um die bestehenden Risiken zu adressieren.“

1 World Economic Outlook H2 2021 by the International Monetary Fund, July 2021.

 

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Die Emerging Markets befinden sich im Abwärtssog Chinas. Dort hat der Staat mit strengerer Regulierung für Verunsicherung gesorgt, auch das Wirtschaftswachstum kühlt sich ab.

 

„Daher gewichten wir die Emerging Markets unter“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. Gute Alternativen bieten Europa und die USA.

„Die jüngsten Regulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung sind sicherlich nicht unbegründet und können in Zukunft positiv auf Stabilität und Transparenz des Finanzsystems in China wirken“, sagt Gerlinger. Trotzdem haben sie Anleger verunsichert und zum Verkauf von Beständen getrieben. Die Schieflage des angeschlagenen Immobilienkonzerns China Evergrande Group war auch nicht förderlich. „Positiv ist zu sehen, dass die Zinszahlung auf eine Anleihe angekündigt wurde. Ob sie auch tatsächlich erfolgen wird, muss man abwarten. Das Unternehmen hat nun 30 Tage Zeit, diese Zahlung zu leisten“, sagt Gerlinger.

Zusätzlich zeigen die aktuellen Daten, dass sich das Wirtschaftswachstum Chinas abkühlt. „Die gesamte Region Asien wird aktuell von der Corona-Delta-Welle erfasst, was die Konjunktur dort schwächt“, so Gerlinger. Derzeit sind die Märkte nicht attraktiv, auch wenn auf lange Sicht Asien mit China an der Spitze eine Wachstumsregion mit starkem Wirtschaftswachstum bleiben wird.

China als Vormacht der Region steht dabei nicht allein: In ganz Südostasien ist die Stimmung wegen der Pandemie mittlerweile deutlich schlechter geworden. „Viele Staaten wurden von der vierten Covid-Welle auf dem falschen Fuß erwischt“, sagt Gerlinger. Trotzdem ist dort die wirtschaftliche Verfassung der Länder immer noch deutlich besser als in anderen Emerging Markets.

Denn ganz grundsätzlich profitieren rohstofflastige Emerging Markets von einem weltweiten konjunkturellen Aufschwung, so wie aktuell zu sehen. Aber die Entwicklung der Emerging Markets hängt auch sehr stark am weiteren Verlauf der Pandemie. „Die Impfquoten sind dort noch viel zu niedrig, es steht nicht genügend Impfstoff zur Verfügung“, sagt Gerlinger. „Zudem haben sich im bisherigen Verlauf der Pandemie viele Regierungen nicht gerade mit Ruhm bekleckert.“ Brasilien mit dem Präsidenten Bolsonaro ist ein sehr krasses Beispiel, aber auch in Argentinien und Peru stehen die Regierungen wegen ihrer Coronapolitik unter Druck. Entsprechend konnten auch die südamerikanischen Aktienmärkte zuletzt nicht überzeugen.

Osteuropa, allen voran Russland, kämpft ebenfalls mit Problemen. Obwohl reich an Rohstoffen steht Russland wegen seiner außenpolitischen Ambitionen unter Druck. Der Westen hat das Land mit Sanktionen belegt, nachdem Russland die Krim annektiert hatte. Auf diese Weise ist die wirtschaftliche Lage deutlich schlechter, als sie angesichts der hohen Rohstoffpreise sein müsste. Russische Aktien zeigten sich davon allerdings im laufenden Jahr unbeeindruckt.

Wie lang die Unsicherheiten rund um China andauern, ist ungewiss. Andererseits kann es aufgrund der starken Kursverluste zu einer temporären Gegenbewegung kommen. Aufgrund der positiven Wirtschaftsaussichten in Europa und den USA verlieren die Emerging Markets und dabei allen voran die Region Asien an Attraktivität. „Deshalb halbieren wir unter Risikogesichtspunkten die Gewichtung in den Emerging Markets“, sagt Gerlinger. „Wir sehen mehr Sicherheit und Klarheit in Bezug auf die Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Europa und in den USA. Folglich wird die entsprechend frei werdende Gewichtung aus den EM auf Europa und den USA verteilt.“

 

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Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Inflation, steigende steuerliche Belastungen, Unsicherheit an den Märkten:

 

Das eigene Vermögen zu bewahren, ist unter diesen Vorgaben nicht einfach. Zeit für Gegenmaßnahmen: Beim 1. Asset Protection Kongress am 20. und 21. Oktober können sich Unternehmer, Mittelstand und Verbraucher bei Top-Speakern aus den Bereichen Finanzen und Versicherungen, Steuern und Recht umfassend über ihre Vermögenssicherung informieren.

Beim ersten Online-Kongress zum Thema Asset Protection dreht sich alles um die Sicherung des Vermögens. “Das ist heutzutage mehr denn je das Thema Nummer eins für Verbraucher”, sagt Kongress-Veranstalter Peter Härtling, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für RuhestandsPlanung. Die Risiken steigen, dem eigenen Vermögen droht ein Wertverfall. Umso mehr, weil sich Kapitalanlagen und Altersvorsorge nicht mehr ausreichend verzinsen. Nicht zuletzt sorgt die derzeit stark steigende Inflation für eine nicht mehr schleichende, sondern schnelle Geldentwertung. Dazu kommen steuerliche Belastungen bei der Vermögensübertragung.

Auf dem 1. Asset Protection Kongress am 20. und 21. Oktober 2021 informieren daher 20 ausgewiesene Geld-, Versicherungs-, Rechts- und Steuerexperten über Chancen und Risiken der Vermögenssicherung und skizzieren mögliche Lösungen für das Vermögen. Nach der Anmeldung können alle Vorträge auch nach der Veranstaltung noch heruntergeladen und angesehen werden.

  1. Asset Protection Kongress: 20. und 21. Oktober 2021 – Die Teilnahme am Online-Kongress ist kostenlos, eine Anmeldung unter www.Asset-Protection-Kongress.de ist nötig.

Hintergrund Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH:

Die Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH mit Sitz in Altötting ist ein bundesweit tätiger Dienstleister für unabhängige Finanzberater. Als Gründungsmitglied des Bundesverbandes Der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. BDRD ist die Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung in besonderem Maße der Qualität und hohen ethischen Standards in der Beratung verpflichtet.

 

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Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH, Martin-Moser-Straße 27, 84503 Altötting, Tel. (08671) 9641-0, www.dgfrp.de

Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege – Christian von Engelbrechten, Fondsmanager Germany Fund

 

Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege Fidelity International

  • Wir werten die derzeitigen Wahlprognosen als eine Absage an einen drastischen Politikwechsel.
  • Deutschland sieht deutliche Mehrheiten für die Ampel- oder die Jamaika-Koalition, auch eine Große Koalition hätte rechnerisch eine Mehrheit.
  • Anders formuliert: Es gibt wenig Stimmen an den politischen Rändern. Damit wird eine bürgerliche Regierungskoalition aus der Mitte sehr wahrscheinlich.
  • Eine Koalition mit drei Parteien spricht jedoch für eine längere Sondierungsphase, die durchaus bis zum Ende des Jahres dauern könnte.
  • Was klar ist: Eine Regierung mit Bündnis90/Die Grünen ist nahezu sicher. Das ist ein deutliches Votum der deutschen Bürger und Bürgerinnen für Klimapolitik und Umweltschutz.
  • Wir werden auch eine expansivere Fiskalpolitik sehen.
  • Was heißt das für die Anleger: Ruhe bewahren. Ich sehe die Auswirkung auf die Kapitalmärkte eher positiv, sofern „R2G“ als Regierungskoalition ausscheidet.

Christian von Engelbrechten, Fondsmanager Fidelity Germany Fund

  • Derzeit scheint eine rot-grün-rote Koalition unwahrscheinlich, was positiv für deutsche Unternehmen und die Kapitalmärkte ist.
  • Bei den wahrscheinlichen Koalitionen „Jamaika“ oder „Ampel“ werden sich aus Investorensicht die Rahmenbedingungen für die deutschen Unternehmen nicht dramatisch verändern.
  • Ich erwarte, dass sich Trends wie eine expansivere Fiskalpolitik und mehr Investitionen in beispielsweise Klimaschutz und Digitalisierung fortsetzen werden.
  • Eine Ampel-Koalition könnte einen etwas größeren Ausgabenstimulus auslösen, der sich positiv auswirken wird. Auch Punkte wie ein höherer Mindestlohn wären für deutsche Unternehmen verkraftbar.
  • Eine Jamaika-Koalition könnte einen größeren Fokus auf die Ausgabendisziplin und geringere Staatsverschuldung legen. Auf der anderen Seite könnten sich weniger Regulierung und die Steuerpolitik positiv auswirken.
  • Ich werde die Koalitionsgespräche genau beobachten, den Koalitionsvertrag analysieren und mit Unternehmen und weiteren Experten die Anpassungsmöglichkeiten der Unternehmen auf veränderte Rahmenbedingungen bewerten.
  • Die Stärke deutscher Unternehmen bleibt ihre Flexibilität und Dynamik, mit denen sie sich an solche veränderten Rahmenbedingungen anpassen können.
  • Beispiele sind die Euro-Aufwertungen in der Vergangenheit oder die erfolgreiche Ausweitung der Exporte, als die Konsumausgaben in Deutschland schwach waren.
  • Auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen bleibt hoch. Sie haben seit Jahrzehnten verstanden, dass sie vor allem durch Innovations- und Qualitätsführerschaft sowie Markenstärke erfolgreich sind.
  • Aufgrund der Wahlergebnisse sehe ich derzeit für den Fidelity Germany Fund keinen Anpassungsbedarf im Portfolio. Wie in den vergangenen elf Jahren meines Managements des Deutschland-Fonds, gilt es bei solchen politischen Ereignissen, ruhig zu bleiben und weiterhin auf deutsche Qualitätsunternehmen zu setzen.

 

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Anlässlich der Bundestagswahl ein Kommentar von Gergely Majoros, Mitglied des Investment Committee von Carmignac:

 

Bundestagswahl: Der Wahlausgang bestätigt unsere Vorsicht an den europäischen Kernzinsmärkten

Gegenwärtig sind die wahrscheinlichsten Koalitionen die Ampel oder Jamaika, beide mit den Grünen. Das endgültige Regierungsbündnis könnte sich allerdings erst in den kommenden Monaten herauskristallisieren. Bislang ist kaum vorstellbar, dass die Finanzpolitik in Deutschland in Zukunft deutlich gelockert werden könnte, auch wenn Ausgaben im Zusammenhang mit dem Klimawandel auf jeden Fall zu erwarten sind. Ebenso wenig eindeutig ist die künftige Haltung Deutschlands zu den EU-Fiskalregeln und zur EU-Integration.

Dieser Wahlausgang bestätigt unsere Vorsicht an den europäischen Kernzinsmärkten. Nicht nur die Koalitionsverhandlungen könnten sich in die Länge ziehen. Auch die Finanzmärkte treten nun in die entscheidende Phase der Normalisierung der Finanz- und Geldpolitik ein. Darüber hinaus könnten sich die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum bald abschwächen, während die Inflationserwartungen noch steigen könnten – insgesamt eine schwierige Situation für Zentralbanken und Anleiheinvestoren.

 

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Carmignac Gestion, 24, place Vendôme, F – 75001 Paris, Tel: (+33) 01 42 86 53 35, www.carmignac.de

Schnelle Koalitionsbildung wichtig vor Frankreich-Wahl 2022

 

Von Dr. Reto Cueni, Chefvolkswirt bei Vontobel:

Am Morgen nach der Bundestagswahl hat sich SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz eindeutig positioniert, nachdem die SPD mit 206 Sitzen klar in Führung liegt, 53 Sitze mehr als bei der letzten Wahl im Jahr 2017. CDU/CSU erreichten 196 Sitze (-50) und die Grünen 118 (+51). Aus Sicht der Wirtschafts- und Finanzmärkte ist die große Nachricht, dass eine mögliche Links-Grün-Links-Koalition mit SPD, Grüne und Die Linke keine Mehrheit erreichen kann, was die Unsicherheit für die Märkte im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen verringert. Wir waren und sind jedoch nicht der Meinung, dass die Koalitionsgespräche im Fokus der Finanzmärkte stehen werden, da so oder so eine der ehemaligen Regierungsparteien der neue Koalitionsführer sein wird. Wir halten eine Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) und eine Jamaika-Koalition (CDU/CSU, Grüne, FDP) nach wie vor für die wahrscheinlichsten Szenarien. Aber auch eine andere Version der Großen Koalition oder eine Kenia-Koalition (FDP, CDU/CSU, Grüne) sind im Gespräch.

  1. Welches Szenario sehen Sie nach der Bundestagswahl?

Wir gehen davon aus, dass nach einer eher schwierigen Verhandlungsphase sehr wahrscheinlich eine Drei-Parteien-Koalition das Land regieren wird. Die höchste Wahrscheinlichkeit sehen wir entweder für eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP oder eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP. Weniger wahrscheinlich, aber immer noch im Gespräch ist auch eine Kenia-Koalition aus SPD, CDU/CSU und Grünen, so wie auch eine Große Koalition. Allerdings haben mehrere SPD-Spitzenpolitiker vor der Wahl deutlich gemacht, dass sie nicht mehr bereit sind, mit der CDU/CSU zusammenzuarbeiten. In Anbetracht dessen ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zweiparteienregierung gebildet wird, gering, es sei denn, es kommt zu einer Minderheitsregierung, was in Deutschland eher unwahrscheinlich ist.

  1. Wie wird sich die erwartete lange Verhandlungsphase nach den Wahlen auf die Märkte auswirken? Wann könnten wir eine neue Regierung in Deutschland sehen?

Wir erwarten recht schwierige Verhandlungen, ähnlich wie nach der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017, als die Regierungskoalition fast sechs Monate nach dem Wahltag gebildet wurde. Auch diesmal mit drei Parteien in der Regel mühsamer ist. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die Märkte durch die Verhandlungen und die deutschen Wahlen im Allgemeinen stark beeinflusst werden. Für einen globalen Investor werden die deutschen Wahlen aus zwei Gründen keine große Veränderung bedeuten:

Erstens ist es praktisch unmöglich, dass eine EU- oder euroskeptische Partei Teil einer Regierungskoalition sein wird, und zweitens wird die stärkste Partei in Deutschland höchstwahrscheinlich eine der beiden Parteien sein, die das Land bereits in den letzten Jahren regiert haben. Andererseits gehen wir davon aus, dass eine schnelle Koalitionsbildung positiv für die Finanzmärkte wäre, da nächstes Jahr in Frankreich Wahlen anstehen, bei denen Marine LePen mit ihrer EU- und euroskeptischen Partei zu einer echten Bedrohung für die Stabilität des Euro und der EU selbst werden könnte. Für die Märkte wäre es wichtig, vor der heißen Phase der französischen Wahlen im April 2022 eine starke und solide Führung in Deutschland zu sehen.

  1. Gibt es irgendwelche Koalitionsergebnisse, die Risiken für die Finanzmärkte mit sich bringen könnten?

Nicht wirklich. Da das Wahlergebnis eine Links-Grün-Links-Koalition unmöglich macht (außer im unwahrscheinlichen Fall einer Minderheitsregierung), gehen wir davon aus, dass sich die deutschen und europäischen Märkte von etwaigen Koalitionsgesprächen und dem endgültigen Koalitionsergebnis nicht beeindrucken lassen werden. Solange es praktisch unmöglich erscheint, dass eine EU- oder euroskeptische Partei wie die AfD (Alternative für Deutschland) an einer Regierungskoalition beteiligt sein könnte, erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen auf den Euro.

  1. Wie könnte das Ergebnis die anstehende Politik der Eurozone beeinflussen?

Erstens wäre eine starke und solide Führung im größten Land und in der größten Volkswirtschaft der EU wichtig, um die Entscheidungsfähigkeit der EU und ihrer Währungsunion zu gewährleisten. Eine Regierungskoalition mit der SPD und den Grünen könnte zu einer etwas schnelleren und tieferen Integration in Europa führen. Diese beiden Parteien könnten sogar eher bereit sein, zusätzliche Mittel für finanziell eingeschränktere Länder innerhalb der EU auszugeben (im Vergleich zu einer CDU/CSU-geführten Regierung). Solche zusätzlichen Ausgaben könnten zu einer Verringerung der immer noch starken und teilweise sogar wachsenden Divergenz der Wirtschaftskraft in der Eurozone führen. Andererseits könnte die Bedeutung von Menschenrechten und Umweltpolitik für eine SPD/Grüne-geführte Regierung auch zu einer harten Diskussion mit konservativeren und wirtschaftsfreundlicheren Regierungen in Europa führen.

  1. Was würde passieren, wenn eine Minderheitsregierung gebildet wird?

Wir gehen nicht davon aus, dass eine Minderheitsregierung gebildet wird, da das deutsche Gesetzgebungsverfahren es sehr schwierig macht, ohne Kanzlermehrheit zu regieren. In der deutschen Geschichte gab es nur sehr wenige Fälle, in denen eine Minderheitsregierung gebildet wurde, und ihre Amtszeit reichte nur von wenigen Tagen bis zu einigen Monaten. Es ist wirklich fraglich, ob der deutsche Bundespräsident dem zustimmen würde. Sollte es wider Erwarten zur Bildung einer Minderheitsregierung kommen, wäre dies ein ziemlich fragiles Signal an die europäischen Partner und könnte zu einer Zunahme der Unsicherheit im Vorfeld der bevorstehenden französischen Wahlen im Frühjahr 2022 führen. Allerdings könnte es sein, dass die Partei mit den meisten Sitzen im Bundestag diesmal nicht an der neuen deutschen Regierung beteiligt ist.

  1. Es wird vermutet, dass die Grünen an der neuen Koalitionsregierung in Deutschland beteiligt sein könnten. Wie wird ihre Politik die neue deutsche Regierung beeinflussen?

Die Politik der Grünen wird sicherlich auf mehr grüne Investitionen drängen, mehr als bereits in den Programmen der meisten Parteien enthalten ist. Die Grünen wollen die öffentlichen Ausgaben um 1,5 Prozent des BIP (etwa 50 Mrd. EUR) erhöhen. Aber der Trend zu mehr grünen Investitionen und weniger Fokus auf Haushaltsdisziplin ist bereits Teil eines Mainstreams, da sogar die finanziell restriktivere FDP oder CDU/CSU erklärt haben, wesentlich mehr für grüne Investitionen auszugeben.

  1. Wie sieht der genaue Zeitplan für die Koalitionsbildung und die Wahl eines neuen Bundeskanzlers in Deutschland aus?

Es gibt keinen genauen Zeitplan. Der neue Deutsche Bundestag muss mindestens 30 Tage nach der Wahl zusammentreten, aber es gibt keinen festgelegten Zeitraum, bis zu dem er über einen potenziellen Kanzler abstimmen muss. Wenn der Bundestag jedoch ein erstes Mal über einen Kandidaten abgestimmt hat und keine absolute Mehrheit für den Kandidaten erreicht werden kann, gilt eine Frist von 14 Tagen, innerhalb derer der Bundestag erneut abstimmen muss. Nach der zweiten Abstimmung ist für die Wahl eines Bundeskanzlers nur noch eine relative Mehrheit erforderlich – eine Minderheitsregierung ist also möglich, müsste aber vom Bundespräsidenten akzeptiert werden. Lehnt der Bundespräsident dies ab, muss der Bundestag aufgelöst und innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen angesetzt werden.

 

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DONNER & REUSCHEL Standpunkte: Deutschland nach der Wahl

 

Die gestrige Bundestagswahl fand zu einem historischen Zeitpunkt statt: Zum Ende einer Jahrhundert-Pandemie und inmitten großer Umbrüche. Selten waren die Herausforderungen der Gegenwart und die Anforderungen an die Politik höher als heute. Nicht zuletzt, weil in den vergangenen Jahren erhebliche Umsetzungsdefizite und fehlende Konzepte offensichtlich wurden. Die DONNER & REUSCHEL Standpunkte „Deutschland nach der Wahl“ bilden den vierten Teil der Studienreihe „Mensch, Gesellschaft, Ökonomie – gemeinsam für eine bessere Zukunft“, und leiten aus einem Zukunftsbild Deutschlands und Europas im Jahr 2030 die wichtigsten Fragen der Zukunft sowie konkrete Handlungsrichtungen für die Politik ab.

Die Zeit ist reif – der dafür notwendige Aufbruch aber bislang nicht erkennbar

Das aktuelle Dokument befasst sich daher mit einem positiven Zielbild für Deutschland im Jahr 2030 und leitet hieraus die Weichenstellungen ab, die heute geschaffen werden müssen, um dieses Zielbild zu erreichen. Wie schafft es Deutschland beim Thema Digitalisierung entscheidend voranzukommen, wie können ausreichend erneuerbare Energien produziert werden, um Klimaschutz mit Wohlstand zu vereinbaren, wie können Renten im demografischen Wandel nachhaltig finanziert werden und welche Rolle soll Europa in der künftigen Weltordnung einnehmen?

„Um aus den Herausforderungen der Gegenwart, Chancen für die Zukunft zu kreieren, sind politische Gestaltung, technologische Innovation und unternehmerische Freiheit notwendig. Wir brauchen mehr grundlegende, nach vorn gerichtete und kreative Impulse von Seiten der Politik“, so Carsten Mumm, Chefvolkwirt bei DONNER & REUSCHEL und Autor der DONNER & REUSCHEL Standpunkte. „Da die Politik jedoch im Krisenmodus verharrt, statt zu nachhaltiger Wirtschaftspolitik zurückzukehren, werden die zentralen Themen nicht konsequent genug angepackt. Dadurch geht wichtige Zeit verloren, die Innovation wird ausgebremst und der Wohlstand bedroht“, ergänzt der Co-Autor Prof. Dr. Henning Vöpel.

Das Zielbild der Zukunft

Im Jahr 2030 schützen eine technologieoffene Gesellschaft sowie ein handlungsfähiger Staat das Individuum in seiner informationellen Selbstbestimmung, begrenzen die Marktmacht der Plattformen und nutzen Daten für mehr Inklusion und Partizipation. Eine echte Nachhaltigkeitsökonomie hält die planetaren Grenzen ein, achtet die Natur und schützt die natürlichen Lebensgrundlagen und Ressourcen. Das wichtigste Werkzeug für die Entkopplung des Wachstums von Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung ist die Nutzung neuester Technologien – immer mit dem Ziel, mehr Menschen die Erreichung eines höheren Wohlstandsniveaus zu ermöglichen. Ein souveränes Europa verteidigt die Werte der liberalen Demokratie und der sozialen Marktwirtschaft, ist führend in der humanen Nutzung neuer Technologien und Pfeiler einer multilateralen Weltordnung.

Die DONNER & REUSCHEL Standpunkte betonen, dass große Umbrüche und Transformationsprozesse entsprechende Weichenstellungen und politische Gestaltung erfordern. Dabei muss die Politik substanzielle Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen liefern. Diese sind:

 

  1. Die Frage der Souveränität: Mit einer aktiveren Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik gilt es, die strategische Souveränität Europas zu stärken und dem Standort ein eigenes Profil im Zuge der geopolitischen Neuordnung der Welt zu geben.

 

  1. Die Frage der Resilienz: Mit einer Reform des öffentlichen Sektors gilt es, den Staat zu modernisieren, die Verwaltung zu digitalisieren und die Handlungsfähigkeit der Institutionen zu erhöhen.

 

  1. Die Frage der Nachhaltigkeit: Mit einer langfristig orientierten, berechenbaren Regulierung müssen für private Investitionen in den Schutz von Klima und Natur Planungssicherheit und Rentabilität geschaffen werden.

 

  1. Die Frage des Wohlstands: Mit einer offensiven Innovations- und Forschungspolitik müssen neue Technologien gefördert, der Unternehmungsgeist gestärkt und die wirtschaftliche Nutzung neuer Technologien in Europa gefördert werden.

 

  1. Die Frage der Finanzierung: Mit einer klugen Finanzpolitik müssen einerseits heutige Investitionsspielräume genutzt und gleichzeitig insbesondere die Sozialversicherungssysteme (Rente, Pflege und Gesundheit) demografiesicher gemacht werden.

 

  1. Die Frage der Gerechtigkeit: Eine wirksame Sozialpolitik muss das Aufstiegsversprechen durch Bildung erneuern, Bildungsungerechtigkeit abbauen und den Vermögensaufbau fördern.

 

  1. Die Frage der Glaubwürdigkeit: Um Glaubwürdigkeit für die großen Transformationsprozesse und Umbrüche zurückzugewinnen, muss die Politik den fortgesetzten Krisenmodus verlassen und zu nachhaltiger, zukunftsorientierter Politik zurückkehren.

„Die Wahlprogramme der Parteien sind unkonkret und die Darstellung konkreter Konzepte fehlt. Die nächste Bundesregierung – ganz gleich welcher Farbkombination – muss Mut für größere Veränderungen aufbringen, regulatorische Übergänge schaffen und verlässliche Pfade definieren. Zudem muss die unternehmerische Freiheit gestärkt werden und der Zusammenhalt in einer wertepluralistischen und lebensentwurfsdiversen Gesellschaft hergestellt werden“, fasst Carsten Mumm zusammen. „Die nächste Bundesregierung muss anpacken und liefern, da es zum Wandel und seiner aktiven Gestaltung keine Alternative gibt“, ergänzt Prof. Dr. Vöpel.

 

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Einstieg ins professionelle Wertpapier-Management

 

Mit “Ihr Wertpapiermanagement” bietet die norisbank ihren Kunden ab sofort die Gelegenheit, ihre Wertpapieranlage auf Basis persönlicher Anlagevorgaben in das Management eines der global führenden, vielfach ausgezeichneten Vermögensverwalter zu geben und die weltweit anerkannte Anlage-Expertise der DWS zu nutzen. norisbank Kunden, die in Zeiten von Niedrigzinsen und steigender Inflation eine Alternative zum Sparbuch suchen und mit kleinen Beträgen langfristig Vermögen aufbauen wollen, profitieren bis zum 15. Dezember 2021 zusätzlich von attraktiven Sonderkonditionen.

Anders als viele digitale Vermögensverwaltungsangebote im Markt lässt sich das neue Wertpapiermanagement-Angebot bereits ab einem einmaligen Anlagebetrag von 400 Euro oder einer monatlichen Sparrate von 50 Euro nutzen. Es ermöglicht so auch weniger vermögenden Kunden sowie Einsteigern von der professionellen Wertpapieranlage der DWS zu profitieren. Der Einstieg in die digitale Vermögensanlage wird darüber hinaus durch einen einfachen, 100 Prozent digitalen Depoteröffnungs-Prozess erleichtert.

Auf Basis individueller Kunden-Präferenzen wie zum Beispiel der Renditeerwartung, Risikoneigung und Anlagedauer ermittelt ein Algorithmus ein auf die Anforderungen des Kunden zugeschnittenes Wertpapier-Portfolio. Die von Peter Warken als Fondsmanager der DWS verwalteten Portfolios investieren global über verschiedene Märkte und Assetklassen hinweg. Sie basieren auf den weltweiten Research-Aktivitäten der DWS sowie der jeweils aktuellen Markteinschätzung des Chief Investment Office. Das Fondsmanagement investiert dabei sowohl in DWS-eigene Fonds und ETFs, als auch in Produkte anderer Anbieter.

“Wir sind überzeugt, gemeinsam mit unserem Partner ein innovatives Angebot für die Kunden der norisbank entwickelt zu haben, was die Stärken des aktiven Portfolio-Managements mit effizienten, digitalen Prozessen vereint”, so Maika Jahn, Head of Platform Business Solutions & Strategy der Digitalen Investment Plattform der DWS.

“Wir freuen uns sehr, mit der DWS einen starken Partner an unserer Seite zu haben. Mit ‘Ihr Wertpapiermanagement’ können wir unseren Kunden, die ihre Geldanlage gerne von renommierten Experten verwalten lassen möchten, eine sehr zeitgemäße und dazu kosteneffiziente Lösung bieten”, freut sich Marco Lindgens, Geschäftsführer der norisbank GmbH. “Unsere Kunden profitieren so von der weltweit anerkannten und vielfach ausgezeichneten Investmentexpertise der DWS, auf deren Basis die Anlagen regelmäßig überprüft und bei Bedarf – zum Beispiel auch bei kritischen Schwankungen im Markt – angepasst werden.”

Seit Juli 2017 bietet die DWS mit der digitalen White-Label-Vermögensverwaltung WISE ihren Vertriebspartnern maßgeschneiderte Lösungen für ihre Kunden.

Mehr Informationen zum neuen Angebot “Ihr Wertpapiermanagement” sowie den aktuellen Sonderkonditionen finden Sie unter https://www.norisbank.de/geldanlage/wertpapiere/wertpapiermanagement.html.

 

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norisbank GmbH, Fasanenstraße 86, ­10623 Berlin, Tel.: 0180 312 5000 , www.norisbank.de

Die Medien haben auf die angekündigten Regulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung genauso stark reagiert wie die Aktienkurse.

 

Zudem kursieren Gerüchte über weitere Vorschriften, die sich auf weitere Branchen auswirken könnten. Einige interpretieren die Reformen als Angriff auf bestimmte Branchen, wie die sogenannte New Economy. Andere gehen sogar weiter und fürchten, China wird durch den Regulierungswahn „uninvestierbar“. Jasmine Kang, Portfoliomanagerin bei der internationalen Fondsgesellschaft Comgest, nimmt hier eine Markteinschätzung vor:

Vor dem Hintergrund gestörter globaler Lieferketten, steigender Inflationstendenzen sowie Regulierungsbemühungen der chinesischen Regierung wachsen zum aktuellen Zeitpunkt auch die Bedenken seitens der Anleger. Für uns kommt dieser plötzliche Stimmungsumschwung jedoch überraschend. Viele der neuen Regulierungen dürften nur begrenze Auswirkungen haben – auf Unternehmen aus den Bereichen Immobilien, Essenslieferservice und Internet. Prinzipiell sind die meisten Vorschriften aber nicht mehr als eine Wiederholung früherer Vorschriften, die von der Regierung und den staatlichen Medien seit Jahren angekündigt und sogar in den sozialen Medien diskutiert werden. Einzig wirklich stark betroffen sind die privaten Nachhilfeinstitute, die sogenannten After School Tutoring, kurz AST.

Bildung: Nachhilfeinstitute stark betroffen

Die Regulierungen für ASTs wurden bereits seit Anfang des Jahres erwartet, nachdem die Regierung begonnen hatte, den Druck auf die Studiengebühren zu verringern und den AST-Einrichtungen die Werbung zu verbieten. Die Regierung ist zunehmend der Ansicht, dass die hohen AST-Kosten negative sozioökonomische Auswirkungen haben: Sie verbessern nicht die Gesamtqualität der Bildung, sondern erhöhen den Zeit- und Kostendruck für Eltern und Kinder, senken die Geburtenrate und schaffen wirtschaftliche Hindernisse für die soziale Mobilität. Wir haben festgestellt, dass die Nachfrage nach Nachhilfeunterricht sehr hoch ist – ähnlich wie in Japan und Korea, angetrieben durch ein prüfungsbasiertes Bildungssystem und eine Kultur, die Bildung einen hohen Stellenwert zuschreibt. Unserer Einschätzung nach wird dieses sozioökonomische Dilemma weiter bestehen, die Nachhilfeindustrie wird schrumpfen, aber überleben und sich weiterentwickeln wird, während sie von der Regierung weiterhin überwacht sowie gegebenenfalls reformiert wird.

Vorhersehbare Reaktion auf sozioökonomische Probleme

Einige Experten interpretieren die jüngsten regulatorischen Maßnahmen als eine Art Bestrafung für chinesische Unternehmen, die in den USA börsennotiert sind – insbesondere angesichts der Struktur von Variable Interest Entities (VIEs), die Offshore-Notierungen in einigen Sektoren erleichtert und die eine Unternehmensstruktur repräsentiert, die die Grundlage für Notierungen in der chinesischen Tech-Branche bildet. Wir sehen auch, dass die Risiken für chinesische Unternehmen, die in den USA notiert sind, zunehmen, aber nicht aufgrund der VIE-Struktur. Denn die meisten der jüngsten regulatorischen Maßnahmen gelten unabhängig vom Ort der Börsennotierung und von der Unternehmensstruktur. Wir sind der Ansicht, dass sich das regulatorische Umfeld in China nicht wesentlich verändert hat. Die Regierung reagiert im Prinzip auf sozioökonomische Probleme – je größer die Branchen werden, desto größer auch die sozioökonomischen Probleme, die sie mit sich bringen. In der Vergangenheit gab es zahlreiche regulatorische Änderungen, die für andere Sektoren Einschränkungen mit sich gebracht haben. Der springende Punkt ist nun allerdings, dass größere Wachstumsunternehmen und Sektoren betroffen sind, welche häufig von ausländischen Investoren gehalten werden. Im Vergleich zu anderen Ländern, in denen die Verabschiedung neuer Gesetze und Vorschriften sehr öffentlich und langwierig verlaufen kann, erscheint uns der Prozess hier intransparenter – das bedeutet für Anleger, dass man sich noch intensiver damit auseinandersetzen sollte, um Risiken vorherzusehen. Wir erwarten, dass jene Unternehmen, die eine dynamische Managementstruktur aufweisen und in der Lage sind, auf die rasch verändernden Rahmenbedingungen zu reagieren, zu den langfristigen Gewinnern zählen werden.

China ist kein Einzelfall

Wenn wir das Gesamtbild betrachten, ist das, was gerade in China passiert, durchaus mit Aktivitäten in anderen Ländern vergleichbar. Medien weltweit berichten seit geraumer Zeit über die „nicht nachhaltigen Praktiken einiger Unternehmen in der sogenannten Gig Economy“ – womit vor allem gemeint ist, dass sie die Wirtschaftlichkeit über das Wohlergehen ihrer Lieferanten und Mitarbeiter stellen. Und Tech Unternehmen stehen auch in Europa und den USA in der Kritik, wobei sogar eine Zerschlagung der Unternehmen ins Spiel gebracht wird. Man denke hier nur an die Auseinandersetzung der Europäischen Union mit globalen bzw. US-amerikanischen Tech-Unternehmen zum Datenschutz.

Potential abseits der „New Economy“

Wir beobachten diese Regulierungsthemen schon sehr lange und in den letzten Jahren haben wir dadurch eine vorsichtigere Haltung eingenommen, was neue Geschäftsmodelle betrifft. Als wir beispielsweise den Essenslieferdienst Meituan analysierten, bereitete uns Sorge, dass die Rentabilität zulasten der Fahrer geht. Wir fragten uns, wie stabil das künftige Gewinnwachstum angesichts des sozialen Drucks, die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter zu verbessern, sein kann. Unser Fazit war: ziemlich unsicher. Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, sich über solche Risikofaktoren Gedanken zu machen, vor allem, wenn man in einem kommunistischen oder zumindest sozialistischen Land investieren will. Aufgrund der Tatsache, dass ESG-Kriterien vollständig in den Investmentansatz von Comgest integriert sind, werden solche sozioökonomischen und politischen Risiken bereits zu Beginn unserer Analysen thematisiert. Wir sind uns der Regulierungsrisiken absolut bewusst – was jedoch nicht bedeutet, dass wir sie vollständig meiden. Wir versuchen jedoch, sie so gut wie möglich in unsere Investmententscheidungen einfließen zu lassen. In den letzten Jahren hat uns dies dazu veranlasst, über den chinesischen Internet-Sektor hinaus auch andere Branchen in Betracht zu ziehen, wie beispielsweise Möbelhersteller oder Unternehmen im Gesundheitswesen, die nicht annähernd unter „New Economy“ fallen.

 

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Comgest Deutschland GmbH, Sky Office, Kennedydamm 24, D-40476 Düsseldorf, Tel.: +49 21144038721, www.comgest.com

Dividenden können im neuen Zyklus um 8 Prozent jährlich wachsen

 

Die Experten von J.P. Morgan Asset Management sind überzeugt, dass für ertragsorientierte Anleger weiterhin gute Zeiten zu erwarten sind. „Während der Marktzyklus insgesamt bereits in eine mittzyklische Phase eintritt und viele Märkte über Vorkrisenniveau notieren, ist für den Income-Zyklus noch Luft nach oben“, betont Jakob Tanzmeister, Investmentspezialist in der Multi-Asset-Solutions-Gruppe bei J.P. Morgan Asset Management. So sei die Aufholjagd der ertragsorientierten Anlageklassen noch lange nicht abgeschlossen und die fortgesetzte wirtschaftliche Erholung in immer mehr Ländern unterstütze weiterhin die Rotation an den Märkten. Zudem seien die Bewertungen noch nicht so ausgereizt wie beispielsweise im gleichen Zeitraum nach der Finanzkrise.

Tanzmeister räumt ein, dass der einfachste Teil der Erholung sowohl für den Aktienmarkt als auch für die Weltwirtschaft bereits hinter uns liegen mag und der Rest des Jahres für die Finanzmärkte durchaus volatiler ausfallen könnte. Trotzdem sieht er die Aussichten für das kurzfristige globale Wachstum nach wie vor als sehr robust an. „Auch wenn die Erholungsrally durch die aufgestauten Konsumausgaben nachlässt, erwarten wir, dass Staats- und Unternehmensausgaben diese Lücke schließen werden. Unser Kernszenario ist weiterhin ein über dem Trend liegendes Wachstum bis weit in das Jahr 2022 hinein und so bleibt noch Spielraum für eine weitere Aufwärtsbewegung bei Risikoanlagen“, führt der Experte aus. Um von diesem Umfeld zu profitieren, haben die Income-Manager Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum den JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund sowie sein nachhaltiges Pendant JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund seit Jahresbeginn prozyklisch und mit größerem Risikofokus ausgerichtet. In Erwartung eines weiteren Anstiegs der Unternehmensgewinne haben sie sich beispielsweise für höhere Kurse an den Aktienmärkten gerüstet und die Aktienallokation weiter diversifiziert.“, fasst Tanzmeister die aktuelle Strategie zusammen.

Dividendenaktien weiterhin unterbewertet

Besonders positiv sehen die Experten derzeit die Entwicklung der Dividendenaktien, die zu Beginn der Pandemie sehr stark von den Märkten abgestraft wurden. Im neuen Zyklus sollten die Dividenden im MSCI All Country World Index um 8 Prozent jährlich wachsen und über die nächsten fünf Jahre um 46 Prozent steigen. „Angesichts dieses enormen Potenzials gibt es keinen Grund, warum die Dividendentitel aktuell noch so günstig bewertet sind“, wundert sich Tanzmeister.

Auch die gestiegene Inflation fürchtet der Experte nicht. Um für das reflationäre Umfeld gerüstet zu sein, wurde die Duration im Portfolio reduziert. So hatte in der Allokation im Hochzinssegment ein Viertel der Titel eine Laufzeit von weniger als einem Jahr – wenn diese Anleihen auslaufen, können wir in neue Anleihen mit höheren Kupons reinvestieren. Insgesamt sieht Jakob Tanzmeister in diesem Umfeld große Chancen für zyklisch orientierte Mischfonds – sowohl historisch als auch in der anhaltenden Erholung.

Mit seinem breit gestreuten flexiblen Ansatz und der aktuellen prozyklischen und risikoorientierteren Ausrichtung konnte der Global Income Fund in diesem Jahr bereits mehrfach neue Allzeithochs erreichen und 7,45 Prozent zulegen (Stand: 10. September 2020). Die letzte Ausschüttung im August betrug in der Anteilklasse A (div) EUR annualisiert 3,9 Prozent (Ausschüttungen sind nicht garantiert). „Wir suchen weiterhin nicht die Positionen mit der höchsten Dividendenrendite, sondern mit langfristigem Wachstumspotenzial und ausgerichtet auf Zukunftsthemen“, erläutert Jakob Tanzmeister die Anlagephilosophie, stets mit Risikofokus zu investieren, um die „optimalen“ laufenden Erträge auszuschütten.

Nachhaltigkeit zunehmend im Fokus

Ein wichtiges Zukunftsthema ist die Nachhaltigkeit, an der Investoren laut Tanzmeister heute nicht mehr vorbeikommen – nicht zuletzt, da Nachhaltigkeitsziele zunehmend in der Fiskalpolitik der Länder festgelegt sind. So wird dieses Megathema viele Branchen transformieren, was Chancen und Risiken mit sich bringt. „Es wird sich eine Schere zwischen Gewinnern und Verlieren öffnen und auf diese Disruption gilt es, vorbereitet zu sein. Wobei ein Investment nur, weil es ‚grün‘ ist, noch lange nicht rentabel sein muss“, betont der Experte. So sei ein selektives Vorgehen wichtig und vor dem ESG-Hintergrund muss umso sorgfältiger geprüft werden, ob die finanziellen und ausschüttungsorientierten Kriterien erreicht werden können. „Um die notwendigen Daten zur Nachhaltigkeit zu ermitteln und ausnutzen zu können ist viel eigenes Research und eine besondere Expertise nötig. Nicht für alle Anlageklassen ist die ESG-Datenlage gleich gut, zudem ist es eine besondere Herausforderung, die Ergebnisse über Anlageklassen hinweg vergleichbar zu machen“, führt Tanzmeister aus. Da zudem ESG-Ratings verschiedener Anbieter häufig sehr unterschiedlich ausfallen, sei eigenes Research unerlässlich. So war viel Vorarbeit und ein langer Vorlauf nötig, bis J.P. Morgan Asset Management das Thema Nachhaltigkeit für die Multi-Asset-Income-Fonds umsetzen konnte.

Für die Kombination aus Nachhaltigkeit und Ertragskraft wurden drei Säulen in den Investmentprozess der Income-Fonds integriert. Bereits seit dem 2. Quartal 2020 wird für alle aktiven Strategien die vollständige ESG-Integration, also die Berücksichtigung wesentlicher Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentprozess, erfolgreich umgesetzt. So gibt es heute einen differenzierten ESG-Ansatz innerhalb jeder der mehr als zehn Anlageklassen, die für die Income-Strategie genutzt werden. „ESG-Integration bedeutet, dass die ESG-Risiken die Entscheidungsfindung auf Einzeltitelebene beeinflussen können und sich auch in der Asset Allocation des Global Income Fund widerspiegeln. Es werden im Global Income Fund jedoch keine Wertpapiere systematisch anhand von ESG-Faktoren ausgeschlossen“, betont Jakob Tanzmeister.

Seit Februar dieses Jahres wird die Income-Strategie um eine dezidiert nachhaltige Variante ergänzt: Im JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund werden zusätzlich zur ESG-Integration zwei weitere Säulen der Nachhaltigkeit umgesetzt. Einerseits gibt es normen- und wertbasierte Ausschlüsse von Sektoren, die nicht als nachhaltig angesehen werden – dazu gehören Branchen wie Kohle, Atomkraft und Öl/Gas, Waffen, Tabak oder Glücksspiel. Zudem werden Unternehmen ausgeschlossen, die gegen die „UN Global Compact“-Norm verstoßen. Und schließlich können Ausschlüsse auf Basis der ESG-Analysen der verschiedenen Investment-Teams erfolgen. Als dritte Nachhaltigkeitsebene legt das Fondsmanagement einen besonderen Fokus auf solche Unternehmen, die überdurchschnittliche Nachhaltigkeitswerte ausweisen und beispielsweise helfen, die Energiewende zu gestalten. Um diese zu identifizieren nutzt das Management quantitative und qualitative Methoden sowie die globalen Research-Kapazitäten des Hauses. Im Vergleich zum Durchschnitt des Multi-Asset-Income-Investment-Universums kann der Global Income Sustainable Fund damit ein höheres ESG-Rating erzielen und weist signifikant geringere CO2-Emissionen auf – aktuell sind es 51 Prozent weniger. Die Überschneidung des nachhaltigen Income-Fonds mit dem Income-Klassiker liegt aktuell bei rund 40 Prozent, sodass sich beide Fonds sinnvoll ergänzen können.

„Viele Anleger befürchten, dass der Fokus auf Nachhaltigkeit zu Lasten der Erträge gehen könnte. Doch haben sich beispielsweise in der Coronakrise viele Nachhaltigkeitsfonds stabiler als die breiten Indizes erwiesen“, betont Jakob Tanzmeister. „Wir haben eine empirische Analyse mit realen Marktdaten durchgeführt, die belegt, dass ein ESG-Fokus historisch die Risiken von Abwärtsmärkten reduzieren konnte. Dies liegt nicht nur an den Umweltaspekten, sondern auch an einer starken Governance, also dass Unternehmen mit einer starken Kapitalbasis beispielsweise weniger Ausfälle verzeichnen müssen“, erläutert der Experte. So sei es möglich, ohne nennenswerte Ertragseinbußen den CO2-Fußabdruck zu verringern. Entscheidend ist ein aktiver Investmentansatz verbunden mit einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont, um die Vorteile des nachhaltigen Investierens realisieren zu können.

Auszeichnung für „exzellente Qualität und Kompetenz“

Das Multi-Asset-Income-Team von J.P. Morgan Asset Management wurde kürzlich von Scope erneut mit der Bestnote „AAA“ ausgezeichnet. Das Portfoliomanagement sei „personell hervorragend aufgestellt“, die Branchenerfahrung der Manager „überdurchschnittlich hoch“ und der Investment- und Researchprozess wird in Summe als „exzellent“ bewertet. „Wir freuen uns, dass unsere langjährige Erfahrung im Management von Multi-Asset-Fonds sowie die Expertise unserer Multi-Asset Solutions-Teams so positiv gewürdigt werden. Gut gefiel den Analysten auch, dass der Income-Klassiker nun auch in einer nachhaltigen Variante angeboten wird – das ist eine tolle Bestätigung“, freut sich Jakob Tanzmeister.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Damit die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals bzw. SDGs) in den Schwellenländern erreicht werden können, muss die Investitionslücke geschlossen werden.

 

Dies wird vor allem durch Infrastrukturinvestments möglich. Denn sie werden nach der Covid-19-Krise einer der wichtigsten Treiber für nachhaltiges Wachstum in den Schwellenländern sein. Felix Hermes, Head of Private Equity & Sustainable Infrastructure bei BlueOrchard, erläutert, welche Rolle nachhaltige Infrastrukturinvestments nach der Corona-Pandemie in den Schwellenländern einnehmen werden.

Megatrends, die über die Energiewende hinausgehen, wie Urbanisierung, Smart Cities und Digitalisierung sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und werden sich vermehrt in Infrastrukturinvestments in Schwellen- und Frontier-Märkten niederschlagen. Um die Investmentlücke zu schließen, wird Privatkapital eine entscheidende Rolle spielen. Denn die Bilanzen der Regierungen werden aufgrund der Pandemie immer stärker belastet.

Bereits vor Pandemieausbruch hatten einige Schwellenländer umfangreiche Infrastrukturprogramme, vor allem im Energiebereich, aufgelegt. Die damit verbundenen Investitionen werden vermutlich nicht in gleichem Maße zurückgehen wie in früheren Krisenzeiten.

Erneuerbare Energien im Fokus

Investoren werden sich weiterhin auf den Energiesektor und hier vor allem auf erneuerbare Energien in den Schwellenländern fokussieren, sodass voraussichtlich zunehmend internationales Privatkapital in diesen Sektor fließen wird. Grund dafür ist eine Kombination aus Spillover- und Lerneffekten in diesen Ländern, weiter sinkende Investitions- und Lebenszykluskosten für Anlagen erneuerbarer Energien sowie die zunehmende politische Bedeutung von Klimaschutz in Schwellenländern. Dies könnte zu einem zunehmenden Wettbewerb in bestimmten Ländern führen, wie beispielsweise in Südostasien, was wiederum den Druck auf die Renditen erhöht.

Erhöhte Nachfrage nach Telekommunikationsinfrastruktur

Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Datenverkehr und Konnektivität hat die Telekommunikationsinfrastruktur von der Pandemie profitiert. Dennoch bedarf es zusätzlicher Investitionen, um die digitale Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten in den Schwellenländern und Frontier-Märkten zu verringern. Die etablierten Telekommunikationsunternehmen haben weder die nötige Bilanz noch die Absicht, sich auf infrastrukturbezogene Investitionen zu konzentrieren. Um die Transaktion, wie Telekommunikationstürme und Glasfaseranlagen, zu finanzieren, sehen wir signifikante Chancen für private Investments. Das Wachstumspotenzial des Telekommunikations-Sektors basiert auf den guten Rahmenbedingungen, die sich in der steigenden Nachfrage durch das Internet der Dinge (IoT) und der Vernetzung sowie in der demografischen Entwicklung und technologischen Aufrüstung widerspiegeln.

Nicht zuletzt hat die Pandemie auch den dringenden Bedarf an Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur in mehreren Schwellenländern gezeigt. Dieser Sektor lag bisher nicht im Blickfeld privater Investoren. Allerdings bleibt die Frage zu klären, ob gesundheitsbezogene Investitionen aufgrund der zugrunde liegenden Anlagecharakteristika und des Risiko-Exposures (Volumenrisiko etc.) als Infrastruktur klassifiziert werden können.

 

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BlueOrchard Finance AG, Seefeldstrasse 233, 8008 Zurich, Switzerland, Tel: +41 44 441 55 50, www.blueorchard.com

Aktien dominieren die Nachfrage im globalen ETF-Markt 

ETFs waren weltweit weiterhin mit Nettomittelzuflüssen von 84,3 Mrd. Euro gefragt.

 

Anleger favorisierten im August erneut Aktien-ETFs. Diesen flossen global 60,9 Mrd. Euro an neuen Mitteln zu. Gegenüber dem Vormonat (+45,8 Mrd. Euro) ist dies ein deutliches Plus für Aktien-ETFs. In Anleihe-ETFs wurden im August Neugelder im Volumen von 23,7 Mrd. Euro investiert, was in etwa dem Niveau des Vormonats entspricht. Die stärksten ETF-Zuflüsse verzeichnete erneut der US-Markt insgesamt 73,2 Mrd. Euro bzw. 87 % der globalen Mittelzuflüsse. Auf Europa entfielen 10,3 Mrd. Euro bzw. 12 % und auf Asien 769 Mio. Euro bzw. 1 %.

Mittelzuflüsse in Europa – Highlights im August 2021

Aktien

Anleger haben 6,67 Mrd. Euro in europäische Aktien-ETFs investiert, was einen klaren Anstieg gegenüber dem Vormonat (+5,4 Mrd. Euro) bedeutet. Die beliebtesten Anlageregionen waren weiterhin die Welt und Nordamerika mit 3,5 Mrd. Euro bzw. 2,8 Mrd. Euro. Nachdem seit Jahresbeginn 27 % in US-Aktien-ETFs investiert wurden, hat sich die Nachfrage nach diesem Anlagesegment im August auf 42 % beschleunigt.

Verkäufe von ETFs mit Fokus auf den Finanzsektor im Juli setzten sich auch im August fort. Anleger zogen aus diesem Segment 362 Mio. Euro ab.

Hingegen flossen 500 Mio. Euro in Klimastrategien, was das wachsende Interesse für ETFs auf saubere Energie widerspiegelt. Der Value-Sektor verzeichnete weiterhin Abflüsse: 254 Mio. Euro wurden in diesem Monat abgezogen, während 420 Mio. Euro in ETFs mit Fokus auf Qualitätsaktien investiert wurden. Dies könnte Sorgen hinsichtlich der Auswirkungen der Delta-Variante auf die wirtschaftliche Erholung sowie auf Inflationsängste widerspiegeln. Anleger switchten auch im August von traditionellen zu ESG-Strategien, allerdings in geringerem Umfang als im Vormonat. Flossen ESG-ETF-Strategien im Juli 6,9 Mrd. Euro zu, waren es im August nur 4 Mrd. Euro. Mit 1,3 Mrd. Euro bzw. 1,2 Mrd. Euro favorisierten Anleger in diesem Segmente globale und Nordamerika-Exposures.

Anleihen

Mit Neugeldern im Volumen von 3,5 Mrd. Euro hat sich die Nachfrage nach in Europa gelisteten Anleihe-ETFs im August im Vergleich zum Vormonat (+6,6 Mrd. Euro) verlangsamt.

Anleger setzten vor allem auf Unternehmensanleihen (+2,4 Mrd. Euro); Staatsanleihen flossen 794 Mio. Euro zu. Anhaltende Inflationssorgen spiegeln sich im Interesse an kurzfristigen Eurozonen-Staatsanleihen (+342 Mio. Euro) und inflationsgebundenen Strategien (+328 Mio. Euro) wider.

Im Corporate-Segment flossen 696 Mio. Euro in US-High-Yield-Strategien sowie 623 Mio. Euro in Anleihen der Eurozone mit Investment-Grade-Rating. Diese Zuflüsse in US-Hochzinsanleihen machten die Abflüsse des letzten Monats mehr als wett, während die Nachfrage nach europäischen Investment-Grade-Anleihen um fast ein Drittel geringer ausfielen als im Vormonat. Dies deutet darauf hin, dass Anleger trotz möglicher Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Delta-Variante und der Inflation Vertrauen in die Fähigkeit von US-Unternehmen haben, gute Ergebnisse zu erwirtschaften. ESG-Anleihe-ETFs legten um 1 Mrd. Euro zu, wobei 399 Mio. Euro auf Unternehmensanleihen der Eurozone entfielen. Wie bei Aktien-ETFs setzt sich die Rotation aus traditionelleren in ESG-Anlageklassen fort.

 

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Neuberger Berman setzt auf defensive Ertragsstrategien und defensive Wertsicherungsstrategien

 

Erstmals seit fast einem Jahr lag die US-Inflation letzte Woche unter den Erwartungen. Enttäuschend war auch der jüngste Arbeitsmarktbericht, und auch andere Zahlen sprechen ebenfalls für eine schwächere Dynamik. Hinzu kommt, dass Geld- und Fiskalpolitik weniger expansiv werden. Beiderseits des Atlantiks steht das Tapering der Wertpapierkäufe unmittelbar bevor und die Diskussion bei den Demokraten spricht dafür, dass die amerikanische Fiskalpolitik zumindest etwas gestrafft werden könnte.

Die Delta-Variante und die Lieferengpässe haben ihren Teil zu den schwächeren Zahlen beigetragen. Eine Rolle spielt aber auch, dass die Wirtschaftserholung zu Ende geht und sich die Konjunktur normalisiert. Das Wachstum mag nachlassen, kommt aber nicht zum Stillstand. Entscheidend ist, wie stark es zurückgeht und inwieweit das bereits in den Kursen berücksichtigt ist. Da darüber hinaus die langfristige Entwicklung höchst ungewiss ist, Aktien teuer sind und sich die Anleihen-Renditen auf Rekordtiefs befinden, könnten niedrigere Erträge drohen – bei hoher Volatilität und einer überdurchschnittlichen Korrelation von Aktien und Anleihen.

Kein Königsweg

Was bedeutet das für die Asset-Allokation? Über 60 Prozent der Teilnehmer eines Neuberger Berman Kunden-Webinars rechneten vergangene Woche damit, dass Aktien in den nächsten zehn Jahren volatiler sein werden als in den zehn Jahren zuvor. Je nach Assetklasse gaben zudem 15 bis 40 Prozent der Teilnehmer an, anstelle klassischer Staatsanleihen auch unterschiedliche alternative Anlagen in Betracht zu ziehen. An der Spitze standen Private Assets und Liquid Alternatives. Den Investoren ist aber bewusst, dass es keinen Königsweg gibt.

Letztlich steht Neuberger Berman vor zwei Aufgaben: Erstens will der Vermögensverwalter mit risikobehafteten Titeln Gewinne erzielen, es aufgrund des drohenden Volatilitätsanstiegs aber gleichzeitig nicht übertreiben. Hier sind „defensive Ertragsstrategien“ gefragt. Zweitens wollen sie Portfoliorisiken verringern, ohne in überteuerte Staatsanleihen zu investieren. Das erfordert „defensive Wertsicherungsstrategien“.

Defensive Ertragsstrategien

Für defensive Ertragsstrategien eignen sich Aktien, Anleihen und alternative Anlagen. Bei Aktien kann eine höhere Gewichtung von Qualitätstiteln helfen, vor allem, wenn sie von langfristigen Wachstumsthemen profitieren können. Nach einem Jahr Mehrertrag von Substanzwerten und Zyklikern spricht jetzt viel für Qualitätsaktien. Wer sich eine längere Kapitalbindung leisten kann, kann auch auf nicht börsennotierte Titel setzen.

Auch bei Anleihen sind defensive Ertragsstrategien möglich. Hier lässt sich das Kreditrisiko erhöhen, vor allem mit kürzer laufenden High-Yield-Anleihen. Ihre Spreads sind im Vergangenheitsvergleich zwar eng, doch hält man sie bei Neuberger Berman wegen der niedrigen Ausfallquotenerwartungen trotz allem für angemessen. Höhere Renditen bieten auch Titel aus Ländern, die zusätzlich von der Flucht in die Qualität profitieren. Ein Beispiel sind chinesische Onshore-Staatsanleihen.

Bei alternativen Anlagen können sich klassische Hedgefonds-Strategien anbieten, die zwar positiv, aber nicht sehr stark mit Aktien korreliert sind. Gute Beispiele sind Long/Short Equity, Long/Short Credit, Event-driven, Distressed und Special Situations. Um aus der Aktienmarktvolatilität eine dauerhafte und vergleichsweise stabile Ertragsquelle zu machen, bietet sich der Verkauf gedeckter Puts auf den Aktienindex an – was das Auf und Ab der Märkte etwas abmildert. Hinzu kommen strukturell unkorrelierte Titel, etwa Insurance-linked Securities, auch bekannt als Katastrophenanleihen.

Defensive Wertsicherungsstrategien

Ähnlich vielfältig können defensive Wertsicherungsstrategien sein. Im Aktienbereich kann marktneutral in Qualität investiert werden, indem eine Long-Position in Qualitätsaktien mit einer Short-Position in Aktien geringerer Qualität kombiniert wird. Bei einem Ausverkauf mit einer Flucht in die Qualität führt dies voraussichtlich zu Ertrag.

Im Anleihenbereich kann anstelle einer einfachen Long-Position in klassischen Staatsanleihen mit einer Long/Short-Strategie auf eine Abflachung der Zinsstrukturkurve gesetzt werden. Auch das würde sich bei einer Flucht in die Qualität auszahlen und zugleich das Verlustrisiko bei einem generellen Renditeanstieg mindern. Gerade jetzt ist das wegen der extrem niedrigen Kurzfristzinsen interessant.

Bei alternativen Anlagen könnten sich Hedgefonds-Strategien anbieten, die bei Ausverkäufen am Aktienmarkt bislang meist stabil waren oder sogar im Plus lagen. Beispiele sind Equity Market-neutral, Short-term Trading, Systematic Trend-following und Global Macro.

Optionsstrategien, die auf fallende Kurse setzen – etwa der Kauf (und nicht der Verkauf) von Put-Optionen – sind bei ausgeprägten Korrekturen meist recht nützlich. Sie können aber teuer werden, wenn die Aktienkurse steigen oder sich seitwärts bewegen. Sinnvoller könnte ein defensiver Ansatz sein, der diese Schwächen nicht hat.

Schluss mit 60/40

Ein Portfolio mit solchen Strategien unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von einem klassischen 60/40-Ansatz: Es investiert in zusätzliche Assetklassen und ist bei Aktien und Anleihen innovativer und aktiver. Vielleicht verzichtet man bei einer sehr guten Marktentwicklung auf Ertrag. Zugleich setzt man aber auf Wachstum, ohne bei der Diversifikation und dem Schutz vor Verlusten zu stark auf die schon jetzt sehr niedrig verzinslichen Staatsanleihen angewiesen zu sein.

Wir halten dies für eine kluge Diversifikationsstrategie, die ihrem Namen alle Ehre macht – geeignet für einen schon weiter fortgeschrittenen Konjunkturzyklus bei einer ungewöhnlich hohen Ungewissheit.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Worauf sich Investoren in den nächsten Monaten einstellen sollten, erläutert Jean-Marie Mercadal, Head of Investment Strategies bei OFI Asset Management:

 

„Bislang wurden die Märkte in diesem Jahr durch das Zusammenwirken zweier sehr starker Kräfte angetrieben: der Fortsetzung eines robusten wirtschaftlichen Aufschwungs und der Beibehaltung einer sehr akkommodierenden Geldpolitik, die für reichlich Liquidität gesorgt und die Renditen trotz des Inflationsanstiegs auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten hat. So haben die Aktienmärkte zum einen von einer deutlichen Verbesserung der Unternehmensbilanzen, die über den Erwartungen lag, profitiert, und zum anderen aber auch von den überraschend niedrigen Anleiherenditen.

Die Zukunft dürfte deutlich komplizierter werden, da viele gute Nachrichten bereits an den Kapitalmärkten eingepreist zu sein scheinen. So könnte der Höhepunkt des Wirtschaftsaufschwungs bereits erreicht sein. Der aktuelle Preisanstieg könnte die Konsumlaune verschlechtern. Gerade die deutlich steigenden Energiepreise sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür. Produktknappheit, wie Halbleiter oder Holz, und Arbeitskräftemangel haben bestimmte Branchen besonders betroffen. Und das Wiederaufflammen der Covid-Epidemie spielt auch eine Rolle. In China verlangsamt sich zudem gerade das Wirtschaftswachstum.

Letztendlich erwarten wir bis zum Jahresende Märkte ohne einen wirklichen Trend, wobei die Phasen wahrscheinlich volatiler sein werden als in der ersten Jahreshälfte. So ist die Absicht der US-Notenbank, die Geldpolitik zurückzufahren, bereits eingepreist. Die EZB, die sich in dieser Frage mehrere Monate lang zurückgehalten hat, erwägt nun doch, ihre Anleihenkäufe zu verlangsamen. Dies würde jedoch nur eine Anpassung des im Pandemie-Notkaufprogramm (PEPP) festgelegten Betrags bis März 2022 bedeuten.

Wir erwarten bis zum Jahresende einen allmählichen Anstieg der Anleiherenditen, sowohl in den USA (US-Treasuries bis zu 1,75 %) als auch in Europa (Bundesanleihen bis zu – 0,20 %). Aber eine solche Entwicklung wird eher keine größeren Kursschwankungen an den Märkten auslösen.

Auch an den Unternehmensanleihemärkten scheint keine Gefahr zu lauern. Die Firmen haben ihre Kreditqualität verbessert. Die Suche der Anleger nach Rendite und die Anleihekäufe der Zentralbanken werden – wenn auch in geringerem Umfang – die Risikoprämien wohl auf ihrem derzeitigen, eher engen Niveau halten. Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Spreads von Hochzinsanleihen weiter einengen werden. Im Vergleich zu anderen Anlageklassen bleiben die Renditen attraktiv und werden die Nachfrage weiterhin stützen.

Das größte Risiko wäre aus unserer Sicht ein unkoordinierter und zu schneller Anstieg der Zinssätze, wenn die Zentralbanken aufgrund der anhaltend hohen Inflation unter Handlungsdruck geraten. Wir halten ein solches Szenario derzeit jedoch für unwahrscheinlich.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

Die Erweiterung des Angebots an Rohstoff-ETFs bietet Anlegern ein diversifiziertes Engagement im Rohstoff-Terminmarkt durch eine Multi-Faktor-Strategie

 

Legal & General Investment Management (LGIM) hat heute die Notierung des L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF an der Deutschen Börse bekannt gegeben. Der ETF notiert seit Juli an der London Stock Exchange (LSE) sowie seit heute an der Deutschen Börse und bietet deutschen Anlegern ein diversifiziertes Engagement im Rohstoff-Terminmarkt, um Inflation zu managen und über den gesamten Marktzyklus hinweg an Anlagemöglichkeiten in verschiedenen Rohstoffen zu partizipieren.

Der Fonds ist darauf ausgelegt, die Wertentwicklung des Barclays Backwardation Tilt Multi-Strategy Capped Total Return Index nachzubilden. Der Index setzt sich aus allen im Bloomberg Commodity Index enthaltenen Rohstoffen zusammen und bietet eine Rendite, die einer vollständig besicherten Anlage in ein diversifiziertes Portfolio von Rohstoff-Futures aus den folgenden fünf Rohstoffgruppen entspricht: Energie, Edelmetalle, Industriemetalle, Viehzucht und Landwirtschaft.

Der Fonds wendet eine Multifaktorstrategie an, bei der die folgenden Verbesserungen eingesetzt werden, um ein optimales Engagement in bestimmten Rohstoffen zu erreichen, indem die entsprechenden Futures-Kontrakte dynamisch gerollt werden:

  • Eine saisonale Strategie wird auf Rohstoffe wie Heizöl und Erdgas angewandt, die in der Vergangenheit eine starke Saisonalität aufwiesen. Der Index investiert in saisonale Futures-Kontrakte, die in der Regel die liquidesten Kontrakte des ganzen Jahres sind und ein Engagement in einem Rohstoff zu wichtigen Zeitpunkten während eines Produktions- oder Nachfragezyklus bieten, wenn die Dynamik von Angebot und Nachfrage die Preise systematisch beeinflusst.
  • Eine Roll-Rendite-Strategie wird auf die übrigen im Index enthaltenen Energierohstoffe und Industriemetalle angewandt. Bei diesen Rohstoffen versucht der Index, die Position auf der Warenterminkurve zu finden, welche die günstigste implizite Rollrendite aufweist.
  • Eine Momentum-Strategie schließlich wird auf Agrar- und Viehzuchtrohstoffe angewandt, die in der Vergangenheit stark vom Ernte- und Zuchtzyklus sowie von exogenen Faktoren wie dem Wetter beeinflusst wurden. Der Index investiert in den Terminkontrakt, der in der Vergangenheit die höchste jährliche Outperformance gegenüber dem benachbarten Terminkontrakt erzielt hat. Für Edelmetalle wie Gold und Silber wird keine Aufwertung vorgenommen.

Der Fonds baut auf der bestehenden Rohstoff-ETF-Palette von LGIM auf, die den L&G All Commodities UCITS ETF und den L&G Longer Dated All Commodities UCITS ETF umfasst.

Philipp von Königsmarck, Head of Wholesale Germany and Austria bei LGIM, kommentiert: „Wir freuen uns, unser ETF-Angebot für deutsche Anleger mit diesem neuen ETF zu erweitern, der LGIMs kontinuierliches Engagement für aktives Indexdesign widerspiegelt. Das Produkt ist auch ein weiteres Beispiel für Innovation, bei der Anlagestrategien so konstruiert werden können, dass sie sich auf das Potenzial für höhere Renditen konzentrieren, anstatt auf die traditionellen Benchmark-Renditen.

Mit der Erfolgsbilanz des L&G Longer Dated All Commodities UCITS ETF haben wir bewiesen, dass längerfristige Futures bei der langfristigen Performance und dem Drawdown-Management helfen, indem sie die durch kurzfristige Futures-Investitionen verursachte Volatilität reduzieren. Durch Risikominderung und ein tiefes Verständnis der Renditetreiber auf den Rohstoffmärkten wollen wir für unsere Kunden einen Mehrwert schaffen. Diese Anlagestrategie berücksichtigt die Risiken und Chancen, die mit der Saisonalität bestimmter Rohstoffinvestitionen, der Verbesserung der Rollrendite bei der Verwaltung von Futures und dem Momentum-Effekt bestimmter Agrarinvestitionen verbunden sind.“

Das Index-Team von LGIM verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit Indexfonds. LGIM hat sich in den letzten 25 Jahren zu einem der größten globalen Anbieter entwickelt. Backtests des Index seit 2011* belegen, dass die verbesserten Strategien, die für jede Rohstoffgruppe in diesem Fonds angewandt werden, und der „Backwardation Tilt Multistrategy Index“ zu einer Outperformance gegenüber den wichtigsten Rohstoff-Benchmarks beitragen können.

Diese Lancierung baut auf der Nachfrage nach Anlagelösungen mit geringer Korrelation zu anderen Anlageklassen einschließlich traditioneller Aktien und Anleihen auf, die über die gesamte Rohstoff-ETF-Produktpalette von LGIM hinweg zu beobachten ist und die es den Kunden ermöglicht, die Wachstumschancen in der Realwirtschaft zu nutzen, während die globale Erholung an Fahrt gewinnt.

 

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