Allianz Real Estate hat 2021 im Namen mehrerer Unternehmen der Allianz Gruppe und Dritter weltweit fast 3 Milliarden EUR in den Wohnungsmarkt investiert.

 

Das von der Allianz Real Estate verwaltete Vermögen (AUM) in diesem Sektor belief sich Ende September 2021 auf 9 Milliarden EUR – davon in Europa 3,7 Milliarden EUR, in den USA 4,7 Milliarden EUR und im asiatisch-pazifischen Raum 0,7 Milliarden EUR. Weitere Transaktionen im vierten Quartal 2021 lassen zudem erwarten, dass das Wohnimmobilien-AUM auf insgesamt 10 Milliarden EUR ansteigen wird.

Im Laufe des vergangenen Jahres hat Allianz Real Estate einige ihrer bisher bedeutendsten Transaktionen im Wohnimmobiliensektor abgeschlossen, darunter eine Reihe von Premieren: die erste Finanzierung im Private Rented Sector (PRS) für ein Objekt in Europa, die erste Transaktion in dem Sektor in Spanien und die erste Investition in ein institutionelles Portfolio für bezahlbaren Wohnraum.

Im Rahmen des globalen ESG-Programms unterzieht Allianz Real Estate die Objekte in ihrem  europäischen Wohnungsportfolio einer Überprüfung, um sie an den Klimapfad des Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) anzupassen. Dies wird zu dem erklärten Ziel des Unternehmens beitragen, den CO2-Fußabdruck seines globalen Immobilienportfolios bis 2025 um 25 % zu reduzieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

Annette Kröger, CEO North & Central Europe bei Allianz Real Estate, sagt: “Der Wohnimmobiliensektor hat sich während der Pandemie als äußerst widerstandsfähig erwiesen, mit geringeren Leerständen und besseren risikobereinigten Renditen im Vergleich zu Gewerbeimmobilien. Außerdem entwickelt sich der Sektor weiter und bietet neue Möglichkeiten. Die anhaltende Verstädterung, die sich auf die Großstädte konzentriert, verschärft das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, während der zunehmende Zuzug in Vororte – ausgelöst durch das Arbeiten von zu Hause – Gebieten mit guter Anbindung an die Städte zugutekommen könnte.”

Das Mehrfamilienhaus-Portfolio von Allianz Real Estate in Japan umfasst inzwischen über 6.000 Wohnungen in 134 Objekten. Im Jahr 2021 erwarb das Unternehmen drei Mehrfamilienhausportfolios in Tokio für 100 Millionen USD, die 24 hochwertige Objekte mit 853 Einheiten umfassen. Im Dezember gab das Unternehmen außerdem den ersten Abschluss mit den Investoren Ivanhoé Cambridge und Allianz für eine neue Investmentplattform bekannt: Der Allianz Real Estate Asia-Pacific Japan Multi-Family Fund I, ein geschlossener Fonds mit einem Volumen von 2 Milliarden USD, wird ein diversifiziertes Portfolio von Mehrfamilienhäusern in den wichtigsten Städten Japans aufbauen.

In den USA investierte Allianz Real Estate 300 Millionen USD in eines der weltweit größten Einfamilienhaus-Vermietungsprojekte, das Upward America Venture. Das von LennarSFR, einer Tochtergesellschaft des größten US-amerikanischen Hausbauers Lennar Corporation, verwaltete Venture plant, neue Einfamilienhäuser im Wert von über 4 Milliarden USD an strategischen Standorten in den USA zu erwerben.

Zu den bedeutendsten Transaktionen in Europa in den letzten zwölf Monaten gehören die Offmarket-Transaktion des ersten PRS-Portfolios in Spanien, der Erwerb eines Portfolios von 300 bezahlbaren Wohnungen in Deutschland im Rahmen einem Offmarket-Forward- Deals sowie die 161 Millionen EUR Finanzierung von 10 George Street in Canary Wharf, London – die erste PRS-Finanzierungstransaktion in Europa. Im Dezember gab das Unternehmen außerdem ein Joint Venture mit Heimstaden Bostad AB bekannt, das Zugang zu einem schwedischen Wohnimmobilienportfolio mit einem Bruttowert von 3 Milliarden EUR ermöglicht.

Nach Ansicht von Allianz Real Estate sind die Fundamentaldaten des Wohnungssektors weiterhin attraktiv. In ganz Europa ist der Wohnimmobilienmarkt stark fragmentiert, insbesondere im Hinblick auf den Anteil des privaten Mietwohnungsbestands in institutionellem Besitz. In Großbritannien liegt dieser bei 2%, in Deutschland bei 15% und in Schweden sogar bei 70%. Dies bietet institutionellen Anlegern die Möglichkeit, moderne, professionell verwaltete Bestände anzubieten.

In den USA macht der Markt für Mehrfamilienhäuser fast drei Viertel des weltweiten Wohnungsbestands in institutioneller Hand aus und zunehmend fließt internationales Kapital in Projekte, die Trends wie der Abwanderung in den Speckgürtel und der Suburbanisierung der Städte folgen. In Japan schließlich, dem drittgrößten Wohnungsmarkt der Welt, sorgen stabile Cashflows und attraktive, stabilisierte Renditespannen dafür, dass der Sektor für Allianz Real Estate weiterhin sehr attraktiv bleibt.

Annette Kröger fügt hinzu: “Der Bedarf an qualitativ hochwertigen PRS-Objekten in zentralen Lagen wird weltweit an Bedeutung gewinnen, da die Nachfrage der Mieter selbst weiter steigt. Mehrfamilienhäuser gehören zu den beliebtesten, institutionellen und stabilen Anlageklassen. Langfristige Trends – wie der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und die Urbanisierung – haben dazu beigetragen, die Nachfrage zu steigern und die Chancen zu erhöhen.”

 

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Negativzinsen treffen viele institutionelle Investoren besonders deshalb, weil ihnen regulatorisch oder durch eigene Beschränkung oft der Weg in höher rentierende, aber auch risikoreichere Anlageklassen verwehrt ist.

 

Ein Vergleich der Anlagemöglichkeiten zeigt, dass deutsche Staatsanleihen kein Mittel für die Kassenhaltung mehr darstellen können – zumal eine recht hohe Volatilität hinzukommt. Corporate Bonds bieten noch Rendite, allerdings bei höheren Risiken. Eine Sonderrolle spielen geldmarktnahe aktive Fonds, die positive Erträge bei sehr geringer Volatilität schaffen.

Investoren, aber auch Firmenkunden und Banken selbst müssen momentan für ihre Guthaben negative Zinsen in Kauf nehmen. „Derzeit werden Guthaben institutioneller Anleger mit -0,5 Prozent oder schlechter verzinst“, sagt EDS-Gründer und CEO Sebastian Bergmann. „Einen Ausweg bieten Anlageklassen, die bei den Risikokennzahlen und vor allem bei der Volatilität deutlich über dem Geldmarkt oder einer EZB-Einlage liegen.“ Diese aber sind für manche Investoren nicht zugänglich, oft stehen Anlagerichtlinien und regulatorische Beschränkungen dagegen.

Anlageform    Rendite (%)

Bundesanleihe (Restlaufzeit < 2 Jahre)     -0,64 bis -0,7

Sichteinlage (täglich verfügbar)      -0,5 bis -0,7

Tagesgeld (täglich verfügbar)        -0,5

Geldmarktfonds Deutschland (täglich verfügbar) -0,4 bis -0,55

Termingeld/Festgeld 2 Monate       -0,4

Geldmarktfonds global (täglich verfügbar)          -0,35 bis -0,52

Termingeld/Festgeld 3 Monate       -0,35

Corporate Bonds Restlaufzeit < 1,5 Jahre (Investment Grade)  0 bis -0,6

Termingeld/Festgeld 12 Monate     0

Termingeld/Festgeld 24 Monate     0,05

aktive geldmarktnahe Fonds 2 Monate     0,05 bis 0,1

Corporate Bonds Restlaufzeit < 1,5 Jahre (Non Investment Grade)     2 bis 6

Klassische deutsche oder europäische Anleihen liegen bei der Rendite noch unter dem EZB-Minus. „Für Investoren sind diese kaum noch attraktiv, da sie nicht nur mehr Negativzins zahlen, sondern auch noch deutlich höhere Risiken eingehen“, sagt Peter Hoffmann, Co-Founder und CTO bei EDS. Ähnlich sieht es aus bei Termingeldern oder Geldmarktfonds. Bei den Geldmarktfonds können zudem Ausgabeaufschläge die Rendite stark negativ beeinflussen, weshalb sie für die strategische Kassenhaltung oft nicht infrage kommen.

Eine Sonderrolle kommt geldmarktnahen aktiven Produkten zu, die vom Risiko fast auf dem Stand mit der Einlage bei der EZB liegen, aber zumindest eine positive Rendite liefern. „Diese können unterschiedlich strukturiert sein“, sagt Bergmann: „Sehr geringe Risiken bietet dabei der Rückgriff auf aktive Kommunalfinanzierungen wie etwa beim Kommunalis+.“ Dabei werden Kredite an Kommunen vergeben, die so ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf decken. Auf Investorenseite ist damit für Sicherheit gesorgt, die Laufzeiten bleiben sehr gering und entsprechen etwa zweimonatigem Kündigungsgeld.

Über EDS European Debt Solutions

EDS European Debt Solutions ist ein neues, auf die Kredit- und Investmentindustrie spezialisiertes InvestmentTech-Start-up. Gegenstand des Unternehmens ist es, die Realwirtschaft mit institutionellen Investoren in Europa zusammenzubringen, um Kapital – zusätzlich zum klassischen Bankensektor auf der Kreditseite – dem europäischen Public Sector und Mittelstand gezielt über die Nutzung der Plattformökonomie sowie ausgewählte weitere Partner zur Verfügung zu stellen.

 

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EDS European Debt Solutions GmbH, Albert-Einstein-Ring 11, 14532 Kleinmachnow, Tel: +49 33203 871590, www.eds-finance.com

Rekordzuwachs: Online-Suche nach NFTs nahm seit 2019 um 22.741 Prozent zu

 

Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie lange nicht mehr: Ende 2021 erreichte sie laut der Tagesschau den höchsten Stand seit 1993 und wird laut Prognosen weiter ansteigen. Dies beschäftigt Anlegerinnen sowie Anleger und schlägt sich in ihrem Online-Suchverhalten nieder. Welche Anlagearten und Finanzthemen bei den Deutschen besonders im Trend liegen, untersuchte die Berlin School of Business and Innovation (BSBI). Dafür analysierte die Wirtschaftsschule die halbjährlichen Veränderungen des Google-Suchvolumens von 21 ausgewählten Suchbegriffen über einen Zeitraum von 2019 bis 2021.

2019 bis 2021: Interesse an NFTs am meisten gestiegen

Mit Blick auf die beliebtesten Geldanlagen suchten Google-Nutzende im Analysezeitraum am meisten nach NFTs: Rund 22.741 Prozent Zuwachs verzeichnete die nachgefragte Anlageart von 2019 bis 2021. Auch zeigten die Deutschen an den börsengehandelten Indexfonds ETFs (fast +173 Prozent) mit das größte Interesse. Den dritten Platz belegt mit einem Plus von rund 84 Prozent die Suche nach dem Schlagwort “Festgeldkonto”.

Ein rückläufiges Suchvolumen gab es lediglich bei Kapital-Lebensversicherungen (ca. -18 Prozent) und Pfandbriefen (ca. -16 Prozent). Unverändert blieb das Interesse mit Blick auf Ratensparpläne, den Kauf von Immobilien und private Rentenversicherungen.

Halbjahresanalyse: Suche nach Geldanlagen wie NFTs, Aktien und Aktienfonds gestiegen

Mit Blick auf die einzelnen Halbjahre wuchs das Interesse an NFTs (+6.775 Prozent) von der zweiten Jahreshälfte 2020 zum ersten Halbjahr 2021 am stärksten an. Signifikant gestiegen ist auch das Suchvolumen für die Schlagwörter “Aktien” (rund +232 Prozent) sowie “Aktienfond” (+83 Prozent) vom zweiten Halbjahr 2019 zur ersten Jahreshälfte 2020.

Einen Rückgang hingegen verzeichnet das Interesse am Immobilienkauf vom ersten zum zweiten Halbjahr 2021 (-55 Prozent). Ebenfalls sank das Suchvolumen zu Aktienfonds von der ersten Jahreshälfte zum zweiten Halbjahr 2020 (-33 Prozent).

Negativzinsen beschäftigen die Deutschen am meisten

Zusätzlich wurden sechs weitere, thematisch übergreifende Finanz-Schlagwörter in die Analyse aufgenommen. Dabei zeigt das Schlagwort “Negativzinsen” im Gesamtzeitraum den größten Zuwachs (ca. +835 Prozent). Mit Blick auf die analysierten Halbjahre stieg das Suchvolumen für dieses Keyword vom ersten zum zweiten Halbjahr 2019 am meisten an (ca. +666 Prozent).

Insgesamt recherchierten die Deutschen im ersten Halbjahr 2021 am intensivsten (ca. +7.331 Prozent) nach den untersuchten Finanzschlagworten als in den übrigen untersuchten Zeitintervallen.

Ernst Suganandarajah, Geschäftsführer der BSBI, kommentiert die Ergebnisse: “Wie aus unserer Analyse hervorgeht, haben die Deutschen in den letzten drei Jahren ein enormes Interesse an diversen Geldanlageformen gezeigt. Es überrascht nicht, dass NFTs besonders im Trend liegen – vor allem mit Blick auf Facebooks Metaverse und die zunehmende Virtualisierung. Diese Entwicklungen sind nicht nur für Anglerinnen und Anleger äußerst relevant, sondern natürlich auch im beruflichen Kontext. Es ist unabdingbar, dass solche dynamischen Wirtschaftstrends Eingang in die Lehrpläne finden, wie es bei unserem Masterstudiengang Finance & Investment der Fall ist. Nur so können Absolventinnen und Absolventen mit dem aktuellsten Know-how in die Arbeitswelt starten.”

Über die Untersuchung

Für die vorliegende Analyse untersuchte die Berlin School of Business and Innovation auf Google Adwords mit 21 ausgewählten Suchbegriffen, wie sich das Interesse der Deutschen an Geldanlagen sowie konjunkturellen Schwankungen in den letzten drei Jahren entwickelt hat. Der analysierte Zeitraum spannte sich über sechs Halbjahre (HJ 1 in 2019 bis HJ 2 in 2021). Stichtag der Analyse war der 26. Januar 2022.

Über die Berlin School of Business and Innovation

Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) ist eine private Wirtschaftsschule in Berlin. Seit der Eröffnung im Frühjahr 2018 bietet sie ihren Studierenden englischsprachige Studienprogramme an. Um die internationale Ausrichtung der Schule zu gewährleisten, kooperiert die BSBI mit diversen akademischen Partnern. Aktuelle Informationen zur BSBI finden Sie auch auf Instagram, Facebook, Twitter, YouTube und LinkedIn.

 

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Marktkommentar von Christopher Mey, Senior Fund Manager bei Candriam 

 

Technische Faktoren, Zinssätze, Geopolitik, China: Was gibt es an Neuigkeiten von den Märkten für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern? Na ja – die Fundamentaldaten sind ziemlich überraschend.  Und die zunehmende Bedeutung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren für die Emittenten hat für frischen Wind gesorgt.

Das Umfeld der Unternehmensanleihen aus Schwellenländern

Das globale Wirtschaftsumfeld für 2022 wird Anlegern für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern eine Herausforderung sein. Steigende Verbraucherpreise, Versorgungsengpässe und Rohstoffpreise schaffen die Voraussetzungen für steigende Zinsen. Die relative Ruhe, die durch die Einführung von Impfstoffen in den Industrieländern entstanden ist, wurde kürzlich durch die neue Omicron-Variante erschüttert – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Anleger müssen auf potenzielle Covid-19-Tail-Risiken vorbereitet sein, deren Auswirkungen über Jahre hinweg anhalten können.

Die grüne Szene

Wir rechnen damit, dass die technischen Daten insgesamt weiterhin günstig bleiben. Das Emissionsvolumen, das seit mehreren Jahren stark zugenommen hatte, dürfte sich im Jahr 2002 auf 450 bis 500 Milliarden US-Dollar neue Transaktionen belaufen, wobei rund 100 Milliarden US-Dollar auf Nettoneufinanzierungen nach Rückzahlungen von Kupons und Rückzahlungen kommen. Die Nachfrage der Anleger nach EM-Unternehmensanleihen als eigenständige Anlageklasse dürfte zunehmen, während das absolute Emissionsvolumen ausreicht, um starke Diversifikationsmöglichkeiten zu bieten.

Nachhaltigkeitsanleihen dürften fast ein Fünftel der Neuemissionen ausmachen, von denen etwa die Hälfte in der Kategorie der grünen Anleihen erwartet wird. Dies könnte eine neue Gruppe von Anlegern für diese Anlageklasse gewinnen.

Bewertungsszenario

Unser Kernszenario geht von einer Rendite von 3-6 Prozent über 12 Monate aus (in Dollar gerechnet). Die realisierten absoluten Renditen werden stark vom Verlauf der US-Treasury-Renditen abhängig sein. Wir gehen von globalen EM-Unternehmensausfallraten von 3-4 Prozent im Jahr 2022 aus, was einem „fairen Wert“ des CEMBI BD-Index von etwa 250 Basispunkten entspricht und ein Spread-Einengungspotenzial von etwa 60-70 Basispunkten impliziert, vor allem im Segment der niedrigeren Ratings. Obwohl sich die heutigen Spreads unter den historischen Durchschnittswerten bewegen, scheinen sie die Kreditverbesserungen der letzten Quartale einzupreisen.

Obwohl der absolute Spread des Marktes für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern unter dem historischen Durchschnitt liegt, stellen wir fest, dass die Fundamentaldaten die Verbesserungen der Unternehmensanleihen integrieren, die wir in den letzten Quartalen beobachtet haben.

Schwierigkeiten machen einen stärker

Grundsätzlich bestehen Unternehmen aus Schwellenländern den Gesundheitscheck mit Bravour. Während Basiseffekte zu den Vergleichen mit dem Vorjahr beigetragen haben, sind wir beeindruckt von dem proaktiven Bilanz- und Liquiditätsmanagement, dessen Zeuge wir wurden. In vielen Fällen sind die Emittenten von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bereits auf das EBITDA-Niveau 2019 zurückgekehrt; und dies bei steigenden EBITDA-Margen. Die Nettoverschuldung verbesserte sich von einem Faktor von durchschnittlich rund 2,3 auf 1,7 im Jahr 2021, wobei sich die Zinsdeckung erhöht hat. Die Liquidität ist in den meisten Sektoren auf einem sehr günstigen Niveau.

In den sinkenden Ausfallraten sind sich verbessernde Kredit-Trends erkennbar. Die Ausfallraten stiegen während des Höhepunkts des Covid-Ausbruchs im Jahr 2020 sprunghaft an und durchbrachen erstmals seit dem Rohstoffeinbruch 2015-2016 und erst zum zweiten Mal seit der Großen Finanzkrise 2007-2008 die 5-Prozent-Marke. Seit den Tiefständen der Covid-Finanzkrise am Ende des 1. Quartals 2020 konnten wir eine deutliche Verbesserung der Ausfälle beobachten, seitdem die Pandemie voranschreitet, die Wirtschaft wieder geöffnet und Impfstoffe eingeführt wurden. Obwohl wir davon ausgehen, dass die Ausfallraten Anfang 2022 wieder steigen werden, erwarten wir, dass sich die Ereignisse auf den chinesischen Immobiliensektor konzentrieren werden, wo erhöhte Unsicherheit und eine Reihe hochkarätiger Ausfälle Auswirkungen haben werden. Einige schwächer bewertete chinesische Entwickler weisen im 1. Quartal 2022 hohe Laufzeiten auf und dürften mit Finanzierungsschwierigkeiten konfrontiert sein.

Emittenten, die Nachhaltigkeit anerkennen  

Für ESG-orientierte Anleger verändert sich das Umfeld drastisch. Während die Besonderheiten der europäischen SFDR-Vorschriften in erster Linie europäische Vermögensverwalter betreffen, gewinnt das Thema bei Finanzintermediären und Emittenten aus Schwellenländern an Fahrt. Erfreulicherweise beobachten wir eine höhere Transparenz der Investor Relations-Abteilungen, einen aktiveren Dialog und eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit diesem Thema. Diese Fortschritte führen zu einem deutlichen Anstieg von nachhaltigkeitsgebundenen Anleihen, während ein neuer Anlegerkreis von diesen Chancen angezogen wird.

Wahlkalender

Der Wahlkalender ist eine häufige Volatilitätsquelle in den Schwellenländern; und 2022 scheint diesbezüglich ein großes Jahr zu werden. Im Mai finden zwei Präsidentschaftswahlen statt: in Kolumbien und auf den Philippinen. Die wichtigste Wahl wird jedoch die in Brasilien sein, die in Oktober stattfindet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Aufsteigen und Abebben des politischen Zyklus in diesen großen Schwellenländern die Spreads des Unternehmenssektors im Zusammenhang mit den Wahlterminen beeinflussen werden, da die Anleger die Kandidaten und die Auswirkungen ihrer Manifestation abwägen.

Makroökonomische Trends

Das „Tapering“ der FED, die Entwicklung der Kernrenditen und das Tempo ihrer Anpassung werden einen erheblichen Einfluss auf die Renditen haben. Rohstoffe befinden sich auf einem relativ hohen Niveau, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass die Dynamik die Bilanzen der rohstofforientierten Emittenten erheblich verbessern wird.

Die Geopolitik wird ein weiterer wichtiger Renditetreiber sein, da die territorialen Ambitionen in China mit den Interessen der USA im asiatisch-pazifischen Raum kollidieren, während die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine steigen.

Die Spreads von chinesischen Immobilienanleihen erreichten jetzt ein extrem attraktives Niveau. Auf den Sektor entfallen nun 22 Basispunkte bzw. 7 Prozent der Benchmark CEMBI Broad Diversified Spread bei einer Indexgewichtung von nur 1,6 Prozent für alle EMD Corporate Bonds.

Wo verstecken sich die Überraschungen?

Niemand wird überrascht sein, wenn chinesische Immobilien, geopolitische Spannungen, Wahlen und die Entwicklung der US-Zinssätze die Analysten in diesem Jahr beschäftigen werden.

Doch trotz der Pandemie sorgen überraschend gute Kreditkennzahlen und technische Daten für attraktive Aussichten bei Unternehmensanleihen aus Schwellenländern. Die erwartete Emission nachhaltigkeitsorientierter Anleihen, die selbst für reife Märkte neu sind, ist eine angenehme Überraschung, die eine neue Gruppe von Investoren anziehen dürfte. Etwas, worauf Sie sich freuen können!

Dennoch wird 2022 ein schwieriges Jahr für Investoren, die ihre Portfolios in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern diversifizieren möchten. Selektivität und ESG-Integration könnten abermals die Schlagworte bei der Umsetzung dieser Strategien sein.

 

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Candriam Luxembourg – Zweigniederlassung Deutschland, Fellnerstraße 5, D-60322 Frankfurt, Tel.: +49 69 2691903-0, www.candriam.de 

Bei den Erneuerbaren Energien sind die Zeiten für Investoren günstig.

 

Projekte in Europa bringen derzeit immer noch bis zu acht Prozent Rendite, bei der Projektentwicklung sind sogar zweistellige Renditen drin. Der Run auf Solar- und Windanlagen lässt jedoch die Preise steigen. In der Folge dürften die Erträge unter Druck geraten. „Wer die jetzt noch hohen Renditen mitnehmen will, für den bietet sich derzeit ein Window of Opportunity“, erklärt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.

Im Bereich Solar ist Deutschland unangefochtener Europameister: Knapp 60 Gigawatt (GW) Kapazität waren hier Ende 2021 installiert. In Italien waren es 22 GW, in Spanien und Frankreich 18 beziehungsweise 13 GW. Und das Wachstum bleibt stürmisch: Bis zum Jahr 2025 wird für Deutschland ein jährlicher Zuwachs von 16 Prozent erwartet, in Frankreich und Spanien dürfte er sogar rund ein Fünftel betragen. „Der Boom ist ungebrochen“, so Voigt.

Immer mehr Geld fließt in den Sektor – kein Wunder, die Renditen sind gerade in Zeiten niedriger Zinsen verlockend. So bringen Projekte in Deutschland und Frankreich vier bis fünf Prozent. In Italien sind es sieben bis acht Prozent und in Spanien nur etwas weniger. Unterstellt ist hier eine Fremdfinanzierung von 50 bis 70 Prozent, eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 50 Prozent sowie eher konservative Annahmen bezüglich des Strompreises. Noch höher sind die Erträge bei der Projektentwicklung: Hier winken je nach Land sieben bis zwölf Prozent. „Allerdings sind auch die Risiken größer“, sagt Voigt.

Im Trend der nächsten zwölf bis 24 Monate dürften die Renditen bei fertigen Anlagen stabil bleiben, bei der Projektentwicklung jedoch tendenziell sinken. Hier führt die große Nachfrage von Investoren zu steigenden Preisen. „Wer als Investor einsteigen will, sollte daher nicht zu lange warten“, rät Voigt.

Ähnlich ist die Lage bei Onshore-Wind. Auch hier liegt Deutschland mit installierten 56 GW europaweit vorn, es folgt Spanien mit 27,5 GW. Die Projektrenditen betragen hierzulande wie auch in Frankreich fünf bis sechs Prozent. In Italien und Spanien sind es 6,5 bis acht Prozent. In den kommenden ein bis zwei Jahren dürften die Erträge in Deutschland zurückgehen, in den anderen Ländern wird eine stabile Entwicklung erwartet.

 

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Anleger können direkt und mit kleinen Beträgen in mittelständische Unternehmen investieren

 

Die Consorsbank baut ihre Partnerschaften im Crowdinvesting weiter aus. Neu an Bord ist ab sofort Invesdor. Über die Plattform können Anleger direkte Einmalinvestments in kleine und mittelständische Unternehmen tätigen und an deren Geschäftserfolg partizipieren. Festverzinsliche Investments und Beteiligungen sind – abhängig vom jeweiligen Projekt – bereits ab 100 Euro möglich. Der Anlageprozess läuft komplett digital ab.

Nach dem Zusammenschluss der finnischen Invesdor Group mit der deutschen Crowdfinanzierungs-Plattform Kapilendo und der österreichischen Finnest im vergangenen Jahr gehört Invesdor heute zu den größten europäischen Investment- und Finanzierungsplattformen. 110.000 Anleger haben sich bislang auf der Plattform registriert, insgesamt wurden in mehr als 500 Projekten über 300 Millionen Euro an kleine und mittlere europäische Unternehmen vermittelt. Allein die durchschnittliche Rendite der Fremdkapital-Projekte (Crowdlending) lag dabei bei rund 5,1% p.a. Auf einer umfangreichen Projektdetailseite auf der Invesdor-Plattform wird jedes Unternehmen ausführlich vorgestellt. Die Seite gibt Einblicke in das Geschäftsmodell, die Finanzkennzahlen, die Struktur des Unternehmens, wichtige Brancheninformationen und den Finanzierungszweck.

„Mit Invesdor können wir unseren Kunden eine weitere interessante Möglichkeit bieten, ihr Kapital über Aktien und andere Wertpapiere hinaus diversifiziert und mit attraktiven Renditechancen zu investieren – und das auch mit geringen Beträgen in einem voll digitalen Prozess“, sagt Klaus Pilipp, Leiter der Business Area Investing bei der Consorsbank.

„Mit der Consorsbank als Partner kommen wir der Realisierung der Invesdor-Vision jetzt noch näher, möglichst vielen Anlegern einen neuen Zugang zum Kapitalmarkt zu ermöglichen. Dieser Zugang gewährt die grenzüberschreitende Teilhabe am Erfolg attraktiver deutscher und europäischer Unternehmen. Ganz nach dem eigenen Anlagehorizont und seinen Vorstellungen vom richtigen Investment kann der Investor seine Entscheidung zwischen wachstumsstarken Jungunternehmen oder traditionellen Mittelständlern treffen sowie zwischen Aktie, Anleihe, Wandelanleihe, Genussrecht und anderen Anlageinstrumenten wählen“, erklärt Christopher Grätz, Co-Founder und CEO von Invesdor.

Kunden, die über die Consorsbank zu Invesdor kommen und einen Account eröffnen, erhalten noch für kurze Zeit einen 25 Euro Cashback-Gutschein für ihr erstes Investment. Gutscheine können sie bei jedem Investment in ein Anlageprojekt einlösen.

Was bedeutet Crowdinvesting?

Crowdinvesting setzt sich zusammen aus den englischen Worten „Crowd“ (Menschenmenge) und „Investing“ (investieren). Beim Crowdinvesting schließen sich viele Investoren über das Internet zusammen, um gemeinsam ein großes Projekt zu finanzieren und eine Rendite zu erzielen. Dabei stellen sie einem zu finanzierenden Objekt Geld zur Verfügung und erhalten. dafür einen Zins. Durch diesen Zusammenschluss bekommen auch Investoren mit kleineren Anlagesummen Zugang zu einem Markt, bei dem normalerweise Mindestinvestments von 100.000 Euro und mehr gefordert sein können.

 

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Wirksames Mittel gegen den Titanic-Effekt.     Autor: Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH

 

Nach rund 14 Jahren Aktien-Hausse glauben viele Investoren an ihre eigene Unfehlbarkeit. Die Erfahrung lehrt jedoch: Das Ausmaß, in dem ein System versagt, hängt direkt proportional davon ab, wie sehr dessen Entwickler davon überzeugt ist, dass es nicht scheitern kann. In der Wissenschaft nennt man das den Titanic-Effekt. Neuro-Finance kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, damit Anleger nicht in eine eigentlich bekannte Falle tappen.

Als die Titanic vor fast genau 110 Jahren zu ihrer Jungfernfahrt aufbrach, galt sie als unsinkbar. Die Ingenieure waren von ihrer eigenen Arbeit restlos überzeugt und der Kapitän einer der erfahrensten Seefahrer. Und doch sank das Schiff. Die Gründe sind hinreichend bekannt: Konstruktionsmängel und Navigationsfehler. Spätestens seit 1974, als der Ökologe Kenneth Watt in seinem Buch „The Titanic Effect“ davor warnte, die US-Wirtschaft als unsinkbar zu betrachten, steht der Buchtitel in der Wissenschaft als Synonym für menschliches Versagen aufgrund von Übermut und Risikoignoranz.

Watt forderte in seinem Buch dazu auf, auch für unvorstellbare Katastrophen vorzusorgen und jederzeit bereit zu sein, auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Wachsamkeit und Flexibilität seien oberstes Gebot. „Je mehr ein System als sicher gilt und je starrer es ist, desto katastrophaler sind die Ausfälle des Systems“, warnt der Ökonom.

Watts’ Analysen sind bis heute aktuell. Anleger sollten sich deshalb die Frage stellen, ob ihr Portfolio – bildhaft gesprochen — auch dann noch seetauglich ist, wenn das Wetter umschlägt oder unvorhergesehene Hindernisse auftauchen, also Gefahren, wie sie derzeit zu beobachten sind. Gleich mehrere Risikofaktoren bedrohen die Fortsetzung der jahrelangen Hausse an der Börse. Dazu zählen unter anderem der Russland-Ukraine-Konflikt, die Zunahme der Inflation und der beginnende Umschwung der Notenbankpolitik hin zu steigenden Zinsen. Charttechnisch sind die Kurs-Signale bereits deutlich sichtbar: Die kurz- und mittelfristigen Aufwärtstrends sind gebrochen, das Momentum hat abgenommen, und wichtige Chart-Indikatoren wie die sich zusammenziehenden Bollinger-Bänder und das Abdriften der gleitenden Durchschnitte deuten auf einen Trendwechsel an der Börse hin. Mit anderen Worten: Die See wird in den kommenden Monaten rauer. Und es wird etliche Klippen zu umschiffen geben.

Die Frage ist: Welche Instrumente und Strategien können in diesem Szenario erfolgreich sein – und welche eher nicht?

Ganz klar kritisch zu sehen sind derzeit Long-Only-Strategien, die sich auf eine Anlageklasse und/oder eine einzige Branche oder Region beschränken. Anleger konnten zwar beispielsweise mit Themen- und Regionen-Aktienfonds in den vergangenen Jahren gute Ergebnisse erzielen. Doch wenn die Kapitalmärkte volatiler werden, bekommen solche Fonds schnell Schlagseite. Die Fondsmanager haben aufgrund der regulatorischen Vorgaben kaum eine Chance, die Risiken in ihren Fonds maßgeblich zu reduzieren. Anlegern, die überwiegend in solche Konzepte investiert haben, drohen mittelfristig unruhige Nächte.

Im Vorteil sind Lösungen, die schnell und flexibel auf überraschende Entwicklungen und Trendwenden an der Börse reagieren können. Dazu zählen Multi-Asset-Fonds, die große Teile des Fondsvermögens je nach Bedarf rasch in Aktien, Anleihen, Cash, Gold und Silber, Geldmarktfonds und Hybridanleihen umschichten können. Der INVIOS Vermögensbildungsfonds, der einen stringenten Neuro-Finance-Ansatz verfolgt, ist solch eine Lösung. Der Fonds berücksichtigt bei seiner Anlagestrategie wissenschaftliche Erkenntnisse der Behavioral- bzw. Neuro-Finance und nutzt so Marktineffizienzen systematisch und ohne emotionale Einflüsse. Analysestärke, Flexibilität und Geschwindigkeit zeichnen den Fonds aus. Das Portfoliomanagement kann eine Anlage-Idee innerhalb von 86 Sekunden an der Börse umsetzen. Die theoretische Geschwindigkeit wurde in der Praxis zuletzt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ende vergangenen Jahres wurde der Aktienanteil im Fonds innerhalb von nur zwei Tagen von 85 auf 28 Prozent reduziert. Der Erfolg: Als die Kurse Anfang des Jahres einbrachen, büßte der Fonds im Vergleich zum DAX nur knapp ein Fünftel an Verlusten ein. Bereits 2020 bewährte sich der Neuro-Finance-Ansatz. Während die weltweiten Aktienindizes einbrachen, verlor der Fonds nur ganz leicht an Wert. Mit einer Netto-Jahresperformance in 2020 von nahezu 10% und einer Netto-Jahresperformance in 2021 von über 10% überflügelte der INVIOS Vermögensbildungsfonds im Jahr 2020 und 2021 seine Vergleichsgruppe.

Fazit: Ein wirklich wirksames Mittel gegen den drohenden Titanic-Effekt an der Börse sind Aufmerksamkeit und Flexibilität. Starre Konzepte sind klar im Nachteil.

 

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INVIOS GmbH, Hohe Bleichen 8, 20354 Hamburg, Tel: +49 40 55 55 36 363, www.invios.de

Hohe Zuflüsse in Xtrackers ESG ETFs nach deutlichem Ausbau des Angebots für nachhaltig ausgerichtete Kapitalanlagen

 

Die DWS hat wieder hohe Zuflüsse in ihre Xtrackers ETF-Palette verzeichnet, pünktlich zum 15. Jubiläum der ersten Börsennotierung der Xtrackers ETFs. Die in Europa und Asien börsennotierten Xtrackers UCITS ETFs verzeichneten 2021 Zuflüsse von 16 Milliarden Euro und übertrafen damit die Zuflüsse von 13,6 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Das verwaltete Vermögen der Xtrackers UCITS ETFs stieg auf 154 Milliarden Euro per Ende 2021. Zusätzlich verwalten die in den USA zugelassenen Xtrackers 40-Act-ETFs rund 21 Milliarden Euro. Diese Rekordzahlen bei Zuflüssen und verwaltetem Vermögen unterstreichen die Stellung von Xtrackers als erfolgreichster europäischer ETF-Anbieter mit weltweiter Ausrichtung.

„Xtrackers kann nicht nur auf eine starke Historie aufbauen, sondern plant bereits eine Reihe von Initiativen, die auch 2022 eine Fortsetzung des bereits beeindruckenden Wachstums hinsichtlich des verwalteten Vermögens möglich machen“, sagt Simon Klein, Global Head of Passive Sales.

Die starken Zuflüsse für Xtrackers kamen von institutionellen Investoren, die ETFs als flexible, effiziente Anlagemöglichkeiten in einem volatilen Marktumfeld sehen. Aber auch Privatanleger nutzen über Sparpläne verstärkt ETFs. Xtrackers hat immer wieder dazu beigetragen, die ETF-Anlage für Investoren interessanter zu gestalten und neue Anlageklassen zugänglich zu machen. Bereits 2010 hat Xtrackers zum Beispiel innovative gebührenfreie ETF-Sparpläne vorgestellt. Xtrackers war auch der erste ETF-Anbieter, der 2014 einen ETF mit physischer Replikation für den chinesischen Inlands-Aktienmarkt aufgelegt hat.

Bereits seit 2017 hat Xtrackers eine Palette an ETFs aufgelegt, die einen Zugang zu Kapitalanlagen mit Fokus auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien ermöglichen (Environment, Social, Governance; ESG). Das Interesse der Investoren an Xtrackers ESG ETFs war im vergangenen Jahr besonders groß. Die DWS bietet Xtrackers ESG ETFs in allen wichtigen Aktien- und Anleihekategorien. Für 2022 ist die Auflage weiterer Xtrackers ESG ETFs geplant.

„Wir werden auch künftig daran arbeiten, innovative und intelligente Lösungen anzubieten, die unsere Kunden weiterbringen“, ergänzt Klein. „Der Trend zu günstigen Anlageprodukten wird noch lange andauern, gerade in Europa. Xtrackers hat den Anspruch, als einer der führenden europäischen ETF-Anbieter an der Spitze dieser Entwicklung zu stehen.“

 

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Inflationsrate im Januar in Deutschland 4,9%, Prognose für 2022 bei 3,6%

 

Die Inflationsrate bleibt hoch: Im Januar lag die Teuerung in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts bei 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In der Eurozone lag die Inflationsrate laut Eurostat im Januar sogar bei 5,1 Prozent. Eine hohe Inflationsrate führt immer wieder zu der Diskussion, wie man sich als Sparer dagegen wappnet. Aus Sicht von Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank, dürfte die Inflationsrate zwar weiter erhöht bleiben, doch für langfristig orientierte Anleger ändere sich nichts: „Am Aktienmarkt führt trotz anhaltender Volatilität und trotz bevorstehender Zinserhöhungen kein Weg vorbei“, sagt Neumann. „Anleihen mögen durch Zinserhöhungen zwar attraktiver werden und sind als stabilisierender Faktor in Portfolios sinnvoll, doch für einen Inflationsausgleich bedarf es einer stärker renditeorientierten Anlage“, ergänzt Neumann.

Inflation und schwankende Märkte risikoreich für kurzfristig orientierte Anleger

Verantwortlich für die hohe Inflation sind nach Einschätzung von Lutz Neumann unter anderem Basiseffekte, die auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuer vor einem Jahr und die damit einhergehenden sinkenden Preise bei vielen Gütern zurückzuführen sind. Dazu kommen kräftig gestiegene Energiepreise sowie Lieferengpässe. Auf Jahressicht lag die Inflation 2021 gemäß Statistischem Bundesamt bei 3,1 Prozent. Ein noch stärkerer Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt wurde zuletzt 1993 mit damals 4,5 Prozent gemessen. Im ersten Corona-Krisenjahr lag die Inflationsrate noch bei 0,5 Prozent. Für 2022 rechnet die Bundesbank mit einer Inflationsrate von 3,6 Prozent, für 2023 veranschlagt sie 2,2 Prozent.

Die Notenbanken haben die hohe Inflation im Auge – agiert wird jedoch unterschiedlich. Während die US-Notenbank Fed sich anschickt, ab März mithilfe von Zinserhöhungen die Inflation zu bremsen, verhält sich die Europäische Zentralbank EZB weiterhin abwartend. Auf ihrer Sitzung am 3. Februar teilte sie mit, dass man flexibel auf die weitere Inflationsentwicklung reagieren müsse – eine Zinserhöhung schon in diesem Jahr wird nicht explizit ausgeschlossen. Für März steht eine neue Inflationsprognose an, die Aufschlüsse über das weitere EZB-Vorgehen bringen dürfte.

Die größte Herausforderung sieht Marktexperte Lutz Neumann bei Aktienanlegern, die zu kurzfristig orientiert sind: „Aktuell kommt zu den höheren Inflationsraten eine ebenfalls erhöhte Volatilität am Aktienmarkt hinzu. Wer jetzt höhere Summen nur kurzfristig am Aktienmarkt parkt, könnte auf der einen Seite von Kursrückgängen betroffen sein, und müsste womöglich zudem eine deutliche Teuerung beim Konsum hinnehmen, etwa bei einem Autokauf“, sagt Neumann.

Wer jetzt Aktien aus längerem Bestand verkauft, dürfte damit in den vergangenen Jahren eine gute Rendite erzielt haben und sogar deutlich über der Inflationsrate von 3,1 Prozent im Jahr 2021 liegen. „Auch wenn die Performance an den Aktienmärkten in diesem Jahr schlechter ausfallen sollte als in den Vorjahren – je länger der Investmenthorizont ist, desto größer ist die Chance, mit Aktien mehr als einen Inflationsausgleich zu schaffen“, sagt Neumann. Anleger sollten gleichwohl stärker differenzieren nach langfristigen und kurzfristigen Investments. Denn grundsätzlich seien auf kurzfristige Sicht reine Aktieninvestments nicht empfehlenswert.

Statistik zeigt: Aktien sind langfristig als Inflationsausgleich sehr gut geeignet

„Langfristig orientierte Anleger sollten sich von derzeit hohen Inflationsraten und gleichzeitigen Marktschwankungen nicht verunsichern lassen, sondern dem Aktienmarkt treu bleiben. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass über längere Zeiträume hinweg mehr als ein Inflationsausgleich für Anleger verbucht werden konnte – und das trotz verschiedener Zinsänderungszyklen oder Marktverwerfungen aufgrund von ‚Schockereignissen‘ wie der Corona-Pandemie oder der Finanzkrise“, erklärt Lutz Neumann.

Auf Sicht von 15 Jahren erzielten Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland gemäß Wertentwicklungsstatistik des Fondsverbands BVI 5,8 Prozent pro Jahr, Aktienfonds global kommen auf 6,1 Prozent (per 31.12.2021). Auf 25 Jahre sind es sogar 6,7 Prozent (Aktienfonds Deutschland) beziehungsweise 7,1 Prozent (Aktienfonds global).

 

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Sind die chinesischen Kapitalmärkte zu groß, um ignoriert zu werden, oder doch ein zu heißes Eisen, wie viele Anleger fürchten? Drei Strukturelle Trends sind entscheidend

 

Anlässlich der Eröffnung der 24. Olympischen Winderspiele, die vom 4. bis 20. Februar in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen werden, blickt die Welt auf das Reich der Mitte. Das olympische Motto „Dabei sein ist alles!“ lässt sich auch gut auf Investments in China anwenden. „Trotz der erheblichen Risiken und der Volatilität der chinesischen Märkte gehen wir davon aus, dass die Kapitalmärkte Festland-Chinas langfristig einen deutlichen Renditevorteil gegenüber den Industrieländern bieten“, ist Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, überzeugt. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Strategen und Investmentexperten des Hauses hat er die öffentlichen und Sekundärmärkte Chinas einer eingehenden Analyse unterzogen und kommt zu dem Schluss, dass die Diversifizierungsmöglichkeiten die vergleichsweise höhere Volatilität kompensieren können.

Laut Tilmann Galler schreitet die Öffnung der Märkte in Festland-China für ausländische Anleger stetig voran, weshalb sich die Zusammensetzung der Anleger auf diesen Märkten verschiebt. Einerseits werden durch die Reformen der Märkte internationale institutionelle Anleger angezogen. Andererseits beginnt die dynamisch wachsende Mittelschicht Chinas, ihre Ersparnisse neben Bargeld und Immobilien in Investmentfonds und Versicherungen anzulegen. Doch viele internationale Anleger sind nach wie vor in zu geringem Maße in Renminbi-Aktien und -Anleihen investiert.

Langfristig positive Ertragsaussichten nutzen

Der Kapitalmarktstratege weiß: „Die jüngste Volatilität der chinesischen Aktienmärkte mit Verlusten von mehr als 30 Prozent hat Verunsicherung ausgelöst.“ Dennoch sieht er nach wie vor valide strategische Argumente für Investitionen in Chinas. So weisen chinesische A-Aktien und Staatsanleihen mittel- bis langfristig einen erheblichen Renditevorteil gegenüber den Industrieländern auf. „China hat den zweitgrößten Aktien- und Anleihemarkt der Welt – noch spiegelt sich dies aber nicht in den Portfolios der globalen Anleger wider. China ist zu groß, um ignoriert zu werden – aber es wird größtenteils nicht genügend beachtet“, so Tilmann Galler.

Dass Investments in China mit Risiken verbunden sind, verschweigt der Ökonom nicht. „Dazu gehört der Spagat der politischen Entscheidungsträger, die versuchen, Effizienz und Ausgewogenheit zwischen der Wirtschaft, der Liquidität und der Geopolitik wiederherzustellen.“ Darauf seien auch die Kursverluste des letzten Jahres zurückzuführen: Nachdem die chinesische Regierung private Bildungsunternehmen verpflichtet hatte, gemeinnützig zu werden, wurde beispielsweise befürchtet, dass anderen Sektoren ein ähnliches Schicksal droht. „Doch dies ist wenig wahrscheinlich, denn die chinesische Regierung ist sich bewusst, dass sie einen florierenden Privatsektor benötigt, um ihre ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen”, betont Galler. Damit einher geht das Thema der Regulierung – insbesondere des Technologiesektors. Auch hier hatte die chinesische Regierung mit schlagzeilenträchtigen Eingriffen im Jahr 2021 für Unruhe unter den Anlegern gesorgt. Doch auch wenn die Regulierung das Tempo des Gewinnwachstums etwas verlangsamen wird, sollten die Gewinne in den kommenden Jahren weiter steigen. Das dritte Sorgenkind in China ist der Immobiliensektor mit der Befürchtung, dass die übermäßige Verschuldung einiger Bauträger einen „Lehman-Brothers-Effekt“ auslösen könnte. „Die finanzielle Stabilität ist nach wie vor ein wichtiges politisches Ziel der chinesischen Regierung und sie wird zu verhindern wissen, dass ein Übergreifen auf andere Bereiche zu einem systemischen Risiko wird”, erläutert der Stratege.

So beziehen sich laut Tilmann Galler all diese Interventionen auf das von der Regierung in Peking verkündete Ziel „Gemeinsamer Wohlstand“. „Das Wachstum in China soll inklusiver und nachhaltiger werden, was langfristig keine negativen Folgen für die Wirtschaft, die Unternehmensgewinne oder den Aktienmarkt haben sollte. Nachdem die Regulierung in einigen Sektoren wie Internet, Bildung oder Immobilien verschärft wird, sollten andere davon profitieren, etwa Biotechnologie, Cybersicherheit, Versicherungen. Insgesamt wird dies für die ganze Region positive Impulse liefern”, führt der Ökonom aus. So ist er überzeugt, dass die Kursrückgänge für langfristige Anleger eine Einstiegschance bieten, denn drei strukturelle Trends sollten die Zukunft der chinesischen Anlagemärkte weiter fördern.

Die Öffnung für ausländische Anleger geht weiter

„Es lassen sich regulatorische Veränderungen, wie etwa die Internationalisierung des Renminbi, beobachten, die eine immer stärkere Partizipation ausländischer Anleger ermöglichen. Wir gehen davon aus, dass der Anteil internationaler Anleger deutlich wächst, auch auf den Sekundärmärkten wie Immobilien, Risikokapital und Private Equity“, erläutert Tilmann Galler.

Der Branchenmix tendiert in Richtung New Economy

Die für Benchmarks genutzten Indizes tendieren – ebenso wie die chinesischen börsennotierten sowie über Private Equity finanzierten Unternehmen insgesamt – zu New-Economy- und Wachstumssektoren. Die Regierung beabsichtigt, das Kapital in diese Sektoren zu lenken, zu denen unter anderem die Bereiche Konsumgüter, Technologie und High-End-Fertigung zählen.

Nachhaltige Anlagen sind auf dem Vormarsch

Nachhaltige Fonds sowie grüne Anleihen und solche, die sozialen Impact haben, verzeichnen rund um den Globus ein starkes Wachstum – dieser Trend macht auch vor China nicht halt. Die Regierung hat sich Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen gesetzt und ist fest entschlossen, die soziale Ungleichheit zu bekämpfen. „Auch wenn der Prozess noch am Anfang steht, nimmt die Zahl der Unternehmen, die ihre ESG-Aktivitäten transparent machen, stark zu – mittlerweile sind es 86 Prozent der Unternehmen im Onshore-Index“, erläutert Vincent Juvyns, ebenso wie Tilmann Galler Kapitalmarktstratege im Market-Insights-Team von J.P. Morgan Asset Management. Neue Vorschriften hinsichtlich der Veröffentlichung von Umweltdaten durch Unternehmen sollen Anlegern helfen zu entscheiden, welche Unternehmen auf die neuen klimapolitischen und anderen Herausforderungen vorbereitet sind.

Vor diesem Hintergrund sind beide Strategen vorsichtig optimistisch und so lautet Tilmann Gallers Fazit: „Die Volatilität der letzten Monate hat die langfristigen Anlagechancen in China, die auf technologischen Innovationen und dem Anstieg des Binnenkonsums basieren, nicht verändert. Der weitere Fortschritt in China wird wahrscheinlich nicht linear verlaufen, und nicht jede Veränderung wird sich unter dem Strich positiv für die Investments auswirken. Der Schlüssel ist die Wahl der richtigen Methode, um in die chinesischen Märkten zu investieren: Wichtig ist ein aktiver Ansatz, der durch lokale Ressourcen die langfristigen Gewinner von den Verlierern sowohl der wirtschaftlichen Entwicklung als auch der politischen Zielsetzung der Regierung unterscheiden kann.“

 

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Marktkommentar von Guy Wagner, BLI – Banque de Luxembourg Investments

 

Obwohl die Pandemie weiterhin allgegenwärtig ist, bleibt das Wachstum der Weltwirtschaft robust. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

In den USA ließen im vierten Quartal 2021 der starke Inlandskonsum und das Wiederauffüllen der Lagerbestände das annualisierte Bruttoinlandsprodukt um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal ansteigen. Im Gesamtjahr 2021 betrug das reale BIP-Wachstum 5,7 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit 1984. In der Eurozone entwickelte sich die Wirtschaft eher uneinheitlich. „Zum Jahresende 2021 zeigte sie sich in Frankreich, Italien und Spanien relativ robust, während sie in Deutschland überproportional unter den Störungen der Lieferketten in der Industrie zu leiden hatte“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments. Im Gesamtjahr 2021 stieg das BIP in der Eurozone ebenfalls deutlich um 5,2 Prozent. In China belasteten die rückläufige Immobilienwirtschaft und der schwache Inlandskonsum die Wachstumsrate im vierten Quartal, die im Jahresvergleich auf 4,0 Prozent zurückging. „Eine Ausweitung der Geld- und Fiskalpolitik dürfte die Aktivität im Laufe des Jahres unterstützen.“ In Japan verabschiedete das Parlament einen Nachtragshaushalt – ein Zeichen dafür, dass der neue Premierminister die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auf hohem Niveau halten möchte.

Deutliche Steigerung der Lebenshaltungskosten setzt sich fort

Die deutliche Steigerung der Lebenshaltungskosten setzt sich fort. In den USA stieg die Gesamtinflation von 6,8 Prozent im November auf 7,0 Prozent im Dezember und damit auf den höchsten Stand seit Juni 1982. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben, der von der US-Notenbank bevorzugte Preisindikator, erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 4,7 auf 4,9 Prozent und stieg somit auf das höchste Niveau seit September 1983. „In der Eurozone hatte die Inflation bereits Ende 2021 das höchste Niveau seit Einführung der Gemeinschaftswährung erreicht und stieg weiter“, so der luxemburgische Ökonom.

Federal Reserve deutet Anhebung der Leitzinsen ab März an

Wie erwartet bestätigte der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed bei seiner Sitzung im Januar das Ende der Wertpapierankäufe im März und deutete an, ab diesem Zeitpunkt mit der Anhebung der Leitzinsen zu beginnen. Ohne das Tempo der geldpolitischen Straffung zu nennen, schlug der Vorsitzende Jerome Powell einen restriktiveren Ton als üblich an und erklärte, dass sich die Inflation im Vergleich zu früheren Zyklen auf einem sehr hohen Niveau befinde und das Ziel der Vollbeschäftigung durch deutlich höhere Zinsen nicht gefährdet werde. Die geplante Verkürzung der Aktivseite der Bilanz im Jahresverlauf soll eher durch die fehlende Wiederanlage fällig werdender Schuldtitel als durch den direkten Verkauf von Staatsanleihen oder Hypothekenkrediten erreicht werden. In Europa findet die erste Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank Anfang Februar statt.

Steigerung der Endfälligkeitsrenditen auf Staatsanleihen in den USA und in Europa

Die Aussicht auf eine schrittweise Straffung der Geldpolitik seitens der US-Notenbank führte auf beiden Seiten des Atlantiks zu einer Steigerung der Endfälligkeitsrenditen auf Staatsanleihen. In Deutschland stieg der Referenzzins auf zehnjährige Bundesanleihen zum ersten Mal seit Mai 2019 auf über null Prozent. In Frankreich, Italien und Spanien stiegen die Endfälligkeitsrenditen auf zehnjährige Staatsanleihen ebenfalls.

Aktienmärkte verzeichnen stärksten monatlichen Rückgang seit März 2020

Im Januar verzeichneten die Aktienmärkte den stärksten monatlichen Rückgang seit März 2020, dessen Ausmaß durch die Erholung der Aktienkurse an den letzten beiden Handelstagen am Monatsende leicht abgefedert wurde. So fiel der in Euro ausgedrückte Weltaktienindex MSCI All Country World Index Net Total Return um 3,5 Prozent. „Der Rückgang der Aktienkurse wurde durch die Veröffentlichung des Protokolls der Dezembersitzung der US-Notenbank ausgelöst, das auf eine baldige Einführung einer restriktiveren Geldpolitik als bisher erwartet hindeutete. Auf Sektorenebene korrigierten die sogenannten Wachstumsunternehmen am stärksten, was die schlechte Entwicklung der Sektoren Technologie, Konsumgüter und Gesundheit erklärt. Die Aktienkurse so genannter Substanz- oder „Value“-Titel entwickelten sich am besten, wobei Energiewerte sogar stark anstiegen, gefolgt von Finanz- und Versorgungsunternehmen“, sagt Guy Wagner abschließend.

 

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

 

Nicht überraschend steigen in China die Corona-Neufallzahlen während der Olympischen Spiele deutlich an. Da das gesamte Umfeld der Sportveranstaltungen jedoch nahezu hermetisch abgeschirmt ist, rechnen wir mit keinen weiteren Auswirkungen dieser Entwicklung. Im Zuge der Omikron-Welle verzeichnete China allerdings auch schon vor Olympia erhöhte Fallzahlen, denen das Land in gewohnt rigoroser Weise durch großflächige Shutdowns begegnete. Gerade diese Corona-Variante könnte für die chinesische Volkswirtschaft aber zu einem größeren Problem werden, denn in bestimmten Bevölkerungsgruppen sind die Impfquoten noch relativ gering, bspw. bei den über 70-jährigen. Zudem hat nicht einmal ein Viertel der Bevölkerung (etwa 23 %) die dritte Impfung (Booster) erhalten. Auch ist die Wirkung der chinesischen Impfstoffe gegenüber der Omikron-Variante vergleichsweise schwach. Aufgrund der No-Covid-Strategie der chinesischen Regierung seit Ausbruch der Pandemie ist auch die Immunisierung der Bevölkerung durch Infektionen gering. Somit könnte die Strategie – trotz eines geringeren Anteils an schweren Krankheitsverläufen – für eine Überauslastung der Gesundheitskapazitäten sorgen. Damit besteht die Gefahr, dass die extrem restriktiven Corona-Maßnahmen, das im vierten Quartal angesprungene Wachstum nun wieder deutlich hemmen. Das deuten die zuletzt schwächer ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes bereits an. Eine weitere Ausweitung des geldpolitischen Stimulus ist damit ein wahrscheinliches Szenario. Für die Weltwirtschaft wäre neben einer reduzierten Nachfrage aus China insbesondere die zwischenzeitliche Schließung von Containerhäfen ein Problem, weil die erwartete Entspannung von globalen Lieferketten dadurch einen Rückschlag erleiden könnte.

 

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BNY Mellon Investment Management bringt den Responsible Horizons Euro Impact Bond Fund auf den deutschen Markt. Dieser erfüllt Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung zur Nachhaltigkeit im Finanzdienstleistungssektor und gehört zur in Irland domizilierten Plattform BNY Mellon Global Funds, plc (BNY MGF).

 

Der Fonds wird von Insight Investment gemanagt, einem weltweit aktiven Asset Manager mit einem verwalteten Vermögen im Wert von 974 Milliarden Euro. Insight ist ein führender Anbieter bei festverzinslichen Wertpapieren und wurde mit dem PRI-Rating A+ ausgezeichnet. Die Fixed Income Group verwaltet ein Vermögen von 270,5 Milliarden Euro.

Gemanagt wird der Fonds von Fabien Collado, der als ESG-Portfolio Manager im Fixed-Income-Investment-Team von Insight tätig ist. Der Fonds ist hauptsächlich in Euro denominierte Unternehmensanleihen investiert, von denen der Fondsmanager eine positive Wirkung auf Umwelt oder Soziales erwartet – genau wie bei grünen, sozialen und nachhaltigen Staatsanleihen. Collado nutzt dafür Daten aus dem eigenen ESG-Ratingsystem Prime und die Expertise des großen und erfahrenen Kreditanalysten-Teams von Insight. Jede potenzielle Fondsanlage wird anhand der Insight- Nachhaltigkeitskriterien bewertet, um sicherzustellen, dass eine effektive Wirkung erzielt wird.

„Anders als bei vielen Anleihenfonds mit grüner Ausrichtung ist die Strategie vornehmlich auf das Universum der Unternehmensanleihen ausgerichtet“, erläutert Collado. „Das schnelle Wachstum bei den Emissionen von Impact Bonds ermöglicht den Aufbau eines diversifizierten und global aufgestellten Portfolios. Durch die Fokussierung auf Unternehmensanleihen im Impact Bond-Anlageuniversum zielen wir darauf ab, die Rendite zu optimieren. Genauso bietet dieser Ansatz, die Möglichkeit positiv auf Umwelt und Soziales einzuwirken.“ In den vergangenen Jahren ist das Anlageuniversum rasch gewachsen und umfasst nun Impact-Bond-Emissionen im Wert von mehr als einer Billion US-Dollar.

„Wir erwarten, dass sich dieses Volumen in den kommenden Jahren vervielfachen wird. Grüne Anleihen dominieren zwar noch, aber wir sehen einen deutlichen Anstieg bei den Emissionen sozialer und nachhaltiger Anleihen”, sagt Collado.

Der Responsible Horizons Euro Impact Bond Fund ist der neueste Fonds in der Reihe Responsible Horizons auf der BNY MGF-Plattform für europäische Anleger. Mit den Responsible Horizons-Lösungen bemüht sich Insight, Emittenten mit den besten ESG-Beiträgen zu berücksichtigen und jene mit den schlechtesten auszuschließen. Zudem will man die Messlatte bei der Beurteilung von Anlagen in umweltsensiblen Branchen höher legen und langfristige Themen wie den Klimawandel abbilden.

Diesem Fondsstart ging die Auflegung des Responsible Horizons Euro Corporate Bond Fund voraus, der bereits ein Fondsvermögen von nahezu einer Milliarde Euro erreicht hat.

Thilo Wolf, Deutschlandchef von BNY Mellon Investment Management: „Kunden in Europa setzen auf ESG und nachhaltige Anlagen und sind zunehmend daran interessiert, in entsprechende Fixed Income-Strategien zu investieren. Insight zeichnet sich durch eine lange Erfolgsgeschichte im Fixed Income-Management und durch einen strikten Bewertungsprozess für Impact-Bond-Anlagen aus. Auf dem Markt gibt es verschiedene aktive Strategien für grüne Anlagen. Viele konzentrieren sich jedoch auf spezielle Branchen. Der Responsible Horizons Euro Impact Bond Fund zielt darauf ab, ein breiteres und diversifizierteres Spektrum abzudecken Der Fonds setzt auf Umweltaspekte, ohne sich jedoch darauf zu beschränken.”

Der Fond ist in Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, im Vereinigten Königreich, in der Schweiz und in Spanien zum Vertrieb zugelassen.

 

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BNY Mellon IM, 160 Queen Victoria Street, London, EC4V 4LA, England, Tel: +44 20 3322 4806, www.bnymellon.com

Die letzten Monate markierten eine Trendwende in der Geldpolitik: Neben der Bank of England zog auch die Fed ihre Zügel an.

 

Einige Marktteilnehmer gehen davon aus, dass selbst die EZB noch in diesem Jahr mit einer Straffung beginnen könnte. Die größte Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer gilt jedoch den USA, sagt Ivan Domjanic, Capital Market Strategist bei M&G Investments (Foto anbei):

„In den USA preist der Markt in diesem Jahr bereits fünf Zinsschritte ein. Sogar mit einem baldigen Beginn des sogenannten „Quantitative Tightening“, also dem Entzug von Liquidität aus dem Finanzsystem, wird gerechnet. Die entsprechenden Ankündigungen haben sich bereits auf die Anleihemärkte ausgewirkt. Insbesondere die kurzlaufenden US-Anleiherenditen stiegen zuletzt rasant, doch auch die Renditen langlaufender Treasuries gingen signifikant nach oben.

Welche Auswirkungen steigende Anleiherenditen auf die Entwicklung innerhalb des Aktienmarktes haben, konnte im Januar eindrucksvoll beobachtet werden. Während Value-Aktien einigermaßen gut mit den steigenden Renditen zurechtkamen, haben Wachstumstitel teilweise deutlich Federn lassen müssen. Dies ist rein bewertungstechnisch auf den Effekt zurückzuführen, dass ein steigender Diskontierungssatz besonders den heutigen Wert solcher Cashflows negativ beeinträchtigt, die weit in der Zukunft liegen, was üblicherweise bei Wachstumstiteln der Fall ist.

Growth ist nicht gleich Growth

Während einige Wachstumstitel, wie die häufig genannten Big-Tech-Werte aus den USA, überwiegend sehr starke Cashflows generieren und hochprofitabel sind, erscheinen vor allem die kleineren, oftmals unprofitablen Growth-Werte, auch als „Concept-Stocks“ bekannt, am anfälligsten. Tatsächlich befinden sich viele dieser Titel nicht erst seit Anfang des Jahres, sondern bereits seit dem zweiten Quartal 2021 in einem klaren Abwärtstrend. Auch in diesem Jahr sind viele etliche davon regelrecht eingebrochen. Qualitätsunternehmen mit hochprofitablem Wachstum sind zwar ebenfalls unter Druck geraten, sollten jedoch mittelfristig deutlich besser mit steigenden Anleiherenditen zurechtkommen.

Reflationäres Umfeld bringt Value-Aktien in den Vordergrund

Value-Titel sind weniger stark von den steigenden Anleiherenditen getroffen, weil ihre erwarteten Cashflows nicht so sehr in die Zukunft verlagert sind, wie es bei Wachstumstiteln der Fall ist. Zum anderen sind sie oftmals zyklischer und profitieren damit stärker von einem zyklischen Aufschwung. Doch auch hier muss man differenzieren, denn nicht alle Value-Titel sind unterbewertet, nur weil sie günstig sind. Die Kunst hierbei ist es, die sogenannten „Value-Traps“ zu erkennen und auszuschließen. Das sind Aktien, die zurecht so niedrig bewertet sind, da ihre Geschäftsmodelle in Zukunft vor großen Herausforderungen stehen.

Doch was ist mit der Inflation?

Die Inflation und die damit einhergehenden steigenden Anleiherenditen könnten übergeordnet für Value-Aktien sprechen. Allerdings könnte besonders die hohe Produzentenpreisinflation, die sich derzeit deutlich oberhalb der Konsumentenpreisinflation befindet, bei einigen Value-Unternehmen ohne Preissetzungsmacht die Margen unter Druck bringen. Hier wären wiederum die weniger kapitalintensiven Qualitätsunternehmen mit Preissetzungsmacht klar im Vorteil. In diesem reflationären Umfeld bietet es sich daher an, über eine Mischung aus Value- und Qualitätsaktien mit Wachstumspotential nachzudenken, wobei in beiden Segmenten eine aktive Titelselektion entscheidend sein wird.“

 

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Marktkommentar von Nico Baumbach, SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH

 

Wem es im vergangenen Jahr noch an Weckrufen für ein Investment in Gold gemangelt hat, der sollte in den ersten Wochen des neuen Jahres fündig geworden sein – und das nicht mehr nur bei klassischen Indikatoren wie Inflation bzw. Realverzinsung, sondern leider auch auf der politischen Weltbühne.

Realverzinsung weiterhin auf dem Rückzug

Bereits seit April 2021 sind die Realverzinsungen beispielsweise in den USA, Deutschland und Japan – gemessen an der Differenz aus der Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe und dem Verbraucherpreisindex – aus ihren jeweiligen, bis dahin vergleichsweise stabilen Schwankungsbreiten ausgebrochen und haben sich mit kurzen Unterbrechungen immer weiter in den negativen Bereich vorgearbeitet.

Auch der in den vergangenen Wochen zu registrierende Anstieg der Anleiherenditen vermochte daran nichts zu ändern, da die Inflationsraten noch stärker zulegten. Insofern wurde der Goldpreis von den steigenden Zinsen nicht in Mitleidenschaft gezogen, sondern stieg seinerseits an. Daran werden auch die seitens der US-Notenbank (FED) für den weiteren Jahresverlauf avisierten Zinserhöhungen nichts ändern. Lediglich ein über den Markterwartungen liegender Anstieg des US-Dollar-Kurses könnte sich dämpfend auswirken. Per Saldo sollte keine Währungssicherung des eigenen Edelmetall-Investments notwendig sein.

Der Inflationstrend wird vermutlich anhalten, da zwar die von den Notenbanken gern zitierten Basiseffekte für die Januar-Werte eine leichte Entlastung mit sich gebracht haben, die Ursache des Preisanstiegs aber fortbesteht. Diese liegt – schulbuchmäßig – in der das Angebot übersteigenden Nachfrage. Dieser Nachfrageüberhang wird sich so schnell nicht auflösen. Auf der einen Seite leidet das Angebot einiger Produkte: In China ist das ein mittelbarer Effekt flächig verfügter Quarantänen. Im Energiebereich sind es bei den Anbietern fossiler Brennstoffe aktive Verknappungsstrategien. Auf der anderen Seite hält die durch niedrige Zinsen getriebene Investitionswelle die Nachfrage in vielen Sektoren, nicht zuletzt im Baubereich, hoch.

Die Inflation nährt die Inflation

Die Inflation selbst wird in den kommenden Wochen und Monaten ihr Übriges für die Nachfrage tun: Vor die Wahl gestellt, die eigene Kaufkraft dahinschmelzen zu sehen oder dann doch in eigentlich für aufschiebbar gehaltenen Konsum zu stecken, entscheiden sich Verbraucher zunehmend für Letzteres.

Die werden sich auch nicht durch die in Aussicht genommenen homöopathischen Zinsanhebungen der FED und schon gar nicht durch die Beschwichtigungen der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflussen lassen. Denn während Goethes Zauberlehrling zumindest erkannte, dass ihm der Geist, den er rief, infolge des vergessenen Zauberwortes außer Kontrolle geraten war, ist den Notenbanken das Zauberwort in Form von Zinsanhebungen und Liquiditätsverknappung durchaus präsent. Aber leider erweckt insbesondere der EZB-Rat den Eindruck, das unheilvolle Wirken des Geistes – vulgo: der Inflation – aus anderen Gründen nicht eindämmen zu können.

Die Alternative zum Konsum

In dieser Gemengelage wird auch die Nachfrage nach Gold steigen. Denn die Alternative zum Konsum ist die Kapitalanlage – zuvorderst in Sachwertanlagen, wozu neben Immobilien und Unternehmensbeteiligungen vor allem Edelmetalle zählen.

Für Gold sprechen dabei die Sentimentindikatoren und die Vermögensbewegungen. Während die Stimmung eher neutral ist – wie auch die Medien noch nicht zum Einstieg trommeln –, haben sich die Abflüsse in den großen ETCs stabilisiert.

Zusätzlich befördert werden könnte der Goldpreis im weiteren Jahresverlauf auf der Angebotsseite infolge der oben angesprochenen Preisentwicklung für fossile Brennstoffe. Denn Energie ist eine der wesentlichen Kostenpositionen eines jeden Minenbetreibers und wird deshalb tendenziell die Erschließung neuer bzw. die Ausbeutung bestehender Vorkommen abbremsen.

Geopolitik kann eine Preisexplosion verursachen

Vervollständigt wird dieses an sich schon perfekte Umfeld für Gold – leider – durch die geopolitische Großwetterlage. Der Aufmarsch offensiv einsetzbarer russischer Truppenkontingente entlang der ukrainischen Grenzen lässt einen militärischen Konflikt im Osten Europas täglich wahrscheinlicher werden. An der Börse jedoch ist der tatsächliche Ernstfall noch nicht eingepreist. Und insoweit ist das Läuten für einen Einstieg in das klassische Krisenmetall meines Erachtens nicht mehr zu überhören.

 

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Impfstoff-Aktien konnten sich im vergangenen Geschäftsjahr sehr gut entwickeln und gelten als die großen Gewinner der Corona-Pandemie.

 

In den letzten Wochen haben die Aktien der großen Impfstoffhersteller – im Besonderen BioNTech und Moderna – jedoch deutlich an Wert verloren und Kursziele von renommierten Broker-Häusern wurden angepasst. Doch was sind die Gründe für diese Entwicklung? Und was ist vom Markt zur Bekämpfung des Coronavirus aktuell zu erwarten? Kristoffer Karl Unterbruner, Portfolio Manager bei Medical Strategy, skizziert die wichtigsten Faktoren und gibt eine Einschätzung zur Entwicklung des Covid-Marktes ab.

Impfstoffe zur Immunisierung der breiten Bevölkerung sind das zentrale Instrument zur Pandemiebekämpfung. Die Geschwindigkeit, mit der wirksame Impfstoffe entwickelt wurden, war beeindruckend. Doch das sich ständig verändernde Pandemieumfeld stellt die Vakzine und die Strategien der Staaten auf die Probe. War noch vor wenigen Monaten die aggressive Delta-Variante für steigende Infektionszahlen verantwortlich, sehen wir uns nun mit der noch deutlich infektiöseren Omikron-Variante konfrontiert. Das Problem: über 30 Mutationen im Spike-Protein der Omikron-Variante, dem Eiweiß- Molekül mit dem unser Immunsystem primär interagiert, um das Virus zu bekämpfen. Somit verlieren die aktuell verfügbaren Impfstoffe, initial gegen den Wuhan-Stamm entwickelt, gegen die neuen Varianten deutlich an Wirksamkeit.

Trend in Richtung jährlich verabreichter Kombinationsimpfstoffe

Anfangs wurde erwartet, dass eine zweifache Vakzinierung einen ausreichenden Schutz gegen eine Infektion mit dem Coronavirus darstellt. Dass dem nicht so ist, wissen wir spätestens seit der dritten Immunisierung – der Booster-Impfung. Die Booster-Impfung ist wissenschaftlich sinnvoll und erhöht nachweislich die im Blut vorhandenen Antikörper – diese nehmen jedoch schnell wieder ab. In Staaten wie Israel wird schon die vierte Impfung verabreicht – die Infektionszahlen steigen aktuell trotzdem extrem schnell. Wie gut und nachhaltig ist also die Booster-Strategie wirklich? Antikörper sind ein wichtiger Teil unseres Immunsystems, Langzeitschutz wird aber nicht über Antikörper, sondern über spezielle Immunzellen erreicht – die T- und B-Gedächtniszellen. Bis heute wissen wir nicht wirklich, in welchem Maße die verfügbaren Vakzine zur Bildung dieser Gedächniszellen beitragen. Ob weitere Booster-Impfungen alle 4 bis 6 Monate den Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf noch weiter erhöhen, ist fraglich, nachhaltig ist dieser Ansatz jedenfalls nicht. Zudem mehren sich kritische Aussagen von renommierten Stimmen aus der Wissenschaft und Führungskräften der Gesundheitsbehörden, die die Sinnhaftigkeit der Booster-Strategie in Frage stellen – vor allem bei den jungen und gesunden Bevölkerungsgruppen. Der Trend geht vielmehr in Richtung jährlich verabreichter Kombinationsimpfstoffe für Risikogruppen. Das US-Biotech-Unternehmen Moderna hat bereits angekündigt, ein Vakzin zu entwickeln, das gegen Corona und Grippe schützen soll. Andere große Player, wie Pfizer, Sanofi und GlaxoSmithKline, haben ähnliche Pläne. Das Impfstoff-Geschäft wird in den nächsten Jahren deutlich kompetitiver und der Markt für die bisherigen Gewinner BioNTech und Moderna also kleiner und umkämpfter werden.

Covid-Pille – keine Alternative, aber ein weiteres Mittel

Ein weiterer Faktor, der zu einer Veränderung des Covid-Marktes führen wird, sind neuartige Therapie-Optionen. Vor einem Jahr dominierten die erfolgreich entwickelten Impfstoffe die Nachrichten. Wirksame Behandlungen konnten aber nicht so schnell entwickelt werden. Remdesivir von Gilead hat sich als kaum wirksam herausgestellt und Antikörper der ersten Generation, wie der vom US-Biotech-Schwergewicht Regeneron, sind gegen die Omikron-Variante nicht mehr ausreichend wirksam. Es gab jedoch in letzter Zeit eine Reihe sehr positiver Entwicklungen, die uns weitere Mittel zur Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung stellen. Pfizer als auch Merck konnten oral einzunehmende „Covid-Pillen“ entwickeln, die früh nach Auftreten von Symptomen verabreicht, deutlich vor Hospitalisierungen und Krankheitsverläufen mit Todesfolge schützen. Diese oralen Covid-19-Therapien interagieren in unseren Körperzellen mit den Viren und hindern diese an einer unkontrollierten Vermehrung. Der Schweizer Pharma-Konzern Novartis hat mit seinem Partner Molecular Partners ebenfalls eine sehr vielversprechende Behandlung in der Entwicklung, von der insbesondere Risikogruppen stark profitieren dürften.

 

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Die stärksten Einschränkungen aufgrund der Pandemie werden wahrscheinlich bald in ganz Europa aufgehoben sein, 3G wird Geschichte.

 

Die Preissteigerungen, bislang vor allem auf die Folgen der Pandemie geschoben, werden aber weiter gehen. „Nach 3G kommen die 3-D: Deglobalisierung, Dekarbonisierung und Demographie. Und alle drei treiben die Preise“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Die Deglobalisierung ist dabei ein Trend, der schon vor der Pandemie begann, mit den regionalen Lockdowns und den damit einhergehenden Unterbrechungen der Lieferketten aber deutlich an Schwung gewann. „Von der zunehmenden Verflechtung innerhalb der Weltwirtschaft haben alle profitiert: Staaten, Unternehmen und Verbraucher“, so Gerlinger. „Doch die Staaten kapselten sich zunehmend voneinander ab, Trumps Schlachtruf von America first war da nur eine sehr schillernde Facette.“

Die Pandemie hat unter anderem durch die Lieferkettenunterbrechungen klar die Schwächen der Globalisierung aufgedeckt. „Der Trend dürfte daher in Zukunft dahin gehen, ausgelagerte Produktionsstätten zurückzuholen, wie beispielsweise bei pharmazeutischen Produkten“, sagt Gerlinger. Das wird dazu führen, dass in Deutschland und Europa eingesetzte Arbeitskräfte teurer werden und neue Produktionsstätten aufgebaut werden müssen. „All das bedeutet finanzielle Mehrbelastungen, die sich bei den Preisen niederschlagen werden“, so Gerlinger.

Das zweite D stellt die Dekarbonisierung dar. „Die Bekämpfung des Klimawandels ist ein Megatrend“, so Gerlinger. „Erfolge dabei werden teuer erkauft.“ So werden gewaltige Summen in den Umbau der Energieversorgung, der Infrastruktur und der gesamten Wirtschaft fließen müssen. „Wir alle werden diesen Wandel bezahlen müssen“, sagt Gerlinger.

Die demographische Entwicklung schließlich ist als das dritte D ist bereits seit einigen Jahren ein Trend. „Sicher ist, dass in den kommenden Jahren der Anteil der Arbeitenden an der Bevölkerung schrumpfen, die Zahl der Rentner drastisch steigen wird“, sagt Gerlinger. „Der dadurch verschärfte Mangel an Arbeitskräften, der bereits jetzt sichtbar ist, wird noch deutlicher werden.“ Der Wettbewerb zwischen den Unternehmen um qualifizierte Arbeitskräfte wird zunehmen und die Löhne werden infolgedessen steigen.

Die 3-D werden in den kommenden Jahren also zu steigenden Preisen führen und damit auch die Inflation immer weiter befeuern. „Gleichzeitig dürfte ein anderer Megatrend, die Technologisierung in der Industrie und im täglichen Leben, ebenfalls anhalten“, sagt Gerlinger. „Dabei ist klar, dass dieser Trend eher preismindernd wirken wird, die Folgen von 3-D aber nicht wird ausgleichen können.“

 

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Sascha Görlitz ist neuer Geschäftsführer beim FNG und möchte gemeinsam mit den Mitgliedern und Partnern Nachhaltige Geldanlagen weiter denken und neue Akzente setzen.

 

Erfahrung als Manager & Projektleiter bei Finanzinstituten und einem Verband

Das neue Jahr beginnt für das FNG auch mit einer neuen Personalie: Sascha Görlitz hat zum 3. Januar 2022 die Geschäftsführung übernommen. Nachhaltige Geldanlagen sind für den gelernten Dipl.-Volkswirt kein neues Thema – bereits seit 2010 beschäftigt er sich mit Nachhaltigkeitsstrategien/-management und Nachhaltigem Investment. Abgerundet von tiefgreifenden Erfahrungen aus Bank-/Verbandsprojekten und -prozessen bringt er so wichtiges Know-how mit, das mit dem FNG eine sinnvolle Symbiose ergibt.

Transparenz, Qualität und Wachstum Nachhaltiger Geldanlagen

Seine vielfältigen Erfahrungen möchte Sascha Görlitz als neuer Geschäftsführer vor allem beim Ausbau der politischen Interessenvertretung, der verstärkten Vernetzung der Sustainable Finance Branche und neuer Mitgliederservices einbringen, Projekte zum gesellschaftlichen Engagement sollen initiiert und neue (auch grenzübergreifende) Partnerschaften geschlossen werden, um die Bekanntheit Nachhaltiger Geldanlagen weiter zu erhöhen. Dafür setzt er auch auf einen offenen Austausch und eine differenzierte Berichterstattung.

Sascha Görlitz, Geschäftsführer: “Ich freue mich außerordentlich gemeinsam mit den FNG-Mitgliedern sowie unseren (zukünftigen) Partnern Nachhaltige Geldanlagen weiter zu denken – auch über die DACH-Region hinaus. Nachhaltige Geldanlagen sind im Mainstream angekommen, nun kommt es auf mehr Transparenz, Qualität und Wachstum an.”

 

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Volumen stammt fast ausschließlich aus aktienbasierten ETFs

 

ETFs konnten 2021 ihren Siegeszug in Deutschland fortsetzen. Deutsche Privatanleger hielten per Ende 2021 fast 150 Mrd. EUR in ETFs. Dies vergleicht sich mit knapp 100 Mrd. EUR im Vorjahr. Mehr als die Hälfte des Vermögens verwalten dabei aktuell Direktbanken (81 Mrd. EUR). Das Gesamtvolumen, das in Deutschland in ETFs investiert ist (private und institutionelle Investoren), stammt fast ausschließlich aus Aktien-ETFs (93 Prozent). Das sind einige Ergebnisse einer Untersuchung der ING Deutschland und Barkow Consulting auf Basis der Auswertung von Daten der EZB, der Deutschen Bundesbank, des BVI, extra ETF und eigener Recherchen.

“ETFs werden immer mehr zum Liebling der deutschen Privatanleger”, sagt Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland. Rund 150 Mrd. EUR wurden per Ende 2021 von Privatanlegern in ETFs gehalten; allein über Direktbanken wurden davon im vergangenen Jahr mehr als 20 Mrd. EUR neu investiert. Die Entwicklung in Deutschland passt damit in das Gesamtbild in Europa. Europaweit hat sich das ETF-Volumen seit Ende 2014 auf aktuell rund 1,4 Bio. EUR mehr als vervierfacht. Bereits Ende Oktober 2021 zeichnete sich hier bei den Mittelzuflüssen institutioneller und privater Anleger in ETFs mit 167 Mrd. EUR ein neuer Rekordwert ab.

Eine wesentliche Rolle für die gestiegene Nachfrage nach ETFs dürfte auch die Suche nach Anlagealternativen im Niedrigzinsumfeld spielen. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, auf die die ING bereits in einer früheren Studie hingewiesen hat: Die Deutschen passen ihr Anlageverhalten an und investieren so viel in Aktien wie noch nie. Dies zeigt sich auch in der Allokation der ETFs: So sind rund 93 Prozent der in Deutschland von institutionellen und privaten Investoren gehaltenen ETFs in Aktien bzw. Aktienindizes investiert.

In Deutschland zeigt sich das hohe Interesse privater Anleger an ETFs auch in der Auswertung entsprechender Suchanfragen im Internet. Per Ende 2021 wird bei Google der Begriff “ETF” rund elfmal so oft gesucht wie “Tagesgeld”. Ein Treiber der Nachfrage war dabei die Corona-Pandemie. “COVID-19 hat wie ein Turbo für den deutschen ETF-Markt gewirkt. Mit dem ersten Lockdown im März 2020 sind die Suchanfragen sofort sprunghaft angestiegen. Ihren vorläufigen Höhepunkt haben sie während des zweiten Lockdowns Anfang 2021 gefunden”, sagt Thomas Dwornitzak.

Handel über Direktbanken

Privatanlegerinnen und -anleger nutzen in Deutschland vor allem Direktbanken zur Investition in ETFs. Über sie wird mit 81 Mrd. EUR mehr als die Hälfte am Gesamtbestand gehalten. Im Jahr 2021 verzeichneten sie Zuflüsse in Höhe von über 20 Mrd. EUR. Im gesamten Privatkundengeschäft lagen die Zuflüsse bei etwa 27 Mrd. EUR. Viele Direktbanken haben mit ihren ETF-Sparplänen ohne Kaufgebühren zusätzliche Anreize geschaffen, um für Kundinnen und Kunden den Einstieg zu erleichtern. So bietet die ING Deutschland neben einem kostenlosen Depot, ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühren sowie Wertpapiersparpläne ab einem Euro im Monat an. Damit konnte die Bank die Anzahl der verwalteten Depots innerhalb von fünf Jahren auf zuletzt mehr als zwei Millionen fast verdoppeln.

Onlinevermögensverwalter, so genannte Robo-Advisor, wie der ING-Kooperationspartner Scalable Capital, machen mit einem ETF-Bestand von rund 13 Mrd. EUR etwa neun Prozent des deutschen Privatkundenmarktes aus. “Ob für Selbstentscheider oder im Rahmen einer digitalen Anlageberatung: Unser Angebot ist bewusst darauf ausgerichtet, das Wertpapiersparen möglichst einfach zu machen und unsere Kundinnen und Kunden zu befähigen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen”, erklärt Thomas Dwornitzak. “ETFs sind durch ihre unkomplizierte Handhabung und ihre Transparenz bestens geeignet, um mit überschaubarem Aufwand am Finanzmarkt teilzunehmen und ein diversifiziertes Wertpapierportfolio zusammenzustellen. Ihre Bedeutung dürfte deshalb auch in Zukunft weiter zunehmen – bei der ING, aber auch im deutschen Markt insgesamt.”

West-Ost Gefälle bei Suchanfragen

Deutschlandweit sind die Suchanfragen bei Google nach “ETFs” so stark gestiegen, dass sie für immer mehr Städte separat ausgewiesen werden können. Während sich 2007 mangels Nachfrage noch keine Zuordnung von Suchanfragen zu einer bestimmten Stadt vornehmen ließ, können 2021 insgesamt 41 Städte mit einem messbaren Online-Interesse an ETFs identifiziert werden. So verzeichnen Augsburg, München und Münster bei Google die höchste Anzahl an Suchanfragen.

Dabei wird deutschlandweit ein klares West-Ost-Gefälle sichtbar. Im Bundesländervergleich liegen die ostdeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen auf den hinteren Plätzen. Mit Dresden folgt im Städtevergleich erst auf Rang 21 eine ostdeutsche Metropole, Leipzig rangiert auf Platz 25. “Mit Blick auf das anhaltende Zinsumfeld sollten sich alle Menschen mit Anlagealternativen abseits des klassischen Sparens befassen”, so Thomas Dwornitzak. “Die Zahlen sind eine Indikation für das Potenzial, das ETFs in Deutschland trotz ihrer jüngsten Erfolgsgeschichte noch immer haben.”

 

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ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

“Global Investor ESG Survey 2021” von PwC: Die überwiegende Mehrheit der Investor:innen weltweit berücksichtigt ESG-Kriterien bei Anlageentscheidungen 

 

Umwelt-, soziale und Governance-Aspekte (engl. Environment, Social, Governance, kurz ESG) spielen bei Entscheidungen für oder gegen ein Investment eine immer wichtigere Rolle. Beinahe acht von zehn Investor:innen weltweit achten darauf, wie ein Unternehmen mit ESG-Risiken und -Chancen umgeht. Das und mehr zeigt der aktuelle “Global Investor ESG Survey 2021” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Dafür hat PwC 325 Investor:innen aus 42 Ländern befragt und mit weiteren 40 aus elf Ländern vertiefende Interviews geführt.

Zwei Drittel der Investor:innen bemängeln Nachhaltigkeitsberichte

“Unternehmen müssen nichtfinanziellen Kennzahlen denselben Stellenwert einräumen wie Finanzkennzahlen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, Investor:innen von sich zu überzeugen und langfristig an sich binden”, so Nadja Picard, PwC Europe Capital Markets Leader und Global Reporting Leader bei PwC Deutschland.

Davon indes sind viele Unternehmen derzeit offenbar noch weit entfernt: Nur ein Drittel der befragten Investor:innen hält die durchschnittliche Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen für gut. Demgegenüber legen 83 Prozent der Befragten Wert darauf, dass die ESG-Berichterstattung detaillierte Informationen über Fortschritte bei Nachhaltigkeitszielen liefert. Und: 79 Prozent würden unabhängig geprüften Berichten mehr vertrauen.

Investor:innen weltweit wünschen sich mehrheitlich größere Transparenz und klare, einheitliche Bewertungskriterien. Kennzahlen, um die ESG-Performance von Unternehmen zu vergleichen, befürworten mehr als sieben von zehn Investor:innen, so ein weiteres Ergebnis. Und etwa drei von vier Befragten meinen, dass sie besser fundierte Investmententscheidungen treffen könnten, wenn Unternehmen einheitliche ESG-Berichtsstandards anwenden würden.

“Schon jetzt lässt eine Mehrheit der DAX-Unternehmen eine Prüfung der ESG-Dimension freiwillig vornehmen. Das ist ein erster Schritt hin zu einer integrierten Berichterstattung mit hinreichender Prüfungssicherheit für Anleger:innen und Gesellschaft. Dies wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach mittelfristig als Best Practice etablieren, zumindest bei kapitalmarktorientierten Unternehmen”, so Petra Justenhoven, Mitglied der Geschäftsführung und Leiterin des Geschäftsbereichs Assurance bei PwC Deutschland.

Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie

Ein weiteres Befragungsergebnis: 82 Prozent der Investor:innen meinen, dass Unternehmen ESG-Aspekte in ihre Unternehmensstrategie einbinden sollten. Drei von vier Befragten halten es sogar für sinnvoll, dass Unternehmen kurzfristig auf Rentabilität verzichten, um ESG-Themen voranzubringen. Dabei fordern die Investor:innen aber weiterhin eine Rendite und sind nur zu geringen Einbußen bereit. Bemerkenswert: Fast die Hälfte der befragten Anleger:innen (49 Prozent) erwägt Desinvestitionen, wenn Unternehmen keine ausreichenden ESG-Maßnahmen ergreifen. “Investor:innen erwarten zunehmend, dass Unternehmen in puncto Klimaschutz und bei anderen Nachhaltigkeitsthemen erkennbar aktiv werden – und überzeugend darlegen, inwiefern sie diese Aspekte in ihre Geschäftsstrategie integrieren”, erklärt Nadja Picard.

 

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