Das von Depotbanken verwahrte Vermögen deutscher Fonds ist im Jahr 2021 um 11,4 Prozent gestiegen.

 

Insgesamt betreuten die 34 Verwahrstellen in Deutschland zum Jahresende 2021 ein Vermögen von 2.857 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 2.565 Milliarden Euro. Die aktuelle Liste führt BNP Paribas mit einem Vermögen von 736 Milliarden Euro an. Es folgen die State Street Bank mit 374 Milliarden Euro und HSBC Trinkaus & Burkhardt mit 332 Milliarden Euro. 31 Verwahrstellen sind im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds mit einem Vermögen von 2.535 Milliarden Euro tätig, zehn mit offenen Immobilienfonds mit einem Vermögen von 286 Milliarden Euro. Im Segment der geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuchs aufgelegt sind, betreuen 13 Verwahrstellen ein Netto-Vermögen von 36 Milliarden Euro.

Die Verwahrstellenstatistik umfasst Angaben zu in Deutschland aufgelegten offenen Wertpapierfonds und Immobilienfonds sowie geschlossenen Investmentfonds gemäß Kapitalanlagegesetzbuch, unabhängig von einer Mitgliedschaft im deutschen Fondsverband BVI. Die Statistik erstellt der BVI in Zusammenarbeit mit dem Praxisforum Depotbanken.

 

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Die DWS steht solidarisch zu den Menschen in der Ukraine.

 

Die Entwicklung der vergangenen Woche markiert einen traurigen Wendepunkt in Europa, wo die Freiheit über Jahrzehnte der Eckpfeiler des gemeinsamen Wohlstands war. Dieser Angriffskrieg hat nicht nur das Vertrauen zwischen der russischen Regierung und der westlichen Welt untergraben, sondern wird auch die Sicherheitsarchitektur und die Energiepolitik Europas dauerhaft verändern und für erhebliche Unbeständigkeit sorgen.

Als global agierender Treuhänder haben wir die Verantwortung, uns den Herausforderungen des Marktes zu stellen und gleichzeitig auch verantwortlich zu handeln.

In Anbetracht der aktuellen Lage werden die von der DWS aktiv verwalteten Publikumsfonds bis auf Weiteres keine neuen Investitionen in russische Wertpapiere tätigen. Darüber hinaus werden wir in aktiv gemanagten Publikumsfonds, die ein signifikantes Exposure zu Russland aufweisen, die Ausgabe neuer Anteile aussetzen und deren bestehendes Russland-Engagement im Sinne unserer Kunden managen – im Einklang mit den einzelnen Anlagerichtlinien der Fonds und unseren treuhänderischen Pflichten.

Wir werden alle von der Europäischen Union, dem Vereinigten Königreich und den USA gegen russische Unternehmen verhängten Sanktionen umsetzen.

 

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Deutsche Asset Management International GmbH, Mainzer Landstr. 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 – 910 – 12371,Fax: +49 (0) 69 – 910 – 19090, www.dws.com

FERI sieht unfreundliches Szenario für Anlagejahr 2022 bestätigt

 

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die umgehenden Sanktionsmaßnahmen markieren einen epochalen Umbruch und ein radikal neues geopolitisches Szenario mit weitreichenden Konsequenzen für Politik, Weltwirtschaft und Kapitalmärkte. Für die internationalen Börsen sind kurzfristig weitere Schocks und Unsicherheiten zu erwarten. Das massive Sanktionspaket der EU und anderer Länder signalisiert, zusammen mit weiteren wichtigen Beschlüssen, einen epochalen Politikwechsel beim Umgang mit Russland. Nach Einschätzung von FERI seien die neuesten politischen Schritte in ihrer Bedeutung kaum zu unterschätzen. „Speziell in Deutschland läuft nun eine Kehrtwende bei vielen strategischen Themen, von Geopolitik über Verteidigung bis hin zu Energieversorgung. Viele Denkverbote werden abrupt aufgelöst – gleichzeitig nehmen inflationäre Risiken nochmals deutlich zu“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer von FERI.

Umbau traditioneller Wirtschaftsbeziehungen als Inflationstreiber

Zwischen Europa und Russland finde nun eine beschleunigte Rückabwicklung bisheriger, oftmals relativ enger wirtschaftlicher Verflechtungen statt. Dies führe zu einer strategischen Entkopplung, vergleichbar der Entfremdung zwischen den USA und China. Mit Blick auf Russland liege der Fokus auf der Energie- und Rohstoffversorgung, wo nun sogar Deutschland seine Abhängigkeit reduzieren wolle. Je nach Verlauf und Dauer des Ukraine-Konflikts seien aber auch noch andere Faktoren relevant. Falle die Ukraine als wichtiger Lieferant von Getreide, Düngemitteln sowie anderen Rohstoffen und Vorprodukten längere Zeit aus, hätte dies in vielen Bereichen erhöhten Preisdruck zur Folge. „Der Ukraine-Konflikt verschärft den Prozess fortschreitender Deglobalisierung. Waren dafür bislang der Handelsstreit mit China und die Corona-Pandemie verantwortlich, erzwingt nun ein radikal neues geopolitisches Szenario den teuren Umbau von Wertschöpfungs- und Lieferketten“, erklärt Rapp.

Margendruck bei Unternehmen erhöht Risiken am Aktienmarkt

Selbst nach einem baldigen Ende des akuten Konflikts in der Ukraine seien somit in vielen Sektoren steigende Preise zu erwarten. Der resultierende Margendruck belaste den Ausblick für die Unternehmensgewinne im laufenden Jahr weiter und erhöhe somit die generellen Risiken an vielen Aktienmärkten. „Trotz der jüngsten Korrekturen sind viele dieser mittelfristigen Belastungseffekte noch nicht voll eingepreist. Unser schon bislang eingetrübtes Prognosebild für die Aktienmärkte im Jahr 2022 erhält dadurch einen weiteren Dämpfer“, so Rapp. Zwar könnten zunehmende Makro-Risiken bei Notenbanken wie der EZB ein erneutes Umdenken auslösen, was auf eine Verlängerung der Wertpapierkäufe hinauslaufen würde. „Allerdings würde das schon existierende Inflationsproblem an den Märkten dadurch weiter verschärft“, warnt Rapp. Investoren sollten deshalb auch weiterhin auf eine erhöhte Inflationsresistenz ihrer Portfolios achten, so die generelle FERI-Empfehlung.

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Privatkunden in Deutschland sollen auch beim Handel mit Futures davor geschützt werden, in hoch-volatilen Marktsituationen ihr gesamtes Vermögen zu verlieren.

 

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) plant daher, die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf von Futures mit Nachschusspflichten zu beschränken. Privatkunden dürften mit diesen Produkten dann nicht mehr handeln. Nachschusspflichten bei finanziellen Differenzkontrakten (Contracts for Difference, CFD) hatte die deutsche Finanzaufsicht bereits 2017 verboten.

Für Privatkundinnen und -kunden ist der Handel mit Finanzprodukten, die mit einer Nachschusspflicht verbunden sind, aus Sicht der BaFin mit erheblichen Risiken verbunden. In hoch-volatilen Marktsituationen können diese Produkte unbegrenzte Verluste nach sich ziehen. Reicht das eingesetzte Kapital eines Anlegers nicht aus, um Verluste auszugleichen, muss dieser mit seinem sonstigen Vermögen dafür ein-treten. Kleinanleger können weitaus mehr verlieren als ihr eingesetztes Kapital und mussten in der Vergangenheit teilweise sechsstellige Euro-Beträge als Nachschuss leisten.

Nach ihrem Retail-Verbot für CFD mit Nachschusspflichten beobachtet die BaFin aktuell, dass Anbieter verstärkt Futures mit Nachschusspflichten an Privatkunden vermarkten. Derzeit kommen zudem vermehrt Mini- und Micro-Future-Produkte mit Nachschusspflichten auf den Markt. Diese richten sich aufgrund ihrer geringeren Kontraktgröße und damit niedrigeren Eintrittsschwelle speziell an Kleinanleger. Die BaFin will mit ihrer Produktinterventionsmaßnahme sicherstellen, dass sich der Verlust von Privatkunden wie bei CFD auch bei Futures künftig auf den Betrag beschränkt, den diese investiert haben.

Die Aufsicht kann die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf von Finanzinstrumenten beschränken oder verbieten, um Kleinanleger zu schützen (Art. 42 Markets in Financial Instruments Regulation, MiFIR). Den Entwurf ihrer Produktinterventionsmaßnahme hat die BaFin heute veröffentlicht. Bis zum 17. März 2022 besteht Gelegenheit, dazu Stellung zu nehmen.

Futures

Futures sind unbedingte Terminkontrakte, die an Terminbörsen gehandelt werden. Sie verpflichten beide Vertragspartner, eine bestimmte Menge eines Basiswertes (Kontraktgegenstand) zu einem bei Vertragsabschluss festgelegten Preis und Zeitpunkt zu liefern (Short-Position) oder abzunehmen (Long-Position). Sowohl Käufer als auch Verkäufer müssen ihrer Liefer- bzw. Abnahme- und Zahlungsverpflichtung nachkommen. Das Verlustpotenzial ist bei Long-Futures auf die Höhe des Futures (Kontraktwert) begrenzt, bei Short-Positionen jedoch in der Höhe unbegrenzt. Kleinanleger können Futures nicht unmittelbar an einer Terminbörse handeln, sondern lediglich über Wertpapierdienstleistungsunternehmen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt, Telefon: 0228 / 4108-0, www.bafin.de

Chartered Investment schreibt Geschichte: Am 8. Dezember 2021 emittierte die Opus – Chartered Issuances S.A., handelnd für ihr Compartment 365 das weltweit erste Kryptowertpapier nach deutschem Recht.

 

Die Eintragung im Kryptowertpapierregister übernahm die extra für diesen Zweck gegründete Tochterfirma E-SEC GmbH. Die Kryptowertpapiere mit dem Namen “ZSquare Venture Opportunity Crypto Security” unterliegen den strikten Regeln des eWpGs – die e-Sec GmbH fungiert als Kryptowertpapierregisterführer gemäß § 16 eWpG und nutzt als fälschungssicheres Aufzeichnungssystem die Ethereum-Blockchain.

Daniel Maier, Geschäftsführer von Chartered Investment, kommentiert: „Dieser Schritt ist ein Meilenstein für Chartered Investment und bietet uns die Möglichkeit, erstmals auf der Ethereum-Blockchain basierte Anleihen zu emittieren.“

Mit der Gründung einer eigenen GmbH für die Emission und Abwicklung blockchainbasierter Wertpapiere wird der Geschäftszweck der Chartered Investment als führender, unabhängiger CMaaS-Anbieter (Capital Markets as a Service) konsequent weiterentwickelt. Um den historischen Meilenstein gebührend zu feiern, wurde die Emission durch foreverontheblockchain für die Ewigkeit CO2-neutral in der Bitcoin-Blockchain festgehalten und die Erstinvestoren wurden mit einem entsprechenden Zertifikat ausgestattet.

Über die Chartered Investment Germany GmbH:

Chartered Investment ist ein führender, unabhängiger CMaaS-Anbieter (Capital Markets as a Service), der seine mehr als 100 B2B-Kunden durch die Entwicklung von maßgeschneiderten Investment-Produkten und Index-Lösungen unterstützt. Seit 2013 hat Chartered Investment mehr als 350 Verbriefungen begleitet und ist damit führend bei der Produktion alternativer Investments. Mehr als 500 abgeschlossene Transaktionen und Indexlösungen sowie über 2,75 Milliarden US-Dollar ($) verbriefte Vermögenswerte belegen die quantitative Leistungsbilanz des Unternehmens. Chartered Investment betreibt mit Chartered Opus eine bankunabhängige, in Luxemburg ansässige Emissionsplattform für verbriefte Investment-Produkte, die diese Produkte herstellt, strukturiert, emittiert und während des gesamten Lebenszyklus betreut und verwaltet.

Über die E-SEC GmbH:

Die E-SEC GmbH wurde 2021 gegründet, um Emittenten bei der Emission von Kryptowertpapieren als Registerführer zu unterstützen. Das Team der E-SEC kombiniert dabei juristisches und technisches Know-how mit einer langjährigen Expertise im Financial Engineering. Durch die Nutzung der Blockchaintechnologie erschließt die E-SEC neue Finanzierungswege für Emittenten. Gemeinsam mit der Emissionsplattform Chartered Opus revolutioniert sie die Tokenisierung von Assets und verbindet On-Chain Netzwerke mit On-Chain Finanzprodukten.

 

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Chartered Investment Germany GmbH, Fürstenwall 172a/6. OG, 40217 Düsseldorf, Tel: 0211 93678250, https://chartered-investment.com

Starke Nachfrage nach Fondsvehikeln mit Crypto-Exposure ungebrochen

 

Nach umfangreichen Vorbereitungen fungiert die Privatbank Donner & Reuschel ab sofort als Verwahrstelle für den BIT Crypto Opportunities Spezialfonds der Berliner Fondsgesellschaft BIT Capital, der einen signifikanten Anteil seines Portfolios in direkt gehaltenen Kryptowerten hält. Als Partner sind die HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH als Kapitalverwaltungsgesellschaft und das Bankhaus von der Heydt eingebunden.

“Digital Assets bieten ein interessantes Chancen-Risikoprofil – und zweifelsohne ist eine Allokation in Kryptowerte auch nicht für jeden Anlegertypus geeignet. Nichtsdestotrotz nehmen wir, sicherlich auch aufgrund der guten Performance vieler Kryptowerte, eine große Nachfrage aus dem Markt wahr, die wir gern bedienen wollen”, sagt Marcus Vitt, Vorstandssprecher der Bank. “Nachdem wir das Angebot im ersten Schritt mit starken Partnern anbieten, wollen wir im Jahr 2022 auch selbst die Kryptoverwahrlizenz beantragen – in der Zwischenzeit arbeiten wir diesbezüglich mit dem Bankhaus von der Heydt aus München zusammen, die die Kryptoverwahrung für uns übernehmen. Wir fungieren an dieser Stelle als Verwahrstelle für das Sondervermögen.”

Für die Umsetzung hat man sich mit der DLC Distributed Ledger Consulting GmbH die einzige Blockchain-Spezialberatung für semiprofessionelle und professionelle Finanzmarktteilnehmer als Begleiter mit ins Haus geholt. Dr. Sven Hildebrandt, CEO der DLC, sagt: “Gerade im stark regulierten Umfeld ist die rechtlich korrekte Umsetzung von Vorhaben dieser Art immer noch herausfordernd und abschließende Guidance fehlt häufig noch – umso mehr freut es mich, dass wir jetzt nach intensiven Vorarbeiten endlich starten können. Darüber hinaus bleibt es ja auch im Jahr 2022 spannend, da die große Adoption von Kryptowerten gerade erst begonnen hat. Unserer Kenntnis nach dürfte es auch das erste Set-Up in dieser Form sein.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DLC Distributed Ledger Consulting GmbH, An der Alster 21, 20099 Hamburg, Tel: +49 251 981156-4070,www.distributed-ledger-consulting.de

Aktienfonds verdoppeln Zuflüsse, Mischfonds mit neuer Bestmarke beim Neugeschäft

 

„2021 war ein Ausnahmejahr. Die Fondsgesellschaften verwalten mit 4.334 Milliarden Euro ein Rekordvermögen, und Fonds erzielten mit einem Neugeschäft von 256 Milliarden Euro ihr bestes Absatzjahr“, sagt Alexander Schindler, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, auf der Pressekonferenz. Die Gründe für den Absatzrekord sind die Inflationsrate von 3,1 Prozent im letzten Jahr sowie die Negativzinsen. Zuletzt waren Anleger in den 70er Jahren mit so niedrigen Realzinsen konfrontiert. Angesichts dieser Lage haben viele Bürger 2021 die Wertpapieranlage für sich entdeckt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Sparer auch in Publikumsfonds anlegen. „Besonders stark ist die Zahl der Verträge mit Fondssparplänen gestiegen, wie einige Mitgliedsgesellschaften im vergangenen Jahr berichtet haben. Viele Sparer haben offenbar ihre chronische Distanz zur Wertpapieranlage verloren“, sagt Schindler.

Die kräftigen Mittelzuflüsse und die steigenden Aktienkurse haben zu der neuen Bestmarke beim verwalteten Vermögen geführt. In den letzten zehn Jahren ist das Vermögen um über 140 Prozent gestiegen. Der deutsche Fondsmarkt bestätigt damit einmal mehr seine führende Position in Europa. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank ist Deutschland mit einem Anteil von 27 Prozent der größte Fondsmarkt in der EU. In Deutschland sind offene Spezialfonds mit einem Vermögen von 2.188 Milliarden Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 634 Milliarden Euro entfallen fast zwei Drittel des ver-walteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften. Eine weitere Best-marke gibt es bei den offenen Publikumsfonds. Sie verwalten ein Rekordvermögen von 1.471 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist das Wachstum der geschlossenen Fonds. Ihr Netto-Vermögen ist in den letzten drei Jahren von 14 auf 41 Milliarden Euro gestiegen. Der Anstieg zeigt, dass die Bedeutung von alternativen Anlageklassen wie zum Beispiel „Private Equity“ und „Private Debt“ für institutionelle Investoren angesichts der Nullzinsen und der attraktiven Renditechancen an den Privatmärkten erheblich zugenommen hat. Allein Beteiligungsfonds haben ihre Assets in den letzten drei Jahren auf 24 Milliarden Euro fast verzehnfacht.

Mit Zuflüssen von 256 Milliarden Euro beim Neugeschäft erzielten Fonds einen neuen Absatzrekord. Die stabile Stütze im Neugeschäft sind offene Spezialfonds. Ihnen floss mit netto 131 Milliarden Euro eine neue Rekordsumme zu. Bislang war 2015 mit 121 Milliarden Euro ihr stärkstes Absatzjahr. Offene Publikumsfonds übertrafen beim Neugeschäft mit 118 Milliarden Euro deutlich ihre Rekordmarke aus dem Jahr 2000 (75 Milliarden Euro). Seit 2019 haben Publikumsfonds ihre Zuflüsse pro Kalenderjahr jeweils mehr als verdoppelt. Dazu haben vor allem Privatanleger beigetragen. Nach Angaben der Bundesbank entwickeln sie sich seit 2013 wieder zur tragenden Säule bei den Zuflüssen von Publikumsfonds. In den letzten beiden Jahren entfielen zusammen über 90 Prozent des Neugeschäfts von Publikumsfonds auf Privatanleger.

Deutsche Fondsgesellschaften vorsichtig bei Klassifizierung ihrer Fonds als nachhaltig

Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen erzielten 2021 Zuflüsse von 60 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 21 Milliarden Euro. Die Fondsbranche verwaltet insgesamt 588 Milliarden Euro in Publikums- und Spezialfonds, die gemäß Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung als nachhaltig gelten. Damit stecken 16 Prozent des gesamten Fondsvermögens in Produkten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Bei Publikumsfonds sind es 31 Prozent. Im Vergleich zu anderen Fondsmärkten ist der Anteil eher gering. In Frankreich zum Beispiel liegt er bei 60 Prozent. In der EU entfallen im Schnitt 40 Prozent des Publikumsfondsvermögens auf Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Offenbar sind die Fondsgesellschaften in Deutschland bei der Klassifizierung ihrer Fonds als nachhaltig im Sinne der Offenlegungsverordnung vorsichtiger als ihre Kollegen im Ausland, die ihre Fonds deutlich offensiver als nachhaltig im Sinne der Offenlegungsverordnung einstufen.

Beim Neugeschäft der offenen Publikumsfonds führen Aktienfonds mit 50 Milliarden Euro die Absatzliste erneut an. Allein im ersten Quartal des letzten Jahres erzielten sie fast die Hälfte des Neugeschäfts. Im Gesamtjahr 2021 haben sich die Zuflüsse in Aktienfonds gegenüber 2020 (20,9 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt. Aktiv gemanagte Aktienfonds erzielten netto 31,8 Milliarden Euro und Aktien-ETFs 18,2 Milliarden Euro. Mischfonds verbuchen seit zehn Jahren Zuflüsse. Nachdem sie in den Jahren 2013 bis 2018 mit großem Abstand die Absatzliste anführten und Absatzrekorde erzielten, verharrte das Neugeschäft 2019 und 2020 auf vergleichsweise geringem Niveau. Im letzten Jahr erreichten sie mit Zuflüssen von 41,8 Milliarden Euro eine neue Bestmarke im Neugeschäft. Der Auslöser für diesen Rekord war die Rekordfahrt des Dax nach dem Einbruch im März 2020, die Anfang 2021 zu einer positiven Stimmung der Anleger gegenüber Aktien führte. Sparer, die von den Renditechancen der Aktien profitieren, aber das Risiko reduzieren wollen, haben dann Mischfonds statt Aktienfonds gekauft. An dritter Stelle im Neugeschäft folgen Rentenfonds mit Nettozuflüssen von 10,3 Milliarden Euro. Immobilienfonds verzeichneten Zuflüsse von netto 7,2 Milliarden Euro.

 

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Bestwerte auch bei Stärke und Qualität des Dealflows

 

Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt kann im 4. Quartal 2021 die historische Bestmarke aus dem Vorquartal von 41,6 Saldenpunkten halten. Über das Gesamtjahr gesehen hat das VC-Geschäftsklima in Deutschland im vergangenen Jahr das mit Abstand höchste Niveau seit Start des Barometers erreicht. Dies ist vor allem auf die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen, die sich über das gesamte Jahr hinweg verbessert hat. Der entsprechende Indikator steigt zum Jahresende um 4,5 Zähler auf 45,4 Saldenpunkte, während der Indikator für die Geschäftserwartung auf 37,9 Saldenpunkte leicht verliert (-4,5).

Unter den einzelnen Komponenten des Geschäftsklimas sind sowohl Qualität als auf Höhe des Dealflows auf Bestwerte gestiegen. Die Nachfrage nach Venture Capital durch vielversprechende Start-ups war 2021 somit offenbar höher denn je. Auch das Fundraisingklima war über das gesamte Jahr gesehen noch nie besser und lag in allen vier Quartalen auf höchstem Niveau. Demgegenüber erreichte das Exitklima seinen bisherigen Bestwert im zweiten Quartal, verschlechterte sich im Jahresverlauf wieder und lag im Jahresmittel nur knapp über dem bisherigen Top-Niveau der Jahre 2017/2018. Mit Blick auf die Exitkanäle war das Klima für Börsengänge (“Initial Public Offerings”/IPOs) im Jahr 2021 aber überragend, was sich in einer hohen Zahl tatsächlicher IPOs widerspiegelt. Hingegen fiel die Zufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen im zweiten Quartal 2021 auf ein Rekordtief. Im Jahresmittel war sie aber kaum schlechter als in den Vor-Corona-Jahren

“Angesichts der Investitionsrekorde, die wir 2021 gesehen haben, war ein zum Jahresende weiterhin sehr gutes VC-Geschäftsklima zu erwarten”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Dass die Bestmarke gehalten werden konnte, setzt einen angemessenen Schlusspunkt. Die Aussichten, dass der VC-Markt 2022 ähnlich volumenstark bleibt, haben sich aber eingetrübt. Denn die Investitionsaktivität könnte sich mit den nahenden Zinsschritten der Notenbanken abkühlen. Vielleicht ist der deutsche Markt davon etwas weniger betroffen, weil hiesige Start-ups aufgrund ihrer Innovationskraft und ihres unternehmerischen Talents auf hohes internationales Interesse stoßen. Unsere Abhängigkeit von außereuropäischen Investoren bei großen Finanzierungsrunden macht aber deutlich, wie wichtig es ist, das hiesige VC-Ökosystem weiter auf- und auszubauen. Daher begrüße ich es sehr, dass die ersten Bausteine des Zukunftsfonds bereits ihre operative Arbeit aufgenommen haben.”

“2021 war mit Blick auf die Marktstimmung und die Marktzahlen ein Rekordjahr für den deutschen Venture Capital-Markt. Das Startup-Ökosystem und der gesamte Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland haben einen großen Schritt gemacht”, ergänzt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK. “Die starken Einschätzungen zum Dealflow belegen die enorme Nachfrage nach Venture Capital durch Startups. Erfreulicherweise steht dank des hervorragenden Fundraising-Umfelds dieser Nachfrage auch ein wachsendes Kapitalangebot gegenüber. Wir sind optimistisch für 2022. Der leichte Rückgang des Indikators für die Geschäftserwartungen, ist ein Zeichen für eine gewisse Stabilisierung, was angesichts des dynamischen Stimmungsaufschwungs seit Beginn der Pandemie aber eher gesund ist.”

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Bei der Verfolgung der individuellen Investmentziele gilt es eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen.

 

Die Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments hat jahrelange Erfahrung in der Betreuung von Anlegern und unterstützt diese dabei, ihr Vermögen langfristig zu optimieren. Welche Themen für erfolgreiche Investoren besonders im Mittelpunkt stehen und worauf es beim Vermögenserhalt und -Wachstum wirklich ankommt.

Risikoabwägung und die richtige Anlagestrategie

Viele Anleger haben ein unzureichendes Verständnis von Risiko und investieren zu konservativ, obwohl sie langfristiges Wachstum benötigen, um ihre Anlageziele zu erreichen – diese Art von Portfolio erhöht die Wahrscheinlichkeit, das Portfolio auf lange Sicht aufzubrauchen. “Auch wenn sich Aktien teilweise riskant anfühlen, können sie sehr viel wahrscheinlicher als andere Anlageformen zum langfristigen Portfoliowachstum beitragen und das Risiko minimieren, im Ruhestand an Geldmangel zu leiden”, berichtet Torsten Reidel, Geschäftsführer von Grüner Fisher Investments. Als häufiger Bestandteil konservativer Strategien werden Anleihen zwar oftmals als “sicherer” angesehen – betrachtet man längere Perioden von etwa 30 Jahren, erzielten Anleihen jedoch stets geringere Renditen und zeigten sich volatiler. Als großes Risiko sieht die Grüner Fisher Investments GmbH an, dass Anleger das für Ihre Zielerreichung erforderliche Wachstum verpassen, weil Sie kurzfristigen Schwankungen ausweichen. Der gewünschte Lebensstil ist bei nicht ausreichendem Kapitalwachstum aufgrund von Inflation und geplanten Entnahmen dann häufig nicht mehr beizubehalten. “Aktien fühlen sich riskanter an, erzielen aber höhere durchschnittliche Renditen über lange Zeiträume hinweg. Wir verstehen die Angst vor dem Risiko – kurzfristige Volatilität kann sich gefährlich anfühlen und zu Verhaltensfehlern führen. Deshalb unterstützen wir unsere Kunden als Vermögensverwalter auch bei der Risikoabwägung und auf dem Weg durch die Volatilität”, so Reidel weiter.

Zur Reduzierung des Risikos setzen einige Anleger außerdem auf die Beauftragung mehrerer Finanzmanager anstelle von einem. Dies kann bei der Anlagestrategie jedoch zu erheblicher Ineffizienz führen: Unterschiedliche Manager verfolgen häufig verschiedene Anlagephilosophien und treffen nicht dieselben Entscheidungen für das verwaltete Geld. Letztere können im Zweifel sogar in direktem Widerspruch zueinanderstehen: “Dadurch sinkt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Kosten steigen. Während ein Manager Aktien kauft und der andere sie verkauft, zahlen Sie Transaktionskosten für eine effektiv gleichbleibende Strategie. Viele vermögende Investoren setzen deshalb auf nur einen einzigen, vertrauensvollen Partner bei der Anlagestrategie.” Kennt dieser die Gesamtsituation, also beispielsweise Finanzziele als auch Nachlassplanung und steuerliche Ausgangslage des Anlegers, kann er die Strategie genau den finanziellen Bedürfnissen anpassen.

Inflation und Altersvorsorge einkalkulieren

Die Fortschritte in der Gesundheitsvorsorge haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einer höheren Lebenserwartung und besserer Gesundheit geführt. Was dabei häufig übersehen wird: Die Kaufkraft eines Portfolios kann im Laufe der Zeit durch Inflation sinken. Möglicherweise wird also stärkeres Wachstum als angenommen benötigt, um den Wohlstand steigern und den aktuellen Lebensstil beibehalten zu können. Wachstumsorientierte Anlagen über einen längeren Zeitraum gewinnen deshalb an Relevanz – vermögende Investoren sind sich dessen meist bewusst.

Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass das Portfolio auch während des Ruhestands bestehen bleibt, ist die Planung der Altersvorsorge entscheidend. Viele Anleger zahlen in eine private Altersvorsorge ein oder bauen sich eigenständig Vermögenswerte auf. Einige der Altersvorsorgepläne bieten jedoch nur eingeschränkte Anlagemöglichkeiten wie etwa Investmentfonds – diese sind häufig nicht auf die Anlageziele abgestimmt und vernachlässigen Faktoren wie Anlagehorizont, Allokationspräferenzen, Lebenserwartung, und Einkommen des Investors. Damit das Vermögen einen ausreichenden Zeitraum erhalten bleibt, sind Renditen erforderlich, die unter anderem durch Aktien erreicht werden können.

Über Grüner Fisher Investments:

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als “Great Place to Work” (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Global wurden zum 31.12.2021 Vermögenswerte von mehr als 183 Milliarden Euro von Fisher Investments und seinen Tochterunternehmen verwaltet – mehr als 143 Milliarden Euro davon für Privatinvestoren, 37 Milliarden Euro für institutionelle Investoren und 2 Milliarden Euro an Betriebsrenten für kleine und mittlere Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne “Portfolio Strategy” und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Grüner Fisher Investments GmbH, Sportstraße 2 a, 67688 Rodenbach, Tel: +49 6374 9911 – 0, www.gruener-fisher.de

Joseph V. Amato, Neuberger Bermans President und CIO Equities, äußert sich in seinem aktuellen Kommentar zu den Hintergründen der andauernden Inflation.

 

Er beleuchtet, inwiefern die unterschiedlichen Sichtweisen des Marktes und der Zentralbanken auf die Problematik die Situation verschärfen:

Die Herausforderung der angebotsgetriebenen Inflation

  • Neuberger Berman sieht Gründe für die Inflation sowohl auf der Nachfrage- als auch der Angebotsseite
  • Mangelnde Logistikkapazitäten werden als wesentlicher Faktor für den Preisdruck gesehen
  • Neuberger Berman rechnet dieses Jahr mit anhaltender Volatilität

Wenn die jährliche Inflationsrate auf 7,5 Prozent zum Vorjahr steigt, wird sie zwangsläufig zu einem großen Thema. Es sind aber vor allem die besonderen Ursachen, die den derzeitigen Preisauftrieb so speziell – und vielleicht auch hartnäckig – machen. Vor allem für die Notenbanken wäre das eine Herausforderung.

Eine straffere Geldpolitik bringt weder LKW-Fahrer noch Fabrikarbeiter zurück an ihre Arbeitsplätze. Sie sorgt weder für zusätzliche Lagerkapazitäten noch für schnellere Containerschiffe oder effizientere Häfen, sodass der Rückstau abgebaut werden kann. Michael Barr aus dem Aktien-Recherche-Team bei Neuberger Berman kommt in seiner Datenanalyse aber zu dem Schluss, dass anders als in vergangenen Inflationsperioden, genau diese Faktoren zurzeit für den Preisauftrieb sorgen.

Logistikkapazitäten kommen nicht nach

Oft heißt es, die derzeitige Inflation sei angebots- und nicht nachfragegetrieben. Bei Neuberger Berman sieht man das grundsätzlich ähnlich. Es sei aber auch nicht verkehrt, die Gründe auf der Angebots- und Nachfrageseite gleichermaßen zu sehen.

Ein Großteil des Preisschocks scheint mit dem Siegeszug des E-Commerce während der Pandemie zu tun zu haben, der sich hartnäckig hält. Es gibt einfach nicht genügend Logistikkapazitäten. Nach Angaben der amerikanischen Zensusbehörde ist der E-Commerce in den USA 2020 um über 32 Prozent gewachsen, die Lagerfläche aber nur um 2 Prozent.

Auch die LKW-Kapazität hält kaum mit der neuen Nachfrage Schritt. Der Outbound Tender Reject Index (OTRI) der Plattform für Frachtdatenprognosen SONAR, der den Anteil der von Spediteuren abgelehnten Aufträge misst, stieg 2020 auf 25 Prozent. Ein kurzfristiger Anstieg ist nicht ungewöhnlich, wohl aber ein so hoher Wert über mehr als ein Jahr. Ähnliche Engpässe gibt es auch in der Produktion. Es spricht viel dafür, dass auch sie von Dauer sind.

Mit etwa 15.000 US-Dollar je 40-Fuß-Container (FEU) sind die durchschnittlichen Frachtraten für Ozeantransporte heute zehnmal so hoch wie vor der Pandemie, schreibt SONAR – und das, obwohl laut Alphaliner nur zwei Prozent der internationalen Containerschiffflotte zurzeit stillliegt. Und mehr noch: Den Terminmärkten nach zu urteilen werden die Frachtraten auch 2024 noch über 8.000 US-Dollar betragen.

Selbst wenn man so viel zahlen will, könnte die Löschung der Fracht scheitern: Normalerweise liegen vor den Häfen an der amerikanischen Westküste etwa 15 bis 20 Schiffe auf Reede. Zu Jahresbeginn waren es nach Angaben der Hafenbehörde in Los Angeles über 100. Seitdem hat der Stau saisonbedingt etwas nachgelassen, aber noch immer ist die Warteschlange ungewöhnlich lang. Ob sich das bald normalisiert, ist schwer abzuschätzen.

Steigende Preise bringen geldpolitische Risiken

All das kann erklären, warum die amerikanische Produzentenpreisinflation im Januar über den Erwartungen der Volkswirte lag und der bereinigte Mittelwert der Verbraucherpreisinflation (ohne die größten Preisänderungen in beide Richtungen) so hoch ist wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1983. Dabei geht es nicht nur um Energie und Gebrauchtwagen – die Gebrauchtwagenpreise sind 2021 um 37,3 Prozent gestiegen –, sondern um das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage in der gesamten Wirtschaft.

Bis jetzt haben sich Unternehmen und Verbraucher dadurch noch nicht allzu sehr aus der Ruhe bringen lassen. So berichtet der Finanzdatendienstleister FactSet, dass bis zu drei Viertel der S&P-500-Unternehmen in ihren Telefonkonferenzen für das vierte Quartal die Inflation erwähnt haben. Die Schätzungen der Nettogewinnmargen für dieses Jahr haben sich dennoch nicht geändert. Man scheint auf seine Preismacht zu vertrauen. Der überraschend starke Anstieg der amerikanischen Einzelhandelsumsätze im Januar spricht dafür, dass sich die Unternehmen nicht überschätzen.

Doch mit jeder Woche, in der die Preise weiter steigen, wachsen die geldpolitische Risiken für die Anleger. Zeit und Marktkräfte werden die Inflation irgendwann dämpfen, aber die derzeitigen Angebotsengpässe könnten zum Teil noch jahrelang Probleme machen. Schon letztes Jahr erklärte Neuberger Berman, dass ein Ende der 20-jährigen Niedriginflationsphase erwartet werde und die Teuerung in den nächsten Konjunkturzyklen strukturell höher sein dürfte.

Wenn moderate Zinserhöhungen die Teuerung nicht eindämmen, hat das mehr mit Schiffen auf Reede als mit übersteigerter Kauflust zu tun. Vielleicht riskiert die Fed wirklich eine zu schnelle Straffung, um die Inflation etwas zu dämpfen. Das sieht das Anleiheteam von Neuberger Berman allerdings anders und erwartet, angesichts der komplexen Mischung aus vorübergehenden und strukturellen Inflationstreibern, ein maßvolles Vorgehen. Zieht der Markt jedoch andere Schlüsse, droht Volatilität.

Gemeinsame Regeln: Halma oder Schach?

Und selbst wenn die Fed das für die USA Richtige tut, muss das für andere Länder nicht ideal sein. Faktisch ist die Fed die Notenbank der Welt. Vielleicht ist die für die USA angemessene Geldpolitik aber für andere Länder zu straff.

Obwohl der Energiepreisanstieg wegen des Ukraine-Konflikts wohl vor allem Europa trifft, sind die Angebotsengpässe in den USA aus einer Reihe von Gründen größer. So wurden in Europa während der Pandemie nur wenige Arbeiter entlassen, da in großem Stil auf Kurzarbeit gesetzt wurde. In den USA wurde hingegen das Arbeitslosengeld erhöht. Vielleicht ist das ein Grund für die Ungleichgewichte am US-Arbeitsmarkt und den großen Personalmangel.

Betrachten wir nur ein Beispiel aus der Lieferkette: Als die Weltbank und IHS Markit letztes Jahr ihren neuen Container Port Performance Index vorstellten, war der effizienteste amerikanische Hafen Philadelphia, auf Platz 83. Los Angeles stand auf Platz 328 von 351. Auf den oberen Rängen fanden sich Häfen in Asien, dem Nahen Osten und Nordafrika. Der effizienteste europäische Hafen war Algeciras in Spanien auf Platz 10.

All dies spricht dafür, dass Asien und Europa eine expansivere Geldpolitik vertragen könnten als die USA. Die Europäische Zentralbank könnte damit einen massiven Anstieg der Peripherieländerspreads verhindern. Die Bank of Japan könnte erreichen, dass die Wirtschaft weiterwächst, so wie im letzten Jahr, dem ersten Wachstumsjahr seit 2018. Auch könnte China den Abschwung dämpfen. Die People’s Bank of China lockert jetzt die Geldpolitik, während die Fed eine Straffung vorbereitet.

Für Neuberger Berman sind das die Gründe, weshalb die Anleger so sehr auf die Inflation, ihre Ursachen und die Verlautbarungen der Fed achten. Wenn die Notenbank aber nur die Nachfrageseite im Blick hat, während für die Wirtschaft Angebotsfaktoren im Mittelpunkt stehen, könnte es in den USA, aber auch weltweit Probleme geben. Es kann nicht gutgehen, wenn der eine Halma und der andere Schach spielt. Das ist einer der Gründe dafür, warum Neuberger Berman dieses Jahr mit anhaltender Volatilität rechnet.

 

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Die Senkung der Kosten für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen führt zu einer weiteren Senkung der Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff.

 

Auch wenn grüner Wasserstoff sich noch nicht wirtschaftlich rechnet, dürfte er in den nächsten drei bis fünf Jahren im Vergleich zur Verwendung fossiler Brennstoffe in bestimmten Branchen wettbewerbsfähig sein, wenn die Regierungen unterstützende politische Maßnahmen durchsetzen. Das sagt Philipp von Königsmarck, Leiter des Wholesale-Geschäfts in Deutschland, Österreich und Luxemburg bei Legal & General Investment Management (LGIM). Die Wettbewerbsfähigkeit von grünem Wasserstoff werde durch die Bepreisung von CO2-Emissionen bei Nutzung fossiler Brennstoffe sogar noch erhöht:

„Die Wasserstofftechnologie profitiert von einer beispiellosen politischen und wirtschaftlichen Dynamik. Zu Beginn des Jahres 2021 haben mehr als 30 Länder Wasserstoffstrategien erstellt, die Industrie hat über 200 Wasserstoffprojekte angekündigt und Regierungen auf der ganzen Welt haben über 70 Milliarden US-Dollar an öffentlichen Mitteln zugesagt (Quelle: Global Data, Dezember 2021).

Weltweit beträgt die gesamte bestehende und in der Planung befindliche Kapazität zur CO2-armen Produktion von Wasserstoff mehr als 37 Millionen Tonnen pro Jahr. Davon entfallen 68 % auf „grünen“ und 14 % auf „blauen“ Wasserstoff.

Wasserstoff spielt eine systemische Rolle bei der Umstellung auf erneuerbare Energien, da er eine Möglichkeit zum flexiblen Energietransfer über Sektoren, Zeit und Orte hinweg bietet. So kann grüner Wasserstoff zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Wirtschaftsbereichen wie der Stahlproduktion und dem Schwerlastverkehr entscheidend beitragen. Als CO2-freier Energieträger ermöglicht Wasserstoff den Transport von Energie aus erneuerbaren Quellen über große Entfernungen hinweg sowie die Speicherung großer Energiemengen.

Dort, wo die Elektrifizierung schwieriger umzusetzen ist, kann Wasserstoff zur Dekarbonisierung beitragen. Das ist zum Beispiel bei Stadt- und Reisebussen, kommerziellen Fahrzeugflotten, speziellen Eisenbahnsegmenten oder im Straßengüterfernverkehr der Fall. Genauso interessant ist Wasserstoff als Kraftstoff für die Binnenschifffahrt und den Kurzstreckenseeverkehr. Langfristig ist Wasserstoff sogar zur Dekarbonisierung der Luft- und Schifffahrtindustrie vorstellbar, indem synthetisches Kerosin oder andere synthetische Kraftstoffe hergestellt werden.

Auf europäischer Ebene hat Wasserstoff Priorität bei der Verwirklichung des European Green Deal und des Übergangs zu sauberer Energie bis 2050. Der Vorteil von Wasserstoff: Neben Batterien kann Wasserstoff als Speicher von Strom aus erneuerbaren Energien saisonale Schwankungen abpuffern und Produktionsstandorte mit weiter entfernten Nachfragezentren verbinden.

Bis Ende 2030 könnten sich die Investitionen in Elektrolyseanlagen in der Europäischen Union auf 24 bis 42 Milliarden Euro belaufen. Produktion, Transport und Speicherung von Wasserstoff sowie Wasserstofftankstellen würden Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Euro erfordern. Die Investitionen in die Produktionskapazitäten in der EU werden bis 2050 auf 180 bis 470 Milliarden Euro geschätzt (Quelle: Global Data, Dezember 2021).

Für Investoren birgt grüner Wasserstoff also ein enormes Potenzial. Allerdings steht grüner Wasserstoff noch am Anfang seiner Entwicklung – etwa dort, wo die Wind- und Solarenergiebranche vor zehn Jahren stand. Bei der Anlage in ETFs ist es daher wichtig, darauf zu achten, wie die einzelnen Aktien ausgewählt und allokiert werden. So kann ein gleichgewichteter Korb von Unternehmen, die sich auf das Thema Wasserstoff fokusieren, besser sein als ein nach Marktkapitalisierung gewichteter breiter Korb. Der Grund: In der Anfangsphase eines Trends, wenn die Wachstumsraten höher sind, ist es schwierig, die Unternehmen auszuwählen, die morgen zu den Gewinnern oder Verlierern gehören werden. Werden die aussichtsreichen Unternehmen gleichgewichtet, setzt der Anleger auf alle Pferde im Stall und nicht nur auf den vermeintlichen Favoriten. Um die Gleichgewichtung beizubehalten, ist eine regelmäßige Anpassung notwendig – ein so genanntes „Rebalancing“.“

Zum Produkt:

Der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF (ISIN IE00BMYDM794) war der erste Wasserstoff-ETF in Europa. Er wurde im Februar 2021 aufgelegt und hat bereits ein Volumen von 505 Millionen EUR (Stand 8. Februar 2022). Der ETF bildet den Solactive Hydrogen Economy Index NTR ab. Darin sind zurzeit 35 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette abgebildet – also von der Herstellung, Brennstoffzellenproduktion, dem Transport bis hin zur Nutzung von Wasserstoff beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Die Anteile der Titel im ETF sind und werden regelmäßig gleichgewichtet. Die Überlappung mit Standardindizes wie dem S&P 500 oder MSCI World ist aktuell geringer als ein Prozent.

 

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Durch gleichzeitige Senkung der Gebühren entsteht ein ESG-ETF auf kurzlaufende Dollar-Unternehmensanleihen zu wettbewerbsfähigen Konditionen

 

Die DWS stellt einen neuen ETF vor, der Anlegern Zugang zum Markt für Dollar-Unternehmensanleihen mit kurzer Restlaufzeit und Investment-Grade-Bewertung der führenden Rating-Agenturen ermöglicht. Zusätzlich werden bestimmte Kriterien für Umwelt- und Sozialstandards sowie für gute Unternehmensführung (Environment, Social, Governance; kurz ESG) eingehalten.

Der Xtrackers ESG USD Corporate Bond Short Duration UCITS ETF bildet die Entwicklung des Index Bloomberg MSCI USD Corporate Sustainable and SRI 0-5 Years ab. Dieser Index spiegelt die Wertentwicklung von mehr als 1.000 in Dollar denominierten Unternehmensanleihen wieder, die eine Restlaufzeit von mindestens einem Monat, aber höchstens fünf Jahren haben und ein Investment-Grade-Rating besitzen. Ausgeschlossen sind Anleihen, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen. Der Index weist eine indikative Rendite bis zur Fälligkeit von 2,11 Prozent und eine modifizierte Duration von 2,4 Jahren auf (Quelle: BlackRock Aladdin, per 15. Februar 2022). Außerdem enthält der Index strenge ESG-Filter anhand der SRI-Methodologie des Indexanbieters MSCI. SRI steht für Socially Responsible Investing, also sozial verantwortliches Investieren. Im Detail werden die Anleihen von Unternehmen ausgeschlossen, die mit der Note „BB“ oder schlechter von MSCI-ESG-Research bewertet werden sowie Emittenten mit einer MSCI-ESG-Controversies-Bewertung von schlechter als eins. Ebenso werden Unternehmen ausgeschlossen, die bestimmte Umsatzschwellen bei kontroversen Aktivitäten überschreiten oder dem Verteidigungssektor zugeordnet werden. Durch die Anwendung der Filter werden etwa 30 Prozent der Anleihen aus dem Basisindex entfernt (Quelle: Bloomberg, per 1. Februar 2022).

Dieser ETF entsteht, da bei dem 2018 aufgelegten Xtrackers iBoxx USD Corporate Bond Yield Plus UCITS ETF der Index gewechselt wird. Gleichzeitig wird die jährliche Pauschalgebühr von 0,25 Prozent auf 0,16 Prozent gesenkt. Es gibt eine Anteilklasse in Dollar und eine Anteilklasse mit Währungssicherung für Euro-Anleger. In dieser Anteilklasse beträgt die jährliche Pauschalgebühr 0,21 Prozent.

„Anleger können nun über einen Xtrackers-ETF zu wettbewerbsfähigen Konditionen in qualitativ hochwertige, kurzlaufende Dollar-Unternehmensanleihen investieren, die auch anhand von ESG-Kriterien ausgewählt sind. Wir freuen uns, unsere Palette an ESG-ETFs zu erweitern, um die Nachfrage nach diesen Anlagen zu bedienen. Die zusätzlichen ESG-Kriterien können zu einer Auswahl von Qualitätstiteln führen und helfen damit, das Risikoprofil des Produkts zu verbessern, bei einer nur moderat niedrigeren Rendite als bei einem vergleichbaren konventionellen Index“, sagt Michael Mohr, Head of Passive Products, DWS.

 

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Marktkommentar von Michael Salden, Leiter Commodities bei Vontobel:

 

 

 

  • Energieunterbrechungen drohen, wobei die Gasversorgung am stärksten betroffen ist
  • Wirkung von Sanktionen aufgrund der starken Abhängigkeit Europas von russischen Exporten zweifelhaft
  • Führende Politiker der USA und Europas könnten ein neues Iran-Ölabkommen in Erwägung ziehen
  • Die Zentralbanken könnten sich veranlasst sehen, Zinserhöhungen zu verschieben

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Rohstoffpreise auf neue Rekordhöhen getrieben, woraufhin Aktien in einer Risk-off-Bewegung der Märkte abstürzen. Während Unterbrechungen bei der Öl- und Gasversorgung drohen, rechnen die Märkte mit einer Aufweichung der Politik der wichtigsten Zentralbanken.

Bereits im Vorfeld der Krise hatten Rohstoffe eine geopolitische Risikoprämie eingepreist, die durch die Entscheidung Russlands, in die Ukraine einzumarschieren, einen weiteren Schub erhielt. Der Bloomberg Commodity Index (BCOM) ist seit Jahresbeginn um 20 Prozent gestiegen, WTI-Öl hat heute um 8 Prozent zugelegt und Brent wird bei über 100 US-Dollar gehandelt, dem höchsten Stand seit 2014. Die Gasknappheit in Europa hat sich verschärft, da Deutschland bereits am Montag die Öffnung der Nordstream-2-Gaspipeline blockierte, was weitere Probleme bei den dringend benötigten Gaslieferungen wahrscheinlich macht. Infolgedessen ist der Preis von in den Niederlanden gehandeltem Gas seit Montag um 50 Prozent angestiegen.

Die Krise wirkt sich jedoch nicht nur auf die Energieversorgung aus, da die Lagerbestände aller wichtigen Rohstoffe bereits auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken sind. Auf die Ukraine entfallen 12 Prozent bzw. 16 Prozent der weltweiten Weizen- und Maisexporte, und es bleibt abzuwarten, inwieweit die ukrainischen Häfen und die Schiffsinfrastruktur durch den militärischen Konflikt beschädigt werden. Darüber hinaus gehören die Ukraine und Russland zu den größten Exporteuren von Düngemitteln, was Risiken für die weltweite Ernährungssicherheit mit sich bringt. In der Zwischenzeit haben alle US-Getreidemärkte bereits ihre maximalen Tagesgewinne von 6 Prozent erreicht, was zu erheblichen Handelsunterbrechungen führte, und französischer Weizen ist heute um 17 Prozent gestiegen. Auf den Metallmärkten, die von russischer Dominanz geprägt sind, ergibt sich mit Blick auf die Intraday-Daten ein ähnliches Bild: Aluminium steigt um 4 Prozent, Nickel um 5 Prozent und Palladium um 7 Prozent.

Sanktionen werden auf all diesen Märkten zu weiteren Aufschlägen führen. Angesichts der Abhängigkeit Europas von russischem Gas, Industriemetallen und Düngemitteln könnten sich die Sanktionen jedoch als weniger praktikable Optionen erweisen als erhofft. Darüber hinaus hat Russland ein 150-Milliarden-Euro-Energieabkommen mit China unterzeichnet, um die Verflechtung des Landes mit dem Westen zu verringern, was die Wirkung von Sanktionen weiter untergräbt.

Der ausgewachsene militärische Konflikt hat das Risiko von Unterbrechungen der Öl- und Gasversorgung erheblich erhöht, aber es ist davon auszugehen, dass Russland seine langfristigen Energielieferverträge wie in der Vergangenheit einhalten wird. Im Gegenzug ist es unwahrscheinlich, dass Russland zusätzliches Gas liefern wird, um die europäischen Vorräte im Sommer aufzufüllen, die derzeit 20 Prozent unter dem 5-Jahres-Durchschnitt liegen. Dies könnte sich im nächsten Winter als ein großes Problem erweisen. Auch die viel diskutierte Sanktion, Russland aus dem SWIFT-Zahlungssystem auszuschließen, wird ein heikles Thema sein. Wenn Russland keine Zahlungen für seine Öl- und Gaslieferungen erhält, wird es seine Lieferungen einschränken oder sogar einstellen. Um die Situation zu entschärfen, könnten Europa und die USA eine sofortige Einigung über ein neues iranisches Ölabkommen anstreben. Ein solches Abkommen würde zwar dazu beitragen, neues Öl auf den Markt zu bringen – bis zu einer Million Barrel pro Tag in sechs Monaten -,  würde aber auch neue geopolitische Risiken im Nahen Osten schaffen.

Für die Zentralbanken rückt die Stabilisierung des Wachstums in den Mittelpunkt

Da die Krise das Wachstum in den USA und insbesondere in Europa beeinträchtigen könnte, könnten sich die großen Zentralbanken von der Inflationsbekämpfung abwenden und sich der Wiederherstellung des Wachstums und des reibungslosen Funktionierens der Kapitalmärkte zuwenden – je nachdem, wie lange die Krise andauert. In der Tat revidieren die Märkte bereits die Wahrscheinlichkeit des geplanten Zinserhöhungspfades der Fed in Erwartung einer «dovishen» Kurseänderung, da das lange Ende der US-Treasury-Kurve bereits einen starken Rückgang der Realrenditen aufweist.

 

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Seit Monaten taumelt die China Evergrande Group am Rande der Insolvenz entlang.

 

Bereits mehrfach ließ der zweitgrößte Immobilienentwickler Chinas, der mehr als 300 Milliarden Dollar Schulden angehäuft hat, Zinszahlungen für US-Dollar-Anleihen ausfallen. Nun hat ein internationaler Gläubiger in Zusammenarbeit mit der DMSA Deutsche MarktScreening Agentur GmbH Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung gegen die Evergrande-Holding gestellt.

Für Evergande wird es immer enger: Ein Anleihegläubiger, die Liechtensteiner Financial Market Partners Capital (FMPC) Consulting AG, hat am Freitag den 18. Februar 2022, Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung gegen die auf den Cayman Islands registrierte Evergrande-Holding gestellt. Unterstützt und beraten wurde FMPC Consulting AG dabei – neben international tätigen Insolvenzanwälten – auch durch die DMSA Deutsche MarktScreening Agentur GmbH.

Zum Hintergrund: Evergrande hat seit Mitte November mehrfach Zinszahlungen für so genannte Offshore-Anleihen in Höhe von mehr als hundert Millionen US-Dollar ausfallen lassen. Diese werden von internationalen Investoren, darunter auch die FMPC Consulting AG, gehalten.  Am 3. Dezember hat Evergrande in einer Ad-Hoc-Mitteilung an die Börse Hongkong – der Heimatbörse der Holding – erstmals gegenüber internationalen Investoren offiziell eingeräumt, es gebe „keine Garantie dafür, dass die Gruppe über ausreichende Mittel verfügt, um ihren finanziellen Verpflichtungen weiterhin nachzukommen“.

Wenn eine auf den Cayman Islands beheimatete Gesellschaft zahlungsunfähig oder von zweifelhafter Zahlungsfähigkeit ist, haben ihre Geschäftsführer laut der dort geltenden Gesetze und Vorschriften die treuhänderische Pflicht, im Interesse ihrer Gläubiger zu handeln. Sie haben dann auch zu prüfen, ob die Einleitung eines Sanierungs- oder Insolvenzverfahrens im Interesse ihrer Gläubiger ist. Da das Management der Evergrande Holding es bisher unterlassen hat, ein Insolvenzverfahren einzuleiten, besteht der dringende Verdacht, dass die Direktoren von Evergrande den Gläubigern des Unternehmens durch Täuschungen und Verstöße gegen ihre Sorgfaltspflicht einen erheblichen Vermögensschaden zugefügt haben. Ein solches Verhalten ist unter anderem nach den Paragraphen 248 ff. des Strafgesetzbuches der Cayman Islands strafbar.

DMSA-Geschäftsführer Michael Ewy erläutert: „Mit der Strafanzeige versuchen wir, für die FMPC Consulting AG und andere internationale Gläubiger zu retten, was zu retten ist.“ Spätestens mit der offiziellen Bekanntgabe des Ausfalls der Zinszahlung am 6. Dezember 2021 seien die Direktoren der Evergrande verpflichtet gewesen, eine freiwillige oder provisorische Insolvenz beim Gericht des Firmensitzes auf den Cayman Islands anzumelden. „Dies ist bislang trotz mehrfacher Aufforderung unsererseits nicht geschehen. Als Konsequenz haben wir nun bei der Staatsanwaltschaft der Cayman Islands Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung gestellt.“ Somit sei es nun auch in der Verantwortung der lokalen Behörden, in den Fall zu ermitteln und die Direktoren persönlich haftbar zu machen sowie die Insolvenz behördlich feststellen zu lassen.

Dr. Marco Metzler vor dem Büro des Leiters der Staatsanwaltschaft auf den Kaimaninseln

Die Überlegungen dahinter: „Evergrande ist zahlungsunfähig, aber offiziell noch immer nicht für komplett insolvent erklärt worden“, erläutert Dr. Marco Metzler, der Verwaltungsratsvorsitzende der FMPC Consulting AG. „Da immer weitere Notverkäufe stattfinden und immer wieder überfällige Anleihezinsen an ausländische Investoren nicht gezahlt werden, mussten wir in unserem eigenen Interesse aber auch im Interesse aller internationalen Gläubiger handeln. Sollten die lokalen Behörden die Insolvenz nicht offiziell feststellen, beabsichtigen wir, selbst einen Insolvenzantrag gegen Evergrande einzureichen. Dies wird geschehen, sobald wir einen offiziellen, vollstreckbaren Schuldtitel gegen Evergrande in Händen halten. Bis dahin kann es noch einige Wochen dauern.“

Da sich die FMPC Consulting AG als Sachwalter aller internationalen Evergrande-Gläubiger versteht und um das Kostenrisiko für jeden Antragsteller zu senken, bietet das Unternehmen anderen internationalen Gläubigern an, sich ihrem Verfahren anzuschließen, das gestern mit dem Einreichen des Strafantrag auf den Cayman Islands einen weiteren Schritt voran gekommen ist.

Übrigens: Mit ihrer Sicht sind Metzler und Ewy nicht allein: Bereits Anfang Dezember wurde die China Evergrande Group von internationalen Ratingagenturen offiziell auf „teilweise zahlungsunfähig“ heruntergestuft. So hat die Rating-Agentur Fitch für Evergrande den Status „Restricted Default“ (RD) vergeben. Ebenso hat die Ratingagentur Standard & Poor’s den Immobilienentwickler auf „Selective Default“ (SD) zurückgestuft. Von diesem selektiven Ausfall sind alle 23 internationalen Anleihen der Evergrande Group betroffen. Schlechter ist bei beiden Agenturen nur noch die Einstufung „Default“ (D) – kompletter Zahlungsausfall. Diese Einstufung wird spätestens vergeben, wenn die Evergrande Group von einem Gericht offiziell für zahlungsunfähig erklärt worden ist.

Genau dies wollen FMPC Consulting AG und DMSA mit ihrer Strafanzeige nun erreichen, um weitere Vermögensverschiebungen zu Lasten der internationalen Gläubiger zu verhindern. Schon bisher hat das Unternehmen mehrfach Aktien und Vermögenswerte im Rahmen eines Notverkaufs veräußert, wohl wissend, dass es dabei Verluste erzielt. Noch schlimmer: In den letzten Monaten kam es mehrfach zu illegalen Übertragungen von Vermögenswerten, wodurch die internationalen Gläubiger des Unternehmens erheblich geschädigt worden sind, da dieses illegale Vorgehen ihre Chancen auf Rückerstattung ihrer Vermögenswerte stark beeinträchtigt haben dürfte.

So verkaufte Evergrande beispielsweise im November 2021 seine Beteiligung an dem Streaming-Dienstleister HengTen Network Group für umgerechnet 273,5 Millionen US-Dollar. Dies „bescherte“ Evergrande einen Verlust von umgerechnet 1,09 Milliarden US-Dollar. Übrigens: Die Beteiligung wurde mit einem Abschlag von 24 Prozent gegenüber dem Schlusskurs zum Zeitpunkt der Übernahme verkauft. In der Folge sackte der Aktienkurs von HenTen um 24 Prozent ab.

Zudem wiesen die chinesischen Behörden den Gründer und Chef von Evergrande Hui Ka Yan an, einen Teil seines Privatvermögens – darunter hochwertigste Kunst, Kalligraphie und drei Immobilien – zu verkaufen, um chinesische Anleihegläubiger von Evergrande zu entschädigen. Es ist zu befürchten, dass dies zu einer Ungleichbehandlung der Evergrande-Gläubiger geführt hat, da unklar ist, ob Gläubiger bevorzugt bedient wurden.

„Insofern wäre es für die internationalen Evergrande-Gläubiger das Beste gewesen, wenn der Konzern selbst schon früher aktiv geworden wäre und einen Insolvenzantrag mit vorläufigem Restrukturierungsplan gemäß den Konkursgesetzen der Cayman Islands gestellt hätte“, erläutert DMSA-Chef Michael Ewy. Das Management der Evergrande-Holding mache sich bereits seit längerem der Insolvenzverschleppung schuldig.

Aus Sicht von Dr. Metzler besteht praktisch keine Hoffnung auf eine Sanierung von Evergrande. „Die mir vorliegende Sanierungsanalyse von Fitch Ratings – eine der drei größten Ratingagenturen weltweit, bei der ich vor Jahren meinen beruflichen Werdegang als Finanzanalyst begann – geht davon aus, dass Evergrande mit einer Sanierungsquote von null bis zehn Prozent liquidiert würde.“ Das heißt, Gläubiger erhielten maximal ein Zehntel ihres investierten Kapitals zurück.

Hinzu kommt: Nicht nur Evergrande hat derzeit zu kämpfen. Auch eine Reihe weiterer chinesischer Bauträger – etwa Kaisa Group, Fantasia Holdings, Modern Land China und Guangzhou R&F – hat größte Schwierigkeiten, sich zu refinanzieren. Bei einigen kam es ebenfalls bereits zu Zahlungsausfällen.

Kein Wunder, dass Ewy und Dr. Metzler die Insolvenz von Evergrande und anderen chinesischen Bauträgern für unvermeidlich halten. In deren Folge dürfte es dann zu einer Vielzahl weiterer Pleiten kommen. „Zur Vermeidung innerer Unruhen wäre China gezwungen, zu einer harten kommunistischen Linie zurückzukehren“, schlussfolgert Dr. Metzler. Dies impliziere letztlich, dass alle internationalen Schulden Chinas in Höhe von rund 585 Milliarden US-Dollar nicht mehr bedient werden und auch die Eigenkapitalinvestitionen ausländischer Investoren in Höhe von rund 600 Milliarden US-Dollar komplett abgeschrieben werden müssen – mit verheerenden Folgen für das globale Bankensystem und die gesamte Weltwirtschaft.

 

Über die Financial Market Partners Capital (FMPC) Consulting AG: 

Die Financial Market Partners Capital (FMPC) Consulting AG, ist eine private Investment- und Beratungsfirma mit Sitz in Ruggell, Liechtenstein. Die FMPC Consulting AG investiert als Single Family Office ausschließlich eigene Mittel ihres Eigentümers, der Familie Metzler.

Über das Evergrande-Investment der FMPC Consulting AG:

Die FMPC Consulting AG hält 200 Stücke der Anleihe EVERRE 10 ½, 11. April 2024 (ISIN: XS19 8204 0641) im Nennwert von insgesamt 200.000 US-Dollar. Diese wurden am 01. November 2021 für 50.000 US-Dollar über die Hausbank der FMPC Consulting AG gekauft und werden seither über die Hausbank in Liechtenstein bei der SIX Schweiz verwahrt. Bereits am 10.November 2021 wurde eine Zinszahlung für diese Anleihe versäumt.

Über Deutsche Markt Screening Agentur GmbH:

Die DMSA Deutsche MarktScreening Agentur GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen sammelt und bewertet. Das Research-Haus, das mit der Familie Metzler denselben Eigentümer wie die FMPC Consulting AG hat, versteht sich als Anwalt der Verbraucher, Privatkunden und Privatinvestoren. Für diese bündelt DMSA wichtige und entscheidungsrelevante Informationen und bereitet sie leichtverständlich auf. Die DMSA arbeitet bei Bedarf der FMPC Consulting AG zu.

 

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DMSA Deutsche Markt Screening Agentur GmbH, Wichertstraße 13, D-10439 Berlin, Michael Ewy,Geschäftsführer, http://www.dmsa-agentur.de

Mark Denham und Obe Ejikeme, Fondsmanager bei Carmignac, erörtern ihre Aussichten für globale Aktien im Jahr 2022 und erläutern, wie Anleger den bevorstehenden Gegenwind abfedern können.

 

Es ist weiterhin ein herausforderndes Umfeld, in dem Omikron und zunehmender Inflationsdruck globalen Aktien zum Jahreswechsel viel Gegenwind beschert haben. Allerdings liegt hierin durchaus auch eine Chance.

Qualitätsunternehmen auf der Gewinnerseite

Um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern, sollten sich globale Aktienanleger auf hochwertige globale Unternehmen konzentrieren, die drei wichtige Kriterien erfüllen: langfristiges Wachstumspotenzial, nachhaltige Rentabilität und konsequente Reinvestitionen. Liquiditätsstarke Large-Cap-Unternehmen der Industrieländer passen in der Regel in diese Kategorie und dürften in einem schwierigen und unsicheren Umfeld gute langfristige Aussichten bieten.

In dieser Hinsicht scheint der Technologiesektor ausgesprochen attraktiv, denn einige der Branchenriesen zeigen, wie Unternehmen durchgehend eine nachhaltige Rentabilität vorweisen können. Microsoft verfügt über ein wachsendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen, eine erwiesene Anpassungsfähigkeit auch in schwierigen Marktzyklen sowie ein starkes und nachhaltiges Geschäftsmodell. Damit steht der Technologiegigant gut da, wenn sich das Wirtschaftswachstum tatsächlich verlangsamt.

Der Gesundheitssektor ist ein weiterer interessanter Bereich, der seine Widerstandsfähigkeit bewiesen hat. Diese Branche reinvestiert weiter in Forschung und durchlebt somit eine dynamische Entwicklung. Für Anleger ist sie insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie attraktiv, die den Sektor in den Fokus gerückt hat.

Ebenso kommen für Anleger qualitativ hochwertige Unternehmen in Betracht, die von der „Wiedereröffnung“ profitieren. Aber auch Unternehmen, die von der Pandemie beeinträchtigt wurden und noch das Potenzial haben, sie zu überwinden, dürften eine spannende Entwicklung zeigen. Nach dem Abklingen der Folgen von COVID-19 könnten diese beeindruckende Renditen bieten.

Der große spanische IT-Anbieter für die Tourismusbranche „Amadeus“ ist hierfür ein gutes Beispiel. Weil der gesamte Reisesektor der Pandemie zum Opfer fiel und nach wie vor von Unsicherheit geprägt ist, hat das IT-Unternehmen schlecht performt. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Bewertung des Unternehmens zu niedrig angesetzt ist und die Wahrscheinlichkeit einer steigenden Nachfrage, sobald der Reiseverkehr wieder aufgenommen wird, nicht widerspiegelt.

Konjunkturabhängigkeit verringern

Da sich das Wachstum im nächsten Jahr verlangsamen wird, ist es wichtig, sowohl defensive Maßnahmen als auch Chancen neu zu bewerten.

Immer neue COVID-19-Varianten, sich stetig ändernde Beschränkungen sowie außergewöhnliche fiskalpolitische Maßnahmen haben gezeigt, wie wichtig Flexibilität innerhalb von Portfolios ist. Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir eher zyklische Positionen abgebaut, da diese auf konjunkturelle Veränderungen stärker reagieren. Ist ein Anleger beispielsweise im Bankensektor übermäßig stark engagiert, wäre es sinnvoll, dieses Exposure durch weniger anfällige Positionen, etwa in den Sektoren Technologie, Gesundheitswesen und Software, auszugleichen.

Im derzeitigen Umfeld ist es sehr schwierig, kurzfristige Prognosen für globale Aktien aufzustellen. Für nachhaltige Erträge ist ein langfristiger, fünfjähriger Horizont erforderlich.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Carmignac Gestion, 24, place Vendôme, F – 75001 Paris, Tel: (+33) 01 42 86 53 35, www.carmignac.de

Palette der aktiv gemanagten Aktien-ETFs wächst auf sechs Produkte: Bausteine für die Allokation rund um den Globus

 

J.P. Morgan Asset Management erweitert die Palette der aktiv gemanagten ETFs: Seit heute ist mit dem JPM China A Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF (Ticker: JREC) der erste aktive UCITS ETF für chinesische Aktien an der Deutschen Börse Xetra, der London Stock Exchange und der SIX Swiss Exchange gelistet.

Die aktiv gemanagten Research Enhanced Index (kurz: REI) ETFs von J.P. Morgan Asset Management werden als Bausteine für Core-Allokationen geschätzt. Sie zeichnen sich durch einen niedrigen Tracking Error aus, verfügen also über einen vergleichbaren Risikograd und eine ähnliche Portfoliokonstruktion wie ihre jeweiligen Benchmarks – für JREC ist das der MSCI China A Index. Im Gegensatz zu rein passiven Investments profitieren sie jedoch von den Chancen des aktiven Managements. Der REI-Investmentprozess ist bereits seit über 30 Jahren bewährt und basiert auf den Erkenntnissen des erfahrenen Researchteams. Die mehr als 90 Buyside-Analysten arbeiten rund um den Globus an den verschiedenen Finanzzentren und ermitteln exklusiv für die Portfoliomanagement-Teams von J.P. Morgan Asset Management aktienspezifische Einblicke. Mithilfe dieses Informationsvorsprungs gewichten die REI-Portfoliomanagerinnen und -manager attraktiv erscheinende Titel leicht über und weniger attraktiv erscheinende Titel leicht unter. Die REI-Portfolios behalten somit Indexmerkmale bei, zielen aber gleichzeitig darauf ab, mittelfristig höhere risikoadjustierte positive Zusatzerträge als der Index zu erzielen.

Die Ineffizienzen des chinesischen A-Aktienmarkts mit aktivem Management erschließen

Die Experten von J.P. Morgan Asset Management haben in ihrem langfristigen Kapitalmarktausblick (LTCMA) ermittelt, dass die Kapitalmärkte Festland-Chinas langfristig einen deutlichen Renditevorteil gegenüber den Industrieländern bieten. Doch gerade in diesen weniger transparenten und volatileren Märkten ist aktives Management entscheidend. Heute ist das Angebot chinesischer A-Aktien sehr tief, vielfältig und liquide. Mit den sich stetig weiterentwickelnden Konsumbedürfnissen der stark wachsenden chinesischen Mittelschicht gilt es, die langfristigen Trends zu identifizieren, die das Wachstumspotenzial des chinesischen Marktes weiter vorantreiben.

„Rein passive Investments bilden aber nur einen Index ab und sind damit weniger flexibel, die Auswirkungen der hohen Umsätze und Umschlagshäufigkeit des Onshore-Marktes abzubilden oder auch kurzfristige Phasen von Markteuphorie oder Pessimismus abzufedern. JREC kann als aktiver ETF solche Marktineffizienzen durch seinen langfristigeren Anlagefokus und dank der intensiven Kenntnis des lokalen Marktes, die mit einem rigorosen Bewertungs- und ESG-Prozess einhergeht, ausnutzen“, betont Ivan Durdevic, Head of ETF Distribution für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei J.P. Morgan Asset Management.

Obwohl China inzwischen eine der größten und am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt ist, sind chinesische A-Aktien in vielen Portfolios weiterhin massiv untergewichtet: Während China etwa 33 Prozent des MSCI Emerging Markets Index ausmacht, beträgt die Gewichtung chinesischer Aktien in durchschnittlichen Portfolios nur etwa 5 Prozent. Analog zu der Entwicklung in Taiwan und Korea sollte der Anteil chinesischer A-Aktien in den globalen Indizes weiter steigen. „Aktuell investieren viele Anlegerinnen und Anleger nicht direkt in den wachstumsstarken lokalen A-Aktienmarkt Festlandchinas, sondern nur indirekt über breit gestreute Schwellenländerstrategien. Mit JREC können sie die Chancen der chinesischen A-Aktien nun mit der einfachen Handelbarkeit und den Kostenvorteilen eines aktiven ETFs kombinieren“, führt Durdevic weiter aus.

Nachhaltigkeitsfokus dank lokaler Expertise

Neben der Bottom-up-Wertpapierauswahl auf Basis des aktiven Researchs und dem Management der Indexrisiken wurde für die REI-Strategie ein strenger ESG-Rahmen implementiert. So ist die systematische Berücksichtigung von ESG-Faktoren im Investmentprozess der REI-Strategie integriert. „Da für die chinesischen A-Aktien die Veröffentlichung der ESG-Daten häufig nur in Landessprache erfolgt, profitiert die Strategie von unseren vor Ort tätigen Research-Analysten, die Mandarin sprechen und aktiv in den Dialog mit der Unternehmensleitung treten können“, erläutert Ivan Durdevic. Zusätzlich zu der ESG-Integration wird im JREC der ESG-Fokus durch ein normen- und wertebasiertes Screening noch weiter umgesetzt. So werden Unternehmen, die in bestimmten Sektoren wie umstrittene Waffen und Tabak tätig sind, ausgeschlossen. Dank dieses Ansatzes verfügt der ETF über eine Kategorisierung als Artikel 8 nach EU-Offenlegungsverordnung und ist ein ESG-Fonds gemäß aktuellem Verbändekonzept.

Strategie auch für die Asien-Pazifik-Region verfügbar

In Ergänzung zu dem JREC mit China-Fokus hat J.P. Morgan Asset Management heute auch den JPM AC Asia Pacific ex Japan Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF (Ticker: JREA) gelistet, dessen Benchmark der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Index ist. Sowohl JREC als auch JREA sind jetzt an der Londoner Börse, der Deutschen Börse Xetra und SIX Swiss Exchange gelistet und sollen am 22. Februar 2022 an der Borsa Italiana notiert werden.

Sowohl JREC und JREA werden von den erfahrenen Fondsmanagerinnen Lina Nassar und Sonal Tanna gemanagt. Die Gesamtkostenquote beträgt 40 Basispunkte für JREC und 30 Basispunkte für JREA. Die beiden neuen aktiven ETFs ergänzen die bestehende Palette der REI ETFs für europäische, globale, US- und Schwellenländer-Aktien (JREE, JREG, JREU und JREM) von J.P. Morgan Asset Management, die mit einem Vermögen von 2,5 Milliarden US-Dollar bereits das größte aktive Aktien-ETF-Angebot in Europa darstellen (Stand: 14.02.22, Bloomberg).

„Unser Angebot an Research-Enhanced-Index-(ESG)-Equity-ETFs wurde entwickelt, um kostengünstige Bausteine zu bieten, die eine aktive Aktienauswahl mit einem passiven Indexengagement innerhalb eines robusten ESG-Rahmens verbinden. Damit können Anlegerinnen und Anleger ihr Aktienengagement rund um den Globus bei geringem aktivem Risiko erweitern, etwa um die Diversifikation zu vergrößern oder taktische Ansichten umzusetzen“, so Ivan Durdevics Fazit.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

 

Im Januar zogen die Erzeugerpreise in Deutschland um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an und erreichten damit den höchsten Wert seit 1949. Wesentlicher Kostentreiber waren erneut die Energiepreise (Plus 66,7 Prozent), darunter vor allem Erdgas. Besonders spürbar war der Gaspreisanstieg für Kraftwerke, Industrie, Handel und Gewerbe sowie an der Börse – mit Preisanstiegen von bis zu 326 Prozent. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte, dass der Energiepreisanstieg für 23 Prozent aller kürzlich befragten Unternehmen existenzgefährdend sei. 21 Prozent denken über eine Verlagerung von Teilen der Produktion ins Ausland nach. In Deutschland reagierte die Politik mit der Ankündigung eines Entlastungspaketes, unter anderem zur früher als geplanten Abschaffung der EEG-Umlage. Dabei können wesentliche Preistreiber nicht aktiv beeinflusst werden. So wäre im Falle einer Eskalation des Ukraine-Konfliktes ein zusätzlicher Energiepreisschock zu erwarten. Erneut würde vor allem Erdgas erheblich teurer werden. Zudem überraschte die Unternehmensstimmung gemäß jüngster Schnellschätzungen der Markit-Einkaufsmanagerindizes sowohl für Frankreich, Großbritannien, Deutschland als auch die Eurozone positiv. Die für das Frühjahr erwartete Beschleunigung der Konjunktur könnte bereits im Februar eingesetzt haben und die Energienachfrage antreiben. Gleichzeitig bleibt die OPEC bisher bei ihrer nur langsamen Erhöhung der Fördermengen um monatlich 400.000 Barrel pro Tag. Es gibt aber auch Anzeichen für mögliche Entlastungen der globalen Rohölmärkte. So laufen nach wie vor Gespräche über ein neues Atomabkommen mit dem Iran in dessen Zuge bestehende Sanktionen, u.a. die Beschränkung von Ölexporten wegfallen könnten. Zudem ist seit Anfang Februar ein stärkerer Anstieg der aktiven Ölbohrungen in den USA zu verzeichnen, wenngleich deren Anzahl noch immer rund 20 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegt. In Europa hingegen fokussieren sich viele Staaten auf Alternativen zu fossilen Energieträgern, sei es durch den Bau neuer Atomkraftwerke oder den Ausbau Erneuerbarer Energien. Steigender Druck im System sorgt also auch diesmal für Ausweichreaktionen. Sowohl die OPEC als auch Russland dürften daher selbst darauf achten, dass die Rohölnotierungen vom aktuellen Niveau aus nicht noch deutlich weiter steigen. Es ist gut möglich, dass die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel als Grenze fungiert, ab deren Erreichen man sich stärker um den Ausbau des Angebots kümmern wird.

 

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Die Ukraine-Krise eskaliert, weitere Schritte Russlands sind wahrscheinlich.

 

„Trotzdem sehen wir hierin keinen Grund, jetzt hektisch zu verkaufen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Geopolitische Krisen sind keine Auslöser für Bärenmärkte, sie verstärken höchstens bestehende Abwärtstendenzen kurzzeitig.“

Deshalb kommt es vor allem darauf an, in welche makroökonomische Großwetterlage die konkreten Krisen fallen. „In Phasen gesunder Konjunktur und stimulativer Geldpolitik fallen geopolitische Krisen fast gar nicht ins Gewicht“, so Bente. Dagegen ist es durchaus möglich, dass sie in Schwächephasen hinein Abwärtsbewegungen verstärken. „Es ist deshalb durchaus wichtig zu unterscheiden: Bin ich derzeit wegen der Ukraine-Krise nicht am Aktienmarkt investiert oder aus anderen Gründen“, sagt Bente.

„Wir sind derzeit mit einer Aktienquote von null Prozent unterwegs, was aber schon vor der Zuspitzung der Lage in der Ukraine durch die Geldpolitik der Notenbanken angestoßen war.“ Die 180-Grad-Wende von ultralockerer zu restriktiver Geldpolitik belastet die Märkte mehr als die Geschehnisse rund um die Ukraine. „Die Krise trifft die Märkte aber in einer Phase der Schwäche, was das vorhandene Korrekturpotenzial noch weiter verstärken kann“, sagt Bente. „Dazu kommt: Wenn es zu einem immer weiter eskalierenden Konflikt mit immer härteren Wirtschaftssanktionen kommt, trifft das auch irgendwann die Konjunktur.“ Das gelte zum Beispiel, wenn die russische Wirtschaft aus dem Zahlungsverkehrssystem Swift ausgeschlossen werden und im Gegenzug kein Gas mehr nach Europa liefern würde. „Dann könnte sich eine sichtbare Verwerfung entwickeln“, so Bente.

Insofern bleibt, dass allein von einer geopolitischen Krise kein US-Bärenmarkt ausgelöst wird. „Das auch, weil sich die geopolitischen Krisen der vergangenen Jahrzehnte alle weit außerhalb der USA abgespielt haben“, so Bente. Dies ist auch diesmal wieder der Fall. Dabei wird sich durch die Ukraine-Krise mit Sicherheit die Volatilität verstärken. „Da dies in eine Zeit trifft, in der die Fed die Zügel anzieht, kann die Marktreaktion schon etwas stärker ausfallen“, sagt Bente. „Wirkliche Sorgen um den US-Aktienmarkt als Leitbörse der Welt muss man sich derzeit aber wegen der Ukraine-Krise nicht machen.“

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen.

 

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Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: +49 (0) 6104 9872072, www.vates-invest.de

 

Marktkommentar von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG

 

Obwohl in den zurückliegenden Wochen auf höchster politischer Ebene der Versuch unternommen worden war, eine Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine zu vermeiden, stehen die Zeichen seit Montagabend vorerst auf Sturm. Der Vorstoß Russlands, die abtrünnigen Gebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als unabhängige Volksrepubliken anzuerkennen, war zwar so oder in ähnlicher Weise bereits erwartet worden. Allerdings trifft diese Entwicklung sowie der Einmarsch russischer Truppen auf ukrainisches Gebiet auf eine ohnehin schon fragile Weltwirtschaft.

Noch bleibt abzuwarten, wie und in welchem Umfang die Staatengemeinschaft auf das Säbelrasseln Russlands reagieren wird und ob dies das Ende oder erst der Beginn einer längeren geopolitischen Eiszeit zwischen Ost und West werden wird. Angesichts der jüngsten Entwicklung steht derzeit jedoch außer Frage, dass auch in den kommenden Wochen mit einer erhöhten Volatilität an den internationalen Märkten gerechnet werden muss. Ungewiss ist dagegen die Frage nach der Dimension, die die neue Schlechtwetterlage an den Märkten einnehmen könnte. Schließlich trifft diese auf einen für die Weltwirtschaft nicht ganz unproblematischen Nährboden, der aus weltweit gestörten Lieferketten, Materialmangel, einer deutlich erhöhen Inflation und einem sich ändernden Zinsumfeld besteht.

Und dennoch: Von vielen Marktteilnehmern wird derzeit kaum berücksichtigt, wieviel von diesen makroökonomischen Einflussfaktoren auf die Weltwirtschaft, die tatsächlich schon seit Jahresanfang negativ auf die Stimmungslage an den Märkten lasten, bereits in den Kursen eingepreist sind. Auch wenn geopolitische Konflikte zumeist auch Auswirkungen auf die Börsen haben, so hat sich in der Vergangenheit immer wieder auch gezeigt, dass diese oft nur von kurzfristiger Natur gewesen sind. Dass es diesmal genauso sein könnte, zeigen etwa die durchaus soliden Unternehmenszahlen, die nach wie vor vollen Auftragsbücher sowie die allmählich beginnende Post-Corona-Phase, die von einer wieder aufkommenden Reiselust und einem steigendem Konsumverhalten bestimmt sein dürfte. Von daher könnte eine mögliche Korrektur in Folge des Konflikts um die Ukraine weniger dramatisch ausfallen, als von vielen Marktteilnehmer bisher befürchtet. Kursrücksetzer sollten dann als antizyklische Kaufgelegenheiten angesehen werden. Die Losung für die kommenden Wochen lautet daher: Nicht in den Panikmodus schalten!

 

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St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, Prannerstraße 11, 80333 München, Tel: +49 (0)89 125 01 83-0, www.sgkb.de

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

 

Zuerst waren es die Baustoffe, dann die Energie und als nächstes könnten Lebensmittel dran sein: Wie das ifo-Institut schätzt, könnten Lebensmittel in diesem Jahr um 7 Prozent teurer werden. Der Grund ist einfach. Landwirte müssen ihrerseits gestiegene Kosten an die Verbraucher weitergeben. Für die allgemeine Teuerung erwartet das ifo-Institut 2022 einen Wert von stattlichen 4 Prozent. Was an der Zapfsäule oder auf dem Markt ein bisschen weh tut, kann Anlegern so richtig Kopfzerbrechen bereiten – schließlich droht der Kaufkraftverlust. Der Wert des eigenen Vermögens sinkt und sinkt. Doch es gibt einen Ausweg!

Liste der potenziellen Störfeuer ist lang

Wer maßvoll und mit Kopf in ausgewählte Sachwerte investiert, kommt historisch gesehen gut durch die Zeit hoher Inflation. Selbst im Worst Case einer Währungsreform fuhren Landbesitzer und Selbstversorger, wie etwa Landwirte, deutlich besser als andere. Doch so weit wird es aktuell nicht kommen – auch wenn viele Untergangspropheten aus der Angst der Anleger ein Geschäft zu machen versuchen. Statt ängstlich überstürzte Entscheidungen zu treffen, sollten private Investoren nüchtern agieren und sich selbst einige Fragen rund um Risikobereitschaft und Anlagehorizont stellen. Wer Vermögen langfristig bewahren und mehren will, der orientiert sich am besten an bewährten Geschäftsmodellen, die auch langfristig von Bestand sind. Beispiele sind etwa Unternehmen aus der Konsumbranche, alltägliche Dienstleistungen oder auch mittelständische Weltmarktführer in vielversprechenden technologischen Nischen. Auch unter Rohstoff-Werten gibt es aktuell vielfältige Chancen, da die Branche im Zuge der Energiewende unter einem Investitionsstau leidet, der das Problem knapper Rohstoffe sogar noch verschärft. Unternehmen mit Potenzial, die gerade jetzt am Markt sind, dürften von der anhaltenden inflationären Phase profitieren.

Doch auch, wenn jede herausfordernde Marktphase ihre Profiteure kennt, sollten Anleger nicht aus der Not eine Tugend machen und versuchen, mit vermeintlichen Inflations-Investments groß Kasse zu machen. Dazu ist die Lage der Weltwirtschaft zu fragil und die Liste der potenziellen Schock-Ereignisse zu lang. Zwar hat Russland zuletzt einige Truppen von der Grenze zur Ukraine wieder abgezogen, doch dürfte dieser erste Schachzug nur der Beginn langer Verhandlungen sein. Auch ist keinesfalls klar, dass auf Omikron nur noch Virus-Varianten mit milden Verläufen folgen. Von den potenziellen Implikationen der Zinswende auf den im Vergleich zu den USA deutlich vielschichtiger aufgestellten Euroraum einmal abgesehen.

Die goldene Mitte als Erfolgsrezept

Um dem aktuell herausfordernden Marktumfeld zu begegnen, sollten Anleger einen Mittelweg wählen. Gänzlich falsch wäre die völlige Abstinenz vom Aktienmarkt ebenso wie eine Aktienquote von 100 Prozent. Auch wenn die Inflation Tag für Tag Spuren in unserem Alltag hinterlässt, sollten Anleger eine gewisse Cashquote vorhalten – zu groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Laufe des Jahres noch einmal Gelegenheiten zum Einstieg bieten. Die investierten Mittel sollten wie auch während ruhiger Marktphasen breit gestreut in konservative Branchen fließen. Auch abgestrafte Technologie-Titel können unter Umständen – eine ausgewogene Portfoliostruktur vorausgesetzt –  interessant sein. Hinzu kommen die genannten Inflations-Profiteure vom Rohstoffmarkt. Die wichtigste Voraussetzung, um gut durch die nächsten Monate zu kommen, bleibt aber eine Aktienquote, die je nach persönlicher Risikoneigung ausgewählt werden sollte. Zusätzlich können Investments in Anleihen, auch in einem Umfeld mit höherer Inflation, eine gewisse Rendite liefern und vor allem als „Stabilitätsanker“ in Phasen starker Marktschwankungen dienen. Lediglich auf die Duration sollte genau geachtet werden, denn eine zu lange Zinsbindungsdauer kann in einem Umfeld steigender Zinsen größere Risiken bergen. So dürfte es auch 2022 gelingen, der Teuerung ein Schnippchen zu schlagen.

 

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