Ukraine-Krieg dämpft Neugeschäft nach gutem Jahresstart

 

Die Fondsgesellschaften erzielten im ersten Quartal 2022 ein Neugeschäft von netto 45,1 Milliarden Euro. Allein im Januar verzeichneten Publikums- und Spezialfonds mit insgesamt 30,3 Milliarden Euro einen Rekordzufluss zum Jahresstart. Der Einbruch der Aktienmärkte von Mitte Februar bis Anfang März angesichts des Ukraine-Kriegs dämpfte das Neugeschäft von Fonds. Im Februar flossen ihnen netto 13 Milliarden Euro zu, fast ausschließlich in Spezialfonds. Im März erzielten Spezialfonds 6,4 Milliarden Euro, aus Publikumsfonds flossen 2,7 Milliarden Euro ab; hierbei standen Zuflüsse in Mischfonds (2,6 Milliarden Euro) Rückflüssen aus Aktienfonds (2,6 Milliarden Euro) und Geldmarktfonds (2,2 Milliarden Euro) gegenüber. Zum Vergleich: Im März 2020 zogen Anleger angesichts der Corona-Krise aus Publikumsfonds 21,5 Milliarden Euro ab.

Der deutsche Fondsmarkt zeigt sich im europäischen Umfeld beim Neugeschäft robust. Nach Angaben von Morningstar ist der Absatz von Wertpapier-Publikumsfonds, die in Europa aufgelegt wurden, von 235 Milliarden Euro im ersten Quartal 2021 auf 51 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022 zurückgegangen. Das ist ein Einbruch um knapp 80 Prozent. In Deutschland hat sich der Absatz solcher Fonds im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in etwa halbiert.

Der Kursrückgang an den Börsen weltweit schmälerte auch das Fondsvermögen. Am 31. März 2022 verwaltete die deutsche Fondsbranche insgesamt knapp 4.150 Milliarden Euro. Das sind vier Prozent weniger als zu Jahresbeginn (4.310 Milliarden Euro). Der größte Teil des Vermögens entfällt auf offene Spezialfonds mit 2.103 Milliarden Euro. Offene Publikumsfonds verwalten 1.420 Milliarden Euro, geschlossene Fonds 45 Milliarden Euro und Mandate 581 Milliarden Euro.

Publikumsfonds: 40 Prozent des Vermögens in Artikel-8/9-Fonds

In Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gemäß Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung managt die Branche insgesamt 683 Milliarden Euro. Das sind 19 Prozent des Gesamtvermögens von Publikums- und Spezialfonds. Bei Publikumsfonds beträgt der Anteil 40 Prozent. Im Vergleich zu anderen Fondsmärkten ist der Anteil eher gering. In Frankreich zum Beispiel liegt er bei 69 Prozent. In der EU entfallen im Schnitt 44 Prozent des Publikumsfondsvermögens auf Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Offenbar sind die Fondsgesellschaften in Deutschland bei der Klassifizierung ihrer Fonds als nachhaltig im Sinne der Offenlegungsverordnung vorsichtiger als ihre Kollegen im Ausland, die ihre Fonds deutlich offensiver als nachhaltig im Sinne der Offenlegungsverordnung einstufen.

Beim Neugeschäft der Publikumsfonds von insgesamt 14,1 Milliarden Euro entfallen 5,1 Milliarden Euro auf Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Das entspricht einem Anteil von 36 Prozent und damit etwa der Größenordnung des Anteils beim Vermögen der Publikumsfonds.

Immobilienfonds verwalten Netto-Vermögen von 288 Milliarden Euro

Das von den Fondsgesellschaften verwaltete Netto-Vermögen in Immobilienfonds ist in den letzten zwölf Monaten von 255 Milliarden Euro (31. März 2021) auf 288 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent. Auf offene Spezialfonds entfallen 144 Milliarden Euro, auf offene Publikumsfonds 128 Milliarden Euro und auf KAGB-konforme geschlossene Fonds 16 Milliarden Euro. Eine Auswertung der offenen Immobilienfonds zeigt, dass Spezial- und Publikumsfonds den Anteil von Wohn- und Lagerflächen in den letzten fünf Jahren erhöht haben. Wohnimmobilien machen bei Spezialfonds nun 18 statt 8 Prozent und bei Publikumsfonds 4 statt 1 Prozent der Netto-Sollmieterträge aus. Reduziert haben sich die Anteile von Büros und Praxisräumen sowie von Handel und Gastronomie. Gleichwohl sind sie noch die wesentlichen Nutzungsarten der Immobilien in den Portfolien.

 

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In Zeiten niedriger Zinsen setzen viele Anleger gern auf Dividenden-Titel. Im Webinar erklärt Axel Brosey von Lloyd Fonds, warum nachhaltige Dividendenstrategien langfristig die besten Chancen bieten.

 

Die Dividendensaison beginnt, und die Aussichten sind vielversprechend. Marktanalysten erwarten für 2022 Rekord-Ausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld werden Dividendenfonds bei Anlegern immer beliebter. Sie schätzen die zuverlässigen Erträge, die breite Diversifizierung und das stabile Risikoprofil dieser Anlageprodukte. Vor allen Dividendenstrategien, die von einheitlichen Treibern wie dem Megatrend Nachhaltigkeit profitieren, finden große Anklang.

Axel Brosey von Lloyd Fonds verwundert das nicht. Denn für den Portfoliomanager steht fest: Grüne Dividendenzahler bieten langfristig die besten Chancen – zumindest, wenn die richtigen Titel ausgewählt werden. Er empfiehlt Anlegern Unternehmen mit Nachhaltigkeitsfokus, die darüber hinaus eine dominierende Marktstellung, soliden Cashflow und Preissetzungsmacht haben. Im Gespräch mit Florian Koch, Senior Investment Analyst bei Scope, stellt Brosey den globalen Aktienfonds Green Dividend World vor und erklärt, welche weiteren Kriterien über einen Platz im Portfolio entscheiden.

Mehr als nur grün

Der Investmentprozess des Green Dividend World setzt drei Schwerpunkte, die gleich stark gewichtet sind, erklärt Brosey. Um für das Portfolio infrage zu kommen, muss zunächst die Dividende einer Aktie stimmen. Der Fonds peilt eine Höhe von 2,5 bis 3,5 Prozent pro Jahr an und schüttet Dividenden zwei Mal jährlich an einen Anleger aus. Per Fundamentalanalyse bewerten die Fondsmanager außerdem, ob das Chance-Risiko-Verhältnis eines Unternehmens zur Fondsstrategie passt. Der dritte Schwerpunkt ist die Nachhaltigkeitsprüfung, für die das Investmentteam die Expertise des WWF Deutschland nutzt.

Im Fokus der Nachhaltigkeitsanalyse stehen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG), die von der Europäischen Union vorgegeben wurden. Auf Basis dieser Ziele erstellt das Fondsmanagement zukunftsgerichtete SDG-Scores für jeden Portfoliokandidaten und sein Geschäftsmodell. Die Beiträge zu SDG-Zielen werden dabei systematisch mit den Schwächen des Unternehmens abgewogen. Nur wenn die ermittelte Bewertung eine positive Nettowirkung erreicht, gelangt ein Titel in die engere Auswahl.

im Gepäck

Das Anlageuniversum des Green Dividend World umfasst rund 5000 Aktien, von denen es zwischen 40 und 50 Titel in einem Portfolio schafft. Als Beispiel für ein erfolgreiches Investment nennt Brosey das portugiesische Unternehmen Corticeira Amorim, einen Hersteller von Flaschenkorken. Der Weltmarktführer überzeugt sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht, meint Brosey. Eine Tonne Kork entzieht der Atmosphäre 73 Tonnen CO 2 während des Lebenszyklus einer Korkeiche, der oft mehrere hundert Jahre umfasst. Gleichzeitig zahlt das Unternehmen seinen Anlegern eine attraktive Dividende und bewegt sich in einem aussichtsreichen Wachstumsmarkt.

Ein Top-Titel im Portfolio ist Seagate, der weltweit führende Hersteller von HDD-Festplatten. Inwiefern der Tech-Gigant zu einer nachhaltigenren Welt Elemente, erfahren Sie im Video . https://www.youtube.com/watch?v=KWFEJURIPW4

 

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Finanzierung gegenüber Vorquartal um 50 Prozent eingebrochen – Investoren schwören Gründer auf harte Zeiten ein

 

Nach dem Rekordjahr 2021 hat sich das Finanzierungsklima für deutsche Start-ups seit Jahresbeginn deutlich eingetrübt. Das zeigen Daten des Branchendiensts Dealroom, die das Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 6/22, EVT am 19.05.) ausgewertet hat. Während Investoren von Oktober bis Dezember 2021 noch 6,5 Mrd. Dollar in deutsche Start-ups steckten, waren es im ersten Quartal 2022 nur noch etwa 3,2 Mrd. Dollar – ein Rückgang von rund 50 Prozent.

Besonders bei größeren Finanzierungen werden Investoren offenbar zunehmend risikoscheu – der Großteil des Finanzierungseinbruchs geht auf eine Flaute bei Finanzierungsrunden jenseits der 100 Mio. Dollar zurück. Von diesen Mega-Runden kamen im vierten Quartal 2021 noch 14 Deals zu Stande, im ersten Quartal 2022 waren es dann nur noch sieben.

Im vergangenen Jahr hatten deutsche Start-ups so viel Wagniskapital wie noch nie eingesammelt – insgesamt 20 Mrd. US-Dollar. Experten führen das Ende des Booms unter anderem auf die seit Monaten schwächelnden Tech-Aktienkurse zurück. “Seit dem Krieg in der Ukraine sind die Aktienmärkte weiter unter Druck geraten, die Inflation hat sich beschleunigt und die Unsicherheit ist insgesamt gestiegen”, sagt Julian Riedlbauer von der Tech-Investmentbank GP Bullhound. Das wirke auch in den Wagniskapitalbereich hinein. Die Hochstimmung der vergangenen zwei Jahre sei dadurch merklich abgeflacht.

In der Branche schwören Investoren ihre Beteiligungen auf härtere Zeiten ein. Die ökonomische Lage werde “massive Auswirkungen auf Technologieunternehmen haben, u. a. ein wesentlich schwierigeres Umfeld Finanzierungen, eine deutlich geringere Verfügbarkeit von Kapital, sinkende Bewertungen, Downrounds, Entlassungen, Kostensenkungsmaßnahmen”, schrieb etwa Rocket-Internet-CEO Oliver Samwer kürzlich in einem Warnbrief an seine Gründer, der CAPITAL vorliegt.

Auch Alexander Langholz-Baikousis, Finanzchef des Berliner Investors Cherry Ventures, prognostiziert, “dass sich das Finanzierungsklima auch in Europa weiter abkühlen wird”. Die Suche nach der nächsten Finanzierung könne künftig länger dauern und die Finanzierungsrunden womöglich kleiner werden. Start-ups seien daher gut beraten, “erst mal mit weniger Geld zu planen”, so Langholz-Baikousis.

 

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Nur für zehn Prozent der Menschen in Deutschland ist Nachhaltigkeit bereits ein entscheidendes Kriterium bei der Geldanlage

 

Nachhaltigkeit hat für die Menschen in Deutschland einen hohen Stellenwert. Zwei Drittel (67 Prozent) der im Rahmen einer Studie Befragten geben an, dass ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist. Doch nur ein Zehntel der Befragten berücksichtigt bereits heute Nachhaltigkeit als ein entscheidendes Auswahlkriterium bei der Geldanlage. Dies geht aus einer Befragung von 3.500 Privatpersonen in Deutschland ab 18 Jahren zum Thema Nachhaltigkeit und Geldanlage im Auftrag von Union Investment hervor.

Geldanlage und Nachhaltigkeit werden bislang überwiegend als getrennte Welten wahrgenommen. Das dürfte auch an der sehr unterschiedlichen Motivation liegen, die jeweils dahintersteht: Während die Befragten in Bezug auf Finanzanlagen meist selbstbezogene Motive wie die Sicherung des eigenen Vermögens nennen, stehen beim Thema Nachhaltigkeit die Auswirkungen des eigenen Handelns auf Umwelt und Gesellschaft im Vordergrund. Das spontane Verständnis von Nachhaltigkeit prägen vor allem ökologische Aspekte, deutlich stärker als soziale Faktoren oder eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Bei Finanzanlagen dominieren nach wie vor klassische Sparziele wie der Wunsch nach Rendite und Sicherheit in Verbindung mit den Anlagemotiven Vermögensaufbau und Altersvorsorge.

Wenige glauben an Einfluss ihrer Investitionen auf Unternehmen

Wenig verbreitet ist bislang das Wissen, dass sich mit der eigenen Geldanlage ein Wandel der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit fördern lässt. Dabei will auch die Europäische Union (EU) die Finanzmärkte nutzen, um eine nachhaltigere Ausrichtung der Unternehmen voranzutreiben. Allerdings glauben nur 13 Prozent der Befragten, mit ihren Investitionen Einfluss auf das Management und die Geschäftspraktiken von Unternehmen ausüben zu können.

Bei der Förderung der Nachhaltigkeit sehen die Befragten vor allem Industrieunternehmen (84 Prozent, Mehrfachnennungen) und die Politik in der Pflicht (83 Prozent), ebenso sich selbst als Verbraucher (82 Prozent). Deutlich weniger relevant erscheinen ihnen hierbei Finanzdienstleister (55 Prozent). Verbrauchern ist anscheinend häufig nicht bekannt, dass die Geldanlage Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsbestrebungen sein kann. So sehen sie bei der Nachhaltigkeitsförderung im Branchenvergleich zwar dringenden Handlungsbedarf in den Bereichen Energie (78 Prozent), Verkehr und Transport sowie Industrieproduktion (jeweils 76 Prozent, Mehrfachnennungen), jedoch am wenigsten bei Finanzdienstleistungen mit nur 34 Prozent der Nennungen.

„Vielen Menschen ist offenbar nicht bewusst, dass auch die Finanzbranche zur nachhaltigen Transformation beitragen muss. Denn diese kann nur im Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gelingen. Ökonomie braucht Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit Finanzierung. Dabei kommt es darauf an, den regulatorischen Rahmen so zu gestalten, dass eine Breitenwirkung erzeugt werden kann“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Informationen und Beratung verändern Einstellung zu nachhaltigen Investments stark

Die Ergebnisse der Befragung scheinen somit auf den ersten Blick nicht auf ein großes Potenzial nachhaltiger Geldanlagen im deutschen Markt hinzudeuten. Jedoch wandelt sich das Bild erheblich, nachdem die Befragten nähere Informationen zu nachhaltigen Finanzanlagen erhalten haben. Auf dieser Grundlage ist fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent, gestützte Befragung) der Ansicht, dass sich Finanzanlagen und Nachhaltigkeit gut verbinden lassen. Und 32 Prozent der informierten Befragten – ein Plus von 22 Prozentpunkten gegenüber dem ursprünglichen Anteil – geben nun an, dass sie bei der Auswahl von Finanzanlagen auf Nachhaltigkeit achten wollen. Von den Befragten sind sogar 41 Prozent zur Überzeugung gelangt, Nachhaltigkeit durch Kapitalanlagen fördern zu können. Darüber hinaus sorgen Informationen für ein differenzierteres Nachhaltigkeitsverständnis. Neben ökologischen Aspekten wie dem Klima- und Umweltschutz (77 Prozent, Mehrfachnennungen) sehen die Befragten nun auch soziale und faire Produktionsbedingungen (43 Prozent) sowie eine verantwortliche Unternehmensführung (38 Prozent) als Bestandteile der Nachhaltigkeit.

Dieser im Rahmen der Studie festgestellte Wandel der Einstellung zu nachhaltigen Geldanlagen durch mehr Informationen unterstreicht den hohen Beratungsbedarf der Anleger bei diesem Thema. „Die Beratung ist für eine breite Akzeptanz und Verbreitung nachhaltiger Finanzanlagen entscheidend. Durch die ab August in der Anlageberatung verpflichtende Nachhaltigkeitspräferenzabfrage werden sich mehr Menschen mit nachhaltigen Geldanlagen auseinandersetzen und erkennen, dass Nachhaltigkeit weit mehr ist als Ökologie“, sagt Reinke.

Nachhaltigkeit ist für Wohlstand relevanter als Luxus

Die Vereinbarkeit von Finanzanlagen und Nachhaltigkeit sollte sich Sparern auch dadurch gut vermitteln lassen, dass nachhaltige Aspekte schon häufig Teil ihres Wohlstandsbegriffs sind. Auf die Frage, was aus ihrer Sicht alles zu Wohlstand beziehungsweise einem guten Lebensstandard gehöre, nannten die Befragten neben materiellen Aspekten wie der Freiheit von finanziellen Sorgen (69 Prozent) meist auch nachhaltige Aspekte wie den sozialen Frieden und soziale Gerechtigkeit (60 Prozent) sowie eine intakte Natur (56 Prozent). Dagegen beinhaltet Wohlstand nur für 14 Prozent den Besitz von Luxusgütern wie teuren Autos, Uhren oder Schmuck.

Ihren Wohlstand sehen wiederum zwei Drittel (66 Prozent) durch den Klimawandel gefährdet. Und mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) ist überzeugt, dass das Streben nach Nachhaltigkeit den Wohlstand fördern kann. Gegenteiliger Ansicht sind 24 Prozent, die in der Nachhaltigkeit eine Gefahr für den Wohlstand sehen.

Bei Finanzanlagen werden durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit vielfach Abstriche bei der Rendite und Sicherheit befürchtet. So verbinden nur 35 Prozent bzw. 30 Prozent mit nachhaltigen Investments eine gute Rendite und Sicherheit. Andererseits halten die meisten Befragten nachhaltige Anlagen für innovativ (66 Prozent), sympathisch (64 Prozent) und wirksam (58 Prozent).

„Nachhaltigkeitskriterien ergänzen die klassische Wertpapieranalyse und helfen, mögliche Risiken besser einzuschätzen. Sie tragen auch dazu bei, besonders zukunftsfähige Unternehmen zu identifizieren. Daher lassen sich Rendite- und Sicherheitsbedenken meist durch eine strukturierte Auseinandersetzung mit nachhaltigen Geldanlagen ausräumen“, erläutert Reinke.

 

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Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

 

Viele Privatanleger, die in den vergangenen zehn bis 15 Jahren mit dem Investieren begonnen haben, haben der Assetklasse Anleihen immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Die bisher nicht enden wollende Niedrigzinsphase und auch die klare Haltung der Notenbanken, die Märkte mit allen Mitteln zu stützen, haben die Renditen auf ein historisch niedriges Niveau gedrückt und lange gehalten. Vor allem sehr sichere Anleihen wie etwa zehnjährige Bundesanleihen rentierten über Jahre sogar im negativen Bereich – Anleger mussten dem Staat also dafür Geld bezahlen, dass sie ihm welches geliehen haben. Zuletzt zogen die Renditen aber wieder spürbar an. Kommt jetzt das Comeback einer in Vergessenheit geratenen Anlageklasse?

Attraktive Einstiegschancen nutzen

Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass Anleihen für  institutionelle Anleger auch während der vergangenen Jahre nie außen vor waren – zu groß sind die Möglichkeiten: Unterschiedliche Modalitäten von Anleihen, verschiedene Währungen und nicht zuletzt auch attraktive Kupons bei Unternehmensanleihen ließen Anlage-Profis lange attraktive Nischen finden. Inzwischen steigen auch die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen wieder, jüngst sogar sehr deutlich. Für die vernachlässigte Anlageklasse der Anleihen ist die gestiegene Aufmerksamkeit positiv.

Wie so oft am Kapitalmarkt folgt auf kräftige Kursbewegungen häufig eine Gegenbewegung – Kurse verlaufen häufig in Wellen. Auch der Renditeaufschlag bei Anleihen wird sich sicherlich nicht endlos so fortsetzen. Phasen der Entspannung können aber interessant sein. Wie bei jeder Zeitenwende am Kapitalmarkt wird in den nächsten Monaten auch bei Staats- und Unternehmensanleihen Geduld gefragt sein.

Inflation und Geldpolitik geben die Richtung vor

Das sich verändernde Zinsniveau hat durchaus das Potenzial, den Markt durcheinanderwirbeln. Dann etwa, wenn Investoren ihre Portefeuilles umschichten und sich vermehrt Anleihen mit attraktiven laufenden Renditen zu Gunsten von anderen Assetklassen einkaufen.  Doch auch wenn die Renditen heute und auch in Zukunft deutlich höher liegen, als das Anleger über Jahre gewohnt sind, sollten Investoren zwei Faktoren in jedem Fall nicht außer Acht lassen: Die Inflation weist in vielen Regionen der Welt ein verhältnismäßig hohes Niveau auf. Dies schmälert die Rendite der festverzinslichen Wertpapiere.

Zudem haben Notenbanken der über mehr als ein Jahrzehnt gängigen Praxis, die Wirtschaft um jeden Preis am Laufen zu halten, ein wenig den Rücken gekehrt. Spielte die Inflation zwischen 2010 und 2020 keine große Rolle für die Währungshüter, hat diese nun Priorität. Steigende Zinsen sind kein rotes Tuch mehr. Die US-amerikanische Notenbank Fed hat den Leitzins dieses Jahr bereits zweimal angehoben – und zwar auf eine Spanne von aktuell 0,75 bis 1,0 Prozent. Und die Europäische Zentralbank könnte bereits im Juli die Zinswende einläuten und erstmals seit über zehn Jahren den Leitzins wieder erhöhen. Vor diesem Hintergrund erscheint es zumindest nicht unwahrscheinlich, dass die Renditen von Bundesanleihen und weiteren Staatspapieren noch Luft nach oben haben könnten.

Kein Grund, in Torschlusspanik zu verfallen

Die laufenden Renditen am Anleihenmarkt sind zwar gestiegen, aber es bestehen nach wie vor gewisse Risiken. Der seit einigen Monaten eingeleitete Prozess könnte womöglich noch länger andauern und nicht ohne Irritationen vonstattengehen.  Das ist aber kein Grund, der Assetklasse Anleihen den Rücken zu kehren. Vielmehr sollten Anleger mit Bedacht und vor allem im Spiegel des bereits bestehenden Portfolios maßvoll und geduldig agieren. Die Märkte waren nie eine Einbahnstraße. Langfristig denkende Anleger sollten den Verkehrsfluss und Hindernisse im Blick haben und nicht in Torschlusspanik verfallen, folglich kommen sie entspannter ans Ziel.

 

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Von Alison Porter, Portfolio Manager bei Janus Henderson Investors

 

 

  • Das Metaverse hat zwar äußerst disruptive Eigenschaften, bleibt jedoch evolutionär – eine Revolution ist langfristig wahrscheinlich
  • Die Vorteile dürften beim Übergang zum Metaverse wichtige Katalysatoren sein, könnten aber langfristig auch eine Herausforderung bedeuten
  • Trotz aller Vorsicht vor kurzfristigen Hypes wird das Metaverse weitere Chancen für Tech-Investoren schaffen
  • Digitalisierung und virtueller statt realer Konsum könnten die Dekarbonisierung stark vorantreiben

Das Metaverse ist in aller Munde. Für uns ist das wie ein Déjà-vu, da wir miterlebt haben wie Unternehmen und Investoren in den vergangenen Jahren immer wieder von den heißesten Trends angelockt wurden, um eine Investmentstory zu verkaufen. Wird es dieses Mal anders sein? Das Metaverse ist ein nebulöser Begriff; Investoren haben zahlreiche Definitionen entwickelt und die Gewinner und Verlierer bestimmt. Grundsätzlich sehen wir langfristige Wachstumschancen und einige sehr disruptive Merkmale. Dennoch ist hervorzuheben, dass das Metaverse in naher Zukunft einen evolutionären Charakter hat und sich die Revolution wahrscheinlich erst auf längere Sicht vollzieht.

Die Definition des Metaverse

Angetrieben durch die Konvergenz mehrerer langfristiger, säkularer Wachstumsthemen schreitet die technologische Entwicklung rasant voran. Die ultimative Erscheinungsform dieser Konvergenz bestimmter Internet-Transformationsthemen, nämlich Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und starke Zunahme der Plattformen, ist das Metaverse. Eine virtualisierte digitale Welt, die parallel zur realen Welt existiert, aber auch mit dieser interagiert und sichere Lebens- und Arbeitserlebnisse bietet.

Metaverse versus Internet: die wichtigsten Unterschiede

  • Persistent
  • Synchron und live
  • Dezentralisiert – keine Begrenzung der gleichzeitig aktiven Benutzer
  • Jeder Nutzer hat ein individuelles Gefühl der Präsenz
  • Vollständig funktionierende Wirtschaft
  • Virtuell oder Augmented, eine Erlebniswelt, die sowohl die digitale als auch die reale Welt, private und öffentliche Netze sowie offene und geschlossene Plattformen umfasst
  • Beispiellose Kompatibilität von Daten, digitalen Objekten/Gütern und Inhalten

Evolution und Revolution

Wir betrachten das Metaverse als Evolution, so wie die früheren Entwicklungen hin zum Internet, zum Mobilfunk und zur Cloud. Der Übergang zum Metaverse wird auch bestimmte Branchen revolutionieren, mit zahlreichen potenziellen Auswirkungen sowohl im Tech-Sektor als auch darüber hinaus. Die Verbindung des Metaverse mit Blockchain und die Entwicklung zur nächsten Iteration des Internets (Internet 3.0) mit weniger zentralisierten Netzwerken ist potenziell sehr disruptiv für bestehende Plattformbetreiber. Es wird beträchtliche, adressierbare Märkte eröffnen, die die Technologie in den nächsten 20 Jahren verändern kann. Der adressierbare Markt für das Metaverse hat keine strukturelle Obergrenze, sondern wird durch die Vorliebe für digitale gegenüber physischen Erfahrungen begrenzt und könnte sich auf Billionen von Dollar belaufen.

Das Aufkommen zahlreicher Anwendungsmöglichkeiten, Geräte und Plattformen wird dazu führen, dass viele neue und aufregende Unternehmen im Metaverse Marktführer werden und bestehende Technologie-„Gewinner“ sich neu erfinden. Die Verbreitung neuer Wearable-Technologien und des Internet der Dinge wird die Anwendungsmöglichkeiten erhöhen. Der zunehmende Einsatz von Blockchains, digitalen Zwillingen und Identitäten wird zu größeren Umwälzungen in den Bereichen soziale Kontakte, Unterhaltung, Bildung, Bauwesen und Immobilien sowie im Finanzwesen führen. Schon jetzt beobachten wir eine steigende Nachfrage nach Technologien wie Mapping und Asset Tracking, die die Interaktion zwischen der digitalen und der realen Welt steuern und Omnichannel-Shopping sowie Lifecycle-Management von Waren ermöglichen. In der Tat leben viele Millennials und die Generation Z (Gen Z) bereits in einem teilweisen parallelen digitalen Universum.

Verbindung zur Nachhaltigkeit

Die Entwicklung zum Metaverse hat auch eine sehr interessante Schnittstelle zur Nachhaltigkeit. In einer inflationären Welt, in der Ressourcen begrenzt sind, könnte der virtuelle statt der reale Konsum ein wichtiger Faktor für die Dekarbonisierung werden. Der digitale Konsum, insbesondere wenn er auf den kohlenstofffreien Plattformen von Großunternehmen wie Microsoft und Alphabet (Google) stattfindet, könnte erhebliche Umweltvorteile mit sich bringen. Allerdings könnten ein derartiger Anstieg des digitalen Konsums und ein geringerer Bedarf an physischen Gütern und Erfahrungen schwierige soziale Folgen mit sich bringen, die aufmerksam beobachtet werden müssen.

Was das Metaverse für Investoren bedeutet

Langfristig könnten die Vorteile, von denen große Plattformen wie Apple und Alphabet profitieren, an Bedeutung verlieren, aber kurz- bis mittelfristig werden sie wahrscheinlich als wichtige Katalysatoren für den Übergang zum Metaverse dienen. Der Wettbewerb zwischen den großen Technologiekonzernen um die Positionierung im Metaverse wird erbittert sein. Die Unternehmen werden ihre Finanzkraft nutzen, um in die durch das Metaverse gebotenen Chancen zu investieren. Wir glauben, dass dies in den nächsten 18 bis 24 Monaten noch deutlicher werden wird. Meta Platforms investiert stark in die Schaffung einer neuen Plattform, die im Gegensatz zu Facebook, Instagram oder WhatsApp nicht auf Geräten und Betriebssystemen von Apple (iOS) oder Google (Android) laufen muss. Die Investition ist sowohl offensiv als auch defensiv für das Kerngeschäft des Unternehmens (wie die früheren Übernahmen von WhatsApp und Instagram durch Meta).

Darüber hinaus benötigt das Metaverse möglicherweise kein geschlossenes Betriebssystem und auch keine kontrollierte App-Umgebung (ironischerweise könnten Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen Facebook bei der Entwicklung eines zukunftsweisenden Konzepts zugutekommen). Microsoft scheint für den Übergang zum Metaverse in der Arbeitswelt und Industrie gut positioniert zu sein, während bei den Verbrauchern Apple, Google und Facebook einen Vorteil haben. So hat Apple zum Beispiel einen Vorsprung bei der Steuerung von Technologieänderungen und der Integration seiner Hardware- und Softwareexpertise, da Verbraucher und Entwickler ungeduldig auf die Einführung von AR/VR-Wearables warten.

Die Prognosen über einen adressierbaren Markt in Billionenhöhe werden sich für Start-ups und neue Plattformen wie Unity, EPIC und Roblox als unwiderstehlich erweisen. Alle früheren Innovationswellen waren mit Hype-Zyklen verbunden, die zu überzogenen Bewertungen führten, vom Dotcom-Boom bis zur Robotik. Wir erwarten, dass das Metaverse nicht anders sein wird.

Umgang mit dem technologischen Hype-Zyklus

Während das Metaverse bedeutende neue Investmentchancen bietet, gehen wir davon aus, dass die Erwartungen der Anleger in Bezug auf die Geschwindigkeit der Einführung zu enthusiastisch sein werden, während die Akzeptanz des Metaverse bei den Verbrauchern viel beständiger sein wird. Wir sind gegenüber dem kurzfristigen Hype um das Metaverse vorsichtig. Langfristig verstehen wir es jedoch als eine Verlagerung hin zur vollständigen Digitalisierung, die immer mehr Möglichkeiten für Tech-Investoren eröffnet.

 

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Jede Erfolgsgeschichte hat einmal klein angefangen. In einem aktuellen Kommentar erläutert Kirsty Desson, Investment Director bei abrdn, welche spannenden Möglichkeiten Small Caps Anlegern bieten: 

„Nicht immer sind es die Großen, die sich als Vorreiter profilieren – einige der innovativsten Unternehmen der Welt sind tatsächlich am Small-Cap-Markt zuhause. Obwohl es meist die Großkonzerne sind, die die Schlagzeilen beherrschen, lohnt es sich unseres Erachtens, einen genaueren Blick auf einige der kreativen und vorausschauenden Ideen kleinerer Unternehmen zu werfen, die bereits dabei sind, die Welt zu verändern.

Manch einer der gegenwärtigen Branchenriesen begann vor weniger als 20 Jahren als Homeoffice-Startup: klassische Beispiele hierfür sind Mailchimp, Shopify und GoPro. Da etwa zwei Drittel aller Unternehmen weltweit als Small Caps einzustufen sind, glauben wir, dass jeder, der nicht wenigsten einen Teil seines Portfolios in dieses Segment investiert, möglicherweise den nächsten großen Trend verpasst, wenn sich die Kleinunternehmen von heute zu den Großkonzernen von morgen entwickeln. Diese meist nischenorientierten, aber anpassungsfähigen Unternehmungen sind es, die mit ihren neuen Ideen und innovativen Ansätzen die Zukunft gestalten. Kleinere Firmen sind in allen Regionen auf dem Vormarsch, insbesondere in Ländern, die von einer unternehmerischen Kultur geprägt sind.

Größere Unternehmen sind sehr gut darin geworden, ihre ESG-Merkmale zu bewerben, denn sie haben erkannt, dass die Konsumenten zunehmend moralisch basierte Entscheidungen treffen. Es stimmt natürlich, das kleinere Firmen weniger über ihre Aktivitäten berichten, da sie ihren Fokus in der Regel auf ihren Geschäftsbetrieb und die Erledigung ihrer Arbeiten richten. Doch genau aus diesem Grund bieten sie Anlegern weltweit oftmals einige der attraktivsten, noch ungenutzten Chancen. Wer sich eingehend mit solchen Unternehmen beschäftigt, erkennt, dass viele dieser kleinen Betriebe eine wichtige Rolle bei der langfristigen Förderung und Umsetzung der grünen Agenda spielen. Jeden Tag erinnern uns die Schlagzeilen an die Klimakrise und führen uns vor Augen, wie wichtig ein Umstieg auf alternative Energielösungen ist – und seit Beginn des Ukrainekonflikts hat das Thema eine ganz neue Brisanz gewonnen.

Das französische Unternehmen GTT entwickelt ausgeklügelte Systeme für den Transport von Flüssigerdgas (LNG) sowie Spezialtechnologien, die den Einsatz von LNG als Schiffstreibstoff anstelle des hochgradig umweltbelastenden Schweröls ermöglichen. In Asien stellt die taiwanesische Firma Sinbon Electronics spezielle elektrische Bauteile für den Einsatz in Windturbinen, Elektrofahrzeugen und sogar medizinischen Geräten wie chirurgischen Robotern her. Voltron Power, ebenfalls aus Taiwan, entwickelt Energiespeicherlösungen und Solarwechselrichter, die den Einsatz von Solarkraft in Privathaushalten erleichtern. Diese Unternehmen finden innovative Lösungen für einige der größten Herausforderungen unserer Zeit und bieten somit einige äußerst spannende Möglichkeiten für Anleger.

In der Tat gehen einige der bedeutendsten Innovationen in den Bereichen Gesundheit und Technologie auf das Konto kleinerer Unternehmen. Das in den USA ansässige Unternehmen Insulet stellt beispielsweise eine Art intelligente Hightech-Insulinpumpe her, die Diabetikern ungeahnte Lebensqualität verschafft. Die von Insulet entwickelten tragbaren Pods geben über den Tag hinweg regelmäßig Insulin ab – die Patienten müssen sich also nicht selbst mehrfach täglich Insulin spritzen. JMDC aus Japan wiederum nutzt Daten von intelligenten Geräten und medizinischen Einrichtungen, um Pharmaunternehmen bei der Verbesserung der Ergebnisse und der Genauigkeit von Gesundheitschecks und -überwachung zu unterstützen.

Cloud Computing, Daten, Automatisierung und Digitalisierung – all dies sind boomende Sektoren und heutzutage stehen weltweit so viele Daten zur Verfügung, dass hohe Investitionen in den Aufbau der Dateninfrastruktur getätigt werden. Ein wichtiger Akteur in diesem Bereich ist Fabrinet aus Thailand, ein weltweit führender Anbieter optischer Komponenten für Datennetze. Angesichts des steigenden Bedarfs an High-Speed- und hochleistungsfähigen Kommunikationslösungen entwickelt sich die optische Verbindungstechnik zur aufstrebenden Technologie, wenn es darum geht, die weltweit auftretenden Bandbreitenprobleme zu lösen. Dieser Markt dürfte in den kommenden zwanzig Jahren ein exponentielles Wachstum erleben. Folglich dürften auch die kleinen Unternehmen wachsen, die eine Führungsrolle bei dieser Technologie innehaben.

Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass auch die Großkonzerne, deren Namen heute in aller Munde sind, einst klein angefangen haben. Amazon wurde in einer Garage gegründet, von wo aus es sich zunächst zu einem Online-Buchhandel und schließlich zu einem der größten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt entwickelte. Kleine Unternehmen stecken voller innovativer und kreativ denkender Köpfe, die möglicherweise schon die nächste geniale Idee ausgetüftelt haben. Wie sagte schon Cicero: Aller Dinge Anfang ist klein.”

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Ausbau der Investmentplattform und neue Fonds geplant

 

Die Fondsratingagentur Refinitiv Lipper hat Berenberg zum zweiten Mal in Folge als besten Asset Manager in Deutschland über drei Jahre in der Kategorie “kleine Vermögensverwalter” ausgezeichnet. In Frankreich wurde Deutschlands älteste Bank in der gleichen Kategorie zum besten Aktienfondsmanager über drei Jahre gekürt. Zudem gab es Auszeichnungen für mehrere Einzelfonds.

Die Refinitiv Lipper Fund Awards zählen seit mehr als drei Jahrzehnten zu den wichtigsten Auszeichnungen in der Finanzbranche. Die Ratingagentur zeichnet in mehr als 15 Ländern die besten Asset Manager und Fonds aus, wobei der Schwerpunkt auf langfristige Performance und das Risiko-Management gelegt wird. Neben den Gruppentiteln in Deutschland und Frankreich wurden auch der von Matthias Born gemanagte Berenberg Eurozone Focus Fund (ISIN: LU1637618403) und der von Peter Kraus geleiteten Berenberg European Small Cap (ISIN: LU1637619120) als beste europäische Aktienfonds in ihrer Kategorie über drei Jahre ausgezeichnet. Der Berenberg European Focus Fund (ISIN: LU1637618155), ebenfalls verantwortet von Matthias Born, erhielt die Auszeichnung für Österreich.

Matthias Born, Co-Head Wealth and Asset Management, sagt: “Eine der renommiertesten Auszeichnungen der Fondsbranche zum zweiten Mal in Folge zu erhalten, macht uns sehr stolz. Wir haben gezeigt, dass auch in einem schwierigen Marktumfeld unser Investmentansatz für langfristig orientierte Anleger der richtige Weg ist. Wir werden diesen Weg weiter gehen und auch unsere Fondspalette sowohl im Aktien- als auch im Multi-Asset-Bereich sukzessive weiter ausbauen, um unseren Anlegern ein umfassenderes und flexibles Fondsportfolio anbieten zu können und unsere Produktpalette abzurunden. Möglichkeiten sehe ich hier etwa für ein Quality-Growth-Aktienprodukt im asiatischen Raum. Dies würde eine Lücke schließen. Aber auch Fonds-Innovationen wie im vergangenen Jahr mit dem Berenberg International Micro Cap werden auf der Agenda sein.”

Berenberg steht für Einzeltitelauswahl in Verbindung mit einer klaren langfristigen Überzeugung. Im Kern dieses fokussierten Ansatzes steht Quality Growth, also Qualitätsunternehmen jeglicher Größe, die mit hohen Eigenkapitalrenditen und nachhaltigen Wachstumsraten über lange Zeiträume hinweg überzeugen – und das relativ unabhängig vom Wirtschaftswachstum.

Die Refinitiv Lipper-Awards sind die jüngsten in einer Reihe von Auszeichnungen, die das Berenberg Fondsmanagement seit Jahresbeginn erhalten hat. So zeichnete das Magazin Euro Matthias Born mit dem Goldenen Bullen als Fondsmanager des Jahres aus, die Höchstnote Fünf Sterne gab es auch beim Capital Fonds Kompass. In einer aktuellen Auswertung der Fondsratingagentur Scope über die besten in Deutschland aktiven Asset Manager (Kategorie Boutique) verteidigte Berenberg zudem seinen 2. Platz. Bewertet wurde dabei die Zahl der Spitzenfonds, die ein Unternehmen anbietet.

 

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Von allen Anlageklassen sind Rohstoffe die, bei denen Preisschwankungen auch für Nicht-Marktteilnehmer die spürbarsten Auswirkungen haben. Gute Beispiele dafür sind aktuell vor allem die Heiz- und Spritkosten. Absichern kann man sich im klassischen Sinne dagegen nicht. Aber: Mit Rohstoff-Zertifikaten können Anleger für eine finanzielle Abfederung sorgen.

Aktuelle Markteinschätzung von Michael B. Bußhaus, Gründer und Geschäftsführer von justTRADE

 

An den Rohstoffmärkten ist es in den vergangenen Wochen und Monaten recht turbulent zugegangen – und zwar aus verschiedenen Gründen. Zum einen führt der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die damit einhergehende politische Isolation Moskaus zu einer Angebotsknappheit bei Öl und Gas, während das Öl-Kartell OPEC die Fördermengen für Rohöl weiterhin nahezu konstant hält. Auf der anderen Seite führt die strikte Pandemie-Politik in China dazu, dass etwa die Produktion von Stahl, Kupfer, Aluminium oder Zink ebenfalls belastet ist – und somit die Preise zuletzt teils kräftig zulegten.

Isolation Russlands führt zu limitiertem Angebot

Da die russische Wirtschaft stark auf dem Export von Energieträgern fußt, haben Sanktionen und Lieferungsstopps durch Angebotseinschränkungen auch direkte Auswirkungen auf die Energiepreise der importierenden Länder. Letztes Jahr kamen alleine 13 Prozent des in Deutschland verbrauchten Diesels aus Russland. Das Nord Stream 2 Projekt, welches ja eine ohnehin schwache Gas-Infrastruktur stärken sollte, wurde durch den Krieg in der Ukraine nicht in Betrieb genommen und konnte dementsprechend auch nicht den Anstieg des Verbraucherpreises von über 20 Prozent stoppen.

Die Inflation mit den eigenen Mitteln schlagen?

Fakt ist: Das Kaufen und Lagern von Rohstoffen ist für den Otto-Normal-Verbraucher in der Regel nicht machbar. Rohstoffe günstig einzukaufen und in Zeiten erhöhter Preise zu nutzen, ist somit nur in den seltesten Fällen möglich. Aber: Die erhöhte Marktdynamik können sich Trader durch den Handel mit Energiewerten zunutze machen. So weist etwa Öl der Nordseesorte Brent in den zurückliegenden drei Monaten einen Preisanstieg von rund 15 Prozent auf. Das US-amerikanische Pendant, WTI Light Crude, kommt im Vergleich zum Vorjahr aktuell auf ein Plus von etwa 60 Prozent. Angeführt wird das Feld aber von den Natural-Gas-Futures, welche sich seit letztem Jahr zwischenzeitlich verdreifacht haben.

Da die Marktdynamik aber in beide Richtung besteht, ergeben sich trotz aktueller Aufwärtstendenz auch in den Zwischenbewegungen lukrative Chancen. Vor allem mit Zertifikaten und Optionsscheinen, wie beispielsweise mit Turbo-Optionsscheinen auf Öl oder Gas, können Anleger diese Kursschwankungen für sich nutzen und neben steigenden auch an fallenden Rohstoffpreisen partizipieren. Da insbesondere Turbo-Optionsscheine mit einem Hebel ausgestattet sind, der sich sowohl positiv wie auch gegenläufig überproportional auf den Wert des Optionsscheins auswirken kann, bieten Emittenten (wie z.B. citi, Société Générale, UBS oder Vontobel) eine Auswahl verschiedener Hebel zwischen 1 und über 60. Anleger sollten den Hebel des Produktes stets nach eigener Risikobereitschaft wählen.

Währungsabsicherung mit Quanto und non-Quanto-Zertifikaten

Da Rohstoffe aber fast ausschließlich in Dollar gehandelt werden, sind Anleger auch mit Zertifikaten und Optionsscheinen am Rohstoffmarkt einem Währungsrisiko ausgesetzt. Sogenannte Quanto-Zertifikate bilden das Währungsverhältnis zwischen der Handelswährung und dem Dollar hingegen eins zu eins ab. Dies bedeutet: Verliert der Dollar gegen den Euro an Wert, so wirkt sich dies nicht auf das gehaltene Rohstoff-Zertifikat aus, wenn es ein Quanto-Zertifikat ist. Diesen Absicherungsmechanismus erhalten Anleger aber nicht zum Nulltarif. So verlangen die Emittenten für diesen Schutz eine zusätzliche Gebühr.

Umgekehrt kann es aber auch sein, dass der Dollar an Wert gewinnt. Bei Quanto-Zertifikaten müssen Anleger dann auf den zusätzlichen Gewinn durch die Wertentwicklung des Währungspaares verzichten. Wer sich hingegen Non-Quanto-Zertifikate ins Depot legt, hat die Chance auf Währungsgewinne – geht aber auch das Risiko ein, Währungsverluste hinnehmen zu müssen. Das macht den Handel deutlich spekulativer, aber durch die entfallenden Absicherungsgebühren auch etwas günstiger.

Nicht nur Energie boomt

Neben Energieträgern kann sich auch ein Blick auf Industriemetalle wie Stahl, Aluminium, Nickel oder Kupfer lohnen. Durch die großflächigen Infrastrukturprojekte in den USA und China dürften auch Index- oder Partizipationszertifkate, die die Preise dieser Rohstoffe im Gegensatz zu Turbo-Optionsscheinen 1:1 und ohne Hebel abbilden, attraktive Chancen bieten. Erst im November 2021 verabschiedete die US-amerikanische Regierung ein Infrastruktur-Paket mit einem Volumen von rund 550 Milliarden US-Dollar; gemeinsam mit den vorab veranschlagten Mittel weist das Paket einen Umfang von gut 1 Billion US-Dollar auf. China baut indes seine so genannte „Road and Belt Initiative“ weiter aus. In Europa steht das Trans-European Transport Network (TEN-T) auf dem Plan, welches den europäischen Kontinent bis 2030 mit Autobahnen, Zugverbindungen, Seerouten und Flughäfen umfangreich vernetzen soll. Dies spricht für mehr Bewegung im Bereich der Industrierohstoffe, könnte aber auch die Öl- und Gaspreise weiter stützen, die gerade in der Schwerindustrie ein wichtiges Fundament bilden.

Über den Autor

Michael B. Bußhaus ist Gründer und Geschäftsführer von justTRADE. Er war Geschäftsführer der onvista bank und verantwortete bis 01/2019 als Head of Brokerage das gesamte Wertpapiergeschäft der comdirect bank AG.

Über justTRADE

justTRADE ist ein Frankfurter Online-Broker, der Tradern den Handel von Wertpapieren und Kryptos konsequent für 0,- € Orderprovision (zzgl. marktübliche Spreads) und aus einem Depot heraus anbietet. Gehandelt werden können mobil über iOS und Android oder über den Desktop-Browser mittlerweile über 500.000 Wertpapiere – Aktien, ETFs, ETCs, wikifolios, Zertifikate, Optionsscheine und Hebelprodukte sowohl börslich über drei Börsen (LS Exchange, Quotrix und Tradegate Exchange) als auch außerbörslich über vier Handelspartner (Citi, Société Générale, UBS und Vontobel). Rund 1.500 ETFs, ETCs und ETPs von zehn Anbietern (21Shares, Amundi, DWS, iShares, GlobalX, Lyxor, Vanguard, VanEck, UBS und WisdomTree) ergänzen das Angebot. Mit der Möglichkeit, die 21 verfügbaren Kryptowerte aus demselben Depot heraus zu handeln wie alle Wertpapiere, bietet justTRADE seinen Kunden ein noch nie dagewesenes Angebot in Deutschland. Zudem sind bei justTRADE insgesamt rund 200 Wertpapiere sparplanfähig.

 

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MARKTKOMMENTAR zur EU-Kleinanlegerstrategie Von Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA Marburg, 17. Mai 2022

 

Nach Auffassung der EU-Kommission fehlt den Bürgern Europas, den unbedarften „Kleinanlegern“, der freie Zugang zu Anlageprodukten mit mehr Rendite – sprich zu Aktien- bzw. Investmentprodukten. Doch ist ein EU-weiter Regulierungsansatz hier wirklich ein geeignetes Mittel, um mehr Investmentfreude zu erzeugen? Drei Thesen hinterfragen die Prämissen der „EU-Kleinanlegerstrategie“:

1.)      Die Annahme der Kommission, der Marktzugang von Kleinanlegern sei beschränkt, ist fragwürdig.

Zumindest in Deutschland, immerhin dem größten europäischen Teilmarkt, wuchs die Zahl der Fondssparpläne, der Wertpapierdepots und der Aktionäre in den vergangenen Jahren mit hoher Dynamik. Dem liegt ein sich stetig verbesserndes Verhältnis der Bürger zu aktienbasierten Geldanlagen zu Grunde, wie unter anderem die Entwicklung des vom DIVA halbjährlich erhobenen Deutsche Geldanlage-Index (DIVAX-GA) zeigt. Zugleich besteht auch das Neugeschäft der deutschen Lebensversicherer inzwischen zu mehr als 95 Prozent aus fondsgebundenen Produkten oder Hybridprodukten. Reine Garantieprodukte kommen fast gar nicht mehr vor. Wegen niedriger Zinsen und steigender Inflation ist das auch nicht überraschend. Die EU-Regulierungsinitiative scheint also auf andere Märkte als Deutschland zu zielen. Dann ist aber zu fordern, dass eine differenziertere Betrachtung der EU-Märkte und ihrer Marktbeschränkungen zugrunde gelegt wird. „Für alle gleich“ ist nämlich nicht „für alle besser“.

2.)      IBIP oder IBIP? Absicherung steht im Vordergrund!

Der Begriff IBIP „Insurance Based Investment Product“ ist eigentlich falsch – tatsächlich handelt es sich meist um Investment Based Insurance Products. Denn im Regelfall ist das primäre Motiv des Verbrauchers die Alters- bzw. Risikoabsicherung, die ihn das Versicherungsprodukt gegenüber einem reinen Anlageprodukt den Vorzug geben lässt. Im Übrigen sind Produkte im Versicherungsmantel deshalb auch im Regime der Insurance Distribution Directive (IDD) richtig verortet. Ein Übergang auf MFID II-Regeln würde einen Zugang zu solchen Produkten nur erschweren. Abgesehen davon tragen zum Verbraucherschutz in Deutschland noch viele weitere rechtliche Bestimmungen bei (zum Beispiel VVG, VAG, Vermittlerverordnung, VVG-Info V, AltvPIBV). Das bürokratische Ergebnis: Schon heute müssen für den Abschluss einer Riester-Rente (ein Versicherungsanlageprodukt) mehr als 50 Seiten Papier ausgedruckt und sechs Unterschriften eingeholt werden.

3.)      Um den Marktzugang zu verbessern, braucht es Beratung statt Regulierung.

Es gibt eine große Diskrepanz zwischen juristischen Anforderungen zum Verbraucherschutz auf der einen und der Verständlichkeit von Produkten und Bedingungen auf der anderen Seite. Wenn die EU-Kommission den Marktzugang zu Investmentprodukten bzw. zu investmentbasierten Versicherungsprodukten verbessern will und dabei den deutschen Markt im Blick hat, gibt es eine entscheidende Stellschraube: die Förderung kompetenter Beratung. Denn Aufgabe der Berater ist es, das regulierungsjuristische Fach-Kauderwelsch für den Verbraucher zu übersetzen und seine individuelle Situation zu bewerten. Eine Ausweitung der Regulierung, insbesondere eine Ausweitung der MIFID II-Anwendung, würde genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Kleinanlegerstrategie eigentlich soll: Den Verbreitungsgrad höher rentierlicher Anlageprodukte fördern.

Bei aller Sympathie für gemeinsame Regeln in der EU sind die Voraussetzungen in den Mitgliedsländern schlicht unterschiedlich. In Deutschland liegt das gesetzliche Rentenniveau bei 48 Prozent, die betriebliche Altersversorgung ist bei weitem nicht flächendeckend vorhanden. Deshalb bleibt private Vorsorge unerlässlich. Ohne Bedarfsklärung, Beratung und Vermittlung wird auskömmliche Alterssicherung für alle nicht zu erreichen sein. Eine EU-Regulierung darf dieses Ziel nicht behindern.

DIVA – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung Das DIVA versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen und ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW). Geschäftsführender Direktor ist Dr. Helge Lach, zugleich Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (BDV); die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser. Veröffentlichungen des DIVA und weitere Informationen unter www.diva.de.

 

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Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Aktives Engagement mit Unternehmen und Staaten ist Schlüssel zur Risikominderung und zum Übergang zur Netto-Null-Wirtschaft

 

Kohlenstoffemissionen in einem Anlageportfolio zu reduzieren ist zwar wichtig, aber nicht die einzige Komponente im Kampf gegen den Klimawandel. Um in der Realwirtschaft etwas zu bewirken, bedarf es eines mehrgleisigen Ansatzes. Dieser sollte zuverlässige eigene ESG-Kriterien, zusätzliche Investments in grüne Lösungen, die Einflussnahme auf investierte Unternehmen und Staaten durch Engagement oder Stimmrechtsausübung umfassen und schlussendlich den Ausstieg aus dem, was nicht geändert werden kann. NN Investment Partners (NN IP) ist der Ansicht, dass es weder ein Patentrezept noch eine schnelle Lösung für den Umgang mit dem Klimawandel gibt. Investoren sollten daher eine eher individuellere Sichtweise haben.

Obwohl Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger mehrere positive Schritte zur Bekämpfung der globalen Erwärmung unternommen haben, müssen die Investoren über die Regulierung hinaus ihre Aufgabe definieren und einen größeren Beitrag beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft leisten.

Adrie Heinsbroek, Chief Sustainability Officer bei NN Investment Partners, sagt: „Investoren müssen ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten und sich darüber im Klaren sein, wie sich Umweltveränderungen auf Investitionen auswirken. Sie müssen aktiver werden, indem sie mit den Unternehmen zusammenarbeiten, um den Wandel voranzutreiben und ihr Geschäft zukunftssicher aufzustellen. Es ist wichtig, sich mit Unternehmen zusammenzusetzen, zu diskutieren und darüber nachzudenken, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen.“

NN IP beleuchtet das Thema Klimawandel aus vielen Blickwinkeln und bezieht ein breites Spektrum von Entwicklungen mit ein. Dies umfasst beispielsweise Artenvielfalt, Wasser und soziale Aspekte wie den „gerechten“ Wandel, der sich auf die tatsächlichen Auswirkungen der Netto-Null-Umstellung konzentriert.

Ein jüngstes Beispiel für die nachhaltige Vorgehensweise von NN IP mit Unternehmen, in die investiert wird, sowohl als Einzelinvestor als auch als Teil einer Gruppe. NN IP ist seit mehreren Jahren Mitverantwortlicher für das Engagement von Climate Action 100+ bei dem polnischen Stromerzeuger PGE[1]. Die kontinuierlichen Gespräche führten vor kurzem zu einem wichtigen Meilenstein: PGE steigt aus der Kohleverstromung aus und stellt auf einen stärker erneuerbaren Energiemix um.

Heinsbroek ergänzt: „Es ist wichtig, dass sich Unternehmen beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft von den Investoren unterstützt und nicht behindert fühlen. Gleichzeitig ist der umfassende Dialog mit gesellschaftlich engagierten Organisationen sowie Regierungsvertretern von entscheidender Bedeutung, um den größtmöglichen Einfluss der Investoren auf die Ökosysteme zu erreichen – sei es in ökologischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Hinsicht.“

Wahl eines individuellen Ansatzes

Da sich die Kapitalanleger selbst immer wieder dazu verpflichten, ihre Portfolios bis 2050 emissionsfrei zu gestalten, müssen die Vermögensverwalter zunehmend Lösungen entwickeln, mit denen sie diese Ziele erreichen können.

Edith Siermann, Head of Fixed Income & Responsible Investing bei NN Investment Partners, dazu: „Entscheidend ist, dass Investoren nicht nur unterschiedliche Ziele und Anforderungen haben, sondern auch unterschiedliche Ausgangssituationen. Wenn ein Asset Owner bereits ESG- oder Klimaziele in sein Portfolio integriert hat, ist die Umstellung auf Netto-Null wahrscheinlich einfacher, als wenn dies nicht der Fall ist. Erfolgreiche Ergebnisse hängen davon ab, dass die Investoren gemeinsam mit dem Kunden Ziele festlegen und eine für sie geeignete Methodik entwickeln, die einen wirklichen Impact hat.“

Bei der Umstellung eines gesamten Portfolios auf eine Netto-Null-Strategie kooperiert NN IP mit seinen Kunden, mit dem Ziel in der Realwirtschaft eine echte Wirkung zu erreichen, anstatt nur Vermögenswerte mit hohen Kohlenstoffemissionen zu veräußern. Dies führt zu einem vielschichtigen Ansatz, der die Erhöhung der Allokationen bei Neuinvestitionen in umweltfreundlichere Investmentlösungen, die Identifizierung der größten Verschmutzer der Welt und Änderungen durch Engagement und Dialog anstrebt. Nicht beeinflussbare Anlagen können letztlich veräußert und ausgeschlossen werden.

Siermann fügt hinzu: „Wir setzen uns gemeinsam mit unseren Kunden ehrgeizige, aber realistische Ziele, z. B. indem wir für das jeweilige Portfolio geeignete Zwischenziele wie eine CO2-Reduzierung um 25 % bis 2025 und 45 % bis 2030 festlegen. Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, dass wir die Zusammensetzung des Kundenportfolios kontinuierlich überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um nicht nur unsere Ziele zu erreichen, sondern auch die beabsichtigten, realen Auswirkungen im Laufe der Zeit.“

Schwerpunkt auf Fixed Income und dem wachsenden Green-Bonds-Markt

Bei der Kapitalallokation liegt der Schwerpunkt zunehmend auf Investitionen in Anleihen, insbesondere in Green Bonds, um langfristige, positive Umwelteffekte zu erzielen und den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft zu unterstützen.

NN IP verfügt über einen bewährten Ansatz zur Bewertung von Anleihen und Emittenten, damit die richtigen Unternehmen und Projekte zur Erreichung klimabezogener Ziele ausgewählt werden. Dazu gehören Engagement sowie interne und externe Nachhaltigkeitsbewertungen der Emittenten, das Aufzeigen etwaiger Kontroversen und die Garantie, dass die Instrumente ein grünes Etikett auch wirklich verdient haben. Auf Grundlage des ESG-Regelwerks von NN IP erfüllen nur etwa 70 % des globalen Marktes für grüne Anleihen mit einem Volumen von mehr als 1 Mrd. EUR (Stand: Ende April 2022) diese Standards, was die Notwendigkeit einer genauen Prüfung durch die Anleger noch deutlicher macht.

Bram Bos, Lead Portfolio Manager Green Bonds bei NN Investment Partners, sagt: „Da sich der Green-Bonds-Markt bis dato im Wesentlichen selbst definiert, zeigt sich erneut, dass Anleger die Dinge nicht einfach für bare Münze nehmen oder einen „Schnellschuss“-Ansatz für den Aufbau eines grüneren Portfolios wählen können. Es gibt Herausforderungen bei den Daten, und die Anleger müssen über die offiziellen Zahlen hinausblicken.“

 

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NN Investment Partners B.V., German Branch, Westhafenplatz 1, 60327 Frankfurt am Main, Tel. + 49 69 50 95 49-15, www.nnip.com

Marktupdate – EM-Fixed Income-Studie

 

Durch den Krieg in der Ukraine verfestigt sich die Volatilität im Segment der Fixed-Income-Anlagen in den Schwellenländern (Emerging Markets, EM). Laut einer von Vontobel Asset Management veröffentlichten Studie sorgen sich institutionelle Anleger in aller Welt zwar über die Auswirkungen des Krieges auf den Markt und die Wirtschaft, zeigen sich jedoch mit Blick auf die kommenden Monate weiter zuversichtlich.

Vontobel befragte im ersten Quartal 2022 mehr als 300 institutionelle Anleger und Vermögensverwalter in Nordamerika, Europa und dem Asien-Pazifik-Raum. Der Umfrage zufolge zeigten sich vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine weltweit 72 Prozent der institutionellen Anleger optimistisch in Bezug auf BIP-Wachstum, Inflation und Risikoprämien für Anleihen in den europäischen Emerging Markets (EM). Unter den nach der Invasion eingegangenen Antworten spiegelten hingegen nur noch 55 Prozent eine positive Haltung wider.

Obwohl sich die Stimmung an den europäischen Emerging Markets eingetrübt hat, erscheint institutionellen Anlegern das EM-Segment insgesamt weiter attraktiv. Mehr als die Hälfte (64 Prozent) gab an, ihre Asset Allocation in der Anlageklasse in den kommenden 24 Monaten erhöhen zu wollen („leicht“ oder „wesentlich“). Als Hauptgründe für eine solche Aufstockung wurden der Diversifikationsvorteil gegenüber aktuellen Positionen (56 Prozent), ein hochliquider Markt (48 Prozent) sowie günstige ESG-Aussichten (47 Prozent) genannt.

„Trotz des schwierigen Marktumfelds sehen institutionelle Anleger rund um die Welt die Notwendigkeit der Diversifikation, um sowohl höhere Renditen zu erzielen als auch eine Absicherung gegen die Volatilität anderer Anlageklassen zu bekommen, die sich aus marktbedingten und geopolitischen Faktoren ergibt“, sagt Simon Lue-Fong, Leiter der Fixed Income Boutique bei Vontobel. „Mit festverzinslichen EM-Anlagen lassen sich diese Anforderungen in einem Anlageportfolio umsetzen, doch es braucht einen erfahrenen aktiven Manager, der die damit verbundenen Herausforderungen kennt und bewältigen kann.“

Als größte Herausforderungen bei Fixed-Income-Anlagen in Emerging Markets nannten institutionelle Anleger weltweit die Sorge über Ausfallraten und Schuldenlast (51 Prozent), Liquidität (48 Prozent), Volatilität (45 Prozent) sowie Bedenken hinsichtlich Corporate Governance, Datenqualität und -transparenz sowie Berichtsstandards (38 Prozent). „Diese Bedenken sind nicht neu. Die Anlageklasse wird von vielen Anlegern nach wie vor als exotische Nische betrachtet. Aktiven Anlegern mit fundierten Kenntnissen bietet das Segment jedoch ein breites Spektrum an Möglichkeiten – der Effekt der Ausfallrate wird oftmals überschätzt, und Phasen der Volatilität bieten hervorragende Gelegenheiten zum Ausnutzen von Marktineffizienzen“, kommentiert Lue-Fong.

Anleger setzen auf ESG-Mandate für festverzinsliche EM-Anlagen

In den Emerging Markets kommt der Überwachung von ESG-Faktoren eine besondere Bedeutung zu. Fast alle weltweit Befragten (91 Prozent) gaben an, einen ESG-Ansatz für ihre Allokationen in festverzinslichen EM-Anlagen anzuwenden, darunter Impact Investing (55 Prozent), systematisches Screening zur Einbeziehung oder zum Ausschluss von Wertpapieren (54 Prozent) und Gespräche mit dem Management der Emittenten zur Einflussnahme auf ESG-Richtlinien und -Praktiken (49 Prozent).

Trotz der weiten Verbreitung von ESG-Ansätzen weisen institutionelle Anleger auf eine Reihe von Herausforderungen hin, denen sie im Fixed-Income-Sektor in den Emerging Markets gegenüberstehen, wie etwa uneinheitliche Daten von Drittanbietern (62 Prozent), Skepsis gegenüber den positiven Auswirkungen von ESG-Anlagen (61 Prozent), die Wahrnehmung eines höheren Risikos in Verbindung mit festverzinslichen EM-Anleihen (43 Prozent) und der Mangel an geeigneten ESG-Lösungen von externen Asset Managern (43 Prozent).

„In den letzten Jahren hat sich die Einbeziehung von ESG-Kriterien für institutionelle Anleger zu einem Standard entwickelt und Fixed-Income-Anleger in den Emerging Markets haben erkannt, dass die Anlageklasse einzigartige Chancen bietet, um gleichzeitig Erträge und eine positive Wirkung zu erzielen“, stellt Lue-Fong fest. „Unsere Studie zeigt, dass das Interesse institutioneller Anleger an nachhaltigen Anlageprodukten stärker denn je ist. Die Anlegergruppe stützt sich auf das Know-how aktiver Manager, um attraktive und nachhaltige Anlagechancen zu ermitteln und dabei die inhärenten Risiken zu steuern, die mit Emerging Markets verbunden sind.“

Zu dieser Researchstudie

Die Studie steht hier zum Herunterladen bereit. Sie untersucht das Interesse der Anleger an Fixed-Income-Anlagen in Emerging Markets sowie ihre Einschätzung der Entwicklung ihrer Allokation in den nächsten zwei Jahren. Das Custom Research Lab von Institutional Investor erstellte zusammen mit Vontobel Asset Management einen Fragebogen, um zu ermitteln, wie die Anleger festverzinsliche Emerging-Markets-Anlagen einschätzen. Die Umfrage wurde im Zeitraum Februar–März 2022 versendet; es gingen 342 Rücksendungen von Entscheidungsträgern mit Anlagebefugnis bei Versicherungsgesellschaften, öffentlichen und privaten Pensionskassen, Stiftungen, Family Offices und Staatsfonds in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika ein. 47 Prozent der Befragten gaben ihre Antworten vor der russischen Invasion der Ukraine, 53 Prozent nach der Invasion ab. Zur Ergänzung der Umfrageergebnisse wurden Interviews mit zehn Entscheidungsträgern bei Instituten in Asien, Europa und Nordamerika geführt. Alle Interviews fanden nach der russischen Invasion der Ukraine statt.

Vontobel Asset Management

Vontobel Asset Management ist ein aktiver Vermögensverwalter mit globaler Reichweite und einem Multi-Boutique-Ansatz. Jede unserer Boutiquen zeichnet sich durch spezialisierte Anlagestrategien, eine starke Performancekultur und ein robustes Risikomanagement aus. Wir setzen überzeugende Lösungen für institutionelle und private Kunden um. Unser Bekenntnis zu aktiver Vermögensverwaltung ermöglicht es uns, auf Grund eigener Überzeugungen zu investieren. Unsere vielfältigen, hoch spezialisierten Teams generieren Mehrwert für unsere Kunden. Mit über 450 Mitarbeitenden weltweit, davon 200 Anlagespezialisten, agieren wir an insgesamt 16 Standorten in der Schweiz, Europa und den USA. Wir entwickeln Strategien und Lösungen in den Anlageklassen Aktien, Anleihen, Multi Asset und alternative Anlagen. Das Ziel, hervorragende und wiederholbare Performance-Ergebnisse zu erreichen, ist seit 1988 für unseren Ansatz zentral. Eine starke und stabile Aktionärsstruktur garantiert unsere unternehmerische Unabhängigkeit und schützt unsere langfristige Denkweise, von der wir uns bei der Entscheidungsfindung leiten lassen.

 

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Höhere Mittelzuflüsse auf der Bond- als auf der Aktienseite

 

In den ersten vier Monaten des Jahres sind ETFs weltweit 281 Mrd. Euro zugeflossen. Im April waren es hingegen nur knapp 23 Mrd. Euro, was einem Fünftel der März-Flows entspricht. Der Rückgang spiegelt die Sorge über die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die steigende Inflation wider. Aktien-ETFs sind seit Jahresbeginn 206 Mrd. Euro an Neugeldern zugeflossen. Auch hier haben sich die Allokationen im April stark verlangsamt (+4,5 Mrd. Euro). In den USA gab es in im April Nettoabflüsse aus Aktien-ETFs in Höhe von 12,4 Mrd. Euro, während europäische UCITS-ETFs im selben Zeitraum mit 9,5 Mrd. Euro positiv blieben. Seit Jahresbeginn flossen globalen Bond-ETFs 52,4 Mrd. Euro an Neugeldern zu, wobei Staatsanleihen mit 42,3 Mrd. Euro das beliebteste Segment waren. Im April übertrafen die Allokationen in festverzinsliche Wertpapiere die in Aktien mit einem Plus von 15,9 Mrd. Euro.

Aktien – Globale Indizes im Fokus

Europäischen Regionen- und Länder- ETFs flossen seit Jahresbeginn 37,9 Mrd. Euro zu. Im April waren es rund 9 Mrd. Euro. Globale Indizes blieben mit 21,7 Mrd. Euro am beliebtesten. Nordamerika-Exposures legten um 12,6 Mrd. Euro zu. Aus Eurozonen- und Japan-Aktien-Exposures zogen Anleger 2,8 Mrd. Euro sowie 2,3 Mrd. Euro ab. Im April flossen ETFs auf globale Indizes 7 Mrd. Euro zu. Nordamerika-ETFs waren mit Zuflüssen von 706 Mio. Euro weniger gefragt. Aus ETFs auf Eurozonen-Indizes wurde 1 Mrd. Euro abgezogen.

Seit Jahresbeginn haben ETFs auf Sektor-Indizes 7,6 Mrd. Euro an Neugeldern angezogen, wobei Klima-ETFs mit 2,6 Mrd. Euro am beliebtesten waren. ETFs auf den Energiesektor folgte an zweiter Stelle mit einem Plus von 1,9 Mrd. Euro. Aus ETFs auf zyklische Konsumgüter zogen Anleger 718 Mio. Euro ab. All dies spiegelt die Auswirkungen höherer Energiekosten wider. Smart-Beta-ETFs flossen 5,5 Mrd. Euro zu, wobei sich Value mit einem Plus von 3,8 Mrd. Euro in den ersten vier Monaten des Jahres als der beliebteste Faktor erwies. Im April zogen Anleger jedoch 200 Mio. Euro aus Value-ETFs ab. Yield war der zweitbeliebteste Faktor (+3 Mrd. Euro seit Jahresbeginn und 837 Mio. Euro im April).

Die Zuflüsse in ESG-Aktienstrategien hielten zwar an, allerdings ließ die Dynamik merklich nach. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Zuflüsse auf 10,4 Mrd. Euro, im April jedoch nur noch auf 1,4 Mrd. Euro. ETFs auf ESG- Nordamerika-Indizes und solche auf World-Indizes lagen seit Jahresbeginn mit Neugeldern von 4.0 Mrd. Euro und 3,9 Mrd. Euro in etwa gleichauf. Im April waren ETFs auf ESG-World-Indizes jedoch deutlich gefragter als ESG-Nordamerika-Indizes (+933 Mio. Euro und 202 Mio. Euro), was den jüngsten Rückgang der Popularität dieser Region widerspiegelt.

Anleihen : Risk-off – Anleger favorisieren US-Staatsanleihe-ETFs

Seit Jahresbeginn haben Anleger in Europa 6,3 Mrd. Euro in Staatsanleihen-ETFs investiert, wobei US-Govies die beliebteste Anlageklasse waren. USA Mid, Long und Broad flossen 4,0 Mrd. Euro, 856 Mio. Euro und 797 Mio. Euro zu. Im April beschleunigte sich die Nachfrage nach Staatsanleihen-ETFs (+2 Mrd. Euro ggü. 1,3 Mrd. Euro im Vormonat), was die Abkehr von risikoreicheren Anlagen widerspiegelt. Seit Jahresbeginn zogen Anleger 2,9 Mrd. Euro aus chinesischen Staatsanleihen ab, im April 1,9 Mrd. Euro. Dies kann auf die Sorge über die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf China zurückzuführen sein.

Unternehmensanleihen legten seit Jahresbeginn um 3 Mrd. Euro zu, wobei Anleger 3,3 Mrd. Euro in US-Corporates investierten und 1,2 Mrd. Euro bzw. 935 Mio. Euro aus hochverzinslichen und Investment-Grade-Anleihen der Eurozone abzogen. Variabel verzinsliche Unternehmensanleihen legten um 1,4 Mrd. Euro zu, da Anleger so von steigenden Zinsen profitieren können. Im April investierten Anleger etwas weniger als 1,3 Mrd. Euro in Unternehmensanleihen. ESG-Bond-Strategien haben seit Jahresbeginn 6 Mrd. Euro zugelegt, wobei 2 Mrd. Euro auf Unternehmensanleihen in den USA und 1 Mrd. Euro auf Unternehmensanleihen in der Eurozone entfielen.

 

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Seit der letzten MetallRente Jugendstudie 2019 hat die Corona-Pandemie das Leben der jungen Erwachsenen auf den Kopf gestellt.

 

“Die große Mehrheit der jungen Menschen spart trotzdem. Allerdings sehen wir auch wichtige Veränderungen. Der Optimismus der jungen Erwachsenen im Hinblick auf ihr persönliches Leben sinkt und bestätigt eine generelle Tendenz, die sich schon vor Corona abzeichnete. Junge Erwachsene haben einen realistischen Blick auf ihre Vorsorge. So viele wie nie zuvor investieren ihr Geld in Aktien und Fonds. Denn die Angst vor Altersarmut ist präsent. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an die Politik weiter an, für eine auskömmliche Rente für die eigene Generation zu sorgen”, hebt Klaus Hurrelmann, wissenschaftlicher Leiter und zusammen mit Heribert Karch und Christian Traxler Herausgeber der Studie, hervor. Karch kritisiert den über 20 Jahre währenden Reformprozess: “Regelmäßige Altersvorsorge erreicht nur eine Minderheit junger Erwachsener. Einem Teil fehlen hierfür schlicht die Mittel.”

Sparen ist für die Mehrheit normal

86 Prozent aller 17- bis 27-Jährigen sparen entweder regelmäßig oder ab und zu. Doch die repräsentative Untersuchung zeigt auch: Einer von sieben jungen Menschen (14 Prozent) spart nicht. Das liegt vor allem daran, dass diese Gruppe in der Regel ihr ganzes Geld zum Leben braucht und keinen finanziellen Spielraum zum Sparen hat.

Angst vor Altersarmut ist bei jungen Menschen groß

Drei Viertel (78 Prozent) der 17- bis 27-Jährigen treibt die Sorge um, im Alter nur eine niedrige Rente zu bekommen und arm zu sein. Auffällig ist auch, dass die Angst vor Altersarmut bei den jungen Frauen mit 84 Prozent präsenter ist. Aber auch bei den jungen Männern sorgen sich drei von vier (74 Prozent), im Alter nicht genug Geld zur Verfügung zu haben.

Trotz hohem Vorsorgebewusstsein – Sparen für die Altersvorsorge kommt nicht voran

Neun von zehn (90 Prozent) jungen Erwachsenen ist klar, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen, um sich vor Armut im Alter zu schützen. Im Vergleich zu diesem hohen Bewusstsein ist die Zahl derer, die aktiv vorsorgen, aber relativ gering. Die Hälfte (51 Prozent) der 17- bis 27-Jährigen legt zumindest ab und zu Geld fürs Alter zurück. Doch nur 37 Prozent sparen dafür regelmäßig. Von denen, die finanziell gut aufgestellt sind, sorgen mehr als 60 Prozent vor. Deutlich schlechter sieht es bei denen aus, die ihre finanzielle Situation als schlecht beschreiben. In dieser Gruppe schafft es nur ein Viertel (26 Prozent), Geld für die Altersvorsorge aufzuwenden.

Immer weniger Frauen sorgen fürs Alter vor

Besonders alarmierend: Nur noch 29 Prozent der jungen Frauen sparen regelmäßig für ihr Alter. Während von den jungen Frauen im Vergleich zu 2010 heute 10 Prozentpunkte weniger regelmäßig vorsorgen, haben junge Männer ihre Anstrengungen deutlich erhöht: Statt 38 Prozent legen heute 45 Prozent regelmäßig Geld für ihren Ruhestand beiseite.

Junge sehen den Staat in der Pflicht – hohes Vertrauen in gesetzliche Rente und Betriebsrente

Einer Erhöhung des Renteneintrittsalters erteilen die jungen Menschen eine klare Absage. Nur 23 Prozent wären bereit, länger als bis zum 67. Lebensjahr zu arbeiten, wenn dies der langfristigen Sicherung der Renten diente. Die große Mehrheit der jungen Menschen fordert vom Staat, seine Verantwortung für die Altersversorgung ihrer Generation wahrzunehmen. “Wenn die Politik es wirklich will, kann es auch in Zukunft eine gute staatliche Rente geben”, meinen inzwischen neun von zehn (88 Prozent). 2010 waren es nur 74 Prozent. Diese Erwartungshaltung ist verbunden mit einem generell hohen Vertrauen in die gesetzliche Rente. 58 Prozent der jungen Erwachsenen vertrauen ihr “eher” oder “voll und ganz”. Ebenfalls hohes Vertrauen bringen sie Vorsorgeangeboten von Unternehmen (49 Prozent), also der betrieblichen Altersversorgung, und Lebensversicherungen (46 Prozent) entgegen.

Junge Menschen setzen auf Rendite – wollen aber auf Nachhaltigkeit nicht verzichten

So viele junge Altersvorsorgesparer wie nie zuvor legen Geld in Aktien und Fonds an. Im Vergleich zu 2016 hat sich ihr Anteil mehr als verdreifacht – von 16 auf 50 Prozent. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Fast zwei Drittel der jungen Männer (62 Prozent) sparen auch mit Aktien und Fonds für ihre Altersvorsorge. Bei den Frauen ist es lediglich ein Drittel (34 Prozent) – doch auch dieser Wert hat sich seit der letzten Studie 2019 nahezu verdoppelt.

Andere Sparformen wie Festgeld (49 Prozent), Bausparverträge (38 Prozent) oder Riester-Rentenverträge (22 Prozent) verlieren in der anhaltenden Niedrigzinsphase zunehmend an Attraktivität. Einzig die betriebliche Altersversorgung hält sich in der Beliebtheit der jungen Menschen stabil. Etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) sorgt betrieblich fürs Alter vor.

57 Prozent der jungen Erwachsenen würden bei der Wahl der Altersvorsorge auf eine garantierte feste Verzinsung verzichten, wenn sie dafür die Aussicht auf eine deutlich höhere Rendite hätten. Das unterstreicht den realistischen Blick der jungen Generation. Feste Zinsen und garantierte Rentenhöhen würden aktuell nur noch 43 Prozent präferieren.

Zukunft – optimistisch, aber die Verunsicherung wächst

Die Erwartungen junger Menschen an ihre persönliche Zukunft haben sich nur leicht verschlechtert. Aktuell glauben 88 Prozent der befragten 17- bis 27-Jährigen an eine “gute” oder “sehr gute” Zukunft. Pessimistischer ist der Blick der jungen Erwachsenen auf die Zukunft Deutschlands. Die Mehrheit (53 Prozent) schätzt diese als “weniger gut” oder sogar “schlecht” ein. Aber auch für die persönliche Zukunft sehen junge Menschen wachsende Unsicherheiten. Die Zweifel nehmen zu, ob man sich in einigen Jahren noch ein gutes Leben leisten kann. Besonders deutlich wird der Pessimismus beim Thema Familiengründung: “Wir haben jetzt zum ersten Mal eine Studie, in der ein Viertel der jungen Erwachsenen sagt, sie wissen nicht, ob sie es sich finanziell leisten können, eine eigene Familie zu gründen. Das hat es in diesem Ausmaß bisher nicht gegeben. Und das signalisiert, dass die jungen Leute äußerst sensibel auf globale Entwicklungen reagieren. Sie stellen sich darauf ein. Ihren Grundoptimismus als junge Generation wollen sie sich aber nicht nehmen lassen,” betont Jugendforscher Klaus Hurrelmann.

Wer mehr weiß, sorgt besser vor

Wer optimal fürs Alter sparen und vorsorgen will, braucht Finanzwissen. Gerade daran hapert es bei vielen jungen Erwachsenen. Aktuell sagen 62 Prozent, dass sie sich in finanziellen Dingen “sehr gut” oder “gut” auskennen. Anders sieht es in der Frage der Altersvorsorge aus: 2022 meinen nur 31 Prozent, dass sie bei diesem Thema über einen “sehr guten” oder “guten” Wissensstand verfügen. Knapp neun von zehn (87 Prozent) finden, Altersvorsorge sollte fester Bestandteil eines Schulfachs “Wirtschaft und Finanzen” sein. Mitherausgeber Christian Traxler unterstreicht: “Wer nicht aus einer Familie kommt, die ihr ökonomisches Potenzial und Wissen an die Kinder weitergeben kann, hat es auch meist schwerer mit der Altersvorsorge. Finanzbildung in der Schule kann einen Beitrag leisten, diese soziale Spreizung zu reduzieren.”

Die Schlussfolgerung von Klaus Hurrelmann aus den Ergebnissen der aktuellen Studie: “Junge Leute sind sehr zukunftsorientiert und bereit, selbst etwas für ihre Zukunft zu tun – beim Thema Rente genauso wie in der Klimafrage. Sie sind gewillt, ihr Verhalten zu ändern. Aber sie wissen auch, dass sie allein durch ihr individuelles Verhalten die Probleme nicht lösen können.”

Heribert Karch sieht die institutionellen Akteure in der Pflicht: “Altersversorgung erfordert regelmäßiges Sparen. Dafür braucht es kollektive Formen. Eine tarifpolitisch auch finanziell flankierte betriebliche Altersversorgung kann das besser leisten als jedes andere Modell.”

Über die Jugendstudie

Die MetallRente Studie “Jugend, Vorsorge, Finanzen” ist die größte repräsentative Langzeituntersuchung junger Menschen in Deutschland zum Themenkomplex Finanzen und Vorsorge. Im Mai 2022 ist sie in ihrer fünften Auflage erschienen. Seit 2010 werden für die Studie im Abstand von drei Jahren jeweils rund 2.500 junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 27 Jahren zu ihren Vorstellungen für die persönliche Zukunft, ihrem Sparverhalten, ihren finanziellen Kenntnissen sowie zu ihren Einstellungen und persönlichen Strategien zur Altersvorsorge befragt. Die Herausgeber der Studie sind Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Heribert Karch und Prof. Dr. Christian Traxler. Bei der Datenerhebung und -auswertung arbeitet MetallRente mit dem Forschungsinstitut Kantar Public zusammen.

Über MetallRente

MetallRente wurde 2001 als gemeinsame Einrichtung der Tarifvertragsparteien Gesamtmetall und IG Metall gegründet. Das Versorgungswerk stellt Angebote für die betriebliche und private Altersvorsorge sowie die Absicherung von Berufs-, Erwerbsunfähigkeit, Grundfähigkeiten, Pflege und Hinterbliebenen bereit. Neben der Metall- und Elektroindustrie haben sich auch die Branchen Stahl, Textil und Bekleidung, IT sowie Holz und Kunststoff MetallRente angeschlossen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

MetallRente GmbH, Rotherstraße 7, D-10245 Berlin, Tel:+49 30 20 65 85 0, Fax: +49 30 20 65 85 55, www.metallrente.de

Jüngere Personen mit besonders hohem Interesse: Knapp 70 Prozent der 18- bis 34-Jährigen können sich vorstellen, mit einem Robo-Advisor zu investieren

 

Robo-Advisors werden als Geldanlagemöglichkeit immer bekannter – und das Interesse in der Bevölkerung ist groß. Eine neue Studie von comdirect und quirion zeigt: Ein Drittel der Befragten weiß bereits genau, was hinter der automatisierten digitalen Geldanlage steckt. Ein weiteres Drittel hat den Begriff zumindest schon einmal gehört. 59 Prozent der Befragten können sich vorstellen, einen Robo-Advisor zur Geldanlage zu nutzen, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es sogar knapp 70 Prozent. Den potenziellen Nutzer*innen sind dabei zwei Kriterien besonders wichtig: Geringe Kosten und Einfachheit bei der Nutzung. Auch Rendite, Flexibilität und Transparenz werden von den Befragten als ausschlaggebende Eigenschaften für die Auswahl eines Robo-Advisors genannt. Für die Studie wurden 1300 Personen befragt, die u.a. über mindestens 5000 Euro frei anzulegendes Vermögen verfügen.

Investitionen in Aktien, Fonds und ETFs sind als Geldanlage beliebt, Tagesgeld jedoch auf Platz 1

Rund 80 Prozent der befragten Personen haben mehr als 10.000 Euro und 30 Prozent sogar mehr als 50.000 Euro zur freien Anlage verfügbar. 95 Prozent könnten außerdem mindestens 100 Euro pro Monat sparen, fast die Hälfte sogar mehr als 500 Euro.”Die Zahlen belegen, dass es in Deutschland eine gute Investitionsgrundlage gibt”, sagt Martin Daut, CEO der quirion AG und ergänzt: “Wir haben uns bei der Befragung bewusst auf Personen konzentriert, für die Geldanlage eigentlich ein Thema sein müsste.” Und tatsächlich gaben 81 Prozent an, am Thema interessiert zu sein. Dennoch sind Tages- und Festgeldkonten trotz anhaltendem Niedrigzinsumfeld die Favoriten bei der Geldanlage (58 Prozent). Danach folgen Aktien (51 Prozent), Fonds (41 Prozent) und ETFs (34 Prozent).

Robo-Advisors auch für Personen mit geringerem Anlagevermögen interessant

Die aktuell stark gestiegenen Inflationszahlen spiegeln sich auch in den Studienergebnissen wider: 80 Prozent der Befragten sorgen sich angesichts der wachsenden Inflation. Diese Gruppe kann sich am ehesten vorstellen, einen Robo-Advisor als Geldanlagemöglichkeit zu nutzen. Zudem ist das Interesse an digitaler Geldanlage auch bei Anleger*innen mit geringerem verfügbarem Anlagevermögen erheblich (56 Prozent). “Der Realzins ist seit langer Zeit negativ und wird es wohl auf absehbare Zeit bleiben. Robo-Advisors sind eine mögliche Lösung, dem Kaufkraftverlust gegenzusteuern. Insbesondere auch für die Menschen, die sich mit dem Thema Geldanlage eigentlich nicht weiter beschäftigen möchten. Durch die kleineren Einstiegsbeträge sind sie außerdem ein Angebot an alle Bevölkerungsgruppen”, sagt Alena Kretzberg, Bereichsvorständin Digital Banking & comdirect bei der Commerzbank AG.

Geschlechterklischees bei der Geldanlage bestätigen sich auch bei Robo-Advisors

Befragte, die bereits einen Robo-Advisor nutzen, schätzen insbesondere Komfort (50 Prozent), Transparenz und Preis-Leistungsverhältnis (je 47 Prozent). Diejenigen Befragten, die bisher keine Nutzer*innen sind, nennen als Grund mehrheitlich fehlendes Vertrauen in den Anlagemechanismus (25 Prozent). Weitere 24 Prozent geben an, ihr Geld besser selbst anlegen zu können. Diese Aussage wird insbesondere von männlichen Befragten als zutreffend markiert (27 Prozent). 20 Prozent der befragten Frauen fehlen persönliche Ansprechpartner*innen und glauben, nicht genügend Fachwissen zu besitzen. Generell gab die Mehrheit der Befragten jedoch an, auf persönliche Beratung verzichten zu können. Nutzer*innen von Robo-Advisors sehen den Verzicht auf Anlage- und Bankberatung sogar als klaren Vorteil an.

“Unsere gemeinsame Studie zeigt, dass digitaler Vermögensaufbau auf breites Interesse stößt – bei schnell wachsenden Zahlen an Nutzer*innen. Dieser Trend freut uns. Gleichzeitig sehen wir, dass Teile der Bevölkerung noch nicht wissen, was Robo-Advisors sind und welche Vorteile sie ihnen bieten. Hier sind wir weiter gefragt, zu informieren und zu erklären”, so Martin Daut. “Unser Ziel war es, einen tieferen Blick in den Markt zu werfen und die Ergebnisse mit unseren gemeinsamen Erfahrungen abzugleichen, um so die Relevanz von Robo-Advisors für die langfristige Vermögensbildung zu verdeutlichen. Denn wir sind überzeugt: Eine breit gestreute Anlage in Wertpapiere ist ein gut geeignetes Mittel, um die Chancen der Kapitalmärkte zu nutzen und Vermögen aufzubauen”, ergänzt Alena Kretzberg.

 

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quirion AG, Kurfürstendamm 119, 10711 Berlin, Tel: + 49 (0) 30 89021-400, www.quirion.de

DIVA-Umfrage zur Altersvorsorge

 

Die zukünftige Ausgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung nimmt nach den Äußerungen von Sozialminister Hubertus Heil Form an. Die Aktienrente könnte noch in diesem Jahr kommen. Zugleich bleiben die wirkungsvollsten, aber auch schmerzhaftesten Stellschrauben Renteneintrittsalter, -niveau und -beiträge unangetastet. Mit den Plänen für die private Vorsorge hält man sich noch bedeckter. Von der privaten Pflichtvorsorge bis hin zum Riester-Relaunch – ausschließen lässt sich nichts.

Die Rentenerwartungen der Menschen werden pessimistischer

Wie sieht dazu das Stimmungsbild in der Bevölkerung aus? Aus der aktuellen Altersvorsorge-Befragung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) geht hervor, dass die Mehrheit der Bürger (60 Prozent) befürchtet, im Alter von Armut betroffen zu sein.

Prof. Dr. Michael Heuser, den Wissenschaftlichen Leiter des DIVA, überrascht dieser hohe Wert nicht: „Zwar kommen wissenschaftliche Prognosen zu dem Ergebnis, dass der Anteil der armutsgefährdeten älteren Menschen in Deutschland auch langfristig nicht über 15 Prozent liegen wird. Doch viele denken bei ihrer Altersvorsorge allein an die gesetzliche Rente, und die wird in der Tat kaum mehr reichen.“ Die Menschen müssten ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, welche zusätzliche Einnahmen im Alter zur Verfügung stehen können, beispielsweise aus privat abgeschlossenen Renten oder aus Erbschaften. „Zudem fallen einige Ausgaben im Alter weg. Es ist wichtig, dass das Projekt „säulenübergreifende Renteninformation“ endlich in der Breite eingeführt wird“, so Heuser.

Dr. Helge Lach, Vorsitzender des BDV Bundesverbands Deutscher Vermögensberater, des Trägers des DIVA, ergänzt: „Die Hochrechnung der Gesamteinnahmen und -ausgaben im Alter ist komplex und muss frühzeitig angepackt werden. Dabei zu helfen, ist eine der Hauptaufgaben eines Vermögensberaters. Zeigt sich eine nennenswerte Versorgungslücke, werden im Beratungsgespräch mögliche Sparformen erörtert.“

Noch dazu drücken die Nachwirkungen der Pandemie, aktuell der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die anziehende Inflation auf die Gesamtstimmung der Menschen. Bei zukunftsbezogenen Einschätzungen ist in den DIVA-Befragungen laut Heuser zunehmender Pessimismus erkennbar.

Bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut mit 66,2 Prozent noch weit höher als bei Männern (53,9 %). Auch das überrascht Heuser nicht: „Die Diskrepanz ist plausibel. Denn Frauen erhalten aufgrund anderer Erwerbsbiografien im Schnitt ca. 30 Prozent weniger monatliche staatliche Rente. Zudem ist ihr Vorsorgebedarf auch wegen ihrer drei bis fünf Jahre höheren Lebenserwartung größer als bei Männern. Wenn also eine Frau eine bestimmte Versorgungslücke im Alter mit einem Sparplan zum Beispiel auf Fonds absichern will, wird sie während der Einzahlphase entweder höhere Beiträge leisten oder im Alter mit weniger auskommen müssen.“

Förderung privater Vorsorge – das Riester-Modell weiter beliebt

Fragt man die Bürger danach, was für sie bei der privaten Vorsorge sehr wichtig oder wichtig ist, liegen garantierte Leistungen und staatliche Förderung mit jeweils knapp 80 Prozent der Nennungen ganz vorne. Dazu Heuser: „Es ist nachvollziehbar, dass sich die Bürger für das Alter fixe, also garantierte Einnahmen wünschen. Auch die Ausgaben sind ja überwiegend fix. Garantieprodukte bringen aber derzeit keine Rendite. Staatliche Förderung kann hier quasi wie ein Zinsersatz wirken, um die ausbleibende Rendite aus der Geldanlage auszugleichen.“

Lach ergänzt: „Letztendlich gibt es sogar eine politische Legitimation dafür, dass von Seiten der Politik das Sparen für das Alter subventioniert wird. Denn das für Sparer unvorteilhafte Nullzinsumfeld der letzten Jahre ist in erster Linie dem Agieren der Zentralbanken zuzuschreiben. Und wenn die Politik der Altersvorsorge die Chance auf Rendite nimmt und davon mit einer nahezu kostenlosen Refinanzierung der Staatsschulden sogar profitiert, ist es nur folgerichtig, wenn ein Stück Rendite aus staatlicher Förderung generiert wird.“

Interessant ist bei diesen Schlussfolgerungen, mit welcher Art der staatlichen Förderung die Bürger am stärksten zur Altersvorsorge zu motivieren sind. Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Stellt man die Bürger vor die Wahl zwischen Steuervorteilen wie zum Beispiel der Abzugsfähigkeit von Vorsorgeaufwendungen und Zulagen nach dem Riester-Modell, spricht sich mehr als die Hälfte für die Zulagen aus, rund zwanzig Prozent für Steuervorteile.

„Die Ergebnisse zeigen erneut, dass die Idee des Riester-Sparens mit Zulagen bei den Menschen ankommt. Gerade Geringverdiener profitieren, und zwar zweifach. Denn sie erhalten mit deutlich niedrigeren monatlichen Beiträgen die gleichen Zulagen wie Sparer mit höheren Einkommen. Und viele sind nicht steuerpflichtig, könnten nichts geltend machen und würden somit von einer steuerlichen Förderung gar nicht profitieren. Die hartnäckige Forderung an die Politik, endlich das Riester-Sparen zu reformieren, ist deshalb richtig. Die Zeit drängt. Private Vorsorge ist gerade bei niedrigen Zinsen und hoher Inflation wichtiger denn je“, so der Verbandsvorsitzende Lach.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Frühjahrs-Ausgabe des Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) und wurde im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden ca. 2.000 Personen in Deutschland.

Alle Ergebnisse des aktuellen Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) sind auf der Website des DIVA zu finden: www.diva.de.

 

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Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Weltweit entstehen im Rekordtempo neue Anlagen zur Erzeugung grünen Stroms.

 

Für Projektentwickler wie Anleger hat das Vor- wie Nachteile: „Die Knappheit treibt auf der einen Seite die Preise für Komponenten und Dienstleistungen“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Auf der anderen Seite können sich Anleger freuen, die in die gesamte Wertschöpfungskette investieren.“

Wer derzeit ein Wind- oder Solarprojekt angeht, muss mit deutlich längeren Liefer- und damit Projektzeiten rechnen. „Bislang war es so, dass viele der Anlagen auch mit Dienstleistern aus Osteuropa gebaut wurden, da die heimische Handwerkerschaft ohnehin bereits am Limit war“, sagt Voigt. „Jetzt aber sind auch in Osteuropa die Auftragsbücher so voll, dass das Preisgefüge ausgeglichen ist.“ Das bedeutet, dass ein bulgarischer Dienstleister in Bulgarien mittlerweile den gleichen Preis für seine Leistung erhält, wie er ihn vor Kurzem nur in Deutschland bekam. „Wir sehen hier, dass es für immer weniger osteuropäische Firmen attraktiv ist, in den westeuropäischen Ländern anzubieten“, so Voigt.

Darunter leidet zumindest die Flexibilität, bei Neubauprojekten kann es dadurch auch zu Verzögerungen kommen. Dazu kommt, dass auch die Komponentenpreise steigen oder zumindest auf sehr hohem Niveau verharren. „Grundsätzlich ist Verfügbarkeit von kritischen Komponenten ein Thema“, sagt Voigt. „Vor allem kurzfristige Lieferzeiten sind derzeit schwer umsetzbar.“ Lagen die Lieferzeiten wichtiger Teile noch vor zwei Jahren bei drei bis vier Monaten, sind heute etwa bei Trafos eher sechs bis neun Monate die Regel.

Wer derzeit in Einzelprojekte investiert, wird unweigerlich mit diesen Schwierigkeiten zu tun haben. „Investoren aber, die in ein Portfolio aus bereits bestehenden Parks und Neubauprojekten einsteigen, kommt die gegenwärtige Situation sogar zugute“, sagt Voigt. „Zumal wenn im Portfolio auch noch die Projektentwicklung enthalten ist.“ Bestandsprojekte werden angesichts der steigenden Preise und Schwierigkeiten wertvoller. Neubauprojekte, die mit einem erfahrenen und gut vernetzten Projektentwickler angefangen werden, sollten zudem bei den Kosten sehr wettbewerbsfähig abschneiden.

„Es wird in Zukunft eher so sein, dass sich die Projektentwickler die Investoren und Geschäftspartner aussuchen können und nicht mehr umgekehrt“, sagt Voigt. „Wer hier über gute und eingefahrene Netzwerke verfügt und auch bei Betrieb und Überwachung der Anlagen etwa durch Einsatz von KI-Systemen kosteneffizient arbeitet, wird sicherlich zu den Gewinnern gehören.“

 

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Pensionsfonds berücksichtigen stärker das Klimaschutzziel: Über 50 Prozent der teilnehmenden Pensionsfonds in der Umfrage haben Net-Zero-Strategien in ihren Portfolios bereits implementiert oder planen, dies zu tun. Allerdings glauben viele, ihr Net-Zero-Ziel sei unter derzeitigen Bedingungen nicht erreichbar.

 

Mehr als 50 Prozent der Pensionsfonds sehen passive Anlagen als permanenten Bestandteil in ihrem auf Klimaziele ausgerichteten Portfolio.

Laut der jüngsten von der DWS gesponserten weltweiten Umfrage von CREATE-Research unter Pensionsfonds hat die Mehrheit der Pensionsfonds Klimaschutzziele in ihren Anlageportfolios verankert oder ist dabei, dies zu tun. Allerdings sind größere Anstrengungen erforderlich, um die Net-Zero-Ziele in Bezug auf CO2-Emissionen zu erreichen. Schließlich glauben 60 Prozent der Befragten, dass ihre Net-Zero-Ziele unter den derzeitigen Bedingungen nicht erreicht werden können. Dies deutet darauf hin, dass maßgeschneiderte Lösungen und der Fokus auf Stewardship wichtiger denn je sein könnten.

Die Umfrage unter 50 großen Pensionsfonds mit Sitz in Nordamerika, Europa, Asien und Australien, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Billionen Euro verwalten (Stand: 31. Dezember 2021), ergab, dass 16 Prozent der Befragten Klimaschutzziele vollständig in ihre Anlageportfolios integriert haben. 42 Prozent befinden sich in der Umsetzungsphase, 22 Prozent stehen kurz vor der Entscheidungsfindung und 20 Prozent befinden sich in der Vorbereitungsphase. Netto-Null-Strategien werden also von fast drei von fünf Befragten verfolgt.

“Obwohl viele Pensionsfonds in Bezug auf den Klimawandel sehr proaktiv sind, ist es klar, dass der Pensionssektor immer noch am Anfang der Netto-Null-Strategie steckt”, sagte Amin Rajan, Chief Executive von CREATE-Research.

56 Prozent der befragten Pensionsfonds betrachten passive Investitionen als festen Bestandteil ihres an Klimazielen ausgerichteten Portfolios, während ebenso viele erwarten, dass sie Indizes, die sich an den Pariser Klimazielen orientieren, “in nennenswertem Umfang” nutzen werden. 42 Prozent der Pensionsfonds haben Klimainvestitionen in ihre passiven Portfolios aufgenommen oder sind dabei, dies zu tun.

Die Umfrage ergab auch, dass 80 Prozent der Umfrageteilnehmer Stewardship als wichtigen Pfeiler für Klimainvestitionen nutzen, wobei 78 Prozent Stimmrechte ausüben oder sich an Aktionärsanträgen beteiligen.

Die Umfrage zeigt, dass sich bei passiven Fonds nur noch 28 Prozent der Befragten in der Phase der “Bewusstseinsbildung” bei der Umsetzung von Klimainvestitionen befinden, während es bei der Umfrage 2020 noch 43 Prozent waren. 24 Prozent der Befragten stufen sich jetzt als in der “reifen” Phase der Umsetzung befindlich ein, gegenüber 21 Prozent im Jahr 2020. Mehr Pensionsfonds setzen also auf nachhaltige Indexinvestments.

“Wir freuen uns, diese wichtige Studie von CREATE-Research erneut zu unterstützen. Die Umfrage zeigt, dass sich mehr Pensionsfonds auf dem Weg zu nachhaltigen Investitionen befinden, einschließlich der neuesten ESG-Indexprodukte. Allerdings müssen institutionelle Anleger und Anbieter von Anlagelösungen noch mehr tun, um das Net-Zero-Ziel zu erreichen”, sagte Simon Klein, Global Head of Passive Sales bei der DWS.

 

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Deutsche Asset Management International GmbH, Mainzer Landstr. 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 – 910 – 12371,Fax: +49 (0) 69 – 910 – 19090, www.dws.com

Ivan Domjanic, Capital Market Strategist bei M&G Investments beleuchtet, was die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor jetzt für Anleger bedeuten:

 

„Die Invasion der Ukraine durch Russland hat neben den katastrophalen humanitären Konsequenzen auch massive Auswirkungen auf die Energiewirtschaft. Denn dadurch wurde der Welt ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas eindrucksvoll vor Augen geführt. Der Westen reagierte mit einer entschlossenen Ankündigung, sich von russischer Energie und auch von fossilen Brennstoffen allgemein unabhängig zu machen. Das wird zu einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien führen. Gleichzeitig darf das Angebot von Öl und Gas nicht gefährdet werden.

Anhaltend hohe und steigende Energiekosten belasten die Wirtschaft erheblich

Eine plötzlich einsetzende Knappheit von Energierohstoffen hat im Extremfall das Potential, die Weltwirtschaft in eine Rezession zu stürzen. Dabei geht es nicht nur um die Energiekosten selbst, sondern auch um den kostenseitigen inflationären Druck, den steigende Energiepreise mit sich bringen. Denn wie mehr und mehr deutlich wird, ziehen sich die seit über einem Jahr anziehenden Preise für Öl und Gas langsam aber sicher durch sämtliche Produktionsketten – von den Herstellungsprozessen energieintensiver Güter bis hin zu den steigenden Transportkosten in einer global vernetzten Welt. Eine auf erneuerbaren Energien basierende Wirtschaft würde die Risiken, die sich aus den massiven Schwankungen der Öl- und Gaspreise ergeben, deutlich reduzieren. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Öl – und Gasnachfrage steigt vorerst weiter

Die Weltwirtschaft wird sich über die nächsten Jahre wahrscheinlich an volatile und erhöhte Energiepreise gewöhnen müssen. Denn der Ausbau der Erneuerbaren hinkt dem zu erwartenden Energiebedarf weit hinterher.

Die wachsende Weltbevölkerung in Kombination mit einer stärker werdenden Mittelschicht in den Schwellenländern wird den Energiehunger zwangsweise weiter nach oben treiben. Gerade in den Schwellenländern ist eine Abkehr von fossilen Energieträgern derzeit noch schwer vorstellbar. Dementsprechend wird die Nachfrage nach Öl und Gas realistischerweise noch für eine ganze Weile bestehen bleiben und für einige Jahre sogar weiter ansteigen, auch wenn die grüne Energiewende gerade an Fahrt aufnimmt. Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren zu wenig investiert, um diese zunehmende Nachfrage künftig angemessen und zu erschwinglichen Preisen bedienen zu können.

Traditionelle Energiekonzerne mit wichtiger Rolle bei Energiewende

Die derzeit hohen Öl- und Gaspreise kommen den traditionellen Energiekonzernen zugute: Margen steigen und die Cashflows sind stark. Die zuletzt positive Kursentwicklung dieser Unternehmen spiegelt die Situation deutlich wider. Gleichzeitig und fast unbemerkt investieren solche Unternehmen jedoch auch in erneuerbare Projekte, um sich für die Zukunft nach dem Öl bereitzumachen – ein Trend, der sich in den nächsten Jahren weiter verstärken dürfte. So ist es durchaus wahrscheinlich, dass Energiekonzerne wie Shell oder BP in 20 Jahren völlig anders aufgestellt sein werden als heute.

Auch Energieinfrastrukturunternehmen, die Pipelines und Terminals für Öl und Gas betreiben, werden auf absehbare Zeit dringend benötigt. Insbesondere Erdgas (inkl. Flüssigerdgas), das halb so viel CO2 ausstößt wie die Kohlekraft, wird als Übergangsenergiequelle für viele Jahre eine wichtige Rolle spielen. Zudem sind die Energieinfrastrukturunternehmen prädestiniert dafür, in Zukunft grünen Wasserstoff durch ihre Pipelines fließen zu lassen und in ihren Terminals zu lagern. So könnten sich auch sie in Zukunft neue Wachstumsfelder eröffnen.

Aufgrund des massiven Kapitals der oben genannten traditionellen Energieunternehmen, sowie ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit großen Projekten erscheint es unwahrscheinlich, dass sie nach der Energiewende verschwinden. Wahrscheinlicher ist es, dass sie eine wichtige Rolle in der Transformation der Energiewirtschaft spielen werden.

Grüne Energieunternehmen vor langer Phase überdurchschnittlichen Wachstums

Das größte Wachstumspotential findet sich jedoch eindeutig bei den Unternehmen, die auf grüne Energieformen, wie die Solar, Windkraft oder Wasserstoff fokussiert sind oder wichtige Komponenten für diese Bereiche herstellen. Auch Firmen, die eine energieeffizientere Wirtschaft ermöglichen, sind vielversprechend. Die Tatsache, dass der derzeitige Investitionstrend bei weitem nicht ausreicht, um die im Pariser Klimaabkommen definierten Ziele zu erreichen, spricht hier für positives Überraschungspotential im Hinblick auf das Wachstum dieser Unternehmen. Besonders wenn man bedenkt, dass die Phase überdurchschnittlichen Wachstums sehr langfristiger Natur sein dürfte. Diese Tatsache rechtfertigt rein theoretisch eine höhere Aktienbewertung dieser Unternehmen.

Hohes Wachstum rechtfertigt nicht jede Bewertung

Allerdings gibt es auch hier Grenzen: Jedes Wachstum hat seinen fairen Wert. Dass der begrenzt ist, haben viele Investoren in den letzten Monaten schmerzhaft zu spüren bekommen. So sind ausgerechnet die Kurse der grünen Energieunternehmen teilweise sehr deutlich eingebrochen. Und das obwohl die Energiewende gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt. Zum einen lässt sich der Einbruch der Kurse durch die teilweise utopischen Bewertungen einiger Titel erklären, zum anderen ist vielen Investoren offenbar klar geworden, dass es auch in diesem Bereich Konkurrenz gibt und nicht alle zu den großen Gewinnern zählen können. So spannend und vielversprechend der Megatrend grüne Energie auch ist – ein kühler Kopf und eine solide Titelselektion, bei der die Bewertungen der Unternehmen nicht vernachlässigt werden, ist gerade hier entscheidend.“

 

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M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

Obwohl sich die wirtschaftlichen Aussichten aufgrund der erhöhten geopolitischen Risiken durch den Krieg zwischen der Ukraine und Russland verschlechtern und durch die Lockdowns in China der Druck auf die Weltwirtschaft weiterhin hoch ist,

 

erwarten wir bis Ende 2022 ein weiterhin gutes Gewinn- und Dividendenwachstum bei Unternehmen, das jedoch auf ein historisch betrachtet normaleres Niveau zurückkehren wird. Das sagt Ilga Haubelt, Head des Equity Income Teams bei Newton Investment Management – eine Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management (Foto anbei). Sie kommentiert den Dividendenmarkt wie folgt:

„Die meisten Prognosen gehen davon aus, dass das diesjährige Dividendenwachstum des MSCI ACWI-Index bei 6,5 Prozent liegen wird. Das wäre zwar fast die Hälfte unter dem Wachstum von 2021, ist aber immer noch positiv. Im letzten Jahr lag die Steigerung bei 12,8 Prozent (Quelle: Refinitiv, April 2022). Das stärkste Wachstum erwarten wir in Sektoren, die von steigenden Rohstoffpreisen profitieren oder in der Lage sind, die Inflationskosten weiterzugeben. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die strukturellen Wachstumssektoren Gesundheitswesen und Technologie in diesem Jahr ein anhaltendes Gewinn- und Dividendenwachstum verzeichnen werden.

Die stetige Erholung der Dividenden wird dadurch unterstützt, dass viele Unternehmen während der Pandemie vorsichtig waren und die Ausschüttungsquoten gesenkt hatten. Sie hatten einen geringeren Prozentsatz ihrer Gewinne an die Aktionäre in der Erholungsphase 2021 weitergegeben. Das Dividendenwachstum ist daher hinter der Gewinnerholung zurückgeblieben. Das ist positiv, denn dadurch kann eine mögliche Konjunkturabschwächung abgepuffert werden. Es bedeutet gleichzeitig, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen ihre Dividenden kürzen müssen, gesunken ist. Darüber hinaus sind die Bilanzen der Unternehmen solide: Die Barmittel stiegen 2020 weltweit an, und viele Firmen haben diese 2021 nicht verwendet. Die jüngsten Ereignisse haben die Themen lokale Lieferketten und Deglobalisierung bei Regierungen und Unternehmen noch dringlicher gemacht.

Makroökonomisch betrachtet haben wir uns von einem deflationären Umfeld mit geringer Volatilität zu einem volatileren inflationären Umfeld bewegt. Deflation und niedrige Volatilität führten dazu, dass Anleger – trotz sinkender Anleiherenditen – Wachstumstitel mit langer Laufzeit gegenüber Ertragstiteln bevorzugten. Mit dem Übergang in ein neues inflationäres Umfeld sind die niedriger bewerteten Dividendenaktien wahrscheinlich weniger anfällig für Inflation – nicht zuletzt wegen der engen Korrelation zwischen Inflation und steigenden Dividendenzahlungen. Unserer Ansicht nach wird sich der Markt an eine höhere Inflationsrate gewöhnen müssen, als wir sie in der jüngsten Vergangenheit erlebt haben.“

 

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BNY Mellon IM, 160 Queen Victoria Street, London, EC4V 4LA, England, Tel: +44 20 3322 4806, www.bnymellon.com