Halbjahresreport von Bain

 

Selbst in Pandemiezeiten ist die Rekordjagd der Private-Equity-(PE-)Branche atemberaubend gewesen. Dem globalen Abschwung der Wirtschaft im Jahr 2022 wird aber auch sie sich aller Voraussicht nach nicht entziehen können. Zwar haben Buy-out-Fonds in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weltweit noch einmal 512 Milliarden US-Dollar in neue Beteiligungen investiert, doch die Zurückhaltung wächst spürbar. In ihrem „Private Equity Report Midyear 2022“ analysiert die internationale Unternehmensberatung Bain & Company die jüngsten Entwicklungen. Zugleich wird dargestellt, wie die Branche eine drohende Rezession überstehen und ihre Ausgangslage für den nächsten Aufschwung verbessern kann.

Das Ende der Ära steigender Bewertungen

„Der künftige Erfolg der PE-Branche hängt entscheidend davon ab, wie gut sie die Auswirkungen der zu erwartenden wirtschaftlichen Turbulenzen antizipieren und wie schnell sie ihr Portfolio krisenfest machen kann“, erklärt Bain-Partner Alexander Schmitz, der die PE-Praxisgruppe in der DACH-Region leitet. Die Fonds hätten ihre überdurchschnittlichen Renditen der letzten 20 Jahre zu einem großen Teil den höheren Bewertungen zu verdanken gehabt. Davon sei in Zeiten starker Inflation und steigender Zinsen nicht länger auszugehen. „Jetzt kommt es darauf an, mit den verfügbaren Mitteln den Wert der eigenen Beteiligungen zu steigern“, so Schmitz.

Zugleich müssen PE-Fonds neue Beteiligungen wesentlich kritischer unter die Lupe nehmen, um sich vor negativen Überraschungen im Falle einer Rezession und anhaltender Inflation zu schützen. Erschwert werden Transaktionen im aktuellen Umfeld zudem durch zwei weitere Faktoren. Zum einen steigen mit der Zinswende der Zentralbanken die Finanzierungskosten. Zum anderen prüfen Banken nun wesentlich kritischer, inwieweit sich eine Transaktion auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen rechnet.

Verkäufe an Wettbewerber werden zunehmen

Auf der Verkaufsseite bleibt die PE-Branche vor den Folgen der wirtschaftlichen Unsicherheit ebenfalls nicht verschont. Im ersten Halbjahr 2022 sank das Exit-Volumen der Buy-out-Fonds im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 338 Milliarden US-Dollar. Dazu trug insbesondere der Einbruch des IPO-Geschäfts bei. Der Wert aller Börsengänge weltweit lag zur Halbzeit nur noch bei 91 Milliarden US-Dollar und damit 73 Prozent unter dem Niveau der ersten sechs Monate 2021.

Werden Verkäufe in die Public Markets schwieriger, verlängern sich die Haltefristen von Portfoliounternehmen – und damit verringern sich wiederum die Ausschüttungen an Investoren. „Unter diesen Herausforderungen werden PE-Fonds voraussichtlich künftig noch stärker auf Secondary Buy-outs und damit auf Verkäufe an Wettbewerber setzen“, sagt Bain-Partnerin Bain-Partnerin Silvia Bergmann. Darüber hinaus dürfte die Auflage neuer Fonds aufwendiger und langwieriger werden. Im ersten Halbjahr 2022 kamen Buy-out-Fonds beim Fundraising weltweit auf 138 Milliarden US-Dollar. Im vergleichbaren Vorjahreszeitrum waren es noch 284 Milliarden US-Dollar gewesen.

Resilienz ist Trumpf

„Das Tief im Neugeschäft kann die PE-Szene durchaus eine Zeit lang aushalten“, betont Bergmann. Immerhin verfüge sie mit 3,6 Billionen US-Dollar über mehr als doppelt so viel nicht-investiertes Kapital als noch vor sechs Jahren. „Dies verschafft der Branche Spielraum, Chancen in der Krise zu nutzen und gestärkt aus ihr hervorzugehen“, so die Branchenkennerin. Tatsächlich zeigen Analysen, dass PE-Fonds nach einem wirtschaftlichen Einbruch gerade mit Zukäufen überdurchschnittliche Renditen erzielen konnten.

Vor diesem Hintergrund zieht Bain-Partner Schmitz ein positives Fazit: „Über viele Jahre hinweg hat die PE-Szene in Krisenzeiten eine hohe Resilienz gezeigt. Zwar stehen die Fonds derzeit vor einigen Herausforderungen. Doch auf Sicht wird die Branche ihr Wachstum fortsetzen und ihren Investoren höhere Renditen als in anderen Assetklassen liefern.“

 

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Von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

 

Dieses besteht aus der Partei „Fratelli d’Italia“ (FdI), der Forza Italia um Silvio Berlusconi sowie der Lega des ehemaligen Ministerpräsidenten Matteo Salvini. Dabei wären nicht nur Berlusconi und Salvini eher dem rechten politischen Lager zuzuordnen. Auch die potenzielle Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (FdI) ist ein früheres Mitglied der faschistischen Partei MSI. Zwar gibt sie sich heute gemäßigter und demokratisch und unterstützt grundsätzlich sowohl die EU, den Euro als auch die NATO, doch macht sie aus ihrer Vergangenheit keinen Hehl.

An den Börsen lässt sich die Skepsis bzgl. der kommenden politischen Führung in Rom trotzdem anhand der Risikoprämien für italienische Staatsanleihen messen, die im Sommer im Vergleich zu Bundesanleihen auf fast 2,50 Prozentpunkte angestiegen sind. Die EZB begegnete den Sorgen um die Zahlungsfähigkeit Italiens angesichts der enormen Staatsverschuldung in Höhe von 2,77 Billionen Euro (153 Prozent bezogen auf das BIP) bereits in einer spontanen Sitzung Mitte Juni. In dieser kündigte der EZB-Rat an, mit einem „Antifragmentierungsinstrument“ (Transmission Protection Instrument / TPI) die ungestörte Transmission der geldpolitischen Ausrichtung in allen Staaten der Eurozone abzusichern. Im Klartext heißt das, trotz Leitzinsanstieg und ohne Auflagen für weiterhin möglichst niedrige Renditen bei Staatsanleihen zu sorgen. Prompt erhöhte sich bereits im Juli – im Zuge der Wiederanlage fälliger Wertpapiere im Rahmen des PEPP-Kaufprogramms – der Anteil italienischer Staatsanleihen zulasten deutscher Bundesanleihen im Portfolio der Notenbank. Auch wenn dieser Schritt ordnungspolitisch in die völlig falsche Richtung weist und vor dem Bundesverfassungsgericht bereits ein Eilantrag gegen das TPI wegen des Verdachts der indirekten Staatsfinanzierung eingereicht wurde, sorgt er kurzfristig dafür, dass die Refinanzierungsfähigkeit italienischer Staatsschulden rund um die Wahlen gesichert bleibt. Damit wird der neuen Regierung zumindest Zeit gekauft, um das Programm zu formulieren, welches neben Steuersenkungen auch eine Neuverhandlung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts vorsieht. Einige der noch unter Mario Draghi angestoßenen Reformen dürften nicht fortgeführt werden. Allerdings erhält Italien mit rund 200 Mrd. Euro den größten Anteil aus dem Corona-Wiederaufbaufonds der EU deren Auszahlung an Auflagen – u.a. ein Investitionsprogramm – aus Zeiten der Draghi-Regierung geknüpft ist. Meloni sieht diese Ziele nicht gefährdet, fordert aufgrund des Ukrainekriegs jedoch vorsichtig eine „Überarbeitung“. Auch wenn die Märkte vorerst ruhiggestellt werden, dürften zwischen Brüssel und Rom die Verhandlungsdrähte demnächst wieder heiß laufen und für Schlagzeilen sorgen.

 

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Starkes Quartal veranlasst Janus Henderson, die Prognose für 2022 auf 1,56 Billionen US-Dollar anzuheben, doch im zweiten Halbjahr droht Gegenwind durch Inflation und starken US-Dollar

 

  • Rekorddividenden von 544,8 Mrd. US-Dollar im zweiten Quartal, ein Plus von 11,3 %; das bereinigte Wachstum war mit 19,1 % noch höher
  • 94 % der Unternehmen im Index haben ihre Dividende entweder erhöht oder konstant gehalten
  • Europa und Großbritannien waren die Haupttreiber des Dividendenwachstums mit einem Anstieg von 28,7 % bzw. 29,3 % auf bereinigter Basis
  • Die USA, Kanada, die Schweiz und die Niederlande brachen alle Quartalsrekorde
  • Öl-, Finanz- und Automobilsektor waren die Haupttreiber des Dividendenwachstums

Laut dem jüngsten Janus Henderson Global Dividend Index stiegen die weltweiten Dividenden im zweiten Quartal 2022 um 11,3 % auf ein neues Quartalshoch von 544,8 Mrd. US-Dollar. Das bereinigte Wachstum war mit 19,1 % sogar noch höher, berücksichtigt man die Dollarstärke und andere Faktoren. 94 % der Unternehmen erhöhten im zweiten Quartal ihre Ausschüttungen oder hielten sie konstant.

Trotz der erheblichen wirtschaftlichen Beeinträchtigung durch die Pandemie haben die weltweiten Dividenden das Vor-Pandemie-Niveau übertroffen. Darüber hinaus ist die Erholung so stark, dass die Dividenden nur noch 2,3 % unter dem langfristigen Trend liegen, wobei dieser marginale Rückstand auf die jüngste Stärke des Dollars zurückzuführen ist.  Die guten Zahlen für das zweite Quartal ergeben sich aus einem profitablen Jahr 2021, in dem die Unternehmen aufgrund der nach Corona wieder anziehenden Nachfrage steigende Umsätze und wachsende Gewinnmargen verzeichneten.

Prognose angehoben

Janus Henderson hebt seine Jahresprognose leicht an und erwartet nun für 2022 Ausschüttungen in Höhe von 1,56 Billionen US-Dollar – gegenüber 1,54 Billionen US-Dollar im letzten Quartal. Dies entspricht einem Gesamtwachstum von 5,8 % gegenüber dem Vorjahr, was einen Anstieg von 8,5 % auf bereinigter Basis bedeutet.

Deutliche Erholung der Dividenden in Europa und Großbritannien; US-Ausschüttungen erreichen neuen Rekord

Die wichtigsten regionalen Treiber der Dividendenentwicklung im zweiten Quartal waren Europa und Großbritannien, die sich von den Auswirkungen der Pandemie in ihrer Hauptdividendensaison im zweiten Quartal deutlich erholt haben. Beide Regionen verzeichneten einen Anstieg um fast ein Drittel auf bereinigter Basis.

Da viele europäische Unternehmen (ohne Großbritannien) nur einmal im Jahr eine Dividende ausschütten, war das zweite Quartal 2022 das erste seit 2019, in dem die meisten Unternehmen eine normale Dividende zahlten. Die Aufhebung der Zentralbankbeschränkungen für Bankdividenden war in beiden Regionen besonders wichtig.

Auch die sehr hohen Zuwächse der deutschen Automobilhersteller trugen wesentlich dazu bei. „Mercedes-Benz und BMW haben ihre Ausschüttungen im Vorjahresvergleich mehr als verdreifacht, Volkswagen erhöhte seine Dividende um die Hälfte und der Teilehersteller Continental schüttete erstmals seit der Pandemie wieder eine Dividende aus. Drastisch gestiegene Autopreise und eine Verbesserung des Absatzmixes hin zu margenstärkeren Fahrzeugen haben den Volumenrückgang mehr als ausgeglichen und die Gewinne in die Höhe getrieben. Insgesamt entfielen auf diese Gruppe sieben Zehntel des deutschen Dividendenwachstums im Jahresvergleich“, erklärt Daniela Brogt, Head of Sales für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson Investors. Und weiter: „Insgesamt waren die 40,8 Mrd. US-Dollar aufgrund der Dollarstärke nicht ganz ein Rekord für deutsche Dividenden, aber auf Eurobasis haben die deutschen Ausschüttungen einen neuen Höchststand erreicht.“ Auch in der Schweiz und den Niederlanden erreichten die Ausschüttungen neue Höchststände.

Das Dividendenwachstum in den USA blieb mit 8,3 % hinter dem weltweiten Wachstum zurück, dennoch führte der Anstieg zu einem neuen US-Dividendenrekord. Auch die kanadischen Dividenden erreichten einen neuen Höchststand.

Öl, Finanzwerte und Automobilhersteller waren die Haupttreiber

Die wichtigsten Sektortrends spielten sich international ab. Steigende Cashflows aufgrund der hohen Ölpreise führten dazu, dass die Ölproduzenten mit zwei Fünfteln zum Wachstum im zweiten Quartal beitrugen; insbesondere die Ölproduzenten in Brasilien und Kolumbien leisteten einen erheblichen Beitrag.

Weitere zwei Fünftel entfielen auf Banken und andere Finanzwerte, während die zyklischen Konsumgütersektoren, insbesondere die Automobilhersteller, ebenfalls ein starkes Dividendenwachstum verzeichneten. Geringere Sonderdividenden und eine deutliche Kürzung durch AT&T bremsten die Technologie- bzw. Telekommunikationswerte.

Ben Lofthouse, Head of Global Equity Income, kommentiert: „Das zweite Quartal lag etwas über unseren Erwartungen, aber für das restliche Jahr ist kein so starkes Wachstum mehr zu erwarten. Viele der einfach zu erreichenden Gewinne sind nun realisiert, da die Aufholjagd nach Corona fast komplett vollzogen ist. Wir sind auch mit einer deutlich schwächeren Weltwirtschaft und dem Gegenwind durch den starken US-Dollar konfrontiert.

Auf dem Weg ins Jahr 2023 wird es keine Impulse mehr von den coronabedingten Nachholzahlungen geben. Darüber hinaus werden ein langsameres globales Wirtschaftswachstum und die Wahrscheinlichkeit, dass die Bergbaudividenden ihren Höchststand fast erreicht haben, für weiteren Gegenwind sorgen. In Anbetracht der in den letzten Monaten zu beobachtenden Währungseffekte dürften die Wechselkurse das Gesamtwachstum im nächsten Jahr allerdings nicht wesentlich beeinträchtigen. Insgesamt sollte das Dividendenwachstum angesichts der aktuellen Wirtschaftsaussichten im nächsten Jahr geringer ausfallen.

Es ist wichtig, sich von kurzfristigen Unsicherheiten nicht die langfristige Sicht vernebeln zu lassen. Nichts deutet darauf hin, dass die weltweiten Dividenden langfristig nicht die gewohnte jährliche Wachstumsrate von 5-6 % halten können. Der Konjunkturzyklus steigt und fällt, Wechselkursschwankungen verschwinden langfristig fast vollständig, und selbst die Auswirkungen von Corona auf die weltweiten Ausschüttungen wurden bereits überwunden.“

 

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Nicht nur die hohen Energiepreise oder gestörte Lieferketten sind für die hohen Inflationsraten verantwortlich.

 

„Die Inflation hat sich zunehmend in die Breite gefressen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Ein wesentlicher Teil des Preisauftriebs stammt mittlerweile aus dem Servicesektor.“ Damit werde es unwahrscheinlicher, dass die Inflation so schnell nachlasse, wie die Märkte das derzeit erwarten.

Die Inflationsrate in den USA hat gerade positiv überrascht, weil die Preise nur mit 8,5 Prozent statt 9,1 Prozent gestiegen sind. „Die Märkte feiern es schon als Trendwende“, sagt Bente. „Die Frage ist, ob das wirklich eine Trendwende sein kann, die zu so einer nachhaltigen Entspannung führt, dass sich dann auch die Fed wieder entspannen kann.“ Erst dann besteht auch die Chance, dass das Thema Rezession mit Bärenmarkt vom Tisch kommt.

Es ist zwar richtig, dass es in einigen Bereichen offenbar eine nachhaltigere Entspannung zu geben scheint, beispielsweise bei den Energiepreisen. „Daneben gibt es aber auch andere Bereiche, in denen inzwischen erkennbar ist, dass der initiale Inflationsschock sich zunehmend in die Breite hineingefressen hat.“ So ist die Kerninflationsrate in den USA nicht sehr stark gesunken. Es ist inzwischen erkennbar, dass ein wesentlicher Teil des Preisauftriebs in den USA aus dem Servicesektor kommt. Also aus einem Bereich, in dem weder eine besonders hohe Energie- noch eine besonders hohe Lieferkettenabhängigkeit besteht.

„Die Inflation im Dienstleistungssektor ist klassischerweise strukturellerer Natur und wird nicht von singulären und temporären Faktoren getrieben“, sagt Bente. Auch der Bereich Mieten hat einen wesentlichen Beitrag geliefert – nicht zum ersten Mal. Auch hier ist tendenziell eher ein struktureller Faktor zu sehen, der jedenfalls nicht von den Themen Energiepreis, geopolitische Krisen oder Lieferkettenproblemen unmittelbar abhängig ist. „Insofern sind Fragezeichen zu setzen, ob die Märkte gerade recht haben, die jetzt schon die große Trendwende hin zur Inflationsentspannung, damit Fed-Entspannung, damit Entspannung der Rezessionsgefahr spielen“, sagt Bente.

Doch auch wenn es wegen der Zusammensetzung der Inflation eher unwahrscheinlich ist, dass jetzt bereits die endgültige Entspannung da ist, ist doch klar, dass sie einmal kommen wird. „Einen Rückgang der Inflationsraten sehen wir bei einem so wahnsinnigen Preisauftrieb, wie wir ihn vorher gesehen haben, allein schon wegen der Basiseffekte“, so Bente. „Doch eine rein temporäre Entspannung wird nicht reichen für einen nachhaltigen Aktienmarktaufschwung.“ Um die Rezessionsgefahr nachhaltig zu bannen, braucht es einen wirklichen, strukturellen Rückgang.

Vielleicht sehen die Märkte aber auch einen tatsächlichen Trendwechsel: „Die Inflationserwartungen laufen den Inflationsraten meist voraus und möglicherweise sehen die Märkte da deutlichere Rückgänge, als es anhand der reinen Daten zu sehen ist“, sagt Bente. Dann wäre es möglich, dass dies bereits ein nachhaltiger Trendwechsel ist und nicht nur ein Zwischenhoch. Wenn zeitversetzt in anderen Bereichen wie Mieten und Service auch Inflationsrückgänge kommen, dann besteht auch die Chance, dass das nachträglich die positive Aktienmarktreaktion rechtfertigt.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen.

 

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Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

PATRIZIA SE hat die Ergebnisse ihrer zweiten jährlichen Investorenbefragung veröffentlicht.

 

PATRIZIA SE, ein führender Partner für weltweite Investments in Real Assets, hat die Ergebnisse ihrer zweiten jährlichen Investorenbefragung veröffentlicht. An der Umfrage nahmen über 100 institutionelle Investoren aus ganz Europa über das digitale Investorenportal myPATRIZIA teil. Die große Mehrheit der institutionellen Kunden von PATRIZIA will ihre Infrastrukturinvestments ausbauen, so die Ergebnisse der Umfrage. 64 Prozent der Investoren beabsichtigen, den Infrastrukturanteil im Vergleich zu anderen Anlageklassen in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen, 20 Prozent davon planen eine Erhöhung um mehr als 10 Prozent.

„Wir sind überzeugt, dass das Jahrzehnt der Infrastruktur begonnen hat: Die Nachfrage nach Investitionen in diesem Sektor ist größer als jemals zuvor und wir sehen weltweit ein rasantes Entwicklungstempo“, sagt Graham Matthews, CEO Infrastructure der PATRIZIA SE, und ergänzt: „Die globalen Megatrends Urbanisierung, Demografie, digitale Konnektivität, soziale Integration, Klimawandel und Dekarbonisierung lassen sich nicht allein mit staatlichen Investitionen stemmen. Investments aus der Privatwirtschaft sind unverzichtbar, um die Herausforderungen zu meistern, intelligentere Infrastruktur für dynamische und lebenswerte Städte aufzubauen und die Volkswirtschaft nachhaltiger gestalten zu können.“

Weitere Ergebnisse der Investorenbefragung zu Infrastrukturinvestments sind:

Erneuerbare Energien sind mit Abstand die beliebteste Infrastrukturanlageklasse. Fast 80 Prozent der Anleger wollen die Gewichtung von erneuerbaren Energien in ihrem Portfolio erhöhen. 20 Prozent von ihnen gaben an, dass sie die Gewichtung um mehr als 10 Prozent erhöhen wollen.

Auch die Bereiche Versorgung, Transport und soziale Infrastruktur stoßen auf großes Interesse: Rund 60 Prozent der Anleger planen, die Gewichtung dieser Anlageklassen in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen oder erheblich auszubauen.

Für ihre Infrastrukturpositionen bevorzugen institutionelle Anleger Eigenkapitalinvestitionen über Fonds (48 Prozent) oder Direktinvestitionen (33 Prozent), während sie mit alternativen Investmentoptionen wie Fonds für börsennotierte Infrastrukturunternehmen (10 Prozent) oder Dachfonds (6 Prozent) offenbar weniger vertraut sind.

Die Diversifizierung des Portfolios (87 Prozent) wird als wichtigster Vorteil von Infrastrukturinvestments angesehen, gefolgt von einem attraktiven Risiko‑Ertrags‑Profil (57 Prozent), stabilen, regelmäßigen Erträgen (49  Prozent), Inflationsschutz (34  Prozent) und Illiquiditätsprämien (30  Prozent).

Der Ausbau von Infrastrukturinvestments geht dabei nicht zu Lasten des Immobilienanteils. 60 Prozent der Befragten geben an, dass sie beabsichtigen, die Immobilienpositionen in ihren Anlageportfolios in den nächsten fünf Jahren auszubauen. 14 Prozent davon planen sogar eine deutliche Erhöhung des Immobilienanteils. Besonders groß ist die Nachfrage nach Investments in Anlageklassen, die für die Modernisierung von Städten wichtig sind, dazu zählen erneuerbare Energien, Transport, Logistik und Wohnen.

„Das Wachstum im Immobilienbereich hält an. PATRIZIA ist perfekt aufgestellt, um die immer größer werdenden Synergien zwischen Immobilien und Infrastruktur zu nutzen und damit die Städte sowie Immobilien der Zukunft intelligenter zu gestalten. Nur mit solider Infrastruktur lassen sich attraktive, florierende Gemeinschaften und eine nachhaltige Zukunft schaffen“, sagt Graham Matthews.

myPATRIZIA – ein wachsendes Portal für PATRIZIA Investoren

Rund 80 Prozent der Befragten nutzen myPATRIZIA mindestens einmal im Monat. PATRIZIA hat das Investorenportal im Juni 2020 im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie für ihre institutionellen Kunden gestartet und überträgt sukzessive das Reporting und alle Fondsdaten auf das Portal. Bereits heute sind mehr als 2.000 Personen aus dem Kreis der institutionellen Kunden von PATRIZIA und mehr als 5.000 semi-professionelle und private Kunden an das Portal angeschlossen.

 

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50 % der Menschen würden sich gern mehr für Nachhaltigkeit einsetzen.

 

Aber nur 5 % denken bei Geldanlagen an Nachhaltigkeit, obwohl die Wirkung hoch wäre.

57 % geben an, dass ihr Wissen zu nachhaltigen Anlagen gering ist.

Informierte Personen entscheiden sich zu 42 % für nachhaltige Geldanlagen.

Von den unter 25-Jährigen hätten sich 29 % ein Schulfach Finanzen gewünscht.

„Je höher das Finanzwissen, desto eher entscheiden sich die Menschen für Nachhaltigkeit“, sagt Jörg Arnold, CEO beim Versicherungs- und Vorsorgekonzern Swiss Life Deutschland. Für die Mehrheit in Deutschland ist Nachhaltigkeit wichtig. Wenn es aber darum geht, auch Geld ESG-konform für das Alter anzulegen, zeigt sich ein anderes Bild: Nur 5 % bringen Finanzen spontan mit Nachhaltigkeit in Verbindung. Wer jedoch generell über ein höheres Finanzwissen verfügt, entscheidet sich häufig auch für nachhaltige Geldanlagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des auf Lebensversicherungen und Finanzberatung spezialisierten Unternehmens.

Menschen in Deutschland setzen in puncto Nachhaltigkeit noch nicht auf die Wirkung ihrer Finanzanlagen

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, dann spricht die Bevölkerung in Deutschland nicht über Geld oder Altersvorsorge. Wenn doch, sind es zumeist die jungen Menschen: 9 % der unter 34-Jährigen beschäftigen sich auch in Finanzfragen mit Nachhaltigkeit. Den größten Einfluss auf eine nachhaltige Zukunft sehen die Menschen in der Vermeidung von Plastik (60 %), der Anpassung des eigenen Konsumverhaltens (50 %) und in Infrastrukturprojekten (47 %). Nur 18 % nennen in dem Zusammenhang nachhaltige Geldanlagen – die Hälfte der Menschen in Deutschland schätzt ihre Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung eher gering ein. Aber: Ein gänzlich anderes Bild zeichnet sich ab, sobald Menschen informiert sind und über ein großes Finanzwissen im Bereich Nachhaltigkeit verfügen: 44 % der Personen mit fundierten Kenntnissen schätzen die Wirkung von nachhaltigen Anlagen eher hoch ein. Gleichwohl sind diese aber noch in der Minderheit, denn 57 % schätzen ihr Wissen im Bereich nachhaltiger Finanzprodukte als gering ein und jede zweite Person findet diese auch kompliziert. Dazu Jörg Arnold: „Finanzen und Altersvorsorge sind für viele Menschen schwer zugänglich und nachhaltige Geldanlagen erhöhen diese Komplexität. Umso wichtiger sind eine umfassende Beratung und Aufklärung.“

Wer sich informiert und aufgeklärt ist, entscheidet sich für nachhaltige Lösungen

Personen, die sich bereits zu nachhaltigen Geldanlagen informiert haben (24 %), beurteilen die Wirkung nachhaltiger Geldanlagen deutlich positiver: 42 % bewerten den Einfluss nachhaltiger Anlagen hoch und entscheiden sich dann auch für ein ESG-konformes Investment. Die Hälfte von ihnen würde eine nachhaltige Geldanlage abschließen, wenn sie aktiv darauf angesprochen wird und 65 % wünschen sich deshalb auch eine Beratung zum Thema. „Nachhaltigkeit ist kein Selbstläufer. Erst wenn Menschen von Fachleuten über die Möglichkeiten und Optionen informiert werden, entsteht echtes Interesse. Die Finanzberatung ist damit ein wichtiger Hebel, Nachhaltigkeit in die Gesellschaft zu tragen“, sagt Jörg Arnold. Neben der Beratung ist unter allen Befragten der Wunsch nach verständlichem Informationsmaterial (40 %) und einheitlichen Standards (35 %) groß. Ein Schulfach Finanzen wünschen sich dabei mit 29 % vor allem die jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, beinahe doppelt so viele wie die gesamte Bevölkerung in Deutschland.

Selbstbestimmte Produktwahl: Persönliche Wünsche sollen Berücksichtigung finden

Wenn es um Nachhaltigkeit bei Finanzprodukten geht, ist den Befragten vor allem wichtig, dass eigene Vorstellungen und Wünsche berücksichtigt werden. Dann würden sich mehr als 50 % für die nachhaltige Variante entscheiden. Bei den unter 25-Jährigen sind es sogar 65 %. Und: Mehr als die Hälfte möchte selbstbestimmt über die Zusammensetzung der Geldanlage entscheiden. Besonders wichtig ist den Menschen dabei die Förderung von Klima- und Umweltschutz (41 %), der Ausschluss kontroverser Unternehmen oder Staaten (28 %) und die Investition in Zukunftsbranchen (17 %). Über die jeweilige Wirkung möchten die Befragten transparent aufgeklärt werden, dann entscheiden sich 56 % auch für nachhaltige Produkte. Bei den unter 25-Jährigen sind es sogar knapp 70 %.

Mit nachhaltigen Finanzanlagen können wünschenswerte Projekte unterstützt werden

Nachhaltige Finanzprodukte können eine bequeme Option sein, Nachhaltigkeit zu fördern und gleichzeitig Renditen zu erzielen. Gezielte Investitionen und Geldanlagen fördern genau die Branchen, von denen die Befragten einen großen Einfluss auf eine nachhaltige Zukunft erwarten, wie zum Beispiel nachhaltige Infrastrukturprojekte (47 %) oder die Schaffung von energieeffizientem Wohnraum (39 %). „Nachhaltigkeit bedeutet also nicht immer zwingend Verzicht, sondern vielmehr ein Umdenken. In nachhaltigen Finanzanlagen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteter Beratung liegen Potenziale für die dringend notwendige Transformation der Gesellschaft“, so Swiss Life-Chef Jörg Arnold. Ein Argument, das vor allem die Menschen erreichen kann, die angeben, dass sie aufgrund fehlender Zeit (17 %), Verzichtsängsten, Bequemlichkeit oder alten Gewohnheiten (jeweils 13 %) in ihrem persönlichen Engagement gebremst werden. Fest steht nämlich: Jede zweite Person wäre gern engagierter im Bereich Nachhaltigkeit.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer durch Swiss Life Deutschland beauftragten Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.139 Personen im Mai 2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

 

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Kommentar von Denny Fish, Portfolio Manager bei Janus Henderson Investors

 

 

  • Höhere Zinsen, Inflation und Aussichten auf eine Konjunkturabschwächung als Gegenwind für den Technologiesektor
  • Paradox: viele der besten relativen Performer des Sektors sind niedrig bewertete etablierte Unternehmen mit gefährdeten Marktpositionen
  • Langfristig gut positioniert sind unser Ansicht nach innovative Technologieunternehmen, die leistungsstarke Themen wie Cloud Computing, KI, das Internet der Dinge und 5G einsetzen

Globale Technologietitel erlebten im Juli einen bemerkenswerten Aufschwung. Jedoch verwundert einige Anleger die schwache Performance des Sektors im bisherigen Jahresverlauf. Wie konnte es dazu kommen, dass Unternehmen, die angeblich die Antreiber einer sich digitalisierenden Weltwirtschaft sind, so schnell in Ungnade fielen und allgemein den Aktienmarkt in eine Bärenmarktphase führten? Was hat sich über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verändert? Unsere Antwort: sehr wenig. Genau wie in der Pandemiezeit sind wir der Meinung, dass eine abflauende Weltkonjunktur neben nicht zu ignorierenden Herausforderungen auch Chancen mit sich bringt.

Unaufhaltsamen Kräfte: höhere Zinsen und Inflation

Dieses Jahr haben größtenteils makroökonomische Faktoren Tech-Aktien belastet, da die Investoren Gegenwind wie Inflation, steigende Zinsen und eine potenzielle Konjunkturverlangsamung sowie deren Auswirkungen auf Unternehmens-Fundamentaldaten sowie Aktienkurse berücksichtigt haben. Es war ein Jahr des Umbruchs, da die Ära der äußerst akkommodierenden Geldpolitik – vielleicht abrupter als erwartet – zu einem Ende gekommen ist. Viele Wachstumstitel, die auf technologieorientierte, langfristige Themen ausgerichtet sind, gerieten unter Druck, da steigende Zinssätze den zukünftigen Wert ihrer Cashflows reduzierten. Später, als die Zentralbanken ernsthaft gegen die Inflation vorgingen, verloren auch zyklisch wachsende Technologiewerte an Boden, da sie durch eine mögliche Abschwächung der Wirtschaft gebremst wurden.

Kurzfristig können makroökonomische Faktoren (z.B. Zinssätze und Inflation) und Stilfaktoren (z.B. Bewertungsmultiplikatoren) einen erheblichen Einfluss auf die Aktienperformance haben. Längerfristig sind wir jedoch der Ansicht, dass Fundamentaldaten die endgültige Determinante der Anlagerenditen sind. Unserer Ansicht nach sind die Unternehmen, die auf längere Sicht attraktive Ergebnisse erzielen können, weiterhin diejenigen, die thematisch auf die fortschreitende Digitalisierung der Weltwirtschaft ausgerichtet sind. Dazu gehören vor allem künstliche Intelligenz (KI), die Cloud, das Internet der Dinge (Iot) und 5G-Konnektivität.

Ein zweigeteilter Markt

Paradoxerweise handelt es sich bei vielen der Tech-Unternehmen, die sich in diesem Jahr am besten gehalten haben, um alteingesessene Namen, die nur wenig mit den oben genannten langfristigen Themen zu tun haben. Wachstumsschwache Aktien weisen in der Regel ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf, was bedeutet, dass sie weniger anfällig für Schwankungen der Zinssätze sind. Im Gegensatz dazu weisen viele der Wachstumswerte, die auf dauerhafte Themen ausgerichtet sind, tendenziell höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse auf. Wir sind uns zwar bewusst, dass die Märkte und damit auch die Bewertungen überhitzt werden können, glauben aber, dass viele langfristig orientierte Wachstumsunternehmen höhere relative Bewertungen aufweisen sollten, da sie unserer Meinung nach einen immer größeren Anteil am Wachstum der Unternehmensgewinne haben werden. In Zeiten steigender Zinsen können diese Aktien jedoch aufgrund des Mechanismus, der zur Diskontierung ihrer Cashflows verwendet wird, unterdurchschnittlich abschneiden.

Technologie- und Internet-Kurs-Gewinn-Verhältnis im Jahr 2022

Die Komprimierung der Gewinnmultiplikatoren war 2022 ein wichtiger Faktor für Renditen im Technologiesektor, da die Anleger höhere Diskontsätze in die Aktienbewertungen einbeziehen.

Wichtig ist, dass viele dieser Unternehmen weiterhin solide Fundamentaldaten aufweisen, was sich in den jüngsten Ergebnisberichten zeigt, die im Großen und Ganzen besser als befürchtet ausgefallen sind. Eine unserer Schlussfolgerungen aus der aktuellen Gewinnsaison ist, dass viele der widerstandsfähigsten und innovativsten Unternehmen des Sektors weiterhin eine hohe Wirtschaftlichkeit und gesunde Bilanzen aufweisen.

Wachstumsschmerzen

In vielen Fällen, in denen sich die Unternehmensperformance verschlechterte, war dies ironischerweise das Ergebnis früherer Erfolge. Nach ihrem kometenhaften Aufstieg zu Beginn der Corona-Pandemie haben die E-Commerce-Aktien deutlich an Fahrt verloren. Es mag lange her erscheinen, aber das Online-Shopping vor der Pandemie war ein viel kleinerer Teil der gesamten Verbraucheraktivitäten. Diese Plattformen konnten über den gesamten Konjunkturzyklus Marktanteile gewinnen, da immer mehr Haushalte von ihrer Bequemlichkeit überzeugt wurden. Angesichts der beschleunigten Akzeptanz des Online-Shoppings während der Lockdowns übt die Entwicklung der Gesamtwirtschaft nun einen größeren Einfluss auf die Gewinnaussichten dieser Unternehmen aus. Dementsprechend haben Anzeichen, dass sich die höhere Inflation auf bestimmte Konsumausgaben auszuwirken beginnt, einen makroökonomischen Gegenwind für E-Commerce-Plattformen geschaffen, mit dem sie in der Vergangenheit nicht konfrontiert waren. Diese Entwicklung ist ein weiterer Reifeprozess, den der Technologiesektor bewältigen muss.

Das gleiche Phänomen hat sich auch auf Internet-Aktien ausgewirkt. Der Anteil der Online-Werbung am gesamten Werbemarkt ist auf rund 60 % gestiegen. Da sich die Konjunktur abschwächt, bekommen die Internetplattformen den Druck der gekürzten Werbebudgets jetzt viel stärker zu spüren als zu Zeiten, als sie noch kleinere Akteure waren. Darüber hinaus sehen sie sich mit langfristigen Veränderungen im Datenschutzbereich konfrontiert.

Sobald die Wolken sich verziehen

Die Inflation hat die US-Notenbank zu einer beschleunigten Straffung der Geldpolitik gezwungen, so dass eine Verlangsamung des Wachstums – oder eine anhaltende Rezession – zu einem nicht auszuschließenden Szenario geworden ist. Dies stellt einen Gegenwind für die Tech-Branche dar. Höhere Zinssätze könnten die Bewertungen von Aktien mit langfristigem Wachstum unter Druck setzen, und eine Konjunkturabschwächung könnte die Gewinnaussichten von zyklischeren Unternehmen beeinträchtigen. E-Commerce und Halbleiter scheinen anfällig für eine Verlangsamung zu sein, ebenso Software. Die schwächere Auftragslage könnte zu einem gewissen Grad dadurch ausgeglichen werden, dass die Kunden versuchen, die Cloud und andere Anwendungen zu nutzen, um die Effizienz zu steigern und die Gewinnspannen zu verteidigen – Initiativen, die in Zeiten eines sich verlangsamenden Umsatzwachstums oft Vorrang haben. Die fortschreitende Umstellung von Software auf Cloud-basierte Plattformen bedeutet auch, dass damit verbundene Modelle für wiederkehrende Umsätze sie weniger anfällig für Budgetkürzungen der Kunden machen könnten.

Ein zentrales Element des „zyklischen Wachstums“ ist die Verringerung der Amplitude der operativen Spitzen und Talsohlen von Unternehmen, da ihre Produkte immer häufiger eingesetzt werden. Ein Beispiel für diese Entwicklung sind unserer Ansicht nach Halbleiterunternehmen, die nicht nur von einer immer größeren Menge an Chips in der gesamten Wirtschaft profitieren, sondern auch von einer langen Phase der dringend benötigten Rationalisierung der Industrie. Höhere Kapitalkosten und eine Rationalisierung der Lieferketten bergen jedoch das Potenzial, das Niveau der zunehmend chipintensiven Investitionsausgaben zu senken. Bislang hat sich der Halbleiterkomplex mit Ausnahme der verbraucherorientierten Bereiche wie PCs, Smartphones und Speicher relativ gut gehalten.

Wie auch in anderen Sektoren ist der Konjunkturzyklus für die Technologiebranche von Bedeutung. Das Gleiche gilt für Zinsen und die Produktnachfrage angesichts einer generationenübergreifend hohen Inflation. Die Kombination aus überschüssiger Liquidität und Begeisterungsstürmen kann auch dazu führen, dass die Bewertungen auf ein Niveau steigen, das nicht von den Fundamentaldaten gestützt wird. Die Bewältigung dieser breiteren Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Aktienanlage. In diesem Sinne sitzen die Managementteams des Technologiesektors und die Investoren im selben Boot, was bedeutet, dass sie sich darauf konzentrieren sollten, wie Technologie zunehmend in der Weltwirtschaft eingesetzt wird und wie sich dies in attraktiven Finanzergebnissen niederschlägt.

 

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Tiefe Rezession nicht unwahrscheinlich – wie können Anlegerinnen und Anleger sich rüsten?

 

Die Leichtathletik-Europameisterschaft „European Championships Munich 2022“ begeistert aktuell mit beeindruckenden Leistungen der Athletinnen und Athleten. Bei den Langstreckendisziplinen ist die besondere Herausforderung, einen „Hungerast“ zu vermeiden – so wird ein durch das Aufzehren der körpereigenen Kohlenhydratreserven verursachter plötzlicher Leistungseinbruch bezeichnet, wenn man sich die Kräfte nicht richtig einteilt und zu schnell durchstartet. Nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, droht genau dies auch dem aktuellen Wirtschaftszyklus. Denn es scheint, dass die Konjunktur in diesem Jahr dem hohen Anfangstempo – die Wirtschaft ist im letzten Jahr mit 5,8 Prozent global so schnell gewachsen wie seit 1973 nicht mehr – Tribut zollen muss. Wird die Konjunkturkurve tatsächlich einen jähen Einbruch erfahren? Und was bedeutet es für Anlageportfolios?

Nachfrageausweitung führte zu Überhitzung der Wirtschaft

Nach Analyse von Tilmann Galler hat die rasante Nachfrageausweitung der letzten 18 Monate zu einer Überhitzung der Wirtschaft geführt. Hinzu kamen exogene Schocks auf der Angebotsseite, wie der Krieg in der Ukraine und Omikron in China. Ein unzureichendes Angebot und eine hohe Nachfrage haben die Inflation inzwischen auf das Niveau von 1981 katapultiert.

„Für die Verbraucherstimmung, insbesondere in Europa, ist die jüngste Entwicklung ein Desaster – und Besserung ist nicht in Sicht. Denn es ist zudem zu erwarten, dass die gestiegenen Einkaufspreise für Gas und Energie nach der Sommerpause zu Preiserhöhungen führen werden, die es in diesem Ausmaß in den letzten vier Jahrzehnten nicht gegeben hat“, sagt Ökonom Galler. Einem durchschnittlichen Haushalt in Deutschland kann ein Anstieg der jährlichen Ausgaben für Strom und Gas von mehr als 4.000 Euro im Vergleich zu 2020 drohen. Der Anteil der Energiekosten am verfügbaren Einkommen würde sich damit von 4,7 Prozent auf 16,4 Prozent erhöhen. In den anderen großen Volkswirtschaften des Kontinents ist die Lage ähnlich besorgniserregend. „Das bedeutet letztendlich, dass zukünftig jeder Haushalt deutlich weniger Geld für Konsumausgaben haben wird“, erklärt Galler.

Nicht minder bedenklich ist die Entwicklung bei den Nahrungsmittelpreisen. Der Krieg in der Ukraine beeinträchtigt nicht nur die Getreide- und Speiseölexporte aus der Region, sondern auch die Ausfuhr von Düngemitteln aufgrund der Sanktionen. Russland ist mit einem Weltmarktanteil zwischen 8 und 16 Prozent einer der größten Produzenten und der Preis für Ammonium, der Basis für Kunstdünger, hat sich innerhalb eines Jahres mehr als versechsfacht. Dies dürfte in Kombination mit der Hitzewelle und Trockenheit in weiten Teilen Europas und im Südwesten der USA im Herbst zu einem weiteren Anstieg der Lebensmittelpreise führen.

Überschussersparnisse sind aufgebraucht – nun droht Konsumverzicht

Sollte es in den kommenden Monaten nicht zu erheblichen Lohnsteigerungen oder staatlichen Unterstützungsmaßnahmen kommen, wird sich nach Dafürhalten von Tilman Galler das Konsumverhalten signifikant verändern, denn die Überschussersparnisse der Pandemie sind langsam aufgebraucht. Laut der jüngsten Umfrage von A.C. Nielsen in den USA rund um die Veränderung der Kaufabsichten der Konsumenten in den nächsten zwölf Monaten, erwarten die amerikanischen Konsumenten bereits, zukünftig mehr vom Einkommen für Energieversorgung und Lebensmittel aufwenden zu müssen. So bleibt deutlich weniger Geld für Restaurants, Kleidung, Freizeit- und Baumarktartikel oder Technologie. Der Konsum als wichtigste Stütze der Konjunktur verliert entsprechend an Kraft.

Tiefe Rezession nicht unwahrscheinlich

Für Europa kommt die anhaltende Energieunsicherheit hinzu. „Gelingt es nicht, in den kommenden Monaten die Gasspeicher signifikant zu füllen, kann es im schlimmsten Fall im ersten Quartal 2023 zu Gasrationierung und Produktionsausfällen in der Industrie kommen. Eine tiefe Rezession wäre die unweigerliche Folge davon“, erklärt Galler.

Der Experte hat aber auch eine Idee, wie Anlegerinnen und Anleger ihre Portfolios für diesen Wirtschaftseinbruch wappnen können: „Nach dem Zinsanstieg im ersten Halbjahr bieten die Renditen von langlaufenden Anleihen mit hoher Qualität sowohl bei Staats- als auch bei Unternehmensanleihen nun wieder attraktivere Ertragschancen. Und ebenso wie es für Leistungssportler heißt zu ‚trinken bevor der Durst kommt‘, um einem Hungerast vorzubeugen, bietet es sich für Anlegerinnen und Anleger an, auf langlaufende hochwertige Anleihen zu setzen, bevor die Rezession kommt“, so Tilmann Gallers aktuelles Fazit.

 

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Robustes Neugeschäft trotz Marktturbulenzen – Absatz von Mischfonds weiterhin stark – Spezialfonds verwalten 1.200 Milliarden Euro für Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherer

 

Der Fondsbranche flossen bis Ende Juni 2022 netto 52 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten zu. Das ist das fünftbeste Absatzergebnis. Höhere Zuflüsse in den ersten sechs Monaten erzielte die Branche nur in den Jahren 2021 mit 111 Milliarden Euro, 2015 mit 110 Milliarden Euro, 2017 mit 78 Milliarden Euro und 2000 mit 54 Milliarden Euro.

Offene Publikums- und Spezialfonds starteten im Januar 2022 mit einem Rekordabsatz von insgesamt über 30 Milliarden Euro. Im weiteren Jahresverlauf reduzierten sich die monatlichen Zuflüsse angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg und die hohe Inflationsrate. Im Juni flossen netto 0,3 Milliarden Euro aus offenen Fonds ab. Abflüsse verzeichneten sie zuletzt im März 2020, damals summierten sich die Rückgaben auf 12 Milliarden Euro.

Mischfonds mit Zuflüssen, Abflüsse bei Geldmarkt- und Rentenfonds

Beim Publikumsfonds-Absatz drehte sich das Vorzeichen im laufenden Jahr. Nach Zuflüssen von 14,1 Milliarden Euro im ersten Quartal verzeichneten sie Abflüsse von 5,5 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Allein im Juni zogen Anleger über 5 Milliarden Euro ab. Das Neugeschäft im ersten Halbjahr ist einerseits von starken Zuflüssen in Mischfonds geprägt und andererseits von Anteilscheinrückgaben bei Geldmarktfonds sowie Rentenfonds. Mischfonds erhielten 16,3 Milliarden Euro neue Gelder. Damit knüpfen sie an den Vorjahreszeitraum an, als ihnen 16,9 Milliarden Euro zugeflossen waren. Geldmarktfonds und Rentenfonds belasteten den Absatz der Publikumsfonds im laufenden Jahr mit insgesamt 13 Milliarden Euro. 2021 hatten sich bis Ende Juni die Zuflüsse in Rentenfonds (1,5 Milliarden Euro) und die Abflüsse aus Geldmarktfonds (1 Milliarde Euro) annähernd ausgeglichen. Das Neugeschäft von Aktienfonds ist 2022 aufgrund der Börsenturbulenzen deutlich zurückgegangen. Sie erhielten über 5 Milliarden Euro neue Gelder, fast ausschließlich in aktiv gemanagte Fonds. Im ersten Halbjahr 2021 flossen Aktienfonds 35,4 Milliarden Euro zu, davon knapp die Hälfte in Aktien-ETFs.

Während der deutsche Absatzmarkt bis Ende Juni 2022 Zuflüsse erzielte, verbuchten Wertpapier-Publikumsfonds, die in Europa aufgelegt wurden, nach Angaben von Morningstar Abflüsse von insgesamt 145 Milliarden Euro. Dies ist vor allem auf Rückgaben von Geldmarktfonds (108 Milliarden Euro) und Rentenfonds (85 Milliarden Euro) zurückzuführen. Hingegen flossen zum Beispiel Mischfonds und Aktienfonds 26 bzw. 19 Milliarden Euro zu.

Spezialfonds-Absatz: Versicherer überholen Altersvorsorgeeinrichtungen

Die deutsche Fondsbranche verwaltete Ende Juni 2022 ein Vermögen von 3.859 Milliarden Euro. Auf offene Spezialfonds entfallen 1.975 Milliarden Euro, auf offene Publikumsfonds 1.303 Milliarden Euro, auf geschlossene Fonds 48 Milliarden Euro und auf Mandate 533 Milliarden Euro. Bei den Spezialfonds sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 636 Milliarden Euro die volumengrößte Anlegergruppe; dazu gehören zum Beispiel berufliche Versorgungswerke. Versicherungsgesellschaften haben 560 Milliarden Euro in Spezialfonds angelegt. Auf beide Gruppen entfallen zusammen 61 Prozent des Gesamtvermögens. Aus diesen Zahlen wird einmal mehr deutlich, dass die Assetmanagement-Branche einen hohen Stellenwert bei der Altersvorsorge in Deutschland hat. Auch beim Neugeschäft liegen Versicherungsgesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen mit Zuflüssen von insgesamt knapp 30 Milliarden Euro vorne. In diesem Jahr sind es die Versicherer, die bis Ende Juni am meisten neue Gelder in Spezialfonds angelegt haben. Vermutlich haben sie Direktanlagen in Spezialfonds umgeschichtet. In den sechs Jahren zuvor waren Altersvorsorgeeinrichtungen der Absatztreiber.

 

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Die Strategien des digitalen Vermögensverwalters Ginmon haben sich auch in Krisenzeiten bewährt und brauchen den Vergleich mit dem Gesamtmarkt nicht zu scheuen, im Gegenteil. Das zeigt eine Analyse des deutschen Innovationsführers im Bereich Robo Advisory.

 

„Robo Advisor sind zu riskant und nicht krisenerprobt“ – so oder ähnlich reagierten viele Anleger und Medien, als im Jahr 2014 in Deutschland mehr und mehr digitale Vermögensverwalter an den Start gingen. Eine Analyse des Frankfurter Robo Advisors Ginmon zeigt nun, dass die Zurückhaltung und Skepsis vieler Anleger unbegründet waren. Die Studie umfasst Zahlen aus den vergangenen sechs Jahren.

Ginmon-Strategien funktionieren auch in Krisenzeiten

Im Vergleich zum Gesamtmarkt – gemessen am DAX und STOXX 600 – haben die offensiven wie auch die ausgewogenen Anlagestrategien im Beobachtungszeitraum eine zum Teil deutlich höhere Performance erzielt. „Diese Analyse zeigt eindrucksvoll, dass sich unsere digitalen Strategien trotz des Corona-Crashs im Frühjahr 2020 und der seit Jahresbeginn überaus herausfordernden Gemengelage mehr als bewährt haben“, sagt Lars Reiner, Geschäftsführer von Ginmon.

Deutlich höhere Performance als DAX und STOXX 600

Wer in der Vergangenheit bei seinen Investments Risikobereitschaft bewies und die offensivste Ginmon-Strategie apeironinvest 10 wählte, kann sich über eine besonders hohe Rendite freuen. So kommt diese Strategie von Anfang 2016 bis Mitte Juli 2022 auf ein Plus von gut 64 Prozent, während der deutsche Leitindex DAX im gleichen Zeitraum nur um rund 29 Prozent zulegte und der STOXX 600 um etwa 18 Prozent stieg. Aber auch die ausgewogene und beliebteste Anlagestrategie apeironinvest 6 weist mit einem Zuwachs von etwa 34 Prozent eine höhere Performance auf als der DAX und der breit gestreute STOXX 600. „Wir waren seit der Ginmon-Gründung im Jahr 2014 davon überzeugt, dass unsere Technologie auch in Krisenzeiten funktioniert und wir Anlegern auf mittlere und lange Sicht einen deutlichen Mehrwert bieten können“, so CEO Lars Reiner – und fügt hinzu: „Wir konnten die Kritiker widerlegen – digitale Vermögensverwaltung funktioniert auch in Krisenzeiten“.

ÜBER GINMON

Das Frankfurter Unternehmen Ginmon zählt mit mehr als 250 Millionen Euro verwalteten Vermögen und mehr als 10.000 Kunden zu den führenden digitalen Vermögensverwaltern in Deutschland. Dabei wird das Anlagevermögen der Kunden in globale und breit diversifizierte Geldanlage-Strategien mit unterschiedlichen Gewichtungen der Anlageklassen investiert. Der Name Ginmon bedeutet „Silbernes Tor“ – Sinnbild für Wohlstand und Unabhängigkeit. Die von Ginmon eigens entwickelte Portfoliotechnologie apeiron® setzt dabei auf einen antizyklischen Investmentansatz, der langfristig höhere Renditen verspricht sowie eine einzigartige Steueroptimierung zur vollständigen Ausnutzung der Sparerpauschbeträge. Die laufende Anpassung des Algorithmus an das gewählte Risikoprofil schützt den Anleger gleichzeitig vor einer unerwünschten Risikoverschiebung innerhalb des Portfolios. Summa summarum fließen in die Anlagestrategien von Ginmon nicht nur die Wertentwicklungen von rund 12.000 Einzeltitel aus 103 Ländern ein, sondern auch Immobilien und Rohstoffe.

 

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Ginmon GmbH, Voltastraße 31, ­60486 Frankfurt a. M., Tel.: 069-15322 7340, www.ginmon.de

In den letzten Jahren haben die Corona-Pandemie und in jüngster Zeit die Energiekrise eine breitere Debatte über die hohen Vergütungen von Führungskräften ausgelöst, insbesondere angesichts einer eklatanten Einkommensungleichheit.

 

Dies hat dazu geführt, dass sich Vermögensverwalter verstärkt mit den Unternehmen, in die sie investieren, über das Thema unterhalten. Vergütungsregelungen für Vorstände, die gut auf die Strategie des Unternehmens, einschließlich der entsprechenden Nachhaltigkeitsziele, abgestimmt sind, sind oft eng mit dem Unternehmenserfolg verknüpft. Die Vergütung von Führungskräften sollte dementsprechend Anreize für eine langfristige Wertschöpfung schaffen und zu nachhaltigen Praktiken beitragen.

Nach Ansicht von NN Investment Partners (NN IP) sollten Vergütungspläne zu 100 % leistungsbezogen sein. Alle Leistungskriterien sollten zudem messbar, transparent und relevant für den langfristigen Erfolg des Unternehmens sein. Daher erwartet NN IP, dass Unternehmen auch nicht-finanzielle Nachhaltigkeitsmaßnahmen in ihre Vergütungspolitik aufnehmen. Wenn die Führungsriege nicht für die Umsetzung einer nachhaltigen Geschäftsstrategie belohnt werden, indem die Nachhaltigkeitskennzahlen mit der Vergütung verknüpft sind, kann NN IP gegen die Vergütungspolitik eines Unternehmens stimmen.

Wir arbeiten in der Regel über drei bis fünf Jahre mit Unternehmen zusammen und legen Veränderungsziele und Meilensteine fest, um unsere Fortschritte zu verfolgen. Wir unterstützen und beraten die Unternehmen, in die wir investieren, und überwachen ihre Maßnahmen. Wenn die Fortschritte unzureichend sind oder ein Unternehmen unser Feedback konsequent ignoriert, können wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen, darunter den Ausschluss des Unternehmens aus unserem Investitionsportfolio. Dies ist jedoch das letzte Mittel der Wahl: Wir ziehen es vor, investiert zu bleiben und ein Mitspracherecht zu haben, um den Wandel zu steuern.

Florentine van den Eerenbeemt, Spezialistin für verantwortungsvolle Investitionen bei NN Investment Partners kommentiert: „Bei den größten Treibhausgasemittenten der Welt kann NN IP gegen den Vergütungsplan stimmen, wenn das Unternehmen keine Elemente der Klimaschutzleistung in das Vergütungssystem für Führungskräfte aufgenommen hat. Wir nutzen die Abstimmungen über die Vergütung auch als eine Form der Eskalation – etwa dann, wenn wir über den mangelnden Fortschritt bei den festgelegten Nachhaltigkeitszielen besorgt sind. Im Allgemeinen unterstützen wir Aktionärsanträge, die sich mit wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen befassen. Auch wenn einige Anträge nicht angenommen werden, sind wir der Meinung, dass unser Votum eine deutliche Botschaft an den Vorstand sendet. Um wirklich etwas zu erreichen, müssen sich aber mehr Unternehmen und Investoren engagieren.“

 

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NN Investment Partners B.V., German Branch, Westhafenplatz 1, 60327 Frankfurt am Main, Tel. + 49 69 50 95 49-15, www.nnip.com

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

 

Seit Mitte 2021 kannte die Inflation sowohl in der Eurozone als auch in den USA nur ein Richtung. Nahezu parallel zogen die Preissteigerungsraten in kaum für möglich gehaltene Höhen und erreichten im Sommer jeweils um die 9 Prozent. Mit den Juli-Veröffentlichungen wurde jedoch eine unterschiedliche Entwicklung deutlich. Während die Teuerungsrate in den USA auf 8,5 Prozent sank, legte sie in der Eurozone weiter auf 8,9 Prozent zu. Für Deutschland wurde zwar zuletzt mit 7,5 Prozent eine geringere Inflation berichtet, allerdings sind dafür Sondereffekte wie die Einführung des Tankrabatts und des 9-Euro-Tickets verantwortlich, die ab September wieder wegfallen. Mit der Einführung der Gasumlage ab Oktober und deren aufgrund notwendiger Ankündigungsfristen voraussichtlich leicht verzögerter Wirkung ab November erhält die Teuerung einen weiteren Anschub. Entscheidend für die unterschiedliche Entwicklung dies- und jenseits des Atlantiks sind aber die seit Juni deutlich gefallenen Weltmarktpreise für Rohöl und viele andere Rohstoffe, die in den USA die Produzenten- und Verbraucherpreise dämpfen. Zwar sinken auch in Deutschland die Kraftstoffpreise, allerdings steigt der hier relevante Großhandelspreis für Gas aufgrund der Unsicherheit über die künftigen Liefermengen aus Russland weiter an. Obwohl der Füllstand der deutschen Gaslager bereits über 75 Prozent liegt und damit über der Zielsetzung der Bundesnetzagentur für Mitte August, ist das Szenario einer Rationierung von Energie im Winter nicht vom Tisch und der Aufwärtsdruck auf die Energiepreise wird vorerst hoch bleiben. In den USA hingegen dürften die kommenden Arbeitsmarktberichte weniger positiv ausfallen als noch im Juli, da bereits einige Unternehmen aufgrund einer nachlassenden Konsumnachfrage und Konjunkturdynamik Entlassungen angekündigt haben. Die Anzahl der mehr als 10 Millionen offener Stellen sollte daher künftig abnehmen und der zuletzt sehr hohe Lohndruck nachlassen. Von der Europäischen Zentralbank wird daher Anfang September eine weitere Leitzinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte erwartet, während die US-Notenbank Fed weniger als die bisher erwarteten 0,75 Prozentpunkte Leitzinsanstieg anpeilen könnte. Der Kurs des Euro im Vergleich zum US-Dollar dürfte davon profitieren, es sei denn Russland würde seine Lieferungen komplett einstellen.

 

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Wer exportiert, freut sich über den schwachen Euro – so die landläufige Meinung.

 

Doch es ist komplizierter: Wie Anleger in Zeiten der aktuellen Euro-Schwäche investieren können und worauf es wirklich ankommt.

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ     

Als der Euro vor einigen Wochen genau so viel wert war wie ein US-Dollar, sorgte das für Schlagzeilen. Gepaart mit der damals noch zögerlichen Europäischen Zentralbank (EZB) und der sich bereits abzeichnenden innenpolitischen Probleme in einigen Ländern der EU läuteten erste Beobachter mal wieder den Abgesang auf die Gemeinschaftswährung ein. Doch es gibt nicht nur Gründe für schlechte Stimmung!

Da Deutschland viele Produkte ins Ausland exportiert und seit jeher eher mit Qualität, denn mit niedrigen Preisen punktet, könnte der niedrige Euro der deutschen Industrie sogar zu einer Art Sonderkonjunktur verhelfen. Für viele Einkäufer aus Übersee könnte die Nahezu-Parität den Ausschlag für bewährte Qualität aus Deutschland geben – die leicht positiven Quartalszahlen in vielen Bereichen unterstreichen bereits, dass es auch im aktuellen Marktumfeld durchaus Lichtblicke gibt.

Der schwache Euro und die deutsche Industrie: Es ist kompliziert

Zugegeben: Rundum positiv ist der schwache Euro aber auch für die deutsche Industrie nicht. Viele Roh- und Grundstoffe müssen nämlich in Dollar bezahlt werden. Ist der Euro schwach, muss man für einen Dollar mehr Euro aufbringen – Grund- und Rohstoffe sowie Vorprodukte werden also teurer. Da gerade die deutsche Industrie jedoch eine große Wertschöpfung betreibt, also aus Rohstoffen qualitativ hochwertige Endprodukte fertigt, dürfte die wegen des schwachen Euros „importierte Inflation“ weniger stark ins Gewicht fallen.

Zu allem Überfluss kommt es bei der Bewertung des Euro und der Perspektive von exportorientierten Branchen auch auf die künftige Rolle der Notenbanken – und zwar weltweit – an. Inzwischen hat die EZB das Risiko der Inflation erkannt und es scheint, als hätten die Falken in Frankfurt das Zepter übernommen. Höhere Zinsen in mehreren Schritten sind für den Euroraum zwar keineswegs sicher, aber doch sehr wahrscheinlich.

Sollte sich der Zinserhöhungszyklus der EZB fortsetzen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Verantwortlichen wachsam und behutsam vorgehen. Das wissen natürlich auch die Währungshüter um die EZB-Vorsitzende Christine Lagarde. Denn: Steigen die Zinsen zu schnell oder zu weit, kann das die Wirtschaftsaktivität dämpfen – nicht nur, aber vor allem in einigen der hochverschuldeten Staaten Südeuropas. Ziehen andere Notenbanken, wie etwa die US-amerikanische Notenbank Fed oder die Bank of England, irgendwann nicht (mehr) mit, könnte auch der beschriebene positive Effekt des schwachen Euro bald passé sein. Steigen die Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen, werten die entsprechenden Währungen in der Regel auf.

Risiken reduzieren und Chancen nutzen

Was sollten Anleger angesichts dieser komplizierten Gemengelage also bedenken? Der Verweis auf die Vorzüge einer schwachen Währung für exportorientierte Branchen sollten wir in Hinterkopf behalten. Er ist ein Argument dafür, dass der schwache Euro nicht uneingeschränkt negativ ist. Da künftige Entwicklungen jedoch von komplexen Entscheidungen mehrerer internationaler Akteure abhängen, sollten Investoren, statt nur in volkswirtschaftlichen Szenarien zu denken, auch die Analyse auf Unternehmensebene nicht vernachlässigen. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Unternehmen genaustens unter die Lupe zu nehmen – also etwa die Bilanz zu lesen und zu vergleichen, das Geschäftsmodell, das Marktumfeld und etwa die Konkurrenzsituation zu analysieren – verschlingt nicht nur eine Menge Zeit, sondern erfordert auch viel Wissen und Erfahrung. Es gibt also gerade im aktuellen Marktumfeld gute Gründe dafür, zumindest einen Teil der liquiden Mittel in aktiv gemanagte Fonds anzulegen.

Besser in Fakten als in fixe Ideen investieren

Wer einen langfristigen Vermögensaufbau anstrebt, sollte dabei aber keineswegs nur auf Aktien setzen, sondern auch das Depot möglichst breit streuen und weitere Assetklassen wie Anleihen, Immobilien und Alternative Investments dem Portfolio beimischen. Mit einem derart konstruierten Portfolio könnte es gelingen, sowohl der Inflation ein Schnippchen zu schlagen als auch der diffusen Gemengelage Rechnung zu tragen und darüber hinaus auch den einen oder anderen Wert aus exportorientierten Branchen zu investieren – jedoch nicht aufgrund einer fixen Idee und nach dem Prinzip „Zufall“, sondern als Resultat einer gründlichen Analyse.

 

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Der zurückliegende Zick-Zack-Kurs war nichts für Anleger mit schwachen Nerven.

 

Zwar ist eine nachhaltige Börsen-Beruhigung möglich, doch allzu wahrscheinlich erscheint dieses Szenario derzeit nicht. Für Discountzertifikate-Anleger sind das aber nicht die schlechtesten Aussichten.

Aktuelle Markteinschätzung von Michael B. Bußhaus, Gründer und Geschäftsführer von justTRADE

Runter, rauf, runter, rauf, runter – und zuletzt wieder ein wenig rauf. Gemeint ist damit nicht die Anleitung für eine Gymnastikübung, vielmehr spiegelt dieses Auf und Ab – kompakt zusammengefasst – den Verlauf des wichtigsten deutschen Aktienindex DAX in diesem Jahr wider. Wobei der DAX bisher in 2022 aber eher zur Schwäche neigte. Kein Wunder: Schließlich überwiegten im Jahresverlauf trotz einiger guter Momente die Hiobsbotschaften, die zudem auch noch allesamt gleichzeitig für Unruhe sorgten und sorgen. Dass sich die überaus herausfordernde Gemengelage rund um Inflation, Zinsen, Lieferketten, Materialknappheit und Ukrainekrieg zeitnah beruhigen wird, ist zwar mehr als wünschenswert. Doch befürchte ich, dass die aktuell unsichere Lage noch eine Weile anhalten wird.

Anleger werden daher womöglich auch weiterhin mit recht nervösen Märkten zurechtkommen müssen. Wie volatil der heimische Aktienmarkt im laufenden Jahr war, zeigt ein Blick auf das deutsche Volatilitätsbarometer VDax-New, der im Frühjahr mit etwa 49 Punkten den zweithöchsten Stand seit rund elf Jahren aufwies. Für Anleger, die über den Tellerrand hinausschauen, tun sich dennoch attraktive Renditechancen auf. So ist das ständige Auf und Ab der Kurse beispielsweise der ideale Nährboden für Discountzertifikate. Der Grund besteht – ohne allzu sehr ins Detail zu gehen – in der Konstruktion dieser Derivate, die sich aus einem Aktienkauf und dem gleichzeitigen Verkauf einer Call-Option zusammensetzen.

Besser als der Basiswert – in fast jeder Börsenphase

Bei Discountzertifikaten ist der Name Programm. Das bedeutet: Im Vergleich zum zugrunde liegenden Basiswert – etwa eine Aktie oder ein Index – erhalten Anleger den Discounter mit einem Preisnachlass. Natürlich erhalten Investoren den Rabatt nicht zum Nulltarif, denn im Gegenzug ist die Gewinnmöglichkeit bei Discountzertifikaten durch einen so genannten Cap nach oben begrenzt. Mit anderen Worten: Kursgewinne des Basiswertes machen Anleger nur bis zu einer vorab definierten Grenze mit. Steigt der Basiswert bis Fälligkeit über den Cap hinaus, profitieren Anleger nicht mehr davon. Es wird maximal die Höhe des Caps ausgezahlt. Auf der anderen Seite wird ein möglicher Verlust des Basiswertes durch den Preisvorteil zumindest abgefedert. Welches Risiko Investoren mit einem Discountzertifikat eingehen möchten, können sie bis zu einem gewissen Grad selber steuern. Dabei gilt: Je höher der Cap und je niedriger der Discount, desto höher sind das Risiko und die maximale Renditechance – und umgekehrt.

Mit Discountzertifikaten fahren Anleger somit sowohl bei leicht fallenden und steigenden Kursen als auch in seitwärts tendierenden Märkten in der Regel besser als mit dem Basiswert. Das folgende Beispiel verdeutlicht die Überlegenheit der Discounter in verschiedenen Marktphasen: Eine Aktie kostet 100 Euro und das darauf aufgelegte Discountzertifikat – ausgestattet mit einem Cap von 110 Euro – ist für 80 Euro zu haben. Gibt der Aktienkurs beispielsweise um 18 Prozent auf 82 Euro nach, befinden sich Anleger des Discountzertifikats immer noch in der Gewinnzone. Rutscht der Aktienkurs unter den rabattierten Einstiegspreis von 80 Euro, machen zwar auch Anleger des Discounters ein Minusgeschäft. Allerdings fällt ihr Verlust – anhängig von der Höhe des Discounts – geringer aus als das der Aktionäre. Bewegt sich der Aktienkurs hingegen nicht vom Fleck, stehen Anleger des Discountzertifikats ebenfalls besser dar. Bei Fälligkeit des Zertifikats – Discountzertifikate haben stets eine endliche Laufzeit – freuen sich Investoren in unserem Beispiel dann über einen Gewinn in Höhe von 20 Prozent. Grund: Am Laufzeitende wird dem Käufer des Discounters der Wert der Aktie (in diesem Fall 100 Euro) ausgezahlt. Selbst wenn der Dividendentitel um 20 Prozent auf 120 Euro zulegen sollte, sind Discountzertifikate-Anleger noch im Vorteil – und dies, obwohl der Gewinn durch den Cap von 110 Euro begrenzt ist. Summa summarum fahren Investoren dann einen Ertrag von 37,5 Prozent ein, da der Gewinn sich aus der Spanne des Kaufpreises des Zertifikats (80 Euro) und dem Cap (110 Euro) zusammensetzt.

Discountzertifikate sind nicht immer die lukrativste Wahl

Neben der Schwankungsintensität sollten Anleger, die mit dem Gedanken spielen, sich ein Discountzertifikat ins Depot zu legen, auch stets die Dividendenentwicklung im Blick behalten. Denn die Dividende des Basiswertes fließt in Form eines Preisabschlags und einem damit einhergehenden Anstieg der maximal erzielbaren Rendite mit in die Konstruktion der Discountzertifikate ein – und wird somit indirekt an die Investoren weitergereicht. Heißt: Werden in einem Umfeld sinkender Dividenden neue Discountzertifikate emittiert, sind deren Konditionen in der Regel ungünstiger als in Zeiten hoher Ausschüttungen.

Wer mit dem Kauf eines Discountzertifikates liebäugelt, sollte daher nicht nur die aktuelle Volatilität des entsprechenden Basiswertes prüfen, sondern auch die Dividendenzahlungen berücksichtigen. Noch wichtiger ist allerdings: Anleger sollten eine klare Meinung zur Entwicklung des Basiswertes haben. Wird ein kräftiger Kursanstieg erwartet, wäre in der Regel der Kauf des Basiswertes die bessere Variante. Rechnen Anleger hingegen mit einem kräftigen Kursrückgang des Basiswerts, wären andere Zertifikategattungen – etwa ein Reverse-Bonus-Zertifikate – die lukrativere Wahl.

Über den Autor

Michael B. Bußhaus ist Gründer und Geschäftsführer von justTRADE. Er war Geschäftsführer der onvista bank und verantwortete bis 01/2019 als Head of Brokerage das gesamte Wertpapiergeschäft der comdirect bank AG.

Über justTRADE

justTRADE ist ein Frankfurter Online-Broker, der Tradern den Handel von Wertpapieren und Kryptos konsequent für 0,- € Orderprovision (zzgl. marktübliche Spreads) und aus einem Depot heraus anbietet. Gehandelt werden können mobil über iOS und Android oder über den Desktop-Browser mittlerweile über 500.000 Wertpapiere – Aktien, ETFs, ETCs, wikifolios, Zertifikate, Optionsscheine und Hebelprodukte sowohl börslich über drei Börsen (LS Exchange, Quotrix und Tradegate Exchange) als auch außerbörslich über vier Handelspartner (Citi, Société Générale, UBS und Vontobel). Rund 1.500 ETFs, ETCs und ETPs von neun Anbietern (21Shares, Amundi – inkl. Lyxor, DWS, iShares, GlobalX, Vanguard, VanEck, UBS und WisdomTree) ergänzen das Angebot. Mit der Möglichkeit, die 21 verfügbaren Kryptowerte aus demselben Depot heraus zu handeln wie alle Wertpapiere, bietet justTRADE seinen Kunden ein noch nie dagewesenes Angebot in Deutschland. Zudem sind bei justTRADE insgesamt rund 200 Wertpapiere sparplanfähig.

 

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Die Apo Asset Management GmbH (apoAsset) ist laut FOCUS MONEY auch 2022 die beste Fondsanlagegesellschaft Deutschlands.

 

Beim jährlichen Test „Deutschlands Beste“ erzielte das Unternehmen die Maximalbewertung von 100 Punkten. Damit ist apoAsset zum fünften Mal in Folge in der Bestenliste vertreten.

Erfolgreich mit Gesundheitsfonds und Multi-Asset-Fonds

Die Studie umfasst rund 20.000 Marken und Unternehmen aus zahlreichen Branchen und wird jährlich vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) im Auftrag von FOCUS MONEY durchgeführt. „Gerade extrem bewegte Börsenphasen wie in den vergangenen Jahren erfordern sowohl robuste als auch anpassungsfähige Anlagestrategien und eine transparente Kommunikation. Dafür stehen sowohl unsere Gesundheitsfonds als auch unsere Multi-Asset-Fonds auf unterschiedliche Weise. Mit diesen beiden Schwerpunkten folgen wir weiter unserem langfristigen Wachstumskurs“, sagt Dr. Heiko Opfer, Geschäftsführer der apoAsset.

 

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Banken müssen Digitalisierungspotentiale besser nutzen

 

Die Menge an Wagniskapital, welches in FinTechs investiert wurde, ist seit 2021 auf bis zu 6,9 Mrd. EUR pro Quartal angestiegen und auch das erste Halbjahr 2022 konnte Rekordwerte aufweisen. Trotzdem steckt die FinTech-Szene tief in der Krise. Kooperationen mit etablierten Finanzinstituten können hier Abhilfe schaffen. Diese haben wiederum oft Probleme mit der digitalen Revolution Schritt zu halten. „Trotz massivem finanziellen Aufwand ist die IT-Infrastruktur von Banken oft nicht ganzheitlich gedacht und die einzelnen IT-Systeme als Silos konzipiert. Das wird in Zukunft zu großen Problemen bei der Kundengewinnung führen. Banken und FinTechs müssen lernen, wie sie noch besser kooperieren und Synergien für sich nutzen können. Dazu müssen jedoch die entsprechenden kommunikativen Räume geschaffen werden“, sagt Nicolas Schulmann, CEO beim Softwareentwickler FIO und Veranstalter des Branchenevents „Bits & Banks“.

Seit Jahresbeginn sind die Kurse von FinTech-Unternehmen drastisch gefallen – Entlassungen stehen auf der Tagesordnung. Trotz weiterhin hoher Investitionssummen verändern die steigenden Zinsen die Finanzierungskonditionen merklich. Die Unternehmen bekommen insgesamt nicht weniger Geld, werden jedoch niedriger bewertet als zuvor. Erschwert wird die Situation der FinTech-Startups außerdem dadurch, dass nun auch etablierte Tech-Unternehmen wie Apple, Amazon und Google auf den Markt der digitalen Finanzdienstleister drängen.

Ronald Slabke CEO der Hypoport SE erklärt: „Viele Experten sehen den Tumult an den Märkten als Kurskorrektur und Marktbereinigung. Die Zukunftsaussichten der FinTech-Branche sind jedoch weiterhin positiv – die digitale Revolution ist auch die Finanzbranche unausweichlich. Aber in Krisen verhalten sich selbst Wagniskapitalgeber vorsichtiger und meiden opportunistische Investments. Daher müssen sich auch jene FinTechs, die es durch die aktuelle Krise schaffen, für die Zukunft wappnen. Gar nicht mal so einfach, sind doch gerade junge Unternehmen wie die meisten FinTechs naturgemäß eher risikobehaftete Investments. Kooperationen mit etablierten und kapitalstarken Banken können hier für die nötige Erfahrung und Professionalität sorgen.“

Auch klassische Finanzinstitute stehen vor großen Herausforderungen. Sind viele Banken nach der Corona-Pandemie zwar wiedererstarkt, so hat sich die Finanzarchitektur in den letzten Jahren jedoch grundlegend verändert. Die Art und Weise, wie Geld geschaffen, überwiesen und auch besessen wird, ist durch den Einzug digitaler Finanzinstrumente gänzlich auf den Kopf gestellt worden. Das hat Auswirkungen auf die Zukunft von Banken. Laut Umfrage der „Economist Intelligence Unit“ (EIU) gehen 65 Prozent der Banker sogar von einem kompletten Ende der Bankfilialen bis 2026 aus.

„Etablierten Banken fehlen oftmals einheitliche IT-Systeme, das wirkt sich nicht nur negativ auf interne Prozesse aus, sondern schränkt auch das Handling auf Kundenseite ein. Der Kundennutzen digitaler Systeme muss jedoch in den Vordergrund rücken, damit Banken zukunftsfähig bleiben“, sagt Nicolas Schulmann. „Das Zauberwort heißt hier: BankTechs beziehungsweise FinBanks! Wir sind überzeugt davon, dass Banken in fünf Jahren so agil wie FinTechs und FinTechs so professionell wie Banken sein können. Dafür braucht es jedoch Kooperation und Kommunikation. Branchentreffen wie beispielsweise der Hybrid-Kongress ‚Bits & Banks‘ schaffen für genau solche Themen die Plattform.“

Der Bankenkongress Bits & Banks findet am 09. September 2022 in der Brüderkirche in Kassel statt. Mehr Informationen hier: https://bitsandbanks.de/

 

Über FIO

Die FIO SYSTEMS AG ist ein seit 1999 operierender Softwareentwickler für die Immobilien- und Finanzwirtschaft mit Sitz in Leipzig. FIO bietet neben der webbasierten Software für Immobilienvermarktung, Softwarelösungen für die Abbildung des Zahlungsverkehrs, das Management von Immobilien-Schäden und ein vollumfängliches ERP-Verwaltungssystem. Zum Kundenstamm der FIO SYSTEMS AG gehören neben Immobilienmaklern, Hausverwaltern und Wohnungsunternehmen vor allem Institute der S-Finanzgruppe sowie Raiffeisen- und Volksbanken. Seit 2018 ist die FIO SYSTEMS AG eine hundertprozentige Tochter der Hypoport-Gruppe.

https://www.fio.de/

 

Über die Hypoport SE

Die Hypoport SE mit Sitz in Lübeck ist Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe. Mit ihren rund 2.500 Mitarbeitern ist die Hypoport-Gruppe ein Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit- & Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft. Sie gruppiert sich in vier voneinander profitierende Segmente: Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform.

Das Segment Kreditplattform betreibt mit dem internetbasierten B2B-Kreditmarktplatz Europace die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Ein vollintegriertes System vernetzt rund 800 Partner aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere Tausend Finanzierungsberater wickeln monatlich über 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 9 Mrd. Euro über Europace ab. Neben Europace fördern die Teilmarktplätze FINMAS und GENOPACE sowie die B2BVertriebsgesellschaften Qualitypool und Starpool das Wachstum der Kreditplattform. Zudem zählen auch die REM CAPITAL AG und die fundingport GmbH mit ihrer Beratung und ihrem Finanzierungsmarktplatz für Firmenkunden (Corporate Finance) zum Segment Kreditplattform.

Das Segment Privatkunden vereint mit dem internetbasierten und ungebundenen Finanzvertrieb Dr. Klein Privatkunden AG und dem Verbraucherportal Vergleich.de alle Geschäftsmodelle, die sich mit der Beratung zu Immobilienfinanzierungen, Versicherungen oder Vorsorgeprodukten direkt an Verbraucher richten.

Das Segment Immobilienplattform bündelt alle immobilienbezogenen Aktivitäten der Hypoport-Gruppe außerhalb der privaten Finanzierung mit dem Ziel der Digitalisierung von Vermarktung, Bewertung, Finanzierung und Verwaltung von Immobilien.

Das Segment Versicherungsplattform betreibt mit SMART INSUR eine internetbasierte B2B-Plattform zur Beratung, zum Tarifvergleich und zur Verwaltung von Versicherungspolicen. Zudem werden dem Segment auch der Versicherungsbereich der B2B-Vertriebsgesellschaft Qualitypool sowie die digitale Plattform ePension für die Verwaltung betrieblicher Vorsorgeprodukte zugeordnet.

Die Aktien der Hypoport SE sind an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet und seit 2015 im Auswahlindex SDAX oder MDAX vertreten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

FIO SYSTEMS AG, Ritter-Pflugk-Straße 24, 04249 Leipzig, Tel: 0341-900 430, www.fio.de

Tim Bütecke, Initiator, Gründer und langjähriger Vorstand von Exporo, dem deutschen Marktführer im Immobilien Crowdinvesting, startet offiziell nach zweijähriger Vorbereitungszeit und seinem Exit eine neue Plattform unter dem Namen “winvesta”.

 

Tim Bütecke, der im Herbst 2019 bei Exporo mit einem persönlich realisierten Track Record von rd. 2,5 Mrd. Euro und ohne Projektausfälle ausgestiegen ist, hat ein Qualitätsproblem in der Branche erkannt und möchte mit seiner neuen Plattform gegensteuern: “Mein wichtigstes Asset ist Vertrauen. Ich werde mit winvesta erneut den Beweis antreten, dass Crowdinvesting funktioniert und verlässliche Renditen beschert – wenn das richtige Projekt am richtigen Ort von den richtigen Personen umgesetzt wird. Deshalb werde ich sehr konsequent bei der Auswahl auf Qualität und weniger auf Quantität setzen. Mein Ehrgeiz ist es, dass Anleger wie auch Projektentwickler von meiner Erfahrung und Arbeit profitieren.” Unterstützt wird Tim Bütecke von den Brüdern Aike und Henning Vaqué. Die Gründer und Vorstände der wika AG sind ausgewiesene Finanz- und Vertriebsexperten und Co-Founder der winvesta.

Crowdinvesting 2.0: Tokenisierung, Wertpapiere und Kredit vs. Darlehen

winvesta vermittelt über die Plattform ausschließlich Wertpapiere – tokenisierte Schuldverschreibungen – und ermöglicht dadurch mittelbare Investments in Sachwerte, wie zum Beispiel Immobilienprojekte. Bei der Auswahl der später auf der Plattform platzierten Angebote achtet winvesta auf innovative und für Anleger attraktive Arten der Finanzierung von Projektentwicklungen. So führte Tim Bütecke selbst mit HFH die Finanzierung von Immobilienkrediten über eine zwischengeschaltete Servicebank ein, um eine Besserstellung im Vergleich zu gängigen Darlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt zu erreichen. Dies kommt mittelbar auch Anlegern zugute.

Zudem ist mit den Projektentwicklern eine Gewinnauszahlungssperre vereinbart: Die Gewinne werden erst an die Gesellschafter der Projektentwicklungsgesellschaft ausgezahlt, wenn auch die Kredite der Anleger einschließlich Zinsen vollständig zurückgezahlt wurden.

Erste Produkte: Mittelbares Investment in das Neubauprojekt BC 277 in Hamburg

Über die neue winvesta-Plattform können Anleger ab einem Betrag von 500 Euro mittelbar in das Projekt BC 277 investieren. Hierbei handelt es sich um ein Bestands- und Neubauprojekt in Hamburg-Bramfeld. Entwickelt wird das Projekt von der HIPE Hamburger Immobilien Projekt- und Entwicklungsgesellschaft mbH, die über langjährige Erfahrung verfügt.

Im Zuge des digitalen Investmentprozesses erwerben Anleger tokenisierte Schuldverschreibungen, die über die HFH BC277 GmbH emittiert werden. Insgesamt werden Schuldverschreibungen in Höhe von 2.486.600 Euro aufgeteilt in zwei Tranchen und dargestellt in zwei Produkten ausgegeben. Die Festverzinsung beträgt in Abhängigkeit von der Zeichnungssumme zwischen 4,50 und 4,75 Prozent p.a.. Darüber hinaus partizipieren Investoren von einer Erfolgsbeteiligung von prognostizierten 0,5 Prozent p.a.. Diese wurde in Abhängigkeit von der Höhe des Verkaufserlöses mit dem Projektentwickler vertraglich vereinbart. Das Investment läuft bis zum 30.04.2024.

Ausführliche Informationen zu dem Projekt, den Schuldverschreibungsbedingungen sowie Risiken stehen Interessierten auf dem Marktplatz www.winvesta.de zur Verfügung.

 

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winvesta GmbH, Willy-Brandt-Str. 67, 20457 Hamburg, Tel: 040 41437 999, www.winvesta.de

Deutscher Geldanlage-Index trotz Marktturbulenzen stabil

 

  • Meinungsklima für aktienbasierte Anlageformen positiver als im Vorjahr
  • Optimismus-Trend der 18- bis 29-Jährigen ungebrochen

Die sich in den letzten Jahren bei privaten Anlegern etablierende Aktienkultur in Deutschland hält der schwierigen Marktlage stand. Das zeigt die Sommer-Erhebung des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) durch das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). Mit einem Wert von 28,9 verzeichnet der Index zwar einen leichten Rückgang gegenüber der Winter-Erhebung (31,3), liegt aber über dem Vergleichswert des Vorjahres (27,6). Bei einer Spannweite von -100 bis +100 verbleibt er somit auf einem optimistischen Niveau.

Zur Ermittlung des Index befragt das DIVA halbjährlich eine repräsentative Stichprobe von rund 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland nach ihrer Haltung zu langfristiger Vermögensbildung und aktienbasierten Anlageformen. Darunter fallen neben Einzelwerten auch Investmentfonds und fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen mit signifikantem Aktienanteil.

Für Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, sind die aktuellen Ergebnisse ein positives Signal für die Aktienkultur in Deutschland: „Die Talfahrt der Börsen ist vor allem auf institutionelle und spekulative Anleger zurückzuführen. Sie haben mit massiven Aktienverkäufen auf den Ukraine-Krieg und den Zinsanstieg reagiert. In einem solchen Umfeld hätte ein deutlicher Rückgang des Geldanlage-Index als Stimmungsbild der privaten Anleger nicht überrascht.” Die Ergebnisse der DIVAX-Erhebung widerlegten diese Vermutung. Die Menschen ließen sich nicht mehr so schnell durch Börsenturbulenzen verunsichern: „Die Menschen in Deutschland verstehen offensichtlich zunehmend, dass kurzfristige Schwankungen am Aktienmarkt in der langfristigen Betrachtung wenig Relevanz haben,“ so Heuser. „Der DIVAX-GA lässt den Schluss zu: Die deutsche Aktienkultur ist robust und wird ihre Reifeprüfung in den aktuellen Verwerfungen sehr wahrscheinlich bestehen.“

Unterstützende Faktoren für die anhaltende Tendenz zu aktienbasierten Anlagen sieht Michael Heuser in den weltweit hartnäckig hohen Inflationsraten, die deutlich über den Nominalzinsen liegen: „Wer zinsbasiert spart, verliert weiterhin real Vermögen. Auch das haben die Bürger gemäß den Umfragewerten verstanden. Aktienbasierte Strategien werden mit Blick auf die Renditechancen als inflationsrobust bewertet.“

Auffällig ist, dass gerade die junge Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen die Begeisterung für aktienbasierte Anlagen antreibt. Beschränkt man die Indexberechnung auf diese Gruppe, liegt der Wert bei 56,1 Indexpunkten. Er ist innerhalb eines Jahres um fast 50 Prozent gestiegen und ist so inzwischen fast genau doppelt so hoch wie der Index für die Gesamtbevölkerung (28,9). Dazu Heuser: „Gerade junge Menschen haben noch sehr viel Zeit, um vorübergehende Tiefs an den Börsen durchzustehen und weiter zu investieren. Die hohen Indexwerte in dieser Altersgruppe sind deshalb positiv zu werten. Die ältere Generation hat dagegen bereits Vermögen aufgebaut und für das Leben im Alter eingeplant.“

„Falls Teile der Politik weiterhin glauben, dass verpflichtende Gesetze notwendig seien, um das Anlageverhalten der Bürger mehr in Richtung aktienbasierte Anlagen zu lenken, sollten sie sich den Deutschen Geldanlage-Index und seine Entwicklung der letzten Jahre ansehen“, folgert Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Vermögensberater (BDV) auf Basis der Ergebnisse. „Das hohe Zutrauen der Bürgerinnen und Bürger zu Aktien bleibt auch im schwierigen Marktumfeld bestehen. Null- und Strafzinsen bewirken bei immer mehr Anlegern ein Umdenken in Richtung Aktiensparen. Außerdem helfen die rund 200.000 Beraterinnen und Berater der Finanzbranche mit, das Aktiensparen zu erklären und Vertrauen dafür aufzubauen. Das Ergebnis: Die Anzahl der Fondssparpläne hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Jetzt gilt es, den Weg, den die Bevölkerung eigenständig gewählt hat, auch politisch anzuerkennen und zu fördern. Möglich ist dies zum Beispiel, indem langfristiges Aktiensparen für das Alter gezielt gefördert wird“, so Lach.

Für die Berechnung des Index wurden 2.000 Personen in Deutschland von INSA-CONSULERE im Auftrag des DIVA befragt. Alle Ergebnisse des aktuellen Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) sind auf der Webseite des DIVA zu finden: www.diva.de. Das DIVA informiert auch über seinen Twitter-Kanal @DivaFinanzen laufend über seine aktuellen Forschungsergebnisse.

DIVA – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen. Geschäftsführender Direktor ist Dr. Helge Lach, zugleich Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (BDV); die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser. Veröffentlichungen des DIVA und weitere Informationen unter www.diva.de.

Deutscher Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA) Neben einem breiten Forschungsspektrum veröffentlicht das DIVA zweimal jährlich seinen Geldanlage-Index DIVAX-GA, der das Meinungsklima der Menschen in Deutschland zu langfristiger Vermögensbildung und aktienbasierten Anlagen misst. Er wird ergänzt durch den ebenfalls zweimal jährlich erhobenen Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV) und Sonderbefragungen; Letztere basieren häufig auf DIVA-Tandemumfragen, d.h. repräsentativen Doppelbefragungen von Endverbrauchern einerseits und Vermögensberatern andererseits.

FHDW – Fachhochschule der Wirtschaft

Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie bietet an fünf Cam-pussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Kooperation mit rund 550 Unternehmen bietet die FHDW kleine Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Sommersemester 2022 sind 2.000 Studierende eingeschrieben. Sie werden von 50 Professoren und zahlreichen Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW 8.800 Absolventen. Weitere Informationen unter www.fhdw.de.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Kommentar von Maarten-Jan Bakkum, Senior Strategist

 

  • Risikoanlagen erholten sich
  • Hoffnung auf einen gemäßigten Kurswechsel
  • Die Spannungen zwischen den USA und Volksrepublik China eskalieren

Bis sich die Inflation abschwächt, dürfte sich die derzeitige Rallye bei Risikoanlagen als nicht nachhaltig erweisen. Dabei sind es der erwartete Höchststand der Inflation und eine gemäßigte Interpretation der letzten FOMC-Sitzung, die erklären, warum sich die Aktien- und Kreditmärkte im Juli erholten. Nach mehreren Reden der Fed-Gouverneure, die versuchten, den „Tauben-Eindruck“ zu korrigieren, den der Fed-Vorsitzende Jerome Powell offenbar erweckt hatte, und den Arbeitsmarktdaten für Juli, die deutlich die Erwartungen übertrafen, haben die Anleger jedoch bereits begonnen, sich von der Vorstellung zu lösen, dass die Fed den Höhepunkt ihrer „Falkenhaftigkeit“ erreicht hat. Dies spiegelt sich in moderat steigenden Renditen von Staatsanleihen und den sich bestenfalls seitwärts entwickelnden Aktienmärkten wider.

Taubenhafter Kurswechsel ist unwahrscheinlich

Der Hauptgrund für die jüngste Risiko-Rallye war die Erwartung einer weniger expansiven Fed. Wir halten allerdings einen solchen Schwenk in nächster Zeit für unwahrscheinlich. Mit rund 9 % ist der Verbraucherpreisindex nach wie vor zu hoch, und die Fed wird wahrscheinlich auf eindeutige Anzeichen für einen nachlassenden Inflationsdruck warten wollen, bevor sie ihre restriktive Haltung aufgibt. Mehrere Fed-Gouverneure haben sich in diesem Sinne geäußert, nachdem die Äußerungen des Vorsitzenden Powell auf der FOMC-Sitzung im Juli als Signale für einen gemäßigten Kurs interpretiert wurden. Die jüngsten Wirtschaftsdaten liefern neue Anzeichen dafür, dass es wahrscheinlich zu früh ist, eine breit angelegte Mäßigung der Inflation zu erwarten. Der Lohnanstieg war im Juli mehr als doppelt so hoch wie erwartet, und sowohl der Arbeitskostenindex als auch die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen stark an. Angesichts all dessen ist es unwahrscheinlich, dass die Kerninflation bald ihren Höhepunkt erreichen wird. Gleichzeitig könnte sich jedoch der Preisdruck durch Lebensmittel und Energie abschwächen. Der globale Lebensmittelpreisindex der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO ist von 23 % im Juni auf 13 % im Juli gesunken, und auch die Energiepreise liegen mittlerweile unter ihrem Höchststand (siehe Abbildung). Aufgrund der großen Unsicherheit bei der Versorgung mit Energie und landwirtschaftlichen Gütern ist ein weiterer Preisrückgang fraglich, auch wenn die allmähliche Freigabe von Getreideschiffen aus ukrainischen Häfen eine ermutigende Entwicklung darstellt. Die Ölpreise könnten weiter sinken, da die Benzinnachfrage in den USA stark rückläufig ist und die europäischen Energiesparpläne noch ehrgeiziger werden.

Spannungen um Taiwan werden wahrscheinlich nicht stark eskalieren

Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China nach dem Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, und die beispiellosen Vergeltungsmaßnahmen der chinesischen Führung gegen Taiwan haben sich nur mäßig auf die Risikobereitschaft der Anleger ausgewirkt. Die allgemeine Erwartung ist nach wie vor, dass eine weitere Eskalation des Konflikts vermieden wird, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass die chinesische Armee die Militärübungen der vergangenen Woche – die größten, die es jemals um Taiwan gab – dazu genutzt hat, eine vollständige Blockade der Insel zu üben.

Während sich die Finanzmärkte auf Inflation und Geldpolitik konzentrieren, haben die eskalierenden Spannungen um Taiwan die Risikobereitschaft der Anleger kaum beeinträchtigt. Obwohl Chinas längerfristige Absichten eindeutig sind, sind sie kurz- bis mittelfristig alles andere als klar. Beijing sieht die Integration Taiwans in die Volksrepublik als unvermeidlich an, sie ist aber in naher Zukunft unwahrscheinlich. Die chinesische Führung wird sich wahrscheinlich Zeit lassen und den militärischen und wirtschaftlichen Druck auf Taiwan schrittweise erhöhen, während sie das Engagement der internationalen Gemeinschaft zur Unterstützung der Regierung in Taipeh auf die Probe stellt. In diesem Zusammenhang sind die Militärübungen der vergangenen Woche, die ohne jegliche Gegenmaßnahmen der USA, EU, Japans oder Südkoreas verliefen, von Bedeutung. Dabei kann die Entscheidung des südkoreanischen Präsidenten Yoon, sich nicht mit Nancy Pelosi zu treffen, als sie nach Taiwan Seoul besuchte, als erster Hinweis darauf gewertet werden, dass die asiatischen Nachbarn wahrscheinlich keine starken Befürworter etwaiger gemeinsamer Sanktionen gegen China sein werden. Die wirtschaftlichen Kosten für Südkorea, für das China der bei weitem größte Handelspartner ist, wären jedoch zu hoch.

Gleichzeitig dürfte die anhaltende Schwäche der chinesischen Wirtschaft – die Krise auf dem Immobilienmarkt und die Corona-Krise sind noch lange nicht vorbei – die Führung in Beijing davon abhalten, die Situation in Taiwan weiter zu eskalieren. Chinas inländischer Wachstumsmotor stottert, und nur dank des immer noch sehr starken Exportsektors wächst die Wirtschaft weiterhin in einem angemessenen Tempo. Eine erneute Verschlechterung des Verhältnisses zum Westen in der Taiwan-Frage würde wahrscheinlich zu einem schmerzhaften Einbruch der Exporte führen, mit großen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und möglicherweise die soziale Stabilität.

Gewinnschätzungen wirken zu optimistisch

Trotz der zunehmenden Spannungen um Taiwan und der geringeren Wahrscheinlichkeit eines Kurswechsels der US-Notenbank haben sich globale Aktien recht gut gehalten. In der vergangenen Woche bewegten sich die Aktien sowohl in den USA als auch in der Eurozone seitwärts, nachdem sie in den vorigen Wochen stark gestiegen waren. Die Anleger haben sich wahrscheinlich noch nicht von der Vorstellung verabschiedet, dass die Inflation kurz vor dem Höhepunkt steht und die Fed eine restriktivere Haltung einnehmen wird. Wir bleiben aber bei unserem vorsichtigen Ausblick für Aktien. Wie erwähnt glauben wir nicht, dass eine Lockerung der Geldpolitik bevorsteht, da die Inflation nach wie vor zu hoch ist, um sich zu beruhigen. Die Gewinnindikatoren verschlechtern sich ebenfalls: Die Gewinnerwartungen für die nächsten 12 Monate gehen weiter zurück, ebenso das Verhältnis der Herauf- und Herabstufungen von Analysten, das nun für alle Regionen außer Japan negativ ist. Bislang waren die Gewinnspannen stabil, aber der Gegenwind durch Inflation und Konjunkturabschwächung nimmt weiter zu. Die Unternehmen werden die Auswirkungen der Inflation durch steigende Inputkosten und Löhne zu spüren bekommen, während das Umsatzwachstum zurückgehen wird, da die Kaufkraft der Haushalte weiter durch niedrigere Reallöhne beeinträchtigt wird. Da die Konsenserwartungen für das weltweite Gewinnwachstum in den kommenden 12 Monaten immer noch bei 8 % liegen, sehen wir reichlich Spielraum für Enttäuschungen, insbesondere wenn sich eine Rezession nähert. In den letzten Rezessionen gingen die Gewinne um mehr als 20 % zurück.

Die sinkenden Renditen von Staatsanleihen und die Verengung der Kreditspreads in den letzten Wochen sind in erster Linie auf die vermeintliche Lockerung der Fed zurückzuführen. Unseres Erachtens sind die US-Politiker jedoch weiterhin fest entschlossen, die Inflation zu bekämpfen. Dies schränkt den Spielraum der Fed für einen überraschenden Kurswechsel ein und wird wahrscheinlich zu einem weiteren Anstieg der Renditen 10-jähriger Staatsanleihen führen. Die anhaltende Inflation wird wahrscheinlich auch weiterhin Aufwärtsdruck auf die Bundrenditen ausüben. Obwohl mehrere EZB-Sprecher die Abwärtsrisiken für das Wachstum in der Eurozone hervorgehoben haben, gehen wir nach wie vor davon aus, dass die anhaltende Inflation in der Eurozone und die hohe Korrelation von Bundesanleihen mit US-Treasuries in den kommenden Monaten zu einem Wiederanstieg der Bundrenditen führen werden.

 

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NN Investment Partners B.V., German Branch, Westhafenplatz 1, 60327 Frankfurt am Main, Tel. + 49 69 50 95 49-15, www.nnip.com

Trotz steigender Rezessionsrisiken erwartet die Union Bancaire Priveé (UBP), dass die Fed und die EZB ihre Zinserhöhungszyklen in den kommenden Monaten, ohne dass eine tatsächliche und anhaltende Wende beim Inflationsdruck erkennbar ist, nicht unterbrechen.

 

„Der Fokus auf die Inflation, die bereits in der Vergangenheit ein nachlaufender Indikator war, könnte das Risiko eines tieferen Abschwungs auf dem Arbeitsmarkt und im verarbeitenden Gewerbe mit sich bringen, als derzeit von den Märkten erwartet wird“, schreibt Norman Villamin, Chief Investment Officer (CIO) Wealth Management und Head of Asset Allocation bei UBP, in einem aktuellen Marktkommentar.

Anleihen vor und nach Zinserhöhungen attraktiver als Aktien

Die Märkte würden jedoch davon ausgehen, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus unterbrechen wird, da die Terminmärkte bis zum Jahresende eine Fed-Funds-Rate von 3,3 Prozent (gegenüber derzeit 2,5 Prozent) prognostizieren, um dieses Risiko zu minimieren. „Selbst wenn dies zutreffen sollte, zeigt die Geschichte, dass US-Staatsanleihen und USD-Unternehmensanleihen vor und auch nach dem Ende von Zinserhöhungen die attraktiveren Risiko-Rendite-Profile bieten“, erklärt Villamin. Seit 1981 hätten US-Staatsanleihen und USD-Unternehmensanleihen in den sechs Monaten vor dem Ende der Zinserhöhungen der Fed neutrale bzw. positive Renditen und in den sechs Monaten nach Ende der Zinserhöhungen im Durchschnitt 7,9 – 8,4 Prozent erzielt.

Aktien hätten in den sechs Monaten vor dem Ende der Zinserhöhungen der Fed ein gemischteres Bild abgegeben als Anleihen. Zwar hätten Aktienanleger seit 1989 bei den letzten Zinserhöhungen der Fed eine durchschnittliche Rendite von 5,8 Prozent erzielt, doch Anleger mussten auch kurzfristige Kursrückschläge von durchschnittlich von 5 Prozent hinnehmen. Vor dem letzten Zinsschritt im Dezember 2018 fielen US-Aktien sogar um fast 13 Prozent.

Fokus auf globale Makrostrategien und CTAs

Infolgedessen hat der Investmentexperte seine Hedge-Fonds-Allokation von Long-Short-Aktien und Kreditarbitrage auf globale Makrostrategien und CTAs umgestellt: „Das geschieht zusätzlich zu unserer jüngsten Aufstockung der USD-Duration bei US-Staatsanleihen-Renditen von über 3 Prozent und der Konzentration auf qualitativ hochwertige Kredite.“ Diese Umschichtung werde den Portfolios inmitten der Volatilität an den Märkten für Aktien und Unternehmensanleihen, die typischerweise in dieser Phase des Wirtschaftszyklus auftritt, ein zusätzliches Polster verleihen.

 

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Union Bancaire Privée, UBP SA ,Bahnhofstrasse 1, CH-8027 Zurich, Tel: +41 58 819 62 00, www.ubp.com