Geht es 2023 an der Börse wieder bergauf oder folgt ein weiteres Jahr zum Vergessen?

Anlegern, die mit Hebelzertifikaten handeln, dürfte das egal sein. Schließlich sind mit dieser Zertifikate-Gattung in jeder Marktphase hohe Renditen zu erzielen. Im Worst-Case-Szenario droht aber auch ein Totalverlust.

Aktuelle Markteinschätzung von Michael B. Bußhaus, Gründer und Geschäftsführer von justTRADE

Es kann nur besser werden. Das Gros der Anleger dürfte froh sein, dass 2022 überstanden ist – und hoffen, dass das Jahr 2023 nicht erneut solch eine Menge an Hiobsbotschaften bereithält. In der Tat war 2022 ein überaus herausforderndes Jahr. Ein Jahr, in dem das Corona-Virus und die löchrigen Lieferketten immer noch für Unruhe sorgten, in dem sich mit dem Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine, der Energiekrise, der ausufernden Inflation und deutlich gestiegenen Zinsen aber auch zusätzliche Belastungsfaktoren auftaten.

Es gibt also einige gute Gründe, weshalb die Börsen rund um den Globus teils kräftig Federn lassen mussten. So büßte beispielsweise der DAX in 2022 rund 12 Prozent an Wert ein, während der US-Technologieindex um über 30 Prozent gen Süden marschierte. Auch die meisten Industriemetalle haben sich im abgelaufenen Jahr verbilligt und investierte Anleiheinvestoren hatten aufgrund der steigenden Zinsen ebenfalls keinen Grund zur Freude.

Vorsichtig optimistisch

Zwar neige ich keinesfalls zu übertriebener Schwarzmalerei – ganz im Gegenteil –, doch ist es keineswegs gewiss, dass in 2023 der Kapitalmarkt nur so vor Kraft strotzen und eine Kursrakete nach der anderen gezündet wird. Einige der jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten und Konjunkturindikatoren machen zwar durchaus Mut; so dürfte etwa die US-Notenbank Fed aufgrund der zuletzt gesunkenen US-Inflationsrate in 2023 weitaus weniger restriktiv vorgehen als in 2022. Doch ist es keineswegs so, dass sich pünktlich zum Jahreswechsel die Krisen und Probleme der Vergangenheit in Luft auflösen werden.

Dies bedeutet nun aber nicht, dass Anleger der Börse den Rücken kehren sollten. Denn: Ganz gleich, ob die Kurse steigen, fallen oder sich seitwärts entwickeln werden – mit dem entsprechenden Finanzvehikel haben Anleger in jeder Marktphase die Chance auf attraktive Renditen. So erzielen Investoren beispielsweise mit Discountzertifikaten sowohl bei leicht fallenden oder leicht steigenden Kursen als auch in seitwärts tendierenden Märkten in der Regel eine höhere Rendite als mit dem entsprechenden Basiswert – also beispielsweise einer Aktie oder einem Index. Auch Bonuszertifikate, Capped-Bonuszertifikate oder Reverse-Bonuszertifikate zählen zu den strukturierten Wertpapieren, die Anlegern in verschiedenen Marktphasen attraktive Renditechancen ermöglichen können.

Wette auf steigende oder fallende Kurse

Wer es hingegen weitaus riskanter mag und überproportional an der Entwicklung des entsprechenden Basiswerts partizipieren möchte, kann auch so genannte Knock-Out Zertifikate oder Mini Future Zertifikate wählen. Mit diesen Zertifikate-Gattungen können Anleger die Entwicklung des Basiswerts hebeln. Mit Mini Future Long Zertifikaten profitieren Investoren dabei überproportional von einem steigenden Kurs des Basiswertes, mit Mini Future Short Zertifikaten winken hingegen hohe Gewinne, wenn der entsprechende Basiskurs an Wert verliert. Wie kräftig der mögliche Gewinn ausfällt, wird von der Höhe des Hebels bestimmt. Ist das Short-Zertifikat beispielsweise mit einem Hebel von 5 ausgestattet, gewinnt das Papier bei einem dreiprozentigen Rückgang des Basiswertes rund 15 Prozent an Wert.

Doch Vorsicht: Knock-Out Zertifikate sind nur für äußerst wagemutige Investoren, die zudem eine klare Meinung zum entsprechenden Basiswert haben, eine Option. Grund: Der Hebel wirkt in beide Richtungen. Das Zertifikat kann also nicht nur rasant an Wert zulegen, es kann auch im Nu überproportional zum Basiswert verlieren, bis hin zum Totalverlust. Wer etwa ein Mini Future Long Zertifikat mit einem Hebel von 5 auf den DAX besitzt, muss bei einem dreiprozentigen DAX-Rückgang einen Verlust von rund 15 Prozent hinnehmen.

Hebelzertifikate bieten keinen ruhigen Schlaf

Richtig brenzlig wird es, wenn das Zertifikat die Knock-out-Barriere oder die Stop-Loss-Marke berührt. Denn dann endet die Laufzeit des Papiers sofort und das Hebelzertifikat verfällt wertlos. Dabei gilt: Je höher der Hebel, desto geringer der Abstand zur Knock-out-Barriere – also umso größer die Gefahr, dass das Zertifikat vorzeitig „ausgeknockt“ wird.

Ob das Börsenjahr 2023 sich nun eher freundlich oder weniger erfreulich entwickelt, spielt für Anleger, die sich für Hebel-Zertifikate entscheiden, also eine untergeordnete Rolle. Für sie ist einzig und allein von Bedeutung, dass die Richtung des Basiswerts korrekt eingeschätzt wird. Gelingt dies jedoch nicht, droht schlimmstenfalls der Totalverlust. Ein Szenario, dessen Gefahr auch von erfahrenen Anlegern häufig unterschätzt wird. Vor allem bei Zertifikaten mit einem hohen Hebel kann das Papier innerhalb kürzester Zeit wertlos verfallen.

Über den Autor

Michael B. Bußhaus ist Gründer und Geschäftsführer von justTRADE. Er war Geschäftsführer der onvista bank und verantwortete bis 01/2019 als Head of Brokerage das gesamte Wertpapiergeschäft der comdirect bank AG.

Verantwortlich für den Inhalt:

JT Technologies GmbH, Kaiserhofstr. 16, 60313 Frankfurt am Main, www.justtrade.com

Günstige Einstiegsgelegenheiten auch 2023 wahrscheinlich

Die Investmentboutique Wagner & Florack erwartet auch im neuen Jahr schwankende Kapitalmärkte, die für Unternehmen mit anhaltendem Gegenwind aus Inputkosteninflation, Lieferkettenproblemen und Währungsschwankungen verbunden sind. „Das trübe Szenario beunruhigt uns aber nicht, weil sich unsere Annahmen in diesem schwierigen Jahr 2022 einmal mehr bestätigt haben. Der langfristige unternehmerische Gewinn, also der Free Cash Flow, erweist sich als belastbare Säule unserer Portfolio-Unternehmen, die auch unter dem enormen Marktdruck in Krisenzeiten trägt,“ sagt Dominikus Wagner, Firmengründer sowie Fondsmanager des Wagner & Florack Unternehmerfonds. „Der Free Cash Flow ist damit ein wichtiger Indikator für uns und die notwendige Voraussetzung für die jeweiligen Unternehmen, damit im Konjunkturaufschwung auch die Aktienkurse nachziehen können.“

Luxus bleibt gefragt

Wagner & Florack investiert mit unternehmerischer Sichtweise in hochprofitable Firmen mit robusten Geschäftsmodellen und tiefen Burggräben, die auch in konjunkturellen Schwachphasen verlässlich wachsen. Das Geschäft mit starken Luxusartikeln und Marken hat sich auch 2022 als stabile Konstante bewährt. „Natürlich ist „Luxus“ relativ. Für die einen ist es die Designer-Tasche, für andere qualitativ hochwertige Pflegeprodukte, an denen – zumindest bei den wirklich Wohlhabenden – auch in Zeiten einer hohen Preisinflation zuletzt gespart wird,“ meint Wagner. Das habe sich in der vergangenen Berichtssaison beispielsweise mit Blick auf die Umsatzentwicklung der Luxus- und Kosmetikkonzerne Hermès und L’Oréal bestätigt.

Im dritten Quartal konnte sich das französische Familienunternehmen Hermès mit einem organischem Umsatzwachstum von über 24 Prozent wieder an der Spitze der weltbesten Konzerne behaupten. Bis auf das kleinste Produktsegment „Parfüm“ sind alle Produktsegmente von Hermès entgegen den schwierigen Marktbedingungen zweistellig gewachsen. Allen voran das größte Konzerngeschäft, die Lederwaren, mit verlässlich hohem organischem Wachstum von über 13 Prozent, aber auch das Geschäft mit Uhren mit über 55 Prozent. „Konsumzurückhaltung ist in diesem Segment auch bei schwächelnder Konjunktur und hoher Inflation nicht zu beobachten und schon gar nicht bei einer starken Marke wie Hermès. Deswegen gehen wir auch vor einem starken Weihnachtsgeschäft aus“, meint Wagner.

Auch der organische Umsatz von L’Oréal ist im dritten Quartal 2022 trotz der temporären Lockdowns in China um knapp 10 Prozent gewachsen. Luxus bleibe auch hier laut Wagner weiter gefragt, nachdem das Geschäft mit den starken Marken Lancôme, Helena Rubinstein und Yves Saint Laurent mit Rekord-Marktanteilen in China rasant weiter gestiegen sei. Der Trend lasse sich auch bei den Topmarken von Active Cosmetics wie Vichy, La Roche, CeRaVe und Biotherm beobachten.

„Angesichts der Tatsache, dass etliche unserer favorisierten Consumer Staples oder Consumer-Techs günstiger denn je bewertet sind, können wir den langfristigen Investmenterfolg auf der Grundlage weiter ausbauen. Wir gehen davon aus, dass wir auch 2023 einige Gelegenheiten wahrnehmen werden,“ erwartet Wagner.

Verantwortlich für den Inhalt:

Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG, Marienburger Straße 24, 50968 Köln, Tel.: + 49 (0) 221 800 10 11-0, www.wagner-florack.de

Die Gruppe Börse Stuttgart startet am 2. Januar 2023 mit Easy Euwax ein neues Segment für den Handel mit verbrieften Derivaten und ergänzt so ihr seit 1999 bewährtes Angebot für Privatanleger in dieser Anlageklasse.

Für alle im Segment Easy Euwax gelisteten Produkte entfallen die börslichen Transaktionsentgelte. “Mit Easy Euwax setzt die Gruppe Börse Stuttgart ihren strategischen Einstieg in den Zero-Fee-Bereich im Wertpapierhandel fort. Wir haben 2022 bereits ein Angebot an unserer Tochterbörse BX Swiss und unsere gebührenfreie Plattform TradeREBEL für Aktien und ETPs gestartet. Nun wird der Handel ohne Börsengebühren auch bei verbrieften Derivaten möglich, der wichtigsten Anlageklasse für unsere Gruppe”, sagt Dr. Matthias Voelkel, CEO der Gruppe Börse Stuttgart.

Das Segment Easy Euwax steht allen Emittenten von verbrieften Derivaten offen. Als erster Emittent hat Morgan Stanley seine Produkte bei Easy Euwax gelistet. Damit umfasst das Segment zum Start rund 220.000 derivative Hebel- und Anlageprodukte auf unterschiedlichste Basiswerte. Zudem ist der Online-Broker comdirect – eine Marke der Commerzbank AG – als Kooperationspartner von Morgan Stanley bei Easy Euwax eingebunden: Für Aktionsorders, die über comdirect für in Easy Euwax gelistete Produkte aufgegeben werden, fallen für Anleger weder Börsenentgelte noch Broker-Gebühren an.

“Anleger profitieren bei Easy Euwax von hoher börslicher Handelsqualität und Transparenz ohne börsliches Transaktionsentgelt. Durch dieses günstige und verlässliche Angebot werden wir den börslichen Handel mit verbrieften Derivaten stärken – gemeinsam mit Emittenten und Handelsteilnehmern als unseren Partnern. Als einer der Marktführer unter den Börsen in Europa wollen wir bei verbrieften Derivaten weiterhin der Motor für neue Initiativen und Kooperationsmöglichkeiten sein”, sagt Dragan Radanovic, Chief Business Officer der Gruppe Börse Stuttgart.

Beim börslichen Handel im Segment Easy Euwax überwacht die unabhängige Handelsüberwachungsstelle die Preisermittlung und Auftragsabwicklung. Die eigene Website des Segments bietet Anlegern unter anderem zusätzliche Transparenzkennzahlen zu den gelisteten Produkten sowie intuitive Suchfunktionen zur leichteren Produktauswahl.

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Boerse Stuttgart GmbH, Börsenstraße 4, 70174 Stuttgart, Tel: +49 711 222985-711, Fax: +49 711 222985-55, www.boerse-stuttgart.de

Das Land Japan ist im Anlageuniversum und in den einzelnen Fonds der ÖKOWORLD AG prominent vertreten.

Im Laufe des Jahres 2022 hat das ÖKOWORLD-Fondsmanagement sein Japan-Engagement erhöht. Grund dafür war, neben einem Umfeld deutlich niedrigerer Inflationsraten im globalen Vergleich, die robuste Geschäftsentwicklung einzelner Unternehmen.

Vor Ort machten der stellvertretende Leiter des Fondsmanagements und Senior Portfoliomanager, Nedim Kaplan, und der Financial Analyst Johannes Lange im November für eine Woche den Faktencheck

Nedim Kaplan blickt auf die Besuche zurück: “Mit mehr als zwei Dutzend Unternehmensvertretern aus den Bereichen IT, Gesundheit, nachhaltiger Transport, Biotechnologie, nachhaltiges Bauwesen, nachhaltige Finanzen traten wir innerhalb einer Woche in einen direkten Dialog. Unsere Meetings begannen mit Horiba, einem weltweit agierenden und produzierenden Hersteller von Messgeräten mit Sitz in Kyoto, dem Verhandlungsort des 1997 nach ihm benannten Klimaschutz-Protokolls der Vereinten Nationen. Am Freitagabend endete unsere Investorenreise in einer Firmenzentrale in Tokio mit dem Finanzvorstand des Unternehmens Hennge, welches sich auf digitales Identifikationsmanagement von Unternehmen spezialisiert hat.

Durch die Gespräche 1:1 erhielten wir einen deutlich besseren Einblick auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Wir konnten zahlreiche Produkte und Produktionsprozesse vor Ort besichtigen. Wir haben während unseres Aufenthaltes und im Nachgang z. B. Aktien im Bereich der Biotechnologie aufgestockt und vereinzelt auch Anteile an Unternehmen untergewichtet. Überzeugt und bestätigt haben uns ebenso die Abwasserreinigungsunternehmen Kurita Waters und Organo. Beide Unternehmen profitieren von den Megatrends im Bereich der Abwasserbehandlung und Wasseraufbereitung. Weitere Highlight waren auch Lasertec Corporation, Eisai und Torishima Pump. Lasertec Corporation ist ein Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Entwicklung, Herstellung und dem Verkauf von Inspektions- und Messgeräten beschäftigt. Das Unternehmen ist an der Entwicklung, der Herstellung und dem Verkauf von Halbleiter- und anderen Geräten sowie an der Bereitstellung der damit verbundenen Dienstleistungen beteiligt. Eisai ist ein global operierendes Pharmaunternehmen; der Konzern verfügt über zehn Produktionsstätten und fünfzehn Forschungslabore. Torishima Pump ist ein Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Herstellung und dem Verkauf verschiedener Pumpen, Pumpenanlagen und verwandter Produkte sowie mit der Erbringung damit verbundener Dienstleistungen befasst.”

Die seit 1999 börsennotierte ÖKOWORLD AG (vormals versiko AG) ist ein führendes Unternehmen im Bereich ethisch-ökologischer Kapitalanlagen. Über 45 Jahre Erfahrung fließen in die Entwicklung und Auflegung eigener Produkte ein. Im Vertrieb werden über die ethisch-ökologische Vermögensberatung über 50.000 Kunden und Kundinnen bundesweit betreut.

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ÖKOWORLD AG, Itterpark 1, D-40724 Hilden, Telefon: 02103 929-0, Telefax: 02103 929-4444, www.oekoworld.com

Der US-Dollar hat 2022 rund 15 % aufgewertet, so viel, wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Nach dem starken Lauf sollten Investoren damit rechnen, dass es ab dem ersten Quartal 2023 zu einer stufenweisen Abwertung des US-Dollars kommt, wie Peter Kinsella, Leiter des globalen Devisengeschäfts bei Union Bancaire Privée (UBP), in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.  Er geht davon aus, dass der Trend des letzten Jahres dann zu einem Ende komme. Einige Faktoren, die für eine relative Schwäche des US-Dollars sorgen könnten, kämen dann zusammen: „Der Höhepunkt des Zinserhöhungszyklus‘ der Fed, sinkende Inflation, die hohe Bewertung der Währung und das Leistungsbilanzdefizit der USA dürften dann auf der Leitwährung lasten.“

Schweizer Franken und Yen profitieren zuerst

Dem Devisenexperten von UBP zufolge sollte sich der US-Dollar zunächst gegenüber dem Schweizer Franken, dem japanischen Yen und den stark mit Rohstoffpreisen korrelierten Währungen wie dem australischen Dollar und dem Neuseeland-Dollar abschwächen. Mit einiger Verzögerung werde die Bewertung gegenüber Euro und britischem Pfund eintreten. Kinsella geht allerdings nicht von einer starken Aufwertung dieser Währungen gegenüber dem US-Dollar aus, sofern es nicht zu einem bedeutenden Rückgang der Energiepreise komme.

Zinserhöhungszyklus kurz vor Höhepunkt

Angesichts der sich eintrübenden Wachstumsaussichten und tendenziell sinkender Inflation dürfte die Fed ihren Leitzins nicht über die aktuell für das erste Quartal des kommenden Jahres eingepreisten 4,75 % erhöhen. „Vor dem Hintergrund, dass die meisten anderen Notenbanken ihre Leitzinsen in den nächsten Quartalen weiter erhöhen werden, verringert sich die Zinsdifferenz zum US-Dollar – und damit dessen Attraktivität.“ Signifikant sinkende Frachtkosten und die Auflösung der Covid-19 geschuldeten Lieferengpässe verringerten zudem den Inflationsdruck.“

Gold und Silber vor Aufwertung

Gold ging aus 2022 trotz hoher Inflation und geopolitischer Verwerfungen nicht gestärkt hervor. Kinsella schreibt: „Mit steigenden Zinsen sind die Opportunitätskosten für Gold gestiegen. Außerdem hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass die Inflation als Folge der veränderten Geldpolitik wieder sinken werde.“ Die sich abzeichnende Schwäche des US-Dollar dürfte den Goldpreis stützen. Kinsella hält es für realistisch, dass Gold im kommenden Jahr wieder bei seinem fairen Wert von rund 1.900 US-Dollar pro Unze notiere. Investoren seien aktuell in Gold untergewichtet. Der Ausblick des UBP-Experten für Silber fällt ebenfalls positiv aus. Er hält einen Kursanstieg auf bis zu 22 oder gar 24 US-Dollar pro Unze im kommenden Jahr für realistisch. Zum einen entwickle sich Silber stark im Einklang mit Gold. Darüber hinaus sei der Großteil der schlechten Nachrichten aus der industriellen Produktion bereits eingepreist.

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Bancaire Privée, UBP SA ,Bahnhofstrasse 1, CH-8027 Zurich, Tel: +41 58 819 62 00, www.ubp.com

In Summe wurde mehr in Wertpapiere investiert als daraus abgezogen – Allianz war die gefragteste Aktie, Tesla verzeichnet die höchsten Verkäufe.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und heftigen Kursbewegungen an den internationalen Aktienmärkten, nach unten wie nach oben, war auch das Jahr 2022 alles andere als ein gewöhnliches Börsenjahr. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Ende Februar hat der Welt abermals ein Krisenjahr beschert. Tod, Flucht, galoppierende Preise, Energieknappheit, politische Spannungen, Wirtschaftseinbruch, Zukunftsängste – die Menschen schauen skeptisch in die Zukunft. Laut einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission vom Sommer 2022 erwartete rund ein Drittel der Bundesbürger, dass sich ihr Leben im Allgemeinen in den kommenden 12 Monaten verschlechtert, nur 16 Prozent gingen von einer Verbesserung aus. Die übrigen gingen von gleichbleibenden Verhältnissen aus. Noch im Winter 21/22 hatten nur 11 Prozent pessimistisch in die Zukunft geschaut, 25 Prozent waren positiv gestimmt.

Wie haben sich der Kriegsschock und die Folgen des Konflikts auf das Anlageverhalten in Deutschland in diesem Jahr ausgewirkt? Die Consorsbank hat Daten ihrer rund 1,6 Millionen Kunden für den Zeitraum 1. Januar bis 30. November ausgewertet.

Käufe überwogen

2022 war allen negativen Entwicklungen zum Trotz ein Käuferjahr. So entfielen 57 Prozent aller Trades auf Käufe, 43 Prozent auf Verkäufe. Beim Volumen hinter den Trades in Euro und Cent fällt der Unterschied etwas kleiner aus. So beläuft sich der Anteil der Käufe am gesamten Handelsvolumen auf 52 Prozent, der der Verkäufe auf 48 Prozent. Es wurde also verhaltener gekauft als verkauft. Im Durchschnitt wurden je Kauforder knapp 5.000 Euro investiert, während sich die Verkäufe im Mittel auf 6.150 Euro beliefen.

Der stärkste Handelstag des Jahres (bis zum 30.11.) war der 24. Februar, der Tag, an dem die russischen Truppen in der Ukraine einmarschierten. Hier wickelten die Anleger 5,5 Mal mehr Käufe und Verkäufe ab als am schwächsten Handelstag, dem 25. November.

Bewährte Werte

Die Liste der begehrtesten Aktien bei den Investoren enthält keine Überraschungen. Es dominieren große Auto-, Technologie- und Finanzwerte. Der Titel des Papiers, auf das 2022 das höchste Kaufvolumen entfiel, geht an den Versicherer Allianz. Auf Rang zwei und drei folgen der Elektroauto-Fabrikant Tesla und der Chemie-Riese BASF. Auf BASF entfielen dabei die meisten Kauf-Trades.

Unternehmen ISIN

ALLIANZ DE0008404005

TESLA US88160R1014

BASF DE000BASF111

BIONTECH US09075V1026

MERCEDES-BENZ DE0007100000

AMAZON.COM US0231351067

VOLKSWAGEN DE0007664039

APPLE US0378331005

DEUTSCHE BANK DE0005140008

COMMERZBANK DE000CBK1001

Top-10-Aktien nach Kaufvolumen

Auf der Rangliste der nach Volumen am meisten verkauften Titel finden sich nahezu die gleichen Kandidaten wie auf der Kaufliste. Nur das Chemie-Unternehmen Bayer verdrängt hier den Autokonzern Volkswagen aus den Top-10. Die Nummer eins war Tesla vor Biontech und Allianz. Biontech führt dabei die Liste nach der Anzahl der Verkaufsaufträge an.

Securities ISIN

TESLA US88160R1014

BIONTECH US09075V1026

ALLIANZ DE0008404005

MERCEDES-BENZ DE0007100000

BASF DE000BASF111

AMAZON.COM US0231351067

APPLE US0378331005

COMMERZBANK DE000CBK1001

DEUTSCHE BANK DE0005140008

BAYER DE000BAY0017

Top10-Aktien nach Verkaufsvolumen

Die Aktie mit dem höchsten gesamten Handelsvolumen war – wie sich aus den Ranglisten leicht erraten lässt – Tesla. Die Consorsbank-Kunden kauften und verkauften Aktien des umstrittenen US-Unternehmers Elon Musk im Wert von mehr als 965 Millionen Euro.

Sparers Lieblinge

Bei den Sparplänen war Tesla weniger beliebt als bei Einzel-Trades. So landete die Aktien bei den 2022 neu eröffneten Aktien-Sparplänen nur auf Rang 10. Der beliebtestes Wert war hier Apple vor den Tech-Größen Amazon und Microsoft. Mit Coca Cola, Procter & Gamble

und Unilever tauchen in der Top-10 Liste auch drei Konsum-Dickschiffe auf, die bei den Einzel-Trades weit weniger eine Rolle spielten. Offenbar setzen Langfristanleger neben Tech-Werten auch gerne auf Klassiker aus diesem Bereich.

Securities ISIN

APPLE US0378331005

AMAZON.COM US0231351067

MICROSOFT US5949181045

ALLIANZ DE0008404005

COCA-COLA US1912161007

BERKSHIRE HATHAWAY US0846707026

BASF DE000BASF111

PROCTER & GAMBLE US7427181091

UNILEVER GB00B10RZP78

TESLA US88160R1014

Top-10-Aktien bei Sparplan-Neueröffnungen

Bei den neu abgeschlossenen ETF-Sparplänen tummeln sich vorrangig Produkte, die den MSCI World Index abbilden in der Top-5-Rangliste, darunter auch zwei nachhaltige Varianten.

ETF ISIN

XTRACKERS MSCI WORLD UCITS ETF IE00BJ0KDQ92

BNP PARIBAS EASY MSCI WORLD SRI LU1615092217

ISHARES CORE MSCI WORLD UCITS ETF IE00B4L5Y983

XTRACKERS MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF IE00BTJRMP35

XTRACKERS MSCI AC WORLD ESG IE00BGHQ0G80

Top-5-ETF bei Sparplan-Neueröffnungen

Bei den gemanagten Fonds dominiert in den Top-5 der neu eingerichteten Sparpläne das Thema Technologie mit gleich drei Vertretern, die vorwiegend in Tech-Aktien anlegen. Die Nummer eins indes, der ARERO Weltfonds, präsentiert sich diversifizierter und investiert vorwiegend in fest bzw. variabel verzinsliche Wertpapiere sowie in Derivate der drei Anlageklassen Aktien, Renten und Rohstoffe.

Fonds ISIN

ARERO – DER WELTFONDS LU0360863863

BLACKROCK GLOBAL FUNDS WORLD TECHNOLOGY LU0171310443

JPMORGAN INVESTMENT FUNDS-GLOBAL DIVIDEND LU0329202179

ALLIANZ GIF – ALLIANZ THEMATICA LU1479563717

BNP PARIBAS FUNDS DISRUPTIVE TECHNOLOGY LU0823421689

Top-5-Fonds bei Sparplan-Neueröffnungen

Insgesamt eröffneten die Consorsbank-Kunden rund 450.000 neue Sparpläne. Wertpapiersparen erfreut sich damit weiter einer sehr großen Beliebtheit. Die mit Abstand gefragteste Anlageklasse waren dabei ETFs, gefolgt von Aktien, gemanagten Fonds und Zertifikaten.

Kunden bleiben investiert

Betrachtet man die Verteilung der Vermögenswerte der Consorsbank-Kunden zum Jahresende 2022, zeigt sich eine leichte Verschiebung in Richtung Sparanlagen und Cash gegenüber dem Vorjahresende. Der große Ausstieg aus Wertpapieren, der angesichts der Krisenlage vielleicht zu erwarten gewesen wäre, blieb jedoch aus. Tatsächlich schrumpfte das Wertpapiervermögen (ohne Sparplanvermögen) gegenüber Ende Dezember 2021 zwar um 9,3 Prozent, das dürfte allerdings im Wesentlichen den Kursrückgängen an den Märkten geschuldet sein. So stand etwa der DAX am 30.11. um 8,3 Prozent niedriger als am 30.12.2021.

Das Sparplanvermögen kletterte im gleichen Zeitraum unterdessen um fast 10 Prozent – trotz schwächelnder Märkte. Die Kunden haben also offenbar die Gelegenheit genutzt, in den langfristigen Vermögensaufbau einzusteigen. Das Vermögen auf Tages- und Festgeldkonten

kletterte um 13 Prozent, was sicher auch auf die Rückkehr von Habenzinsen zurückzuführen ist. Die Consorsbank war eine der ersten Banken, die für Neukunden wieder Zinsen aufs Tagesgeld angeboten hat. Das Vermögen auf Giro-, Verrechnungs- und Fremdwährungskonten wuchs zum Stichtag um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Consorsbank ist Teil von BNP Paribas. Mit einem umfassenden Angebot an Finanzdienstleistungen und – produkten ist die Consorsbank eine der führenden Direktbanken. Die Consorsbank möchte die Regeln des digitalen Lebens auf den Umgang mit Geld übertragen und gemeinsam mit ihren Kunden das Banking der Zukunft entwickeln.

BNP Paribas ist die führende Bank der Europäischen Union und ein wichtiger Akteur im internationalen Bankgeschäft. In Deutschland ist die BNP Paribas Gruppe seit 1947 aktiv und hat sich mit 12 Geschäftseinheiten erfolgreich am Markt positioniert. Privatkunden, Unternehmen und institutionelle Kunden werden von rund 6.000 Mitarbeitenden bundesweit in allen relevanten Wirtschaftsregionen betreut.

Verantwortlich für den Inhalt:

Consorsbank, Bahnhofstraße 55, D­-90402 Nürnberg, Tel: +49 (0) 911/3 69 ­ 1709, Fax: +49 (0) 911/3 69 ­ 5131, www.consorsbank.de

Kommentar zur  Zinsentscheidung der Bank of Japan von Carl Vine, Fondsmanager des M&G (Lux) Japan Fund und des M&G (Lux) Japan Smaller Companies Fund:

„Die Bank of Japan hat heute endlich eine Änderung ihrer Politik zur Steuerung der Zinskurve angekündigt. An und für sich war der Schritt bescheiden; in symbolischer Hinsicht jedoch weitaus bedeutsamer. Nach der Ankündigung stieg der Yen gegenüber dem US-Dollar um rund 3 %. Der Nikkei-Aktienindex fiel um 2,5 % und die Renditen 10-jähriger japanischer Staatsanleihen stiegen auf 0,46 % und damit auf den höchsten Stand seit 2015.

Die japanische Wirtschaft scheint eine der wenigen weltweit zu sein, die 2023 einen signifikanten Anstieg des BIP erleben werden. Was den japanischen Aktienmarkt betrifft, so wurde der relativ positive und widerstandsfähige Trend in diesem Jahr durch einen schwachen Yen begünstigt. Man kann erwarten, dass der Markt zumindest eine teilweise Umkehrung dieser Entwicklung einpreist. In den kommenden Wochen ist mit sektoralen Schwankungen zu rechnen.

Die konstruktiveren Aussichten für Preise und Löhne verstärken unseren langfristigen Optimismus. Da der Yen im Spätsommer deutlich in den “billigen” Bereich vorstieß, bot Japan unserer Meinung nach plötzlich günstige Aktien in einer günstigen Währung.

Die heutige Ankündigung ist unseres Erachtens ein erster Schritt in Richtung einer Normalisierung der Politik. Die Normalisierung ist Ausdruck gesünderer wirtschaftlicher Fundamentaldaten und sollte deshalb gefeiert werden.“

Verantwortlich für den Inhalt:

M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

Übernahme von 75 % der growney GmbH wird umgesetzt

Die Lloyd Fonds AG (Deutsche Börse Scale, ISIN DE000A12UP29) ist mit den heute abgeschlossenen notariellen Vereinbarungen künftig mit einer qualifizierten Mehrheit von 75 % an der digitalen Vermögensverwaltung growney GmbH, Berlin, dem Testsieger der Stiftung Warentest, beteiligt. Dazu wird die Lloyd Fonds AG zunächst eine Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe neuer Aktien an der Lloyd Fonds AG gegenüber Altgesellschaftern der growney GmbH durchführen. Anschließend erfolgt eine Barkapitalerhöhung in Höhe von 2 Mio. EUR am Stammkapital des FinTechs, welche in zwei Schritten durch eine Bareinlage in Höhe von jeweils 1 Mio. EUR im Dezember 2022 sowie im 2. Quartal 2023 durchgeführt wird; und somit in der Gesellschaft für weiteres Wachstum zur Verfügung steht. Seit März 2022 war die Lloyd Fonds AG bereits mit 17,75 % an der growney GmbH beteiligt.

Ein bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angestrengtes Inhaberkontrollverfahren wurde Ende November 2022 abgeschlossen, so dass die Mehrheitsbeteiligung der Lloyd Fonds AG jetzt umgesetzt werden konnte.

growney-Gründer Gerald Klein bleibt mit 25 % an dem seit 2014 bestehenden Robo-Advisor als einziger Gesellschafter neben der Lloyd Fonds AG beteiligt und ist weiterhin Geschäftsführer des erfolgreichen Vermögensverwalters.

Mit der weiteren Umsetzung der Transaktion soll die Vollkonsolidierung der growney GmbH in den Konsolidierungskreis des Lloyd Fonds-Konzerns noch im Dezember 2022 erfolgen.

Überproportionales Kunden- und AuM-Wachstum

Durch die Übernahme der Mehrheit an der growney GmbH wird die Marktposition der Lloyd Fonds AG im Wachstumsmarkt Digital Wealth deutlich gestärkt. growney zählt eine fünfstellige Kundenzahl und verzeichnete in diesem Jahr in einem herausfordernden Marktumfeld einen weiteren Zuwachs bei den Assets under Management (AuM) auf über 300 Mio. EUR.

Die digitale Vermögensverwaltung von growney ist von der Stiftung Warentest als Testsieger ausgezeichnet worden. Als einziger Anbieter im Vergleich wurde growney von den Experten mit „sehr gut“ bewertet (Finanztest 07/21, 100.000,00 EUR Geldanlage).

Dazu growney-Gründer und -Geschäftsführer Gerald Klein: „Wir freuen uns, mit der Lloyd Fonds AG, einem starken und erfahrenen Partner, unsere Plattform deutlich auszubauen, um unseren Kunden zusätzliche, spannende Geldanlage-Produkte anbieten zu können“. Insbesondere soll das Geschäft mit namhaften Partnern wie EDEKA, Netto Marken-Discount, Signal Iduna Asset Management oder Fonds Finanz weiter ausgebaut und umgesetzt werden.

Dipl.-Ing. Achim Plate, Chief Executive Officer (CEO) der Lloyd Fonds AG, ergänzt: „Mit growney gewinnen wir eine erfolgreich etablierte Marke in einem unserer stärksten Wachstumsmärkte, dem Geschäftsfeld Digital Wealth hinzu. Durch diesen Schritt sind wir nun in der Lage, ein sehr breites und kundenorientiertes Produktspektrum für unterschiedlichste Kundengruppen anbieten zu können.”

Verantwortlich für den Inhalt:

Lloyd Fonds AG, Amelungstraße 8 – 10, D­-20354 Hamburg, Tel: 040/ 32 56 78­210, Fax: 040/ 32 56 78­99, www.lloydfonds.de

Impact-Fonds Klimavest erwirbt Solarpark-Projektentwicklung mit landwirtschaftlicher Nutzung bei Berlin

Ökostrom für rechnerisch 19.000 Haushalte pro Jahr

Projekt verschafft privaten Investoren Zugang zu neuem Marktsegment

Inbetriebnahme für 2025 geplant – weitere Parks in Planung

Als erster großer Vermögensverwalter in Deutschland hat die Commerz Real für ihren Impact-Fonds Klimavest ein Projekt im Bereich der sogenannten Agri-Photovoltaik, kurz Agri-PV, erworben. In der Nähe von Berlin gelegen, soll der Park 2025 den Betrieb aufnehmen und eine Nennleistung von rund 50 Megawatt erreichen. Verkäufer und Kooperationspartner ist Elysium Solar, ein Joint Venture der auf den Energiemarkt spezialisierten Beratungsfirmen EIC Partners aus Zürich und LBD-Beratungsgesellschaft aus Berlin. Elysium Solar entwickelt und begleitet Agri-PV-Projekte gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Entwicklung. Mit dem Ankauf macht die Commerz Real erstmals ein großflächiges Agri-PV-Projekt in Deutschland für private Investoren zugänglich. Weitere sollen folgen.

Yves-Maurice Radwan, Head of Green Deal Infrastructure bei der Commerz Real: „Agri-PV ist eine Schlüsseltechnologie an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und erneuerbarer Energieversorgung. Mittlerweile gibt es in diesem wachsenden Segment attraktive Investitionsmöglichkeiten in Deutschland, die wir unseren Anlegern jetzt erschließen.“

Das Konzept der Agri-PV bezeichnet die doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen im Zusammenspiel mit Photovoltaikanlagen: Auf Ständern befestigte Solarmodule fangen das Sonnenlicht ein, darunter oder dazwischen wachsen Getreide, Obst oder Gemüse.

Dominique Candrian, Co-Geschäftsführer bei Elysium Solar: „Agri-Solar-Vorhaben bieten Vorzüge durch Mehrfachnutzung derselben Fläche und ermöglichen einen Interessenausgleich zwischen Naturschutz, Land- und Energiewirtschaft.“

Befürworter der Technologie argumentieren, dass gerade in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland damit neue Flächen für die regenerative Energieerzeugung erschlossen werden könnten. Das Konzept ist flexibel und kann je nach Bedarf an die konkrete Nutzung und die Umweltbedingungen vor Ort angepasst werden. Zudem können die Solarmodule helfen, die Ernte vor Wettereinflüssen wie Hagel oder zu starker Sonneneinstrahlung abzuschirmen oder das Mikroklima auf den Anbauflächen zu verbessern.

Bei dem Projekt von Commerz Real und Elysium Solar werden die Module in Reihen aufgestellt und automatisiert am Sonnenverlauf ausgerichtet. In den Schneisen dazwischen ist eine Bewirtschaftung mit Landmaschinen möglich. Geeignete Nutzungsarten sind etwa der Anbau von Spargel oder Beeren durch einen regionalen Landwirtschaftsbetrieb.

„Mit der Kooperation übernehmen wir in Deutschland eine Vorreiterrolle und bringen großflächige Agri-Photovoltaik an den Kapitalmarkt“, sagt Timo Werner, Fondsmanager des Klimavest bei der Commerz Real. „So diversifizieren wir unser Portfolio und sichern unseren Investoren die Chance auf attraktive Renditen, zusammen mit einem konkreten Beitrag zum Klimaschutz.“

Die prognostizierte Stromproduktion des Agri-PV-Parks soll ausreichen, um nach Zahlen des Statistischen Bundesamts den rechnerischen Jahresbedarf von rund 19.000 Durchschnittshaushalten zu decken. Der Park ist nur das erste Projekt der beteiligten Partner. So ist bereits vereinbart, dass Elysium Solar für die Commerz Real noch mindestens zwei weitere Agri-PV-Parks von ähnlicher Größe entwickeln wird.

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Die DWS Group hat ihre weiterentwickelte Strategie vorgestellt, um den Shareholder Value zu steigern und das volle Potenzial des Unternehmens auszuschöpfen.

Mit der Strategie will die DWS ihre führende Position in Deutschland behaupten und das Potenzial in Europa weiter ausschöpfen. Dabei setzt sie auf den Aufbau zusätzlicher Partnerschaften, die stärkere Nutzung des Xtrackers (Passive)-Geschäfts sowie den Einsatz ihrer Fähigkeiten bei alternativen Anlagen, um die europäische Transformation zu unterstützen. In Amerika will die DWS Xtrackers und ihr Alternatives-Geschäft ausbauen und in Asien-Pazifik will sich das Unternehmen auf starke strategische Partnerschaften konzentrieren. Zusätzliche Investitionen in Wachstumsbereiche in Höhe von etwa EUR 70 Millionen sollen in den nächsten drei Jahren durch Umverteilung von internen Ressourcen selbst finanziert werden.

Als Teil der Strategie kündigt die DWS auch eine Reihe neuer Finanzziele an, die im Laufe der nächsten Jahre erreicht werden sollen:

Gewinn je Aktie von EUR 4,50 in 2025

Bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation unter 59 Prozent in 2025, mit kumulierten jährlichen Effizienzgewinnen von etwa EUR 100 Millionen bis 2025

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für im Bereich Passive verwaltetes Vermögen von mehr als 12 Prozent bis 2025

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für im Bereich Alternatives verwaltetes Vermögen von mehr als 10 Prozent bis 2025

Außerordentliche Dividende von bis zu EUR 1,0 Milliarden im Jahr 2024, vorbehaltlich Kapitalbindung für organische und anorganische Wachstumsinitiativen

Attraktive vorgeschlagene Ausschüttungsquote von rund 65 Prozent ab 2025

Stefan Hoops, CEO der DWS: „Seit unserem Börsengang 2018 haben wir unsere Ziele in einem für die Asset-Management-Branche freundlichen Umfeld erfolgreich erreicht. In einem zunehmend volatilen Markt sind wir sehr gut positioniert, um die Bedürfnisse unserer Kunden nach differenzierter Beratung und lokaler Kompetenz verbunden mit einer überlegenen Anlageperformance zu erfüllen. Wir werden konsequent unser Portfolio optimieren, um von unseren Kompetenzen zu profitieren und unsere Stärken auszubauen. Gleichzeitig wollen wir in vielversprechende Zukunftsbereiche investieren. Diesen Wandel finanzieren wir, indem wir intern Ressourcen durch Verkäufe, Strukturveränderungen und Kosteninitiativen umverteilen. Mit unserer Strategie wollen wir eine bessere DWS schaffen – mit ehrgeizigen Finanzzielen, höherer Transparenz und einer attraktiven Ausschüttungspolitik.“

Hoops fügt hinzu: „Wir stehen weiterhin voll und ganz zum Thema Nachhaltigkeit. Für unsere Kunden ist es eine der wichtigsten Prioritäten. Als einer der größten Vermögensverwalter der Welt sind wir es der Gesellschaft schuldig, die Verpflichtungen auch zu erfüllen, die wir eingegangen sind. Unser Augenmerk liegt dabei auf dem Klimawandel und dem regelmäßigen kritischen Austausch mit Unternehmen und Ländern. Mit unserer Fondsfamilie für die europäische Transformation wollen wir künftig dazu beitragen, die dringend benötigte grüne Transformation der europäischen Wirtschaft zu finanzieren.“

Herausforderndes Umfeld führt zu veränderten Erwartungen der Kunden

Vor dem Hintergrund eines zunehmend unsicheren Umfelds erwartet die DWS eine Renaissance der aktiven Vermögensverwaltung mit Schwerpunkt auf die Fähigkeit, über die Auswahl von Assets Mehrwert (Alpha) zu schaffen. Zudem erwartet das Unternehmen, dass sich gezielte oder maßgeschneiderte ETFs gegenüber einer breiten Indexnachbildung besser entwickeln werden. Die DWS geht auch davon aus, dass die Märkte für privates Beteiligungskapital oder Schuldentitel sich positiv entwickeln werden und der langfristige Wachstumstrend bei alternativen Anlagen anhält.

Um die sich aus diesen Trends ergebenden Wachstumschancen zu nutzen, hat die DWS eine detaillierte Analyse ihrer Geschäftsfelder vorgenommen. Basierend auf den jeweiligen Fähigkeiten und den Wachstumsaussichten in den einzelnen Marktsegmenten hat das Unternehmen die Geschäftsbereiche in folgende Kategorien eingeteilt: Reduce, Value, Growth und Build.

Reduce: Umschichtung von Finanzmitteln in vorrangige Wachstumsbereiche

Um die anstehenden Investitionen selbst zu finanzieren, beabsichtigt die DWS, finanzielle Ressourcen aus anderen Bereichen des Unternehmens umzuschichten. Dabei hat das Unternehmen mehrere Hebel identifiziert, die sich nicht negativ auf das Geschäft auswirken sollten, sondern von denen erwartet wird, dass sie durch Bruttokosteneinsparungen und Transformationsvorteile kumulierte jährliche Effizienzgewinne von rund EUR 100 Millionen bis 2025 bringen werden. Zu den Maßnahmen gehört es, Geschäftsbereiche zu veräußern, Hierarchien in der Organisationsstruktur abzubauen, die regionale Präsenz zu verringern und andere neue Kosteninitiativen. Zudem erwartet die DWS durch eine eigenständige IT-Plattform höhere Kosteneinsparungen und mehr Flexibilität.

Das Unternehmen hat bereits in der vergangenen Woche ein Beispiel dafür bekanntgegeben, wie Ressourcen für andere Bereiche freigesetzt werden können: den Abschluss der Übertragung ihrer digitalen Investmentplattform an ihren strategischen Partner BlackFin. Künftig hält die DWS einen Anteil von 30 Prozent an der neuen Gesellschaft MorgenFund. Die DWS profitiert damit von dem Know-how des Partners und den Wachstumschancen des Plattformmarktes

Value: Beibehaltung der Führungsposition in reifen Märkten

In Geschäftsbereichen wie Equities, Multi Asset & SQI (Systematische und Quantitative Investments) und Fixed Income, in denen die DWS in entwickelten Märkten bereits stark positioniert ist, will das Unternehmen seine Führungsposition behaupten.

Im Bereich Equities geht es darum, eine Führungsposition durch den Ausbau thematischer Aktienangebote und die Erweiterung des ESG-Angebots zu behaupten. Im Bereich Multi Asset & SQI will die DWS durch den Aufbau einer marktführenden modularen Anlageplattform wachsen. Im Bereich Fixed Income wird sich das Unternehmen auf den Ausbau der Multisektor-Strategien und die Verbesserung der Performance konzentrieren.

Growth: Ausbau von Kernkompetenzen

Die Kategorie Growth umfasst Geschäftsbereiche, in denen die DWS auf bereits starke Fähigkeiten und attraktive Wachstumsraten in dem jeweiligen Marktsegment aufbauen kann.

So will das Unternehmen sein Xtrackers- und Passivgeschäft weltweit ausbauen, basierend auf der Erwartung eines anhaltend starken Wachstums bei passiven Produkten, die bei ausreichender Größe sehr profitabel sind. In Europa will die DWS ihre Position als Nummer zwei bei börsengehandelten Produkten (börsengehandelte Fonds (ETF) und Rohstoffe) zurückgewinnen. Um die Stärke im europäischen ETF-Geschäft weiter zu nutzen, wird das Unternehmen in einen ehrgeizigen Wachstumsplan in den USA investieren. Der Schwerpunkt wird auf maßgeschneiderten passiven Produkten liegen, und das Ziel ist es, das verwaltete Vermögen im Bereich Passive bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von mehr als 12 Prozent zu steigern.

Darüber hinaus will die DWS auch ihr Alternatives-Geschäft ausbauen. In den kommenden Jahren sieht das Unternehmen ein erhebliches Aufwärtspotenzial im Bereich Alternatives. Dieses wird zum einen durch die steigende Nachfrage von Privatanlegern getrieben. Zum anderen erwartet die DWS auch einen Zuwachs auf der Angebotsseite, weil Vermögensverwalter in volatilen Märkten zunehmend einspringen könnten, um klassische Bankkredite zu ersetzen. Aufgrund ihres tiefen Verständnisses für Privatkunden und der besonderen Beziehung zu ihrem Mehrheitsaktionär Deutsche Bank, die einen ausgezeichneten Zugang zu kreditsuchenden Unternehmen verschafft, ist die DWS in einer starken Position, um von diesen Trends zu profitieren. Gestützt auf eine mehr als 50-jährige Erfahrung mit alternativen Anlagen und ein gut etabliertes Infrastruktur- und Immobiliengeschäft geht die DWS davon aus, dass sie das verwaltete Vermögen im Bereich Alternatives von derzeit EUR 126 Milliarden (zum 30. September 2022) in den nächsten drei Jahren mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von mehr als 10 Prozent steigern wird.

Ein besonderer Wachstumsbereich, in dem die DWS ihre starken Fähigkeiten im Bereich Alternatives nutzen wird, ist die Organisation von Risikokapital für die europäische Transformation, wie das Unternehmen diese Woche bekanntgegeben hat. Die DWS plant bis 2027 über eine Vielzahl von Kanälen privates Kapital in Höhe von bis zu EUR 20 Milliarden zu mobilisieren, um den Transformationsbedarf in ganz Europa mitzufinanzieren und es ihren Kunden zu ermöglichen, in die Veränderung des Kontinents zu investieren. Das Unternehmen will den Finanzierungsbedarf für die europäische Transformation durch eine Reihe von Investitionslösungen decken und dabei die Origination- und Vertriebsfähigkeiten aus der starken Partnerschaft mit der Deutschen Bank und anderen Institutionen nutzen.

Build: Gründungsfinanzierung in Bereichen mit hohem Potenzial

Unter Berücksichtigung langfristiger Trends hat die DWS weitere Bereiche ermittelt, in denen in den Aufbau von Fähigkeiten für künftiges Wachstum investiert werden soll. Die Geschäftsführung hat sich zu einer meilensteinbasierten Anschubfinanzierung entschlossen, um greifbare Fortschritte zu gewährleisten.

Die Investitionsbereiche sind:

Aufbau von API-Fähigkeiten, um Produkte und Dienstleistungen über digitale Plattformen anbieten zu können, da Verbraucher ihre Produkte zunehmend über Drittanbieter-Plattformen auswählen.

Verlagerung von Produkten auf die Blockchain. Die DWS will sogenannte „digitale Zwillinge“ auf den Markt bringen, die bestehende Fonds für Kunden mit digitalen Wallets investierbar machen. Die DWS verfolgt dabei die Vision, den ersten Euro-Stablecoin auf den Markt zu bringen, da die Zeit für vertrauenswürdige, regulierte Marktteilnehmer gekommen scheint, Dienstleistungen auf der Blockchain anzubieten.

Mitwirkung an der Veränderung der Marktstruktur von Finanzdienstleistungen: Die DWS wird daran arbeiten, Kunden ehrgeizige zusätzliche Dienstleistungen anbieten zu können. Künftig dürfte es nur wenige vertrauenswürdige Marktteilnehmer geben, die als sogenannte „Tokenizer“ fungieren und Vermögenswerte auf die Blockchain bringen können. Für die DWS liegt der erste Schritt darin, verschiedene Blockchain-bezogene Dienstleistungen aufzubauen oder zu kaufen, wobei die Vision darin besteht, selbst zum „Tokenizer“ zu werden.

Die DWS hat eine Reihe von sogenannten „Self-help-Enablers“ identifiziert, also Fähigkeiten und Voraussetzungen, die es der DWS ermöglichen werden, die in den vier Bereichen Reduce, Value, Growth und Build zusammengefasste Strategie umzusetzen. Das Unternehmen will seine Vertriebspartnerschaften ausbauen und die Unabhängigkeit von der Deutschen Bank weiter vorantreiben, während es gleichzeitig die Möglichkeiten und Zugänge der Geschäftsbereiche des größten Anteilseigners besser nutzen will. Die DWS wird Technologie zunehmend als Grundlage ihres Geschäfts einsetzen und sich auf die weitere Stärkung einer Leistungskultur mit einer starken Risikomanagement-Basis konzentrieren.

Claire Peel, CFO der DWS, sagte: „Seit unserem Börsengang im Jahr 2018 konnten wir unser Ergebnis Jahr für Jahr verbessern und unseren Wachstumsplan sehr erfolgreich umsetzen. So konnten wir unsere Erträge, den bereinigten Gewinn vor Steuern, den Konzerngewinn und auch das verwaltete Vermögen deutlich steigern und im Geschäftsjahr 2021 bei all diesen Kennzahlen Rekordergebnisse erzielen. Gleichzeitig haben wir unsere Kostendisziplin hochgehalten und zwischen 2018 und 2021 unsere bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation um mehr als 10 Prozentpunkte verbessert. Auf den Punkt gebracht: Wir haben die Profitabilität der DWS nachhaltig erhöht. Mit unserer weiterentwickelten Strategie werden wir den Wert für unsere Aktionäre weiter steigern. Wir haben unsere Dividende seit unserem Börsengang jedes Jahr erhöht und streben ab 2025 eine attraktive Ausschüttungsquote von rund 65 Prozent an. Vorbehaltlich der Kapitalbindung für organische und anorganische Wachstumsinitiativen erwarten wir im Jahr 2024 eine außerordentliche Dividende von bis zu EUR 1 Milliarde.“

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Die DWS hat ihren European Residential Growth Fonds (ERGF) für institutionelle Investoren mit einer dritten Akquisition weiter ausgebaut und sieht sich gut im Plan.

Erworben wurde nun ein vermietetes Bestandsportfolio bestehend aus zwei Objekten im Segment „Senior Living“ in den Städten Zeist (Utrecht) und Papendrecht (Rotterdam) mit zusammen 184 Wohn- und 4 Gewerbeeinheiten. Die Attraktivität des Portfolios zeichnet sich durch aktives Asset Management Potential in Form weitreichender energetischer Sanierung, Renovierung und Aufwertung der bestehenden Wohnungen, sowie Schaffung von zusätzlichen Wohnungen aus. Verkäufer ist ein von Rubens Capital Partners gemanagter Fonds. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

Nestanlin Garcia, Leiter Vertrieb institutionelle Kunden Deutschland der DWS: „Die bisherigen Kapitalzusagen deutscher institutioneller Investoren konnten mit dem jetzt erfolgten dritten Erwerb nahezu vollständig allokiert und für unsere Kunden angelegt werden. Trotz des in der zweiten Jahreshälfte schwieriger gewordenen Marktumfelds für institutionelle Immobilieninvestments ist das Interesse an unserer Wohnen-Strategie ungebrochen. Wir konnten zusätzliche Kapitalzusagen einwerben und neue Investoren für den ERGF gewinnen. Mit der Platzierung von gut einem Drittel des erforderlichen Eigenkapitals sehen wir uns auf unserem Weg zu einem Gesamtvolumen von bis zu einer Milliarde Euro gut im Plan.“

Dominik Wagenpfeil, Portfolio Manager des ERGF: „Mit dem nunmehr dritten Erwerb erfolgt eine weitere geografische Diversifizierung; außerdem erweitern wir unser Fondsportfolio um das spannende Wohn-Segment des „Senior Living“. Wir erwarten europaweit einen langfristig steigenden Bedarf nach altengerechtem Wohnen, der nicht durch das vorhandene Angebot gedeckt werden kann. Ich freue mich, dass wir zwei attraktive und etablierte Objekte in diesem Segment erwerben konnten. Unser noch junger Fonds wird bei den kommenden Akquisitionen von den sich in Folge der Zinswende aktuell abzeichnenden Re-Pricings bei Immobilien profitieren können. Dies sollte dabei helfen, das Portfolio entsprechend seiner Strategie auch im Jahr 2023 und darüber hinaus weiter auszubauen.“

Zu den erworbenen Objekten:

Das Objekt in Zeist (Utrecht) wurde 1972 erbaut und im Jahr 2017 umfassend saniert. Es besteht aus 146 Wohnungen, verteilt über acht Geschosse und vier Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Die vermietete Fläche beträgt mehr als 8.700 Quadratmeter. Die vorhandenen Einheiten bieten pflegeunabhängige und etablierte Dienstleistungen vor Ort, die die Attraktivität der Immobilie erhöhen. Den Anwohnern stehen insgesamt 71 Außenparkplätze zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung. Gemeinschaftsflächen wie ein großes Atrium runden das Angebot für die Mieter ab.

Das Objekt in Papendrecht (Rotterdam) wurde 1990 erbaut und besteht aus 38 Apartments auf fünf Geschossen mit einer vermieteten Fläche von mehr als 2.200 Quadratmetern. Im benachbarten Gebäudeteil befindet sich ein Pflegeheim. Mieter können verschiedene Angebote des Pflegeheimbetreibers wahrnehmen und auf Wunsch Leistungen aus dessen Angebot buchen.

Die Akquisition folgt dem Erwerb des vollvermieteten Wohnkomplexes “Royal Albert Wharf“ im Osten Londons zum Start des Fonds und der Wohn-Entwicklung „Station Road“ in Dublin im August dieses Jahres.

Der offenen Immobilien-Spezialfonds ERGF für deutsche institutionelle Anleger, die außerhalb Deutschlands in europäische Wachstumsmärkte investieren wollen, fokussiert sich insbesondere auf Metropolregionen und ausgewählte regionale Zielmärkte mit demographischen und soziökonomisch positiven Faktoren und starker Nachfrage, die an der steigenden Urbanisierung partizipieren. Hierzu gehören starke innerstädtische Lagen wie auch gut angebundene Pendlerregionen, die unter anderem durch die zunehmende Homeoffice-Nutzung weiter an Bedeutung gewinnen. Der Fonds erfüllt die Transparenz-Erfordernisse nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung.

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Mitte Dezember legte das Kiel Institut für Weltwirtschaft die aktuellen Konjunktur- und Inflationsprognosen vor. Im Vergleich zum September wurden die Wachstumserwartungen für Deutschland deutlich nach oben korrigiert – für 2022 um 0,5 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent, für 2023 von -0,7 auf +0,3 Prozent. Für die Inflation in Deutschland werden hingegen nur noch 5,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2023 anstatt wie bisher 8,7 Prozent veranschlagt. Die Weltwirtschaft dürfte im nächsten Jahr um 2,2 Prozent zulegen, unverändert zur Septemberprognose.

Die deutlichen Revisionen der Erwartungen innerhalb von nur drei Monaten belegen die außergewöhnlich hohe Unsicherheit volkswirtschaftlicher Prognosen. Zudem zeigt sich in diesen besonders bewegten Zeiten, dass Europa in den nächsten Monaten zu den Stabilisatoren der Weltwirtschaft gehört. Aufgrund der Rezession im Winterhalbjahr starten die europäischen Volkswirtschaften allerdings von einem schwachen Niveau aus. Ein noch tieferer wirtschaftlicher Abschwung kann aber voraussichtlich vermieden werden, weil eine Gasmangellage und damit Energierationierungen trotz witterungsbedingt zuletzt stark gestiegenem Gasverbrauchs und unter 90 Prozent gesunkener Gaslagerbestände in diesem Winter wohl vermieden werden können. Entsprechend stiegen bei vielen Unternehmen die Geschäftserwartungen und sowohl die S&P Global-Einkaufsmanagerindizes als auch der ifo-Geschäftsklimaindex wurden leicht verbessert vermeldet.

Europa ist damit aber noch lange nicht die zugkräftige globale Konjunkturlokomotive, wie es China ab Mitte 2020 nach dem Corona-Einbruch der Weltwirtschaft war. Zu fragil sind derzeit die Aussichten in den USA, die im Zuge der Leitzinsanhebungen der Fed wohl in eine Rezession rutschen werden. Für den weiteren geldpolitischen Kurs sind die, in dieser Woche veröffentlichten, Daten für die Entwicklung der Preise für Waren und Dienstleistungen im Rahmen privater Konsumausgaben (PCE-Preise) besonders wichtig. Sollte der Preisanstieg wie erwartet deutlich niedriger ausfallen als im Vormonat, dürfte die Hoffnung auf den Beginn einer Leitzinserhöhungspause der Fed im Laufe des ersten Quartals untermauert werden und die Aktiennotierungen kurzfristig noch einmal beflügeln.

Vor allem aber ist für die stark exportorientierte Industrie Europas die weitere Entwicklung in China von Bedeutung. Nach dem Ende der Null-COVID-Strategie und der zunehmenden Lockerung von Restriktionen zeichnen sich trotz verstärkter Impfbemühungen bereits deutlich erhöhte Infektions- und Sterberaten sowie die Überlastung von Krankenhäusern und Medikamentenengpässe ab. Bis der Höhepunkt der Omikronwelle überschritten ist, dürften sowohl der Konsum als auch die Produktion, die Importnachfrage und ggf. globale Lieferketten erheblich leiden. Zwar wird parallel durch fiskalische Stützungsmaßnahmen versucht, den privaten Konsum zu stabilisieren, trotzdem könnte ein wachstumsschwaches erstes Quartal in China die für das Frühjahr erwartete dynamischere Wachstumsbelebung um einige Monate nach hinten verschieben und den Jahresstart an den Aktienbörsen turbulent werden lassen.

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Die Ende 2021 gestartete Fair Alpha Securitisation SA konnte in ihrem ersten Geschäftsjahr von der starken Nachfrage nach Verbriefungen profitieren.

„Wir liegen mit einem potenziellen Emissionsvolumen von mittlerweile 700 Millionen Euro deutlich über Plan“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat bei Fair Alpha. „Der starke Richtungswechsel an den Märkten hat viele Initiatoren dazu bewogen, sich für die flexiblen Verbriefungsvehikel, sogenannte Compartments, zu entscheiden.“

Compartments, bei liquiden Handelsstrategien auch Actively Managed Certificates genannt, kurz AMCs, sind nach Luxemburger Recht aufgelegt, bieten Initiatoren wie Investoren die Möglichkeit, mit einem depotfähigen Wertpapier samt WKN eine komplette Strategie abzubilden. „Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass mancher Vermögensverwalter oder Anbieter aktiver Strategien seine Ausrichtung rasch anpassen musste“, so Knoblach. „Dabei sind Einzelmandate bei Vermögensverwaltern sehr schwerfällig zu managen, die Neuauflage von Fonds wiederum braucht Zeit.“

AMCs sind hier wesentlich flexibler. „Die Zeit, bis eine Strategie am Markt ist, ist deutlich geringer“, sagt Knoblach. „Das kann in diesen unruhigen Zeiten ein ausschlaggebender Vorteil sein.“ Das sehen auch immer mehr Emittenten so. Die Beliebtheit der AMCs steigt rasant: „Das Emissionsvolumen hat sich 2022 nach unseren Schätzungen mehr als verdreifacht“, sagt Knoblach.

Fair Alpha profitiert von diesem Wandel bei Investorenwünschen. „Wir verfügen über die Infrastruktur, mit der AMCs aufgelegt und verwaltet werden können“, so Knoblach. „Und das geht bei uns sehr schnell, ist für viele Spezialfälle möglich und dabei kostengünstig.“ So arbeitet Fair Alpha aktiv mit führenden Brokern und Custodians sowohl bei traditionellen als auch bei digitalen (Krypto-)AMCs zusammen. Denn auch hier zeichnet sich weiteres Wachstum ab: Immer mehr Anbieter wie Investoren suchen auch nach digitalen Investitionsmöglichkeiten, die mit Verbriefungen sehr gut realisiert werden können.

„Die meisten der in diesem Jahr aufgelegten Strategien gehen jetzt verstärkt in den Vertrieb, 2023 wird es hier erneut einen gewaltigen Schub geben“, sagt Knoblach. Da auch die Nachfrage aus Deutschland immer weiter wächst, wurde mit der Baader Bank eine zusätzliche Zahlstelle aufgenommen. „Der deutsche Markt wird 2023 für uns im Fokus stehen“, sagt Knoblach.

Über FAIR ALPHA

Fair Alpha bietet über ihre Tochtergesellschaften Finanzmarktlösungen für (semi-) institutionelle Investoren und Asset-Manager. Dabei werden Investmentideen und Handelsstrategien in investierbare und depotfähige Wertpapiere umgesetzt. Mithilfe von maßgeschneiderten Emissionsvehikeln werden Strukturen geschaffen, bei denen ein Emittentenrisiko ausgeschlossen werden kann. Fair Alpha übernimmt jeweils den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Produkt-Set-up über die Administration bis zum fortlaufenden Life-Cycle-Management.

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FAIR ALPHA Services SA, 17, Rue de Flaxweiler, 6776 Grevenmacher, Luxemburg, Tel: +352 27 48 77 590, www.fair-alpha.org

Von Paul LaCoursiere, Global Head of ESG Investments, und Bhaskar Sastry, ESG Content Manager, Janus Henderson Investors

  • Der Konflikt über ESG verschärft sich, insbesondere in den USA.
  • ESG- Investitionen verdeutlichen die notwendige Bewältigung von existenziellen, systematischen Nachhaltigkeitsherausforderungen wie Klimawandel und Umweltverschmutzung.
  • Das Wachstum des ESG-Vermögens wird, laut einer Umfrage von PwC, in den nächsten Jahren erheblich ansteigen.

Vor 2022 herrschte Uneinigkeit über ESG. Weitgehend unumstritten war jedoch die grundlegende These der ESG-Integration: Es lohnt sich, ESG- und Klimaüberlegungen in den Anlageprozess einzubeziehen.

Dieses Jahr hat sich die Stimmung in Bezug auf ESG gedreht. ESG-Fonds und -Strategien, die auf Wachstumswerte aus dem Technologiesektor setzten und Energieaktien untergewichteten, haben in der Regel schlechter abgeschnitten als ihre nicht-ESG-konformen Pendants. Die Frage nach der Rolle von ESG im Rahmen der Treuhandpflicht wird neu aufgeworfen. Gleichzeitig wird von Unternehmen und Anlegern erwartet, dass sie sich an immer strengere ESG-Standards halten, insbesondere in den USA. Aus der Beunruhigung ist eine grundlegende Uneinigkeit geworden.

Die Kritik kommt hauptsächlich von den Republikanern und der politischen Rechten in den USA. Sie sehen ESG als linke Ideologie, als Instrument globaler Eliten, als Bedrohung für die heimische fossile Brennstoffindustrie und letztlich als Beeinträchtigung der finanziellen Rendite. Während der Energiekrise wurden ESG unter anderem als „erwachte Ideologie” und „abartig” bezeichnet.

Der Rechnungshof von Texas hat sich dieses Jahr von fast 350 Fonds und zehn Vermögensverwaltungsgesellschaften getrennt, die ESG berücksichtigen. Der Governor von Florida eine Resolution verabschiedet, die es dem staatlichen Pensionsfonds untersagt, ESG-Faktoren bei seinen Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen. Mehrere andere Bundesstaaten sind diesem Beispiel gefolgt.

Die Gegenreaktion erreichte auch den privaten Sektor. Eines der bemerkenswerten Ergebnisse der COP26 im vergangenen November war die Gründung der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). Dieser Zusammenschluss von Finanzinstituten mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 150 Billionen US-Dollar hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die Anforderung, die UN-unterstützte Kampagne „Race to Net Zero“ einzuhalten, wurde unter dem Druck von Kunden der teilnehmenden Banken, fallen gelassen, da diese argumentierten, dass eine Desinvestition von Vermögenswerten aus fossilen Brennstoffen eine Verletzung der Treuhandpflicht darstelle.

Inzwischen hat die Regierung von Joe Biden den Inflation Reduction Act durchgesetzt, ein ehrgeiziges Programm, das Investitionen und den Einsatz sauberer Energie vorantreiben soll.

Ein Blick in die Zukunft

Wir rechnen nicht mit einer baldigen Überwindung der Differenzen zwischen den Verfechtern und den Skeptikern von ESG. Vielmehr dürfte sich die Polarisierung 2023 noch verschärfen.

Doch was ist ESG wirklich? Zum einen ist ESG kein einheitlicher Ansatz, sondern ein Überbegriff für verschiedene Strategien, die zum Teil auf finanziell relevanten Kennzahlen und zum Teil auf den Wertvorstellungen des Anlegers beruhen. ESG-Ansätze können einzeln oder in Kombination verwendet werden (z. B. Ausschlussverfahren und ESG-Integration). Entscheidend ist, dass die Anleger die Merkmale des gekauften Produkts verstehen. Zum anderen zeigen Untersuchungen, dass ESG-Risiken finanzielle Risiken sind. Daher sollte die Einbeziehung von ESG-Aspekten eine ganzheitlichere Bewertung der Risiken und Chancen eines Investments erlauben. Die Zunahme von ESG-Investitionen in den letzten Jahren spiegelt teilweise auch die notwendige Bewältigung existenzieller, systematischer Nachhaltigkeitsherausforderungen wie Klimawandel und Umweltverschmutzung wider. Diese Herausforderungen werden nicht verschwinden.

Angesichts der hohen Energiepreise und möglicher Stromausfälle ist die Neubewertung von ESG jedoch verständlich. Die unterdurchschnittliche Performance von ESG-Fonds und -Strategien wirft die Frage auf, welche Rolle die Investmentmanagementbranche bei der Förderung der Energiesicherheit und einer erfolgreichen Energiewende zur Bewältigung des Klimawandels spielt. Dies sind heikle Themen, und es verwundert nicht, dass inmitten all der Ungewissheit eine hitzige Debatte stattfindet. Eben diese Debatte, über die Rolle von ESG – Stärken, Grenzen und eventuellen Kompromissen – ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Zeiten der Uneinigkeit.

Die jüngsten Ereignisse lassen vermuten, dass sich die Verbreitung von ESG unter US-Investoren verlangsamen wird. Eine aktuelle Umfrage von PwC unter 250 institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern weltweit mit einem Gesamtvermögen von 60 Billionen US-Dollar – fast der Hälfte des weltweit verwalteten Vermögens (AUM) – zeigt jedoch, dass mehr und nicht weniger ESG-Investitionen geplant sind. Laut der Studie würde sich das ESG-Vermögen in Nordamerika im Basisszenario von 2021 bis 2026 auf über 10,5 Billionen US-Dollar mehr als verdoppeln. 81 % der institutionellen Anleger planen, ihre ESG-Investitionen in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen.

Die Studie prognostiziert außerdem, dass das ESG-Anlagevermögen in Europa um 53 % auf 19,6 Billionen US-Dollar ansteigen wird. Das schnellste prozentuale Wachstum wird bei den Anlegern im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) erwartet, mit mehr als einer Verdreifachung der ESG-Anlagevermögen auf 3,3 Billionen US-Dollar 2026.

Das Ergebnis der Zwischenwahlen in den USA ist für den weiteren Verlauf der Ereignisse entscheidend. Die Demokraten haben die Kontrolle über den Senat behalten, aber die Republikaner verfügen über eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus. Dieses Ergebnis wird die künftige ESG-Regelung und ihre Einführung in den USA durchaus beeinflussen.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Die entscheidende Frage für das kommende Jahr ist, ob es tatsächlich zu einer Rezession kommt oder sich die Hoffnung aller Zentralbanker auf eine “weiche Landung” erfüllt,

bei der sich die Inflation auf das Zielniveau zubewegt, ohne dass es zu einem erheblichen Rückgang der Produktion und einem wesentlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit kommt. Das sagt Shamik Dhar, Chefökonom bei BNY Mellon Investment Management. Jedoch führt eine anhaltend hohe Inflation fast immer zu einer Rezession – das letzte Mal, dass die US-Wirtschaft bei einer so hohen Inflation wie heute eine Rezession vermeiden konnte, war in den 1950er Jahren.

„Wir gehen davon aus, dass die Inflation hartnäckig bestehen bleibt, ausgelöst durch eine Lohn-Preis-Spirale in den USA und Problemen auf der Angebotsseite in Europa.  Deshalb werden weitere Zinserhöhungen erforderlich sein, um die Inflation zu senken, obwohl die US-Notenbank letzte Woche die Zinsen nach viermaligen Zinserhöhungen in Folge von 0,75 % erstmalig nur um 0,5 % angehoben hat und die EZB ebenfalls wie erwartet um 0,5 %. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass diese Phase ewig andauern wird, und unser Hauptszenario sieht die Inflation bis Anfang 2024 wieder auf oder sogar unter dem Zielwert. Die US-Wirtschaft wird wahrscheinlich nicht in der Lage sein, einen längeren Zeitraum mit Zinssätzen von mehr als 6 % zu verkraften – die Anleger wissen das, und wir sehen eine Chance auf eine umgekehrte Renditekurve, definiert als die Differenz zwischen zehnjährigen Renditen und dem Leitzins, in der ersten Hälfte des nächsten Jahres.

Die Schlüsselfrage, die sich daraus ergibt, ist, wieviel Schaden die Wirtschaft verkraften muss, um die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen. Unser zentrales Szenario ist nach wie vor, dass wir Anfang nächsten Jahres in eine weltweite Rezession eintreten, die durch die rasche Anhebung der US-Leitzinsen ausgelöst wurde. Diese wird wahrscheinlich einer typischen geldpolitisch bedingten Rezession sehr ähnlich sein, wobei die Produktion ihren früheren Höchststand innerhalb von ein paar Jahren wieder erreichen dürfte und die Arbeitslosenquote voraussichtlich ihren Peak bei 7,5 % hat, bevor sie wieder zurückgeht.

Der Euroraum sieht sich mit zusätzlichem Gegenwind rund um die Gaslieferungen konfrontiert, auch wenn es dem Euroraum im dritten Quartal gelungen ist, eine Rezession zu vermeiden. Sowohl das Tempo der Substitution von russischen Lieferungen als auch die Fähigkeit der Wirtschaft, diesen Übergang zu verkraften, hat viele in diesem Jahr überrascht.  Eine Rezession ist trotzdem nach wie vor wahrscheinlicher als keine Rezession – auch wenn die Leitzinsen wahrscheinlich nicht so hoch wie in den USA ausfallen werden. Ein großes Problem könnte die Energieknappheit werden, insbesondere wenn der Winter kälter als erwartet ausfällt.

Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft dramatisch auf das globale Wachstum oder die Finanzbedingungen auswirken wird. Sicherlich wird sich die chinesische Wirtschaftstätigkeit verbessern, wenn die Beschränkungen der Null-Covid-Politik weiter gelockert werden. Darüber hinaus sieht sich Peking mit zunehmendem strukturellem Gegenwind aus dem Immobiliensektor, dem allgemeinen Wohlstand und der Abkopplung des Technologiesektors von den wichtigsten Wirtschaftspartnern konfrontiert – alles Faktoren, die die Stimmung der Investoren verschlechtern und den Umfang einer nachhaltigen Erholung der Binnennachfrage begrenzen dürften.

Die Kombination aus hoher Inflation, steigenden Zinsen und schwachem Wachstum zeichnet ein düsteres Bild für die Finanzmärkte. Aktien werden wahrscheinlich weiter fallen, und der Dollar könnte auf seinem hohen Niveau verharren oder seine Rally könnte sich noch eine Weile fortsetzen. Allerdings sind geldpolitisch bedingte Rezessionen in der Regel recht kurz, und wir gehen davon aus, dass in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wieder eine risikofreudige Stimmung herrschen wird.  Aber es besteht nach wie vor das Risiko, dass die Entwicklung deutlich schlechter ausfällt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der S&P 500 unter 3000 fällt, liegt bei fast 20 %. Wenn es der Fed gelingt, eine weiche Landung zu erreichen, kann dies aber eventuell vermieden werden. Dann dürfte eine risikofreudige Stimmung einsetzen, die Aktien steigen und der Dollar schwächer werden.“

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Die Kapitalmarktexperten von Berenberg geben einen verhalten optimistischen Ausblick auf das neue Jahr.

„Die Ausgangsbasis für Anleger in 2023 ist mit günstigeren Bewertungen, höheren Zinsen und dem noch immer weit verbreiteten Pessimismus deutlich besser als vor einem Jahr. Die Risikobereitschaft ist gering und die Kassenbestände sind hoch“, sagt Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth und Asset Management von Berenberg. Allerdings rechnet er auch damit, dass sich die globale Wirtschaft zunächst noch weiter abschwächt, bevor es wieder aufwärts geht.

„Die globale Situation ist ungewöhnlich schwierig, um es milde auszudrücken. Aber all das ist keine Überraschung mehr“, fügt Berenberg-Chefvolkswirt Dr. Holger Schmieding hinzu. Viele Risiken seien bekannt und an den Finanzmärkten insbesondere außerhalb der USA eingepreist. Demgegenüber habe sich die Nachrichtenlage für die drei großen Volkswirtschaften der Welt – die USA, China und die Eurozone – zuletzt im Großen und Ganzen weniger negativ entwickelt als befürchtet. „Vor allem ist die Gefahr, dass die US-Notenbank die Zinsen deutlich über 5 % anheben könnte, zurückgegangen“, so Schmieding.

Fokus der Märkte wechselt von Inflation zu Wachstum

„Das wirtschaftliche Umfeld, das unsere Volkswirte prognostizieren, erscheint für die Finanzmärkte in 2023 insgesamt besser als vielfach erwartet“, führt Meyer weiter aus. Insbesondere dürfte der Fokus der Märkte von der Inflation zum Wachstum wechseln. „Das birgt Chancen und Risiken gleichermaßen“, so der Chefanlagestratege. Einerseits stünden die Chancen gut, dass die Wirtschaft in der Eurozone ihre Rezession bereits im Frühjahr wieder überwinden kann, andererseits dürften die Gewinnerwartungen bei den Unternehmen unter dem Strich zu optimistisch sein. „Bei zunehmendem Margendruck dürften die Gewinne kaum steigen“, erwartet Meyer.

Beim Blick auf die konjunkturelle Situation in der Eurozone ist „eine ernsthafte Rezession eingeläutet“, so Schmiedings Einschätzung. Aber er sieht auch positive Tendenzen: „Der jüngste Rückgang der Großhandelspreise für Gas und neue staatliche Unterstützungsprogramme tragen dazu bei, die Abwärtsrisiken zu begrenzen.“ Zwar werde das Verbrauchervertrauen in den kommenden Monaten wahrscheinlich weiterhin gedämpft bleiben. Erste Signale deuten darauf hin, dass sich die Lage in einigen Monaten stabilisieren könnte. Auch die anhaltend hohe Nachfrage nach Arbeitskräften grenze die Abwärtsrisiken ein. Schmieding geht weiter davon aus, dass Rohstoffpreise kaum noch steigen und Transportkosten im Laufe des kommenden Jahres sinken werden. „Das hilft, sowohl die Inflation zu dämpfen als auch die Wachstumskräfte zu stärken“, erklärt der Chefvolkswirt. „Deshalb rechnen wir damit, dass die Eurozone Mitte nächsten Jahres zum Wachstum zurückkehrt, das dann Ende 2023 und 2024 wieder kräftig ausfallen kann. Nach einem voraussichtlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Eurozone von 0,6% in 2023 erwarten wir für 2024 ein Wachstum von 2,2%.“

USA: Höhepunkt der Inflation erreicht

“In den USA verdichten sich die Anzeichen, dass der Inflations- und Lohndruck seinen Höhepunkt erreicht hat, was Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft nährt”, so Schmieding. „Infolgedessen haben wir unsere Prognose für die Veränderung des realen US-BIP im nächsten Jahr von -0,3 % auf -0,1 % angehoben, für 2024 wird eine konjunkturelle Erholung um 1,2% erwartet.“

Durchwachsener Ausblick für China

Auch für China könnte sich die Lage wieder etwas bessern. Berenbergs Chefvolkswirt erwartet, dass die Volksrepublik im Laufe des nächsten Jahres zu einem normalen Wachstum von gut 4% zurückkehren kann. Mit der langsamen Abkehr von der Null-Covid-Politik dürften sich auch Lierferkettenprobleme etwas entspannen. Langfristig steht China allerdings vor großen Problemen.

2023: Chancen in allen Anlageklassen

„Anders als in den letzten Jahren sehen wir für 2023 Chancen in allen Anlageklassen“, lautet der positive Ausblick von Prof. Meyer für Anleger. „Anleihen bieten erstmals wieder ansehnliche Renditen, Risikoaufschläge haben sich ausgeweitet. Aktien sind nicht mehr übermäßig hoch bewertet, besonders in Europa und den Schwellenländern – und der Superzyklus bei Industriemetallen erscheint intakt“, führt er weiter aus. Der Fokus der Anleger sollte sich deshalb von der Aktienseite wieder zu einer breiten Aufstellung zur Nutzung der Rendite- und Diversifikationschancen aller Anlageklassen verschieben. Zumal nicht zu erwarten sei, dass Staatsanleihen und Aktien allzu bald wieder nachhaltig zur negativen Korrelation der letzten zwei Dekaden zurückfinden werden.

„Bei Aktien präferieren wir Europa und die Schwellenländer gegenüber den USA und haben mit Blick auf eine Konjunkturerholung später in 2023 bereits Small- und Mid-Caps wieder etwas höher gewichtet“, erläutert Chefanlagestratege Meyer. Gold und andere Rohstoffe, insbesondere Industriemetalle, seien weiterhin gegenüber Staatsanleihen vorzuziehen. Bei Unternehmens- und Schwellenländeranleihen neigt Meyer indes zum Übergewichten. „Erstmals seit 14 Jahren übersteigen die Renditen von Unternehmensanleihen hoher Qualität die Dividendenrenditen von Aktien deutlich“, begründet er. Zudem dürften die Renditen bei Unternehmens- und Schwellenländeranleihen anders als bei vielen Staatsanleihen eine mittelfristig im Durchschnitt höhere Inflation überkompensieren. Daneben bleiben Rohstoffe, insbesondere Industriemetalle, klare Gewinner des veränderten Umfelds und auch Schwellenländer wie Indien, Indonesien oder in Lateinamerika dürften profitieren.

Rückschlagsgefahr beachten

Allerdings sollten auch die Risiken im neuen Jahr nicht außer Acht gelassen werden. „Mögliche neue Corona-Beschränkungen in China, eine eventuell milde Rezession der US-Wirtschaft erst später im Frühjahr, die hartnäckige Inflation in Europa oder die noch immer deutlich zu hohen Gewinnerwartungen sprechen dafür, dass der Weg nach oben auch 2023 nicht ohne Rückschläge verläuft – insbesondere im ersten Halbjahr“, erklärt Meyer. Die globale Inflation könnte später auch schneller als erwartet zurückkehren. „Wenn die Deglobalisierung, die Energiewende und die mittelfristig anhaltenden Angebotsengpässe bei Rohstoffen und Arbeitskräften auf eine Wachstumserholung treffen, könnten die Preise wieder deutlich ansteigen“, erläutert der Chefanlagestratege. „Das Ergebnis sind kürzere, stärkere und erratischere Inflations- und Wirtschaftszyklen, was die Planungsunsicherheit erhöht. Auf eine schnelle, nachhaltige Bewertungsausweitung bei Aktien sollten sich Anleger deshalb nicht verlassen. Auch wenn wir 2023 angesichts niedriger Risikopositionierungen und verbreitetem Pessimismus Erholungspotenzial bei Aktien sehen, bleibt das Potenzial begrenzt.“

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Differenzierung bei Unternehmensanleihen wird zunehmen, aktives Management gewinnt an Bedeutung

Gut ein Jahrzehnt währte die geldpolitische Unterstützung der Kapitalmärkte durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Kombination aus Niedrig- bzw. Negativzinsen und Kaufprogrammen beflügelte die Nachfrage nach Unternehmensanleihen spürbar und führte zu einem deutlichen Rückgang der Risikoprämien – einhergehend mit Kursgewinnen für Anleger. 2022 haben die internationalen Zentralbanken jedoch einen Paradigmenwechsel eingeleitet – das Risiko dauerhaft erhöhter Inflationsraten führte zu einem Umdenken: Die Leitzinsen wurden und werden weltweit sukzessive erhöht, Kaufprogramme für Wertpapiere werden nicht mehr fortgeführt. Selbst die Wiederanlage von Fälligkeiten aus dem bereits erworbenen Wertpapierbestand wird zunehmend in Frage gestellt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die EZB im Laufe des Jahres 2023 ihre Bilanz schrumpfen; einer der wichtigsten und größten Nachfrager nach Unternehmensanleihen fällt damit weg. Vor diesem Hintergrund stellen sich institutionelle Investoren die Frage, mit welchen Ertragschancen im kommenden Jahr bei Unternehmensanleihen zu rechnen ist.

„Trotz des geldpolitischen Gegenwindes wird 2023 ein sehr gutes Jahr für Unternehmensanleihen“, ist Michael Lesnik, Co-Head der Abteilung Asset Allocation & Fixed Income bei Metzler Asset Management, überzeugt. Insbesondere die Bewertung von Unternehmensanleihen sei ausgesprochen attraktiv, viele Faktoren haben im laufenden Jahr zu deutlich erhöhten Risikoprämien geführt. Neben der restriktiver ausgerichteten Geldpolitik habe auch die Eskalation des Ukraine-Russland-Krieges sowie eine drohende Rezession in Europa zu Kursverlusten bei Unternehmensanleihen geführt. Die Risikoaufschläge erreichten teilweise Niveaus, wie zu absoluten Krisenzeiten. „Unternehmensanleihen sind aktuell günstiger bewertet als Aktien und weniger volatil – das macht sie wieder zu einem attraktiven Baustein in institutionellen Portfolios zur Steuerung von Risiko und Ertrag“, so Lesnik. Seiner Einschätzung nach seien die schlechten Nachrichten bereits mehr als eingepreist. Trotz des herausfordernden fundamentalen Umfelds dürften sich die Risikoprämien daher im Laufe des kommenden Jahres wieder in Richtung ihres langfristigen Durchschnitts reduzieren. „Anleger in Unternehmensanleihen dürften 2023 von zusätzlichen Kursgewinnen ihrer Investments profitieren.“

Während die EZB bewusst keine unternehmensspezifischen Merkmale bei ihren Kaufprogrammen berücksichtigte und somit alle Unternehmensanleihen stützte, sieht Lesnik zukünftig eine stärkere Differenzierung am Markt für Unternehmensanleihen. „Wir werden eine zunehmend heterogene Entwicklung an den Märkten beobachten können. Geschäftsmodelle, Finanzprofile und nicht zuletzt die Ausrichtung der Unternehmen bei Nachhaltigkeitsthemen werden für Investoren eine größere Rolle spielen“, ist der Anleihen-Experte überzeugt. „In dieser Phase wird das aktive Management in der Kapitalanlage wieder an Bedeutung gewinnen.“

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B. Metzler seel. Sohn & Co. Holding AG, Untermainanlage 1, 60329 Frankfurt am Main, Tel: (+49) 69 21 04 – 0, www.metzler.com

Volatilitätsfonds von FERI setzen Maßstäbe im Bereich alternative Investments

Absicherungsstrategie hat sich im schwierigen Marktumfeld bewährt

Der FERI OptoFlex feiert in diesen Tagen sein zehnjähriges Jubiläum. Der innovative Investmentansatz, Volatilitätsprämien im US-Aktienmarkt über börsengehandelte Optionen zu vereinnahmen, hat sich bewährt und bietet auch unter den gegenwärtig schwierigen Bedingungen Schutz vor Aktienmarktrisiken. „Für dieses Marktumfeld haben wir eine relativ stabile Performance. Durch Anpassungen im Trading, effiziente Prozesse und direkten Zugang zum US-Derivatemarkt konnten wir zusätzlich zur Stabilisierung beitragen“, erklärt Portfoliomanager Daniel Lucke.

Das Börsenjahr 2022 sei für den OptoFlex bislang eher außergewöhnlich verlaufen, da sich die Abwärtsbewegung an den Märkten in mehreren Wellen vollzogen habe. Dieses Muster unterscheide sich von vergangenen Krisen, die sich durch schnelle Drawdowns mit ebenso schneller Erholung ausgezeichnet hätten. So habe der OptoFlex etwa beim „Corona-Crash“ im ersten Quartal des Jahres 2020 gezeigt, dass der Fonds in solchen Phasen nicht nur das Potenzial habe, Tail-Risiken abzusichern, sondern entgegen dem allgemeinen Markttrend sogar deutlich positive Renditen zu generieren. Die Perspektiven für die OptoFlex-Strategie dürften sich im kommenden Jahr 2023 weiter verbessern. „Wahrscheinlich bleiben die Volatilitätsprämien auch in der nächsten Zeit hoch, denn an den Märkten herrscht weiterhin Unsicherheit. Hinzu kommt der gestiegene Zins. Unter diesen Voraussetzungen dürften wir mittelfristig wieder eine deutlich positive Rendite erzielen. Deshalb halten wir an unserer Strategie unverändert fest“, sagt OptoFlex Manager Lucke.

Vielfach ausgezeichnete Volatilitätsstrategie

Mit der Auflegung des OptoFlex vor 10 Jahren hat FERI neue Maßstäbe im Bereich der alternativen Investments für professionelle Anleger gesetzt. Das Investmentkonzept zielt auf die prognosefreie und risikoreduzierte Vereinnahmung der Volatilitätsprämie. Der OptoFlex sowie die weiteren Volatilitätsfonds von FERI haben im Laufe der Jahre zahlreiche Auszeichnungen erhalten und regelmäßige Top-Platzierungen erreicht. Ganz aktuell wurde der OptoFlex mit dem Titel “Best Performing Fund over 7 Years” in der Kategorie “Volatility Arbitrage” von The Hedge Fund Journal ausgezeichnet und gewann damit den UCITS Hedge Awards 2022. Die Performance des OptoFlex liegt seit Erstauflage bei 3,47 Prozent p. a., bis heute konnte der Fonds mehr als 2 Mrd. Euro einsammeln. Das Volumen aller von FERI gemanagten Volatilitätsstrategien liegt bei rund 3,5 Mrd. Euro. Das Team hinter dem OptoFlex umfasst insgesamt vier FERI Investment Professionals – die Portfolio Manager Daniel Lucke, Florian Astheimer, Erik Wille und die Quant Analystin Dr. Albina Unger.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private VermögensverwaltungInvestment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office DienstleistungenInvestment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 55 Mrd. Euro, darunter rd. 15 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

2022 schalteten die Notenbanken bei Vollgas in den Rückwärtsgang, von stimulierend auf restriktiv in einer unglaublich kurzen Zeit.

„Das Handeln war notwendig geworden, weil die Inflation trotz aller Beteuerungen der Notenbanken eben nicht nur vorübergehend ist“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Wir sehen eine strukturelle Inflation, deren Bekämpfung 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Rezession und möglicherweise zu einer größeren Krise führen wird.“

Krisen entstehen unter der Oberfläche in Phasen billigen Geldes und treten dann zutage, wenn das Geld verknappt wird. „Dies ist derzeit der Fall, weil die nachhaltig hohen Inflationsraten eine drastische, restriktive Geldpolitik erfordern“, sagt Bente. „Die Notenbanken sind dabei jetzt zum ersten Mal seit Beginn des modernen Notenbankzeitalters in einer bösen Zwickmühle.“ Sie müssen sich entscheiden, entweder ihren Kernjob zu erledigen und die Inflation zu bekämpfen. „Oder sie tun weiter das, was sie in den vergangenen Jahrzehnten gut eingeübt haben, nämlich die Märkte und ein chronisch überschuldetes Gesamtsystem retten“, so Bente.

Insofern war 2022 ein historisches Jahr, denn zum ersten Mal seit den späten 1970er-, frühen 1980er-Jahren ist die Inflation massiv zurückgekommen. „Und das eben nicht nur temporär, wie bis Anfang 2022 von den Notenbanken mantramäßig erzählt“, sagt Bente. Vielmehr waren drastische Zinserhöhungen durch die Fed, dann auch von der EZB und im Dezember 2022 sogar erstmals von der Bank of Japan nötig, um in den Kampf gegen die Inflation einzusteigen. „Und dieser Kampf ist noch nicht gewonnen“, sagt Bente. „Insofern war 2022 für die Notenbanken ein Jahr des Realitätsschocks.“ Sie wurden aus dem wohlig warmen Bett der vorherigen Jahrzehnte geworfen, in denen es keinerlei strukturelle Inflation gab und sie nichts zu bekämpfen hatten, außer immer wiederkehrende Bärenmärkte oder andere Krisen mit immer mehr Liquidität zuzuschütten.

Aus diesem gut eingeübten Reaktionsmuster sind die Notenbanken in eine völlig neue Realität geschleudert worden. „Sie müssen jetzt Dinge tun, die sie seit den späten 1970er-/frühen 1980er-Jahren nicht mehr tun mussten: mit aggressiven Zinserhöhungszyklen und Quantitative-Tightening-Programmen gegen strukturelle Inflation anzukämpfen und dabei mitunter sogar über Schmerzpunkte hinauszugehen“, sagt Bente. Ein solcher Schmerzpunkt ist zum Beispiel dann erreicht, wenn am Ende eine Volkswirtschaft in die Rezession rutscht. Mit dieser neuen Realität müssen sich aber nicht nur die Notenbanker anfreunden, auch die Märkte müssen lernen. „Bisher waren die Notenbanken primär der Krisen- und Rezessionslöser und nun sind sie der Rezessionsauslöser und möglicherweise auch ein Krisenauslöser“, so Bente.

Es ist nur schwer vorstellbar, dass eine derart schnelle und drastische Trendwende von einer in der Historie nie gesehenen hyperstimulativen Geldpolitik zu einer der dynamisch-restriktivsten Notenbankpolitiken der Geschichte ohne Folgen bleibt. „Eine Rezession ist wahrscheinlich, eine Krise zumindest möglich, denn wenn eine wirtschaftliche Abschwächung durch steigende Zinsen auf ein derart überschuldetes Gesamtsystem trifft, ist das ein gefährlicher Cocktail“, sagt Bente.

In Rezessionen tritt die Krisensaat, die vorher im Aufschwung gelegt wurde, zutage. Was bis dahin vom billigen Geld überdeckt wurde, wird dann sichtbar. „Das geschieht in welcher Ecke des Finanzsystems auch immer und meist völlig unvorhersehbar“, sagt Bente. „Dass die hohe Inflation von selbst wieder verschwindet, ist von der Realität widerlegt worden. Das war der Realitätsschock des Jahres 2022, der erste Realitätsschock für die Notenbanker.“

Der zweite Realitätsschock wird dann wohl 2023 folgen. Nämlich der, dass eine derart restriktive Geldpolitik aller Wahrscheinlichkeit nach in eine Rezession und möglicherweise in eine wie auch immer geartete Finanzkrise mündet. „Dass es ohne Rezession abläuft, wäre mit Blick auf die historischen empirischen Erkenntnisse und Zusammenhänge doch sehr unwahrscheinlich“, sagt Bente. „Aber genau dieser Glaube ist immer noch recht weit verbreitet – oder zumindest die Hoffnung darauf, in den Märkten und bei den Notenbankern gleichermaßen.“

Und auch ein dritter Realitätsschock wird kommen. Die Notenbanken müssen sich nämlich nach ihrem zweiten Realitätsschock entscheiden, ob sie den Kampf gegen die strukturelle Inflation fortsetzen und dafür an der restriktiven Geldpolitik festhalten. „Oder ob sie die Rettung der Konjunktur und bei einer Krise dann auch des Finanzsystems in den Vordergrund stellen“, so Bente. „Sie sind also in der Zwickmühle: entweder die Inflation zu bekämpfen oder die Märkte zu stützen.“ In genau dieser Zwickmühle befand sich die Bank of England schon in diesem Jahr, als es infolge ihrer restriktiven Geldpolitik zu finanzkrisenhaften Symptomen kam. „Die Bank of England ist hin und her geeiert“, sagt Bente. „Zum Glück war es nur Großbritannien und keine wichtige Volkswirtschaft und es ist tatsächlich Ruhe eingekehrt.“ Wenn es aber den US-Markt und damit die Fed träfe, also den Elefanten im Porzellanladen der Notenbanken, wäre ein glimpflicher Ausgang einer solchen Interessenkollision unwahrscheinlich.

Heute scheint es vielen unwahrscheinlich, dass es zu diesem Zielkonflikt kommen kann und dass dies ein Dilemma ist, aus dem es keinen guten Ausweg gibt. „Die strukturelle Inflation nicht zu bekämpfen, ist langfristig definitiv keine gute Entscheidung, weil es den Geldwert und damit die Grundlage unseres Wirtschaftens zerstören würde“, sagt Bente. „Auf der anderen Seite dürfen die Notenbanken in einem derart überschuldeten System keine Krisensymptome laufen lassen.“ Die Idee der deflationären Bereinigung, also der Selbstheilung des Systems, klingt zwar in der wissenschaftlichen Theorie gut. „Die Kollateralschäden eines Wirtschaftszusammenbruchs und der damit einhergehenden Massenarbeitslosigkeit und der politischen und gesellschaftlichen Destabilisierung unserer Demokratien wäre aber doch so verheerend, dass das keine politisch opportune Lösung sein kann“, so Bente.

Nach der Rückkehr der strukturellen Inflation 2021 folgte 2022 das Comeback der harten restriktiven Geldpolitik als Reaktion auf die Inflation. Zumindest die dritte Phase, die Rezession, die der restriktiven Geldpolitik folgt, erscheint als relativ wahrscheinlich für 2023. Ob dann auch noch on top eine Krise kommt, die diese Rezession begleitet, bleibt bislang noch offen.“

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Die ökonomische Großwetterlage stellt Aktienanleger vor besondere Herausforderungen: Drohende Rezession, anhaltend hohe Inflationsraten und steigende Zinsen dämpfen die Aussichten.

Daneben kommt es an den Märkten phasenweise zu plötzlichen Trendwechseln. „Vor diesem Hintergrund setzen wir auf eine ausgewogene Mischung bei Aktien“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Gleichzeitig nehmen wir gezielte Anpassungen vor, um selektive Chancen zu nutzen.“

Ukrainekrieg und Energiekrise hinterlassen in den nächsten Monaten ihre Spuren in der Weltwirtschaft. In Europa und den USA wird ein vorübergehendes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung erwartet. Die Inflationsraten dürften sich zwar langsam zurückbilden, aber auf absehbare Zeit zu hoch bleiben. Die Notenbanken halten mit steigenden Zinsen dagegen, auch wenn das Tempo der Zinserhöhungen möglicherweise gedrosselt wird.

„Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie schnell Favoritenwechsel an den internationalen Aktienmärkten vonstattengehen können, auch wenn es fundamental oder stimmungstechnisch nicht unbedingt nachvollziehbar ist“, sagt Gerlinger. Aus diesem Grunde führt Moventum die Allokation mit geringen Anpassungen fort. „Auf Länderebene erhöhen wir innerhalb Europas die Gewichtung in Euroland leicht, zulasten der Gewichtung in Großbritannien und der Schweiz. Insgesamt bleiben wir in Europa damit untergewichtet“, so Gerlinger. Zwar sind europäische Aktien günstiger bewertet als US-Aktien. Allerdings leidet Europa stärker unter den Energiepreisen und die Industrie ist stark zyklisch geprägt.

Leicht übergewichtet werden dagegen die Vereinigten Staaten. Der US-Aktienmarkt war zuletzt im internationalen Vergleich der Underperformer. Value lief dabei besser als die Techindustrie. Die aktuelle Unsicherheit spricht derzeit für eine ausgewogene Positionierung zwischen Value und Growth. „Übergewichtet bleiben wir auch in Japan“, sagt Gerlinger, „denn dort ist ein im internationalen Vergleich relativ starkes Wirtschaftswachstum zu erwarten.“ Zudem wirkt der schwache Yen positiv auf den Export.

Ein gemischtes Bild zeigen die Schwellenländer: Lateinamerika profitiert zwar von seinem Rohstoffreichtum, die Aussicht auf eine Rezession drückt allerdings bereits die Preise. „Langfristig bleiben die Aktienmärkte der Schwellenländer aussichtsreich, kurzfristig jedoch mit etwas mehr Unsicherheit behaftet“, erklärt Gerlinger. „In Summe bleiben wir in den Emerging Markets etwas untergewichtet“

Auf Branchenebene wird die Gewichtung der Financials auf neutral erhöht, da die steigenden Zinsen die Branche stützen. Die Übergewichtung im Bereich Healthcare bleibt trotz deutlicher Reduzierung bestehen, denn die defensive Branche bietet ein stabiles Wachstumspotenzial. Zudem ergeben sich Chancen durch Übernahmefantasien und dem langfristigen Megatrend Digitalisierung. Aussichtsreich sind zudem Communication Services, Versorger und Infrastruktur. „Hier profitieren Unternehmen von den wachsenden staatlichen Ausgaben vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energien“, erklärt Gerlinger. Der Technologiebereich hingegen zeigte zuletzt nachlassendes Gewinnwachstum, über dem Rohstoffsektor hängt das Damoklesschwert der Rezession.

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Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu