“Da die Kerninflation im Euroraum in den vergangenen Monaten weiter angestiegen ist, hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen weiter angehoben.

Wir gehen davon aus, dass sie diesen Kurs fortsetzt und die Zinsen diese Woche um weitere 50 Basispunkte anheben wird. Es sei denn, die Finanzprobleme, von denen derzeit einige kleinere US-Banken betroffen sind, spitzen sich zu und greifen auf größere US-Institute und oder europäische Banken über.” Das sagt Sebastian Vismara, Senior Global Macro Economist und Strategist bei BNY Mellon Investment Management.

“In den letzten Wochen trieben starke Inflationsdaten und deutliche EZB-Kommentare die Markterwartungen auf über 4 Prozent. Das heißt, der Markt hat Zinserhöhungen von mehr als 150 Basispunkten eingepreist.

Wir sind hier eher skeptisch und denken, dass die Wirtschaft weiterhin schwach ist, zumal die Inlandsnachfrage im 4. Quartal 2022 rückläufig war. Vor allem aber unterschätzt der Markt unserer Ansicht nach die zeitlich verzögerten negativen Auswirkungen der straffen Geldpolitik auf die Wirtschaft. Wir erwarten, dass die Kerninflation relativ bald einen Höhepunkt erreichen wird und damit auch die Zinserhöhungen beendet sein werden. Denn die Geschichte zeigt, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Zentralbanken bei sinkender Inflation die Zinsen noch lange erhöhen.

USA und die Folgen für die EZB?

Vieles hängt von den Ereignissen in den USA ab, wie die Zentralbanken sich verhalten. Wenn sich die Ereignisse in Grenzen halten, wovon wir ausgehen, rechnen wir mit einer Zinserhöhung der EZB um 50 Basispunkte auf der Sitzung in dieser Woche und weitere Zinsschritte um 100 Basispunkte bis zum dritten Quartal 2023. Wir gehen davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus mit Leitzinsen im Bereich von 3,5-4 Prozent enden wird.

Sollten die Ereignisse in den USA jedoch schwerwiegender sein und eine Pause im Zinserhöhungszyklus der Fed oder sogar Zinssenkungen rechtfertigen, erwarten wir, dass die EZB nach der Zinserhöhung in dieser Woche eine Pause einlegen wird. Unserer Ansicht nach trifft das Sprichwort “Wenn die USA niesen, erkältet sich der Rest der Welt” weiterhin weitgehend zu.

Risiken

Die EZB hat in der Vergangenheit die Stärke der Wirtschaft überschätzt, und trotz eines schwachen Wirtschaftsumfelds einen restriktiven geldpolitischen Kurs verfolgt: Sie hat bereits zweimal in einer Rezession die Zinsen erhöht, was zu fallenden Aktienkursen und einem Anstieg der Renditeaufschläge von Schwellenländeranleihen führte.

In Anbetracht der derzeitigen deutlichen EZB-Kommunikation können wir nicht ausschließen, dass sich ein Fehler wiederholt und sie trotz einer schwachen Binnenkonjunktur oder Anzeichen für eine deutliche Verschlechterung der US-Wirtschaftsaussichten noch einige Zeit an den Zinserhöhungen festhält.”

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96% aller Vermögen in Deutschland sind nicht optimal aufgestellt*

Eine optimale Aufteilung der Vermögenswerte lässt sich nur in einem hochkomplexen Verfahren aufstellen: der Strategischen Aufteilung der Anlageklassen (SAA)

Das Family Office FINVIA bietet dazu erstmalig ein digitales Tool an, das den Grundstein einer SAA intuitiv und kostenfrei erstellt

Ab sofort können vermögende Anleger über das neue Online-Tool von FINVIA mit wenigen Klicks Einblicke in ihre passende Vermögensaufteilung erhalten. Mit dem intuitiven SAA-Rechner bietet das bundesweit tätigte Family Office als erstes Family Office überhaupt ein digitales Tool an, welches die Grundversion einer individualisierten Strategischen Aufteilung der Anlageklassen ermittelt. Der SAA-Rechner ist frei zugänglich über die https://www.finvia.fo/strategische-aufteilung-anlageklassenund berechnet, wie Vermögende ihr Gesamtvermögen grundsätzlich strukturieren sollten, um effizient das gesetzte Anlageziel zu erreichen. Der User hat die Möglichkeit, Daten wie Vermögenshöhe, Risikotoleranz sowie Anlagehorizont zu konfigurieren. Auf dieser Basis erstellt der Rechner eine erste Einschätzung darüber, welche Anlageklassen mit welcher Gewichtung aufgenommen werden sollen. Dieser Schritt bietet Vermögenden eine fundierte Basis, auf der sich anschließend in Zusammenarbeit mit einem FINVIA Family Officer eine individuelle SAA erstellen lässt.

Bei der Strategischen Asset Allokation handelt es sich um einen Prozess, bei dem jeder Kunde und dessen Gesamtvermögen zunächst im Einzelnen betrachtet wird. Dabei richtet sich die SAA komplett nach den Vorlieben, Umständen und Ansprüchen der Kunden. Das hat zur Folge, dass eine detaillierte SAA meist nur in einem Family Office angeboten wird, da dort der Fokus auf dem ganzheitlichen Vermögen liegt und nicht auf einzelnen Anlageklassen oder Investmentlösungen wie das bei Banken und Vermögensverwaltern der Fall ist. Bei einer individuellen SAA werden alle relevanten Anlageklassen wie Aktien, ETFs sowie alternative Anlageklassen wie Private Equity berücksichtigt und die am besten passenden Investment-Opportunitäten mit der richtigen Gewichtung ausgewählt.

“Was für Häuser gilt, gilt auch für Vermögen: Wer sich lange wohlfühlen will, braucht einen guten Plan und ein stabiles Fundament”, so Reinhard Panse, Chefanlagestratege bei FINVIA. “Die Strategische Aufteilung der Anlageklassen ist für Vermögende ein effizienter, nachhaltiger und adaptiver Ansatz, der ihr Vermögen bestmöglich für die Zukunft ausrichtet.”

Die Strategische Aufteilung der Anlageklassen ist ein elementarer Bestandteil des FINVIA Ansatzes. In diesem ganzheitlichen Verfahren wird eine optimale Anlagestrategie für den Kunden entwickelt. Die Umsetzung der Strategie erfolgt im Rahmen der SAA, bei der eine optimale Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen erarbeitet wird. Ergänzt wird das Verfahren durch ein hochmodernes, digitales Reporting, das dem Kunden 24/7 Zugriff auf seine Vermögenswerte ermöglicht – online oder per App.

* Quelle: Private Wealth Management-Studie Deutschland 2020 I Stephan Unternehmens- und Personalberatung GmbH

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Über FINVIA

FINVIA ist ein in Frankfurt am Main ansässiges Multi Family Office. Das Unternehmen vereint exzellente Beratung und bewährte Family Office Leistungen mit den Möglichkeiten digitaler Technologien, um eine moderne Vermögensorchestrierung auf Family Office-Niveau für eine deutlich breitere Zielgruppe zugänglich zu machen. Gleichzeitig verfolgt FINVIA einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Anliegen der Kunden hinsichtlich ihres Vermögens berücksichtigt – und ihnen Zugang zu allen Anlageklassen, auch im Bereich alternativer Assets, ermöglicht. FINVIA wurde 2019 von Torsten Murke (CEO), Reinhard Panse (CIO), Hanna Cimen (COO), Christian Neuhaus (CCO), Marc Sonnleitner (CLO) und Valentin Bohländer (CPO) gegründet. Das 100-köpfige Unternehmen betreut Vermögen in Höhe von 4.5 Mrd. EUR (Stand Januar 2023).

Die DWS hat die Auflegung eines neuen Infrastrukturfonds angekündigt, über den nicht nur institutionelle Investoren, sondern erstmals insbesondere deutsche Privatkunden in konkrete Infrastrukturprojekte in Europa investieren können.

Möglich macht dies das im August 2021 in Deutschland in Kraft getretene Fondsstandortgesetz. Der Fonds ist das erste Angebot der angekündigten Familie von Investment-Lösungen der DWS, die sich auf verschiedene Aspekte der Europäischen Transformation konzentriert.

DWS Infrastruktur Europa

Der als offenes Infrastruktur-Sondervermögen konzipierte DWS Infrastruktur Europa investiert in nicht-börsennotierte Infrastrukturprojekte und -unternehmen, die entsprechende Projekte entwickeln und betreiben. Der Fondsschwerpunkt liegt auf Erneuerbare-Energie-Projekten im EU-Raum, denen zur Diversifizierung Infrastrukturanlagen aus den Sektoren Digitalisierung, Versorgungswirtschaft oder Projekte, die auf umweltfreundlichen und nachhaltigen Transport gerichtet sind, beigemischt werden können.

Hauseigenes Infrastrukturteam

Ein erfahrenes und in der Branche bestens vernetztes DWS-Team trifft die Auswahl der Projektbeteiligungen für den DWS Infrastruktur Europa. Fondsmanager ist Dr. Peter Brodehser, der seit Herbst 2022 die Infrastrukturexpertise der DWS in Frankfurt aufgebaut hat und weiterhin ausbaut.

Der bislang hauptsächlich aus London operierenden Bereich Infrastruktur der DWS investiert seit 30 Jahren in Infrastrukturanlagen. Brodehser ist zudem Teil der deutschen DWS Grundbesitz GmbH, bekannt als Anbieter der offenen Immobilien-Publikumsfonds der grundbesitz-Familie.

Ulrich Steinmetz, Geschäftsführer der DWS Grundbesitz GmbH: „Die DWS verbindet somit das Know-how in der Auswahl und dem Management erfolgversprechender Infrastrukturinvestments mit der 50-jährigen Erfahrung unserer aus Deutschland gemanagten offenen Sachwertefonds.“

Offenes Infrastruktur-Sondervermögen

Direkte Investitionen in konkrete Infrastrukturprojekte waren aufgrund sehr hoher Mindestanlagesummen bislang vornehmlich institutionellen Investoren vorbehalten. Das im August 2021 in Deutschland in Kraft getretene Finanzstandortgesetz ermöglicht, den DWS Infrastruktur Europa als sogenanntes offenes Infrastruktur-Sondervermögen aufzulegen und somit insbesondere Privatkunden anzubieten. Der empfohlene Anlagehorizont ist mit mindestens 3 bis 5 Jahren mittel- bis langfristig, zumal es gesetzlich vorgeschrieben Mindesthalte- und Kündigungsfristen gibt.

„Unsere Investment-Lösung schafft eine Win-Win-Situation für Industrieunternehmen und Anleger gleichermaßen. Privatanleger können sich erstmals wie bei einer Anlage in offene Immobilien-Publikumsfonds bereits mit Beträgen ab 50 Euro direkt und außerhalb der Börse an Infrastrukturprojekten beteiligen. Ergänzend profitieren Unternehmen, die solche Projekte finanzieren möchten, von zusätzlichen Kapitalquellen“, so Fondsmanager Brodehser. „Ziel des Sondervermögenfonds ist es, eine attraktive risikoadjustierte Rendite mit stabilen jährlichen Ausschüttungen bei möglichst geringen Wertschwankungen zu liefern“. Angeboten werden soll der neue DWS-Fonds noch vor dem Sommer 2023.

Investment-Lösung zur Unterstützung der Europäischen Transformation

Der neue DWS Infrastruktur Europa ist das erste Angebot der im Dezember 2022 angekündigten Familie von Investment-Lösungen der DWS, die sich auf verschiedene Aspekte der Europäischen Transformation konzentriert. Die DWS ist der Ansicht, dass Europa in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Investitionen tätigen muss, um seine Volkswirtschaften umzugestalten, externe Abhängigkeiten von außen zu verringern und eine nachhaltige Industrielandschaft aufzubauen, wenn der Kontinent seinen derzeitigen hohen Lebensstandard sichern und die Grundlagen für künftigen Wohlstand schaffen will.

Die Familie von neuen Investment-Lösungen der DWS soll nicht nur bereits identifizierte Transformationsbereiche wie Green Transition, Energie, Infrastruktur sowie gewerbliche und private Immobilien abdecken, sondern soll Anlegern auch die Möglichkeit bieten, gezielt in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Die DWS sieht sich hervorragend dafür aufgestellt, eine wichtige Rolle dabei zu spielen, den zunehmenden Bedarf an privatem Kapital decken zu helfen und Finanzierungslücken in strategisch wichtigen Transformationsbereichen zu überbrücken.

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Deutsche Asset Management International GmbH, Mainzer Landstr. 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 – 910 – 12371,Fax: +49 (0) 69 – 910 – 19090, www.dws.com

Das von Depotbanken verwahrte Vermögen deutscher Fonds ist 2022 um 11 Prozent zurückgegangen.

Insgesamt betreuten die 33 Verwahrstellen Ende letzten Jahres 2.546 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 2.857 Milliarden Euro. Dem Rückgang beim verwahrten Vermögen der offenen Wertpapierfonds standen Zuwächse bei offenen Immobilienfonds und geschlossenen Fonds gegenüber. Die Liste der Verwahrstellen führt BNP Paribas mit einem Vermögen von 612 Milliarden Euro an. Es folgen die State Street Bank mit 321 Milliarden Euro und HSBC Trinkaus & Burkhardt mit 297 Milliarden Euro. 30 Verwahrstellen sind im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds mit einem Vermögen von 2.189 Milliarden Euro tätig. 10 Depotbanken verwahrten ein Netto-Vermögen von 312 Milliarden Euro für offene Immobilienfonds. Im Segment der geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuchs aufgelegt sind, betreuten 13 Verwahrstellen ein Netto-Vermögen von 44 Milliarden Euro.

Die Verwahrstellenstatistik umfasst Angaben zu in Deutschland aufgelegten offenen Wertpapierfonds und Immobilienfonds sowie geschlossenen Investmentfonds gemäß Kapitalanlagegesetzbuch, unabhängig von einer Mitgliedschaft im BVI. Die Statistik erstellt der BVI in Zusammenarbeit mit dem Praxisforum Depotbanken.

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Die düsteren Prognosen von Ende 2022 haben sich nicht bewahrheitet. Trotz steigender Zinsen erweist sich die Konjunktur in Europa und den USA als überraschend robust.

Damit einher geht allerdings eine hartnäckig hohe Inflation, die weitere Zinserhöhungen nach sich ziehen wird. „Eine Rezession bleibt möglich“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Dennoch sehen wir für das zweite Quartal Gründe für eine wirtschaftliche Stabilisierung, die insbesondere den europäischen Aktienmärkten Auftrieb geben könnte.“

Die erwartete Rezession in Europa ist zu Jahresbeginn ausgefallen, ebenso wie eine verschärfte Energiekrise. Neue Energiequellen wurden erschlossen, dazu kam ein geringerer Verbrauch und der milde Winter. „Die Folge davon ist ein verhaltener Konjunkturoptimismus“, erklärt Gerlinger. Getragen wird diese Zuversicht von deutlich niedrigeren Energiepreisen, zuletzt besser als erwartet ausgefallenen Unternehmensgewinnen sowie einer spürbaren Entspannung bei den Lieferketten.

Auch die US-Wirtschaft konnte eine Rezession bislang umgehen, der Arbeitsmarkt präsentiert sich weiter stark. In der größten Ökonomie der Welt, China, wiederum führt die Wende in der Covid-Politik zu einer Rückkehr der Normalität, die vor allem die Binnenwirtschaft stärkt. Allerdings ist nicht alles rosig. „Die Geldmenge M1 schrumpft und gleichzeitig ist der Renditeabstand zwischen langfristigen und kurzfristigen Papieren in den USA so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr“, so Gerlinger. Ob eine Rezession bevorsteht, wann sie kommt und wie tief sie wird, sei allerdings schwer vorauszusagen – zu groß sind noch die Verwerfungen im Gefolge der Corona-Pandemie.

Noch haben die gestiegenen Zinsen die Konjunktur nicht deutlich abgebremst. Bislang leiden nur sehr zinssensitive Sektoren wie die Immobilienwirtschaft unter den gestiegenen Finanzierungskosten. Die Notenbanken beiderseits des Atlantiks werden die Zügel aber weiter anziehen. Denn obwohl die Entspannung bei den Energiepreisen die Inflationsrate drückt, erweist sich die Kerninflationsrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) als hartnäckig hoch. So hatte im Euroraum der Anstieg der Verbraucherpreise bereits im Oktober mit 10,6 Prozent sein Hoch erreicht. Dagegen erreichte die Kerninflationsrate im vergangenen Februar mit 5,6 Prozent einen Rekordwert.

„Auch wenn die nächsten Monate einen Rückgang der Teuerung bringen werden, bleiben die Inflationsziele der Notenbanken unrealistisch“, sagt Gerlinger. Statt des Zielwerts von knapp unter zwei Prozent dürften die Raten eher bei vier bis fünf Prozent liegen. Damit stehen weitere Zinserhöhungen an, die zum einen die Konjunktur dämpfen und zum anderen die Aktienmärkte weiter belasten werden.

Hier ist es in den vergangenen Wochen zu einem Favoritenwechsel gekommen. Der lange sehr starke US-Markt war zuletzt Underperformer, das Zinsumfeld belastete vor allem Wachstumstitel aus dem Tech-Sektor. Insgesamt ist die Bewertung zurückgenommen, liegt aber noch über dem langfristigen Durchschnitt. „Angesichts einer Abschwächung der Wirtschaft dürften die Gewinnerwartungen in den USA für dieses Jahr schwächer ausfallen, womit die zum Teil extremen Bewertungen weiter abschmelzen könnten.“

Besser schlug sich zuletzt der europäische Markt. Insbesondere die sehr zyklische Industrie wurde durch den deutlichen Rückgang der Energiepreise sowie bessere Konjunkturdaten beflügelt. Der Finanzsektor profitierte von den steigenden Zinsen. „Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Outperformance Europas zunächst andauern wird“, so Gerlinger. Denn trotz der jüngsten Rallye ist der Bewertungsabschlag europäischer Aktien gegenüber dem US-Markt weiterhin hoch. Zudem sollte Chinas Wende in seiner Covid-Politik die exportlastigen europäischen Aktien unterstützen.

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Die breite Masse ist sich der hohen Rendite von Gold in den vergangenen 20 Jahren gar nicht bewusst.

Das verwundert aber nur auf den ersten Blick. Schließlich hat das Edelmetall als Anlageklasse wesentlich mehr zu bieten als nur die reine Wertentwicklung.

Aktuelle Markteinschätzung von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group

Warum investieren Anleger in Gold? Die allermeisten Menschen sehen im Edelmetall eine Art Krisenversicherung. Gold gilt als von Staaten und politischen Ereignissen vergleichsweise unabhängige Anlageklasse. Das liegt vor allem an der langen Geschichte, die das Edelmetall als Wertspeicher und Zahlungsmittel in vielen Kulturen seit Jahrtausenden hat.

Gold-Anleger setzen in erster Linie auf Sicherheit

Gerade wenn sich wie in den vergangenen Jahren die Krisen häufen, sehnen sich mehr Anleger nach dieser Sicherheit – und entdecken Gold als Anlageklasse. Die Voraussetzungen dafür, diese Funktion auch erfüllen zu können, bringt Gold allemal mit: Neben dem historisch gewachsenen Vertrauen in Gold als Wertspeicher ist es auch ein knappes Gut. Das führt im Vergleich zu anderen Gütern, deren Angebot schneller ausgeweitet werden kann, zu vergleichsweise stabilen Preisen. Auch der Umstand, dass Anleger Gold auch in seiner physischen Form schnell und unkompliziert wieder in Bargeld tauschen können, spricht für seine Beliebtheit. In Zeiten von Krisen oder Katastrophen wäre sogar denkbar, dass bestimmte Edelmetall-Münzen als Zahlungsmittel dienen.

Doch was ist mit der reinen Kursentwicklung? Wer auf Gold im Krisen-Jahr 2022 blickt, der sieht, dass das Edelmetall in einem turbulenten Jahr Wert konserviert hat – anders als bei Aktien, Anleihen oder manch anderen Rohstoffen gleichen sich die Jahresschlusskurse von Gold zwischen 2021 und 2022 nahezu. Es scheint, als würden auch Anleger im Edelmetall nicht in erster Linie einen Quell für Rendite sehen. Eine Umfrage von YouGov Deutschland fragte Ende Januar 2023 rund 2.000 Personen danach, wie sie die Rendite von Gold in den vergangenen zwanzig Jahren einschätzen.

337 Prozent in 20 Jahren – Rendite von Gold wird unterschätzt

Eine Mehrheit von 57 Prozent geht davon aus, dass Gold in den vergangenen zwanzig Jahren eine Rendite zwischen 0 und 100 Prozent erzielt hat. Die Mehrheit davon siedelt die historische Rendite zwischen 0 und 50 Prozent an. Tatsächlich hat Gold zwischen 2002 und 2022 allerdings deutlich besser abgeschnitten und eine Rendite von 337 Prozent erreicht. Selbst aufs Jahr gerechnet bedeutet diese Rendite einen regelmäßigen Zuwachs von rund 7,7% – Gold ist langfristig also durchaus auch ein Renditebringer gewesen.

Wie sollten Anleger Edelmetalle als Anlageklasse denn nun sehen? Wie immer beim Blick in die Vergangenheit dürfen wir nicht den Fehler machen, historische Trends einfach in die Zukunft zu extrapolieren. Wie sich Gold in den kommenden Jahren entwickeln wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die heute noch überwiegend unbekannt sind. Als sicher kann allerdings gelten, dass Edelmetalle auch in den nächsten Jahrhunderten ihrer Rolle als Wertspeicher und Reservewährung gerecht werden können – zu verankert ist diese Rolle über verschiedene Kulturen hinweg, als dass Gold auf absehbare Zeit bedeutungslos werden könnte.

Gold: Wieso sollte die Erfolgsgeschichte enden?

Sieht man die schiere Anzahl aktueller Krisenherde wie die geopolitische Situation zwischen Ost und West oder auch die schleichenden Probleme rund um Staatsschulden und Geldsysteme im Spiegel dieser weltweit anerkannten Eigenschaft von Edelmetallen, fällt eine Einschätzung zur weiteren Entwicklung von Gold und Co. schon leichter. Zwar verbieten sich exakte Kursziele und genaue Prognosen auch weiterhin, doch stellt sich die Frage, wieso Gold in den kommenden zwanzig Jahren eine schwächere Entwicklung zeigen sollte als zuletzt. Wer Gold als Krisenmetall sieht, es maßvoll in einem umfassenden Vermögenskonzept allokiert und einen langen Atem hat, dürfte sich über Sicherheit und Rendite gleichermaßen freuen können.

ÜBER DEN AUTOR

Önder Çiftçi ist Gründer und Geschäftsführer der Ophirum GmbH. Vor der Gründung des bankenunabhängigen Anbieters von Edelmetallen im Jahr 2010 war er bei verschiedenen Banken in führender Position tätig.

ÜBER OPHIRUM

Die Ophirum GmbH ist ein auf Edelmetalle spezialisiertes Unternehmen und eine der ersten Adressen für Retail-Goldhandel in Deutschland. Ophirum bietet in seinen aktuell 22 Retail-Stores und zudem über einen Onlineshop den Kauf von Edelmetallen in verschiedenen Formen an, etwa als Barren oder Münzen. Zudem umfasst das Angebot ein Golddepot sowie Sparpläne mit Tresorgold. Die Spezialisten des Ophirum-Teams haben im Zuge ihrer beruflichen Vergangenheit die Faszination von Rohstoffen sowie den Nutzen und die strategische Bedeutung speziell von Edelmetallen bei der Geldanlage und der Absicherung von Risiken entdeckt. Diese Erkenntnis sowie der bis dato vorherrschende Mangel an vertrauenswürdigen Angeboten physischer Edelmetalle in Deutschland waren Impulse für die Gründung der Ophirum GmbH.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen ausdrücklich keine Anlageberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung der Ophirum GmbH wieder, die ohne vorherige Ankündigung den Marktgegebenheiten angepasst werden kann. Edelmetallpreise unterliegen Kursschwankungen und Währungsrisiken. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten von Dritten stammen, übernimmt die Ophirum GmbH für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn sie nur solche Daten verwendet, die sie als zuverlässig erachtet. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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Ophirum GmbH, Friedensstr. 6-10, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 21 999 744, www.ophirum.de

Die Inflation dürfte zwar ihren Zenit überschritten haben, doch sorgt sie nach wie vor nicht nur für Verunsicherung, sie vernichtet auch weiterhin Kaufkraft.

An Aktien führt daher kein Weg vorbei – und dies gilt sowohl für Substanz- wie auch Wachstumswerte.

Aktuelle Markteinschätzung von Dr. Zschaber

2022 wird als Jahr der Teuerung in die Geschichte eingehen. Nachträglich sorgt ein statistischer Effekt nun für ein wenig Entspannung. Der Verbraucherpreisindex wird nun turnusgemäß an einem neuen Basisjahr gemessen. Der Wechsel vom Jahr 2015 auf das Jahr 2020 sorgt dafür, dass die Jahresinflationsrate 2022 laut Statistischem Bundesamt statt bei 7,9 bei 6,9 Prozent liegt. Doch auch unabhängig von dieser mathematischen Besonderheit nimmt die Teuerung ab. Im Januar zog sie im Vergleich zum Vormonat nur noch um ein Prozent an. Für 2023 werden im Euroraum noch 5,6 Prozent Inflation erwartet. Von einer wirklichen Entspannung kann aber keine Rede sein – für Anleger bleibt die Lage weiterhin herausfordernd.

Substanzwerte gegen Kaufkraftverlust

Der Grund liegt in den realen Renditen, die derzeit risikolos möglich sind. Zwar sind im europäischen Ausland auch dank findiger Zinsportale aus Deutschland relativ unkompliziert 2,6 Prozent Zinsen für sechs Monate Festgeld zu holen, doch bleibt entscheidend, was unterm Strich rauskommt. Zieht man die erwartete Teuerung von knapp 6 Prozent ab, müssen Sparer einen kräftigen Kaufkraftverlust hinnehmen. Tages- und Festgeldkonten sind daher aktuell bestenfalls dazu geeignet, um kurzfristig Liquidität zu parken. Wer Kaufkraft erhalten will, muss sich mehr einfallen lassen.

Ein in Zeiten hoher Inflation verlässlicher Quell für Rendite war in den vergangenen Jahrzehnten der Aktienmarkt – und daran wird sich auch künftig nichts ändern, wenngleich Anleger ganz genau hinschauen müssen. Während die Inflation Aktien auf der kurzfristigen Zeitebene durchaus unter Druck bringen kann, spielen gerade Titel mit einem hohen inneren Wert sowie stabilen Cashflows gepaart mit Geschäftsmodellen, die eine gewisse Preissetzungsmacht mit sich bringen, ihre Stärken aus. Während 2022 selbst solide Cashflow-Garanten an der Börse unter Druck kamen, erhalten diese Titel inzwischen mehr Zuspruch – sie spielen ihre Stärken auf der Langstrecke aus.

Wachstumswerte nicht restlos abschreiben

Angesichts der Tatsache, dass die Teuerung auch 2023 auf einem hohen Niveau verharren wird, sollten Anleger bei hochwertigen Value-Titeln am Ball bleiben und auf diese Weise Vermögen erhalten. Doch auch Wachstumswerte könnten in diesem Jahr wieder an Bedeutung gewinnen. Zwar gelten Wachstumswerte in Zeiten hoher Inflation als benachteiligt, da sie ihre Potenziale in der Regel erst in der Zukunft ausschöpfen, doch sind die Grenzen fließend. Aktuell sinkt die Inflation bereits und es besteht zumindest ein wenig Hoffnung, dass die Notenbanken ihre Zinswende in absehbarer Zeit pausieren. Für Wachstumswerte ist ein Ende der Zinserhöhungen ein positives Signal, da Finanzierungskosten dann konstant bleiben. Selbst die Hoffnung auf sinkende Zinsen ist dann an der Börse nicht mehr weit.

Da es im Wachstumswerte-Segment aktuell zahlreiche Titel gibt, die angesichts von Energie- und Mobilitätswende, Regionalisierung und Digitalisierung großes Potenzial haben und zudem große Volkswirtschaften bereits wieder mir prallen Fördertöpfen locken, sollten Anleger 2023 unter gewissen Umständen auch Wachstumswerte nicht außer Acht lassen. Die solide Bank, um der Teuerung ein Schnippchen zu schlagen, bleiben aber Substanzwerte. Die deutlich spekulativeren Wachstumstitel könnten im Jahresverlauf wieder interessanter werden. Bis dahin sollte die Inflation weiter gesunken sein und auch die Rahmenbedingungen für den Welthandel sich normalisiert haben.

Gewinne mit Aktien? Die Inflation entscheidet!

Wer heute Sparen oder Vermögen klug mehren will, muss die aktuellen Inflationsdaten in allen wichtigen Weltregionen in den kommenden Monaten unbedingt im Blick haben. Wie sich die Teuerung entwickelt, entscheidet auch maßgeblich darüber, ob 2023 ausschließlich Substanzwerte oder auch Wachstumstitel Erfolg versprechen. Auch wenn die Inflation ihren Zenit überschritten haben dürfte, bleibt sie doch der für Investoren entscheidende Faktor für 2023. An Aktien führt aber so oder so kein Weg vorbei.

ÜBER DEN AUTOR

Dr. Markus C. Zschaber ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensgesellschaft mbH in Köln. Der mehrfach von Fach- und Publikumsmedien ausgezeichnete Börsenfachmann zählt zu den erfahrensten und renommiertesten Finanzexperten in Deutschland. Herr Zschaber ist unter anderem regelmäßiger Kolumnist für die WirtschaftsWoche Online und steht dem Nachrichtensender n-tv seit nunmehr 24 Jahren regelmäßig als Börsenexperte Rede und Antwort, wenn es darum geht, die Aussichten an den globalen Kapitalmärkten einzuschätzen.

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V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH, Bayenthalgürtel 13, 50968 Köln, Tel: 0221 350260, www.zschaber.de

Ergebnisse blieben hinter Ausnahmejahr 2021 zurück, übertrafen aber 2020

Union Investment hat das Geschäftsjahr 2022 trotz des schwierigen Marktumfelds, das vor allem durch die rasche Zinswende aufgrund der hohen Inflation gekennzeichnet war, gut gemeistert. Der Nettoabsatz konnte zwar nicht an das Ausnahmejahr 2021 anknüpfen, lag mit 17,5 Milliarden Euro jedoch über dem des Jahres 2020, als die Pandemie ausbrach (2021: 40,5 Mrd. Euro; 2020: 15,1 Mrd. Euro). Das verwaltete Vermögen belief sich Ende letzten Jahres auf 413,1 Milliarden Euro (2021: 454,1 Mrd. Euro; 2020: 385,9 Mrd. Euro), während das Ergebnis vor Steuern mit 694 Millionen Euro das zweitbeste in der Unternehmensgeschichte ist (2021: 1.235 Mio. Euro; 2020: 649 Mio. Euro). „Union Investment konnte das Jahr 2022 mit einem guten Ergebnis abschließen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hatten wir deutliche Zuflüsse und damit ein robustes Neugeschäft“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft. „Anders als in früheren Krisen blieben die Anleger besonnen, und es kam nicht zu massiven Abverkäufen.“

Die volatilen Börsen haben vielen Sparern ihr Interesse an Fonds nicht verleidet. So trug das Neugeschäft mit Privatkunden im abgelaufenen Jahr mit 10,7 Milliarden Euro (2021: 19,7 Mrd. Euro; 2020: 8,8 Mrd. Euro) den Löwenanteil zum Absatz bei. Dies war zugleich der zweithöchste Nettozufluss im Privatkundengeschäft in der Unternehmensgeschichte. Der verwaltete Bestand privater Gelder belief sich auf 190,3 Milliarden Euro (2021: 209,0 Mrd. Euro; 2020: 173,8 Mrd. Euro).

„Unsere Wahrnehmung ist, dass private Anleger mit jeder Krise besonnener und resilienter werden“, erklärte Reinke. „Es zahlt sich aus, dass wir gemeinsam mit unseren Partnerbanken kontinuierlich die Notwendigkeit einer ausgewogenen Vermögensstruktur beim Kunden adressieren“, betonte Reinke. „Dafür bedanke ich mich ausdrücklich bei den Banken und den Beratern.“ So seien viele Privatkunden trotz großer Schwankungen an den Märkten, hoher Lebensmittel- und Energiepreise und konjunktureller Sorgen Investmentfonds treu geblieben. „Wir konnten sogar in einem so schwierigen Jahr wie dem letzten die Zahl unserer privaten Fondskunden um 100.000 auf 5,8 Millionen ausbauen“, sagte Reinke.

Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen erneut Substanzwerte. So flossen Aktienfonds 6,7 Milliarden Euro netto zu (2021: 7,0 Mrd. Euro; 2020: 3,8 Mrd. Euro). Mischfonds verbuchten ein Neugeschäft von 2,6 Milliarden Euro (2021: 10,5 Mrd. Euro; 2020: 4,1 Mrd. Euro), und in Offene Immobilienfonds wurden 1,9 Milliarden Euro investiert (2021: 2,2 Mrd. Euro; 2020: 2,1 Mrd. Euro). Während sich bei Rentenfonds Zu- und Abflüsse die Waage hielten, flossen aus Geldmarktfonds und wertgesicherten Produkten Mittel ab.

Stark nachgefragt wurden weiterhin nachhaltige Produkte. Allein im Privatkundengeschäft floss auch 2022 mehr als jeder zweite neu angelegte Euro in Fondslösungen nach Artikel 8 und 9 der Offenlegungsverordnung. Die Bestände in diesen Produkten beliefen sich zum Jahresende auf 122,3 Milliarden Euro.

Einmal mehr erwiesen sich die klassischen Fondssparpläne als tragende Säule des Neugeschäfts. So wuchsen die Zuflüsse aus regelmäßigen Zahlungen im Jahr 2022 auf 7,8 Milliarden Euro an (2021: 7,1 Mrd. Euro; 2020: 5,6 Mrd. Euro). Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment nunmehr 6,4 Millionen Fondssparpläne (2021: 6,3 Mio.; 2020: 5,7 Mio.). „Für uns ist das ein klarer Beleg, dass die Evolution des Sparens immer stärker an Bedeutung gewinnt“, erklärte Reinke.

Neugeschäft mit institutionellen Kunden zog im Jahresverlauf an

Die Zinswende führte bei rentenlastigen Portfolios institutioneller Kunden zu einem enormen Handlungsbedarf. Zum einen belasteten die höheren Zinsen die bilanziellen Bewertungen und die Risikobudgets. Zum anderen benötigten einzelne Unternehmen krisenbedingt Liquidität und lösten dafür Positionen insbesondere im ersten Halbjahr 2022 auf. Das Neugeschäft belebte sich jedoch ab der zweiten Jahreshälfte spürbar. So investierten institutionelle Kunden hauptsächlich im Zuge der Zinswende wieder in attraktive Rentenwerte oder setzten auf Alternative Investments sowie Immobilien, um ihre Portfolios breiter aufzustellen. Insgesamt lag der Nettoabsatz mit institutionellen Kunden 2022 bei 6,8 Milliarden Euro (2021: 20,8 Mrd. Euro; 2020: 6,3 Mrd. Euro). Der Bestand an institutionellen Geldern betrug zum Jahresende 222,8 Milliarden Euro (2021: 245,1 Mrd. Euro; 2020: 212,1 Mrd. Euro).

„Die Bedürfnisse institutioneller Kunden waren insbesondere in der angespannten Situation des Jahres 2022 sehr heterogen, denn der Rahmen für die Anlage institutioneller Gelder wird immer komplexer“, erklärte Reinke. Rentabilität, Liquidität, Volatilität, Risikomanagement, Nachhaltigkeit, Regulierung und Reporting – das Spannungsfeld, mit dem institutionelle Kunden konfrontiert sind, wird immer größer und erfordert somit mehr Individualität. „Einen Beleg für den von großer Individualität geprägten Kundenbedarf der institutionellen Anleger sehen wir zum Beispiel im unverändert starken Interesse an Spezialfonds. So flossen unseren Spezialfonds in den vergangenen zwölf Monaten netto 12,7 Milliarden Euro an neuen Geldern zu“, erläuterte Reinke. Hingegen wurden aus institutionellen Publikumsfonds 5,0 Milliarden Euro abgezogen.

Zum Schluss der Jahrespressekonferenz zog der Vorstandsvorsitzende folgendes Fazit: „Was immer die Welt aus den Fugen geraten lässt und die Märkte umtreibt: Die Grundregeln des Sparens bleiben unverändert. Deshalb sind die Chancen für das Fondsgeschäft nach wie vor größer als die Risiken. Der Zuspruch von privaten und institutionellen Kunden im sehr volatilen Jahr 2022 bestärkt uns, unseren Fokus weiter auf die nachhaltige Sicherung des Wohlstands zu legen. Dadurch bleibt das genossenschaftliche Fondsgeschäft ein Wachstumsmodell.“

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Union Asset Management Holding AG, Weißfrauenstraße 7, Tel: 069-2567-264160311, Frankfurt am Main, www.union-investment.de

Sinkende Gebäudewerte dürften die Fondsrenditen künftig belasten, gleichzeitig nehmen die Mittelzuflüsse ab.

Eine solide Vermietungssituation und eine geringe Fremdfinanzierungsquote mit oft langfristiger Zinsbindung geben dagegen Stabilität.

Die gestiegenen Zinsen haben das Umfeld für offene Immobilienpublikumsfonds verändert. In den vergangenen Jahren wurden die Renditen der Fonds größtenteils von den Aufwertungen der Immobilien im Portfolio getrieben. Das wird sich 2023 nicht in diesem Maße fortsetzen. Die Zeit der Aufwertungen dürfte in der Breite vorerst vorbei sein.

In welchem Umfang rückläufige Immobilienbewertungen die Performance bremsen werden, lässt sich derzeit noch nicht beziffern. Denn die Transaktionen an den Gewerbeimmobilienmärkten sind nahezu zum Erliegen gekommen, Verkäufer und Käufer finden momentan nicht zusammen. Hinzu kommt, dass weitere Zinserhöhungen wahrscheinlich sind und damit die Preisfindung auf der Immobilienseite noch nicht abgeschlossen ist.

Die Zuflüsse in offene Immobilienfonds sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr bereits deutlich gesunken. Auch für 2023 erwartet Scope weiter zurückgehende Mittelzuflüsse, rechnet aber aktuell über alle Fonds noch mit einem insgesamt positiven bzw. ausgeglichenen Netto-Mittelaufkommen. Die Anleger halten sich zum einen zurück, weil ihnen durch die hohe Inflationsrate und vor allem hohe Energiepreise weniger Sparkapital zur Verfügung steht. Zum anderen haben die höheren Zinsen Alternativinvestments wie Festgeld oder Anleihen attraktiver gemacht.

Das gestiegene Zinsniveau bringt jedoch nicht nur Nachteile für die Immobilienfonds. Da die meisten Fonds ihre Liquidität überwiegend in Tages- oder Termingeld anlegen, hat die Zinswende an dieser Stelle künftig positive Effekte auf die Fondsrendite.

Die Bandbreite der Liquiditätsquoten der offenen Immobilienfonds ist hoch. Das Spek­trum reicht aktuell von 7% bis 29%. Bei den Schwergewichten mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 10 Mrd. Euro liegt der Anteil flüssiger Mittel zwischen 12% und 20%. Im Durchschnitt ist die Liquiditätsquote 2022 mit 15% gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Im Jahr 2022 waren im Vergleich zum Vorjahr noch keine signifikant erhöhten Anteilscheinrückgaben bzw. Kündigungen der Anleger sichtbar. Die 2013 eingeführten Regeln zu Mindesthalte- und Kündigungsfristen wirkten hier stabilisierend.

Die durchschnittliche Vermietungsquote hat sich 2022 mit rund 94% stabil gehalten. Die konjunkturellen Aussichten aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die sich verändernden Nutzeranforderungen im Bürosektor und im Einzelhandel erhöhen jedoch die Risiken.

Die bei Gewerbeimmobilien üblichen Mietverträge mit Inflationsindexierung haben sich positiv auf die Fonds ausgewirkt. Die Fondsmanager geben an, dass sich Mieterhöhungen aufgrund hoher Inflation aktuell durchsetzen lassen, was die Mieten und damit die ausschüttungsfähigen Einnahmen tendenziell steigert.

Trotz der Herausforderungen erwartet Scope für 2023 für offene Immobilienpublikumsfonds eine durchschnittliche Performance zwischen 2% und 2,5%. Viele Fonds verfügen weiterhin über attraktive Objekte mit hohen Vermietungsquoten und bonitätsstarken Mietern. Ihre Liquiditätsquoten sind derzeit ausreichend hoch und die Fremdfinanzierungsquoten überwiegend gering. Zusätzlich schützen die gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen vor kurzfristigen Mittelabflüssen.

Den vollständigen Bericht können Sie HIER herunterladen. https://www.scopegroup.com/dam/jcr:5d0634bc-c9a8-4307-a34a-582c0c682747/Scope%20Markanalyse%20Offene%20Immobilienfonds%20M%C3%A4rz%202023.pdf

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J.P. Morgan Asset Management hat sich auch in diesem Jahr als Fondsgesellschaft mit der höchsten Service-Qualität in Deutschland behaupten können: Bereits zum neunten Mal in Folge erreicht die Gesellschaft den Spitzenplatz.

Seit 2007, also inzwischen beeindruckende 17 Jahre, steht J.P. Morgan Asset Management kontinuierlich für herausragenden Service auf dem Siegerpodest.

Der DEUTSCHE FONDSPREIS in der Kategorie „Service“ wird den drei Fondsgesellschaften, Maklerpools und Sachwertinvestment-Anbietern mit der besten Service-Qualität verliehen. Als Basis für die Auswertung diente eine Leser-Befragung von FONDS professionell. Teilgenommen haben in diesem Jahr mehr als 6.000 Finanzprofis sowie Beraterinnen und Berater aller relevanten Vertriebsstrukturen. Insgesamt konnten 164 Fondsgesellschaften beurteilt werden. Neben Kriterien wie Bonität, Performance und Produktqualität haben die Befragten die Qualität der Vertriebsunterstützung im Außen- und Innendienst, den Internetauftritt sowie das Marketing der Gesellschaften bewertet.

In unterschiedlichen Marktumfeldern erfolgreich

„Das letzte Jahr war sehr herausfordernd sowohl für Aktien- als auch Rentenmärkte, und damit auch für Anlegerinnen und Anleger – und umso mehr in der Finanzberatung. Wir standen stets als verlässlicher Partner an der Seite der Vertriebspartnerinnen und -partner, um im engen Austausch auf deren Fragen und Sorgen reagieren zu können“, betont Matthias Schulz, Leiter Bankenvertrieb bei J.P. Morgan Asset Management. Er führt aus, dass nach dem stärkeren Digitalfokus in der Pandemie in 2022 eine Mischung aus Veranstaltungen vor Ort und Webcasts geholfen hat, die Hintergründe der herausfordernden Marktentwicklungen und Implikationen für Investments zu erläutern. „Die Vielzahl an Veranstaltungen mit guter Resonanz gab uns Recht, damit den richtigen Nerv getroffen zu haben“, so Matthias Schulz, und ergänzt: „Was das Ergebnis sicherlich bestärkt hat, ist der Rückenwind durch unsere großartige Produktqualität, die sich im diametral unterschiedlichen Marktumfeld der Jahre 2021 und 2022 bewährte und durch zahlreiche Auszeichnungen auch extern bestätigt wurde.“ So wurde J.P. Morgan Asset Management von verschiedenen Fachmagazinen und Ratinghäusern als „Bester Asset Manager – Universalanbieter“ oder „Top-Fondsgesellschaft“ ausgezeichnet. „Doch da wir die Produktqualität mittelbar weniger beeinflussen können als den Service vor Ort, freut es uns umso mehr, dass wir nun zum 17. Mal in Folge von den FONDS professionell Leserinnen und Lesern unter die ‚Top-Fondsgesellschaften mit herausragender Service-Qualität‘ gewählt wurden. Das ist eine sehr schöne Bestätigung und Anerkennung für unseren Einsatz und ein toller Ansporn, unsere Vertriebspartner auch zukünftig bestmöglich zu unterstützen“, unterstreicht Matthias Schulz.

Maßgeschneiderte Vertriebsunterstützung im Fokus

Sein Kollege Holger Schröm, Leiter Freie Finanzdienstleister bei J.P. Morgan Asset Management, ergänzt: „Aufgrund der Marktvolatilität verbunden mit der hohen Inflation und den verschiedenen Unsicherheitsfaktoren, die uns alle seit dem letzten Jahr beunruhigen, ist es sicherlich kein Wunder, dass es 2022 viel Gesprächsbedarf zu den Kapitalmärkten gab.“ In dem Zusammenhang ließ sich allerdings beobachten, dass trotz der teils signifikanten Marktkorrekturen, im Vergleich zu anderen turbulenten Zeiten, vergleichsweise geringe Verkäufe zu verzeichnen waren, und einige Fonds sogar profitieren konnten. „Das langjährige Mantra von unseren Marktexperten – und sicherlich auch der gesamten Industrie –, dass Kapitalmärkte nicht zu ‚timen‘ sind und es somit richtig ist, auch in schwierigen Zeiten investiert zu bleiben, wurde seitens der Anlegerinnen und Anleger positiv verstanden. Dass wir mit unserem breiten Angebot verschiedenste Strategien für die Herausforderungen des Marktes im Angebot haben, hat sicherlich geholfen“, führt Holger Schröm aus. Auf die Frage nach dem „Erfolgsgeheimnis“ für die langjährige Platzierung sieht er die zahlreichen Servicebausteine mit maßgeschneiderten Konzepten für alle B2B-Kanäle, die von den Vertriebsteams in ganz Deutschland mit viel Engagement vor Ort umgesetzt und von den „internen“ Vertriebskolleginnen und -Kollegen im Frankfurter Büro unterstützt werden.

Core-Bausteine und Nachhaltigkeit

Kombiniert wird dies mit digitalen Kampagnen und virtuellen Konferenzen, die die globale Expertise erlebbar machen. In Ergänzung erstellt J.P. Morgan Asset Management für die etablierten Partnerschaften gezielt für diese zugeschnittene Vertriebs- und Marketingaktivitäten. „Wir haben uns im Marketing auf unsere attraktiven und bewährten Bausteine für einen Core-Satellite Ansatz fokussiert, im letzten Jahr insbesondere im Core-Bereich mit globalen Dividendenaktien“, erläutert Beatrix Vogel, Leiterin Marketing & PR bei J.P. Morgan Asset Management.

Zudem wurde weiter daran gearbeitet, die Vertriebspartner in allen Phasen der Investmententscheidung zu unterstützen – von Schulungen zum Kapitalmarktwissen über Produktinformationen bis hin zu verständlichen, für Endkunden nutzbaren Marketingdokumenten. „Es ist uns ein großes Anliegen, Verständnis für die Faktoren zu schaffen, die auf die globalen Märkte Einfluss nehmen und damit auch das Anlegerverhalten prägen. Deshalb unterstützen wir kontinuierlich den Aufbau von Finanzmarktwissen, damit die Entscheidungsfindung professionell und risikobewusst erfolgen kann. So arbeiten wir immer auch daran, innovative Möglichkeiten für die Unterstützung des Vertriebsgesprächs zu bieten, seien es Videos, digitale Informationen oder Online-Tools – zum Beispiel auch für Endkunden zur Unterstützung der Kampagne ‚Vom Sparen zum Anlegen‘“, führt Beatrix Vogel aus.

Im Zuge dieser Kampagne stand auch weiterhin das Thema Nachhaltigkeit im Fokus, das für viele Menschen ein Aufhänger sein kann, am Kapitalmarkt aktiv zu werden. Mit Fonds, die in zukunftsorientierte Unternehmen investieren, die Lösungen rund um den Klimawandel entwickeln, lässt sich der Wunsch nach Kapitalwachstum mit dem Wunsch „etwas Gutes mit den Ersparnissen zu tun“, verbinden. So steht auch weiterhin das Thema „Frauen und Geldanlage“ im Fokus, denn hier besteht weiterhin noch Nachholbedarf, die finanzielle Zukunft zu sichern, was eine sehr große Chance für die Beratung darstellt.

Eine nachhaltige Zukunft gestalten helfen

So wurden im letzten Jahr bei den neu aufgelegten Fonds zwei Schwerpunktthemen verfolgt: Nachhaltigkeit und aktive ETFs. Mit dem JPMorgan Funds – Climate Change Solutions Fund wurde Ende 2021 der erste Artikel-9-Fonds der Gesellschaft aufgelegt, der in zukunftsorientierte Unternehmen investiert, die Lösungen gegen die Ursachen des Klimawandels entwickeln und skalieren. Für den Fonds wird Künstliche Intelligenz mit dem fundamentalen Research und dem aktiven Management der Experten kombiniert. Dieses innovative Konzept ist seit Sommer 2022 auch im ETF-Mantel verfügbar als JPMorgan ETFs ICAV – Climate Change Solutions UCITS ETF.

Im November 2022 kam der erste Artikel-9-Anleihenfonds dazu, der JPMorgan Funds Green Social Sustainable Bond Fund, der seit Anfang März 2023 auch als ETF investierbar ist (JPMorgan ETFs (Ireland) ICAV – Green Social Sustainable Bond UCITS ETF). „Die Strategie investiert in verschiedene nachhaltige Bereiche, also neben ‚grünen‘ Anleihen auch in das stark wachsende Segment der Anleihen, die auf soziale Kriterien fokussieren. Dank ausgewiesener Researchkapazitäten und globaler Kompetenzen ermöglicht diese aktive Strategie Zugang zu diesem interessanten und stark wachsenden Anleihensegment“, erläutert Alexandra Stejskal, Leiterin Wholesale Sales bei J.P. Morgan Asset Management.

„Beide Fonds profitieren von der langjährigen Expertise der jeweiligen Investment-Teams und vor allem von unserer immer größeren Expertise in Sachen Nachhaltigkeit. Das Sustainable-Investment-Team, das die verschiedenen ‚Investment Desks‘ unterstützt, ist inzwischen auf über 30 Expertinnen und Experten angewachsen“, führt Alexandra Stejskal aus.

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Der Begriff ist inzwischen zu einem Synonym für Veränderung geworden: „Zeitenwende“.

Doch nicht nur im Politischen ist die Rede davon. Denn im Zuge von Krieg und Lieferengpässen begann die Inflation, getrieben von Energiepreisen, in den letzten Monaten massiv zu steigen und wirkte sich auf alle Lebensbereiche aus. Könnte es für Anleger nun eine logische Folgerung sein, langfristig etwa auf Energiewerte zu setzen, um Renditechancen zu erhöhen? Die Hamburger Sutor Bank hat in einer Auswertung untersucht, inwieweit sich Performances ausgewählter Branchen und Investmentstile in den letzten fünf Jahren verändert haben. Dazu hat die Bank neun Branchen- sowie zwei Investmentstil-Indizes (Growth und Value) des Indexanbieters MSCI World auf US-Dollar-Basis nach Jahren (2018 bis 2022) verglichen.

„Zwar zeigen sich von 2021 auf 2022 einige deutliche Verschiebungen in der Performance-Rangliste der Branchen. Doch ob dies ein längerfristiger Trend sein wird, bleibt abzuwarten“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Sutor Bank. Aus seiner Sicht werde es auch in den nächsten Jahren eine starke Rotation bei Branchen und Investmentstilen geben. „Auf Branchen wirken einerseits gesamtwirtschaftliche Faktoren, zum anderen branchenspezifische Entwicklungen ein. Ein fundamentaler Trend, dass einige Branchen langfristig im Vorteil gegenüber anderen sein könnten, ist nicht erkennbar. Die beste Strategie für Anleger bleibt die Diversifikation über verschiedene Branchen und Investmentstile hinweg“, erklärt Beil.

Beil sieht eine stärkere Veränderung eher im Hinblick auf Bewertungsmaßstäbe. Nachdem klassische fundamentale Bewertungsmaßstäbe wie KGV oder Dividendenrendite in den letzten Jahren bei vielen Wachstumswerten in den Hintergrund gerückt seien, ändere sich dies nun.

Energie und Value rotierten schon 2021 in der Rangliste nach oben

Der Vergleich zeigt, dass von 2021 auf 2022 Versorgerwerte in der Performance-Liste weit nach oben gesprungen sind, auch Basiskonsumgüter kletterten nach oben. IT- und Growth-Werte rutschten hingegen weiter nach hinten. Noch schlechter als IT- und Growth-Werte schnitten 2022 Nicht-Basiskonsumgüter ab. Hier zeigen sich aus Sicht von Mathias Beil vor allem die Auswirkungen der gestiegenen Inflation, da Konsumenten aufgrund höherer Ausgaben für Energie und Lebensmittel vor allem bei Nicht-Basiskonsumgütern gespart haben – wie etwa Autos, Bekleidung, Uhren und Schmuck oder auch Hotelübernachtungen. Nicht erst seit 2022, sondern bereits seit 2021 stehen Energiewerte ganz oben in der Performance-Rangliste mit jeweils über 40 Prozent Wertentwicklung im Jahr – während dieses Segment 2020 mit minus 30 Prozent noch weit abgeschlagen am Ende der Vergleichsgruppe lag. Auch Value-Titel sind bereits seit 2021 vor Growth-Werten zu finden und liegen in der oberen Hälfte der Performance-Rangliste.

„Das Ablösen von Growth-Werten durch Value-Titel bei der Wertentwicklung ist nach einigen Jahren der Growth-Dominanz durchaus prägnant. Es werden nun kleinere Brötchen gebacken, aber dafür mit Substanz“, konstatiert Kapitalmarktexperte Beil. Für den IT-Sektor sieht Beil trotz des regelrechten Absturzes von 2021 (+30%) auf 2022 (-31%) aber keinen Beginn einer Zeitenwende ins Negative. „Viele große IT-Unternehmen trimmen ihre Prozesse und Strukturen derzeit stark auf Effizienz, gleichzeitig finden weiterhin massive Investitionen statt, etwa in KI-Technologie. Vor allem die großen Tech-Konzerne werden davon auf lange Sicht profitieren und Entwicklungen dominieren“, erklärt Mathias Beil.

„Blickt man nur auf die großen Ausschläge nach oben, könnten Anleger derzeit verleitet sein, hauptsächlich auf Energie- oder Versorgerwerte zu setzen. Doch die Erfahrung zeigt, dass es bei starken Ausschlägen nach oben schnell wieder nach unten gehen kann“, sagt Beil. Gerade in der Energiebranche stecke eine sehr hohe Dynamik, einerseits durch die Transformation weg von fossilen Quellen, andererseits müsse weiterhin darauf gesetzt werden, um die Energieversorgung zu sichern. Zudem gebe es auch bei nachhaltigeren Energiequellen Risiken, etwa durch zunehmende Regulatorik. Interessant seien aus seiner Sicht eher Werte, die weniger Ausschläge zeigten und relativ kontinuierlich in der oberen Hälfte der Rangliste stehen – wie etwa Healthcare.

Comeback fundamentaler Bewertungsmaßstäbe

Beim Ansetzen von Bewertungsmaßstäben erkennt Mathias Beil eine Gegenbewegung. Solide Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Dividendenrendite seien aus seiner Sicht in den letzten Jahren bei vielen Investoren stärker in den Hintergrund geraten. „In der Ära der Wachstumswerte stand weniger die klassische Bilanzbewertung im Vordergrund, sondern vielmehr die Wachstumsprognose. Viele Unternehmen konnten diese Prognosen letztlich jedoch nicht erfüllen“, erklärt Beil. Das Comeback der fundamentalen Bewertung führe in der Konsequenz auch zu weniger Übertreibung an den Märkten und damit zu mehr Stabilität an der Börse.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern

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Sutor Bank GmbH, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Die Sauren Fonds-Service AG wurde aktuell mit dem Deutschen Fondspreis 2023 für herausragende Service-Qualität ausgezeichnet.

Aus einer Gesamtzahl von 164 Fondsgesellschaften erreichte sie den beachtlichen 2. Platz bei dem von FONDS professionell vergebenen und begehrten Service-Award.

„Wir möchten uns bei allen Vertriebspartnern bedanken, die für uns gestimmt haben. Die Auszeichnung ist für uns Ehre und Ansporn zugleich, Ihnen auch zukünftig eine hervorragende Unterstützung zu bieten“, freut sich Vertriebsvorstand Ansgar Schraud und ergänzt: „Der Gewinn des Awards ist eine Bestätigung unserer Arbeit und unserer gelebten Service-Orientierung – nicht nur für uns im Vertrieb sondern für das gesamte Team hier bei Sauren.“

Als Basis der Auswertung diente eine Leserbefragung, an der sich mehr als 6.000 Berater und Finanzprofis beteiligt haben. Die Höchstauszeichnung mit dem Qualitätsurteil „herausragend“ erhalten dabei nur die besten drei Gesellschaften.

„Insbesondere als eher kleine und spezialisierte Investmentboutique einen Platz auf dem Siegerpodest zu erreichen, zeigt auch, dass wir unseren Vertriebspartnern gute und für sie relevante Informationen bereitgestellt haben. Mit der «Investmentwelt im Wandel» und der «Zinsfalle» haben wir ein im letzten Jahr für unsere Partner wichtiges Thema beleuchtet“, erklärt Unternehmensgründer Eckhard Sauren und hebt hervor: „Unsere Vertriebspartner haben sicherlich auch honoriert, dass wir ihnen im herausfordernden Jahr 2022 insbesondere mit unseren modernen Multi-Asset-Fonds überzeugende Lösungen anbieten konnten.“

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Sauren Fonds­Service AG, Im MediaPark 8 (KölnTurm), D­-50670 Köln Tel.: 0221 / 650 50 ­ 0, Fax: 0221 / 650 50 ­ 120, www.sauren.de

Union Investment bietet ab sofort den Rentenlaufzeitfonds „UniEuroRenta Unternehmensanleihen 2028“ an, mit dem Anleger von den Chancen weltweiter Unternehmensanleihen profitieren können.

Die Zeichnungsfrist dauert vom 27. Februar bis 29. März 2023. Die Auflegung findet am 30. März 2023 statt. Laufzeitende ist der 15. September 2028.

Der „UniEuroRenta Unternehmensanleihen 2028“ ermöglicht es Anlegern, breit gestreut in ein Euro-Rentenportfolio mit fester Laufzeit zu investieren. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmensanleihen weltweiter Emittenten mit Investmentgrade-Rating. Daneben werden maximal 20 Prozent des Fondsvermögens in Hochzinsanleihen angelegt. Als Beimischung können auch Anleihen von Emittenten aus osteuropäischen Schwellen- bzw. Entwicklungsländern erworben werden. Für das Portfolio kommen ausschließlich Papiere in Frage, deren Laufzeit spätestens mit Fälligkeit des Fonds endet. Dadurch wird das Risiko von Zinsanstiegen und den damit verbundenen Kursrückgängen zum Laufzeitende begrenzt.

Unternehmensanleihen bieten wieder attraktive Renditechancen

Steigende Zinsen haben an den Rentenmärkten zu einem signifikanten Renditeanstieg geführt. „Hierdurch eröffnen sich wieder attraktive Anlagemöglichkeiten für Investoren. Unternehmensanleihen mit guter Bonität rentieren aktuell so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr“, sagt Fondsmanager Vincent Ehlers.

Der „UniEuroRenta Unternehmensanleihen 2028“ eignet sich für Anleger, die die Ertragschancen von weltweiten Unternehmensanleihen nutzen möchten. Dazu sollten sie ihr Kapital mittelfristig anlegen wollen bzw. einen Anlagehorizont bis zum Laufzeitende des Fonds mitbringen und mäßige Wertschwankungen akzeptieren. Der Einstieg ist nur über eine Einmalinvestition während der Zeichnungsphase möglich.

Vorzeitiger Verkauf möglich

Die Laufzeit des „UniEuroRenta Unternehmensanleihen 2028“ endet am 15. September 2028. Anleger können aber auch während der Laufzeit jederzeit Fondsanteile veräußern. Es ist allerdings vorgesehen, dass bei einem vorzeitigen Verkauf eine Dispositionsgebühr von 1,0 Prozent des Anteilwertes erhoben wird, die dem Fondsvermögen gutgeschrieben wird. Dieser Rücknahmeabschlag entfällt am Laufzeitende.

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Asset Management Holding AG, Weißfrauenstraße 7, Tel: 069-2567-264160311, Frankfurt am Main, www.union-investment.de

Ist es sinnvoll, sich auf Ereignisse vorzubereiten, die zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich sind? 

Ja, sagt Christopher Teschmacher, Fondsmanager bei Legal & General Investment Management (LGIM), zumindest wenn sie gravierende Auswirkungen auf Märkte und Portfolios haben können:

„Im Gegensatz zu den sogenannten schwarzen Schwänen – wirklich unvorhersehbare Ereignisse, gegen die man sich nur schwer absichern kann – sind graue Schwäne Risiken, die bei der Strukturierung eines Portfolios durchaus berücksichtigt werden können.

2022 war ein außergewöhnliches Jahr: Ein Jahr der grauen Schwäne, wenn es je eines gegeben hat! Wir erlebten aggressive Zinserhöhungen, Krieg in Europa, die Abschottung Chinas, eine Energiekrise und hohe Inflation.

Viele Ereignisse, die 2022 eintraten, waren Anfang des Jahres zwar als unwahrscheinlich einzustufen gewesen, aber sie waren nicht unvorhersehbar: ein Rückgang der Covid-Impfungen, Russlands Einmarsch in der Ukraine, die Wechselkurs-Parität zwischen Euro und US-Dollar, zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem US-Wachstum, der Zusammenbruch des Kryptowährungsmarktes auf unter eine Milliarde US-Dollar und nicht zuletzt: die Verbreitung einer neuen Covid-Variante.

Die Kombination der dramatischen Ereignisse führte 2022 zu einer negativen realen Performance in allen wichtigen Anlageklassen mit Ausnahme von Rohstoffen, wobei die Korrelation zwischen Anleihen und Aktien so positiv ausfiel wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

2023 – ein dystopisches Jahr?

Die grauen Schwäne dieses Jahres haben einen stärker dystopischen Charakter als in den Vorjahren. Cyberangriffe kommen immer öfter vor und verschaffen ihren Urhebern oft Zugang zu sensiblen Informationen. Wenn sie sich häufen, ist es nicht schwer vorstellbar, dass die Auswirkungen auf die Finanz- und Realwirtschaft übergreifen.

Ein weiteres Risiko ist die Beschädigung lebenswichtiger unterseeischer Internetkabel. Sie könnte dazu führen, dass große Finanzinstitute oder Börsen vorübergehend ausfallen und alternative Quellen für den Internetzugang finden müssten.

Wie geht es auf der geopolitischen Bühne weiter? Im Ukrainekrieg scheint leider vieles denkbar. Auch eine Beteiligung der NATO am Ukraine-Russland-Krieges kann – zumindest theoretisch – nicht ausgeschlossen werden. Die Spannungen zwischen China und Taiwan könnten ebenfalls zunehmen und in einen offenen Konflikt münden.

Anleger sollten die potenziellen Auswirkungen derartiger Ereignisse auf ihr Portfolio analysieren und Strategien zur Risikominderung prüfen. Weitere graue Schwäne, die wir für 2023 ins Auge fassen:

  • Stagflation in den USA in mindestens einem Quartal: Sowohl der Verbraucherpreisindex als auch die Arbeitslosigkeit stehen bei mehr als fünf Prozent
  • Rohöl der Sorte Brent kostet 200 US-Dollar pro Barrel
  • Die Immobilienpreise in Großbritannien fallen um mehr als 15 Prozent von ihrem Höchst- auf den Tiefststand
  • Mehr als 500 Börsengänge bringen den US-Primärmarkt zurück auf Höchstwerte
  • Nordkorea tritt in einen bewaffneten Konflikt mit Südkorea/Japan ein
  • Eines oder mehrere Länder stoßen einen EU-Austritts-Prozess an
  • In mindestens einem europäischen Land setzt die Regierung eine Lebensmittelrationierung durch“

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Legal & General Deutschland, Service­ GmbH, Richmodstr. 6, 50667 Köln, Tel: 0221/92042­225, Fax: 0221/92042­301, www.legal­and­general.de

Kommentar von Robert Schramm-Fuchs, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Die Gesamtinflation in der Eurozone fiel im Jahresvergleich um weniger als die erwarteten 0,1 Prozentpunkte auf 8,5 %. Der Rückgang war im Grunde nur auf die sinkende Energieinflation zurückzuführen. Angesichts des weltweit empfindlichen Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage, das durch die strukturell hohe Angebotsdichte, die wieder steigende Nachfrage Chinas und die geopolitischen Risiken gefährdet ist, ist diese Entwicklung mit Vorsicht zu betrachten. Mehr als 60 % des Anstiegs der Kerninflation waren auf die höhere Dienstleistungsinflation zurückzuführen, die in der Regel recht hartnäckig ist. Der Beitrag der Wareninflation zur Kerninflation war geringer, aber der Anstieg selbst war angesichts der jüngsten Rückgänge bei den Energiepreisen, den Frachtkosten und der allgemein nachlassenden Lieferengpässe eine positive Überraschung. Die Kerninflation (ohne Energie) in der Eurozone weist sehr ähnliche Werte wie in den USA auf, doch ist der Zinsunterschied immer noch recht groß. Wir können daher nur wiederholen, was wir zu den Daten des letzten Monats gesagt haben – den Zentralbanken gehen die Ausreden, die ihnen die makroökonomischen Daten liefern, sicher nicht aus, um ihren geldpolitischen Straffungskurs fortzusetzen. Die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank in zwei Wochen dürfte wieder von den Falken dominiert werden, da die Inflationszahlen in fast allen wichtigen Ländern der Eurozone überrascht haben.

Für die Aktienmärkte bedeutet die anhaltende Inflation und das Ausbleiben eines Kurswechsels der Zentralbanken unseres Erachtens weiterhin eine Outperformance von Value-Titeln gegenüber höher bewerteten Wachstumswerten. Und damit eine anhaltende Outperformance Europas als wesentlich günstigerem „Value“-Markt gegenüber dem US-Aktienmarkt. Letztendlich wird die deutliche geldpolitische Straffung angesichts der üblichen Verzögerungen von bis zu einem Jahr erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Dies wird dann der Moment sein, in dem Aktien nicht mehr mit einer Kehrtwende, sondern mit einer Pause der Zentralbank rechnen können. Dies sollte ein gutes Risk-on-Signal sein.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Femtech ist ein relativ junger Subsektor in der Healthcare-Branche.

Andreas Dittmer, Produkt- und Client Portfolio Manager bei der Apo Asset Management GmbH (apoAsset) erklärt, warum in diesem Bereich große Wachstumsmöglichkeiten für Unternehmen sowie Anlegerinnen und Anleger schlummern.

Die Medizin wird gewissermaßen weiblich: Bei Femtech, einer Wortschöpfung aus den beiden Begriffen Female und Technology, handelt es sich um einen noch jungen Bereich in der Medizintechnik. Im Kern geht es um neue Technologien, Programme und Services, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind. Eigentlich ist es erstaunlich, dass es diesen Bereich noch nicht länger gibt.

Immerhin kommen Frauen auf einen Anteil von rund 50 Prozent an der Weltbevölkerung. Gleichzeitig unterscheiden sich abhängig vom Geschlecht in zahlreichen Bereichen die Anforderungen an die medizinische Versorgung erheblich. Schließlich gelten Frauen als gesundheitsbewusster als Männer. Interessanterweise wurden im Bereich der Medikamentenentwicklung die meisten Präparate für weiße Männer in der westlichen Welt entwickelt. In der Anwendung zeigt sich, dass diese nicht für alle Menschen gleichermaßen wirken.

Die dänische Internetunternehmerin Ida Tin gilt als Erfinderin des Begriffs Femtech. Dabei handelte es sich nicht um eine reine Wortschöpfung. Tin stellte 2016 auf der Messe TechCrunch Disrupt ihre Menstruations-App Clue vor. Die Entwicklung startete also gerade einmal vor rund sieben Jahren. Von Tin stammt das Zitat: „Ich dachte, es ist verrückt, dass wir einen Mann auf den Mond schicken können, aber wir kein Werkzeug haben, das uns hilft, die eigenen Muster unseres Körpers zu verstehen.“ Damit fiel gewissermaßen die Entscheidung, eine Zyklus-App zu entwickeln.

Femtech ist deutlich mehr als Zyklus-Tracking

Seitdem haben sich sowohl der Begriff Femtech als auch eine ganze Reihe an Innovationen aus diesem Bereich in zahlreichen Anwendungsgebieten etabliert. Allein im Bereich Zyklus-App gibt es mittlerweile weltweit mehr als 100 Programme für das Smartphone. Femtech ist jedoch deutlich umfassender.

Dazu gehören auch Themen wie Reproduktionsmedizin, Schwangerschaft, Geburt und Neugeborenenservices, Becken- und Uterusgesundheit oder Allgemeine Frauengesundheit. Dabei handelt es sich um Bereiche, die eine hohe Zahl von Frauen betreffen. In den industrialisierten Ländern haben zehn Prozent der Frauen, die schwanger werden wollen, damit Schwierigkeiten. In Deutschland haben sogar rund ein Drittel der Frauen Probleme mit den Wechseljahren. Aufgrund der hohen Verbreitung spielt auch das Thema Brustkrebs eine wichtige Rolle. Bei Femtech handelt es sich somit nicht um ein Nischenthema, sondern um einen Wachstumsmarkt, der aufgrund seines jungen Alters über enormes Potenzial verfügt.

Raus aus den Kinderschuhen

Typisch für einen jungen Bereich haben anfangs vor allem Start-ups die Femtech-Szene dominiert. Mittlerweile mischen aber auch Konzerne mit milliardenschweren Umsätzen und Börsenwerten bei dem Thema mit. Zum Beispiel Establishment Labs. Das Unternehmen aus Costa Rica ist vor allem auf die Brustästhetik und -rekonstruktion spezialisiert. Konkret geht es um silikongefüllte Brust- und Körperimplantate. Seit 2010 hat Establishment Labs bereits mehr als 2,5 Millionen Implantate an plastische Chirurgen in mehr als 80 Ländern geliefert. Nach der rasanten Aktienrally der vergangenen Jahre kommt das Unternehmen mittlerweile auf einen Börsenwert von rund 1,6 Milliarden Euro (Stand: 28.02.2023). Die Implantate von Establishment Labs gelten als Hightech- Medizinprodukte.

Oder Richter Gedeon. Das Unternehmen bekannt als Generikahersteller aus Ungarn bietet nach eigenen Angaben Frauen jeder Altersgruppe hochwirksame, sichere und preislich erschwingliche Präparate in allen relevanten Indikationen der Frauengesundheit an. Das Biotech-Unternehmen kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 3,8 Milliarden Euro.

InMode aus Israel schafft es immerhin auf einen Börsenwert von 2,9 Milliarden Euro. Das Unternehmen entwickelt und verkauft auf Hochfrequenz (RF) basierende Technologien, die bei Schönheitsbehandlungen eingesetzt werden. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Verfahren benötigen die Behandlungen mit InMode nur eine lokale Betäubung, sind narbenfrei und in der Regel günstiger.

Rasante Entwicklung

Zurück zu Ida Tin. Mittlerweile nutzen weltweit in mehr als 190 Ländern rund elf Millionen Frauen die Zyklus-App Clue. Das Beispiel zeigt, welches Potenzial im Bereich Femtech steckt. Der Healthcaremarkt insgesamt zeichnet sich seit Jahren durch ein robustes und weitgehend konjunkturunabhängiges Wachstum aus. Zu den wesentlichen Treibern zählen das weltweite Bevölkerungswachstum und eine Vielzahl von Innovationen. Beim Bereich Femtech kommt dazu, dass das Thema Frauengesundheit bis vor wenigen Jahren völlig vernachlässigt wurde. Es besteht somit ein enormer Nachholbedarf. Und der Innovationszug hat hier gerade erst Fahrt aufgenommen.

Über Andreas Dittmer, Apo Asset Management GmbH (apoAsset)

Andreas Dittmer ist Produkt- und Client Portfolio Manager der Apo Asset Management GmbH (apoAsset). Zuvor war er Vertriebsdirektor für institutionelle Kunden und bekleidete über viele Jahre die Position als Fondsmanager für europäische Aktienmarktkonzepte, zunächst bei der Westfalenbank, dann bei der apoAsset. Andreas Dittmer verfügt über 26 Jahre Investmenterfahrung und hat im Laufe seiner Karriere viele erfolgreiche semi- passive und quantitative Auswahlverfahren für den Aktienbereich entwickelt. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann erlangte er seine akademische Fundierung zum Betriebswirt an der IFM, Essen.

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Apo Asset Management GmbH, Richard-Oskar-Mattern-Str. 6, 40547 Düsseldorf, Tel: (02 11) 86 32 31 0, www.apoasset.de

Für viele Menschen wird es im Alter schwierig, finanziell “über die Runden” zu kommen.

Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ist fast ein Fünftel derjenigen, die eine gesetzliche Rente beziehen, von Altersarmut betroffen. Die hohe Inflation sorgt nun dafür, dass noch weniger Menschen privat vorsorgen können, da in vielen Lebensbereichen hohe Zusatzkosten gestemmt werden müssen.

Besonders bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut ausgeprägt, wie eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management unter 1.000 Frauen sowie 992 Männern in Deutschland von 2022 zeigt. Nicht zu Unrecht, denn bei vielen Frauen sorgen etwa Unterbrechungen oder Verkürzung der Erwerbstätigkeit infolge von Erziehungs- oder Betreuungsaufgaben für weniger Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse, und gleichzeitig weniger Möglichkeiten für die private Vorsorge. Nicht zuletzt arbeiten Frauen häufiger in geringer bezahlten Berufen und müssen nach wie vor mit einer niedrigeren Bezahlung als Männer rechnen. Dem “Gender Pay Gap” verleiht der heutige “Equal Pay Day” Ausdruck.

Sorge vor Altersarmut bei Frauen deutlich höher als bei Männern

Die Sorge vor Altersarmut ist bei Frauen entsprechend deutlich stärker ausgeprägt als bei Männern: Jede zweite Frau (48 Prozent) hält Altersarmut für sehr bedrohlich. Nur die Sorge vor Krieg ist mit 49 Prozent größer. Die Inflation folgt mit 44 Prozent, der Klimawandel mit 35 Prozent. Bei Männern halten 34 Prozent der Befragten Altersarmut für sehr bedrohlich, nach Krieg (44 Prozent) und Inflation (40 Prozent). “Diese Antworten belegen deutlich, dass Altersarmut bei Frauen zu den drängendsten Herausforderungen zählt. Auch wenn Angst kein guter Ratgeber ist, so entsteht doch ein wichtiger Handlungsbedarf daraus. Doch nicht nur das ‘Ob’, sondern auch das ‘Wie’ einer Investition hat Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Alter”, erklärt Beatrix Vogel, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management.

Denn aus Sorge, ihre Ersparnisse zu verlieren, vertrauen Frauen weiterhin auf die trügerische Sicherheit von Sparanlagen: Die mit Abstand am weitesten verbreitete Anlageform bei Frauen ist mit 56 Prozent das Sparbuch, gefolgt von Tages- oder Festgeld sowie Lebens- und Rentenversicherungen mit je 43 Prozent. Erst mit Abstand folgen Aktien oder Investmentfonds. “Die Sorge vor Altersarmut hat bei Frauen bislang noch nicht zu einem Umdenken bei der Wahl der Anlageform geführt”, kommentiert Beatrix Vogel die Ergebnisse. Dabei sei es sinnvoll, selbst kleine Beträge am Kapitalmarkt zu investieren, um langfristig von einer besseren Rendite als bei einer Sparanlage profitieren zu können, die in Zeiten hoher Inflation einer schleichenden Entwertung ausgesetzt ist.

Nur 22 Prozent der Frauen nutzen Aktien – im Gegensatz zu 40 Prozent der Männer

So setzt mit 22 Prozent bisher nur rund jede fünfte befragte Frau auf Aktien bei der Geldanlage. Auf Investmentfonds und ETFs, die Anlagen über mehrere Werte streuen, setzen 27 Prozent. Bei Männern sieht das Bild anders aus: Zwar ist das Sparbuch mit 46 Prozent auch bei ihnen weit verbreitet, doch folgen direkt dahinter gleichauf Tages- oder Festgeld sowie Aktien mit jeweils 40 Prozent.

“Trotz mehr als einem Jahrzehnt des Niedrigzinsumfelds ist und bleibt das Sparbuch der Deutschen liebste Anlageform. Doch trotz steigender Zinsen sind die Sparanlagen nicht sinnvoll, um für das Alter vorzusorgen”, erklärt Beatrix Vogel. Tages- oder Festgeld sollten vielmehr genutzt werden, um Geld für kurzfristige Eventualitäten zu parken. “Die Inflation ist immer noch überdurchschnittlich hoch, was auch noch eine Weile so bleiben könnte. Ein Ausgleich ist mit Zinsen bis auf weiteres kaum möglich. Wer seine Ersparnisse für das Alter vermehren möchte, kommt an Aktien und Investmentfonds nicht vorbei, weil durch die Beteiligung am Produktivkapital am ehesten ein Inflationsausgleich möglich ist”, sagt Beatrix Vogel. Sie führt aus, dass bei der langfristigen Anlage für die Altersvorsorge die gefürchteten Marktschwankungen weniger stark ins Gewicht fallen, was auch vorsichtige Anlegerinnen beruhigen helfen sollte.

Regelmäßig schon mit kleinen Beiträgen zum Ziel

Und auch ein weiteres Vorurteil kann Beatrix Vogel entkräften. Wer investiert, muss nicht reich sein, in Investmentfonds oder ETFs lässt sich bereits mit geringen Beträgen investieren. “Wer mehr Geld als nötig etwa auf dem Tagesgeldkonto liegen hat, sollte ein Umschichten in eine Fondsanlage prüfen. Als Faustregel gilt, nicht mehr als etwa drei Monatsgehälter als kurzfristiges Polster zurückzulegen – alles, was darüber hinaus geht, könnte für die längerfristige Anlage genutzt werden”, sagt Vogel. In Zeiten von stärkeren Marktschwankungen, wie es seit einigen Monaten der Fall ist, zögerten viele Menschen jedoch mit einem Einstieg am Kapitalmarkt. Dafür gebe es jedoch ein gutes Vorgehen: “Einen größeren Betrag in kleinere Häppchen aufzuteilen ist sinnvoll, weil dadurch der Angst vor einem ungünstigen Einstiegszeitraum begegnet werden kann. Wer regelmäßig investiert, kauft mal zu höheren und mal zu niedrigeren Preisen. Kursschwankungen werden dadurch geglättet”, erklärt Expertin Vogel. Wichtig sei, so früh wie möglich einen ersten Schritt zu wagen, und seien es nur 50 Euro pro Monat – damit könnte sukzessive Vertrauen in Investmentanlagen aufgebaut werden, um später weiter aufzustocken.

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Marc Drießen hat sein Mandat als Vorstand der Engel & Völkers Capital AG mit Wirkung zum 28.2.2023 niedergelegt, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen.

Er wird den Gesellschaftern des Unternehmens bis mindestens Mitte des Jahres in beratender Funktion zur Verfügung stehen. Anja Steffens übernimmt die alleinige Führung der Engel & Völkers Capital AG. Bis zum Ausscheiden von Marc Drießen hatte dieser die Engel & Völkers Capital AG als CEO gemeinsam mit Anja Steffens geführt, die nun den eingeschlagenen Weg weiter fortführen wird.

Robin Frenzel, der Aufsichtsratsvorsitzende der Engel & Völkers Capital AG, sagt: „Mit Marc Drießen verlässt uns eine von uns allen äußerst wertgeschätzte Führungspersönlichkeit. Ich danke ihm im Namen des gesamten Aufsichtsrats für die Übernahme der Verantwortung in einem überaus fordernden Marktumfeldes und die Weiterentwicklung der Engel & Völkers Capital AG. Wir bedauern seinen Wunsch, sich einer neuen Herausforderung zu stellen, und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Mit Anja Steffens haben wir eine erfahrene Expertin für die erfolgreiche Weiterentwicklung unserer Produktstrategie. Sie wird die Engel & Völkers Capital AG erfolgreich durch die aktuellen Herausforderungen des Marktes steuern. Wir wünschen ihr dafür viel Erfolg.“

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Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien für Vermittler:Innen und Berater:Innen – Innovative, ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen

Unabhängige Versicherungs- und Finanzanlagenvermitter:innen konnten ihren durchschnittlichen Gewinn von 64.100 € im Jahr 2021 auf ca. 75.000 € im Jahr 2022 steigern. Diese Werte ergeben sich aus dem aktuellen 15. AfW-Vermittlerbarometer. Ihren durchschnittlichen Umsatz gaben die Vermittlerinnen und Vermittler für das Jahr mit 196.000 € an. Doch wie geht es weiter mit dem Provisionsvertrieb? Diese Frage stellt sich aktuell in Brüssel und liegt wie ein Damoklesschwert über der Branche. Die Verbände laufen Sturm gegen die EU-Pläne für ein Provisionsverbot. Lesen Sie dazu mehr in dieser Ausgabe.

Für die meisten Deutschen ist eine faire und unabhängige Beratung das wichtigste Kriterium beim Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung über einen Vermittler. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Und ein neuer Standard unterstützt
in der Anlageberatung. Die im Juni 2022 veröffentlichte DIN 77223 unterstützt Finanzberater, ein Risikoprofil von Privatanlegern einfach und standardisiert zu erarbeiten.

Dazu werden viele spannende Fragen in dieser Ausgabe beantwortet, wie z.B.: Welche Themen die Kunden der Finanzberater an meisten bewegen? Was wollen Kunden wirklich? Berater oder Verkäufer: Woran Anleger Qualität in der Finanzberatung erkennen? Was sind die wichtigsten Kennzahlen für die Fondsauswahl? Welche Versicherer bieten den besten Maklerservice? Wie nutzen Maklerunternehmen Social Media?
Kennen Sie den richtigen Weg, beim Verkauf eines Maklerunternehmens das perfekte Ergebnis zu erzielen? Was ist besser? Eine Einmalzahlung in Höhe von 1,2 Mio. EUR sofort oder eine Maklerrente von in Summe 250.000 EUR im ersten Jahr? Für welches der Angebote würden Sie sich entscheiden, wenn Sie Ihren Maklerbestand verkaufen wollten? Antworten gibt Andreas W. Grimm, Geschäftsführer Resultate Institut, in seinem Beitrag.

2023 – das Jahr der Fondsvermögensverwaltung. Seit langem dürfte es im Kapitalanlagesegment wohl nicht mehr einen so klaren Produkttrend wie in diesem Jahr gegeben haben. Vermutlich zuvor zuletzt im Jahr 2008, wo der Gesetzgeber mit den Dachfonds eine Art „steuerliche Universalverpackungslösung“ bevorzugt hatte. In 2023 trifft ähnliches auf das Rund-um-Sorglos-Paket der Investmentwelt, die Fondsvermögensverwaltung, zu. Nur die Gründe dafür sind dieses Mal anders gelagert und noch vielschichtiger, beschreibt Dirk Fischer, Geschäftsführer der Multi-Manager GmbH in seinem Artikel.

Von der weltweiten Coronakrise hat besonders der Logistikmarkt profitiert. Der Markt für Paketversand wächst rasant und mit ihm die Nachfrage der Branche nach Wechselkoffern in die auch Anleger investieren können. Einen Einblick gibt das Interview mit Solvium Capital in dieser Ausgabe.

Die Tokenisierung von Finanzdienstleistungen wird die nächsten Jahre die Branche komplett verändern. Hin zu mehr Transparenz. Alles geht schneller, einfacher, effektiver, weiß Peter Härtling, Inhaber der Deutschen Gesellschaft für Ruhestandsplanung.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre mit den aktuellen Entwicklungen, Studien, Umfragen, News und rechtlichen Themen rund um den Vertrieb in der Versicherungs- und Finanzbranche.

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Wachstumsverlangsamung für 2023 wahrscheinlich 

  • Globale Dividenden stiegen 2022 stark an – um 8,4 % auf einen Rekordwert von 1,56 Billionen US-Dollar; das bereinigte Wachstum betrug 13,9 %
  • In zwölf Ländern wurden Rekordausschüttungen verzeichnet, und 88 % der Unternehmen erhöhten ihre Dividenden oder hielten sie konstant
  • Deutsche Unternehmen trugen 2022 mit einem Plus von 33,5 % auf bereinigter Basis überproportional zum Dividendenwachstum in Europa bei
  • Die Hälfte des weltweiten Dividendenwachstums 2022 entfiel auf Öl- und Gasproduzenten sowie Finanzwerte
  • Im Vergleich zum starken 4. Quartal 2021 war das Wachstum im vierten Quartal 2022 auf bereinigter Basis immer noch um 7,8 % höher
  • Das Dividendenwachstum 2023 dürfte sich auf insgesamt 2,3 % verlangsamen, was einem bereinigten Anstieg von 3,4 % entspricht und die Gesamtsumme auf 1,60 Billionen US-Dollar ansteigen ließe
  • Laut dem Janus Henderson Global Dividend Index sind die weltweiten Dividenden im Jahr 2022 stark gestiegen. Sie stiegen um 8,4 % auf einen Rekordwert von 1,56 Billionen US-Dollar und entsprachen damit der Prognose von Janus Henderson. Bereinigt um den US-Dollar-Anstieg gegenüber den meisten Währungen sowie um niedrigere Sonderdividenden und andere technische Faktoren war das bereinigte Wachstum mit 13,9 % sogar noch stärker.

Zwölf Länder mit Rekordausschüttungen

Das weltweite Dividendenwachstum war so kräftig, dass zwölf Länder Rekordausschüttungen in US-Dollar verzeichneten. Dazu gehörten die USA, Kanada, Brasilien, China, Indien und Taiwan. Zahlreiche andere Länder, darunter Frankreich, Deutschland, Japan und Australien, verzeichneten Rekorde in ihren Landeswährungen.

Die Hälfte des weltweiten Dividendenwachstums 2022 entfiel auf Öl- und Gasproduzenten sowie Finanzwerte

Die Dividendenentwicklung im Jahr 2022 wird am deutlichsten, wenn man die sektoralen Trends betrachtet. Die steigenden Energiepreise führten dazu, dass die Öl- und Gasproduzenten ihre Ausschüttungen um zwei Drittel erhöhten, und zwar sowohl durch regelmäßige Ausschüttungen als auch durch einmalige Sonderdividenden. Sie trugen fast ein Viertel zum weltweiten Dividendenanstieg 2022 bei. Die Ausschüttungen wurden fast überall erhöht, wobei die Unternehmen der Schwellenländer das stärkste Wachstum verzeichneten.

Banken und andere Finanzwerte, insbesondere in den USA, Großbritannien und Europa, trugen ein weiteres Viertel zum Jahreswachstum bei und knüpften damit an die starke Erholung der Dividenden nach der Pandemie im Jahr 2021 an. Darüber hinaus sorgten hohe Frachtkosten bei Transportunternehmen weltweit für Auftrieb, während die steigende Nachfrage und die höheren Preise für Autos und Luxusgüter dazu führten, dass diese Sektoren die wichtigsten Treiber für das Dividendenwachstum in Europa waren. Dagegen führten niedrigere Rohstoffpreise dazu, dass die Ausschüttungen im Bergbau von ihrem Rekordhoch 2021 zurückgingen.

Trotz einiger klarer Sektorengewinner war das Wachstum dennoch breit gestreut – weltweit erhöhten 88 % der Unternehmen ihre Dividenden oder hielten sie konstant.

Zwei Drittel des deutschen Dividendenwachstums entfielen auf die Automobilhersteller, die ihre Ausschüttungen aufgrund steigender Gewinne deutlich anhoben

„Deutsche Unternehmen trugen 2022 mit einem Plus von 33,5 % auf bereinigter Basis überproportional zum Dividendenwachstum in Europa bei“, erklärte Daniela Brogt, Head of Sales für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson Investors. Und weiter: „Mercedes übernahm zum ersten Mal seit 2018 wieder den Spitzenplatz in Deutschland. Allerdings gab es in fast allen Sektoren Zuwächse. 97 % der deutschen Unternehmen in unserem Index erhöhten ihre Ausschüttungen oder hielten sie konstant. Die in Euro gezahlte Gesamtsumme von 43,3 Mrd. EUR übertraf den Höchststand von 2018, auch wenn sie aufgrund der Euro-Schwäche in US-Dollar gerechnet niedriger war.“

In den Schwellenländern, im asiatisch-pazifischen Raum ohne Japan und in Europa stiegen die Dividenden auf bereinigter Basis um rund ein Fünftel

Geografisch betrachtet stiegen die Dividenden in den Schwellenländern, im asiatisch-pazifischen Raum ohne Japan und in Europa auf bereinigter Basis um etwa ein Fünftel. Das Wachstum in den USA war weniger als halb so hoch wie in den übrigen Ländern. Dies lag vor allem daran, dass die USA weniger von einigen der großen Sektortrends des Jahres 2022 beeinflusst wurden, aber auch daran, dass die US-Dividenden während der Pandemie sehr stabil waren und sich daher weniger stark erholten. Dennoch lag das US-Wachstum über seinem langfristigen Durchschnitt. Das Gesamtwachstum in Japan wurde durch den schwachen Yen erheblich beeinträchtigt, doch stiegen die Dividenden auf bereinigter Basis um ein Sechstel. In Großbritannien stiegen die Dividenden um 12,1 %.

Verglichen mit dem starken vierten Quartal 2021 war das Wachstum im vierten Quartal 2022 auf bereinigter Basis dennoch um 7,8 % höher

Im vierten Quartal verlangsamte sich das weltweite Dividendenwachstum auf 7,8 % auf bereinigter Basis. Dies war dennoch ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass das vierte Quartal 2021 durch Nachholzahlungen aufgrund von Kürzungen während der Pandemie, insbesondere in Europa, begünstigt wurde, was es zu einem schwierigen Vergleichszeitraum macht. Es gab auch Anzeichen für den Einfluss höherer Zinssätze auf die Bereitschaft der Unternehmen, ihre Dividenden zu erhöhen – in den USA zum Beispiel verlangsamte sich das Dividendenwachstum im vierten Quartal auf 5,5 %.

Janus Henderson prognostiziert für das Jahr 2023 ein langsameres Wachstum mit Zahlungen in Höhe von 1,60 Billionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 2,3 % auf Gesamtbasis und einem bereinigten Anstieg von 3,4 %.

Jane Shoemake, Client Portfolio Manager für Global Equity Income, sagte: “Trotz galoppierender Inflation, Zinserhöhungen, Krieg und sinkender Vermögenspreise im Jahr 2022 stiegen die Dividenden weltweit weiter an und verdeutlichten damit ihre Bedeutung für Anleger weltweit. Die globalen Dividenden haben sich nach der Pandemie vollständig erholt und die Ausschüttungen haben wieder ihren historischen Trend erreicht. Angesichts des Ausmaßes der durch Corona verursachten wirtschaftlichen Beeinträchtigungen ist dies eine erstaunliche Entwicklung.

Für das kommende Jahr sind die Dividendenaussichten noch ungewiss. Inflation, das Ausmaß weiterer Zinserhöhungen und geopolitische Risiken trüben das Bild. Der Cashflow der Unternehmen wird sowohl durch die geringere Nachfrage als auch durch die höheren Kosten für die Kreditbedienung unter Druck geraten, was den Spielraum für Dividendenwachstum einschränkt. Aus sektoraler Sicht ist es unwahrscheinlich, dass die Energiedividenden den starken Anstieg von 2022 wiederholen werden, während die Ausschüttungen im Bergbau von den jeweiligen Rohstoffpreisen abhängen werden. Allerdings dürfte die Wiedereröffnung Chinas das Wirtschaftswachstum ankurbeln, sobald die aktuelle Welle von Corona-Infektionen vorüber ist. Bei den Finanzwerten könnten die Banken dank des höheren Zinsniveaus von größeren Margen profitieren, sodass ein weiteres Dividendenwachstum durchaus möglich ist – vorbehaltlich einer umsichtigen Planung für steigende notleidende Kredite bei nachlassendem Wirtschaftswachstum.

Ausschlaggebend ist, dass Dividenden weit weniger volatil sind als Gewinne, und die globale Dividendendeckung, also das Verhältnis zwischen Gewinnen und Dividenden, derzeit hoch ist. Daher halten wir trotz aller Ungewissheiten ein weiteres Dividendenwachstum im Jahr 2023 für möglich.”

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