Von François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM

Es wird allgemein erwartet, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) auf seiner Mai-Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte (BPS) anheben wird. Die Zinssätze werden dann in dem Zielbereich liegen, den die US-Notenbanker im Dezember und März prognostiziert hatten.

Unsere Erwartungen:

  • Der FOMC wird die Zinsen um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,00 %-5,25 % anheben.
  • Präsident Jerome Powell wird für Juni eine Pause signalisieren, um die Gesamtwirkung der bisherigen geldpolitischen Straffung zu bewerten. Gleichzeitig hält er sich die Tür für weitere Zinserhöhungen offen.
  • Jerome Powell wird betonen, dass die Geldpolitik von den Inflations- und Realwirtschaftsprognosen abhängt.
  • Seine Äußerungen werden so viel Flexibilität wie möglich zulassen.
  • Powell wird bekräftigen, dass die Fed die Zinsen angesichts des Risikos einer anhaltend hohen Basisinflation länger hoch beibehalten muss und dass die US-Notenbanker in diesem Jahr nicht mit Zinssenkungen rechnen.
  • Die Fed wird ihre quantitative Straffung mit einer Geschwindigkeit von 95 Mrd. US-Dollar pro Monat fortsetzen.

Insgesamt erwarten wir, dass der FOMC im Juni eine Pause einlegen wird, um das Ausmaß der verschärften Kreditvergabestandards zu beurteilen. Es wird jedoch nicht erwartet, dass Powell signalisieren wird, dass der Straffungszyklus der Fed beendet ist: Die Wortwahl ist wichtig, da die Fed die Finanzierungsbedingungen nicht voreilig lockern möchte. Wir glauben, dass dieser Ausschuss nur begrenzte Auswirkungen auf die US-Zinssätze haben wird, auch wenn wir einräumen, dass es sich für Powell als ausgesprochen schwierig erweisen könnte, das richtige Maß zu finden.

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Kommentar von Franck Dixmier, Global CIO Fixed Income, im Vorfeld der Fed-Sitzung am 2. und 3. Mai 2023

Die jüngsten Wirtschaftsdaten machen der US-Notenbank ihre geld-politische Arbeit nicht gerade leichter. Denn die wirtschaftliche Aktivität verlangsamt sich erheblich, wie das BIP-Wachstum im ersten Quartal zeigt: Mit einer annualisierten Rate von +1,1 Prozent gegenüber Vorquartal lag das Wirtschaftswachstum unter den Erwartungen. Gleichzeitig stieg jedoch die Kerninflationsrate überraschend weiter an. Sie erhöhte sich im ersten Quartal auf 4,9 Prozent gegenüber Vorjahr, nach 4,4 Prozent im Vorquartal und einem erwarteten Anstieg von 4,7 Prozent. Dieses Niveau ist nach wie vor weit vom Preisstabilitätsziel der Zentralbank entfernt und dürfte die Fed in ihrer Überzeugung bestärken, dass eine weitere Straffung der monetären Bedingungen erforderlich ist.

Nach den bislang 475 Basispunkten (Bp.) an Zinserhöhungen seit März 2022 erwarten wir eine weitere Anhebung um 25 Bp. während der nun anstehenden Fed-Sitzung am 2. und 3. Mai. Auch an den Märkten ist ein derartiger Schritt eingepreist. Weniger klar ist jedoch, was danach kommt.

Bei ihrer Einschätzung der künftigen Inflationsdynamik wird die Fed die Verschärfung der Kreditbedingungen infolge der Schwierigkeiten bei den US-Regionalbanken berücksichtigen müssen. Der Druck auf die regionalen Banken dürfte in den kommenden Monaten zu einem erheblichen Rückgang der Kreditversorgung der Wirtschaft führen. Daher könnte die Fed neben dem Zinsschritt eine Pause im Zinserhöhungskurs avisieren, um sich Zeit zu verschaffen, um die Auswirkungen einerseits der bisherigen Straffungsmaßnahmen auf die Nachfrage und andererseits insbesondere der Anspannungen im Bankensektor auf das Kreditangebot genauer zu bewerten.

Für die Märkte würde sich dann vor allem die Frage stellen, ob es sich um eine vorübergehende Pause handelt oder um einen richtigen Schwenk in der US-Geldpolitik im Sinne eines Endes des Zinserhöhungskurses. Angesichts der aufgeführten makroökonomischen Trends würden wir zu letzterem tendieren. Ein Zinsgipfel dürfte zwar nicht als solcher angekündigt werden, er läge dann aber bei 5,25 Prozent.

Die Erwartung eines bevorstehenden Zinsgipfels wäre eine gute Nachricht für die Bondmärkte. Anlagestrategien, die auf eine Versteilung der Zinsstrukturkurve in den USA abzielen, sollten hiervon profitieren.

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Steigende Zinsen und hohe Inflation: In diesem Umfeld gibt es noch immer kritische Anleger, die europäischen Aktien den Rücken kehren.

Dabei gibt es viele europäische Unternehmen, die trotz der schwächelnden Wirtschaft wachsen können. Diese Wachstumstitel zu finden, die trotz schwierigem Makro-Umfeld aus eigener Kraft heraus wachsen, hat sich die internationale Fondsboutique Comgest zur Aufgabe gemacht. Eva Fornadi, Portfoliomanagerin für Europa-Aktien bei Comgest, gibt in Anlehnung an den New Yorker Wissenschaftler Damodaran1 Einblick in fünf wesentliche Kriterien, die Inflationsgewinner auszeichnen:

  1. Preissetzungsmacht als Schutzschild

Gängige Wirtschaftstheorien lehren uns: „Je knapper und begehrter ein Gut oder eine Leistung ist, desto größer ist die Preissetzungsmacht.“ Preissetzungsmacht bezieht sich auf die Fähigkeit von Unternehmen, höhere Preise bei ihren Kunden durchzusetzen – was in Zeiten hoher Inflationsraten von besonderer Relevanz für die Geschäftsentwicklung ist. Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht sind grundsätzlich einem vergleichsweise geringen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Sie haben bereits einen hohen Etablierungsgrad erreicht, so dass sie bei einer Preiserhöhung nicht direkt Kunden an die Konkurrenz verlieren. Damit steigen auch die Aussichten, nachhaltige Gewinne zu erzielen und Wirtschaftskrisen zu überstehen. Preissetzungsmacht spiegelt sich oft in den Wettbewerbsvorteilen wider – etwa in der Marktstruktur, im geistigen Eigentum, in einer starken Marke, in großen Investitionen zu Forschung und Entwicklung oder durch einzigartige Produkte und Dienstleistungen.

Ein Beispiel für ein Unternehmen mit Preissetzungsmacht ist Linde, Weltmarktführer für Industriegase. Energie ist für Linde die größte Kostenposition. Durch langfristige Kunden- bzw. Partner-Verträge von 15 bis 20 Jahren ist Linde in der Lage, steigende Kosten weiterzugeben. Ein weiteres Beispiel ist der globale Luxuskonzern LVMH. Einige seiner Mode-Marken konnten im Sommer 2021 die Preise teilweise erheblich erhöhen – beispielsweise schwankten sie in der Sparte „Mode und Lederwaren“ im ersten Quartal 2021 zwischen vier und sieben Prozent.

Umgekehrt gibt es unserer Erfahrung nach bestimmte Branchen, in denen Preissetzungsmacht unmöglich bzw. sehr schwierig ist – z.B. bei Banken in Europa. Diese leiden zudem häufig noch unter hohen Verlustabschreibungen und sind nicht in der Lage, regelmäßiges, vorhersehbares Gewinnwachstum zu liefern. Banken werden daher von unseren Portfolios ausgeklammert.

  1. Hohe Gewinnmargen schaffen Spielraum

Der zweite Punkt sind Gewinnmargen. Unternehmen mit hohen Gewinnmargen gelten aufgrund ihrer finanziellen Stabilität und Flexibilität als besser vor inflationsbedingten Kostensteigerungen geschützt. Wer in der Lage ist, höhere Aufschläge auf die eigenen Kosten am Markt durchzusetzen, ist gegenüber seinen Mitbewerbern klar im Vorteil. Denn wenn die Preise für Rohstoffe, Energie, Arbeitskräfte und andere Betriebskosten steigen, können Unternehmen mit höheren Gewinnmargen diese Anpassungen leichter verkraften. Ebenso: Je höher die Gewinnmarge ist, desto weniger Preisanpassungen sind erforderlich. Auch Wachstumsinvestitionen, die wichtig für das Fortbestehen des Unternehmens sind, müssen nicht eingestellt werden. Unternehmen mit niedrigeren Gewinnmargen haben hingegen weniger Spielraum und können bei Kostensteigerungen schnell in Schwierigkeiten geraten. Die 30 bis 35 Unternehmen im Europa-Portfolio von Comgest haben im Durchschnitt höhere Bruttomargen und sind so besser vor Kostendruck gefeit.

III. Vorsicht bei Fremdkapitalkosten

Ein weiteres Kriterium bilden die Fremdkapitalkosten, die auch als „Steuerrad“ für eine gute Kapitalstruktur bei einem Unternehmen gesehen werden können. Aufgrund der niedrigen Zinssätze war es in der Vergangenheit attraktiv, umfangreiche Fremdmittel aufzunehmen. Deshalb bestand die optimale Kapitalstruktur aus möglichst viel Fremdkapital in Kombination mit minimalem Eigenkapital und Nettobarmitteln. Der Einsatz von billigem Fremdkapital zur Unternehmensfinanzierung hatte jedoch einen hohen Verschuldungsgrad auf den Märkten zur Folge. Bei unseren Wachstumsstrategien liegt das Verhältnis der Nettoverschuldung zum EBITDA im Durchschnitt bei der Hälfte des Verhältnisses der Vergleichsindizes. Dementsprechend können die Qualitätswachstumsunternehmen in unseren Europa-Portfolios problemlos Wachstumsinvestitionen tätigen, da ihre Verschuldung in absoluten Zahlen und im Verhältnis zu ihren Cashflows niedrig ist.

  1. Wachstumskapital sichert Zukunft

Neben erhöhten Zinsaufwendungen ist der Zugang zu Wachstumskapital ein entscheidender Erfolgsfaktor. Denn selbstfinanzierte oder weniger kapitalintensive Geschäftsmodelle sind tendenziell weniger anfällig für schlechtere finanzielle Bedingungen. Vor diesem Hintergrund investieren wir nicht in risikobehaftete Unternehmen, sondern in resiliente Firmen, die sich bereits in einer „etablierten“ Marktphase befinden, in der nachhaltiges und selbstfinanziertes Wachstum ermöglicht wird. Demnach selektieren wir Unternehmen mit höheren Free-Cashflow-Margen, die erfahrungsgemäß potenzielle Turbulenzen auf den Refinanzierungsmärkten besser überstehen.

Ein Beispiel für eine effektive Wachstumsstrategie ist eine Unternehmensübernahme, etwa um neue Kunden zu gewinnen oder in neue Regionen zu expandieren. So hat etwa LVMH, weltweiter Branchenführer der Luxusgüterindustrie und langjährige Position in unserer Strategie, im Jahr 2017 Dior übernommen, um sein Produkt-Portfolio zu erweitern und neue Märkte zu erschließen. Diese Initiative hat maßgeblich zum Umsatzwachstum des Konzerns beigetragen.

Dem Schweizer Unternehmen Straumann, führend im Bereich der Zahnimplantate, gelang die erfolgreiche Marktpositionierung als spezialisierter Anbieter für hochwertige Premium-Zahnimplantate und die Ausweitung dieser Nische durch gezielte Akquisitionen – etwa durch die Übernahme eines brasilianischen Unternehmens, das auf Discount-Implantate spezialisiert ist, und eines Herstellers von transparenten Zahnspangen, ClearCorrect.

  1. Worst Case mitbedenken

Zu guter Letzt: Mit der hohen Inflation verschärft sich die Unsicherheit auf Anlegerseite, gleichzeitig steigen die Zinsen am Kapitalmarkt, was verheerende Auswirkungen auf junge beziehungsweise unrentable Unternehmen haben kann, zumal diese überproportional vom Niedrigzinsumfeld profitieren. Im Worst-Case-Szenario droht Unternehmen der Totalausfall. Daher setzen wir mit unseren Strategien bewusst auf ausgewählte Qualitätsunternehmen mit hoher Rentabilität, starken Cashflows und soliden Bilanzen, die ein starkes Fundament für eine langfristige Performance bilden – sowohl in Wachstums- als auch Krisenzeiten.

1 Aus „Inflation: The Disparate Effects on Company Values“ von Professor A. Damodaran, auf das vorliegende Beispiel angewandt, Mai 2022.

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Kommentar von Matt Peron, Director of Research, Janus Henderson Investors

Der US-BIP-Bericht scheint eine Konjunkturabschwächung anzuzeigen, aber hinter den Zahlen verbirgt sich eine kompliziertere Geschichte. Tatsächlich waren sowohl die Nachfrage als auch die Inflation recht stark, wobei die Lagerbestände der treibende Faktor hinter der allgemein beobachteten Schwäche waren. Dies dürfte den politischen Entscheidungsträgern und den Märkten Sorgen bereiten, denn obwohl es sich nur um eine Datenquelle handelt, zeigt sie, dass wir im Kampf um eine niedrigere Inflation noch nicht über den Berg sind. Angesichts der hartnäckigen Inflation und der niedrigeren Gewinne könnten den Märkten einige schwierige Monate bevorstehen.

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Billigung des Wertpapierprospekts durch die BaFin erfolgt

Der Vorstand der LAIQON AG (Deutsche Börse Scale, ISIN: DE000A12UP29) hat im Vorfeld der Billigung des Wertpapierprospektes durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Konditionen der Wandelschuldverschreibung 2023/28 festgelegt, deren Begebung bereits am 24. April 2023 dem Grunde nach beschlossen worden war. Die Billigung des Wertpapierprospekts (EU-Wachstumsprospekt gemäß Art. 15 der Verordnung (EU) 2017/1129) wurde am heutigen Tag durch die BaFin, welche diesen auf Vollständigkeit, Kohärenz und Verständlichkeit geprüft hat, erteilt. In diesem Zusammenhang sind die nachstehend im Abschnitt „Disclaimer“ enthaltenen Hinweise zu beachten.

Die Gesellschaft beabsichtigt die Begebung von Wandelschuldverschreibungen mit Bezugsrecht der Aktionäre und einer Laufzeit von fünf Jahren mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 20.000.000,00 in einem öffentlichen Angebot (Bezugsangebot). Wandelschuldverschreibungen, die nicht im Rahmen des Bezugsangebots (einschließlich einer Mehrbezugsoption) bezogen und zugeteilt werden, sollen im Rahmen einer Privatplatzierung (nicht öffentliches Angebot) ausgewählten Anlegern zu den gleichen Konditionen zur Zeichnung angeboten werden.

Zinskupon mit 7,0 % p.a. und Wandlungspreis von EUR 10,50

Die Wandelschuldverschreibung 2023/28 wird mit 7,0 % per annum verzinst und zu einem Bezugspreis von 100 % des Nennbetrages in Höhe von EUR 1.000,00 je Wandelschuldverschreibung emittiert. Die Zinszahlungen erfolgen halbjährlich, erstmals am 24. November 2023. Die Wandelschuldverschreibungen können nach Maßgabe der Anleihebedingungen in Aktien der Emittentin gewandelt werden, erstmals ab 3. November 2023. Es besteht keine Pflicht zur Wandlung am Ende der Laufzeit. Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf EUR 10,50 festgelegt und unterliegt nach Maßgabe der Anleihebedingungen der Wandelschuldverschreibung 2023/28 ab 2024 marktüblichen Anpassungsmechanismen (für das Jahr 2023 ist der Verwässerungsschutz hingegen ausgeschlossen). Das Bezugsverhältnis beträgt 874:1. Somit haben die Aktionäre das Recht, für jeweils 874 Aktien der Gesellschaft 1 Wandelschuldverschreibung im Nennbetrag von EUR 1.000,00 zum Bezugspreis zu beziehen. Den Aktionären wird über ihr Bezugsrecht hinaus ein Mehrbezugsrecht für diejenigen Wandelschuldverschreibungen eingeräumt, für die Bezugsberechtigte das Bezugsrecht nicht ausgeübt haben.

Bezugsfrist: 04. – 17. Mai 2023

Die Bezugsfrist zur Zeichnung der Wandelschuldverschreibung 2023/28 beginnt am 4. Mai und läuft bis zum 17. Mai 2023. Aktionäre der Gesellschaft, die an der Emission der Wandelschuldverschreibung 2023/28 teilnehmen möchten, werden gebeten, ihr Bezugsrecht innerhalb der Bezugsfrist über ihre Depotbank auszuüben.

Nicht von den Aktionären im Rahmen des Bezugsangebots (einschließlich Mehrbezugsoption) bezogene und zugeteilte Wandelschuldverschreibungen werden ausgewählten Investoren bereits parallel zum Bezugsaufruf im Rahmen einer Privatplatzierung (nicht öffentliches Angebot) zu dem festgelegten Bezugspreis und zu einer Mindestzeichnungssumme von EUR 100.000,00 angeboten. Investoren können im Rahmen der Privatplatzierung bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, Gräfelfing, die die Begebung als Emissionsbank begleitet, eine Order bis spätestens 22. Mai 2023, unter Beachtung der Mindestzeichnungssumme aufgeben.

Neben dem Wertpapierprospekt sind sämtliche für die Zeichnung der Wandelschuldverschreibung 2023/28 erforderlichen weiteren Informationen wie beispielsweise die Anleihebedingungen und das Basisinformationsblatt (PRIIPS-KID) auf der Website der LAIQON AG unter www.laiqon.ag im Bereich Investor Relations unter der Rubrik Kapitalmaßnahmen abrufbar. Interessierte Aktionäre der Gesellschaft können sich bei Fragen zur Zeichnung der Wandelschuldverschreibung 2023/28 unter ir@laiqon.com an die LAIQON AG wenden.

Dipl.-Ing. Achim Plate, Chief Executive Officer (CEO) der LAIQON AG: „Wir haben seit 2019 zielstrebig mit erfolgreichen Akquisitionen die neue LAIQON AG geformt und daneben das WealthTech LAIC als Herzstück unserer Digitalisierungsstrategie organisch aufgebaut. Dadurch konnten wie gemeldet mehrere weitere Wachstumsinitiativen, unter anderem mit der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken gestartet werden. Die Wandelschuldverschreibung 2023/28 soll uns bankenunabhängig für die kommenden Jahre durchfinanzieren und für neue Partnerschaften in unserer Wachstumsstrategie GROWTH 25 einen flexiblen Spielraum schaffen.“

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Kommentar des Portfoliomanagements zum ersten Quartal 2023   

*       Fonds schließt im ersten Quartal hinter der Benchmark, langfristige Performance intakt

*       Das Portfolio profitiert von Positionen in DSV, Mikrosoft und LVMH

*       Fokus auf langfristigem, wertorientierten Investmentansatz und strikter Titelselektion

Im ersten Quartal erschütterte eine neue Bankenkrise die Finanzwelt. Die Rohstoffpreise gaben auf breiter Front nach teils bis unter das Niveau vor dem russischen Überfall auf die Ukraine. Daneben gingen andere globale Marktnachrichten fast etwas unter: etwa die Hyperinflation im Libanon, die das Land lahmlegt, neue Richtlinien, die große koreanische Unternehmen dazu verpflichten, englischsprachige Geschäftsberichte vorzulegen, oder die endgültige aufsichtsbehördliche Genehmigung der Fusion zwischen den nordamerikanischen Eisenbahngesellschaften Canadian Pacific und Kansas City Southern. Canadian Pacific zählt zu den Top-5-Positionen im SKAGEN Global.

Fonds übertrifft seine Benchmark über ein und fünf Jahre Im ersten Quartal 2023 blieb der SKAGEN Global hinter seinem Referenzindex MSCI AC World zurück. Der Fonds investiert nach einem aktiven Value-Ansatz weltweit überwiegend in mittelgroße und große Unternehmen sowie in Nebenwerte. Die Fondsmanager Knut Gezelius und Chris-Tommy Simonsen suchen nach Aktien, deren langfristiges Wachstumspotenzial noch nicht im Kurs enthalten ist. Mit ihrer benchmarkunabhängigen Selektion konnten sie den Referenzindex über ein und fünf Jahre sowie seit Auflegung 1997 übertreffen.

DSV, Microsoft und LVMH mit starker Performance Die stärkste absolute Wertentwicklung lieferten im ersten Quartal 2023 die drei Unternehmen DSV, Microsoft und LVMH. Unsere Analyse hatte bei diesen Titeln zu Jahresbeginn großes Aufwärtspotenzial ausgemacht. Offensichtlich ist auch der Markt auf die deutliche Unterbewertung aufmerksam geworden. Wir gehen davon aus, dass alle drei Papiere auch weiterhin über erhebliches Renditepotenzial verfügen und weiterhin unsere hohen Erwartungen erfüllen werden.

Die absolut betrachtet schwächste Wertentwicklung im Fonds lieferten Dollar General, Nasdaq und Abbott Laboratories. Der US-Discounter Dollar General blieb wohl als defensiver Titel hinter dem von Enthusiasmus getriebenen Markt zurück. Wir sind aber von der langfristigen Entwicklung überzeugt und sehen den vorübergehenden Kursrückgang als Kaufgelegenheit. Die Aktienkurse von Nasdaq und Abbott Laboratories gaben nach, ohne dass es einen bestimmten firmenspezifischen Anlass gab.

Skagen Global investiert in neuseeländisches Unternehmen SKAGEN Global nahm im ersten Quartal Mainfreight neu ins Portfolio auf. Dabei handelt es sich um ein mittelgroßes Transport- und Logistikunternehmen mit Firmensitz in Neuseeland und weltweiten Aktivitäten. Die 1978 gegründete Firma wird noch immer von den Unternehmensgründern geführt und beschäftigt derzeit 10.000 Mitarbeiter. Der Transport- und Logistikdienstleister hat zwar einen globalen Kundenstamm, doch stehen Australien und Neuseeland für rund 50 Prozent des Geschäfts. Mainfreight blickt auf eine lange gezielte und methodische Expansion zurück mit einer Unternehmenskultur, die Qualität und Kundenservice in den Mittelpunkt stellt. Das gut geführte Kerngeschäft mit erheblichem Potenzial bietet langfristigen Anlegern gute Perspektiven bei einem attraktiven Einstiegskurs. Seit Auflage des SKAGEN Global im Jahr 1997 ist Mainfreight das erste neuseeländische Unternehmen im Portfolio. Ein stärkeres Engagement des Fonds in dieser Region durch eine gezielte Anlage bringt unseres Erachtens auch positive Attribute für die Portfoliokonstruktion mit sich. Dank des uneingeschränkten Anlagemandats des Fonds sind wir in der Lage, weltweit in wenig beachtete Aktien mit überzeugendem langfristigen Risiko-Rendite-Profil zu investieren.

Da sich die Rahmendaten des unabhängigen Schweizer Investmentunternehmens Partners Group verschlechterten, veräußerten wir die letzten verbliebenen Anteile an dieser Private-Equity-Firma. Wir haben auch unsere Beteiligung am französischen Luxusgüterhersteller Hermes erheblich reduziert, da die Aktie neue Höchststände erreichte und die Bewertung über die Limits unseres pragmatisch value-orientierten Ansatzes hinausging.

Einordnung des Marktgeschehens und Marktausblick Im ersten Quartal kam es im Bankensektor zu mehreren spektakulären Zusammenbrüchen. Angesichts der strengen regulatorischen Rahmenbedingungen, die den Banken infolge der globalen Finanzkrise vor 15 Jahren auferlegt wurden, waren einige Beobachter überrascht, wie es überhaupt zu diesen Zusammenbrüchen kommen konnte. Angesichts der Übertreibungen im Finanzsystem nach einem Jahrzehnt der Nullzinsen halten wir das allerdings für keine allzu große Überraschung. Im SKAGEN Global haben wir uns seit mehreren Jahren weitgehend vom Bankensektor ferngehalten, da unsere Analyse ungünstige Rahmendaten und ein hohes Risiko von Extremereignissen nahelegte. Im vergangenen Sommer trafen wir uns mit dem Führungsteam von First Republic, die heute zu den Instituten zählt, die von den aktuellen Bankenturbulenzen betroffen sind. Unsere Analyse ergab damals, dass diese Aktie für den SKAGEN Global auf Grund des ungünstigen Risikoprofils keinesfalls in Frage kommt.

Im Portfolio findet sich aktuell eine einzige Bank – JP Morgan. Wir glauben, dass JP Morgan aus der aktuellen Bankenkrise als Gewinner hervorgehen wird.

Der SKAGEN Global ist derzeit attraktiv bewertet und bietet Anlegern, die unseren mehrjährigen Anlagehorizont schätzen, ein beträchtliches Aufwärtspotenzial.

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Storebrand Funds Deutschland SKAGEN AS, German Branch, Barckhausstrasse 1, 60325 Frankfurt, www.skagenfunds.de

Der Credit Risk Monitor von Janus Henderson Investors analysiert die Auswirkungen von Schlüsselindikatoren auf das Credit-Portfolio

  • Alle drei Ampeln, die das Credit-Team von Janus Henderson Investors überwacht, blinkten im ersten Quartal 2023 weiterhin rot – aufgrund des verschlechterten Zugangs zu Kapital nach der Bankenkrise und der weiteren Bedrohung von Cashflow und Gewinnen durch die Rezession.
  • Der Kreditzyklus hat sich abgeschwächt was sich in den kommenden Monaten fortsetzen wird.
  • Eine Verschärfung der Kreditbedingungen könnte das US-BIP um 0,3 % bis 0,4 % drücken, während die zinsempfindlichen Wirtschaftsbereiche mit Gegenwind zu kämpfen haben.
  • Unternehmensausfälle werden sich häufen, auch in einem Soft-Landing-Szenarium.
  • Das hohe Maß an Dispersion bietet aktiven Managern die Möglichkeit, eine bessere Performance zu erzielen.
  • Ein deutlicher Rückgang der Kerninflation, ein Ansteigen der weit gefassten Geldmenge und eine Lockerung in China und den Schwellenländern könnten uns zu mehr Optimismus bewegen.Laut der jüngsten Analyse von Janus Henderson Investors stehen alle Kreditrisikoindikatoren weiterhin auf Rot. Der Zugang zu Kapital verschlechtert sich und die Gewinne werden sinken, Der Kreditzyklus hat und wird sich in den kommenden Monaten weiter abschwächen, was zu einer weiteren Volatilität der Credit Spreads führen wird. Mit zunehmenden Zahlungsausfällen wird die Wertpapierauswahl entscheidend bleiben.

Der Credit Risk Monitor von Janus Henderson Investors verfolgt die fundamentalen und makroökonomischen Unternehmensindikatoren anhand eines Ampelsystems, um anzuzeigen, wo wir uns im Kreditzyklus befinden und wie wir unsere Portfolios entsprechend positionieren können. Die beobachteten Schlüsselindikatoren („Cashflow und Gewinne“, „Schuldenlast und Schuldendienst“ sowie „Zugang zu Kapitalmärkten“) bleiben alle rot.

Jim Cielinski, Global Head of Fixed Income bei Janus Henderson Investors, kommentiert: „Die jüngste Marktvolatilität betraf vor allem die Zinssätze und weniger den breiteren Kreditmarkt selbst. Während bestimmte Sektoren, wie z. B. das Bankwesen, unter Druck gerieten, wurden die Märkte durch die veränderten Zinserhöhungserwartungen belastet. Die Folgen der strafferen Geldpolitik führten unweigerlich dazu, dass Teile des Finanzsystems einknickten oder zusammenbrachen. Das erste Opfer waren die schwächsten Bereiche des Bankensystems. Wir befinden uns an einem Punkt, an dem wir eine Wende im Kreditzyklus erleben könnten. Die für uns wichtigsten Zeichen für eine positive Entwicklung sind: eine Kerninflation, von deutlich unter 4-5 %, ein Rückgang der weit gefassten Geldmenge und deren Erholung, und eine Lockerung in China und den Schwellenländern, die dem globalen Wachstum Rückenwind verleiht.“

Zugang zu Kapitalmärkten

Konzentration auf die Kreditvergabestandards wird die Kreditkonditionen weiter verschärfen und das BIP beeinträchtigen

Obwohl die Vergabekriterien bereits in den letzten neun Monaten verschärft wurden, hat die jüngste Bankenkrise den Trend zu einer restriktiveren Kreditvergabe zusätzlich verstärkt. Dadurch wird die wahrscheinliche Rezession allerdings vorgezogen.

Die Verschärfung der Kreditbedingungen könnte das US-BIP um drei oder vier Zehntelprozentpunkte drücken. Das ist zwar insgesamt gering, aber könnte den zinsempfindlichen Wirtschaftsbereichen wie dem Immobilien- und Bankensektor sowie bestimmten Teilen des Sektors für Gebrauchsgüter schaden.

Schuldenlast und -dienst

Zahlungsausfälle haben die Talsohle erreicht, werden aber bald wieder ansteigen

In den letzten zwei bis drei Jahren gab es praktisch keine Ausfälle bei Unternehmenskrediten, aber das wird sich bald ändern. Als nachlaufender Indikator wird sich die Situation bei den Zahlungsausfällen ab jetzt verschlechtern. Das Ausmaß des Schadens wird davon abhängen, ob die Zentralbank bei ihren Versuchen, die Inflation in den Griff zu bekommen, eine harte oder weiche Landung hinbekommt. Eine sanftere Landung in Kombination mit einem Zahlungsausfallhöchststand in den nächsten sechs Monaten, und der dann abebbt, ist das wahrscheinlichste Ergebnis. Dies ist in den Spreads derzeit auch eingepreist.

Da der Markt mit höheren Ausfällen rechnet, werden Unternehmen, die Refinanzierungsrisiken und höheren Zinssätzen ausgesetzt sind, zu kämpfen haben. Der Großteil der Unternehmen ist jedoch vor jedem Konjunkturergebnis, abgesehen von einer „harten Landung”, gut geschützt.

Cashflow und Gewinne

Exogene Cashflow-Schocks zeigen immer noch Wirkung

Die Gewinne wurden weiter nach unten korrigiert, und für 2023 wird in allen Industrie- und Schwellenländern mit Ausnahme der Eurozone, Chinas und Japans kein oder ein negatives Gewinnwachstum erwartet. Eine Rezession mit „harter Landung“ wäre am schlimmsten aber auch eine mittlere Rezession würde ausreichen, um die Bilanzen vieler Unternehmen zu belasten. Die Spreads preisen derzeit eine „weiche oder flache Landung“ ein. Dies ist immer noch möglich, aber solange es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass der Kreditzyklus sich gedreht hat, bleibt das JHI-Credit-Team bei den Credit Spreads zurückhaltend.

Auswirkungen auf die Asset Allokation

Dispersion bei Rating-Qualität, Sektoren und Regionen zu erwarten

In einem der schnellsten und aggressivsten Zinserhöhungszyklen sind die USA weitgehend ungeschoren davongekommen, da ihre Wirtschaft weniger empfindlich auf steigende Zinsen reagiert. Viele Haushalte haben Hypotheken, die bei 2 bis 3 % festgeschrieben sind; Vollbeschäftigung bedeutet, dass viele Menschen ein stabiles, verlässliches Einkommen haben; und das nominale Wachstum war stark.

Dieser Schutz ist in Regionen wie Großbritannien und Europa schwächer ausgeprägt, da es dort mehr variabel verzinste Schulden und Hypotheken gibt und die Inflation die Einkommen der Haushalte härter getroffen hat.

Auf globaler Ebene sind China und die Schwellenländer die ersten Regionen, die mit einer Lockerung der Geldpolitik beginnen, was das globale Wachstum ankurbeln könnte. Wir rechnen mit einer sich über alle Sektoren und Regionen erstreckenden Rezession.

Jim Cielinski fügt hinzu: „Wenn man bedenkt, was den Wert am Ende von Rezessionen antreibt, dürfte sich dieser Zyklus kaum von früheren unterscheiden. Durch eine sorgfältige Titelauswahl können Anleger von der extremen Dispersion an den Märkten profitieren. Für die schwächsten Marktteilnehmer ist es oft sehr schmerzhaft, wenn sie unter die Räder kommen und zahlungsunfähig werden. Allerdings steht man dann am Ende mit erleichterten finanziellen Rahmenbedingungen da, gepaart mit solideren Unternehmen, die sich vorsichtig verhalten und ihre Bilanzen entschulden wollen. Der Bankensektor war ein gutes Beispiel dafür. Die Auswahl der Gewinner und der Verlierer ist gegen Ende eines Kreditzyklus noch entscheidender.“

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In den letzten zehn Jahren waren Telekommunikationsunternehmen in Europa immer eine Herausforderung für Anleger.

„Inzwischen bewegt sich jedoch viel in der Branche und der Ausblick ist deutlich positiver geworden – vor allem für Dividendenanleger“, sagt Jim Lydotes, stellvertretender CIO und Head of Equity Income bei Newton Investment Management, einer Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management:

„In den vergangenen Jahren war von einer Preissetzungsmacht der Telekommunikationsanbieter nichts zu sehen. Die Verbraucher freute es: Sie konnten immer größere Datenmengen nutzen, ohne höhere Kosten in Kauf nehmen zu müssen.

Doch das ändert sich jetzt. Telcos nutzen das momentane inflationäre Umfeld, um die Preise anzuheben und damit ihre Margen zu verbessern. Gleichzeitig reduzieren die Unternehmen ihre langfristigen Investitionsausgaben. 5G ist zwar immer noch nicht ganz ausgereift, doch der größte Anteil der Investitionen dürfte bereits getätigt worden sein. Zum ersten Mal seit rund zehn Jahren zeigt die Branche also Ausgabendisziplin. Zusammengenommen ergibt sich daraus eine Art Goldlöckchen-Szenario – zumal die Telekommunikation derzeit so günstig bewertet ist wie kaum ein anderer Sektor am Aktienmarkt.

Aus Anlegerperspektive hat die Telekommunikationsbranche das Potenzial, sich zu dem zu entwickeln, was der Energiesektor vor drei Jahren war: Unternehmen mit Disziplin, die die gestiegenen Cashflows nutzen, um ihre Bilanzen zu entlasten und höhere Dividenden an ihre Aktionäre auszuschütten. Dieser Rückenwind dürfte auch auf längere Sicht durch die sinkenden Investitionskosten gestärkt werden; eine Entwicklung, die sich seit einigen Jahren durch sämtliche Technologie- und Telekommunikationsbereiche zieht – vor allem in Europa, einschließlich Großbritannien. In den USA ist dieser Trend deutlich schwächer ausgeprägt.

In Europa erwarten wir zudem über kurz oder lang eine grenzüberschreitende Konsolidierung der Branche. Dass ein Land wie Frankreich über vier Telekommunikationsanbieter verfügt, ist aus unserer Sicht unhaltbar. Auch die EU-Regulierungsbehörde scheint dieser Ansicht gegenüber zunehmend aufgeschlossen zu sein. Wir glauben, dass die Konsolidierung daher eine Frage des Wann und nicht des Ob ist. Interessant für Investoren: Die Aussicht auf eine europaweite Konsolidierung des Telco-Sektors ist am Aktienmarkt noch gar nicht eingepreist.

Aus Dividendensicht finden wir neben der Telekommunikation auch den Energiesektor spannend, und dabei vor allem die Energie-Infrastruktur sowie Unternehmen, die im Midstream-Geschäft, also im Transport und in der Lagerung von Rohöl und Erdgas, tätig sind. Denn Pipelines werden auf der Grundlage sehr langfristiger Verträge mit regulierten Versorgungsunternehmen betrieben, also Geschäftspartnern mit Investment-Grade-Rating, deren Kreditwürdigkeit mit der der US-Regierung vergleichbar ist.

Die Einnahmen hängen dabei nicht von den Preisen für Öl oder Flüssigerdgas (LNG) ab, sondern von den tatsächlichen Mengen, die durch die Pipeline fließen. Entscheidend ist aber, dass sie auch an die Inflation gekoppelt sind, so dass die laufenden Kosten relativ gering ausfallen und die Einnahmen mit der Inflation steigen können, sobald die Pipelines fertiggestellt sind.

Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine ist die Nachfrage nach LNG-Exporten aus den USA nach Europa gestiegen. Wir gehen davon aus, dass die USA in den nächsten fünf Jahren die Möglichkeit haben werden, ihre LNG-Exporte zu verdoppeln. Obwohl die Dringlichkeit durch den milden Winter in Europa kurzfristig abgenommen hat, erwarten wir, dass ein ‘normaler’ Winter im nächsten Jahr wieder zu einer erhöhten Nachfrage führen wird.“

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Chancen auch bei Investment-Grade-Unternehmensanleihen in Europa

Es ist ein harter Kampf zwischen Notenbanken und Inflation, und er dauert weiter an. Zwar beginnen die Inflationsraten allmählich zu sinken – in den USA sank die Rate im März auf 5,0 Prozent nach 6,0 Prozent im Februar und 6,4 Prozent im Januar; in Europa gingen die Preise im März auf 6,9 Prozent zurück nach 8,5 Prozent im Februar. Doch haben die Notenbanken klar signalisiert, dass sie diesen Kurs weiterhin strikt verfolgen werden, um die Inflationsraten stärker zu senken – auch auf Kosten der Wirtschaft. Eine Rezession bleibt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent das Basisszenario der Experten von J.P. Morgan Asset Management. Gleichwohl nähern sich nach Ansicht von Iain Stealey, International Chief Investment Officer in der Fixed Income, Commodity and Commodities Gruppe bei J.P. Morgan Asset Management, die Notenbanken, allen voran die Fed, dem Ende des Zinserhöhungszyklus. Für Anleihen bedeute dies ein gutes Umfeld. Chancen sieht Stealey vor allem bei Anleihen hoher Qualität, etwa Investment-Grade-Unternehmensanleihen, aber auch bei Schwellenländer-Bonds.

Rezession frühestens Mitte 2024?

Auf dem Weg von Fed-Zinserhöhungen bis zur endgültigen Rezession durchläuft die Wirtschaft nach Analyse von Iain Stealey eine Phase, die wie eine sanfte Landung aussieht. Seit 1981 betrug die durchschnittliche Zeit von der letzten Zinserhöhung bis zur Rezession durchschnittlich 13 Monate. „Dies deutet darauf hin, dass eine Pause der Fed im zweiten Quartal 2023 möglicherweise erst Mitte 2024 eine Rezession auslösen wird“, erklärt Stealey. „Für uns bedeutet der Kampf der Fed gegen die Inflation, dass eine Rezession bevorsteht“, fährt Stealey fort. Darauf gelte es, Portfolios vorzubereiten. Eine Unsicherheit sei allerdings, bis zu welcher Höhe die Notenbanken die Zinserhöhungen noch fortführen. „Während die Märkte viele Zinsanhebungen eingepreist haben, könnten sich eine Fed-Zinserhöhung auf 6 Prozent oder höher sowie eine EZB-Zinserhöhung auf 4 Prozent negativ auswirken und wahrscheinlich zu neuen Marktschwankungen führen“, erklärt Stealey. Verwerfungen wie im letzten Jahr, mit dem stärksten Rückgang der Anleihekurse seit 1994, seien aber sehr unwahrscheinlich, denn 2022 war ein Ausnahmejahr mit deutlichen Zinserhöhungen in einem selten zuvor gesehenen Tempo.

Sobald sich das Wirtschaftswachstum abschwächt, ist dies laut Stealey ein positives Signal für die Zentralbanken: „Das belegt, dass sie mit ihrem Kampf gegen die Inflation erfolgreich waren. Das ist kein schlechtes Umfeld für Anleihen von guter Qualität.“

Chancen bei Investment-Grade-Unternehmensanleihen in Europa

Neben klassischen Staatsanleihen sieht Iain Stealey deshalb Chancen bei Investment-Grade-Anleihen europäischer Unternehmen, wo er neben starken Fundamentaldaten auch attraktive Bewertungen positiv bewertet. „Die Unternehmen in Europa sind gut für einen Konjunkturabschwung gerüstet“, stellt Stealey fest. Das Umsatzwachstum liegt mit 14 Prozent und das Gewinnwachstum mit 11 Prozent deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Auch habe sich die Bruttoverschuldung stabilisiert. „Viele Unternehmen haben die Verschuldung auf eines der niedrigsten Niveaus des letzten Jahrzehnts gesenkt. Eine konservative Bilanzverwaltung ist für uns als Anleiheninvestoren entscheidend“, stellt Stealey fest.

Per se halten sich nach Ansicht von Iain Stealey auch US-Unternehmen gut. „Die Bewertungen auf Basis der Risikoaufschläge sind in Europa letztendlich jedoch überzeugender als in den USA. Das ist der entscheidende Grund, warum wir den europäischen Unternehmensmarkt bevorzugen“, erklärt Stealey. Die Beimischung von Investment-Grade-Unternehmensanleihen, aber auch verbrieften Krediten, könne die Rendite auf 6 bis 7 Prozent bringen – ein Niveau, das nach Meinung von Iain Stealey ausreichen sollte, um über den Rest des Jahres eine positive Rendite nach Abzug der Inflation zu erzielen.

Schwellenländeranleihen im Aufwind

Chancen sieht Iain Stealey in diesem Jahr auch bei Anleihen aus Schwellenländern. Aus makroökonomischer Sicht wirkten Wachstum und Inflation unterstützend für die Emerging Markets. Die Experten von J.P. Morgan Asset Management rechnen für dieses Jahr mit einer Wachstumssteigerung auf 4 Prozent, angeführt von China aufgrund der schnelleren Wiedereröffnung nach den Lockdowns.

Auch wenn sich das Wachstum in den Industrieländern allmählich wieder positiv entwickeln sollte, erwartet Stealey, dass sich die Wachstumsdifferenz (Wachstums-Alpha) zwischen Schwellen- und Industrieländern auf über 2 Prozent verbessern dürfte. Gleichzeitig könnte nach Ansicht von Anleihenexperte Stealey die durchschnittliche Inflation in den Schwellenländern bis Ende dieses Jahres auf 5,5 Prozent sinken – im Vergleich zu 9,5 Prozent zu Beginn dieses Jahres. „Wir erwarten im zweiten Quartal eine stärkere Disinflation in den Schwellenländern, die von einer Kombination aus Basiseffekten, Rohstoffen und der restriktiven Geldpolitik angetrieben wird“, erklärt Iain Stealey.

In vielen Schwellenländermärkten sind nach Einschätzung von Stealey immer noch Renditen zwischen 5,5 bis 7,5 Prozent möglich, selbst wenn Währungsrisiken abgesichert werden. Im Vergleich dazu würden etwa US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 5 Jahren mit weniger als 4 Prozent gehandelt. Wichtig sei, in diesem Bereich sehr selektiv vorzugehen.

Jenseits klassischer Benchmark-Ansätze

Orientiert sich ein Portfoliomanager an einer Benchmark, reduziert dies naturgemäß seine Anlagemöglichkeiten und es steht oft nicht das gesamte Risiko-Rendite-Spektrum zur Verfügung, das der Anleihenmarkt – vom risikoarmen Geldmarkt bis hin zu spekulativen Hochzins- und Schwellenmarktanleihen – bietet.

Eine Abkehr der Anleiheportfolios von der Benchmark-Orientierung hin zu indexunabhängigen, flexiblen Ansätzen kann wiederum die Chance bieten, das gesamte globale Anleihespektrum auszunutzen und unterschiedliche Quellen festverzinslicher Erträge zugleich zu erschließen. Neben dem Ertrag ist auch der Diversifikationseffekt ein wichtiger Faktor, denn die Korrelationen verschiedener festverzinslicher Anlageklassen zueinander sind sehr unterschiedlich: Während der Zusammenhang zwischen Staatsanleihen und hypothekarisch besicherten Anleihen in der Regel sehr hoch ist, weisen beispielsweise Hochzinsanleihen eine relativ geringe bis teilweise negative Korrelation zu Staatsanleihen auf. Ein flexibler Ansatz berücksichtigt diesen Zusammenhang entsprechend.

Mit taktischen Allokationen lässt sich flexibel auf Marktveränderungen reagieren und die Fondsmanager können durch aktives Management Zinsänderungsrisiken für Anleger senken. Ein benchmark-unabhängiges Konzept ermöglicht es, auf die Sektoren oder Regionen mit dem attraktivsten risikoadjustierten Ertragspotenzial zu fokussieren. Der seit 10 Jahren erfolgreiche JPMorgan Funds – Global Bond Opportunities Fund und sein nachhaltiges Pendant, der JPMorgan Funds – Global Bond Opportunities Sustainable Fund investieren beispielsweise über das gesamte Spektrum globaler Anleihen hinweg dynamisch in alle Anleihenmarktsegmente, um sich jederzeit auf verändernde Marktbedingungen einzustellen. Dies wird zudem mit aktivem Durationsmanagement und selektivem Währungsmanagement verbunden.

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Von Mario Montagnani, Senior Investment Strategist, Vontobel

  • Die Hausse der europäischen Aktienindizes in den letzten Monaten wird von einer relativ kleinen Gruppe von Aktien getrieben
  • 75 Prozent der bisherigen Jahresperformance des Euro STOXX-Index stammen von vier bis fünf von insgesamt zwölf Sektoren.

Die europäischen Aktienmärkte haben sich seit dem Tief Ende September 2022 allen Widrigkeiten zum Trotz ausgesprochen gut entwickelt. Das starke Kursplus ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen hat Europa die beispiellose Energiekrise des vergangenen Jahres erfolgreich überwunden. Zum anderen setzte in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine ausgeprägte Rotation in Qualitäts- und Wachstumsaktien ein.

In Folge der Kreditkrise, die in den USA mit dem Kollaps der SVB begann, gaben Anleger großen Unternehmen mit robustem Wachstums- und Qualitätsprofil, starker Cash-Generierung und sehr geringem Fremdkapitalanteil den Vorzug gegenüber Small Caps. Diese Umschichtung spiegelt sich in den USA in der starken Performance des Nasdaq-Technologieindex wider, der im ersten Quartal in absoluten Zahlen um 24 Prozent zulegte und damit die beste Quartalsperformance seit 2009 erzielte.

Wenige Kurstreiber dominieren den Indexanstieg

Interessanterweise behauptete sich der europäische Aktienmarkt gleichzeitig gegenüber dem US-Markt und erreichte dabei fast die historischen Höchststände von 2007. Das ist bemerkenswert, da Technologiewerte in Europa ein wesentlich geringeres Gewicht haben. Bei genauerer Analyse zeigt sich, dass die starke Wertentwicklung des Euro STOXX-Index vor allem von der starken Performance einer relativ kleinen Anzahl von Unternehmen getrieben wird. Dabei handelt es sich jedoch um Aktien, die den Index nach Marktkapitalisierung dominieren.

Auf Sektorebene entfiel ein Drittel der Index-Performance von rund 15 Prozent seit Jahresbeginn auf Konsumgüterwerte. Dazu hat die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft seit Dezember letzten Jahres sicher einen großen Beitrag geleistet. Den zweitgrößten Beitrag zur Index-Performance leistet mit 15 Prozent der Technologiesektor, dessen Gewicht in der EU aber deutlich geringer ist als in den USA. So profitierten etwa im Automobilsektor die Autoteile-Hersteller von einer günstigen Entwicklung des Endmarktes mit immer längeren Lieferzyklen und einer längeren Fahrzeug-Lebensdauer.

Deutliche Bewertungsunterschiede zwischen den Sektoren

75 Prozent der bisherigen Jahresperformance des Euro STOXX-Index stammen von vier bis fünf von insgesamt zwölf Sektoren. In diesen Sektoren erreicht die Bewertung inzwischen ein erwartetes KGV von 20, für den Gesamtindex liegt die Bewertung dagegen lediglich bei 12. Die Mehrheit der Sektoren hat zuletzt eine unterdurchschnittliche Performance erzielt, diese Sektoren handeln zu mittleren bis niedrigen KGVs und bieten demzufolge wahrscheinlich geringere Wachstumsaussichten.

Dagegen stehen die 20 bedeutendsten Aktien im Euro STOXX-Index für 55 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der insgesamt 600 Unternehmen. Der Euro STOXX-Index ist damit zwar weniger stark polarisiert als der US-Markt, wo beispielsweise zwei Aktien wie Microsoft und Apple mit über vier Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung den gesamten Russel 2000-Index übertreffen. Doch auch der europäische Markt zeigt deutliche Polarisierungstendenzen.

So macht die Performance der 20 wichtigsten Aktien fast 70 Prozent der absoluten Index-Performance von 15 Prozent seit Jahresbeginn aus. Der Beitrag der Luxuswerte wie dem Index-Schwergewicht LVMH, aber auch Hermes, Kering, L’Oreal und weiteren Luxusmarken hat seit Anfang des Jahres rund 40 Prozent zur Performance des Index beigetragen. Das ist eine ziemlich starke, aber auch hochgradig konzentrierte Leistung.

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Die als Krisenschutz angesehenen Anlagen Gold und Bitcoin haben seit Jahresanfang deutlich zugelegt. Noch im letzten Jahr waren beide von Unsicherheiten geprägt und trugen kaum zur Stabilisierung eines Portfolios bei: Bitcoin gehörte sogar zu den größten Verlustbringern. 2022 konnten sich sowohl Edelmetalle als auch Krypto-Assets den Folgen des Zins-Regimewechsels und der darauffolgenden Umwertung aller liquiden Anlagen angesichts „plötzlich“ wieder vorhandener verzinslicher Renditequellen nicht entziehen. Für die Goldnotierungen geht es bereits seit Oktober 2022 wieder aufwärts, nachdem ein Hauptbelastungsfaktor, der bis dahin sehr feste US-Dollar, eine Kehrtwende eingelegt und die Höchstnotierungen im Vergleich zum Euro unterhalb der Parität von 1 EUR/USD verlassen hat. Krypto-Assets hingegen erhielten im November 2022 zunächst noch einen heftigen Rückschlag im Zuge der Pleite der Krypto-Handelsplattform FTX. Seit Jahresanfang aber hat auch diese Anlageklasse die Reihe von Negativmeldungen und Skandalen des vergangenen Jahres hinter sich gelassen und wird von Anlegern wieder als chancenreich betrachtet. Kursgewinne in Höhe von rund 65 Prozent bei Bitcoin und des nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Krypto-Assets Ethereum belegen das neu gewonnene Vertrauen.

Bemerkenswert ist, dass sowohl Gold als auch viele Krypto-Assets in der Hochphase des „Bankenbebens“ – rund um die Pleite der Silicon Valley Bank und die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS Mitte März – deutliche Kursgewinne verzeichnen. Es sieht so aus, als ob sich Anleger auf der Suche nach Diversifikation doch wieder breiter aufstellen. Zudem geben anhaltend hohe Inflationsraten und daraus resultierend negative Realzinsen sowie eine nur schwache globale Konjunkturerholung weiterhin einen guten Anlass, Aktien- und Anleiheportfolios mit anderen Anlageklassen zu ergänzen. Es dürfte aber auch die Erkenntnis eine Rolle gespielt haben, dass die Zentralbanken künftig bei der Umsetzung eines restriktiven geldpolitischen Kurses an Grenzen stoßen, wenn sie gleichzeitig die Stabilität des Finanzsystems nicht zu stark gefährden wollen.

Fazit: Wir gehen davon aus, dass Gold und Bitcoin im weiteren Jahresverlauf weiter zulegen, denn das Erreichen positiver Realzinsniveaus dürfte noch einige Zeit dauern und die Unsicherheiten im Zuge anhaltend höherer Zinsen werden in Form von Belastungen der Konjunkturdynamik sowie zunehmenden Unternehmensinsolvenzen zunehmen.

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Ausbau Partnerschaften Plattform & Institutioneller Vertrieb 

Die LAIQON AG (Deutsche Börse Scale, ISIN DE000A12UP29) hat Michael van Riesen (53) als Head of Group Sales gewonnen. Der Dipl.-Kfm. und MBA-Absolvent wird zukünftig im Rahmen der Umsetzung der Strategie 2023/25 2.0 den Vertrieb des LAIQON-Konzerns mit seinen Angebotsmarken vorantreiben. Mit der neu geschaffenen und exponierten Position bündelt die LAIQON AG den bisher getrennten Vertrieb in den drei Geschäftssegmenten Asset Management, Wealth Management und Digital Wealth in einer Leitungsfunktion. Damit übernimmt er auch die Funktion von Peter Vogel, dem Leiter des Fondsvertriebs, der die LAIQON AG auf eigenen Wunsch verlässt. In seiner Funktion wird van Riesen eng mit Manuel Woelki, Head of Marketing & Digital Sales, zusammenarbeiten. Er berichtet direkt an Dipl.-Ing. Achim Plate, Chief Executive Officer (CEO) der LAIQON AG.

In seiner Position übernimmt van Riesen mit seinem Team die Verantwortung für den Ausbau der Sales-Partnerschaften auf der digitalen Geldanlageplattform der LAIQON AG. Hierbei stehen neben der Gewinnung neuer Partner auch die Betreuung und der Ausbau bestehender Partnerschaften mit einer hohen Customer Experience im Fokus. Zudem wird er u. a. den weiteren Ausbau des institutionellen Vertriebs steuern.

Langjährige Top-Vertriebserfahrung im Asset Management

Mit van Riesen gewinnt die LAIQON AG einen langjährig ausgewiesenen Sales-Experten sowohl im strategischen als auch operativen Bereich. In den letzten 28 Jahren hat er in verschiedenen leitenden Vertriebspositionen bei Asset Managern und im Bankenbereich strategische Geschäftsbeziehungen aufgebaut und dabei auch das Geschäft mit institutionellen Kundenportfolios intensiviert. Dabei konnte van Riesen mit seinen Teams auch innovative Produkte und Lösungen im Rahmen eines integrierten Vertriebsansatzes vermitteln. Aktuell ist er als Managing Director Sales & Business Development bei der H&A Global Investment Management GmbH in München tätig.

Dazu CEO Dipl.-Ing. Achim Plate: „Herr van Riesen ist mit den Kapitalmärkten seit vielen Jahren bestens vertraut, kennt die Anforderungen von privaten als auch institutionellen Investoren und verfügt über ein umfangreiches rechtliches und regulatorisches Know-how. Seine Kenntnisse und Passion für den Vertrieb im B2B- als auch B2C-Bereich machen ihn für uns zur Idealbesetzung in der neu geschaffenen zentralen Position als Head of Group Sales, um uns als Asset Management-Factory weiter im Markt zu positionieren. Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit ihm.“

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LAIQON Solutions GmbH, An der Alster 42, 20099 Hamburg, Tel: +49 (0)40 32 56 78-0, www.laiqon.com

Die Märkte sehen die Inflation bereits als mehr oder weniger erledigt an. In der Logik steigen die Märkte und markieren neue Hochs.

„Dies ist begründet, denn wichtige Indikatoren zeigen Entspannung auf der Inflationsseite“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Doch lohnt es sich, auch einen Blick auf die Gefahrenseite zu werfen, denn vor allem die Bankenkrise wird noch unterschätzt.“

Aus dem aktuellen Marktverhalten ist deutlich erkennbar, dass der Markt komplett auf die monetäre Lage schaut und die Inflationsrate als wesentliches Kriterium für Anlageentscheidungen wählt. „Positive Nachrichten an der Inflationsfront wirken entspannend auf den Markt und davon sollte es in der kommenden Zeit noch mehr geben“, sagt Bente. „Und das auch in der Kernrate.“ Denn während die Energiepreise bereits nachgegeben haben, sinken jetzt erstmals in diesem Zyklus auch die Preise für Wohnen. „Der Bereich Wohnen/Miete stellt mit rund 30 Prozent den größten Teil des US-Warenkorbs, mit dem die Preissteigerungsraten gemessen werden“, so Bente. Der Rückgang der Wachstumsraten könnte in den kommenden Monaten positive Überraschungen bei der Kerninflationsrate schaffen.

„Das sind gute Nachrichten, solange der Markt auf die Geldpolitik zentriert bleibt“, sagt Bente. „Das wäre allerdings verwunderlich und ungewöhnlich, weil es auf der anderen Seite weitere Puzzlesteine gibt, die für rezessive Gefahren sprechen.“ So scheint am Aktienmarkt das Thema Bankenkrise ad acta gelegt, der Markt hat sich deutlich erholt seit Mitte März, als es zum Höhepunkt der Bankenprobleme mit der faktischen Pleite der Credit Suisse kam. „Allerdings gibt es seitdem negative Folgeentwicklungen, die im Markt derzeit noch nicht durchschlagen“, so Bente.

Das Wichtigste: Es mehren sich die Anzeichen, dass die Kreditvergabestandards in den USA als Folge der Bankenprobleme in diesem Jahr teilweise sogar deutlich restriktiver werden. „Und ähnlich wie die Zinsstrukturkurve waren auch die Kreditvergabestandards historisch ein sehr valider Vorlaufindikator“, sagt Bente. „Denn wenn weniger Kredite vergeben werden, die Kreditwachstumsraten also leiden, führt das in unserer Schuldgeldökonomie zu rezessiven Bewegungen.“ Dieser Kreditimpuls war und ist ein sehr wichtiger und valider Vorlaufindikator für eine konjunkturelle Abschwächung.

So gibt es derzeit zwei Seiten einer Medaille: Auf der einen Seite monetäre Verbesserungen, insbesondere auch an der Inflationsfront. Diese sollten weiter zunehmen und auch zu einem zeitnahen Ende des Zinserhöhungszyklus der Fed führen. „Auf der anderen Seite aber, und das nimmt der Markt derzeit noch überhaupt nicht wahr, fressen sich die negativen Folgewirkungen all dieser monetären Restriktivität der letzten Quartale zunehmend in weitere Bereiche vor, die historisch sehr gute Vorlaufeigenschaften für rezessive Gefahren haben“, sagt Bente. „Die große Frage der nächsten Wochen wird sein, ob die Märkte diesen Bereich der Entwicklungen weiterhin ausblenden.“ Dann hat sicherlich der Markt weiteres Potenzial nach oben. „Wenn aber ein Umdenken in der Betrachtungsweise des Marktes stattfindet, der nicht mehr so stark auf das monetäre Thema schaut, sondern eher auf die potenziellen, rezessiven Folgewirkungen, dann könnte es selbst bei überraschend positiven Inflationsraten dennoch zu Schwierigkeiten an den Aktienmärkten kommen“, so Bente.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

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Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse – Daten per Ende März 2023

Die weltweiten Zuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) summierten sich im März 2023 auf 46,1 Mrd. Euro. Dies ist eine Verbesserung gegenüber dem Vormonat, aber immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt.

Anleger setzten global vor allem auf Bond-ETFs, die um 32,9 Mrd. Euro zulegten. Aktien-ETFs verbuchten hingegen nur ein Plus von 9,6 Mrd. Euro. Der nordamerikanische ETF-Markt lag nach einem schwachen Vormonat im Regionenvergleich vorn (+32,6 Mrd. Euro) gefolgt vom europäischen (+11,9 Mrd. Euro) und dem asiatisch-pazifischen Markt (+1,0 Mrd. Euro).

Die beiden beliebtesten ETF-Strategien waren langlaufende Staatsanleihen und ultrakurze Anleihen, die jeweils um rund 8 Mrd. Euro zulegten. Die starken Zuflüsse in Anleihen mit niedriger Duration zeigen, dass einige Bond-Anleger weiterhin vor Volatilitätsrisiken fürchten. Gleichzeitig unterstreicht die starke Nachfrage nach Staatsanleihen, dass einige Anleger wegen des Risikos einer Rezession vorsichtig sind. Auffallend waren zudem Rückgaben in Höhe von 4 Mrd. Euro aus Large-Value-ETFs. Dies deutet ebenfalls darauf hin, dass Anleger über die wirtschaftlichen Konjunkturaussichten besorgt sind.

Aktien-ETFs: Globale, US- und Schwellenländerindizes im Fokus

In Europa waren Aktien-ETFs beliebter als global. Die Zuflüsse lagen mit 5,8 Mrd. Euro auf demselben Niveau wie die von Bond-ETFs. Globale (+1,9 Mrd. Euro), US- und Schwellenländer-Aktienindizes (je +1,7 Mrd. Euro) waren dabei am beliebtesten.

Im ersten Quartal 2023 summierten sich Aktien-ETF-Zuflüsse auf insgesamt 21 Mrd. Euro, wobei 11 Mrd. Euro auf Schwellenländer-Aktien-ETFs entfielen. Auch Europa-Indizes waren erneut gefragt (+1,4 Mrd. Euro).

Anleger interessierten sich zudem wieder für ETFs auf Technologieaktien (+500 Mio. Euro). Die Trends bei Smart-Beta-ETFs spiegelten die Sorgen über eine mögliche Rezession wider: Qualitäts- und Minimum-Volatilitätsstrategien waren gefragt (+500 und +300 Mio. Euro), während aus Value-Strategien Mittel (-500 Mio. Euro) abzogen wurden.

In Aktien-ESG-ETFs investierten Anleger 1,3 Mrd. Euro. Im Gegensatz zu den Vormonaten bevorzugten Anleger ETFs auf asiatische Industrieländer (+ 800 Mio. Euro), Schwellenländer (+700 Mio. Euro) und Europa (+500 Mio. Euro).

Anleihe-ETFs: Staatsanleihe-ETFs dominieren klar

Bei Zuflüssen in Anleihe-ETFs von 5,8 Mrd. Euro setzten Anleger vor allem auf Staatsanleihe-ETFs (+4,8 Mrd. Euro). Gefragt waren vor allem auf Euro lautende Staatsanleihe-ETFs mit Zuflüssen von 3,3 Mrd. Euro. Auf US-Dollar lautende Anleihe-ETFs legten um 1,1 Mrd. Euro zu.

Außerdem zogen Anleger 0,4 Mrd. Euro aus ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating ab, wobei eine deutliche Divergenz zwischen ETFs auf Euro-Anleihen (+400 Mio. Euro) und solchen auf US-Anleihen (-900 Mio. Euro) bestand.

Zudem flossen insgesamt 200 Mio. Euro in ESG-Anleihe-ETFs. 300 Mio. Euro sammelten ESG-Staatsanleihe-ETFs ein, während 200 Mio. Euro aus ESG-Hochzinsanleihe-ETFs abzogen wurden.

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Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

„Anleger kommen um China nicht herum,“ sagt Jean-Marie Mercadal, CEO von SYNCICAP Asset Management – Teil von Ofi Invest.

Allein die Größe des chinesischen Aktienmarktes spricht dafür: Er hat eine Gesamtkapitalisierung von fast 16 Billionen US-Dollar und ist mit mehr als 7.000 börsennotierten Aktien der zweitgrößte Aktienmarkt der Welt. Das Gewicht chinesischer Aktien in den regionalen Marktindizes ist inzwischen überwältigend. Aber China ist im Westen nicht unumstritten. „Deshalb sind wir der Meinung, bei Investitionen in Asien sollten Investoren in zwei Dimensionen denken: China und ex China.

Auf Asien entfallen fast zwei Drittel der Weltbevölkerung, und es trägt massiv zum weltweiten Wachstum bei. China ist aufgrund seiner Größe bei weitem der stärkste wirtschaftliche und politische Motor Asiens. Der MSCI Asia Pacific ex Japan, ein regionaler Index, wird mit einer Gewichtung von fast 44 Prozent von chinesischen Aktien dominiert. Das Gleiche gilt für den MSCI Emerging Market mit 27,5 Prozent für chinesische Festlandstitel und 2,0 Prozent für in Hongkong notierte Titel, insgesamt also fast 30,0 Prozent.

Abkoppelung von chinesischem Aktienmarkt

Die Entwicklung Chinas wurde in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich durch die zunehmende Globalisierung des Waren- und Kapitalverkehrs vorangetrieben. Mittlerweile hat in Europa jedoch ein Umdenken vor allem aus Gründen der Versorgungssicherheit (Stichwort Coronakrise) und politischen Sicherheit (Stichwort Taiwan) stattgefunden. Die Vereinigten Staaten haben inzwischen Handelssanktionen verhängt, darunter Embargos für wichtige Produkte, wie zum Beispiel Halbleiter, aus chinesischen Unternehmen. China scheint unterdessen einen Weg eingeschlagen zu haben, der wohl dazu führen wird, dass es sich auf seine Binnenwirtschaft und seinen riesigen Binnenmarkt konzentrieren wird. So könnte sich der chinesische Aktienmarkt wahrscheinlich mehr und mehr von internationalen Finanzmärkten abkoppeln.

Bei chinesischen Aktien sollten sich Investoren auf zwei Themen konzentrieren, die der Staat fördern will: die „grüne Wirtschaft“ und den “gesellschaftlichen Wohlstand”. Die Bereiche grüne Technologie, Binnenkonsum in einem Markt von mehr als einer Milliarde Verbrauchern und aufkommenden lokalen Marken sowie das Gesundheitswesen könnten davon profitieren.

Wachstumspotenzial in Asia ex China

Der asiatische Markt außerhalb von China ist sehr vielschichtig. Die Länder befinden sich in sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Obwohl einige von ihnen klein sind, bieten sie die Möglichkeit, diversifizierte Portfolios aufzubauen. So können Anleger in Wachstumsunternehmen investieren, von denen einige in absoluten Zahlen und vor allem im Vergleich zu Unternehmen in anderen Ländern recht niedrig bewertet sind. Die wichtigsten asiatischen Märkte neben China sind Indien, Korea, Taiwan sowie Indonesien, Malaysia und Länder, deren Märkte weniger entwickelt sind, die aber zu den Hauptempfängern chinesischen Kapitals gehören, wie Vietnam, das noch im Index der Frontier-Länder geführt wird.

In der Tat beobachten wir, dass China zunehmend in seine Nachbarländer investiert. Dafür gibt es drei wesentliche Gründe:

  1. Unternehmer möchten China verlassen; die Anträge auf Ausreise von Familien, die zu den reichsten gehören haben in den letzten Monaten erheblich zugenommen.
  2. Die Produktion außerhalb Chinas schafft neue Lieferketten, die von den westlichen Ländern verhängten Embargos umgehen.
  3. Die Produktionskosten, insbesondere die Löhne, sind niedriger als in China.

Unser Fazit: China und Asien ex China sind beides attraktive Regionen. Obwohl sie wirtschaftlich miteinander verbunden sind, unterscheiden sie sich insbesondere in politischer Hinsicht und bieten Anlegerinnen und Anlegern damit die Möglichkeit, ihre Portfolien stärker zu diversifizieren und die Risiken überschaubarer zu halten.“

Das Unternehmen

Ofi Invest Asset Management ist Teil der Ofi Invest Gruppe, die zur Aéma Groupe (Macif, Abeille Assurances, Aésio Mutuelle) gehört und derzeit die fünftgrößte Vermögensverwaltungsgruppe Frankreichs ist (laut IPE-Ranking vom Dezember 2021). Die Gruppe verwaltet ein Vermögen von 158 Milliarden Euro für institutionelle, Wholesale- und private Anleger und bietet eine breite Palette an börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagelösungen (Stand: 31. Dezember 2022). Dabei verfolgt Ofi Invest AM die Philosophie des verantwortungsvollen Investierens.

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Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

Zum Beispiel Alfen, Tomra und Ceres-Power

Die EU hat eines der ehrgeizigsten Dekarbonisierungsziele der Welt für den Stromsektor und strebt bis 2030 einen Anteil von 42,5 % erneuerbarer Energien an: Die Umstellung auf Dekarbonisierung schafft völlig neue Industrien und Wertschöpfungsketten. „Doch eine steigende Flut hebt nicht alle Boote an – die Streuung zwischen Gewinnern und Verlierern ist beträchtlich“, sagt Michael Rae, Fondsmanager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund. Die bloße Präsenz auf einem wachsenden Endmarkt reiche nicht aus, um von den Vorteilen zu profitieren:

„Das Ausmaß an Innovation und Kreativität, das für den Wandel hin zu einer dekarbonisierten und kreislauforientierten Wirtschaft eingesetzt wird, ist beeindruckend. Ein Großteil der neuen Ideen für völlig neue Industrien und Wertschöpfungsketten stammt von vergleichsweise kleinen und wendigen Unternehmen. Aber natürlich ist auch hier die Qualität von Geschäftsmodellen sehr wichtig, und trotz einer dauerhaften Wachstumsperspektive durch die Energiewende gibt es nicht nur Gewinner.

Allein im Solarsektor betrug die Spanne zwischen den besten und den schlechtesten Aktien auf unserer globalen Beobachtungsliste im vergangenen Jahr mehr als 100 % (+85 % bei den besten gegenüber -45 % bei den schlechtesten). Es reicht also nicht aus, einfach in einen wachsenden Markt zu investieren. Die folgenden Unternehmen nehmen eine Vorreiterrolle ein und profitieren entweder vom politischen Rückenwind oder Änderungen des Konsums:

Alfen: EV-Ladung und Energiespeicherung

Die Stromnachfrage in entwickelten Märkten wie Europa hat in den letzten Jahrzehnten nur wenig Beachtung gefunden. Die nächsten 30 Jahre, in denen wir uns dem “Net Zero” nähern, versprechen viel dynamischer zu werden. Ein verändertes Verbraucherverhalten durch die Einführung von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen hat das Potenzial, die Stromnachfrage selbst in den Industrieländern zu verdoppeln. Das bedeutet, dass tiefgreifende Veränderungen bei der Stromerzeugung und der Stromübertragung über Hochspannungsgleichstrom (HGÜ) auf dem gesamten Kontinent bevorstehen.

Ein Nutznießer dieser Dynamik in Europa dürfte das niederländische Unternehmen Alfen sein. Mit fast einem Jahrhundert Erfahrung im Bau von Netzausrüstungen ist Alfen in der gesamten Energie-Wertschöpfungskette präsent und bietet Umspannwerke, Batterien für den Versorgungsbereich und Ladestationen für Elektroautos für den Hausgebrauch oder an Orten wie Parkplätzen in Einkaufszentren an. Alfen ist ein seltenes, vielleicht sogar einzigartiges Beispiel für ein Unternehmen, das auf diesen neuen Märkten tätig ist und bereits Rentabilität vorweisen kann. Die meisten Konkurrenten ähnlicher Größe sind noch nicht profitabel und auf Wachstumsaussichten angewiesen, um ihre Bewertung zu stützen. Wir gehen davon aus, dass die politischen Entwicklungen in der EU in Verbindung mit den Net-Zero-Zielen auf Unternehmensebene die Nachfrage nach den Produkten von Alfen weiter fördern werden.

Tomra: Kunststoff-Recycling

Die Aussicht auf ein Ende der Verwendung von Kunststoffen liegt noch in weiter Ferne. Als Material ist Kunststoff in Bezug auf Kosten, Gewicht und Vielseitigkeit der Verwendung nach wie vor unübertroffen. Die gute Nachricht ist, dass dank kontinuierlicher Innovation immer mehr Kunststoffarten durch chemische Prozesse recycelt und die ursprünglichen fossilen Moleküle somit wiederverwendet werden können. Derzeit werden jedoch weltweit nur 9 % der Kunststoffabfälle recycelt, während 22 % falsch entsorgt werden. Bei der Verfolgung des Konzepts “Verringern, Wiederverwenden, Recyceln” müssen alle Beteiligten, von den Petrochemie-Unternehmen über die Verpackungshersteller bis hin zu den Verkäufern von Konsumgütern und dem Endverbraucher selbst, eine Rolle spielen.

Nirgendwo wird dies deutlicher als in der EU, die bei der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen bereits führend ist und den Druck für Veränderungen durch die Politik weiter erhöht. Im November 2022 hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, dass alle EU-Mitgliedstaaten bis zum 1. Januar 2029 ein Pfandrücknahmesystem für Metall- und Kunststoffgetränkeverpackungen einführen und damit die bereits in Deutschland, Dänemark und Schweden eingeführten Systeme ausweiten sollten. Studien zeigen, dass die Sammelquote in Ländern mit DRS durchweg auf 90 % ansteigt. Die wirtschaftlichen Aspekte sind ebenfalls sehr gut, da die nicht beanspruchten Pfandgelder aus den nicht zurückgegebenen Behältern zu den Kosten des Systems beitragen oder diese sogar decken.

Aus unserer Sicht ist das norwegische Unternehmen Tomra der herausragende Nutznießer dieser Entwicklung. Es ist weltweit führend in der Herstellung von Leergutrücknahmeautomaten, die wiederverwertbare Abfälle sammeln, und von Abfallsortiermaschinen, die in Recyclingzentren aufgestellt werden. Tomra kann auf eine lange Innovationsgeschichte in diesem Nischenbereich zurückblicken. Die Gründer des Unternehmens erfanden Anfang der 1970er Jahre den weltweit ersten Leergutrücknahmeautomaten. Das Geschäft von Tomra trifft genau den Kern des Problems der Abfallsortierung, denn selbst wenn alle Materialien in der richtigen Tonne gelandet sind, müssen sie noch nach Kunststoffart und -farbe sortiert und auf das Vorhandensein von Etiketten und Deckeln untersucht werden, bevor sie dem chemischen Recyclingprozess zugeführt werden können. Hochentwickelte Scantechnologien wie die von Tomra nehmen dem Verbraucher immer mehr Arbeit ab und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass DRS eingeführt wird. Im Jahr 2022 beliefen sich die vermiedenen CO2-Emissionen, die durch die von Kunden verwendeten Tomra-Produkte ermöglicht wurden, auf etwas mehr als 21,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, was einem Anstieg von 8,7 % gegenüber 2021 entspricht. Die insgesamt vermiedenen Emissionen entsprechen etwa 35 % der Treibhausgasemissionen Norwegens im Jahr 2021. Tomra-Maschinen haben im Jahr 2022 mehr als 45 Milliarden Behälter gesammelt.

Ceres Power: Dekarbonisierung des Internets

Heutzutage erwarten wir ganz selbstverständlich, dass der Zugang zu unseren Daten und zum Internet kontinuierlich und ohne Unterbrechung funktioniert. Das bereitet den Betreibern von Rechenzentren, den großen Knotenpunkten, die den Datenstrom aus den Apps und Geräten, die wir täglich nutzen, speichern und verarbeiten, Kopfzerbrechen. Rechenzentren haben einen enormen Stromverbrauch, und ihre Zuverlässigkeit hängt von der Qualität des zugrunde liegenden Stromnetzes ab. Der Anteil der digitalen Technologien an den weltweiten Treibhausgasemissionen ist seit 2013 um die Hälfte gestiegen, von 2,5 % auf 3,7 %. Kommt es zu einem Stromausfall aufgrund extremer Hitze, extremer Kälte oder auch nur eines Baumes, der an der falschen Stelle umstürzt, führt die Instabilität der Netzeinspeisungen direkt zu einer Unterbrechung der Datenübertragung und -speicherung. Aus diesem Grund sind die heutigen Rechenzentren mit mehreren Schichten von Dieselgeneratoren ausgestattet, die in Zeiten der Netzinstabilität einspringen können. Obwohl sie nur selten eingesetzt werden, sind diese dieselbetriebenen Maschinen nicht mit den in der Technologiebranche weit verbreiteten Verpflichtungen zu Netto-Null-Emissionen vereinbar.

Eine Lösung sind wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen, die wie Dieselgeneratoren funktionieren und schnell ansprechenden, gleichmäßigen Strom liefern, aber von einem Wasserstoffspeicher vor Ort gespeist werden, der seinerseits sauber durch erneuerbare Energien erzeugt werden kann. In Großbritannien ist mit Ceres Power einer der führenden Anbieter von Technologien in diesem Bereich ansässig. Ceres unterscheidet sich von den meisten Unternehmen, die auf dem Gebiet des Wasserstoffs tätig sind, da das Unternehmen nicht als Hersteller auftreten will, sondern lediglich sein Brennstoffzellenkonzept, die “SteelCell”, an große, weltweit tätige Herstellerunternehmen lizenzieren will, die bereits über ein weltweites Verkaufs- und Vertriebsnetz verfügen.

Dieser Ansatz macht teure Fabriken überflüssig, die hohe Kosten und Betriebsrisiken mit sich bringen, und sorgt für sehr hohe Bruttomargen, da Ceres vom wiederholten Verkauf desselben Designs profitiert. Unserer Ansicht nach bedeutet dies, dass Ceres eher in der Lage ist, sich aus seinem eigenen Cashflow zu finanzieren, als dies bei seinen Konkurrenten der Fall ist. Auch die Zustimmung der Kunden ist sehr ermutigend – Ceres arbeitet eng mit Bosch, einem der weltweit größten Unternehmen für Haushaltsgeräte und Industrietechnik, sowie mit Doosan und Weichai in Asien zusammen.“

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Kommentar von Jeremiah Buckley, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

  • Höhere Zinsen wirken sich auf Wirtschaft und bestimmte Marktsegmente aus – Zusammenbruch zweier Regionalbanken als Konsequenz
  • Zusätzlich dürften zunehmende Regulierung und striktere Kreditvergabe negative Auswirkungen haben und die hohe Volatilität bei Aktien bleiben
  • Wie bleiben weiter positiv für Aktien – bereits spürbare konjunkturelle Verbesserungen könnten den Unternehmen höhere Profitabilität und Erträgen bringen

Trotz der Gewinne im ersten Quartal waren die Märkte volatil und die Spitzengruppe sehr begrenzt, wobei der größte Teil der Rendite des S&P 500® auf die Stärke weniger Mega-Cap-Technologiewerte zurückzuführen war. Die Inflation ließ etwas nach, und das Wachstum des Verbraucherpreisindex (VPI) ging im Jahresvergleich leicht von 6,4 % im Januar auf 6,0 % im Februar zurück. Die Federal Reserve (Fed) setzte ihre Zinserhöhungen mit zwei Anhebungen um jeweils 25 Basispunkte im Quartal zwar fort, verlangsamte aber ihr Tempo erheblich und scheint sich nun dem Ende ihres Straffungszyklus zu nähern.

Höhere Zinsen verursachen Stress und anhaltende Volatilität

Die Auswirkungen der strafferen Geldpolitik der US-Notenbank wurden vor kurzem mit dem Zusammenbruch zweier regionaler Banken, ausgelöst durch Bedenken hinsichtlich des Durationsrisikos infolge höherer Zinsen, deutlich. Dies löste im gesamten Finanzsystem Unruhe aus, veranlasste die Bankenaufsicht zu raschem Handeln und führte zu einem erheblichen Ausverkauf im Bankensektor. Neben den höheren Zinsen dürften sich auch die zunehmende Regulierung des Finanzsektors und die Verschärfung der Kreditvergabebedingungen letztlich negativ auf die Wirtschaft auswirken. Auch die Volatilität dürfte anhalten, wenn sich die Auswirkungen der höheren Zinsen in der Wirtschaft voll entfalten.

Unterschiedliche Signale, aber Zeichen des Fortschritts

Die Erwerbsquote ist leicht gestiegen, aber der Arbeitsmarkt ist nach wie vor extrem angespannt, was zu einem überdurchschnittlichen Lohnwachstum führt und die Verbraucher und Kaufkraft stärkt. Zwar ist ein starker Verbraucher sicherlich vorteilhaft für das Wirtschaftswachstum, doch hat das unerwartet anhaltende Lohnwachstum den Inflationsdruck aufrechterhalten. Wir gehen jedoch davon aus, dass die verbesserte Arbeitsproduktivität die anhaltende Lohninflation bis zu einem gewissen Grad ausgleichen wird.

Die überschüssigen Lagerbestände – insbesondere bei Konsumgütern –, die durch die verbesserten Lieferketten und Transitzeiten nach der Pandemie angewachsen waren, sind inzwischen weitgehend abgebaut. Auch die Rohstoffpreise sind weitgehend gesunken, was die Kosten vieler wichtiger wirtschaftlicher Inputs senkt. Die Wiedereröffnung Chinas, anderer Teile Asiens und Europas dürfte ebenfalls für Auftrieb sorgen, insbesondere für multinationale und weltweit tätige Unternehmen.

Gewinne rücken in den Mittelpunkt

Diese Faktoren – höhere Zinsen, hartnäckige Inflation, ein angespannter Arbeitsmarkt und Lieferkettenprobleme – hielten länger als von vielen erwartet bis ins Jahr 2022 an und drückten die Ergebnisse und Erwartungen für die Jahre 2022 und 2023. Während des gesamten Jahres 2022 blieben Bereiche wie Tourismus und Gesundheitsversorgung aufgrund der Erholung von der Pandemie beeinträchtigt. Wir glauben, dass sich in diesen und anderen Marktbereichen Chancen bieten, wenn sich das Gewinnwachstum wieder normalisiert. Die Aktien-Multiples scheinen sich aufgrund der moderaten Gewinnentwicklung und des deutlichen Rückgangs der Multiples im vergangenen Jahr in einem vernünftigen Bereich im Vergleich zu den langfristigen Trends zu befinden.

Wir gehen davon aus, dass die jüngsten Entwicklungen zu einer verbesserten Profitabilität und höheren Gewinnen bei ausgewählten Unternehmen führen können. Wir sehen weiterhin ein starkes Cashflow-Wachstum der Unternehmen sowie deren Möglichkeit, die Preise zum Inflationsausgleich zu erhöhen. Diese Preiserhöhungen sind meist auch bei nachlassendem Kostendruck haltbar, und einige Unternehmen können davon profitieren. Wir sind optimistisch, dass sich die Aktienkurse – die im Laufe der Zeit durch das langfristige Gewinnwachstum bestimmt werden – an die verbesserten Gewinnerwartungen anpassen werden, sobald der Markt die Gewinne für 2024 berücksichtigt.

Selektiv bleiben

Zwar sind wir uns der Risiken bewusst, die sich aus der allgemeinen Verschärfung der Finanzierungsbedingungen ergeben, bleiben aber positiv gegenüber Aktien. In einem Umfeld, in dem höhere Zinsen die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum schmälern könnten, halten wir eine Konzentration auf Unternehmen für wichtig, denen die Verbesserung der internen Produktivität und die Umsetzung von Innovationsmaßnahmen gelingt.

Des Weiteren halten wir die Konzentration auf Unternehmen mit konstantem Cashflow und gesunden Bilanzen jetzt für noch wichtiger. Denn Unternehmen mit diesen Eigenschaften haben das Potenzial, ihren Marktanteil trotz einer sich abschwächenden Konjunktur auszubauen, und müssen in einem schwierigen Finanzierungsumfeld keine Kredite aufnehmen, um künftiges Wachstum zu finanzieren.

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Die demografische Entwicklung sorgt für Herausforderungen in der Anlagepolitik von Pensionskassen und Versorgungswerken.

„Statt Geld einzusammeln und zu verwalten, stehen bei vielen jetzt erstmals höhere Auszahlungen an Kunden an“, sagt Sebastian Bergmann, Geschäftsführer der EDS. „Das verändert vor allem den Bedarf bei der Laufzeitenplanung.“

Die jetzt in Rente gehende Generation hat über viele Jahre im aktiven Berufsleben Geld angesammelt, das von Pensionskassen oder Lebensversicherern verwaltet wurde. Schon immer wurden dort die Auszahlungsverpflichtungen entsprechend in der Asset-Allokation hinterlegt, sodass immer ausreichend Cash verfügbar war. „Letztlich wurden hier Portfolios aufgebaut, die einem Absolute-Return-Fonds entsprechen.“

Solange mehr Kapital angesammelt wurde als Auszahlungen vorgenommen wurden, ließen sich Schwankungen durch ein gutes Risiko-Controlling beherrschen. Doch in Zeiten, in denen mehr ausgezahlt wird, muss die Volatilität noch weiter heruntergefahren werden. „Das geschah zu einem gewissen Teil über Staatsanleihen, mit denen sich Durationen gut abbilden ließen“, so Bergmann. „Auch die Liquidität blieb so immer gewahrt – auf Kosten der Rendite.“ Interessante, renditeträchtigere Investments sind bei manchen Kassen nur noch in sehr begrenztem Umfang möglich.

Das betrifft auch Infrastrukturprojekte. „Bei einem sehr langen Planungshorizont ist es natürlich möglich, 100 Millionen Euro in einen Fonds mit fester Laufzeit zu stecken“, so Bergmann. „Oder auch Direktinvestments in Solar- oder Windanlagen vorzunehmen.“ Das Problem: Diese Fonds oder Direktinvestments weisen in der Regel feste Laufzeiten auf und bieten wenig Chancen, das gebundene Geld vorzeitig abzurufen.

„Das Investment in Infrastrukturkredite ist da eine gute Alternative“, sagt Bergmann. „Und genau hier lässt sich mit intelligenten Lösungen auch eine gute Laufzeitmischung erreichen.“ So geben derzeit Banken Teile ihrer Infrastrukturkredite auf den Sekundärmarkt, um Platz für neues Geschäft zu schaffen. „Diese Kredite sind sehr klar nach Laufzeit, Rendite und Bonität zu bewerten“, sagt Bergmann. „Im Idealfall lassen sie sich auf einer Plattform so kombinieren, dass ein individuell auf die Pensionskasse oder einen anderen Institutionellen abgestimmtes Portfolio bereitsteht.“

Ein solches Portfolio deckt mit einem optimalen Laufzeitenmix die Auszahlungsverpflichtungen und bietet zudem während der Laufzeit verlässliche Cash-Flows. Das ist besonders wichtig im Bereich der illiquiden Anlagen wie etwa Infrastruktur. „Hier sind Erträge über Jahre sicher planbar und damit auch die Ausschüttungen an die Kasse“, so Bergmann. „Statt in einer Anlageklasse rollierend anzulegen, lassen sich in einem individuell gebauten Portfolio gleich Auszahlungsnotwendigkeiten und Laufzeiten kombinieren.“

Über EDS European Debt Solutions

EDS European Debt Solutions ist ein neues, auf die Kredit- und Investmentindustrie spezialisiertes InvestmentTech-Start-up. Gegenstand des Unternehmens ist es, die Realwirtschaft mit institutionellen Investoren in Europa zusammenzubringen, um Kapital – zusätzlich zum klassischen Bankensektor auf der Kreditseite – dem europäischen Public Sector und Mittelstand gezielt über die Nutzung der Plattformökonomie sowie ausgewählte weitere Partner zur Verfügung zu stellen.

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EDS European Debt Solutions GmbH, Albert-Einstein-Ring 11, 14532 Kleinmachnow, Tel: +49 33203 871590, www.eds-finance.com

Gute Balance zwischen Aktien und Renten wichtig

Der konjunkturelle Ausblick bleibt von Unsicherheit geprägt: Kommt die befürchtete „harte Landung“ oder fällt sie glimpflicher aus, als erwartet? Vielleicht gelingt es sogar, ein durchgängig positives Wachstum zu erzielen? Die Konjunkturdaten der ersten Monate dieses Jahres waren in Summe durchaus positiv. Europa konnte dank einer Entspannung auf den  Energiemärkten die schon sicher geglaubte Rezession vermeiden und auch in den USA zeigt sich das Tempo des Wirtschaftswachstums immer noch deutlich über Trend. Auf der anderen Seite droht laut Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, spätestens im dritten Quartal eine erhebliche Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität in den USA, der sich auch Europa nicht entziehen können wird. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies, die Defensivqualitäten des Portfolios zu stärken – etwa mit hochwertigen Staats- und Unternehmensanleihen sowie Aktien dividendenstarker Unternehmen.

US-Konsument: Riese auf tönernen Füßen

Für eine korrekte Evaluierung der aktuellen Rezessionsrisiken ist die Konstitution der Konsumenten eine der Schlüsselvariablen. In den USA, wo traditionell rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung durch Konsum erbracht werden, war dieser in den letzten Monaten erneut eine der wichtigsten Konjunkturstützen. „Trotz hoher Inflation und Kaufkraftkrise war der US-Konsum im letzten halben Jahr erstaunlich stabil. Viele Haushalte haben ihr schwindendes Realeinkommen mit Ersparnissen oder durch eine höhere Verschuldung kompensiert“, erklärt Ökonom Tilmann Galler. „Doch hier wird auch deutlich, dass der US-Konsument ein Riese auf tönernen Füßen ist, denn beide Strategien sind nicht nachhaltig“, führt Galler aus.

Die in der Pandemie angehäuften Überschussersparnisse von 2,1 Billionen US-Dollar beginnen seit September letzten Jahres abzuschmelzen. „Bei dem aktuellen Tempo werden die Ersparnisse im Sommer dieses Jahres aufgebraucht sein“, betont Galler. Und die Kreditkartenschulden der US-Haushalte sind im letzten Quartal nochmals kräftig um 61 Milliarden US-Dollar angestiegen. Damit liegt die Verschuldung derzeit 28 Prozent höher als noch vor zwei Jahren. „Bei der aktuellen Zinsentwicklung dürfte auch diese Strategie zur Sicherung des Lebensstandards nicht von Dauer sein“, warnt Tilmann Galler.

Hohes Zinsniveau und härtere Finanzierungsbedingungen schwächen Konjunktur

Als „Dampfwalze“ für die US-Konjunktur wird sich nach Ansicht von Marktexperte Galler das hohe Zinsniveau und die damit verbundenen härteren Finanzierungsbedingungen erweisen. Selbst wenn die US-Notenbank in absehbarer Zeit ihren Straffungszyklus bei 5 oder 5,25 Prozent beenden sollte, sorgen die Spannungen im Bankensystem für eine weitere Verschärfung der Kreditbedingungen. „Das bedeutet auch, die Geschäftsbanken führen auf diesem Weg die Inflationsbekämpfung der Notenbank fort“, sagt Galler.

Bereits 44 Prozent der US-Banken verschärften die Konditionen für Kredite. „Dieses Niveau führte in den letzten 40 Jahren üblicherweise zu einer Rezession, denn die Konsequenzen für die Wirtschaft sind absehbar“, so der Ökonom. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen dürfte in den kommenden Monaten stark an Dynamik verlieren und der Immobilienmarkt auf eine ausgeprägte Schwächephase zusteuern. Spätestens für das dritte Quartal sollte man daher mit einer starken Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität in den USA rechnen. Europa werde sich dem, trotz verbesserter Energielage und Wachstumsaussichten in China, nicht entziehen können.

Gute Balance zwischen Aktien und Renten wichtig

Für das Investmentportfolio zähle in der jetzigen Phase der Unsicherheit, die Defensive zu stärken. „Neben einer guten Balance zwischen Aktien und Renten gilt es, sich auch innerhalb der Anlageklassen etwas robuster zu positionieren. Bei den festverzinslichen Papieren präferieren wir qualitativ hochwertige Staats- und Unternehmensanleihen mit etwas längerer Laufzeit, die im Fall einer tieferen Rezession von den zu erwartenden Stützungsmaßnahmen der Zentralbanken profitieren“, führt Tilmann Galler aus. „Auf der Aktienseite schätzen wir derzeit besonders dividendenstarke Unternehmen als attraktiv ein, da die Ausschüttungsquoten von unter 40 Prozent im historischen Kontext immer noch niedrig sind, wodurch Dividenden und Kursentwicklung stabiler sein dürften als in den letzten beiden Abschwüngen“, sagt Galler.

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

„Nach den jüngsten Phasen extremer Volatilität an den Anleihemärkten und unter Berücksichtigung des relativen Risiko-Ertrags-Verhältnisses zwischen den Anlageklassen bevorzugen wir auf kurze Sicht festverzinsliche Anlagen gegenüber Aktien.

Die Möglichkeiten für festverzinsliche Anlagen sind so attraktiv wie seit Jahrzehnten nicht mehr.“ Das sagt Shamik Dhar, Chefökonom bei BNY Mellon Investment Management:

„Obwohl das Durationsrisiko nach wie vor gering kompensiert wird, da viele Zinskurven invers verlaufen, also die Zinsen für kurze Laufzeiten über den Zinsen für lange Laufzeiten liegen, sind wir der Meinung, dass Anleger den Versuch vermeiden sollten, die nächste große Bewegung der Zinskurse genau zu treffen. Denn die Märkte können sich schnell und unerwartet bewegen, wie das Drama im Bankensektor im März gezeigt hat. Aus unserer Sicht ist es besser, die Duration eher früher als später zu verlängern.

In einem defensiven und flexiblen Ansatz bevorzugen wir bargeldähnliche Cash-Positionen und Staatsanleihen, die derzeit attraktive Renditen bieten. In Bezug auf Unternehmensanleihen sind wir vorsichtiger, da die Risikoaufschläge während einer Rezession erheblich steigen können. Deshalb bevorzugen wir aktiv selektierte Investmentgrade-Anleihen vor Hochzinsanleihen.

Unserer Ansicht nach ist das Risiko einer globalen Rezession seit Jahresbeginn weiter gestiegen. Staatsanleihen der Industrieländer werden wahrscheinlich volatil bleiben. Wir erwarten trotzdem, dass sie in den nächsten zwölf Monaten einen positiven Beitrag zur Gesamtrendite beitragen werden. Die vergleichsweise attraktiven Niveaus der nominalen Renditen bieten gute Erträge. Insbesondere US-Staatsanleihen bleiben attraktiver als Anleihen in anderen Regionen.

In Europa sind die Kerninflation und die Löhne noch nicht gesunken, so dass die Gefahr besteht, dass die Europäische Zentralbank ihre restriktive Geldpolitik beibehält und in Folge die Renditen für Staatsanleihen im Euroraum weiter steigen, falls sich die Wirtschaft als widerstandsfähiger erweist als wir erwarten.

Schwellenländeranleihen als Puffer?

Schwellenländeranleihen werden aus unserer Sicht etwas von der Erholung der Wirtschaft in China durch die Wiederöffnung und einem weniger starken US-Dollar als im Jahr 2022 profitieren. In vielen Schwellenländern mit Investment-Grade-Rating ist die Inflation bereits auf einem niedrigeren Niveau als in den meisten entwickelten Märkten, die Reservewährungen ausgeben. Höhere reale Zinssätze und Flexibilität bei Devisen sowie eine starke Nachfrage aus China sollten es den Schwellenländern ermöglichen, einem Wirtschaftsabschwung oder einem unerwarteten Wertanstieg des US-Dollars standzuhalten. Für Anleger bieten Schwellenländeranleihen in US-Dollar sowie in lokaler Währung einen guten Puffer für die Volatilität der Kursrenditen.

Die Verschiebung der absoluten Renditeniveaus bei Investment Grade Unternehmensanleihen nach oben bietet nach unserer Ansicht zwar einen Ertragspuffer, aber keinen vollständigen Schutz gegen einen Ausverkauf im Falle einer Rezession. Die anhaltende Verschärfung der politischen Lage und der Finanzierungsbedingungen, insbesondere nach der Kreditklemme bei regionalen Banken, dürfte die Gewinnmargen und Cashflows der Unternehmen belasten.

Unser Fazit: Wir gehen davon aus, dass sich die Spreads von Investmentgrade Anleihen in einer Rezession aufgrund der sich verschlechternden Finanzierungsbedingungen von derzeit etwa 120 Basispunkten auf etwa 250 Basispunkte ausweiten werden (Stand März 2023). Unternehmensanleiherenditen von rund 5,5 Prozent bieten einen teilweisen Ausgleich für die Spreadausweitung. Wir bevorzugen ein Engagement in IG-Unternehmensanleihen oder auf US-Dollar lautende Schwellenländer-Schuldtiteln, da die Renditen in dieser Anlageklasse in der Vergangenheit in Rezessionen stabiler waren.“

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