Ressortwechsel im Vorstand des Bad Homburger Multi Asset-Investmenthauses

Dr. Marcel V. Lähn verantwortet als neuer Investmentchef die gesamte FERI Anlagestrategie

Dr. Heinz-Werner Rapp bleibt als Vorstand der FERI AG verantwortlich für Nachhaltigkeit und das FERI Cognitive Finance Institute

Dr. Marcel V. Lähn ist seit 1. Mai 2023 neuer Chief Investment Officer (CIO) der FERI Gruppe. Er folgt auf Dr. Heinz-Werner Rapp, der diese Funktion seit 2006 innehatte und bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit (30. November 2023) weiterhin als Vorstand verantwortlich zeichnet.

Mit dem Stabwechsel geht zum 1. Mai 2023 eine neue Ressortverteilung im FERI-Vorstand einher: Dr. Marcel V. Lähn ist für die Bereiche Anlagestrategie, Asset Allocation, Investmentprozess, Investment Research und Investment Management zuständig. Dr. Heinz-Werner Rapp übernimmt das Ressort Investment Controlling und verantwortet wie bisher das Thema Sustainable Finance sowie die Leitung des von ihm gegründeten FERI Cognitive Finance Institute. Dieses wird er auch über den 30. November 2023 hinaus führen.

Dr. Marcel V. Lähn ist seit einem Jahr Mitglied des Vorstandes bei FERI. Zuvor arbeitete der promovierte Volkswirt als Managing Director und Chief Operating Officer für BDT & Company International LLP in Frankfurt am Main. Davor war er Chief Investment Officer der BHF-BANK AG und leitete als Generalbevollmächtigter das Private Banking der Bank. „Ich freue mich sehr, nun die komplette Verantwortung für die bewährten Investmentprozesse bei FERI übernehmen zu dürfen und die Portfoliostrategien mit einem Schwerpunkt auf Multi Asset Investments für unsere Mandanten weiterzuentwickeln“, sagt Dr. Marcel V. Lähn. Besonderes Augenmerk liege künftig auf einer noch breiteren Integration von Alternative Assets und Zukunftsthemen in die FERI-Portfolios.

„Dr. Marcel Lähn bringt viel Erfahrung und ein globales Netzwerk für die zentrale Position des Chief Investment Officer mit. Ich bin überzeugt, dass er die Erfolge der FERI im Investment Management kontinuierlich fortführen und zugleich innovative Akzente in der Portfoliogestaltung und der strategischen Ausrichtung setzen wird“, sagt Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Aufsichtsratsvorsitzender der FERI AG und Vorstandsvorsitzender der MLP SE. „Ich danke ausdrücklich Dr. Heinz-Werner Rapp, in dessen Verantwortung als CIO sich FERI in den vergangenen 17 Jahren sehr gut aufgestellt und erfolgreich weiterentwickelt hat. Und ich freue mich, dass er auch künftig die investmentnahen Bereiche der FERI Gruppe mit seiner umfassenden Markterfahrung unterstützen wird.“

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Das Metaverse, hat mit seinen gemeinsam genutzten virtuellen und immersiven Online-Welten nicht nur die Aufmerksamkeit von Gamern, sondern auch von internationalen Unternehmen aus zahlreichen Branchen auf sich gezogen. Laut Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management, Franklin Templeton ETFs, eröffnen sich dadurch eine Reihe von Anlagemöglichkeiten.  

Auch wenn Aktien aus dem Metaverse-Sektor unter der jüngsten Krise im Technologiesektor gelitten haben, entwickeln sich die Innovationen von Unternehmen und Inhaltsproduzenten weiter. So wurde beispielsweise dem Thema KI (Künstliche Intelligenz) in letzter Zeit enorm viel Beachtung geschenkt. Allein die Erwähnung von KI in den Earnings Calls hat seit Beginn des Jahres um 75 % zugenommen. Das Thema wird zunehmend global und in immer mehr Branchen diskutiert. Die neue Welle von generativen KI-Systemen wie ChatGPT und DALL-E beruht auf der Nutzung von Deep-Learning-Netzwerken für die innovative Erstellung von Inhalten und die Automatisierung von Arbeitsabläufen. Auch die Investoren richten ihr Augenmerk verstärkt auf diese Technologie, welche bereits reichlich Kapital angezogen hat.

Im vergangenen Jahr haben etwas mehr als 100 auf generative KI ausgerichtete US-Startups 2,6 Milliarden USD an Investitionen angezogen, und die Schätzungen für die Finanzierungsaussichten in diesem Jahr fallen ähnlich aus. Die KI-Technologie ist nicht nur der Schlüssel zum Aufbau und Betrieb des Metaverse, sondern auch ein Bereich, der parallel zu immersiven Technologien zu expandieren scheint. Beide Themen finden zunehmend Anwendung in der Industrie, beispielsweise in den Bereichen Datenanreicherung, Chipdesign, Medikamentenentwicklung und Materialwissenschaften.

Wachstumsraten mit denen des Internets vergleichbar

Die Entwicklung des Metaverse steht zwar noch am Anfang und ist eher lückenhaft, doch das könnte sich schnell ändern. Der gesamte adressierbare Metaverse-Markt könnte gemäß Citi bis 2030 schätzungsweise bis zu fünf Milliarden Nutzer – und damit knapp 63 % der Weltbevölkerung – umfassen und Umsätze zwischen 8 und 13 Billionen USD generieren. Aber bereits vorher werden 25 % der Menschen mindestens eine Stunde täglich im Metaverse verbringen, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Gartner. Um dieses Wachstum und Potenzial richtig einzuordnen: Fast 64 % der Weltbevölkerung nutzen derzeit das Internet, wobei die meisten Nutzer (drei Milliarden) im letzten Jahr auf Asien entfielen.

Natürlich ist das Metaverse-Kontinuum nicht frei von Skeptikern, die fürchten, dass es derzeit mehr Hype als tatsächliche Anwendungsfälle gibt. Zugegeben, der Name „Metaverse“ selbst lässt die Idee surreal erscheinen. Doch selbst jetzt, da die Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt, hat sich die Wettbewerbslandschaft bereits verändert. Wir erleben bereits, wie reale und digitale Welten miteinander verschmelzen, indem beispielsweise der Hometrainer im Keller durch die Pyrenäen radelt.

Virtuelle Welten werden realen Einfluss haben

Während die Unterhaltungsmöglichkeiten (Spiele und soziale Kontakte) in den Metaverse-Welten wohlbekannt sind, liegt das weitere Potenzial der Technologie in den Möglichkeiten, die sie der Industrie bietet. Ein Unternehmen, das die Fertigung eines neuen Produkts plant, kann jetzt ausgereiftere Formen der virtuellen Realität (VR) nutzen, um die Konstruktionspläne effizienter und in engerer Zusammenarbeit zu perfektionieren.

Allein in der Automobilindustrie gibt es bereits zahlreiche Einsatzgebiete für das Metaverse. Der deutsche Fahrzeughersteller BMW nutzt für die Anpassung seiner Werke an neue Konstruktionen einen „digitalen Zwilling“, der es ermöglicht, dass sich verschiedene Produktionsstandorte miteinander synchronisieren und wechselseitig von den Ergebnissen profitieren. Und wie es im Slogan von Meta heißt („Das Metaversum mag nur virtuell sein, aber es wird einen realen Einfluss haben“), stellen die erheblichen Einsparungen von Zeit und Produktionskosten für Investoren einen echten Wert dar.

Aber es gibt noch weitere neue Anwendungsfälle: Neurochirurgen der Johns Hopkins University nutzen bereits Augmented Reality, um Wirbelsäulenoperationen durchzuführen. Letztes Jahr hat die National Aeronautics and Space Administration (NASA) einen Wettbewerb zur Programmierung einer Metaverse-Umgebung gestartet, und auch die US Army und die örtlichen Strafverfolgungsbehörden haben ihre Initiativen zur Rekrutierung und Ausbildung in virtuellen Welten ausgeweitet. In Südkorea, einem globalen Zentrum der Innovationskraft, laufen mehrere Regierungs- und Unternehmensinitiativen, darunter das Metaverse Seoul, das Nutzern Zugang zu öffentlichen Diensten ermöglicht, indem es beispielsweise Avataren erlaubt, Termine beim Finanzamt wahrzunehmen.

Zu den Taktgebern des Metaverse-Universum gehören Unternehmen wie Meta. Und natürlich die Plattform selbst. Zu nennen ist auch Roblox oder Riot Games, die einen Bereich schaffen, in dem die Leute spielen und verschiedene Tools nutzen können. Hinzukommen Enabler, die Ermöglicher, wie NVIDIA, die Software entwickelt haben, die es all diesen Unternehmen erlaubt, sowohl in der virtuellen Welt als auch in der realen Welt zusammenzuarbeiten.

Last but not least, die “Payment Enabler”, die im Zahlungsverkehr aktiv sind, weil sich der Handel im Metaverse abspielt. Diese Unternehmen helfen bei der Abwicklung von Zahlungen, unabhängig davon, ob sie dies mit Kryptowährungen durchführen oder ein traditionelles Finanzdienstleistungsunternehmen sind.

Alle diese Bereiche werden sich weiterentwickeln, und jeder wird einen anderen Zugang zum Metaversum haben, was der Zukunft noch mehr spannende Möglichkeiten eröffnet.

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Die Zinserhöhungen in den USA haben Vermögenswerte aus Schwellenländern, insbesondere Schwellenländeranleihen, negativ beeinflusst.

Die jetzt bevorstehende Aussicht auf einen Höchststand der US-Zinsen ist positiv für Schwellenländeranleihen, insbesondere wenn sich die Rohstoffmärkte erholen. Jean-Marie Mercadal, CEO von SYNCICAP Asset Management – Teil des fünfgrößten französischen Vermögensverwalters Ofi Invest AM, erläutert die Gründe für die Wertentwicklung der Schwellenländeranleihen in den vergangenen Jahren und warum sich nun ein Aufwärtstrend abzeichnet:

Schwellenländeranleihen haben sich in den letzten Jahren im Vergleich zu Industrieländeranleihen eher enttäuschend entwickelt. Das steht im Gegensatz zu ihrer langfristigen Wertentwicklung. Die Verschuldungskrisen in den 1990er Jahren haben zu einer Welle von Abwertungen der meisten Schwellenländerwährungen geführt. Daher haben Schwellenländer mehr inländische Schuldtitel in Landeswährung begeben, um Schwierigkeiten bei der Rückzahlung ihrer Auslandsschulden zu vermeiden, falls die westlichen Währungen, insbesondere der US-Dollar, zu stark ansteigen sollten. Der Markt für Staatsanleihen der Schwellenländer in Landeswährung hat daher massiv auf 8.000 Milliarden US-Dollar gewachsen. Davon entfallen allein auf den chinesischen Markt 45 Prozent.

Der Index JP Morgan GBI-EM repräsentiert Anleihen in Schwellenländern und umfasst 20 Länder mit einem durchschnittlichen Kreditrating von BBB. Er erzielte zwischen Ende 2002 (als der Index erstmals erstellt wurde) und Ende 2019 auf Jahresbasis eine Performance von 6,95 Prozent gegenüber 3,60 Prozent für den US-Staatsanleihen-Index (in US-Dollar). In den letzten drei Jahren erzielten Schwellenländeranleihen jedoch eine Underperformance von -12 bzw. -5 Prozent.

Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe:

Bewältigung der Covid-Krise: Die Zentralbanken der Schwellenländer verfügten nicht über die finanziellen Mittel, um ihre inländischen Anleihemärkte zu stützen, wie es die Zentralbanken der USA und Europas konnten. Dies führte zu einem drastischen Verfall ihrer Währungen, zumal gleichzeitig die Rohstoffpreise einbrachen.

Inflation: Die Schwellenländer waren als erste von der steigenden Inflation betroffen, so dass die Zentralbanken in den Schwellenländern der Fed und der EZB bei der Straffung der Geldpolitik in der Regel einen Schritt voraus waren. Dies führte zu einem Anstieg der Anleiherenditen. Inzwischen hat sich die Inflation stabilisiert und beginnt in den meisten Ländern, außer in Osteuropa, sogar zurückzugehen. Die langfristigen Anleiherenditen könnten also weiter sinken.

Ein steigender Dollar: Die US-Währung hat von der geldpolitischen Straffung der Fed profitiert und gegenüber praktisch allen anderen Leitwährungen beträchtlich zugelegt: Zwischen den Tiefstständen von 2020 und Ende 2022 stieg der Dollar-Index, der die Entwicklung des US-Dollars gegenüber einem Korb der wichtigsten internationalen Währungen abbildet, um rund 25 Prozent und erreichte fast ein 30-Jahres-Hoch (plus/minus 4 Prozent). Seit Jahresbeginn hat sich der Dollar als weniger stark erwiesen und der Dollar-Index ist um fast 12 Prozent gesunken. Die Folge: Vor allem die Schwellenländerwährungen konnten sich erholen, sind aber im Großen und Ganzen derzeit noch etwas unterbewertet.

Bei den Schwellenländeranleihen zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab, sowohl in absoluten als auch in relativen Zahlen: Der Index für Schwellenländeranleihen in lokaler Währung ist seit Jahresbeginn um 2,50 Prozent in EUR gegenüber 0,10 Prozent für US-Anleihen und 1,95 Prozent für den Index für Staatsanleihen der Eurozone gestiegen. Die durchschnittliche Rendite des Index für diese Anlageklasse liegt derzeit bei 6,55 Prozent.

Wir gehen davon aus, dass sich diese Dynamik fortsetzen wird. Die geldpolitische Straffung in den USA scheint sich dem Ende zuzuneigen, da der endgültige Leitzins der US-Notenbank nun bei etwa 5,25 Prozent erwartet wird. Darüber hinaus könnten einige der großen Schwellenländer wie Brasilien, Peru, oder Indonesien von der Erholung der Rohstoffpreise in den kommenden Jahren profitieren. Die Preise sind in den vergangenen Monaten aufgrund der erwarteten Konjunkturabschwächung in den USA und Europa eingebrochen, aber unsere Experten sehen strukturelle Faktoren, die die Märkte für Öl und Industriemetalle, die entscheidend für die Energiewende sind, stützen.

Ofi Invest Asset Management ist Teil der Ofi Invest Gruppe, die zur Aéma Groupe (Macif, Abeille Assurances, Aésio Mutuelle) gehört und derzeit die fünftgrößte Vermögensverwaltungsgruppe Frankreichs ist (laut IPE-Ranking vom Dezember 2021). Die Gruppe verwaltet ein Vermögen von 158 Milliarden Euro für institutionelle, Wholesale- und private Anleger und bietet eine breite Palette an börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagelösungen (Stand: 31. Dezember 2022). Dabei verfolgt Ofi Invest AM die Philosophie des verantwortungsvollen Investierens.

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Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

Aninda Mitra, Head of Asia Macro & Investment Strategy bei BNY Mellon Investment Management, kommentiert die veröffentlichten Inflationsdaten für China:

  • Die Inflation in China ist im April nochmals stärker als erwartet zurückgegangen. Das spiegelt wider, dass das Ende der Corona-Maßnahmen die chinesische Wirtschaft nicht durchgehend beflügelt hat und die Notwendigkeit politischen Eingreifens steigt.
  • Der Konsum nimmt eindeutig zu und der Dienstleistungssektor wächst; in anderen Bereichen der Wirtschaft herrscht dagegen anhaltende Flaute.
  • Sowohl der Verbraucherpreisindex (CPI) als auch der Erzeugerpreisindex (PPI) lagen unter den Markterwartungen. Eine gesamtwirtschaftliche Deflation ist nun ein echtes Risiko: Die Verbraucherpreise sind im Jahresvergleich nur um 0,1 % gestiegen. Die Erzeugerpreise sanken im Jahresvergleich um -3,6 %. Dies wird die Preisgestaltungsmacht der Unternehmen und die Gewinnschätzungen drücken.
  • Wir sind nach wie vor der Meinung, dass ein fiskalischer Impuls erforderlich ist, um die Wirtschaft nach den Einschränkungen in der Corona-Pandemie zu unterstützen. Es geht darum zu verhindern, dass sich der Konsum aufgrund der Schwierigkeiten im verarbeitenden Gewerbe und der unzureichenden Erholung im Immobiliensektor abschwächt.
  • Angesichts des unerwarteten Rückgangs der Inflation sind wir jedoch der Meinung, dass auch eine Zinssenkung der chinesischen Zentralbank PBOC oder andere Formen der geldpolitischen Lockerung in Betracht kommen.
  • In Anbetracht des sich abzeichnenden Drucks auf die Unternehmensgewinne, die der Markt nicht erwartet hat, halten wir es für sinnvoll, dass sich China gegenüber Ländern aus der Region wie Korea, Thailand und Singapur öffnet. Diese profitieren am meisten vom Konsumverhalten und dem Tourismus.
  • Die Daten zur Kreditvergabe für April überraschten ebenfalls negativ. Die Kreditvergabe leidet unter einer mangelnden Nachfrage aus dem Immobiliensektor sowie von staatlichen Unternehmen (SOEs) und lokalen Regierungen.
  • Der einzige Hoffnungsschimmer ist, dass die mit der Wiederöffnung der chinesischen Wirtschaft verbundene finanzpolitischen Maßnahmen sich aus globaler Sicht als weitaus harmloser erweisen, als von vielen Marktteilnehmern befürchtet. Wir gehen davon aus, dass die Inflation der Güterpreise in den kommenden Monaten weltweit weiter rückläufig sein wird.

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BNY Mellon IM, 160 Queen Victoria Street, London, EC4V 4LA, England, Tel: +44 20 3322 4806, www.bnymellon.com

Höchstwertung für Portfolio, Investmentprozess und Nachhaltigkeit im Unternehmen – FERI überzeugt mit kombiniertem SDG-Ansatz

Beratungsbedarf von Investoren im Bereich Nachhaltigkeit wächst stetig

Das Bad Homburger Multi Asset-Investmenthaus FERI wurde vom Wirtschaftsmagazin Capital und dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) als bester unabhängiger Vermögensverwalter im Bereich Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Laut der aktuellen Untersuchung bekam FERI als einziger Anbieter in dieser Kategorie die Höchstwertung von fünf Sternen.

Bereits zum dritten Mal hat das Magazin Capital gemeinsam mit dem IVA die nachhaltigsten Banken und Vermögensverwalter ausgezeichnet. Dabei untersuchten die Experten die Angebote im Bereich ESG und Nachhaltigkeit anhand von drei Bewertungskategorien: Portfolio, ESG im Investmentprozess (Produkttransparenz) und schließlich ESG im Unternehmen selbst – also die Berücksichtigung von Umwelt (Ecological), Sozialem und guter Unternehmensführung (Governance) nicht nur bei den Anlagen, sondern auch beim Handeln des eigenen Unternehmens.

ESG wird mit SDG kombiniert

Bereits vor Jahren hat FERI bei seinen Investmentlösungen und Beratungsdienstleistungen einen Nachhaltigkeitsansatz implementiert, der die ESG-Kriterien mit den 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen kombiniert. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Jury mit diesem Ansatz überzeugt haben“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, der als Vorstand bei FERI das Thema Nachhaltigkeit verantwortet.

Das 2019 gegründete FERI SDG Office steuert als zentrales Kompetenzzentrum die individuelle Beratung nachhaltiger Investmentlösungen sowie die strategischen Investitionen in einer zukunftsorientierten und verantwortungsvollen Anlagestrategie. „Der Beratungsbedarf und die Nachfrage von Investoren nach entsprechenden Fonds und Investitionsmöglichkeiten steigen kontinuierlich, nicht zuletzt im Bereich Alternative Assets und Private Markets“, betont Antje Biber, die als Head of SDG Office die Nachhaltigkeitsstrategie der FERI Gruppe vertritt.

Das Thema Nachhaltigkeit beinhalte für FERI zudem ein klares Bekenntnis zur gesellschaftlichen Mitverantwortung als Unternehmen. „Bei unserem Engagement für Gesellschaft und Umwelt fokussieren wir uns auf ausgewählte Nachhaltigkeitsziele wie Klimaschutz, Gleichstellung und Bildung. Hier sehen wir unsere größten Einflussmöglichkeiten“, so Antje Biber.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private Vermögensverwaltung

Investment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office Dienstleistungen

Investment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 54 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Aktienfonds mit zweitbestem Jahresstart seit 2015 – Mischfonds weiterhin mit Abflüssen – Verwaltetes Vermögen in fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen

Im ersten Quartal 2023 erzielte die Fondsbranche in Deutschland Netto-Zuflüsse von 15 Milliarden Euro. Das ist ein beachtlicher Absatz angesichts des stagnierenden Wirtschaftswachstums. Offene Spezialfonds sind mit 11,6 Milliarden Euro erneut der Treiber des Neugeschäfts. Dahinter stehen institutionelle Anleger wie zum Beispiel Versicherer und Versorgungswerke, die die regelmäßigen Beitragszahlungen ihrer Kunden in Spezialfonds investieren. Offenen Publikumsfonds flossen 4,9 Milliarden Euro zu. Geschlossene Fonds verzeichneten 0,7 Milliarden Euro neue Gelder. Aus Mandaten zogen Anleger 2,2 Milliarden Euro ab.

Bei den offenen Publikumsfonds hatten Aktienfonds mit Zuflüssen von 6,6 Milliarden Euro die Nase vorn. Das ist der zweitbeste Jahresstart seit 2015 (bis Ende März 7,1 Milliarden Euro). Nur im ersten Quartal 2021 erzielten sie mit 22,1 Milliarden Euro einen höheren Absatz.

Aktuell waren vor allem global investierende Fonds gefragt (6,1 Milliarden Euro). Rentenfonds erzielten – nach vier Quartalen mit Abflüssen – von Anfang Januar bis Ende März 2023 Zuflüsse von 2,5 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,9 Milliarden Euro auf Fonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen. Immobilienfonds verzeichneten 0,7 Milliarden Euro neue Gelder. Aus Mischfonds flossen 2,4 Milliarden Euro ab. Dazu haben vor allem anleihebetonte Fonds (1,9 Milliarden Euro) beigetragen. Mischfonds verzeichnen seit Mitte 2022 Netto-Abflüsse.

Für Anleger in Deutschland verwalten Fondsgesellschaften insgesamt 3.898 Milliarden Euro. Das Vermögen ist in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen. Ende März 2018 waren es 2.985 Milliarden Euro.

Stichtag jeweils Monatsende

Mit 1.989 Milliarden Euro entfällt ein großer Teil des verwalteten Vermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit offenen Spezialfonds. Hierbei sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 675 Milliarden Euro und Versicherer mit 538 Milliarden Euro die beiden größten Anlegergruppen.

Offene Publikumsfonds verwalten 1.275 Milliarden Euro. Auf Aktienfonds entfallen 553 Milliarden Euro. Ihr Anteil stieg in den letzten fünf Jahren von 36 auf 43 Prozent. Es folgen Mischfonds mit 333 Milliarden Euro. Sie haben 2015 den zweiten Rang von den Rentenfonds übernommen, die inzwischen 190 Milliarden Euro verwalten. Das Netto-Vermögen der Immobilienfonds beträgt 132 Milliarden Euro.

In geschlossenen Fonds weist die BVI-Statistik ein Vermögen von 51 Milliarden Euro aus. 583 Milliarden Euro managen die Fondsgesellschaften in Mandaten außerhalb der Fondshülle.

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Investmentmagazin “performer”: Das Thema „Finanzwissen/Finanzbildung“ und die Deutschen war schon immer eine schlecht harmonierende Kombination.

Wie schlimm es aber wirklich darum bestellt ist, wurde mir zuletzt schmerzhaft bei einem gemütlichen Fernsehabend vor Augen geführt. In der beliebten Quizsendung „Wer wird Millionär“ bekommt der Kandidat die 16.000€ Frage gestellt, die da lautet: „Eine Aktie steigt um 300%. Um wieviel Prozent muss diese von ihrem Höchststand nun wieder fallen, um ihren einstigen Ausgangswert wieder zu erreichen?“.

Wie gewohnt stehen vier vorgegebene Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Dass der Kandidat selbst sich bereits so völlig außerstande sah, die Frage zu beantworten, dass er noch nicht einmal über eine potentielle Antwort spekulieren wollte, irritierte mich schon ziemlich. Als er sich dann aber ans Publikum wandte und jeden, der diese Frage beantworten könnte, bat aufzustehen, bin ich bei der folgenden Reaktion endgültig sprachlos gewesen. Exakt VIER von HUNDERT Personen trauten sich zu, diese simpelste Prozentrechenaufgabe zu lösen! Und die Rettung brachte in persona dann ein Banker im Publikum. Unglaublich, aber wahr.

Halten Sie mich bitte nicht für überheblich. Ich bin Realist und mir ist vollkommen bewusst, dass ich selbst in reichlich anderen Wissensgebieten ebenso heillos überfragt wäre wie der Kandidat mit dieser Finanz- bzw. Mathematikthematik. Um den Kandidaten geht es auch gar nicht, sondern um das Wissen in der Breite der Bevölkerung über unser aller Lieblingsfachgebiet. Denn wie „Schwarmintelligenz“ wirkt das hier zumindest wirklich nicht. Im Gegenteil. Mancher meinte dazu später sogar, das wäre ja auch eine so spezielle Frage gewesen, dass dafür eine gewisse „Inselintelligenz“ zur Beantwortung vonnöten gewesen wäre. Ernsthaft?

Wer also jemals eine Bestätigung dafür brauchte, warum unser Beruf so wichtig für den Durchschnittsdeutschen ist, der hat hiermit den allerletzten Beweis erhalten. Und dies parallel zu aktuellen Herausforderungen wie einem Niedrigzinsniveau, massiver Inflation, drohender Altersarmut, Wegfall von Garantiekonzepten für die Altersvorsorge, einem Ende der Riesterförderung und einem Aktienmarkt in schwerem Seegang. Wie soll das ohne die Hilfe von kompetenter Beratung bei einem so niedrigen, durchschnittlichen Anlegereigenwissen funktionieren? Übrigens, wie bei so einem Umfeld und nach den katastrophalen Erfahrungen in England erneut das Thema „Provisionsverbot“ auf die EU-Agenda kommen kann, ist mir auch absolut schleierhaft. Aber das ist ein anderes Thema…

Wie viele von Ihnen ebenso, haben auch wir bei der Patriarch uns dem Thema allgemeine Finanzbildung unter der Flagge „Rocket-Fonds“ (www.patriarch.rocket-fonds.de) bereits seit Jahren verschworen. Ob in Wissens-Blogs, Podcasts, Börsen-Crashkursen, Fondsratgebern u.v.m. stellen wir dort alles zur Verfügung, was Einsteiger als Basiswissen im Finanzbereich haben sollten. Doch danach steht und fällt alles mit Ihnen, liebe Finanzberater:innen. Denn gute Beratung macht den Unterschied auf dem Weg zum persönlichen Finanzziel. Und damit Sie hierfür immer bestens gerüstet sind, unterstützen wir Sie neben vielen Vor-Ort-Gesprächen, Webinaren, Social-MediaPosts, Newsmails und Events seit nunmehr 16 Jahren halbjährlich verlässlich mit geballtem, aktuellem Wissen aus der Fonds- und Versicherungswelt über unseren „performer“.

Schön, dass Sie sich mit dieser neuesten Ausgabe einmal mehr über die aktuellen Trends in der Finanzbranche zum Wohl Ihrer Kunden updaten. Lassen Sie uns weiter gemeinsam dem „Finanzanalphabetismus“ den Kampf ansagen und die Welt dank unserer gemeinsamen Hilfe für viele, viele Menschen zumindest finanziell Tag für Tag ein kleines bisschen besser machen.

Ihr

Dirk Fischer

Geschäftsführer Patriarch Multi-Manager GmbH

Hier die komplette PDF-Ausgabe von „performer“:  https://www.patriarch-fonds.de/files/050423_pat_performer33_rz_low_einzelseiten.pdf

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Patriarch Multi-Manager GmbH, Grüneburgweg 18, 60322 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 715 89 90 0, www.patriarch-fonds.de

Beteiligungsgesellschaften mit Nachhaltigkeitsstrategie erzielen höhere Renditen

Viele PE-Anbieter fokussieren zu stark auf Compliance bzw. Risikominimierung und zu wenig auf ESG-basiertes Wachstum

Nur die Hälfte der Teilnehmer sieht ESG als Kernkompetenz

Die nachhaltige Gestaltung von Geschäftsmodellen führt bei Private-Equity-Gesellschaften zu höheren Renditen, erhöht die Reputation von Unternehmen und trägt zu einer Minimierung von Risiken bei. Dies ist das Ergebnis einer Studie der EBS Universität in Oestrich-Winkel (Rheingau) im Auftrag der Strategieberatung EY-Parthenon. Insgesamt trägt eine an ESG (Environmental, Social, Governance) ausgerichtete Strategie damit zu höheren Erträgen und mehr Wachstum bei. Wie es im Report heißt, erhöht ESG die Rendite eines Private Equity-Investors um bis zu 7,8 Prozentpunkte. “Erstmals konnten wir mit dieser Untersuchung quantitativ belegen, welche Vorteile ein ESG-Schwerpunkt hat”, sagt Dr. Johannes Zuberer, Partner bei EY-Parthenon

Besseres Rating führt zu höherer Rendite

Die Studie zeigt, dass gerade größere PE-Fonds mit Portfoliounternehmen, die über ein gutes ESG-Rating verfügen, deutlich attraktivere Renditen (+7,8%) erzielen. Ein um fünf Prozentpunkte erhöhtes Engagement ermöglicht eine Umsatzsteigerung von bis zu drei Prozentpunkten. Zum anderen liegen die Kapitalkosten für Unternehmen mit guter ESG-Bewertung im Schnitt um 40 Basispunkte niedriger als bei solchen mit schlechterem Rating, während die Bewertung zum Ausstiegszeitpunkt um durchschnittlich fünf Prozent über dem Marktniveau liegt. “Was sich ganz deutlich zeigt: Wer die ESG-Vorgaben umfänglicher auslegt, hat nicht nur die Chance, die Attraktivität des Geschäftsmodells langfristig zu sichern, sondern auch zusätzlichen Wert zu schaffen”, erläutert Zuberer.

Strategische und operationelle Anpassungen

Um von den Vorteilen profitieren zu können, bedarf es strategischer und operativer Anpassungen – wie etwa einer konsequenten Ausrichtung an ESG-Werten und der Fähigkeit, die damit verbundenen Chancen gezielt zu nutzen. Wer ESG-Vorgaben besonders umfassend interpretiert (und z.B. nicht “nur” die Reduktion der Emissionen darunter versteht), kann zusätzlichen Wert schaffen, indem er entsprechende Initiativen konsequent auf mögliche Auswirkungen auf Umsatz, Gewinn und Finanzierung überprüft. Entscheidend ist in jedem Fall die Kenntnis aller Faktoren, die den ESG-Themenkomplex beeinflussen, sowie das Wissen, dass je Industrie und Geschäftsmodell unterschiedliche Teilaspekte von “ESG” relevant sind. Allein die Kombination aus Branchen-Knowhow und ESG-Kompetenz ermöglicht die Identifikation der entscheidenden ESG-bezogenen Werttreiber, insbesondere ihrer potenziellen Auswirkungen auf Umsatz, Gewinn, Unternehmenswert und Mittelbeschaffung. Dass ermöglicht eine bewusste strategische Steuerung von EBITDA, Capex und Opex und damit eine Maximierung der Gesamtrendite.

ESG-Potenziale mehrheitlich unterschätzt

Ein Problem, das sich im Zuge der Erhebung gezeigt hat, ist eine weit verbreitete Fehleinschätzung: Allzu oft wird Nachhaltigkeit bzw. ESG in den Unternehmen noch als reiner Compliance-, Reputations- und Risikomanagement-Aspekt gesehen und gewertet. Für rund 70 bis 85 Prozent der Studienteilnehmer ist die Risikominimierung der Hauptgrund für ESG-Maßnahmen. “Aus dem Ergebnis lässt sich schließen, dass die Wertschöpfungskraft von ESG in der PE-Branche noch nicht vollständig erkannt wird”, ergänzt Zuberer.

Zentralisieren, optimieren, kontrollieren

Nur die Hälfte aller im Rahmen der Studie befragten PE-Häuser betrachtet ESG allerdings als Teil ihrer Kernkompetenzen oder nutzt es bewusst als Steuerungskriterium für ihre Portfoliounternehmen. Ebenfalls nur die Hälfte verfügt über ein institutionalisiertes, zentrales ESG-Kompetenzzentrum, über konkrete Wertsteigerungspläne oder ein spezielles ESG-Impact Controlling.

In der Konsequenz vergeben sie damit wertvolle Chancen: Würden die Firmen ihr Wissen über ESG-Management zentralisieren, obligatorische ESG-Optimierungspläne implementieren und ein rigoroses Controlling einführen, könnten sie ihre Rendite merklich steigern. So gelang der Zugewinn von 7,8 Prozentpunkten mithilfe eines ganzheitlichen Managements, wobei die aktive und mit-gestaltende Rolle des PE-Hauses, die Umsetzungs- und Optimierungspläne und das entsprechende Controlling eine entscheidende Rolle spielten.

“Der Kurs ist klar: Am Aufbau einer starken, zentralen internen ESG-Kompetenz mit besonderer ESG- und Branchenkompetenz je nach Branche der Portfoliounternehmen, aber auch der Integration des ESG-Risiko- und Chancenprofils in die eigene Equity Story vor dem Abschluss sowie an konkreten Plänen zur Mehrwertschaffung geht kein Weg vorbei. Dann können PE-Gesellschaften das Potenzial, das ESG ihnen bietet, voll nutzen. Bis dahin – das zeigt unsere Studie – bleibt vielerorts aber noch einiges zu tun, denn die Sicht auf das Thema ist teilweise noch recht konservativ”, resümiert Johannes Zuberer.

Über EY-Parthenon

EY-Parthenon ist die globale Strategieberatungsmarke von EY. Mit mehr als 9.000 Professionals in 120 Ländern unterstützen wir unsere Kunden in den Bereichen Unternehmens- und Wachstumsstrategie, Restrukturierungs- und Turnaround-Strategie, sowie Transaktionsstrategie und -Umsetzung.

Mit der Kombination aus fundierter Branchen- und tiefer funktionaler Expertise unterstützen wir unsere Kunden dabei, zukunftsgerichtete Geschäftsmodelle zu entwickeln, ihre Portfolios neu aufzustellen und ihr wirtschaftliches und soziales Ökosystem neu zu gestalten. Unser Anspruch ist es, komplexe Probleme zu lösen und echte Veränderungen zu bewirken. Dies erreichen wir unternehmerisch und umsetzungsorientiert: Wir entwickeln transformative Strategien, die Unternehmen und ihren Stakeholdern nachhaltigen Wertzuwachs sichern, und setzen diese gemeinsam mit ihnen um.

Wir sind stolz auf unsere teamorientierte Kultur geprägt von einzigartigen Menschen und unsere eigene Art, Dinge anzupacken. Mit Leidenschaft arbeiten wir als Team mit unseren Kunden, um für sie maßgeschneiderte und auch unkonventionelle Lösungen zu finden, die ihre Potenziale entfesseln.

Studie

Die Private Equity Studie von EY-Parthenon und der EBS Universität in Oestrich-Winkel (Rheingau) hat die Investitionsaktivitäten von Private-Equity-Häusern (PE-Häusern) in Europa analysiert. Im Zeitraum November bis Dezember 2022 nahmen 25 Mitarbeiter von PE-Häusern an der Umfrage teil. Der Großteil der Befragten arbeitete für in Deutschland ansässige PE-Gesellschaften (~80%) in leitender Funktion (~56%), u.a. Partner oder Investment Director.

Die Fund-Analyse basiert auf 209 Buyout-Fonds über 102 PE-Häusern hinweg. Die Daten wurden von PitchBook erhoben. Es wurden ausschließlich Buyout-Fonds analysiert, die komplett oder teilweise in Europa investieren. Der geografische Split der Fonds zeigt, dass die meisten Fonds aus dem Vereinigten Königreich stammen (33%), gefolgt von den USA (25%), Frankreich (11%) und DACH (8%). Die Aufteilung der Fonds nach Größe ergab, dass 44% der Fonds weniger als 1 Milliarde US-Dollar umfassen, 33% zwischen 1 Milliarde und 5 Milliarden US-Dollar betragen und 22% über 5 Milliarden US-Dollar liegen.

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Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Flughafenstraße 61, 70629 Stuttgart, Tel: +49 (711) 9881 0, www.ey.com

Neuer ETF investiert in Staatsanleihen in Landeswährung aus aktuell 16 Schwellenländern in Asien, Südamerika und Osteuropa

Durch die Konstruktion des zugrundeliegenden Index wird die Konzentration auf wenige Emittenten vermieden

Xtrackers erweitert Angebot an Schwellenländer-Anleihen damit um einen wichtigen, kosteneffizienten Baustein

Staatsanleihen haben sich als wichtiges Anlageinstrument etabliert, mit dem Anleger an den Chancen in Schwellenländern partizipieren können. Staatsanleihen-Indizes weisen in der Regel geringere Schwankungen und zwischenzeitliche Rückschläge auf als Aktien-Indizes und können daher eine wichtige Rolle in einem diversifizierten Portfolio spielen. Mit dem Xtrackers II J.P. Morgan EM Local Government Bond UCITS ETF hat Xtrackers das Angebot um ein Produkt erweitert, das in Schwellenländer-Anleihen in Landeswährung investiert. Der ETF ist an der Deutschen Börse und der Londoner Börse gelistet, weitere Börsen sollen folgen.

Der neue ETF bildet den Index „J.P. Morgan Government Bond Index – Emerging Markets Global Div 10% Cap 0.25% Floor“ ab. Der Index umfasst festverzinsliche Staatsanleihen, die von den Regierungen von aktuell 16 Schwellenländern begeben werden und in Landeswährung notieren. Die Ländergewichtung orientiert sich am Volumen der vom jeweiligen Land insgesamt ausgegebenen Anleihen sowie weiteren Faktoren.

Im Index ist die maximale Gewichtung auf 10 Prozent begrenzt, bei jeder monatlichen Neugewichtung muss ein Land das Gewichtungskriterium von mindestens 0,25 Prozent erfüllen. Auf diese Weise werden wenig liquide, kleine Anleihemärkte und eine zu starke Konzentration auf große Anleihe-Emittenten vermieden, damit bietet der Index Anlegern eine möglichst breite Streuung. Alle Anleihen mit Restlaufzeiten von mehr als sechs Monaten sind im Index enthalten. Der ETF bildet den unterliegenden Index physisch ab.

„Die Bedeutung von Schwellenländer-Anleihen in Landeswährung nimmt in Portfolios angesichts der anhaltend hohen Inflation deutlich zu. Gleichzeitig spielen die größten Schwellenländer eine immer wichtigere Rolle in der Zusammensetzung eines globalen Anleiheportfolios. Vor diesem Hintergrund hat Xtrackers ein effizient konstruiertes Produkt zu attraktiven Konditionen anzubieten“, sagt Michael Mohr, Global Head of Xtrackers Products bei der DWS.

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Deutschland ist ein Hochsteuerland. Das gilt nicht nur für die Besteuerung von Einkommen und Unternehmen, sondern auch im Bereich Finanzinvestments.

Hier macht die Bundesregierung nun einen Schritt nach vorne: Das neue Zukunftsfinanzierungsgesetz bringt Entbürokratisierung und erweiterte Möglichkeiten für Investitionen in energetische Infrastruktur. Dazu kommen steuerliche Erleichterungen. „Damit wird ein wichtiger Wettbewerbsnachteil insbesondere gegenüber Luxemburg beseitigt“, sagt Daniel Knoblach, Geschäftsführer der Super Global GmbH. „Für Anleger wird Deutschland deutlich attraktiver.“

Die Bundesregierung hat das Zukunftsfinanzierungsgesetz beschlossen, die Neuregelungen sollen ab 1. Januar 2024 in Kraft treten. Mit dem Gesetz will der Bund mehr privates Kapital für Klimaschutz und Digitalisierung mobilisieren und den deutschen Kapitalmarkt internationaler und weniger bürokratisch machen. „Das dürfte gelungen sein“, kommentiert Knoblach.

Denn das Gesetz bringt eine Vielzahl regulatorischer und aufsichtsrechtlicher Verbesserungen für die deutsche Fondswelt. So werden unter anderem die Hürden für Investitionen in erneuerbare Energien gesenkt. Besonders wichtig ist allerdings, dass künftig die Verwaltung aller Investmentfonds von der Umsatzsteuer befreit wird. Diese Befreiung galt bislang nur für die Verwaltung von Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OAGW) und von mit diesen vergleichbaren alternativen Investmentfonds (AIF) sowie von Wagniskapitalfonds. „Das führte dazu, dass insbesondere Investmentfonds, die in Infrastruktur und erneuerbare Energien investierten, im Ausland aufgelegt wurden“, erklärt Knoblach. „Luxemburg hatte hier die Nase vorn.“

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz wird die Umsatzsteuerbefreiung nun auf die Verwaltung sämtlicher AIFs ausgedehnt – unabhängig von den Assetklassen und von der Regulierung des AIF-Managements sowie der Qualifikation der Anleger. Damit wird die steuerliche Situation an die anderer EU-Mitgliedsstaaten angeglichen. „Der Schritt bedeutet eine Stärkung des Finanz- und Investitionsstandortes Deutschland“, kommentierte Oliver Decker, seit März Aufsichtsratsmitglied von Super Global. „Es entfällt künftig ein wesentlicher Grund, in Luxemburg statt in Deutschland Fonds zu gründen.“ Die steuerlich motivierte Abwanderung ins Nachbarland dürfte dadurch gestoppt werden.

Begrüßenswert seien zudem die mittelbaren Auswirkungen des neuen Gesetzes auf die Anlageverordnung, die unter anderem für Versorgungswerke und Pensionskassen gilt. Änderungen ergeben sich hier beispielsweise bei der Zuordnung von Investitionen zur Immobilienquote und damit weiter gefassten Investitionsmöglichkeiten.

Über Super Global

An den Standorten Deutschland und Luxemburg bietet Super Global etablierte Investmentvehikel mit innovativen Lösungen sowie nachhaltigen Produktkonzepten an. Als AIFM für Alternative Investmentfonds verbindet Super Global DE maßgeschneiderte Fonds sowie Dienstleistungen für die Bereiche Portfoliomanagement, Risikomanagement und Administration. Die Luxemburger Gesellschaft ermöglicht weltweit anerkannte und etablierte Securitisation-Lösungen, individuell gestaltbar und auf die jeweiligen Kundenanforderungen ausgerichtet. Super Global übernimmt das Set-up, die regulatorische Strukturierung sowie die fortlaufende Administration.

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In den zurückliegenden Jahren haben viele Staaten dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen immer wieder auf die lange Bank geschoben.

Die Chancen, dass zahlreiche Länder ihre teils marode Infrastruktur nun Schritt für Schritt auf Vordermann bringen, stehen aber gut. An dieser Entwicklung können auch Anleger partizipieren.

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Lüdenscheid im Sauerland steht symbolisch für die marode Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Die dort Anfang Mai gesprengte Rahmedetalbrücke war zu diesem Zeitpunkt bereits seit eineinhalb Jahren nicht mehr befahrbar. Und auch nach der Sprengung wird es noch mindestens drei Jahre dauern, bis die A45 an diesem Ort wieder befahrbar ist. So lange wird der Bau einer neuen Brücke mindestens dauern – und der Verkehr mitten durch Lüdenscheid geleitet. Die Region um Lüdenscheid bleibt daher über Jahre ein Stauschwerpunkt, der Pendler und Unternehmen Zeit und Geld kostet.

Infrastruktur-Maßnahmen: Enormer Nachholbedarf

Nicht nur in Deutschland, sondern rund um den Globus besteht ein enormer Bedarf an Investitionen in die Infrastruktur. Zum einen, weil zahlreiche Industriestaaten wie etwa Deutschland, Italien, Großbritannien oder die USA in den vergangenen Jahrzehnten zu wenig in Straßen, Tunnel, Brücken, Leitungsnetz, Schienennetz, Häfen und Flughäfen investiert haben und inzwischen ein hoher Nachholbedarf besteht. Nicht von ungefähr haben die USA Ende 2021 ein Infrastrukturprogramm in Höhe von 1,2 Billionen Dollar beschlossen – unter anderem, um auch Leitungsnetze für Strom und Wasser wieder fit zu machen.

Zum anderen herrscht großer Investitionsbedarf im Bereich Infrastruktur durch die technische und gesellschaftliche Entwicklung. In Deutschland fehlt es heute etwa an Windrädern und Stromtrassen für die Verteilung erneuerbarer Energie, an Ladestationen für E-Autos, an flächendeckend schnellem Internet, an Verladehäfen und -stationen für Flüssiggasimporte und an ausreichenden Kapazitäten für den Schienengüterverkehr.

94 Billionen US-Dollar bis 2040

Vergleichbares gilt für viele Länder der Erde. Vor allem in den Schwellenländern ziehen nach wie vor viele Menschen vom Land in die Stadt, etwa in China oder Südamerika. Die Infrastruktur wird also an anderer Stelle belastet als vor zehn oder 20 Jahren. Länder wie Indien mit rasant wachsender Bevölkerung stehen vor der kaum zu bewältigenden Aufgabe, alle Bewohner mit Strom, Wasser, Abwasserkanälen, nutzbaren Verkehrswegen und Telekommunikationskanälen auszustatten. Um eine nutzbare Infrastruktur aufzubauen, sind gewaltige Summen erforderlich. Nach Schätzungen des Global Infrastructure Hub der G20-Staaten müssten bis 2040 weltweit 94 Billionen US-Dollar investiert werden, damit die Infrastruktur mit dem Wirtschaftswachstum mithalten kann und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreicht werden können.

Die Politik gibt Infrastrukturinvestitionen dabei die Richtung vor. Die EU-Taxonomie etwa, als Klassifikationssystem für nachhaltige Geschäftstätigkeiten, will Investitionen so lenken, dass die Klima- und Energieziele der Europäischen Union erreicht werden. Für Unternehmen und Investoren sind die politischen Rahmenbedingungen eine Herausforderung, aber auch eine Chance auf lukrative Aufträge für jene Betriebe und Geldgeber, die sich bereits im Bereich Nachhaltigkeit positioniert haben oder entsprechend anpassungsfähig sind.

Darauf sollten Anleger achten

Das Thema Infrastruktur bietet Anlegern somit auf Jahre hinaus gute Renditechancen. Zu den Gewinnern der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen dürfte in erster Linie die klassische Baubranche zählen. Vor allem international aufgestellte, große Baukonzerne und Spezialbaufirmen, etwa für den Brückenbau, sollten von dem großen Bedarf profitieren; ebenso Unternehmen, die in den Bereichen Energieeffizienz von Gebäuden sowie Strom- und Wasserinfrastruktur tätig sind. Nicht zuletzt gehört auch die Erneuerbare-Energien-Branche dazu.

Auf der einen Seite bestehen bei Infrastrukturprojekten nicht zu vernachlässigende Risiken. Beispielsweise haben sich viele Unternehmen vor der Zinswende hoch verschuldet und könnten bei weiter steigenden Zinsen Schwierigkeiten mit der Refinanzierung ihrer Schulden bekommen. Zum anderen können sich Infrastrukturprojekte generell verzögern, verteuern oder auch scheitern. So hat zum Beispiel die Corona-Pandemie viele Bauprojekte zum Stillstand gebracht und es dauerte lange, bis sie wieder Fahrt aufnahmen.

Daher sollten trotz der attraktiven Aussichten Unternehmen, die im Bereich Infrastruktur tätig sind, nur einen kleinen Teil des Depots ausmachen – beispielsweise in Form von Aktien, Anleihen oder Fonds mit Schwerpunkt Infrastruktur. Ratsam ist es vielmehr, seine Investments über viele Länder, Branchen und Asset-Klassen zu streuen. Das ist und bleibt das A und O für den langfristigen Vermögensaufbau.

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Offene Immobilienfonds erzielten 2022 im Mittel eine Rendite von 2,6%.

Erstmals seit Jahren wuchsen die Mieterträge, das Vor-Corona-Niveau ist aber noch nicht erreicht. Die Gebäudewerte stiegen leicht, Liquidität war für viele noch eine Belastung.

Scope hat die Renditebestandteile von 27 offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht, die insgesamt mehr als 120 Mrd. Euro verwalten. Sie erzielten 2022 im Durchschnitt eine Rendite von 2,6%. Die Performance von Immobilienfonds besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: der Mietrendite (Mieterträge abzüglich Bewirtschaftungsaufwand in Relation zum Immobilienvermögen), der Änderung der Gebäudewerte und der Verzinsung der Liquidität.

Die Mietrendite war 2022 höher als 2021. Sie lag im volumengewichteten Durchschnitt bei 3,7% netto. Damit ist ein jahrelang anhaltender Abwärtstrend gebrochen. Das Vor-Corona-Niveau mit 4,0% im Jahr 2019 ist aber noch nicht wieder erreicht. Mehrere Aspekte führten zu diesem Anstieg. Zum einen kamen durch die Lockerung pandemiebedingter Maßnahmen Umsatzmieten zurück und teilweise wurden Mietstundungen aufgeholt. Zum anderen stieg die Inflationsrate 2022 deutlich. Weil die meisten Gewerbemietverträge entsprechend indexiert sind, erhöhten sich viele Mieten. Scope geht davon aus, dass die Netto-Mietrenditen in Summe mittelfristig weiter steigen werden, vor allem weil das Marktpreisniveau korrigieren dürfte. Die Bewirtschaftungskosten werden jedoch mittel- bis langfristig weiter zunehmen, da insbesondere das Thema ESG und damit Investitionen in den Bestand immer wichtiger werden.

Die Wertänderungsrendite der Immobilienfonds betrug im vergangenen Jahr 1,0%. Damit liegt sie auf dem Niveau von 2021. In den vergangenen Jahren wurden die Renditen der offenen Immobilienfonds größtenteils von Aufwertungen im Bestand, aber auch durch erfolgreiche Verkäufe getrieben. Dies wird sich 2023 nicht in diesem Maße fortsetzen. Die Zeit der Aufwertungen der Immobilien dürfte im Gesamtbild vorerst vorbei sein. Die Wertänderungsrenditen werden sich abschwächen.

Zusätzlich wurde die Veränderung der Immobilienwerte seit 2018 analysiert. Bei Büroimmobilien besteht ein starker lagebezogener Unterschied. Während Objekte in sehr guten Lagen und mit guter ÖPNV-Anbindung deutlich aufwerteten, haben sich Büroimmobilien in weniger guten Lagen deutlich schlechter entwickelt. Shopping-Center befinden sich schon seit Jahren unter Druck. Auch wenn im Einzelhandel inflations- bzw. umsatzgebundene Mieten üblich sind, lassen sich nicht alle Indexierungen weitergeben, weil die Mieterbonitäten dies oft nicht zulassen. Hotelimmobilien konnten sich aufgrund der Pandemie-Lockerungen 2022 stabilisieren. Die hohe Nachfrage nach Logistik-/Industrie-Objekten hat deren Werte deutlich erhöht.

Die Liquiditätsrendite lag 2022 bei -1,9% (volumengewichteter Durchschnitt). Dies war maßgeblich getrieben von Fonds, die ihre flüssigen Mittel größtenteils in Anleihen investiert haben. Diese werteten infolge des gestiegenen Zinsniveaus stark ab. Noch fehlen allerdings die Geschäftsjahresabschlüsse von zwölf Fonds. Diese parken ihre Barreserven überwiegend bei Banken. Dies wird die Liquiditätsrendite für 2022 etwas nach oben korrigieren, sobald die Jahresabschlüsse vorliegen und eine finale Berechnung erfolgen kann. Scope rechnet insgesamt für 2022 mit einer nur leicht negativen Liquiditätsrendite. Für 2023 erwarten wir wieder einen positiven Wert, der eventuell sogar das Niveau von 2014 mit 0,7% überschreiten und damit zur höchsten Liquiditätsrendite der vergangenen zehn Jahre führen könnte.

Vor dem Hintergrund kumulierender Unsicherheitsfaktoren (steigende Zinsen, hohe Inflation, wenig Transaktionen, wandelnde Nutzeranforderungen) erhöhen sich die Risiken in vielen Segmenten weiter. Trotz dieser vielfältigen Herausforderungen erwartet Scope für 2023 für offene Immobilienpublikumsfonds eine durchschnittliche Performance zwischen 2% und 2,5%. Viele Fonds verfügen weiterhin über attraktive Objekte mit hohen Vermietungsquoten und bonitätsstarken Mietern. Ihre Liquiditätsquoten sind derzeit ausreichend hoch und die Fremdfinanzierungsquoten überwiegend gering. Zusätzlich schützen die gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen vor kurzfristigen Mittelabflüssen.

Die komplette Analyse können Sie HIER herunterladen.  https://www.scopegroup.com/dam/jcr:b461c4db-421f-4ebd-bead-e3668875f5c9/Scope%20Renditekennzahlen%20Offene%20Immobilienfonds%20Mai%202023.pdf

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Die Dividendensaison ist in vollem Gange: Besitzern von Aktien deutscher Unternehmen winken in diesem Jahr besonders ergiebige Ausschüttungen.

Aus Sicht von Mathias Beil, Leiter Private Banking der Hamburger Sutor Bank, verdeckt die Rekordausschüttung in absoluten Zahlen jedoch, dass die Ausschüttungsquote der Unternehmen bei nur 40 Prozent verharrt. Und: „Dividenden sind gut, aber nur wenn sie nicht auf Kosten der Substanz gehen“, sagt Mathias Beil. Anleger sollten daher nicht einseitig auf Dividenden-Rekordzahlen blicken. Viele „Dividendenaristokraten“ seien in den USA zu finden.

Indizes im Vergleich: US-Kursindex S&P 500 noch deutlich vor Performance-Index DAX

Nach Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) dürften 2023 die Dividenden aller deutschen Aktiengesellschaften mit 75 Milliarden Euro so hoch wie noch nie ausfallen. Der Blick auf den DAX zeigt, dass Dividenden ein wesentlicher Renditefaktor sind: Auf Sicht von 37 Jahren (per 31.3.1986) hat sich der DAX inklusive Dividenden verzehnfacht – als reiner Kursindex hingegen nur versechsfacht. Der nur als Kursindex berechnete Euro Stoxx 50 hat sich seit 1986 sogar nur knapp verfünffacht. Der S&P 500, der die Aktien der 500 größten US-Aktiengesellschaften umfasst und ebenfalls als reiner Kursindex berechnet wird, hat sich seit 1986 versiebzehnfacht und liegt damit bei der Rendite weit vor DAX (sowohl Kurs- als auch Performance-Index) und Euro Stoxx 50.

„Dividenden sind für deutsche Aktienanleger ein Renditeturbo. Der internationale Vergleich zeigt allerdings auch, dass der US-amerikanische S&P 500 als reiner Kursindex deutlich besser als der DAX inklusive Dividenden dasteht. Würde man die Dividenden beim S&P 500 einberechnen, käme ein noch besseres Ergebnis heraus“, sagt Mathias Beil. Ein oberflächlicher Vergleich von Länderindizes könne daher leicht in die Irre führen. Auch sollte allein die Höhe von Dividendenzahlungen nach Ansicht von Vermögensexperte Beil kein Entscheidungskriterium für die Aktienauswahl sein.

In den USA lohne es sich zudem noch sehr viel mehr, dividendenstarke Unternehmen in den Blick zu nehmen. „In den USA gibt es die meisten sogenannte Dividendenaristokraten, das heißt die Unternehmen haben es in den letzten 25 Jahren geschafft, die Dividenden kontinuierlich zu erhöhen“, analysiert Mathias Beil. So haben Firmen wie Procter+Gamble die Dividende in den letzten 65 Jahren erhöht, 3M in den letzten 63 Jahren, Johnson & Johnson sowie Coca Cola in den letzten 59 Jahren, Colgate Palmolive in den letzten 58 Jahren.

Grundsätzlich gelte es jedoch auch zu beachten, dass der regelmäßige Cash-Flow über die Dividenden Anleger zwar zufrieden mache, er könne Unternehmen in gewissen Phasen aber auch schwächen. „Der Investitionsbedarf von Unternehmen ist hoch, um sich für die Zukunft gut aufzustellen. Um beispielsweise die Entwicklungen rund um Blockchain und KI nicht zu verpassen, sind hohe Investitionen nötig. Krisensituationen können zudem schnell eintreten. Als Unternehmen gilt es die richtige Balance zwischen Anlegerzufriedenheit und unternehmerischer Zukunftsfähigkeit zu finden. Eine niedrigere Dividende muss daher kein schlechtes Zeichen sein, sondern kann auch ein Zeichen für eine höhere Investitionstätigkeit sein“, sagt Mathias Beil.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern

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Inflation bleibt im Fokus – Zielgerade des Straffungszyklus

Die Fed und die EZB haben jüngst ihren Zinserhöhungszyklus fortgesetzt und die Leitzinsen jeweils um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Nun mehren sich sowohl in den USA als auch in der Eurozone Zeichen, die auf die Endphase des Wirtschaftszyklus hindeuten. So beobachtet Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, erste Risse im Fundament der Konjunktur. Gerade die Banken stehen angesichts des starken Zinsanstiegs und der Invertierung der Zinsstrukturkurve vor Herausforderungen. Nicht nur Anlegerinnen und Anleger fragen sich daher, wie lange die Zentralbanken weiter an der Zinsschraube drehen und die Finanzierungsbedingungen straffen wollen. „Die großen Zentralbanken in Europa und den USA befinden sich auf der Zielgeraden ihres Straffungszyklus“, so die Erwartung von Tilmann Galler. Vor diesem Hintergrund böten Anleihen wieder mehr Schutz und Stabilität – vor allem bei einer unsanften Landung der Wirtschaft.

Inflation bleibt im Fokus

Nachdem die Spannungen im Banken-sektor vorerst nachgelassen haben, hat sich nun der Fokus des Marktes wieder auf die Inflation verlagert. In den USA stützte die jüngste Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex (VPI) die Ansicht, dass die Inflation sich weiterhin auf dem Rückzug befindet. Von ihrem Höchststand von 9,1 Prozent im vergangenen Juni ist sie im April 2023 auf 4,9 Prozent gesunken. „Damit liegt die US-Inflation allerdings immer noch deutlich über dem Zentralbankziel von durchschnittlich zwei Prozent“, stellt Tilmann Galler fest.

Einige gewichtige Komponenten des Warenkorbs versprechen eine weitere Verlangsamung des Preisauftriebs. So können wir bei den Energiepreisen in den kommenden Monaten mit erheblichen negativen Basiseffekten rechnen. Der Ölpreis lag im 2. Quartal 2022 noch bei durchschnittlich 108 US-Dollar und ist bis Ende April 2023 um knapp 30 Prozent gefallen. „Ohne neuerlichen Preisschock dürfte die Energiekomponente auch weiterhin zum Rückgang der Inflation beitragen. Die bisher hartnäckig inflationäre VPI-Komponente des Wohnraums könnte sich in den nächsten Monaten ebenfalls abkühlen“, führt Tilmann Galler aus. Die US-Immobilienmarktpreise haben im vergangenen Juni ihren vorläufigen Hochpunkt erreicht und sind seitdem um 5 Prozent gefallen. „Der Trend dürfte sich aufgrund der gestiegenen Finanzierungkosten weiter fortsetzen. Die Immobilienpreis-entwicklung war bisher ein guter Frühindikator für die zukünftige Entwicklung dieses Inflationsschwergewichts. Dennoch wird die US-Inflation in diesem Jahr aufgrund der Lohnsteigerungen wohl nicht auf das Zentralbankziel zurückfallen“, so die Prognose von Tilmann Galler.

Zielgerade des Straffungszyklus

Die US-Notenbank hat mit dem schnellsten und umfangreichsten Zinserhöhungszyklus der letzten 40 Jahre nach Ansicht des Ökonomen mehr als genug getan, um die Inflation zu bändigen. „Leitzinserhöhungen brauchen in der Regel sechs bis zwölf Monate, um vollständig in der Realwirtschaft anzukommen. Der ‚Bremseffekt‘ der bisherigen Zinserhöhungen ist deshalb vollumfänglich noch gar nicht sichtbar“, so Galler.

Doch Beeinträchtigungen seien im Bankensektor bereits sichtbar: Die Abflüsse auf der Passivseite der Bankbilanz, bei Giro- und Sparkonten, tragen zu einer Verknappung auf der Aktivseite vor allem beider Kreditvergabe bei. „Über 46 Prozent der US-Geschäftsbanken haben im ersten Quartal bereits die Kreditstandards für Unternehmen verschärft. Eine Breite, die in den letzten 30 Jahren nur in Rezessionen erreicht wurde. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen wird in den kommenden Monaten leiden, mit den entsprechend negativen Folgen für Wachstum und Beschäftigung“, erklärt Galler. Die Geschäftsbanken haben seiner Einschätzung nach inzwischen die Aufgabe der Notenbanken übernommen, die Liquidität zu straffen und damit die volkswirtschaftliche Nachfrage zu schwächen, um der Inflation Einhalt zu gebieten.

Jeder weitere Zinsschritt der US-Notenbank würde aus Sicht von Tilmann Galler die Spannungen im Bankensystem weiter erhöhen und möglicherweise einen Absturz der Konjunktur verursachen. Das spricht eindeutig für ein Ende des US-Straffungszyklus. Die EZB stehe für die Eurozone vor einer ähnlichen Situation, aber mit zwei signifikanten Unterschieden: „Erstens sind der Rückgang der Inflation auf 7,0 Prozent und der Leitzinsanstieg auf 3,25 Prozent weniger ausgeprägt als in den USA. Zweitens haben sich die Kreditbedingungen nicht in gleichem Ausmaß verschärft. Die Geldpolitik der EZB hat deshalb noch etwas mehr Spielraum für Zinserhöhungen“, erklärt Galler. Dennoch geht der Ökonom davon aus, dass sich auch die EZB auf der Zielgeraden ihres Straffungszyklus befindet.

Für die Rentenmärkte bedeutet ein Szenario mit niedrigeren Inflationsraten und einer schwächeren Konjunktur die Chance auf fallende Renditen und Kursgewinne. Gerade wenn es zu einer unsanften Landung der Wirtschaft käme, könnten Rentenpapiere Schutz und Stabilität bieten, so Tilmann Galler.

Tilmann Galler, Executive Director, CEFA/CFA, arbeitet als globaler Kapitalmarktstratege für die deutschsprachigen Länder bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Als Teil des globalen „Market Insights“-Teams erstellt und analysiert er auf Basis von umfangreichem Research Informationen rund um die globalen Finanzmärkte und leitet Implikationen für Investmentstrategien ab. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche und war zuvor unter anderem auch als Portfolio Manager tätig.

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Die weltweiten Zuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) summierten sich im April auf 42,7 Mrd. Euro. Sie blieben damit gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert und fielen vergleichsweise niedrig aus.

Wie im März bevorzugten Anleger Anleihe-ETFs, die um 22,1 Mrd. Euro zulegten, während Aktien-ETFs Flows von 15,5 Mrd. Euro verbuchten. Die Zuflüsse auf dem US-ETF-Markt blieben mit 31,7 Mrd. Euro gedämpft, während sie in Europa 10,4 Mrd. Euro erreichten und im asiatisch-pazifischen Raum leicht negativ waren.

Insgesamt waren globale Aktienindizes die beliebteste ETF-Strategie (+8,1 Mrd. Euro) gefolgt von US-Hochzinsanleihen (+5,2 Mrd. Euro). Large-Value-Strategien verzeichneten die größten Abflüsse (-2,2 Mrd. Euro). Die Flows deuten darauf hin, dass Anleger unsicher sind, wie sie investieren sollen. Die größere Nachfrage nach Anleihe- im Vergleich zu Aktien-ETFs sowohl auf dem US-ETF-Markt (14,4 Mrd. Euro gegenüber 12,7 Mrd. Euro) als auch in Europa (6,4 Mrd. Euro gegenüber 3,9 Mrd. Euro) deutet auf eine Präferenz für weniger riskante Anlagen hin.

Mittelflüsse in Europa – April 2023

Aktien-ETFs: Globale und Schwellenländerindizes weiterhin im Fokus

Im April flossen europäischen UCITS-Aktien-ETFs 3,9 Mrd. Euro zu, wobei globale Aktien-ETFs mit 2,3 Mrd. Euro am beliebtesten waren. Auch Schwellenländer-ETFs waren weiterhin gefragt (+1,1 Mrd. Euro). Seit Jahresbeginn entfiel die Hälfte der gesamten Aktienallokationen auf Schwellenländer-ETFs, was vor allem auf die niedrigeren Bewertungen und die geringere Korrelation mit Aktien aus Industrienationen zurückgeführt werden kann. Im April investierten Anleger zudem 800 Mio. Euro in Japan-ETFs. Abflüsse gab es entgegen dem Trend der letzten Monate bei Europa-Aktien-ETFs, aus denen Anleger 800 Mio. Euro abgezogen haben.

Wie bereits im März setzten ETF-Anleger weiterhin auf Technologiewerte (+300 Mio. Euro). Auch ETFs mit Engagements in US-Finanzwerten waren beliebt (+600 Mio. Euro). Im Einklang mit globalen Trends zogen Anleger 400 Mio. Euro aus Value-ETFs ab.

Europäische UCITS-Aktien-ETFs, die ESG-Kriterien berücksichtigen, legten um 2,1 Mrd. Euro zu. ETF-Anleger investierten 900 Mio. Euro in ESG-Weltindizes und je 600 Mio. Euro in ESG-Schwellenländer- und ESG-Japan-Strategien. Aus Europa-ESG-ETFs zogen Anleger 400 Mio. Euro ab.

Anleihe-ETFs: Staatsanleihe-ETFs dominieren

UCITS-Obligationen-ETFs verbuchten im April Zuflüsse von 6,6 Mrd. Euro. Wie im März favorisierten Anleger Staatsanleihestrategien (+3,3 Mrd. Euro). Gefragt waren dabei vor allem auf US-Dollar lautende ETFs (+2,2 Mrd. Euro). Diese Zuflüsse entfielen sowohl auf lange und kurze Laufzeiten, was eine Zweiteilung der Anlegerüberzeugungen verdeutlicht. Die Anleger, die in kurze Laufzeiten investierten, wollen die Duration aufgrund von Zinsrisiken begrenzen, während diejenigen, die in lange Laufzeiten investierten, wahrscheinlich über die Möglichkeit einer Rezession in den USA besorgt sind.

In ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating legten Anleger 2,4 Mrd. Euro an. ETFs auf Euro-Schuldtitel dominierten dabei (+1,8 Mrd. Euro).

In ESG-Bond-ETFs flossen 900 Mio. Euro. Je 300 Mio. Euro davon entfielen auf Unternehmens- und Staatsanleihen mit Investment-Grade-Rating. Die Allokationen in ESG-Anleihe-ETFs waren deutlich geringer als bei Aktien. Hintergrund könnte die grössere Beliebtheit von Staatsanleihen-ETFs ein, bei denen es schwieriger ist, ESG-Merkmale zu integrieren.

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2022 war das Jahr mit den höchsten – jemals gemessenen – Treibhausgasemissionen

Anstatt die Kohlenstoffemissionen zu verringern deckt die erneuerbare Energie bisher lediglich den steigenden Energiebedarf.

Autor: Ernst Hobma, Anlagestratege bei Triodos Investment Management (IM)

Die Verringerung der Treibhausgasemissionen steht seit der Gründung des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) im Jahr 1992 ganz oben auf der globalen Agenda. 80 % der anthropogenen Treibhausgasemissionen werden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht, die in der Regel zur Strom- und Wärmeerzeugung oder zum Betrieb von Motoren eingesetzt werden. Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist daher eindeutig die wichtigste Lösung, um diese Emissionsreduzierungen zu erreichen. Seit dem Erscheinen der ersten Windturbine und des ersten Solarpanels tragen heute viele Akteure zur Einführung erneuerbarer Energien bei, von Regierungen und Finanzinstituten bis hin zu Unternehmen und Privatpersonen.

Es mag daher überraschen, dass 2022 das Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen in der Geschichte war. Trotz aller Bemühungen um eine Energiewende haben wir bisher nur einen Zuwachs an erneuerbaren Energien erreicht: Die Solar- und Windenergie, die wir produzieren, deckt lediglich den steigenden Energiebedarf und verringert nicht die Treibhausgasemissionen. Die Frage ist, wie wir zu einer echten Energiewende kommen, bei der erneuerbare Energien tatsächlich fossile Brennstoffe ersetzen und so die gesamten Treibhausgasemissionen aus der weltweiten Energieerzeugung senken.

  1. Massive Erhöhung der Investitionen

Der erste Schritt bestünde darin, das Angebot an erneuerbaren Energien massiv auszubauen und sicherzustellen, dass wir unsere Energiesysteme vollständig mit erneuerbaren Energien betreiben. Das bedeutet, dass wir alle unsere Betriebs- und Produktionssysteme elektrifizieren und sicherstellen müssen, dass der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt – 100 % erneuerbare Energie zu 100 % der Zeit, für 100 % des Energiebedarfs. Neben der Erhöhung der installierten Kapazität müssen wir auch stark in die Verteilung und Speicherung investieren. Der geschätzte Investitionsbedarf für die Umstellung unserer derzeitigen, von fossilen Brennstoffen abhängigen Wirtschaft auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft beläuft sich auf 4 bis 6 Billionen USD pro Jahr bis 2030. Um die globale Erwärmung auf 2˚C oder weniger zu begrenzen, müssen die Investitionen in den Klimaschutz weltweit um den Faktor 3 bis 6 steigen. Öffentliche Investitionen, wie sie im US-amerikanischen Inflation Reduction Act oder im europäischen Green Deal vorgesehen sind, sind gute erste Schritte, aber es sind noch mehr öffentliche Investitionen erforderlich, zum Beispiel in die Wasserstoffinfrastruktur. Dies wird private Investitionen anregen, indem neue Märkte und Innovationen geschaffen werden.

  1. Investitionen in Schwellenländern noch massiver steigern

Zweitens müssen wir besonderes Augenmerk auf die Erhöhung der – öffentlichen und privaten – Investitionen in erneuerbare Energien in Schwellen- und Entwicklungsländern legen. Während die energiebedingten Treibhausgasemissionen in den USA und in Europa bereits ihren Höhepunkt erreicht haben, steigen sie in den meisten anderen Teilen der Welt weiter an. Folglich sind die Finanzierungslücken in den Entwicklungsländern viel größer als in den Industrieländern.

Die Energienachfrage in den Schwellen- und Entwicklungsländern steigt aus zwei Gründen rapide an: steigender Lebensstandard und die Produktion kohlenstoffintensiver Exportprodukte. Während die reichsten Regionen der Welt Nettoimporteure von kohlenstoffintensiven Produkten sind, exportieren die Schwellenländer diese. In der EU insgesamt sind die mit dem Verbrauch verbundenen Kohlenstoffemissionen 14 % höher als die mit der Produktion verbundenen Emissionen. Während die Entwicklungsländer produzieren, um diese kohlenstoffintensive Auslandsnachfrage zu befriedigen, verfügen ihre Regierungen nicht über die fiskalischen Möglichkeiten, in die Energiewende zu investieren, wie es die Industrieländer tun.

Die Verringerung der Treibhausgasemissionen, die überwiegend auf das Konsumverhalten der reichsten Länder und Einzelpersonen der Welt zurückzuführen sind, ist eine globale Herausforderung. Wir müssen daher Wege finden, um die Kapitalflüsse für Investitionen in erneuerbare Energien von den Industrieländern in die Schwellen- und Entwicklungsländer zu erhöhen. Multilaterale Institutionen und Entwicklungsbanken können die Märkte wirksam stimulieren und den Weg für private Investitionen ebnen, die ihren Anstrengungen entsprechen. Die Regierungen der Industrieländer sollten diesen Institutionen ein klares Mandat erteilen und die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen.

  1. Senkung der Energienachfrage

Drittens müssen wir ernsthaft unseren Energiebedarf senken, insbesondere in den Industrieländern. Der sprunghafte Anstieg der Energiepreise im vergangenen Jahr hat gezeigt, wie anfällig unser derzeitiges, auf fossilen Brennstoffen basierendes Energiesystem ist, aber auch, wie wirksam die Bepreisung des Energieverbrauchs zur Senkung der Nachfrage ist. Zwischen August und November 2022 – als die Erdgaspreise aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine ungewöhnlich hoch waren – sank der Erdgasverbrauch in der EU um 20 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum der Vorjahre. Neben dem reinen Nachfragerückgang sprechen die hohen Preise für fossile Brennstoffe auch aus finanzieller Sicht für den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Um die Energiewende voranzutreiben, sollten die Regierungen daher damit beginnen, die energiebedingten Treibhausgasemissionen angemessen zu bepreisen. In Europa beginnt das EU-Emissionshandelssystem (ETS) vielversprechend zu werden, nachdem sich die Preise in den letzten drei Jahren zweimal verdoppelt haben und nun ein Niveau erreicht haben, das der IWF für ausreichend hält, um die globale Erwärmung auf 2˚C zu beschränken. Die geplante Ausweitung des EHS auf den Seeverkehr und die schrittweise Abschaffung der kostenlosen Zertifikate dürften seinen Beitrag zur Energiewende verbessern, ebenso wie das im Aufbau befindliche EHS für Gebäude, Straßenverkehr und Kraftstoffe. Die Zeitvorgaben könnten jedoch ehrgeiziger sein. Der Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenzwerte (Carbon-Border Adjustment Mechanism – CBAM), mit dem ab 2026 die Preise für energieintensive Importe in die EU festgelegt werden sollen, könnte dazu beitragen, die Energiewende auch in anderen Bereichen voranzutreiben.

Wir müssen diese Systeme auf die Sektoren und Bereiche ausweiten, die derzeit ausgeschlossen sind – Massenchemikalien und Scope-2-Emissionen sind nicht in CBAM enthalten – und andere Regierungen ermutigen, diesem Beispiel zu folgen. Außerdem sollten wir angesichts der Dringlichkeit der Herausforderung, die Treibhausgasemissionen zu verringern, diese Preisinstrumente durch produktspezifische Normen für Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch ergänzen.

Fazit:

Wenn wir diese drei Dinge – den Aufbau vollständig erneuerbarer Energiesysteme, die Finanzierung nachhaltiger Entwicklungspfade in Schwellen- und Entwicklungsländern und die Senkung der Energienachfrage durch Preisgestaltung und Standardisierung – gleichzeitig anpacken, dann werden wir die Energiewende wirklich einleiten. Um das Klima zu stabilisieren, sollte all dies durch negative Treibhausgasemissionen ergänzt werden, angefangen bei der naturbasierten – und naturpositiven – Kohlenstoffbindung.

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Aktienrückkäufe stiegen um 22 % auf einen Rekordwert von 1,31 Billionen US-Dollar im Jahr 2022[1] (letzte verfügbare Daten)

  • Aktienrückkäufe sind im Wert binnen zehn Jahren um das Dreifache gestiegen, verglichen mit einem Anstieg der Dividenden um 54 %
  • 2012 machten Aktienrückkäufe nur die Hälfte (52 %) der Dividendenzahlungen aus, während sie 2022 fast gleich groß waren (94 %)
  • Ölunternehmen trugen 2022 am stärksten zum Anstieg bei Aktienrückkäufen bei
  • Alle Regionen und fast alle Länder und Sektoren haben in den letzten zehn Jahren vermehrt Aktienrückkäufe getätigt, wobei das Verhältnis zwischen Dividenden und Rückkäufen sehr unterschiedlich ist
  • Nur zehn Unternehmen, davon neun in den USA, machten fast ein Viertel der Rückkäufe des Jahres 2022 aus

Laut der Sonderbeilage des Janus Henderson Global Dividend Index haben die Aktienrückkäufe einen neuen Rekordwert erreicht, der fast so hoch ist wie die Dividendenausschüttungen im Jahr 2022 (jüngste Daten).

Die im 1. Quartal 2023 veröffentlichten Unternehmensergebnisse zeigten den gesamten Umfang der Aktienrückkäufe, die im Jahr 2022 weltweit getätigt wurden. Die 1.200 Top-Unternehmen der Welt kauften eine Rekordsumme von 1,31 US-Dollar ihrer Aktien zurück, was fast der Summe von 1,39 Billionen US-Dollar entspricht, die dieselben Unternehmen im Laufe des Jahres an Dividenden ausschütteten. Darüber hinaus lag die Gesamtsumme um 22 % höher als im Jahr 2021, in dem der bisherige Rekord aufgestellt worden war.

Der bei weitem größte Wachstumsfaktor im Jahr 2022 war der Ölsektor. Hier kauften die Unternehmen eigene Aktien im Wert von 135 Mrd. US-Dollar zurück, mehr als viermal so viel wie 2021. Fast die gesamte Liquidität des Ölsektors wurde von Unternehmen in Nordamerika, Großbritannien und in geringerem Umfang in Europa ausgegeben.

Der rasante Anstieg der Rückkäufe ist kein Einjahresphänomen. Erstaunlicherweise hat sich der Wert der Rückkäufe seit 2012 fast verdreifacht (+182 %) und übertrifft damit bei weitem den 54 %igen Anstieg der Dividenden im gleichen Zeitraum.

In jeder Region, fast jedem Land und fast jedem Sektor sind sie stark gestiegen. Der größte Sprung erfolgte 2018 und wurde vor allem von US-Technologieunternehmen verursacht, die ihre Rückkaufprogramme ausweiteten.

Die Folge dieses rasanten Wachstums ist ein deutlich zunehmender Stellenwert von Aktienrückkäufen. 2012 machten sie weltweit nur 52 % der Dividenden aus, wobei die Spanne von 3 % in den Schwellenländern bis 102 % in Nordamerika reichte. 2022 waren es weltweit bereits 94 %, wobei die Spanne von 18 % in den Schwellenländern bis zu 158 % in Nordamerika reichte.

Die sektoralen Unterschiede sind noch ausgeprägter. Im Mediensektor zum Beispiel, zu dem der Facebook-Eigentümer Meta und der Google-Eigentümer Alphabet gehören: Keines der beiden Unternehmen zahlt eine Dividende, aber beide sind große Käufer ihrer eigenen Aktien. Der Gesamtwert der Aktienrückkäufe des Sektors war 2022 achtmal höher als die gezahlten Dividenden. Im Gegensatz dazu waren im Sektor der dividendenstarken Versorger die Dividenden 8-mal höher als die Rückkäufe. Addiert man Rückkäufe und Dividenden zusammen, die sogenannte Gesamtrendite für die Aktionäre, verringern sich die Unterschiede erheblich.

Die Beträge konzentrieren sich sehr stark auf einige wenige Unternehmen. Apple gehört zu den weltweit größten Käufern eigener Aktien, die für das Geschäftsjahr 2022 einen Umfang von erstaunlichen 89 Mrd. US-Dollar erreichten, was fast 7 % des weltweiten Gesamtvolumens entspricht. Die zehn größten Käufer entsprechen fast einem Viertel des weltweiten Gesamtvolumens – und nur einer von ihnen, die britische Shell, stammt nicht aus den USA. Nestle war im vergangenen Jahr einer der größten Käufer eigener Aktien in Europa.

Ben Lofthouse, Head of Global Equity Income bei Janus Henderson, sagte: „Die rasche Zunahme der Rückkäufe in den letzten drei Jahren spiegelt eine starke Gewinnentwicklung und einen hohen freien Cashflow sowie die Bereitschaft wider, die Aktionäre zu belohnen, ohne ungewollte Erwartungen an die Dividende zu wecken. Rückkäufe sind nicht immer ein Garant für höhere Aktionärsrenditen. Aufgrund ihres diskretionären Charakters sind sie volatiler – wie die Corona-Krise 2020 gezeigt hat, als sie extrem einbrachen. Darüber hinaus schaffen sie nicht immer einen Shareholder-Value, und einige Aktionäre, die auf einen Einkommensstrom aus ihren Investitionen angewiesen sind, bevorzugen oft Dividenden. Die globalen Kapitalkosten sind heute deutlich höher als in den letzten Jahren. Die große Frage ist, wie sich dies in den kommenden Monaten und Jahren auf Aktienrückkäufe auswirken wird. In Zeiten, in denen Unternehmen praktisch zum Nulltarif Zugang zu Finanzmitteln hatten, gab es einen großen Anreiz, Schulden zu machen und Aktien zurückzukaufen, da dies einen immensen Mehrwert darstellte. Für Unternehmen, die wie Apple oder Alphabet sehr große Summen an Barmitteln generieren, ist dies kein wichtiger Faktor. Für andere, vor allem in den USA, die Kredite zur Finanzierung von Aktienrückkäufen aufgenommen haben, werden die Überlegungen künftig sehr viel ausgewogener sein.“

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Während Teile der Wirtschaft die Globalisierung zurückschrauben, geht die Finanzindustrie stetig weiter voran. Mittlerweile arbeiten Unternehmen länder- und kontinentübergreifend Hand in Hand, um Produkte für Investoren maßzuschneidern.

„In der Finanzindustrie gleichen sich die Anforderungen weltweit immer mehr an“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat bei Fair Alpha. „Und anders als bei Industriebetrieben sind die Lieferketten in der Finanzindustrie schneller austauschbar und weniger risikobehaftet.“ Zumindest solange die Basis an einem Standort liegt, der in jeder Hinsicht verlässliche Rahmenbedingungen liefert. Hier gewinnt Luxemburg immer mehr an Bedeutung.

Für Investoren sind Ländergrenzen in den vergangenen Jahrzehnten immer durchlässiger geworden. „Auch wenn bei Privatanlegern immer noch ein Home Bias, eine Konzentration auf bekannte Marken, Aktien oder Investments aus dem eigenen Umfeld zu sehen ist, sind institutionelle Anleger hier bereits viel weiter“, so Knoblach. „Große deutsche Häuser investieren schon lange in den USA oder kaufen Land in Südamerika, finanzieren Infrastruktur in Australien oder Solarparks im Nahen Osten.“ Entscheidend dabei sind immer Sicherheit, Transparenz und die Möglichkeit, die Investitionen auch korrekt in die Bücher zu nehmen.

„Viele interessante Anlagen schieden lange für institutionelle Investoren aus, weil sie nicht in den regulatorischen Rahmen passten“, sagt Knoblach. „Hier waren Ländergrenzen oft das Ende der Investments.“ Das gilt seit dem Brexit sogar für manche Anlageidee in Großbritannien. Das Luxemburger Verbriefungsgesetz von 2004 hat hier einen verlässlichen gesetzlichen und regulatorischen Rahmen vorgegeben, der jetzt mehr und mehr für grenzüberschreitende Investments genutzt wird. „Luxemburg mausert sich zum Nabel der Finanzindustrie, wenn es um grenzüberschreitende Zusammenarbeit geht“, so Knoblach.

So lassen sich beispielsweise von Deutschland aus Luxemburger Investmentvehikel initiieren, die in Luxemburg unter dortigem Recht verwaltet werden, während das aktive Management etwa in der Schweiz sitzt und der Investor aus Südamerika stammt. „Als Underlying kommt hier von deutschen Windparks oder Immobilien bis hin zu Goldminen in Australien alles infrage“, so Knoblach. Die politische Stabilität des Standorts Luxemburg mitten in Europa mit einem klaren Rechtsrahmen für Verbriefungen macht solche Compartments attraktiv. „Natürlich gibt es auch in den Steueroasen weltweit Anbieter solcher Verbriefungen“, sagt Knoblach. „Diese erfüllen aber oft nicht die Anforderungen der Investoren an Transparenz und Regulatorik.“

Für Luxemburg spricht deshalb neben der klaren Regulierung auch die hohe Internationalität mit mehreren Sprachen, die politische Zuverlässigkeit und die Einbindung in die EU, aber auch die vielen Doppelbesteuerungsabkommen mit anderen Staaten. „Gerade für institutionelle Investoren ist es zwar wichtig, interessante Anlagen und eine gute Rendite ins Portfolio zu holen“, so Knoblach. „Noch wichtiger ist es aber den meisten, dabei keinerlei regulatorisches Risiko einzugehen, nicht nach heutigem Stand und auch nicht für die Zukunft.“ Das bietet der Standort Luxemburg.

Über FAIR ALPHA

Fair Alpha bietet über ihre Tochtergesellschaften Finanzmarktlösungen für (semi-) institutionelle Investoren und Asset-Manager. Dabei werden Investmentideen und Handelsstrategien in investierbare und depotfähige Wertpapiere umgesetzt. Mithilfe von maßgeschneiderten Emissionsvehikeln werden Strukturen geschaffen, bei denen ein Emittentenrisiko ausgeschlossen werden kann. Fair Alpha übernimmt jeweils den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Produkt-Set-up über die Administration bis zum fortlaufenden Life-Cycle-Management.

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FAIR ALPHA Services SA, 17, Rue de Flaxweiler, 6776 Grevenmacher, Luxemburg, Tel: +352 27 48 77 590, www.fair-alpha.org

Schon seit gut 10 Jahren läuft die Diskussion, wann und wie die sogenannten Big-Techs in das Geschäft mit Finanzdienstleistungen einsteigen und Banken ernsthaft Konkurrenz machen.

Zwar gab es Ansätze, die mit Apple Pay und Google Pay auch erfolgreich waren, aber bislang blieben die Banken weitgehend Herrscher über ihr Geschäft. Das wird sich nach Ansicht von Hartmut Giesen, Digitalisierungsexperte bei der Hamburger Sutor Bank, mit dem sehr erfolgreichen Sparkonto, das Apple mit Goldman Sachs anbietet, auch nicht schlagartig ändern. Doch markiere dies nun einen „Point of not Return“, was das Angebot von Finanzdienstleistungen und das Geschäftsmodell von Banken angeht.

Neobanken unter Zugzwang

Das Sparkonto des Kooperationsduos Apple und Goldman Sachs ist gleichzeitig Symbol und Treiber für zwei universelle, zusammenhängende Entwicklungen in der Finanzbranche: „Standardfinanz-Produkte wandern in Kundenschnittstellen, die nicht mehr Banken gehören. Spiegelbildlich dazu wird Banking-as-a-Service zum Standardgeschäftsmodell für Banken. Institute, deren Geschäftsmodell es ist, Kunden mit Standardfinanz-Produkten zu versorgen, werden es schwer haben“, sagt Hartmut Giesen. Das gilt auch und gerade für digitale Neobanken, die in diesem Bereich zu Hause sind.

Apple hat sein Angebot an Finanzdienstleistungen stetig erweitert und wird dies weiter tun. „Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis Apple die Angebotslücken schließt und auch normale Zahlungskonten anbietet, sowie weitere Services wie etwa Wertpapier- oder Kryptohandel integriert“, sagt Giesen. Faktisch gebe es künftig nur noch wenige Gründe, warum ein iPhone-Nutzer noch eine „normale“ Bank benötigt, sei dies eine traditionelle oder eine digitale Neobank.

„Das iPhone ist auf dem Weg, eine Finanz-Super-App zu werden“, erklärt Giesen. Eine digitale N26 benötige ein iPhone-Nutzer eventuell nicht mehr, wenn die Banken-Funktionen bereits ins Betriebssystem integriert sind.

Trend zu Embedded-Finance-Angeboten

Aus Sicht von Digitalisierungsexperte Hartmut Giesen geht der Trend klar hin zu Embedded-Finance-Angeboten, die auf Banking-as-a-Service basieren. Im Fall von Goldman Sachs und Apple zeigt sich, dass Apple mit den Finanzprodukten von Goldmann Sachs – neben dem Sparkonto eine Kreditkarte – sein Service-Angebot für Kunden mit der gleichen Logik erweitert, wie Streaming, Fitness und mehr angeboten werden. Diese Services sind der am schnellsten wachsende Bereich in der Apple-Bilanz. Und gerade weil Apple heute noch zum größten Teil vom iPhone-Umsatz abhängig ist, liegt der Fokus auf der Diversifizierung in die Services hinein.

Dabei hat das Finanzangebot für Apple einen doppelten Effekt: „Apple erzielt mit den Finanzprodukten mehr Service-Umsätze“, so Giesen. „Und gleichzeitig sind die ausschließlich per iPhone oder iPad nutzbaren Finanzprodukte so attraktiv, dass sie den Absatz von iPhones weiter beleben können.“ Das – derzeit nur in den USA verfügbare – Sparkonto bietet mehr Zinsen als fast alle Bankkonten in den USA. So viel mehr, dass daraus zumindest ein Anreiz entsteht, weiterhin iPhones zu nutzen, oder vielleicht sogar iPhones statt anderer Smartphones mit weniger interessanten Zusatzfeatures zu kaufen.

Doch auch Goldman Sachs, eigentlich eine Investment-Bank ohne Endkunden-Geschäft, profitiert in der Rolle eines Banking-as-a-Service-Anbieters. „Goldman Sachs erhält Zugang zu Endkunden, ohne diese aktiv akquirieren zu müssen“, sagt Giesen. „Außerdem muss sich die Bank weder um Kundenkommunikation noch um Services kümmern, benötigt fast keinen direkten Kontakt.“

Entwicklung von Finanzangeboten bei Big-Techs wurde unterschätzt – doch wo bleibt Google?

Aus Sicht von Hartmut Giesen ist allerdings weder Banking-as-a-Service noch die Tatsache, dass Big-Techs Finanzangebote in ihr Produktportfolio aufnehmen, neu. Auf der einen Seite hätten Gesellschaft und Märkte im vergangenen Jahrzehnt diese Entwicklung in ihrem Tempo überschätzt. „Wenn man jetzt jedoch die Vollständigkeit des Finanzangebots von Apple betrachtet und überlegt, was dies vor allem für Banken bedeutet, hat man die Entwicklung langfristig unterschätzt“, so Giesen. „Das Geschäftsmodell Bank erodiert.“

Im Gegensatz zu Apple ist Google bis dato sehr viel weniger weit mit seinem Finanz-Angebot. Nach Ansicht von Hartmut Giesen gibt es dafür gute Gründe: „Was für Apple das iPhone ist, ist für Google die Werbung. Bei diesem Geschäftsmodell liegt die Integration von Finance nicht ähnlich nahe wie bei Apple“, sagt Giesen. Zwar ließen sich für Google Zusatzumsätze aus Dienstleistungsumsätzen erzielen, aber sie profitierten nicht im gleichen Maße von Smartphone-Verkäufen wie Apple, weil sie abgesehen von einigen wenig verbreiteten Modellen kein Smartphone-Angebot haben. „Vermutlich wird Google defensiv auch weitere Finanzfunktionen in sein Betriebssystem integrieren, um die Attraktivität der Android-basierten Smartphones zu erhalten. Grundsätzlich scheint sich Google jedoch eher auf die Themen KI, Cloud und Quanten-Computer zu konzentrieren, als sich um die Integration von Finance zu kümmern“, sagt Giesen.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Sutor Bank GmbH, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

La Française AM: Die Ungewissheit geht weiter…

von François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM

Macht es wirklich Sinn, diesen Monat einen Newsletter zu schreiben? Die Aktienmärkte haben sich im Monatsverlauf nicht verändert, gleiches gilt für die wichtigsten Anleihenindizes, obwohl die Volatilität weiterhin hoch ist. Von den Finanzanlagen einmal abgesehen, scheinen alle Unsicherheiten und Risiken, mit denen wir konfrontiert sind, unverändert (zu bleiben). Wie wird sich die aktuelle Bankenkrise auf die Kreditvergabe auswirken? Welches Ausmaß wird die makroökonomische Abkühlung haben, die durch die von den Zentralbanken eingeleitete straffe Geldpolitik verursacht wird? Sind die Rezessionsbefürchtungen wirklich realistisch, wenn man bedenkt, dass die Wachstumsprognosen in den letzten drei Monaten deutlich nach oben korrigiert wurden?

In den letzten dreißig Tagen haben wir jedoch etwas mehr Klarheit über die Trends der kommenden Monate gewonnen und können einige der oben gestellten Fragen beantworten.

Die makroökonomischen Befürchtungen nehmen sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern ab: Der weltweite Einkaufsmanagerindex liegt bei 53,4 und nahezu in keiner Region unter 50. Die Dienstleistungsbranchen treiben das Wachstum dank der anhaltend starken Nachfrage an, insbesondere der Tourismus. Grund für diese gute Entwicklung sind die überschüssigen Ersparnisse aus den massiven Konjunkturpaketen der letzten Jahre, trotz der negativen Reallohninflation in den meisten entwickelten Regionen.

In den kommenden Monaten wird der Inflationsrückgang in den USA dazu führen, dass die Reallohninflation wieder in den positiven Bereich zurückkehrt. Dies dürfte die Verbraucherausgaben auf der anderen Seite des Atlantiks stützen. Die Ende April veröffentlichten BIP-Zahlen scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. In ähnlicher Weise dürfte die Wiedereröffnung Chinas dazu führen, dass die überschüssigen Ersparnisse eine positive Rolle für das Wachstum des Dienstleistungssektors spielen werden. Da rund 70 % des Wachstums in den Industrieländern auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen sind, ist es schwer vorstellbar, dass es kurzfristig zu einer Rezession kommt. Dies gilt umso mehr, als sich die Arbeitsmärkte nach wie vor in einer guten Verfassung befinden, was durch die jüngsten Daten aus der Eurozone bestätigt wird (niedrigste Arbeitslosenquote, steigende Beschäftigungsquote usw.).

Zwar haben sich die Preise der wichtigsten Finanzanlagen in den letzten Wochen kaum verändert, doch ist der starke Rückgang der Rohstoffpreise, insbesondere des Ölpreises, bemerkenswert. Wir glauben, dass die schwache chinesische Nachfrage, die steigende US-Produktion und die zunehmende russische Ölproduktion trotz der OPEC+ – Kürzungen die Hauptgründe für die niedrigen Ölpreise sind; die allgemeine Schwäche der Rohstoffe ist jedoch auch ein Zeichen für eine nachlassende Konjunktur. Die relative Schwäche des produzierenden Gewerbes bestätigt dieses Szenario. Für das Wachstum der importierenden Volkswirtschaften, nicht zuletzt in Europa, sind diese Rückgänge auf jeden Fall eine gute Nachricht, und sie sind ebenso positive Indikatoren für die künftige Entwicklung der Inflation.

Inflation und Bankenkrise: anhaltende Herausforderungen für Volkswirtschaften

Die im April veröffentlichten Inflationszahlen brachten kaum neue Informationen für Europa und die USA. Während die Inflation infolge sehr negativer Basiseffekte bei der Energiekomponente deutlich zurückgeht, ist die Kerninflation in Europa kaum gesunken und bleibt auch bei den Dienstleistungen in den USA sehr hoch. Unser Ausblick ist derzeit derselbe wie in den Vormonaten. In den Vereinigten Staaten ist die Situation eindeutiger. Mit Ausnahme der Immobilienkomponente verlangsamt sich die Kerninflation und ist nicht mehr allzu weit von den Zielen der Fed entfernt. In Europa bleibt die Kerninflation jedoch insgesamt problematischer. Der Lohndruck in Europa ist sehr real, wie die Lohnverhandlungen im öffentlichen Dienst in Deutschland zeigen, bei denen zwei Jahre lang Lohnerhöhungen in Höhe von 5 % pro Jahr ausgehandelt wurden.

Schließlich ist die Bankenkrise immer noch nicht ausgestanden, auch wenn Beobachter bei jeder neuen Insolvenz behaupten, das Schlimmste sei überstanden. First Republic war die letzte Bank, die unter Druck des Marktes geriet und schließlich von einer der größeren Banken gerettet werden musste. Derzeit sieht es so aus, als ob PacWest in den nächsten Tagen ein ähnliches Schicksal bevorsteht. Im Allgemeinen hält der Druck auf die Aktienkurse der US-Regionalbanken an. Bleibt alles beim Alten, ist ein Ausweg aus dieser Situation kaum vorstellbar, da jede neue Lösung zwar die Einleger und die Inhaber vorrangiger Schuldtitel schützt, aber den Aktienwert auf 0 setzt.

Selbst bei anhaltendem Wirtschaftswachstum heißt das nicht zwangsläufig, dass für Finanzanlagen alles gut läuft. Wir halten allgemein eine sehr konservative Ausrichtung bei, die auf den gleichen Erwartungen beruht. Da wir uns am Ende des Zyklus befinden, sind die finanziellen Rahmenbedingungen restriktiv und die Zentralbanken werden angesichts der anhaltend hohen Inflation nicht mehr so großzügig sein wie bisher. All dies wirkt sich negativ auf die Kreditvergabe aus (siehe Bank Lending Survey der EZB) und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass in den kommenden Monaten Schocks bevorstehen.

Ausblick Mai

Auch wenn das Wachstum weiterhin robust bleibt, erscheinen uns die mittelfristigen Risiken nach wie vor erheblich. Wir sehen ein großes Risiko für die Gewinnmargen, und die Kreditklemme ist immer noch in vollem Gange. Wir befinden uns am Ende des Konjunkturzyklus, die Gefahr eines Finanzcrashs ist immer noch vorhanden, und die Folgen der Bankenkrise sind immer noch unklar. Aus all diesen Gründen halten wir an unserer sehr vorsichtigen Einschätzung fest.

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La Française Systematic Asset Management GmbH, Neue Mainzer Straße 80, 60311 Frankfurt, Tel: +49 (0)40 300929 174 , www.la-francaise-systematic-am.com