Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen in turbulenten Phasen durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs zu verzichten.

Dabei sollen aktives Management und die Diversifikation über mehrere Assetklassen dafür sorgen, dass langfristig eine positive Rendite bei vermindertem Risiko für den Anleger erwirtschaftet wird. Wer bisher dieses Versprechen in 2023 halten konnte, zeigt die Auswertung der MMD Analyse & Advisory GmbH.

  • Vermögensverwaltende (VV-) Fonds performten im 1. Halbjahr 2023 im Durchschnitt positiv
  • Durchschnittliche Wertentwicklung der VV-Fonds lag bei 3,64%
  • Dennoch agierten viele Asset Manager zurückhaltend, was sich in den vergleichsweisen geringen Performancewerten widerspiegelte

Nach der überstandenen Corona-Pandemie bleibt die Welt im Krisenmodus. Die Ukraine befindet sich seit fast eineinhalb Jahren im Krieg mit den russischen Invasoren und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch die hohe Inflation hält sich – trotz zuletzt rückläufiger Tendenzen – hartnäckig. Die Zentralbanken kommunizierten daher, dass sie den eingeschlagenen restriktiven Pfad vorerst fortsetzen werden. Dennoch entpuppte sich die Wirtschaft in den USA und Europa als widerstandsfähig, was sich an den Marktentwicklungen im ersten Halbjahr beobachten ließ. Dabei spielten zum einen das Ende der Null-Covid-Strategie in China und zum anderen die Entspannung der Energieversorgungslage in Europa eine wichtige Rolle. Die starken Zuwächse an den Aktienmärkten ließen sich aber hauptsächlich auf den Technologie-Boom zurückführen. Dieser Trend wurde durch die Vorstellung von ChatGPT, welche der breiten Öffentlichkeit die Fortschritte und das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in der Praxis aufzeigte, befeuert.

Der DAX gewann im ersten Halbjahr 2023 15,98%, der Euro STOXX 50 Performance 18,39% und der MSCI World EUR GRTR 12,92%. Die defensiven Staatsanleihen, gemessen am deutschen Rentenindex REX P, verloren in dem Zeitraum -0,20%. In diesem Marktumfeld gestaltete sich das Asset Management insbesondere für defensivere VV-Fonds anspruchsvoll.

In den beobachteten MMD-Kategorien Defensiv, Ausgewogen, Offensiv und Flexibel konnten 95% aller VV-Fonds mit einem Volumen von über 10 Millionen Euro im ersten Halbjahr ein positives Ergebnis verbuchen. Dies erreichten die meisten VV-Fonds mit einem niedrigeren maximalen Verlust (Maximum DrawDown (MDD))* als die gängigsten Aktienindizes (im Durchschnitt: -2,93%). Der DAX erlitt im ersten Halbjahr 2023 einen maximalen Verlust von -5,87%, der Euro STOXX 50 Performance -6,46% und der MSCI World EUR GRTR -6,42%. Der deutsche Rentenindex, kurz REX P, wies einen MDD von -3,36% aus. Jedoch agierten viele Asset Manager zurückhaltend, da die Prognosen zum Ende des letzten Jahres und auch in diesem Jahr häufig in Richtung einer Rezession gingen. Dies spiegelte sich auch in den durchschnittlichen Performancewerten der jeweiligen Kategorie wieder, welche im Vergleich zu den Aktien- und Anleihemärkten gering ausfielen.

* Der maximale Verlust stellt das schlechteste mögliche Ergebnis einer Investition in der betrachteten Periode dar. Dabei bemisst sich dieser vom Höchststand bis zum Tiefststand

Defensive VV-Fonds

Die VV-Fonds der defensiven Kategorie konnten bisher in 2023 einen Zuwachs in Höhe von 1,63 Prozent verbuchen. Dabei performten 97% der defensiven Fonds positiv. Die höchste Performance erreichte der BBBank Kontinuität Union Fonds mit 10,20% und einem MDD von -3,19%. Durchschnittlich lag der maximale Verlust bei den defensiven VV-Fonds, gemessen am MMD-Index Defensiv, bei -1,99%. Das geringste Risiko unter den Top 10 Fonds wies der siebtplatzierte SALytic Stiftungsfonds mit einer Halbjahresrendite von 6,55% und einem maximalen Verlust von -2,12% aus. Dies spiegelte sich auch im MMD-Ranking für ein Jahr, wo der BBBank Kontinuität Union mit drei Sternen durchschnittlich gerankt ist und der SALytic Stiftungsfonds mit 5 Sternen zu den Top 20% der Peergroup gehört. Das MMD-Ranking ermöglicht eine quantitative Bewertung der vergangenen Leistungen eines Fonds und setzt sich zu 50% aus Performance- und 50% Risikokennzahlen zusammen. Unter den Top Ten Fonds erhielt neben dem SALytic Stiftungsfonds noch der zweitplatzierte DEGUSSA BANK-UNIVERAL-RENTENFONDS die maximalen 5 Sterne im MMD-Ranking für ein Jahr.

Ausgewogene VV-Fonds

Der MMD-Index Ausgewogen, der die Entwicklung der VV-Fonds in dieser Peergroup misst, gewann im vergangenen Halbjahr 2,52%. Am besten performte in dieser Kategorie der BBBank Wachstum Union Fonds mit 15,72%. Im Hinblick auf das Risiko konnte sich der Fonds mit einem Maximum DrawDown in Höhe von -3,40% nur

unterdurchschnittlich innerhalb der ausgewogenen Kategorie (-2,84%) präsentieren. Den niedrigsten maximalen Verlust unter den Top Ten Fonds hatte der CTV-Strategiefonds Ausgewogen mit -2,27% und einer Performance von 10,50%. Im MMD-Ranking für ein Jahr lag der BBBank Wachstum Union Fonds bei 3 Sternen im Mittelfeld und der CTV-Strategiefonds gehörte mit 5 Sternen zu den Kategoriebesten.

Offensive VV-Fonds

Die offensiven VV-Fonds wiesen im Zeitraum vom 31.12.22 bis 30.06.2023 durchschnittlich 3,94% als Gewinn aus. Die beste Performance innerhalb der Kategorie hatte der Oculus Value Capital Funds mit einem Zuwachs von 23,05%. Dies erreichte der Fonds mit einem Maximum DrawDown in Höhe von -9,24% im Vergleich zu -3,70% im Kategoriedurchschnitt. Aufgrund der Risikoberücksichtigung im MMD-Ranking gehört der Fonds im MMD-Ranking für 1 Jahr und auch für 3 Jahre zum mittleren bzw. unteren Segment der offensiven Kategorie. Anders sieht das bei dem BRW Balanced Return Plus Fonds aus, der im MMD Ranking für die Zeiträume eins, drei und fünf Jahre konstant gute Ergebnisse erzielte.

Flexible VV-Fonds

Im Durchschnitt gewannen flexible VV-Fonds in den letzten 6 Monaten 2,83% hinzu. Der ProfitlichSchmidlin Fonds verzeichnete dabei das beste Performanceergebnis in Höhe von 15,95%. Mit einem maximalen Verlust von -4,63% schnitt der Fonds aber schwächer als der Kategoriedurchschnitt (-3,35%) ab. Dadurch gehörte der Fonds im MMDRanking für 1 Jahr mit 4 Sternen nicht zu den Kategoriebesten. Besser schnitt dort der Global Select Portfolio II Fonds ab, der 5 Sterne im 1 Jahres MMD-Ranking erreichte.

Die Auswertung zeigt, dass sich das Verlustrisiko durch VV-Fonds verringern lässt. Alle Kategorien konnten die maximalen Verluste im Vergleich zu den großen Aktienindizes beschränken. Zugleich erreichten fast alle VV-Fonds positive Ergebnisse.

Für eine leistungsgerechte Bewertung des Fondsmanagers sollten die VV-Fonds im Detail und über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Dabei können in einem ersten Schritt quantitative Rankings – wie das MMD-Ranking – helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. „Bei dem MMD-Ranking fließen neben den Performanceleistungen auch Risikokomponenten zu 50% mit in die Bewertung ein“, erklärt Nicolai Bräutigam, Geschäftsführer der MMD Analyse & Advisory GmbH. „So kann mit einem Blick erfasst werden, welche VV-Fonds ein angemessenes Chance-Risiko-Profil aufweisen. Und vor allem kann man auch abgleichen, ob Kursgewinne, die kurzfristig erzielt wurden, auch auf lange Sicht bestätigt werden.“

Über Asset Standard GmbH:

Asset Standard ist Deutschlands führendes Portal für Vermögensverwaltende Produkte. Das Unternehmen ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der MMD Analyse & Advisory GmbH und somit Bestandteil der MMD Group. Unter www.assetstandard.com können Vermögensverwaltende Produkte der Kategorien Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds), Strategiefonds und Fonds-Vermögensverwaltung (Fonds-VV) unter einheitlichen Parametern selektiert, analysiert, kombiniert und kontrolliert werden. Zusätzlich präsentieren sich Produkte und Initiatoren. Aktuell beinhaltet die Fonds- und VV-Datenbank über 2.500 Produkte.

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Asset Standard GmbH, Lange Wende 31, D­59755 Arnsberg Tel.: +49 (0) 2371 ­ 91959­20, Fax: +49 (0) 2371 ­ 91959­21 www.assetstandard.com

Die Fonds- und Finanzplattform Moventum S.C.A. beruft Jan Zendulka mit sofortiger Wirkung zum neuen CEO der Schwestergesellschaft Moventum a.s. in der Tschechischen Republik.

Zendulka löst damit Andreas Pál ab. „Wir danken Andreas Pál für die gute Zusammenarbeit und freuen uns, mit Jan Zendulka einen erfahrenen Kollegen mit großer Erfahrung und tiefer Kenntnis des Unternehmens in der Verantwortung zu sehen“, sagt Louis Wright, CEO von Moventum S.C.A. in Luxemburg.

Jan Zendulka verantwortete seit 2019 den Vertrieb von Moventum a.s. 2016 gründete er die Vermögensverwaltung Just Invest im tschechischen Brno und leitete das Unternehmen als COO. Davor war Zendulka als Sales Manager und Investment Advisor bei verschiedenen Finanzunternehmen in Tschechien und im Ausland tätig. Dabei hat sich Zendulka stets in komplexen Märkten bewegt mit starkem Fokus auf Innovation und Expansion. „Damit ist Jan Zendulka ideal positioniert, um Moventum a.s. in ein spannendes neues Kapitel zu führen“, so Louis Wright. „Wir wollen unser Geschäft in Tschechien weiter ausbauen und den Service und Support für unsere Kunden intensivieren“, sagt Zendulka.

Moventum ist bereits seit 2005 in der Tschechischen Republik aktiv. 2014 wurde das erste eigene Büro eröffnet, 2017 Moventum a.s. gegründet. 2019 erhielt das Unternehmen die OCP-Lizenz. „Moventum a.s. fungiert als Schnittstelle und Servicepartner zwischen den Finanzdienstleistern in der Tschechischen Republik und Moventum in Luxemburg“, sagt Moventum-CEO Louis Wright. Moventum zählt zu den am stärksten international ausgerichteten Häusern und bietet seine Dienstleistungen in vielen verschiedenen Ländern an. Moventum-Konten können in vielen Währungen geführt werden, Handelsplattform, Reporting sowie Servicecenter sind mehrsprachig. „Viele internationale Kunden haben bei uns Zugang zu einer Vermögensverwaltung, die einen 20-jährigen und enorm erfolgreichen Track Record aufweist“, so Wright.

Moventum bietet damit für Berater eine hervorragende, international diversifizierte Produktpalette. „Wir sind ein One-Stop-Shop mit Depotverwaltung, Wertpapierhandel und Vermögensverwaltungsdienstleistungen aus einer Hand“, sagt Wright. „Und das hilft unseren Kunden in aller Welt – auch den Kunden aus der Tschechischen Republik.“ Gemeinsam mit dem Team will Zendulka das Unternehmen weiter voranbringen. „Wir werden unseren Kunden einen großen Mehrwert bieten, Innovationen fördern und neue Wachstumschancen nutzen“, sagt Zendulka.

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Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Die Fonds- und Finanzplattform Moventum S.C.A. beruft Swen Köster mit Wirkung zum 1. Juli 2023 zum neuen Head of Sales, Asset Management Solutions.

Köster übernimmt damit eine neu geschaffene Position innerhalb von Moventum und berichtet direkt an den Vorstand. Michael Patzelt verantwortet neben Köster weiterhin den Bereich Sales in der DACH-Region bei Moventum.

Köster, der seit 2001 bei Moventum und seit 2013 für das Deutschlandgeschäft des Luxemburger Unternehmens zuständig war, ist jetzt für den Sales-Bereich der Moventum Asset Management S.A. verantwortlich. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die damit verbundene Verantwortung für das organische Wachstum des Unternehmens“, so Köster. „Ich komme mit vielen neue Ideen und freue mich, sie mit einem engagierten Team umzusetzen.“

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Von François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM

Weitere Umkehrung der Zinsstrukturkurven

Die zwei wichtigsten Entwicklungen im Juni waren neben dem anhaltenden Einsatz von künstlicher Intelligenz zweifellos die fortgesetzte Inversion der Zinsstrukturkurven und die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft im Vergleich zu Europa.

Die Zinsstrukturkurven fast aller Industrieländer kehrten sich weiterhin im 2/10-Bereich um (allerdings nicht ausschließlich). In den USA wurde der durch die Bankenkrise im März ausgelöste Abschwung vollständig kompensiert, während in anderen Regionen die Niveaus vor der Silicon Valley Bank (SVB) munter überschritten wurden. Im Monatsverlauf ist Großbritannien zweifellos das auffälligste Beispiel: Zwischen dem 23. Mai und dem 30. Juni ging die 2/10-jährige Zinskurve von +1 Basispunkten auf -90 Basispunkte zurück, d. h. eine Inversion von 91 Basispunkten in etwas mehr als einem Monat! Sogar während der Liz Truss-Phase hatten sich die Kurven nicht derartig verschoben. Diese Veränderungen sind zum einen auf den anhaltend starken Lohndruck (+7,2 % innerhalb eines Jahres in Großbritannien) zurückzuführen, der die Zentralbanken zu einer aggressiven Geldpolitik (und damit zu einer Anhebung der kurzfristigen Zinssätze) zwingt, und zum anderen darauf, dass der Markt mit sehr vorsichtigen Breakeven-Inflationsraten noch immer kein langfristiges Inflationsrisiko sieht.

Die erreichten Niveaus sind beispiellos, und man muss bis in die frühen 1980er Jahre zurückgehen, um vergleichbare Werte zu finden. Historisch gesehen deutet dies auf mittelfristig schwierige Zeiten hin. Allerdings ist zu bedenken, dass die Rezession trotz der getrübten Stimmung, die sich in den meisten Industrieländern in den weichen Daten widerspiegelt, noch nicht eingetreten ist, solange die Kurzfristzinsen steigen.

Die realen Wirtschaftsdaten sind dennoch gut. Oder besser gesagt, sie halten sich in den USA sehr gut, während sich Europa an seine Null-Wachstumsrate klammert. Der Gegensatz zwischen Amerika und Europa war selten so krass.

USA und Europa: Divergierende Wirtschaftsentwicklung

In den USA hat sich der Immobilienmarkt in den letzten sechs Monaten stabilisiert und scheint sich sogar zu erholen. Der starke Anstieg der Hypothekenzinsen hat bisher seine Wirkung verfehlt, was zweifellos auf die Auswirkungen der CHIPS- und IRA-Pläne zurückzuführen ist, bei denen die öffentlichen Investitionen die privaten ablösen. Der Arbeitsmarkt ist so stark wie eh und je, und obwohl es einige Anzeichen einer Verlangsamung gibt, verläuft der Abschwung sehr allmählich. Und solange der Arbeitsmarkt angespannt bleibt, hat die Lohninflation für die Fed (und andere Zentralbanken) oberste Priorität, da sie der Hauptfaktor der Kerninflation ist. Gleichzeitig bricht die Industrieproduktion trotz der alarmierenden ISM- und PMI-Daten nicht zusammen. Der Konsum behauptet sich angesichts der nunmehr positiven Reallohninflation, und das BIP des ersten Quartals wurde deutlich von 1,4 % auf 2 % nach oben korrigiert. Auch das zweite Quartal dürfte eine ähnliche Wachstumsrate aufweisen (siehe Atlanta Fed oder Dallas Fed). Kurzum, aus Sicht der Fed gibt es keinen Grund, die Zinsen nicht weiter anzuheben.

In Europa ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt zwar ähnlich (steigende Lohninflation, angespannter Markt), aber praktisch alle anderen Indikatoren waren in den letzten Monaten enttäuschend. Bei näherer Betrachtung dieser Daten zeigt sich jedoch, dass sie vor allem in Frankreich und Deutschland enttäuschten, in Spanien und Portugal hingegen kaum. Deutschland leidet nach wie vor unter den schleppenden Exporten und dem verschärften Wettbewerb im Automobilsektor, während sich in Frankreich der Dienstleistungssektor abschwächt. Die jüngsten Enttäuschungen ändern jedoch nichts an der Analyse der Wirtschaftslage durch die EZB: Der Arbeitsmarkt ist zu angespannt und die Lohninflation zu hoch, so dass die Zinsen weiter angehoben werden müssen.

Daher wird die Lohninflation sicherlich der bestimmende Faktor für die Zinserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte sein. Solange sie hoch bleibt, werden die Kurven wahrscheinlich ihre historische Inversion fortsetzen.

Generell bevorzugen wir weiterhin Anleihen gegenüber Aktien, sowohl aus Bewertungsgründen als auch aufgrund unserer anhaltenden Besorgnis über die Kreditdynamik. Die jüngsten EZB-Umfragen lassen in dieser Hinsicht keine Besserung erkennen.

Juli-/August-Ausblick

Wir befinden uns am Ende des Zinserhöhungszyklus. Noch sind die Verzögerungseffekte nicht absehbar, das Risiko eines finanziellen Zwischenfalls besteht weiterhin und die Auswirkungen auf die Kreditentwicklung sind weiterhin zu spüren. All dies ist nicht gerade förderlich für eine sorglose Risikobereitschaft, insbesondere an den Aktienmärkten, wo wir die Bewertungen angesichts der restriktiven Geldpolitik nach wie vor für überzogen halten. Bei Credit sind wir etwas zuversichtlicher, da die Risikoprämien hier größer sind.

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La Française Systematic Asset Management GmbH, Neue Mainzer Straße 80, 60311 Frankfurt, Tel: +49 (0)40 300929 174 , www.la-francaise-systematic-am.com

Allein wegen seines Umfangs konnte bislang ein chinesisches Konjunkturprogramm weltweit positive Auswirkungen entfalten und etwa den Rohstoffmärkten Auftrieb geben.

Das könnte sich nun ändern: Die Spekulationen auf dem chinesischen Wohnungsmarkt könnten nicht nur die BIP-Wachstumserwartungen in China selbst gefährden, sondern auch die bisherige Verbindung zwischen den chinesischen Konjunkturprogrammen und den weltweiten Asset-Preisen durchbrechen, sagt Erik Lueth, Global Emerging Market Economist bei Legal & General Investment Management (LGIM):

„Wir gehen davon aus, dass das chinesische BIP in diesem Jahr um 5,5 Prozent wachsen wird, obwohl die Wirtschaftstätigkeit in letzter Zeit schwächer war als erwartet. Voraussetzung ist eine gewisse Lockerung der Politik und ein moderates Wachstum von vier Prozent pro Jahr für den Rest des Jahres 2023. Der Immobiliensektor stellt jedoch ein Abwärtsrisiko für diese Aussichten dar.

Um einzuschätzen, wie stark die Bautätigkeit korrigiert werden muss oder ob sie bereits zu gering ist, schätzen wir, wie viel neue Wohnungen oder wieviel Wohnraum pro Jahr benötigt werden. Dies ergibt sich aus der jährlichen Land-Stadt-Wanderung, der Wohnfläche pro Kopf und der Rate, mit der der vorhandene Wohnungsbestand an Wert verliert.

China muss in den nächsten Jahren jährlich etwa eine Milliarde Quadratmeter neuen städtischen Wohnraum schaffen – der Bau auf dem Land ist vernachlässigbar. Die tatsächlichen Baubeginne sind in etwa auf dieses Niveau gesunken, was darauf hindeutet, dass die Bautätigkeit nicht mehr viel Aufwind hat.

Häuser horten

Ein genauer Blick auf den Wohnungsbestand legt vielmehr nahe, dass ein Abwärtstrend droht. Zieht man die kumulierten Wohnungsverkäufe von den kumulierten Wohnungsbaubeginnen ab, so ergibt sich ein normaler Wohnungsbestand, der etwa zwei Jahre nach dem Verkauf liegt. Unserer Ansicht besteht keine Wohnraumlücke, sondern der Wohnungsbestand der chinesischen Haushalte ist vielmehr zu groß.

Die Wohnfläche pro Kopf liegt in China bei etwa 40 Quadratmetern – fast doppelt so viel als für Chinas Entwicklungsstand normal wäre. Wenn der überschüssige Bestand wieder auf den Markt käme, würde es nach unseren Schätzungen 13 Jahre dauern, ihn wieder abzubauen.

Darüber hinaus sind die Überschüsse bei den derzeit im Bau befindlichen Wohnungen offensichtlich. Ihre Zahl ist etwa zehnmal so hoch wie die der jährlich fertiggestellten Wohnungen. Da es drei Jahre dauert, ein Wohnungsbauprojekt fertig zu stellen, sollte dieses Verhältnis eigentlich bei drei liegen (so wie es in den Jahren 2000-2005 tatsächlich der Fall war). Da die Bauträger für den Bau im Voraus bezahlt werden, sind die Anreize groß, immer mehr Projekte in Angriff zu nehmen, insbesondere wenn andere Finanzierungsquellen knapp werden. Wir glauben, dass es weitere 3,5 Jahre dauern wird, bis dieser Überhang an Neubauwohnungen abgebaut ist.

Natürlich ist nicht klar, ob dieser Wohnungsüberhang, der größtenteils auf spekulative Käufe zurückzuführen ist, jemals den Weg auf den Markt finden wird, und wenn ja, in welchem Zeitraum. Aber für die künftige Bautätigkeit stellt er eindeutig ein Risiko dar.

Was bedeutet das für Rohstoffe?

Die Verbindung zwischen dem chinesischen Konjunkturprogramm und den globalen Asset-Preisen basierte in der Vergangenheit auf Rohstoffpreisen und rohstoffintensiven Sektoren. Diese Unterstützung dürfte in Zukunft deutlich schwächer ausfallen als in der Vergangenheit und könnte durch den strukturellen Druck auf den Immobilienmarkt sogar komplett ausbleiben.

Bei chinesischen Vermögenswerten kann die Kombination aus übermäßig pessimistischer Stimmung und Konjunkturerwartungen unserer Meinung nach zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu einer vorübergehenden Erholung der Performance führen. Dies sollte jedoch nicht mit der Erwartung einer nachhaltigen Erholung verwechselt werden.“

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Was funktioniert besser: Zuckerbrot oder Peitsche? Wenn es um die Energiewende geht, führen politische Entscheidungsträger auf der ganzen Welt ein Experiment in Echtzeit durch.

Am 19. Juli veranstaltet der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss in Brüssel seine dritte Konferenz zum Thema „Bekämpfung der Energiearmut für einen gerechten Übergang“. Dort wird man sich unter anderem mit der aktuell wichtigsten Maßnahme, dem REPowerEU-Plan, befassen, die starke Preisschwankungen vermeiden soll und eine erschwingliche Energieversorgung und einen gut funktionierenden Energiemarkt erreichen möchte. Michael Rae, Fondsmanager des M&G (Lux) Climate Solutions Fund (Foto anbei), meint, dass Europa auf jeden Fall mehr Zuckerbrot braucht, um bei der Energiewende international nicht ins Hintertreffen zu geraten – sei es in Form von radikal vereinfachten Genehmigungsverfahren, stärkeren Subventionen oder einer Kombination aus beidem:

„Auf der einen Seite stehen die USA, die mit dem Inflation Reduction Act von 2022 ein (Steuer-) Subventionspaket für erneuerbare Energien, Wasserstoff, Biokraftstoffe, Kohlenstoffabscheidung, Batteriematerialien, Hardwarekomponenten, Elektrofahrzeuge, Netzausbau und andere wichtige Mineralien eingeführt haben. Die USA verteilen also offensichtlich Zuckerbrot. Europa auf der anderen Seite ist seit langem weltweit führend bei der Formulierung von Rahmenbedingungen, koppelt diese nun aber auf ungeschickte Weise mit Übergewinnsteuern und einer Reform des Strommarktes. Kern des europäischen Konzepts ist seit jeher ein System der Emissionsbegrenzung und des Emissionshandels, das an einen CO2-Preis für die Verursacher gebunden ist – und dieser steigt per Definition immer weiter. Anders ausgedrückt: Europa schwingt die Peitsche.

Sowohl in den USA, Europa als auch China, den drei aktivsten Weltregionen in Bezug auf die Energiewende, werden die Kapazitäten für erneuerbare Energien in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Auf den zweiten Blick offenbaren sich allerdings unterschiedliche Entwicklungen. So zeigt eine Datenreihe von Bloomberg New Energy Finance, wie sich Erwartungen für das Aktivitätsniveau im Laufe der Zeit verändern. Auf diese Weise können wir beobachten, wie sich die Genehmigungen von Projekten, die Lieferketten, die Kosteninflation und die Risikobereitschaft der Unternehmen in der Realität darstellen – im Vergleich zu dem, was nach den theoretischen Prognosen passieren sollte.

Für 2024 hat Bloomberg New Energy Finance die Prognosen für die Umsetzung von Onshore-Windkraftanlagen in Deutschland, Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich zusammen um insgesamt fast 10 % nach unten korrigiert (siehe Grafik). Für die USA wurden die gleichen Prognosen dagegen um beachtliche 30 % nach oben korrigiert. In China fiel die Anhebung bescheidener aus.

Wir beobachten weltweit mehr als 200 Unternehmen, die wir als bedeutende Anbieter von Klimalösungen betrachten. Für diese Gruppe haben wir für 2024 ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21 für US-Unternehmen und 17 für europäische Unternehmen berechnet. Dies ist zugegebenermaßen eine niedrigere Prämie als für die breiteren regionalen Aktienmärkte – der Stoxx 600 etwa wird mit dem 13-fachen der zukünftigen Gewinne gehandelt, der S&P500 mit dem 20,6-fachen. Zu bedenken ist jedoch, dass Unternehmen im Bereich „Clean Technology“ grundsätzlich denselben strukturellen Wachstumsfaktoren ausgesetzt sein sollten, was wiederum einen regionalen Abschlag weniger rechtfertigt. Der Markt insgesamt scheint also eher bereit zu sein, für das Wachstum von US-Unternehmen zu zahlen, als für das von europäischen Unternehmen. Es überrascht vielleicht nicht, dass sich die Aktienkurse im Bereich der sauberen Technologien in den USA auch in der Vergangenheit besser entwickelt haben. Über drei Jahre liegt der Medianwert der US-Aktien in unserem Anlageuniversum bei +14,6 %, im Vergleich zu +9,8 % in Europa.

Möglich, dass Europa mit dem Net Zero Industry Act, der derzeit verhandelt wird, das Gleichgewicht zwischen den Blöcken wiederherstellen kann. Dieser Vorschlag ist weitreichend und zielt darauf ab, Vorschriften zu vereinfachen, die Herstellung von Netto-Null-Technologien zu steigern und Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der Netto-Null-Branchen zu verbessern. Alles lobenswerte Ziele, aber die erste Reaktion der Industrie auf den Umfang und den Ehrgeiz des Gesetzes war nicht übermäßig begeistert. Wenn man sich am Erfolg der USA orientiert, sind Tempo, Vereinfachungen und die Beibehaltung vieler Steuererleichterungen für zehn Jahre der Schlüssel zum Aufbau eines attraktiven Investitionsumfelds.“

Verantwortlich für den Inhalt:

M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

Sommerumfrage 2023 der privaten Bausparkassen

Altersvorsorge statt Konsum: Die Umschichtung bei diesen Sparmotiven ist das auffälligste Ergebnis der Sommerumfrage 2023 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 78. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Das Sparmotiv “Altersvorsorge” verzeichnet gegenüber der Sommerumfrage ein Plus von 51 Prozent auf 57 Prozent. “Konsum” – verstanden als Sparen für spätere größere Anschaffungen – nennen nach zuletzt 47 Prozent jetzt nur noch 41 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit 23 Jahren. “Sinkende Reallöhne aufgrund einer hohen Inflation verschieben offenbar die Prioritäten beim Sparen derjenigen, die noch sparen können”, erklärte Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. “Die Verunsicherung ist groß angesichts einer schwachen Konjunktur und eingetrübter Erwartungen. Viele halten lieber ihr Geld zusammen, um für die Zukunft vorzusorgen, und schrauben Konsumwünsche zurück.”

Unverändert 37 Prozent nennen als Sparmotiv “Wohneigentum”. Die “Kapitalanlage” kommt auf 28 Prozent – zwei Prozentpunkte weniger als zuletzt.

8 Prozent – nach 7 Prozent im Frühjahr – geben als Sparmotiv “Notgroschen” an und unverändert 4 Prozent “Ausbildung der Kinder”.

Nach wie vor sehen sich nur vier von zehn Bundesbürgern in der Lage, für bestimmte Zwecke sparen zu können.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband der Privaten Bausparkassen e.V., Klingelhöfer Str. 4, D­-10785 Berlin, Tel.: 030 / 590091­500, Fax: 030 / 590091­501, www.bausparkassen.de

Die globalen Mittelzuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) summierten sich im ersten Halbjahr 2023 auf fast 300 Mrd. Euro, wobei die Nachfrage jeweils fast zur Hälfte auf Aktien- und Anleihe-ETFs entfiel.

Bei einem Gesamtvermögen von Aktien-ETFs von rund 7 Bill. Euro und rund 2 Bill. Euro in Renten-ETFs liegen die ETF-Zuflüsse dieser beiden Anlageklassen auf Halbjahressicht erstmals in etwa gleichauf. Die anziehende Nachfrage nach Anleihe-ETFs lässt sich auf gute Bewertungen nach den Korrekturen im letzten Jahr, höhere Renditen und ein breiteres Renten-ETF-Angebot, das Anlegern eine größere Auswahl und Granularität bietet, zurückführen.

Am gefragtesten waren im ersten Halbjahr 2023 ETFs auf US-Indizes, die 55 Mrd. Euro einsammelten. Die Hälfte davon kam von US-Anlegern.

Mittelflüsse in Europa – 1. Halbjahr 2023

Aktien: Schwellenländer-Aktien-ETFs weiterhin gefragt

Seit Jahresbeginn sammelten europäische UCITS-Aktien-ETFs 33,6 Mrd. Euro ein. ETFs auf Schwellenländeraktien waren dabei am beliebtesten (+13,4 Mrd. Euro). ETFs auf globale Aktien aus entwickelten Märkten (+11,8 Mrd. Euro) waren weiterhin gefragt. Auch ETFs auf asiatische Industrieländer konnten spürbar zulegen (+3,3 Mrd. Euro). Anleger profitierten von den höheren Wachstumserwartungen in dieser Region und den im Vergleich zu den USA und Europa niedrigeren Bewertungen.

Mit dem Rückgang der Energiepreise zogen Anleger 2 Mrd. Euro aus ETFs auf den Energiesektor ab. Gefragt waren hingegen ETFs auf den IT-Sektor (+1 Mrd. Euro) und zyklische Konsum-Titel (+ 500 Mio. Euro).

Die Nachfrage nach Smart-Beta-ETFs spiegelt Rezessionssorgen von Anlegern wider: ETFs auf Income- und Quality-Strategien sammelten 1 Mrd. Euro bzw. 0,6 Mrd. Euro ein, während ETFs auf Value- und Momentum-Strategien Abflüsse hinnehmen mussten (-1,3 Mrd. Euro bzw. -500 Mio. Euro).

ESG-Aktien-ETFs haben im ersten Halbjahr 15,4 Mrd. Euro zugelegt und damit annähernd so viel wie die 18,2 Mrd. Euro, die auf traditionelle Aktien-ETFs entfielen. Bei den Zuflüssen in globale Aktien-ETFs entfiel rund die Hälfte auf ESG-ETFs (+4,7 Mrd. Euro). Bei den Zuflüssen in Schwellenländer-Aktien-ETFs entfiel etwa ein Drittel auf entsprechende ESG-Produkte (+4,3 Mrd. Euro).

Anleihe-ETFs rücken als sich sicherer Hafen in den Anlegerfokus

Im ersten Halbjahr 2023 sind europäischen UCITS-Anleihe-ETFs mit 32,6 Mrd. Euro fast genauso viele Neugelder zugeflossen wie Aktien-ETFs. Staatsanleihen waren mit 16,3 Mrd. Euro das gefragteste Exposure, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (+10,4 Mrd. Euro). Das große Interesse an Staatsanleihen spiegelt die gestiegene Anleiherenditen wider. Außerdem wenden sich einige Anleger Anleihe-ETFs als sicherer Hafen zu.

Seit Jahresbeginn summierten sich die Neugelder für ETFs auf langlaufende Staatsanleihe-Indizes auf 5,8 Mrd. Euro. Strategien mit kurzen Laufzeiten und breite Indizes waren ebenfalls gefragt (+4,7 Mrd. Euro und +3,9 Mrd. Euro). Die starke Nachfrage nach ETFs auf kurzlaufende Indizes konzentrierte sich vor allem auf den Jahresanfang, als Anleger bei einer inversen Zinskurve höhere Durationen vermeiden wollten. Im Juni beliefen sich die Zuflüsse in ETFs auf breite Indizes und Strategien mit langen Laufzeiten auf 1,2 Mrd. Euro und 1,6 Mrd. Euro, während nur noch 1 Mrd. Euro in Strategien mit kurzen Laufzeiten geflossen ist – auch, wenn Anleihen mit kürzeren Laufzeiten nach wie vor höhere Renditen bieten. Das heißt, dass die gestiegenen ETF-Allokationen auf langlaufende Anleihen wahrscheinlich Rezessionsängste widerspiegeln.

In ETFs auf Unternehmensanleihe-Indizes investierten Anleger im ersten Halbjahr 11 Mrd. Euro, wobei sie aus ETFs auf kurzlaufende Unternehmensanleihen 1,4 Mrd. Euro abzogen.

ESG-Anleihe-Strategien verbuchten Zuflüsse in Höhe von 6,8 Mrd. Euro, was deutlich unter den 25,8 Mrd. Euro liegt, die in traditionelle Renten-ETFs geflossen sind. Dass der ESG-Anteil bei Renten-ETFs viel niedriger als bei Aktien ist, kann an der großen Nachfrage nach Staatsanleihe-ETFs liegen, wo es schwieriger als bei Unternehmensanleihen ist, ESG-Indizes zu entwickeln.

Anleger investierten 2,6 Mrd. Euro in ETFs auf ESG-Staatsanleihestrategien, was rund 15 Prozent der Gesamtallokation in diese Anlageklasse entspricht. ETFs auf ESG-Unternehmensanleihestrategien mit Investment-Grade-Rating legten ebenfalls um 2,6 Mrd. Euro zu, was einem Viertel der Gesamtallokationen in diesem Segment entspricht.

Verantwortlich für den Inhalt

Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

PwC-Studie: Blockchain-basierte Verträge werden klassische Verträge langfristig ablösen / Wesentliche Vorteile: Verlässlichkeit (100%), Cybersicherheit und Transparenz (je 95%) / Fachkräfte zur Implementierung fehlen /

Die Nutzung von Smart Contracts in der Finanzbranche steigt. Langfristig dürften sich die automatisierten Verträge auf Basis der Blockchain zum Standard in der Finanzbranche entwickeln. Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) ergab, wollen 52 Prozent der befragten 100 IT-Entscheider:innen der Finanzbranche Smart Contracts kurz- bis mittelfristig einführen. Bereits aktuell gehen über ein Drittel (35,7%) der Befragten davon aus, dass Smart Contracts klassische Finanztransaktionen ablösen werden.

Mithilfe von Smart Contracts lassen sich Geschäftsprozesse beschleunigen und effektiver gestalten sowie Einsparungen erzielen, indem Vertragskonditionen elektronisch auf einer Blockchain hinterlegt, automatisch ausgeführt und überwacht werden. Kombiniert mit Künstlicher Intelligenz (KI) können Tarife oder Klauseln je nach Risiko- oder Datenlage zeitnah und flexibel angepasst werden.

Verlässlich, sicher, transparent

Alle befragten IT-Entscheider:innen erklären, die von ihnen bereits genutzten Smart Contracts funktionierten verlässlich. Jeweils 95 Prozent der Befragten nennen Cybersicherheit und Transparenz als weitere Vorteile von automatisierten, sich selbst ausführenden Verträgen.

84 Prozent der Nutzer wollen mithilfe von Smart Contracts ihre Umsätze steigern. Einsparungen erhoffen sich 53 Prozent. Weitere 74 Prozent nutzen Smart Contracts, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Am häufigsten werden Smart Contracts in der Finanzbrache bereits zur Digitalisierung von Transaktionsnetzwerken (68 Prozent), für neue digitale Geschäftsmodelle (58 Prozent) sowie bei Peer-to-Peer-Payments (58 Prozent) verwendet. 67 Prozent der Befragten, die eine Einführung planen, wollen Smart Contracts mit Künstlicher Intelligenz (KI) kombinieren, 64 Prozent planen einen Einsatz in den Bereichen Sustainable oder Decentralized Finance (DeFi).

Blockchain-Expert:innen gesucht

Bislang nutzen lediglich 19 Prozent der befragten Dienstleister Smart Contracts. Der Hauptgrund: Laut 77 Prozent fehlen Fachkräfte, um die komplexen Anwendungen zu implementieren und in die Geschäftsprozesse zu integrieren. Weitere 74 Prozent nennen das Bewerten der Rechtssicherheit als wesentliche Hemmschwelle.

Die Gewährleistung von Datenschutz sehen 73 Prozent als Herausforderung. Dabei kann die Konformität eines Vertrages mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) technologisch gewährleistet werden: “In Blockchain-Plattformen integrierte Zero-Knowledge-Proofs (Null-Wissen-Beweise) ermöglichen es Finanzdienstleistern, sensible Informationen ihrer Kund:innen unter Einhaltung des Datenschutzes zu verifizieren”, erläutert Dimitri Gross, Director Financial Service Technology bei PwC Deutschland.

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Eine inverse Zinsstruktur gilt gemeinhin als sicheres Zeichen einer nahenden Rezession.

„Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die Ökonomen rund um den Globus extrem skeptisch gegenüber der Konjunkturentwicklung sind“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking der Hamburger Sutor Bank. Doch scheinen die Märkte die Rezessionsgefahr nicht so groß zu sehen – und erste Indikatoren aus der realen Welt geben ihnen recht. Doch noch ist es zu früh für eine Entwarnung, denn in den vergangenen 50 Jahren kamen die Rezessionen innerhalb von zwei Jahren nach der Inversion der Zinsen.

Die Aussichten für den Kapitalmarkt auf Sicht der nächsten Monate werden entscheidend davon geprägt sein, wie stark die US-Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird. „Gelingt es, die Rezession zu vermeiden, kann die gesamte Weltkonjunktur aufatmen“, sagt Mathias Beil. „Historisch gesehen waren wohl noch nie so viele Ökonomen so skeptisch wie jetzt.“ Die deutlich inverse Zinsstruktur, also der Abstand zwischen der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen und zweijähriger US-Anleihen wird als Argument angeführt. Seit den 50er Jahren wurde hiervon zuverlässig eine Rezession vorhergesagt.

Die übliche Zinsstrukturkurve zeigt niedrigere Zinsen für kürzer laufende Anleihen, je länger die Laufzeit, desto höher die Zinsen. „Eine Umkehrung dieser als normal betrachteten Struktur spricht historisch für eine Abschwächung der Wirtschaft“, sagt Beil. So würden die Zukunftsaussichten schlechter beurteilt als die Gegenwart und deshalb weniger Geld nachgefragt. Eine Rezession scheint dann unvermeidlich.

Eine solche Rezession würde auch die derzeit noch starken Märkte drücken und für deutliche Kursabschläge sorgen. „Doch wir sehen derzeit eher eine gegenläufige Entwicklung“, so Beil. „So nehmen in den USA die real verfügbaren Einkommen überraschend wieder zu.“ Erste Analysehäuser haben die Wachstumsprognose für die USA leicht angehoben, auf bis zu 1,5 Prozent in diesem Jahr. „Doch das hat noch nicht viel zu sagen“, so Beil. „Denn historisch betrachtet können zwischen dem Beginn der Phase inverser Zinsen und dem Eintritt der Rezession bis zu zwei Jahre vergehen.“ Die USA sind also noch nicht über den Berg – und Europa hat seine Rezession bereits gestartet.

Auch wenn viele Experten von einer nur technischen Rezession sprechen: In Europa dagegen stehen die Zeichen noch immer eher auf Minus-Wachstum. Die inverse Zinskurve in den Bundesanleihen ist hier prägend für den Euroraum. „Anders als in den USA wurde auch die Wachstumsprognose nicht erhöht, sondern zuletzt von einzelnen Analysten für Deutschland sogar zurückgenommen“, sagt Beil. „So könnte es zu einem schnelleren Wachstum in den USA und einer Seitwärtsbewegung in Europa kommen.“

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Kommentar von Hamish Chamberlayne, Head of Global Sustainable Equities, Janus Henderson Investors

  • Investments in saubere Energien überholen fossile Brennstoffe zunehmend.
  • Wandel bei Energiemix braucht Lösungen bei erneuerbaren Energie-Infrastrukturen.
  • Wertschöpfungskette erneuerbarer Infrastrukturen bieten zahlreiche innovative Unternehmen Lösungen für die Herausforderungen von heute.

Einem aktuellen Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge wird die weltweite Ölnachfrage bis 2028 deutlich zurückgehen. Die Studie geht davon aus, dass sie dieses Jahrzehnt ihren Höhepunkt erreichen wird, da sich Länder aktiv von fossilen Brennstoffen abwenden. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die Folgen des Ukraine-Krieges, der die Politik zur Suche nach Alternativen zu Russlands Energieversorgung – und damit zu höherer Energiesicherheit – gedrängt hat.

In starkem Gegensatz zur nachlassenden Ölnachfrage steigen Investitionen in erneuerbare Energien viel schneller, als man glaubt. Die IEA prognostiziert, dass über 90 % des weltweiten Kapazitätsausbaus im Stromsektor auf erneuerbare Energien entfallen werden, wobei sich die Leistung im Zeitraum 2022-2027 um fast 2.400 Gigawatt (GW) erhöhen wird. Es wird erwartet, dass erneuerbaren Energien bis 2025 zur größten Quelle der weltweiten Stromerzeugung werden, während der Anteil aus Öl, Kohle und Erdgas zurückgeht. Im Jahr 2027 dürften Wind- und Solarenergie fast 20 % der weltweiten Stromerzeugung ausmachen, wobei sich die Windkapazität verdoppeln und die Solarkapazität verdreifachen wird.

Diese beachtlichen Prognosen sind das Ergebnis aggressiver politischer Initiativen, die zur Stärkung der Energiesicherheit und zur Erreichung der Netto-Null-Ziele ergriffen wurden. Insbesondere der Green Deal der EU und der Inflation Reduction Act (IRA) der USA zielen darauf ab, 1,8 Billionen Euro bzw. 370 Milliarden US-Dollar in den grünen Wandel zu investieren. Chinas 14. Fünfjahresplan soll die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2025 um 50 % steigern. Indiens Umweltpolitik zielt darauf ab, bis 2030 50 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Durch diese Initiativen werden USA, China und Indien ihre Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien in den nächsten fünf Jahren verdoppeln und damit zwei Drittel des weltweiten Wachstums der erneuerbaren Energien ausmachen.

Ein drastischer Umbruch im globalen Energiemix erfordert weitreichende Veränderungen sowie Lösungen für einige aktuelle Knackpunkte im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien. Als aktive Investoren verfolgen wir bei der Bewertung dieser Herausforderungen einen vorausschauenden und praktischen Ansatz. Im Folgenden gehen wir auf einige der Hürden ein, die überwunden werden müssen, damit erneuerbare Energien vollständig in die Weltwirtschaft integriert werden können.

Skalierung der Produktionskapazität zur Erfüllung der Ziele

Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien haben auf die staatlichen Maßnahmen mit umfangreichen Plänen zur Ausweitung ihrer bestehenden Aktivitäten und zur Entwicklung neuer kohlenstoffarmer Projekte reagiert. In Großbritannien kündigte SSE kürzlich an, bis zu 40 Milliarden Pfund in kohlenstoffarme Energieinfrastrukturen zu investieren. Auch in Europa hat Iberdrola 47 Milliarden Euro für Investitionen in Projekte zugesagt, die die Energiewende vorantreiben. Zwar sind diese Ambitionen positiv für die Klimaagenda, aber die Herausforderung liegt in der Schaffung von Kapazitäten, um diese Ziele zu erreichen. Die Unternehmen haben bereits ihr Potenzial unter Beweis gestellt, ihre eigenen Ziele zu übertreffen, aber das Vierfache Ziel bis 2025 wird ein harter Prüfstein sein.

Langfristige Partnerschaften mit Anbietern sind eine Möglichkeit, die Produktionskapazitäten zu erhöhen und sich vor Preisschwankungen in der Lieferkette zu schützen. Ein Beispiel dafür ist die jüngste strategische Partnerschaft des dänischen Energieunternehmens Ørsted mit dem deutschen Stahlhersteller Salzgitter. Ørsted wird die erneuerbare Energie liefern, die Salzgitter für die Produktion von grünem Stahl benötigt, und Ørsted wird den Stahl für den Bau seiner Windkraftanlagen verwenden. Solche Beziehungen sind für Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien von entscheidender Bedeutung, um die zur Deckung der Stromnachfrage erforderliche Infrastruktur aufzubauen. Weitere wichtige Infrastrukturen sind Photovoltaik (PV), Elektrofahrzeuge, Ladestationen und Energiespeicher. Wir rechnen mit einem ähnlichen Kapazitätswachstum in den USA, wo IRA Steuergutschriften in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar für die lieferkettenspezifische Fertigung im Bereich der erneuerbaren Energien bereitgestellt hat.

Ist Kohlenstoffbilanz ein Problem für erneuerbare Energien?

Einige Kritiker haben behauptet, dass der für den Aufbau der erneuerbaren Energie-Infrastrukturen erforderliche eingebettete Kohlenstoff – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung bis hin zum Bau – die potenziellen Kohlenstoffeinsparungen durch die Nutzung erneuerbarer Energien verringern könnte. Studien haben jedoch gezeigt, dass Lebenszyklusemissionen von Wind- und Solaranlagen wesentlich geringer sind als verbleibenden Emissionen aus bestehenden Anlagen für fossile Brennstoffe. Verschiedene Berechnungen deuten darauf hin, dass die Amortisationszeit (Zeit, die benötigt wird, um alle mit der Herstellung verbundenen Energiekosten zu decken) bei Windturbinen zwischen sieben und neun Monaten und bei Solaranlagen zwischen einem und zwei Jahren liegen kann. Dies ist unserer Meinung nach ein geringer und kurzfristiger zu zahlender Preis dafür, dass erneuerbare Energien zum Rückgrat der globalen Energieversorgung werden.

Neben einem attraktiven Amortisationszeitraum für Kohlenstoff weisen erneuerbare Energien im Vergleich zu anderen Energiequellen auch eine günstige Energierendite (EROI) auf. Diese beschreibt das Verhältnis zwischen der aus einer bestimmten Ressource gewonnenen nutzbaren Energiemenge und der zur Gewinnung dieser Menge aufgewendeten Energie. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Kohlekraftwerk eine EROI von 9:1 hat. Im Gegensatz dazu hat Wind eine EROI von 44:1. Das bedeutet, dass mit einer Einheit Energie, die in Windkraft investiert wird, 44 Energieeinheiten gewonnen werden können, während es bei Kohle nur neun Einheiten sind. Langfristig gesehen überwiegen die potenziellen Vorteile erneuerbarer Energien bei weitem die unmittelbaren Kohlenstoffkosten. Daher sind erneuerbare Energien auf lange Sicht gut geeignet, um eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu schaffen.

Kreislaufwirtschaft und effektive Abfallentsorgung

Derzeit haben Wind- und Solaranlagen eine begrenzte Betriebsdauer von 20-30 Jahren. Damit stellt sich die Frage, was am Ende ihrer Laufzeit mit ihnen geschehen soll. Turbinenschaufeln, die sich auf Mülldeponien stapeln, und giftige Abfälle von Solarzellen widersprechen den positiven Auswirkungen von erneuerbaren Energien. Die zunehmende Sorge um den Abfall, der bei der Entsorgung der erneuerbaren Energie-Infrastruktur entsteht, zwingt Unternehmen dazu, sich Gedanken über den Umgang mit allen Ressourcen von Anfang bis Ende zu machen.

Das in Quebec ansässige Unternehmen Boralex entwickelt und betreibt Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Kanada, Frankreich und den USA. Es ist für die Überwachung der erneuerbaren Energie-Infrastrukturen über ihre gesamte Lebensdauer hinweg verantwortlich. Boralex verbraucht zunächst nur sehr wenige Rohstoffe direkt, stattdessen setzt das Unternehmen, wo immer möglich, auf einen Kreislaufansatz im Ressourcenmanagement. Das Unternehmen prüft mehrere Optionen für gebrauchte Turbinenmaterialien, darunter den Verkauf auf dem Gebrauchtmarkt, die Aufarbeitung und das Recycling. Dadurch wird die Abhängigkeit von neuen Materialien insgesamt verringert, wodurch sowohl Lieferketten als auch Abfalldeponien entlastet werden.

Darüber hinaus entstehen neue Lösungen für Komponenten der erneuerbare Energie-Infrastruktur, die nicht einfach zu entsorgen sind. Turbinenblätter beispielsweise bestehen aus komplexen Verbundwerkstoffen, die zwar leichter und aerodynamischer sind, aber beim Recycling problematisch sind. Der dänische Windturbinenhersteller Vestas kündigte kürzlich eine neue Chemietechnik an, mit der alte Rotorblätter in Flüssigkeit aufgespalten werden können, bevor daraus hochwertige Materialien für die Verwendung in neuen Blättern gewonnen werden. Im Solarsektor wird in Frankreich die erste spezialisierte Recyclinganlage eröffnet, um die großen Abfallmengen zu bewältigen, die mit der zunehmenden Verbreitung von Solarmodulen anfallen werden. 99 % der Komponenten sollen hier recycelt werden. Neben dem Recycling zielt die ständige Innovation bei der Solarmodul-Konstruktion auf einen stärker kreislauforientierten Ansatz bei der Modulherstellung ab.

Intelligente Energiespeicher

Energiespeicherung ist auch entscheidend für eine kohlenstoffarme Wirtschaft, falls die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Batterien, thermische Energie- und Pumpspeicher können Energie speichern und bei Bedarf abrufen. SSE kündigte vor kurzem an, ein altes Wasserkraftwerk in Schottland in ein Pumpspeicherkraftwerk umzuwandeln, bei dem in Zeiten geringen Energiebedarfs Wasser bergauf gepumpt und über Turbinen zur Stromerzeugung nach Bedarf freigesetzt wird. Das neue Wasserkraftwerk Sloy könnte bis zu 160 Stunden lang konstante, flexible Energie liefern. Das reicht aus, um etwa 90.000 Haushalte bis zu einer Woche lang mit Strom zu versorgen. Dies wird eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Energieversorgung spielen und ist ein Beispiel dafür, wie Unternehmen bestehende Infrastrukturen aufrüsten können, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.

Derzeit werden vor allem Wasserkraftwerke als Energiespeicher genutzt, aber auch netzgekoppelte Batterien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Laut IEA dürften netzgebundene Batterien den Großteil des weltweiten Speicherwachstums ausmachen. 2021 wird die Installation von netzgekoppelten Batterien im Vergleich zu 2020 um 60 % steigen, angeführt von den USA. Trotz dieser Entwicklungen sind laut IEA weitere Fortschritte in diesem Bereich erforderlich: Nur so kann die für ein Netto-Null-Szenario erforderliche stündliche Variabilität der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie erreicht werden. Derzeit ist China führend in der Batterieherstellung, allerdings könnte Kanada, das über die notwendigen Mineralien und qualifizierten Arbeitskräfte verfügt, zum nächsten Konkurrenten in der Batterieproduktion werden.

Was bedeutet das für Anleger?

Die Wachstumsaussichten für erneuerbare Energien sind enorm. Nicht nur, dass sie weltweit von den Regierungen massiv unterstützt werden, auch das Investitionstempo in saubere Technologien ist viel höher als viele vermutet haben. Daher erwarten wir in den kommenden zehn Jahren einen drastischen Umschwung von der auf fossilen Brennstoffen basierenden Industrie hin zu den erneuerbaren Energien.

Allerdings sind Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien nur ein Aspekt einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Elektrifizierung und Digitalisierung sind zwei sehr wichtige Faktoren für die Dekarbonisierung, und es gibt zahlreiche Unternehmen, die bei diesen Trends eine Rolle spielen. Für uns als nachhaltige Investoren ergeben sich daraus viele potenzielle Anlagemöglichkeiten. Wir verfolgen einen vorausschauenden, praktischen Ansatz, um innovative Unternehmen zu finden, die Lösungen anbieten und gleichzeitig solide Bilanzen aufweisen. Wir glauben, dass uns dieser Ansatz dabei hilft, auf der richtigen Seite des Wandels zu bleiben.

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Portfolios umfassender diversifizieren

Im ersten Halbjahr 2023 haben die Kapitalmärkte positiv überrascht: Die „Underperformer“ des letzten Jahres – vor allem Wachstumswerte, europäische sowie US-Aktien – sind zurückgekommen, dagegen sind die „Outperformer“ des letzten Jahres, wie Rohstoffe und Energiewerte, zurückgefallen. Die Märkte scheinen nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, Inflationsschock und Bankenturbulenzen hinter sich gelassen zu haben. Die Frage ist jedoch, wie nachhaltig diese Erholung ist. Denn auch wenn es ruhiger geworden ist lauerten noch einige Gefahren für die Märkte, so der Experte bei der Vorstellung des Guide to the Markets für das dritte Quartal 2023. Anlegerinnen und Anleger sollten sich deshalb im zweiten Halbjahr auf eine höhere Volatilität gefasst machen und noch umfassender über Diversifizierung nachdenken.

Robuster Arbeitsmarkt verhindert aktuell eine Rezession

Entscheidend für die nächsten Monate ist nach Einschätzung von Ökonom Galler, wie die Rezessionsszenarien für die USA und die Eurozone ausfallen werden. In den USA habe ein starker Arbeitsmarkt mit einer expansiven Beschäftigung eine Rezession bis dato verhindern können. „Die Lohndynamik ist weiterhin sehr positiv. So sind die Realeinkommen wieder im Plus, was die Konsumnachfrage stützt“, erklärt Tilmann Galler. In Europa nehmen die Lohnsteigerungen ebenfalls Fahrt auf. In Deutschland seien nach Meinung des Marktexperten für dieses Jahr Lohnsteigerungen von über sechs Prozent zu erwarten. Zudem wirkten auch strukturelle Faktoren auf den Arbeitsmarkt: „In den USA kommen nun die Babyboomer ins Rentenalter. Viele sind nach den Lockdowns schon nicht mehr an den Arbeitsmarkt zurück¬gekehrt, sondern in Frührente gegangen. Bei der arbeitenden Bevölkerung in den USA fehlt daher ein Anteil von rund 2 Prozent“, erklärt Galler. Verstärkt wird der Arbeitskräftemangel durch die Unternehmen, die trotz nachlassendem Gewinnwachstum noch vorsichtig sind, bereits jetzt auf die Kostenbremse zu treten und Arbeitskräfte freizusetzen. In Dienstleistungsbranchen wie Gesundheit, Erziehung und Transport, aber auch im staatlichen Bereich, nimmt die Beschäftigung immer noch kräftig zu.

Abschmelzende Überschussersparnisse vermindern die Konsumneigung

Der Konsum wird allerdings auch in nicht unerheblichem Maße durch die Ersparnisse der Privathaushalte angetrieben – insbesondere jene Überschussersparnisse aus den Zeiten der Pandemie-Lockdowns und massive staatliche Transferleistungen. Diese schmelzen nun allmählich ab. In den USA könnten diese nach Ansicht von Tilmann Galler bereits in der zweiten Jahreshälfte zur Neige gehen. Auch in Europa rechnet der Stratege mit einer ähnlichen Entwicklung; noch gebe es rund sechs Prozent Überschussersparnisse in der Eurozone.

Zudem könnte es sich in der Eurozone negativ auf das Verbraucherverhalten auswirken, wenn die fallenden Energiepreise nur in geringem Maße an Verbraucher weitergegeben werden. In Spanien, wo die Inflation im Juni bei nur 1,9 Prozent lag, wurden die fallenden Energiepreise demnach schneller an die Bevölkerung weitergegeben. „Passiert dies nicht, könnte der Konsum an Kraft verlieren“, folgert Galler.

Noch bleibt die Preisentwicklung aufgrund der starken Nachfrage in einigen Bereichen hoch. „Die Kerninflation ist immer noch deutlich über dem Inflationsziel und bereitet den Zentralbanken weiterhin Sorgen. Das Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbanken ist wahrscheinlich ohne eine weitere Abschwächung der Wirtschaft nur schwer zu erreichen. Denn nur dann dürfte der Lohndruck nachlassen“, sagt Tilmann Galler.

Die Unternehmensinvestitionen hält Galler deshalb für einen Vorboten der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Dort machten sich negative Folgen aufgrund höherer Kreditkosten bemerkbar. „Kreditstandards werden immer strenger, die Absatzaussichten werden schwächer. Die Absichten, Investitionen zu tätigen, lassen daher nach“, konstatiert Galler. Vor allem der Bau- und der Immobiliensektor dürften unter diesen Voraussetzungen weiter Schwäche zeigen.

Kein präventives Senken der Zinsen durch Zentralbanken

Für Tilmann Galler besteht das Risiko darin, dass Notenbanken angesichts noch sehr hoher Kerninflationsraten die Nerven verlieren könnten und mit den Zinsen zu weit nach oben gehen. Ein allzu frühes Senken von Zinsen ist laut dem Ökonomen nicht zu erwarten. „Die Zentralbanken werden die Zinsen nicht präventiv senken“, betont Galler. Die Fed wird seiner Meinung nach bei der Zinspolitik nur etwas „nachschärfen“. Die Zinserhöhungen dürften damit in den USA allmählich am Ende angekommen sein, allerdings hält er erste Zinssenkungen vor 2024 nicht für realistisch. EZB und Bank of England dürften hingegen noch mehr Wegstrecke bei den Zinserhöhungen vor sich haben, bei der EZB erwartet Galler noch weitere Erhöhungen bis zur Vier-Prozent-Marke.

Umfassender diversifizieren

Eine Rezession erscheint für Galler unausweichlich, um die Inflation nachhaltig loszuwerden. Darauf sind aus seiner Sicht nicht alle Asset-Klassen gleichermaßen vorbereitet. Insbesondere US-Hochzinsanleihen könnten stärker in Mitleidenschaft gezogen werden. Bonitätsstarke Staatsanleihen eigneten sich hingegen gut als Puffer bei konjunkturellen Rückschlägen. Anleihen mit langen Durationen könnten ebenfalls mehr Stabilität bei Rückschlägen liefern. Auch alternative Anlageklassen könnten dazu beitragen, einen Anstieg der Volatilität abzumildern. Hier sieht Galler vor allem Makro-Strategien im Fokus.

Während der Kapitalmarktexperte Aktien aktuell als nicht besonders hoch bewertet ansieht, könnten die Gewinnerwartungen für die nächsten 12 Monate zu optimistisch sein. „Zwar sind in den letzten Monaten die Gewinnwachstumserwartungen für 2023 bereits um rund 10 Prozent gesunken. Zeigt sich die Wirtschaft jedoch weniger resilient und die Rezession kommt schneller als erwartet, dann sind die Gewinnerwartungen für dieses Jahr wahrscheinlich zu hoch“, sagt Galler. Mit Blick auf die Aktienmärkte dürften vor allem Qualitätsaktien im Vorteil sein. Die Dividendenausschüttungen sollten stabil bleiben, da die Ausschüttungsquoten über alle Regionen hinweg weiterhin auf einem relativ tiefen Niveau liegen.

Der US-Aktienmarkt sollte für unruhigere Zeiten gut gewappnet sein. Die Breite des Marktes und die Stärke der US-Konsumenten könnten den S&P500 im Vergleich zu Europa etwas robuster dastehen lassen. Auch steigen die Gewinnerwartungen für die USA wieder. „Big Tech“ erlebt zwar seit über einem Jahr eine Verlangsamung beim Wachstum, dürfte aber im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt aufnehmen. Günstig bewertete Unternehmen sind in den USA vor allem noch im Gesundheitswesen, aber auch bei Versicherungen oder auch bei einigen Finanzdienstleistern wie Kreditkartenunternehmen zu finden. Die weiter fallende Inflationsrate – im Juni lag sie bei nur noch 3,0 Prozent, nach 4,0 Prozent im Mai – dürfte ebenfalls beruhigend auf die Märkte wirken.

Insgesamt blickt Tilmann Galler verhalten optimistisch auf das zweite Halbjahr 2023: „Die Inflation dürfte zurückgehen, wenngleich wir voraussichtlich auf eine moderate Rezession zusteuern. Angesichts eines Zinsumfelds, das vorerst restriktiv bleibt, dürften die Renditen von Staatsanleihen auf dem jetzigen Niveau verharren. Allerdings könnten die Gewinnmargen unter Druck kommen, was für mehr Volatilität am Aktienmarkt sorgen wird. Die Aktienmärkte könnten sicherlich mit einer milden Rezession leben, wenn aber in einer tieferen Rezession die Gewinne um mehr als zehn Prozent revidiert werden müssten, könnte es unruhiger werden“, so Tilmann Gallers Fazit.

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Venture-Capital- und Private-Equity-Investments gelten zu Recht als eine der interessantesten Anlagemöglichkeiten.

Gerade für Institutionelle ist das direkte Investment aber oft schwierig oder aus regulatorischen Gründen unmöglich. „Der Weg über eine Luxemburger Verbriefung erlaubt es auch solchen Investoren, die Anlagemöglichkeiten als Wertpapiere in ein Depot zu buchen“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat bei Fair Alpha.

„Direkt-Investments werden teilweise von der Aufsicht ausgeschlossen oder sind mit starken Eigenkapitalanforderungen verbunden, sagt Knoblach. Das Luxemburger Verbriefungsgesetz erlaubt es, auch Anlagen in Venture Capital (VC) und Private Equity (PE) in einem AMC (Actively Managed Certificate) darzustellen. „Das AMC ist gemäß Luxemburger Verbriefungsgesetz aufgelegt, mit einer ISIN versehen und ein bankfähiges Wertpapier“, so Knoblach.

In den vergangenen Jahren sind die Investments in diese Anlageklasse deutlich angestiegen. „Die Verbriefungen hatten daran einen großen Anteil“, sagt Knoblach. „Hier sehen wir einen der Schwerpunkte im Verbriefungsgeschäft.“ Venture-Capital-Investments waren und sind ein entscheidender Motor für Wachstum und Innovation von Unternehmen. Venture Capital benötigt aber vonseiten der Investoren immer eine hohe Liquidität. „Hier kam es angesichts der stark gestiegenen Zinsen zu einer Verknappung, die durch den Erfolg der Verbriefungen jetzt wieder zurückgeht“, so Knoblach.

„Der Zugang zu reinen VC- oder PE-Investments war lange sehr begrenzt und mit hohen regulatorischen Hürden versehen“, so Knoblach. Über Verbriefungen ist der Zugang dagegen einfach, da nur ein Wertpapier ins Depot gekauft wird. Das ermöglicht zudem auch einen sehr schnellen Zugang zum Markt: Die Zeit von der Idee bis zur Marktreife schrumpft enorm. „Verglichen mit klassischen Sachwertfonds oder KG-Lösungen bei geschlossenen Beteiligungen reduziert sich der Zeitraum auf die Hälfte oder weniger“, sagt Knoblach. „Das ist insbesondere dann entscheidend, wenn ein Projekt zeitkritisch an den Start gehen soll.“

Die Verbriefungen sind dabei auch sehr flexibel, was Laufzeiten und andere Ausgestaltungen angeht, und können von den Emittenten sehr weitgehend nach den Bedürfnissen der Kunden gestaltet werden. „Die Verbriefung revolutioniert insoweit die Art und Weise, wie Venture-Capital-Investitionen getätigt werden können“, so Knoblach. „Durch seine schnelle Time-to-Market, die flexible Ausgestaltung, die Bankfähigkeit von VC und PE sowie die Möglichkeit, auch in Token-basierte VC-Projekte zu investieren, eröffnen die Luxemburger Verbriefungen völlig neue Chancen für Investoren.“

Über FAIR ALPHA

Fair Alpha bietet über ihre Tochtergesellschaften Finanzmarktlösungen für (semi-) institutionelle Investoren und Asset-Manager. Dabei werden Investmentideen und Handelsstrategien in investierbare und depotfähige Wertpapiere umgesetzt. Mithilfe von maßgeschneiderten Emissionsvehikeln werden Strukturen geschaffen, bei denen ein Emittentenrisiko ausgeschlossen werden kann. Fair Alpha übernimmt jeweils den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Produkt-Set-up über die Administration bis zum fortlaufenden Life-Cycle-Management.

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Die Zinsen steigen und die Banken bewerben wieder ihre Tagesgeldkonten.

Angesichts einer Inflationsrate von mehr als sechs Prozent sind dies immer noch Kaufkraftvernichter. „Wer den Kaufkraftverlust ausgleichen will, kommt an Aktienanlagen kaum vorbei“, sagt Swen Köster. Head of Sales, Asset Management Solutions „Die Halbjahresbilanz der Moventum-Portfolios zeigt, dass selbst defensive Produkte besser abgeschnitten haben als seriöse Tagesgeldangebote.“

3,6 Prozent auf Tagesgeld klingt nach den Zeiten von Null- und Negativzins erst einmal nach Erleichterung und einer echten Möglichkeit, Geld zu parken. „Dabei berücksichtigen die wenigsten Anleger, dass während der Negativzinsphase die Inflationsrate auch nur bei etwa zwei Prozent lag“, sagt Köster. „Heute liegt sie bei sieben Prozent.“ Statt einer Realverzinsung von minus 2,0 bis minus 2,5 Prozent nehmen die Anleger also heute ein Minus von drei oder mehr Prozent in Kauf.

Die Moventum-Portfolios zeigen Ergebnisse, die deutlich über den Tagesgeld-Zinsen liegen. Zwischen 3,88 Prozent für das Portfolio Defensiv und 10,63 Prozent beim internationalen Portfolio Growth liegen die Ergebnisse. „Und das zum Halbjahr, während die Tagesgeldzinsen pro Jahr sind und oft nur für Aktionszeiträume gelten“, sagt Köster.

Doch nicht nur angesichts der aktuell guten Entwicklung an den Märkten sind Aktieninvestments die bessere Alternative. In den seit 2003 geführten Moventum-Portfolios liegen die durchschnittlichen Jahreserträge zwischen 3,45 Prozent beim defensiv ausgerichteten und 7,37 Prozent beim offensiven Portfolio. Ein Sonderfall stellt das Private Wealth Portfolio dar mit Erträgen seit Jahresbeginn bei 2,45 Prozent. „Hier steht nicht die Rendite im Vordergrund, sondern die möglichst geringe Volatilität bei gleichzeitig positiver Performance“, so Köster. „Das ist mit einer Volatilität von 4,19 Prozent auch wieder bestens gelungen.“

„Wer also den Kaufkraftverlust durch die Inflation ausgleichen möchte, kommt an den Kapitalmärkten weiterhin nicht vorbei“, so Köster. „Und wer dabei auf gemischte Portfolios setzt, reduziert das Risiko deutlich.“

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Interview mit Daniel Frei, Geschäftsführer, WINBRIDGE Asset Management GmbH

Mit WT One hat Winbridge vor kurzem ein tokenisiertes Investmentprodukt auf den Markt gebracht. Was hat Sie dazu bewogen?

Daniel Frei: Die Digitalisierung, denn an dieser kommt in Zukunft kein mehr vorbei. Die Blockchain ist dabei die Technologie die es möglich macht, für Kunden Produkte wie unseren wt one- NFT zeitgemäß effektiver und wirtschaftlich zu erwerben.

Wie ist das Produkt von Anlegern bisher angenommen worden?

Daniel Frei: Alle sprechen von der Digitalisierung, wie diese jedoch funktioniert und in bestehende Finanzstrukturen umgesetzt werden und was ein Token überhaupt ist, dass alles mussten wir unseren Finanzberatern wie Kunden nach Einführung unseres Token wt one erst einmal verdeutlichen. Nach dieser Lernphase und nach Fertigstellung unserer hoch innovativen Zeichnungs- und Anwendungsplattform, ist das Interesse gewaltig.

Was sind die Vorteile von wt One?

Daniel Frei: Wir bieten unseren Kunden den Zugang nicht nur zum NFT wt one an, sondern auch gleich ein Wallet für dessen Verwahrung, die von einem aufsichtsrechtlich (BaFin) regulierten Partner – tangany GmbH – die eine Kryptoverwahrlizenz verfügt, gewährleistet wird. Vorteil dabei ist, es werden höchste Sicherheitsstandards verwendet und alle in Deutschland regulierten Anforderungen eingehalten. Die Verwahrung ist somit rechtlich geprüft und bedeutet, dass jeder Kunde auch seinen „Private Key“ nicht verlieren kann, da dieser treuhänderisch vom Kryptoverwahrer gehalten wird. Somit ist ein Vergleich mit den diversen und oft in Verruf geradenen „Kryptobörsen“ nicht zulässig. Sicherheit geht für uns vor, das ist eine klare Devise.

Welche Expertise hat Winbridge im Währungsmanagement?

Daniel Frei: Mit unserer starken und robusten Technologie sind wir Spezialist im digitalen vollautomatisierten Devisenhandel. Wir greifen seit vielen Jahren auf bewährte Algorithmen, systematische Anlagestrategien und wissenschaftliche Methoden zurück. Unsere zu hundert Prozent selbstentwickelten quantitativen Handelssysteme kombinieren mehrere Strategien und bieten eine spezielle Marktpreis- und professionelle Risikomanagement-Lösung für private wie institutionelle Investoren. Wir erreichen Risiko- und Ertragskennziffern, die sich kontinuierlich positiv von den übrigen Marktteilnehmern absetzen.

Welche Renditen konnten Anleger bisher mit ihren Investments bei Winbridge erzielen?

Daniel Frei: Seit Beginn unserer „Managed Accounts“ im Januar 2010, weisen wir eine herausragende und risikobereinigte Performance aus. Heißt: Für unsere Kunden haben wir einen Gesamtzuwachs von 278,30% in 13,5 Jahre erwirtschaftet. Das ergibt eine jährliche Nettorendite von 17,20%.

Warum gehört Winbridge in das Produktportfolio von Vermittlern und Beratern?

Daniel Frei: Der Bedarf an marktneutralen Lösungen veranlassen Investoren zunehmend, ihre Allokationsentscheidungen im Hinblick auf alternative Anlagestrategien zu überdenken oder sich vermehrt damit zu befassen. Diese Veränderung im Marktgeschehen stellt auch eine Herausforderung für den Finanzberater dar. Nur eine nachhaltige, herausragende und risikobereinigte Performance stellt den Kunden auf Dauer zufrieden.

Was bietet Winbridge ihren Vertriebspartnern an Unterstützung?

Daniel Frei: Für unsere Finanzmakler haben wir ein umfassendes Programm mit hohem Praxisbezug entwickelt. Zum Erfolg unserer Partner tragen wir durch die konsequente Zusammenführung von komplexem Wissen und praktischer Unterstützung bei der Kundengewinnung und -beratung bei. Durch unsere gelebte Transparenz und die kontinuierlichen Updates, durch unsere Webinare wie Seminare, sind unsere Partner stets optimal beraten. Mehr noch, sie dürfen sich darauf verlassen, das WINBRIDGE zukunftssichere Lösungen anbieten wird.

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WINBRIDGE Asset Management GmbH, Sendlinger Straße 47, 80331 München, Tel: +49 (0)89 72 66 99 5-0, www.winbridge.de

Europas größter Private-Equity-Dachfonds für vermögende Privatanleger

Interesse an alternativen Anlageklassen steigt

LIQID Privat Equity V bereits gestartet

LIQID schließt die vierte Generation seines Private-Equity-Angebots mit dem Rekordvolumen von 200 Millionen Euro. Der Fonds ist damit Europas größter Private-Equity-Dachfonds für vermögende Privatanleger. Seinem Ziel, renditestarke Anlageklassen zu demokratisieren, kommt der bankenunabhängige Wealth Manager LIQID immer näher. Die fünfte Generation seines Private-Equity-Angebots ist bereits gestartet.

Im Vergleich zum Vorgängerfonds ist die vierte Generation von LIQID Private Equity noch einmal um rund ein Drittel gewachsen. “Erfahrene Privatanleger haben ein stetig steigendes Interesse an alternativen Anlageklassen. Das erneute Rekordvolumen unseres Private-Equity-Fonds zeigt: Auch abseits von Großanlegern und Finanzelite wächst das Bewusstsein für die Vorteile von Private Equity – immerhin die renditestärkste Anlageklasse der vergangenen drei Jahrzehnte”, sagt Moritz von Rhein, Managing Director und Head of Private Markets bei LIQID. Folgerichtig hat LIQID die fünfte Generation seines Private-Equity-Angebots schon ins Leben gerufen. Mit dem neuen Fonds bietet der Wealth Manager erfahrenen Privatanlegern weiterhin die Möglichkeit, zu den gleichen Konditionen wie Smart-Money-Investoren, Family Offices und große Stiftungen in Private Equity zu investieren. Privatanleger können über das LIQID-Fondsangebot genau wie die besten institutionellen Anleger mit Branchengrößen wie KKR, EQT, Permira und Bridgepoint investieren.

Digital, modern und kostentransparent

Das 2016 gegründete Berliner WealthTech verfolgt damit eine klare Mission: “Wir wollen Menschen finanziell begleiten, die etwas bewegen wollen und unsere Zukunft gestalten – also die erfolgreichen Unternehmer, Entscheider und Macher”, betont CEO und LIQID-Gründer Christian Schneider-Sickert. “Unsere Kunden nutzen Wirtschaft als ein Vehikel, um Wohlstand für alle zu schaffen. Sie sind sich ihrer unternehmerischen Verantwortung bewusst und verdienen die Investitionsmöglichkeiten von morgen. Wir machen genau das möglich: mit einem digitalen, modernen und kostentransparenten Angebot, das sonst nur Hochvermögenden im Family-Office angeboten wird.”

Zu den rund 8.000 LIQID-Kunden zählen Unternehmer, Ärzte und Freiberufler sowie leitende Angestellte diverser Branchen, nicht nur der Finanzindustrie. Aktuell liegt das verwaltete Vermögen bei rund 2,5 Milliarden Euro. Allein im Bereich Private Markets sind mehr als 2.500 Anleger investiert. Daneben bietet LIQID zahlreiche andere Produkte der Vermögensverwaltung wie maßgeschneiderte Kapitalmarktstrategien und die kürzlich gestarteten Programme im Bereich Geld- und Zinsmarkt.

Private Equity treibt Demokratisierung voran

“Auch wenn die Demokratisierung renditestarker Anlageklassen spürbar Fahrt aufnimmt: Die Eintrittsbarriere, die der Regulator aktuell bei 200.000 Euro definiert, ist für die meisten Privatanleger noch zu hoch. Wir bei LIQID freuen uns deshalb sehr über die anstehenden Änderungen in der europäischen Regulierung. Diese zielen darauf ab, den Markt weiter zu demokratisieren und die Vorteile von alternativen Anlageklassen wie Private Equity und Venture Capital für Privatanleger breiter zugänglich zu machen”, sagt Moritz von Rhein, Managing Director und Head of Private Markets. Vor allem im Bereich Private Equity sieht er großes Potenzial: “Im Hinblick auf Demokratisierung ist Private Equity anderen alternativen Anlageklassen um mehrere Jahre voraus.” Auch deshalb arbeitet LIQID weiter aktiv daran, neben Private Equity auch die Tür für andere Anlageklassen zu öffnen, die bisher nur institutionellen Anlegern vorbehalten waren. Mit Erfolg: 150 Millionen Euro investierten Anleger in den vergangenen zwei Jahren bei LIQID in Venture Capital.

Über LIQID:

LIQID, mit Sitz in Berlin, ist ein bankenunabhängiger Wealth Manager, der sich auf die Bedürfnisse von anspruchsvollen Unternehmern, Entscheidern und Machern konzentriert. Die Anlagestrategie des Unternehmens basiert auf den Smart-Money-Prinzipien von professionellen Investoren wie Family Offices und Stiftungsfonds.

Für einen Bruchteil der bisher notwendigen Anlage bietet LIQID einen Zugang zu Investitionsmöglichkeiten, die bisher nur sehr großen Vermögen offenstanden. Neben einem individuellen Wealth Management ab 100.000 Euro gehören dazu professionell kuratierte Portfolios aus den weltweit führenden Private Equity-, Venture Capital- und Private-Real-Estate-Fonds ab 200.000 Euro.

Seit 2017 wurde das Unternehmen vom Wirtschaftsmagazin Capital jedes Jahr zu den besten Vermögensverwaltern in Deutschland gezählt. Aktuell verwaltet LIQID rund 2,5Mrd. Euro für seine Kunden. Hinter dem Unternehmen stehen unter anderem HQ Trust, das Multi-Family-Office der Familie Harald Quandt, die LGT, eine Privatbank im Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein, und Project A, ein Berliner Venture-Capital-Fonds.

Verantwortlich für den Inhalt:

LIQID Investments GmbH, Kurfürstendamm 177, 10707 Berlin, Telefon: +49 30 88920687, www.liqid.de

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Hohe Inflation, die globale Wachstumsschwäche und Zinserhöhungen belasten auch die britischen Verbraucher und schwächen die Wirtschaft. Die Bank of England (BoE) hob den Leitzins zuletzt sogar überraschend um 0,50 Prozentpunkte an und erhöhte damit das Tempo im Kampf gegen die Inflation. Obwohl die BoE schon im Dezember 2021 und damit deutlich früher als die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed die Zinswende eingeläutet hat, stagnierte die Teuerungsrate im Mai bei 8,7 Prozent p.a. Die Kerninflation, bei der die Faktoren Energie und Lebensmittel unbeachtet bleiben, stieg sogar von 6,8 auf 7,1 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit 31 Jahren. Großbritannien steht gleich vor mehreren ernsten Herausforderungen:

  • Der Grund für die hartnäckige Inflation ist – neben der anfangs zögerlichen Reaktion auf stärkere Preisanstiege – vor allem eine Angebotslücke auf dem Arbeitsmarkt. Der Arbeitskräftemangel, der durch die seit dem Brexit fehlenden ausländischen Arbeitskräfte wesentlich verstärkt wurde, sorgt für stark steigende Löhne und eine sinkende Arbeitsproduktivität.
  • Der kräftige Verbraucherpreisanstieg lässt zudem die verfügbaren Einkommen schrumpfen. Das Haushaltseinkommen pro Kopf sank zuletzt entsprechend deutlich, was insbesondere sozial schwache Haushalte vor große Herausforderungen stellt. Einige Branchen berichten zwar weiterhin von soliden Verbraucherausgaben, was auf die noch hohen Ersparnisse aus der Corona-Zeit und den hohen Beschäftigungsgrad zurückzuführen ist.
  • Die steigenden Zinsausgaben belasten zunehmend die privaten Budgets. Der geldpolitische Kurs der BoE schürt zudem die Sorgen vor einer ausgedehnten Krise am Immobilienmarkt, da viele Hausbesitzer über Kredite mit variablen Zinsen verfügen und direkt von steigenden Finanzierungskonditionen betroffen sind. Bereits jetzt haben Umfragen zufolge die Hälfte der Hypothekeninhaber Probleme mit ihren Kreditverpflichtungen. Nachgebende Hauspreise verschärften die Situation zusätzlich.

Parallel sind die Staatsschulden erstmals seit 1961 auf rund 100 Prozent der Wirtschaftsleistung angestiegen. Damit gerät neben der Eindämmung der Inflation ein weiteres erklärtes Ziel der Regierung unter Premierminister Rishi Sunak in Gefahr – die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen. Zusammen mit der abnehmenden Dynamik von Investitionen und Außenhandel steigt die Wahrscheinlichkeit eines Abrutschens der britischen Wirtschaft in eine Rezession in den kommenden Monaten. An den Kapitalmärkten dominiert derzeit die Frage, wie weit die BoE die Leitzinsen noch anheben wird. Die unerwartet deutliche Reaktion der Notenbank auf die letzten Inflationsdaten ließ das britische Pfund zunächst einbrechen, während die Rendite für britische Staatsanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit auf 4,70 Prozent p.a. und damit auf den höchsten Stand seit 2008 anzog. Der britische Aktienleitindex FTSE 100 verlor direkt nach dem Zinsentscheid rund 2 Prozent. Auch für die weitere Entwicklung wird damit neben der Dynamik der Weltwirtschaft maßgeblich der weitere Kurs der BoE relevant sein. Daher stehen in dieser Woche die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der BoE sowie die aktuellen, schwächer erwarteten Daten zum Wirtschaftswachstum und zur Industrieproduktion – jeweils für Mai – unter besonderer Beobachtung. Selbst im Falle positiver Überraschungen dürften das Pfund und britische Aktien vorerst schwächer tendieren.

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Nach dem enttäuschenden Anleihenjahr 2022 werden Vermögensbesitzer wieder zuversichtlicher

Renditesteigerungen haben in institutionellen Anleihenportfolios oberste Priorität

Fünfundsiebzig Prozent der institutionellen Anleger sind optimistisch, was die Aussichten von Schwellenländeranleihen angeht, und werden ihr Engagement in den nächsten zwei Jahren wahrscheinlich ausbauen. Das ist eines der Ergebnisse einer weltweiten Umfrage von Vontobel unter institutionellen Investoren.

Die Vontobel-Umfrage untersucht die Überlegungen und Prioritäten von über 200 institutionellen Anlegern in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum in Bezug auf ihre aktuellen und küntig geplanten Anleihenallokationen. Insgesamt wird die Renditesteigerung (57 Prozent) von den befragten Anlegern als oberste Priorität für festverzinsliche Portfolios genannt. Die Vontobel-Umfrage identifiziert Inflation und Geldpolitik als die Themen, die die makroökonomischen Überlegungen der Vermögensbesitzer dominieren.

Die Prioritäten unterscheiden sich jedoch geringfügig zwischen den Regionen: So erachten die Anleger im asiatisch-pazifischen Raum Renditesteigerung und die Sicherung von Liquidität als gleichermaßen wichtig (beide 55 Prozent). Im Gegensatz dazu steht die Sicherung der Liquidität für nordamerikanische und europäische Asset Owner deutlich weniger im Fokus (49 Prozent).

Auch die Übereinstimmung mit ESG-Investitionszielen wird in allen Regionen als wichtige Überlegung hervorgehoben (41 Prozent). Bemerkenswert ist, dass diese von nordamerikanischen Anlegern als relativ höhere Priorität (51 Prozent) genannt werden, was möglicherweise auf ein wachsendes Bewusstsein und eine zunehmende Akzeptanz der Bedeutung von ESG hinweist.

Die Befragten in allen Regionen nennen auch Diversifizierung (30 Prozent) und Kapitalerhalt (21 Prozent) als wichtige Überlegungen.

Investoren planen Allokationen in den drei wichtigsten EM-Anleihesektoren

Der Umfrage zufolge investieren die meisten Anleger in Schwellenländeranleihen im Rahmen einer diversifizierten Anleihenallokation (61 Prozent). Die Mehrheit ist in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern engagiert (52 Prozent), wobei diese beiden Allokationen im Vergleich zum Vorjahr geringfügig niedriger sind.

Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Befragten ist in Schwellenländer-Staatsanleihen in Hartwährung engagiert, wobei die Allokation im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist (von 39 Prozent). Aufgrund der anhaltenden Underperformance haben die Anleger dagegen ihr Engagement in Schwellenländer-Staatsanleihen in lokaler Währung reduziert: Nur noch 23 Prozent der Befragten sind in diesem Bereich des Marktes engagiert, gegenüber 47 Prozent im Jahr 2022.

„Anleger müssen sich jetzt positionieren oder sie riskieren, einen attraktiven Einstiegspunkt zu verpassen, das gilt insbesondere bei Lokalwährungen, die in den zurückliegenden Jahren aufgrund schlechter Performance an Beliebtheit verloren und jetzt aber wieder vielversprechender aussehen“, sagt Simon Lue-Fong, Leiter der Vontobel Fixed Income Boutique. „Die Verwaltung von Allokationen in den verschiedenen Segmenten der Schwellenländeranleihen kann schwierig sein, was die Attraktivität von Mischansätzen erhöht, die Vorteile in Bezug auf die Positionierung und günstigen Zugang zu werthaltigsten Chancen bieten können.“

Die Bestände an gemischten Strategien beginnen zu wachsen.Etwa 16 Prozent der Institutionellen wählen diesen Ansatz für ihre EM-Fixed-Income-Allokation, und das, nachdem diese Strategien noch vergangenes Jahr nahezu keine Rolle spielten. Vielleicht werden sich die Anleger der Vorteile dieses Ansatzes stärker bewusst. Diese zunehmende Beliebtheit spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Vontobel-Umfrage wider: Über 70 Prozent der Anleger planen, ihre Allokation in solchen Anlagen in den nächsten 24 Monaten zu erhöhen. Darin spiegeln sich die potenziellen Vorteile von gemischten Strategien, wie eine besserer Diversifikation und ein höheres Risikomanagementpotenzial, verbesserter Renditen und Erträge sowie eine flexiblere Positionierung auf der Renditekurve, wider.

EM-Lokalwährungsanleihen werden von Investoren unterschätzt

Derzeit halten nur 23 Prozent der Befragten (gegenüber 47 Prozent im letzten Jahr) EM-Staatsanleihen in Lokalwährung, was sie zu der am wenigsten beliebten EM-Anleihenkategorie macht. Ein großer Teil der institutionellen Anleger (38 Prozent) plant jedoch eine Erhöhung ihres Engagements. 71 Prozent die Umfrageteilnehmer, die dies in Erwägung ziehen, führt das Wertsteigerungspotenzial als Hauptgrund für ihre Entscheidung an.

Simon Lue-Fong sagt: „Anleger neigen dazu, sich an dasjenige Segment der Schwellenländeranleihen zu halten, das sie kennen und besitzen. Unsere Analyse zeigt, dass nur sehr wenige Anleger das gesamte Spektrum an Schwellenländeranleihen abdecken, während sich viele auf ein oder maximal zwei Segmente des Universums beschränken. Wir sind der Meinung, dass es sinnvoll ist, diese Horizonte zu erweitern. Angesichts der potenziellen Wertentwicklung, die wir für Lokalwährungen sehen, sollten mehr Anleger dieses Segment aktiv in Betracht ziehen. Die Anleger in unserer Studie nennen das Wertsteigerungspotenzial als Hauptgrund für eine Erhöhung des Engagements in Lokalwährungsanleihen. Deshalb könnte die Allokation eher taktischer als struktureller Natur sein – dabei aber profitabel.“

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Laut dem aktuellen Janus Henderson Corporate Debt Index nahmen Unternehmen 2022/23 Netto-Neuverschuldungen in Höhe von 456 Mrd. US-Dollar auf,

was den Gesamtschuldenstand bei konstanten Wechselkursen um 6,2 % auf einen Rekordwert von 7,80 Billionen US-Dollar ansteigen ließ. Unter Berücksichtigung der Wechselkursschwankungen wurde damit der Höchststand von 2020 überschritten.

Dennoch ist ein Fünftel des Anstiegs der Nettoverschuldung lediglich darauf zurückzuführen, dass Unternehmen wie Alphabet und Meta einen Teil ihrer riesigen Bargeldbestände ausgaben. Die Gesamtverschuldung, in der Barbestände nicht enthalten sind, stieg bei konstanten Wechselkursen weltweit nur um 3,0 %, was etwa der Hälfte des durchschnittlichen Anstiegs der letzten zehn Jahre entspricht. Höhere Zinssätze haben zwar den Wunsch Kredite aufzunehmen, gebremst, aber noch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Zinskosten der meisten Großunternehmen gehabt.

Das US-Telekommunikationsunternehmen Verizon wurde 2022/23 erstmals zum weltweit am höchsten verschuldeten Nicht-Finanzunternehmen. Der Google-Eigentümer Alphabet blieb das bargeldreichste Unternehmen.

Starke Bilanzen dank Rekordgewinnen

Die weltweiten Vorsteuerergebnisse (ohne Finanzwerte) stiegen um 13,6 % auf einen Rekordwert von 3,62 Billionen US-Dollar, wobei die Verbesserung allerdings stark konzentriert war. Neun Zehntel des Gewinnanstiegs von 433 Mrd. US-Dollar bei konstanten Wechselkursen entfielen auf die Ölproduzenten der Welt. Einige Sektoren, darunter die Telekommunikationsbranche, Medien und Bergbau, verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr geringere Gewinne. Insgesamt erhöhten die weltweit gestiegenen Gewinne das Eigenkapital. Dies bedeutete, dass der weltweite Verschuldungsgrad, der ein wichtiges Maß für die Tragfähigkeit der Verschuldung darstellt, trotz der gestiegenen Kreditaufnahme im Jahresvergleich bei 49 % stabil blieb.

Cashflow von Rekordniveau gesunken

Der Cashflow, der Faktoren wie Investitionen und Betriebskapital berücksichtigt, folgte 2022/23 jedoch nicht dem Anstieg der Gewinne, sondern sank gegenüber dem Rekordhoch von 2021/22 um 3 %. Trotz niedrigerer Cashflows schütteten die Unternehmen einen Rekordbetrag von 2,1 Billionen US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen aus, gegenüber 1,7 Billionen US-Dollar im Vorjahr, und überbrückten die Differenz durch höhere Kreditaufnahme oder den Abbau von Barbeständen.

Höhere Zinssätze wirken sich nur langsam auf Unternehmen aus

Viele Großunternehmen finanzieren ihre Schulden mit Anleihen zu festen Zinssätzen (sogenannten Kupons), was die Auswirkungen höherer Zinssätze verzögert – nur etwa ein Achtel der Anleihen wird jedes Jahr refinanziert. Die Zinskosten stiegen 2022/23 bei konstanten Wechselkursen nur um 5,3 %, was deutlich unter dem Anstieg der weltweiten Zinssätze lag, und die Zinsen verschlangen nur 9,2 % der Gewinne. Dabei gibt es erhebliche regionale Unterschiede. US-amerikanische Unternehmen, die sich stärker über Anleihen finanzieren, verzeichneten keinen Anstieg der Zinskosten, während in Europa, wo variabel verzinsliche Bankkredite üblich sind, die Zinsaufwendungen um ein Sechstel stiegen.

Erträge sind zurück – Unternehmensanleihen bieten Anlegern interessante Möglichkeiten

Der Medianwert bzw. die typische Rendite für Investment-Grade-Anleihen lag im Mai bei 4,9 %, gegenüber 4,1 % vor einem Jahr und 1,7 % 2021. Dies bietet Anleiheinvestoren die Möglichkeit, sich höhere Erträge zu sichern, und bietet die Aussicht auf Kapitalgewinne, wenn der Zinszyklus 2024 von Zinserhöhungen zu Zinssenkungen übergeht.

Ausblick

Die Weltwirtschaft verlangsamt sich, da die höheren Zinssätze Druck auf die Nachfrage und die Unternehmensgewinne ausüben. Aufgrund der höheren Kreditkosten und der gedrosselten Wirtschaftstätigkeit werden die Unternehmen versuchen, einen Teil ihrer Schulden zurückzuzahlen, wobei es jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Sektoren und zwischen den stärksten und schwächsten Unternehmen geben wird. Die Nettoverschuldung wird wahrscheinlich weniger stark sinken als die Gesamtverschuldung, da Unternehmen, die über viel Liquidität verfügen, ihre Bargeldbestände weiter abbauen. Insgesamt geht Janus Henderson davon aus, dass die Nettoverschuldung in diesem Jahr um 1,9 % auf 7,65 Billionen US-Dollar sinken wird.

James Briggs und Michael Keough, Fixed Income Portfolio Managers bei Janus Henderson, erklären: „Der genaue Verlauf der Weltwirtschaft und der Unternehmensgewinne mag sehr vage sein, aber das Ende des Zinserhöhungszyklus und die Rückkehr der ‚Erträge‘ bedeuten, dass es für Anleger in Unternehmensanleihen viel Grund zur Freude gibt.

Die Verschuldung mag gestiegen sein, aber sie ist bestens abgesichert, und die Weltwirtschaft ist bemerkenswert widerstandsfähig geblieben. Diese Widerstandsfähigkeit und die außerordentlich hohe Profitabilität der Unternehmen in den letzten zwei Jahren spiegeln die enormen Summen wider, die von den Regierungen in Form von Defizitausgaben und von den Zentralbanken als Liquiditätshilfen während der Pandemie ausgegeben wurden. Der Zinsanstieg, der notwendig war, um die daraus resultierende Inflation einzudämmen, ist in den meisten Ländern erfolgreich. Es ist jedoch keineswegs klar, wann und in welchem Umfang die Wirtschaft die schmerzhafteren Folgen – höhere Arbeitslosigkeit und geringere Gewinne – zu spüren bekommen wird.

Die höheren Zinskosten werden den Druck auf die Unternehmen auf absehbare Zeit allmählich erhöhen, wobei einige von ihnen je nach ihrer Kreditwürdigkeit und der Anleihenstruktur stärker betroffen sein werden als andere. All dies bedeutet spannende Zeiten für Anleger in Unternehmensanleihen. Am offensichtlichsten ist, dass höhere Zinssätze das Thema ‚Erträge‘ wieder in den Vordergrund rücken. Zum ersten Mal seit Jahren können sich Anleger ein bedeutendes Ertragsniveau sichern. Und nicht nur das: Sinken die Marktzinsen aufgrund der niedrigeren Inflation und der sich verlangsamenden Wirtschaft, steigen die Anleihekurse, was ebenfalls zu Kapitalgewinnen führt. Die Zentralbanken werden wahrscheinlich ab 2024 die Zinsen senken.

Eine sich verlangsamende oder sogar schrumpfende Wirtschaft wird die Kreditwürdigkeit einiger Schuldner stärker beeinträchtigen als andere, aber das Ausmaß dieser Auswirkungen und die Zeitverzögerungen sind derzeit sehr unsicher. In dieser Phase des Kreditzyklus ist die Sektor- und Titelauswahl von großer Bedeutung. Unter diesen Bedingungen ziehen wir es vor, uns auf qualitativ hochwertige Unternehmen mit starken Bilanzen, stabilem Cashflow und robusten Fundamentaldaten zu konzentrieren.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Abkühlung der Wirtschaft scheint notwendig

Die Inflation hat in den letzten Monaten einiges an Schrecken verloren: In der Eurozone ist der Verbraucherpreisanstieg vom Spitzenwert 10,6 Prozent im Oktober 2022 auf 5,5 Prozent im Juni 2023 gefallen. In den USA sank die Inflation von 7,7 Prozent im Oktober des letzten Jahres auf 4,0 Prozent im Mai 2023. An den Aktienmärkten hat dies zu einem deutlichen Rückgang der Volatilität geführt – der S&P500 (VIX) fiel in diesem Zeitraum von 33 auf 15. „Die Aktienmärkte sind offenbar der Ansicht, dass sich das Inflationsproblem ohne größere Verwerfungen aus der Welt schaffen lässt“, sagt Tilmann Galler, globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. Die damit verbundene Hoffnung ist, dass die Notenbanken folglich gewillt sein könnten, die Zinsen relativ schnell wieder zu senken, bevor die höheren Finanzierungskosten größeren Schaden an der Ertragskraft der Unternehmen und an den Einkommen der Haushalte anrichtet. „Doch das wäre zu schön, um wahr zu sein“, erklärt Galler. Denn inzwischen treiben vor allem steigende Löhne die Inflation. „Das Lohnwachstum dürfte dafür sorgen, dass die Kerninflation hoch bleibt – das Inflationsziel der EZB von zwei Prozent scheint in näherer Zukunft unrealistisch.“ Die Kapitalmärkte müssten sich bei der Inflationsbekämpfung deshalb darauf einstellen, dass es auch dieses Mal heißt: „No pain, no gain.“

Transformation der Inflationstreiber

Das Inflationsgeschehen hat sich in den letzten Monaten nach Analyse von Tilmann Galler stark verändert. „Im vergangenen Oktober dominierte die Energiekrise, als hohe Gas- und Treibstoffpreise mit Abstand die Haupttreiber der Inflation waren. Inzwischen ist jedoch die Energieinflation komplett verschwunden, und in den kommenden Monaten dürfen wir sogar deflationäre Effekte erwarten“, stellt Ökonom Galler fest. Der aktuelle Ölpreis liegt aktuell rund 40 Prozent unter dem Durchschnitt vor einem Jahr, während der Gaspreis (TTF) 46 Prozent tiefer liegt.

Nahrungsmittel sind aktuell der größte Preistreiber – im Mai 2023 entfielen über 40 Prozent der Inflation auf sie. Insgesamt hat diese Komponente einen Anteil am Warenkorb von 16 Prozent. Doch inzwischen gehen die Preise für Agrarrohstoffe nach dem Ukraine-Schock des Vorjahres wieder zurück, auch die Ab-Hof-Preise fallen wieder. „Beides waren in der Vergangenheit recht zuverlässige Indikatoren für die zukünftige Nahrungsmittelpreisentwicklung“, erklärt Tilmann Galler.

Für problematischer hält Galler die Situation bei der Kerninflation als dritte Komponente. Denn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen werde nicht nur durch die Überschussersparnisse aus der Pandemiezeit gespeist, sondern immer mehr auch aufgrund steigender Löhne. In der Eurozone sind die Löhne im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahr so stark gestiegen wie noch nie seit Bestehen der Währungsunion. „Es ist zu erwarten, dass sich das Lohnwachstum weiter beschleunigt. Das stärkt die Kaufkraft der Haushalte und hält entsprechend die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aufrecht, wodurch ein neuerlich inflationärer Druck entsteht“, erklärt Galler.

Abkühlung der Wirtschaft scheint notwendig

Lohn-Preis-Spiralen sind laut Tilmann Galler der Alptraum für Notenbanken, weil sie nicht nur zur Überhitzung der Nachfrage beitragen, sondern auch zu einer „Ent-Ankerung“ der niedrigen langfristigen Inflationserwartungen führen können. „Das heißt die EZB, aber auch die US-Fed werden alles daransetzen, mit einer restriktiven Zinspolitik den überhitzenden heimischen Arbeitsmarkt abzukühlen – notfalls zum Preis einer Rezession“, führt Galler aus. Aufgrund des aktuellen Arbeitskräftemangels könne dieses Unterfangen sehr viel langwieriger ausfallen, als ursprünglich von den Märkten erhofft. „Wahrscheinlich muss sich die Wirtschaft noch viel stärker abkühlen, bevor steigende Arbeitslosigkeit den Lohndruck mindert“, so der Ökonom. Eine längere Periode hoher Zinsen beeinträchtige den finanziellen Spielraum von Unternehmen, Privat- und Staatshaushalten und erhöhe deshalb das Risiko einer harten Landung der Konjunktur.

Für die Kapitalmärkte bedeutet dies, dass es wieder turbulenter wird und die Volatilität wieder steigt. „In solchen Marktphasen können Makro- und marktneutrale Strategien ihre Stärke ausspielen und helfen, das Portfolio zu stabilisieren“, erläutert Tilmann Galler mögliche Folgerungen für Anleger.

Verantwortlich für den Inhalt:

J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de