Marktkommentar von Stefan Schimkus, Senior Berater der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

An den Kapitalmärkten herrscht derzeit eine große Unsicherheit über den weiteren Verlauf. Gerade in solch nervösen Börsenphasen bieten sich für den Vermögenserhalt und -aufbau Mischfonds an. Der Leitfaden der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ zeigt, worauf Anlegerinnen und Anleger dabei achten sollten.

Rauf, runter, rauf – die Börse ist stets in Bewegung. Vor allem in solch herausfordernden Zeiten wie derzeit. Nachdem mehr als ein Jahrzehnt lang die Zinsen auf der Nulllinie verharrten, Investoren für ein Investment in Bundesanleihen draufzahlten, die Aktienmärkte unter großem Auf und Ab von einem Rekordhoch zum nächsten stiegen oder Gold ein neues Rekordhoch erklomm, hat sich das Blatt in diesem Jahr gewendet: So haben vor allem Anleihen im Zuge der zahlreichen Leitzinserhöhungen an Attraktivität gewonnen, während der Aktienmarkt ein wenig korrekturanfälliger erscheint und der Goldpreis sich wieder etwas vom Allzeithoch entfernt hat.

Abrupte Richtungswechsel am Kapitalmarkt sind für Anlegerinnen und Anleger eine Herausforderung, müssen sie doch entscheiden, auf welche Investments sie künftig weiter setzen wollen und wovon sie sich besser trennen. „Als ein wichtiger Depotbaustein bieten sich daher Mischfonds an, die verschiedene Anlageklassen je nach Börsenlage allokieren“, weiß Stefan Schimkus, Senior Berater der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ. Doch was genau zeichnet Mischfonds aus, welche Rolle übernimmt das Fondsmanagement und worauf sollten Anleger achten? Der Reihe nach.

Die Mischung macht‘s

Mischfonds punkten vor allem mit ihrer hohen Diversifikation. Je nach Fondsstatut kann das Fondsmanagement das Kapital über viele verschiedene Anlageklassen streuen – also in Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe wie Gold, Kupfer oder in alternative Investments. Die Idee: „Verluste in einer Anlageklasse können durch Gewinne in anderen Anlageklassen ausgeglichen werden, indem das Fondsmanagement die Gewichtung in aussichtreichen Investments erhöht und in weniger aussichtreichen senkt“, erklärt Stefan Schimkus. Wenn Anleihen sich beispielsweise im Aufwärtstrend befinden, kann ihr Anteil im Fonds erhöht und im Gegenzug eine weniger aussichtsreiche Anlageklasse reduziert werden.

Professionelles Fondsmanagement

Wann bieten welche Asset-Klassen das beste Chance-Risiko-Verhältnis? Eine Frage, die für den langfristigen Vermögensaufbau entscheidend ist – das Gros der Privatanleger aber sicherlich nicht beantworten kann. Bei einem Mischfonds übernimmt diese Aufgabe ein professionelles Fondsmanagement, das Tag für Tag die Entwicklungen an den Börsen verfolgt, analysiert und aufgrund der Erfahrung und des Wissens das Potenzial der Märkte erschließen kann. Kurzum: Anleger profitieren mit Mischfonds von einer aktiven und professionellen Asset-Steuerung.

Effektives Risikomanagement

Durch die Mischung verschiedener Asset-Klassen können Mischfonds das Verlustrisiko reduzieren und die Rendite optimieren. Aber: Ein Selbstläufer ist das nicht. Die Entwicklung der Wirtschaft, die Höhe der Zinsen, die Bewertungen von Renten- und Aktienmärkten oder geopolitische Risiken – allesamt Faktoren, die die Kurse der verschiedenen Asset-Klassen nicht nur bestimmen, sondern vor allem auch richtig einzuordnen sind. Eine äußerst komplexe Aufgabe, bei der Privatanleger schon mal schnell den Überblick verlieren, zumal die genannten Faktoren nicht isoliert zu betrachten sind. Ein professionelles und effektives Risikomanagement, das die Entwicklungen in der Wirtschaft und an der Börse kontinuierlich analysiert und gegebenenfalls zeitnah auf Marktveränderungen reagieren kann, ist daher unabdingbar.

Mischfonds ist nicht gleich Mischfonds

Abhängig von der aktuellen Marktlage und vor allem vom individuellen Risikoprofil haben Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeit, eher in offensive Mischfonds zu investieren, die beispielsweise einen recht hohen Aktienanteil aufweisen oder in eher defensive Mischfonds, deren Fokus auf vergleichsweise sichere Asset-Klassen gerichtet ist, wie beispielsweise Anleihen. „Bevor sich Anlegerinnen und Anleger für einen Mischfonds entscheiden, sollte vorab die Ausrichtung des jeweiligen Fonds genauesten überprüft werden“, empfiehlt daher Stefan Schimkus.

Mischfonds für das aktuelle Marktumfeld

Sinnvoll erscheinen im aktuellen Marktumfeld vor allem defensiv ausgerichtete Mischfonds mit einem hohen Rentenanteil. Schließlich haben Anleihen aufgrund der zahlreichen Leitzinserhöhungen – seit Mitte 2022 hat die Europäischen Zentralbank den Leitzins in neun Zinsschritten von damals 0 auf aktuell 4,25 Prozent angehoben – wieder an Attraktivität gewonnen. „Für besonders risikoarme Staatsanleihen wie die Bundesanleihe gibt es derzeit wieder rund 2,4 Prozent Zinsen, noch im vorigen Jahr waren die Renditen hier negativ“, erklärt Stefan Schimkus. „Für US-Staatsanleihen gibt jetzt sogar in etwa 4,0 Prozent Zinsen. Unternehmens- und Schwellenländeranleihen bieten eine noch höhere Verzinsung, so dass bei verschiedenen Rentenpapieren sogar Renditen zwischen sechs und zwölf Prozent jährlich bei einer Laufzeit von vier bis sechs Jahren möglich sind.“

Zwar bietet der Aktienmarkt auf lange Sicht auch weiterhin attraktive Renditechancen, doch könnte er angesichts der derzeit hohen Unsicherheit und Nervosität der Markteilnehmer kurzfristig weiterhin hohe Schwankungen aufweisen und anfällig für Korrekturen sein. Hinzu kommt, dass der Aktienmarkt inzwischen eine recht ambitionierte Bewertung aufweist, die das Verlustrisiko zusätzlich erhöht. Bei risikoscheuen Anlegern sollte der Aktienanteil daher aktuell nicht allzu hoch ausfallen.

Fazit

Mischfonds sind für Anleger, die von Diversifikation, professionellem Management und flexibler Anpassungsfähigkeit profitieren möchten, eine sinnvolle Depotbeimischung. Die Möglichkeit, in unterschiedliche Anlageklassen zu investieren, kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und gleichzeitig die Chancen auf attraktive Renditen zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig, vor einer Investition in Mischfonds die Anlagestrategie, die Performance-Historie und die Kostenstruktur sorgfältig zu analysieren.

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Neuer Bereich ESG Strategy unter Leitung von Manuel Hein

Die KanAm Grund Group hat ihre internen ESG Kompetenzen neu gebündelt. Anfang August wurden die bisherigen Bereiche, Sustainability & Analysis und Sustainable Asset Strategy, zur Abteilung ESG Strategy zusammengelegt. Die Leitung des neuen Bereiches hat Manuel Hein übernommen, der zuvor bereits die Abteilung Sustainable Asset Strategy geleitet hatte. Im Rahmen seiner neuen Position als Director, Head of ESG Strategy, verantwortet der 37-jährige alle internen ESG-Maßnahmen sowohl aus regulatorischer Sicht als auch auf Objektebene. Er berichtet an Jan Jescow Stoehr, Geschäftsführer bei der KanAm Grund Group.

Der Bereich ESG Strategy ist zuständig für die Vorbereitung, Umsetzung und Kontrolle der regulatorischen Vorgaben in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen. Außerdem stehen die Bewertung und die operative Umsetzung von ESG-Strategien auf Objektebene im Vordergrund. Hierzu zählen auch ESG-Projekt- und -Datenmanagement sowie Reporting.

Jan Jescow Stoehr, sagt: „Die Abteilung ESG Strategy spielt eine zentrale Rolle in unserer Organisation. Es gibt Schnittstellen zu fast allen Bereichen der KanAm Grund Group. Mit der Zusammenlegung der bisherigen Abteilungen können wir mithilfe von Manuel Hein und seinem Team unsere Prozesse und Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit künftig noch effizienter und transparenter gestalten. Dadurch sind wir in der Lage, den wachsenden Anforderungen des Marktes und unserer Investoren noch besser gerecht zu werden sowie neue Potentiale auszuschöpfen.“

Manuel Hein verfügt über ausgewiesene Expertise im Bereich Nachhaltigkeit. Seinen beruflichen Werdegang startete er bei Drees & Sommer, dem deutschen Marktführer für Beratung rund um die Themen Planen, Bauen und Betreiben von Immobilien. Dort beriet er Kunden aus unterschiedlichen Branchen weltweit insbesondere zu effizientem Immobilienbetrieb, Betreiberstrategien, Kostensenkungen und Betreiberorganisation. Weitere Erfahrung im Bereich Erneuerbare Energien und Energiemarkt sammelte er als Asset Manager für Wind- und Solarparks bei der Green City Operations & Management GmbH. Zusätzlich unterrichtet der Ingenieur seit 7 Jahren das Modul Gebäudemanagement an der TH Bingen/Rhein im Masterstudiengang Energie-, Gebäude- und Umweltmanagement. Manuel Hein hat einen Bachelor of Engineering in Energie- und Umweltmanagement sowie einen Master of Science in Energie- und Gebäudemanagement. Weitere Kompetenzen erreichte er durch die Zusatzausbildungen zum zertifizierten DGNB Consultant und zum DGNB ESG-Manager.

Das Thema Nachhaltigkeit ist für die KanAm Grund Group von großer Bedeutung.

Im Rahmen des Managements des offenen Immobilien-Publikumsfonds, LEADING CITIES INVEST, ist der Immobilienfondsanbieter bereits seit mehr als einer Dekade im Bereich Nachhaltigkeit aktiv und zählt zu den Immobilien-Asset Managern, die in den letzten Jahren ein besonderes Nachhaltigkeits-Know-how aufgebaut haben. Neben der 2008 initiierten durchgehenden Optimierung des Immobilienbestandes, z.B. in Form von Zertifizierungen, steht die Begrenzung der Folgen des Klimawandels im Fokus.    Ziel ist es, die Immobilien der Investoren in Abhängigkeit der jeweiligen Anlagestrategie auch unter Nachhaltigkeitsaspekten und unter Berücksichtigung der zunehmenden EU-Regulierung sowie der wachsenden ESG-Ansprüche von Mietern, Erwerbern und Bestandshaltern fortzuentwickeln.

Die Leistungspalette wurde zuletzt um ein innovatives 360° Manage-to-green-Angebot für institutionelle Anleger erweitert. Als Asset Manager bietet die KanAm Grund Group diesen die Möglichkeit, maßgeschneiderte ESG-Lösungen in Form von modernen Immobilien-Spezialfonds oder in bereits vorhandenen Immobilienbeständen umzusetzen.

Über die KanAm Grund Group

Die KanAm Grund Group wurde im Oktober 2000 in Frankfurt am Main gegründet. In den vergangenen rund 23 Jahren hat sich das konzernunabhängige deutsche Unternehmen zu einem internationalen Immobilienspezialisten entwickelt. Als sogenannter „One-Stop-Shop“ für Büroimmobilien deckt die Unternehmensgruppe mit rund 150 Mitarbeitern/-innen mittlerweile sowohl in Deutschland als auch im europäischen Raum umfassend die Risikoklassen Core, Core+, Value Add und Development ab – im Rahmen von Offenen Immobilien- und Immobilien-Spezialfonds, Separate Account Lösungen und Club Deals. Daneben werden u.a. auch Logistik- und Hotelimmobilien gemanagt. All diese Leistungen können über die KanAm Grund Privatinvest, die KanAm Grund Institutional oder die KanAm Grund Real Estate Asset Management erbracht werden. Hauptsitz ist Frankfurt am Main. Darüber hinaus gibt es Niederlassungen in München, Luxemburg, Paris, London, Dublin, Madrid und Atlanta.

Seit ihrer Gründung hat die KanAm Grund Group ein Transaktionsvolumen von über 30 Milliarden Euro bewegt und verwaltet über 7 Milliarden Euro an Investorengeldern. Der Anlagefokus liegt auf Deutschland, Europa und Nordamerika. In diesen Märkten hat die KanAm Grund Group einen exzellenten Zugang zu attraktiven Objekten. Zielgruppe sind sowohl institutionelle Investoren, als auch Privatanleger, die über den mehrfach prämierten Publikumsfonds, LEADING CITIES INVEST, von der langjährigen Immobilien-Expertise des Hauses profitieren können.

Zur Selektion von aussichtsreichen Immobilienmärkten und Einzelobjekten greift die KanAm Grund Group auf die hauseigenen Research- und Portfoliomodelle „C-Score und „Property Selection Modell (PSM)“ zurück. Beide Modelle bauen aufeinander auf und stellen bei allen Transaktionen eine zentrale Datenlieferung zu Qualität und erwarteter Performance sicher.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt sowohl auf Unternehmens- als auch auf Fondsebene eine große Rolle. Die KanAm Grund Group ist Mitglied bei führenden Nachhaltigkeitsvereinigungen wie UN PRI, GRESB, U.S. Green Building Council und dem ECORE ESG-Circle of Real Estate. Die Zertifizierung der einzelnen Immobilien erfolgt nach internationalen Nachhaltigkeitsstandards, wie z.B. BREEAM, LEED, DGNB und HQE.

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Dividendeninvestments nach leichtem Rückschlag 2023 wieder mit attraktiven Bewertungen

Haben Dividendentitel ihre Defensivkraft verloren? Zahlt die „Old Economy“ tatsächlich die höchsten Dividenden? Und sind die höheren Anleihenrenditen nun attraktiver als Dividendeninvestments? Rund um das Thema Dividenden ranken sich derzeit verschiedene Mythen, die Anlegerinnen und Anleger von einem Investment abhalten könnten. J.P. Morgan Asset Management hat fünf Mythen über Dividenden näher betrachtet – und kann diese entweder ganz oder in Teilen widerlegen.

Ein verbreiteter Mythos ist etwa, dass die „Old Economy“ die „New Economy“ als Dividendenzahler deutlich abhängt. Ein Blick in die Daten zeigt: Zwar finden sich die Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen typischerweise in den Sektoren der „Old Economy“, wie etwa Versorger, Immobilien, Energie oder Grundstoffe. Doch in absoluten Zahlen bieten die Sektoren der „New Economy“ – allen voran IT, aber etwa auch Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter – insgesamt heute fast genauso große Dividendenchancen. „Dividendeninvestments sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil für Anlegerportfolios. Daran ändern auch die neuen Vorzeichen nach der Zinswende nichts“, erklärt Sam Witherow, Portfolio-Manager des JPMorgan Investment Funds – Global Dividend Fund.

„Old Economy“ und „New Economy“ sind bei Dividendenzahlungen fast gleichauf

So sieht der Dividendenexperte den Mythos widerlegt, dass Dividendeninvestments auf zyklische Marktsegmente der „Wirtschaft von gestern“ mit geringem Wachstumspotenzial fokussieren. Mit in Summe 692 Milliarden US-Dollar von „weniger traditionellen“ Wirtschaftssektoren ist die „New Economy“ den traditionelleren Wirtschaftssektoren mit 735 Milliarden US-Dollar Dividendenzahlungen eng auf den Fersen. Die Tech-Branche ist inzwischen sogar der drittgrößte Dividendenzahler nach den Branchen Finanzen und Energie. Das Universum potenzieller Dividenden-Anlagemöglichkeiten ist laut Sam Witherow daher deutlich vielfältiger als gemeinhin angenommen. Auch bietet der breitere Fokus die Chance auf deutlich größeres Dividendenwachstum. „In den letzten zehn Jahren sind die durchschnittlichen Dividenden im MSCI ACWI um etwa 4,5 Prozent pro Jahr gewachsen. Im Gesundheits- und Industriesektor liegt das Dividendenwachstum aber bei mehr als 6 Prozent und in der Technologiebranche sogar bei rund 11 Prozent pro Jahr. Nimmt man diese Sektoren mit in das Portfolio auf, lassen sich sehr überzeugende Gesamtrenditen erzielen“, erklärt Sam Witherow.

Niedrige Ausschüttungsquoten bieten Puffer für Gewinnrückgänge

Nachdem in den letzten beiden Rezessionen Dividenden erheblich gefallen sind, haben sie die Dividendentitel mit nach unten gezogen. Es scheint sich der Mythos bewahrheitet zu haben, dass Dividenden ihre defensiven Eigenschaften verloren haben, Man muss bis in die frühen 2000er Jahre zurückgehen, um eine Phase zu finden, in der die Gewinne zurückgingen und die Dividenden stabil waren. Doch Fondsmanger Sam Witherow kann auch diesen Mythos widerlegen.

„Auch wenn die Sorgen wachsen, dass die Gewinnspannen ihren Höhepunkt erreicht haben könnten, liegen die Ausschüttungsquoten – also welchen Anteil der Gewinne die Unternehmen an die Aktionäre auszahlen – weiterhin nahe historischer Tiefststände. Denn in der Pandemie gab es erhebliche Dividendenkürzungen. Während diese gerade erst wieder ansteigen, sind die Gewinne explodiert. So schütten die Unternehmen derzeit einen ungewöhnlich geringen Anteil ihrer Gewinne aus und verfügen damit über einen Puffer. Sollte es also Gewinnenttäuschungen geben, ist es also nicht notwendig, die Dividenden zu kürzen“, stellt Witherow fest. Unternehmen bestätigen, dass sie sich trotz einer deutlich schwächeren Nachfrage auf einem sehr komfortablen Auszahlungsniveau befinden und auch die Konsens-Dividendenerwartungen steigen weltweit. Genau diese Ausgangslage gab es während der Rezession 2000 und 2001. „Für die nächsten fünf Jahre erwarten wir basierend auf der Analyse von 2.500 Einzeltiteln auch weiterhin ein stetiges Dividendenwachstum von rund 7 Prozent pro Jahr“, so Witherows Ausblick.

Es ist nicht die beste Strategie, die Dividendenrendite zu maximieren

Ein erheblicher Teil der Gesamterträge von Aktienrenditen der letzten 100 Jahre stammt aus der Dividendenrendite – insbesondere in schwankungsreichen Marktphasen mit hoher Inflation. Doch auch Mythos Nr. 3, wonach es hauptsächlich darauf ankommt, die Dividendenrendite zu maximieren, trifft aus Sicht von Sam Witherow in der Form nicht zu.

Aus Sicht des Portfolio-Managers ist vielmehr eine gesunde Mischung anzustreben: „Dividendenrendite und Dividendenwachstum kombiniert ermöglicht die beste risikobereinigte Rendite“, sagt Witherow. Sogenannte „Dividenden-Compounder“ würden eine robuste Dividendenrendite mit Dividendenwachstum verbinden. Ein Vergleich dieser „Kapitalvermehrer“ mit dem MSCI World Index zeigt, dass sie den Index deutlich übertreffen konnten. Die Compounder seien nicht unbedingt die Aktien mit der besten Entwicklung, sie hätten aber auch selten Rückschläge zu verschmerzen. Als Beispiel führt Witherow das Unternehmen Texas Instruments an, bei dem heute mehr als 90 Prozent der Umsätze aus globalen analogen Halbleitern stammt. Mit Margen von 70 Prozent ist weiterhin starkes Wachstum etwa bei Automobil- oder Industrieanwendungen zu erwarten. „Auch wenn die Dividendenrendite nur 3 Prozent beträgt, ist sie in den letzten zehn Jahren um 16 Prozent pro Jahr gewachsen“, führt der Fondsmanager aus, welche Qualitäten er besonders schätzt.

Dividendeninvestments bleiben vor allem langfristig weiterhin attraktiver als Anleihen

Anleihen bieten inzwischen wieder solide Erträge, aber den vierten Mythos, dass Anleihen nun attraktiver als Dividendeninvestments sind, hält Sam Witherow für nicht zutreffend. „Sicherlich sind Renditen heute nominal und real attraktiver als im gesamten letzten Jahrzehnt. Die fixen Anleihenzinsen bieten jedoch wenig Ausgleich für die steigende Inflation. Dagegen werden die von Aktien erwirtschafteten Erträge aus den nominalen Unternehmens-Cashflows gezahlt, die mit oder über das Inflationsniveau steigen können. Nach Abzug der Inflation ist das Ergebnis über fünf Jahre betrachtet für Anleihen entsprechend relativ ernüchternd“, erklärt Sam Witherow. Das reale Wachstum, das sich mit dividendenstarken Aktien erzielen lässt, sei dagegen deutlich positiver. Mit seinem Global Dividend Fund strebt er für die nächsten fünf Jahre etwa 7 Prozent Dividendenwachstum an, was auf Basis der aktuellen Dividendenrendite von 3 bis 3,5 Prozent einen realen Ertragszuwachs ermöglicht.

Aufholpotenzial für Dividendenaktien ist weiterhin nahe historischer Höchststände

Obwohl 2022 für den Dividendenstil das beste Jahr seit 2000 war, kann Fondsmanager Sam Witherow den fünften Mythos entkräften, dass die Chance, in Dividendenaktien zu investieren, bereits verstrichen ist – auch wenn diese 2023 erneut hinter dem breiten Markt zurückblieben.

„Zwar war 2022 für Dividendenaktien ein sehr starkes Jahr, doch gab es davor eine schwierige Phase mit Gegenwind im Vergleich zu den globalen Aktienmärkten. Die Situation aktuell erinnert auch bewertungsseitig an das Jahr 2000, als nach der massiven Rallye der Growth-Werte die Bewertungslücke auf ein Niveau wie zum Höhepunkt der Dotcom-Blase angestiegen ist“, erklärt Witherow. Damals folgten mehrere gute Dividendenjahre, und auch jetzt erwartet der Fondsexperte eine ähnliche Entwicklung – denn Dividendenaktien haben Aufholpotenzial, da der relative Bewertungsabschlag in der Nähe von Allzeithochs liegt. Zudem sind die Dividenden dank der niedrigen Ausschüttungsquoten gut gestützt.

Von Chancen jenseits der Mythen profitieren

So sieht Sam Witherow derzeit attraktives Wachstumspotenzial für Dividendenaktien – und als aktiver Manager kann er mit Unterstützung des globalen Aktienresearch-Teams die Titel selektieren, die die beste Kombination aus Dividendenrendite und Dividendenwachstum liefern. Dank der Mischung über drei verschiedene Dividendensektoren hinweg hat der Global Dividend Fund trotz der herausfordernden Entwicklung im Jahresverlauf am 27. Juli 2023 ein neues Allzeithoch erreicht und liegt zum 31. Juli 2023 bei einer positiven Wertentwicklung von 7,73 Prozent. Damit entwickelte sich der Global Dividend Fund im Vergleich zu seiner Peergroup sehr robust. Die Ausschüttung Anfang August betrug annualisiert 3,05 Prozent (Anteilklasse A (div) EUR – Ausschüttungen sind nicht garantiert).

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Marktkommentar – US-Staatsanleihen von Felipe Villarroel, Portfoliomanager, TwentyFour Asset Management

  • Die ausgeprägte Inversion der US-Zinskurve dürfte sich im Zeitverlauf wieder auflösen
  • Die Art und Weise der Normalisierung wird ein wichtiger Faktor für die Gesamtrendite von US-Staatsanleihen sein
  • Die Kurse zehnjähriger US-Staatsanleihen dürften im Zuge der Normalisierung steigen

Der US-Zinsmarkt erlebte kürzlich eine Phase erhöhter Volatilität. Ausgelöst wurden die Schwankungen, da Investoren die sinkende Wahrscheinlichkeit einer sogenannten „harten Landung“ verarbeiteten und ihre Zinsposition entsprechend anpassten. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich zu betrachten, wie sich die Zinskurve im Laufe der Zeit verändert hat. Dabei steht besonders im Fokus, wie ausgeprägt die Inversion der Zinskurve aktuell ist und wie sich vergleichbare Situation in früheren Normalisierungsphasen wieder auflösten.

Das untenstehende Schaubild zeigt den US-Leitzins „Fed Funds Rate“, die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen, zehnjähriger US-Staatsanleihen und als schraffierten Bereich die Renditedifferenz zwischen zwei und zehnjährigen US-Staatsanleihen seit Beginn der verfügbaren Daten. Dabei fallen einige interessante Punkte auf.

Beobachtungen zur Zinskurve

Erstens: Invertierte Zinskurven sind relativ selten und normalisieren sich im Laufe der Zeit. Zudem war der Spread in den letzten 47 Jahren nur in 3,5 Prozent der Zeit negativer ausgeprägt als aktuell mit etwa minus 75 Basispunkten. Zugleich dauert die derzeitige Inversionsphase im historischen Vergleich bereits relativ lang.

Zweitens: Bei der Rückkehr der inversen Zinskurve zu einer positiven Steigung war in früheren Phasen jeweils die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen für den Großteil der Korrektur ausschlaggebend. Mit anderen Worten: Die Normalisierung ist in der Regel das Ergebnis einer geldpolitischen Lockerung, die die Kurzfristzinsen nach unten drückt. Außerdem bewegen sich die Zwei- und Zehnjahresrenditen (und auch die Fed Funds Rate) meist in dieselbe Richtung. Änderungen in der Steigung der Zinskurve sind daher darauf zurückzuführen, dass sich das Ausmaß der Bewegungen zwischen Lang- und Kurzfristzinsen unterscheidet. Die vergangenen Wochen waren insofern ungewöhnlich, als der negative Spread von minus 100 auf minus 75 Basispunkte sank, wobei die Zweijahresrenditen weitgehend unverändert blieben, während die Zehnjahressätze stiegen. Ob sich dieser ungewöhnliche Trend fortsetzt, muss sich zeigen, aber natürlich sind die Triebkräfte dieses Mal nicht unbedingt die gleichen wie in früheren Zyklen.

Drittens: Das Ausmaß der Inversion hat weniger damit zu tun, wie tief eine Rezession ist, sondern eher wie aggressiv die Fed angesichts einer Rezession die Geldpolitik lockert. So war beispielsweise die globale Finanzkrise 2008 und 2009 eine der schwersten globalen Rezessionen der modernen Geschichte, und die Zinskurve invertierte sich kaum, während sie sich in der Coronakrise 2020 überhaupt nicht invertierte.

Mögliche Wege zur Normalisierung

Wenn die Lehre der Geschichte sich bewahrheitet, wird sich die aktuelle Inversion irgendwann auflösen. Die Frage ist nur, wie dieser Prozess ablaufen und wie lange er dauern wird.

In den Prognosen scheint sich derzeit das Szenario durchzusetzen, in dem die Inflation weiter zurückgeht, die Rezession in den USA ausfällt oder sehr mild verläuft, das Wachstum aber deutlich unter dem Trend bleibt. In der Folge dürfte die US-Notenbank in nicht allzu ferner Zukunft mit Zinssenkungen beginnen, was zu einem Rückgang der zweijährigen Renditen führt, der stärker ausfallen kann als der Rückgang der Zehnjahresrenditen. Mit der Zeit löst sich die Inversion damit auf. Da die Zehnjahresrenditen aktuell deutlich über dem vermeintlich neutralen Niveau liegen, besteht unseres Erachtens Spielraum für eine Rallye, wenn auch vielleicht keine besonders ausgeprägte.

Am anderen Ende des Möglichkeitsspektrums hin zur Normalisierung der Zinskurve könnte ein unvorhergesehener exogener Schock die US-Wirtschaft in eine echte Rezession stürzen. In diesem Szenario senkt die Fed die Zinssätze rasch, der Zweijahreszins folgt fast unmittelbar, während die Rallye zehnjähriger Staatsanleihen irgendwann ins Stocken gerät, wenn die Fed die Talsohle des Zyklus erreicht und die Laufzeitprämie zu wirken beginnt. Dies ist vergleichbar mit dem, was nach der Covid-Krise geschah, als sich die Kurve überhaupt nicht umkehrte.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Wirtschaft tatsächlich mit den aktuellen Zinssätzen zurechtzukommt, die Rezession ausbleibt und das Wirtschaftswachstum trotz der aktuellen Zinssätze zu seinem Potenzial zurückkehrt. In diesem Fall wäre der plausibelste Weg für eine Normalisierung der Zinskurve, dass die Zehnjahresrenditen stärker steigen als die Zweijahresrenditen und die Zentralbank in diesem Szenario die Leitzinsen «higher for longer“ hält. Dieser Fall wäre – wie bereits angemerkt – sehr merkwürdig.

Zweifellos gibt es viele weitere Szenarien, etwa wenn es zu einem Wiederanstieg der Inflation kommt. Seit Mitte der 1970er Jahre war die Zinskurve aber überhaupt nur über 15 Prozent der Zeit invertiert. Wir gehen fest davon aus, dass sich die aktuelle Inversion mit der Zeit auflösen wird. Die Art und Weise der Normalisierung wird ein wichtiger Faktor für die Gesamtrendite von Rentenportfolios sein. Wir gehen zudem davon aus, dass eine mögliche Rezession nur mild ausfallen dürfte.

Zehnjährige US-Staatsanleihen mit Potenzial

In Anbetracht der inversen Kurve, der Tatsache, dass die Inflation unter Kontrolle scheint, und dass wir nicht davon ausgehen, dass das Wachstum bei diesen hohen Zinssätzen zum Trend zurückkehrt, neigen wir zu der Ansicht, dass zehnjährige US-Treasuries eine nicht zu teure Absicherung für festverzinsliche Portfolios darstellen. Das Risikoverhältnis erscheint uns günstig. Größere Ausverkäufe könnten entweder durch ein plötzliches Wiederaufleben der Inflation und der Gesamtnachfrage verursacht werden oder durch die Fähigkeit der Wirtschaft, bei den höchsten geldpolitischen Zinssätzen seit 20 Jahren zu einem Trendwachstum zurückzukehren. Beides erscheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich, während ein Wachstum knapp über Null die Wirtschaft in eine anfällige Lage bringt. Schließlich ist die Zehnjahresrendite mit 4 Prozent so hoch wie seit Jahren nicht, und wenn sich die Inflation weiter in Richtung des Zielwerts der US-Notenbank bewegt, erscheinen solche Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen unserer Meinung nach wieder attraktiv.

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Themenbasierte Investmentstrategie für private und institutionelle Kunden

Disruptive Dynamik in Technologie, Gesellschaft und Nachhaltigkeit im Fokus

FERI Cognitive Finance Institute als strategischer Impulsgeber

Das Bad Homburger Investmenthaus FERI bietet Kunden mit seinen neuen Future Portfolios eine innovative Investmentlösung, die Zukunftstrends mit großem Potenzial für langfristiges Wachstum abbildet. Die FERI Future Portfolios bilden strategische Zukunftsthemen aus den Bereichen Technologie, Gesellschaft und Umwelt ab. Der Fokus liegt auf strikt selektierten Zielfonds, die konzentriert und direktional investieren, ein attraktives Rendite-Risiko-Profil aufweisen und dem Nachhaltigkeitsansatz von FERI entsprechen.

Als strategischer Impulsgeber bei der Auswahl relevanter Zukunftstrends fungiert das FERI Cognitive Finance Institute, das seit 2016 als spezialisiertes Forschungszentrum innerhalb der FERI Gruppe längerfristige und systemische Entwicklungen analysiert. „Die kommenden Jahre bringen disruptive Veränderungen in vielen Bereichen. Diese progressive Dynamik löst Zukunftstrends von großer Tragweite aus und eröffnet damit attraktive Investmentperspektiven“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des Instituts.

Transfer von Zukunftsthemen in fokussierte Investmentlösung

Die FERI Future Portfolios legen ihren Anlagefokus deshalb auf innovationsstarke Unternehmen, die von globalen Megatrends profitieren, Entwicklungen der Zukunft vorantreiben und Lösungen für globale Herausforderungen bieten. Dabei wird Wert gelegt auf eine breite Diversifikation durch thematische Investments in ausgewählte Zielfonds über Regionen und Sektoren hinweg. Gestartet wird mit 15 Subthemen aus den Bereichen Technologie (z. B. Künstliche Intelligenz und Digitale Transformation), Gesellschaft (z. B. demografischer Wandel) und Umwelt (z. B. Blue Economy und Green Energy). „Mit den FERI Future Portfolios bieten wir einen Transfer dieser dynamischen Zukunftsthemen in eine fokussierte Investmentlösung“, betont Magdalena Fest, die als verantwortliche Portfoliomanagerin die Strategie maßgeblich mitentwickelt hat. Kunden biete FERI somit die Möglichkeit, an attraktiven Chancen der Zukunft zu partizipieren und diese mitzugestalten. Zusätzlich können Investoren im Rahmen der Strategie einen eigenen Themenschwerpunkt setzen.

„Mit den neuen FERI Future Portfolios setzen wir den kontinuierlichen Ausbau unserer Multi Asset Vermögensverwaltung fort und integrieren dabei gleichermaßen die Analyse langfristiger Zukunftstrends und den Nachhaltigkeitsansatz von FERI“, betont Dr. Marcel V. Lähn, Chief Investment Officer bei FERI.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private Vermögensverwaltung

Investment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office Dienstleistungen

Investment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 54 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Kommentar von Frédéric YO, ESG-Analyst, La Française AM

Wasser ist lebenswichtig für das Leben auf der Erde. Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Klimawandels werden die Süßwasserressourcen jedoch immer knapper. Mehr als 2,3 Milliarden Menschen leben in Ländern, die unter Wasserstress leiden (Nachfrage übersteigt verfügbaren Ressourcen) – das ist mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung. Experten sagen voraus, dass bis 2025 fast 460 Millionen Menschen in Afrika in wasserarmen Gebieten leben und 230 Millionen von ihnen mit Wasserknappheit zu kämpfen haben werden. Zwar bemüht man sich um Lösungen wie Wasserrecycling, aber es gibt noch viele Hürden zu nehmen.

Wasserrecycling – ein langer Weg

Die Wiederverwendung von Abwasser, auch bekannt als Wasserrückgewinnung oder Wasserrecycling, wird zunehmend als nachhaltige Lösung für die wachsende globale Wasserkrise erkannt. Anstatt Abwasser als ein zu entsorgendes Produkt zu betrachten, kann es aufbereitet und gereinigt werden, um den Süßwasserverbrauch zu reduzieren. Das gereinigte Wasser kann für landwirtschaftliche und industrielle Zwecke oder zur Auffüllung von Grundwasserreserven verwendet werden. In einigen Ländern wurden bereits weit reichende Maßnahmen ergriffen. So werden in Italien und Spanien beispielsweise 8 % bzw. 14 % des Abwassers wiederverwendet, in Israel sind es sogar 85 %.

Als Folge des Klimawandels gehen in vielen Regionen der Welt die Wasserressourcen stark zurück. Die Vereinten Nationen schätzen sogar, dass die weltweite Süßwassernachfrage das Angebot im Jahr 2030 um 40 % übersteigen wird. Zwischen Januar und Februar 2023 wurde in Frankreich eine beispiellose Trockenperiode von 32 Tagen ohne Regen verzeichnet, was die Wiederauffüllung des Grundwassers verzögerte und die verfügbaren Wasserressourcen beeinträchtigte. In Südafrika hat die schwere Dürre zwischen 2018 und 2021 in Verbindung mit dem Bevölkerungsanstieg die Krise weiter verschärft.

Trotz der vielen Vorteile wird Wasserrecycling nur langsam eingeführt und beschränkt sich hauptsächlich auf die Länder, die am stärksten von Wasserstress betroffen sind, d. h. auf die am meisten gefährdeten Länder. In Frankreich beispielsweise wird nur 1 % des Abwassers wiederverwendet. Damit liegt Frankreich weit hinter Spanien und Italien, die regelmäßig von Dürreperioden betroffen sind. Ein weiteres Problem ist das Stigma, das mit der Verwendung von recyceltem Wasser verbunden wird. Und das, obwohl zahlreiche Berichte zeigen, dass recyceltes Abwasser nicht nur genauso sicher ist wie herkömmliches Trinkwasser, sondern sogar weniger giftig sein kann als bestimmte natürliche Wasserquellen. Eine Aufklärungskampagne über die Sicherheit von recyceltem Wasser wäre eine Grundvoraussetzung für das Überwinden der Vorbehalte. Das größte Hindernis für die Einführung von Recyclingverfahren ist jedoch der Mangel an Technologien und Fachwissen auf diesem Gebiet.

Die Abwasserreinigung erfolgt generell in drei Schritten. Zuerst werden feste Abfälle herausgefiltert und das Abwasser chemisch gereinigt. Danach erfolgt die biologische Reinigung. Anschließend wird das Abwasser in Wasser guter Qualität umgewandelt, das für verschiedene Zwecke verwendet werden kann. Jede Stufe des Aufbereitungsprozesses erfordert spezifische Technologie- und Infrastrukturvoraussetzungen, was mit erheblichen finanziellen Investitionen verbunden ist.

Die Regierungen sollten diese Hindernisse abbauen und die Einführung dieser neuen Verfahren erleichtern. Finanzielle Anreize für Unternehmen und lokale Gemeinden, wie z. B. Subventionen oder vergünstigte Finanzierungsbedingungen, für Investitionen in Wasserrecycling und Aufklärungskampagnen sind nur zwei der möglichen Optionen.

Die Süßwassererhaltung hängt von den Grundsätzen einer Kreislaufwirtschaft ab: reduzieren, wiederverwenden und recyceln. Die Wiederverwendung oder das Recycling von Abwasser – die eine wirksame Lösung für die Bewältigung von Ressourcenknappheit darstellen – werden jedoch nicht alle Wasserprobleme lösen, die in den nächsten Jahrzehnten auftreten werden. Um den Wasserverbrauch zu senken, sind optimierte Nutzungsmethoden erforderlich. Die Landwirtschaft, auf die weltweit mehr als 70 % des Wasserverbrauchs entfallen[5], bleibt eine Priorität. Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung der Wasserverschmutzung. Die Wasserverunreinigung stört den Wasserkreislauf und hat negative Auswirkungen auf die verfügbaren Ressourcen.

Die einzige praktikable Lösung besteht darin, die Kreislaufwirtschaft von Wasser zu einer staatlichen Priorität zu machen. So hat sich Frankreich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: die wiederverwendete Wassermenge bis 2025 zu verdreifachen (19.000 m3 pro Tag im Jahr 2019). Um dies zu erreichen, hat die Regierung kürzlich einen Wasserkrisenplan vorgestellt, der rund 50 Maßnahmen zur Wiederverwendung, gemeinsamen Nutzung und Einsparung von Wasser vorsieht. Ziel ist es, Finanzmittel bereitzustellen, um die Wiederverwendung von Wasser zu fördern und den Wasserverbrauch des Landes zu verringern. Sobald der Förderrahmen steht, liegt es an den Verbrauchern, die Lücke zu schließen.

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In den vergangenen Jahren galten hohe Zinsen immer als Gift für die Wirtschaft und vor allem die Staatshaushalte der Euro-Peripheriestaaten.

Doch das ist Vergangenheit: Weitere Zinserhöhungen der EZB können den Staaten kaum schaden. Eine Umkehrung der Kräfteverhältnisse? „Nein, nur ein kurzfristiger Trend, gebaut auf Goodwill der EZB“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking der Hamburger Sutor Bank.

Die Kapitalmärkte befinden sich derzeit in einer schwierigen Situation. „In Europa sehen wir sehr unterschiedliche Entwicklungen hinsichtlich der Inflation“, sagt Beil. „Länder wie etwa Spanien, deren Industrie weniger energieabhängig ist, glänzen derzeit mit niedrigen Inflationsdaten, während energieintensive Volkswirtschaften wie Deutschland oder die Niederlande darunter ächzen.“ In Spanien spielt der Tourismus eine große Rolle und nach der Pandemie gelang es auch, Preiserhöhungen durchzusetzen. Ähnliches gilt auch für andere Euro-Peripheriestaaten wie Italien oder Griechenland.

In Deutschland dagegen schlägt die Inflation voll zu. „Bauzulieferer gehen in Kurzarbeit, da sich die Bauaktivitäten durch die stark gestiegenen Preise rückläufig entwickeln“, sagt Beil. „Die Fertigstellungen im Wohnungsbau bleiben weit hinter dem gesetzten Ziel zurück, genehmigte Bauprojekte werden auf Eis gelegt oder gänzlich aufgegeben.“ Und auch hier entwickeln sich die Dinge in den Kernstaaten der EU ähnlich.

EZB im Dilemma

Das bringt die EZB in eine schwierige Situation. Lässt sie die Leitzinsen unverändert, wird die Inflation in Deutschland und vergleichbar aufgestellten Ländern weiter wachsen. „Dreht sie aber zu stark an der Zinsschraube, könnte sie Volkswirtschaften wie eben Spanien abwürgen“, sagt Beil. „Zumindest in der Theorie, denn die Praxis sieht mittlerweile anders aus.“

Denn entscheidend für die Belastbarkeit eines Staatshaushalts mit Zinszahlungen sind nicht die Prozente, die auf den Kupons der Anleihen stehen. „Entscheidend ist die Summe, die an Gläubiger überwiesen werden muss“, so Beil. „Und da die EZB ohnehin einen guten Teil der Anleihen in ihre eigene Bilanz nimmt, erfolgt die Zinszahlung an die EZB.“ Was dann dazu führt, dass der Gewinn der EZB steigt und diese Gewinne wieder an die Staaten ausgeschüttet werden.

Insofern sind hohe Zinsen derzeit für die Staatshaushalte des europäischen Südens kein wirkliches Problem. „In der Realwirtschaft kann es aber durchaus zu Schwierigkeiten kommen, wenn die höheren Preise nicht mehr umgewälzt werden können und die höheren Zinsen Investitionen verteuern“, sagt Beil. Hier stehen dann Deutschland und die anderen Kernstaaten besser da. „Angesichts ihrer größeren Spielräume sind sie viel eher in der Lage, auch die zukünftige wirtschaftliche Basis durch Investitionen zu stärken“, so Beil.

Zuletzt war das zu sehen, als ausländische Investoren für Investitionen in den Standort Deutschland gewonnen wurden. „Gerade hat der taiwanesische Chiphersteller TSMC angekündigt, die Produktion von Halbleitern in Dresden aufbauen zu wollen“, sagt Beil. „Intel siedelt die Chipfertigung in Magdeburg an.“ Beides wird vom Bund mit Milliardensubventionen unterstützt. „Das sind Leuchtturmprojekte und die sind sehr notwendig und eben auch vor allem von den finanziell potenten Kernstaaten der EU zu stemmen“, sagt Beil. „Die Atempause für die Peripheriestaaten ist insofern nicht von Dauer und nur von der EZB angeschoben.“ Auf Dauer könnten sich die Unterschiede zwischen den Blöcken sogar wieder vergrößern.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Nach dem Ende der Pandemie sollte es eigentlich mit der chinesischen Wirtschaft wieder wie gewohnt aufwärts gehen.

Doch nun sind die chinesischen Exporte im Juli um 14,5% eingebrochen – deutlich heftiger als erwartet. Mit einer Reihe von Maßnahmen will die Regierung in Peking der schleppenden Konjunktur neuen Schwung verleihen. David Perrett, Co-Head of Asia-Pacific Equities bei M&G Investments, kommentiert die Erfolgsaussichten:

“Nach dem Ende der Corona-Restriktionen einen kräftigen Konjunkturschub in China zu erwarten, war aus Anlegersicht etwas voreilig. Denn im Gegensatz zu den meisten westlichen Volkswirtschaften war die chinesische Industrie nie vollständig zum Stillstand gekommen, so dass der anschließende Aufschwung schon rechnerisch sehr viel gedämpfter ausfiel. Bedeutender ist jedoch, dass der wichtige Immobiliensektor einen schmerzhaften Abschwung erlebt hat. Das hat sich negativ auf die Wirtschaftstätigkeit und auf die Stimmung der Verbraucher ausgewirkt.

In den letzten Monaten haben sich Anleger daher zunehmend Sorgen gemacht, dass die politischen Entscheidungsträger den derzeitigen Gegenwind für die chinesische Wirtschaft nicht vollständig erfasst haben und das Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Schwächephase steigt. Die Sitzung des Politbüros Ende Juli war deshalb ein wichtiges Signal. Gegenüber früheren Erklärungen hat sich der Tonfall geändert: So wurde anerkannt, dass die Wirtschaft schwächer ist als erwünscht und dass die Politik darauf reagieren muss – insbesondere mit Blick auf den Immobiliensektor und die Binnennachfrage. Da die Inflation in China kein politisches Hindernis darstellt und das Land einen hohen Leistungsbilanzüberschuss aufweist, haben die politischen Entscheidungsträger zusätzlichen Spielraum für fiskalische und geldpolitische Anreize sowie für eine Lockerung der Vorschriften.

Zurzeit zielt das Konjunkturpaket vor allem auf die Steigerung der Binnennachfrage ab: Der Automobilsektor wird gestärkt. Zudem gibt es Steuererleichterungen und Subventionen für die Modernisierung und den Erwerb von Wohnraum. Diese Maßnahmen haben eine Art Neustart eingeleitet. Dabei versucht Peking, die Wirkung zu verstärken, indem es die lokalen Behörden dazu ermutigt, die chinesische Immobilienpolitik zu “optimieren” und diese den Bedürfnissen regional vor Ort anzupassen. In größeren Städten wie Peking und Shenzhen sollen beispielsweise die Beschränkungen für den Kauf von Wohnungen gelockert werden und zuverlässige Kreditnehmer günstige Bedingungen für den Erwerb eines größeren Hauses erhalten. Auch werden unter anderem Heimwerkerarbeiten gefördert, die Beschränkungen für den Besitz von Gebrauchtwagen aufgehoben oder Anreize für die Einführung von Elektroautos verbessert. All dies dürfte sich allmählich auf die Realwirtschaft auswirken, insbesondere wenn die Anreize auf lokaler Ebene gut umgesetzt werden. Ein breiter Nachfrageschub sollte hoffentlich längerfristig zu einer sich selbst tragenden Angebots- und Nachfragedynamik führen.

Zukünftig will China allerdings weniger abhängig vom Immobiliensektor werden. In der Halbleiterindustrie hinkt China zwar noch den Spitzenplätzen hinterher, entwickelt sich bei zahlreichen umweltfreundlichen Technologien allerdings schon zum Weltmarktführer. China ist bereits heute der größte Produzent von Erzeugnissen aus erneuerbaren Energien und führender Anbieter von Elektrofahrzeugen. Diese Führungsrolle wird in den nächsten zehn Jahren spürbare Auswirkungen auf die globalen Märkte haben. Im Bereich des digitalen Lieferkettenmanagements revolutionieren chinesische Unternehmen bereits eine Reihe von globalen Einzelhandelsmärkten, darunter die Fast Fashion-Branche.

In den nächsten Monaten werden die Anleger auf weitere Einzelheiten zu den Konjunkturmaßnahmen und die Auswirkungen der angepassten Trickle-down-Politik achten. Wichtig ist, dass die derzeitige Ausgangsbasis für die Bewertung chinesischer Aktien größtenteils auf einem sehr attraktiven Niveau liegt.“

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Die AIF Kapitalverwaltungs-AG (AIF Partner KVG) mit Sitz in Stuttgart hat Alexander Tannenbaum neu in den Vorstand berufen.

Er wird künftig an der Seite von Dr. Sven O. Eggers und Christian Holz die weitere Entwicklung der Gesellschaft verantworten und sich dabei auf die Bereiche Portfolio-, Fonds- und Assetmanagement konzentrieren. Die AIF Partner KVG ergänzt damit ihre Expertise insbesondere im Bereich der Produktgestaltung und führt ihren Wachstumsprozess im Bereich der Immobilien- und Infrastruktur-Investments fort.

Die laufende Erweiterung des Fondsgeschäfts der AIF geht mit der starken Konzentration auf die individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen der Kunden Hand-in-Hand. Zugleich wächst die AIF Partner KVG auch um Mandate im Bereich des Reporting- und Datenmanagements, die sich bislang als besonders resilient erweisen. Für beide Produkttypen verfügt der Vorstand mit Alexander Tannenbaum nun über noch mehr Kompetenz.

Alexander Tannenbaum kommt von Primonial REIM Germany AG, wo er zuletzt als Managing Director fungierte. Der Diplom-Kaufmann verfügt über mehr als 25 Jahre Berufs- und Managementerfahrung in der Immobilien- und Fondswirtschaft. Zu seinen weiteren Stationen gehören unter anderem Geschäftsführerfunktionen für die Credit Suisse Asset Management Immobilien KAG, Universal Investment GmbH und die Commerz Grundbesitz Spezialfondsgesellschaft mbH. Der 56-Jährige verantwortete bei seinen vorherigen Positionen schwerpunktmäßig das Portfoliomanagement sowie sämtliche Aktivitäten um Aufbau und Integration von Immobilienfondsprodukten mit den relevanten regulatorischen Anforderungen.

Alexander Tannenbaum sagt „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, als Vorstand der AIF Partner KVG an neuer Wirkungsstätte meine langjährige Erfahrung und Expertise mit den Kolleginnen und Kollegen in der AIF Capital Group teilen zu dürfen. Ich habe die AIF Partner KVG als dynamisches Unternehmen kennengelernt, das bewiesen hat, maßgeschneiderte Lösungen für ihre Kunden möglich zu machen. Gerade vor dem Hintergrund von geopolitischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Veränderungen ist das Umfeld hoch komplex, sodass individuelle und passgenaue Lösungen für die Investoren weiter an Bedeutung gewinnen werden.“

„Wir sind sehr froh, Alexander Tannenbaum künftig in unserem Vorstandsteam für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft dabei zu haben“, sagt Dr. Sven O. Eggers, Vorsitzender des Vorstands der AIF Partner KVG. „Seine Erfahrung in der Produktkonzeption ist für uns ein weiterer wichtiger Schlüssel, unser Wachstum mit hohem Qualitätsanspruch abzusichern und uns noch stärker an den Bedürfnissen unseren Kunden zu orientieren. Vor allem in Zeiten, in denen bewährte Investmentkonzepte neu durchdacht werden müssen, wollen wir stets ein offenes Ohr für unsere Investoren haben, um bestmöglich auf deren Vorstellungen einzugehen.“

Über die AIF Partner KVG

Die AIF Partner KVG agiert als Inhouse Kapitalverwaltungsgesellschaft mit BaFin-Lizenz im Verbund der Unternehmensgruppe der AIF Capital Group. Die AIF Kapitalverwaltungs-AG bietet als Dienstleistungsunternehmen die Konzeption und das Portfolio- sowie Risikomanagement von Alternativen Investmentfonds (AIF) für die Assetklassen Immobilien und Erneuerbare Energien an. Die Leistungen decken das gesamte regulatorische Spektrum von der Ideenfindung, der Konzeption und dem Design über das Portfolio- und Risikomanagement bis hin zum Reporting, dem Datenmanagement und weiteren Dienstleistungen.

Verantwortlich für den Inhalt:

AIF Kapitalverwaltungs-AG, Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart, Tel: +49 711 490579-88, https://aif.capital/kvg/

Drei von zehn investierten Euro gehen an Jungunternehmen mit Sustainability-Bezug, Anteil so hoch wie noch nie

Deutlicher Dämpfer für die deutsche Startup-Szene: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ging das Gesamtvolumen der Investitionen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 49 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zurück. Dies liegt vor allem daran, dass weniger große Deals abgeschlossen wurden: Waren es im ersten Halbjahr 2022 noch 15 Abschlüsse im Wert von mehr als 100 Millionen Euro, gab es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres lediglich fünf Investitionen in dieser Kategorie. Halbiert haben sich auch die Abschlüsse in einem Volumen von jeweils mehr als 50 bis 100 Millionen Euro, von zwölf im ersten Halbjahr 2022 auf sechs in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

Auch die Anzahl der Deals war in diesem Halbjahr geringer: Nach 549 Abschlüssen im Vorjahreszeitraum gab es in der ersten Jahreshälfte 2023 nur noch 447, ein Rückgang um 19 Prozent. Immerhin: Der Abwärtstrend, der im November des vergangenen Jahres begonnen hatte, wurde im Frühjahr dieses Jahres gestoppt, und es zeigen sich am Markt Stabilisierungstendenzen – sowohl bei der Anzahl als auch beim Wert der Investitionen. Trotzdem sank die Investitionssumme in 13 der 15 untersuchten Branchen gegenüber der Vorjahresperiode – die Bereiche E-Commerce und Education konnten dagegen ein Plus verbuchen.

Das meiste Geld floss in den Bereich Software & Analytics (769 Millionen Euro), dahinter folgt der Bereich Energy mit Investitionen in Höhe von 677 Millionen Euro. E-Commerce-Startups erhielten Risikokapital in Höhe von 395 Millionen Euro.

Das zeigt das Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in deutsche Startups. Als Startups werden dabei grundsätzlich Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind.

Dr. Thomas Prüver, Partner bei EY: „Deals im Gesamtvolumen von mehr als drei Milliarden Euro – das scheint auf den ersten Blick ein solider Wert zu sein. Klar ist aber auch, dass die großen geopolitischen Risiken, der hohe Inflationsdruck, das hohe Zinsniveau und die schwache Konjunkturentwicklung zu einem schwierigen Finanzierungsumfeld im Startup-Ökosystem hierzulande geführt haben. Die dadurch ausgelösten Effekte stellen Jungunternehmen vor die Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle wetterfest zu machen, realistische und belastbare Umsatzprognosen aufzustellen und den Weg zur Profitabilität aufzuzeigen. Das ist der klare Fokus, den Investoren sehen wollen.“

Berlin ist Hotspot des deutschen Startup-Ökosystems – aber der Vorsprung schmilzt

Im ersten Halbjahr zeigte sich erneut deutlich, wo der Hotspot der deutschen Startup-Szene liegt: in der Hauptstadt. Mit 170 Finanzierungsrunden vereinigten Jungunternehmen in Berlin 38 Prozent aller hierzulande gezählten Finanzierungsrunden auf sich. Dahinter folgen Bayern und Nordrhein-Westfalen, die es in Bezug auf die Anzahl an Finanzierungsabschlüssen auf Marktanteile von 18 und 13 Prozent bringen. Während die Zahl der Abschlüsse in Berlin und Bayern zuletzt deutlich zurückging, konnten Jungunternehmen in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2023 sogar eine Finanzierungsrunde mehr verzeichnen als in der Vorjahresperiode.

47 Prozent der investierten Risikokapitalsumme gingen an Startups an der Spree – insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Euro – ein Rückgang um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die übrigen 53 Prozent gingen an Jungunternehmen im Rest der Republik: So konnte Bayern (851 Millionen Euro, minus 27 Prozent) seinen Marktanteil gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 von 19 auf 28 Prozent ausbauen. Mit deutlichem Abstand folgen Hamburg (281 Millionen Euro, minus 32 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (169 Millionen Euro, minus 20 Prozent).

Prüver: „Berlin hat als Metropole von Weltrang deutliche Vorteile im hart umkämpften Markt der Fachkräfte – vor allem bei jungen Talenten und bei potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Ausland steht die Hauptstadt hoch im Kurs. Es zeigt sich aber auch, dass Jungunternehmen in anderen deutschen Großstädten und Regionen punkten konnten, denn die Rückgänge bei Deals und Finanzierungen sind hier geringer als in der Hauptstadt“, so Prüver, und er konkretisiert: „Dass einer der beiden Top-Deals in Höhe von 215 Millionen Euro bei einem Hamburger Startup investiert wurde, zeugt von diesem Trend. Es wird spannend zu beobachten sein, ob sich diese Entwicklung fortsetzt. Die Stärke der deutschen Startup-Szene besteht nicht zuletzt darin, dass es mehrere Hotspots gibt, die unterschiedliche Qualitäten und Schwerpunkte aufweisen.“

Drei von zehn investierten Euro gehen an Startups mit Nachhaltigkeitsbezug

Im ersten Halbjahr 2023 betraf jede fünfte Finanzierungsrunde ein Startup mit Sustainability-Bezug – noch nie war dieser Anteil so hoch. In beiden Halbjahren 2022 hatte der Anteil noch jeweils 17 Prozent betragen. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 910 Millionen Euro in deutsche Startups mit Nachhaltigkeits-Fokus investiert, was einem Anteil am Gesamtfinanzierungsvolumen von 30 Prozent entspricht – auch dies ist ein Rekordwert.

Prüver: „Startups üben Druck auf die etablierten Geschäftsmodelle und Marktteilnehmer aus. Dank ihrer kompakten Struktur, die die Entscheidungsfindung erleichtert und Umsetzungsfähigkeit beschleunigt, haben sie Vorteile, die sie nun beispielsweise in Zukunftsbereichen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit voll ausspielen können. Dass der Investitionsanteil in Jungunternehmen mit Sustainability-Fokus aktuell – trotz wirtschaftlich stürmischer Zeiten – so hoch wie noch nie ist, ist ein starkes Signal.“

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Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mittlerer Pfad 15, D­-70499 Stuttgart, Tel: 0711/988115980, Fax: 0711/988115177, www.ey.com

Kommentar von James de Bunsen, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

  • Das erste Halbjahr 2023 erlebte eine drastische Kehrtwende in der Performance der alternativen Sektoren: Private Equity und Rohstoffe tauschten bei Performance Plätze
  • Wir glauben nicht, dass die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von börsennotierten Private-Equity- und Immobiliengesellschaften überbewertet sind, sondern die allgemeine Marktunsicherheit bereits widerspiegeln
  • Die Vielfalt der Performancetreiber in den verschiedenen alternativen Sektoren bietet Anlegern stets die Möglichkeit, ihr Exposure gegenüber diversen makroökonomischen Faktoren entsprechend ihrer Vorstellungen anzupassen

Zur Jahresmitte 2023 scheint es, als hätten sich makroökonomischer Ereignisse, die sich sonst über viele Jahre verteilen, auf einmal abgespielt. Bankenpleiten, die Schuldenobergrenze sowie die Fortschritte bei der generativen KI-Technologie waren wohl die bedeutendsten Ereignisse. Aber auch stark widersprüchliche Wirtschaftsdaten haben zur Marktvolatilität beigetragen. Obwohl Konjunkturumfragen mehrheitlich auf ein deutlich schwächeres makroökonomisches Umfeld hindeuteten, blieben die tatsächlichen Konjunkturdaten erstaunlich robust. Gleichzeitig ging die Inflation wie angekündigt zurück, blieb aber in Bezug auf die Kerndaten und die Löhne im Dienstleistungssektor besorgniserregend hoch.

Angesichts dieses unruhigen Umfelds war die Performance der alternativen Anlagen gemischt. Die Aktienmarktrallye, die auf der Hoffnung einer sanften Landung und dem Anstieg der KI-relevanten Technologiewerte beruhte, ließ die Renditen bei börsennotierten Private Equity steigen. Darüber hinaus wurde der Sektor durch die Veröffentlichung von Ergebnissen unterstützt, die auf eine starke grundlegende Unternehmensperformance und robuste Bewertungen hinwiesen. Gold profitierte zum Teil von niedrigeren Realrenditen und anschließend von der Risikoaversion während des Streits um die Schuldenobergrenze in den USA. Der Rohstoffsektor hingegen schwächte sich aufgrund des enttäuschenden Wachstums Chinas deutlich ab.

Laufzeitabhängige Anlagen, wie z. B. Infrastruktur hatten mit dem Zinsanstieg zu kämpfen. Real Estate Investment Trusts (REITs) verzeichneten eine hohe Volatilität. Sie legten zunächst von scheinbar überbewerteten Niveaus aus kräftig zu und büßten dann alles wieder ein, da die Anleger befürchteten, dass „langfristig höhere Zinssätze“ die Schuldendienstkosten und Gewinne weiter belasten könnten. Probleme bei US-Regionalbanken – wichtige Kreditgeber im gewerblichen Immobiliensektor – drückten ebenfalls auf die globale Stimmung.

Rückversicherer legten 2023 einen sehr guten Start hin, da die Rückversicherungsraten nach dem Hurrikan „Ian“ Ende 2022 in die Höhe geschnellt waren. Der Kapitalmangel zur Finanzierung von Rückversicherungen und Emissionen von Katastrophenanleihen (CAT) führte zur Verdoppelung der erwarteten Renditen in diesem Bereich seit letztem Jahr. Inzwischen befinden wir uns in der Hurrikan-Saison, was zu einem erhöhten Renditerisiko in der zweiten Jahreshälfte 2023 führt. Darlehen und andere Bereiche von Spezialkrediten begannen das Jahr solide mit hohen Anfangsrenditen und Spreads, die sich trotz höherer Zahlungsausfälle stabil hielten.

Ausblick

Die meisten traditionellen Anlagen scheinen die Erwartung einer nahezu fehlerfreien Entscheidungsfindung der Zentralbanken einzupreisen. Sie gehen davon aus, dass die Zentralbanken die Inflation geschickt eindämmen können, ohne dass es anschließend zu einer ernsthaften Rezession kommt. Börsennotierte Alternatives hingegen scheinen einen weitaus pessimistischeren Ausblick einzukalkulieren.

Börsennotierte Private-Equity- und Immobilienfonds, die ein Exposure in nicht börsennotierten „privaten“ Vermögenswerten bieten, hatten 2022 historische Abschläge auf den Nettoinventarwert (NIW) und dürften in dieser Hinsicht weiterhin attraktiv bewertet sein. Der Markt geht eindeutig davon aus, dass die Nettoinventarwerte überbewertet sind und von der Realität eingeholt werden. Unsere gründliche Analyse der beiden Bereiche zeigt, dass dies bei den Bewertungen von Vermögenswerten, insbesondere von Private Equity, nicht der Fall ist. Viele Marktexperten meinen, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei einer Korrektur börsennotierter Aktien immer der Schwerkraft zu trotzen vermag, doch in der Realität halten die Bewertungen auch bei einer starken Hausse an den Aktienmärkten in der Regel nicht Schritt. Unterdessen steigen Private-Equity-Fonds weiterhin zu Bewertungen aus, die deutlich (20-40 %) über ihrem Buchwert liegen. Dies deutet eher auf anhaltend konservative Bewertungen hin als umgekehrt.

Immobilien dürften in der Regel anfälliger für länger anhaltende hohe Zinssätze und die damit verbundenen Auswirkungen auf Zinskosten und Gewinne sein. Im Gegensatz dazu sehen die Arbeitsmärkte in den von uns bevorzugten Sektoren (Logistik, privater Mietsektor und Studentenwohnungen) stark aus. Preiskorrekturen beispielsweise bei Lagerhäusern scheinen vorerst überwunden zu sein.

Das Hauptproblem liegt im Bereich der Infrastruktur und der erneuerbaren Energien, die stabilen Prämien im zweiten Quartal 2023 in Rekordabschläge verwandelt haben. Steigende Zinssätze führen zu niedrigeren NIW für diese langlaufenden Anlagen. Dies wird jedoch weitgehend durch höhere inflationsgebundene Erträge und höhere Renditen aus großen Cash-Beständen aufgrund steigender Zinssätze ausgeglichen. Diese Abwertung ist unseres Erachtens nicht zuletzt auf Abflüsse aus dem Bereich Infrastruktur/erneuerbare Energien in einfachere festverzinsliche Anlagen zurückzuführen, wo die Renditen wieder wettbewerbsfähig sind. Dennoch halten wir diese nicht-zyklischen Anlagen sowohl einzeln als auch relativ betrachtet weiterhin für sehr attraktiv. Ihre defensiven Eigenschaften sollten sich auszahlen, falls die geldpolitische Straffung eine Rezession auslöst. Wir sind der Ansicht, dass sich eine Normalisierung der Ratings in Verbindung mit erwarteten Renditen von 7-8 % des Nettoinventarwerts positiv auf Infrastruktur/erneuerbare Energien auswirkt, wobei das fundamentale Risiko relativ gering bleibt.

Insgesamt scheinen die Kreditmärkte nur einen geringfügigen Anstieg der Ausfälle einzupreisen. Dies macht diese Anlageklasse derzeit nur bedingt attraktiv. Rückversicherer hingegen bieten im historischen Vergleich sehr attraktive Renditen, da sich die Prämien verdoppelt haben. Und das, obwohl das Risiko von Naturkatastrophen in diesem Jahr nicht größer ist als in jedem anderen Jahr.

Schließlich dürften die Sorgen über die schleppende wirtschaftliche Erholung in China und die Rezessionsgefahr in der westlichen Welt die Rohstoffpreise antreiben. Gold bleibt ein nützlicher Diversifikator und eine Absicherung gegen Makrorisiken. Steigende Realrenditen – ein Gegenwind in den letzten Jahren – dürften ihren Höhepunkt bald erreicht haben, sodass kaum noch ein Grund besteht, das Edelmetall nicht zu halten.

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Situation in China von Deflationsrisiken, schwacher Investitionstätigkeit und steigenden Arbeitslosenzahlen geprägt

Das Jahr begann verheißungsvoll für die chinesische Wirtschaft: Schien doch die Konjunktur im Reich der Mitte vom überraschend schnellen Ende der Zero-Covid-Politik besonders zu profitieren. Doch bereits im Frühjahr stellte sich Katerstimmung ein. Aus Sicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, liegt das an der nach wie vor simmernden Immobilienkrise, die wie ein Mühlstein auf das chinesische Wachstum drückt. „Aus rein ökonomischer Sicht hat China sich zurzeit vom Rest der Welt abgekoppelt“, stellt Galler fest. Vor allem die niedrigen Erzeugerpreise sieht der Ökonom als besorgniserregend an. Es ist eine der Ursachen, dass China unter den globalen Aktienmärkten seit Jahresbeginn die schlechteste Performance erzielte. Doch gibt es inzwischen auch wieder Aussicht auf bessere Nachrichten aus dem Reich der Mitte: Eine deutlich aktivere Konjunkturpolitik könnte ein Ende des aktuell deflationären Trends bewirken und damit ein besseres Umfeld für die Aktienmärkte schaffen.

Herausfordernde Rahmenbedingungen

China hat derzeit mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Im Gegensatz zur anhaltend erhöhten Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften sind die chinesischen Preisindizes trotz der Wiedereröffnung zum Jahresende 2022 niedrig geblieben. Der chinesische Verbraucherpreisindex blieb im Juni unverändert. In den letzten 12 Monaten lag die chinesische Inflation nie über 2,8 Prozent – selbst als in Europa die Inflation zweistellig wütete. So zeigt der aktuelle Trend in China vielmehr in Richtung Deflation.

Die Erzeugerpreise fielen im Juni um 5,4 Prozent und befinden sich seit Oktober letzten Jahres im deflationären Bereich. Der Erzeugerpreisindex für Rohstoffe ging im Jahresvergleich um 9,5 Prozent aufgrund einer Verlangsamung der Investitionstätigkeit zurück. „Da Anlageinvestitionen, insbesondere Infrastrukturinvestitionen, bei der jüngsten Erholung eine Schlüsselrolle spielen, deutet dieses Signal auf eine zukünftige Konjunkturschwäche hin“, erklärt der Stratege.

Diese Vermutung wird aus Sicht von Tilmann Galler durch den Rückgang des Preisindex für Konsumgüter bestätigt. Im Jahresvergleich fiel dieser um 0,5 Prozent, was auf eine Abkühlung der Verbrauchernachfrage auf breiterer Basis zurückzuführen sei. Die schwächer werdenden Teilindizes des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, etwa Auftragseingänge und Lagerbestände, spiegelten einen ähnlichen Trend wider. „Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr sieht zwar optisch beeindruckend aus. Es verliert aber schnell seinen Glanz, wenn man berücksichtigt, dass im letzten Jahr die chinesische Wirtschaft durch massive Lockdowns beeinträchtigt war“, führt Galler aus.

Neben dem BIP entwickelt sich auch der Arbeitsmarkt zu einer großen Herausforderung. Die Jugendarbeitslosenquote hat im Juni einen weiteren Sprung auf 21,8 Prozent gemacht. „Das macht die soziale Stabilität zu einem dringlicheren Anliegen der politischen Entscheidungsträger“, erklärt Tilmann Galler. Für Peking werde es immer schwieriger, ein Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Anreizen und langfristigen Zielen, wie gemeinsamem Wohlstand und einer Reform des Immobilienmarktes, zu finden. Die unterstützenden Maßnahmen blieben bisher hinter den Markterwartungen zurück, obwohl die Zentralbank den Zinssatz für ihre mittelfristigen Kreditfazilitäten senkte und die Leitzinsen für Kredite um 10 Basispunkte zurückgingen.

Konjunkturpolitisches Pendel dürfte umschlagen

Doch könnte nach Einschätzung von Tilmann Galler das konjunkturpolitische Pendel in den kommenden Monaten umschlagen. Der Schwerpunkt der koordinierten geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen werde wohl auf die Verbesserung der Geschäftsbedingungen gelegt werden. „Begünstigt durch die niedrigen Inflationszahlen hat die Notenbank den Spielraum, die Leitzinsen zu senken, und damit den öffentlichen und privaten Sektor durch niedrigere Finanzierungskosten zu stützen“, stellt Galler fest.

Die schwache Performance des chinesischen Aktienmarkts ist aus Sicht von Marktexperte Galler ein Hinweis darauf, dass die schwachen Wachstumsaussichten und der Mangel an politischen Anreizen größtenteils eingepreist sind. „Jede geringfügige Verbesserung des Wachstums und der politischen Bedingungen könnte einen Stimmungsumschwung am Markt auslösen“, sagt Galler.

Die aktuell geringe Bewertung mit einem KGV von 10x liegt 20 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt und bietet entsprechend einen gewissen Sicherheitspuffer. Ein wichtiger Gradmesser für eine Trendwende chinesischer Aktien sei der weitere Verlauf der Erzeugerpreise. „Die Gewinnerzielung chinesischer Unternehmen war in den vergangen 15 Jahren sehr eng mit der Dynamik bei den Erzeugerpreisen verbunden. Ein Ende des deflationären Trends wäre entsprechend auch ein gutes Signal für eine zukünftig bessere Gewinn- und Aktienmarktentwicklung“, fasst Galler zusammen.

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Kommentar von Greg Wilensky, Head of U.S. Fixed Income, Janus Henderson Investors

Am 1. August stufte Fitch Ratings die langfristige Kreditwürdigkeit der USA von AAA auf AA+ herab. Die Herabstufung erfolgte einige Monate, nachdem die Agentur die USA wegen des Streits um die Schuldenobergrenze im Kongress, der nur wenige Tage vor einem möglichen Zahlungsausfall beigelegt wurde, mit einem negativen Rating versehen hatte. Fitch begründete die Herabstufung mit der „erwarteten Verschlechterung der Haushaltslage in den nächsten drei Jahren“, einer Erosion der Regierungsführung und einer steigenden Gesamtverschuldung.

Verständlicherweise war das US-Finanzministerium über diese Nachricht nicht erfreut. Finanzministerin Janet Yellen bezeichnete die Ratingänderung als „willkürlich“ und „basierend auf veralteten Daten“. Die Nachricht überraschte auch viele Anleger, die sich jetzt fragen, wie sich dies auf ihre künftige Portfoliopositionierung auswirken könnte.

Zur Klärung dieser Frage beleuchten wir drei wichtige Aspekte, die Fixed-Income-Anleger angesichts der Herabstufung beachten sollten.

  1. Überraschend, aber nicht so überraschend.

Der vielleicht überraschendste Aspekt der Rating-Herabstufung war, dass sie nach der Einigung über die Schuldenobergrenze im Juni erfolgte. Nach der im Kongress erzielten Übereinkunft verschwand die mögliche Herabstufung des Ratings aus dem Blickfeld vieler Anleger.

Zu Fitch’s Verteidigung muss man allerdings sagen, dass die Herabstufung nicht völlig unerwartet kam – die Agentur hatte bereits im Mai erklärt, dass die USA unter Beobachtung stünden. Sie ist auch nicht beispiellos – Fitch ist die zweite Agentur, die die USA auf AA+ herabstuft, nachdem S&P dies 2011 getan hat (Moody’s ist die einzige große Ratingagentur, die ihr AAA-Rating für US-Schulden beibehält).

Das US-Finanzministerium mag die Herabstufung als ungerechtfertigte Bestrafung betrachten, aber bei Betrachtung der Zahlen ist es schwer, dagegen zu argumentieren. Nur eine Handvoll Länder weltweit – neun, um genau zu sein – verfügen noch über ein begehrtes AAA-Rating aller drei großen Ratingagenturen.

  1. Immer noch stark, aber vielleicht nicht mehr so stark.

Unserer Meinung nach sagt eine Herabstufung auf AA+ sehr wenig über die Fähigkeit der USA aus, ihre Schulden zurückzuzahlen. Fitch definiert AAA-Emittenten als Emittenten mit der „höchsten Kreditqualität“ im Vergleich zu den „Erwartungen eines sehr geringen Ausfallrisikos“ für Emittenten mit AA-Rating. Außerdem verfügen AAA-Schuldner laut Fitch über eine „außergewöhnlich starke Fähigkeit“, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, während AA-Emittenten eine „sehr starke Fähigkeit“ aufweisen. Unserer Ansicht nach sind die Unterschiede eher nuanciert als ausgeprägt.

Möglicherweise zeigt die Rating-Herabstufung, dass den Regierungen weltweit eine schwierige Aufgabe bevorsteht, da die Rekordverschuldung und die höheren Zinssätze die Kreditkosten in den nächsten Jahren in die Höhe schnellen lassen werden. Bis Ende 2022 stieg der Gesamtwert der weltweiten Staatsverschuldung um über 7 %, wobei die US-Regierung 2022 mehr zusätzliche Kredite aufnahm als alle anderen Länder zusammen. Auch wenn sich dies für die USA als kostspielig erweisen und letztlich das künftige Wachstum bremsen könnte, glauben wir nicht, dass dies zu einer weiteren signifikanten Verschlechterung der Schuldendienstfähigkeit der USA führen wird.

  1. Wir beurteilen hochwertige Anleihen eher positiv.

Unsere wichtigste Erkenntnis ist, dass die Herabstufung durch Fitch wenig bis gar keinen Einfluss auf unsere konstruktive Haltung gegenüber hochwertigen Anleihen hat.

Anleger sollten sich nicht auf die Herabstufung des Ratings konzentrieren, sondern ihre Anlageentscheidungen datenabhängig treffen und auf die Wirtschaft, die Arbeitsmärkte, die Inflation und die Maßnahmen der Federal Reserve (Fed) achten.

Infolge der verschärften Kreditbedingungen und des kumulativen Effekts von 5,25 % Zinserhöhungen erwarten wir, dass sich die US-Wirtschaft in den kommenden Monaten abschwächen und die Inflation weiter zurückgehen wird. Unserer Ansicht nach preisen die Risikomärkte eine relativ weiche Landung ein, während die Laufzeitmärkte das Rezessionsrisiko besser widerspiegeln.

Das schiere Schuldenvolumen von Staaten, Unternehmen und Privatpersonen bedeutet jedoch, dass die Zinssätze nicht mehr so stark steigen müssen wie in der Vergangenheit, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Wir sind daher der Meinung, dass der Zinsstraffungszyklus der Fed – d. h. die Anhebung der Zinssätze zur Abkühlung der Inflation – sich seinem Ende nähert, was sich positiv auf die Anleihenmärkte auswirkt.

Unter dem Strich bleiben hochwertige Anleihen unserer Meinung nach für Anleger attraktiv. Kurzfristige Anleihen bieten derzeit höhere Renditen, da sie enger an die Leitzinsen der Zentralbanken gekoppelt sind. Dieses Szenario ist für Anleger, die Erträge suchen und ein geringeres Durationsrisiko bevorzugen, von Vorteil, auch wenn es wahrscheinlich zu einem geringeren Kapitalzuwachs führen wird, sollten die Zinsen fallen. Der Spielraum für Kapitalgewinne ist bei Anleihen mit längeren Laufzeiten größer, wenn auch mit einem höheren Zinsrisiko.

Daher bevorzugen wir weiterhin Renditen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve, während wir die Duration selektiv erhöhen, um im Falle einer wirtschaftlichen Abschwächung die dringend benötigten defensiven Merkmale zu bieten.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Seit etlichen Jahren scheint für die Deutschen eine Form der Anlage beständig zu sein: Immobilien.

Doch die letzten Monate haben trotz der jüngsten positiven Meldungen gezeigt, dass „Betongold” deutlich weniger stabil ist, als viele Verbraucherinnen und Verbraucher annehmen. So sanken die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal laut dem Statistischen Bundesamt bundesweit im Schnitt um 6,87%. Auch Immobilienpreise schwanken, allerdings nicht täglich sichtbar. Das lässt sie krisenfester erscheinen, als sie sind. Raisin CIO und Finanzexperte Kim Fomm kennt sieben Gründe, weshalb ein ETF-Potfolio in den meisten Fällen die bessere Wahl für die langfristige Vorsorge ist.

  1. Diversifikation: ETFs ermöglichen eine breite Diversifikation, indem sie in ein Portfolio von tausenden Aktien (und/oder Anleihen) investieren. Wer eine vermietete Immobilie erwirbt, beschränkt sich auf eine Lage. Die Investition ist dann ein erhebliches Klumpenrisiko, denn das gesamte Kapital hängt an den Entwicklungen der örtlichen Preise, Einflüsse und an einem Mieter. Auch börsengelistete Immobilienunternehmen mit Immobilienbestand sind in vielen Indizes enthalten. ETF heißt also nicht gleich Verzicht auf die Anlageklasse Immobilien.
  1. Rendite und Kosten: Viele Vermieter rechnen sich die Rendite ihrer Immobilie schön. Wer bei 2,5 oder 3 % laufender Rendite kauft, dem bleiben nach Abzug von laufenden Kosten für Verwaltung und Instandhaltung und Mietausfallwagnis vielleicht noch 1,5–2 % übrig. 10-jährige Bundesanleihen werfen aktuell rund 2,5 % ab – ohne Risiko. Ein globales ETF-Portfolio, das zu gleichen Teilen in Anleihen und Aktien investiert, liegt bei einer erwarteten Rendite von rund 4,5 % – nach Kosten. Noch nicht berücksichtigt sind hier die immer weiter steigenden Erwerbsnebenkosten von aktuell 10–15 % des Kaufpreises. Bei einer Rendite von 1,5 % nach laufenden Kosten braucht der Anleger 10 Jahre, um nur den Verlust aus den Ankaufskosten auszugleichen.
  1. Liquidität: ETFs können jederzeit täglich gekauft und verkauft werden. Eine Immobilie zu veräußern, dauert länger und kann im aktuellen Umfeld auch kostspieliger werden.
  1. Geringere Kapitalanforderungen: Der Einstieg in den Immobilienmarkt erfordert in der Regel erhebliche Investitionen. In ETFs können Anleger schon mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz investieren. Der Anleger muss auch keinen Kredit aufnehmen, dessen Zinsen sich auch wieder deutlich verteuert haben. Im Beispiel von Punkt 2: bei 50 % Fremdfinanzierung zu einem Zins von 4 % p.a. ist nach allen Kosten nicht mal sicher, ob Anleger die Kreditrate bedienen können.
  1. Kaum Aufwand: Auswahl, Kauf, Instandhaltung und Vermietung einer Immobilie verursachen viel Arbeit. Eine Investition in ETFs erfordert bloß die einmalige Investition in das auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Portfolio beziehungsweise das Aufsetzen eines Sparplans.
  1. Geringeres Risiko von Schäden oder Verlusten: Immobilien können durch äußere Einflüsse wie Überschwemmungen, Feuer oder Vandalismus beschädigt werden. Ohne die richtige Versicherung können solche Ereignisse zu erheblichen Verlusten führen. Zwar unterliegen auch ETFs Schwankungen und können zeitweise an Wert verlieren. Bei einem langfristigen Investitionshorizont von 10–15 Jahren können Anlegerinnen und Anleger mit einer Rendite von 7 % Rendite pro Jahr bei einem Investment in ein weltweit gestreutes Aktien-ETF-Portfolio rechnen.
  1. Steuerliche Vorteile: Auf die Rendite von ETFs fällt beim Verkauf die Kapitalertragsteuer von 25 % (+Soli und eventuell KSt.) an. Für Mieterträge gilt der persönliche Einkommensteuersatz (+Soli und eventuell KSt.), gerade für Gutverdiener also ein erheblicher Unterschied.

WeltSparen-Finanzexperte und Raisin CIO Kim Felix Fomm: „Dass „Betongold” sich als Begriff etabliert hat, zeigt, dass die Deutschen ein besonderes und vielleicht etwas zu emotionales Verhältnis zu Immobilien als Investment haben. Leider ist die Sicherheit von Immobilien eine Scheinsicherheit. Gefallene Preise und steigende Kosten für Finanzierungen und Instandhaltung zeigen aktuell, dass die Rechnung für Immobilienanleger oft nicht aufgeht. Immobilien können im Durchschnitt auch nicht mit der Wertentwicklung von ETF-Portfolios mit Aktien und Anleihen mithalten. Attraktive Objekte und Konditionen erhalten am Immobilienmarkt vor allem hochvermögende und institutionelle Investoren, die ganze Miethäuser oder Pakete von Miethäusern kaufen können. Auch wer eine Immobilie selbst nutzen möchte und den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, sollte diese Entscheidung gut durchrechnen. Wegen hoher Zinsen und gleichzeitig hoher Einstandspreise lohnt sich leider auch das nur noch in den seltensten Fällen.”

Über Raisin

Raisin ist ein Wegbereiter für Open Banking für Spar- und Anlageprodukte. Das 2012 gegründete Fintech-Unternehmen hat durch seine Open-Banking-Infrastruktur den knapp 90 Billionen Euro großen Spar- und Einlagenmarkt der Europäischen Union, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten für Verbraucherinnen und Verbraucher erschlossen. Heute bedient Raisin mehr als eine Million Kundinnen und Kunden in diesen Märkten und bietet nicht nur Sparprodukte, sondern auch eine Vielzahl von Anlage- und Vorsorgeprodukten an. Das macht das Berliner Fintech zum führenden globalen Spar- und Anlagemarktplatz. Sparerinnen und Sparer erhalten eine größere Produktauswahl und mehr Entscheidungsfreiheit, Finanzdienstleister erstklassige Marktplatzlösungen für ihre eigenen Kundinnen und Kunden und Banken einen besseren Zugang zur Einlagenfinanzierung durch Kundeneinlagen. Raisin betreibt eigene B2C-Marktplätze – in Europa unter den Marken Raisin, WeltSparen und ZINSPILOT sowie in den USA unter der Marke SaveBetter. In Deutschland bietet das Unternehmen neben Sparprodukten auch ETF-basierte Anlage- und Vorsorgeprodukte sowie Investments in Private Equity und Krypto an. Raisin arbeitet mit über 400 Banken und Finanzdienstleistern aus mehr als 30 Ländern zusammen. Durch die Verwaltung von mittlerweile 38 Milliarden Euro in Spar- und Anlageprodukten hat Raisin weltweit über 850 Millionen Euro an Zinsen für seine Kundinnen und Kunden generiert. Raisin wird von renommierten internationalen Investoren wie btov Ventures, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Greycroft, Headline, Index Ventures, Kinnevik, Latitude Ventures, M&G, Orange Ventures, PayPal Ventures, Ribbit Capital, Thrive Capital, Top Tier Capital Partners, und Vitruvian Partners unterstützt. Das Unternehmen hat Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Madrid, Manchester und New York.

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Raisin GmbH, Immanuelkirchstr. 14a, 10405 Berlin, Tel: +49 30 770 191 291, www.weltsparen.de

Die Europäische Union (EU) hat ein Verbot von Payment for Order Flow (PFOF) beschlossen, das große Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der Neobroker haben wird.

Mario Lüddemann, Investment- und Trading-Experte, befürwortet das Verbot, da es seiner Meinung nach die Verbraucher schützen werde.

Die Europäische Union (EU) hat mit Wirkung zum 30. Juni 2026 ein Verbot von Payment for Order Flow (PFOF) beschlossen, das erhebliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der Neobroker und deren Handel haben wird. Dieser Schritt kommt als Reaktion auf Bedenken bezüglich der Transparenz und potenzieller Interessenkonflikte zwischen den Neobrokern und ihren Kunden.

Um zu verstehen, was Payment for Order Flow (PFOF) überhaupt bedeutet, lässt es sich einfach erklären: Es ist ein Konzept im Börsenhandel, bei dem Broker Zahlungen von Market Makern oder Handelsplattformen erhalten, wenn sie deren Kundenaufträge an sie weiterleiten. Anstatt die Orders direkt an Börsen zu schicken, geben Broker sie an Market Maker weiter, die dann die Orders im eigenen System ausführen. Als Gegenleistung für die Weiterleitung erhalten Broker Zahlungen basierend auf dem Handelsvolumen oder einer festen Gebühr pro Order. PFOF ermöglicht es einigen Brokern, kostenlose oder günstige Handelsdienstleistungen anzubieten.

Mario Lüddemann, angesehener Investment- und Trading-Experte, begrüßt die Entscheidung der EU und äußerte sich dazu wie folgt: “Das Verbot von Payment for Order Flow ist ein wichtiger Schritt, um die Interessen der Verbraucher zu schützen. Es ist bekannt, dass einige Neobroker ihre vermeintlich “kostenlosen” Sparpläne tatsächlich durch die Weitergabe von Kundenaufträgen gegen Provision finanzieren. Dies könnte zu einem potenziellen Interessenkonflikt führen, bei dem die Broker möglicherweise nicht immer das Beste für ihre Kunden im Sinn haben.”

Das Verbot von PFOF wird voraussichtlich eine neue Ära für die Finanzbranche einläuten, da es die Geschäftsmodelle der Neobroker auf den Prüfstand stellt. Diese Unternehmen haben in den letzten Jahren stark mit ihrer kostengünstigen und benutzerfreundlichen Gebührenstruktur geworben, die es auch kleinen Anlegern ermöglichte, in Aktien und ETFs zu investieren. Durch das Verbot könnten sich die Konditionen für diese Nutzer ändern, da die Broker nun alternative Möglichkeiten finden müssen, um ihre Dienstleistungen anzubieten.

Die EU erhofft sich von dieser Maßnahme eine erhöhte Transparenz im Aktienhandel. Ohne die Einnahmen aus Payment for Order Flow werden die Neobroker möglicherweise gezwungen sein, ihre Gebührenstruktur zu überarbeiten und auch Gebühren für Sparpläne einzuführen, die bisher kostenlos waren.

Lüddemann empfiehlt daher jedem Anleger, sich über die kommenden Veränderungen bei ihren Neobrokern zu informieren und gegebenenfalls ihre Anlagestrategie anzupassen. Außerdem sollten die Gebührenstrukturen und die Qualität der angebotenen Dienstleistungen genau geprüft werden, um die bestmögliche Entscheidung für die individuellen Bedürfnisse zu treffen.

Die Entscheidung der EU zeigt, dass der Finanzmarkt stetigem Wandel unterliegt und regulatorische Maßnahmen ergriffen werden, um die Interessen der Anleger zu schützen. Wie sich die Branche an die neuen Richtlinien anpassen wird und welche langfristigen Auswirkungen dies auf den Aktienhandel und die Anlagepraktiken haben wird, bleibt abzuwarten.

Über Mario Lüddemann

1996 startete Mario Lüddemann als privater Börsenhändler im deutschen Aktienmarkt mit 5.000 DM Startkapital und erreichte bereits 2001 eine Million Gewinn als Daytrader an den deutschen Finanzmärkten. Seit 1996 setzte der Börsen-Profi über 64.000 Trades mit einem Handelsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro um. Heute ist Mario Lüddemann finanziell unabhängig und selbstständig tätig als Portfoliomanager, Finanzanalyst sowie Buchautor und hochschulzertifizierter Managementtrainer. Er ist einer der bekanntesten Trading- und Investment-Experten in Deutschland.

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Mario Lüddemann, Lüddemann Investments GmbH, Chromstr. 86-88, 33415 Verl, Tel: +49(0)5246 9366646, www.mariolueddemann.com

Gareth Jandrell, Fondsmanager im Anleiheteam von M&G (Foto anbei), kommentiert die EZB-Entscheidung:

„Christine Lagarde hat auf der gestrigen EZB-Pressekonferenz deutliche Signale ausgesendet, die auf eine Änderung der aktuellen Geldpolitik deuten.

Der jetzige, einstimmig beschlossene Zinsschritt um 25 Basispunkte war zwar keine Überraschung. Für die Zukunft stehen weitere Zinserhöhungen allerdings infrage. Ausschlaggebend für den veränderten Tonfall der EZB sind die zunehmenden Anzeichen dafür, dass die geldpolitische Transmission begonnen hat zu wirken. Der europäische Wirtschaftsmotor kühlt sich allmählich ab. Nach aktueller Datenlage sinken die Investitionen vor allem im Wohnungsbau. Außerdem ist die Nachfrage nach Krediten nicht nur stark rückläufig, sondern inzwischen sogar auf einem Rekordtief – und zwar sowohl bei den Unternehmen als auch bei den privaten Haushalten. Das verarbeitende Gewerbe in Europa erscheint in einem sehr schwachen Zustand, und Umfragen deuten auf einen sich beschleunigenden Rückgang hin.

Auf der anderen Seite ist die Inflation insgesamt immer noch zu hoch. Das gilt vor allem für den Dienstleistungssektor mit seiner nach wie vor hohen Nachfrage nach Arbeitskräften. Diese Zweigleisigkeit der Wirtschaft zwischen Dienstleistungen und der Industrie bringt die EZB in eine Zwickmühle. Aus diesem Grund betont Christine Lagarde die Abhängigkeit ihrer Entscheidungen von der Entwicklung der Datenlage. Damit behält sie alle Optionen in der Hand.

Die gestrige Sitzung wird wohl als derjenige Moment in Erinnerung bleiben, an dem die EZB ihren Autopiloten für Zinserhöhungen abgeschaltet hat. Nun sind wieder die Notenbanker selbst gefragt. Wir bewegen uns auf den Höchststand der Zinssätze in der Eurozone zu. Da die Inflation jedoch noch weit vom 2 %-Ziel der EZB entfernt ist, ist dies keineswegs ein Signal, dass die Zinsen bald wieder sinken werden. Kreditnehmer sollten sich nicht zu früh freuen.“

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M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

Kein Staatsfonds in privater Altersvorsorge

Der deutsche Fondsverband BVI begrüßt den Bericht der Fokusgruppe der Bundesregierung zur Reform der privaten Altersvorsorge. Thomas Richter, BVI-Hauptgeschäftsführer, sagt dazu: „Der Bericht zeigt den Paradigmenwechsel in der privaten Altersvorsorge.” Künftig sollen private Altersvorsorgeprodukte auf Garantien und Verrentung verzichten und die Auszahlphase flexibel gestalten können. Ohne Garantiezwang kann das Aktiensparen ausgeweitet werden. Gerade Aktienfondssparpläne sind bei langen Anlagezeiträumen renditestark.

Zusätzlich zu den bestehenden Produkten sollen Fonds in einem förderfähigen Altersvorsorgedepot zugelassen werden. Der BVI unterstützt die Empfehlung der Fokusgruppe, den Verzicht auf die Beitragsgarantie auch auf den Bestand der Riesterverträge anzuwenden.

Darüber hinaus stellt der Bericht klar, die Idee eines Staatsfonds in der privaten Altersvorsorge nicht weiter zu verfolgen. Thomas Richter: „Das ist ein wichtiges Signal. Denn in der sozialen Marktwirtschaft setzt der Staat die Regeln und ist Schiedsrichter. Sobald der Schiedsrichter selbst mitspielt, ist der Wettbewerb verzerrt und nicht marktwirtschaftlich. Das verhindert Produktvielfalt und fairen Wettbewerb.”

Der Gesetzgeber sollte die von der Fokusgruppe empfohlenen Eckpunkte umgehend in das Parlament einbringen, damit es eine zukunftsfähige Altersvorsorge auf den Weg bringen kann. „Eine weitere Legislaturperiode ohne Reform der privaten Altersvorsorge kann sich Deutschland nicht leisten”, sagt Richter.

Zum Hintergrund:

Die Bundesregierung hat Angang 2023 die Fokusgruppe eingesetzt, um die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Prüfaufträge zur Reform der privaten Altersvorsorge durchzuführen. Sie sollte zum einen die Möglichkeit eines öffentlich verantworteten Fonds prüfen, der Altersvorsorgesparern ein kostengünstiges und effektives Angebot mit Abwahlmöglichkeit unterbreitet (Prüfauftrag 1), und zum anderen die gesetzliche Anerkennung privater Produkte, die eine höhere Rendite als Riesterverträge ermöglichen (Prüfauftrag 2). Der BVI ist Mitglied der Fokusgruppe. Unter dem Vorsitz des Bundesministeriums der Finanzen sind ebenfalls die Ministerien für Wirtschaft sowie Arbeit und Soziales beteiligt. Zusätzlich diskutieren Vertreter aus ausgewählten Sozial- und Branchenverbänden sowie der Wissenschaft und Verbraucherschutzorganisationen mit. Die Deutsche Bundesbank, die BaFin und die Deutsche Rentenversicherung begleiten als Beobachter den Prozess.

Verantwortlich für den Inhalt:

BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

FERI Trust wird in FERI AG umfirmiert

Gemeinsames Management Committee für FERI-Gruppe und einzelne Geschäftsbereiche

Marcus Brunner wird neuer Vorstand und Chief Operating Officer der FERI AG

Das Bad Homburger Multi Asset-Investmenthaus FERI treibt die Fokussierung auf die Marke voran und passt infolgedessen seine Organisationsstruktur an: Die FERI Trust GmbH wurde in FERI AG umbenannt. Sie bildet gemeinsam mit den beiden Auslandsgesellschaften in Luxembourg sowie in der Schweiz den Kern der FERI-Gruppe. „Mit diesem Schritt möchten wir unser Unternehmen noch effizienter aufstellen und für die Zukunft positionieren“, sagt Marcel Renné, Vorsitzender des Vorstands der FERI AG. Ziel sei es, die DNA von FERI als Multi Asset-Investmenthaus nach innen und nach außen noch stärker in den Vordergrund zu stellen.

Die Leitung der FERI in der neuen Struktur wird über das Management Committee umgesetzt. Diesem Gremium gehören neben den Vorständen auch die Bereichsvorstände für die einzelnen Kundensegmente und Geschäftsfelder sowie Vertreter der Auslandsgesellschaften an.

Mitglied im Vorstand der FERI AG ist seit 1. Juli Marcus Brunner, der bereits seit 2016 als Head of Finance und Geschäftsführer für FERI tätig war. „Wir freuen uns sehr, dass Marcus Brunner das Vorstandsteam als Chief Operating Officer ergänzt und die Verantwortung für die wichtigen Bereiche Finance & Operations übernimmt“, sagt Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorsitzender des Aufsichtsrats der FERI AG und des Vorstands des MLP-Konzerns. Bis zu seinem Eintritt bei FERI war Marcus Brunner mehr als zehn Jahre Leiter Konzernrevision bei MLP. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der TH Nürnberg und absolvierte berufsbegleitend einen MBA an der Mannheim Business School und der ESSEC Business School in Paris.

Weitere Vorstandsmitglieder der FERI AG sind Dr. Marcel V. Lähn (CIO) sowie Marcel Renné als CEO. Dr. Heinz-Werner Rapp leitet als Gründer weiterhin das FERI Cognitive Finance Institute.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private Vermögensverwaltung

Investment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office Dienstleistungen

Investment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 54 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Die Inflation hat bei einigen Anlegern und Konsumenten während der vergangenen rund eineinhalb Jahre für die eine oder andere unruhige Nacht gesorgt.

Jetzt sieht es danach aus, als würde sich die Lage ein wenig entspannen: In den USA stiegen die Verbraucherpreise im Juni nur noch um 3,0 Prozent, auch in Spanien kann man angesichts einer Teuerung von 1,6 Prozent im Juni schon gar nicht mehr von Inflation sprechen. Doch ist das Inflations-Gespenst damit endgültig vertrieben?

Aktuelle Markteinschätzung von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group

Vieles deutet darauf hin, als würden die anhaltend hohen Energiepreise sowie die allgemeine Knappheit – gepaart mit der allgegenwärtigen Verunsicherung – auch weiter dafür sorgen, dass die Inflation gekommen ist, um zu bleiben. Zwar dürfte die Teuerung nicht mehr zweistellig werden, doch ist es auch unrealistisch, dass die Inflation wie in Spanien auf ein Niveau unterhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank (EZB) fällt.

Vor allem energieintensive Industrieprodukte dürften in den kommenden Monaten weiter teuer bleiben – Energiepreise haben sich zwar auf einem moderaten Niveau stabilisiert, setzen jedoch bereits wieder zum Sprung an. Volkswirte glauben etwa, dass der Preiskampf bei LNG-Gas, der im vergangenen Jahr dank der Zurückhaltung Chinas weniger stark ausgeprägt war, im kommenden Winter einen deutlicheren Effekt zeigt. Hinzu kommt, dass die energieintensive Industrie dringend in klimaneutrale Verfahren investieren muss, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben – für sinkende Preise spricht das nicht.

Zinskonten sind für Anleger keine Option

Darüber hinaus kommen milliardenschwere Investitionen in Infrastruktur, wie Leitungsnetze für Strom und Wasserstoff oder Ladesäulen – vom ohnehin seit Jahren bestehenden Investitionsstau bei Straßen und Co. ganz zu schweigen. Die Inflation dürfte angesichts dieser Gemengelage noch für weitere Quartale ein Thema bleiben. Das sehen auch Unternehmer so. Im Rahmen einer Umfrage des German Business Panel (GBP) der Universität Mannheim, rechnen Entscheider in Unternehmen auch 2024 noch mit hohen Teuerungsraten und verweisen neben gestiegenen Material- und Energiekosten auch auf hohe Tarifabschlüsse.

Doch nicht nur die Teuerungsrate dürfte auf hohem Niveau verharren, sondern untern anderem aufgrund weiter steigender Zinsen, einer schwächelnden Wirtschaft und geopolitischer Risiken auch die Verunsicherung über den weiteren Verlauf an den Kapitalmärkten. Diversifikation ist und bleibt daher das Gebot der Stunde – und da gehört nun auch mal Gold zu. Ein Notgroschen in Form von Edelmetallen kann sich angesichts der zahlreichen Unruheherde nur auszahlen.

Zwar argumentieren Gold-Skeptiker angesichts der Teuerung immer wieder, dass das Edelmetall in Zeiten hoher Inflation keine Erträge generiere, doch gilt das heute auch für Fest- und Tagesgeld: Real – also nach Abzug der Inflation – erwirtschaftet auch das spektakulärste Lockvogel-Angebot für Tagesgeld keine Rendite.

Was Anleger von den Notenbanken lernen können

Hohe Inflationsraten und ein unsicherer Ausblick für das Wirtschaftswachstum sind Anzeichen von Nervosität. Dieser Nervosität sollten Investoren nicht mit festen Zinsen, sondern mit einer Ersatzwährung begegnen, die im Krisenfall an Attraktivität gewinnt. Auch Zentralbanken – also die Hüter von US-Dollar, Euro und Co. – haben in den vergangenen Quartalen kräftig in Gold investiert. Wie das World Gold Council (WGC) in einer Langfrist-Studie zeigt, hat die Bedeutung von Notenbanken auf dem Goldmarkt seit 2020 deutlich zugenommen.

Private Investoren können sich daran ein Beispiel nehmen. Das Edelmetall sollten Anleger dabei aber nicht als Heilsbringer und kurzfristiges Investment sehen. Vielmehr ist es in unsicheren Zeiten ein Stabilitätsanker, der das Zeug dazu hat, ein Portfolio krisenfest zu machen. In unsicheren Zeiten ist das die Voraussetzung für eine stete Vermögensentwicklung und einen ruhigen Schlaf – auch wenn das Inflations-Gespenst noch länger sein Unwesen treiben dürfte.

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Ophirum GmbH, Friedensstr. 6-10, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 21 999 744, www.ophirum.de

Der jüngste Bericht des World Gold Council zu den Goldnachfrage-Trends zeigt, dass Gold in der ersten Jahreshälfte von Rekordkäufen der Zentralbanken profitierte und durch gesunde Anlagemärkte und eine stabile Schmucknachfrage unterstützt wurde.

Die Goldnachfrage (ohne OTC) sank im zweiten Quartal um 2 % gegenüber dem Vorjahr auf 921 Tonnen (t), obwohl die Gesamtnachfrage (einschließlich OTC) um 7 % im Vorjahresvergleich stieg, was auf einen soliden globalen Goldmarkt hindeutet.

Im zweiten Quartal ging die Nachfrage der Zentralbanken im Vergleich zum Vorjahr auf 103 Tonnen zurück, was in erster Linie auf die Nettoverkäufe in der Türkei aufgrund der landesspezifischen politischen und wirtschaftlichen Umstände zurückzuführen ist. Allerdings haben die Zentralbanken im ersten Halbjahr eine Rekordmenge von 387 Tonnen gekauft. Die vierteljährliche Nachfrage entspricht dem längerfristigen positiven Trend, was darauf hindeutet, dass die Käufe des öffentlichen Sektors das ganze Jahr über stark bleiben dürften.

In Bezug auf Goldanlagen stieg die Nachfrage nach Barren und Münzen, bedingt durch das Wachstum in wichtigen Märkten wie den USA und der Türkei, im zweiten Quartal um 6 % gegenüber dem Vorjahr auf 277 Tonnen und im ersten Halbjahr auf insgesamt 582 Tonnen. Die Abflüsse bei börsengehandelten Goldfonds lagen mit 21 Tonnen im zweiten Quartal deutlich unter den 47 Tonnen im gleichen Quartal 2022, sodass sich die Nettoabflüsse im ersten Halbjahr auf 50 Tonnen beliefen.

Der Schmuckkonsum blieb angesichts der hohen Preise stabil und verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg von 3 % im Vorjahresvergleich sowie im ersten Halbjahr einen Gesamtbetrag von 951 Tonnen. Ein Wiederaufschwung der chinesischen Nachfrage und eine bemerkenswert starke Nachfrage in der Türkei stützten den Verbrauch im zweiten Quartal.

Das gesamte Goldangebot lag letztendlich im zweiten Quartal mit 1.255 Tonnen um 7 % höher als im Vorjahr, wobei die Minenproduktion im ersten Halbjahr mit 1.781 Tonnen Schätzungen zufolge einen Rekord erreichte.

Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council, kommentiert hierzu:

„Die Rekordnachfrage der Zentralbanken hat den Goldmarkt im letzten Jahr dominiert, und trotz einer Verlangsamung im zweiten Quartal unterstreicht dieser Trend die Bedeutung von Gold als sicherer Hafen inmitten anhaltender geopolitischer Spannungen und schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen auf der ganzen Welt.“

„Mit Blick auf die zweite Hälfte des Jahres 2023 könnte ein wirtschaftlicher Abschwung dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleihen und seinen Status als sichere Anlage weiter stärken. In diesem Szenario würde Gold durch die Nachfrage von Anlegern und Zentralbanken gestützt, was dazu beitragen würde, eine etwaige Schwäche der Schmuck- und Technologienachfrage, ausgelöst durch eine Einschränkung der Verbraucherausgaben, auszugleichen.“

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World Gold Council – Hauptsitz 7. Stock, 15 Fetter Lane, London EC4A 1BW, Vereinigtes Königreich , Tel: +44 20 7826 4700, www.gold.org