Weltweit drücken nachlassendes Wirtschaftswachstum und steigende Finanzierungskosten auf Unternehmensgewinne und Aktienkurse.

Doch es gibt auch Lichtblicke: „Tech-Werte in den USA könnten von einer Zinswende profitieren, Japan steht derzeit gut da und auf Branchenebene sollten defensive Geschäftsmodelle das Kursrisiko für den Anleger begrenzen“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Aktienanlegern sendet die Konjunktur seit einiger Zeit Warnsignale. Europa rutscht immer weiter in Richtung einer Rezession. Insbesondere die deutsche Wirtschaft ist beträchtlichen Risiken ausgesetzt. Das Wachstum in den USA dagegen konnte sich zuletzt noch gut halten. Das lag insbesondere an der expansiven Fiskalpolitik, die allerdings nicht weiter fortgesetzt werden dürfte. „Wir erwarten, dass die sich verschlechternden ökonomischen Daten nach und nach auch den Aktienmärkten zu schaffen machen werden“, sagt Gerlinger.

Zuletzt lief der US-Aktienmarkt besser als sein europäisches Pendant und der Kursanstieg wurde von einer größeren Marktbreite getragen. „Diese Entwicklung steht jedoch im Widerspruch zu den schwächeren Makrodaten, die eher auf eine Rezession hindeuten“, erklärt Gerlinger. Außerdem senken höhere Finanzierungskosten und eine geringere Preissetzungsmacht immer häufiger die Margen der Unternehmen. „Es bedarf möglicherweise nur eines Funkens, um die Stimmung umschlagen zu lassen“, sagt Gerlinger.

Am europäischen Aktienmarkt stehen die immer noch positiven Gewinnerwartungen im Widerspruch zur schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage und der erwarteten Rezession. Die wirtschaftliche Schwäche Chinas, die Exportabhängigkeit und die sehr zyklische Industrie wirken sich ebenfalls negativ aus. „Europäische Aktien bleiben daher günstiger bewertet als US-Aktien und handeln unter dem historischen Durchschnitt“, so Gerlinger.

Auch die gestiegenen Zinsen belasten die Gewinne und durch die zunehmende Attraktivität der Rentenpapiere schmilzt der Renditevorsprung der Aktien dahin. „Andererseits spricht eine mögliche Zinswende für Growth-Titel und hier insbesondere für Technologietitel, die nach wie vor vom KI-Hype profitieren und mehrheitlich in den USA angesiedelt sind“, sagt Gerlinger.

Als Konsequenz wird bei Moventum auf Länderebene der US-Aktienmarkt neutral gewichtet. Europa wird leicht untergewichtet, ebenso wie die Emerging Markets, was vor allem den ökonomischen Problemen in China geschuldet ist. Langfristig bleiben die Emerging Markets interessant. Der leichte Abbau in Europa und in den Schwellenländern wird in Japan investiert, wo Moventum nun stärker übergewichtet ist. „Japan scheint der ‚stille Gewinner‘ in dieser Situation zu sein“, begründet Gerlinger die Entscheidung. Der schwache Yen stütze den Export und damit die Gewinne der Exportunternehmen. Der Aktienmarkt profitiere zudem von einer starken Binnenwirtschaft. „Und ein Wiedererstarken des Yen hätte darüber hinaus für den Euro-Anleger sehr positive Auswirkungen“, so Gerlinger.

Auf Stilebene wird der Schwerpunkt weiterhin auf Technologie beziehungsweise Quality Growth und auch Value gesetzt. „Wir erhöhen die Gewichtung von Technologie, das weiter von der KI-Fantasie profitieren sollte“, so Gerlinger. Zudem könne die Branche von der Aussicht auf fallende Zinsen beflügelt werden. „Hinderlich sind allerdings die zum Teil sehr ambitionierten Bewertungen.“ Interessant sind daneben defensive Werte aus dem Healthcare-Bereich, die auch in konjunkturell schwierigen Zeiten ein stabiles Wachstumspotenzial bieten. „Allerdings war die Performance seit Jahresbeginn ernüchternd“, schränkt Gerlinger ein. Bei Value setzt Moventum auf Fonds, die sektorentechnisch breit gestreut und eher defensiv aufgestellt sind.

Verantwortlich für den Inhalt:

Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Bei der Aktualisierung der Scope-Fondsratings im September sind die Herabstufungen in der Überzahl. Auch der größte Aktienfonds aus Deutschland ist unter den Absteigern.

Janus Henderson Pan European erhält Spitzenrating

Der Janus Henderson Pan European erhält nach eineinhalb Jahren mit (B)-Rating nun per Ende August das Spitzenrating (A). Zum Aufstieg hat insbesondere die Performanceverbesserung in den vergangenen Monaten beigetragen. Der Europa-Aktienfonds existiert seit 2005 und wird von John Bennett, Tom O’Hara und Tom Lemaigre verwaltet. Er verfolgt einen fokussierten, aktiven Ansatz. Im Portfolio sind derzeit 48 Titel, wobei Novo Nordisk mit 4,6%, UPM-Kymmene mit 4,3% und LVMH mit 3,8% die größten Positionen bilden. Mit einer Wertentwicklung von 7,5% p.a. über fünf Jahre und 11,0% über drei Jahre liegt der Fonds deutlich vor dem Durchschnitt der Peergroup „Aktien Europa“ mit 4,3% und 8,0% p.a. Die Risikokennzahlen fallen gemischt aus, jedoch insgesamt leicht niedriger als die der Vergleichsgruppe.

Harris Associates U.S. Value Equity Fund mit Top-Rating

In der Peergroup „Aktien Nordamerika“ konnte sich per Ende August mit dem Harris Associates U.S. Value Equity Fund ein wertorientierter Ansatz durchsetzen. Der Fonds orientiert sich nicht an einer Benchmark. Das höchste Gewicht im Portfolio haben Alphabet mit 4,9%, ConocoPhillips mit 3,3% und KKR mit 3,1%. Außer Alphabet ist derzeit keine andere FAANG-Aktie in den Top-10 vertreten, was den Fonds von vielen Mitbewerbern abhebt, aber aufgrund der insgesamt höheren Bewertungen dieser Titel typisch für Value-Strategien ist. Mit 37% hat der Finanzsektor mit Abstand den größten Anteil im Fonds, gefolgt von Kommunikation mit 17% und zyklischen Konsumgütern mit 9%. Über fünf und drei Jahre fällt die Wertentwicklung mit 11,7% und 18,0% p.a. deutlich besser aus als der Peergroup-Durchschnitt mit 9,8% und 11,4% p.a. Dafür mussten Anleger jedoch mit höheren Risikokennzahlen leben. So lagen beispielsweise über fünf Jahre Volatilität und maximaler Verlust des Fonds mit 21,0% und -25,4% deutlich über der Peergroup mit 17,1% und -20,0%.

DWS Top Dividende wieder mit unterdurchschnittlichem Rating

Für den DWS Top Dividende ging es nach einer kurzen Zwischenerholung mit (C)-Rating wieder abwärts. Aktuell trägt er nur mehr das unterdurchschnittliche Rating (D). Insbesondere die Performanceschwäche ab Anfang 2023 machte dem knapp 20 Mrd. Euro großen Fondsschwergewicht zu schaffen. Die Erholung der Big-Tech-Titel seit Jahresanfang ging fast spurlos am Fonds vorüber, der mit 2,9% absolutem Portfolio-Gewicht kaum im Technologiesektor investiert ist. Die größten Sektoren im Portfolio sind aktuell Finanzen mit 15,4%, Gesundheit mit 14,8% und Energie mit 13,2%. Über fünf und drei Jahre bleibt der Fonds mit 4,7% und 7,5% hinter der Peergroup „Aktien Welt“ mit 5,4% und 9,7% zurück. Dafür fallen die Risikokennzahlen im Fonds, der generell Aktien mit defensiven Eigenschaften bevorzugt, besser aus. So lagen sowohl Volatilität als auch maximaler Verlust des Fonds über fünf Jahre mit 11,6% und -17,0% unter dem Peergroup-Durchschnitt von 13,7% und -20,4%.

Top- und Flop-Peergroups im vergangenen Monat

Auf einen starken Juli folgte ein schwacher August: Nur 17 der 50 Fonds-Peergroups konnten positive Erträge erzielen, darunter viele Rentenfonds, während die Aktienfonds durch die Bank im Minus notierten. Die besten Peergroups waren wieder einmal von der Währung US-Dollar geprägt: Geldmarktfonds in USD legten auf Monatsbasis um 1,8% zu. Auf den nächsten Plätzen folgten USD- und globale Hochzinsanleihen mit 1,5% bzw. 1,2%. Die Verliererseite wurde erneut von den Peergroups Aktien China mit -7,1% auf Monatsbasis und Aktien China A-Shares mit -6,5% angeführt, gefolgt von asiatischen Aktien-Peergroups und Themenfonds mit -4,4%.

Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen.  https://www.scopegroup.com/dam/jcr:e424459a-98d4-4df7-beee-e548f447169b/Scope%20Fondsrating-Update%202023%20September.pdf

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Nach nur einem Jahr ist das erste mit unserer Technologie arbeitende Rohstoffinvestment-Produkt für eine der begehrtesten und bedeutendsten Branchenauszeichnungen nominiert.

Die digitale Mittelverwendungskontrolle bringt Transparenz und Sicherheit in den Bereich der Sachwertinvestments. Somit ist die Nominierung dieses Pilotproduktes für die Financial Advisors Awards 2023 durch das bekannte Finanzmagazin Cash. Media Group ein kleiner Schritt für uns aber ein großer für alle Sachwertinvestoren, Vermittler und Produktinitiatoren.

Verantwortlich für den Inhalt:

Noble BC GmbH, Gneisenaustraße 83, 10961 Berlin,Tel: +49 30 20898486-0, www.noble-bc.de

Wie das statistische Bundesamt mitteilt, lagen die Verbraucherpreise im August durchschnittlich 6,1% höher als ein Jahr zuvor.

Im Juli war die Inflationsrate auf 6,2% gefallen, nachdem sie im Juni auf 6,4% gestiegen war. Anders als insgesamt erwartet, ist die Inflationsrate in der Eurozone im August nicht gesunken, sondern verbleibt bei 5,3%. Auch die Kernrate – somit ohne Energie und Lebensmittel – bleibt hartnäckig hoch und sinkt lediglich auf 5,3% nach 5,5% im Vormonat.

Die starke Teuerung schlägt negativ auf die Konjunktur. «Die Inflation ist bereits zweistellig bei Handwerkerleistungen, bei Pauschalreisen oder auch bei den Kosten von Pflegeheimen», wie die Ökonomen des ZEW in Mannheim berichten. «Das bedeutet, dass der Kaufkraftschwund für die meisten Menschen real spürbar ist und stark ins Auge sticht.» Dieser Zustand führe zu einer anhaltenden Verunsicherung und nähre die Sorge um Wohlstandsverluste. «Eine solche Entwicklung spricht dagegen, dass der private Konsum in absehbarer Zeit wieder eine Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung werden könnte», warnt das ZEW. Europas größte Volkswirtschaft ist zuletzt drei Quartale in Folge nicht gewachsen und dürfte im Gesamtjahr 2023 leicht schrumpfen. Das bedeutet: Dass eine Entwarnung längst noch nicht angebracht ist da die Daten einen Zinsschritt auf der kommenden EZB-Sitzung nahelegen.

BELASTUNGSFAKTOREN AN DEN FINANZMÄRKTEN UNVERÄNDERT

In unserem letzten Block – am 1. August 2023 – sind wir explizit auf die Ursachen von Drawdowns eingegangen. Heute möchten wir Ihnen in einer kurzen Übersicht den universellen Charakter von Algorithmen von Handelsstrategien aufzeigen.

Generell müssen vier Eigenschaften eines Algorithmus zwingend erfüllt werden: Determiniertheit, Determinismus, Finitheit, Effektivität. Nach Aktivierung der Algorithmen im Handel, führen diese nicht nur die programmierten Orders automatisiert aus. Sie sammeln zusätzlich unentwegt Daten und passen sich in gewisser Weise Veränderungen des Marktgeschehens an. Über bestimmte Zeitabschnitte funktionieren diese Algorithmen ohne jede Beanstandung, sind robust und erfüllen ihre Aufgabe im besten Sinne. Wenn sich das Marktgeschehen jedoch in fundamentaler Weise verändert – wie wir das gerade erleben:

  • Verwerfungen an den Märkten durch Krieg
  • ausufernde Inflation
  • internationale Länder in finanzieller Bedrängnis
  • Irritationen durch Aussagen der Notenbanken
  • und die Welt sprichwörtlich aus dem Gleichgewicht kommt,

dann müssen die angewandten Algorithmen analysiert werden um Aussagen über ihr undifferenziertes Verhalten zu gewinnen. Das war schon einige Male in unserer langjährigen Geschichte notwendig, da sich die Märkte erwartungsgemäß von Zeit zu Zeit signifikant verändern.

Das Ergebnis sind ausgewählte Kennzahlen, auch Performancemaße genannt. Durch die Optimierung wird eine konkrete Ausprägung von Entscheidungsvariablen festgelegt, die eine stetige Zielfunktion minimiert oder maximiert. Hierbei wurde die Performance mit ausgewählten Algorithmen verglichen. Als Performancemaß wurde eine Renditekennzahl verwendet. Die Analyse zeigte, dass durch das stark veränderte Marktgeschehen, unsere Zielfunktionen im Handel nicht mehr erreicht wurden. Die logische Folge: Wir haben unsere Algorithmen mathematisch sowie quantitativ neu programmiert, neue Handels- und Richtungssignale vorgegeben. Die aufwendigen Tests, im Bereich Risk- und Moneymanagement, wie Robustheit und Rendite, wurden zur vollsten Zufriedenheit absolviert. Es ist absolut verständlich, dass bei einer schleppenden Drawdown-Phase wie wir sie gerade durchleben – August Minus 0,87% – uns Fragen gestellt werden, wann diese denn ihr Ende nimmt. Hier geben wir eine eindeutige Antwort: Durch die Neugestaltung und Aktivierung unserer überarbeiteten Expert Advisors (EAs) und der quantitativen Handelssysteme – die in Sekundenbruchteilen mit Markbewegungen korrespondieren und in der Lage sind, multidimensional, auch in angespannten und kritischen Marktsituationen miteinander in Beziehung zu setzen –, sehen wir mit Zuversicht in die kommenden Monate, mehr noch, mit der unumschränkten Überzeugung, das laufende Jahr mit einem ansehnlichen Gewinn im Portfolio abzuschließen.

Unser Ziel: In alter Tradition im fünf Jahresschnitt, eine zweistellige Performance zu erwirtschaften.

Verantwortlich für den Inhalt:

WINBRIDGE Asset Management GmbH, Sendlinger Straße 47, 80331 München, Tel: +49 (0)89 72 66 99 5-0, www.winbridge.de

Geldanlage-Optimismus im Osten geringer als im Westen

Die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern sehen das Umfeld für aktienbasierte Geldanlagen weniger positiv als die in den westdeutschen Bundesländern. Dies zeigt der halbjährlich ermittelte deutsche Geldanlage-Index DIVAX-GA, der rund 2.000 Bürgerinnen und Bürger nach ihren Einschätzungen zur aktuellen Situation sowie zu den zukünftigen Erwartungen im Rahmen der aktienbasierten Geldanlage befragt.

Stimmung generell positiv, im Osten aber weniger stark ausgeprägt

Der Index (Werte zwischen -100 bis +100) lag im Sommer 2023 bundesweit bei 29,5, in den westdeutschen Bundesländern bei 31,1 und in den ostdeutschen bei 22,4. Noch vor drei Jahren, also bei Erstauflage des Index, lagen die Werte bei 24,9, bei 26,1 und bei 19,6. Dazu Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA: „Von Pessimismus zeugen die Zahlen keineswegs. Der Index erzielt durchgängig einen ordentlichen zweistelligen Wert. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass ein Interesse an Aktien in breiten Bevölkerungskreisen besteht. Dass das Stimmungsbild im Osten etwas weniger positiv ist, hat sicher auch etwas mit den generellen Lebensumständen zu tun. Denn die Vermögensbildung und der Wohlstand sind in Ost und West längst nicht auf dem selben Niveau. Beachtlich ist in jedem Falle, dass sich das Stimmungsbild auch im Osten in nur drei Jahren signifikant verbessert hat“.

Weniger Risikoaversion im Osten

Dass auch im Osten eine ausgeprägte Aktienkultur existiert, zeigt die Bewertung von Attraktivität und möglichen Risiken aus einer solchen Geldanlage. So bewerten aktuell 27,7% der Menschen in den neuen Bundsländern Aktien und Aktienfonds mit Blick auf das aktuelle Marktumfeld vor Gold, Immobilien und Zinsprodukten als attraktivste Geldanlage. In den alten Bundesländern sind es nur 26,4%. 32,3% der Menschen in den östlichen Ländern trauen sich dabei zu, die Aktien selbst auszuwählen. In den westlichen sagen dies 29,7%. Fragt man nach den Gründen, die gegen eine Anlage in Aktien sprechen, nennen in den neuen Bundesländern 26,4% die Risiken und mögliche Kursschwankungen. In den alten Bundesländern liegt der Wert bei 29,3%.

Dazu Heuser: „Wer glaubt, die Ostdeutschen seien weniger aufgeklärt, wenn es um die Geldanlage geht, täuscht sich auf ganzer Linie. Tendenziell haben dort mehr Menschen verstanden, dass gerade bei langfristigem Vermögensaufbau die Risiken von Aktien mehr in den Hintergrund und die Renditechancen in den Vordergrund treten.“

Verfügbare Einkommen sind entscheidend

Geht es um den Hauptgrund, der die Menschen von Aktieninvestments abhält, sind die Unterschiede eklatant: 47,4 Prozent der Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern geben an, dass sie dafür zu wenig Geld hätten – 6,1 Prozentpunkte mehr als im Westen. Für Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, einer der Trägerverbände des DIVA, keine Überraschung: „Die Ergebnisse decken sich vollumfänglich mit der Beratungspraxis der Mitglieder unseres Verbandes. Im Osten sind die Einkommen niedriger, es gibt kaum Erbschaften und die meisten Menschen hatten bisher wenig Gelegenheit, nennenswertes Vermögen zu bilden. Hinzu kommt die allenthalben zu spürende Inflation, die natürlich Menschen mit niedrigeren Einkommen und ohne Vermögen mit voller Wucht trifft.“

Vorschläge der Fokusgruppe private Altersvorsorge sind weiterführend

Es stellt sich die Frage, mit welchen Maßnahmen die Politik gegensteuern könnte, um auch mehr Menschen in den ostdeutschen Bundesländern Vermögensbildung und höheren Wohlstand zu ermöglichen. „Es ist rundum zu begrüßen, dass die EZB mit Nachdruck die Inflation bekämpft, die das Hauptproblem ist. Die Politik sollte dies mit Verschuldungsdisziplin und dem Rückbau von Subventionen positiv flankieren. Das alles kann zwar eine gewisse Zeit lang für die Wirtschaft schmerzlich sein, ist aber weitaus sinnvoller, als die Inflation laufen zu lassen. Dies gilt umso mehr, als dass bislang der Konjunktureinbruch noch nicht zu hoher Arbeitlosigkeit geführt hat“, analysiert Heuser.

Wirth ergänzt: „Wir setzen sehr auf eine zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse der Fokusgruppe private Altersvorsorge der Bundesregierung. Deren Vorschläge für eine stärkere staatliche Förderung der aktienbasierten Altersvorsorge mit zusätzlichen Fördermitteln für Menschen mit niedrigen Einkommen sind genau das, was in den ostdeutschen Bundesländern helfen würde. Denn die Menschen dort wollen aktienbasiert sparen. Ihnen fehlen nur die Mittel dazu“.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Sommer-Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und wurde im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden ca. 2.000 Personen in Deutschland. Alle Ergebnisse sind auf der Website des DIVA zu finden.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Jahrzehntelang dämmerte die japanische Wirtschaft vor sich hin, weil Nullzinsen, Deflation und ein schwacher Yen das Wachstum bremsten.

Doch nun stehen die Vorzeichen auf Wandel. Ausgerechnet was hierzulande gefürchtet ist, hilft Nippon auf die Beine: die Inflation. Für Anlegerinnen und Anleger könnte sich nun eine günstige Gelegenheit bieten, um in Japan zu investieren.

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Über viele Jahre hatte Japans Börse nur wenig zu bieten: Die japanische Volkswirtschaft wuchs kaum, der Yen war schwach, die Zinsen nahe null und deflationäre Tendenzen bremsten die Nachfrage von Konsumenten wie Investoren gleichermaßen. Doch seit April dieses Jahres ist der breit gefasste Börsenindex Nikkei 225 wie entfesselt und erreichte im Juli endlich wieder ein Niveau, auf dem die Börse in Tokio zuletzt vor rund 33 Jahren notierte. Allein in diesem Jahr konnte der Nikkei um rund 29 Prozent zulegen. Was war geschehen – und wie kann es nun weitergehen?

In Japan zeichnet sich ein fundamentaler Wandel der Geldpolitik ab. Der seit April amtierende neue Notenbankchef der Bank of Japan (BoJ) will die Strategie seines Vorgängers der ultralockeren Geldpolitik mit Leitzinsen um die null Prozent beenden. Denn erstmals seit zwei Jahrzehnten steigt in Japan die Inflationsrate. Und anders als in Europa oder den USA freuen sich Ökonomen des Inselstaates darüber – vor allem wenn sie dauerhaft oberhalb einer Jahresrate von zwei Prozent liegen sollte. Nach langen Jahren, in denen die Deflation bei Verbrauchs- und Investitionsgütern tendenziell für sinkende Preise und somit für Konsumzurückhaltung sorgte, könnten in diesem Jahr endlich auch die Löhne wieder steigen und die Konsumstimmung aufhellen.

Noch etwas gibt der Nachfrageseite in Japan neuen Schub: Japan hatte erst im Oktober 2022 seine pandemiebedingte Isolierung beendet – und somit strömen nun die Touristen wieder in das Land und nutzen den schwachen Yen für Einkäufe. Auch China hat als wichtigster Handelspartner Japans erst spät die Corona-Beschränkungen fallen lassen. Nun profitiert Japan von Nachholeffekten. In der Folge hat der Yen kräftig aufgewertet, was nicht nur japanischen Exportunternehmen, sondern einer ganzen Reihe von Branchen hilft.

Inflation sorgt für Optimismus

Da sich die Anzeichen mehren, dass die Inflation auch noch länger über der BoJ-Zielmarke von zwei Prozent verharrt, nimmt der Optimismus unter Japans Unternehmern sowie Anlegerinnen und Anlegern zu. Trotz der spürbaren Aufbruchstimmung könnte davon an der Börse Tokios noch nicht alles in den Kursen enthalten sein. Denn: Japans Aktien sind – trotz der bereits kräftig gestiegenen Kurse – im Durchschnitt noch immer recht günstig bewertet. Ein Indikator hierfür kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sein. Im Schnitt sind die Aktien mit ihrem 13-fachen Jahresgewinn bewertet.

Für Anlegerinnen und Anleger könnte sich somit eine günstige Einstiegsgelegenheit bei japanischen Aktien bieten. Etliche Werte in den Leitindizes Nikkei und Topix weisen sogar KGVs unter acht auf und sind somit besonders niedrig bewertet. Hinzu kommt, dass zahlreiche Unternehmen attraktive Dividendenrenditen in einer Höhe zwischen drei und fünf Prozent aufweisen.

Unternehmen notieren teilweise unter Buchwert

Zudem hat die Börse zum Jahresbeginn neue Regeln erlassen, um höhere Standards in der Unternehmensführung durchzusetzen. Langfristig sollen dadurch die Kapitalkosten sinken und die Kapitaleffizienz steigen. Konkret bedeutet dies: Die Tokioter Börse hat die Unternehmen aufgefordert, sich auf ein nachhaltiges Wachstum und eine Steigerung des Unternehmenswertes zu konzentrieren. Vor allem jene Unternehmen, die ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von unter eins aufweisen, also an der Börse unterhalb der bilanziellen Vermögenswerte abzüglich Schulden bewertet werden, sollen demnach Kurspflege betreiben, indem sie Aktien zurückkaufen und ihre Dividenden erhöhen.

Alles in allem sind das gute Voraussetzungen für eine attraktive Rendite japanischer Aktien. Anlegerinnen und Anleger sollten im Idealfall über einen breit gestreuten Fonds investieren. Für den langfristigen Vermögensaufbau ist und bleibt es zudem essenziell, dass das Vermögen in verschiedene Anlageklassen und -regionen fließt.

Verantwortlich für den Inhalt:

Laureus AG Privat Finanz, Ludwig-Erhard-Allee 15, D-40227 Düsseldorf, Tel: 0211 / 16098­0, www.laureus­ag.de

ETFs investieren in Euro-Staatsanleihen mit kurzer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

Investitionsziele sind Staatsanleihen aus dem Euroraum sowie aus Deutschland

Der jeweilige Index wird physisch nachgebildet

Mit drei neuen Xtrackers-ETFs ergänzt die DWS ihr Angebot an Produkten, die die Wertentwicklung von Euro-Staatsanleihen nachvollziehen, um das kurze Laufzeitenspektrum. Die ETFs bilden unterschiedliche Indizes des Anbieters iBoxx nach, die Zugang zu auf Euro lautenden Staatsanleihen mit Restlaufzeiten bis zu einem Jahr bieten. „Aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus sehen wir eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Anlagelösungen mit kurzen Restlaufzeiten. Die neuen Xtrackers-ETFs bieten eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit dafür“, sagt Simon Klein, Global Head of Xtrackers Sales bei der DWS.

Mit dem Xtrackers II Germany Government Bond 0-1 UCITS ETF können Anleger auf deutsche Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit setzen. Der Xtrackers II Eurozone Government Bond 0-1 UCITS ETF ermöglicht dies für entsprechende Papiere aus dem Euroraum. Der Xtrackers II iBoxx Eurozone Government Bond Yield Plus 0-1 UCITS ETF schließlich bezieht sich auf einen Index, der Anleihen aus den fünf Euro-Ländern mit der höchsten Rendite enthält. Die drei neuen ETFs bilden den jeweiligen Index physisch nach und thesaurieren die Erträge, ihre jährliche Verwaltungsgebühr beträgt je 0,07 Prozent. Die ETFs wurden am 20. September auf der Handelsplattform Xetra an der Deutschen Börse notiert.

Nach Auflage der neuen Produkte bietet die DWS 17 Xtrackers-ETFs auf verschiedene Segmente des Marktes für Eurozone-Staatsanleihen. Diese ETFs unterscheiden sich durch die Abbildung der Wertentwicklung von Staatsanleihen mit Laufzeitbändern von bis zu 30 Jahren sowie durch die Berücksichtigung von ESG-Kriterien für die Auswahl und Gewichtung der Anleihen im Index.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Asset Management International GmbH, Mainzer Landstr. 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 – 910 – 12371,Fax: +49 (0) 69 – 910 – 19090, www.dws.com

Die Apo Asset Management GmbH (apoAsset) kooperiert bei der Administration von 11 Bestands-Publikumsfonds mit einem Volumen von rund 2 Mrd. € künftig mit der Service-KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH.

Die Migration soll im ersten Halbjahr 2024 erfolgen, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

„Im Zuge einer Neuausrichtung des Asset Servicing haben wir nach einer neuen Kapitalverwaltungsgesellschaft gesucht. Nach einer umfangreichen Ausschreibungsphase mit mehreren qualitativ hochwertigen Anbietern haben wir uns für die HANSAINVEST als neuen Partner für die Fondsadministration entschieden“, berichtet Dr. Heiko Opfer, Geschäftsführer der apoAsset. „Ausschlaggebend für die Entscheidung für die HANSAINVEST war für uns der individuelle Betreuungsansatz in Kombination mit dem notwendigen Pragmatismus zur Umsetzung unserer Anforderungen.“

Der Wechsel umfasst zum einen mehrere Fonds mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Digital Health, zum anderen eine Reihe von Multi-Asset-/Multi-Themen-Fonds mit über 20 Jahren Historie.

Für die HANSAINVEST ist das Mandat innerhalb des Geschäftsbereichs Financial Assets das größte neu gewonnene in der rund 55-jährigen Firmengeschichte.

„Das entgegengebrachte Vertrauen unseres neuen Fondspartners, die Administration der 11 Publikumsfonds in unsere Hände zu geben, erfüllt uns mit großem Stolz“, sagt Dr. Jörg W. Stotz, Sprecher der Geschäftsführung der HANSAINVEST. „Wir freuen uns außerordentlich und es zeigt, dass Handeln nach unserer Vision ‚Alle Freiheit dem Asset Manager‘ die absolut richtige Fokussierung unserer Geschäftsphilosophie ist. Zudem beweist es auch, dass die HANSAINVEST die passende Service-KVG für die Administration von Fondsmandaten spezialisierter Initiatoren ist.“

Für Anlegerinnen und Anleger in den zu übertragenden Publikumsfonds ergeben sich aus diesen Neuerungen keine Veränderungen.

„Wir fühlen uns bei unserem neuen Partner sehr gut aufgehoben. Mit der Stärke der HANSAINVEST im Rücken, können wir ganz zum Vorteil unserer institutionellen und privaten Anlegerinnen und Anleger unsere Stärken im Asset Management weiter voll ausschöpfen“, resümiert Claus Sendelbach, Geschäftsführer der apoAsset.

Die Apo Asset Management GmbH (apoAsset) ist eine der führenden Fondsanlagegesellschaften mit den Schwerpunkten Gesundheit und Multi Asset. Sie wurde 1999 gegründet, vielfach ausgezeichnet und verwaltet zusammen mit beteiligten Unternehmen ein Anlagevermögen von rund 4,2 Milliarden Euro (Stand 8/2023). Das Unternehmen verfügt über ein einzigartiges Netzwerk für Gesundheits-Investments. Dazu gehören neben dem eigenen Fondsmanagement-Team auch die Beteiligung an der Medical Strategy GmbH, ein wissenschaftlicher Beirat sowie die Gesellschafter Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) und Deutsche Ärzteversicherung AG. Mehr Informationen unter www.apoasset.de

Die Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH wurde 1969 gegründet und ist Teil der SIGNAL IDUNA Gruppe. Als unabhängige Service-KVG für Real und Financial Assets erbringt die Hamburger Gesellschaft vielfältige Dienstleistungen rund um die Administration von liquiden und illiquiden Assetklassen. Der Hauptsitz befindet sich in Hamburg, zudem ist das Unternehmen mit einer Niederlassung in Frankfurt am Main präsent. Über ein Tochterunternehmen ist die HANSAINVEST auch in Luxemburg vertreten. Aktuell werden von ca. 350 Mitarbeitenden insgesamt rund 500 Publikums- und Spezialfonds mit einem Bruttofondsvermögen von über 55 Milliarden Euro administriert. (Stand der Daten: 31. März 2023)

Verantwortlich für den Inhalt:

HANSAINVEST, Hanseatische Investment GmbH, Kapstadtring 8, D-­20095 Hamburg, Tel.: +49 40 30057­6292, Fax: +49 40 30057­4906292, www.hansainvest.de

Der deutsche Fondsverband BVI setzt sich für eine Verlagerung des Derivate-Clearings in die EU ein, um die Abhängigkeit von Drittstaaten und damit die Risiken für die Finanzstabilität in der EU zu reduzieren.

Mit dieser Forderung unterstützt der BVI die Position der Europäischen Zentralbank, EU-Kommission und EU-Wertpapierbehörde ESMA, die ebenfalls die Abhängigkeit der EU-Finanzmärkte von Clearingstellen in Drittstaaten reduzieren wollen. Die ESMA zum Beispiel hat in einem Bericht vom Dezember 2021 deutlich gemacht, dass weder zusätzliche Instrumente für das Krisenmanagement noch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden von Drittstaaten allein die Systemrisiken durch englische Clearingstellen ausreichend verringern können. In einem Krisenszenario wäre die englische Behörde verpflichtet, der Finanzstabilität des Vereinigten Königreichs Vorrang vor derjenigen der EU einzuräumen.

Derzeit werden rund 80 Prozent der auf Euro lautenden Zinsderivate, die ein wichtiger Bestandteil im Risikomanagement von Fonds sind, über das Clearinghaus LCH in London verrechnet. Seit dem Brexit ist es aber nicht mehr unter der EU-Aufsicht. „Eine effektive Überwachung und die im Krisenfall erforderlichen Schritte lassen sich aber nur über den direkten Zugriff durch EU-Aufsichtsbehörden und die EZB sicherstellen“, sagt Thomas Richter, BVI-Hauptgeschäftsführer. Vor diesem Hintergrund unterstützt der BVI Maßnahmen, die den Übergang für die Markteilnehmer erleichtern, wie zum Beispiel aktive Konten bei Clearingstellen in der EU einzurichten.

Der BVI setzt sich bereits seit 2017 für eine Verlagerung des Derivate-Clearings in die EU ein. Er hat damit eine gegensätzliche Position zum EU-Fondsverband EFAMA, der sich gegen eine verpflichtende Einführung von aktiven Konten bei EU-Clearingstellen ausgesprochen hat und somit bei diesem Thema überwiegend die Sichtweise der großen Marktteilnehmer vertritt. „Die Einführung von aktiven Konten in der EU ist ein akzeptabler Kompromiss, um die Finanzstabilität in der EU zu stärken sowie ein wettbewerbsfähiges und effizientes Clearingsystem zu sichern“, sagt Richter. Nicht einverstanden ist der BVI mit der Forderung, Schwellenwerte für aktive Konten einzuführen.

Verantwortlich für den Inhalt:

BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Die Warburg Bank hat ihren ersten Real Estate Debt Fonds aufgelegt:

Mit dem WB Urban Real Estate Finance I beteiligen sich institutionelle Investoren an einem attraktiven Kreditportfolio, das die Entwicklung von Wohnimmobilien in Großstädten sowie den Top-7 Ballungszentren in Deutschland finanziert. Der Fonds hat ein Zielvolumen von 300 Mio. Euro. Das erste Closing ist bereits erfolgt; Investor ist die Pensionskasse eines DAX-Konzerns.

“Wir freuen uns, dieses Produkt in einem gerade für Immobilieninvestments herausfordernden Umfeld lancieren zu können. Private Debt ist eine der tragenden Säulen unserer Strategie 2024 und erlaubt uns einen deutlichen Ausbau des Lösungsangebots für unsere Kunden sowohl auf der Finanzierungs- als auch auf der Investitionsseite”, so Dr. Roman Rocke, Head of Corporate Finance bei M.M.Warburg & CO.

Konservative Produktgestaltung

Die Immobilienfinanzierungen für den Fonds werden nach strengen, konservativen Kriterien ausgewählt: Die zu entwickelnden Wohnimmobilien müssen sich an nachgefragten Standorten befinden. Eine erstklassige Besicherung, die Robustheit der Finanzierungen sowie die niedrigen objektbezogenen Kreditausläufe stehen im Vordergrund. Die Kredite haben eine Laufzeit von maximal 48 Monaten und sind erstrangig im Grundbuch eingetragen. Einzelinvestments dürfen maximal 30 Prozent des Nettoinventarwertes des Fonds ausmachen, in der Praxis wird eine deutlich höhere Diversifikation erreicht. M.M.Warburg & CO wird dem Fonds alle Finanzierungen anbieten, die diesen Kriterien entsprechen, sodass ein Cherry Picking ausgeschlossen ist. Die Bank wird selbst immer zu mindestens 20 Prozent an den Finanzierungen beteiligt sein.

“Dass viele Immobilienfinanzierer sich aufgrund fallender Immobilienpreise und der Besorgnis vieler Marktteilnehmer aktuell zurückhalten, ist eine Situation, die wir nutzen möchten. Wir sehen die wachsende Chance, gute Geschäfte zu fairen Konditionen abzuschließen,” so Dr. Michael Schwalba, Head of Private Debt bei M.M.Warburg & CO, zum aktuellen Marktumfeld.

Diversifiziertes Seedportfolio aus zwölf Finanzierungen

Das Seedportfolio besteht aus zwölf Finanzierungen über insgesamt 86 Mio. Euro, die sich bereits in den Büchern der Warburg Bank befinden. “Wir achten bei unseren Finanzierungen besonders darauf, dass die finanzierten Objekte auch in dem aktuell stark gestiegenen Zinsumfeld robuste Cashflows erwirtschaften”, erläutert Schwalba. Die Verzinsung der einzelnen Kredite liegt mindestens drei Prozent über dem EURIBOR.

M.M.Warburg & CO verfügt über einen langjährigen Track Record im Bereich Immobilienfinanzierungen: Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden über 100 Kredit-Engagements ohne Ausfälle realisiert. Durch eine weitere Finanzierungspipeline in Höhe von über 100 Mio. Euro wird der WB Urban Real Estate Finance I bei weiteren Kapitalzusagen zügig anlegen können, sodass der Fonds stets möglichst voll investiert ist.

Bei der Auflegung des WB Urban Real Estate Finance I hat die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH beraten. AIFM ist Hauck Aufhäuser Lampe.

Eckdaten des Fonds

Name: WB Urban Real Estate Finance I

Struktur: SCA SICAV-RAIF

Zielvolumen: 300 Mio. EUR

Zielrendite des Fonds: ca. 6% p.a. (nach Kosten)

Laufzeit: 10 Jahre (2x 1 Jahr Verlängerungsoption)

Verantwortlich für den Inhalt:

M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA, Ferdinandstraße 75, 20095 Hamburg, Tel: +49 40 3282-0, www.mmwarburg.com

Private Debt und alternative Finanzierungsformen erfreuen sich besonders ohne Umweg über eine Bank immer größerer Beliebtheit.

„Und das sowohl bei den Kreditnehmern wie bei den Investoren“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat bei Fair Alpha. „Dabei laufen Verbriefungen – maßgeschneidert für Private Debt – immer mehr den klassischen Fonds den Rang ab.“

Solche Lending-Strukturen, ausgestaltet als Luxemburger Compartment, bieten Unternehmen eine flexible und schnelle Finanzierungsmöglichkeit an oder Investoren kaufen sich in bestehende Portfolios anderer Kreditvergeber ein. „Für die Unternehmen füllen sie eine Lücke, die die Banken durch ihren immer stärkeren Rückzug aus diesem Geschäft hinterlassen haben“, so Knoblach. Für die Investoren ist es eine neue und in den vergangenen Jahren immer attraktiver gewordene Assetklasse, die gute Renditen bei klar überschaubaren Risiken bietet.

Die Manager der Verbriefungen investieren dabei in direkt ausgehandelte Kredite. „Diese richten sich oft an mittelgroße Unternehmen, die aufgrund ihrer Größe nur einen begrenzten Zugang zu Finanzierungen über die Kapitalmärkte haben“, sagt Knoblach. Das ist der Grund, weshalb sie auch bereit sind, Aufschläge gegenüber dem Marktzins zu akzeptieren – was den Investoren zugutekommt. Außerdem entfällt die Rolle der Banken als Zwischenhändler, von dieser Marge profitieren beide Seiten gleichermaßen.

Im Vergleich zur Bankfinanzierung gibt es eine Reihe weiterer Vorteile für Unternehmen, insbesondere die analytische Kapazität, die Schnelligkeit der Entscheidungsfindung und die Flexibilität der Bedingungen und Konditionen. „Verbriefungen spielen hier wiederum ihre Vorteile bei der Geschwindigkeit des Marktzugangs und bei ihrer Unkompliziertheit aus“, sagt Knoblach. „Und das bei voller Regulierung.“ Die Historie zeigt, dass Investoren im Vergleich zum Markt für Konsortialkredite höhere Renditen erzielen können, während die Unternehmen des Zielportfolios im Durchschnitt ein geringeres Risikoprofil aufweisen.

Für Investoren bestehen die Vorteile vor allem darin, dass höhere Renditen bei einer ähnlichen Risikostruktur möglich sind. „Kein Wunder also, dass nach einer Studie des BAI immer mehr Investoren in diese Assetklasse gehen wollen“, so Knoblach. Denn zu den Renditevorteilen kommt auch, dass Anlagen in Private-Debt- oder Lending-Verbriefungen eine nur sehr geringe Korrelation zu Aktien haben und sich somit hervorragend zur Diversifikation eignen.

Über FAIR ALPHA

Fair Alpha bietet über ihre Tochtergesellschaften Finanzmarktlösungen für (semi-) institutionelle Investoren und Asset-Manager. Dabei werden Investmentideen und Handelsstrategien in investierbare und depotfähige Wertpapiere umgesetzt. Mithilfe von maßgeschneiderten Emissionsvehikeln werden Strukturen geschaffen, bei denen ein Emittentenrisiko ausgeschlossen werden kann. Fair Alpha übernimmt jeweils den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Produkt-Set-up über die Administration bis zum fortlaufenden Life-Cycle-Management.

Verantwortlich für den Inhalt:

FAIR ALPHA Services SA, 17, Rue de Flaxweiler, 6776 Grevenmacher, Luxemburg, Tel: +352 27 48 77 590, www.fair-alpha.org

Kommentar von Mario Aguilar De Irmay und Sabrina Denis, beide Senior Portfolio Strategists, und Matthew Bullock, EMEA Head of Portfolio Construction and Strategy, Janus Henderson Investors

  • Die derzeitige Underperformance von börsennotierte REITs deutet darauf hin, dass viele der negativen Nachrichten der letzten zwölf Monate bereits eingepreist sind
  • Da das Ende der Zinsstraffung der Zentralbanken absehbar scheint, könnten die erwarteten Immobilienbewertungen ihren Tiefststand in diesem Zyklus fast erreicht haben
  • In Zeiten höherer Zinssätze kann eine geringere Verschuldung die Stabilität von REITs erheblich verbessern. Niedrig verschuldete REITs könnten Kaufgelegenheiten nutzen

In seinem jüngsten Halbjahresbericht hat das Janus Henderson Global Property Equities Team seinen Ausblick für den börsennotierten Immobiliensektor dargelegt. Wir teilen die konstruktive Sichtweise des Teams und sehen für die Zukunft Chancen bei REITs.

Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Börsennotierte REITS werden nach wie vor mit einem hohen Abschlag zum Nettoinventarwert (NIW) gehandelt und haben in der Vergangenheit nach starken Abschlägen eine deutlich bessere Performance erzielt.
  2. Das nahende Ende des Zinserhöhungszyklus ist für die REITS von großem Vorteil.
  3. Die Verschuldung liegt heute deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Starker Abschlag zum NIW = eine Chance

In den letzten zehn Jahren wurden REITs im Durchschnitt zum Nennwert des NIW der gehaltenen Vermögenswerte gehandelt. Dieses Verhältnis war zweifellos volatil und wies in der einen Hälfte der Zeit einen Aufschlag (durchschnittlich ca. 9 %) und in der anderen Hälfte einen Abschlag (durchschnittlich ca. 7,5 %) auf. Der Abschlag, den die REITs am 30. Juni 2023 verzeichneten, lag mit 16 % weit über dem historischen Durchschnitt – eine deutliche Verbesserung gegenüber einem Abschlag von 28 % Ende 2022.

Sollte dieser Abschlag wie in früheren Phasen weiter sinken, bieten REITs unserer Meinung nach zu den aktuellen Bewertungen attraktive Chancen.

Börsennotierte und private Immobilienanlagen weisen langfristig eine ähnliche Performance auf, kurzfristig weichen die Erträge jedoch voneinander ab. Dies liegt meist an den täglichen Anpassungen des gehandelten Werts von börsennotierten REITs an die Markterwartungen und -bedingungen, während private Immobilien eine Verzögerung (von bis zu 18 Monaten) aufweisen.

Die derzeitige Underperformance der börsennotierten REITs deutet darauf hin, dass viele der negativen Nachrichten der letzten zwölf Monate bereits eingepreist sind.

Der Zinserhöhungszyklus neigt sich dem Ende zu: gut für die Performance?

Im dritten Quartal 2023 dürften die meisten großen Zentralbanken weltweit entweder am Ende des Zinsstraffungszyklus oder kurz davor sein.

Der Immobiliensektor reagiert sehr empfindlich auf Zinsschwankungen. In den meisten Fällen gilt: Je höher der Zinssatz, desto niedriger die erwartete Bewertung. Da wir uns dem Ende der Zinserhöhungen nähern, dürften auch die erwarteten Immobilienbewertungen fast am Tiefpunkt des Zyklus angelangt sein, falls sie ihn nicht schon erreicht haben.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass REITs nach Beendigung der Zinserhöhungszyklen Chancen bieten können. REITs haben in früheren Zyklen in den Monaten nach einer Zinspause der US-Notenbank (Fed) besser abgeschnitten als der breite Aktienmarkt.

Bessere Chancen durch geringe Verschuldung?

Vor dem Hintergrund hoher Finanzierungsraten und überdurchschnittlich hoher Leerstandsquoten ist die Bewertung der Qualität und der Fundamentaldaten von REITs besonders wichtig. Insgesamt ist der Verschuldungsgrad von REITs tendenziell gesunken und liegt unter dem historischen Durchschnitt der letzten fünf Jahre und länger. In Zeiten höherer Zinsen kann eine geringere Verschuldung die Stabilität von REITs erheblich verbessern.

Es wird zwar zunehmend mit einer Zinssenkung gerechnet, aber diese dürfte wohl frühestens im Laufe des Jahres 2024 erfolgen. In dieser Zeit dürften einige (private und börsennotierte) REITs mit hohem Fremdkapitalanteil, die unter höheren Finanzierungskosten leiden, möglicherweise zum Verkauf von Vermögenswerten gezwungen sein. Die wahrscheinlichen Gewinner wären REITs mit einem geringeren Verschuldungsgrad, die unserer Meinung nach besser positioniert sind, um Kaufgelegenheiten zu nutzen.

REITs im Portfolio

Viele unserer Kunden haben kein oder nur ein sehr geringes Exposure gegenüber REITs. Und das, obwohl diese Anlageklasse Diversifizierungsvorteile bieten und Alpha-Potenzial freisetzen kann. Allerdings sind nicht alle REITs gleich. Es kommt auf die Qualität an, wahrscheinlich mehr als in den letzten zehn Jahren. So dürften sich Objekte an attraktiven Standorten, in ansprechenden und energieeffizienten Gebäuden und mit tragfähigen Finanzierungskosten im Laufe der Zeit als Gewinnern entpuppen. Nachdem die Preise einiger dieser Objekte aggressiv und übermäßig korrigiert wurden, dürften die aktuellen Bewertungen immer noch attraktive Einstiegschancen bieten.

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Erneut nur ein kleiner Schritt, aber immerhin die zehnte Zinserhöhung in Folge: Mit der Anhebung des Einlagensatzes auf 4,0 Prozent und des Hauptrefinanzierungssatzes auf 4,5 Prozent setzt die EZB ihren Erhöhungszyklus weiter fort.

Die Entscheidung der Ratsmitglieder hatte eine solide Mehrheit, doch war es keine einheitliche Entscheidung. Ähnlich uneinheitlich ist die Lage an den Märkten: „Der Markt preist derzeit eine bevorstehende Zinswende ein. Entsprechend positiv reagiert der Aktienmarkt. Aus meiner Sicht fällt die Reaktion jedoch übertrieben positiv aus und birgt Enttäuschungspotenzial. Das Thema Rezession wird zu einem entscheidenden Faktor werden“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking der Hamburger Sutor Bank. „Während der Aktienmarkt unbeeindruckt bleibt, hält der Rentenmarkt eine Rezession noch immer für wahrscheinlich, wie man an der inversen Zinsstrukturkurve sieht“, erklärt Beil.

Christine Lagarde glaubt noch nicht an Zins-Peak

EZB-Chefin Christina Lagarde betonte explizit, dass der Gipfel der Zinserhöhungen noch nicht erreicht sein könnte. An eine Zinssenkung sei auf absehbare Zeit nicht zu denken. Ursache ist insbesondere, dass die Inflation nicht weiter gefallen ist, sondern im August mit 5,3 Prozent unverändert gegenüber Juli geblieben ist. Die Kerninflationsrate ging nur leicht zurück auf ebenfalls 5,3 Prozent. Die weitere Zinspolitik wolle man vor allem von der aktuellen Datenlage abhängig machen, die Zielinflationsrate von zwei Prozent solle möglichst bald erreicht werden, wie Christine Lagarde anlässlich der Zinserhöhung ausführte. „Aus meiner Sicht werden wir vor dem zweiten Quartal 2024 keine Zinssenkung sehen“, ist Mathias Beil überzeugt.

Lage der Märkte – eine Frage der Rezession?

Zum entscheidenden Faktor, wie es an den Kapitalmärkten weiter geht, wird nach Ansicht von Mathias Beil, ob eine Rezession kommt oder nicht. „Auf die Frage, ob Frau Lagarde eine Rezession im vierten Quartal erwartet, hat sie ausweichend geantwortet und das Wort Rezession vermieden“, stellt Mathias Beil fest. „Das Konjunkturrisiko wird mit der zehnten Zinserhöhung in Folge größer. Die Zinspolitik bleibt ein Drahtseilakt“, führt Beil aus.

Anleger sollten nach Ansicht von Kapitalmarktexperte Beil Vorsicht walten lassen. „An den Aktienmärkten könnte es zu Rückschlägen kommen, weil einerseits die erhoffte Zinswende ausbleiben dürfte und andererseits die Rezessionsgefahr steigt“, sagt Beil. Die Anleihenmärkte hält Beil hingegen für einen guten Stabilitätsanker. „Die Renditen sind nahezu über das gesamte Anleihenspektrum hinweg gut. Das kann auftretende Turbulenzen am Aktienmarkt abfedern und für positive Erträge im Portfolio sorgen“, erklärt Mathias Beil.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

Verantwortlich für den Inhalt:

Sutor Bank GmbH, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Vor dem Hintergrund der hartnäckig hohen – wenn auch rückläufigen – Inflation in Europa hat der EZB-Rat beschlossen, die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte anzuheben.

Dies ist die zehnte Anhebung in Folge und hebt den Einlagensatz der EZB, der erst Mitte 2022 bei -0,5% gelegen hatte, auf satte 4% an. Die brennende Frage, die sich viele Anleger stellen, lautet natürlich: War dies die letzte Anhebung in diesem Zyklus? Die Antwort lautet höchstwahrscheinlich ja, sagt Dr. Wolfgang Bauer, Fondsmanager im Public Fixed Income Team von M&G Investments.

“Zugegebenermaßen hat EZB-Präsidentin Lagarde sorgfältig jede endgültige Aussage vermieden, um sich alle Optionen offen zu halten. Aber der Passus “Die Leitzinsen der EZB haben ein Niveau erreicht, das, wenn es für eine ausreichend lange Zeit beibehalten wird, einen wesentlichen Beitrag zur rechtzeitigen Rückkehr der Inflation zum Zielwert leisten wird” in der offiziellen Pressemitteilung ist wahrscheinlich so eindeutig, wie es in der Welt der verschlungenen Zentralbanksprache nur sein kann.

Wenn die europäische Inflation nicht unerwartet wieder ansteigt, hat die EZB ihren Zielwert erreicht. So interpretierten die Anleihemärkte die Entscheidung der EZB, die weithin als “dovish hike” angesehen wurde und die Anleiherenditen auf breiter Front sinken ließ.

Es gibt zwei gute Gründe, warum die EZB den Fuß vom Gas nehmen sollte. Erstens kann es Schätzungen zufolge bis zu 18 Monate dauern, bis die wirtschaftlichen Auswirkungen von Zinsentscheidungen tatsächlich spürbar werden. Da die Kerninflation in Europa allmählich nachlässt, könnte es für die EZB ratsam sein, erstmal die Auswirkungen ihrer zehn aufeinander folgenden Zinserhöhungen in den kommenden Monaten zu beobachten. Zweitens trüben sich die makroökonomischen Aussichten merklich ein. Die EZB hat eingeräumt, dass die Verschärfung der finanziellen Bedingungen die Binnennachfrage in Europa gedämpft hat. In Kombination mit dem sich abschwächenden internationalen Handelsumfeld hat dies die EZB-Mitarbeiter dazu veranlasst, ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum deutlich zu senken. Für die Zukunft wird erwartet, dass die Wirtschaft des Euroraums im Jahr 2023 um 0,7%, im Jahr 2024 um 1,0% und im Jahr 2025 um 1,5% geringfügig wachsen wird. Zwischen einem schwachen Wachstum und einer “harten Landung” liegt natürlich nur ein schmaler Grat – ein Szenario, das die EZB gerne vermeiden würde. Die Zinssätze vorerst nicht zu erhöhen, könnte die beste Lösung sein, denn weitere Zinserhöhungen könnten Teile des Euroraums in eine Rezession stürzen.

Wenn es an der Zinsfront wirklich ruhig wird, was kommt dann als Nächstes auf die EZB zu? Wir gehen davon aus, dass sich der Schwerpunkt auf die Anleihekaufprogramme verlagern wird. Unwahrscheinlicher ist, dass in Frankfurt ein aktiver Verkauf von Anleihebeständen nach dem Vorbild der Bank of England ernsthaft in Erwägung gezogen wird, aber Fragen zu Reinvestitionen werden weiterhin aufkommen. Zur Erinnerung: Der Umfang des EZB-Anleihekaufprogramms (APP) schrumpft, da das Eurosystem ab Juli 2023 die Kapitalzahlungen aus fällig werdenden Wertpapieren nicht mehr reinvestiert. Dies gilt jedoch nicht für das Pandemie-Notkaufprogramm (PEPP). Die EZB beabsichtigt, Kapitalzahlungen innerhalb des PEPP-Anleiheportfolios von ca. 1,7 Billionen Euro mindestens bis Ende 2024 zu reinvestieren.

Auf der gestrigen Pressekonferenz der EZB zu den PEPP-Reinvestitionen befragt, wies Präsidentin Lagarde alle Spekulationen über einen möglichen Kurswechsel schnell zurück. Und aus ihrer Sicht ist eine gewisse Abneigung gegen eine Abschaffung der Reinvestitionen, die den Umfang und die Bedeutung des PEPP verringern würde, verständlich. Im Gegensatz zum APP, das strenge, auf dem Kapitalschlüssel basierende Regeln für die Zuteilung der Anleihekäufe im Euroraum vorschreibt, bietet das PEPP der EZB einen viel größeren Spielraum. Da das PEPP vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks auf die europäische Peripherie auf dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie geschaffen wurde, können Investitionen im Rahmen des PEPP beispielsweise unverhältnismäßig stark auf Emittenten von Anleihen der Peripherie ausgerichtet werden. Wenn es hart auf hart kommt, bietet das PEPP der EZB theoretisch genügend Flexibilität und Feuerkraft, um zu verhindern, dass die Spanne zwischen den europäischen Anleihen der Peripherie und der Kernländer unangemessen auseinandergeht. In diesem Sinne versteht die EZB das PEPP als ein Instrument zur Steuerung der Spreads. Es ist schwer, ein so mächtiges Instrument loszulassen und zu sehen, wie es durch die Einstellung der Reinvestitionen langsam verblasst.

Dennoch glauben wir, dass die Tage des PEPP endgültig gezählt sind. Die dunklen Tage des “Pandemie-Notfalls” – der Hinweis steckt im Namen – liegen längst hinter uns. Die Fortführung der PEPP-Reinvestitionen wirkt wie ein Anachronismus. Und sie steht im Widerspruch zur Abkehr der EZB von einer ultralockeren zu einer wesentlich strafferen Geldpolitik angesichts der weit über dem Zielwert liegenden Inflationszahlen im Euroraum, was potenzielle Glaubwürdigkeitsprobleme aufwirft. Es wäre überraschend, wenn die Reinvestitionen in das PEPP wirklich bis Ende 2024 erfolgen würden.”

Verantwortlich für den Inhalt:

M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

Es bleibt ein großes Ziel von Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen, erfolgreiche Medikamente gegen Alzheimer zu entwickeln.

Ist das Thema langfristig auch für die Geldanlage attraktiv? In der Börsen-Visite zum Welt-Alzheimertag 2023 zeigt Fondsmanager Kai Brüning von apoAsset spannende Beispiele, Chancen und Herausforderungen.

Alzheimer, eine Form der Demenz und unheilbare Erkrankung des Gehirns, betrifft weltweit Millionen. Doch wirksame Medikamente sind bisher nicht verfügbar. Gerade deshalb ist das Thema für Gesundheitsunternehmen ein wichtiger Markt. Mit dem demografischen Wandel steigt die Zahl der Betroffenen zudem weiter an. Das weckt auch die Neugierde von Anlegerinnen und Anlegern.

Die harte Realität: Bisher nur 2 Prozent erfolgreich

Schaut man sich die Zahlen an, wird einem jedoch klar, wie schwierig die Lage noch ist. Seit 2004 waren nur 2 Prozent der praxisnahen Alzheimer-Studien (Phase 2 und 3) erfolgreich, während ganze 98 Prozent gescheitert sind. Die meisten davon betreffen Medikamente, die den Krankheitsverlauf verbessern sollen, indem sie zum Beispiel Plaque-Ablagerungen im Gehirn auflösen. Andere Medikamente versuchen dagegen Symptome zu lindern.

An manchen Tagen spielen die Kurse verrückt

Die kurzfristigen Reaktionen an der Börse sind teilweise enorm, und das in beide Richtungen. Kleine Unternehmen sind dafür besonders sensibel, da sie oft nur ein einziges Projekt haben. Ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre zeigt, wie stark sich das auf den Aktienkurs auswirken kann: Kleinere Biotech-Unternehmen wie Cortexyme und Medivation verloren an einem „Schlechte-Daten-Tag“ bis zu 77 Prozent ihres Börsenwerts. Beim Branchenriesen Eli Lilly, dem derzeit wertvollsten Gesundheitsunternehmen der Welt, waren solche Tage deutlich sanfter.

Jüngste Fortschritte beleben trotzdem die Phantasie

Aber es gibt immer wieder positive Nachrichten, auch in diesem Jahr. Ein Beispiel: Im Mai 2023 präsentierte Eli Lilly eine große Studie (Phase 3) zu einer Therapie, die den geistigen Verfall in einem früheren Stadium um 35% verringern soll.

Eine Achterbahnfahrt durchlebte im Rückblick das eher kleine US-Biotech-Unternehmen Biogen. Bei seiner erhofften Alzheimer-Innovation Aduhelm stellte Biogen 2019 zunächst alle Studien ein, was einen heftigen Kurseinbruch zur Folge hatte. Dann zeigten neue Analysen, dass das Medikament doch wirke, und der Kurs schoss nach oben. Bedenken der US-Arzneimittelbehörde FDA führten anschließend wieder zu einem Kursrückgang. 2021 folgte doch eine beschleunigte Zulassung. In der Praxis hat sich Medikament bis heute nicht durchgesetzt, in Europa kam es bisher gar nicht erst auf den Markt.

Biogen fährt aber mehrgleisig. Im Juli 2023 wurde in den USA ein anderes neues Alzheimer-Medikament namens Lequembi zugelassen, an dem auch der japanische Pharmakonzern Eisai beteiligt ist. Es wäre im Erfolgsfall das erste Medikament, das den Krankheitsverlauf in einem frühen Stadium verlangsamen würde. 2024 könnte es auch in Deutschland verfügbar sein.

Drei kritische Punkte bei Alzheimer-Aktien

Die Analyse von Alzheimer-Studien ist kein Vergnügen. Man muss vor einer Investition genau verstehen, wie die Wirkmechanismen, Studiendesigns und Erfolgschancen sind, und wie stark Patientinnen und Patienten davon profitieren können.

Es gibt dabei drei kritische Punkte: Erstens dauert die Entwicklung besonders lang und kostet teilweise doppelt so viel wie bei anderen Medikamenten. Kleinere Unternehmen holen sich daher oft größere Partner mit ins Boot. Zweitens ist die Anwendung langfristig und aufwändig. Versicherungsunternehmen dürften genau darauf achten und möglicherweise erfolgsabhängige Erstattungen einführen. Und drittens gibt es teilweise noch sehr starke Nebenwirkungen.

Option als hoffnungsvolle Beimischung in einem Fonds

Trotzdem bleibt Alzheimer ein wichtiges Thema für die Forschung und die Börse. Das kann auch die Geldanlage bereichern. In diesem Fall sollte man sich auf größere Unternehmen konzentrieren, die das finanzielle Risiko tragen können. Für andere Gesundheitsbereiche sind dagegen auch kleinere und mittelgroße Unternehmen sehr attraktiv.

Über Kai Brüning, Senior Portfolio Manager Healthcare, Apo Asset Management GmbH (apoAsset)

Kai Brüning ist Senior Portfolio Manager Healthcare der apoAsset und Mitglied der Life Science Kommission der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA). Der Diplom-Kaufmann und DVFA Investment Analyst verfügt über 20 Jahre Investment-Erfahrung im weltweiten Gesundheitsmarkt. Er verantwortet unter anderem die Gesundheitsfonds apo Medical Opportunities, apo Digital Health, apo Medical Balance sowie apo Emerging Health.

Verantwortlich für den Inhalt:

Apo Asset Management GmbH, Richard-Oskar-Mattern-Str. 6, 40547 Düsseldorf, Tel: (02 11) 86 32 31 0, www.apoasset.de

Die Stiftung Warentest unterstreicht die aktuellen Aussagen des BaFin-Präsidenten Mark Branson zur Verbrauchertäuschung durch Greenwashing bei Anlageprodukten.

Finanztest-Chefredakteur Matthias Thieme: „Wer sein Geld nach sozialen und ökologischen Kriterien anlegen will, kann sich auf die Aussagen der Anbieter oft nicht verlassen.“

Deswegen habe Finanztest als nachhaltig deklarierte Fonds und ETF der für hiesige Anleger relevantesten Märkte nach einem strengen Bewertungs-Schema unter die Lupe genommen. Die Untersuchung mache transparent, nach welchen Kriterien die Fonds ihre Investments auswählen und welche sie ausschließen. „Das Ergebnis ist ernüchternd: Von 934 untersuchten Fonds und ETF scheitert ein Drittel bereits an den Mindeststandards. In der Bewertung kommen nur acht auf die Bestnote“, so Thieme.

Ob Indexfonds, ETF oder aktiv gemanagter Fonds – die Auswertung von Finanztest zeigt, welche Fonds nach welchen Kriterien ihre Investments auswählen und welche sie dabei ausschließen: von Umweltzerstörung, Verletzung der Arbeits- und Menschenrechte, konventionelle oder kontroverse Waffen, fossile Energien und Atomstrom bis hin zu Tabak oder Korruption. Im aktuellen Test erreichten insgesamt acht Aktienfonds die Nachhaltigkeits-Bestnote von fünf Punkten.

Neben der Nachhaltigkeitsbewertung zeigt die Auswertung auch den Anlageerfolg der Fonds. Damit lassen sich beim Investieren Rendite und Risiken auf der einen Seite und die eigenen ethischen Vorstellungen auf der anderen Seite individuell abwägen. Als Grundlage für das Depot empfiehlt Finanztest breitgestreute ETF mit der Auszeichnung 1. Wahl. Da diese aber bei der Nachhaltigkeitsbewertung nur im Mittelfeld liegen, gibt Finanztest Tipps, was bei der Anlage in aktiv gemanagte Fonds, die streng nachhaltig investieren, zu beachten ist. Grundsätzlich zeigt sich: Was die Rendite angeht, können nachhaltige Fonds mit klassischen durchaus mithalten. Hier wie dort gibt es gute und schlechte. Auch was die Marktindizes angeht, müssen sich nachhaltige Werte nicht verstecken.

Der Test „Nachhaltige Fonds“ findet sich in der September-Ausgabe von Finanztest und unter www.test.de/oekofonds. Die Ergebnisse für die bewerteten Fonds gibt es unter www.test.de/fonds.

Verantwortlich für den Inhalt:

Stiftung Warentest, Lützowplatz 11-­13, D­-10785 Berlin, Tel: 030/26310, Fax: 030/26312727, www.test.de

Der Markt für Fonds, die aktives Management in einem ETF-Mantel anbieten, wächst stark.

In einer umfassenden Studie wirft Scope einen Blick auf die wichtigsten Akteure, beliebte Anlagekategorien und die Renditen der größten und erfolgreichsten Produkte.

Aktive ETFs – hohe Dynamik lässt Anbieter hoffen

Der Markt für aktive ETFs in Deutschland ist zwar noch klein, doch er wächst stark. Rund 26 Mrd. Euro stecken in den Produkten, die aktives Fondsmanagement in einem ETF-Mantel offerieren. Ende Juli 2022 lag das verwaltete Vermögen bei rund 18 Mrd. Euro – ein Plus von 45%. Gleichzeitig stieg die Zahl der aktiven ETFs von 50 auf 62.

Scope hat sämtliche aktive ETFs analysiert, die in Deutschland verfügbar sind: 37 Produkte investieren in Aktien, 25 in Anleihen. Zwölf Asset Manager sind in diesem Segment unterwegs – sowohl etablierte Anbieter aktiv gemanagter Fonds wie PIMCO, Fidelity oder J.P. Morgan als auch reine ETF-Häuser wie Ossiam, VanEck oder First Trust. Seit der Scope-Untersuchung 2022 sind mit abrdn und AXA zwei Gesellschaften hinzugekommen. Damit sind weitere traditionell aktive Manager auf den Trend aufgesprungen.

Wie im Vorjahr bieten J.P. Morgan und Fidelity die meisten aktiven ETFs an (17 und 13). Die französische Gesellschaft Ossiam folgt mit neun Produkten auf Platz 3. Gemessen am verwalteten Vermögen liegt J.P. Morgan deutlich vorne: Die Gesellschaft betreut 32% des in aktiven ETFs allokierten Kapitals. Auf den folgenden Rängen liegen PIMCO (21%), Ossiam (19%) und Fidelity (17%). Alle übrigen Anbieter haben Marktanteile von weniger als 5%, vier davon sogar von weniger als 0,5%.

Damit konnten die Gesellschaften J.P. Morgan und Ossiam ihre Präsenz in diesem Marktsegment deutlich ausbauen. PIMCO dagegen musste Abflüsse in Milliardenhöhe hinnehmen und verlor dadurch den Spitzenplatz aus dem Vorjahr. Fidelity konnte seinen Marktanteil weitgehend behaupten.

Die meisten aktiven ETFs finden Anleger in den Peergroups Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt, Aktien Nordamerika und Aktien Welt. Beim verwalteten Vermögen liegt die Peergroup Aktien Nordamerika vorne. Dies liegt aus Sicht von Scope an den sehr guten Ergebnissen einiger Produkte, denen eine Outperformance gelungen ist und die daher von den Anlegern mit Mittelzuflüssen belohnt werden. Neben US-Aktienprodukten schlagen sich renditetechnisch auch Dividenden-ETFs sehr gut. Auf der Rentenseite zeigen vor allem die Peergroups aus dem Kurzläufer-Bereich (Euro bzw. US-Dollar) ansehnliche Ergebnisse gegenüber Benchmark und Vergleichsgruppe.

In den USA haben aktive ETFs bereits einen beeindruckenden Zuwachs erlebt und Europa könnte diesem Trend folgen. Mehrere aktive Asset Manager sind in Amerika in den Markt eingetreten. Sie planen perspektivisch auch den Einstieg in Europa. Der drittgrößte amerikanische ETF-Anbieter State Street sucht bereits einen Partner für aktive ETFs in Europa.

Die Produkte vereinen die Vorteile von klassischen aktiven Fonds (Flexibilität, Outperformancepotenzial) und ETFs (Kosteneffizienz, Transparenz, Handelbarkeit). Anders als die typischen passiven ETFs folgen sie nicht einer einfachen Indexstruktur, sondern werden entweder von einem Fondsmanager aktiv gesteuert oder fußen auf eigens entwickelten Indizes, die auf Basis von Analysteneinschätzungen erstellt werden.

Dass sich aktive ETFs bislang nicht in der Breite durchsetzen konnten, hat nach Ansicht von Scope vor allem zwei Gründe. Zum einen fehlt es bei vielen Produkten noch an einer ausreichenden Historie: 26 von 62 analysierten Fonds sind weniger als drei Jahre alt. Das erschwert eine Beurteilung der Leistung. Zum anderen sind die aktiven ETFs aufgrund fehlendender Bestandsprovision und geringer Gebühren für Fondsgesellschaften und Finanzberater weniger lukrativ und geben daher wenig Anreiz, vertrieben zu werden. Nach Vorliegen einer Historie von mindestens drei, besser fünf Jahren könnten aktive ETF jedoch künftig insbesondere für institutionelle Kunden und private Selbstentscheider sehr interessant werden.

Die komplette Studie können Sie hier herunterladen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Nach der starken Kursperformance im laufenden Jahr gelten viele Technologiefirmen mittlerweile als überteuert.

Dominikus Wagner, Firmengründer und Fondsmanager des Unternehmerfonds, warnt vor Verallgemeinerungen: „Amazon und Netflix in einem Atemzug mit hochprofitablen Weltklassefirmen wie Apple und Google zu nennen, ist riskant. Mit Blick auf die Qualität der Geschäftsmodelle sowie die Bewertungen der Firmen gibt es gravierende Unterschiede.“ Plattform-Unternehmen wie Apple profitieren von der Attraktivität ihrer Produkte und wachsen selbst in einem schwächeren Marktumfeld. „Apple verfügt über ein kapitalleichtes und hochskalierbares Service-Geschäft mit sehr hohen Margen, das auch in schwierigen Zeiten wächst. An der Börse sorgen die jüngsten Nachrichten über mögliche Beschränkungen der iphone-Nutzung in China zwar für Verunsicherung. Wir sind deswegen aber nicht beunruhigt, denn das Geschäftsmodell von Apple mit seinem einzigartigen Ökosystem und einer installierten Basis von zwei Milliarden Geräten bleibt intakt. Im Übrigen wächst Apple mit seinen technologisch führenden Premium-Produkten auch in China und konnte seinen Marktanteil dort weiter erhöhen“, sagt Wagner. Auch vor dem Hintergrund dieser Entwicklung hält er Apple wie auch Google für fair, teils sogar günstig bewertet, während Amazon oder Netflix aus seiner Sicht als unternehmerischer Langfristinvestor deutlich zu hoch bewertet sind.

Amazon – Warum die Alarmglocken pausenlos schrillen müssten

Für Wagner bleibt Apple eine herausragende „Gewinnmaschine“. Das Unternehmen generiere zuverlässig Jahr für Jahr immer mehr Gewinn, und zwar in Form von Free Cash Flow und nicht als EBITDA oder EBIT.  Amazon hingegen sei mit negativen Free Cash Flows von beispielsweise minus 20 Mrd. USD im Geschäftsjahr 2022 eine ebenso zuverlässige Geldverbrennungsmaschine. „Die logische Folge ist, dass Amazon auf stetig steigenden Nettoschulden sitzt, die mittlerweile über 150 Mrd. USD betragen“, so Wagner. Dabei müssten seiner Ansicht nach pausenlos die Alarmglocken schrillen, denn von den seit Jahren erhofften Skaleneffekten sei weit und breit nichts zu sehen. Das Gegenteil ist laut Wagner der Fall: „Mit steigenden Umsätzen wird immer mehr Geld verbrannt, so dass der Schuldenberg, der schon jetzt dramatische Ausmaße erreicht hat, weiter anwächst. Die erhofften Skaleneffekte bleiben aufgrund des hohen Kapitalbedarfs im Online-Handel aus, denn für weiteres Umsatzwachstum werden mehr kapitalintensive Warenzentren gebraucht und auch das Lagervolumen nimmt entsprechend zu. Beides bindet enorm viel Cash.“

Plattformunternehmen vs. Produktionsunternehmen

Zwischen der Qualität und Bewertung von Apple und Amazon liegen nach Auffassung von Wagner somit Welten. „Bei Apple, aber auch Google, Microsoft oder Visa handelt es sich um digitale – kapitalleichte und hochskalierbare –Plattformunternehmen, die erst am Anfang eines noch höheren Wachstumspfades stehen dürften. Mit ihnen sollten Langfristinvestoren auch zukünftig bei überschaubarem Risiko eine ansprechende Wertsteigerung erzielen, gerade auch mit Blick auf die Bewertung, die gemessen an der Qualität der Geschäftsmodelle keineswegs teuer ist.“

Auf der anderen Seite stehen laut Wagner Produktionsfirmen und Betreiber stark physischer Plattformen, die kapitalintensiv, skalenschwach und niedrigmargig sind. „Das Geschäftsmodell von Firmen wie Amazon oder auch Netflix ist wesentlich risikoreicher. Deshalb ist auch ein entsprechendes Investment deutlich riskanter, nicht zuletzt in Anbetracht der sehr hohen Bewertung dieser Firmen“, schlussfolgert Wagner. „Die Erfahrung lehrt, dass sich theoretische Risiken irgendwann auch materialisieren.“

Weitere Abgrenzungskriterien von Wagner & Florack zwischen Plattform- und Produktionsunternehmen lesen Sie im aktuellen Blog Tatsächliche und „Möchtegern“-Plattformunternehmen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG, Marienburger Straße 24, 50968 Köln, Tel.: + 49 (0) 221 800 10 11-0, www.wagner-florack.de

Nach dem Motto „Bad news are good news” entwickelten sich die globalen Aktienmärkte in den vergangenen beiden Wochen positiv.

Insbesondere ein schwächer als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht mit einem deutlichen Sprung der Arbeitslosenquote auf 3,8 Prozent zeigte, dass eine Abkühlung in Gange ist. Dies dürfte den Lohndruck senken und mittelfristig dämpfend auf die Inflationsentwicklung wirken. Für die US-Notenbank hieße das, weitere Erhöhungen der Leitzinsen sind unnötig – was wiederum die Aktienmärkte freut. Gleichzeitig weist die US-Wirtschaft eine solide Expansion auf, unterstrichen beispielsweise durch den stabilen privaten Konsum und steigende Einkaufsmanagerindizes im Dienstleistungssektor und im verarbeitenden Gewerbe. Ein abruptes Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession und daher deutlich rückläufige Gewinnschätzungen für die Unternehmen erscheinen kurzfristig unwahrscheinlich. Historisch ist ein derartiges „Soft Landing“ oder sogar „No-Landing-Szenario“ nach solch einer geldpolitischen Straffungsorgie allerdings ohne Präzedenz. Für die konjunkturelle Entwicklung im vierten Quartal und im Jahr 2024 bleibt Moventum für die USA daher weiterhin skeptisch.

In der Eurozone gingen die Inflationszahlen etwas weniger stark als erwartet zurück. Beim Blick auf die Details wird jedoch ersichtlich, dass der disinflationäre Trend intakt ist. Offen bleibt, ob die EZB auf ihrer Sitzung diese Woche das Ende der Leitzinserhöhungen einläutet oder einen letzten kleinen Zinsschritt vollzieht. Für die Wirtschaft der Eurozone bleiben die Aussichten derweil trüb. Die Einzelhandelsumsätze gaben stärker als erwartet nach und das „Wachstum“ der Geldmenge M3 war in der Jahresrate erstmals seit Mai 2010 wieder negativ: ein typisches Anzeichen für eine anhaltende konjunkturelle Schwächephase. Trotz der aus Anleihesicht vorteilhaften Wirtschaftsdaten setzten die Staatsanleiherenditen ihren Anstieg fort. Entsprechend verzeichneten Renteninvestments Kursrückgänge. Ursächlich dürfte der Anstieg des Ölpreises infolge der verlängerten Produktionskürzungen durch Saudi-Arabien sein. Ein anhaltender Anstieg der Energiepreise birgt die Gefahr eines Inflationsschubs, der das Narrativ eines nahenden Leitzinsgipfels zunichtemachen könnte.

Dank ihrer kürzeren Durationspositionierung konnten die Moventum-Portfolios die Verluste auf der Rentenseite begrenzen. Hilfreich war zudem das Engagement in Spreadsektoren, unter anderem Unternehmensanleihen mit Investment-Grade- und High-Yield-Rating, wo dank Spreadeinengungen sogar Zugewinne erwirtschaftet wurden. Kurzläufer- und geldmarktnahe Strategien trugen ebenfalls positiv zur Entwicklung bei.

Auf der Aktienseite entwickelten sich europäische Indizes schwächer als Indizes in den USA, die aus Sicht des Euro-Investors zudem von einem stärkeren US-Dollar profitierten. Auch der japanische Markt, der in den Portfolios übergewichtet ist, entwickelte sich überdurchschnittlich. Das Engagement in den Schwellenländern zeigte ebenfalls eine positive Entwicklung, nachdem China neue Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur verkündet hatte. In den USA hatte das „Growth“-Segment und hier besonders Technologiewerte die Nase vorn. Über entsprechende Fonds konnten die Portfolios an dieser Entwicklung partizipieren. In Europa schnitt hingegen aufgrund der Zinsentwicklung das „Value“-Segment etwas besser ab. Dies wirkte sich neutral auf die Portfolios aus. Eine Underperformance zeigte der hoch gewichtete Gesundheitssektor.

Im Umfeld positiver Aktien- und durchwachsener Rentenmärkte verzeichneten die Moventum-Portfolios eine positive Kursentwicklung. Aufgrund ihrer Positionierung auf der Rentenseite und der positiven Allokationsbeiträge auf der Aktienseite konnte überall eine bessere Wertentwicklung als mit den jeweiligen Marktbenchmarks erzielt werden. Das PWM-Portfolio erzielte im Berichtszeitraum eine positive Entwicklung, die von nahezu allen im Portfolio befindlichen Fonds getrieben wurde. Die Mischfonds, Long-only-Aktienfonds sowie das Wandelanleiheprodukt profitierten vom freundlichen Aktienmarktumfeld. Die selektierten Rentenfonds konnten sich nahezu alle dank kurzer Duration und/oder Kreditengagements der negativen Entwicklung der Staatsanleihemärkte entziehen. Stabil positive Beiträge lieferten die Alternatives. Einzig der Goldpreis musste im Umfeld eines stärkeren US-Dollars Kursrückgänge in Kauf nehmen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Von ETFs über Kryptowährung bis hin zu den klassischen Aktien – die Bandbreite an Finanz- und Anlageprodukten ist so vielfältig wie noch nie.

Doch welche Produkte sind bei Anlegern derzeit am beliebtesten und welche Gründe sind ausschlaggebend, wenn sie ihr Geld investieren? Diesen und weiteren Fragen zu den Themen Anlage und Investment ist der digitale Finanzierungsanbieter CONDA mit seiner aktuellen „Investor Survey“ im DACH-Raum nachgegangen.

Die Inflation, steigende Zinsen und eine angespannte geopolitische Lage sind nur einige der Faktoren, welche die Finanzwelt derzeit beschäftigen. Viele stellen sich derzeit die Frage, wo man sein Geld am besten anlegt, um drohende Verluste zu vermeiden. Immerhin gibt es heutzutage eine noch nie dagewesene Auswahl an Anlageprodukten, die höhere Renditen erwarten lassen als das Geld lediglich am Sparbuch zu parken, wo es aktuell an Wert verliert. Um herauszufinden, welche Produkte derzeit am beliebtesten sind und welche Gründe für – oder auch gegen – das Investieren sprechen, hat CONDA im Zuge der „Investor Survey“ insgesamt 1.115 Personen befragt.

Optimismus trotz wirtschaftlicher Turbulenzen

Trotz oder sogar wegen der derzeit schwierigen globalen wirtschaftlichen Lage geht aus der Umfrage hervor, dass die Stimmung in Bezug auf Investments im Allgemeinen sehr positiv ist. Denn Investitionen, insbesondere in Aktien oder Anleihen, bieten oft höhere Renditen, die den durch die Inflation verursachten Wertverlust ausgleichen können. Zudem kann ein diversifiziertes Portfolio nicht nur vor Wertverlusten schützen, sondern auch von Wachstumschancen profitieren. So ist die absolute Mehrheit der Survey-Teilnehmer Investitionen gegenüber positiv gestimmt (89%). Die Hauptmotivation hierfür ist eindeutig: Anleger wollen ihr Geld langfristig vermehren (84%). Daneben sind der Befragung zufolge die finanzielle Sicherheit (56%), das Unterstützen von Unternehmen (52%) und ein finanzielles Polster für den Ruhestand (51%) weitere wichtige Gründe, die für Kapitalanlagen sprechen. Wichtige Nebenziele sind für die Teilnehmer des Panels auch Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt, Klimaschutz, CO2-Reduktion, die Förderung guter Ideen und Startups sowie Diversifizierung und Anlagemix.

Die Investitions-Hits und -Misses des Jahres

Knapp 71 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten in Crowdinvesting-Kampagnen investiert. Hier sind vor allem die Branchen Umwelt, Gesundheit und Ernährung für Investoren interessant. Darüber hinaus zählen Aktien (58%) und ETFs (41%) zu den gefragtesten Finanzprodukten. Dirk Littig, Geschäftsführer von CONDA, sieht in diesen Anlageformen einige Vorteile: „Während Crowdinvesting einem die Möglichkeit gibt, direkt in Start-ups oder kleinere Unternehmen zu investieren und so an ihrer Entwicklung teilzuhaben, bieten Aktienanlagen Anlegern eine Beteiligung an etablierten Unternehmen und damit die Chance auf Dividenden und Kursgewinne. ETFs, die eine breite Palette von Aktien abbilden, sind bei Investoren aufgrund ihrer Diversifikation und niedrigeren Gebühren sehr gefragt.“ Am wenigsten beliebt bei den Investoren zeigen sich hingegen die Anlageklassen Rohstoffe, Immobilien und NFTs. Dies hat laut Littig mehrere Gründe: „Rohstoffe sind aufgrund ihrer Volatilität und Zyklizität in Verruf geraten. Am Immobilienmarkt dominieren im Moment Sorgen um Überbewertung und strengere Kreditvergaberegeln. Und nicht zuletzt stehen NFTs, trotz ihres anfänglichen Hypes, vor technologischen und rechtlichen Unsicherheiten, die einige Investoren abschrecken.“

Das Investment-Parkett meiden derzeit nur wenige

Die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer waren Personen, die in den letzten 12 Monaten in Finanzprodukte investiert haben. Lediglich eine Minderheit von 5 Prozent hat sich in den letzten 12 Monat gegen das Investieren entschieden. Die Gründe dafür liegen vorwiegend am Geldmangel (67%), an der Ungewissheit über die langfristige finanzielle Stabilität (40%) und den Sorgen über aktuelle/zukünftige Krisen (27%). Risikoaversion (13%) und Mangel an ausreichenden Kenntnissen (13%) spielen offenbar untergeordnete Rollen. „Wir freuen uns, dass der Großteil der Befragten weiterhin an Investments Interesse zeigt und der Fokus auf ‚modernen‘ Anlageformen wie Crowdinvesting oder ETFs liegt. Diese erlauben es, bestimmte Unternehmen und Themen gezielt zu unterstützen und gleichzeitig eine attraktive Rendite zu realisieren“, sagt Littig abschließend.

Über CONDA

CONDA ist Pionier in der digitalen Unternehmensfinanzierung für Startups und KMU. Seit der Gründung im Jahr 2013 konnte das Unternehmen erfolgreich über 270 Projekte (inklusive White Label) mit rund 180 Millionen Euro mittels seiner Plattform-Technologie finanzieren. Mittlerweile zählt das CONDA-Netzwerk über 88.000 registrierte internationale Nutzerinnen und Nutzer zu seiner Community und gibt diesen die Möglichkeit, länderübergreifend in Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz zu investieren. Aus den Anfängen als Crowdinvesting-Pionier hat sich CONDA mittlerweile zu einem umfassenden Lösungsanbieter im Bereich der digitalen Finanzierung entwickelt. Einerseits bietet CONDA sowohl Unternehmen als auch Investorinnen und Investoren eine große Bandbreite an Finanzierungs- und Investitionsinstrumenten. Andererseits stellt CONDA ihr technologisches Knowhow anderen Unternehmen in Form von White-Label-Lösungen zur Verfügung. Mit dieser „platform-as-a-service“-Lösung können Kundinnen und Kunden sowohl eigene Digital Finance-Geschäftsmodelle umsetzen als auch eigene Finanzierungszwecke, wie Eigenemissionen von Aktien oder Anleihen, umsetzen.

Verantwortlich für den Inhalt:

CONDA Deutschland Crowdinvesting GmbH, Brabanter Straße 4, 80805 München, Tel: +49  (0)89/5528 5009, www.conda.de