Der von Finance in Motion beratene European Fund for Southeast Europe (EFSE) legt mit dem Ukraine Sub-Fund (USF) ein Blended-Finance-Investmentvehikel auf.

Damit soll der Wiederaufbau in der Ukraine vorangetrieben werden. „Nach der Investition der deutschen Regierung Ende 2023 in Höhe von 50 Millionen Euro hat die EU nun im Rahmen der Ukraine Recovery Conference, die gerade in Berlin stattfand, weitere 55 Millionen Euro für den USF angekündigt“, sagt Sylvia Wisniwski, Managing Director bei Finance in Motion. Damit werden vor allem kleinste, kleine und mittlere Unternehmen gefördert.

Der neue Teilfonds wird die bestehenden Erfahrungen und Beziehungen des EFSE im ukrainischen Finanzsektor nutzen, um maßgeschneiderte Finanzierungslösungen in Landeswährung für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) anzubieten. Diese bilden den wichtigsten Ansatzpunkt, um die Wirtschaft der Ukraine zu stärken und widerstandsfähig zu machen.

„Der Teilfonds ermöglicht es dem EFSE, auch in außergewöhnlich schwierigen Zeiten eine aktive Rolle in der Ukraine zu spielen. Mit über 100 Millionen Euro First-Loss-Capital bietet der USF eine Plattform für institutionelle Investoren, die in den Wiederaufbau der Ukraine investieren wollen“, sagt Andrea Hagmann, Board Chairperson des EFSE.

Der EFSE ist seit über zehn Jahren in der Ukraine tätig und hat Darlehen im Gesamtvolumen von mehr 360 Millionen Euro an mehr als 3.500 Unternehmen bereitgestellt sowie weitere 4,5 Millionen Euro an technischer Hilfe und Zuschüssen für kleine Unternehmen. Damit ist der EFSE einer der wichtigsten Anbieter von Krediten in Landeswährung für den ukrainischen Finanzsektor.

Der Krieg hat in der Ukraine nicht nur viel Leid verursacht. 3,7 Millionen Menschen wurden vertrieben, Unternehmen zerstört oder eingeschränkt und Vermögenswerte, Infrastruktur und Arbeitsplätze vernichtet. Die Kosten für den Wiederaufbau und die Erholung der Ukraine werden bereits heute, während der Krieg noch andauert und neue Schäden verursacht, auf 452,8 Milliarden Euro geschätzt. KKMU, die das Rückgrat der Wirtschaft bilden, müssen erhebliche Kosten für die Umsiedlung, Umstrukturierung und Anpassung aufbringen, während der Zugang zu Finanzmitteln insbesondere in Landeswährung stark eingeschränkt ist. „Hier setzt der Fonds an“, sagt Hagmann.

Über Finance in Motion

Die Finance in Motion GmbH ist ein globaler Impact-Asset-Manager, der sich auf die nachhaltige Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern konzentriert. Das Unternehmen strukturiert, verwaltet und berät Impact-Investmentfonds und bringt öffentliche und private Investoren zusammen. Dadurch sollen der Klimawandel bekämpft, die Erhaltung der biologischen Vielfalt gestärkt, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen gefördert sowie die Lebensbedingungen und wirtschaftlichen Chancen in den Zielländern verbessert werden. Für weitere Informationen: www.finance-in-motion.com.

Über den EFSE

Der 2005 gegründete European Fund for Southeast Europe (EFSE), der von Finance in Motion beraten wird, ist ein Impact-Investment-Fonds, der die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand in Südosteuropa und der östlichen EU-Nachbarschaft fördern soll. Der Fonds investiert über lokale Finanzinstitute in kleinste, kleine und mittlere Unternehmen und Haushalte. Der EFSE wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Europäischen Kommission initiiert. Als erste öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art bezieht der EFSE sein Kapital von Geberorganisationen, internationalen Finanzinstitutionen und institutionellen Investoren.

Verantwortlich für den Inhalt:

Finance in Motion GmbH, Carl-von-Noorden-Platz 5, 60596 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0)69 271 035 0, www.finance-in-motion.com

  • Ein Drittel der Befragten integriert Biodiversitätsrisiken in Investmentprozesse und berücksichtigt
  • eigene negative Auswirkungen
  • Soziale Themen rücken vermehrt in den Fokus
  • Sorgen vor Rechtsruck und Anti-ESG-Bewegung
  • Branche sieht weiterhin Wachstumspotenzial für nachhaltige Geldanlagen

Biodiversität gewinnt in der Finanzbranche zunehmend an Bedeutung. Das ist ein zentrales Ergebnis aus dem diesjährigen Marktbericht, den das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) veröffentlicht hat. Die Erhebung umfasst für Deutschland ein Volumen Nachhaltiger Geldanlagen von 542,6 Mrd. Euro und 89,2 Mrd. Euro für Österreich. Der alljährlich erscheinende Marktbericht analysiert seit 2005 umfassend die Trends nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in Deutschland und Österreich.

Biodiversität gewinnt an Bedeutung

Erstmalig wurde in diesem Jahr die Berücksichtigung von Biodiversität erfasst. Dabei zeigte sich, dass ein Drittel der befragten Finanzunternehmen derzeit Biodiversitätsrisiken in ihre Investmentprozesse integriert. Zahlreiche Studien, unter anderem der OECD warnen, dass sich der Rückgang von Biodiversität und der damit verbundenen Ökosystemleistungen negativ auf die Wertentwicklung von Finanzprodukten auswirken kann. Unter Biodiversität wird nicht nur die Vielfalt von Arten und Genen, sondern auch die Vielfalt von Ökosystemen verstanden.

16 Prozent der Befragten haben bisher erste Risikoanalysen durchgeführt, 13 Prozent haben für sie relevante Risikotreiber identifiziert. Dabei ist die Anwendung von Daten-Tools entscheidend für eine adäquate Biodiversitätsanalyse des Portfolios und wurde bereits von 43 Prozent der Befragten getestet. Des Weiteren haben 31 Prozent der Teilnehmenden Richtlinien implementiert, um negative Auswirkungen ihrer Investitionen auf die Biodiversität zu minimieren.

FNG-Geschäftsführerin Verena Menne kommentiert: „Es ist erfreulich, dass rund ein Drittel der Befragten Biodiversität im Investmentprozess berücksichtigt. Es ist aber auch klar, dass das nicht ausreicht. Die gesamte Branche muss sich mit den Auswirkungen des drohenden Biodiversitätsverlusts auseinandersetzen. Als FNG setzen wir uns dafür ein dies in der gesamten Finanzbranche auf die Agenda zu setzen.“

Soziale Themen rücken vermehrt in den Fokus

Auch soziale Themen rücken vermehrt in den Fokus bei Finanzunternehmen. Bisher wird vor allem in der EU-Regulierung vorrangig das „E“ in ESG adressiert. Der diesjährige Marktbericht zeigt, dass Finanzmarktteilnehmende sich zum Teil bereits mit Sozialthemen auseinandergesetzt haben. Sie geben an, bei der nachhaltigen Kreditvergabe soziale Schwerpunkte zu setzen, wobei 54 Prozent der Befragten die Datenlage im Bereich Soziales als unzureichend bis völlig unzureichend empfinden. Dies spricht für die Entwicklung eines Social Investment Frameworks.

Sorgen vor Rechtsruck und Anti-ESG-Bewegungen

Eine Vielzahl der Befragten gab in der aktuellen Umfrage mit Blick auf die Entwicklung Nachhaltiger Geldanlagen auch politische Sorgen an. Eine der Hauptsorgen der Befragten sind ein möglicher Rechtsruck und Anti-ESG-Bewegungen, die eine Abkehr von nachhaltigen Geldanlagen zur Folge haben könnten. Die im Frühjahr befragten Teilnehmenden der Erhebung äußerten die Sorge, dass die Wahlen in der EU im Juni und den USA im November in diesem Jahr die politischen Mehrheiten zugunsten rechter Parteien verschieben könnten. Vor allem sind es diese Parteien, die sich als politische Anti-ESG-Bewegungen verstehen und den menschengemachten Klimawandel verleugnen.

FNG-Vorstandsvorsitzender Marian Klemm erklärt: „Diese politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen stellen eine Herausforderung für die nachhaltige Investmentbranche dar. Dem gilt es einen aufklärenden, auf Augenhöhe angesiedelten Diskurs entgegenzusetzen, um wissenschaftliche Fakten angemessen zu vermitteln und populistischen Bewegungen sowie Desinformationskampagnen den Wind aus den Segeln zu nehmen.“

Wachstumsprognose für nachhaltige Geldanlagen

Trotz regulatorischer und politisch-gesellschaftlicher Unsicherheit blicken die Befragten positiv auf das Jahr 2024: 82 Prozent der Befragten erwarten ein Wachstum nachhaltiger Geldanlagen für das Jahr 2024. Diese positive Prognose verdeutlicht das anhaltende Vertrauen in die Bedeutung und Rentabilität nachhaltiger Investments.

„Wir sehen in den Ergebnissen der Umfrage einen klaren Auftrag: Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu fördern und die Branche auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu unterstützen“, erklärt Verena Menne.

Weitere Trends sind der Ausschluss von Rüstungsunternehmen und ein Fokus auf Europa

Ein weiteres Ergebnis des diesjährigen FNG-Marktberichts: Rüstungsunternehmen stehen auf der Liste der Ausschlusskriterien an vorderster Stelle, gefolgt von Verstößen gegen Menschen- und Arbeitsrechte sowie fossiler Energie. Damit hat sich ein Wandel in den letzten Jahren vollzogen: vor fünf Jahren lag der Fokus bei den Ausschlusskriterien noch auf Governance-Aspekten. Der Ausschluss von fossilen Energien rangierte im vergangenen Jahr noch auf Platz 9.

Es zeigt sich zudem in der Erhebung, dass deutsche Investor:innen einen starken Fokus auf eine europäische Titelauswahl legen. Mehr als zwei Drittel (72 Prozent) machten europäische Assets in den Finanzprodukten bei den Befragten in Deutschland im Jahr 2023 aus. Dies spiegelt die geographischen Präferenzen, das Vertrauen in die europäischen Märkte, aber auch die eventuell noch unzureichende Datenabdeckung in den Emerging Markets wider.

Neue Methodik zum ersten Mal ergänzend angewendet

Außerdem wurde dieses Jahr zum ersten Mal die neue Eurosif-Methodik, die der europäische Dachverband gemeinsam mit Prof. Dr. Timo Busch (Universität Hamburg) entwickelt hat, für nachhaltigkeitsbezogene Investitionen angewendet. Die vier neuen Kategorien wurden zusätzlich zu den gewohnten Daten erhoben und erfassen verschiedene Ambitionsniveaus bei nachhaltigen Geldanlagen. Die Anwendung der Eurosif-Methodik bestätigt, dass die Einordnung nach der EU-Offenlegungsverordnung noch keine Aussage über den Nachhaltigkeitsanspruch der Produkte trifft: In drei der vier Ambitionskategorien, von niedrig bis hoch, dominieren Artikel-8-Fonds. Die Eurosif-Methodik ergänzt den Marktbericht damit um eine weitere Perspektive auf nachhaltige Geldanlagen.

Studie

Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2024 – Deutschland und Österreich  https://www.forum-ng.org/fileadmin/Marktbericht/2024/FNG-Marktbericht_2024_Online.pdf

Verantwortlich für den Inhalt:

Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V., Rauchstr. 11, 10787 Berlin, Tel: +49 -30 264 70 544, Fax: +49 30 262 70 04, www.forum-ng.org

FERI Investment Management verstärkt Kompetenzen in den Bereichen Alternatives und Traditionelle Investments

Schnittstellenfunktion zwischen Investment Management und Beratungseinheiten wird erweitert

Ausbau Angebot Multi Asset-Investmentlösungen

Das Multi Asset-Investmenthaus FERI hat sein Investment Management im Zuge der strukturellen Weiterentwicklung mit zwei neuen Direktoren verstärkt.

Nicole Grützmacher ist als Direktorin seit dem 2. Quartal 2024 bei FERI tätig. In ihrer neuen Rolle als Senior Alternative Investment Specialist wird sie in beratender und gestaltender Funktion innovative Investmentlösungen im Alternatives Bereich ausbauen. Sie strukturiert das maßgeschneiderte Zusammenspiel zwischen Kundenbedürfnissen, Produktmanagement und Beratern. Mit über 25 Jahren Erfahrung, u. a. bei BNP Paribas, Harald Quandt Capital und Bethmann Bank, bringt sie umfangreiches Fachwissen aus Private Markets, Private Equity, Real Estate und Infrastruktur in den Bereich Alternative Investments ein.

Ebenfalls seit dem 2. Quartal ist Nikolaos Soumelidis, CFA, als Direktor und Senior Portfolio Manager Multi Asset im Bereich Traditionelle Investments bei FERI neu an Bord, um den Ausbau von einzeltitelbasierten Aktienportfolios voranzutreiben. Soumelidis war zuletzt als Senior Portfolio Manager und Co-Head Sustainable Equity Mandates bei BNP Paribas S.A. tätig, wo er individuelle Portfolios für Stiftungen, UHNW-Kunden und Family Offices verwaltete. Vor seiner Tätigkeit bei BNP Paribas war er in leitenden Positionen bei ODDO BHF Trust GmbH und BHF Trust GmbH tätig.

“Die Erweiterung unseres Investment Management-Teams ist ein weiterer Meilenstein, um dem nachhaltigen Wachstum in den einzelnen Assetklassen gerecht zu werden. Durch die beiden Experten werden wir unseren Kunden noch zielgerichtetere exzellente Anlagelösungen anbieten“, erklärt Dr. Marcel V. Lähn, Chief Investment Officer der FERI Gruppe.

Das Investment Management-Team ist gleichermaßen Maschinenraum und Herzstück  der Multi Asset-Investmentstrategien von FERI.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Nicole Grützmacher und Nikolaos Soumelidis. Als ausgewiesene Investmentspezialisten werden sie uns mit ihrer Expertise stark weiterhelfen, unser Portfolio an innovativen Investmentlösungen zu verifizieren und auszubauen “, ergänzt Carsten Hermann, Bereichsvorstand Asset Management.

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Triodos Investment Management (IM) hat Femke Bos zum 1. Juni 2024 zum Director Impact Private Debt & Equity ernannt.

In dieser Position ist Femke Bos für die Verwaltung der Privatmarkt-Investmentportfolios von Triodos IM in den Niederlanden, Europa und den Schwellenländern in den Bereichen Energie und Klima, Ernährung und Landwirtschaft sowie finanzielle Eingliederung verantwortlich.

Bos blickt auf eine langjährige und umfangreiche Erfahrung im Bereich Impact Investing zurück. Zuvor arbeitete sie von 2009 bis 2019 als Fondsmanagerin des Triodos Fair Share Fund und des Triodos Microfinance Fund sowie als Regionalmanagerin für Asien, Osteuropa und Zentralasien. Im Jahr 2019 übernahm sie die Rolle als Fondsmanagerin bei der niederländischen Bank für unternehmerische Entwicklung FMO, bevor sie 2021 zu Invest International wechselte, wo sie die Position des Director Business Development, Strategy and Impact übernahm.

Femke Bos zu ihrer Ernennung: “Ich freue mich sehr, als Director Impact Private Debt & Equity wieder bei Triodos Investment Management tätig zu sein. Die Privatmarkt-Investmentportfolios von Triodos sind das Herzstück des Impact Investing. Ich freue mich darauf, unsere privaten Anlagestrategien gemeinsam mit einem wunderbaren Team von Anlageexperten weiter auszubauen und zu stärken.”

Bos hat einen Master in Jura von der Universität Amsterdam. Sie ist Mitglied des Auswahlkomitees des International Climate Finance Accelerator-Programms, eines Accelerators für erstmalige Klimafondsmanager.

Über Triodos Investment Management

Seit über 30 Jahren bringt Triodos Investment Management Anleger, die ihr Geld in einen dauerhaften, positiven Wandel investieren wollen, mit innovativen Unternehmern und nachhaltigen Unternehmen zusammen, die genau das tun. Auf diese Weise wirkt Triodos Investment Management als Katalysator in den Sektoren, die eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer gerechteren, nachhaltigeren und menschlicheren Welt spielen.

Die Investitionstätigkeit von Triodos Investment Management konzentriert sich auf fünf miteinander verknüpfte Übergangsthemen: den Übergang bei der Ernährung, den Übergang bei den Ressourcen, den Übergang bei der Energie, den Übergang in der Gesellschaft und den Übergang beim Wohlbefinden. Als Finanzdienstleister hat Triodos Investment Management die Aufgabe, diese grundlegenden Transitionen zu ermöglichen und zu beschleunigen. Verwaltetes Vermögen bis Ende 2023: 5,7 Mrd. EUR.

Triodos Investment Management ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Triodos Bank und ein weltweit tätiger Impact Investor.

Verantwortlich für den Inhalt:

Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.com

Fast zwei Drittel aller 2023 fertiggestellten Wohngebäude werden mittlerweile mit Wärmepumpen geheizt. 

Damit ersetzt Strom auch im Bereich der Heizenergie mehr und mehr die fossilen Brennstoffe als Energielieferant. „Dieser Trend beschleunigt sich immer weiter, der Strombedarf insgesamt wird weiter stark zunehmen“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes nutzten 64,6 Prozent der 2023 fertiggestellten Wohngebäude Wärmepumpen als primäre Heizquelle. Vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern werden sie eingebaut, hier liegt der Anteil bei 68,9 Prozent. Mehrfamilienhäuser werden noch nicht ganz so häufig mit Wärmepumpen ausgestattet, aber auch hier lag der Anteil bei rund 41,1 Prozent.

„Diese Daten zeigen, dass Strom für immer weitere Bereiche der Haupt-Energieträger wird“, so Voigt. „Trends wie Digitalisierung, KI oder auch die zwar nachlassende, aber immer noch hohe Dynamik bei der Elektrifizierung des Verkehrssektors treiben den Stromverbrauch in die Höhe.“ Der Zubau an Erneuerbaren Energien muss deshalb nach wie vor beschleunigt werden.

Dabei liefern die Erneuerbaren bereits immer größere Anteile am Strommix. Der Mai war dafür ein eher schwacher Monat. Die Anlagen der aream Group lieferten mit einer Zielerreichung von 97 Prozent bei Wind und rund 95 Prozent bei Photovoltaik leicht unterdurchschnittliche Ergebnisse. Das lag nicht nur an Sonne und Wind, sondern auch an Abschaltungen durch behördliche Anordnung sowie Transformatorausfälle nach Netzstörungen.

„Hier zeigt sich, dass die gesamte Infrastruktur weiter ausgebaut und stabilisiert werden muss“, sagt Voigt. „Dabei lohnt es sich, jetzt deutlich mehr auf Speicherlösungen zu setzen.“ Denn dann müssten die Netze weniger stark ausgebaut werden und die Erneuerbaren kämen schneller in den Status der Grundlastfähigkeit.

Über die aream Group

Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als vier Milliarden kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren mehrere Solar- und Windparks realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine lange Entwicklungs-Pipeline mit großem Potenzial.

Verantwortlich für den Inhalt:

AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Regulierung, Unterstützung durch Regierungen und Aktionärsmaßnahmen sind wichtige Hebel, die die Umweltpraktiken von Unternehmen verbessern können

Das Erreichen des Netto-Null-Ziels ist für das Überleben unseres Planeten von zentraler Bedeutung. Der Weg dorthin bleibt jedoch eine der größten Herausforderungen, denen sich die Weltgemeinschaft zu stellen hat. Die jährliche ESG-Analystenumfrage von Fidelity International (Fidelity) zeigt, dass Unternehmen weiterhin offen für einen Dialog mit Stakeholdern sind, wie sie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen in einem sich schnell verändernden Umfeld vorantreiben können. Die Umfrage fasst die Einschätzung zu ESG-Trends der Fidelity-Analysten weltweit zusammen und aggregiert Bottom-up-Informationen aus ca. 20.000 individuellen Unternehmensinteraktionen.

Unternehmen bleiben offen für ESG-Engagement

Frage: Wie gut haben Ihre Unternehmen in den letzten zwölf Monaten auf die Engagement-Bemühungen reagiert?

Weltweit gaben die Fidelity-Analysten an, dass 68 Prozent der von ihnen untersuchten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten auf ihre Engagement-Bemühungen reagiert haben. An der Spitze stehen Unternehmen in Japan mit 89 Prozent gefolgt von EMEA/Lateinamerika (83 Prozent) und Asien-Pazifik ex China und Japan (71 Prozent).

Unternehmen hinken beim Netto-Null-Fortschritt hinterher – Risiken werden Realität

Nur 43 Prozent der Analysten glauben, dass Unternehmen heute bereits eine glaubwürdige Netto-Null-Strategie für 2050 haben. Gleichzeitig sind sich die meisten Unternehmen der Risiken bewusst, die mit dem Verfehlen der Ziele verbunden sind, was die Notwendigkeit zur Beschleunigung der Nett-Null-Ambitionen unterstreicht. 85 Prozent der Fidelity-Analysten sind der Meinung, dass sich Unternehmen mit den Bedrohungen auseinandersetzen, die sich aus potenziellen Klima- und Naturveränderungen für ihr Geschäft ergeben.

Die meisten Unternehmen analysieren die Bedrohungen des Klimawandels für ihr Geschäft

Drei effektivste Antriebskräfte auf dem Weg zu Netto-Null

Es ist noch ein langer Weg, bis das Netto-Null-Ziel erreicht wird. Die Fidelity-Analysten haben jedoch drei Hebel identifiziert, die Verbesserungen in den Umweltpraktiken von Unternehmen beschleunigen können: Regulierung, Unterstützung durch Regierungen und Aktionärsmaßnahmen.

Regulierung, Unterstützung durch Regierungen und Aktionärsmaßnahmen werden das Umweltverhalten von Unternehmen bestimmen

Frage: Was wird Ihrer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten zu Veränderungen in der Umweltpraxis in Ihren Unternehmen führen?

„Auch wenn Unternehmen mit ihren Transformationsplänen hinterherhinken, wächst das Bewusstsein für die Bedrohungen durch den Klimawandel und die Verschlechterung der Ökosysteme sowie die Notwendigkeit, sich zu engagieren“, sagt Jenn-Hui Tan, Chief Sustainability Officer bei Fidelity International. „Trotz dieser Bereitschaft zeigt unsere Umfrage, dass noch ein langer Weg vor uns liegt und die Unternehmen weiterhin Unterstützung benötigen, um ihre Netto-Null-Ziele zu erreichen. Regulierung, staatliche und Aktionärsmaßnahmen spielen eine Schlüsselrolle, um ein günstiges Umfeld für eine erfolgreiche Transformation zu Netto-Null zu schaffen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass langfristige Entscheidungen ein sorgfältiges Abwägen von Kompromissen und Beschränkungen sowohl bei finanziellen als auch bei Nachhaltigkeitszielen vor einem unsicheren makroökonomischen Hintergrund erfordern.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Fidelity Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, D-61476 Kronberg im Taunus Tel.: 06173/509-0, Fax: 06173/509-41 99, www.fidelity.de

Drei statt zwei Zinssenkungen, damit können die Märkte in diesem Jahr rechnen, meint Patrick Barbe, Head of European Investment Grade Fixed Income bei dem US-amerikanischen Vermögensverwalter Neuberger Berman.

Warum insbesondere Anleihen mit mittlerer Laufzeit davon profitieren und inwiefern zukünftige Zinsentscheidung leichter fallen könnten, erläutert er in seinem Kommentar:

Vertrauen in EZB-Prognosen steigt und erleichtert weitere Zinssenkungen

Die Ankündigung der EZB einer ersten Zinssenkung sowie einer zukünftig von den Wirtschaftsdaten abhängigen Zinspolitik bestätigt das Zinsszenario der Finanzmärkte. Daher ist nach der Juni-Sitzung des EZB-Ausschusses mit nur wenigen Marktreaktionen zu rechnen. Eine bedeutsame Aussage von EZB-Chefin Christine Lagarde war dabei, dass sich die Inflationsprognosen der europäischen Währungshüter als zutreffend erwiesen haben, was die Entscheidung für eine Zinssenkung erleichtert haben dürfte. Damit dürften die Währungshüter auch mehr Vertrauen in ihre Modelle zur Vorhersage der Wirtschaftstätigkeit und Inflation gewinnen, was auch zukünftige Zinssenkungen erleichtern könnte.

Markt rechnet mit drei Zinssenkungen in 2024

Lagarde wies am Donnerstag ebenfalls darauf hin, dass sich die mittelfristige Inflationsprognose auf dem Zielwert stabilisiert habe, was diese erste Zinssenkung rechtfertige. Außerdem seien die Leitzinsen weit von ihrem neutralen Niveau entfernt. Eine Aussage, die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung im September weckt. Insgesamt könnte der Markt in diesem Jahr mit mindestens drei Zinssenkungen rechnen, während es bisher nur etwa zwei waren. Dies wäre günstig für mittelfristige Anleihen – und die Schuldendienstquoten der europäischen Staaten mit niedrigem Rating.

Der Anstieg der Inflationsprognosen sollte die EZB dazu veranlassen, ihre Politik unverändert beizubehalten und sich die Zeit zu nehmen, die Entwicklung der Inflation bei ihrer nächsten Aktualisierung im September zu überprüfen: Das bedeutet, dass die EZB ihre Geldpolitik nicht vor September ändern sollte. Die Beibehaltung einer restriktiven Politik birgt jedoch die Gefahr, die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone zu stark zu belasten. Dies dürfte kaum zu einer wirtschaftlichen Erholung beitragen und das Risiko einer Rezession im weiteren Verlauf dieses Jahres erhöhen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Kommentar von Tim Winstone, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Nachdem Europa als erstes die Zinsen gesenkt hat, könnten sich durch die unterschiedlichen Ansätze der Zentralbanken Chancen für aktive Manager ergeben.

Der endgültige Zinssatz, auf den man sich in Europa einigt, könnte niedriger sein als in den USA, was sich auf den Spielraum und die Instrumente der EZB sowie auf die Anleger auswirkt.

Das Motto „higher for longer“ bleibt bestehen; Lockerung in Europa sowie in anderen Industrieländern scheint schrittweise zu erfolgen.

Während die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Anhebung der Zinssätze zweifellos etwas spät dran war, war sie bei der Senkung der Zinssätze darauf bedacht, nicht das Gleiche zu tun. Nicht nur bei ihrer ersten Zinssenkung, sondern auch bei der Ausrichtung auf den Beginn des Zinssenkungszyklus. Zum ersten Mal seit November 2011 und April 1999 ist Europa der US-Notenbank mit einer Zinssenkung zuvorgekommen. Dies hat bei den globalen Vermögensverwaltern einen Vergleich sowie eine Diskussion über die künftige Entwicklung ausgelöst.

Was sind die Auswirkungen auf Europa und andere Industrieländer?

Obwohl dies die erste Zinssenkung der EZB seit 2019 war, glauben wir, dass es sich um eine der am meisten erwarteten Zinssenkungen überhaupt handelt. Vieles ist bereits in den Märkten eingepreist. Eine Abkehr von der Synchronisierung der Zentralbanken ist unserer Ansicht nach kein Grund zur Sorge, sondern eher eine Folge der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situationen.

Seit Jahresanfang zeichnet sich eine Divergenz in der Kommunikation der Zentralbanken ab.  Im Vergleich zu Europa war die nachfragebedingte Inflation in den USA hartnäckiger, Wachstum/Beschäftigung besser und der Verbraucher außergewöhnlich stark. In der Eurozone ist die Inflation weniger hartnäckig, was vor allem auf die Energiepreise zurückzuführen ist. Diese Divergenz ist eine Chance für uns als aktive Manager.

Aufgrund des holprigen Weges zur Zielinflation rechnen die Märkte weltweit mit einem flacheren Zinssenkungszyklus als noch Anfang 2024. Nur weil die EZB zuerst gesenkt hat, bedeutet dies nicht, dass sie die Zinssätze schneller senken wird als andere Zentralbanken. Sollten die Leitzinsen jedoch als zu langsam sinkend wahrgenommen werden, könnten die Anleiherenditen steigen.

Einige Prognosen deuten darauf hin, dass Europa bei einem niedrigeren neutralen Zinssatz oder r* – dem Zinssatz, bei dem die Geldpolitik das Wirtschaftswachstum weder stimuliert noch einschränkt – als die USA landen könnte. Dies könnte für europäische Unternehmen positiv sein, beeinflusst aber auch den geldpolitischen Spielraum der EZB. Ein niedrigerer langfristiger neutraler Zinssatz in der Eurozone im Vergleich zu anderen Industrieländern könnte:

bedeuten, dass die EZB weniger Spielraum hat, die Zinssätze während eines Konjunkturabschwungs zu senken, bevor sie die effektive Untergrenze erreicht. Dadurch könnte die EZB weniger in der Lage sein, die Wirtschaft während einer Rezession mit traditionellen geldpolitischen Instrumenten zu stimulieren.

bedeuten, dass die EZB mehr auf unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen wie quantitative Lockerung, negative Zinssätze, Forward Guidance usw. setzen könnte.

die Unternehmensschuldner ermutigen, zu investieren und zu expandieren. Niedrigere Zinssätze können die Finanzierungskosten senken, aber sie können die Anleger auf der Jagd nach höheren Renditen auch zu risikoreicheren Vermögenswerten treiben und möglicherweise Vermögenspreisblasen aufblähen.

Worauf sollten Anleger bei Europas Aussichten achten?

Nach unerwartet guten Lohnzuwächsen und Inflationszahlen verschafft sich die EZB einen gewissen Spielraum, indem sie sich „nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad festlegt“. Die Forward Guidance wurde nun zugunsten einer „Datenabhängigkeit“ und eines Ansatzes „von Sitzung zu Sitzung“ zurückgeschraubt. Die Aufwärtskorrekturen sowohl der Gesamt- als auch der Kerninflation anhand der März-Zahlen unterstreichen diesen vorsichtigeren Ansatz. Für Europa deutet jedoch wenig darauf hin, dass sich die Konjunktur ab jetzt plötzlich deutlich beleben wird.

Diese Vorsicht erstreckt sich auch auf die EZB, die ihr 2 %-Ziel ebenfalls nicht unterschreiten will. Auch wenn das Thema Disinflation zum Stillstand gekommen zu sein scheint, ist seine Wiederbelebung ein weiteres Risiko, vielleicht sogar ein größeres als für andere globale Märkte.

Was sind die Auswirkungen für Kreditanleger?

Meist schneidet Credit in einem nicht zu starken und nicht zu schwachen Wachstumsumfeld am besten ab. Die Überschussrenditen von Investment-Grade-Credit (IG) sind besser, wenn das reale BIP-Wachstum zwischen 1 % und 3 % liegt. Ein relativ moderater wirtschaftlicher Rahmen sowie eine anhaltend starke Kreditnachfrage mit noch lange nicht überinvestierten Anlegern lassen auf ein Umfeld schließen, in dem Carry – oder Rendite – wichtig ist. Die Duration – die Sensitivität einer Anleihe gegenüber einer Zinsänderung – wird in einem fallenden Zinsumfeld ebenfalls wichtig sein.

Der EZB-Rat bestätigte auch die Reduzierung der Wertpapierbestände des Eurosystems im Rahmen des pandemischen Notkaufprogramms (PEPP) um rund 7,5 Mrd. EUR pro Monat in der zweiten Jahreshälfte. Laut den Angebotsprognosen der Deutschen Bank, die die quantitative Straffung der EZB bis Jahresende berücksichtigen, müssten Anleger fast doppelt so viele vorrangige Schuldtitel von Nicht-Finanzunternehmen aufnehmen wie von Finanzunternehmen. Dies bedeutet eine Verbesserung des (relativen) technischen Hintergrunds für das Angebot an vorrangigen Finanztiteln.

Wie schneidet der europäische Kreditmarkt im Vergleich zu anderen Märkten ab?

Höhere Renditen – rund 4 % für Euro-IG-Credit – wirken wie ein Puffer gegen jegliche Marktvolatilität und sind ein attraktiver Einstieg in diese Anlageklasse. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Volatilität gering bleiben wird und Spread-Sell-Offs relativ kurzlebig sein werden. Wir konzentrieren uns daher auf eine flexible Vorgehensweise und nutzen Schwächen, um zu attraktiven Kursen zu kaufen. Wie in unserer Publikation „Credit Risk Monitor“ für Q1 beschrieben, wird mit länger höheren Zinssätzen und einer allmählichen Annäherung an den neutralen Zinssatz die Dispersion zunehmen. Dies bedeutet, dass die Wertpapierauswahl zur Schaffung von zusätzlichen Erträgen wichtiger wird.

Die Spreads haben sich in Erwartung einer Lockerung verengt und die Renditen wurden neu bewertet, was weniger Spielraum für eine Outperformance bei einer weiteren Straffung lässt. Allerdings sind die Euro-Credit-Spreads wesentlich attraktiver als die US-Credit-Spreads.  So liegen beispielsweise EUR IG Nicht-Finanzwerte im 34. Perzentil gegenüber US IG Nicht-Finanzwerten im 1. Perzentil.

Welchen Unterschied könnte diese Entwicklung zu niedrigeren Zinsen für Unternehmen machen?

Niedrigere Zinsen könnten allen Unternehmen den Zugang zu Kapital eröffnen –guten wie schlechten –, aber sie könnten auch dazu führen, dass die Märkte anspruchsvoller werden und die Spreads eine größere Dispersion aufweisen, als dies im IG-Bereich der Fall war.

Man sollte jedoch davon ausgehen, dass die Zinssenkungen schrittweise erfolgen werden, da es keine Anhaltspunkte für eine Senkung auf der Juli-Sitzung gibt und eine Senkung nur auf jeder zweiten Sitzung erforderlich ist, um den neutralen Zinssatz bis Ende nächsten Jahres zu erreichen.

Höhere Zinssätze für längere Zeit haben zwei wesentliche Auswirkungen für Unternehmen. Erstens könnte dies Hinweise auf ungeeignete Kapitalstrukturen und deren mangelnde Tragfähigkeit geben. Wir sehen dies bereits bei Credit mit niedrigerem Rating, wo sich die wesentlich höheren Finanzierungskosten bemerkbar machen. Zweitens ermutigen höhere Zinsen für längere Zeit die Unternehmen, ihre Schulden abzubauen, d. h. wir könnten einen Schuldenabbau erleben, was sich positiv auf Credit auswirken dürfte. Dies deutet auch auf eine stärkere Dispersion in der Performance hin, die wir als aktive Manager nutzen können, um Marktverwerfungen und Ineffizienzen zu nutzen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Von François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM

Wie von den Mitgliedern des EZB-Rats allgemein erwartet, wird die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer nächsten Sitzung die Leitzinsen senken. Gleichzeitig wird sie nach Juni vorsichtig mit weiteren Lockerungen umgehen. Die neuen makroökonomischen Projektionen der EZB dürften ein stärkeres Wachstum in diesem Jahr widerspiegeln, bei weitgehend unveränderter Inflation, mit dem Ziel, die 2 %-Marke bis 2025 zu erreichen.

Unsere Erwartungen:

  • Es wird erwartet, dass die EZB ihre Leitzinsen einstimmig um 25 Basispunkte (Bp) senkt und den Einlagensatz auf 3,75 %, den Refinanzierungssatz auf 4,25 % und den Satz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 4,50 % festlegt. Die EZB ist nun zuversichtlich, dass der disinflationäre Trend im Euroraum so weit fortgeschritten ist, dass sie mit der Senkung der Zinssätze beginnen kann. Wir glauben jedoch nicht, dass es einen breiten Konsens für eine zweite ähnliche Zinssenkung im Juli gibt.
  • Präsidentin Christine Lagarde dürfte bekräftigen, dass geldpolitische Entscheidungen weiterhin datenabhängig sein werden. Dies wird in den kommenden Monaten eine flexible Ausrichtung der Geldpolitik ermöglichen.
  • Im Vergleich zu den März-Projektionen erwarten wir, dass das BIP-Wachstum 2024 von 0,6 % auf 0,8 % nach oben korrigiert wird, während es in den beiden Folgejahren mit 1,5 % im Jahr 2025 und 1,6 % im Jahr 2026 weitgehend unverändert bleiben dürfte. Bei den Preisentwicklungen gehen wir davon aus, dass sowohl der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) als auch die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) ähnlich ausfallen werden wie in den Prognosen vom März. Beide werden sich im nächsten Jahr dem Zielwert von 2 % nähern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EZB seit der April-Sitzung bestätigt hat, dass der nächste Schritt eine Zinssenkung sein wird. Der weitere Weg bleibt jedoch aufgrund des Risikos der Inflationsvolatilität und der besseren Prognosen für die Eurozone ungewiss. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass die EZB ihre restriktive Geldpolitik in den kommenden Monaten schrittweise zurückfahren dürfte. Auch wenn diese Sitzung aus Marktsicht ein Nicht-Ereignis sein könnte, glauben wir, dass mit Beginn der geldpolitischen Lockerung die europäischen Zinssätze am vorderen Ende der Zinsstrukturkurve sinken werden.

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Aktienmärkte wieder auf der Gewinnerseite

Das globale Wirtschaftswachstum bewegt sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Auch wenn der Vorsprung beim Wirtschaftswachstum in absoluten Zahlen nach wie vor jenseits des Atlantiks liegt, so scheinen doch die Dynamiken zwischen der europäischen und der US-amerikanischen Wirtschaft mittlerweile auseinanderzugehen, schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

„Tatsächlich weisen mehrere Konjunkturindikatoren auf eine leicht anziehende Wirtschaft in der Eurozone hin, während sich die Signale für eine Konjunkturverlangsamung in den USA häufen“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI – Banque de Luxembourg Investments. „Die von Bloomberg und Citigroup berechneten Indikatoren für Wirtschaftsüberraschungen fielen sogar zum ersten Mal seit 15 Monaten in den negativen Bereich.“ In China tun sich die Konjunkturindikatoren immer noch schwer, deutlich anzuziehen, da die tiefe Krise des Immobiliensektors die Stimmung der Haushalte nachhaltig belastet. Zwar wurden erneut Unterstützungsmaßnahmen angekündigt, doch scheinen diese noch immer nicht den erhofften Aufschwung auslösen zu können. In Japan sank das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal auf annualisierter Basis um 2 %, was vor allem auf den privaten Konsum zurückzuführen war, der nach wie vor durch den Rückgang der Realeinkommen beeinträchtigt wurde.

Weg zum Zwei-Prozent-Inflationsziel bleibt ungewiss

Trotz der mäßigen Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks im vergangenen Jahr bleibt die Frage offen, ob und wie schnell sich die Inflation weiter in Richtung des offiziellen Ziels von 2 % bewegen wird. So ging in den USA die Gesamtinflationsrate im April leicht auf 3,4 % zurück. In der Eurozone beschleunigte sich die Gesamtinflationsrate im Mai auf 2,6 %.

Voraussichtliche Leitzinssenkung in der Eurozone

Im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank am 12. Juni ließen die verschiedenen Mitglieder der Federal Reserve im Laufe des Monats Mai verlauten, dass es aufgrund der hartnäckigen Inflation dringend notwendig sei, weitere beschwichtigende Signale abzuwarten, bevor die Rückkehr zu einer expansiven Geldpolitik einzuleiten wäre. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Leitzinsen unverändert bleiben, ist daher hoch, auch wenn der allgemeine Tenor nach wie vor lautet, dass die Zinsen im Laufe des Jahres gesenkt werden“, glaubt der luxemburgische Ökonom. In der Eurozone hingegen deutete die Europäische Zentralbank an, dass sie sich in Bezug auf die moderate Inflation ausreichend sicher sei, um auf ihrer Sitzung am 6. Juni eine erste Senkung der Leitzinsen vorzunehmen, ohne sich jedoch darauf festzulegen, dass dies der Beginn eines Zyklus sinkender Zinsen sein wird.

Volatilität an den Anleihemärkten

„Die Ungewissheit über die mittelfristige Entwicklung der Geldpolitik führte in den vergangenen Wochen zu Volatilität an den Anleihemärkten.“ Nachdem die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries im April stark angestiegen war, fiel sie im Mai zurück. „Die europäischen langfristigen Zinsen folgten dem umgekehrten Trend und setzten die Bewegung vom April fort.“ So stieg der zehnjährige Referenzzinssatz in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.

Aktienmärkte wieder auf der Gewinnerseite

Nach einer leichten Korrektur im April kehrten die Aktienmärkte im Mai wieder in die Gewinnzone zurück. Vor allem die Beruhigung bei den US-Anleihezinsen und die guten Quartalszahlen von Nvidia gaben den Aktien, insbesondere den US-amerikanischen, wieder Auftrieb. Insgesamt stieg der in Euro ausgedrückte Weltaktienindex MSCI All Country World Index Net Total Return um 2,5 % und erreichte damit wieder seine Höchststände von Ende März. „Auf Sektorenebene verzeichneten Technologie, Versorger und Telekommunikation die beste Performance, während Energie und diskretionäre Konsumgüter die einzigen Sektoren waren, die im Monat nachgaben“, sagt Guy Wagner abschließend.

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Senkt die US-Notenbank ihre Zinsen oder erhöht sie sie sogar?

In Europa hat die EZB bereits eine erste Zinssenkung verkündet. Der Rentenmarkt ist in Aufruhr. Für Anleger könnte es eine gute Gelegenheit sein, sich mit Anleihen aussichtsreich zu positionieren.

Von David Wehner, Head of Liquid Assets, Do Investment AG

Anleiheinvestoren stellen sich aktuell zahlreiche Fragen: Sinken die Zinsen weiter oder nicht? Folgen weitere Zinssenkungen für die Eurozone oder drücken auch die USA ihre Leitzinsen? Sind lange Laufzeiten jetzt cleverer, oder sollte lieber am kurzen Ende investiert werden? Und sind Rentenpapiere aus den USA jetzt chancenreicher als europäische?

Die Situation am Rentenmarkt ist undurchsichtig und herausfordernd. Ein kurzer Rückblick: Seit fünf Monaten schon sind die Rentenkurse wieder auf Talfahrt. Als die US-Notenbank Ende vorigen Jahres Zinssenkungen in Aussicht stellte, preiste die Börse binnen kürzester Zeit insgesamt sieben Zinssenkungsschritte der Federal Reserve für 2024 ein. Auch für die Eurozone wurden daraufhin Zinssenkungen erwartet, die sinkende Inflation und die angezählte Konjunktur sprachen auf beiden Seiten des Atlantiks für solch eine Geldpolitik. Diese Zinssenkungsfantasien bescherten den Anleihekursen zum Jahreswechsel eine kräftige Rally und beflügelten auch den Aktienmarkt. Aber nach und nach ruderte die US-Notenbank zurück, weil sich die Dollar-Inflation hartnäckiger und die Konjunktur robuster zeigen als erwartet. Der Anleihemarkt knickte wieder ein und tendiert seitdem unter starken Schwankungen abwärts.

Mittlerweile ist selbst nur eine US-Leitzinssenkung noch im Jahr 2024 fraglich. Sogar eine vorübergehende Zinserhöhung ist wieder im Bereich des Möglichen, weil die US-Inflation noch zu hoch ist. Zuletzt lagen allerdings die Wachstumszahlen und das Konsumentenvertrauen in den USA unter den Erwartungen und auch die jüngsten Arbeitsmarktdaten ließen die Hoffnung auf Zinssenkungen wieder aufflammen. Die Spekulationen über den weiteren Kurs der US-Notenbank überschlagen sich, die Unsicherheit ist groß.

Diesmal prescht Europa vor

Die Eurozone ist da einen Schritt weiter: Am 6. Juni verkündete die Europäische Zentralbank die Zinswende und senkte ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Möglich war das, weil die Inflation in der Eurozone niedriger, die Konjunktur aber fragiler ist als in den USA. Die Ungewissheit über die nächsten Schritte der beiden großen Zentralbanken sind der Hauptgrund dafür, dass die Schwankungen an den Rentenmärkten in den vergangenen Monaten weit überdurchschnittlich waren.

Wie gehen Anleger mit so einer Situation um? Vor allem, da die Zinsstrukturkurve noch immer invers ist? Invers bedeutet, dass Anleihen mit kurzen Laufzeiten höher rentieren als langlaufende, in normalen Zeiten ist es umgekehrt. Eine inverse Zinsstrukturkurve widerspricht daher der eigentlichen Marktlogik und ist nur den unsicheren Inflationserwartungen auf Sicht von zehn und mehr Jahren geschuldet, die langfristige Investments am Rentenmarkt unkalkulierbar machen. Nur für die Eurozone liegen die langfristigen Inflationserwartungen aktuell bei 2,5 Prozent. Und wenn die Notenbanken bei niedriger Inflation die Zinsen senken, kann sich auch die Zinsstrukturkurve schnell normalisieren, so dass das höhere Risiko langlaufender Anleihen auch wieder mit höheren Zinsen entlohnt wird.

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Sie hat es doch getan. Lange Zeit hatte man den Eindruck, dass die EZB ihre Entscheidungen im Windschatten der Fed trifft.

Doch nun haben Christine Lagarde und die EZB trotz wieder etwas höherer Inflationserwartungen erstmals seit 2019 die Leitzinsen gesenkt. „Ein durchaus mutiger Schritt angesichts der Datenlage“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Sutor Bank. „Die EZB gewinnt an Selbstvertrauen – und die Märkte wird es freuen.“

Die EZB hat auf ihrer Sitzung die Leitzinsen von bisher 4 auf nun 3,75 Prozent gesenkt. Zwar fiel die Entscheidung nicht einstimmig, doch nur ein Ratsmitglied war wohl gegen die Senkung. Lagarde zeigte sich sicher, das Inflationsziel von 2 Prozent zweifelsfrei zu erreichen.

Überraschend kommt die Zinssenkung nicht, viele Marktteilnehmer hatten damit gerechnet. „Etwas überraschend ist vielmehr, dass die EZB die wieder höheren Inflationserwartungen nicht als Ausrede benutzt hat, die Zinsen unverändert zu belassen“, sagt Beil. Bislang war die EZB unter Lagarde nicht durch eine besondere Eigenständigkeit aufgefallen. „In der Regel lief die EZB den Entscheidungen der Fed hinterher“, so Beil. „Dass sie sich hier aus dem Windschatten traut, ist eine gute Nachricht.“

Denn zum einen ist es ein Signal, für die eigene Glaubwürdigkeit einzutreten. Offenbar traut sich die EZB aber vor allem zu, das selbst ausgerufene Inflationsziel von 2 Prozent auch tatsächlich erreichen zu können. Schon heute ist erstaunlich, dass sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen den zurückliegenden Zinsanstieg und die hohe Inflation einigermaßen gut verkraftet haben. „Nach vorne geblickt bedeutet die Zinssenkung, dass die Konjunktur durch sinkende Zinsen belebt wird“, sagt Beil. „Den Aktienmärkten dürfte das gut gefallen.“

Auch eine Normalisierung der noch immer inversen Zinsstrukturkurve sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen am kurzen Ende jetzt sinken, ist recht groß“, sagt Beil. Auch ihre Rolle am Rentenmarkt wird die EZB neu definieren. „In den vergangenen Jahren ist die EZB am Rentenmarkt als Anleihekäufer aufgetreten“, so Beil. „Das soll nun zurückgefahren werden.“ Spannend wird sein, ob die Spreads zwischen den Ländern in Europa sich dadurch wieder ausweiten, und ob in dem Zusammenhang die Stabilität des Euros erneut getestet wird. „In jedem Fall ist die neue, eigenständigere EZB aber ein gutes Zeichen für den europäischen Markt – und auch für die europäische Wirtschaft“, sagt Beil.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Kommentar von Simon Bell, Fondsmanager Active Fixed Income, Legal & General Investment Management (LGIM), zur heutigen Zinssenkung der Europäischen Zentralbank:

„Die EZB hat den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Die Notenbank gibt zu, dass die Inflation zuletzt überraschend gestiegen ist und wiederholt ihre Aussage, dass der Weg zurück zur Preisstabilität holprig sei. Auf kurze Sicht hat die EZB die Wachstums- und Inflationsprognosen angehoben, geht aber von unveränderten Zahlen für 2025 und 2026 aus. Das deutet darauf hin, dass der disinflationäre Trend anhält, die Wahrscheinlichkeit direkt aufeinanderfolgender Zinssenkungen jedoch gering ist.

Seit den makroökonomischen Prognosen vom März haben sich mehrere Indikatoren anders als erwartet entwickelt:

  1. Die Kerninflation nach oben hat die EZB überrascht. Die Steigerung beträgt 0,1 Prozentpunkte im 1. Quartal und wahrscheinlich 0,2-0,3 Prozentpunkte im 2. Quartal.
  2. Das Wirtschaftswachstum hat im 1. Quartal mit einer Steigerung um 0,2 Prozentpunkte positiv überrascht. Dabei haben die Einkaufsmanagerindizes einen stärkeren Wachstumsimpuls angezeigt, als zum Zeitpunkt der letzten Prognose erwartet worden war. Außerdem gab es kaum Anzeichen für eine Schwäche auf dem Arbeitsmarkt.
  3. Das Niveau der ausgehandelten Löhne hat gegenüber den im März erwarteten Werten leicht um etwa 0,2 Prozentpunkte angezogen. Dieser Trend dürfte sich bis August fortsetzen, auch weil die Löhne in Deutschland im 2. Quartal steigen werden.

Das sind also gleich drei Überraschungen, die alle in dieselbe Richtung gehen. Dies hat zwar nicht ausgereicht, um die heutige Zinsentscheidung zu revidieren, die offenbar schon seit einiger Zeit feststand – und eine Umkehr hätte wie ein Fehler in der Kommunikation ausgesehen. Die Überraschungen reichen zudem auch nicht aus, um von der Meinung abzurücken, dass der disinflationäre Trend anhält. Die aktuellen Daten stärken aber die Argumente der EZB, eine vorsichtige Vorgehensweise zu wählen – und die Vorstellung, dass auf die heutige Zinssenkung eine weitere im Juli folgen wird, wird damit wohl ad acta gelegt werden. Vielmehr dürften die Prognosesitzungen im September, Dezember und März die wahrscheinlicheren Termine für weitere geldpolitische Anpassungen sein.

Die Debatte über den neutralen Zinssatz wird innerhalb der EZB immer hitziger. Isabel Schnabel hat in letzter Zeit dafür plädiert, dass der derzeitige geldpolitische Kurs nicht so restriktiv sein sollte, und argumentiert, dass der neutrale Zinssatz aufgrund der Energiewende und des digitalen Wandels jetzt viel höher sein könnte. Diese Ansicht wurde allerdings von anderen Ratsmitgliedern zurückgewiesen. Viele sind offenbar der Meinung, dass das derzeitige Zinsniveau nicht mehr angemessen ist, da die Inflationsrisiken nachlassen.“

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Mit seiner Strategie des intelligenten Kopierens hat der Vates Aktien Offensiv Fonds die relevanten Indizes weit hinter sich gelassen – genau wie er auch 99 Prozent der Fonds seiner Vergleichsgruppe outperformte.

„Wir nutzen die kollektive Intelligenz erfolgreicher US-Top-Investoren, die Einzeltitel nachweislich besser beurteilen und selektieren können als andere“, sagt Maik Komoss, Prokurist der Vates Invest GmbH und Portfoliomanager des Vates Aktien Offensiv Fonds.

Auf diese Weise wird ein Stockpicking-Portfolio zusammengestellt, das mit den aussichtsreichsten Werten der besten Investoren bestückt ist. „Dazu werden deren reale Transaktions- und Positionsdaten verfolgt und ausgewertet“, so Komoss. Mit einer Wertenwicklung von plus 49 Prozent seit Fondsstart im Oktober 2022 beträgt die Outperformance gegenüber dem S&P 500 bereits 14 Prozent und gegenüber dem US-Nebenwerte-Index Russell 2000 sogar 36 Prozent. Die Morningstar-Datenbank listet den Vates Aktien Offensiv entsprechend im ersten Perzentil seiner Vergleichsgruppe, 99 Prozent der Vergleichsfonds haben also dieses Jahr schwächer abgeschnitten.

Dabei setzt der Fonds auf ein sehr konzentriertes Portfolio von Aktien. „Kernenergie und KI sind zwei Megatrends, in denen der Fonds aufgrund der kollektiven Intelligenz der beobachteten Top-Stockpicker frühzeitig investiert war und stark profitiert hat“, sagt Komoss. „Aus den jüngsten Transaktionsdaten geht jetzt hervor, dass es bei den Top-Investoren mehrheitlich zu (Teil-)Verkäufen bei den entsprechenden Aktien kam, was gemäß Modell-Ranking auch zu einer Reduktion der Gewichtungen im Fondsportfolio geführt hat.“ Die Aktien der beiden Kernenergieproduzenten Constellation Energy und Vistra sind im Portfolio jetzt nur noch zusammen mit rund fünf Prozent gewichtet. Gleiches gilt für die KI-Aktien von Vertiv und Nvidia, deren Portfoliogewicht ebenfalls deutlich reduziert wurde.

Neben trendstarken Aktien finden sich in den Daten der Top-Investoren auch regelmäßig antizyklische Turnaround-Kandidaten. Im Portfolio finden sich etwa General Electric oder vielmehr mittlerweile GE Aerospace und der Generika-Hersteller Teva Pharmaceuticals. „Die Kursentwicklungen beider Aktien haben Anlegern viele Jahre keine Freude bereitet – ein Resultat von Management-Fehlern oder auch von branchenspezifischen Problemen“, sagt Komoss. Doch früh entschieden sich die beobachteten Stockpicker, hier Positionen aufzubauen – und auch in den Vates Aktien Offensiv wurden sie gekauft.

„Unter den vielen möglichen Turnaround-Kandidaten konnten wir genau diese beiden Aktien ins Portfolio nehmen und haben damit zwei echte Volltreffer gelandet“, sagt Komoss. „Allein seit Jahresstart 2024 legten die Aktien von Teva und GE Aerospace jeweils um rund 60 Prozent zu.“ Die Top-Investoren hatten die mittlerweile erfolgreichen Umstrukturierungen in beiden Unternehmen offensichtlich frühzeitig richtig eingeschätzt und mit hohen Summen investiert. Mit jeweils rund fünf Prozent verbleiben beide Titel auch unter den Top-Positionen des Vates Aktien Offensiv.

Neu als Turnaround-Kandidat wurde der Zahlungsdienstleister Fidelity National Information Services ins Portfolio aufgenommen. Hier sind wichtige Anleger mittlerweile deutlich investiert und erhoffen sich einen ebensolchen Turnaround wie bei den beiden anderen Aktien.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

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2023 ist das Vermögen von High Net Worth Individuals[1] (HNWI) um 3,8 Billionen US-Dollar gestiegen

In Deutschland stieg 2023 die Anzahl der Millionäre und deren Vermögen, wenn auch mit geringerem Anstieg als im weltweiten Durchschnitt

Mehr als 65 Prozent der HNWI geben an, dass emotionale oder kognitive Vorurteile ihre Investitionsentscheidungen während wichtiger Lebensereignisse beeinflussen, und die Mehrheit wünscht sich Hilfe, um mit ihren impliziten Vorurteilen umzugehen

Die Zahl der vermögenden Privatpersonen (High Net Worth Individuals, HNWI) und ihr Vermögen haben im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Der Aufschwung ist auf eine Erholung der globalen Wirtschaftssituation zurückzuführen. Dies zeigt der heute veröffentlichte World Wealth Report 2024 des Capgemini Research Institutes. Dem Bericht zufolge stieg das weltweite HNWI-Vermögen im Jahr 2023 um 4,7 Prozent auf 86,8 Billionen US-Dollar. Ebenso stieg die Zahl der HNWI weltweit um 5,1 Prozent auf 22,8 Millionen und wächst trotz der Unvorhersehbarkeit des Marktes weiter an. Der Aufwärtstrend gleicht den Rückgang des letzten Jahres aus und bringt die HNWI-Trends zurück auf einen Wachstumspfad.

Globales HNWI-Wachstum steigt stark an

Im Jahr 2023 verzeichnete Nordamerika mit einem jährlichen Wachstum von 7,2 Prozent beim Vermögen und 7,1 Prozent bei der Anzahl der vermögenden Personen die stärkste Erholung der HNWI weltweit. Dem Bericht zufolge haben die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, der nachlassende Inflationsdruck und eine beeindruckende Rallye am US-Aktienmarkt die Dynamik befeuert. Dieser Trend setzt sich ähnlich in den meisten Regionen fort, wenn auch in geringerem Maße:

Die APAC-Region (4,2% und 4,8%) und Europa (3,9% und 4,0%) verzeichneten ein bescheideneres Wachstum von Vermögen und Anzahl der HNWI. Dabei wies Deutschland ein Vermögenswachstum von 2,2 Prozent mit einem Anstieg von 2,1 Prozent bei der Anzahl an vermögenden Personen auf.

Lateinamerika und der Nahe Osten verzeichneten ein begrenztes Wachstum der HNWI mit einem Anstieg des Vermögens um 2,3 Prozent und 2,9 Prozent sowie der Anzahl an vermögenden Personen um 2,7 Prozent und 2,1 Prozent.

Im Gegensatz dazu war Afrika die einzige Region, in der das Vermögen der HNWI (-1,0%) und die Anzahl dieser (-0,1%) aufgrund fallender Rohstoffpreise und rückläufiger Auslandsinvestitionen zurückgingen.

In ihrer Anlagestrategie gehen die vermögenden Personen allmählich von Vermögenserhalt zu Wachstum über. Die Daten von Anfang 2024 zeigen eine Normalisierung der Bargeldbestände auf 25 Prozent des Gesamtportfolios, ein starker Kontrast zum Mehrjahrzehnthoch von 34 Prozent im Januar 2023. Der Bericht zeigt, dass zwei von drei HNWI planen, 2024 mehr in Private Equity zu investieren, um mögliche zukünftige Wachstumschancen zu nutzen.

Hohe Vermögenstransfers führen zu dringendem Bedarf an Dienstleistungen mit Mehrwert Besonders vermögende Personen (UHNWI) verfügen über 34 Prozent des gesamten HNWI-Vermögens und machen etwas mehr als 1 Prozent der gesamten HNWI-Bevölkerung aus. Prognosen zufolge werden in den nächsten zwei Jahrzehnten mehr als 80 Billionen[2] US-Dollar an nachfolgende Generationen übertragen, was die Nachfrage nach finanziellen (Anlageverwaltung und Steuerplanung) und nicht-finanziellen (Philanthropie, Concierge-Dienste, Liebhaberinvestitionen und Networking-Möglichkeiten) Dienstleistungen steigert. Die Studie zeigt, dass 78 Prozent der UHNWI derartige Mehrwertdienste für wichtig halten, und über 77 Prozent verlassen sich darauf, dass ihre Vermögensverwaltungsfirma sie bei ihrem generationenübergreifenden Vermögenstransfer unterstützt. 65 Prozent der HNWI wünschen sich individualisierte Dienstleistungen, die auf ihre finanzielle Lage und persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

“Die Kunden haben höhere Ansprüche an ihre Vermögensverwalter, es stand noch nie mehr auf dem Spiel. Unternehmen müssen aktiv werden, um Kunden durch ein personalisiertes Omnichannel-Erlebnis an sich zu binden – gerade, wenn demnächst hohe Vermögenstransfers anstehen und die Zahl der HNWI wächst”, so Klaus-Georg Meyer, Leiter Business and Technology Innovation für Financial Services bei Capgemini in Deutschland. “Die Anwendung von KI-gestützten Behavioral-Finance-Tools, die psychografische Daten nutzen, könnte einen Wettbewerbsvorteil bieten. Indem sie den Entscheidungsfindungsprozess des Einzelnen nachvollziehen, stellen sie ein höheres Maß an Kundennähe bereit. Die Schaffung von Echtzeit-Kommunikationskanälen wird von entscheidender Bedeutung sein, um plötzlich auftretende Marktbewegungen im Schulterschluss von Berater und Kunde bewältigen zu können.”

Unterstützung während Investitionsentscheidungen in besonderen Lebenssituationen gefragt

Mehr als 65 Prozent der HNWI geben an, dass sie sich unterbewusst bei ihren Investitionsentscheidungen, insbesondere bei wichtigen Lebensereignissen wie Heirat, Scheidung und Ruhestand, beeinflussen lassen. Infolgedessen wünschen sich 79 Prozent der HNWI Unterstützung dabei, mit derartigen unterbewussten Handlungen umzugehen. Durch die Integration von Behavioral Finance mit künstlicher Intelligenz können Vermögensverwaltungsfirmen beurteilen, wie Kunden auf Marktschwankungen reagieren, und datengestützte Entscheidungen treffen, die weniger anfällig für emotionale oder kognitive Verzerrungen sind. KI-gestützte Systeme können Daten analysieren und Muster identifizieren, die für den Menschen schwer erkennbar sind, so dass Vermögensverwalter proaktive Maßnahmen bei der Kundenberatung ergreifen können.

Dem Bericht zufolge haben UHNWI die Anzahl ihrer Geschäftsbeziehungen zu Vermögensverwaltungsfirmen von drei im Jahr 2020 auf sieben im Jahr 2023 erhöht. Dieser Trend deutet darauf hin, dass die Branche Schwierigkeiten hat, das erwartete Spektrum und die Qualität der von diesem Segment geforderten Dienstleistungen zu erbringen. Im Gegensatz dazu sind Single-Family Offices, die ausschließlich eine Familie betreuen, in den letzten zehn Jahren um 200 Prozent gewachsen. Um das HNWI- und UHNWI-Segment weiter bedienen zu können, müssen die Vermögensverwaltungsfirmen ein Gleichgewicht zwischen Wettbewerb und Zusammenarbeit mit Family Offices finden. Jeder zweite UHNWI (52%) möchte ein Family Office gründen und wünscht sich dabei die Unterstützung seines zentralen Vermögenverwalters.

Über die Studie

Der World Wealth Report 2024 deckt 71 Länder ab, auf die mehr als 98% des globalen Bruttonationaleinkommens und 99% der weltweiten Börsenkapitalisierung entfallen. Im Rahmen der Capgemini 2024 Global HNW Insights Survey wurden 3.119 HNWIs, darunter mehr als 1.300 Ultra-HNWIs, in 26 wichtigen Vermögensmärkten in Nordamerika, Lateinamerika, Europa, im Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum befragt. Die 2024 Wealth Management Executive Survey umfasst 75 Antworten aus 12 Märkten, wobei reine Vermögensverwaltungsfirmen, Universalbanken, unabhängige Broker/Dealer und Family Offices aus Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum vertreten sind. Die Umfrage unter Kundenbetreuern 2024 umfasst mehr als 750 Antworten aus zehn Märkten.

1 High Net Worth Individuals (HNWI) sind definiert als Personen mit einem investierbaren Vermögen von 1 Million US-Dollar oder mehr, mit Ausnahme von Hauptwohnsitz, Sammlerstücken, Verbrauchs- und Gebrauchsgütern. HNWI können in drei Kategorien unterteilt werden: Ultra-HNWI (30 Mio. USD oder mehr), Mid-Tier HNWI (5-30 Mio. USD) und einfache Millionäre (1-5 Mio. USD).

[2] Cerulli Associates, “Cerulli Anticipates $84 Trillion in Wealth Transfers Through 2045,” Januar 2022

Über Capgemini

Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt – stets auf greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über 55-jährigen Geschichte und 340.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den Bereichen KI, Cloud und Daten sowie profunde Branchenexpertise und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz von 22,5 Milliarden Euro.

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Marktkommentar von FERI Cognitive Finance Institute

Weltweit starkes Momentum bei Digitalisierung von Vermögenswerten und Geld

2024 wird zum Katalysatorjahr für fortschreitende Tokenisierung

Große Finanzakteure treiben Konzept einer Token-Ökonomie voran

FERI Cognitive Finance Institute analysiert Trendbeschleunigung im Bereich der Tokenisierung

Das Prinzip der Tokenisierung steht vor einem neuen Expansionszyklus. Nach einer Phase des  Experimentierens hat sich die digitale Repräsentation von Vermögenswerten und Geld inzwischen zu einer zunehmend ausgereiften Technologie entwickelt. Das Jahr 2024 könnte jetzt den Durchbruch für die Token-Ökonomie bringen. „Ein potenter Mix aus neuem Risikokapital, verbesserten regulatorischen Rahmenbedingungen in Europa und technologischen Fortschritten beschleunigt die Tokenisierung von Vermögenswerten und Geld. Diese Dynamik hat das Potential, das traditionelle Wirtschafts- und Finanzsystem grundlegend zu transformieren“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute, anlässlich einer neuen Analyse zum Thema „Takeoff der Tokenisierung“.

Token-Ökonomie auf Wachstumskurs

Das Konzept einer Token-Ökonomie strebe eine hochentwickelte digitale Finanzmarktinfrastruktur an, die  Ineffizienzen beim Handel und hohe Transaktionskosten überwinde. Damit sei zugleich ein umfassender Wandel zu mehr Transparenz und Produktivität in allen Wirtschaftssektoren möglich. „Token-basierte Transaktionen von Vermögenswerten oder Geld sind nicht länger abstrakte Experimente, sondern werden in vielen Branchen bereits praktisch eingesetzt. Damit steigt die generelle Akzeptanz dieser Technologie“, sagt Dr. Michael Blaschke, Blockchain-Experte und Verfasser der Analyse. Traditionelle Finanzinstitute sowie Krypto-native Unternehmen hätten das Potential der Technologie erkannt und erfolgreich tokenisierte Finanzprodukte auf Blockchains emittiert. Beim Volumen tokenisierter Vermögenswerte werde eine massive Expansion von 600 Mrd. US-Dollar 2024 auf knapp 11 Bio. US-Dollar im Jahr 2030 erwartet, was einem jährlichen Wachstum von über 60 Prozent entspreche.

Takeoff der Tokenisierung beginnt

2024 werde für die bevorstehende Ära einer Token-Ökonomie, in der Vermögenswerte und Geld gleichermaßen in digitaler Form als Token auf der Blockchain zirkulieren, zum entscheidenden Katalysatorjahr. Die Token-Nachfrage in verschiedenen Branchen, darunter Finanzen, Immobilien, Kunst, Gesundheitswesen, Lieferketten und Logistik, Energie, Bildung, Unterhaltung, Recht und Sport werde deutlich steigen. Für die Tokenisierung von Vermögenswerten gelte dabei eine bestimmte Reihenfolge: zuerst digitale Güter, dann finanzwirtschaftliche Güter und Geld und zuletzt realwirtschaftliche Güter. „Sowohl im  traditionellen Finanzsystem als auch in der Blockchain-Szene hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass traditionelle Vermögenswerte nicht gleichzeitig tokenisiert werden. Dieser Prozess verläuft vielmehr sequenziell in Wellen, wobei spezifische Strukturen und Marktgegebenheiten berücksichtigt werden“, erklärt Blaschke.

Hohe strategische Bedeutung für Investoren

Für Unternehmer und Investoren sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um das Thema strategisch anzugehen. „Die zunehmende Marktdynamik und die erwarteten technologischen Fortschritte bieten sowohl Unternehmen als auch Investoren attraktive Chancen, um vom globalen Trend der Tokenisierung zu profitieren“, sagt Rapp. Durch ein fundiertes Verständnis der zugrundeliegenden Treiber und eine sorgfältige Analyse der Markttrends könnten Investoren von den Vorteilen einer tokenisierten Ökonomie profitieren und ihre Portfolios entsprechend ausrichten.

Die aktuelle Analyse des FERI Cognitive Finance Institute schließt an eine umfassende Studie zum Thema „Blockchain und Tokenisierung“ aus dem Jahr 2021 an.

Über FERI Cognitive Finance Institute

Das 2016 von Dr. Heinz-Werner Rapp gegründete und von ihm bis heute geleitete FERI Cognitive Finance Institute ist strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik der FERI Gruppe, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung. Das Institut nutzt dazu neueste Erkenntnisse aus Bereichen wie Verhaltensökonomie, Komplexitätstheorie und Kognitionswissenschaft. Die Analysen des Instituts werden regelmäßig publiziert und fließen in die vom CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, verantwortete Multi Asset-Strategie ein. Hinter dem FERI Cognitive Finance Institute steht ein erfahrenes Team mit interdisziplinärem Hintergrund, langjähriger Forschungspraxis und spezifischen Schwerpunktkenntnissen. Zudem besteht Zugang zu einem hochkarätigen Netzwerk externer Experten aus Wissenschaft und akademischen Think Tanks.

Dr. Heinz-Werner Rapp war bis 2023 langjähriger Vorstand und CIO der FERI Gruppe, für die er insgesamt seit 1995 tätig ist. Rapp hat an der Universität Mannheim Wirtschaftswissenschaften studiert und über psychologisch geprägtes Anlegerverhalten („Behavioral Finance“) promoviert. Er beschäftigt sich seit Jahren mit alternativen Kapitalmarktmodellen und hat maßgebliche Grundlagen der „Cognitive Finance“-Theorie entwickelt.

FERI ist bereits seit 1987 als unabhängiges Investmenthaus tätig, mit den Schwerpunkten Investment Research, Investment Management und Investment Consulting. Der Name FERI steht für „Financial & Economic Research International“.

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Der Silberpreis hat in den vergangenen Wochen abgehoben – im Windschatten des Goldes, wie es heißt.

Allerdings zieht Silber nicht nur nach, es hat seine eigenen Treiber, insbesondere die Nachfrage aus der Solar- und Computerindustrie. „Das Edelmetall profitiert damit von den aktuellen Megatrends”, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Silber gilt als der „kleine Bruder“ des Goldes, dessen Preis sich zwischen Februar und April deutlich erhöht hat. Im Mai ging es dann auch mit Silber bergauf, mit über 32 Dollar je Feinunze kletterte es auf ein Elf-Jahres-Hoch. Ende Mai notierte es dann bei etwas über 31 Dollar und hat damit im laufenden Jahr immerhin 30 Prozent zugelegt. Im Vergleich zu Mitte Februar beträgt das Plus sogar über 40 Prozent. Weit entfernt sind allerdings noch die Rekordmarken von 2011, als Silber für ein paar Monate die 40-Dollar-Marke geknackt hatte.

„Einiges spricht dafür, dass der Anstieg noch nicht beendet ist“, sagt Gerlinger. Denn Silber ist nicht nur eine Finanzanlage und ein Edelmetall, sondern wird vor allem als Industriemetall verwendet. So wird es in Solaranlagen genutzt, in modernen Solarzellen kommt es für die Leiterbahnen und Kontakte zum Einsatz. Daher war es zuletzt auch die wachsende Nachfrage der boomenden Solarindustrie Chinas, die zu den jüngsten Preisanstiegen beitrug. Aber nicht nur die Photovoltaik, auch die Computerchipindustrie braucht Silber als Supraleiter.

„Silber ist damit ein Bestandteil von Produkten, die im Rahmen von Megatrends verstärkt Absatz finden“, erklärt Gerlinger: „Künstliche Intelligenz und Dekarbonisierung.“ Preisstützend wirkt sich dabei aus, dass der wachsenden Nachfrage ein mittelfristig kaum deutlich zu steigerndes Angebot an Silber gegenübersteht.

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Interview mit Peter Härtling, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für RuhestandsPlanung DGfRP und Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. (BDRD)

wmd: Herr Härtling, welchen Stellenwert bekommen Ihrer Meinung nach blockchainbasierte Finanzprodukte künftig?

Blockchainbasierte Finanzprodukte werden eine revolutionäre Rolle in der Finanzwelt einnehmen und bieten eine immense Chance für Gewinnsteigerung und Effizienz. Die Transparenz, Sicherheit und Dezentralisierung der Blockchain-Technologie ermöglichen es, Transaktionen kostengünstiger und schneller durchzuführen, was sowohl für Unternehmen als auch für Investoren attraktiv ist. Die Fähigkeit, Smart Contracts zu nutzen, reduziert Bürokratie und minimiert menschliche Fehler, was zu einem reibungsloseren und profitableren Geschäftsumfeld führt. Die steigende Akzeptanz von Kryptowährungen und tokenisierten Vermögenswerten eröffnet neue Märkte und Anlagechancen, die bisher unerschlossen waren.

wmd: Wie sehen Sie die neue digitale Finanzwelt? Was kommt hier auf die Branche zu?

Die digitale Finanzwelt steht vor einer grundlegenden Transformation, die sowohl Herausforderungen als auch enorme Chancen birgt. Die Branche wird sich zunehmend auf die Integration von Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data und Blockchain konzentrieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Technologien ermöglichen es, personalisierte Finanzdienstleistungen anzubieten und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Finanzunternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklungen setzen, können signifikante Marktanteile gewinnen und ihre Profitabilität steigern. Die neuen Regulierungsanforderungen werden ebenfalls eine Rolle spielen, um die Sicherheit und Integrität dieser Systeme zu gewährleisten.

wmd: Welche Chancen und Risiken sehen Sie hier für Produktanbieter und Vermittler?

Chancen:

  1. Innovative Produkte und Dienstleistungen: Die Möglichkeit, neuartige Finanzprodukte zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse einer digital affinen Kundschaft zugeschnitten sind, bietet enormes Wachstumspotenzial.
  2. Globale Marktexpansion: Digitale Produkte ermöglichen es, international zu expandieren und neue Kundensegmente zu erschließen, was die Umsatzpotenziale erheblich steigert.
  3. Effizienz und Kosteneinsparungen: Automatisierte Prozesse und Smart Contracts reduzieren die Betriebskosten und erhöhen die Margen.

Risiken:

  1. Regulatorische Unsicherheit: Die sich ständig ändernden Vorschriften können Risiken für die Geschäftskontinuität darstellen, doch die Anpassungsfähigkeit an diese Regeln bietet auch eine Chance für Wettbewerbsvorteile.
  2. Technologische Herausforderungen: Die Implementierung und Wartung neuer Technologien erfordert erhebliche Investitionen und Fachwissen, bietet jedoch langfristig erhebliche Vorteile.
  3. Marktvolatilität: Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte sind volatil, was Risiko, aber auch hohe Renditechancen bedeutet.

wmd: Die Deutsche Ruhestandsplanung ist ein Vorreiter im Vertrieb von digitalen Finanzanlagen. Wie haben Ihre Vertriebspartner darauf reagiert?

Die Vertriebspartner der Deutschen Ruhestandsplanung haben äußerst positiv auf die Einführung digitaler Finanzanlagen reagiert. Sie erkennen die Chancen, die diese innovativen Produkte bieten, um ihre Kundenbasis zu erweitern und höhere Umsätze zu generieren. Digitale Plattformen ermöglichen effizientere Arbeitsprozesse, was die Beratungsqualität und die Kundenbindung verbessert. Einige Vertriebspartner hatten anfangs Bedenken hinsichtlich der Komplexität und der Risiken, aber durch Schulungen und transparente Kommunikation konnten diese schnell ausgeräumt werden. Insgesamt haben die Vertriebspartner erkannt, dass digitale Finanzanlagen nicht nur die Kundenzufriedenheit steigern, sondern auch ihre eigenen Gewinne erhöhen können.

wmd: Sie offerieren bei der DGfRP einen ersten NFT Token, also eine Kryptoanlage für Privatanleger. Wie wird das Produkt von Investoren bisher angenommen?

Der erste NFT-Token der DGfRP wird von Investoren sehr gut angenommen. Viele sehen in NFTs eine innovative und lukrative Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren. Besonders jüngere, technologieaffine Investoren zeigen großes Interesse, was zu einer hohen Nachfrage führt. Die bisherigen Verkäufe und das positive Feedback bestätigen das wachsende Interesse und Vertrauen in NFTs als Anlageform. Diese Akzeptanz bietet sowohl der DGfRP als auch den Investoren erhebliche Gewinnpotenziale und stellt eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Anlageformen dar.

wmd: Planen Sie aktuell noch weitere digitale Finanzprodukte?

Ja, die DGfRP plant, ihr Portfolio an digitalen Finanzprodukten weiter auszubauen. In der Pipeline sind weitere NFTs, tokenisierte Immobilieninvestments und innovative DeFi-Produkte. Diese Erweiterung bietet enorme Wachstumschancen und ermöglicht es, neue Märkte und Kundensegmente zu erschließen. Durch die kontinuierliche Innovation und Anpassung an die Bedürfnisse der Anleger können wir langfristig eine führende Position im Markt für digitale Finanzprodukte einnehmen.

Interviewpartner: Peter Härtling

Finanzfachwirt (FH) Geschäftsführer des bundesweiten Marktführers in der Ruhestandsplanung

Mitglied der Bundesfachkommission Arbeitsmarkt und Alterssicherung im deutschen Wirtschaftsrat der CDU

Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. (BDRD)

Peter Härtling ist seit 1993 Geschäftsführer des bundesweit tätigen Unternehmens, Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH, mit Sitz in Altötting. Im Jahr 2003 studierte er Finanzfachwirt an der Fachhochschule Schmalkalden.

Von 1985 an bis 1993 gewann er mit seinem Partner als Finanzdienstleister mit den Fachgebieten strategische Finanzplanung und Investmentfondsanlagen über 2.000 eigene Klienten.

1981 bis 1985 erwarb er sich als selbständiger Finanzdienstleister die Grundlagen für seine spätere Unternehmensführung. Der Buchautor und Verfasser zahlreicher Broschüren und Fachartikel konnte in den letzten 20 Jahren über 60.000 Teilnehmer in seinen Anlageseminaren begrüßen.

Er betreut heute mit seinem Unternehmen und deren bundesweit angeschlossenen Experten über € 1,6 Milliarden an Investitionskapital, mit mehr als 106.000 Klienten.

Peter Härtling ist Pionier und Vorreiter zum Thema professionelle „Ruhestandsplanung“, in Deutschland. Er prägte in der Fachwelt Begriffe wie „individuell notwendige Rendite“ und „PAX“; dem persönlichen Anlageindex zur Ruhestandsplanung.

Seit 2009 ist er Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. mit Sitz in Berlin. Seit 2011 ist er Mitglied der Bundesfachkommission Arbeitsmarkt und Alterssicherung im deutschen Wirtschaftsrat der CDU.

Peter Härtling ist alleiniger Inhaber der Deutschen Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH.

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Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH, Martin-Moser-Straße 27, 84503 Altötting, Tel. (08671) 9641-0, www.dgfrp.de

Evolution der nachhaltigen Investmentlandschaft

Aktien: Chancen vor allem in Europa, während der Inflation Reduction Act die Energiewende in USA treibt

Anleihen: Anlagevielfalt wird größer bei steigendem Interesse für Green Bonds

Die Transformation der Wirtschaft hin zu stärkerer Nachhaltigkeit steht nicht nur rund um den Weltumwelttag am 5. Juni im Fokus. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei, saubere Energietechnologien voranzutreiben, um die Weltwirtschaft stärker dekarbonisieren zu können. In diesem Prozess nimmt auch die Vielfalt und Komplexität der nachhaltigen Investmentmöglichkeiten immer weiter zu. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten für Klimainvestitionen stark von politischen Entscheidungen sowie strengeren Regulierungen beeinflusst. Was gilt es für Anlegerinnen und Anleger im Bereich Nachhaltigkeit zu beachten? Expertinnen und Experten von J.P. Morgan Asset Management haben die aktuelle Situation in verschiedenen Anlageklassen sowie in unterschiedlichen Regionen weltweit analysiert.

Fünf Themen bestimmen die Evolution der nachhaltigen Investmentlandschaft

So hat Jennifer Wu, Global Head of Sustainable Investing bei J.P. Morgan Asset Management, fünf Themen identifiziert, die nachhaltige Investments derzeit vor allem bestimmen. Erstens schafft aus ihrer Sicht das globale politische und regulatorische Umfeld mehr Möglichkeiten für Investments. Der Inflation Reduction Act in den USA und der Green Deal Industrial Plan der Europäischen Union dürften den grünen Übergang beschleunigen. Auch wird die bisherige regulatorische Fragmentierung in verschiedenen Ländern durch Standards etwa zur Nachhaltigkeits- und Klimaberichterstattung des International Sustainability Standards Board (ISSB) oder die EU-Offenlegungserklärung (SFDR) verringert.

Zweitens geht Jennifer Wu davon aus, dass sich Marktstandards weiterentwickeln und angleichen werden. So nimmt vor allem im Bereich der Kohlenstoffmärkte die Standardisierung zu. Diese sind ein wichtiges Instrument für Investoren, die eine weitere Dekarbonisierung der Wirtschaft fördern wollen. Auch Anbieter von Emissionszertifikaten setzen auf mehr Transparenz.

Drittens werden sich Anleger, die sich klimaneutrale Ziele für ihre Investments gesetzt haben, stärker mit der Umsetzung der Investments befassen. Der politisch unterstützte Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft werde viel Kapital in innovative Klimatechnologien und -lösungen fließen lassen – und damit sowohl Renditechancen als auch Herausforderungen mit sich bringen, die es in einem zukunftsorientierten Portfolio zu berücksichtigen gilt.

So müssen viertens aus Sicht von Jennifer Wu Klima- und Naturrisiken genauer bepreist werden. Beispielsweise gelte es, den wirtschaftlichen Beitrag der Natur und die langfristigen Risiken für Anlageportfolios durch Naturzerstörung besser zu verstehen und zu quantifizieren.

Und fünftens entwickelt sich nach Einschätzung von Jennifer Wu die Definition von nachhaltigem Investieren stetig weiter. „Anlageziele reichen von der reinen Maximierung der finanziellen Rendite über die Abwägung finanzieller Ziele mit verbesserten ökologischen oder sozialen Ergebnissen bis hin zur aktiven Priorisierung nachhaltiger Resultate“, sagt Jennifer Wu. So könnten Investoren mit nachhaltigen Zielen auch in Unternehmen mit hohen Emissionen investieren und aktiv an den Chancen teilhaben, die sich aus der Transformation dieser Unternehmen ergeben, anstatt diese aus ihren Portfolios auszuschließen. Die Expertin führt aus, dass selbst Anleger ohne nachhaltiges Ziel sich mit dem Thema Nachhaltigkeit aus Gründen des Risikomanagements befassen müssen, etwa weil sich Verbraucherpräferenzen ändern oder technologische Innovationen vor allem in Bereich Nachhaltigkeit stattfinden.

Aktien: Chancen vor allem in Europa, Inflation Reduction Act treibt Energiewende in USA

Aufgrund der Tatsache, dass große Schwellenländer wie China, Indien, Südafrika und Brasilien bei den COP28-Verhandlungen im vergangenen Jahr besonders präsent waren, dürften nach Ansicht von Amit Mehta, Portfolio-Manager des JPMorgan Funds – Emerging Markets Sustainable Equity Fund  im Emerging Markets und Asia Pacific (EMAP) Equities Team bei J.P. Morgan Asset Management, die Investitionen in die Energiewende in diesen Ländern zunehmen. „Wir beobachten, dass das Thema Klimaschutz in Indien auf der Agenda höherrückt, während es in China aufgrund aktueller innenpolitischer Bedenken weiter nach unten gerutscht ist“, sagt Mehta. Indien plant demnach verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien – insbesondere Wind- und Solarenergie, gleiches gilt für den Nahen Osten, der sich von der starken Abhängigkeit von Öl lösen möchte.  In China erwartet Mehta den Ausbau erneuerbarer Energien und eine steigende Produktion bei Elektrofahrzeugen, um das von der Regierung für 2025 gesetzte Ziel von 20 Prozent zu erreichen.

Mit Blick auf Europa sieht Joanna Crompton, Portfolio-Managerin des JPMorgan Funds – Europe Sustainable Equity Fund  in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management, viele Unternehmen bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen als Vorreiter. „Im Januar 2024 waren rund 70 Prozent aller Unternehmen, die ein wissenschaftlich fundiertes Ziel zur Reduzierung der CO2-Emissionen festgelegt oder sich dazu verpflichtet hatten, in den G20-Ländern ansässig – mehr als die Hälfte davon in Europa“, sagt Crompton. Auch im Stromsektor seien europäische Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette, von der Hochspannung über die Übertragung bis hin zu intelligenten Zählern, weltweit führend. Hinzu kommt die gute Datentransparenz rund um ökologische und soziale Fragen in der Region. „Die Bewertungen in Europa sind attraktiv, die Gewinnwachstumsprognosen für das laufende Jahr sind positiv und europäische Firmen nehmen bei bestimmten Nachhaltigkeitsthemen eine führende Rolle ein“, fasst Crompton die Argumente für Nachhaltigkeisinvestitionen in Europa zusammen.

In den USA fokussiert sich das Portfolio-Management von J.P. Morgan Asset Management darauf Unternehmen zu identifizieren, die im Bereich Nachhaltigkeit bereits führend oder auf dem Weg dorthin sind, und die gleichzeitig attraktive risikobereinigte Renditen erzielen können. Im Fokus stehen dabei langfristige, branchenübergreifende Nachhaltigkeitstrends wie Dekarbonisierung, innovative Medizin, ‚grüne‘ Gebäude oder etwa Präzisionslandwirtschaft. Danielle Hines, Portfolio-Managerin des JPMorgan Funds – US Sustainable Equity Funds in der US Equity Group bei J.P. Morgan Asset Management, sieht vor allem den Inflation Reduction Act als Treiber der Energiewende in den USA. „Der Inflation Reduction Act ist eine wichtige finanzpolitische Maßnahme, die die Investitionsausgaben im Bereich der Energiewende in den nächsten zehn Jahren beschleunigen und vielen Unternehmen in unserem Anlageuniversum erheblichen Rückenwind verleihen wird“, sagt Hines. Diese Politik komme den Anbietern von sauberer Energie direkt zugute und biete außerdem Anreize für Elektrofahrzeuge.

Anleihen: steigendes Interesse bei Green Bonds, Anlagevielfalt wird größer

Im Bereich Fixed Income sieht Stephanie Dontas, Portfolio-Managerin innerhalb der Global Fixed Income, Currency & Commodities (GFICC) Group bei J.P. Morgan Asset Management, eine weiterhin steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anleihen. „Nachhaltige Versionen von Kernanleihen – Global Aggregate Bonds und auf Euro lautende Unternehmensanleihen – haben in jüngster Zeit das Interesse an nachhaltigen Anleihen angekurbelt, während grüne Anleihenfonds weiterhin Gelder anziehen“, sagt Dontas. Die Anlagemöglichkeiten würden vielfältiger durch neue Produkte, etwa das Erweitern von Green-Bond-Strategien um soziale und nachhaltige Elemente, sowie das Lancieren von Net-Zero-Lösungen.

Das Emissionsvolumen von Green Bonds belief sich 2017 auf 163 Mrd. US-Dollar. Im vergangenen Jahr wurden am Markt mehr als 500 Mrd. US-Dollar emittiert, womit sich der Gesamtbetrag der ausstehenden Green Bonds auf 2,4 Bio. US-Dollar belief. Auch Social Bonds, mit deren Erlösen sozial nützliche Projekte finanziert werden, und Sustainability Bonds, mit deren Erlösen eine Mischung aus grünen und sozialen Projekten finanziert wird, haben in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen. Das Gesamtvolumen all dieser Papiere beträgt mittlerweile rund 3,9 Bio. US-Dollar. „Damit ist dieser Markt groß genug, um eine Kernallokation in einem Portfolio zu ermöglichen“, erläutert Dontas. Anleger sollten bei der Anlage in nachhaltige Anleihen jedoch genau hinschauen, die Green Bond und die Social Bond Principles der International Capital Markets Association (ICMA) sowie der Green Bond Standard der Europäischen Union könnten den Emittenten Orientierung für hohe Standards bieten.

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Ein Marktkommentar von David Eckner, Chartered Investment Germany

Das Thema ESG ist aus Sicht der Finanzbranche fast schon ein alter Hut. Eine Ausnahme bildete bislang der Verbriefungssektor. Mit der EU Green Bond-Verordnung (EUGBV) hat der europäische Gesetzgeber jetzt erstmals einen freiwilligen Rechtsrahmen für grüne Anleihen geschaffen, der auch für Verbriefungen nutzbar ist. Das dürfte dem Thema auch in unserer Branche deutlich Auftrieb geben.

Eine Verbriefung ist gemeinhin die Umwandlung von Vermögenswerten in handelbare Wertpapiere. Diese Definition ist zu unterscheiden vom engeren Begriff einer klassischen, bankennahen Verbriefung im Sinne der STS-Verordnung bzw. CRR, bei der u.a. durch Tranchierung unterschiedliche Ertrags- und Risikoprofile geschaffen werden. Im weiteren Sinne kann auch jede gewöhnliche Anleihe oder Inhaberschuldverschreibung, die auf einen Basiswert referenziert, als Verbriefung verstanden werden. Dies ist etwa der Fall bei sogenannten Green Bonds, die beispielsweise Gewinne aus dem Ausbau von nachhaltigen Geschäftsmodellen verbriefen.

Solche nachhaltige Verbriefungen waren bislang ein mühsames Geschäft. Mangels eines allgemein anerkannten Standards mussten die Emittenten für den Nachweis der Nachhaltigkeit ihres Produkts selbst Sorge tragen – gerade im grenzüberschreitenden Vertrieb mit nicht unerheblichen Hürden. Dies geschah in der Regel mit einem Green Finance Framework, in dem festgelegt wird, zu welchem nachhaltigen Zweck die eingeworbenen Mittel verwendet werden sollen. Außerdem enthält dieses Dokument Informationen zu Auswahlprozess und Evaluierung der zu finanzierenden Projekte, zur Sicherstellung der korrekten Mittelverwendung, sowie zu einem regelmäßigem Reporting. Nach der Erstellung überprüft ein externer Zertifizierer, ob die beschriebenen Bedingungen den Maßgaben eines der gängigen, internationalen Standards entsprechen. Den Goldstandard bildeten hier lange die Green Bond Principles der ICMA. Mit dem EUGBV erwächst diesem nun eine ernstzunehmende europäische Konkurrenz.

Die Erstellung eines solchen Frameworks war und ist aufwändig. Und das auch weiterhin, denn die Emission nach EUGBV ist ebenfalls prospektpflichtig. Das dürfte insbesondere kleine und mittlere Unternehmen weiterhin davon abhalten, eine nachhaltige Verbriefung in Erwägung zu ziehen. Was schade ist, kann ihnen diese alternative Finanzierungsform doch die Liquidität verschaffen, die sie für ihre nachhaltige Transformation dringend benötigen. Und das projektbezogen und variabel verzinst, was im Vergleich zur klassischen Anleihe bessere Konditionen verspricht. Quasi als Nebeneffekt hat der Initiator einer solchen Finanzierung zudem die Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit seines Geschäftsmodells publik zu machen. Damit verbessert sich nicht nur die Positionierung des eigenen Unternehmens in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch die Verhandlungsposition gegenüber institutionellen Investoren. Denn diese sind nach EU-Offenlegungsverordnung zur Veröffentlichung der Quote ihrer taxonomiekonformen Finanzierungen verpflichtet. Und jedes wahrhaft nachhaltige Produkt hilft Banken, Versicherungen und anderen regulierten Investoren, ihre diesbezüglich selbstgesetzten Ziele zu erreichen.

Was die EUGBV bei aller Güte ebenfalls nicht auflöst, ist der starke Fokus auf Umweltthemen. Nicht ohne Grund trägt die Verordnung den Begriff „Green“ im Namen, also das E von ESG. Die anderen beiden Buchstaben spielen im Anleihen-Business bisher nur eine untergeordnete Rolle. Im Bereich Soziales ist die Datenqualität oft zu schlecht, um messbar zu sein, was für klassische Bonds ein Ausschlusskriterium ist. Und auch das Thema Governance scheitert bisher an den hohen Anforderungen, die sich nur schwer umsetzen lassen, nicht zuletzt dem überschaubaren Anlageuniversum. Im Verbriefungsumfeld fallen diese Probleme weniger ins Gewicht, da die Daten – anders als bei einem Art. 9-Fonds – nicht notwendigerweise von einem externen Datenlieferanten kommen müssen. Damit können auch die Kosten geringer ausfallen.

Trotz kleinerer Schwächen lässt sich der Schwerpunkt EUGBV deutlich auf der Haben-Seite verbuchen. Wird damit doch eine im Verbriefungsmarkt bisher schwerlich vermisste Konformität hergestellt, die ein europaweiter Standard, der vielleicht auch weltweit adaptiert wird, bietet. Davon ist auch eine Professionalisierung des Marktes zu erwarten. Das Angebot an potenziellen Anbietern von Dienstleistungen im Umfeld der Emission nach EUGBV dürfte schnell wachsen. Dies dürfte es allen Transaktionsparteien einfacher machen, geeignete Partner zu finden.

Diese und andere Möglichkeiten stimmen mich hoffnungsvoll, dass die Einführung des EUGBV ein wertvolles Signal für die gesamte Verbriefungsbranche und eine saubere Grundlage für einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des European Green Deal bietet. Denn sie vervollständigt neben den seit Jahren diskutierten Art. 8- und Art. 9-Fonds das Spektrum grüner Finanzinstrumente.

Über den Autor

Rechtsanwalt David Eckner, LL.M. (London), EMBA (Wash. D.C.), ist Syndikus und spezialisiert auf Private Market Assets. Bei Chartered Investment Germany ist er verantwortlich für den ESG Desk. Als Lehrbeauftragter im In- und Ausland vermittelt er zudem seit mehr als einem Jahrzehnt zwischen den Themen Regulierung, Asset Management und Nachhaltigkeit.

Über Chartered Investment

Chartered Investment ist ein Infrastrukturanbieter, Lösungsfinder und Transaktionsvermittler, der Kunden bei der Schaffung innovativer Anlageprodukte und Indexlösungen hilft. Seit 2013 hat Chartered Investment mehr als 1000 Verbriefungen implementiert und ist Innovationsführer, wenn es darum geht, Alternativen investierbar zu gestalten. Chartered Investment ist Teil der Chartered Investment Group.

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