Privatfonds für chinesische A­Aktien und weiterer Rentenfonds für Onshore­Markt in China aufgelegt

Vor einem Jahr hatte Fidelity International von den chinesischen Regulierungsbehörden
als erster internationaler Asset Manager die Qualifikation als privater
Vermögensverwalter erhalten. Diese ermöglicht es Fidelity, private Investmentprodukte
für in China ansässige institutionelle und High­Networth­Investoren anzubieten. Zuvor waren ausländische Asset Manager nur über Joint Ventures, die mehrheitlich chinesischen Unternehmen gehörten, in China aktiv.

Im Rahmen dieser Qualifikation legt Fidelity nun zwei weitere Fonds für den Onshore­Markt in China auf. Neben dem ersten A­Aktien­Privatfonds kommt auch ein zweiter Rentenfonds auf den Markt. Damit unterstreicht Fidelity sein langfristiges Engagement am chinesischen Markt. So eröffnete das Unternehmen 1981 sein erstes Büro in Hongkong. Seit 2004 ist Fidelity in China aktiv, seit 2015 mit einer Tochtergesellschaft im Rahmen des Wholly­Foreign­Owned­ Enterprise­Programms (WFOE).

Bei den beiden neuen Fonds handelt es sich um den Aktienfonds Fidelity China Equity No. 1 Private Fund und den Rentenfonds Fidelity China Bond Opportunity No. 1 Private Fund. Der Aktienfonds legt hauptsächlich am Markt für chinesische A­Aktien an. Der Rentenfonds ist der zweite private Rentenfonds von Fidelity International. Er zielt auf die Generierung von Erträgen und Kapitalzuwachs ab und wird von Freddy Wong gemanagt.

Jackson Lee, Leiter des China­Geschäfts bei Fidelity International, erläutert: „Die Aufnahme chinesischer A­Aktien in den MSCI­Aktienindex für Schwellenländer im Juni 2018 markiert einen weiteren Schritt hin zur Öffnung der chinesischen Kapitalmärkte, der sich für Anleger positiv auswirken wird. Wir sind bestrebt, unser Produktangebot in den nächsten zwei bis drei Jahren weiterzuentwickeln, damit Anleger in China ihre Investmentbedürfnisse erfüllen können.“

Über Fidelity in China

Die hundertprozentige Tochtergesellschaft von Fidelity International in Shanghai wurde im September 2015 gegründet. Im Januar 2017 erhielt sie als erster globaler Asset Manager die Geschäftslizenz für die private Vermögensverwaltung in Festlandchina von der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde (AMAC). Damit kann Fidelity International als privater Vermögensverwalter in China agieren. Vor der Gründung der hundertprozentigen Tochtergesellschaft als WFOE hatte Fidelity International bereits 2004 und 2008 repräsentative Büros in Shanghai und Peking eröffnet. Darüber hinaus verfügt die Fondsgesellschaft über ein Operations­ und Technologiezentrum in Dalian mit knapp 500 Mitarbeitern.

Fidelity International legt bereits seit 20 Jahren in China an. Im Rahmen des so genannten „Qualified Foreign Institutional Investors (QFII)“­Programms verfügt Fidelity über eine Quote von 1,2 Milliarden US­Dollar für Anlagen auf chinesischen Wertpapiermärkten. Daneben wurde der Fondsgesellschaft eine Quote in Höhe von 460 Millionen Renminbi unter dem „RMB Qualified Foreign Institutional Investor (RQFII)­Programm“ eingeräumt.

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10 Mrd. Assets under Administration im Bereich Service­-KVG

Nach der erfolgreichen Eröffnung ihrer Niederlassung in Frankfurt im Jahre 2016 stehen die Zeichen bei der HANSAINVEST Hanseatische Investment­GmbH weiter auf Wachstum: In 2018 wird das Team in der Niederlassung Frankfurt gleich mit 3 neuen Mitarbeitern verstärkt. Zum 01.04.2018 beginnen Andreas Hausladen und Wantanie Rose, zum 01.07.2018 komplettiert Stefan Klein das Team und verstärkt damit die Einheit um Jörg Kaden und Barbara Ioakimidis­Weber. Alle Neuzugänge kommen von der Universal­Investment­Gesellschaft mbH und verfügen über jahrelange Erfahrung und große Kompetenz im Service­KVG­Geschäft.

„Wir freuen uns sehr über diese prominente Verstärkung und sind guten Mutes, unsere Marktanteile auch aufgrund dieser Personalien noch einmal kräftig ausbauen zu können. Nachdem wir vor kurzem die 10 Mrd. Assets under Administration im Bereich Service­KVG überschritten haben, investieren wir weiter in hochqualifizierte Mitarbeiter, um unsere Dienstleistungsqualität auch in starken Wachstumsphasen halten und dabei weiterhin sehr individuell und persönlich beraten zu können“ kommentiert Dr. Jörg Stotz, Geschäftsführer der HANSAINVEST und in dieser Funktion unter anderem für den Bereich Service­KVG Financial Assets zuständig.

Hausladen war zuvor 15 Jahre für die Universal tätig und verantwortete über 9 Jahre das Private Label Sales & Business Development. Stefan Klein, zuletzt Direktor Sales und Business Development, blickt auf knappe 10 Jahre bei der Universal zurück. Wantanie Rose hat Stationen bei den BNP Paribas Investment Partners sowie ebenfalls der Universal absolviert und ist ebenfalls langjährig im Geschäft.

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Die erste Handelswoche im neuen Jahr verlief positiv und die Kursrallye des vergangenen Jahres setzte sich weltweit fort. Während das Wochenplus im DAX bei 3,11 % liegt, konnte der Nikkei 225 sogar um 4,17 % zulegen und markiert den besten Start seit 1996. Der Dow Jones Industrial knackte die 25.000er Marke und stieg um 2,33 %. Neben Aktien konnte auch Gold den Trend fortsetzen und stieg – bedingt durch den schwächeren US­Dollar – auf 1.326 USD. Die Entwicklung der US­Währung wird 2018 viele Assetklassen beeinflussen. Während die europäischen Aktienmärkte durch einen schwachen Dollar eher leiden, profitieren Gold, Rohstoffe wie Öl sowie die Aktien der Schwellenländer. Letztere sind mit 3,86 % auch positiv ins neue Jahr gestartet. Auslöser dieser Kursrallye bleibt das weltweit positive Makrobild. Die globale Konjunktur läuft und die Steuerreform in den USA könnte die Gewinne der Unternehmen weiter steigen lassen. Jedoch sind die Auswirkungen unterschiedlich. Die Deutsche Bank zum Beispiel, hat durch die Steuerreform eine Belastung von 1,5 Mrd. für 2017 zu verzeichnen. Die Aktie war in der vergangenen Woche mit ­2,43 % der größte Verlierer im DAX. In dieser Woche startet die Berichtsaison in den USA. Wenn sich JP Morgan und Wells Fargo am Freitag in die Bücher schauen lassen, wird es bereits eine kleine Indikation dafür geben, wie sich die Steuerreform bei den US­Banken auswirkt.

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Auch 2018 ist die Ausgangslage die gleiche wie in jedem Jahr: alle fragen sich, ob die Aktienmärkte steigen, fallen oder seitwärts tendieren. Während Anfang 2017 Trump eine Unbekannte war und viele Investoren den Aktienmärkten ­ vor allem Emerging Markets – kritisch gegenüberstanden, war das Ergebnis für Schwellenländeraktien in 2017 eine
Performance von 37,51 %. Auch die Entwicklung in der Eurozone und des Euros haben nicht viele prognostiziert. Aktuell sind die Aussichten für Aktien positiv – nicht euphorisch, aber konstruktiv. Aktienbewertungen, vor allem in den USA, verursachen eine latente Skepsis bei den Investoren. Das Prinzip günstig kaufen und teuer verkaufen ist leider nur in der Theorie eine einfache Strategie. Wer 2017 zwischenzeitlich verkauft hatte, hatte meistens verloren, da die Aktienmärkte sofort wieder anzogen.

Was also bringt 2018? Sicherlich mehr Volatilität. Auf der Aktienseite wird entscheidend sein, ob die US­Unternehmen ihre Gewinne weiter steigern können und die hohen Bewertungen rechtfertigen. Hier wird die Steuerreform eine große Rolle spielen. In Europa haben die Unternehmen mit einem starken Euro zu kämpfen. Die weitere Entwicklung der Gemeinschaftswährung wird für den Verlauf der Aktienmärkte entscheidend sein. Bei einem zu starken Anstieg wird die EZB entsprechend intervenieren. Generell ist die Ausgangslage für Aktien in 2018 für Europa besser als für die USA. In den USA ist der monetäre Zyklus schon weiter fortgeschritten und die risikolose Alternative zu Aktien steigt. Sollte die FED ihre drei geplanten Zinsschritte vollziehen wird dies sicherlich zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen. Neben der Währung und der Steuerreform spielt vor allem die Inflation eine Schlüsselrolle. Viele haben diese aufgrund der Einflussfaktoren der Technologie und Globalisierung abgeschrieben. Sollten Preissteigerungen dennoch dynamisch zunehmen, wäre dies ein „Gamechanger“ und wie immer vom Konsens nicht erwartet.

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Von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel
Kurzfristig wackelig, …

Das bekannteste deutsche Aktienbarometer, der Standardwerteindex DAX beendete
das Jahr 2017 mit einer Enttäuschung. So lag der Schlusskurs mit 12.918 Indexpunkten
doch noch unter der viel beachteten Marke von 13.000 Punkten. Auf Jahressicht ist dies
angesichts einer überraschend positiven Wertentwicklung von knapp 13% aber nur ein
kleiner Wehrmutstropfen.
Da am letzten Handelstag die markttechnisch wichtige Unterstützung bei 12.951 Punkten unterschritten wurde und die Verluste sich im neuen Jahr zunächst fortsetzten, sind die Aussichten kurzfristig nach unten gerichtet. Dabei könnte im Januar die 200­Tageslinie bei rund 12.600 Punkten in den Fokus rücken.

… auf mittlere Sicht aber positiv, …

Grundsätzlich spricht in 2018 jedoch vieles für weiter steigende Aktienkurse. Vor allem die konjunkturelle Dynamik und die daraus resultierenden steigenden Unternehmensgewinne unterstützen die Notierungen. Der IWF hat seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in 2018 auf 3,6% angehoben. Bemerkenswert ist besonders die außergewöhnliche Breite des Aufschwungs, der fast alle Regionen der Welt mit sich zieht. Entsprechend befinden sich sowohl Unternehmens­ als auch Konsumentenstimmungsindizes weltweit größtenteils auf expansiven, teilweise sogar auf Rekord­Niveaus. Davon profitieren insbesondere stark exportorientierte und somit viele deutsche und europäische Unternehmen.

Von dieser Entwicklung und parallel anziehenden Rohstoffpreisen mitgezogen werden auch die Schwellenländer. China dürfte sich zudem nach dem Parteikongress, auf dem der Umbau der Volkswirtschaft von der reinen Exportorientierung vorangetrieben wurde, weiter stabil zeigen.

Trotz dieser guten Entwicklung steigen die Inflationsraten bisher noch nicht deutlich an und liegen nach wie vor deutlich unter der Marke von 2%. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren geldpolitischen Kurs daher bis mindestens September 2018 expansiv belassen. Eine Zinserhöhung stünde damit frühestens in 2019 auf der Agenda. Zinsen unterhalb der Inflationsrate erzeugen somit auch in 2018 über negative Realzinsen einen deutlichen Investitionsimpuls – ebenfalls ein Argument für steigende Aktiennotierungen.

In den USA unterstützt die kurz vor Jahresschluss endgültig beschlossene Reform der Unternehmensbesteuerung die Börsenentwicklung zusätzlich. Einige Firmen haben bereits angekündigt, Teile der eingesparten Steuerzahlungen für größere Investitionen zu nutzen oder sogar als Sonderbonifikationen an ihre Mitarbeiter auszuzahlen.

Voraussichtlich werden andere Nationen auf die US­Steueroffensive ebenfalls mit Erleichterungen für Unternehmen reagieren, um die Abwanderung von Kapital zu vermeiden. So kündigte beispielsweise China an, im Land angefallene Gewinne von ausländischen Unternehmen, die im Land reinvestiert werden, unter bestimmten Bedingungen von Steuerzahlungen zu befreien. Die EU­Finanzminister äußerten sich Mitte Dezember hingegen kritisch gegenüber den US­Steuerplänen, weil sie Verstöße gegen internationale Handelsregeln befürchten. Eine konkrete Reaktion steht indes noch aus.

Die Gesamtkonstellation spricht in den kommenden Monaten für leicht steigende, im historischen Kontext aber weiterhin niedrige Zinsen. Verzinsliche Anlagen werden somit auch in 2018 nicht zu einer attraktiven Alternative im Vergleich zu Aktien. Allein die Dividendenrendite der DAX­Unternehmen liegt derzeit noch bei 2,8%, im EURO STOXX 50 sogar bei 3,3%. Zusammen mit der positiven Konjunktur ist damit die Voraussetzung für weiter steigende Aktienkurse gegeben.

Die deutlich höheren US­Zinsen begrenzen zunächst das weitere Aufwertungspotenzial des Euro. Auf der anderen Seite sprechen ökonomische Aspekte gegen eine stärkere Aufwertung des US­Dollar. Vor allem ist der Konjunkturzyklus in den USA bereits deutlich älter als in Europa. Die US­Ökonomie wächst seit 2010 durchgehend. Die US­Notenbank Fed hebt bereits seit 2015 sukzessive die Leitzinsen an. Beides erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das US­Wachstum ab 2019 nachlassen könnte. Für 2018 ist daher eine Seitwärtsbewegung des Euro im Vergleich zum US­Dollar innerhalb einer relativ engen Bandbreite anzunehmen.

… wenige Fragezeichen, …

In Europa fokussieren sich die Marktteilnehmer Anfang 2018 auf die noch ausstehende Regierungsbildung in Deutschland. Unsere Basisannahme ist, dass eine Neuwahl vermieden werden kann, also eine (Minderheits­) Regierung in den ersten Wochen des Jahres zustande kommt. Da sich im Vorwege nahezu alle Parteien darin einig waren, Steuern zu senken und Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung vorzunehmen, dürfte dies die deutsche Wirtschaft weiter anfeuern.

„Die Welt wartet nicht aus uns.“ sagte Angela Merkel ihrer Neujahrsansprache. Richtig, die zeitnahe Bildung einer neuen deutschen Regierung ist zweifellos wünschenswert, um in der laufenden Diskussion über den Umbau der Eurozone ein gewichtiges Wort mitzureden. Bisher haben sich vor allem Frankreichs Staatspräsident Macron und die Europäische Kommission mit konkreten Plänen dazu geäußert. Es ist davon auszugehen, dass es in 2018 zu weiteren Schritten, wie z.B. der Konkretisierung einer zukünftigen Europäischen Verteidigungsunion kommen wird. Insgesamt sollten diese Entwicklungen die Stabilisierung der Eurozone weiter vorantreiben.

Anfang März steht dann jedoch mit der Parlamentswahl in Italien möglicherweise eine neue Herausforderung für die Eurozone bevor. Derzeit liegt ein Bündnis aus Forza Italia und Lega Nord in den Umfragen vorn. Auf dem zweiten Platz folgt die 5­Sterne­Partei Beppe Grillos. Allen gemein ist eine Euro­ bzw. europakritische Einstellung. Zwar ist ein tatsächlicher Austritt Italiens aus der Eurozone unwahrscheinlich, Turbulenzen an den Börsen könnten aber trotzdem entstehen.

Zudem können geopolitische Aspekte jederzeit für einen zwischenzeitlichen erheblichen Verlust sorgen. Potenzial dafür haben beispielsweise der Nordkorea­ und der Nahost­Konflikt. Auch die derzeitigen Unruhen im Iran könnten über eine Destabilisierung des Landes, möglichen Auswirkungen auf die Golfregion und daraus resultierenden Ölpreissteigerungen für Belastungen an den internationalen Börsen sorgen.

Das aus heutiger Sicht größte Risikopotenzial liegt jedoch bei einer Unterschätzung der zu erwartenden Preissteigerungsraten. Die Inflation könnte bis Ende 2019 das Zünglein an der Waage sein. Sollte sie wie erwartet getrieben durch steigende Löhne und Rohstoffpreise sowie steigende Kapazitätsauslastungen nur langsam weiter anziehen, wären keine negativen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte zu erwarten. Angesichts der überaus positiven konjunkturellen Entwicklung ist jedoch auch ein – evtl. sogar deutliches – Überschießen über die von EZB und Fed avisierte 2%­Marke nicht auszuschließen. Das würde über stärker steigende Zinsen, teurere Refinanzierungen und höhere Bewertungen nachhaltige negative Auswirkungen auf Aktien, Immobilien und alle anderen im Zuge der Nullzinsphase im Kurs stark angestiegenen Anlageklassen haben.

… im Jahresverlauf möglicherweise heiß!

Aus heutiger Sicht wiegen die Vorteile der Aktienmärkte gegenüber anderen Anlageklassen jedoch noch sehr schwer. Für einen länger anhaltenden negativen Trend fehlen bisher die Argumente. Eines könnte sich im Laufe von 2018 ergeben, sofern es zu einer allgemeinen Euphorie unter den Marktteilnehmern kommt. Die Grundvoraussetzung dafür wäre allerdings zunächst ein sehr heftiger Kursanstieg in kurzer Zeit. Noch nicht ausreichend investierte bzw. bisher skeptische Anleger würden den Eindruck gewinnen, von den stetig steigenden Notierungen nicht ausreichend zu profitieren. Dann wird panisch alles gekauft, was der Markt hergibt. Die positiven Nachrichten überwiegen die Berichterstattung. Die Börse könnte heiß laufen und eine heftigere Korrektur das Ergebnis sein. In 2017 haben die Kryptowährungen Bitcoin & Co. einen vergleichbaren Verlauf gezeigt. Die gute Nachricht: bis dahin gäbe es noch einige Kursgewinne zu erzielen.

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VanEck Investmentausblick 2018

Investoren sollten ihr Augenmerk 2018 vor allem auf die Aktienmärkte der Schwellenländer in Asien richten. Denn laut Jan van Eck, CEO des US­amerikanischen Asset Managers VanEck, werden sich die dortigen Emerging Markets (EM) auch in den kommenden Jahren weiter prächtig entwickeln. Die Region habe sich innerhalb dieser Asset­Klasse zuletzt stark gewandelt und deutlich an Bedeutung gewonnen. „Fast 70 Prozent der EM­Aktienindizes fokussieren sich inzwischen auf diese Region, und dort besonders auf China, Indien, Korea und Taiwan“, sagt van Eck.

Einen großen Schritt nach vorne habe in diesem Jahr China getan. Waren die
Handelsbeziehungen mit den USA und Europa Anfang des Jahres aufgrund der starken Ausweitung der Kapazitäten in der Stahl­ und sonstigen Grundstoffindustrie noch angespannt, hat der chinesische Staatschef Xi Jinping mittlerweile mit seiner Strukturreform auf der Angebotsseite die Bremse gezogen und damit den Weg für das „neue China“ geebnet. „Das bedeutet, dass Chinas traditionelle Lieferkette sich nun auf einer faireren ökonomischen Basis mit dem Wettbewerb misst“, so van Eck.

Mit der wirtschaftlichen Transformation wachse das „neue China“. Damit hat sich laut van Eck auch der Aktienmarkt in China verändert: „Technologie ist nun der größte Sektor und macht mehr als 30 Prozent des Aktienmarktes aus. Energie und Finanzen haben dagegen an Bedeutung verloren.“ EM­Aktien sieht van Eck deshalb neben hochverzinslichen Anleihen 2018 als Renditealternativen für Anleger. Und die braucht es nach seiner Auffassung, da der Kurs der Federal Reserve den Renditedruck 2018 erneut verstärke. „Anfang 2017 waren Investoren untergewichtet in den internationalen und Schwellenländer­Märkten. Und sie haben immer noch nicht aufgeholt, da sie befürchten, bereits zu spät zur Party zu kommen. Doch wir denken, dass diese noch Jahre weitergeht. In den EM leben viele Menschen und die Wirtschaft ist sehr aktiv“, resümiert van Eck.

Digitale Währungen eignen sich als Beimischung für risikoreichere Portfolios

Ebenfalls Potenzial sieht van Eck in den neuen digitalen Währungen. Mit seiner Indextochter MV Index Solutions (MVIS) hat das Unternehmen 2017 eine Index­Familie für Kryptowährungen auf den Markt gebracht. Die neuen Benchmarks sollen die Performance einzelner Digitalwährungen, aber auch die ganzer Währungsgruppen abbilden. „Digitale Währungen sind eine revolutionäre Technologie, die vieles verändern kann“, sagt van Eck. Noch allerdings eigne sich die Assetklasse nur als Beimischung für risikoreichere Portfolios. „Das wichtigste Thema, auf das wir uns derzeit fokussieren, ist die Governance. Die Frage ist, ob Communities eine Datenbank ebenso kontrollieren können wie private Unternehmen wie Microsoft oder Salesforce? Das Betriebssystem Linux ist zumindest ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass eine Open­Source­Softwarelösung durchaus funktionieren kann.”

Sorgenkind Volatilität

Mit Besorgnis beobachtet van Eck die Volatilitätsentwicklung. Nach Einschätzung des Hedgefonds Artemis Capital sind aktuell bis zu zwei Billionen US­Dollar getrieben von Volatilitätserwartungen investiert. „Das ist untypisch: Normalerweise handeln die Investoren nicht in dem Maße mit Volatilität. Aber angesichts der global niedrigen Zinsen, suchen die Anleger überall nach Gelegenheiten. So auch bei Volatilitätsinvestments“, erklärt der CEO. Put­Optionen, also ein Investment auf eine geringere Schwankungsbreite an den Märkten, sei für sie ein Weg, Rendite zu erwirtschaften. „Insgesamt ist die Volatilität derzeit wirklich niedrig. Doch was passiert mit dem vielen Geld, wenn sie plötzlich steigt?“, gibt van Eck zu bedenken. Resultiere aus den Investments in Erwartung geringerer Marktschwankungen, die eigentlich eine beruhigende Wirkung haben sollten, dann das Gegenteil: Nämlich eine beschleunigte Volatilitätssteigerung, wenn die Marktteilnehmer ihr Geld aus diesen Optionsgeschäften abziehen? „Wir können es nicht für 2018 voraussehen, aber diese Investments könnten sich ins Gegenteil verkehren und ungeahnte Effekte auslösen. Darauf sollte man ein Auge haben“, warnt van Eck.

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Fondsmanagement kombiniert Wachstumschancen von risikobehafteten Anlageklassen mit vergleichsweise sicheren Anlagen

Die MF INVEST GmbH aus Viechtach hat die Verwaltung ihres Fonds MF INVEST Best Select (WKN: DWS6MF) mit Beginn des Jahres 2018 auf die Service­KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment­GmbH übertragen. „Wir haben uns für die HANSAINVEST entschieden, da die Betreuung im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern sehr persönlich und individuell ist. Unsere Wünsche wurden prompt umgesetzt und auch die über reine Service­KVG­Dienstleistungen hinausgehenden
Services wie beispielsweise die Pressebetreuung haben uns letztendlich überzeugt“, sagt Martin Fischl, Geschäftsführer der MF INVEST GmbH.

Der im September 2015 aufgelegte Mischfonds MF INVEST Best Select investiert in unterschiedliche Anlageklassen wie Aktienfonds, gemischte Wertpapierfonds, Rentenfonds und rohstoffbezogene Fonds sowie Einzeltitel und Währungen. Das Fondsmanagement kombiniert Wachstumschancen von risikobehafteten Anlageklassen mit vergleichsweise sicheren Anlagen. Dazu analysieren die Experten sowohl Anlageklassen als auch Anlageinstrumente, um zu bestimmen, welche Anlageform der Marktsituation gerecht wird. Anhand von Stresstests wird zudem das Risiko überwacht und die erwartete Veränderung des Anteilpreises in Abhängigkeit von Marktbewegungen ermittelt. Gleichzeitig soll durch die vorhandene Flexibilität eine breite Risikostreuung erzielt werden. „Aktienmärkte laufen zwar gerade gefühlt nur in eine Richtung. Aber die Vergangenheit zeigt, dass die Märkte turbulenter geworden sind und Aktien auch Verluste bescheren können. Eine flexible Anlage sollte daher alle Optionen nutzen, die das Anlageuniversum bietet, und kurzfristig auf jede Marktlage reagieren können“, sagt Fischl.

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VanEck Goldkommentar

Die Experten des US­amerikanischen Asset Managers VanEck halten einen Goldpreis­ Anstieg zu Beginn des neuen Jahres für möglich. „In den beiden zurückliegenden Jahren war dies der Fall: Auf eine Schwächephase im Vorfeld der Ankündigung einer Zinserhöhung im Dezember 2015 und 2016 folgte jeweils eine starke Rallye in den ersten beiden Monaten des Folgejahres“, erklärt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold­Fonds von VanEck. Nun sei die Situation wieder ähnlich: Die jüngste Zinserhöhung durch die Fed am 13. Dezember war bereits vorher erwartet und eingepreist worden, die Preise sackten erwartungsgemäß vor der Zinsentscheidung ab, stabilisierten sich danach aber leicht. „Der Zinsausblick der US­Notenbank Federal Reserve (Fed) war einer der Hauptfaktoren, der 2017 den Goldpreis beeinflusst hat. In der Folge schwankte der Goldpreis zumeist in einer Spanne von 1.200 bis 1.300 US­Dollar je Feinunze“, so Foster.

Längerfristig schwächere Wirtschaft und höherer Goldpreis wahrscheinlich

„Was aktuell noch nicht im Goldpreis eingepreist ist, ist die längerfristige Auswirkung, die eine mögliche weitere Straffung der Geldpolitik im Jahresverlauf 2018 auf die dann vermutlich spätzyklische Konjunkturphase haben kann. Die Folge könnte ein schnelles Abgleiten der US­Wirtschaft in die nächste Rezession sein“, warnt Portfoliomanager Foster. Denn grundsätzlich beurteilen die Marktteilnehmer Zinserhöhungen als positiv für den Dollar­ und negativ für den Goldkurs. „Zusätzlich könnte die Last des durch die Steuerreform ansteigenden Fiskaldefizits die Wirtschaftsentwicklung hemmen.“ Vor diesem Hintergrund rechnet Foster damit, dass der Goldpreis einen Boden bei 1.200 bis 1.350 US­Dollar je Unze findet. „Längerfristig könnte der Goldpreis aber deutlich höher steigen. Wichtige Faktoren können die steigenden Risiken durch eine potenziell schwächere US­Wirtschaft, höhere globale geopolitische Risiken sowie eventuelle politische Querelen in Washington D.C. sein.“

In verantwortungsvolle Unternehmen investieren

Wer vor diesem Hintergrund frühzeitig in Aktien von Goldminenunternehmen investieren möchte, dem rät Gold­Stratege Foster zu einer gründlichen Auswahl anhand von Kriterien wie sozialer Verantwortung und Umweltbewusstsein der Unternehmen. Ein aktueller Report des Mining Journals benennt als größte Herausforderungen für Minenbetreiber die Themen Projektgenehmigungen, Umweltmanagement, öffentliche Zustimmungen sowie Minenschließungen. Aber auch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeiter, Kostensteigerungen und geopolitische Risiken sieht die Analyse als potenzielle Probleme. „Minenunternehmen werden natürlich besonders kontrolliert, schon alleine wegen des Eingriffs in die Natur und die großen Dimensionen der Schürfungen. Der Gesamtprozess, von ersten Studien und Tests über Konstruktionsplanungen, Konsultationen, Anträge und Genehmigungen, die für eine Betriebslizenz notwendig sind, braucht mehrere Jahre, oft sogar ein Jahrzehnt oder mehr“, weiß Foster. Das Donlin Gold Projekt von NovaGold Resources und Barrick Gold beispielsweise habe in der Vorbereitung 22 Jahre gedauert: Mehr als 100 Erlaubnisse mussten beantragt werden, unter anderem für Rohrleitungen, Abfallmanagement, die spätere Stilllegung und Renaturierung. „Wie gut die Minenbetreiber mit ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung umgehen, wird immer wichtiger, um den Unternehmenswert zu halten und zu steigern. Angesichts der Anstrengungen und Investments, die Goldunternehmen bereits im Vorfeld vornehmen, wandelt sich das Image der Branche derzeit zum Positiven“, so Foster.

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China steuert Risiko einer Marktkorrektur mit restriktiverer Geldpolitik entgegen

Ein Minsky­Moment in China? Wenn es nach der chinesischen Regierung geht, wird dieser Fall nicht eintreten. Um krisenhafte Verwerfungen mit plötzlichen Wertverlusten zu verhindern, wie sie der Wirtschaftswissenschaftler Hyman P. Minsky beschrieben hat, wird China weiterhin eine restriktivere Geldpolitik verfolgen. Diese Vorgehensweise könnte neben Stabilität noch weitere Vorteile für China bringen. „Mit einem restriktiven Umfeld kann China nicht nur einen potenziellen Minsky­Moment vermeiden. Wir glauben auch, dass einige Bereiche der Wirtschaft weiterhin robust expandieren und den Aktienmarkt unterstützen werden“, sagt Michael Lai, Investment Director bei GAM.

Die zunehmende Sorge über einen potenziellen Minsky­Moment in China – ein durch Schulden­ oder Währungsdruck ausgelöster plötzlicher Einbruch von Wertpapierkursen nach einem langen Aufwärtstrend – führte die chinesische Regierung dazu, sich auf den Schuldenabbau im Finanzsektor zu konzentrieren. Lai zufolge wird China seine Geldpolitik weiterhin straffen, insbesondere nachdem das Land das Wachstumsziel für dieses Jahr erreicht hat. Dies ließe auch der Beschluss des 19. Parteikongress in diesem Jahr vermuten, sich von quantitativen geldpolitschen Zielen abzuwenden, um sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren.

US­Geldpolitik sorgt für Entspannung

Die US­Notenbank Fed werde unterdessen wahrscheinlich auch unter dem neuen Vorsitzenden Jerome Powell ihre moderate Geldpolitik fortführen und trotz des überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums der USA von aggressiven Leitzinserhöhungen absehen. Die Fed hat am 13. Dezember die Leitzinsen auf 1,25 bis 1,50 Prozent erhöht. Drei weitere Anhebungen sollen im Jahr 2018 folgen. „Sofern dies in Schritten von jeweils 25 Basispunkten erfolgt, werden die US­ Zinsen im nächsten Jahr 2,25 Prozent erreichen, was immer noch als moderat anzusehen ist“, sagt Lai.

Dieses moderate Umfeld könnte sich als positiv für China herausstellen: „Es übt weniger Druck auf die Schwellenländer und damit auch auf China aus, da es wohl kaum zu einer Aufwertung des US­Dollars führen wird. Darüber hinaus ist China mit seinem geschlossenen Kapitalsektor ein Sonderfall: Die Kapitalströme können kontrolliert werden, während die Devisenreserven aufgrund der hohen Sparquote und des enormen Handelsbilanzüberschusses weiter wachsen“, so der Experte weiter.

Chancen und potenzielle Fallen

In einem Umfeld steigender Zinsen werden Lai zufolge anleihenähnliche Aktien wie Energie­ und Telekommunikationswerte voraussichtlich nicht besonders gut abschneiden. Der Versicherungssektor dürfte sich dagegen überdurchschnittlich gut entwickeln, da höhere Zinssätze in der Regel auch höhere Vermögensrenditen bedeuteten. „Solange die chinesischen Behörden die Geldpolitik nicht zu aggressiv straffen und der Wandel zu einer von Dienstleistungen und vom Konsum getragenen Wirtschaft gelingt, würden wir weiterhin Sektoren bevorzugen, die vom lebhaften Binnenkonsum in China profitieren“, sagt Lai.

Stabiler Renminbi stärkt Haushaltssektor

Nach dem Einbruch der chinesischen Börsen im Sommer 2015 herrschte die Sorge vor, dass China durch eine disruptive Abwertung des Renminbi noch größere deflationäre Schocks in anderen Ländern verursachen könnte. Dank der erfolgreichen angebotsseitigen Reformpolitik konnte sich der chinesische Erzeugerpreisindex jedoch deutlich von ­6 Prozent im Dezember 2015 auf derzeit 6,9 Prozent erholen. „China hat damit nicht nur den Deflationsdruck abschütteln können, sondern auch eine gewisse Inflation in den Rest der Welt exportiert“, so der Experte.

Lai erwartet daher, dass der Renminbi stabil bleibt oder von seinem aktuellen Niveau von 6,62 gegenüber dem US­Dollar leicht ansteigt. „Der Renminbi ist eine politische Währung und agiert in einem Umfeld mit geschlossener Kapitalbilanz. Für China ist es am besten, die Stärke der Währung zu erhalten, da dies dem Haushaltssektor zugutekommt und die erfolgreiche Umstrukturierung zu einer von Dienstleistungen und vom Konsum getragenen Wirtschaft erleichtert“, so Lai. Eine stärkere Währung verbessere die Reallöhne der Konsumenten, was wiederum die Ausgaben stimuliere. Das derzeitige restriktive geldpolitische Umfeld würde auch hohe Zinssätze mit sich bringen, was wiederum in höheren Renditen aus Einlagen resultiere und das verfügbare Einkommen weiter steigere.

„Infolgedessen erwarten wir nicht nur, dass China einen Minsky­Moment vermeiden kann. Wir glauben auch, dass einige Bereiche der Wirtschaft weiterhin robust expandieren und den Aktienmarkt allgemein unterstützen werden. Ein aktiver Ansatz bei der Aktienauswahl in einem Umfeld, das wahrscheinlich von klaren Gewinnern und Verlierern geprägt sein wird, kann dabei eine erhebliche Wertsteigerung bewirken“, schließt Lai.

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Fidelity Marktkommentar

Kasia Kiladis, Investmentspezialistin für US­Aktien bei Fidelity International, erläutert, was die Steuerreform für amerikanische Aktien bedeutet:

­ US­Momentum­Aktien auf Schlingerkurs Unternehmen mit Fokus auf US­Binnenmarkt profitieren überproportional von Steuerreform ­ Straffere US­Geldpolitik signalisiert Reflation

Die Anlagestile Momentum und Value stehen häufig in Konkurrenz zueinander. Während sich nach der Finanzkrise beide Stile weitgehend im Gleichschritt mit dem Index bewegten, beschleunigte sich Ende 2014 mit dem Kapitalzufluss in den Technologiesektor der Trend bei Momentum­Titeln, während Value­Aktien zurückblieben. Die Kurskorrektur 2016 bei Value­Aktien – beflügelt von Trumps Wahlsieg – war nur von kurzer Dauer. Schon Anfang 2017 knüpften Momentum­ Aktien wieder an ihre Outperformance an, während Value­Titel nicht Schritt hielten. Die Kombination aus Wirtschaftswachstum, Steuerreform und geldpolitischer Straffung könnte jedoch der Beginn eines Stimmungsumschwungs sein. Noch lässt sich jedoch nicht eindeutig sagen, ob in den USA die Verschiebung von Momentum­ hin zu Value­Aktien von Dauer ist.

Potenzielle Treiber für Value­Aktien: 1. US­Steuerreform

Trumps Steuerreform, die eine Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent vorsieht, könnte Investitionen und Gewinnen kräftigen Auftrieb geben. Von den Steuersenkungen werden US­Unternehmen mit einem höheren effektiven Steuersatz überproportional profitieren. Bei ihnen handelt es sich meist um stärker auf den heimischen Markt fokussierte Akteure, während globale Konzerne aufgrund ihrer internationalen Aktivitäten mehr Gestaltungsspielraum in Steuerangelegenheiten haben. Diese weltweit tätigen Firmen finden sich verstärkt in den Branchen Technologie und Gesundheit, in denen Momentum­ und Wachstumsaktien dominieren. Die größten Steuereinsparungen winken den auf den Binnenmarkt ausgerichteten Unternehmen, deren Aktien allgemein zu den niedriger bewerten Value­Titeln gehören.

2. Weltwirtschaft auf Wachstumskurs

Ein stabiles Wachstum rund um den Globus und positive Gewinnaussichten sind gute Voraussetzungen auch für den Value­Anlagestil: In den USA markierte das Verbrauchervertrauen unlängst den höchsten Stand seit 17 Jahren, in der Eurozone beschleunigte sich das BIP­Wachstum das vierte Quartal in Folge, und in Japan wurden die Gewinne im letzten Monat 1,7 Mal häufiger nach oben als nach unten korrigiert. Besonders günstig bewertete Unternehmen dürften am meisten von der guten Konjunktur, dem starken Verbrauchervertrauen und den positiven Gewinnkorrekturen profitieren.

Im letzten Jahr sind weltweit die Bewertungen in sämtlichen Branchen gestiegen. Auffällig ist jedoch, dass bei einigen das Anlegerinteresse sehr deutlich zurückging. Die Energie­ und die Telekommunikationsbranche sind beispielsweise im Vergleich zu IT und Gesundheit inzwischen – relativ gesehen – günstiger als vor einem Jahr. Die Differenz zwischen dem zyklisch bereinigten KGV (CAPE) der teuersten bzw. günstigsten Branchen liegt momentan bei 28 statt 19 wie vor einem Jahr. Auch wenn global alle Branchen höher bewertet sind, gibt es relativ gesehen, noch immer Branchen, die ein Investment fundamental rechtfertigen.

3. Straffere Geldpolitik signalisiert Reflation

Eine Straffung der Geldpolitik signalisiert Reflation. Und die könnte sich langsam zu einem globalen Trend entwickeln. In den USA ist die Zinsstraffung in vollem Gange: Allein 2017 hat die US­Notenbank Fed die Zinszügel dreimal angezogen. Darüber hinaus hat sie die Wiederanlage von Geldern aus fälligen Anleihen seit Oktober 2017 um 50 Milliarden US­ Dollar pro Monat verringert.

Reflation verheißt Gutes für Aktien, profitieren sie doch von Erwartungen auf langfristig steigende Gewinne. Im Zusammenspiel mit den niedrigen Bewertungen im Value­Sektor könnte das erheblichen Spielraum für ein Comeback von Value­Aktien andeuten. Solche Werte mit hoher operativer und finanzieller Verschuldung könnten kräftig zulegen, die Kurse von Unternehmen mit hohen Bewertungen jedoch zurückfallen.

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