VanEck Investmentausblick 2018

Investoren sollten ihr Augenmerk 2018 vor allem auf die Aktienmärkte der Schwellenländer in Asien richten. Denn laut Jan van Eck, CEO des US­amerikanischen Asset Managers VanEck, werden sich die dortigen Emerging Markets (EM) auch in den kommenden Jahren weiter prächtig entwickeln. Die Region habe sich innerhalb dieser Asset­Klasse zuletzt stark gewandelt und deutlich an Bedeutung gewonnen. „Fast 70 Prozent der EM­Aktienindizes fokussieren sich inzwischen auf diese Region, und dort besonders auf China, Indien, Korea und Taiwan“, sagt van Eck.

Einen großen Schritt nach vorne habe in diesem Jahr China getan. Waren die
Handelsbeziehungen mit den USA und Europa Anfang des Jahres aufgrund der starken Ausweitung der Kapazitäten in der Stahl­ und sonstigen Grundstoffindustrie noch angespannt, hat der chinesische Staatschef Xi Jinping mittlerweile mit seiner Strukturreform auf der Angebotsseite die Bremse gezogen und damit den Weg für das „neue China“ geebnet. „Das bedeutet, dass Chinas traditionelle Lieferkette sich nun auf einer faireren ökonomischen Basis mit dem Wettbewerb misst“, so van Eck.

Mit der wirtschaftlichen Transformation wachse das „neue China“. Damit hat sich laut van Eck auch der Aktienmarkt in China verändert: „Technologie ist nun der größte Sektor und macht mehr als 30 Prozent des Aktienmarktes aus. Energie und Finanzen haben dagegen an Bedeutung verloren.“ EM­Aktien sieht van Eck deshalb neben hochverzinslichen Anleihen 2018 als Renditealternativen für Anleger. Und die braucht es nach seiner Auffassung, da der Kurs der Federal Reserve den Renditedruck 2018 erneut verstärke. „Anfang 2017 waren Investoren untergewichtet in den internationalen und Schwellenländer­Märkten. Und sie haben immer noch nicht aufgeholt, da sie befürchten, bereits zu spät zur Party zu kommen. Doch wir denken, dass diese noch Jahre weitergeht. In den EM leben viele Menschen und die Wirtschaft ist sehr aktiv“, resümiert van Eck.

Digitale Währungen eignen sich als Beimischung für risikoreichere Portfolios

Ebenfalls Potenzial sieht van Eck in den neuen digitalen Währungen. Mit seiner Indextochter MV Index Solutions (MVIS) hat das Unternehmen 2017 eine Index­Familie für Kryptowährungen auf den Markt gebracht. Die neuen Benchmarks sollen die Performance einzelner Digitalwährungen, aber auch die ganzer Währungsgruppen abbilden. „Digitale Währungen sind eine revolutionäre Technologie, die vieles verändern kann“, sagt van Eck. Noch allerdings eigne sich die Assetklasse nur als Beimischung für risikoreichere Portfolios. „Das wichtigste Thema, auf das wir uns derzeit fokussieren, ist die Governance. Die Frage ist, ob Communities eine Datenbank ebenso kontrollieren können wie private Unternehmen wie Microsoft oder Salesforce? Das Betriebssystem Linux ist zumindest ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass eine Open­Source­Softwarelösung durchaus funktionieren kann.”

Sorgenkind Volatilität

Mit Besorgnis beobachtet van Eck die Volatilitätsentwicklung. Nach Einschätzung des Hedgefonds Artemis Capital sind aktuell bis zu zwei Billionen US­Dollar getrieben von Volatilitätserwartungen investiert. „Das ist untypisch: Normalerweise handeln die Investoren nicht in dem Maße mit Volatilität. Aber angesichts der global niedrigen Zinsen, suchen die Anleger überall nach Gelegenheiten. So auch bei Volatilitätsinvestments“, erklärt der CEO. Put­Optionen, also ein Investment auf eine geringere Schwankungsbreite an den Märkten, sei für sie ein Weg, Rendite zu erwirtschaften. „Insgesamt ist die Volatilität derzeit wirklich niedrig. Doch was passiert mit dem vielen Geld, wenn sie plötzlich steigt?“, gibt van Eck zu bedenken. Resultiere aus den Investments in Erwartung geringerer Marktschwankungen, die eigentlich eine beruhigende Wirkung haben sollten, dann das Gegenteil: Nämlich eine beschleunigte Volatilitätssteigerung, wenn die Marktteilnehmer ihr Geld aus diesen Optionsgeschäften abziehen? „Wir können es nicht für 2018 voraussehen, aber diese Investments könnten sich ins Gegenteil verkehren und ungeahnte Effekte auslösen. Darauf sollte man ein Auge haben“, warnt van Eck.

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Fondsmanagement kombiniert Wachstumschancen von risikobehafteten Anlageklassen mit vergleichsweise sicheren Anlagen

Die MF INVEST GmbH aus Viechtach hat die Verwaltung ihres Fonds MF INVEST Best Select (WKN: DWS6MF) mit Beginn des Jahres 2018 auf die Service­KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment­GmbH übertragen. „Wir haben uns für die HANSAINVEST entschieden, da die Betreuung im Vergleich zu anderen Marktteilnehmern sehr persönlich und individuell ist. Unsere Wünsche wurden prompt umgesetzt und auch die über reine Service­KVG­Dienstleistungen hinausgehenden
Services wie beispielsweise die Pressebetreuung haben uns letztendlich überzeugt“, sagt Martin Fischl, Geschäftsführer der MF INVEST GmbH.

Der im September 2015 aufgelegte Mischfonds MF INVEST Best Select investiert in unterschiedliche Anlageklassen wie Aktienfonds, gemischte Wertpapierfonds, Rentenfonds und rohstoffbezogene Fonds sowie Einzeltitel und Währungen. Das Fondsmanagement kombiniert Wachstumschancen von risikobehafteten Anlageklassen mit vergleichsweise sicheren Anlagen. Dazu analysieren die Experten sowohl Anlageklassen als auch Anlageinstrumente, um zu bestimmen, welche Anlageform der Marktsituation gerecht wird. Anhand von Stresstests wird zudem das Risiko überwacht und die erwartete Veränderung des Anteilpreises in Abhängigkeit von Marktbewegungen ermittelt. Gleichzeitig soll durch die vorhandene Flexibilität eine breite Risikostreuung erzielt werden. „Aktienmärkte laufen zwar gerade gefühlt nur in eine Richtung. Aber die Vergangenheit zeigt, dass die Märkte turbulenter geworden sind und Aktien auch Verluste bescheren können. Eine flexible Anlage sollte daher alle Optionen nutzen, die das Anlageuniversum bietet, und kurzfristig auf jede Marktlage reagieren können“, sagt Fischl.

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VanEck Goldkommentar

Die Experten des US­amerikanischen Asset Managers VanEck halten einen Goldpreis­ Anstieg zu Beginn des neuen Jahres für möglich. „In den beiden zurückliegenden Jahren war dies der Fall: Auf eine Schwächephase im Vorfeld der Ankündigung einer Zinserhöhung im Dezember 2015 und 2016 folgte jeweils eine starke Rallye in den ersten beiden Monaten des Folgejahres“, erklärt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold­Fonds von VanEck. Nun sei die Situation wieder ähnlich: Die jüngste Zinserhöhung durch die Fed am 13. Dezember war bereits vorher erwartet und eingepreist worden, die Preise sackten erwartungsgemäß vor der Zinsentscheidung ab, stabilisierten sich danach aber leicht. „Der Zinsausblick der US­Notenbank Federal Reserve (Fed) war einer der Hauptfaktoren, der 2017 den Goldpreis beeinflusst hat. In der Folge schwankte der Goldpreis zumeist in einer Spanne von 1.200 bis 1.300 US­Dollar je Feinunze“, so Foster.

Längerfristig schwächere Wirtschaft und höherer Goldpreis wahrscheinlich

„Was aktuell noch nicht im Goldpreis eingepreist ist, ist die längerfristige Auswirkung, die eine mögliche weitere Straffung der Geldpolitik im Jahresverlauf 2018 auf die dann vermutlich spätzyklische Konjunkturphase haben kann. Die Folge könnte ein schnelles Abgleiten der US­Wirtschaft in die nächste Rezession sein“, warnt Portfoliomanager Foster. Denn grundsätzlich beurteilen die Marktteilnehmer Zinserhöhungen als positiv für den Dollar­ und negativ für den Goldkurs. „Zusätzlich könnte die Last des durch die Steuerreform ansteigenden Fiskaldefizits die Wirtschaftsentwicklung hemmen.“ Vor diesem Hintergrund rechnet Foster damit, dass der Goldpreis einen Boden bei 1.200 bis 1.350 US­Dollar je Unze findet. „Längerfristig könnte der Goldpreis aber deutlich höher steigen. Wichtige Faktoren können die steigenden Risiken durch eine potenziell schwächere US­Wirtschaft, höhere globale geopolitische Risiken sowie eventuelle politische Querelen in Washington D.C. sein.“

In verantwortungsvolle Unternehmen investieren

Wer vor diesem Hintergrund frühzeitig in Aktien von Goldminenunternehmen investieren möchte, dem rät Gold­Stratege Foster zu einer gründlichen Auswahl anhand von Kriterien wie sozialer Verantwortung und Umweltbewusstsein der Unternehmen. Ein aktueller Report des Mining Journals benennt als größte Herausforderungen für Minenbetreiber die Themen Projektgenehmigungen, Umweltmanagement, öffentliche Zustimmungen sowie Minenschließungen. Aber auch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeiter, Kostensteigerungen und geopolitische Risiken sieht die Analyse als potenzielle Probleme. „Minenunternehmen werden natürlich besonders kontrolliert, schon alleine wegen des Eingriffs in die Natur und die großen Dimensionen der Schürfungen. Der Gesamtprozess, von ersten Studien und Tests über Konstruktionsplanungen, Konsultationen, Anträge und Genehmigungen, die für eine Betriebslizenz notwendig sind, braucht mehrere Jahre, oft sogar ein Jahrzehnt oder mehr“, weiß Foster. Das Donlin Gold Projekt von NovaGold Resources und Barrick Gold beispielsweise habe in der Vorbereitung 22 Jahre gedauert: Mehr als 100 Erlaubnisse mussten beantragt werden, unter anderem für Rohrleitungen, Abfallmanagement, die spätere Stilllegung und Renaturierung. „Wie gut die Minenbetreiber mit ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung umgehen, wird immer wichtiger, um den Unternehmenswert zu halten und zu steigern. Angesichts der Anstrengungen und Investments, die Goldunternehmen bereits im Vorfeld vornehmen, wandelt sich das Image der Branche derzeit zum Positiven“, so Foster.

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China steuert Risiko einer Marktkorrektur mit restriktiverer Geldpolitik entgegen

Ein Minsky­Moment in China? Wenn es nach der chinesischen Regierung geht, wird dieser Fall nicht eintreten. Um krisenhafte Verwerfungen mit plötzlichen Wertverlusten zu verhindern, wie sie der Wirtschaftswissenschaftler Hyman P. Minsky beschrieben hat, wird China weiterhin eine restriktivere Geldpolitik verfolgen. Diese Vorgehensweise könnte neben Stabilität noch weitere Vorteile für China bringen. „Mit einem restriktiven Umfeld kann China nicht nur einen potenziellen Minsky­Moment vermeiden. Wir glauben auch, dass einige Bereiche der Wirtschaft weiterhin robust expandieren und den Aktienmarkt unterstützen werden“, sagt Michael Lai, Investment Director bei GAM.

Die zunehmende Sorge über einen potenziellen Minsky­Moment in China – ein durch Schulden­ oder Währungsdruck ausgelöster plötzlicher Einbruch von Wertpapierkursen nach einem langen Aufwärtstrend – führte die chinesische Regierung dazu, sich auf den Schuldenabbau im Finanzsektor zu konzentrieren. Lai zufolge wird China seine Geldpolitik weiterhin straffen, insbesondere nachdem das Land das Wachstumsziel für dieses Jahr erreicht hat. Dies ließe auch der Beschluss des 19. Parteikongress in diesem Jahr vermuten, sich von quantitativen geldpolitschen Zielen abzuwenden, um sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren.

US­Geldpolitik sorgt für Entspannung

Die US­Notenbank Fed werde unterdessen wahrscheinlich auch unter dem neuen Vorsitzenden Jerome Powell ihre moderate Geldpolitik fortführen und trotz des überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums der USA von aggressiven Leitzinserhöhungen absehen. Die Fed hat am 13. Dezember die Leitzinsen auf 1,25 bis 1,50 Prozent erhöht. Drei weitere Anhebungen sollen im Jahr 2018 folgen. „Sofern dies in Schritten von jeweils 25 Basispunkten erfolgt, werden die US­ Zinsen im nächsten Jahr 2,25 Prozent erreichen, was immer noch als moderat anzusehen ist“, sagt Lai.

Dieses moderate Umfeld könnte sich als positiv für China herausstellen: „Es übt weniger Druck auf die Schwellenländer und damit auch auf China aus, da es wohl kaum zu einer Aufwertung des US­Dollars führen wird. Darüber hinaus ist China mit seinem geschlossenen Kapitalsektor ein Sonderfall: Die Kapitalströme können kontrolliert werden, während die Devisenreserven aufgrund der hohen Sparquote und des enormen Handelsbilanzüberschusses weiter wachsen“, so der Experte weiter.

Chancen und potenzielle Fallen

In einem Umfeld steigender Zinsen werden Lai zufolge anleihenähnliche Aktien wie Energie­ und Telekommunikationswerte voraussichtlich nicht besonders gut abschneiden. Der Versicherungssektor dürfte sich dagegen überdurchschnittlich gut entwickeln, da höhere Zinssätze in der Regel auch höhere Vermögensrenditen bedeuteten. „Solange die chinesischen Behörden die Geldpolitik nicht zu aggressiv straffen und der Wandel zu einer von Dienstleistungen und vom Konsum getragenen Wirtschaft gelingt, würden wir weiterhin Sektoren bevorzugen, die vom lebhaften Binnenkonsum in China profitieren“, sagt Lai.

Stabiler Renminbi stärkt Haushaltssektor

Nach dem Einbruch der chinesischen Börsen im Sommer 2015 herrschte die Sorge vor, dass China durch eine disruptive Abwertung des Renminbi noch größere deflationäre Schocks in anderen Ländern verursachen könnte. Dank der erfolgreichen angebotsseitigen Reformpolitik konnte sich der chinesische Erzeugerpreisindex jedoch deutlich von ­6 Prozent im Dezember 2015 auf derzeit 6,9 Prozent erholen. „China hat damit nicht nur den Deflationsdruck abschütteln können, sondern auch eine gewisse Inflation in den Rest der Welt exportiert“, so der Experte.

Lai erwartet daher, dass der Renminbi stabil bleibt oder von seinem aktuellen Niveau von 6,62 gegenüber dem US­Dollar leicht ansteigt. „Der Renminbi ist eine politische Währung und agiert in einem Umfeld mit geschlossener Kapitalbilanz. Für China ist es am besten, die Stärke der Währung zu erhalten, da dies dem Haushaltssektor zugutekommt und die erfolgreiche Umstrukturierung zu einer von Dienstleistungen und vom Konsum getragenen Wirtschaft erleichtert“, so Lai. Eine stärkere Währung verbessere die Reallöhne der Konsumenten, was wiederum die Ausgaben stimuliere. Das derzeitige restriktive geldpolitische Umfeld würde auch hohe Zinssätze mit sich bringen, was wiederum in höheren Renditen aus Einlagen resultiere und das verfügbare Einkommen weiter steigere.

„Infolgedessen erwarten wir nicht nur, dass China einen Minsky­Moment vermeiden kann. Wir glauben auch, dass einige Bereiche der Wirtschaft weiterhin robust expandieren und den Aktienmarkt allgemein unterstützen werden. Ein aktiver Ansatz bei der Aktienauswahl in einem Umfeld, das wahrscheinlich von klaren Gewinnern und Verlierern geprägt sein wird, kann dabei eine erhebliche Wertsteigerung bewirken“, schließt Lai.

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Fidelity Marktkommentar

Kasia Kiladis, Investmentspezialistin für US­Aktien bei Fidelity International, erläutert, was die Steuerreform für amerikanische Aktien bedeutet:

­ US­Momentum­Aktien auf Schlingerkurs Unternehmen mit Fokus auf US­Binnenmarkt profitieren überproportional von Steuerreform ­ Straffere US­Geldpolitik signalisiert Reflation

Die Anlagestile Momentum und Value stehen häufig in Konkurrenz zueinander. Während sich nach der Finanzkrise beide Stile weitgehend im Gleichschritt mit dem Index bewegten, beschleunigte sich Ende 2014 mit dem Kapitalzufluss in den Technologiesektor der Trend bei Momentum­Titeln, während Value­Aktien zurückblieben. Die Kurskorrektur 2016 bei Value­Aktien – beflügelt von Trumps Wahlsieg – war nur von kurzer Dauer. Schon Anfang 2017 knüpften Momentum­ Aktien wieder an ihre Outperformance an, während Value­Titel nicht Schritt hielten. Die Kombination aus Wirtschaftswachstum, Steuerreform und geldpolitischer Straffung könnte jedoch der Beginn eines Stimmungsumschwungs sein. Noch lässt sich jedoch nicht eindeutig sagen, ob in den USA die Verschiebung von Momentum­ hin zu Value­Aktien von Dauer ist.

Potenzielle Treiber für Value­Aktien: 1. US­Steuerreform

Trumps Steuerreform, die eine Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent vorsieht, könnte Investitionen und Gewinnen kräftigen Auftrieb geben. Von den Steuersenkungen werden US­Unternehmen mit einem höheren effektiven Steuersatz überproportional profitieren. Bei ihnen handelt es sich meist um stärker auf den heimischen Markt fokussierte Akteure, während globale Konzerne aufgrund ihrer internationalen Aktivitäten mehr Gestaltungsspielraum in Steuerangelegenheiten haben. Diese weltweit tätigen Firmen finden sich verstärkt in den Branchen Technologie und Gesundheit, in denen Momentum­ und Wachstumsaktien dominieren. Die größten Steuereinsparungen winken den auf den Binnenmarkt ausgerichteten Unternehmen, deren Aktien allgemein zu den niedriger bewerten Value­Titeln gehören.

2. Weltwirtschaft auf Wachstumskurs

Ein stabiles Wachstum rund um den Globus und positive Gewinnaussichten sind gute Voraussetzungen auch für den Value­Anlagestil: In den USA markierte das Verbrauchervertrauen unlängst den höchsten Stand seit 17 Jahren, in der Eurozone beschleunigte sich das BIP­Wachstum das vierte Quartal in Folge, und in Japan wurden die Gewinne im letzten Monat 1,7 Mal häufiger nach oben als nach unten korrigiert. Besonders günstig bewertete Unternehmen dürften am meisten von der guten Konjunktur, dem starken Verbrauchervertrauen und den positiven Gewinnkorrekturen profitieren.

Im letzten Jahr sind weltweit die Bewertungen in sämtlichen Branchen gestiegen. Auffällig ist jedoch, dass bei einigen das Anlegerinteresse sehr deutlich zurückging. Die Energie­ und die Telekommunikationsbranche sind beispielsweise im Vergleich zu IT und Gesundheit inzwischen – relativ gesehen – günstiger als vor einem Jahr. Die Differenz zwischen dem zyklisch bereinigten KGV (CAPE) der teuersten bzw. günstigsten Branchen liegt momentan bei 28 statt 19 wie vor einem Jahr. Auch wenn global alle Branchen höher bewertet sind, gibt es relativ gesehen, noch immer Branchen, die ein Investment fundamental rechtfertigen.

3. Straffere Geldpolitik signalisiert Reflation

Eine Straffung der Geldpolitik signalisiert Reflation. Und die könnte sich langsam zu einem globalen Trend entwickeln. In den USA ist die Zinsstraffung in vollem Gange: Allein 2017 hat die US­Notenbank Fed die Zinszügel dreimal angezogen. Darüber hinaus hat sie die Wiederanlage von Geldern aus fälligen Anleihen seit Oktober 2017 um 50 Milliarden US­ Dollar pro Monat verringert.

Reflation verheißt Gutes für Aktien, profitieren sie doch von Erwartungen auf langfristig steigende Gewinne. Im Zusammenspiel mit den niedrigen Bewertungen im Value­Sektor könnte das erheblichen Spielraum für ein Comeback von Value­Aktien andeuten. Solche Werte mit hoher operativer und finanzieller Verschuldung könnten kräftig zulegen, die Kurse von Unternehmen mit hohen Bewertungen jedoch zurückfallen.

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