Das Attentat auf Donald Trump hat den US-amerikanischen Wahlkampf im Prinzip beendet.

Instinktpolitiker Trump hat ein Bild geschaffen, das ihm mit großer Wahrscheinlichkeit die notwendigen Stimmen sichert, um US-Präsident zu werden. „Die Börse wird eine erneute Präsidentschaft Trumps wie schon beim ersten Mal wenig emotional, sondern sehr pragmatisch beurteilen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Und da stehen die Chancen auf einen gut laufenden Aktienmarkt nicht schlecht.“ Aber es gibt Einschränkungen.

Trump hat in der Situation des Attentats seine Stärke als Instinktpolitiker bewiesen: „Wo andere sich weggeduckt hätten, hat er ein ikonisches Bild geschaffen, das sicherlich mit wahlentscheidend werden wird“, so Bente. „Wir waren schon längere Zeit der Auffassung, dass seine Wahlchancen bedeutend besser sind als die von Biden.“ Doch jetzt ist die Sache ausgemacht: „Wir legen uns jetzt fest: Die Wahl ist entschieden, Donald Trump wird Präsident“, sagt Bente. „Dementsprechend ist es wichtig zu schauen, welche Konsequenzen dies für Wirtschaft und Aktienmarkt haben wird.“

Die erste Präsidentschaft von Trump war eine positive Überraschung für den Aktienmarkt: „Die Steuerreform war aus Wirtschafts- und Aktienmarktsicht sehr vorteilhaft“, so Bente. „Und auf der anderen Seite hat er keinen großen Krieg angezettelt, was viele erwartet hatten.“ Und auch wenn dies für die zweite Amtszeit ebenfalls nicht zu erwarten sei: „Es gibt es zwei Problembereiche, die potenziell zu Gefahren für den Aktienmarkt führen können“, sagt Bente.

So wird ein Präsident Trump den zentralen bullishen Faktor mit der Steuerreform nicht wiederholen können. „Zudem steigt aus unserer Sicht die Gefahr potenzieller Unfälle, etwa Fehleinschätzungen anderer Regierungen und Diktatoren zu seinem Verhalten“, sagt Bente: Es wird wohl unter keinem US-Präsidenten der Beistand für Taiwan so fraglich sein wie unter Trump. Das wiederum könnte den chinesischen Präsidenten Xi ermutigen, den Versuch einer Wiedereingliederung Taiwans zu starten. „Wie auch immer sich die USA am Ende entscheiden würden, hätte das sicherlich sehr dramatische Konsequenzen für die Volkswirtschaften weltweit und für die Aktienmärkte“, sagt Bente. „Selbst eine Seeblockade Taiwans würde aufgrund der hohen Bedeutung im Halbleiterbereich zu weltweiten Konsequenzen führen, rezessive Tendenzen wären dann wohl unvermeidbar.“ Das ist als das große Risiko der zweiten Präsidentschaft Trumps zu sehen.

Ansonsten liegen die Gefahren vor allem in der Persönlichkeit Trumps: Seine erste Präsidentschaft war von vielen emotionalen Eruptionen geprägt, die über Twitter in die Welt gesendet wurden und die regelmäßig zu Volatilität an den Aktienmärkten, wenn auch nicht zu großen Zusammenbrüchen, geführt haben. „Dies wird sicher zu deutlich höherer Volatilität am Aktienmarkt führen als unter Biden“, sagt Bente. Damit steigt die Notwendigkeit zu aktivem Risikomanagement, zumal drittens auch der Weg der Deglobalisierung weiter forciert werden wird. „Diese Entwicklung wird sich unter Trump beschleunigen und die strukturellen Inflationskräfte fördern“, sagt Bente. „Deshalb wird es unter einem Präsidenten Trump eine zweite Inflationswelle geben.“ Das wiederum birgt die Gefahr steigender Zinsen und damit wieder mehr Unsicherheit an den Aktienmärkten, mehr Volatilität.

„Wir sehen also gleich zwei volatilitätsbegünstigende Faktoren“, sagt Bente. „Zum einen die Persönlichkeit Trumps, sein Twitterrisiko.“ Dazu kommt das weitere Begünstigen der strukturellen Inflation. „Und wir sehen einen großen schwarzen Schwan, ein großes Risiko, wenn nämlich China sich durch Trump ermutigt fühlen sollte, Taiwan zu attackieren“, so Bente. „Wenn das ausbleibt, besteht durchaus die Chance für eine volatile Entwicklung, die vielleicht doch wieder auf einem höheren Aktienmarktniveau schließt als zu Beginn seiner Präsidentschaft.“ Im Falle des schwarzen Schwans ist das eher unwahrscheinlich.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

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Bewertungsaufschlag der „glorreichen Sieben“ auf historisch hohem Niveau

Während die Fußball-Europameisterschaft aufgrund der Leistungsdichte – in den 16 Turnieren seit 1962 konnten 10 Nationen gewinnen – auch dieses Jahr wieder viel Spannung bietet, herrscht an den Aktienmärkten scheinbar das Gesetz des Seriensiegers. Die US-Mega-Caps dominieren die Index-Rankings, und alle Prognosen eines Favoritenwechsels haben sich bisher nicht erfüllt. Doch wie lange noch? Aus Sicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, lassen historisch hohe Bewertungsunterschiede einen Favoritenwechsel an den Börsen wahrscheinlicher werden.

US-Aktienmarkt getrieben von langer Expansion der Wirtschaft

Blick man auf den US-Aktienmarkt, fällt sofort die extreme Marktkonzentration an der Wall Street auf. Seit Anfang 2023 sind 60 Prozent der Renditen des S&P 500 auf nur drei Unternehmen zurückzuführen, und die „Glorreichen Sieben“ – Microsoft, Nvidia, Apple, Alphabet, Amazon, Meta und Tesla – machen mittlerweile 32 Prozent des Index aus. Auf regionaler Ebene liegt das Gewicht der US-Unternehmen bei 64 Prozent des globalen Aktienmarktes – ein Rekordwert.

„Eine Erklärung hierfür sind makroökonomische Faktoren, die in den vergangenen 15 Jahren größtenteils zu Gunsten der USA wirkten“, sagt Tilmann Galler. Japan kämpfte in diesen Jahren mit Deflation, Europa wurde von der Staatsschuldenkrise in Südeuropa und der darauffolgenden Konsolidierungspolitik zurückgeworfen. Die Schwellenländer hatten unterdessen zunächst mit dem „Taper Tantrum“ des Jahres 2013 und anschließend mit einer Reihe von Schocks im Zusammenhang mit China zu kämpfen.

Die US-Wirtschaft hingegen erlebte eine lange und stetige Expansion. „Dank der Steuersenkungen im Jahr 2017, die für zusätzlichen Rückenwind sorgten, übertraf das Gewinnwachstum der US-Unternehmen das der regionalen Konkurrenten deutlich, was sowohl auf eine schnellere Margenverbesserung als auch auf ein stärkeres Umsatzwachstum zurückzuführen ist, erläutert Ökonom Galler. Auch der Branchenmix spielte eine Rolle. Aufgrund sinkender Anleiherenditen und schwächerer Rohstoffpreise übertrafen globale Wachstumsaktien ihre Value-Pendants zwischen 2010 und 2023 um 160 Prozentpunkte. „Dies stellte eine Herausforderung für regionale Indizes wie etwa in Europa dar, wo die Sektorzusammensetzung in Richtung Value tendiert“, führt Tilmann Galler aus.

Diese Kombination aus makroökonomischer Outperformance und führender Wachstumsbranche habe nach Ansicht von Galler den Blick der Anleger verengt. „Nicht nur die ‚glorreichen Sieben‘ können mit starken Margen und beeindruckenden Eigenkapitalrenditen aufwarten. Auch wenn sich die strukturellen Faktoren voraussichtlich nicht so schnell ändern werden, sehen wir mehrere Gründe dafür, dass sich die Aktienmarkterträge zukünftig verbreitern werden“, sagt Galler.

Ertragssteigerungen durch KI auf breiter Front, Europa mit Aufholpotenzial

Als einen Grund für künftig verbreiterte Aktienmarkterträge sieht Galler die extreme Bewertungsspanne an den heutigen Aktienmärkten. „Im S&P 500 werden die Top-10-Aktien mit einem KGV von 30 gehandelt, verglichen mit dem 18-fachen des Gewinns für den Rest des Marktes. Doch wenn die glorreichen ‚KI-Architekten‘ wie Nvidia und Microsoft weiterhin von der starken Nachfrage profitieren wollen, dann muss eine wachsende Zahl von ‚KI-Konsumenten‘ in anderen Bereichen die Produktivitätsvorteile von künstlicher Intelligenz erkennen“, erklärt Galler. Dadurch sollten auch in anderen Branchen Ertragssteigerungen möglich sein und die Renditen amerikanischer Aktien in Zukunft nicht mehr nur von einer Handvoll Namen abhängen.

Zudem beobachtet Tilmann Galler, dass die erwarteten günstigen Konjunkturaussichten außerhalb der USA bislang noch kaum eingepreist sind. Der Vorsprung im Wirtschaftswachstum der USA dürfte sich in diesem Jahr gegenüber Europa verringern. „Die Rekord-Bewertungsabschläge für europäische Aktien scheinen im Vergleich zu den USA zwischen 33 und 47 zu exzessiv. Dies gilt auch für europäische Small Caps, die aufgrund ihrer Abhängigkeit von variabel verzinslichen Anleihen überproportional von den früheren Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren dürften und deren übliche Bewertungsaufschläge gegenüber Large-Caps nach Jahren erheblicher Underperformance verschwunden sind“, sagt Galler.

Der Kapitalmarktexperte sieht daher gute Chancen, dass die US-Mega-Caps als Seriensieger der letzten Jahre in den kommenden Jahren entthront werden – durch US-Aktien jenseits der „glorreichen Sieben“ und europäische Aktien.

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Kommentar von John Kerschner, Head of US Securitised Products und Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Sowohl der Gesamt- als auch der Kern- Verbraucherpreisindex (VPI) fielen heute schwächer aus als erwartet. Dies ist ein deutliches Zeichen für die US-Notenbank, noch in diesem Jahr mit Zinssenkungen zu beginnen. Der VPI-Gesamtindex lag bei -0,1 %, wohingegen die Erwartungen bei einem positiven Wert von 0,1 % lagen. Der stärker beachtete Kern-VPI lag bei 0,1 % und damit unter den Erwartungen, die zwischen 0,20 % und 0,25 % lagen. Ein Großteil dieser Abschwächung der Inflation ist auf die niedrigere Inflation im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Der Wert für die Kerndienstleistungen ohne Wohnungsbau (auch Supercore genannt) lag bei -0,05 %, nachdem er im Vormonat -0,04 % betragen hatte. Dies ist eine willkommene Erleichterung für die Anleger, da diese Supercore-Wert zu Jahresbeginn sehr hoch war.

Da die nächste Sitzung der Federal Reserve in weniger als drei Wochen stattfindet, preist der Markt derzeit ein, dass die Federal Reserve diese Sitzung überspringt und ihre erste Zinssenkung im September vornimmt. Die Chancen für eine Zinssenkung bei dieser Sitzung liegen nach Ansicht des Marktes nun bei nahezu 100 %.  Vielleicht noch wichtiger ist, dass der Markt jetzt mit drei Zinssenkungen bis Ende Januar 2025 rechnet. Präsident Powell sagte kürzlich, dass die Inflationsrisiken nun „ausgeglichener“ seien.  Die heutigen Zahlen bekräftigen diese Ansicht und dürften die Bedenken vor einer stärkeren Verlangsamung der US-Wirtschaft verstärken.

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FNG-Marktbericht 2024 zeigt Schwachstellen der SFDR (EU-Offenlegungsverordnung) auf

In der diesjährigen Analyse zeigt der FNG-Marktbericht 2024 anhand der Eurosif-Methodik, dass die Einordnung von Finanzprodukten gemäß der SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation, deutsch: Offenlegungsverordnung) keine Auskunft über deren Nachhaltigkeitsanspruch gibt. So zeigt die Erhebung, dass auch einzelne Artikel-6-Produkte, die nach der SFDR als nicht nachhaltig verstanden werden, nach der Eurosif-Methodik als Produkte mit ambitionierterem Nachhaltigkeitsansatz gewertet werden können und Artikel-9-Produkte unter allen vier Ambitionsniveaus vertreten sind.

Die SFDR erleichtert seit 2021 mit der Einführung von Artikel 8 und Artikel 9 die Erfassung des Volumens von Finanzprodukten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Die als Transparenzinstrument konzipierte SFDR ermöglicht dabei allerdings keine Rückschlüsse auf den Nachhaltigkeitsanspruch. In der Marktpraxis wird die SFDR jedoch häufig zur Produktkategorisierung verwendet, indem Produkte als Artikel 8 („hellgrün“) oder Artikel 9 („dunkelgrün“) deklariert werden.

Eurosif-Methodik adressiert eine Leerstelle der SFDR

Der FNG-Marktbericht 2024 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat zum ersten Mal die Eurosif-Methodik für nachhaltigkeitsbezogene Investitionen in seiner alljährlichen Analyse der aktuellen Trends nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in Deutschland und Österreich angewandt. Diese Methodik bewertet detailliert das Ambitionsniveau von Finanzprodukten in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsziele. Dabei adressiert diese eine Leerstelle, indem sie eine weitere Perspektive bietet: sie bestimmt das Ambitionsniveau von Investitionen und teilt diese in vier Kategorien (Basic ESG, Advanced ESG, Impact-Aligned, Impact-Generating) ein. Sie erweitert damit den Analyse- und Betrachtungshorizont nachhaltiger Geldanlagen.

Einordnung nach SFDR nicht geeignet, um Auskunft über den Nachhaltigkeits-anspruch von Finanzprodukten zu geben

Ein Vergleich der vier Ambitionskategorien nach der Eurosif-Methodik mit der Einordnung gemäß der SFDR, zeigt, dass in Deutschland Artikel-9-Fonds in allen vier Ambitionskategorien zu finden sind. In der Kategorie „Impact-Aligned“ hingegen finden sich sogar Artikel 6-Produkte, die nach der SFDR als nicht-nachhaltig verstanden werden. In drei der vier Ambitionskategorien dominieren Artikel 8-Produkte. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer differenzierten Bewertung von Finanzprodukten über die reine SFDR-Einordnung hinaus.

Marian Klemm, Vorstandsvorsitzender des FNG, kritisiert: „Artikel 6, 8 und 9 decken jeweils eine Vielzahl an Produkten ab,  tragen aber nicht zu einem besseren Verständnis Nachhaltiger Geldanlagen bei. Eine detaillierte Betrachtung der Nachhaltigkeitsansätze ist dringend notwendig, um die tatsächliche Ambition und Wirkung von Investments besser zu verstehen und transparent darzustellen.“

Eine zukünftige Überarbeitung der SFDR ist notwendig

Der Marktbericht des FNG verdeutlicht, dass eine umfassendere Analyse der Nachhaltigkeitsstrategien über die regulatorischen Anforderungen hinaus notwendig ist, um nachhaltige Investitionsentscheidungen treffen zu können. In Zusammenarbeit mit ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) hat das FNG am 04. Juni 2024 Prioritäten für das zukünftige Europa-Parlament für die Sustainable-Finance-Branche veröffentlicht, in der Eckpunkte für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der EU-Regulatorik erläutert werden.

Die SFDR wird derzeit von der EU-Kommission überprüft. Es wird erwartet, dass nach dieser Überprüfung eine Anpassung folgt. Die in den vergangenen Jahren entstandene EU-Regulatorik, darunter auch die SFDR, ist umfangreich, jedoch nicht immer praxistauglich und hat daher zuletzt zu Frustration bei Finanzmarktteilnehmer:innen geführt. Die EU-Kommission konsultierte im vergangenen Jahr die Stakeholder zur SFDR. Auch das FNG hat sich mit einer Antwort beteiligt. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Finanzbranche ihre Methoden und Ansätze kontinuierlich weiterentwickelt, um den Herausforderungen einer nachhaltigen Transformation gerecht zu werden und fordern eine praxistaugliche Überarbeitung der SFDR“, betont Verena Menne, Geschäftsführerin des FNG.

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Kommentar von Ashwin Alankar, Portfolio Manager, und Myron Scholes, Chief Investment Strategist, Janus Henderson Investors

  • Die Signale der Optionsmärkte deuteten lange Zeit auf einen Sieg Bidens hin – das hat sich geändert
  • Wie Trumps Prozess und Bidens Leistung bei der Debatte gezeigt haben, könnte dieses knappe Rennen von unvorhergesehenen Ereignissen abhängen

Weltweit ist Wahlsaison, und etwa die Hälfte der Weltbevölkerung geht 2024 zu den Urnen. Trotz der turbulenten letzten Wahl-Monate dominieren die Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA den politischen Kalender. Da so viel auf dem Spiel steht – einschließlich der Länge der US-Wahlkampfsaison – werden die Nachrichtenagenturen mit Umfragedaten und Expertenmeinungen überschwemmt, di den Ausgang im November zu prognostizieren versuchen. Dabei sind die Optionsmärkte eine unterschätzte Quelle. Da Optionen zur Risikoabsicherung und Ertragsmaximierung eingesetzt werden, können diese zukunftsorientierten Instrumente Erkenntnisse liefern, die oft vom Konsens abweichen.

Wer profitiert von wem?

Um diese Frage zu beantworten, greifen wir auf zwei Aktienkörbe des Marktforschungsunternehmens Strategas zurück. Einer besteht aus Unternehmen, die in der Vergangenheit unter demokratischen Regierungen gut abgeschnitten haben, der andere aus Unternehmen, die in der Regel besser abschneiden, wenn die Republikaner im Weißen Haus sitzen. Anschließend messen wir die Signale, die in den Optionspreisen der Aktien in diesen Körben enthalten sind. Mit Hilfe der von Janus Henderson entwickelten Technologie messen diese Signale die erwartete Aufwärts- und Abwärtsvolatilität der Körbe. Wir bezeichnen das Verhältnis dieser beiden Messgrößen als Tail-Sharpe-Ratio, da es die Wahrscheinlichkeit einer Aufwärts- bzw. Abwärtsüberraschung bei einem „Tail-Event“ abschätzt.

Die jeweiligen Werte dieser Aktienkörbe würden dann die übereinstimmende Erwartung des Optionsmarktes für den Wahlausgang widerspiegeln. Wenn die Optionsmärkte einen der Körbe als attraktiver einschätzen als den anderen – d. h. entweder der Korb der Republikaner oder der Korb der Demokraten hat auf Basis der Optionssignale mehr Aufwärts- und Abwärtspotenzial – würde dies auf die Erwartung eines Wahlsiegs dieser Partei hindeuten.

Unsere Beobachtungen

Im Gegensatz zu den nationalen Umfrageergebnissen, die für Trump sprachen, deuteten die Optionssignale einen Großteil des Jahres durchweg auf einen Sieg Bidens hin. Trumps Verurteilung im Mai hat diese Einschätzung nur noch verstärkt. Nachdem Präsident Biden bei der Debatte in der vergangenen Woche nach allgemeiner Einschätzung eine unterdurchschnittliche Leistung gezeigt hat, signalisieren die Optionsmärkte nun jedoch annähernd gleiche Chancen für die beiden Kandidaten. Wie in Abbildung 2 dargestellt, weicht diese vom Markt abgeleitete Einschätzung immer noch von der „Konsensmeinung“ ab. Die nationalen Umfragedaten zeigen einen wachsenden Vorsprung Trumps.

Überraschungen im Oktober oder auf dem Kongress?

Die Optionsdaten messen derzeit die Stärke der beiden Körbe auf der Grundlage der jeweiligen Spitzenkandidaten. In den letzten Tagen wurde spekuliert, ob Biden als Kandidat der Demokraten weitermachen sollte. Währenddessen stehen Trump weitere Gerichtstermine bevor. Da Optionen zukunftsorientiert sind, würden sich künftige Entwicklungen im Wahlkampf sofort in den Optionspreisen niederschlagen. Diese Signale könnten (so wie derzeit der Fall) vom Konsens abweichen – und zwar erheblich.

Der Wahlkampf war bereits sehr ereignisreich, und man muss auf weitere Überraschungen gefasst sein. Trotz der jüngsten Entwicklungen erwarten die Optionsmärkte weiterhin ein extrem knappes Rennen. Angesichts der konkurrierenden Nachrichtenquellen, der sozialen Medien und der wahrscheinlich milliardenschweren Wahlwerbung bietet der Optionsmarkt unserer Ansicht nach ein einzigartiges Instrument, um die künftige US-Politik zu beurteilen.

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Was steht in den Produktunterlagen und wo fließt das Geld der Kunden tatsächlich hin – infinma hat genauer hingesehen

Die Branche der Lebensversicherer ist bereits „grüner“, als die meisten gedacht haben.

Bereits ab dem Geschäftsjahr 2020 wertet infinma regelmäßig die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen aus. Dabei handelt es sich um die Kapitalanlagen, sprich im Wesentlichen Investmentfonds, die von den Kunden im Rahmen von Fondspolicen tatsächlich bespart werden.

Für die Jahre 2020 bis 2022 haben die Kölner Analysten über 38.000 Datensätze erfasst und darin gut 6.000 unterschiedliche Fonds bzw. Tranchen von Fonds ausgewertet.

Aus diesen Angaben hat infinma bereits im letzten Jahr den sog. iNi, den infinma Nachhaltigkeitsindikator für Fondspolicenbestände, für alle Anbieter von fondsgebundenen Produkten ermittelt. Dazu wurde die Summe der Kundengelder bestimmt, die in Investmentfonds liegen, welche nach den Artikeln 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung von den Kapitalverwaltungsgesellschaften als nachhaltig eingestuft wurden.

Die Ergebnisse wurden von infinma auf der Seite der Branchen-Initiative Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung (BINL) veröffentlicht.

Die anstehenden Analysen für das Geschäftsjahr 2023 hat infinma jetzt zum Anlass genommen, die bisherigen Nachhaltigkeitseinstufungen einem kompletten Review zu unterziehen. Damit reagieren die Kölner Analysten auf die Entwicklungen in der Investmentbranche, in der häufig bestehende Fonds „grüner“ gemacht werden, d. h. ihre Nachhaltigkeitseinstufungen sind höher gesetzt worden. Vereinzelt reagierten die Kapitalverwaltungsgesellschaften jedoch auch auf Greenwashing-Vorwürfe und haben Fonds niedriger eingestuft. Zudem sind die meisten Kapitalverwaltungsgesellschaften inzwischen vorsichtiger geworden, weil die Beschaffung belastbarer Nachhaltigkeitsinformationen zu einzelnen Kapitalanlagen immer noch ein größeres Problem zu sein scheint.

In jedem der drei untersuchten Geschäftsjahre waren es über 2.000 Fondspositionen bei den Lebensversicherern, die „nachhaltiger“ geworden sind. Rund 10.000 Positionen blieben unverändert, bei nur ca. 400 Positionen wurde ein Fonds nach der aktuellen Klassifizierung nicht mehr als nachhaltig eingestuft.

Diese Umgruppierungen durch die Kapitalverwaltungsgesellschaften haben dazu geführt, dass der branchenweite iNi gegenüber der Ursprungsauswertung von 51% auf 56% angestiegen. Auch wenn die Lebensversicherungsbranche in der Öffentlichkeit gerne als konservativ und träge kritisiert wird, sind die Kapitalanlagen der Kunden in den in den Fondspolicen also schon jetzt mehrheitlich nachhaltig entsprechend Artikel 8 oder 9 der EU-Transparenzverordnung.

Das besparte Volumen in diesen Fonds hat sich von 74,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2020 auf 84,6 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2022 erhöht, und das obwohl die ungünstige Kursentwicklung des Jahres 2021 bei den allermeisten Fonds zu einem Kursrückgang und damit Rückgang des besparten Volumens geführt hat.

„Die Lebensversicherungsbranche ist demnach deutlich „grüner“ als man das in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinhin glaubt. Von knapp 14.000 Fonds bzw. Fondsklassen, die die deutschen Lebensversicherer im Jahre 2022 im Bestand hatten, sind bereits weit über 8.000 nachhaltig gemäß der EU-Offenlegungsverordnung“, kommentierte infinma-Geschäftsführer Dr. Jörg Schulz die Analyseergebnisse.

Zur Zeit arbeitet das Haus infinma mit Hochdruck an der Erfassung und Analyse des Bilanzjahrgangs 2023. Die Ergebnisse in Form des aktualisierten iNis werden natürlich wieder auf der o. g. Website publiziert.

„Wir erwarten, dass sich der beschriebene Trend auch in 2023 fortsetzt. So haben zwischenzeitlich zahlreiche Versicherer neue, „grüne“ Produkte eingeführt und / oder ihre Fondsportfolios im weitere nachhaltige Fonds ergänzt.“, gab Schulz einen ersten Ausblick auf die anstehenden Ergebnisse.

Über die infinma GmbH

Die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH wurde im Jahre 2003 von den alleinigen Gesellschaftern und Geschäftsführern Marc C. Glissmann und Dr. Jörg Schulz gegründet. Das Institut ist als Analyse- und Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Personenversicherungen und Kapitalanlagen / Investment tätig. Im Bereich der Unternehmensanalysen gehört infinma zu den führenden deutschen Anbietern und entwickelt bspw. regelmäßig mehr als 250 Kennzahlen zur Analyse der deutschen Lebensversicherer. Schwerpunkte der Produktanalysen sind fondsgebundene Versicherungen in allen Schichten der Altersvorsorge, Garantiemodelle, Konzepte zur Absicherung der Arbeitskraft sowie die Pflegeversicherung. Neben verschiedenen Software-Angeboten unterstützt infinma seine Auftraggeber unmittelbar in der Markt- und Wettbewerbsanalyse, beim Produktmanagement und –marketing sowie der Produktentwicklung und im direkten Kontakt mit Vermittlern und Endkunden. Ein aktueller Analyse- und Beratungsschwerpunkt liegt im Bereich der ESG-konformen Kapitalanlagen in der Lebensversicherung.

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infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH, Max-Planck-Str.37A, 50858 Köln,Tel.+49 (0) 2234 933 69 14, www.infinma.de

Kommentar von Lara Castleton, Andrew Molinet und Matthew Bullock, Portfolio Construction & Strategy Team, Janus Henderson Investors

In den letzten zwölf Monaten gab es mehrere Entwicklungen, die sich positiv auf den US-Anleihemarkt auswirkten: Die Federal Reserve (Fed) hat die Zinsen zum letzten Mal im Juli 2023 angehoben, die PCE-Kerninflation (der bevorzugte Inflationsindikator der Fed) hat sich stetig nach unten entwickelt, und im Dezember hat die Zentralbank signalisiert, dass sie zu einem Zinssenkungszyklus übergehen will.

Dennoch sind die Anleiherenditen nicht zurückgegangen, um diesen positiven Entwicklungen Rechnung zu tragen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries ist heute sogar höher als vor zehn Monaten, als die Fed zum letzten Mal die Zinsen anhob.

Renditeschwankungen haben ein günstiges Zeitfenster geöffnet

Seit der letzten Zinserhöhung der Fed im Juli 2023 hat sich die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries eng an den Durchschnitt der 1970er Jahre angelehnt. Und das, obwohl der aktuelle Zyklus einen günstigen Inflationsausblick aufweist, der näher an den Bedingungen für den Durchschnitt von 1984-2018 liegt.

Unseres Erachtens eröffnet diese Situation den Anlegern ein günstiges Zeitfenster, da die Voraussetzungen für sinkende Renditen (und eine Outperformance der Anleihen) gegeben sind, während die Zinsen diese Entwicklung noch nicht vollständig widerspiegeln.

Höhere Renditen schaffen Ertragschancen

Aufgrund steigender Renditen, die sich offenbar ihrem zyklischen Höchststand nähern, hat sich das Risiko-Ertrags-Verhältnis verschoben. Dies schafft positive Ertragschancen, bei denen die Erträge aus Anleihen – neben den potenziellen Kapitalgewinnen bei fallenden Zinsen – die Verluste im Falle eines Zinsanstiegs überwiegen.

Die erhöhten Renditen haben die negativen Auswirkungen eines möglichen Zinsanstiegs auf die Gesamterträge deutlich abgeschwächt. Umgekehrt würde sich bei fallenden Zinsen der erwartete Kapitalzuwachs als zusätzlicher Rückenwind erweisen und zu höher erwarteten Gesamterträgen führen.

Auswirkungen auf das Anlageportfolio

Unseres Erachtens können Anleger Chancen über die gesamte Zinsstrukturkurve hinweg nutzen – sei es, indem sie die relativ hohen Renditen bei kurzen Laufzeiten mitnehmen oder indem sie ein höheres Durationsrisiko eingehen, um im Gegenzug das höhere Gesamtertragspotenzial zu nutzen, das sich bei einem Rückgang der Renditen bei längeren Laufzeiten ergeben könnte.

Angesichts der attraktiven Renditeniveaus und des Potenzials positiv verzerrter Erträge könnten Anleger davon profitieren, ihre Fixed-Income-Allokation jetzt auf ihr langfristiges Zielgewicht umzuschichten.

Für diejenigen, die nach zusätzlichem Gesamtertragspotenzial suchen, könnte ein sektorübergreifender Ansatz angebracht sein, um höhere Erträge und relative Wertchancen über Sektoren, Laufzeiten und Regionen hinweg zu erzielen. Unserer Ansicht nach bieten verschiedene Sektoren und Laufzeiten solide Erträge und überzeugende Gesamtertragsaussichten.

Fazit

Obwohl die Fed derzeit noch abwartet, halten wir das Risiko einer ausbleibenden Zinssenkung der Zentralbank für gering. Darüber hinaus ist das wachsende Vertrauen in die Beendigung des Straffungszyklus in anderen globalen Industrieländern ein positives Zeichen, da Zinssenkungen entweder begonnen haben (Kanada, Schweiz, Schweden, Eurozone) oder in den kommenden Monaten erwartet werden (Großbritannien).

Auch wenn das Risiko eines erneuten Inflationsanstiegs oder höherer Zinssätze nicht auszuschließen ist, halten wir dieses Szenario für unwahrscheinlich. Alles in allem sind wir der Meinung, dass sich das geldpolitische und wirtschaftliche Umfeld für eine weltweite Zinssenkung abzeichnet. Das sollte die Anleger dazu ermutigen, auf höhere Renditen zu setzen, ihre Fixed-Income-Allokationen auf die Zielgewichtung umzustellen und das günstige Zeitfenster für positiv verzerrte Erträge zu nutzen.

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Als Aktion zum Start wird der Mindestanlagebetrag auf 1.000 Euro reduziert

Mit dem Impact Portfolio Manager können Anleger:innen ihr Geld über die nachhaltige digitale Vermögensverwaltung der Triodos Bank investieren. Es ist das erste Angebot, das einen Mikrofinanz-Fonds integriert und komplett auf Fonds basiert, die nach Artikel 9-Standard der EU-Transparenzverordnung ausgewiesen sind. Anhand der für sie passenden Anlagestrategie erhalten Anleger:innen ein von den Investmentexpert:innen der Triodos Bank zusammengestelltes Investmentportfolio – jeweils zu unterschiedlichen Anteilen bestehend aus mehrfach ausgezeichneten Investment-Fonds.

Seit kurzem steht nun auch der Triodos Future Generation Fonds für das Investmentportfolio zur Verfügung. Der Fonds zielt darauf ab, das Wohlergehen und die Rechte von Kindern weltweit zu stärken. Mit seinem Fokus bietet der Fonds einen einzigartigen sozialen Anlageschwerpunkt. Der Fonds orientiert sich an fünf Zielbereichen, die in den strategischen Plänen von UNICEF festgelegt wurden, um die Rechte von Kindern zu stärken und ihr Wohlergehen zu fördern. Zusätzlich spendet Triodos Investment Management jährlich einen Betrag in Höhe von 0,10 % des Fondsvermögens an UNICEF zur Unterstützung des Projekts “Bausteine für die Zukunft”.

Als besondere Aktion zum Start wird bis zum 15.09.2024 der Mindestanlagebetrag für die Vermögensverwaltung von 10.000 Euro auf 1.000 Euro reduziert. Zusätzlich können Anleger:innen mit einem Sparplan regelmäßig in ihren langfristigen Vermögensaufbau investieren.

Informationen zur Triodos Bank

Die Triodos Bank N.V. ( www.triodos.de) ist Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Gegründet 1980, hat sie mittlerweile etwa 750.000 Kunden, die sich darauf verlassen können, dass die Triodos Bank ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte finanziert, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Sie kommen beispielsweise aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Infrastruktur, Ökolandbau, Bildung, Soziales und nachhaltige Immobilien. Die Triodos Bank und Triodos Investment Management weisen gemeinsam ein Geschäftsvolumen von 23,2 Milliarden Euro aus. Die Triodos Bank beschäftigt 1.851 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Ländern in Europa: in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die Triodos Bank ist einer der Gründer der Global Alliance for Banking on Values ( www.gabv.org), eines internationalen Netzwerks von über 70 führenden Nachhaltigkeitsbanken.

2023 wurde die Triodos Bank erneut vom Handelsblatt als Testsieger und beste Nachhaltigkeitsbank ausgezeichnet. Der Triodos Impact Portfolio Manager wurde 2022 vom Deutschen Institut für Service-Qualität als “Finanzprodukt des Jahres” und von Capital als “einer der besten Robo-Advisor Newcomer” ausgezeichnet.

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Der Vates Aktien Offensiv Fonds hat zum ersten Mal ein Fondsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro erreicht.

Dies spiegelt ebenso die herausragende Performance des Fonds wie auch das Vertrauen der Investoren in den noch jungen Fonds wider, der im Oktober 2022 aufgelegt wurde. „Wir freuen uns sehr, dass durch die neue Partnerschaft mit Vates Invest ein so herausragendes Produkt nun auch unseren Kunden zugänglich ist“, sagt Gerrit Braith, Vorstand der LOYS AG.

Der Vates Aktien Offensiv hat seit Auflegung eine Performance von mehr als 40 Prozent erreicht und übertrifft damit sowohl seine Peergroup als auch den S&P 500 deutlich. Dieser Erfolg ist das Resultat einer innovativen Anlagestrategie: Der Stockpicker-Fonds investiert in die vielversprechendsten Anlage-Ideen führender US-Asset-Manager. Hierzu werden die bei der US-Börsenaufsicht veröffentlichten Portfolios der besten US-Stockpicker analysiert und deren bevorzugte Aktien ausgewählt. Bemerkenswert ist, dass die Outperformance durch eine Vielzahl von Titeln aus verschiedenen Branchen erzielt wird. Zu den aktuellen Top-Picks zählen unter anderem Teva Pharmaceuticals, General Electric, Apollo Global Management, AerCap Holdings und GoDaddy. Die Magnificent 7, die bekannten Big-Tech-Werte, spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

„Der Fonds bietet nicht nur eine sehr gute Performance, sondern auch eine breite Diversifikation und hebt sich sowohl in seiner Herangehensweise als auch in seinen Ergebnissen deutlich von anderen ab“, betont Maik Komoss, Portfoliomanager des Fonds.

Anleger profitieren durch dieses Konzept von der Möglichkeit, in die Strategien renommierter Hedgefonds und Family Offices zu investieren – Strategien, die klassischen Privatanlegern oft verschlossen bleiben. „Dank dieses exklusiven Zugangs bietet der Fonds eine attraktive Alternative zu gängigen US-Aktienfonds“, erklärt Gerrit Braith, Vorstand der LOYS AG und seit dem Einstieg von LOYS bei der Vates Invest GmbH auch zuständig für den Vertrieb der Vates-Fonds. „Mit seinem innovativen Anlagekonzept und der starken Performance trifft der Vates Aktien Offensiv den Nerv der Zeit und findet großen Anklang bei den Anlegern.“

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Im Fondsmanagergespräch erklärt Michael Schoenhaut, Manager des JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund, welche Entwicklung er für ertragsorientierte Strategien in den nächsten Monaten erwartet.

Herr Schoenhaut, Multi-Asset-Income Investoren haben in den letzten beiden Jahren ziemlich turbulente Zeiten mitgemacht. Wo stehen wir heute?

Michael Schoenhaut: Um dies beurteilen zu können ist es zunächst einmal sinnvoll, einen Schritt zurückzutreten und zu sehen, wieso das Umfeld für Multi-Asset-Investoren so herausfordernd war. Seit Mitte 2022 zeigte sich eine hohe Korrelation aller Anlageklassen und nur wenige Möglichkeiten, das Risiko zu diversifizieren. Allein Cash ermöglichte im allgemeinen Abwärtstrend einen Portfolioschutz. Eine ausschüttungsorientierte Strategie wie der Global Income Fund konnte mit den regelmäßigen Ausschüttungen zumindest einen gewissen Puffer bieten. Aber insgesamt war es herausfordernd für Aktien und Anleihen.

Im Jahr 2023 gab es dann wieder stabilere Märkte, auch wenn die Sorgen über die Inflation weiter anhielten und zu Renditesprüngen an den Anleihenmärkten führten. Im Jahresverlauf entwickelte sich auf dem Aktienmarkt eine Rally, die durch eine massive Konzentration bei einigen Technologieaktien, den so genannten „Glorreichen Sieben“, getrieben wurde. Viele dieser Art Aktien sind typischerweise nicht im Dividendenspektrum angesiedelt und somit auch nicht so prominent in ertragsorientierten Multi-Asset-Portfolios zu finden, was auch wieder eine Herausforderung darstellte.

In diesem Jahr hat sich die Entwicklung wieder stärker verbreitert und wir sehen uns für 2024 in einer besseren Position: Dividendentitel rücken wieder stärker in den Fokus und die Anleihenrenditen sinken.

Wo stehen wir aktuell im Zinszyklus?

Michael Schoenhaut: Wir sind fest davon überzeugt, dass die Federal Reserve den Zinserhöhungszyklus beendet hat und wir uns auf Zinssenkungen vorbereiten sollten – darauf weisen auch die jüngsten Kommentare hin. Der Zeitpunkt ist sicherlich noch eine große Frage. Zum Jahresanfang wurde dies bereits stärker eingepreist, jetzt erwarten wir maximal ein bis zwei Senkung bis zum Jahresende. Von der EZB, die ja bereits mit den Zinssenkungen begonnen hat, erwarten wir zwei bis drei Zinssenkungen in diesem Jahr.

Welche Folgen sehen Sie für Aktien und Anleihen?

Michael Schoenhaut: Uns stimmt besonders positiv, dass sowohl Aktien als auch Anleihen nach der Zinswende historisch zumeist profitieren konnten. Auf der Aktienseite gab es nur einmal rund um die Technologieblase einen Bärenmarkt. Anleihen können nach dem Ende der Zinserhöhungen stets eine langfristig positive Entwicklung verzeichnen. Nun gab es die erste Zinssenkung in Europa, aber in den USA befinden wir uns auch auf dem Plateau. Dies kann historisch auch mehrere Monate bis zu einem Jahr anhalten. Denn auch wenn es sich schon weit weg anfühlt: Wir befinden uns weiterhin in einem von der Pandemie geprägten ganz besonderen Zyklus. Die Maßnahmen der Zentralbanken und Regierungen sowie die Reaktionen der Konsumenten haben weiterhin einen massiven Einfluss darauf, was sowohl die Entwicklung des Wachstums als auch der Inflation dramatisch prägt. Auf jeden Fall ist unser Ausblick für die nächsten Monate sehr positiv.

Gibt es im Multi-Asset-Universum auch innovative Anlagemöglichkeiten?

Michael Schoenhaut: Diese Marktevolution ist auch für uns aus Multi-Asset-Sicht wichtig. Als ertragsorientierte Investoren sind wir immer auf der Suche nach innovativen Möglichkeiten, zu diversifizieren und das Ertragsniveau in unserem Portfolio zu steigern. So haben wir beispielsweise im Zuge der Pandemie, als die Volatilität an den Märkten dramatisch angestiegen ist, Covered-Call-Strategien eingeführt. Man verzichtet dabei auf einen gewissen Teil der Markt-Aufwärtsbewegung, kann dies aber in einen festen Ertrag umwandeln. Solche Instrumente beziehen wir dann taktisch in die Allokation mit ein.

Eine wichtige Anlageklasse sind für Sie ja weiterhin Hochzinsanleihen: Sind die aktuellen Risikoaufschläge immer noch attraktiv?

Auf Hochzinsanleihen setzen wir im Global Income Fund tatsächlich seit seiner Auflegung im Dezember 2008. Das führt natürlich immer mal zu kritischen Nachfragen. Aber wir beobachten dieses Marktsegment natürlich sehr intensiv und haben die erfreuliche Feststellung gemacht, dass sich die Zusammensetzung der Anlagekasse deutlich verbessert hat. In den zehn Jahren des Niedrigzinsumfelds war das Zinsniveau eher niedriger und die Risikoaufschläge entsprechend für den Großteil der Rendite bei den Anleihen verantwortlich. Nun sind die Zinsen zurück und das Zinsniveau sehr attraktiv – und zusätzlich gibt es immer noch gute Kreditspreads. Die Niveaus sind so hoch, wie sie üblicherweise in Krisenzeiten zu finden sind, etwa nach der Finanzkrise 2007. Aber das Renditepotenzial ist heute viel diversifizierter und besteht eben nicht mehr nur aus dem Risikoaufschlag. Die heutigen Renditen bieten also einen massiven Sicherheitspuffer. Erst wenn die Zinsen weiter steigen und sich zusätzlich die Spreads deutlich ausweiten, wären wir besorgt.

Ist die aktuell deutlich negative Korrelation zwischen Kredit-Spreads und den Staatsanleihenrenditen ein zusätzlicher Vorteil?

Michael Schoenhaut:  Ja, absolut, denn dadurch haben wir einen inhärenten Diversifikationsvorteil. Dies in Kombination mit unserem fundamental sehr stabilen Ausblick macht das Segment „High Yield“ weiterhin interessant. Die aktuell geringen Ausfallraten sollten auch vorerst so bleiben, denn die Verschuldungsrate ist moderat, und es stehen nicht allzu bald Refinanzierungsrunden an. Der US-Hochzinsmarkt hat inzwischen nicht zuletzt ein viel höheres Qualitätsniveau als noch vor einigen Jahren. Von daher sehen wir auch etwas niedrigere Spreadniveaus als attraktiv an.

Wie positionieren Sie in diesem Umfeld Ihr Multi-Asset-Income-Portfolio?

Michael Schoenhaut: Zwar ist die Inflation hartnäckiger als wir alle gehofft haben, aber sie wird graduell sinken. Parallel geht auch das Wachstum leicht zurück. Vor dem Hintergrund sehen wir nur eine niedrige Rezessionsgefahr. Wir sehen gute Chancen mit Dividendentiteln in den USA, aber auch in Europa, sodass wir auf der Aktienseite aktuell mit 38 Prozent positioniert sind.  Wir sehen aber auch das Umfeld für Unternehmensanleihen und insbesondere das High-Yield-Segment als positiv an, sodass wir hier vom hohen Zinsniveau profitieren wollen. Der Anteil aller Unternehmensanleihen im Portfolio liegt gerade bei 41 Prozent. Die Duration ist ein wenig niedriger als noch vor einigen Monaten, um den erwarteten Zinssenkungen Rechnung zu tragen.

Könnten noch Rückschläge kommen?

Aktuell verdienen wir mit dem Global Income Fund eine laufende Rendite von mehr als 6 Prozent. Damit haben wir einen schönen Puffer für mögliche Rückschläge. Die Performanceasymmetrie dank der höheren Verzinsung bietet für das nächste Jahr einen positiven Ausblick für die Gesamterträge.

Was sagen Sie den Menschen, die angesichts der nach wie vor höheren Zinsen Tagesgeld bevorzugen?

Michael Schoenhaut: Es sind ja nicht nur die Zinsen am „kurzen Ende“ der Zinskurve, also bei den Tagesgeldern wieder attraktiv, sondern über die gesamte Zinskurve hinweg ist das Niveau angestiegen. Und auch wenn es immer mal Phasen mit invertierter Zinskurve gibt – dass also die Tagesgelder mehr „verdienen“ als die langlaufenden Anleihen – zeigt eine Analyse seit 1991 von J.P. Morgan Asset Management, dass sowohl in Phasen hoher Zinsen als auch im Niedrigzinsumfeld ein Multi-Asset-Income-Portfolio langfristig besser abschneidet als der Geldmarkt. So gilt es immer, wenn ich ein langfristiges Anlageziel verfolge, das Re-Investment zu berücksichtigen – sprich: was mache ich mit meinem Tagesgeld, wenn die Zinsen wieder sinken. Besser ist es, sich die Risikoprämien für die längeren Laufzeiten nicht entgehen zu lassen!

Die Fragen wurden von Jakob Tanzmeister, Investment Spezialist im Multi-Asset-Solutions Team von J.P. Morgan Asset Management im Rahmen einer Webkonferenz gestellt.

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Die Aktien kleiner und mittlerer Firmen sind an der Börse eigentlich wohl gelitten, bieten sie doch im historischen Vergleich deutlich bessere Bewertungen als die großen Blue Chips.

„Im Rahmen der bislang geltenden Zyklen wäre es jetzt eigentlich an der Zeit für eine Rallye der Kleinen“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank. „Doch die gegenwärtige Schwäche hat neue, andere Gründe.“ Und die sind dauerhaft.

Die derzeitigen Bewertungen von Small- und Mid-Caps bieten eigentlich Niveaus für einen Einstieg. „Es war historisch meist so, dass die Bewertungen der kleinen und mittleren Firmen günstiger ausfallen als die der großen börsengelisteten Unternehmen“, sagt Beil. „Zyklisch wichen sie immer einmal ab, dann zeigten sich im Nachhinein betrachtet gute Kaufgelegenheiten.“ Auch derzeit sind die Kurs-Gewinn-Verhältnisse dieser Unternehmen im Durchschnitt sehr viel günstiger als die der Großen. Doch diesmal ist eine ähnliche Erholung nicht direkt zu erwarten: „Der Zyklus könnte hier enden“, sagt Beil. Und dafür gibt es zwei Gründe.

Zum einen hat die Einführung der EU-Richtlinie Mifid II dazu geführt, dass Analysen nicht mehr in den Gesamtkosten der Finanzinstitutionen gebucht werden, sondern den Kunden ausgewiesen und in Rechnung gestellt werden müssen. „Das führt dazu, dass viele Investmenthäuser ihre Research-Kapazitäten auf die Aktien konzentrieren, die höhere Umsätze an der Börse bringen“, so Beil. „Insgesamt wurde die Zahl der beobachteten Aktiengesellschaften reduziert und auch die Dichte der Analysen.“

Gerade für kleine Aktiengesellschaften bedeutet dies, dass sie weniger beachtet werden, weniger Aufmerksamkeit genießen und auch von den großen Investmenthäusern weniger aktiv verkauft werden. „An der Börse führt das zu geringeren Umsätzen, was das Research für eine Aktie erneut unattraktiver macht – eine Abwärtsspirale“, sagt Beil. „Diese Aktien werden immer weniger sichtbar.“

Überraschungspotenzial bei Small- und Mid-Caps steigt

Parallel und ergänzend dazu wirkt ein zweiter Trend gegen die Small- und Mid-Caps: „Die wachsende Popularität der ETFs, der Indexfonds, führt zu einer Konzentration der Umsätze auf große, in den wichtigen Indizes gelistete Aktien“, so Beil. „Je mehr die ETFs an Kapital ansammeln, desto mehr der Marktkapitalisierung fließt auch in die darin enthaltenen Indizes und die darin gelisteten Aktien. Dies hat denselben Effekt wie die geringere Analysedichte: Weniger Umsätze mit den kleinen, weniger Sichtbarkeit im Markt.“

Der Kauf von Small- und Mid-Caps wird damit für alle Anleger, die sich auf Fremd-Research verlassen oder verlassen müssen, weniger attraktiv. „Das Risiko, in eine Blackbox zu investieren, steigt damit“, so Beil. „Auf der anderen Seite ermöglicht die geringe Analysedichte natürlich auch wieder Firmen, unter dem Radar zu wachsen und die Märkte mit ganz neuen Erfolgsgeschichten zu überraschen.“ Insofern wäre es verfrüht, die Small- und Mid-Caps abzuschreiben. „Es wird in Zukunft länger dauern, die wirklichen Perlen zu finden“, sagt Beil. „Doch diese bieten dann echtes Überraschungspotenzial.“

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Sutor Bank GmbH, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Anders als in den USA werden die europäischen Kapitalmärkte seit der Europawahl von Trübsal bestimmt:

Ein großer Teil der Jahresgewinne wurde bei Aktien abgegeben und  die langjährigen Marktzinsen, vor allem für die südlichen Euroländer, sind trotz erster Zinssenkung der europäischen Zentralbank EZB gestiegen, schreibt Thomas Böckelmann, Leiter Portfoliomanagement bei Dolphinvest Capital, in seinem aktuellen Monatsbericht.

Die Entscheidung des französischen Präsidenten Macrons für Neuwahlen hätte den Scheinwerfer auf ein Europa geworfen, welches sich nicht nur dank politischer Ideologie in Brüssel strukturell selber schwäche und durch eine militärische Ostfront bedroht werde, sondern sich zusehends inneren politischen Unsicherheiten ausgesetzt sähe.

„Es wird eine Art ‚Cameron-Moment‘ befürchtet, bei dem viele Anlegergelder aus europäischen Aktien und Anleihen abgezogen wurden. Auch der damalige britische Premier David Cameron hatte ohne Not eine Volksabstimmung zum Brexit angesetzt, die Folgen kennen wir heute. Diese Befürchtungen haben zu verkaufsbedingten Renditeanstiegen vor allem bei französischen und italienischen Staatsanleihen geführt“, so der Experte Böckelmann.

Seit fast zehn Jahren mache erstmals wieder das Wort von der „Staatsschuldenkrise“ die Runde, angesichts hoher Budgetdefizite und Schuldenquoten jenseits der 100 %. Immer mehr Politiker innerhalb der EU forderten die Schuldenbremsen auszuhebeln und Finanzierungsspielräume zu erweitern. Die Mehrheit in der deutschen Bundesregierung sei da leider keine Ausnahme, seien doch mehr Schulden bequemer als Diskussionen um die richtige Priorisierung.

Dabei schiene dies- wie jenseits des Atlantiks das gestiegene Zinsniveau, welches die zukünftige Flexibilität von Staatshaushalten dramatisch einschränken dürfte, völlig ignoriert zu werden. Insofern dürfte, schreibt der Experte, auch mittelfristig der politische Druck auf Notenbanken steigen, trotz immer noch hartnäckiger Inflation um 3 % schnellere Zinssenkungen voranzutreiben.

„Hier spielt die Politik mit dem Feuer, denn die Unabhängigkeit der Notenbanken ist das höchste Gut seit Aufheben des Goldstandards in den 70er Jahren. Die britische Premierministerin Elisabeth Truss erlebte ihren ‚Truss-Moment‘, als gereizte Kapitalmärkte sie nach nur 44 Tagen aus dem Amt trieben. Sie musste gehen, um größeren Schaden vom Markt für britische Staatsanleihen in Folge einer Vertrauenskrise zu verhindern“, fasst der Investmentexperte die Situation zusammen und bemerkt weiter: „Zwar sind die Staatsschulden und Haushaltsdefizite in den USA genauso hoch wie in Frankreich, aber offenbar haben die Kapitalmärkte mehr Zuversicht in die US-Wirtschaft, die sich abzeichnende Staatsschuldenkrise abzuwenden.“

Ein etwaiger totaler Vertrauensverlust ins Finanzsystem, von dem man noch sehr weit entfernt sei, könne in Verbindung mit schuldenfinanzierten Spekulationen zu einem sogenannten „Minsky-Moment“ führen, also dem plötzlichen dramatischen Verlust bei Vermögenswerten.

Europa befände sich in einem Entscheidungsprozess zweier Denkschulen, für den der Ausgang der Neuwahlen in Frankreich nicht unwichtig sei.

Da gäbe es einerseits die Wirtschaftsförderung durch Schuldenprogramme, die unter dem Aspekt der Generationengerechtigkeit höchst zweifelhaft und angesichts überbordenden bürokratischen Eingriffs ordnungspolitisch anmaßend wären. Dem entgegen stünden die Wirtschaftsförderung durch Verbesserung der Angebots- und Rahmenbedingungen, die letztendlich auf die Entscheidungen der Bürger und regulierende Marktkräfte vertraue.

Aus ökonomischer Sicht müsse man leider feststellen, dass aktuelle politische Kräfte gerne zur ersten Denkschule tendieren – der Ausstieg Großbritanniens aus der EU und die planwirtschaftsfreundliche Ära Merkel hätten diese Entwicklung begünstigt.

In der Folge verlöre Europa seine Wettbewerbsfähigkeit und den Anschluss an die Regionen USA und China in nahezu allen wirtschaftlich relevanten Bereichen. Man gefährde die eigenen Wachstums- und Wohlstands- und damit auch die angestrebten Wohlfahrtsperspektiven.

„Der Abzug internationaler Gelder, die Warnungen des Internationen Währungsfonds IWF, die Empfehlungen der zuständigen Rechnungshöfe wie Wirtschaftsverbände sollten endlich wachrütteln. Es fehlt ein ‚Draghi-Moment‘ in Europa“, konstatiert Böckelmann und ist gespannt, „ob der mit seiner ökonomischen Kompetenz mit Abstand unter der Politprominenz herausragende Mario Draghi mit einem bedeutenden Posten in Brüssel bekleidet wird oder das ‚Weiter-so‘-Team weiterhin bestimmend bleibt.“

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Dolphinvest Consulting GmbH, Schwindstraße 10, 60325 Frankfurt am Main, Tel: 069 3399780, www.dolphinvest.eu

Scalable Capital, eine führende digitale Investmentplattform in Europa, startet eine neue Partnerschaft mit Amundi, dem größten europäischen Asset Manager und führenden europäischen Anbieter von UCITS-ETFs.

Diese Partnerschaft ermöglicht den Kunden von Scalable Capital einen einfachen Zugang zu einer Auswahl von Amundi ETFs. Mit mehr als 2.500 ETFs als Sparpläne oder Einmalanlagen verfügt Scalable Capital über eines der größten ETF-Angebote unter den Brokern in Europa.

Amundi ist der führende europäische UCITS-ETF-Anbieter und ein bevorzugter Partner im Indexmanagement, der für seine Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bekannt ist. Die Kundinnen und Kunden von Scalable Capital profitieren von Amundis breiter Produktpalette, die insgesamt mehr als 300 ETFs auf alle wichtigen Anlageklassen, Regionen und eine große Anzahl von Sektoren und Themen umfasst.

Mit der Integration von Amundi-Expertenbeiträgen in vielfältigen europaweiten Wissensformaten rund um ETFs, Beiträgen wie Videos, Blog-Artikeln oder Newslettern werden Privatanlegerinnen und Privatanleger unterstützt, ihre Finanzen weitsichtig zu gestalten.

Julius Weller, Vice President Broker bei Scalable Capital: „Wir teilen mit Amundi die Vision, die langfristige Geldanlage in ETFs mit neuen Produkten und niedrigen Gebühren voranzutreiben. Unsere Zusammenarbeit stützt sich nicht nur auf die ETFs selbst, sondern auch auf die Expertise von Amundi, einem der größten Asset Manager weltweit, an der wir unsere Kundinnen und Kunden teilhaben lassen.”

„Wir freuen uns, mit Scalable Capital zusammenzuarbeiten, unser Fachwissen in den Dienst ihrer Kunden zu stellen und ihnen den Zugang zu unserer ETF-Palette zu erleichtern”, sagt Gaëtan Delculée, Global Head of Digital Distribution and ETF Sales von Amundi. „Auf digitale Plattformen wie Scalable Capital entfällt ein großer Teil des Wachstums im ETF-Geschäft. Diese Partnerschaft ist ein weiterer Beweis für unser Engagement, Anlegern Lösungen anzubieten, die ihren Erwartungen entsprechen, und spiegelt unser Bestreben wider, allen Arten von Anlegern den Zugang zu ETFs zu ermöglichen.”

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Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

Kommentar von Laura Foll und Andrew Jones, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

  • Seit dem Brexit haben britische Aktien gegenüber ausländischen Titeln an Wert eingebüßt. Die Gründe sind Sorgen wegen der politischen Instabilität und zunehmenden Spannungen zwischen Großbritannien und der EU.
  • Der Wahlsieg der Labour-Partei könnte den Anlegerappetit auf britische Aktien beleben und es könnten Handelsbarrieren mit der EU abgebaut werden.
  • Wichtigstes Wahlergebnis könnte sein, dass die Politik den britischen Aktienmarkt und die Wirtschaft insgesamt möglicherweise „beruhigen“ könnte.

Die Labour-Partei von Sir Kier Starmer hat bei den Wahlen in Großbritannien eine deutliche Mehrheit errungen. Dies sorgt für ein Gefühl der politischen Stabilität, eine Konzentration auf die Wiederbelebung der Wirtschaft und eine Lockerung der Handelsschranken mit der Europäischen Union (EU). All dies trägt – so die beiden Portfoliomanager Laura Foll und Andrew Jones in ihrer Wahlanalyse – dazu bei, die Anlegerstimmung gegenüber britischen Aktien zu verbessern.

„Langweilig ist gut”

Seit dem Brexit-Votum im Jahr 2016 haben britische Aktien aufgrund der politischen Unsicherheit im Vergleich zu ihren ausländischen Pendants an Wert verloren. Das Wahlergebnis könnte jedoch dazu führen, dass die Politik den britischen Aktienmarkt „beruhigt“, so dass sich die Anleger wieder auf die positiven Eigenschaften vieler in Großbritannien notierter Unternehmen konzentrieren können.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Großbritannien seine Handelsschranken mit der EU abbaut und trotzdem nicht Mitglied des Handelsblocks wird. Vor der Wahl hatte Starmer im Wahlprogramm seiner Partei versprochen, „unnötige Handelsbarrieren“ mit der EU abzubauen. Starmer hat jedoch deutlich gemacht, dass seine Partei weder der EU noch dem Binnenmarkt und der Zollunion beitreten will.

„Quadratur des Kreises”

Im Vorfeld der Wahl hatte die Labour-Partei deutlich gemacht, dass sie sich auf die Wiederbelebung des britischen Wirtschaftswachstums konzentrieren will, um so die „Quadratur des Kreises“ zu schaffen, d.h. die Finanzierung der öffentlichen Dienste zu verbessern und gleichzeitig ihre Schuldenverpflichtungen einzuhalten. Die Interessen des britischen Aktienmarktes und der neuen Regierung sind damit auf einen Nenner gebracht.

Ein höheres britisches Wirtschaftswachstum wäre ein „klarer Pluspunkt“ für inländisch orientierte Aktien, da es ein höheres Umsatz- und Ertragswachstum ermöglichen würde. Zwar dürften die von Labour vorgeschlagenen angebotsseitigen Reformen einige Zeit brauchen, um sich auf die Wirtschaft auszuwirken, doch könnte die neue Regierung bereits ein verbessertes inländisches Umfeld übernehmen, da die britische Wirtschaft die leichte Rezession in der zweiten Jahreshälfte 2023 bereits überwunden hat.

Besserer Wiederaufbau?

Ein erster Schwerpunkt der neuen Regierung scheint der Wohnungsbau zu sein – insbesondere soll die Zahl der pro Jahr gebauten Wohnungen erhöht werden. Auf viele in Großbritannien notierte Unternehmen könnte sich das Erreichen dieser Ziele positiv auswirken. So gerieten die Gewinne von Baustoffunternehmen in den letzten Jahren häufig unter Druck, weil die Wohnungsbauzahlen zurückgingen. Sollte die Labour-Partei ihre Ziele für den Wohnungsbau erreichen, könnten die Baustoffhersteller eine deutliche Nachfragebelebung spüren, was sich wiederum positiv auf die Gewinne auswirken würde.

Die Wachstumspolitik der Labour-Partei konzentriert sich auf die Reform der Industriepolitik und der Planungsverfahren. Ziel ist es, die grundlegenden Probleme anzugehen, die die britische Wirtschaft plagen, insbesondere die alarmierend niedrigen Investitionsraten.

Frühere Conservative-Regierungen haben zwar das Planungssystem als Hindernis für Wirtschaftswachstum ausgemacht, taten sich jedoch mit dem tief verwurzelten Widerstand schwer. Labour hat dank seiner deutlichen Mehrheit die Möglichkeit, diese und andere Maßnahmen schnell umzusetzen.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Positive Bilanz für Aktienmärkte im ersten Halbjahr

In den USA tauchen hier und da Schwachstellen auf, die sich aber noch nicht systematisch ausbreiten. So trifft die jüngste Verlangsamung der Konsumausgaben vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen, die ihre überschüssigen Ersparnisse aufgebraucht haben und nicht von den steigenden Aktien- und Immobilienpreisen profitieren, schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

„Die weniger prekären Haushalte scheinen ihre Konsumgewohnheiten nicht zu ändern, so dass die Aktivitätsindizes im Dienstleistungssektor weiterhin im Expansionsmodus bleiben“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI – Banque de Luxembourg Investments. „Die Aktivitätsindikatoren für das verarbeitende Gewerbe entwickeln sich weniger günstig, wobei die Industrieaufträge und der Immobiliensektor die deutlichsten Anzeichen von Schwäche zeigen.“ Im Euroraum wurde die Hoffnung auf eine Wachstumsbeschleunigung im vergangenen Monat gedämpft, „da sich die bisherigen Anzeichen für eine Verbesserung nicht bestätigten“. In China bleiben die Exporte die dynamischste BIP-Komponente, während die auf den privaten Konsum und den Immobiliensektor abzielenden Stützungsmaßnahmen immer noch nicht auszureichen scheinen, um eine Beschleunigung des Konjunkturwachstums herbeizuführen. In Japan dürften die allmähliche Entspannung der Inflation und günstige Lohnabschlüsse dazu führen, dass sich der Konsum der privaten Haushalte, der bislang von den sinkenden Realeinkommen beeinträchtigt wurde, wieder beschleunigt.

Wann wird das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht?

Trotz der moderaten Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks bleibt die Frage offen, ob und wie schnell sich die Inflation weiter in Richtung des offiziellen Ziels von zwei Prozent bewegen wird. So ging in den USA die Gesamtinflationsrate leicht von 3,4 Prozent im April auf 3,3 Prozent im Mai zurück. In der Eurozone sank die Gesamtinflationsrate von 2,6 Prozent im Mai auf 2,5 Prozent im Juni.

Fed lässt Leitzinsen unverändert, EZB senkt Leitzinsen

Entsprechend den Erwartungen ließ die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im Juni die Leitzinsen unverändert. Obwohl sich die Inflation weiter entspannte, zog es der Währungsausschuss vor, auf deutlichere Anzeichen einer Rückkehr der Inflation in Richtung zwei Prozent zu warten, bevor er eine weniger restriktive Geldpolitik einleitet. In der Eurozone folgte die Europäische Zentralbank ihrer Andeutung der vergangenen Wochen und senkte die Leitzinsen Anfang des Monats um 25 Basispunkte. Dennoch gab die Präsidentin Christine Lagarde keine klaren Hinweise auf zukünftige Zinsschritte und ließ offen, ob dieser ersten Senkung in naher Zukunft weitere folgen werden.

Unsicherheiten in Frankreich sorgen für höhere Anleihezinssätze in südeuropäischen Ländern

In den USA führten die Inflationsdaten, die den moderateren Preisauftrieb bestätigten, den zweiten Monat in Folge zu einer leichten Entspannung der langfristigen Zinsen. „Im Euroraum lösten die politischen Unsicherheiten in Frankreich nach der Auflösung der Nationalversammlung durch Präsident Macron infolge der guten Ergebnisse des Rassemblement National bei den Europawahlen einen erhöhten Aufschlag bei Endfälligkeitsrenditen südeuropäischer Länder gegenüber Deutschland aus“, hebt der luxemburgische Ökonom hervor. So sank der zehnjährige Referenzzinssatz in Deutschland, während er in Frankreich, Italien und Spanien stieg. Seit Jahresbeginn ist der ‘JP Morgan EMU Government Bond Index’ um 1,9% zurückgegangen.

Positive Bilanz für Aktienmärkte im ersten Halbjahr

„Die Aktienmärkte beendeten das erste Halbjahr äußerst positiv und legten im Laufe des Monats noch einmal deutlich zu. Angetrieben von den Marktführern in den Bereichen Technologie und Kommunikation erreichten viele Aktienindizes, vor allem in den USA, neue historische Höchststände.“ Nur der Stoxx 600 in Europa lag um 1,3 Prozent (in Euro) im Minus, was auf die durch die Auflösung der Nationalversammlung ausgelöste schlechte Performance vieler europäischer und vor allem französischer Werte zurückzuführen ist. „Auf Sektorenebene verzeichneten Technologie und Kommunikationsdienstleistungen bei weitem die beste Performance, während Versorger und Materialien im Monatsverlauf nachgaben“, sagt Guy Wagner abschließend.

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Der Rückgang der Inflationsrate verläuft eher schleppend – sowohl in den USA wie auch in Europa.

Dementsprechend gebremst wird die geldpolitische Lockerung. Am Markt für Anleihen bleibt die Situation damit uneindeutig. Dennoch dürften hier einige Segmente besser laufen als andere „Bei Hochzinsanleihen sehen wir noch Potenzial, das kurze Laufzeitende bleibt vorerst attraktiv“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Der Rückgang der Inflationsrate stockte zuletzt. In der Eurozone legte die Rate im Mai von 2,4 auf 2,6 Prozent zu. In den USA gab es zwar einen leichten Rückgang, doch mit 3,3 Prozent klettern die Preise hier immer noch deutlich zu schnell. „Das Erreichen der Notenbankinflationsziele scheint aus heutiger Sicht unrealistisch zu sein“, so Gerlinger. Das Lohnwachstum und die wieder gestiegenen Energiepreise dürften die Disinflation bremsen. Damit ist auch das Tempo der Zinssenkungen fraglich.

Die Unklarheit über die weitere Geldpolitik der US-Fed sorgt am langen Ende für wenig Phantasie. In den USA werden für dieses Jahr nur noch maximal zwei Zinssenkungen erwartet, wobei das überraschend starke Wachstum der US-Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf eigentlich gar keinen Handlungsbedarf der US-Notenbank erfordert. Ein gewisser Druck auf US-Langläufer könnte durch das hohe Angebot an Neuemissionen entstehen. „Insgesamt ist vor dem Hintergrund der sehr inversen Zinsstrukturkurve das kurze Laufzeitende mit einer Rendite von 4,7 Prozent interessant“, erklärt Gerlinger. Er erwarte eine Abflachung der Kurve, das lange Ende werde mehr oder weniger um die 4,5 Prozent verharren. Bei US-Unternehmensanleihen sei das Renditeniveau von Hochzinspapieren von rund 7,7 Prozent für viele Investoren interessant.

Für die Eurozone sieht Gerlinger die Möglichkeit weiterer Zinsschritte der EZB im Jahresverlauf, allerdings müssten erst die nächsten Daten zur Inflationsentwicklung abgewartet werden. Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert derzeit bei 2,6 Prozent. „Auf diesem Niveau ist sie allerdings unattraktiv, ihr fairer Wert dürfte bei über drei Prozent liegen“, sagt Gerlinger. Bei europäischen Unternehmensanleihen haben sich die Spreads aufgrund der guten fundamentalen Lage der Unternehmen zuletzt weiter eingeengt. Interessant sind hier weniger die Papiere mit Investment-Status, sondern eher Hochzinsanleihen, deren Renditen über einen Puffer für den Fall von Spreadausweitungen und/oder Zinssteigerungen verfügen.

Fazit: Aufgrund des konstruktiven Wirtschaftsausblicks und der fundamental gesunden Lage der Unternehmen erhöht Moventum AM auf der Rentenseite das Credit-Exposure. Auf der Zinsseite wird zudem die Duration aufgrund der anhaltend inversen Zinsstrukturkurve von vier auf 3,5 Jahre leicht reduziert. „Die Kursphantasie am langen Ende erachten wir aufgrund der nur sehr verhalten umgesetzten Zinssenkungen als begrenzt“, erklärt Gerlinger.

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Die europäische Regulierungsbehörde ESMA hat Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI, zum 1. Juli 2024 für vier Jahre in ihre Securities and Markets Stake-holder Group (SMSG), ein hochrangiges Beratungsgremium, berufen.

Die SMSG ist mit 30 Experten aus der Finanzbranche, aus Unternehmen und aus dem Anlegerschutz sowie mit Konsumenten und Wissenschaftlern besetzt. Das Gremium berät die ESMA und muss bei technischen Standards, Leitlinien und Empfehlungen befragt werden. Darüber hinaus kann es auf inkonsistente Anwendung von EU-Recht und inkonsistente Aufsichtspraktiken in den Mitgliedstaaten hinweisen.

„Ich freue mich über die Berufung in dieses Gremium der ESMA. Funktionierende Märkte, Finanzstabilität und Anlegerschutz sind wichtige Voraussetzungen auch für das Fondsgeschäft“, sagt Richter.

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Marktkommentar von Dr. Eduard Baitinger

Europäische Aktien unter Druck – US-Märkte profitieren vom andauernden KI-Hype – Hoffnung auf friedliche Lösung im Handelsstreit mit China

Die globalen Aktienmärkte zeigten zuletzt ein gemischtes Bild. Auffallend ist dabei vor allem eine ausgeprägte Diskrepanz zwischen Europa und den USA, die in diesem Ausmaß nur sehr selten auftritt. Europäische Aktien leiden derzeit unter politischer Verunsicherung, ausgelöst durch die ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich, bei denen rechte Parteien deutlich zulegen dürften. Hinzu kommt die Androhung von Zöllen auf E-Autos aus China. Sollte dies Vergeltungsmaßnahmen seitens China auslösen, könnte daraus wiederum ein wirtschaftlicher Schaden für viele europäische Unternehmen entstehen, die einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen in Fernost erwirtschaften. Auf der anderen Seite des Atlantiks profitieren die Märkte weiterhin vom KI-Hype, der die großen Technologiewerte antreibt und laufend für neue Rekordstände an der NASDAQ sorgt. Allein die wenigen „Big-Techs“ haben in diesem Monat über 1.300 Mrd. USD an Marktkapitalisierung zugelegt und somit nicht nur die US-Börsen, sondern auch den Weltaktienindex entscheidend beflügelt.

Erholung der europäischen Börsen in Sicht

Die europäischen Börsen dürften sich in naher Zukunft jedoch erholen. Die Erfahrung zeigt, dass politisch unsichere Phasen in der Regel keine nachhaltigen Bärenmärkte nach sich ziehen und sich die Fundamentaldaten letztendlich durchsetzen. Europa kann mit günstigen Bewertungen und einem verbesserten ökonomischen Momentum auftrumpfen. Zudem wird der Handelsstreit mit China voraussichtlich einvernehmlich gelöst werden, da beide Seiten kein Interesse an einer Eskalation haben. Der Zinssenkungszyklus der EZB wird zudem die Finanzierungskonditionen für europäische Unternehmen verbessern. Auf der anderen Seite zeigen die US-Märkte eine sehr extreme Konzentration auf das Thema „künstliche Intelligenz“, dessen Dynamik angesichts der erreichten Kurs- und Bewertungsniveaus jedoch abnehmen könnte. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, die globalen Aktienmärkte differenziert zu betrachten. Professionelle Anleger sollten daher auf eine ausgewogene Strategie setzen, um von den verschiedenen Marktbewegungen optimal zu profitieren.

Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich. Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private Vermögensverwaltung

Investment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office Dienstleistungen

Investment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung. Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 59 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Märkte stehen vor einer Konsolidierung

Der positive Trend am US-Aktienmarkt hat sich auch im zweiten Quartal 2024 fortgesetzt. Nach einer kurzen Korrektur im April konnten die wichtigsten Indizes weiter zulegen.  „Die beeindruckende Performance der US-Börsen seit Jahresbeginn übertrifft die Erwartungen vieler Marktteilnehmer. Besonders die starken Technologiewerte haben den S&P 500 auf ein Niveau gehoben, das vor wenigen Monaten noch kaum vorstellbar schien“, sagt Daniel Kerbach, Chief Investment Officer der BayernInvest, im aktuellen Marktausblick.

Besonders bemerkenswert sei die Entwicklung der „Magnificent 7“, wobei Nvidia zeitweise Microsoft als das größte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 3,3 Billionen USD überholt habe. Im Gegensatz dazu hätten sich die europäischen Aktien seitwärts bewegt oder leichte Verluste verzeichnet. Am Anleihenmarkt seien die Spreads für Unternehmensanleihen weiter zurückgegangen. Die Renditen auf Staatsanleihen hätten sich kaum verändert, mit leichten Ausreißern nach oben. Hier zeige sich eine Diskrepanz zwischen deutschen Staatsanleihen und US-Papieren, was unter anderem auf die erste Zinssenkung der EZB im Juni zurückzuführen sei. Für Verwerfungen am europäischen Kapitalmarkt sorgten aktuell die Nachwehen der Europawahl, einschließlich der angekündigten Neuwahlen für das französische Parlament. Im weiteren Jahresverlauf werde sich der Fokus der Märkte wieder stärker Richtung US-Wahl verschieben. „Die Volatilität wird in den Sommermonaten hoch bleiben, auch aufgrund der unklaren Inflationsentwicklung und der damit verbundenen Entscheidungen der Notenbanken“, ergänzt Kerbach.

Zinspolitik bleibt ein zentraler Faktor

Die EZB habe mit ihrer ersten Zinssenkung im Juni deutlich gemacht, dass sie die wirtschaftliche Stabilität in der Eurozone, trotz der im Mai gestiegenen Inflationsraten, fördern wolle. Im Gegensatz dazu agiere die Fed zurückhaltender. Angesichts noch unerwartet hoher Inflationsraten und trotz eines gedämpften Wirtschaftswachstums sei in den USA aktuell nicht mit Zinssenkungen vor dem Herbst zu rechnen. Aufgrund der unterdurchschnittlichen wirtschaftlichen Dynamik sei jedoch zu erwarten, dass sowohl die Fed als auch die EZB die Zinsen spätestens im September und Dezember moderat senken würden.

Leicht defensive Asset Allokation bevorzugt  

Nach der starken Performance der vergangenen Monate seien die Aussichten an den globalen Aktienmärkten aktuell zum Teil unattraktiv. „Vieles spricht für eine Konsolidierung über den Sommer. Eine leicht defensive Risikostruktur mit Fokus auf hochwertige Anleihen und US-Substanzaktien erscheint daher angemessen, um sich dann im Herbst antizyklisch neu zu positionieren“, so Kerbach in seiner Empfehlung für die Kundenportfolios. Betrachte man die Einkommensrenditen, so liege die Dividenden-Rendite unter den Renditen für Anleihen. Deshalb seien Staats- und Unternehmensanleihen gegenüber Aktien aktuell zu bevorzugen. Anleger, die sich für das zweite Halbjahr 2024 in Stellung bringen wollen, sollten ihr Augenmerk auf hochwertige Staats- und Unternehmensanleihen richten, die von der aktuellen Zinslandschaft profitieren. Auch nachhaltige Substanzaktien, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Energieeffizienz, blieben im Fokus. Insgesamt sei eine ausgewogene und widerstandsfähige Portfolio-Allokation in diesem herausfordernden Marktumfeld sinnvoll, um Verluste durch mögliche Marktkorrekturen zu begrenzen und gleichzeitig Chancen auf attraktive Erträge zu erhalten.

BayernInvest: Unternehmensinformation

Als Asset Manager und deutscher ESG-Spezialist bietet die BayernInvest maßgeschneiderte Anlage- und Risikomanagement-Konzepte, eine professionelle Fondsverwaltung sowie ein marktführendes Nachhaltigkeitsreporting. Über die Alternative Investment-Plattform der BayernInvest Luxembourg S.A. werden auch komplexe Anlagestrategien im Bereich der Alternativen Anlageklassen umgesetzt. Mit einem verwalteten Volumen von rund 90 Mrd. Euro (Stand: 31.5.2024) und als 100%ige Tochter der BayernLB ist die BayernInvest regional verwurzelt mit dem Blick auf das internationale Marktgeschehen. Wir machen Nachhaltigkeit profitabel. Und Profitabilität nachhaltig.

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BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Karlstraße 35, 80333 München, Tel: 089 548500, www.bayerninvest.de

Fidelity International (Fidelity) hat sein Rahmenwerk für nachhaltiges Investieren überarbeitet.

Ziel ist, das Rahmenwerk an Änderungen im Bereich nachhaltiger Investments sowie Umwelt-, Sozial- und Governance-Vorschriften (ESG) anzupassen und den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil des aktiven Investmentansatzes von Fidelity. Das Unternehmen verfügt über eine robuste Investment-Research-Methode, die Nachhaltigkeit als Teil des fundamentalen Investment-Researchs einbezieht. Dabei werden die firmeneigenen Nachhaltigkeits-Ratings genutzt und mit Erkenntnissen aus dem Aktien-, Anleihen-, Makro- und quantitativen Research kombiniert, um ein umfassendes Bild der von Fidelity beobachteten Unternehmen und Märkte zu erhalten. Das Rahmenwerk wurde entwickelt, um den allgemeinen Investmentansatz des Unternehmens zu ergänzen und die Klarheit und Transparenz für Anleger zu verbessern.

Im überarbeiteten Rahmenwerk hat Fidelity drei übergeordnete Kategorien geschaffen:

  1. ESG-Unconstrained: Diese Kategorie umfasst Produkte, die auf die Erzielung von Renditen abzielen und ESG-Risiken und -Chancen in den Anlageprozess integrieren können oder auch nicht. Produkte in dieser Kategorie folgen dem unternehmensweiten Ansatz von Fidelity für Ausschlüsse.
  1. ESG-Tilt: Diese Kategorie umfasst Produkte, die darauf abzielen, finanzielle Renditen zu erwirtschaften und ökologische sowie soziale Merkmale durch die Ausrichtung auf Emittenten zu fördern, die eine bessere ESG-Performance aufweisen als die Benchmark oder das Anlageuniversum des Produkts. Produkte in dieser Kategorie übernehmen die ESG-Unconstrained-Ausschlüsse. Zudem gelten weitere Ausschlüsse, beispielsweise für Tabak, den Steinkohlebergbau, die Stromerzeugung aus Steinkohle und bestimmte Ausschlüsse für staatliche Emittenten.
  1. ESG-Target: Diese Kategorie umfasst Produkte, die darauf abzielen, finanzielle Renditen zu erwirtschaften, und bei denen ESG oder Nachhaltigkeit ein Hauptanlageschwerpunkt oder -ziel sind, wie zum Beispiel Investitionen in ESG-Leader (Emittenten mit höheren ESG-Ratings), nachhaltige Investitionen, nachhaltige Themen (wie Klima oder die Transition) oder die Erfüllung von Impact-Investing-Standards. Für Produkte dieser Kategorie gelten die oben erwähnten erweiterten Ausschlüsse, wobei weitere Ausschlüsse gelten können.

Jenn-Hui Tan, Chief Sustainability Officer bei Fidelity International, kommentiert: “Wir engagieren uns seit langem für nachhaltiges Investieren und haben unseren Ansatz und unsere Fähigkeiten im Einklang mit den Kundenanforderungen und ESG-Vorschriften weiterentwickelt. Die Integration von Nachhaltigkeit in das Investment-Research und die Portfoliokonstruktion ist Teil unseres grundlegenden Prozesses zur Identifizierung der Treiber langfristiger Wertschöpfung. Unser überarbeitetes Rahmenwerk zielt darauf ab, ein konsistentes, transparentes und praktisches Spektrum von Investitionsmöglichkeiten zu schaffen, die den dynamischen Kunden- und Regulierungsanforderungen entsprechen. Wir erwarten, dass das Rahmenwerk einen robusten und flexiblen Ansatz für Nachhaltigkeit schafft, der unterschiedliche Anlagestile, Anlageklassen und Kundenpräferenzen berücksichtigt.”

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