Übertragene Volumen liegt bei insgesamt rund 110 Millionen Euro

Die HAC VermögensManagement AG bündelt die Administration ihrer Fondsprodukte und überträgt alle Fonds an die Service­KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment­ GmbH. Das übertragene Volumen liegt bei insgesamt rund 110 Millionen Euro und verteilt sich auf die Fonds „Marathon­Aktien DividendenStars“, „Marathon Stiftungsfonds“, „Marathon Emerging Markets“ und „WTI“. „Einige unsere Fonds haben ihr Domizil in Luxemburg, andere in Deutschland. Sie wurden bislang jeweils von unterschiedlichen Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) administriert. Durch den Wechsel zur HANSAINVEST haben wir künftig für alle unsere Fonds nur noch einen Ansprechpartner. Das vereinfacht die Verwaltung und die Gebührenstruktur wird übersichtlicher“, sagt Daniel Haase, Leiter Asset Management und Mitglied der Geschäftsleitung der HAC VermögensManagement AG. Bei der HANSAINVEST ist eine Fondsauflage in Luxemburg oder in Deutschland möglich, wobei die Verwaltung von Deutschland aus für beide Länder angeboten wird. Entsprechend können auch bereits bestehende Fondsvermögen aus beiden Ländern zur Verwaltung an die HANSAINVEST übertragen werden. „Bei der Auswahl der Fondsassets erhalten wir eine größere Bandbreite handelbarer Titel. Damit können wir unsere Anlagestrategien künftig präziser umsetzen“, erklärt Haase weiter.

Bereits Ende letzten Jahres wurde mit dem Fonds „Marathon Substanz und Rendite EUR“ (MSR) ein erstes gemeinsames Produkt aufgelegt, der bisher ein Volumen von ca. 22 Mio. Euro erreicht hat. Der Fonds baut auf der defensiven Strategie auf, die die Asset Manager Oliver Voß und Daniel Haase für eine in Hamburg ansässige Pensionskasse betreuen. Die ursprüngliche Anforderung war, bei einer Verlustgrenze von maximal 5 Prozent auf den Ausgangswert eine Rendite von im Schnitt mindestens 3 Prozent zu liefern. Die MSR­Strategie sieht einen maximalen Aktienanteil von 40 Prozent, dazu Anleihen mit Investment Grade und Kasse vor.

Die Auswahl der Aktien erfolgt regelbasiert, um die Chancen im Vergleich zum Markt zu erhöhen und die Risiken potenziell zu senken. Angelegt wird nur im Euroraum, um Risiken durch Währungsschwankungen zu vermeiden. Während der hohe Anteil von Anleihen also für Stabilität sorgt, muss der Aktienanteil die Rendite erbringen – ohne die Schwankungsbreite über das vom Mandanten gesetzte Kapitalschutzlevel auszudehnen. Zusätzlich senkt eine aktive Risikosteuerung den Aktienanteil in unruhigen Marktphasen. „Durch die Startinvestition eines großen Hamburger Technologieunternehmens konnte die Strategie im Dezember 2017 gemeinsam mit der HANSAINVEST als Fonds „Marathon Substanz und Rendite EUR“ mit je einer Tranche für professionelle Investoren und für Privatanleger gestartet werden“, erläutert Oliver Voß. Daniel Haase ergänzt: „Die Pensionskasse hat seit Auflegung des Mandats im Juli 2015 dreimal das angelegte Volumen aufgestockt. Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen.“

Vorteile der grenzüberschreitenden Fondsadministration

Entscheidet sich der Initiator dafür, seine Fonds von einer grenzüberschreitend tätigen Service­KVG auflegen zu lassen, profitiert er von verschiedenen Optionen: „Als One­Stop­Shop sind wir zur Auflage aller Fondsstrukturen in sämtlichen relevanten Anlageklassen berechtigt. Damit haben Initiatoren eine maximale Flexibilität bei der Produktgestaltung und auch ein Argument gegenüber ihren Kunden. Je nach Zielgruppe des Investments kann der Initiator mit uns gemeinsam sein Produkt passend gestalten und das Domizil entsprechend wählen, mit dem sich beispielsweise ein deutscher Investor, seine Privatanlegerschaft oder der Initiator selbst am besten fühlt“, sagt Dr. Jörg W. Stotz, Geschäftsführer der HANSAINVEST für den Bereich Financial Assets. „Außerdem bedeutet die Administration durch lediglich einen Standort auch, dass der Initiator für alle Fondsvermögen nur noch einen Ansprechpartner hat.“

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Yann Lepape, PhD, verstärkt ab sofort das Anleihenteam von Vontobel Asset Management

Yann Lepape verfügt über 20 Jahre Erfahrung in Makroökonomie, Marktstrategie und Portfoliomanagement. Er kommt von Oddo BHF AM zu Vontobel Asset Management. Dort war er Mitglied im globalen Investmentkomitee und verantwortlich für die globale makroökonomische Analyse, die Asset Allokation der Mischfonds (mit einem verwalteten Vermögen von EUR 7 Mrd.) sowie das Portfoliomanagement von Schwellenländer­ Anlagen (Aktien, Währungen und Anleihen). Vor seiner Zeit bei Oddo BHF AM war er als Berater für das französische Finanzministerium tätig. Yann Lepape begann seine Laufbahn 1995 als quantitativer Währungsanalyst im Eigenhandel von BNP Paribas. Er verfügt über einen Master­Abschluss in Finanzen von der ESC Lyon und erwarb einen PhD in Volkswirtschaft am Centre Economie et Finances Internationales (CEFI) der Universität von Aix Marseille.

Bei Vontobel Asset Management wird Yann Lepape das Portfoliomanagement und die makroökonomische Analysekapazität des Global Flexible­Teams verstärken und die quantitativen Modelle des Teams weiter ausbauen.

In den Global Flexible­Strategien nutzen die Anlagespezialisten von Vontobel Asset Management das Potenzial des gesamten globalen Anleihen­ und Währungsspektrums. Dabei managen sie aktiv auf verschiedene Währungen lautende Staats­, Unternehmens­, Wandel­ und Schwellenländeranleihen aus dem Investment­Grade­ und High­Yield­Bereich. Ziel ist eine konstante Performance bei konsequenter Risikokontrolle.

„Mit Yann Lepape können wir einen erfahrenen Anleihenmanager für unser Global Flexible­Team gewinnen. Der Neuzugang kommt zur rechten Zeit, denn wir erleben gerade einen Wechsel des Marktregimes im Anleihenbereich, der flexible Strategien angesichts höherer Marktvolatilität zu einem Kerninvestment im Anleihenportfolio machen wird,” sagt Ludovic Colin, Head of Global Flexible Bonds bei Vontobel Asset Management.

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Schwächelnde Binnenkonjunktur könnte Inflation in der Türkei weiter in die Höhe treiben

Die Türkei leidet derzeit unter der heftigen Inflation, denn im Juni lagen die Preise um durchschnittlich 15,4 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. „Die Inflation ist wieder auf das Niveau von 2003 zurückgekehrt. Dies schadet der Glaubwürdigkeit der türkischen Zentralbank“, sagt Natalia Gurushina, Economist, Emerging Markets Fixed Income bei VanEck. Die schwächelnde Binnenkonjunktur deutet darauf hin, dass die Stimulierung der Regierung ausgeweitet werden könnte – und dies dürfte die ohnehin schon starke Inflation weiter in die Höhe treiben.

„In China beobachten wir derzeit die Entwicklung des Yuan besonders genau, nachdem die chinesische Zentralbank verbal intervenierte und sich die Währung des Landes erholt hat“, betont die Schwellenländer­Expertin. Eine wichtige Frage ist für sie, ob die jüngste Yuan­Schwäche prinzipiell die Regierungspolitik, einschließlich Schuldenabbau, beeinflussen werde. Letzteres führe zu einer verstärkten Aufnahme von Fremdkapital und damit zu einer deutlichen Erholung der „sonstigen Investitionen“ in der Zahlungsbilanz (BOP), die unter anderem Kredite und Handelskredite umfasst. Diese Zahlungsbilanz reagiert besonders empfindlich auf Wechselkursschwankungen – dies kann die Bilanz (samt Reserven!) deutlich schwächen. Die Schlagzeilen über die Regierung, die sich mehr auf die „strukturelle Entschuldung“ konzentriere, sehen vor diesem Hintergrund sicherlich interessant aus.

Passend zum amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli, sammelte die US­Industrie zuletzt überraschend viele Aufträge ein. Zugleich lagen Einzelhandelsumsätze in der Eurozone unter den Konsenseinschätzungen. Die US­ Fabrikaufträge erholten sich im Mai stärker als erwartet (+9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Damit blieben sie deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. „Dies stützt die Erwartungen des Marktes, dass die US­Notenbank (Fed) die Zinsen im September erhöht“, so Natalia Gurushina.

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Marktkommentar von Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI ­ Banque de Luxembourg Investments

Nachdem das globale Wachstum ein Jahr lang synchron verlaufen ist, übernehmen die USA aktuell wieder die Rolle als Motor der Weltwirtschaft. Dank der Steuerreform ziehen Unternehmensinvestitionen und der private Konsum an. Darauf verweisen Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI ­ Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment­Highlights‘.

Nachdem das globale Wachstum ein Jahr lang synchron verlaufen ist, übernehmen die USA aktuell wieder die Rolle als Motor der Weltwirtschaft. Dank der Steuerreform ziehen Unternehmensinvestitionen und der private Konsum an, „was zum ersten Mal seit drei Jahren zu einem jährlichen BIP­Wachstum im zweiten Quartal von über drei Prozent führen dürfte“, betont Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI ­ Banque de Luxembourg Investments. „Die Inflation befindet sich nun am oberen Rand ihrer Spanne der vergangenen Jahre.“ Die Gesamtinflationsrate stieg auf 2,8 Prozent. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben (der bevorzugte Inflationsmaßstab der Federal Reserve) stieg von auf zwei Prozent und erreichte damit zum ersten Mal seit Anfang 2012 den Zielwert der Währungshüter.

Aktuell etwas weniger dynamische Konjunktur in Europa

In der Eurozone tendieren die Wirtschaftsindikatoren weiterhin positiv, sind jedoch im Vergleich zu den hohen Werten von Anfang dieses Jahres rückläufig. „Im Gegensatz zu den USA zeigt Europa eine wesentlich ausgeprägtere Haushaltsdisziplin, was sich im Augenblick in einer etwas weniger dynamischen Konjunktur niederschlägt.“ In Japan verlangsamte sich das Wachstum gegenüber den hohen Werten des vergangenen Jahres leicht; der Anstieg des realen BIP fiel im ersten Quartal auf 1,1 Prozent. In China bewirkten die Bestrebungen der Regierung, die Verschuldung des Landes einzudämmen, in den ersten fünf Monaten dieses Jahres eine Verlangsamung der Investitionstätigkeit wie auch des privaten Konsums. „Die jüngste Senkung der Mindestreservesätze für Finanzinstitute lässt indessen vermuten, dass Peking im Falle einer eventuellen ausgeprägteren Konjunkturabschwächung – die nicht zuletzt aus der Eskalation des Handelskonflikts mit den USA entstehen könnte – nicht untätig bleiben wird“, meint der luxemburgische Ökonom.

Federal Reserve setzt Leitzinssatz zum zweiten Mal 2018 herauf

Wie erwartet setzte die US­amerikanische Federal Reserve im Juni ihren wichtigsten Leitzinssatz zum zweiten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte herauf. „Die Währungshüter beabsichtigen nach wie vor zwei weitere Anhebungen bis Jahresende, was die Obergrenze des US­Referenzzinssatzes im Dezember auf 2,5 Prozent brächte.“ In der Eurozone kündigte der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, die Beendigung der quantitativen Lockerung für Ende dieses Jahres an. Die monatlichen Anleihekäufe werden in ihrem Volumen von 30 Milliarden Euro heute auf 15 Milliarden Euro ab Oktober reduziert und zum Jahresende eingestellt. Draghi betonte auch, dass die Leitzinsen bis mindestens Spätsommer 2019 unverändert bleiben.

Die Schwäche mehrerer Schwellenländer­Währungen drücken auf ihre Aktienmärkte

Im Juni bewegten sich die Aktienmärkte kaum. Im Berichtsmonat legte der US­amerikanische S&P 500 leicht zu, der europäische Stoxx 600 und der japanische Topix hingegen gaben etwas nach. Die Schwellenländer entwickelten sich besonders schwach; der MSCI Emerging Markets büßte 4,6 % (in USD) ein. „Die Schwäche mehrerer Schwellenländer­ Währungen wie der türkischen Lira, des brasilianischen Real sowie unlängst des chinesischen Yuan, drückten erheblich auf die Aktienmärkte der jeweiligen Länder“, sagt Guy Wagner abschließend. „Allgemein betrachtet werden die Aktienmärkte derzeit belastet durch die zunehmende Gefahr von Handelskonflikten sowie – wegen der allmählichen zinspolitischen Straffung in den USA – durch die geringere Liquidität in US­Dollar.“

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NNIP Marktkommentar

Die neuen US­Zölle, die heute, am 6. Juli 2018, in Kraft treten, betreffen nur rund 2% der gesamten Exporte Chinas, und die gegenwärtigen Vorschläge dürften kaum einen Einfluss auf das Wachstum der Schwellenländer in den kommenden Jahren haben.

Maarten­Jan Bakkum, Senior Stratege Emerging Markets bei NN Investment Partners:
„Einerseits können protektionistische Maßnahmen eines Landes außer Kontrolle geraten, falls es zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder kommt, die dann einen großen Teil der Exporte Chinas und der Schwellenländer – und letztlich damit den gesamten Welthandel – betreffen. Andererseits könnte der US­Protektionismus bei den anderen Handelsblöcken aber auch zu einem stärkeren Bekenntnis zum freien Handel führen und damit den globalen Handel beflügeln.

Tatsächlich haben die dramatischen Ankündigungen Trumps in den vergangenen Monaten zu Zweifeln an den Möglichkeiten der Schwellenländer geführt, weiter auf Exporte als angemessenen Wachstumstreiber zu setzen. Kurz­ und mittelfristig ist es diesbezüglich jedoch viel entscheidender, wie es mit den US­Zinsen, dem US­Dollar und dem Ölpreis weitergeht. Denn diese Faktoren haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Inflation und den Zinsausblick in den Schwellenländern.“

NN Investment Partners (NN IP) sieht im Wesentlichen drei Gründe, die für einen weiterhin konstruktiven Ausblick für die Schwellenländer sprechen: Erstens wächst China nach wie vor relative solide, und die Regierung hat die Risiken im Finanzsystem reduziert und die Kapitalflüsse besser unter Kontrolle. Zweitens sind die externen Ungleichgewichte der Schwellenländer beherrschbar: Insgesamt betrachtet haben sie einen leichten Leistungsbilanzüberschuss, und nur wenige Länder wie die Türkei, Argentinien und Südafrika haben deutliche Leistungsbilanzdefizite. Drittens schließlich wächst die Binnennachfrage in den Schwellenländern weiter – trotz der zuletzt gesehenen Marktverwerfungen und der schwieriger werdenden finanziellen Situation.

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NN Investment Partners B.V., German Branch , Westhafenplatz 1, D­60327 Frankfurt am Main Tel.: + 49 69 50 95 49­20, Fax:
www.nnip.com

Perlen liegen nicht am Strand, wenn Du eine willst, musst Du nach ihr tauchen ­ chinesisches Sprichwort

Janus Henderson Investors veröffentlicht heute den ersten von acht Teilen einer Artikelserie zum Thema Geldanlage in China: Signals and Smokescreens. Die Grundlage bilden umfangreiche Recherchen, die unter der Leitung von Mike Kerley,
Director of Pan­Asian Equities, und dem China­Experten und Autor Tim Clissold durchgeführt wurden. Die Artikelserie vermittelt eine Momentaufnahme, wie Chinas rasantes Wirtschaftswachstum die Corporate Governance­Strukturen im Land geprägt und zur Entstehung spezifischer, oft unverstandener Risiken für Anleger beigetragen hat.

Nachdem chinesische „A­Aktien“ kürzlich in den MSCI Emerging Market Index sowie in den MSCI Asia Pacific Index aufgenommen worden sind, ist eine sorgfältige Analyse wichtiger denn je. Zahlreiche China­Aktien haben im zurückliegen¬den Jahrzehnt eine sehr gute Performance gezeigt, doch für Schlagzeilen sorgten auch eine Reihe von Fällen, in denen die Kurse steil abstürzten. Nicht selten waren Corporate Governance­Probleme die Gründe dafür. Internationale Anleger sollten Investmentgelegenheiten daher stets im besonderen Kontext des chinesischen Markts bewerten.

Für die Artikelserie stützt sich Janus Henderson auf seine jahrzehntelange Erfahrung mit chinesischen und asiatischen Aktien. Analysiert werden Unternehmen, die in der Vergangenheit finanzielle Stressphasen durchlebt haben. In Abhängigkeit davon, ob ihr Aktienkurs daraufhin kollabierte oder sich wieder stabilisierte, wurde eine Reihe von Signalen und gemeinsamen Merkmalen ermittelt und mit roten und grünen Ampelsymbolen gekennzeichnet. Diese sollen künftig dabei helfen, chinaspezifische Risiken zu erkennen und abzuschätzen, ob ein Unternehmen für etwaige Krisen gerüstet ist.

Mike Kerley, Director of Pan­Asian Equities und Fondsmanager, sagte dazu: „In China gibt es echte Perlen, doch um sie zu entdecken, bedarf es sorgfältiger Analysen. Chinas Eintritt in die globalen Finanzmärkte war folgenschwer, und das Land wird auf dieser Bühne in den nächsten Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen. Zwischen China und dem Rest der Welt bestehen jedoch deutliche Unterschiede in der Art und Weise der Unternehmensführung. Das betrifft insbesondere Vorstandsstrukturen, Corporate Governance und das Verhältnis zwischen dem Management und den einzelnen Investoren. Indem wir unser Wissen teilen, möchten wir Anlegern weltweit ein besseres Verständnis der Besonderheiten der chinesischen Unternehmenskultur vermitteln. Vor allem sollten sie die Risiken besser verstehen, jenseits aller Kennzahlen.“

Tim Clissold, China­Experte und Unternehmer, fügt hinzu: „In China ist das geschäftliche Umfeld noch jung, das hat natürlich Auswirkungen. An der Spitze wachstumsstarker, innovativer Unternehmen stehen oft die Gründer, die naturgemäß unglaublich fokussiert, motiviert und in ihren Entscheidungen unabhängig sind. Eine solche Situation geht meist mit eher schwachen Governance­Strukturen einher. Das Konzept starker Leitungs­ und Aufsichtsgremien ist in China noch relativ neu, ebenso wie Audits durch externe Prüfer. Auch die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen sind verglichen etwa mit den USA noch vergleichsweise schwach entwickelt. Vor diesem Hintergrund bieten sich große Chancen, aber die Risiken sind ebenfalls groß – das sollten Anleger wissen.“

Die Studie, deren Ergebnisse nun in einer Artikelserie präsentiert werden, stützt sich in erster Linie auf Erkenntnisse der Janus Henderson­Fondsmanager über Asien­Aktien. Im ersten Teil der Serie (Titel: „Financial Ratios“) wird erläutert, wie wichtig es ist, die Jahres­ und Halbjahresabschlüsse von Unternehmen im Kontext zu analysieren und ihre Stichhaltigkeit durch Abgleich mit anderen Informationen zu überprüfen. Dies gilt insbesondere angesichts des raschen Wachstums vieler Unternehmen, die an Chinas Börsen notiert sind. Der zweite Teil der Artikelserie („Board Oversight“) beschäftigt sich mit wichtigen Indikatoren, anhand derer Anleger die wahren Absichten der Mehrheitsaktionäre eines Unternehmens besser beurteilen können.

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Kurzfristzinsen in den USA steigen

Die Rentenmärkte sind in Europa von wachsender politischer Unsicherheit, in den USA vom Zinserhöhungskurs der Fed geprägt. Der Luxemburger Portfoliomanager Moventum SCA nutzt deshalb vor allem Instrumente, die von einer erhöhten Unsicherheit an den Märkten profitieren, hieß es auf der jüngsten Asset Allocation Konferenz.

„Wir rechnen langfristig weder in den USA noch in Europa mit einem Anstieg der
Renditen“, sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum. In den USA erwarte man aber einen Anstieg der Kurzfristzinsen, wodurch insbesondere US­Floater an Attraktivität gewinnen dürften. „Die Fed wird aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation und der expansiven Fiskalpolitik am Zinserhöhungskurs festhalten“, sagt Jensen.

2018 seien zwei weitere Zinsschritte zu erwarten, 2019 seien es aus heutiger Sicht drei Schritte. „Eine Inversität der Zinsstrukturkurve ist dann wahrscheinlich, zumal sich in den USA auch das Wirtschaftswachstum in Hinblick auf 2019/2020 abschwächen dürfte. Dies sollte auch die Langfristzinsen in Schach halten“, so Jensen.

Mit Blick auf Europa geht man bei Moventum davon aus, dass bei jeder politischen Eskalation rund um Italien vor allem Bundesanleihen profitieren dürften. Die Rendite der 10­jährigen Bundesanleihen ist vorübergehend auf 0,18 Prozent zurückgegangen, die Spreads zu italienischen Staatspapieren haben sich bis auf 300 Basispunkte ausgeweitet. Auch die Renditen anderer Peripheriestaaten sind deutlich angestiegen.

„Da die Turbulenzen noch lange nicht ausgestanden sind, ist hier in den kommenden Monaten mit weiterer Unruhe zu rechnen“, erklärt Jensen. „Wenn die EZB aus diesem Grund beschließt, ihr Ankaufprogramm doch noch weiter zu verlängern, wird das die Renditen, auch in Italien, auf niedrigerem Niveau halten“, so Jensen. „Für unsere Portfolios wählen wir eine neutrale Duration und schauen gleichzeitig nach Positionen, die sich auch bei einer Erhöhung des Stresslevels gut entwickeln können.“

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Japan und Europa im Vergleich weniger attraktiv

Die luxemburgische Moventum SCA erhöht die Gewichtung von US­Aktien in ihren Portfolios. Das wurde nach der quartalsweisen Asset Allokation Konferenz beschlossen. Im Gegenzug wird die Gewichtung in Japan und Europa geringfügig reduziert. „Aktien bleiben weiter attraktiv etwa gegenüber Anleihen. Wir schichten nur innerhalb des Aktienanteils etwas mehr in Richtung USA um“, sagt Executive Vice President Michael Jensen.

Der Fokus im Aktienbereich liegt dabei auf Growth­Werten. „In Europa verkaufen wir Value­Fonds, die in Autos und Banken investiert sind“, so Jensen. Grundsätzlich sei aber der US­Aktienmarkt attraktiv, der „ein höheres Gewinnwachstum aufweist als Europa. Zusätzlich betreiben die US­Unternehmen eine sehr aktionärsfreundliche Politik in Form von Aktienrückkaufprogrammen, attraktiven Dividendenzahlungen und durch Übernahmen“, erklärt Jensen. Die Unternehmen profitieren zudem von der expansiven Fiskalpolitik in Folge der Steuersenkungen.

Zwar sei die Bewertung der US­Aktien höher als die europäischer Aktien. „Ein gewisser Bewertungsaufschlag ist wegen der höheren Gewinndynamik aber durchaus gerechtfertigt“, so Jensen. Negativpunkte seien auch für US­Unternehmen ein drohender oder sogar eskalierender Handelskrieg sowie das Risiko eines zunehmenden Margendrucks wegen leicht steigender Löhne. Vor allem Tech­Aktien werden weiter outperformen. „Dazu schauen wir auf Healthcare­Aktien, die aktuell mit Momentum laufen, auch wegen Übernahme­Phantasien.“

Europäische Aktien sind dennoch nicht unattraktiv: „Wir sehen ein hohes einstelliges Gewinnwachstum und eine günstigere Bewertung als in den USA“, sagt Jensen. Auch der zuletzt nachgebende Eurokurs und die Erwartung weiter niedriger Zinsen sprechen für europäische Aktien. Dafür sind die Risiken größer: „Gegen Europa­Aktien sprechen ein eskalierender Handelskrieg, die politische Unsicherheit rund um Italien und Deutschland sowie eine gegenüber dem Jahresanfang festzustellende geringere wirtschaftliche Wachstumsdynamik.“ Ein Handelskrieg belastet die Automobilbranche, eine Italienkrise würde verstärkt die Banken treffen. „In Europa setzen wir ebenfalls auf das Tech­ beziehungsweise Growthsegment, hier halten wir Value für unattraktiv.“

Obwohl der Anteil Japans in den Portfolios leicht zurückgenommen wird, sagt Jensen: „Grundsätzlich sollte der japanische Aktienmarkt von der unverändert expansiven Geldpolitik profitieren. Dazu kommt, dass die Bewertung des japanischen Marktes attraktiver ist als die des US­Marktes.“ Der zuletzt etwas schwächere Yen könnte Exportwerte begünstigen. Ein Handelskrieg hätte aber auch auf die japanische Wirtschaft negative Auswirkungen. Schlecht wäre zudem ein Anstieg des Yen. Dieser könnte erfolgen, wenn die Krisen eskalieren. „Dann holen die Japaner ihr Geld heim“, so Jensen.

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BVI: ETF­Vermögen seit 2010 verdoppelt

Investmentfonds sammelten im Mai netto 1,5 Milliarden Euro ein. Offene Spezialfonds verzeichneten 2,5 Milliarden Euro neue Gelder. Aus offenen Publikumsfonds flossen 1,1 Milliarden Euro ab. Geschlossene Fonds erzielten 0,1 Milliarden Euro Zuflüsse. Seit Jahresanfang sammelten Fonds netto 45 Milliarden Euro ein. Aus freien Mandaten flossen 11 Milliarden Euro ab.

Mischfonds mit Zuflüssen

Mischfonds führen mit 2,5 Milliarden Euro die Absatzliste der offenen Publikumsfonds
an. Sie verwalteten Ende Mai ein Vermögen von 278 Milliarden Euro. Das entspricht 27 Prozent des Publikumsfondsvolumens (1.047 Milliarden Euro). Aktiv gemanagte Aktienfonds verzeichneten Zuflüsse von 1,3 Milliarden Euro. Aus Aktien­ETFs flossen 1,1 Milliarden Euro ab. Aktienfonds sind mit einem Vermögen von 398 Milliarden Euro bzw. einem Anteil von 38 Prozent die volumengrößte Gruppe. Rentenfonds verzeichneten Abflüsse von 1,9 Milliarden Euro. Davon entfallen 1,8 Milliarden Euro auf Fonds, die überwiegend in Anleihen mit kurzer Laufzeit investieren. Rentenfonds verwalten ein Vermögen von 210 Milliarden Euro. Aus Geldmarktfonds zogen Anleger netto 2,3 Milliarden Euro ab. Sie haben ein Volumen von 17 Milliarden Euro.

13 Prozent des Publikumsfondsvermögens entfallen auf ETFs

Das verwaltete Vermögen börsengehandelter Indexfonds (ETFs) hat sich seit Ende 2010 von 68 Milliarden Euro auf 137 Milliarden Euro verdoppelt. Ihr Anteil an den offenen Publikumsfonds stieg damit von 9,6 Prozent auf 13,1 Prozent. Knapp 90 Prozent des ETF­Vermögens entfallen auf institutionelle Anleger. Mit 115 Milliarden Euro sind Aktien­ETFs die volumengrößte Gruppe. Es folgen Renten­ETFs mit 18 Milliarden Euro.

Europaweit verwalteten die Fondsgesellschaften Ende Mai 2018 ein Vermögen von 665 Milliarden Euro in ETFs. Deutschland ist mit einem Anteil von 21 Prozent der größte Absatzmarkt.

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Risikoorientierte Ausrichtung bleibt, wird aber ausgewogener

Die Konjunktur befindet sich weltweit nach wie vor im Wachstumsmodus. In den großen Wirtschaftszonen USA, Euroraum, Japan und China liegt das Wachstum weiterhin über Trend ­ was im vergangenen Jahr die Anlagemärkten so ertragreich gemacht hat.

Karen Ward, Chief Market Strategist EMEA bei J.P. Morgan Asset Management, analysiert in ihrem Anlageausblick für das zweite Halbjahr 2018 die aktuelle Marktsituation und was dies für Anleger bedeutet.

Executive Summary von Karen Ward:

­ Unseren Anlageausblick für 2018 haben wir überschrieben mit: „Der letzte Vorhang fällt erst, wenn die Zentralbanken die Reißleine ziehen“. Wir haben erläutert, dass der Zyklus zwar relativ weit fortgeschritten ist, es aber noch keine überzeugenden Anzeichen für eine vollständige Auslastung der Weltwirtschaft gibt. Bis die Inflation wieder Einzug gehalten hat, dürften die Zentralbanken weltweit die geldpolitischen Zügel locker halten, was Risikoanlagen weiterhin stützen sollte, lautete unsere Einschätzung.

­ Da die Arbeitslosigkeit in den USA mittlerweile unter 4 % liegt, hat die Federal Reserve (Fed) inzwischen begonnen, ihre expansive Geldpolitik zurückzufahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) dagegen sind noch keinen Zinsschritt gegangen. Die lockere Geldpolitik jenseits der USA belastet nach wie vor die monetären Bedingungen weltweit, und 10­jährige US­Staatsanleihen haben es nicht geschafft, für längere Phasen ein Niveau von mehr als 3 % zu erreichen.

­ Womit wir vielleicht nicht gerechnet hatten, waren die zunehmend vernehmbaren politischen Hintergrundgeräusche – insbesondere von Seiten der US­Regierung. Die Gefahr eines internationalen Handelsstreits dämpft die Stimmung in den größten Exportländern Europas und Asiens.

­ Anzeichen für eine Schwäche bestehen in den USA nicht. Die Wachstums­ und Zinsdifferenzen haben den US­Dollar unter einen beträchtlichen Aufwärtsdruck gebracht, was wiederum einige Schwellenländer vor Herausforderungen stellte.

­ In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir eine gewisse Beschleunigung des Wachstums außerhalb der USA, da sich die zugrunde liegenden Treiber der synchronisierten Erholung – Beschäftigungswachstum und höhere Verfügbarkeit günstiger Kredite – wieder geltend machen.

­ Durch die Kombination aus robusten Unternehmensgewinnen und gefallenen Kursen erscheinen die Aktienbewertungen weniger ausgereizt als zu Jahresbeginn. Wir erwarten bis zum Jahresende moderate Zugewinne bei Aktien, während die Kurse von Staatsanleihen nachgeben.

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Handelsaktivität im Juni spürbar angestiegen

Zum Ende des 2. Quartals 2018 hat die Fondsnachfrage bei den Kunden der European Bank for Financial Services GmbH (ebase®) wieder deutlich zugenommen. Während die Anleger im April und Mai eher zurückhaltend agierten, ist die Handelsaktivität im Juni spürbar angestiegen. Mit 111 Indexpunkten notiert diese um 11 Prozentpunkte über dem Durchschnitt des Jahres 2017.

„Das 2. Quartal diesen Jahres war anfangs von einer deutlichen Zurückhaltung der Fondsanleger geprägt. Diese hat sich aber wieder gelegt, so dass im Juni vielfach reges Interesse bestand“, kommentiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. „Im April lagen die Handelsaktivitäten noch 20 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des Jahres 2017, im Juni hingegen 11 Prozentpunkte darüber“, präzisiert er. Die Zurückhaltung zu Beginn des zweiten Quartals ist vermutlich auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen der US­Regierung und Europa, China und anderen Ländern zurückzuführen. Die im Juni wiedererstarkte Nachfrage zeigt allerdings, dass die Anleger wieder mehr Interesse an Fonds haben, sich jedoch teilweise neu positionieren.

„Die Neupositionierung zahlreicher Anleger zeigte sich im abgelaufenen Quartal beispielsweise an der gestiegenen Nachfrage nach offenen Immobilienfonds“, stellt Geyer fest. Auf das 2. Quartal bezogen ergab sich für die offenen Immobilienfonds ein Kaufquotient von 3,01, was bedeutet, dass die Anzahl der Käufe dreimal so hoch lagen wie die Verkäufe. Dessen ungeachtet waren auch bei Aktien­ und Mischfonds im 2. Quartal Nettomittelzuflüsse, mit Kaufquotienten von 1,12 bzw. 1,15, zu verzeichnen. Rentenfonds mussten hingegen leichte Mittelabflüsse hinnehmen (Kaufquotient: 0,98).

Hinsichtlich der regionalen Ausrichtung standen Deutschland­Investments in den abgelaufenen drei Monaten eher auf den Verkaufslisten. In noch größerem Ausmaß trennten sich ebase­Kunden von Investments in den Emerging Markets. „Stark gesucht waren dagegen Fonds mit japanischen Titeln (Kaufquotient: 1,76), mit US­amerikanischen (Kaufquotient: 1,58) sowie mit europäischen Werten (Kaufquotient: 1,50)“, bemerkt Rudolf Geyer. Daneben war auch die Nachfrage nach in der Eurozone und weltweit investierenden Fonds (Kaufquotienten: 1,24 bzw. 1,16) ausgeprägt.

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Interesse an Fonds sich nach dem sehr starken Jahresstart und den nachfolgenden Rücksetzern wieder stabilisiert hat. Allerdings bestätigt sich abermals der Einfluss der Marktlage sowie von politischen Entwicklungen auf Fondsauswahl und das allgemeine Interesse an Fonds“, erklärt Rudolf Geyer abschließend.

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Marktkommentar Vontobel

Marktkommentar von Mark Holman, CEO von TwentyFour Asset Management:

Die von den Ratingagenturen gemessenen Bonitätskennzahlen setzten auch in der ersten Jahreshälfte ihren Aufwärtstrend fort: Rund um den Globus gab es deutlich mehr Herauf­ als Herabstufungen. Obwohl schon das erste Quartal in dieser Hinsicht das beste seit der Finanzkrise war, hat sich das Tempo der Upgrades im zweiten Quartal noch beschleunigt. Entgegen diesem fundamentalen Trend haben sich jedoch die Spreads von Hochzinsanleihen durch die Bank von ihren engsten Niveaus Ende Januar ausgeweitet. Offenbar spüren die Marktteilnehmer das Ende des aktuellen Konjunkturzyklus nahen und sind zuletzt angesichts der möglichen Folgen eines sich zuspitzenden Handelskriegs vorsichtiger geworden.

Auch die Performance­Daten der Hochzinsindizes sind gegenwärtig interessant. Aktuell notieren die Spreads des Pfund­ Sterling­Indexes 130 Basispunkte weiter als am 26. Januar, während sich der Euro­Index um 157 Basispunkte ausgehend von seinem Nachkrisentief am 31. Oktober letzten Jahres geweitet hat. Als deutlich widerstandsfähiger erweisen sich dagegen die Spreads am Dollar­Markt: Ihren tiefsten Stand nach der Krise markierten sie am 20. April und haben seither nur geringfügig um 48 Basispunkte zugelegt. Erwähnenswert ist dabei, dass der Dollar­Index eine längere Laufzeit als seine europäischen Pendants hat und eine Stufe niedriger geratet wird. Das macht die Performance umso erstaunlicher.

Wir haben unser Engagement in auf Dollar lautende Sub­Investment­Grade­Papiere auf den für uns historisch niedrigsten Stand zurückgefahren. Denn wir glauben, dass die niedrigen Renditen dieses Zyklus inzwischen hinter uns liegen.

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J.P. Morgan Asset Management ­ Income­Barometer 2018

Die Deutschen sind im europäischen Vergleich besonders besorgt, dass ihre Ersparnisse mangels Zinserträgen durch die Inflation entwertet werden. Sie sind zudem am unzufriedensten damit, was ihre Sparanlagen abwerfen. Gleichzeitig geben sie aber an, besonders wenig Risiko bei der Geldanlage eingehen und dafür sogar auf Ertrag verzichten zu wollen. Auf dieses Dilemma weist das aktuelle Income­Barometer von J.P. Morgan Asset Management hin, das 2018 erstmals über Deutschland hinaus in Belgien, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien durchgeführt wurde. Die repräsentative Umfrage von rund 8.200 Privatanlegern über 18 Jahren durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fand im März und April 2018 statt. „Wir freuen wir uns, das Spar­ und Anlageverhalten der Deutschen mithilfe des Income­Barometers nun auch mit weiteren europäischen Ländern vergleichen zu können“, erklärt Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral­ und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management. Im Fokus der Befragungen standen Aspekte wie die Zufriedenheit mit verschiedenen Anlageformen, der Anlagehorizont, die Risikobereitschaft oder Einstellungen zu und Wissen über Zinsen, Fondslösungen und regelmäßige Erträge („Income“).

Sparen allein rechnet sich nicht

Das aktuelle Income­Barometer zeigt, dass die Deutschen auch nach zehn Jahren Niedrigzinsumfeld weiterhin ein Volk der Sparer sind: 81 Prozent der befragten Frauen und Männer nutzen weiterhin Sparanlagen oder Tages­ und Festgelder. Damit liegen sie leicht über dem europäischen Durchschnitt von 78 Prozent. Und das, obwohl nur jeder fünfte Deutsche mit der Entwicklung seiner Sparprodukte zufrieden ist. So liegen die Deutschen im europäischen Vergleich mit einer Unzufriedenheitsquote von 67 Prozent ganz vorne. Im Durchschnitt der sechs untersuchten Länder ist aber insgesamt jeder zweite Befragte nicht glücklich damit, was das Ersparte erwirtschaftet.

Die Bereitschaft, die „sicheren Anlagehäfen“ zu verlassen, ist allerdings weiterhin gering: Laut Income­Barometer nutzen 79 Prozent der befragten Deutschen keine Kapitalmarkt­investments, die ja höhere Ertragschancen bieten würden. Ein Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt auch: Die Anlegerquote von 21 Prozent liegt hinter dem europäischen Durchschnitt von 24 Prozent. „Es ist bemerkenswert, dass die hohe Unzufriedenheit mit den Sparerträgen über so lange Zeit nicht zu einem Umdenken geführt hat“, findet Bergweiler. Denn eine Reaktion auf die niedrigen Zinsen bleibt weiterhin aus: Mit 53 Prozent spart mehr als die Hälfte der Deutschen einfach genauso viel wie vorher. Nur ein Prozent hat die Sparquote erhöht, um die geringeren Erträge anzupassen, 22 Prozent sparen sogar weniger. Und aktiv geworden, das heißt in ertragstärkere Investmentprodukte gewechselt, sind nur 5 Prozent der Befragten. Auch hier liegen die Deutschen im europäischen Vergleich (7 Prozent) zurück.

Wider besseres Wissen

Dabei ist sich ein Großteil der Befragten bewusst, dass das Niedrigzinsumfeld mittelfristig anhalten wird: Das Income­ Barometer zeigt, dass 39 Prozent der Deutschen einen Zinsanstieg erst in fünf Jahren oder mehr erwarten, weitere 26 Prozent glauben, dass es zumindest zwei bis drei Jahre dauert, bis das Sparbuch wieder mehr abwirft. Damit liegen sie gleichauf mit dem europäischen Durchschnitt, wobei jeweils rund ein Drittel der Befragten zugibt, keine Meinung zu der Zinsentwicklung zu haben. „Dass ein so großer Teil der Deutschen die Zinsentwicklung sehr realistisch beurteilt, sollte für sie ein erster Schritt in Richtung Aktivität bei der Geldanlage sein“, so der Wunsch von Bergweiler.

Denn der Anlagehorizont der befragten Deutschen zeigt, dass es Spielraum für Veränderungen geben könnte: Nur rund ein Drittel der Befragten will das Ersparte kurzfristig ausgeben, weitere 32 Prozent legen jedoch mittelfristig an und weitere 12 Prozent langfristig. „Wer sein Geld mittel­ bis langfristig nicht benötigt, sollte auf die Ertragskraft des Kapitalmarkts setzen, denn über längere Zeiträume heben sich die gefürchteten Marktschwankungen tatsächlich auf“, betont Bergweiler. Dass allerdings jeder vierte Befragte nicht benennen kann, wann die Ersparnisse benötigt werden, zeige wiederum, dass zu viele sich zu wenig Gedanken um ihre Geldanlage machen – ein Bild, das sich in ganz Europa wiederfindet.

In der Sackgasse

Gründe dafür, warum die Deutschen in Sachen Kapitalmarkt nicht aktiver werden, gibt es viele. Auf die Frage, warum sie sich nicht an solche Anlageformen heranwagen, antworteten 43 Prozent der Befragten, dass sie dafür nicht genug Geld haben. Weitere 34 Prozent sind überzeugt, zu wenig Wissen über den Kapitalmarkt zu haben und möchten deshalb nicht investieren. Und 27 Prozent haben Angst vor Schwankungen und damit verbundenen Verlusten. „Hier zeigt sich wieder ein großer Beratungsbedarf“, so Bergweiler, „denn es gibt bereits für kleine Anlagebeträge breit gestreut investierende Fondslösungen, die die ‚Arbeit‘ der Geldanlage abnehmen und durch die Streuung die Schwankungen der Märkte abfedern helfen.“

Doch die Risikobereitschaft der Deutschen ist nach wie vor sehr wenig ausgeprägt. So gibt jeder zweite Befragte des Income­Barometers zu, ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis zu haben, sodass Kapitalerhalt vor Wertsteigerung steht. Weitere 27 Prozent sind so sicherheitsorientiert, dass sie lieber auf Ertrag verzichten, um ihre Ersparnisse möglichst keinen Schwankungen auszusetzen. Lediglich sieben Prozent der Deutschen trauen sich zugunsten von Mehrertrag zu, Schwankungen zu ertragen, nur zwei Prozent schätzen sich als sehr risikofreudig ein. Im europäischen Vergleich sind die Deutschen damit jedoch nicht allein, in kaum einem der untersuchten Länder ist Risikoappetit vorhanden. Doch Bergweiler weist darauf hin, dass der Preis für den höheren Ertrag ein gewisses Maß an Risiko sei – und diejenigen Deutschen, die immer noch nicht bereit sind, dieses einzugehen, werden an den mauen Erträgen ihrer Ersparnisse nicht viel ändern können.

Ausweg aus dem Dilemma

Angesichts der aktuellen Zinssituation findet es rund ein Drittel der befragten Deutschen derzeit schlauer, größere Anschaffungen zu machen als zu sparen – so kommt der Frust der Sparer deutlicher zum Vorschein als im europäischen Durchschnitt, wo diese Antwort bei 23 Prozent Zustimmung lag. Und ebenso ist die Angst um das Ersparte in Deutschland größer als in den anderen Ländern der Befragung: Hierzulande sehen 29 Prozent die Tatsache, dass ihr Kapital durch die Inflation und mangels Zinserträgen immer mehr an Wert verliert, mit Sorge – im Vergleich zu durchschnittlich 22 Prozent in den anderen Ländern. Zwar sehen 15 Prozent der Deutschen unabhängig vom Zinsniveau das Sparbuch oder Tagesgeld weiterhin als „erste Wahl“. Und 22 Prozent wissen gar nicht erst, wie sie sich im aktuellen Zinsumfeld positionieren sollen. Es gibt aber auch Aussagen, die zeigen, dass ein Teil der befragten Deutschen gar nicht so wenig kapitalmarktaffin ist: 18 Prozent der Befragten wünschen sich nämlich regelmäßige Ausschüttungen auf ihrem Konto, die zeigen, was das Ersparte „verdient“ hat. Weitere 12 Prozent bestätigen, dass sie Wertpapiere bevorzugen würden, da Sparanlage gerade nichts einbringen und noch einmal 10 Prozent sind auf der Suche nach einer Alternative zur klassischen Zinsanlage, die auch regelmäßige Ausschüttungen bietet.

Dass diese Ausschüttungen auf dem Kapitalmarkt zu finden sind, weiß allerdings nur rund jeder Dritte der befragten Deutschen. Dem Rest ist erschreckenderweise nicht bekannt, dass Aktien und Anleihen regelmäßige Erträge generieren, die unabhängig von Marktschwankungen ausgezahlt werden. „Diese ‚Income­Komponente‘ von Kapitalmarktinvestments ist ein wichtiger Puffer, um das Auf und Ab an den Börsen auszugleichen – wer dies weiß, kann viel entspannter Geld anlegen und den Marktbewegungen gelassener entgegensehen“, erläutert Bergweiler.

Auch dass es Mischfonds gibt, die verschiedene ertragsstarke Anlageklassen bündeln und damit das Risiko reduzieren, wissen zwei Drittel der befragten Deutschen nicht. „Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Mischfonds die Arbeit der Geldanlage abnehmen und auch Anlage­Einsteigern den Weg an den Kapitalmarkt ermöglichen – damit sich das Ersparte endlich wieder rechnet“, betont Christoph Bergweiler. Dass dieses Verständnis noch fehlt, zeigt das Income­ Barometer eindrucksvoll: Auf die Frage nach zukünftigen Investmentideen antworteten mehr als die Hälfte der Befragten „weiß nicht“ und ein weiteres Drittel will trotz Zinsfrust weiter auf Sparanlagen oder Tagesgeld setzen. Immerhin können sich 17 Prozent verschiedene Formen von Fonds als Geldanlage vorstellen, beispielsweise 5,5 Prozent ertragsorientierte Fonds, die regelmäßige Erträge bündeln und wie ein zusätzliches Einkommen ausschütten (deshalb auch „Income“­ Fonds genannt), oder 5 Prozent einen Fondssparplan, mit dem sich jeden Monat auch schon kleine Beträge anlegen lassen.

So lautet Christoph Bergweilers Fazit zum Income­Barometer 2018: „Es ist erschreckend, wie groß auch nach zehn Jahren Niedrigzinsfrust die Scheu der Deutschen vor dem Kapitalmarkt ist. Der Beratungsbedarf ist weiterhin hoch, denn mit etwas mehr Wissen über die Märkte und die Wirkungsweise von Diversifikation, Zinseszinseffekt oder die langfristige Aushebelung der Volatilität wird der Schritt vom Sparer zum Anleger vielleicht doch etwas einfacher. Die Deutschen horten immer noch mehr als 2,2 Billionen Euro in kaum verzinsten kurzfristigen Anlagen: Um ihre Sparziele erreichen zu können, ist es unerlässlich, die Ertragschancen zu steigern. Eine einfache Lösung bieten breit gestreute Mischfonds, die dazu beitragen können, regelmäßige Erträge zu generieren und gleichzeitig Schwankungen und Risiken zu minimieren,” betont Bergweiler abschließend.

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Marktkommentar von M&G Investments

Wie sich Bundesanleihen im aktuellen Umfeld weiter entwickeln werden, erläutert Dr.
Wolfgang Bauer, Fondsmanager im Anleiheteam von M&G Investments:
„Deutsche Staatsanleihen sind in letzter Zeit immer stärker geworden. Aber ist die
jüngste Rallye auch nachhaltig? Wohl eher nicht. Bei all den politischen Turbulenzen in
der europäischen Peripherie steht Deutschland wie ein Leuchtturm der Stabilität da – doch was ist mit den politischen Risiken hierzulande? Merkels viertes Kabinett steht vor der bisher größten Krise. Aber selbst wenn die Bundeskanzlerin verdrängt würde, könnten deutsche Staatsanleihen sogar davon profitieren.

Bunds boomen noch

Normalerweise führt die politische Unsicherheit in einem Mitgliedsstaat des Euroraums zu einer deutlichen Underperformance seiner Staatsanleihen. Sind Bundesanleihen jedoch die Ausnahme, da sie den Status eines “sicheren Hafens” haben? Weitere Spannungen in Europa dürften die Bewertungen aufgrund des “flight to quality”­Reflexes der Anleger verstärken. Darüber hinaus könnten Bundesanleihen im Falle einer Auflösung des Euroraums in eine neue Version der D­Mark umgewandelt werden, die gegenüber den meisten anderen Währungen mit ziemlicher Sicherheit an Wert gewinnen würde. Das würde den Gesamtertrag für die Anleger erhöhen. Je höher also die politischen Risiken sind, desto höher ist also die Wahrscheinlichkeit, dass die Rendite der Bundesanleihen weiter sinkt.
Doch wie weit können sie das noch tun? Die Renditen sind zuletzt bereits deutlich gesunken. So liegt die aktuelle Fünfjahresrendite (­0,3%) näher an ihrem Anfang Juli 2016 erreichten Allzeittief (­0,6%) als an ihrem bisherigen Jahreshoch im Februar dieses Jahres (+0,1%). Ein ordentliches Maß an anhaltender politischer Unsicherheit und Risikoaversion ist also bereits voll eingepreist.

Ausnahmejahr 2016 für Bunds

Natürlich könnten die Renditen theoretisch unter die Tiefststände von 2016 fallen. Unmittelbar nach dem Brexit­ Referendum stiegen die Zweifel an der Integrität der Eurozone und folglich profitierten Bundesanleihen. Zudem überschwemmten die Zentralbanken den Markt mit Liquidität. Bundesanleihen standen ganz oben auf der Einkaufsliste der EZB. Nach dem dramatischen Einbruch des Ölpreises Anfang 2016 gab es keine Inflation in Europa. Die Bedingungen für Bunds hätten also kaum besser sein können. Ich bin skeptisch, dass Bundesanleihen in absehbarer Zeit, wenn überhaupt, das Niveau von Mitte 2016 erreichen werden. Die europäische Inflation hat sich mit 1,9 % im Jahresvergleich nach oben entwickelt und entspricht damit der Definition der EZB für Preisstabilität. Die monetären Anreize werden langsam abgebaut. Bundesanleihen waren der Hauptnutznießer des öffentlichen Kaufprogramms der EZB ­ mit mehr als 485 Mrd. Euro bis Ende Mai, also fast einem Viertel aller Nettokäufe.

Gewinne mitnehmen

Der Markt scheint sich trotzdem über die Ankündigung, dass die EZB Zinserhöhungen zumindest bis zum Sommer nächsten Jahres praktisch ausgeschlossen hat, sehr zu freuen. Aber sobald die allgemeine Stimmung an den Märkten weniger nervös sein wird, werden die Renditen darauf reagieren. Jetzt könnte also ein guter Zeitpunkt sein, um Gewinne aus den Staatsanleihen mitzunehmen und das Bund­Exposure zu verringern.“

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Nur vier Prozent wollen deutsche Aktien oder Fonds kaufen

Der deutsche Leitindex DAX feiert seinen 30. Geburtstag, doch die Deutschen sind bei der Börsenparty nicht dabei. Nur vier Prozent der Bundesbürger planen, in den nächsten drei bis vier Monaten in deutsche Aktien oder Fonds zu investieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Fidelity International, durchgeführt von Kantar EMNID.

Jeder Vierte (26 Prozent) sieht in den abgeschwächten Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft ein Argument gegen die Anlage in deutsche Aktien oder Fonds. Für immerhin 14 Prozent der Befragten spricht aber gerade das für die Wertpapieranlage.

Und wie wirkt sich politische Unsicherheit auf das Investitionsverhalten aus? 54 Prozent der Deutschen sagen, dass sie in einer politisch unsicheren Lage Bedenken hätten, in Aktien oder Fonds zu investieren ­ Männer (49 Prozent) weniger als Frauen (59 Prozent).

Andreas Telschow, Anlageexperte bei Fidelity International, sagt: „Wirtschaftsdaten und politische Ereignisse beeinflussen die Märkte in der Regel nur auf kurze Sicht. Langfristig orientierte Anleger sollten sich von diesen Störfeuern nicht beirren lassen, Schwankungen sind ein normaler Bestandteil der Märkte. Wie sehr es sich lohnt, dranzubleiben, zeigt folgendes Beispiel: Wer seit 30 Jahren jeden Monat 50 Euro in den DAX eingezahlt hätte, könnte sich laut Angaben des BVI heute über einen Betrag von 65.000 Euro freuen – und hätte nur 18.000 Euro eingezahlt.“

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Kommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Gleich am Anfang der Woche wurden in einigen europäischen Staaten und den USA wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht. Bei den viel beachteten Einkaufsmanagerindizes zeigte sich einmal mehr eine Diskrepanz dies­ und jenseits des
Atlantiks. In Spanien (53,4) und Frankreich (52,5) gaben die Umfragewerte im Vergleich zum Vormonat leicht nach, in Deutschland wurde mit 55,9 Punkten exakt der Vormonatswert getroffen und in Italien (53,3) sowie Großbritannien (54,4) konnte sogar ein leichter Anstieg verzeichnet werden. Relativ deutlich ging es demgegenüber aber in den USA nach oben. Dem Mai­Wert von 58,7 folgte ein deutlicher Anstieg auf 60,2 im Juni. Die Prognosen waren sogar von einem leichten Rückgang ausgegangen. Gut ist, dass Werte über 50 allesamt auf eine expansive Entwicklung der jeweiligen Volkswirtschaften hinweisen.

Allerdings zeigt die jüngste Entwicklung, dass die europäische Konjunkturdynamik deutlich stärker unter der Negativspirale von Handelsbeschränkungen leidet. Noch ist nicht alles verloren, darauf deutet auch die erneut gesunkene Arbeitslosenquote in der EU von 8,4% hin. Grundsätzlich befindet sich die Konjunktur also noch in einem robusten Zustand. Je länger aber die Handelsrestriktionen anhalten oder sogar noch ausgeweitet werden, umso schwerwiegender sind die Folgen ­ vor allem für Europa. Diese Befürchtung dürfte auch der Grund sein, dass die Aktienmärkte kaum positiv auf die neuen Daten reagiert haben. Auch in den USA werden negativen Auswirkungen der aktuellen US­Handelspolitik mittlerweile deutlich ­ z.B. über steigende Preise für Stahl und teilweise bereits korrigierte Gewinnerwartungen der Unternehmen.

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NNIP: Halbjahresausblick 2018

Die kurzfristigen Indikatoren für die Weltwirtschaft sind positiv: Die Verbraucherausgaben erholen sich und die Investitionen werden durch steigende Gewinne und ein starkes Vertrauen unterstützt.
Allerdings können einige Risikofaktoren in Bezug auf den Welthandel und die Politik in der Eurozone der Anlegerstimmung einen Dämpfer versetzen. Aktien erhalten Unterstützung durch das Gewinnwachstum, eine attraktive Risikoprämie und die zurückhaltende Positionierung der Anleger.
Das Risiko­Rendite­Verhältnis hat sich jedoch verschlechtert. Chancen bestehen derzeit bei Multi­Anleihe­Strategien, bei Schwellenländeranleihen mit kurzer Laufzeit, bei Anleihen aus den Frontier Markets, bei nachhaltigen Aktien sowie bei Factor Investing und Wandelanleihen.

Das anziehende globale Wirtschaftswachstum von 2017 hat sich in eine Konsolidierung gewandelt. Zusätzlicher Treibstoff, der für eine weitere Beschleunigung benötigt wird, wie Gewinn­ und Beschäftigungswachstum, ein steigendes Vertrauen oder weiter rückläufige Sparraten, ist zunehmend schwer zu finden.

Valentijn van Nieuwenhuijzen, Chief Investment Officer bei NN Investment Partners: „Die zentrale Frage für die Märkte ist gegenwärtig, wie lange die aktuelle Phase der wirtschaftlichen Konsolidierung andauern wird. Die kurzfristigen Indikatoren sind positiv: Die Verbraucherausgaben erholen sich und die Investitionen werden durch die Gewinne und das starke Vertrauen unterstützt. Die üblichen Showstopper sind derweil noch nicht kritisch: Die Lohninflation ist moderat, das Investitionsniveau der Unternehmen ist nicht übermäßig hoch und ihre Verschuldung ist grundsätzlich viel niedriger als 2008.

Die zentralen Themen über die kommenden sechs Monate betreffen die US­Handelspolitik und das Risiko einer Eskalation des Handelsstreits in einen handfesten Handelskrieg. Hinzu kommt die Politik in der Eurozone, wo die Haltung der italienischen Regierung in Bezug auf den Haushalt und Reformen ausschlaggebend sein wird. Was die Geldpolitik anbelangt, ist der Weg in Richtung Normalisierung eingeschlagen. Die US­Notenbank wird die geldpolitischen Zügel weiter über eine neutrale Positionierung hinaus straffen, ist aber nicht in Eile. Sie scheint auch bereit, eine moderate Zielüberschreitung der Inflation zu tolerieren, um die Erholung nicht zu gefährden. Die EZB wird ihr quantitatives Lockerungsprogramm im vierten Quartal allmählich auslaufen lassen, hat aber verlauten lassen, dass das Timing der ersten Zinsanhebung abhängig ist von den Gegebenheiten. Wir halten diese Ankündigung für einen Schritt in Richtung einer aggressiveren EZB­Politik. Es besteht das Risiko, dass das die EZB daran hindern wird, ihrem Ziel der Gewährleistung der Preisstabilität gerecht zu werden.“

Aktien

Aktien werden durch mehrere positive fundamentale und verhaltenspsychologische Faktoren unterstützt. Das globale Gewinnwachstum ist in diesem und im nächsten Jahr solide, auch wenn sich das Wachstumstempo 2019 abschwächen wird. Darüber hinaus zeigt unser globaler Wirtschaftsindikator, der eine große Bandbreite an Leitindikatoren umfasst, wieder nach oben. Und auch die Risikoprämien von Aktien bleiben attraktiv. Auf verhaltenspsychologischer Ebene sehen wir eine stärkere Preisdynamik und eine zurückhaltende Positionierung. Letztere lässt sich durch die hohe Unsicherheit in der Handelspolitik und der Politik insgesamt erklären.

Im Aktienbereich behält NN Investment Partners (NN IP) ein ausgewogenes Verhältnis zwischen spätzyklischen und defensiven Sektoren bei. Regional bevorzugen wir den US­Markt, da er aktuell der vergleichsweise sichere Hafen ist. Bei Aktien aus Schwellenländern ist NN IP zurückhaltender, da Widrigkeiten wie ein starker US­Dollar, hohe Ölpreise und das Risiko eskalierender Zölle die Wachstums­ und Gewinnaussichten der Region dämpfen.

Patrick Moonen, Chefstratege Multi Asset bei NN Investment Partners: „Obwohl die Politik weiter die Aufmerksamkeit der Anleger beherrscht und ihre Stimmung negativ beeinflusst hat, ist es in der Praxis nicht einfach vorherzusagen, wie stark die Märkte auf politische Nachrichten reagieren. In der Eurozone haben die politischen Ereignisse jedoch populistische Parteien in den Fokus gerückt, die jetzt in Italien an der Macht sind. Man muss Auge behalten, wie streitlustig sie gegenüber der restlichen Eurozone in Bezug auf Haushaltsthemen und den Weg zu einer tragbaren Schuldensituation auftreten.“

Anleihen

Der Ausblick für die Anleihemärkte wird überschattet vom Gegenwind, der von steigenden Zinsen und der geldpolitischen Normalisierung ausgeht. Trotz einiger Rückschläge und der zunehmenden Unsicherheit in Bezug auf die Wirtschaftsdynamik gibt es nach wie vor fundamentale Unterstützung für Spread­Produkte. Das Wirtschaftswachstum ist auf hohem Niveau und die Ausfallerwartungen sind niedrig, was ein niedriges Spread­Level unterstützt. Dieses Jahr haben sich die Spreads in allen Bereichen tendenziell geweitet und die Bewertungen haben sich verbessert, obwohl sie aus historischer Sicht relativ eng sind. Dynamik, Stimmung und Kapitalflüsse sind aktuell negativ, was NN IPs kleine Untergewichtung in Spread­Produkten vorerst rechtfertigt.

Pieter Jansen, Senior Stratege Multi Asset bei NN Investment Partners: „Schwellenländeranleihen haben sich dieses Jahr trotz starker Fundamentaldaten nicht so gut entwickelt. Eine Kombination von Faktoren wie der steigende US­Dollar, höhere Rohstoffpreise, gesamtwirtschaftliche und politische Unsicherheit sowie länderspezifische Risiken scheint der Auslöser für die jüngste Korrektur gewesen zu sein, bei der die negative Wertentwicklung und die Abflüsse sich gegenseitig beeinflusst haben. Auch mehrere Schwellenländerwährungen haben sich dieses Jahr deutlich abgeschwächt. Insgesamt haben wir Schwellenländeranleihen neutral gewichtet. Wir bevorzugen Anleihen aus den Frontier Markets, die höhere Renditen und kürzere Laufzeiten bieten. Die Volkswirtschaften der Frontier Markets werden voraussichtlich stärker wachsen als der Rest der Welt, und da sich ihre Fundamentaldaten verbessern und ihre Bewertungen attraktiv sind, erwarten wir von dieser Anlageklasse mittel­ bis langfristig weiter positive Renditen.“

Marktchancen

Das Umfeld kommt Risikoanlagen weiter zugute, doch das Risiko­Rendite­Verhältnis verschlechtert sich als Folge der höheren Volatilität und der Zinsnormalisierung. In einem solchen Umfeld eröffnen folgende Anlagen Chancen:

­• Multi­Anleihe­Strategien: Jahrzehnte mit rückläufigen Renditen und die Aussicht auf schrittweise steigende Zinsen verlangen einen anderen Investmentansatz im Anleihebereich mit einer dynamischen Kreditallokation, die verschiedene Renditequellen kombiniert.
­• Schwellenländeranleihen in Hartwährung mit kurzer Laufzeit liefern attraktive Renditen und bieten gleichzeitig einen Schutz vor den Auswirkungen der US­Zinsanhebungen.
• Alternative Credit/Private Debt erzielt in Zeiten steigender Zinsen und erhöhter Volatilität in Portfolios einen Mehrwert, da entsprechende Anlagen vorhersehbare Cashflows und eine hohe Bonität aufweisen können.
• Aktien im Bereich Nachhaltigkeit und Impact setzen auf Wandel und bieten so eine langfristige Wertschöpfung.
• Factor Investing ist eine bewährte Strategie zur Diversifizierung gegenüber traditionellen Anlagen.
• Wandelanleihen erzielen langfristig aktienähnliche Renditen bei einer viel geringeren Volatilität.

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NN Investment Partners B.V., German Branch , Westhafenplatz 1, D­60327 Frankfurt am Main Tel.: + 49 69 50 95 49­20, Fax:
www.nnip.com

Markus Heider als Investment Manager neu an Board

GAM Investments hat sein preisgekröntes Team für Schwellenländer­Anleihen mit der Einstellung von Markus Heider erweitert. Per 2. Juli 2018 wird Markus Heider als Investment Manager in London an Paul McNamara berichten. Das Team verwaltete per 31. März 2018 Vermögen in der Höhe von 11 Milliarden US­Dollar.

Vor seinem Wechsel zu GAM war Markus Heider bei der Deutschen Bank in London als
Global Head of Inflation Research tätig. Er begann seine berufliche Laufbahn bei der
Deutschen Bank im Jahr 2000. In dieser Zeit übte er verschiedene Positionen in den Bereichen Inflations­ und Zinsstrategien aus.

Markus Heider verfügt über einen PhD und einen DEA (Diplôme d’études approfondies) in Wirtschaftswissenschaften der Universität Bordeaux sowie über ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften der Universität Köln. Darüber hinaus ist er Autor des Buches „Inflation Markets: A Comprehensive and Cohesive Guide“; erschienen bei Risk Books.

Paul McNamara, Investment Director, sagte: „Die Anstellung von Markus Heider unterstreicht unser kontinuierliches Bestreben, eine hervorragende Performance für unsere Kunden zu erzielen. Er stellt eine wichtige Erweiterung für unser Team dar, das Kundengelder basierend auf einem Investmentansatz verwaltet, bei dem die makroökonomischen Einflüsse in den Schwellenländern eine entscheidende Rolle spielen.“

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GAM Anlagefonds AG, Klausstr. 10, CH­8034 Zürich Tel.: +41 (0) 58 426 30 30, Fax: +41 (0) 58 426 30 75 www.gam.com

Höhere Förderquoten von Saudi Arabien, OPEC und Russland könnten nicht ausreichend sein

Der Rohölpreis ist mit einer Preissteigerung von 20 Prozent seit Jahresbeginn und über 60 Prozent im Vergleich zum Juni 2017 einer der großen Gewinner bei den Rohstoffen. Es entbehrte deshalb nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet Russland und Saudi­Arabien das Eröffnungsspiel der Fußball WM bestritten haben. Beide Länder gehören auf dem Feld der Ölförderung mit den USA zu den drei größten Produzenten der Welt, die fast 40 Prozent des weltweiten Bedarfs fördern. Doch nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, werden Russland und Saudi­Arabien in den kommenden Wochen vor allem eine entscheidende Rolle in der Frage spielen, wie es auf dem Ölmarkt nach dem jüngsten kräftigen Preisanstieg weitergehen wird: „Nachdem sich die beiden Länder mit der OPEC eine um 1 Million Barrel pro Tag erhöhte Förderquoten verständigt haben, wird entscheidend sein, ob den Ankündigungen auch Taten folgen werden. Scheitert die Kooperation, kann den Weltmärkten ein böses Erwachen drohen, zumal es abzuwarten bleibt, ob die Erhöhung ausreicht.“

Rohölförderung in Millionen Barrel pro Tag

Nach Jahren der Überschussproduktion, die den Preis für das Fass Öl bis auf 25 US­Dollar fallen ließ, haben die weltweit steigende Nachfrage nach Öl und die Drosselung der Ölförderung der OPEC dazu beigetragen, die überquellenden Öllager zu leeren. Inzwischen steigt sogar die Gefahr, dass in den kommenden Jahren die Nachfrage das Angebot übersteigen könnte, da durch die Kündigung des Iran­Abkommens und das politische Chaos in Venezuela aus diesen Ländern weniger Produktion zu erwarten ist. Tilmann Galler warnt sogar: „Es droht ein Szenario, dass der Ölpreis Kurs auf die Marke von 100 US­Dollar nehmen könnte.“

Bei fünf Rezessionen in den USA stieg zuvor der Preis des schwarzen Goldes

Für den Weltmarkt wäre die Preissteigerung ein schlechtes Omen: „Seit den 70er Jahren, als der hohe Ölpreis Rezessionen und Stagflation in der Weltwirtschaft ausgelöst hat, stehen steigende Ölnotierungen im Verdacht, ein Konjunkturschreck zu sein“, betont Galler. In der Tat gab es bei fünf der letzten sechs Rezessionen in den USA im Vorfeld einen kräftigen Anstieg beim schwarzen Gold. Was sind die Ursachen für die konjunkturschädigende Wirkung? Der Kapitalmarkt­Experte: „Neben dem Effekt steigender Konsumentenpreise, die das Einkommen der Privathaushalte schmälern und damit die Konsumneigung beeinträchtigen, ist es die Zinsreaktion der Notenbank auf die steigende Inflation, die letztendlich das Wachstum verlangsamt und eine Rezession auslöst.“

Doch wie groß ist die Gefahr für die Konjunktur? Experte Galler: „In der Eurozone liegt trotz der jüngsten Ölpreisrally die Inflation immer noch unter dem Inflationsziel. Selbst bei einem Anstieg über die 2­Prozent­Marke wird die EZB vorerst davon ausgehen, dass der ölinduzierte Preisanstieg nur temporär ist, und keine überraschende Zinserhöhung ankündigen.“ In den USA ist die Inflation mit 2,8 Prozent jedoch höher als in Europa und die Geldpolitik befindet sich mitten in einem Zinserhöhungszyklus. Trotzdem dürfte auch die Federal Reserve vorerst abwarten, ob es sich nicht um ein temporäres Phänomen handelt. „Das Risiko, dass ein anhaltend steigender Ölpreis zumindest im Jahr 2019 zu einer zusätzlichen Verschärfung der Geldpolitik in den USA führt, ist aufgrund der boomenden Wirtschaft und des höheren Inflationslevels signifikant höher als in Europa. So kann man zumindest für 2018 Entwarnung geben, dass zu restriktive Notenbanken den laufenden Aufschwung abwürgen“, sagt Galler.

Die globale Wirtschaft ist 30 Prozent weniger energieabhängig als vor 15 Jahren

Für die Inflationswächter bei den Notenbanken hat der Ölpreis generell etwas an Schrecken verloren. Denn die Energieintensität der Weltwirtschaft hat sich in den vergangenen 28 Jahren um über 30 Prozent verringert. Das bedeutet, für jeden Euro Bruttoinlandsprodukt braucht die Welt heute ein Drittel weniger Energie als noch im Jahr 1990. Da aus diesem Grund der Anteil des Öls an der Wertschöpfung immer geringer wird, ist ein Preisanstieg nicht mehr so preistreibend wie früher. Tilmann Galler warnt: „Dennoch sollten sich die Anleger das weitere Vorgehen von Russland und Saudi­Arabien mit Blick auf die zukünftigen Förderquoten genau anschauen, denn folgen auf die Ankündigungen, die Quoten zu erhöhen keine Taten, kann sich der Ölpreis doch noch als Partyschreck für das Wachstum der Weltwirtschaft und den Bullenmarkt an den Kapitalmärkten entpuppen.“

Tilmann Galler, Executive Director, CEFA/CFA, arbeitet als globaler Kapitalmarktstratege für die deutschsprachigen Länder bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Als Teil des globalen „Market Insights“­Teams, erstellt und analysiert er auf Basis von umfangreichem Research Informationen rund um die globalen Finanzmärkte und leitet Implikationen für Investmentstrategien ab. Er verfügt über 17 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche und war zuvor unter anderem auch als Portfolio Manager tätig.

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Frustrierte Sparer und verfehlte Anlageziele ­ Anlageverhalten in Europa durch mangelndes Wissen und fehlendes Selbstvertrauen geprägt

Jeder zweite Sparer in Europa ist mit den Erträgen seiner Sparanlagen unzufrieden. Allerdings haben die Wenigsten trotz inzwischen zehnjährigem Niedrigzinsumfeld ihr Anlageverhalten geändert: Als Grund hierfür wird neben der Angst vor Schwankungen am Kapitalmarkt vor allem fehlendes Kapitalmarktwissen genannt. Dies zeigt das erste europäische Income­Barometer von J.P. Morgan Asset Management, eine repräsentative Umfrage unter 8.000 Privatanlegern aus Belgien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien, die im März und April 2018 durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführt wurde. Die Studie erfasst das aktuelle Spar­ und Anlageverhalten von Frauen und Männern ab 18 Jahren, Hintergründe und Zufriedenheit, sowie Anlagehorizont, Risikobereitschaft, Einstellung zu und Wissen über Zinsen, regelmäßige Erträge („Income“) und Fondslösungen.

Festgefahrenes Sparverhalten

Die Studie zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der europäischen Anleger ihr Erspartes in kurzfristigen, kaum verzinsten Sparprodukten hortet. So nutzen 56 Prozent der Befragten Sparbücher und 73 Prozent Festgelder. Investmentprodukte wie Fonds, Aktien oder Anleihen besitzen dagegen nur 24 Prozent. Dabei gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie einen mittel­ bis langfristigen Anlagehorizont haben, was bedeutet, dass sie gar nicht täglich über ihr Geld verfügen müssten. „Das Income­Barometer zeigt, dass 76 Prozent der befragten euro­päischen Privatanleger weiterhin nicht auf die Ertragskraft des Kapitalmarkts setzen. Seit einem Jahrzehnt müssen Sparer immer weiter sinkende Zinsen für ihre Sparprodukte und immer geringere Erträge daraus hinnehmen. Und obwohl sich beispielsweise der US­Aktienmarkt in dieser Zeit verdreifacht hat, schauen viele Privatanleger tatenlos zu und verharren in ihren vermeintlich sicheren Anlagehäfen“, erläutert Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral­ und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management.

Furcht vor dem Unbekannten

Auf die Frage nach den Gründen für diese Untätigkeit geben 23 Prozent der europäischen Sparer zu, dass sie das Thema nicht verstehen und deshalb lieber die Finger davon lassen, weitere 22 Prozent haben Angst vor Schwankungen und damit verbundenen möglichen Verlusten. Jeder Vierte glaubt, nicht genug Geld für Investments am Kapitalmarkt zu besitzen. Ihre Risikobereitschaft bei der Geldanlage schätzen die meisten europäischen Privatanleger als sehr gering ausgeprägt ein: So möchten 40 Prozent kein Risiko eingehen und das Kapital lieber erhalten, als es zu vermehren. Weitere 30 Prozent beschreiben sich als sicherheitsorientiert – ihnen reichen auch weniger hohe Erträge, wenn nur die Schwankungen gering ausfallen.

Kein Ausweg aus dem Dilemma?

Dabei ist 62 Prozent der europäischen Befragten bewusst, dass es in absehbarer Zeit keine attraktive Verzinsung auf Sparanlagen und Festgelder geben wird: 23 Prozent erwarten, dass die Zinsen in zwei bis drei Jahren, 39 Prozent sogar erst dass sie in fünf oder mehr Jahren auf ein Niveau von drei Prozent oder mehr ansteigen werden. Es gibt aber auch mit 29 Prozent rund ein Drittel an, keine Meinung zu den Zinsaussichten zu haben.

Auch sind sich mit 43 Prozent weniger als die Hälfte der europäischen Privatanleger bewusst, dass Aktien, Anleihen oder Investmentfonds eine Quelle für regelmäßige Erträge aus Zinsen und Dividenden bieten, die noch dazu unabhängig von Kapitalmarktschwankungen ausgezahlt werden und diese somit abfedern können – dies lässt auf eine mangelnde Vertrautheit mit grundlegenden Anlagekonzepten hindeuten.

Dass es Mischfondslösungen gibt, die mit einer breiten Streuung über verschiedene Anlageklassen auch unerfahrenen Anlegern ermöglichen, an der Ertragskraft der Kapitalmärkte zu partizipieren, weiß auch nur rund ein Drittel der Befragten. Dabei bieten sie bereits mit kleinen Beträgen eine professionelle, diversifizierte Anlage, die über mittlere bis längere Zeiträume auch die Marktschwankungen ausgleichen sollten.

„Es gibt nach wie vor große Wissenslücken über Kapitalmärkte und einfache Anlagelösungen, so dass viele Europäer mit ihrer Geldanlage auf verlorenem Posten stehen. Doch angesichts steigender Lebenserwartung und sinkender Renten ist es umso wichtiger, die Portfolios für die Realitäten des heutigen Zinsumfelds zu präparieren. Dazu gehört auch, die Geldanlage so zu planen, dass auf lange Sicht Anlageziele erreicht werden können“, unterstreicht Bergweiler und führt aus: „Wer weiterhin meint, mit vermeintlich sicheren Sparanlagen den niedrigen Zinsen trotzen zu können, sieht tatenlos zu, wie sein Erspartes immer weniger wird. Um heute ein attraktives Ertragsniveau zu erreichen ist es notwendig etwas mehr Risiko bei der Geldanlage einzugehen. Gerade bei der langfristigen Anlage gleichen sich Marktschwankungen aus und die Kraft des Zinseszinseffekts kann ihre Wirkung entfalten. Bei Wiederanlage der Erträge wachsen die Summen schneller als durch die einfache Verzinsung, da sie Erträge aus Erträgen erzielen und das Vermögen im Laufe der Zeit exponentiell wächst”, so Bergweiler.

Finanzberatung wichtig wie nie zuvor

Angesichts der Verunsicherung vieler Sparer wundert es nicht, dass viele auf die Frage, wie sie in den nächsten zwölf Monaten investieren wollen, ratlos reagieren. So wissen 43 Prozent schlichtweg nicht, was sie mit ihrem Ersparten anfangen sollen, jeder Dritte plant, weiterhin in Sparprodukten zu verharren. „Dies zeigt, dass gute Finanzberatung wichtig und nach wie vor sinnvoll ist. So muss die Angst vor Marktschwankungen und fehlendem Wissen über die Kapitalmärkte Sparer nicht Schachmatt setzen: Ein erster Schritt, um aus Sparern Anleger zu machen, könnten breit gestreute Mischfonds sein, die dazu beitragen können, regelmäßige Erträge zu generieren und gleichzeitig Schwankungen und Risiken zu minimieren,” betont Bergweiler abschließend.

Zum Income­Barometer 2018 von J.P. Morgan Asset Management
Das 1. Europäische Income­Barometer von J.P. Morgan Asset Management basiert auf einer repräsentativen Befragung durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) unter rund 8.000 Frauen und Männern ab 18 Jahren. Diese fand im März und April 2018 in Belgien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien statt. Die Studie erfasst das aktuelle Spar­ und Anlageverhalten der Privatanleger, ihre Risikobereitschaft, Gründe für und Zufriedenheit mit ihrem Anlageverhalten sowie ihre Einstellung zu und Wissen über Zinsen, regelmäßige Erträge („Income“) und Fondslösungen.

Europäische Ergebnisse

­ Arm gespart: Trotz zehn Jahren Niedrigzinsumfeld nutzen 78% der europäischen Befragten weiterhin Sparanlagen und Tagesgelder. Auf Kapitalmarktinvestments setzen lediglich 24 Prozent der Befragten. Dabei sind lediglich 41% der Befragten zufrieden damit, was ihre Sparanlagen abwerfen.

­ Investments ­ Fehlanzeige: 76% der Befragten nutzen keine Kapitalmarktinvestments für ihre Geldanlage. Mit 73% haben die meisten Festgeld/Tagesgeld, 56% besitzen ein Sparkonto, 30% eine Lebens­ oder Rentenversicherung und 17% investieren in eine Betriebsrente. Diejenigen, die anlegen, nutzen Fonds (15 Prozent), Aktien (12 Prozent) oder Anleihen (7 Prozent).

­ Geringer Risikoappetit: Eine überwältigende Mehrheit der Befragten traut sich wenig bis keine Risikobereitschaft zu. So sind 40% „sehr sicherheitsorientiert“ und 30% „eher sicherheitsorientiert“. Sie wollen ihr Kapital lieber erhalten als vermehren und verzichten auf Ertrag, damit die Anlage nur keinen Marktschwankungen ausgesetzt ist.

­ Auf lange Sicht: Während nur rund jeder Vierte sein Erspartes kurzfristig ausgeben will, haben mehr als die Hälfte aller Befragten einen mittel­ oder langfristigen Anlagehorizont. Ein weiteres Viertel der Befragten konnte den Zeitrahmen zur Erreichung ihrer Anlageziele nicht benennen.

­ Keine Zinsänderung erwartet: 62% der Befragten rechnen kurzfristig nicht mit steigenden Zinsen. Fast ein Drittel der Europäer (29%) gibt aber auch zu, dazu keine Meinung zu haben.

­ Wissen über regelmäßige Erträge und Mischfonds ausbaufähig: 57% der Befragten ist nicht bekannt, dass Aktien, Anleihen und Investmentfonds regelmäßige Erträge generieren, die unabhängig von den Schwankungen des Aktienmarktes ausgezahlt werden und die Marktvolatilität abfedern können. Des Weiteren verstehen 66% der Befragten nicht die Vorteile eines breiten Mischfonds und wie er ihnen helfen kann, Marktschwankungen zu minimieren und ein attraktives und regelmäßiges Einkommen zu erzielen.

Die wichtigsten Ergebnisse aus den einzelnen Ländern:

­ Income­Barometer Belgien
­ In Belgien ist das zweithöchste Niveau von Anlegern in Europa zu finden (29 %), parallel haben die Befragten aber

auch einen hohen Sparanteil: 89% belgischer Investoren haben entweder eine Sparanlage und ebenfalls 89 % ein Tagesgeld (europäischer Durchschnitt von 73% bzw. 56%).
­ Belgien weist den höchsten Anteil an Befragten auf, die langfristig für den Ruhestand sparen (33% der Befragten gegenüber einem europäischen Durchschnitt von 21%).

­ Die Belgier sind vergleichsweise pessimistisch hinsichtlich der Zinsentwicklung und unzufrieden mit der Anlageperformance ihrer Sparprodukte (61% im Vergleich zu 49%).
­ 36% der Belgier sind an einer Geldanlage interessiert, die regelmäßige Erträge ausschüttet (im Vergleich zu 29% im europäischen Durchschnitt).

­ Income­Barometer Deutschland
­ Deutsche Sparer sind am unzufriedensten mit den Erträgen ihrer Sparanlagen (67% im Vergleich zum europäischen Durchschnitt mit 49%).
­ Vergleichsweise wenige Deutsche verlassen sich noch auf Tages­/Festgelder (29% der Befragten gegenüber einem europäischen Durchschnitt von 73%).
­ Deutsche Sparer sind europaweit am stärksten besorgt, dass die Inflation den Wert ihrer Ersparnisse im Laufe der Zeit aufzehrt (29 Prozent im Vergleich zu 22% europäischer Durchschnitt).
­ Deutsche Sparer sind eher bereit zuzugeben, dass sie das Thema Geldanlage nicht verstehen (34% der Befragten sagen, dass sie deshalb nicht investieren – im europäischen Durchschnitt sind es 23%).

­ Income­Barometer Großbritannien
­ Nur 18% der britischen Befragten sind Anleger – das ist deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 24%.
­ Das Thema Geldanlage scheint den Briten nicht sehr vertraut zu sein – hier gab es die höchsten Anteile der „weiß nicht“­Antworten. So gaben beispielsweise 41% der Befragten an, sie wissen nicht, warum sie nicht am Kapitalmarkt investieren, 36% konnten ihren Anlagehorizont nicht angeben, 33% wissen nicht, wie sich ihr Anlageverhalten im Niedrigzinsumfeld verändert hat und 25% waren nicht in der Lage, ihre Risikobereitschaft benennen. Das lässt auf Nachholbedarf bei der Vermittlung von Finanzwissen und Beratungsbedarf bei der Geldanlage schließen.

­ Income­Barometer Italien
­ In Italien sind europaweit die wenigsten Investoren zu finden (13% der Befragten gegenüber einem europäischen Durchschnitt von 24%).
­ Italienische Anleger zeigen sich am sicherheitsorientiertesten in Europa.
­ In Italien finden sich die wenigsten Befragten, die wissen, dass Aktien und Anleihen regelmäßige Erträge generieren, hier sind auch den wenigsten Befragten die Vorteile von Mischfonds bekannt.

­ Income­Barometer Österreich
­ Österreich ist die Heimat der meisten Sparer (92% verglichen mit dem europäischen Durchschnitt von 78%) und vor allem Anleger (38% verglichen mit 24% im europäischen Durchschnitt).
­ Österreichische Sparer sind die proaktivsten Investoren angesichts niedriger Sparerträge.
­ Die österreichischen Befragten lassen sich am stärksten von Marktschwankungen verunsichern (49% verglichen mit 22% in Europa) und sind am pessimistischsten darüber, wann die Zinsen auf attraktive Niveaus zurückkehren werden (59% erwarten dies erst in 5 Jahren).

­ Income­Barometer Spanien

­ Mit 44 Prozent sind die spanischen Befragten besonders an einer Geldanlage interessiert, die regelmäßige Erträge ausschüttet (der europäische Durchschnitt liegt bei 29%).
­ Die spanischen Befragten sind besonders optimistisch, dass die Zinsen in naher Zukunft steigen werden – 16 Prozent erwarten bis Ende 2018 höhere Zinsen (im Vergleich zu 9% im europäischen Durchschnitt).
­ Die Spanier zeigen ein überdurchschnittlich hohes Interesse an zukünftigen Investments wie in Multi Asset Fonds oder sogar Aktien.

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