Assets under Management auf neuem Höchststand

Union Investment ist weiter auf Wachstumskurs. Die Assets under Management der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft stiegen im Vergleich zur Jahresmitte 2017 um 7,5 Prozent von 309,6 Mrd. Euro auf 332,7 Mrd. Euro auf einen neuen Höchststand. Mit 11,3 Mrd. Euro lag der Nettoabsatz in den ersten sechs Monaten zwar unter dem Rekordwert des Vorjahres (1. Halbjahr 2017: 14,0 Mrd. Euro), übertraf den Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 7,0 Mrd. Euro aber deutlich. „Trotz eines schwieriger werdenden Umfelds konnten wir das Momentum unseres Wachstums aufrechterhalten und das drittbeste Absatzergebnis in einem ersten Halbjahr seit der Jahrtausendwende erreichen“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Im Neugeschäft mit Privatkunden hat sich der positive Absatztrend der letzten Jahre im ersten Halbjahr 2018 mit 4,7 Mrd. Euro (4,1 Mrd. Euro) weiter verstärkt. „Wir erfahren im Privatkundengeschäft seit Jahren einen kontinuierlich hohen Zuspruch, da wir mit unseren Lösungen zum Vermögensaufbau, zur Vermögenstrukturierung und nicht zuletzt zum Vermögenserhalt die Sparer immer besser erreichen“, erklärt Reinke. Die Assets under Management im Privatkundengeschäft stiegen um 8,5 Prozent auf den Höchstwert von 140,2 Mrd. Euro (129,2 Mrd. Euro). Absatzfavoriten waren einmal mehr Multi­Asset­Lösungen. Ihnen flossen im ersten Halbjahr wie im Vorjahreszeitraum netto 3,4 Mrd. Euro zu. Davon entfielen 2,3 Mrd. Euro (2,4 Mrd. Euro) auf die sechs PrivatFonds. Die starke Nachfrage nach Offenen Immobilienfonds konnte auch dieses Jahr nur teilweise befriedigt werden. Privatanleger legten über 500 Mio. Euro (1,0 Mrd. Euro) an. „Wir konnten in diesem Jahr in unseren offenen Immobilienfonds wieder nur für wenige Wochen neue Gelder annehmen und haben dabei bewusst auf mehr Neugeschäft verzichtet. Damit sichern wir die hohe Qualität unserer Fonds und die Renditechancen für unsere Anleger“, erläutert Reinke.

Immer mehr Menschen erkennen zudem die Chancen des ratierlichen Fondssparens für den langfristigen Vermögensaufbau. „Das Umdenken in den Köpfen vieler Anleger hat begonnen. Die von uns postulierte und prognostizierte Evolution des Sparens ist auf dem Weg“, so Reinke. Als ein Ergebnis davon wuchs bei Union Investment die Zahl der Fondssparverträge in den letzten zwölf Monaten um fast ein Viertel auf 2,1 Millionen (1,7 Mio.). „Es freut uns, dass 92 Prozent der Anleger renditestarke Substanzanlagen wie Aktien­, Misch­ und Immobilienfonds favorisieren – bei den Neuanlegern sind es sogar 97 Prozent“, sagt Reinke. Durchschnittlich legen Sparer monatlich 158 Euro pro Fondssparplan bei Union Investment an. Bei neuen Sparplänen, die in den letzten zwölf Monaten abgeschlossen wurden, liegt der Durchschnitt sogar bei 250 Euro. Auf gleichem Niveau wie in den Vorjahren wuchs auch das ratierliche Geschäft mit der Riester­Rente. Hier investierten die Sparer im ersten Halbjahr 640 Mio. Euro (617 Mio. Euro). Insgesamt verwaltet Union Investment knapp 4,6 Millionen Fondssparpläne im Privatkundengeschäft. Dies umfasst die klassischen Sparpläne, VL­Verträge sowie Riester­Verträge.

Der Nettoabsatz des institutionellen Geschäfts lag im ersten Halbjahr mit 6,6 Mrd. Euro zwar klar unter dem Spitzenwert des Vorjahres (9,9 Mrd. Euro), stellt jedoch immer noch eines der stärksten Absatzergebnisse der letzten Jahre dar. Die Assets under Management, die Union Investment für institutionelle Kunden verwaltet, stiegen um 6,7 Prozent auf einen neuen Höchststand von 192,5 Mrd. Euro (180,4 Mrd. Euro). Gefragt waren im ersten Halbjahr 2018 vor allem Produkte, die höhere Risikoprämien boten, wobei insbesondere Fonds mit Schwerpunkt Verbriefungen auf vermehrte Nachfrage stießen. Lebhaft war auch die Nachfrage nach Wandelanleihefonds. Immobilien­Fondslösungen wurden weiter von vielen institutionellen Anlegern gesucht, wobei das limitierte Angebot an Objekten mit adäquatem Ertrags­Risiko­Profil die Investitionsaktivität bremste.

Neben diesen langfristig angelegten Strategien nutzten viele institutionelle Kunden auch Geldmarkt­ und geldmarktnahe Fonds, um ihre liquiden Assets zu managen. Dies ist vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen eine besondere Herausforderung. Als Antwort auf diesen Bedarf bietet Union Investment zum Beispiel den UniInstitutional Euro Reserve Plus als einen geldmarktnahen Fonds an, der sehr kurzlaufende Unternehmensanleihen oder Floater enthält und mittlerweile auf 7,4 Mrd. Euro (4,5 Mrd. Euro) angewachsen ist.

Immer stärker werden ebenfalls nachhaltige Lösungen nachgefragt. Durch das weiter wachsende Interesse an nachhaltig gemanagten Fonds ist deren Bestand bei Union Investment in den letzten zwölf Monaten von rund 30 Mrd. Euro auf über 42 Mrd. Euro gestiegen. „Für immer mehr institutionelle Kunden wird Nachhaltigkeit ein unabdingbarer Bestandteil ihrer Investmentstrategie. Und wir sind in Deutschland der führende Fondsanbieter für nachhaltige Geldanlagen“, konstatiert Reinke. „Insgesamt blicken wir im institutionellen Geschäft in den ersten sechs Monaten auf ein solides Wachstum. Unsere Lösungen werden von genossenschaftlichen und nicht­genossenschaftlichen Kunden im In­ und Ausland rege nachgefragt“, so Reinke.

„Wir rechnen für das laufende Jahr mit einem ähnlich guten Absatzergebnis wie in den letzten drei Jahren. Es werden diejenigen Asset Manager erfolgreich bleiben, die ihre Lösungen konsequent an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten. Dies gelingt uns seit vielen Jahren mit unseren Partnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe und insbesondere den 915 Genossenschaftsbanken, bei denen ich mich herzlich bedanke“, resümiert Reinke.

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Sutor Bank Quartalsausblick

Das globale Wirtschaftswachstum zeigt sich stabil, die US­Wirtschaft läuft blendend und der steigende Dollar macht Europas Unternehmen wettbewerbsfähiger. Gute Aussichten also für das zweite Börsenhalbjahr. „Ja, wenn das Störfeuer aus den vielen verunsichernden Krisen nicht zu stark aufbrandet – und auf ausreichende Streuung geachtet wird“, schreibt Dirk Wittich, Kapitalmarktexperte der Sutor Bank, im jüngsten Quartalsbericht.

„Auch wenn sich die Stimmungsindikatoren in den letzten Wochen von hohen Niveaus kommend abgeschwächt haben, läuft die Wirtschaft sehr stabil“, sagt Wittich. Gründe für Verunsicherungen bei den Anlegern gab es trotzdem genug: Die Wahlen in Italien mit ihrer langwierigen Regierungsbildung, die Turbulenzen um die Wahlen in der Türkei, in Brasilien die mögliche Entlassung des Ex­ Staatspräsidenten Lula aus der Haft und die Zahlungsschwierigkeiten in Argentinien sorgten für negative Stimmung. „Dazu kommt auch der mittlerweile eskalierende globale Handelskonflikt, der Ängste schürt, dass der freie Welthandel stark gestört wird“, sagt Wittich. Insbesondere die Entwicklung mit einer sich verschärfenden Zollspirale zwischen den USA und China bereitet Sorgen.

Der Dax beendete das 2. Quartal bei 12.306 Punkten nachdem er seinen Quartals­Höchststand bei 13.170 Punkten gezeigt hatte. Der marktbreite US Index S&P 500 schloss bei 2.718 Punkten nach einem Höchststand im Quartal von 2.786 Punkten.

„Trotz der Widrigkeiten ist das erste Halbjahr wirtschaftlich erfolgreich verlaufen. Knapp 3,5 Prozent weltweites Wirtschaftswachstum sind sehr zufriedenstellend und sollten für die zweite Börsenhalbzeit in diesem Jahr zuversichtlich stimmen“, sagt Wittich.

Unterschiedliches Entwicklungstempo

So geht es der US­Wirtschaft dank Steuerreform, niedriger Arbeitslosenquote und steigender Ölpreise blendend, die Auswirkungen der aktuellen Handelspolitik werden sich erst später bemerkbar machen. Für das gesamte Jahr 2018 rechnen die Experten mit einem Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent.

Die US­Notenbank hat im Juni die Leitzinsen zum siebten Mal in Folge erhöht und für dieses Jahr noch zwei weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. Die Zinsdifferenz weitet sich somit zugunsten des US­Dollars aus. Bessere Arbeitsmarktdaten und eine zusätzlich von den Strafzöllen anziehende Inflation machen es möglich.

Die Bremsspuren in Europa sind nicht zu übersehen: Der Handelsstreit mit den USA und das Italien­Risiko hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Euro­Raum belasten die Stimmung. Auch stellen die gestiegenen Energiepreise eine reale Belastung für die Unternehmen dar. Trotzdem liegen die Wirtschaftsfrühindikatoren weiterhin eindeutig im expansiven Bereich, da die Wirtschaft des Euro­Raums durch die sehr lockere Geldpolitik der EZB weiter angeschoben wird. Die EZB wird die Aufkäufe von Staats­ und Unternehmensanleihen zum Ende des Jahres auslaufen lassen, eine Zinserhöhung vor Herbst 2019 soll es laut EZB­Chef Mario Draghi aber nicht geben.

„Die europäischen Unternehmen werden daher weiter wachsen und der erstarkte US­Dollar wird insbesondere die Exportwerte stützen, da die Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger im internationalen Vergleich agieren können“, sagt Wittich.

In der Ruhe liegt die Kraft

Unsere im vergangenen Quartalsbericht gemachte Aussage zu einem Erstarken des US­Dollars erwies sich im Nachhinein als richtig: Der zum Euro wieder stärkere US­Dollar bestätigt uns weiterhin in unserer Beibehaltung der Dollar­Rentengewichtung und lässt uns vom deutlich höheren US­Zinsniveau profitieren.

Gerade in unsicheren Zeiten, in denen täglich vermeintlich kursbeeinflussende Nachrichten aufkommen, fällt es jedem Anleger schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wichtig ist jedoch, sich bewusst zu machen, dass Verluste des einen die Gewinne des anderen sind, also letztendlich der Saldo gleichbleibt.

Durch die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, geografisch segmentierte Märkte und Wertpapiere verschiedener Unternehmensklassen reduzieren wir das Risiko und nutzen die Renditemöglichkeiten in unterschiedlichen Märkten. „Das geduldige Investiert­Bleiben in intelligent gestreute Portfolios zahlt sich langfristig aus durch einen überdurchschnittlichen Ertrag“, sagt Wittich.

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Meilenstein für die digitale Geldanlage

Die quirion AG hat von der Stiftung Warentest im Finanztest 8/2018 das beste Testergebnis beim Vergleich von 14 Robo­Advisorn mit der Gesamtnote GUT (2,0) erhalten. Dieser Erfolg ist ein weiterer Meilenstein für die seit 01.07.2018 eigenständige AG. “Im Wettbewerb um potenzielle Anleger entwickelt sich das kundenorientierte,
provisionslose Konzept von quirion ausgesprochen positiv. Das unterstreicht das Ergebnis der Stiftung Warentest. quirion kann zudem als erster und einziger Robo am Markt schon eine 5­Jahres­Performance ausweisen”, so Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der quirion AG und der Quirin Privatbank AG.

Über den Test von Stiftung Warentest

Getestet wurden laut Finanztest von der Stiftung Warentest die Anlageempfehlungen von 14 digitalen Vermögensverwaltern, die eine digitale Finanzportfolioverwaltung anbieten und von der Finanzaufsicht überwacht werden. Die Stiftung Warentest hat dabei einen Musteranleger definiert, dem von den Vermögensverwaltern ein ausgewogenes Portfolio vorgeschlagen wurde. quirion überzeugt im Test vor allem bei den Kosten, der Portfolioqualität und den Vertragsbedingungen.

Seit 01.07.2018 ist quirion selbständig

“Die Gründung der eigenständigen quirion AG zum 01.07.2018 war für die Digitalisierungsstrategie der Quirin Privatbank der konsequente Schritt”, so Schmidt weiter. Seit Juli 2018 ist die quirion AG eine 100%ige Tochter der Quirin Privatbank. Karl Matthäus Schmidt und Stefan Schulz steuern im Vorstand den weiteren Auf­ und Ausbau des ersten deutschen Robo­Advisor. Dazu wird der heutige Geschäftsbereich quirion mit allen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in die neu gegründete Tochtergesellschaft, die quirion AG, eingebracht. Die quirion AG ist damit ein regulierter Finanzdienstleister mit Erlaubnis nach § 32 KWG.

quirion auch Testsieger über 3 Jahre im Echtgeld­Test von brokervergleich.de

quirion hatte Ende Juni 2018 bereits über 3.200 Kunden mit einem Vermögen von über 120 Mio. Euro. Die digitale Geldanlage der Quirin Privatbank weist im Brokervergleich Echtgeld­Test die beste 3­Jahres­Performance aller Robo­ Advisor auf . “Wir haben im Vergleich zu den Wettbewerbern auch das beste Preis­Leistungs­Verhältnis.”, so quirion Vorstand Karl Matthäus Schmidt. “Mit quirion machen wir die langjährige Expertise der Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank auch kleineren Vermögen zugänglich. Denn jeder sollte sein Geld professionell und einfach vermehren können.” quirion will Anlegern dabei helfen, Hürden bei der Geldanlage abzubauen. Die ersten 10.000 Euro sind bei quirion für Anleger daher sogar komplett kostenfrei.

Robo­Advisor kommen aus der Nische

Der Markt für die digitalen Vermögensverwalter wächst dynamisch, während der Verdrängungswettbewerb begonnen hat. Experten schätzen, dass bereits 2020 ungefähr 22 Mrd. Dollar durch Robo­Advisor in Deutschland verwaltet werden. Robo­Advisory war bisher eine Nische in Deutschland. In den USA hingegen verwalten manche Anbieter bereits mehr als 10 Milliarden Euro.

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Erstmals 25 digitale Vermögensverwalter im Test

Beim Robo­-Advisor-­Test von ‘Capital’ kommt es in diesem Jahr zu einem Wechsel an der Spitze: Erstmals erreicht der Anbieter Liqid den ersten Platz, nachdem es im Vorjahr nur für den zweiten Rang gereicht hatte. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Analysehaus Tetralog hat das Wirtschaftsmagazin ‘Capital’ die rasch wachsende Branche der Robo­Advisor in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal untersucht (Ausgabe 8/2018, EVT. 19. Juli). Der Münchner Anbieter und Vorjahressieger Scalable, der mit mehr als einer Milliarde Euro an Kundengeldern der Marktführer ist, landet in diesem Jahr nur auf dem zweiten Platz. Auf den dritten Platz kommt das Berliner Start­up Growney.

Für den ‘Capital’­Test hat das Analysehaus Tetralog mehr als 80 Kriterien bewertet. So haben die Tetralog­Mitarbeiter unter anderem die Transparenz und Plausibilität der Anlagevorschläge, die Rendite und die Volatilität, aber auch die Erreichbarkeit der Anbieter, den Service und die Breite der Anlage­Angebote untersucht.

In der aktuellen Untersuchung hat ‘Capital’ erstmals 25 digitale Geldverwalter getestet, nachdem 2017 lediglich 13 Anbieter analysiert wurden. Die 25 getesteten Robo­Advisor teilen sich in diesem Jahr erstmals in zwei Gruppen auf: in die Anbieter, die bereits ein Jahr oder länger am Markt sind und die Online­Geldverwalter, die noch kein ganzes Jahr am Markt sind. In dieser zweiten Gruppe der Newcomer erringt der Warburg Navigator, das Angebot der gleichnamigen Hamburger Privatbank, den Spitzenplatz. Zweitbester in dieser Kategorie ist der Robo­Advisor Prospery.

Insgesamt belegt der ‘Capital’­Test, dass sich die Branche professionalisiert, was sich in besseren Durchschnittsergebnissen niederschlägt. So erzielten die 25 Anbieter diesmal im Schnitt mehr als 70 Punkte, während es im Vorjahr kaum mehr als 65 Punkte waren.

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Italienische Staatsanleihen könnten in diesem Sommer unter Druck geraten

 

„Im gegenwärtigen Umfeld sprechen viele Entwicklungen für ein eher defensives Portfolio“, sagt Yves Longchamp, Chef­-Volkswirt bei Ethenea. „Ob Italien, der globale Handel oder die Wachstumsprognosen: Aktuell empfehlen wir ein gezieltes Aktienexposure, eine vereinzelt längere Duration – solange diese unter dem Referenzwert bleibt – sowie eine sorgfältige Überwachung des Kreditrisikos.“

Italien und der Welthandel böten Chancen, würden aber auch Risiken in sich bergen, so Longchamp. „In Italien haben Regierungen den Ruf, von besonders kurzer Dauer zu sein“, erklärt der Experte. „Dessen dürfte sich die neue Regierung aus der Fünf-­Sterne-­Bewegung und der Lega bewusst sein. Wir gehen deshalb davon aus, dass sie einen Teil ihrer Wahlversprechen schon in diesem Sommer umsetzt.“

Finanzielle Lage Italiens dürfte sich weiter verschlechtern

„Das dürfte den Staatshaushalt der Republik sehr wahrscheinlich weiter belasten und wir wissen, dass diese fundamental ohnehin schwach ist“, sagt Longchamp, der in diesem Zusammenhang auf die hohe Verschuldung, die niedrige Produktivität und das langsame potenzielle Wirtschaftswachstum verweist. „Wir erwarten, dass italienische Staatsanleihen in diesen Sommer unter Druck geraten werden“, so Longchamp. „Deswegen sind wir sehr vorsichtig. Denn ein wichtiges Element der Asset Allokation sind neben dem wirtschaftlichen Szenario auch die politischen und geopolitischen Entwicklungen.“

„Natürlich wissen wir nicht, wie der Handelskrieg ausgehen wird“, sagt Longchamp. „Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass er sich negativ auf das globale Wachstum auswirkt und zu einer Welt führt, in der es weniger Kooperation gibt.“ Der erkennbare Dominoeffekt sorge dafür, dass die gesamte Weltwirtschaft fragiler werde. Ein gutes Beispiel dafür sei die jüngste Abwertung des Renminbis.

Weltkonjunktur verliert an Schwung

Unterdessen verliere die Weltkonjunktur an Schwung, wie der Experte bemerkt. „Die Frühindikatoren zeigen: Überall mit Ausnahme der USA ist in dieser Hinsicht eine Verlangsamung zu beobachten“, so Longchamp. „Für das zweite Quartal in den USA wird zwar ein robustes Wirtschaftswachstum erwartet und verschiedene Institute rechnen mit einem Wachstum von drei bis vier Prozent. Interessant sind aber zugleich die Erwartungen für 2019: Für Europa und die USA hat Bloomberg seine Wachstumsprognosen jüngst gesenkt.“

 

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Die Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten ist ruhig, aber gespannt. Neue Impulse könnte vor allem der morgige Besuch von EU­-Kommissionspräsident Juncker und EU­-Handelskommissarin Malmström in den USA bringen. Angesichts der jüngsten verbalen Attacken von US-­Präsident Trump in Richtung China und EU sowie der Erfahrungen aus den letzten Gesprächsrunden mit US­-Vertretern zum Thema Handelskonflikt sind aus EU­-Sicht erfolgreiche Gespräche – also etwa eine konkrete Einigung bzgl. der nach wie vor im Raum stehenden Autozölle – kaum zu erwarten. Die zunehmende Eskalation der Situation dürfte auch den am Mittwoch erscheinenden ifo­ Geschäftsklimaindex belasten. Erwartet wird ein erneuter leichter Rückgang. Je länger der Handelskonflikt in dieser Schärfe anhält und je mehr Handelsbeschränkungen erhoben werden, umso negativer sind die Auswirkungen auf Konjunktur und  Aktienbörsen. Ob 2018 im Laufe des zweiten Halbjahres doch noch ein gutes Aktienjahr wird, hängt somit entscheidend von diesem Thema ab. Dagegen dürfte die EZB-­Pressekonferenz am Donnerstag nur eine Randnotiz werden. Die Leitzinsen werden unverändert bleiben.

 

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J.P. Morgan AM Income-­Barometer

 

Wie das aktuelle Income­-Barometer von J.P. Morgan Asset Management zeigt, sind die Deutschen ein Volk der Sparer: So gaben 81 Prozent der Befragten an, regelmäßig zu sparen. Fast die Hälfte der Deutschen folgt dabei dem Sprichwort „Spare in der Zeit – dann hast du in der Not“ und sieht dieses Geld als Rücklage für Notfälle an. Ein Drittel spart, um sich spontan Wünsche erfüllen zu können, rund ein Drittel gab an, für eine größere  Anschaffung wie ein Auto oder eine Traumreise zu sparen (Mehrfachantworten möglich). Jeder Zehnte weiß nicht so genau, wofür gespart wird. Diejenigen, die nicht sparen, können es sich nach eigenem Bekunden nicht leisten, weil sie kein Geld dafür übrig hätten. „So sinnvoll es ist, für Notfälle zu sparen, ist es doch wichtig, auch langfristige Sparziele zu verfolgen. Dass nach eigenen Angaben nur jeder fünfte Deutsche für die Altersvorsorge spart, zeigt, dass viele ihre Rentenlücke unterschätzen“, unterstreicht Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral­ und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management. Dabei gelte vor allem zu berücksichtigen, dass die Lebenserwartung immer weiter steigt – der Zeitraum, für den das Ersparte reichen soll, wird also immer länger, zumal das Rentenniveau stetig weiter sinkt.

Für das Income-­Barometer von J.P. Morgan Asset Management hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März und April 2018 repräsentativ 2.097 Frauen und Männer zu ihrem Spar­ und Anlageverhalten, ihrer Zufriedenheit mit verschiedenen Anlageformen, ihrem Anlagehorizont, ihrer Risikobereitschaft sowie ihren Einstellungen zu und Wissen über Zinsen, Fondslösungen und regelmäßige Erträge („Income“) befragt.

Laut Bergweiler ist es sinnvoll, sich über die Sparziele klar zu werden, da bei einem langfristigen Horizont ganz andere Anlageformen sinnvoll sind als niedrig verzinste Sparbücher und Tagesgelder. „Wer nicht kurzfristig über sein Geld verfügen will, sollte die Kraft des Kapitalmarkts nutzen, denn im anhaltenden Niedrigzinsumfeld lassen sich nur hier noch attraktive Erträge erzielen. Und bei Wiederanlage der Erträge wachsen die Summen schneller als durch die einfache Verzinsung – der Zinseszinseffekt lässt das Vermögen im Laufe der Zeit exponentiell wachsen”, so Bergweiler. So lohnt es sich, früh mit der Altersvorsorge zu beginnen, denn auch mit kleinen Beträgen lässt sich über die Zeit das Kapital deutlich mehren. Für Einsteiger, die vom Sparer zum Anleger werden wollen, bieten sich breit gestreute, flexibel anlegende Investmentfonds mit Ausschüttungskomponente als Alternative an. Sie ermöglichen bereits mit kleinen Beträgen eine professionelle, diversifizierte Anlage, die über mittlere bis längere Zeiträume auch die Marktschwankungen ausgleichen sollten.

 

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JPMorgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt, Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Marktkommentar von Larry Hatheway, Group Head GAM Investment Solutions und Chefökonom bei GAM Investments

 

Verschiedene Faktoren haben das Vertrauen der Anleger geschmälert, insbesondere der aufkeimende Populismus in der Politik. Investoren sind zunehmend besorgt über eine Eskalation von Handelskonflikten mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das globale Wachstum und künftige Ertragsaussichten. Während Zölle auf spezifische Branchen und Sektoren durchschlagen, besteht die größere Sorge darin, dass sich diese Entwicklungen auch negativ auf das Vertrauen in die Unternehmen allgemein auswirken. Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen sowie in das Humankapital der Firmen würden leiden. Dabei bilden sie die Grundlage der globalen Expansion.

Christine Lagarde, die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), und der Fed­-Vorsitzende Jerome Powell haben dieses potenzielle Risiko für die Weltwirtschaft und die Märkte erkannt. Diese Botschaft hat trotz der Anzeichen einer Erholung des Wachstums zur Jahresmitte und eines guten Starts in die Berichtssaison des zweiten Quartals Zweifel und Vorsicht bei den Marktteilnehmern verstärkt.

In Europa ist die Unsicherheit bezüglich des Brexit nach wie vor hoch. Enge Abstimmungen im Parlament des Vereinigten Königreichs zu Themen, die vom Brexit betroffen sind, deuten darauf hin, dass es schwierig wird, im Unterhaus klare Mehrheiten für Lösungsvorschläge zu erzielen. Dies wird es der britischen Regierung schwer machen, ein vernünftiges Verhandlungsergebnis mit der EU zu erzielen. Mit der Brexit­-Deadline im Herbst befindet sich das Pfund wieder in der Defensive, da Anleger die Risiken eines „No Deal“­ Brexit einpreisen. Die anhaltende Unsicherheit wird das Pfund weiter belasten.

Wie kann oder soll man nun in diesen schwierigen Märkten investieren? Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass aktives Management der richtige Weg ist. Im Gegensatz zur „klassischen“ 60­40-Allokation zwischen Aktien und Anleihen halten wir jedoch einen 30­30­40­-Ansatz für derzeit am besten geeignet: 30 Prozent globale Aktien, 30 Prozent Anleihen mit kurzfristigen Laufzeiten und 40 Prozent nicht­direktionale Strategien.

Bei Aktien bevorzugen wir eine Kombination von thematischen Positionen, zum Beispiel in ausgewählten Bereichen innerhalb von Technologie-­Investments, in ertragsstarken Qualitätsaktien sowie Regionen, die sich in einem säkularen Wandel befinden, wie beispielsweise Japan. Festverzinsliche Allokationen konzentrieren sich auf kurzfristige, unkorrelierte Positionen, wie zum Beispiel hypothekarisch besicherte Wertpapiere oder nachrangige Schuldverschreibungen. Schließlich widmet sich ein größerer Teil den nicht­direktionalen Strategien, die Erträge aus wertpapierspezifischen Risiken, Long-­Short­-Anlagen oder Sondersituationen (etwa Merger­-Arbitrage) generieren.

 

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GAM Anlagefonds AG, Klausstr. 10, CH­-8034 Zürich, Tel.: +41 (0) 58 426 30 30, Fax: +41 (0) 58 426 30 75, www.gam.com

Fidelity Marktkommentar

 

Hyun Ho Sohn, Manager eines rund 3,5 Mrd. Euro schweren Tech-­Fonds, kommentiert die aktuelle Entwicklung auf dem Technologiemarkt. Favoritenwechsel von Internetwerten hin zu Kommunikationsausrüstern, Software­ Titeln und IT-­Dienstleistern

­ Wachsender Konkurrenzdruck bei großen Internet­-Unternehmen Mega­-Caps mit höheren Investitionen bei sinkenden Kapitalrenditen

„Bei der Performance der Technologiewerte hatten die ganz großen Börsenwerte im letzten Jahr die Nase vorn. Die Märkte waren und sind noch immer zum großen Teil momentumgetrieben. Doch es hat ein Favoritenwechsel stattgefunden: Kommunikationsausrüster, Software­Titel und IT-Dienstleister liegen in diesem Jahr bisher in Führung. Internetwerte sind dagegen zurückgefallen, und Small­-Caps laufen inzwischen besser als Large­ und Mega­-Caps.

Bei den Mega-Caps erleben wir eine zunehmende Spreizung bei der Performance. So legen Netflix und Amazon weiter kräftig zu, während Tencent, Alphabet und Facebook schwächer abschneiden. Besonders Facebook leidet unter wachsenden Sorgen über mögliche negative Folgen einer schärferen Regulierung. Das sind fundamental solide Unternehmen, doch nach meiner Überzeugung ist dieser Umstand schon voll in die Bewertungen eingepreist. Auch der Wettbewerb untereinander wird schärfer.

Alphabet und Amazon konkurrieren zunehmend um Werbeerlöse und Cloud-­Einnahmen, während Facebook mit seiner Marketplace-App im E-­Commerce-­Bereich expandiert und YouTube (gehört zu Alphabet) im Videobereich Konkurrenz macht. Viele Anleger unterschätzen den Rückgang der Kapitalrenditen dieser Unternehmen, der durch den wachsenden Konkurrenzdruck zu erwarten ist. Immer höheren Investitionen stehen sinkende Renditen auf das eingesetzte Kapital gegenüber. Zudem treibt die zunehmende Regulierung die Compliance­-Kosten in die Höhe.

Die Bewertungen im Technologiesektor sind mit einem durchschnittlichen Kurs­-Gewinn­-Verhältnis (KGV) von 23 immer noch angemessen. Das gilt im langfristigen Vergleich ebenso wie im Verhältnis zu den aktuellen Bewertungen an den weltweiten Aktienmärkten. Darüber hinaus sind die Wachstumsraten in dem Sektor mehr als doppelt so hoch wie das Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung. Teurer sind Internet­ und Software-­Mega­–Caps, aber auch IPOs, die von der Liquiditätsschwemme und den anhaltend niedrigen Zinsen (ausgenommen in den USA) profitieren.

Die lockere Geldpolitik hat zudem bei vielen Unternehmen zu einer laschen Kapitaldisziplin geführt. Das Aufkommen des Cloud-­Computing ermöglicht es diesen Firmen zudem, Kapazitäten günstig einzukaufen. Von einer strafferen Geldpolitik sollte die Aktien qualitativ hochwertigerer Unternehmen mehr profitieren als andere. Auf steigende Kapitalkosten dürften die Anleger nämlich reagieren, indem sie stärker auf die Cashflows und die Solidität der Bilanzen achten. Dieses Umfeld ist für Wachstums­ und Momentumwerte wahrscheinlich weniger günstig. In dem Sektor als Ganzem besteht eine Tendenz zu steigender Qualität. Die Gewinnmargen und Kapitalrenditen sind höher als an den globalen Aktienmärkten insgesamt.

Insgesamt bewegen sich damit die IT­-Investitionen weiter auf hohem Niveau. Viele Unternehmen sind bestrebt, ihre Betriebsprozesse umzustellen und die Früchte der Digitalisierung zu ernten. Dadurch erhält der Sektor sowohl in zyklischer als auch in struktureller Hinsicht Auftrieb. Der starke US-­Dollar und die Schwäche der Schwellenländer­ Währungen in Kombination mit einer Abkühlung der Konjunktur in den Schwellenländern (besonders in China) stellt ein kurzfristiges zyklisches Problem dar. Allerdings hat die Dollar-­Aufwertung bereits erste Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne. Auf Sicht von drei Jahren erhält der Sektor jedoch weiterhin Unterstützung durch Faktoren wie die Digitalisierung, Investitionen in Datenzentren, neue Technologien wie KI und autonome Fahrzeuge sowie IT­ Investitionen von Unternehmen.“

 

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Fidelity Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, D­61476 Kronberg im Taunus, Tel.: 06173/509­0, Fax: 06173/509­41 99, www.fidelity.de

Experten von T. Rowe Price über Perspektiven und Erwartungen für das zweite Halbjahr 2018

1. Globale Wirtschaft

­ Die hohen Bewertungen in fast allen globalen Assetklassen und eine Reihe ökonomischer wie politischer Risiken – zu denen die Gefahr des Handelsprotektionismus zählt – machen es wahrscheinlich, dass die im ersten Halbjahr 2018 zurückgekehrte Volatilität an den Finanzmärkten auch in der zweiten Jahreshälfte anhält. Für langfristig orientierte Investoren könnten sich hier attraktive Kaufgelegenheiten ergeben. Insgesamt wirkt das globale Wachstum intakt, trotz nachlassender Dynamik in Europa und Japan und dem Eintritt einiger entwickelter Märkte in eine Phase der Zinsstraffung. Das anhaltende Wachstum in China befeuert den Konjunkturaufschwung in anderen Schwellenländern. Einzig in Ländern mit hohen Haushaltsdefiziten könnte die bestehende Währungsschwäche Risiken generieren. Die Wachstumsaussichten sind für die USA am robustesten – im Kielwasser der Steuerkürzungen für Privatpersonen und Unternehmen bleibt das Vertrauen in den Markt hoch.

2. US­-Aktien

­ Die Erträge von US-­Aktien sind kräftig gewachsen und haben im ersten Halbjahr 2018 wahrscheinlich einen vorläufigen Höhepunkt erreicht – allein im ersten Quartal erzielten Unternehmen des S&P 500 Index ein exzeptionelles Ergebnis und das für eine Wirtschaft, die nicht gerade aus der Rezession kommt. Zwar wird das außergewöhnliche Ergebnis nur schwierig zu schlagen sein, aber von einer deutlichen Abschwächung des Ertragswachstums in den nächsten Quartalen ist nicht auszugehen. ­ Angesichts des moderaten Zinserhöhungskurses der Fed sollte sich die markante Gewinnsteigerung stützend auf die Entwicklung der weiteren US-­Aktienmärkte auswirken.

3. Internationale Aktien

­ Obwohl der Aufschwung in Europa zuletzt an Dynamik verloren hat, bleiben die Aussichten für die europäischen Ökonomien generell gut. Eine Ausnahme ist Großbritannien, wo Unsicherheiten über die Bedingungen des Brexits weiterhin auf dem Vertrauen von Unternehmen sowie der Investitionstätigkeit lasten. Die politische Instabilität in Italien und höhere Anleiherenditen in Peripherieländern könnten sich im zweiten Halbjahr negativ auf das Eurozonenwachstum auswirken. Stärker als in den USA, konzentrierte sich das Ertragswachstum bei Aktien in Asien in hohem Maße im Technologiesektor, vor allem in China. In Japan wird die die Ertragsstärke maßgeblich am Konjunkturzyklus hängen, insbesondere der Nachfrage nach Ausfuhren des Landes. Bereits begonnene Strukturreformen bei Unternehmen wirken sich konstruktiv auf die Entwicklung der kommenden sechs Monate aus. Zudem liegen die Preise japanischer Titel unterhalb des langjährigen Durchschnitts.

4. Festverzinsliche Wertpapiere (global)

­ Die Renditen auf US­-Staatsanleihen sind in der ersten Jahreshälfte stark gestiegen, während die Zinskurve weiter abflacht. Absolut betrachtet haben sich die Bewertungen erstklassiger, hochverzinslicher US-­Aktien aufgrund des Renditeanstiegs verbessert, relativ gesehen sind sie allerdings historisch teuer. Die Gesamtrenditen im High-Yield-­Sektor haben sich, in Einklang mit dem Anstieg risikofreier Zinssätze, nach oben bewegt. In der zweiten Jahreshälfte bleiben Renditen von Staatsanleihen in europäischen Kernländern und in Japan auf extrem niedrigen – teilweise negativen – Niveau. Die vielerwartete Lockerung der Quantitative Easing-­Programme durch die Europäische Zentralbank könnte im Jahresverlauf die Renditen europäischer Staatsanleihen unter Aufwärtsdruck setzen.

5. Schwellenländer

­ Die weitere Aufwertung des US­-Dollars sorgt für Gegenwind in den Schwellenländern. Eine Anzahl von Landeswährungen – unter anderem die türkische Lira, der argentinische Peso und der brasilianische Real – verhielten sich schwach gegenüber dem US-Dollar, was insgesamt zu negativen Rahmenbedingungen in den Schwellenländern führt. Neben Währungsschwierigkeiten waren diese drei Länder, wie auch Russland, mit weiteren Problemen konfrontiert, was einen großen Ausverkauf verursachte.

6. Technologiesektor

­ Die Größen des Technologiesektors haben in der ersten Jahreshälfte ein rasantes Wachstum hingelegt und die Wertentwicklung der Aktienmärkte angeführt. Marktführer waren eine Handvoll US-­amerikanischer und chinesischer Mega-­Caps, die mit ihren Plattformen die Bereiche Internetsuche, Social Media, Cloud Computing und Videostreaming dominieren. Angesichts ihrer herausragenden Wettbewerbsvorteile ist von einer Marktführerschaft dieser Tech-­Konzerne auch in der nächsten Zeit auszugehen. Die Wachstumspotentiale ihrer Plattformen stellen momentan die politischen oder regulatorischen Gegenreaktionen, denen mancher Akteur ausgesetzt ist, weit in den Schatten.

Zitate

Rob Sharps, Head of Investments und Group Chief Investment Officer „Im weiteren Jahresverlauf wird eine wichtige Frage sein, ob das globale Wirtschaftswachstum und der Bullenmarkt in risikoreichen Assetklassen in ein Spätstadium eingetreten sind. Eine solche Phase ist üblicherweise von Inflationsdruck, steigenden Zinsen und sich verschlechternden Gewinnmargen geprägt. Es gibt dafür ein paar Anzeichen, aber es wäre ein Fehler, nur von der Länge des gegenwärtigen Wachstumszyklus auf ein nahes Ende dieser Entwicklung zu schließen. Der Aufschwung nach der Krise war lang aber auch langsam. Es könnte daher sein, dass sich die Märkte in einer Phase in der Mitte des Zyklus befinden, in dem die Zentralbanken weltweit ihre Geldpolitik für ein nachhaltigeres Wachstum rekalibrieren.“

„Die Rahmenbedingungen sind großartig, viel besser wird es nicht mehr werden. Investoren sollten angesichts steigender Risiken darüber nachdenken, ob sie ihre Portfolios an den Rändern etwas konservativer positionieren – ohne es aber zu übertreiben. Wir befinden uns nicht notwendigerweise am Ende eines Bullenzyklus. Aber mit mehrjähriger Betrachtung ist wahrscheinlich von niedrigeren Renditen auszugehen, als wir sie in den letzten Jahren erlebt haben.“

Justin Thomson, Portfoliomanager (Chief Investment Officer, Equity, International Small-­Cap Equity) „Wir sehen an den Aktienmärkten weltweit, auch in den Schwellenländern, ein ähnliches Muster: Eine starke Gabelung der Märkte in Unternehmen, die strukturelles Wachstum vorweisen können, und Unternehmen, die strukturell herausgefordert werden. Und die Mischung, die in der Gesamtsumme herauskommt, ist vielleicht weniger aussagekräftig, als sie es in der Vergangenheit war. Europas starke Gewinnentwicklung 2017 wird in diesem Jahr nur schwierig zu replizieren sein. Unter anderem, weil der Technologiesektor als Katalysator des bisherigen Gewinnwachstums im Vergleich zu den USA in den wichtigsten europäischen Aktienindices untergewichtig ist. Dennoch scheinen die zugrundeliegenden Trends positiv.“

Mark Vaselkiv, Portfoliomanager (Chief Investment Officer, Fixed Income, High Yields and Global High Income Bond Strategies) „Wir könnten zukünftig einige interessante Dynamiken sehen, wenn die Welt beginnt, etwas Zuversicht in die geopolitische Situation der USA zu verlieren, insbesondere in das Billionen schwere US­Haushaltsdefizit. Das Ansteckungsrisiko einer Krise in den Schwellenländern kann nicht einfach von der Hand gewiesen werden. Das gilt gerade für Länder, die bislang wenig Fortschritte in der Reduzierung ihrer chronischen Haushaltsdefizite gemacht haben. Das ist eine der zentralen Entwicklungen, die wir in den nächsten Monaten beobachten werden. Und da alle Schwellenländer ökonomisch im chinesischen Orbit kreisen, würde ein echter Handelskonflikt zwischen den USA und China schwere Folgen nach sich ziehen.“

 

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Marktkommentar Vontobel

Chris Bowie, Fondsmanager bei TwentyFour Asset Management, zu den Auswirkungen des Brexit­Streits in Großbritannien auf britische Anlagen:

1. Wie schädlich sind die beiden Rücktritte von Boris Johnson und David Davis für die Umsetzung der britischen Brexit­Strategie?

Bis jetzt sind sie nicht von Bedeutung, obwohl sie weitere euroskeptische konservative Hinterbänkler im Unterhaus dazu verleiten könnten, gegen den Plan der Regierung im Sinne eines „weichen Brexits“ zu stimmen. Es scheint jedoch, dass die Abgeordneten noch nicht genug Stimmen haben, um die Regierungsstrategie ernsthaft zu beeinflussen. Daher ist ein weicher Brexit immer noch die wahrscheinlichste Option.

2. Welche Auswirkungen hat dies auf Investitionen in britische (oder auch europäische) Vermögenswerte?

Britische Kreditaktiva sind aufgrund der seit Juni 2016 zu beobachtenden hohen Brexit­Prämie bereits weltweit das günstigste Kreditvermögen. Die jüngsten Vorschläge von Premierministerin Theresa May werden als sehr weicher Brexit angesehen, und die in Pfund Sterling denominierten Vermögenswerte haben sich relativ gut entwickelt. Wir erwarten, dass die Brexit­Prämie zurückgeht, was zu einer weiteren Outperformance britischer Vermögenswerte führen würde.

3. Wie reagieren Sie innerhalb Ihres Portfolios?

Wir haben britische Titel übergewichtet, seit die Brexit­Prämie verfügbar wurde. Dabei konzentrieren wir uns auf kurz laufende BBB­Anleihen, die in der Regel vor Ablauf der Übergangsfrist im Dezember 2020 fällig werden. Auf diese Weise profitieren wir von der Brexit­Prämie ohne nennenswerten wirtschaftlichen Brexit­Risiken ausgesetzt zu sein. Gleichzeitig besteht der Großteil unserer Engagements aus Blue­Chip­Unternehmen mit großen Bilanzen und hohen Umsätzen, die ein bedeutendes Auslandsgeschäft haben und in vielen Fällen weniger als 25% ihrer Erträge in Großbritannien generieren. Deshalb ist ihre wirtschaftliche Sensibilität gegenüber dem Vereinigten Königreich nicht immer so groß, wie angesichts ihres Domizils in Großbritannien zu erwarten wäre.

4. Würden Sie lieber einen weichen Brexit sehen, wie Theresa May ihn sucht, oder einen härteren, wie ihn einige Konservative wie Boris Johnson oder David Davis wollen?

Der Anleihemarkt würde einen schwächeren Brexit vorziehen und den Freihandel mit so wenigen Veränderungen wie möglich gegenüber dem Status Quo erhalten. Wir glauben aber, dass britische Vermögenswerte in beiden Szenarien gut abschneiden können, vorausgesetzt, man investiert in qualitativ hochwertige, umsatzstarke Blue­Chip­Investments mit bedeutenden Auslandsaktivitäten.

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BNY Mellon Marktkommentar

Könnte die Schock­ und Angsttaktik des US­Präsidialamts die Zukunft von US­Aktien positiv beeinflussen? Das ist nach John Bailer, BNY Mellon US­Dividendenspezialist, die Schlüsselfrage für Investoren bis Ende 2018 und darüber hinaus, da sie mit den Auswirkungen der jüngsten Ankündigungen aus dem Weissen Haus umgehen müssen.

“Zweifellos hat das Präsidialamt der Vereinigten Staaten eine eigene Art entwickelt, Schocks auszulösen, und bisweilen (auf verschiedenen Ebenen) Furcht ausgelöst, indem es die amerikanische Politik, diplomatischen Beziehungen und heimische US­ Wirtschaft angreift, oft nur mit einem Tweet. Die Frage für Investoren ist, wie sie darauf reagieren sollen”, sagt Bailer.

Bailer vertritt die unkonventionelle Ansicht, dass sich die Anleger ausschliesslich auf die während der Trump­ Präsidentschaft eingeführte günstige geschäfts­ und wachstumsfreundliche Politik konzentrieren sollten und nicht auf die provokanten Schlagzeilen. “Investmentmanager sind bestrebt, den langfristigen Finanzbedarf ihrer Kunden zu decken und nicht auf Tweets zu reagieren”, erklärt er.

In der Zwischenzeit verweist Bailer auf zahlreiche positive finanzpolitische Maßnahmen, darunter auch die jüngste Steuerreform, die seiner Meinung nach aussergewöhnliche Chancen auf dem US­Aktienmarkt geschaffen haben. Vor diesem Hintergrund tun Investoren gut daran, nach Unternehmen zu suchen, die folgende Gemeinsamkeiten aufweisen: solide Fundamentaldaten, eine gute Geschäftsdynamik und vor allem attraktive Bewertungen. Diese drei Kriterien treffen laut Bailer vor allem auf Unternehmen des Finanzsektors zu.

Die beiligende Grafik zeigt zum Beispiel, wie sich die durchschnittliche Effizienzquote für den S&P­1500­Banken­Index, der unmittelbar nach der globalen Finanzkrise seinen Höhepunkt erreichte, stetig verringert. Laut Bailer dürften die jüngsten Versuche, Bürokratie abzubauen, den Rückgang der Ausgaben für die US­Banken beschleunigen. Dies gilt insbesondere, wenn die Bemühungen zur Reduzierung der mit dem Dodd­Frank­Gesetz verbundenen Vorschriften fortgesetzt werden. Das sollte sich wiederum in einer verbesserten Geschäftsdynamik niederschlagen, die zu höherer Rentabilität und Aktionärsrendite führt.

Ebenso sind die Bankbilanzen stärker als je seit den 1930er Jahren, während die Bewertungen für Finanzdienstleistungsunternehmen auf ihrem niedrigsten Niveau seit Jahrzehnten liegen. “Das zeigt, dass wir nur durch den Blick hinter die Schlagzeilen verstehen können, wo wahre Chancen liegen”, stellt Bailer fest.

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Unternehmen mit niedrigen ESG­Werten weisen höhere Ausfallwahrscheinlichkeiten auf

Anleiheinvestoren, die bei ihren Anlageentscheidungen Faktoren wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, kurz ESG (Environmental, Social, Governance), berücksichtigen, können die Ausfallwahrscheinlichkeit und ihre Handelskosten
verringern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Fidelity International. Umgekehrt profitieren Emittenten mit hohen ESG­Werten von niedrigeren Risikoaufschlägen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Unternehmen mit überdurchschnittlichen ESG­Scores haben auch tendenziell höhere Umsätze, sind aber nicht unbedingt profitabler als Gesellschaften mit niedrigeren ESG­Werten.

Studie belegt Vorteile hoher ESG­Scores

Anleiheemittenten, die bei Umweltschutz, sozialen Belangen und Unternehmensführung über hohe Standards verfügen, werden ihre Verbindlichkeiten mit einer größeren Wahrscheinlichkeit bedienen als Gesellschaften mit in dieser Hinsicht niedrigeren Anforderungen. Beim untersten Quintil im ESG­Ranking ist die Ausfallwahrscheinlichkeit zwei­ bis dreimal so hoch wie im obersten Quintil, so die Studie (s. Grafik 1). Dazu wurden insgesamt 1.500 Anleihen aus dem Universum der ICE­BofAML­Indizes untersucht.

Umgekehrt profitieren die Unternehmen mit höheren ESG­Scores von niedrigeren Kapitalkosten. So haben sich der Studie zufolge die Risikoaufschläge der gemessen an den ESG­Werten besten Gesellschaften in den vergangenen zwölf Monaten um bis zu 20 Prozent verringert. Bei den gemessen am ESG­Score schlechtesten Unternehmen war dagegen nur ein Rückgang um etwa 12 Prozent zu verzeichnen.

Doch nicht nur die Ausfallwahrscheinlichkeit ist bei Gesellschaften mit höheren ESG­Werten niedriger, sondern auch die Spanne zwischen Geld­ und Briefkurs der Anleihen. Konkret bedeutet dies für Anleiheinvestoren niedrigere Handelskosten, was sich positiv auf die Wertentwicklung des Portfolios auswirkt.

Mit Blick auf die Unternehmenscharakteristika hat die Studie ergeben, dass Gesellschaften mit besseren ESG­Scores eine niedrigere Verschuldung sowie höhere Umsätze und Dividendenrenditen aufweisen. Vor allem große Unternehmen weisen bessere ESG­Werte auf. Ein zentraler Grund: Im Gegensatz zu kleineren Gesellschaften verfügen sie tendenziell über die Mittel und den Willen, die dafür nötigen Richtlinien und Dokumentationen zu etablieren. Die Profitabilität eines Unternehmens ist hingegen nur gering mit dem ESG­Score korreliert.

Annika Milz, Leiterin institutionelles Asset Management bei Fidelity International, sagt: „Unsere Studie zeigt, dass die Berücksichtigung von ESG­Kriterien bei der Auswahl von Unternehmensanleihen die Anlageergebnisse verbessern kann. Institutionelle Anleger sollten diese Kriterien zusätzlich zu den traditionellen Analysefaktoren bei Anleihen in ihren Investmentprozess aufnehmen. Auffällig ist, dass der Faktor Governance der mit Abstand wichtigste Bestandteil eines hohen ESG­Werts ist. Eine robuste Aufstellung in diesem Teilbereich wirkt sich in der Regel positiv auf Umweltschutz und soziale Belange aus.“

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Aktien können einen langsamen Renditeanstieg von Anleihen gut verkraften

Während Experten im Euroraum frühestens Mitte 2019 eine erste Zinsanhebung über das aktuelle Rekordtief von null Prozent hinaus erwarten, schreitet die Normalisierung der Geldpolitik in den USA voran. Entsprechend hob die US­Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr an – auf die neue Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was mit Aktien passiert, wenn die Renditen von Anleihen steigen. Nach Meinung von Lars Kreckel, Global Equity Strategist bei Legal & General Investment Management (LGIM), muss eine Antwort mehrere Faktoren berücksichtigen.

Rückenwind für Aktien bei steigenden Anleiherenditen

„Die historische Entwicklung zeigt, dass sich Aktienkurse positiv entwickeln können, wenn die Anleiherenditen steigen. In den vergangenen 40 Jahren sind die Renditen von US­Staatsanleihen in 16 Zeiträumen stark gestiegen. In 14 dieser Episoden verzeichneten die im Aktienindex S&P 500 notierten Titel der größten US­amerikanischen Unternehmen ein durchschnittliches Kurswachstum von mehr als sieben Prozent“, sagt Kreckel. Noch wichtiger als der Anstieg der Rendite an sich seien die Gründe dafür, also der Renditetreiber. „Wenn die Renditen steigen, weil die Märkte stärker wachsen oder das Deflationsrisiko sinkt, dann sind das auch gute Nachrichten für den Aktienmarkt“, so der Experte. „Sind jedoch die Sorgen vor einer Hyperinflation der Auslöser für steigende Anleiherenditen, dann sind das schlechte Nachrichten für Aktien.“

Neben den Renditetreibern sollten Anleger auch die Geschwindigkeit im Blick behalten, mit der die Anleihenrenditen steigen. „Aktien können in der Regel einen langsamen Renditeanstieg von Anleihen gut verkraften. Problematisch sind dagegen starke Renditeschwankungen nach oben und unten. Renditespitzen erhöhen das Risiko von Verwerfungen an den Rentenmärkten, die auf andere Märkte oder Volkswirtschaften übergreifen. Wenn sich die Renditen stabilisieren, erholen sich Aktien typischerweise“, erklärt Kreckel. Darüber hinaus zähle auch die Höhe der Renditen. Bislang seien die Kurs­Gewinn­Verhältnisse (KGV) im Allgemeinen am höchsten ausgefallen, wenn 10­jährige Staatsanleihen eine Rendite vonn fünf bis sieben Prozent aufwiesen. Dagegen hätten sich steigende Anleiherenditen in der Spanne von fünf bis sechs Prozent negativ auf die Aktienkurse ausgewirkt. Derzeit sprächen die Anzeichen jedoch dafür, dass dies schon früher der Fall sein könnte.

Aktien haben Bewertungspuffer gegenüber höheren Anleiherenditen

Ein weiterer wichtiger Faktor ist laut Kreckel der Bewertungspuffer von Aktien gegenüber höheren Anleihenditen. „In der Regel liegen die Renditen von Aktien höher als die von Anleihen. Der Renditeabstand ist derzeit überdurchschnittlich hoch, ebenso wie die Risikoprämie auf Aktien – ein Plus an Rendite, das Anleger typischerweise für das Halten von Aktien statt Anleihen verlangen“, erklärt der Experte von LGIM. Der Renditeabstand und die Risikoprämie hätten sich allgemein immer bei sinkenden Anleiherenditen erhöht und bei steigenden Renditen vermindert. Staatsanleihen, die mit rund 3,6 Prozent rentieren, würden den Renditeabstand auf den langfristigen Durchschnitt zurückführen.

„Höhere Anleiherenditen belasten die Erträge. Wir gehen davon aus, dass ein Renditeanstieg von 0,5 Prozent bei Unternehmensanleihen den Gewinn pro Aktie im S&P 500 um circa zwei Prozent reduziert“, sagt Kreckel. Gleichzeitig sinke der Anreiz für Unternehmen zum Rückkauf eigener Aktien, wenn die Anleiherenditen steigen: „Rückkäufe dienen nicht mehr der Ertragsteigerung, wenn die Anleiherenditen die Gewinnrendite von derzeit etwa 5,8 Prozent übersteigen.“ In der Verganhenheit hätten Rückkaufprogramme dagegen den Gewinn pro Aktie im S&P 500 kontinuierlich um 1,5 bis 2 Prozent gesteigert.

„Berücksichtigt man all diese Faktoren, könnten die Aktienkurse weiter steigen, auch wenn die Anleiherenditen allmählich oben gehen. Der Trade­off wird allerdings komplizierter, wenn die Renditen von US­Staatsanleihen die Bandbreite von 3,5 bis 4 Prozent erreichen“, lautet das Fazit von Kreckel.

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Fundamentaldaten sprechen gegen Ende des US­ Konjunkturzyklus

Erst kürzlich war der größte monatliche Anstieg der Kerninflation in den USA seit März 2005 zu verzeichnen. Deutet sich damit an, dass die Sonne in diesem Konjunkturzyklus langsam untergeht? Davon geht Emiel van den Heiligenberg, Head of Asset Allocation bei Legal & General Investment Management (LGIM), nicht aus. Dennoch sollten Anleger nach Meinung des Experten die Anzeichen im Blick behalten.

US­Kennzahlen stoppen positive Marktentwicklung

„Es ist noch gar nicht so lange her, dass dank reger Investitionen der Aufwärtstrend an den Kapitalmärkten das höchste Niveau seit fast acht Jahren erreichte. Auch der Konjunkturzyklus hat sich reibungslos entwickelt“, sagt van den Heiligenberg. Doch dann wurden dem Experten zufolge zwei wichtige Kennzahlen in den USA veröffentlicht, die diese positive Entwicklung an den Märkten stoppten: Einen ersten Dämpfer habe der überraschende Anstieg der Löhne versetzt, der sich im Januar auf den US­Gehaltslisten ablesen ließ. „Ein Lohnsprung mag zwar auf den ersten Blick als gute Nachricht erscheinen, jedoch gilt er oft auch als Frühindikator für eine steigende Inflation. Diese Entwicklung wiederum kann eine Überhitzung der Wirtschaft ankündigen und das Ende des Konjunkturzyklus einläuten“, erklärt van den Heiligenberg.

Die zweite schlechte Nachricht war nach Ansicht des Experten, dass die US­Kerninflation im Januar so hoch gestiegen ist, wie in keinem anderen Monat in den vergangenen 13 Jahren. Damit schienen die schlimmsten Befürchtungen der Anleger mit Blick auf den sich dem Ende zuneigenden US­Konjunkturzyklus bestätigt. Für van den Heiligenberg sind diese Sorgen jedoch vorerst unberechtigt. So sprächen zum Beispiel die zugrundeliegenden Fundamentaldaten gegen ein Ende des Konjunkturzyklus. „Noch vor weniger als einem Jahr schien die US­Inflationsrate die Konsenserwartungen zu unterschreiten. Das war vermutlich eine vorübergehende Tendenz in die eine Richtung. Heute schlägt die Inflation in die entgegengesetzte Richtung aus, wobei Einmaleffekte wie höhere Preise für Bekleidung die monatlichen Daten beeinflussen“, so van den Heiligenberg, der darin keine Signale für die unmittelbare Gefahr einer Rezession sieht.

2018: Wahrscheinlichkeit für Rezession gering

„Die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in diesem Jahr ist gering. Die USA dürften wohl gerade in die späteren Phasen des Wirtschaftszyklus eintreten. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass das Wachstum vorerst auf einem gutem Weg ist“, lautet die Einschätzung des Experten. Dennoch sei davon auszugehen, dass die Indikatoren für eine Rezession noch in diesem Jahr anschlagen werden. Dies sei auf überzeugende Anzeichen für eine Überhitzung und wirtschaftliche Ungleichgewichte zurückzuführen.

Für die weitere Zukunft geht van den Heiligenberg jedoch davon aus, dass der Inflationsdruck in den USA weiter steigen wird. Als Treiber für diese Entwicklung nennt er Faktoren wie den sich verschärfenden Arbeitsmarkt, ein starkes Wachstum, eine hohe Ressourcennutzung sowie steigende Importpreise. Die zeitlich ungünstig auf den Weg gebrachten Konjunkturimpulse wie Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen sollten dieses reflationäre Umfeld nach Meinung des Experten weiter verstärken, obgleich es einige Quartale dauern dürfte, bis die gesamten Auswirkungen zum Tragen kommen.

US­Treasury­Inflation­Protected­Securities bietet Inflationsschutz

Vor diesem Hintergrund sei es für Anleger vorerst sinnvoll, dem jüngsten Trend zum Abbau risikoreicher Anlageklassen in den Portfolios nicht unmittelbar zu folgen. „Man muss sich bewusst machen, dass die Märkte eine Rezession oft schon sechs bis zwölf Monate vor ihrem tatsächlichen Eintritt vorhersehen. Um einen Teil dieses Risikos auszugleichen, erscheint ein Inflationsschutz in Form von US­Treasury­Inflation­Protected­Securities (TIPS) als eine attraktive Anlagealternative“, sagt van den Heiligenberg.

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Marktkommentar
Larry Hatheway, Chefökonom bei GAM Investments, über US­Inflationsdaten und den kommenden Halbjahresbericht der Fed:

Für den Monat Juni wird mit steigenden Verbraucherpreisen und auch einer steigenden Kerninflation gerechnet, wobei die Verbraucherpreisinflation (Consumer Price Inflation, kurz CPI) gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 2,9 Prozent und die Kerninflation 2,3 Prozent höher liegen dürfte – beide ein Zehntel höher als im Mai. Damit setzt die Inflation ihre allmähliche Beschleunigung in der ersten Jahreshälfte 2018 fort.

Die US­Notenbank Fed veröffentlicht am Freitag ihren Halbjahresbericht, Powells Auftritt vor dem US­Kongress folgt nächste Woche. Die Fed wird vermutlich das baldige Erreichen ihres Kerninflationsziels von 2 Prozent verkünden, und daher dürften die Daten von Donnerstag die Erwartungen für die nächste Leitzinserhöhung im September und eine weitere Erhöhung um 0,25 Prozent im Dezember unterstützen. Die Schätzungen für das BIP­Wachstum im zweiten Quartal von 4 Prozent (annualisiert) bestätigen ebenfalls die allgemeinen Erwartungen für zwei weitere Zinsanstiege in der zweiten Jahreshälfte 2018.

Die Daten dieser Woche dürften zudem die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen auf etwa 2,85 Prozent drücken und den Weg für einen erneuten Anstieg auf über 3 Prozent bis September ebnen, sollte es nicht zu erneuten geo­ oder handelspolitischen Spannungen kommen.

Der moderate Anstieg der Anleiherenditen zurück auf die Höchststände des zweiten Quartals dürfte kein großes Risiko für die globalen Aktienmärkte darstellen, da steigende Renditen im Wesentlichen ein solides Wachstum widerspiegeln und Unternehmensgewinne stützen. Sollten die Risikoprämien in den kommenden Wochen zurückgehen, ist es ist eher wahrscheinlich, dass die Marktakteure wieder zu Growth­, Value­ und zyklischen Werten (darunter Finanzwerte) zurückkehren.

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Lazard Asset Management Limited (LAML) hat den Lazard Global Commodities Fonds aufgelegt

Der Fonds zielt darauf ab, starke relative Renditen zu erwirtschaften und damit den Bloomberg Commodity Total Return Index zu übertreffen – bei geringerer Volatilität über die Dauer eines Konjunkturzyklus. Er ist für den Vertrieb in Europa und Asien zugelassen.

Das Lazard Commodities Team verwaltet den Fonds unter der Leitung von Portfoliomanager and Analyst Terence Brennan. Die Mitglieder des Teams können jeweils auf 20 bis 28 Jahre Investmenterfahrung mit ähnlichen Strategien zurückblicken.

„Unsere Anlagephilosophie besteht darin, durch Fundamentalanalyse von Rohstoff­Futures und zugehörigen Aktien Wert zu schaffen. Dabei fließen auch wesentliche ESG­Überlegungen in unseren Anlageprozess mit ein“, sagt Brennan. „Im Bereich Rohstoffe und Aktien mit starkem Rohstoffbezug bietet sich uns ein breites Anlageuniversum.“

Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd (NYSE: LAZ) bietet Lazard Asset Management (LAM) weltweit eine breite Palette von Aktien­, Anleihen­ und Alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard­Gruppe verwalten ein Kundenvermögen im Wert von 252 Milliarden US­Dollar zum Ende des ersten Quartals 2018.

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Übergangsjahr mit verlangsamtem Gewinnwachstum setzte Aktienmärkte unter Druck

Investoren am japanischen Aktienmarkt sehen sich mit einem Übergangsjahr konfrontiert: Das Gewinnwachstum verlangsamt sich, hohe Basiseffekte verstärken diesen Eindruck. Folglich gerieten die Märkte unter Druck oder traten auf der Stelle. Small Caps entwickelten sich besser als ihre größeren Pendants. Im Hinblick auf die Anlagestile schnitten Wachstumsaktien erheblich besser ab als Substanzwerte, und defensive Bereiche wie Versorger, das Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter übertrumpften zyklischere Segmente wie Rohstoffe, Finanzen, Energie und IT.

Anleger sollten jedoch aus fundamentalen Gründen eine Anlage in Japan in Erwägung ziehen, findet Ernst Glanzmann, Portfolio Manager für japanische Aktien bei GAM Investments. So stieg der Reingewinn aller Komponenten im Datastream Total Market Japan Index – einem Äquivalent zum Topix­Index ­ in den letzten 15 Jahren in US­Dollar umgerechnet jährlich um 11 Prozent. Bei den Komponenten des Total Market Global Index wuchs er hingegen mit 6 Prozent nur halb so schnell. „Interessanterweise stieg der Japan Index jedoch pro Jahr nur um 5,6 Prozent, während der Global Index um 7,2 Prozent zulegte, was mehr oder weniger dem Gewinnwachstum entsprach. Infolgedessen erscheinen japanische Aktien heute wesentlich attraktiver bewertet, nachdem die Kurs­Gewinn­Verhältnisse ein Jahrzehnt lang gefallen sind und sich anschließend in den letzten fünf Jahren stabilisiert haben“, so Glanzmann.

Positive Gewinnausichten

Der Experte schätzt zudem, dass börsennotierte Unternehmen auf absehbare Zeit ein langfristiges Gewinnwachstum von rund 8 Prozent pro Jahr halten könnten. „Dafür sprechen das solide globale Wachstum, fortlaufende neue Geschäftschancen, die sich aus der künstlichen Intelligenz und dem ‚Internet der Dinge‘ ergeben, und effizientere Arbeitsabläufe“, so Glanzmann. Das knappe Angebot an Arbeitskräften und die voranschreitende Reform des Arbeitsstils dürften sowohl Investitionsausgaben anregen als auch die Löhne und den Konsum unterstützen. „Aufgrund der Richtlinien für die Kapitalverwendung dürften auch zunehmend liquide Mittel an die Aktionäre zurückgeführt werden. Ein konkreterer Corporate­Governance­Kodex, sehr prominente Aktionärsvertretungen und eine wachsende Zahl aktivistischer Aktionäre halten den Druck auf die Unternehmen aufrecht, mehr Kapital an ihre Investoren zurückzuführen“, so der Experte.

Dem allgemeinen Unbehagen über die populistische Handelspolitik von US­Präsident Donald Trump sieht Glanzmann gelassener entgegen: „Zwar halten wir Engagements in einigen Aktien, die von Trump beeinflusst werden könnten, jedoch nehmen wir im Hinblick auf Zölle und Handelsbeschränkungen, die vor allem den japanischen Automobilsektor belasten könnten, eine abwartende Haltung ein“, so Glanzmann.

Auf langfristige Wachstumsraten zählen

Vor allem Unternehmen, die ihre Gewinne wiederholt mit einem soliden Tempo steigern können, sind für Glanzmann interessant. Bewertungsfallen vermeidet er, indem er sein Augenmerk vor allem auf die langfristige Gewinnwachstumsrate lenkt. „Bewertungen sind oft von Furcht und Gier bestimmt – zwei starke Emotionen am Aktienmarkt. Sie werden unter anderem von Intuition, Instinkt und Herdenverhalten angetrieben“, erklärt der Experte. Das gleiche Gewinnwachstum könne so an einem Zeitpunkt eine hohe Bewertung haben und an einem anderen eine niedrige. Dies zu beachten sei vor allem bei langfristigen Positionen wichtig. „Bei einem teuren Kauf können künftige Renditen durch eine emotionale Achterbahnfahrt stark belastet werden. Die langfristige Wachstumsrate der Gewinne eines Unternehmens jedoch kann den Anstieg des Aktienkurses in vielen Fällen ausgleichen“, so Glanzmann.

Solide Geschäftsmodelle identifizieren

Vier maßgebliche Kriterien ermöglichen es dem Experten zufolge solide Geschäftsmodelle zu verstehen. Erstens muss ein Unternehmen eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von mindestens 10 Prozent aufweisen, zweitens eine niedrige Fremdkapitalquote, drittens ein durchschnittliches Umsatz­ und Reingewinnwachstum von mindestens 5 Prozent und nicht zuletzt eine geringe Kapitalintensität. „Disziplin ist beim Aufbau einer Position ebenfalls wichtig“, betont Glanzmann. „Wir kaufen nur mit einem Abschlag von 30 Prozent zu dem fairen Wert, den wir bei unserer Analyse ermittelt haben. Insgesamt ist Geduld nötig, um über eine lange Haltezeit hinweg voll von den Kumulationseffekten aus dem nachhaltigen, überlegenen Gewinnwachstum ausgewählter Unternehmen zu profitieren“, schließt der Experte.

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Fundamentale Entwicklungen weiterhin bedeutend

 

„Anleger sollten politischen Lärm von fundamentalen Entwicklungen trennen“, sagt Thomas Herbert, Head of Portfolio Management bei Ethenea. „Wir gehen davon aus, dass sich der politische Nebel im zweiten Halbjahr lichtet und den Weg freimacht für die fundamentalen Treiber der Märkte.“

Zu Beginn des zweiten Halbjahres herrsche zwar nach wie vor große Unsicherheit über die weitere Richtung an den globalen Aktien­ und Rentenmärkten. „Ein Großteil der Nervosität ist allerdings auf politische Schlagzeilen zurückzuführen“, sagt Herbert. Handelsbarrieren, Zölle, Vergeltungsmaßnahmen, eine populistische Regierung in Italien und das Thema illegale Einwanderung würden die Schlagzeilen dominieren. „Dabei sind globales Wachstum, Unternehmensgewinne und Finanzierungsbedingungen wesentlich wichtiger als kurzfristige politische Schlagzeilen. Für eine erfolgreiche Asset Allokation ist vor allem der Blick auf den US-amerikanischen, den chinesischen und den europäischen Markt zentral – zusammen repräsentieren sie etwa 60 Prozent der globalen Wertschöpfung.“

Präsident Trump wird Märkte weiter verunsichern

In den USA gibt es laut Herbert aktuell eine Situation, die sehr stark von Fiskalpolitik, Infrastrukturausgaben und reduzierter Regulierung getrieben ist. „Zusammen mit einem starken Arbeitsmarkt sollte das dazu führen, dass die US­ Wirtschaft bis weit ins Jahr 2019 solide wächst“, sagt Herbert, der vor diesem Hintergrund auch mit einer steigenden Inflation und damit steigenden Zinsen rechnet. „Derweil wird Präsident Trump nicht aufhören, über Tweets und sonstige Meldungen die Märkte zu verunsichern.“ Volatilität in Märkten wie China, aber mehr und mehr auch in Europa werde die Folge sein, so der Experte.

In Europa sei seit einiger Zeit eine leichte Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik zu beobachten. Gleichzeitig nehme die politische Unsicherheit zu. „Besonders beunruhigt sind wir über die Situation in Italien“, so Herbert. „Bevor sich die Situation verbessert und man zu einer Lösung und partnerschaftlichen Zusammenarbeit findet, dürfte sie sich zunächst deutlich verschlimmern.“

China weiter auf solidem Wachstumspfad – wenn der Handelsstreit nicht eskaliert

In China befinde sich die Wirtschaft noch immer in einer Übergangsphase. „Die Regierung und die Zentralbank haben jedoch gezeigt, dass sie willens und in der Lage sind, die Wirtschaft und das Finanzsystem zu stabilisieren“, sagt Herbert. „Wir sind davon überzeugt, dass sie das auch in Zukunft tun.“ Wenn der Handelsstreit mit den USA nicht eskaliere, werde die chinesische Wirtschaft nach wie vor auf einem soliden Wachstumspfad bleiben.

Entsprechend hat Ethenea sein Aktienexposure in Europa zuletzt reduziert und Positionen in den USA und China aufgebaut. „Bei den Anleihen haben wir in Unternehmensanleihen hoher Qualität investiert und den High-­Yield-­Anteil zurückgefahren“, sagt Herbert. „Im Hinblick auf die Zinsentwicklung glauben wir, dass die Renditen in den USA mit zunehmender Inflation weiter steigen werden. Bei Bundesanleihen gehen wir hingegen davon aus, dass die Renditen auf mittlere Sicht niedrig bleiben.“ In Italien hat Ethenea darüber hinaus eine Position aufgebaut, die davon profitiert, wenn die Zinsen im Land steigen. „Daneben halten wir an unserer Position in Gold fest, die in erster Linie der Diversifikation dient“, sagt Herbert.

 

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Nordea Marktkommentar

1. Die Handelskriegsrhetorik aus den USA scheint auf einen Siedepunkt zuzusteuern – und das könnte sich auf die europäischen Märkte auswirken.

Nicht nur China, auch Europa und andere enge Partner der USA sind mittlerweile von
Zöllen bedroht. Europa hat sich bereits durch die Einführung von Zöllen für einige
berühmte US­Marken, darunter Harley­Davidson­Motorräder, Bourbon Whiskey und Levi’s Jeans, revanchiert. Die US­ Regierung hat daraufhin gedroht, die Zölle auf Autos, insbesondere aus Europa, auszuweiten. „Diese Maßnahme wäre für das Wirtschaftswachstum Deutschlands und damit für ganz Europa sehr schmerzhaft“, sagt Tom Stubbe Olsen, Fondsmanager des Nordea 1 – European Value Fund und Gründer der Mensarius AG. „Die Zollpolitik der USA wird zweifellos zu höheren Preisen führen und die Inflation in die Höhe treiben“, so Stubbe Olsen weiter.

Es gibt keinen wirtschaftswissenschaftlichen Beleg dafür, dass der Beginn eines Handelskriegs den Wohlstand eines jeden, der daran teilnimmt oder davon betroffen ist, erhöht. Das sind weder gute Nachrichten für die Weltwirtschaft noch für das europäische Wachstum oder die Unternehmensgewinne. „Wir befürchten, dass die US­Regierung ihre Entscheidung nicht auf die Wirtschaftstheorie stützt, sondern eine andere, politischere Agenda verfolgt“, bemerkt Stubbe Olsen. Er hofft, dass die derzeitige instabile Situation nicht weiter eskaliert. Zwar sei man nicht in rohstoffabhängige Unternehmen investiert. Jedoch könnten die Zölle zu höheren Einkaufspreisen führen, beispielsweise in der Produktion. Weiterhin könnten weitreichende Zölle die globalen Lieferketten stören, von denen viele Unternehmen abhängig sind, und die Produktion beeinträchtigen, wenn Waren beim Zoll hängen bleiben oder sich verspäten. „Wir glauben, dass es derzeit sinnvoll ist, in stark aufgestellte Franchise­Unternehmen zu investieren. Sie haben bei Bedarf die Möglichkeit, die Preise zu erhöhen“, erläutert der Fondsmanager.

2. Der schrittweise Abschied der EZB von ihrer lockeren Geldpolitik könnte die Finanzmärkte stabilisieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist dabei, ihre lockere Geldpolitik Schritt für Schritt zurückzufahren. So hat sie im Juni signalisiert, dass sie ihr Anleihekaufprogramm bis Dezember 2018 beenden wird. „Wir begrüßen die Entscheidung zur Normalisierung der Geldpolitik, mit der ein Teil der Fehlallokation des Kapitals korrigiert werden sollte, die durch die nach der Finanzkrise eingeleiteten Maßnahmen verursacht wurde“, unterstreicht Stubbe Olsen. Seiner Ansicht nach dürfte die Wende der EZB die Finanzmärkte stützen.

3. Die Gewinnaussichten für das zweite Quartal in Europa sind positiv, was negativen Entwicklungen in Italien entgegenwirken könnte.

Die Gewinnaussichten für das zweite Quartal sollten in Europa weiterhin positiv sein. So gab es zuletzt gute Zahlen beim Einkaufsmanagerindex (PMI), zudem haben die Währungsturbulenzen des ersten Quartals nachgelassen. Die Umsätze sollten sich weiterhin positiv entwickeln und auch die Gewinnrevisionen der Analysten eröffnen gute Perspektiven. „Während die Schlagzeilen von der Politik dominiert werden, unterstützen die Unternehmensgewinne die Aktienbewertungen in Europa. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich der Investitionszyklus verbessert, wobei einige der stärksten PMI­Steigerungen in Frankreich zu verzeichnen sind“, resümiert Stubbe Olsen. Eine stärkere französische Wirtschaft würde sich nicht nur für Frankreich, sondern auch für ganz Europa positiv auswirken. Ein starkes Frankreich dürfte auch Deutschlands wirtschaftlichen Anstrengungen Rückenwind geben. Zugleich ermöglichte dies der Europäischen Union (EU), den negativen Entwicklungen in Italien besser entgegenzuwirken.

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