Marktkommentar Vontobel

 

Marktkommentar von Mark Holman, CEO von Twenty-Four Asset Management: Das rasche Abflachen der US­-Zinskurve wird wohl vorerst innehalten. Zuletzt schrumpfte das Gefälle zwischen den Renditen für zwei­ und zehnjährige Treasuries bis auf 24 Basispunkte.

Das deutliche Abflachen begann, als die US-­Notenbank Fed mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik begann. Für das Kalenderjahr 2018 wird inzwischen mit vier Zinserhöhungen gerechnet, womit die Obergrenze des Leitzinses bis zum Jahresende bei 2,5 Prozent liegen würde. Da der sogenannte Dot Plot, der die anonymisierten Zinserwartungen der Fed-­Mitglieder umfasst, für 2019 weitere vier Zinserhöhungen signalisiert, ist es durchaus möglich, dass die Zinskurve in den nächsten zwölf Monaten invertiert. Der Abstand zwischen den zweijährigen Renditen und dem Leitzins liegt gegenwärtig bei 66 Basispunkten und lag auch seit geraumer Zeit bei mindestens 50 Basispunkten – denn die Märkte erkannten, dass die US-­Notenbank ihre Prognosen tatsächlich umsetzte. Sollte die Steilheit dieses kurzen Endes der Kurve anhalten, wäre bis zum Jahresende bei einem Leitzins von 2,5 Prozent eine invertierte Kurve mit zweijährigen Renditen von über 3 Prozent und zehnjährigen Renditen von weiterhin unter 3 Prozent möglich.

Es ist wohl etwas verfrüht, um von einer invertierten Kurve zu sprechen, solange wir uns mitten in einer sehr beeindruckenden Gewinnsaison befinden. Das vierteljährliche Bruttoinlandprodukt der USA wird wohl seinen Höchststand dieses Zyklus erreichen. Warum kam es also zu dieser Verflachung der Kurve?

Im Grunde sind dafür zwei Kräfte verantwortlich. Das vordere Ende ist mit jeder Zinserhöhung kontinuierlich gestiegen, während sich das lange Ende erholte. Dabei gaben die zehnjährigen Renditen von ihrem Höchststand von 3,12 Prozent im Mai auf 2,80 bis 2,90 Prozent nach und verharrten im letzten Monat auf diesem Niveau. Diese beiden entgegengesetzten Kräfte waren für das massive Abflachen der Kurve verantwortlich.

In den letzten Tagen haben sich die zehnjährigen Renditen jedoch von diesem Niveau gelöst und sind wieder auf knapp unter 3 Prozent gestiegen; auch der Abstand zwischen der Zwei-­Jahres- und Zehn-­Jahres-­Kurve liegt wieder bei 30 Basispunkten.

Das lange Ende war in den letzten drei Monaten einem kontinuierlichen Strom schlechter Nachrichten von den Märkten ausgesetzt, wodurch langfristige Treasuries wieder in Mode kamen. Eine explosive Mischung aus Sorgen über einen Handelskrieg, Schwierigkeiten der Schwellenländer (Türkei, Argentinien und Brasilien) und politischer Unsicherheit in Europa hat die Märkte erschreckt. Die US-­Notenbank bleibt jedoch entschlossen und sieht über all diese Entwicklungen hinweg. Damit signalisiert sie eine robuste anhaltende Erholung, eine Verbesserung auf den Arbeitsmärkten und einen allmählichen, aber keinesfalls besorgniserregenden Anstieg der Inflation. Kurz gesagt: Die US-­Notenbank sieht keine Probleme, die Märkte hingegen schon. Die perfekte Kombination für ein Verflachen der Zwei- und Zehn-­Jahres­-Kurve. Der Strom schlechter Nachrichten versiegt jedoch inzwischen. Stattdessen treten positive Fundamentaldaten auf Unternehmensebene in den Vordergrund, und gute Nachrichten auf Makroebene werden sicherlich mit dem erwarteten Höchststand des US­-Bruttoinlandprodukts folgen. Zudem scheinen bereits negative Neuigkeiten aus den Schwellenländern eingepreist zu sein.

Aus diesem Grund rechnen wir damit, dass längerfristige Zinsen im Sommer Spielraum nach oben haben und das Abflachen der Zinskurve, zumindest vorerst, eine Atempause einlegt. Natürlich könnte es immer zu „neuen Neuigkeiten“ kommen ­ die Anlegerstimmung dürfte jetzt aber von den Fundamentaldaten bestimmt werden.

 

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Der Hälfte des Asset­-Management-­Markts droht der Kollaps

 

Von der Milliardenmaschine zum Problemfall: Bis 2022 muss sich die Asset­ Management-­Branche auf einen deutlichen Profitabilitätsverlust einstellen. Das weltweit verwaltete Vermögen wächst langsamer, die Kosten steigen ­ und in der Folge schrumpfen die Gewinne. Zwischen 2018 und 2022 wird der Ertrag pro verwaltetem Euro Vermögen jedes Jahr im Schnitt um 7 Prozent fallen. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie “After the Easy Money Boom, Stark Choices for Asset Managers” der internationalen Managementberatung Bain & Company.

“Die Vermögensverwalter haben lange Zeit vom Boom des billigen Geldes und vom Wohlstandswachstum in den aufstrebenden Volkswirtschaften profitiert”, stellt Matthias Memminger, Bain-­Partner und Co­-Autor der Studie, fest. “Doch der Asset-­Management-­Markt steht vor enormen Veränderungen. Nicht alle Anbieter werden überleben. Und diejenigen, die es schaffen, werden hart arbeiten müssen, um weiterhin profitabel zu sein.”

Nach Bain­-Analysen unterschätzen viele Vermögensverwalter, wie stark staatliche Regulierung und der Technologiewandel ihr Geschäftsmodell gefährden. Gleiches gilt für das Verhalten der Anleger, das sich fundamental wandelt. Diese vergleichen zunehmend Produkte, Preise sowie Services der Anbieter und entscheiden sich immer seltener für aktiv gemanagte Formen der Geldanlage.

Top-­Performer erobern den Markt

Dieser Marktdruck trifft vor allem die weniger erfolgreichen Vermögensverwalter. Der Bain-­Studie zufolge wird die Ertragskluft zwischen den zehn stärksten und den zehn schwächsten Asset­-Management­-Playern immer größer. So steigern die Top­-Performer ihren Vorsprung bei den Gewinnen bis 2022 auf 13 Basispunkte. Im Jahr 2013 waren es gerade mal 4 Basispunkte. Bei einem verwalteten Vermögen von 300 Milliarden Euro macht dies beim Profit einen Unterschied von gut 400 Millionen Euro pro Jahr aus.

Dieses Szenario gilt insbesondere für die Anbieter austauschbarer Standardservices, erklärt Mike Kühnel, Bain­Partner und Co­-Autor der Studie: “Vielen kleinen und mittelgroßen Vermögensverwaltern ohne wirkliche Alleinstellungsmerkmale droht das Aus. Und diese Firmen stehen für mehr als 50 Prozent des weltweiten Marktvolumens.”

Um diesem “Tal des Todes” zu entkommen, müssen sich die Unternehmen den Marktveränderungen stellen. “Es gilt, sich vom Wettbewerb abzuheben, das Geschäftsmodell zu überarbeiten und festzulegen, welche Zukunftsstrategie für das eigene Unternehmen die Richtige ist”, so Kühnel.

Drei Modelllösungen für einen zukünftigen Champion

Unterschiedliche Firmengrößen und Geschäftsmodelle verlangen spezifische Lösungen. Asset-­Management-­Konzerne, die Kundengelder passiv verwalten, benötigen eine andere Strategie als Anbieter aktiver Fonds oder spezialisierte Nischenspieler. Die Bain-­Studie zeigt die Schlüsselkomponenten der verschiedenen Strategien auf, mit denen Vermögensverwalter zum Champion werden können:

1. Passive Skalenspieler. Der Siegeszug der Exchange Traded Funds (ETFs) und sonstiger passiver Fonds spült viel Anlagekapital in die Kassen dieser Vermögensverwalter. Erfolgreiche Unternehmen wie Blackrock oder Vanguard schaffen es, ihre Kosten auf eine breite passive Assetbasis zu verteilen, was hohe Profitabilität bedeuten kann. Die Zukunftsstrategie mittelgroßer Anbieter könnte sein, offensiv ihr Geschäftsvolumen zu vergrößern ­ auch durch Fusionen oder Überkreuzbeteiligungen. In Europa und Asien ist zudem noch Platz für regionale Champions.

2. Aktive Skalenspieler. Zahlreiche Kunden setzen auf das Know­how der Anlagespezialisten großer Fondsgesellschaften von Banken und Versicherungen wie beispielsweise Amundi oder auf unabhängige Asset-­Manager wie Fidelity. Auch hier sind Fusionen ein vielversprechendes Mittel, um zu wachsen, Kosten zu reduzieren und die eigene Expertise zu erweitern. Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören oder margenschwach sind, können hingegen ausgelagert werden.

3. Hoch spezialisierte Nischenanbieter. Kunden sind bereit, für gewinnträchtige Spezialstrategien höhere Erfolgsgebühren zu bezahlen. Als besonders Erfolg versprechend erweisen sich Themenfonds für Mobilität und umweltfreundliche Technologien, Investitionen in Bereiche mit sozialer Verantwortung sowie Infrastruktur und Immobilien. Beispiele hierfür sind die Schweizer Robeco-SAM, Nordea Asset Management aus Schweden und verschiedene Stiftungsfondsanbieter.

Ganz gleich, ob ein Vermögensverwalter eine Volumen­ oder eine Nischenstrategie verfolgt: Er sollte vor jeder Entscheidung acht Kernfaktoren prüfen, die maßgeblich zum Erfolg beitragen und Champions ausmachen. Dazu zählen Produktpalette, Ausweitung der Wertschöpfungskette, Fusionen und Übernahmen, Technologie, Geschäftsmodell, Mitarbeiter sowie Kunden und Vertrieb. Entsprechend der aktuellen und zukünftig angestrebten Marktpositionierung sollten die Asset­-Manager in mindestens drei bis fünf dieser Bereiche herausragende Fähigkeiten entwickeln.

“Das Ende des billigen Geldes naht”, betont Bain­Partner Memminger. Deshalb sollten Vermögensverwalter ihre Entscheidung für eine Nischen­ oder eine Skalenstrategie nicht auf die lange Bank schieben. “Jetzt ist der Zeitpunkt festzulegen, welche Geschäftsbereiche gestärkt und welche aufgegeben werden können”, so Memminger weiter. “Wer hier den richtigen Weg einschlägt, wird vom wachsenden globalen Asset-­Management-­Markt nachhaltig profitieren können.”

 

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Inflation und das Ende der geldpolitischen Stimuli liefern Bedenken

 

Die globalen Märkte sind momentan geprägt von Angst und Unsicherheit, da sich der tobende Bulle zu einem alten und lahmenden Bullen gewandelt hat. Ein wesentliches Argument hierfür basiert auf den Bedenken hinsichtlich der Inflation und dem Ende des geldpolitischen Stimulus. „Dennoch stehen wir einer angeblichen Rückkehr der Inflation trotz der im Vergleich zum Vorjahr ansteigenden Preisdaten und der erhöhten Bedenken vonseiten des Marktes skeptisch gegenüber“, sagt David Eiswert, Portfoliomanager der Global Focused Growth Equity Strategy bei T. Rowe Price.

Sind die Bedenken hinsichtlich der Inflation gerechtfertigt?

Wenn man auf die Bären vertrauen darf, bewege sich die Inflation in diesem Jahr auf das Zyklusende hin. Es wird teilweise vehement vertreten, dass Löhne, Preise und die Politik die Inflation und Zinsraten in die Höhe treiben und schließlich das Ende des Aktienzyklus einläuten würden.

„Da die Inflation eine wichtige Kennzahl für die Stimmung und die Fundamentaldaten des Marktes ist, betrachten wir nicht nur das Ausmaß der Inflation, sondern auch die einzelnen Komponenten, die die Inflationsentwicklung beeinflussen“, so der Experte. Die zyklische Inflation zeige sich zum ersten Mal seit langer Zeit, aber die säkulare Debatte sei von entscheidender Bedeutung, da viele der aktuell sichtbaren säkularen Kräfte außerhalb des traditionellen ökonomischen Analyserahmens liegen.

Während das über den Erwartungen liegende Lohnwachstum in den USA von manchen als Zeichen dafür wahrgenommen werden könnte, dass das Wirtschaftswachstum steige, zeige die Marktreaktion auf die beschleunigte Lohninflation tatsächlich, dass Investoren eine höhere Inflation, sowie die Aussicht auf höheres verfügbares Einkommen, einen gesteigerten Konsum und eine größere Vermögensbildung ablehnen. „Solange der Markt die Inflation weiterhin als etwas Negatives begreift, bleibt uns die Volatilität in den nächsten Monaten erhalten “, so Eiswert.

Anders als im Vorjahr haben jedoch das synchrone globale Wachstum, das starke Gewinnwachstum und die Reduzierung der Steuern die Marktstimmung verbessert und bei Unternehmen die Bereitschaft erhöht, Investitionen zu tätigen. Andererseits könnte jedoch die Verlagerung weg von der verarbeitenden Industrie vor allem in den USA und weg von dem Rohstoffverbrauch vor allem in China die Inflationserwartungen reduzieren“, argumentiert der Portfoliomanager. Dem gegenüber stehe die konjunkturelle Erholung der USA sowie eine auf den ersten Blick inflationär erscheinende Wirtschaftspolitik: Steuersenkungen sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen, die Aufkündigung des Nuklearabkommens mit dem Iran und in der Folge eine Erhöhung der Ölpreise sowie der drohende Handelskrieg mit China. „Obwohl wir die Wahrscheinlichkeit eines totalen Handelskriegs für gering halten, besteht ein solches Risiko, das zu einer „schlechten“ Inflation der gesamten Wirtschaft führen könnte“, erklärt Eiswert.

Umfeld liefert Chancen für Growth­-Aktien

„Unserer Ansicht nach hat die Inflation ihren Höhepunkt in der Mitte des Jahres 2018 erreicht und hinterlässt eine hässlichere Version des Goldilock-Szenarios: zwar Stabilität und solides Wachstum, jedoch ohne positive Überraschungseffekte wie 2017, und mehr Volatilität. Aktive und geschickte Wachstumsinvestoren können in einem solchen Szenario punkten“, so der Experte. In einem Umfeld geringerem wirtschaftlichen Wachstums hätten Growth­ Aktien signifikant outperformt und eine bessere Reputation unter den Investoren erhalten.

 

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Vontobel Asset Management Marktkommentar

 

Marktkommentar von Dr. Daniel Seiler, Head of Vescore:
Rezessionen vorherzusagen ist unpopulär, wie jeder Ökonom weiß. Aber manchmal genügt ein Blick auf die Zinskurve, um genau dieses Szenario klar und deutlich vor Augen zu sehen. Ein schrumpfendes Zinsgefälle ist ein verlässlicher Indikator für Rezessionen, weshalb der jüngste Rückgang auf das niedrigste Niveau seit der Finanzkrise 2007 die Märkte in Alarmbereitschaft versetzt. Wir halten dies für kein rein technisches Phänomen, das Marktteilnehmer mit einem Achselzucken abtun können. Im Gegenteil: Die Gefahr, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession abgleitet, ist real.

In letzter Zeit ist der Motor der Weltwirtschaft rund gelaufen. Mit den USA an der Spitze beginnt sich die Produktivität zu beleben – wenn auch eher schwach im historischen Vergleich. Bei den Verbrauchern sitzt das Geld wieder lockerer, die Inflation beschleunigt sich langsam und die Arbeitslosenquoten sind so niedrig wie nie. Allerdings scheinen wir uns dem Ende des aktuellen Konjunkturzyklus zu nähern. Das zumindest verrät uns die Form der Zinskurve und die Höhe des Zinsgefälles.

Niedriges Zinsgefälle lässt nichts Gutes ahnen

Das Zinsgefälle, auch „Term Spread“ genannt, gilt als verlässliches Barometer für die künftige Konjunkturentwicklung. Es gibt die Differenz zwischen den Zinsen von Staatsanleihen mit langen und kurzen Laufzeiten an. Wobei in einem gesunden Wirtschaftsumfeld langlaufende Anleihen höhere Zinsen aufweisen als kurzlaufende. Denn mit den höheren Zinsen werden Anleger, die länger laufende Anleihen halten, für das längerfristige Inflationsrisiko entschädigt. In diesem Fall ist die Zinskurve nach oben geneigt und die Differenz positiv.

Im umgekehrten Fall flacht sich die Zinskurve ab oder kehrt sich sogar um, wenn sich die Konjunkturaussichten eintrüben oder die Notenbanken die Leitzinsen erhöhen. Sobald die Zinsen am kurzen die am langen Ende übersteigen, wird der Term Spread negativ. Eine Entwicklung, die in den letzten 60 Jahren vor jeder Rezession zu beobachten war. Folglich erscheint es klug, ein Auge auf das Zinsgefälle zu haben.

Bei schrumpfendem Term Spread in den USA droht weltweite Rezession

Gegenwärtig ist das schrumpfende Zinsgefälle vor allem in den USA ein Thema. Zwischen drei­ und zehnjährigen US­ Staatsanleihen (Treasuries) halbierte sich der Zinsabstand von Januar 2013 bis Juli 2018 (vollständige Historie vgl. Grafik), wobei allein in den letzten sechs Monaten ein Rückgang von 13 Basispunkten zu verzeichnen war. Der Grund: Die US-­Notenbank hat die Zinsen am kurzen Ende seit Dezember 2015 stetig angehoben, das letzte Mal im Juni. Zugleich kommen die Langfristzinsen nicht von der Stelle, wodurch das Zinsgefälle geringer wird. In anderen Ländern gibt es bislang kaum oder nur mässige Anzeichen einer Veränderung in der Neigung der Zinskurve. Aber deshalb sollten sie sich nicht in Sicherheit wiegen. Denn historisch gesehen gibt die USA in Sachen Wirtschaftsaktivität stets die Richtung vor. Folglich ist auch die Entwicklung des Term Spreads in den Vereinigten Staaten als Indikator für künftige weltweite Trends von zentraler Bedeutung. Denn ihre Folgen könnten auf andere Länder übergreifen.

Dieses Mal ist es anders. Wirklich?

Viele Marktbeobachter führen technische Gründe für die aktuellen Entwicklungen an und bezweifeln die Tauglichkeit des Zinsgefälles als Konjunkturbarometer. Sie verweisen darauf, dass die Fed, wie andere Zentralbanken auch, lange Zeit im Kaufrausch war und im großen Stil US-­Staatsanleihen erwarb, um eine globale Depression nach der Finanzkrise abzuwenden. Auch wenn sie inzwischen ihr Anleihekaufprogramm beendet hat, hält die amerikanische Notenbank immer noch einen großen Bestand an langfristigen US­-Staatsanleihen, die die Zinsen am langen Ende künstlich niedrig halten. Da aber die Kurzfristzinsen steigen, kann das Zinsgefälle nur schrumpfen.

Allerdings könnte es noch andere, drängendere Faktoren geben, die das lange Ende der Kurve stark belasten. So ist das Risiko am Markt gestiegen, seit US-­Präsident Donald Trump seine Rhetorik zum Welthandel verschärft hat. Die neu eingeführten Importzölle bzw. Gegenzölle werden tiefe Spuren beim Weltwirtschaftswachstum hinterlassen. Darüber hinaus haben seit Jahresbeginn die Schwankungen an den Aktienmärkten zugenommen, nicht nur als Reaktion auf die Trumpschen Kapriolen, sondern auch wegen der insgesamt spätzyklischen Dynamik, die mit moderaterem Wachstum einhergeht. Anleger treibt es daher in Massen in sichere Häfen wie langfristige US-­Treasuries, was deren Renditen niedrig hält.

Noch ganz am Anfang

Während diese widersprüchlichen Bedingungen für eine außergewöhnliche Situation sorgen, gibt es keinen Grund zur Annahme, dass es „dieses Mal anders sein sollte“. Mit anderen Worten, der Term Spread bleibt ein gültiger Indikator für die künftige Wirtschaftsentwicklung. Aber derzeit stehen wir erst am Beginn eines Straffungszyklus. Setzt sich der aktuelle Trend fort, wird es weitere sechs bis zwölf Monate dauern, bis das Zinsgefälle negatives Terrain erreicht. Das wiederum würde auf eine Rezession innerhalb eines Jahres hindeuten, die in den USA beginnt und von dort andere Regionen erfassen wird.

 

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Starker Greenback erhöht die Volatilität an den Emerging Markets

 

Der Ausverkauf an den Emerging Markets in den vergangenen Wochen steht im Zusammenhang mit dem jüngsten Anstieg des US­-Dollars. Der starke Greenback spricht für eine weitere Erhöhung des US-­Leitzinses, was wiederum viele Lokalwährungen in den Schwellenländern beeinträchtigt – insbesondere in den Ländern, die anfälliger für politische Risiken sind.

„Dennoch glauben wir, dass der lokale Währungsraum der Emerging Markets attraktive Chancen bietet“, sagt Fran Rodilosso, CFA, Head of Fixed Income ETF Portfolio Management bei VanEck. Das Problem ist die zum Teil hohe Volatilität in den Schwellländern. „Einen Ausweg bietet ein gemischter Anlageansatz, bei dem Staats- und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in Hart­ und Lokalwährungen kombiniert werden“, erläutert der Experte. Die Diversifizierung könne dazu beitragen, die Volatilität und die Drawdowns lokaler Währungen zu reduzieren. Trotz des größeren Renditepotenzials ist bei dieser Strategie eine geringere Korrelation zu den Zinssätzen der Industrieländer zu beobachten. Zugleich bietet der Ansatz Chancen, von Währungsaufwertungen zu profitieren.

Im Hinblick auf die Indexdaten der vergangenen Jahre hat der aggregierte Investmentansatz an den Emerging Markets eine deutlich geringere Volatilität im Vergleich zu lokalen Währungsengagements, die in den Jahren 2014 und 2015 erhebliche Verluste zu verzeichnen hatten. Andererseits profitierte der aggregierte Ansatz von seiner lokalen Allokation – 2017 übertraf er sowohl die in harten Währungen notierten Staatsanleihen der Schwellenländer als auch die Unternehmensanleihen.

Die Vorteile des aggregierten Engagements am Anleihemarkt der Emerging Markets können auch die zuletzt zunehmenden Kapitalströme in diesem Ansatz erklären. Laut J.P. Morgan flossen im Jahr 2017 rund 35 Milliarden US-Dollar in Strategien, die Unternehmens-und Staatsanleihen miteinander kombinieren – dies liegt in etwa auf dem gleichen Niveau wie Emerging-­Markets-­Strategien, die sich auf Staatsanleihen konzentrieren.

„Wir glauben, dass eine passive Mischstrategie angesichts der Erfolgsbilanz des Index im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds aus diesem Segment und angesichts der geringen Kosten und der Transparenz der indexbasierten Strategien Aufmerksamkeit verdient“, unterstreicht Rodilosso. „Obwohl Diversifikation und Handelbarkeit für nahezu jede passive Strategie von grundlegender Bedeutung sind, wollen wir diese Aspekte noch einmal besonders betonen, wenn man in Schuldtitel der Emerging Markets investiert“, ergänzt er. Dies gelte auch im Hinblick auf das potenzielle Konzentrationsrisiko vieler aktiver Strategien, auf die Aufrechterhaltung der Liquidität und die geringen Transaktionskosten – insbesondere in einem angespannten Marktumfeld.

 

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Das Urteil des Marktes: US-­Aktien und defensive Branchen profitieren

 

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat zuletzt den Ton an den Märkten angegeben. Bislang deuten die Reaktion der Märkte und das zum Teil schwächer werdende globale Wirtschaftswachstum darauf hin, dass die Vereinigten Staaten als Gewinner aus dem Konflikt hervorgehen. „Bei steigendem Protektionismus von Gewinnern im absoluten Sinne zu sprechen ist zwar schwierig“, sagt Witold Bahrke, Senior-­Makrostratege bei Nordea Asset Management. Relativ gesehen ergebe sich jedoch ein anderes Bild. „Im Hinblick auf die Märkte sind die USA die klaren Gewinner – und das ist keine Überraschung: China profitiert deutlich mehr vom Export in die USA als die USA vom Export nach China“, unterstreicht der Experte. Weiterhin werde das US­-Wachstum künftig durch Steuersenkungen unterstützt. Im Reich der Mitte hingegen werde die Wirtschaft durch die reduzierte Kreditvergabe belastet, was wiederum die Weltwirtschaft in einigen Regionen bremse.

So sei es nicht verwunderlich, dass die USA im laufenden Jahr die Region mit der besten Aktienperformance ist. China und die Emerging Markets hingegen finden sich am anderen Ende der Skala wieder, was die beeindruckende Outperformance des vergangenen Jahres innerhalb weniger Wochen zunichte macht. „Als dann die Unruhe im Juni zunahm, hatten defensive Werte ihren besten Monat seit 2016“, ergänzt Bahrke.

Was bedeutet das für Investoren? Die Handelspolitik ist für Bahrke ein wichtiger Teil der Strategie des US-Präsidenten. Zum einen, um bei den Zwischenwahlen im November gute Ergebnisse zu erzielen. Und zum anderen, um zu verhindern, dass die USA von China als größte Volkswirtschaft der Welt überholt werden. Die Volksrepublik halte derzeit schlechtere Karten als die USA in der Hand. Für die Wachstumsschwäche in China sprächen zudem die zuletzt gefallenen Kupferpreise. „China ist der größte Nachfrager des Industriemetalls. Es wird offenbar auf einen sinkenden Bedarf der Chinesen spekuliert, was eine nachlassende Konjunktur bedeuten würde“, so Witold Bahrke.

Fazit: Für die USA besteht kein Anlass, die Handelspolitik großartig zu ändern. Das Reich der Mitte hat im Zuge seiner schwächelnden Wirtschaft nur die Möglichkeit zu reagieren anstatt zu agieren. „Sowohl US­-Aktien als auch allgemein defensive Aktien sollten sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres weiterhin gut entwickeln, so dass sich das Marktbild 2018 deutlich von dem aus 2017 unterscheidet“, fasst Bahrke zusammen.

 

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Osteuropa profitiert von der guten Verfassung der Eurozone

 

Für den Portfoliodienstleister Moventum S.C.A. aus Luxemburg sind die Emerging Markets eine interessante, aber zu differenzierende Anlageregion: Besonders die asiatischen Emerging Markets stehen laut Executive Vice President Michael Jensen sehr gut da. Und auch Aktien aus den osteuropäischen Emerging Markets sind attraktiv, anders als Papiere aus südamerikanischen Emerging Markets.

„Die Volkswirtschaften im asiatisch­pazifischen Raum dürften 2018 so schnell wachsen wie seit 2013 nicht mehr und die Inflation ist so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren“, stellt Jensen anlässlich der quartalsmäßigen Asset Allocation Konferenz fest. „Die Staatsverschuldung ist relativ gering, das Wirtschaftswachstum über Trend, die Leistungsbilanzdefizite beziehungsweise ­überschüsse wurden deutlich verringert“, so Jensen. Die Wachstumsverlangsamung in China sei unkritisch. „Insgesamt ist die Bewertung im Vergleich günstig, die Gewinnwachstumsraten überdurchschnittlich hoch“, erklärt Jensen, der jedoch einschränkt: „Zuletzt haben die asiatischen Emerging Markets unter dem stärkeren US-­Dollar gelitten – mehr als unter den steigenden US­-Zinsen.“ Alles in allem sieht man aber bei Moventum Aktien aus dieser Region als attraktiv an.

Anders dagegen in Südamerika: „Brasilien und Argentinien sind im Krisenmodus, daher halten wir südamerikanische Emerging Markets derzeit für unattraktiv“, sagt Jensen. Diese Situation werde sich auch kurzfristig nicht ändern. Zumal der stärkere US-Dollar hier noch deutlichere Auswirkungen habe als im Rest der Welt.

Unter den osteuropäischen Schwellenländern sei Russland zwar durch die Sanktionen belastet, profitiere aber vom relativ hohen Ölpreis. „Die osteuropäischen Emerging Markets sind wirtschaftlich sehr abhängig von der Eurozone und profitieren daher von deren guter wirtschaftlicher Verfassung“, erklärt Jensen, der Aktien aus den osteuropäischen Emerging Markets als attraktiv einstuft.

Im Anleihen­-Bereich kamen alle Rentenmärkte in den Emerging Markets durch den stärkeren US-­Dollar und die Krisen in der Türkei, Argentinien und Brasilien unter Druck: „Es sind schon wieder viele Gelder aus den Emerging Markets geflossen, was wir jedoch als Übertreibung betrachten“, sagt Jensen. Sein Fazit: „Auf diesem Renditeniveau sehen wir insbesondere die Local-­Currency-­Bonds wieder als attraktiv, Hard-­Currency­-Bonds stufen wir neutral ein.“

 

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Krisen in Schwellenländern folgen nicht notwendigerweise auf Zinsanstiege in den USA

 

Fast allen großen Krisen in den Schwellenländern gingen Zinsanstiege in den USA voraus. Jetzt steigen die US­-Zinsen wieder, trotzdem sieht Tilmann Galler, globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, die Gefahr für die Emerging Markets als geringer an. „Bislang galt es in der Weltwirtschaft fast als Naturgesetz, dass steigende US-­Zinsen ein großes Risiko für die Volkswirtschaften der Emerging Markets darstellen – doch diese Gesetzmäßigkeit lässt sich aktuell widerlegen“, so Galler.

Historisch betrachtet folgten tatsächlich die Lateinamerika-­Krise in den 80-er Jahren, die Tequila­-Krise in Mexiko 1994 oder die Asien-­Krise 1998 auf kräftige Anstiege der US-­Zinsen. Der Zusammenhang zwischen steigenden US-­Zinsen und wirtschaftlicher Instabilität ergebe sich aus der Art der Finanzierung von Staat und Unternehmen: Aufgrund mangelnder Liquidität lokaler Anleihenmärkte finanzierten sich zahlreiche Schwellenländer traditionell in US-­Dollar. Steigende US-­Zinsen erhöhen damit die Kosten des Schuldendienstes.

„Kritisch wird es jedoch erst dann, wenn zusätzlich zu steigenden Zinsen der US­-Dollar aufwertet, denn dann werden nicht nur die Zinszahlungen teurer, sondern zudem steigt das absolute Schuldenniveau. Und genau solch eine Konstellation haben wir nun seit Ende April 2018“, erläutert Galler. So haben eine boomende US­-Wirtschaft und eine restriktivere US-­Notenbank zu einem steigenden US-­Dollar geführt, während sich gleichzeitig die Wachstumsaussichten in den Schwellenländern und dem Rest der Welt etwas eingetrübt haben. „Nun ist die US-Währung zu einem relativ attraktiven Ziel für Investoren geworden – und die Situation wird unangenehmer für die aufstrebenden Volkswirtschaften, die von der Bereitschaft des Auslands abhängig sind, ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren“.

Leistungsbilanzsituation der Schwellenländer verbessert

Die Sorge, dass sich die Krisen der Vergangenheit wiederholen, sieht der Experte jedoch als wenig berechtigt an, denn nach einigen schwachen Jahren habe sich die Leistungsbilanzsituation der Schwellenländer wieder verbessert. „Seit der Asienkrise haben sich in zahlreichen Ländern lokale Anleihenmärkte entwickelt, die inzwischen mehr als 80 Prozent des handelbaren Anleihenuniversums vor Ort ausmachen. Die direkte Abhängigkeit von den US-­Zinsen ist aus diesem Grund deutlich gesunken“, betont Galler. Dennoch habe in den letzten zehn Jahren das Gesamtvolumen der US­-Dollar­ Verschuldung in den Schwellenländern zugenommen, weil sich neben den Staaten auch die Unternehmen günstig in US-Dollar finanziert hatten. Das Volumen der ausstehenden Kredite in US­-Dollar stieg in diesem Zeitraum um 150 Prozent.

„Die Risiken der US-­Dollar­-Verschuldung sind dabei in den verschiedenen Schwellenländern sehr ungleich verteilt“, unterstreicht Galler. Es gebe Länder wie die Türkei und Argentinien, die sowohl ein Leistungsbilanzdefizit als auch einen starken Anstieg der Auslandsverschuldung zu verzeichnen haben. Andererseits können viele große asiatische Länder nicht nur einen hohen Leistungsbilanzüberschuss, sondern auch eine deutlich verbesserte Position in der externen Verschuldung verzeichnen. „Selbst wenn ein Land eine verwundbare Zahlungsbilanz hat, bedeutet das noch lange nicht, dass eine Krise unvermeidlich ist“, so Galler. „Solange der Wachstumsausblick für die Wirtschaft und die Gewinne der Unternehmen gesund sind, werden ausländische Kapitalgeber erfahrungsgemäß weiterhin bereit sein zu investieren.“

Stabilität durch robustes reales Wachstum, Unternehmen steigern Gewinne

So lautet Gallers Fazit: „Für 2018 bleibt, trotz der jüngsten Korrektur der Prognosen, das absolute Niveau des realen Wachstums mit wahrscheinlich knapp fünf Prozent robust und die Unternehmen dürften deshalb ihre Gewinne steigern können. Das schließt zwar eine Krise in einzelnen Ländern nicht aus, sollte aber der Region insgesamt Stabilität verleihen. Auch hat sich generell das aggregierte Leistungsbilanzdefizit der Schwellenländer in den letzten fünf Jahren verbessert. Und diese positive Entwicklung verbunden mit der Etablierung der lokalen Anleihenmärkte für die Schwellenländer trägt dazu bei, dass bisherige Gesetzmäßigkeiten nicht mehr zwangsläufig zugrunde zu legen sind.“

 

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Mehr als 80 Prozent der Deutschen besitzen ein Sparbuch, Tages-oder Festgeld

 

Laut dem aktuellen Income-­Barometer von J.P. Morgan Asset Management sind auch nach 10 Jahren immer weiter sinkender Zinsen Sparprodukte bei den Deutschen die beliebteste Anlageform: 53 Prozent der Befragten besitzen Sparbücher, 29 Prozent legen in Tages-oder Festgelder an. Weitere 38 Prozent der Deutschen nutzen nach eigenen Angaben eine Lebens-oder Rentenversicherung (Mehrfachantworten möglich). Lediglich 21 Prozent der Deutschen setzen dagegen auf die Kraft des Kapitalmarkts: So gaben 15 Prozent der Befragten an, Investmentfonds zu nutzen. In Aktien direkt investieren nur neun Prozent, in festverzinsliche Papiere gar nur drei Prozent.

Immerhin lässt sich ein leichter Aufwärtstrend im Verlgeich zum Income-­Barometer von 2017 feststellen, als der Anteil der Anleger noch bei 18 Prozent lag. „Unsere aktuelle Befragung zeigt eine erfreuliche Entwicklung, da das Interesse an ertragstärkeren Kapitalmarktanlagen steigt. Ein Großteil der Befragten hat hier aber dennoch Nachholbedarf, denn wenn die Inflation wie aktuell höher als die Zinsen liegt, sparen sich die Deutschen buchstäblich arm“, unterstreicht Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral­ und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management.

Für das Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März und April 2018 repräsentativ 2.097 Frauen und Männer zu ihrem Spar-und Anlageverhalten, ihrer Zufriedenheit mit verschiedenen Anlageformen, ihrem Anlagehorizont, ihrer Risikobereitschaft sowie ihren Einstellungen zu und Wissen über Zinsen, Fondslösungen und regelmäßige Erträge („Income“) befragt.

„Auch dass 16 Prozent der Befragten gar nicht wissen, welche Spar­ und Anlageprodukte sie besitzen, zeigt, wie wenig sich viele mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen“, erläutert Bergweiler. Dabei sei vielen Anlegern nicht bewusst, wie groß ihre Rentenlücke tatsächlich ausfallen wird, da die Lebenserwartung heute höher ist als allgemein angenommen. „Angesichts der Tatsache, dass über 2.200 Milliarden Euro Erspartes der Deutschen weiterhin in kaum verzinsten Spareinlagen liegen und einer schleichenden Entwertung durch die Inflation ausgesetzt sind, sind breit gestreute, flexibel anlegende Investmentfonds mit Ausschüttungskomponente eine echte Alternative“, betont Bergweiler.

 

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Trotzdem Investmentchancen in Europa, weiterhin gute Prognose für die USA

 

„Das Klima an den Kapitalmärkten dürfte in absehbarer Zeit rauer werden“, sagt Thomas Herbert, Head of Portfoliomanagement bei Ethenea. „Das Narrativ des synchronisierten, globalen Wachstums verliert nach und nach Überzeugungskraft.“ Für das zweite Halbjahr erwartet er zwar weder schwere Verwerfungen noch eine
Rezession, der Experte geht aber davon aus, dass sich die Aussichten eintrüben werden, insbesondere innerhalb der Eurozone. „Die Administration um Präsident Trump trägt zu dieser Erwartung erheblich bei. Die US-­Regierung macht keinen Hehl daraus, dass sie bereit ist, dem Rest der Welt zu schaden, so lange es den USA hilft – oder zumindest den Beliebtheitswerten des Präsidenten bei seiner Stammwählerschaft. In einem ersten Schritt haben das neben China auch Kanada und Mexiko zu spüren bekommen.“

Italien weiterhin entscheidender Risikofaktor

Aber auch die Eurozone und insbesondere Deutschland waren in das präsidiale Fadenkreuz gerückt. Zwar habe sich die Lage nach dem überraschend erfolgreichen Treffen zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-­Claude Juncker und Präsident Trump zuletzt etwas entspannt. „Aber es ist noch völlig unklar, wie verlässlich diese Entwicklung ist“, sagt Herbert. Die Politik der USA könne sich mit einem einzigen Tweet des Präsidenten wieder komplett umkehren. „Für Europa kommt diese zunehmend unsichere Situation zur Unzeit“, sagt Herbert. „Der Brexit, eine populistische Regierung in Italien, politische Querelen in Deutschland und eine leicht nachlassende Wirtschaftsdynamik setzen der Währungsgemeinschaft ohnehin schon zu.“ Die weniger expansive Geldpolitik der EZB drücke zusätzlich auf die Stimmung. „Die gestiegene Unsicherheit dürfte sich bald auch im Investitionsverhalten europäischer Unternehmen widerspiegeln.“

„Die Entwicklungen in Italien beunruhigen uns im Besonderen. Wir erwarten, dass die politische Unsicherheit innerhalb der Eurozone und damit einhergehend die Volatilität an den Aktien­ und Rentenmärkten erst noch deutlich steigen wird, bevor es zu einer konstruktiven Lösung der Interessenkonflikte und einer anhaltenden Beruhigung an den Märkten kommt.“

Geringes Wachstum in China, US-­Boom setzt sich fort

China habe bereits seit geraumer Zeit mit einer Verlangsamung des Wachstumstempos zu leben. Unsicherheiten im Hinblick auf das Ausmaß der Verlangsamung schlügen hier allerdings mit besonderer Wucht auf die Kapitalmärkte. „2015 beispielsweise hat der Leitindex der Börse in Shanghai nach einer massiven Rally in der ersten Jahreshälfte bei zunehmender Unsicherheit innerhalb weniger Wochen über 40 Prozent seines Wertes eingebüßt.“

Ganz anders die Situation in den USA. „Die Stimmung bei den Konsumenten ist hervorragend und die Arbeitslosigkeit auf historischen Tiefstständen“, sagt Herbert. „Die Unternehmensgewinne wachsen und die Investitionen in Kapital nehmen zu.“ Für das zweite Quartal werde ein annualisiertes Wachstum von vier Prozent erwartet. „Wir teilen grundsätzlich den optimistischen Ausblick für die US-­Wirtschaft im zweiten Halbjahr. Die von Präsident Trump initiierten Steuererleichterungen, Infrastrukturausgaben sowie der Abbau von Regulierungen werden ihre kurzfristige Wirkung entfalten, die mögliche Auswirkungen eines begrenzten Handelskonflikts deutlich kompensieren dürften.“ Anders als beispielsweise in Deutschland oder Japan werde das US­-Wachstum in erster Linie von privatem Konsum getragen. Exporte trügen nur etwa 14 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.

Wo lohnen sich Aktieninvestments?

„In dem beschriebenen Umfeld sehen wir für europäische Aktien auf Indexebene nur sehr begrenztes Potential. Erhöht haben wir dagegen unsere Allokation in US-­amerikanische Aktien. Neben den USA sind wir weiterhin im chinesischen Aktienmarkt investiert. Die jüngste Kursschwäche ist aus unserer Sicht temporär.“ Die chinesische Regierung und die Zentralbank verfügten über erhebliche Mittel zur Intervention und hätten in der Vergangenheit bewiesen, dass sie davon Gebrauch machen, um Wachstum und Finanzsystem zu stabilisieren.

„Auf der Ebene der Einzeltitel finden sich aber auch in Europa noch Unternehmen, die ausgezeichnet geführt sind, von einem soliden Geschäftsmodel getragen werden und über sehr solide Finanzkennziffern verfügen. Eine Reihe dieser Unternehmen sind aktuell aus unserer Sicht sehr attraktiv bewertet und bieten auch mittelfristig viel Potential.“

 

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Einführung des 4/6­ Augenprinzips für voll digitale Freigaben

 

Kontinuierliche Erweiterung der Leistungen im Firmenkundengeschäft wird durch Einführung des 4/6 ­Augenprinzips für voll digitale Freigaben fortgesetzt ebase bietet Unternehmen die Möglichkeit, im Online Banking Freigaben, zum Beispiel für Käufe oder Verkäufe von Investmentfonds, voll digital, unter Wahrung des 4­ oder 6­ Augenprinzips durchzuführen.

Das Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre, aber auch der generelle Wunsch zahlreicher Unternehmen, die Kapitalanlage auf eine breitere Basis zu stellen, haben in den letzten Jahren bei ebase zu einer vitalen Nachfrage von Unternehmen nach Investmentfonds geführt. Als Spezialist für das Vermögensmanagement mit Investmentfonds bietet ebase Unternehmen zahlreiche attraktive Lösungen und konnte bereits eine Vielzahl an Unternehmen als Kunden gewinnen. Das Angebot von ebase wird dabei kontinuierlich weiterentwickelt.

„Als Digital Financial Service Partner haben wir den Anspruch, uns auch im Bereich der Digitalisierung im Sinne der Partner und Kunden ständig weiterzuentwickeln. Mit der Einführung eines digitalen Freigabeprozesses für Firmenkunden, welcher die Anforderungen des 4­ oder 6 ­Augenprinzips erfüllt, ist es uns gelungen, unser Angebot um einen weiteren für den Kunden sehr wertvollen Baustein zu ergänzen“, führt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase aus. Denn ebenso wie bei Privatkunden gewinnt auch bei Firmenkunden das Online Banking fortwährend an Bedeutung.

Firmenkunden haben besondere Anforderungen, welche teilweise deutlich von denen von Privatkunden abweichen. So ist es zum Beispiel vielfach notwendig, dass Verfügungen nicht von einer Person alleine veranlasst werden, sondern von einer zweiten (4 ­Augenprinzip) oder noch einer dritten (6­ Augenprinzip) zu prüfen und zu genehmigen sind. Diese Prozesse der Firmenkunden können die Online­-Banking-­Angebote am Markt jedoch oftmals nicht abbilden. Daher sind die Unternehmen beispielsweise mit Medienbrüchen konfrontiert oder müssen auf papierhafte Prozesse zurückgreifen. „Mit der Einführung der digitalen Umsetzbarkeit des 4/6 Augenprinzips wird der Prozess für die Kunden komfortabler, zudem kann es zusätzlich zur Sicherheit beitragen. Ich denke, die Kunden werden dieses im Markt neue Angebot sehr zu schätzen wissen“, ergänzt Geyer.

So ermöglicht es das digitale 4­ oder 6­ Augenprinzip, dass beispielsweise beim Kauf von Investmentfonds die Freigabe von mehreren relevanten Verantwortlichen papierlos im Online-Banking erledigt werden kann. Für die Firmenkunden wird dabei nachvollziehbar dargestellt, welche der notwendigen Freigaben bereits erfolgt sind und wo noch eine zusätzliche Freigabe durch einen zweiten (4 Augen) oder dritten (6 Augen) Verantwortlichen aussteht. So kann eine fortlaufende Transparenz über noch notwendige Freigaben, aber auch die entsprechende Dokumentation, optimal sichergestellt werden.

 

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European Bank for Fund Services GmbH (ebase), Richard­Reitzner­Allee 2, D-­85540 Haar b. München, Tel.: 0180/5005984, Fax: 0180/5005802,  www.ebase.de

Aberdeen Standard Kommentar

 

Luke Bartholomew, Investment Strategist bei Aberdeen Standard Investments, kommentiert die Zinserhöhung der Bank of England: „Das ist keine Überraschung. Die wirtschaftliche Lage hat der Bank of England gerade genug Anlass gegeben, um eine Zinsanhebung zu rechtfertigen. Aber niemand sollte sich zu sehr darauf freuen, dass die Entscheidung ein Zeichen für die Zukunft ist. Es ist kaum vorstellbar, dass die Bank of England in den nächsten Monaten weitere Zinserhöhungen folgen lassen wird, betrachtet man die Risiken, die sich am Horizont abzeichnen. Das bedrohlichste Risiko ist dabei der Brexit. Die Bank of England gründet ihre Annahmen darauf, dass der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union reibungslos verlaufen wird. Und dies ist momentan eine recht gewagte Annahme. Die zweite große Unsicherheit in Großbritannien ist die chronisch schwache Produktivität, die schlussendlich bestimmen wird, wie schnell die Wirtschaft wachsen kann ohne die Inflation anzuheizen.

Die Einführung eines neutralen Realzinses ist eine sinnvolle Ergänzung zur Forward Guidance der Notenbank. Auch andere Zentralbanken nutzen ähnliche Instrumente, um die Investoren bei ihren Überlegungen zu unterstützen, wie sich die Zinssätze mittel­ bis langfristig verändern könnten. Dies sollte die Botschaft verstärken, dass die Zinsen nur langsam ansteigen und sich wahrscheinlich auf einem niedrigeren Niveau einpendeln werden als wir es in der Vergangenheit für normal gehalten hätten. Für die Bank of England ist es ein kluger Schachzug, die Botschaft zu verstärken, dass der neutrale Zins kein Versprechen, sondern eine Orientierungshilfe darstellt.“

 

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Aberdeen Asset Management Deutschland AG, Bettinastraße 53­55, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 0049­(0)69­768072­184 , Fax: 0049­(0)69­768072­256, www.aberdeen­asset.de

Richards kommt von M&G Investments

 

Fidelity International hat die Ernennung von Anne Richards zum Chief Executive Officer (CEO) bekannt gegeben. Richards, derzeit CEO von M&G Investments, wird im Dezember bei Fidelity International einsteigen und an Abigail P. Johnson, Chairman von Fidelity International, berichten.

Abigail P. Johnson kommentiert: “Anne Richards wird die Verantwortung für Fidelity International zu einem wichtigen Zeitpunkt in unserer fast 50-jährigen Unternehmensgeschichte übernehmen. Wir wollen unsere Kundenbeziehungen erweitern und vertiefen, noch ambitionierter in der Innovation von Produkten und Investmentlösungen voranschreiten sowie unsere Investmentplattform als auch das Altersvorsorgegeschäft weiterentwickeln. Ich bin absolut überzeugt von ihren Fähigkeiten, das Unternehmen in dieser spannenden Phase der zukünftigen Entwicklung und des Wachstums zu führen. ”

Anne Richards hat 26 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltungsbranche, darunter über zwei Jahrzehnte als Analystin, Portfoliomanagerin und Chefanlagestrategin (CIO). Ihr beruflicher Werdegang erstreckt sich über etliche internationale Blue-­Chip­-Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche. Sie ist Vorsitzende des britischen „Financial Conduct Authority Practicioner Panel“ und Mitglied des „2020 Women in Boards“ der US­amerikanischen Vereinigung „Board of Leaders“, das sich für die Erhöhung des Frauenanteils in Unternehmensvorständen einsetzt.

“Dies ist eine spannende Gelegenheit, die Führung eines internationalen Unternehmens zu übernehmen, wenn es in die nächste Wachstumsphase geht. Fidelity ist eine starke globale Marke. Das Haus hat das Potenzial, den Markt anzuführen. Denn die Menschen erkennen die Notwendigkeit, sich immer stärker um ihre finanzielle Sicherheit zu kümmern“, sagt Richards.

 

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Fidelity Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, D-­61476 Kronberg im Taunus, Tel.: 06173/509­0, Fax: 06173/509­41 99, www.fidelity.de

BNY Mellon IM Marktkommentar

 

Der wirtschaftliche Aufschwung der Schwellenländer in den letzten Jahrzehnten, insbesondere in Asien, hat das Leben vieler Menschen verbessert. Der neue Wohlstand hat jedoch zwei Seiten: Krankheiten, mit denen bisher nur die Industriestaaten zu kämpfen hatten, nehmen sprunghaft zu. Nun stellen sich Gesundheitswesen, Pharmahersteller sowie Anbieter von Therapien auf die veränderten Bedürfnisse ein. Sophia Whitbread, Portfolio­-Managerin des Schwellenländer-­Aktienteams bei Newton IM – einer Boutique von BNY Mellon Investment Management –, erläutert, wie sich der gesellschaftliche Trend auch auf Anlagemöglichkeiten in den Emerging Markets auswirkt:

„Unternehmen, die gezielte Therapien, Versicherungen oder Finanzdienstleistungen für Menschen in Schwellenländern anbieten, die aufgrund ihres gewandelten Lebensstils zum Beispiel an Fettleibigkeit oder Diabetes erkrankt sind, verbuchen eine deutlich steigende Nachfrage“, sagt Whitbread. „Im Vergleich zum herkömmlichen Gesundheitswesen, wie beispielsweise Krankenhäuser, sehen wir darin inzwischen bessere Anlagechancen.“

Mit der Entwicklung einer umfassenderen Infrastruktur für das Gesundheitswesen in Schwellenländern nimmt auch der Regulierungs-und Wettbewerbsdruck zu. Ein Beispiel: In Indien hat die Regierung im Februar dieses Jahres die Preise für Stents gedeckelt und um bis zu 85 Prozent gesenkt; außerdem wurden Knieoperationen eingeschränkt. Die Folge: Die Profitabilität der Krankenhäuser ist stark gesunken.

Whitbread weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass höhere Renditen bei Anbietern von Gesundheitslösungen zu erzielen sind, die dem wachsenden Bedarf an “Lifestyle-­Krankheiten” und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach Krankenversicherungen gerecht werden – ein Markt, der aufgrund der Problemlage ein enormes Potenzial hat.“ Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Anzahl von Menschen, die an Diabetes leiden, im Zeitraum 2007 bis 2017 im Vergleich zu 1980 vervierfacht. Wie die Fettleibigkeit nimmt Diabetes weltweit am stärksten in Schwellenländern zu, vor allem in Städten mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Besonders hoch ist die Anzahl in der Region Asien­ Pazifik.

„Wir haben bisher zwischen 5 und 7 Prozent unserer Global Emerging Market Strategie im Gesundheitswesen gehalten – das meiste im traditionellen Gesundheitswesen, also Krankenhäusern. Heute haben wir 7 Prozent allokiert, aber der Anteil an Therapie-­Anbietern relativ zur Gesundheitsinfrastruktur ist höher. So haben wir unseren Anteil etwa bei Herstellern biologischer Arzneimittelhersteller und bei Versicherern ausgebaut“, sagt Whitbread. Im Vergleich dazu hat der MSCI Emerging Market Net Returns einen Anteil von lediglich 2,9 Prozent im Gesundheitssektor.

Unternehmen dieses Sektors, die sie für sehr attraktiv hält, sind zum Beispiel:

• China Biologic Products – das 2002 gegründete biopharmazeutische Unternehmen hat sich unter anderem auf Autoimmunkrankheiten spezialisiert.

• Das chinesische Unternehmen 3-S-Bio ­ es stellt Produkte zur Behandlung von Krankheiten wie Arthritis, chronischen Nierenerkrankungen sowie Chemotherapie­induzierte Anämie her.

• Im Finanzsektor sind es der pan­asiatische Krankenversicherer AIA Group mit Hauptsitz in Hongkong und der indische Finanzdienstleister Edelweiss.

 

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BNY Mellon, Bockenheimer Landsstrasse 24, D-­60323 Frankfurt am Main, Tel.: +49 69 97151 270, www.bnymellon.com

Europas Aktienmärkte bieten interessante sektorspezifische Chancen

 

Rund acht Prozent für 2018 und 2019: So lautet die Prognose für das durchschnittliche Gewinnwachstum europäischer Unternehmen angesichts der Ergebnisse der aktuellen Halbjahres-Berichtssaison. Die jüngste Korrektur bei wichtigen Indikatoren für künftiges Wachstum sowie zunehmende geopolitische Unsicherheiten – darunter die Sorge über einen möglichen Handelskrieg, die politische Situation in Italien, die Umsetzung des Brexit und Krisenherde in einigen Schwellenländern deuten jedoch darauf hin, dass die Erwartungen an das Gewinnwachstum nach unten korrigiert werden könnten. Gianmarco Mondani, Chief Investment Officer des Non­-Directional-Equity­-Teams und Manager europäischer Long­ und Long-­/Short­-Aktienstrategien bei GAM Investments, bleibt angesichts einiger chancenreicher Sektoren dennoch recht optimistisch: „Wir glauben, dass eine globale Rezession vermieden wird und die Unternehmensgewinne ein moderates Wachstum aufweisen werden.“

In den kommenden Monaten könnte vor allem der Technologiesektor für Überraschungen sorgen. Zwar sei die Branche in Europa nicht sehr stark vertreten, Investoren könnten sie jedoch über einige führende Aktien in den Bereichen Online­ Zahlungen, Gaming und IT­-Dienstleistungen abdecken. „Auch einige Luxusunternehmen könnten sich weiterhin positiv entwickeln, ebenso wie der Luftfahrtsektor. Dort könnten Kapazitätsreduzierungen aufgrund von Insolvenzen bei Alitalia, Monarch und Air Berlin, Problemen bei Ryanair mit den eigenen Piloten sowie hohen Ölpreisen zu einer neuerlichen Preissetzungsmacht führen“, so Mondani. Darüber hinaus sei die Verpackungsindustrie ein Bereich, in dem die Nachfrage das Angebot übersteige und positive Ergebnisüberraschungen bereit halten könnte.

Das Ende der quantitativen Lockerung werde wahrscheinlich zu einer Ausweitung der Spreads in den peripheren Ländern Europas führen. „Darunter würden vor allem Versorgungsunternehmen leiden. Der Bankensektor in den Peripherieländern könnte ebenfalls negativ betroffen sein, aber dies könnte durch den Anstieg der Zinssätze ausgeglichen werden, was eine Erholung der Zinsmargen ermöglichen würde“, so Mondani.

Ertragsdynamik nutzen

Um einen Mehrwert für Investoren zu erzielen nimmt Mondani mit seiner Strategie Long-­Positionen in Unternehmen ein, bei denen die Fundamentalanalyse seines Teams darauf hinweist, dass die Erträge in den nächsten zwölf bis 18 Monaten über den Konsensschätzungen liegen sollten. Short geht er bei jenen Positionen ein, bei denen die gleiche Analyse die Wahrscheinlichkeit angibt, dass die Erträge unter dem Konsenswert liegen werden. „Diesen Prozess wenden wir über ein diversifiziertes Portfolio an. Bei der Long-­/Short­-Strategie gleichen wir das Long-und Short-­Exposure mit dem Ziel aus, unter allen Marktbedingungen positive Ergebnisse zu erzielen. Für die Long­only­-Strategie versuchen wir, Long-­Positionen auszuwählen, die in der Lage sind, den Konsens zu übertreffen, mit dem Ziel, eine Performance zu erzielen, die über dem Benchmark liegt“, erklärt der Experte.

Frankreich und Irland auf „long“

Aktuell setzt Mondani in Frankreich aufgrund von Positionen in den Bereichen Rüstung, Luxus, IT und Autobahnen auf „long“. „Auch für Irland fahren wir eine Long­-Position. Dies spiegelt sich in unseren Investments in globale Unternehmen sowie Banken, Hotels und Wohnungsbau wider, die von den inländischen Trends profitieren sollten. Dagegen haben wir Short­-Positionen bei einigen schwedischen Bauunternehmen sowie einigen Medienunternehmen, Postdiensten und Einzelhändlern in Großbritannien“, so Mondani weiter.

Aus Branchensicht sieht der Experte Chancen im Einzelhandel, sowohl im Lebensmittel­ als auch im Bekleidungssektor. „Die Online­-Konkurrenz erweist sich als ein Faktor, der das Potenzial hat, die Margen vieler Betreiber deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig halten wir einige Short-­Positionen bei zyklischen Werten, bei denen die Bewertungen bisher nicht von der Verlangsamung der Konjunkturindikatoren beeinflusst wurden“, schließt der Experte.

 

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GAM Anlagefonds AG, Klausstr. 10, CH-­8034 Zürich, Tel.: +41 (0) 58 426 30 30, Fax: +41 (0) 58 426 30 75, www.gam.com

Kommentar von Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer des digitalen Vermögensverwalters Ginmon

 

„Sicherer Hafen“, „Krisenwährung“ oder „Vermögensschutz“ – Gold hat bei Anlegern viele Namen. Doch erfüllt es auch diese Zwecke? Braucht man als Anleger heutzutage überhaupt noch Gold?

Fakt ist, dass das glänzende Image von Gold starke Kratzer erlitten hat. Trotz Handelsstreit zwischen den USA und China und der damit einhergehenden Unsicherheit, geht es für Gold bergab. Rund fünf Prozent hat der Preis seit Jahresbeginn nachgelassen.

Weiterhin verstehen auch immer mehr Anleger: Gold wirft keine Zinsen ab und zahlt auch keine Dividenden. Hinzu kommt, dass die USA den Zinserhöhungszyklus ausgerufen haben und die US­-Notenbank die Zinsen weiter anheben wird. Damit werden festverzinsliche Papiere für Anleger attraktiver als Gold.

In den Krisenjahren 2011 und 2012 kostete Gold fast schon 2000 Dollar pro Feinunze ­ heute steht es bei rund 1230 Dollar. Verglichen zum Aktienmarkt eine schlechte „Rendite“. Zum Vergleich: Seit September 2011 hat sich der DAX mehr als verdoppelt. Das zeigt wieder: Auf eine einzelne Anlageklasse zu setzen ­ selbst wenn sie so populär wie Gold ist – kann sehr gefährlich sein. Dann kann aus der Idee, sich Sicherheit zu erkaufen, schnell ein riskantes Vermögensexperiment werden.

Natürlich hat Gold für viele Anleger eine beruhigende Wirkung. Und auch wenn derzeit durch die Notenbanken jede „Krise“ durch die Geldflut weggespült wird, so heißt das nicht, dass es immer so bleibt. Vielleicht sind die „goldenen Zeiten“ vorbei, doch nichts garantiert uns, dass sie nicht wiederkommen.

Ganz auf Gold und Rohstoffe im Portfolio sollte man deshalb als Anleger nicht verzichten, sie sollten aber auf keinen Fall überrepräsentiert sein. Der wirklich sichere Hafen für Anleger ist nicht Gold, sondern ein diversifiziertes Portfolio über alle Anlageklassen hinweg. Deshalb braucht man als Anleger keine Krisenwährung, sondern ein krisenfestes Depot, was nur durch breite und intelligente Streuung möglich ist. Gold-und Rohstoff­-ETFs haben zwar damit durchaus ihre Berechtigung, sind in solch einem Mix aber nicht der Teig, sondern eher die Kirsche auf der Torte.

 

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Ginmon GmbH, Voltastraße 31, D­-60486 Frankfurt a. M., Tel.: 069 ­ 15322 7340, www.ginmon.de

NN IP Marktkommentar Clement Chong, Senior Credit Analyst Asian Debt bei NN Investment Partners:

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Chinesische Behörden drängen auf einen gesamtwirtschaftlichen Schuldenabbau.
­ Hochzins-­Emittenten aus dem Immobiliensektor spüren die restriktiver gewordenen Finanzierungsbedingungen.
­ NN Investment Partners (NN IP) bevorzugt in diesem Umfeld Anleihen größerer Immobilienentwickler mit guter Liquidität.

Seit einigen Jahren verfolgen die chinesischen Behörden den Plan, das Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Verschuldung im Griff zu behalten. Die Juni­-Daten deuten auf eine Verlangsamung des Kreditwachstums in China hin, wobei die Schattenfinanzierung sogar geschrumpft ist. Auf wenn es für die langfristige Tragfähigkeit des chinesischen Wirtschaftswachstums natürlich gut ist, wenn das Kreditwachstum unter Kontrolle bleibt, hat dies zugleich aber kurzfristig negative Auswirkungen für Unternehmen. Wenn die Finanzierungsbedingungen restriktiv sind, ziehen Kreditgeber meist größere Emittenten mit Investment­-Grade-­Rating oder staatliche Unternehmen vor. Kleinere oder schwächere Unternehmen, häufig Hochzins­-Emittenten, könnten in größere Probleme geraten.

Schuldenabbau und Liquidität gewinnen an Bedeutung

Im Juni haben wir mehrere chinesische Städte besucht, mit Unternehmen gesprochen und verschiedene Immobilienprojekte in Augenschein genommen. Insgesamt erschien die Stimmung vorsichtiger als noch vor einem Jahr: Der Schuldenabbau und die Liquidität werden von den Unternehmen zunehmend mit Sorge betrachtet. Bei Gesprächen mit mehreren staatlichen Unternehmen außerhalb des Immobiliensektors wurde deutlich, dass die Behörden sie zu einem Abbau ihrer Verschuldung angehalten haben. Ziel ist es, die Gesamtverschuldung bis 2020 um 2 bis 3 Prozentpunkte zu reduzieren. Der Schuldenabbau fällt damit moderat aus und trägt dem laufenden Investitionsbedarf Rechnung. Viele Unternehmen sollen sich auch an Finanzierungsinitiativen der Regierung beteiligen, z.B. an Infrastrukturentwicklungen im Kontext der „Neuen Seidenstraße“. Ob die Verschuldung wie geplant verringert werden kann, hängt weitgehend von einer Belebung der operativen Entwicklung ab, die zu einem Schuldenabbau von der Gewinnseite her führen würde.

Deutliche Auswirkungen auf Hochzins-­Emittenten

Investment­-Grade­-Unternehmen verfügen noch über Zugang zu Finanzmitteln, wenn auch zu höheren Kosten. Hochzins-Emittenten dagegen sind in ihren Finanzierungsmöglichkeiten eingeschränkt und müssen deutlich mehr für Kapital zahlen. Für private Unternehmen und Unternehmen in Sektoren mit Überkapazitäten ist das Liquiditätsmanagement schwieriger geworden.

Der Immobiliensektor ist stark von der Politik abhängig und von staatlichen Abkühlungsmaßnahmen betroffen, die ein nicht tragbares Wachstum der Transaktionsvolumina und Verkaufspreise verhindern sollen. In größeren Städten werden dazu in der Regel Verkaufsauflagen erlassen, die Preise gedeckelt oder Einschränkungen für die Käuferseite vorgenommen. Gleichzeitig erwerben die Immobilienentwickler jedoch weiter Grundstücke und bauen verstärkt, um zu wachsen. Der daraus resultierende negative operative Cashflow erzeugt weiteren Finanzierungsbedarf. Wenn die Finanzierungsmöglichkeiten begrenzt sind, bleibt den Immobilienentwicklern keine andere Wahl als mehr für Kapital zu zahlen.

Bankkredite sind schwerer zu bekommen, wenn es sich nicht um große Unternehmen oder solche mit staatlichem Hintergrund handelt, und der Markt für Onshore-­Unternehmensanleihen, den Immobilienentwickler in den Jahren 2015 und 2016 intensiv in Anspruch nahmen, bleibt ihnen jetzt weitgehend verschlossen. Damit bleibt den meisten Immobilienentwicklern nur noch der Offshore-­Markt in US-­Dollar als eine der letzten verfügbaren Finanzierungsquellen. Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass viele in den Jahren 2015 und 2016 platzierten Onshore-Unternehmensanleihen in den kommenden 12 Monaten gekündigt werden können – ein weiterer Grund für Immobilienentwickler, den US­-Dollar-­Rentenmarkt zur Refinanzierung in Anspruch zu nehmen.

Aktuelle Anleihebewertungen spiegeln ungünstigen technischen Ausblick wider

Seit Anfang 2018 hat sich der High-­Yield­-Spread des J.P. Morgan Asia Credit Index um rund 150 Basispunkte ausgeweitet. Das spiegelt die ungünstige technische Lage bei Anleihen wider, die unter anderem aus der geringen Nachfrage nach US­-Dollar-­Anleihen bei einer gleichzeitig gut gefüllten Angebotspipeline resultiert. Bei den jüngsten Neuemissionen waren beträchtliche Konzessionen der Emittenten erforderlich. Angesichts der schwachen Nachfrage ist es schwierig, große Volumina zu platzieren, und die Anleger achten sehr genau auf die Bonität.

Manchen Berichten zufolge könnte die National Development and Reform Commission (NDRC), die für die Genehmigung der Platzierung von Offshore-­Unternehmensanleihen zuständige Behörde, im zweiten Halbjahr 2018 weniger Genehmigungen für Offshore-­Anleihen erteilen. Dies ist eine Reaktion auf die Rückmeldung der Märkte, denen zufolge die Kommission im ersten Halbjahr 2018 zu großzügig mit den Genehmigungen umgegangen ist. Falls dies eintrifft, könnte sich das Überangebot verringern. Es sind jedoch noch reichlich ungenutzte Genehmigungen vorhanden, so dass kurzfristig noch mit weiteren Emissionen zu rechnen ist.

Vorsicht bei Anleihen chinesischer Immobilienentwickler

Auch wenn die Bewertungen attraktiver geworden sind, zieht NN Investment Partners angesichts des schwachen technischen Umfelds größere Entwickler mit einer guten Liquiditätsausstattung vor, bei denen keine kurzfristigen Refinanzierungsrisiken bestehen. Schwächere Immobilienentwickler könnten angesichts ihres Refinanzierungsbedarfs in Schwierigkeiten geraten. Allerdings rechnen wir nicht mit systemischen Risiken für die Immobilienbranche als solches, da praktisch alle Entwickler falls nötig Grundstücke verkaufen können, um Kapital aufzubringen. Bei einer Verschlechterung der Lage im Immobiliensektor könnte die Regierung zudem einige Abkühlungsmaßnahmen zurücknehmen, da der Sektor von großer Bedeutung für die Gesamtwirtschaft ist. So könnte es zu einer Erholung kommen.

 

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Frank Häusler neuer Leiter für makroökonomischen und Cross­Asset Research

Vontobel Asset Management baut seine Multi Asset Kapazitäten weiter aus und gewinnt den langjährigen Investment­Experten Frank Häusler als neuen Leiter für makroökonomischen und Cross­Asset Research. Frank Häusler verfügt über mehr als fünfzehn Jahre Investment­Erfahrung. Vor seinem Wechsel zu Vontobel war er als Chief Investment Officer und Partner bei Marcuard Family Office tätig.

„Die Verstärkung des Teams mit der Expertise von Frank Häusler ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Ausbau unserer Multi Asset Kapazitäten. Die ständige Weiterentwicklung unserer Prognose­ und Investmentmodelle besitzt einen hohen Stellenwert um ein führender Anbieter von Multi­Asset­Investment­Lösungen zu bleiben und dem Kunden Mehrwert zu bieten“, sagte Christophe Bernard, Chief Strategist und Head of Multi Asset Boutique bei Vontobel Asset Management.

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch­8022 Zürich Tel.: +41 (0)58 283 59 00 , Fax: +41 (0)58 283 75 00 www.vontobel.ch

First Private Marktkommentar

Das zweite Quartal 2018 lieferte das Musterbeispiel eines „perfekten Sturms“ für quantitatives, rationales, faktorbasiertes Stock Picking. Marktfaktoren wie „Momentum“ und „Value“, die kombiniert üblicherweise eine gute Diversifikation bieten, entwickelten sich unisono negativ, wobei die Ausprägungen unterschiedlich waren. Besonders
auffällig war die erneute, aber überdurchschnittlich dynamische Underperformance des langfristig wichtigen Faktors „Value“, also der Sorte Aktien, die auf Basis diverser Bewertungskriterien als besonders günstig gelten können. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die aktuelle Bewegung sowohl in puncto Dynamik als auch Ausmaß historischen Seltenheitswert hat: Bei den Large Caps aus der Eurozone entwickelten sich Value­ Aktien zwischen April und Juni um 8,6 Prozent schlechter als Growth­Titel. Bei deutschen Aktien betrug der Unterschied in nur drei Monaten sogar 9,2 Prozent. Insgesamt handelte es sich bei dieser Entwicklung um ein globales Phänomen, das in Europa besonders spürbar war – und Value­Strategien unter Druck gesetzt hat.

Geopolitische Themen belasten Value­Titel

Angesichts der Größe der Bewegung stellt sich die Frage, welche Ursachen für sie verantwortlich sind und welche Investment­Implikationen sich daraus ergeben. Auch wenn es keine spezifische Marktphase gibt, in der Value­Aktien ausnahmslos eine sichere Wette sind, lässt sich dennoch ableiten, dass zum Beispiel Phasen steigender Zins­ und Inflationserwartungen sowie robuster Unternehmensgewinne – wie aktuell vor allem in den USA – typischerweise ein eigentlich gutes Umfeld für Value­Outperformances bieten. Insofern war die jüngste Entwicklung, auch gemessen am makroökonomischen Rahmen, untypisch.

Bei der Ursachenforschung für dieses sichtbare Auseinanderdriften sind geopolitische Themen schnell bei der Hand: Der eskalierte Handelskonflikt der USA mit Europa und China schwächt exportorientierte, oft zyklische Branchen, die häufig im Value­Segment zu finden sind. Lokale Krisen in einigen Emerging Markets und nicht zuletzt der politische Richtungswechsel in Italien gehen in eine ähnliche Richtung. So korrespondiert der Anstieg der Risikoprämien auf italienische Staatspapiere, die unter anderem eine potenzielle Bedrohung für einige Banken darstellen, spürbar mit den Verlusten bei Value­Papieren. Unter dem Strich fielen im Mai und Juni also kurzfristig einige globale und lokale Themen zusammen, die zyklische und vermeintlich günstige Assets massiv – und aus unserer Sicht ungerechtfertigt stark – belastet haben.

Langfristige Perspektive: Seltene Opportunitäten für Value­Investments

Häufig ist es hilfreich, eine langfristig tragfähige Analyse anhand des breitesten, liquidesten Aktienmarktes vorzunehmen. Eine auf Basis von US­Aktien mehr als drei Jahrzehnte zurückreichende Betrachtung der Relation „Value vs. Growth“ zeigt teils kürzer, teils länger anhaltende Zyklen. Lässt man die historisch einzigartige TMT­Hausse von 1999/2000 außen vor, sind Value­Aktien heute so günstig wie selten oder sogar nie zuvor – je nach Maßstab. Misst man die Relation anhand der Russell 1000 Value/Growth Indizes, liegen die jüngsten Werte jenseits der ersten unteren Standardabweichung.

Aus unserer Sicht bedeuten die mittlerweile erreichten Bewertungen aufgrund hoher Spreizung nicht nur zahlreiche Opportunitäten bei der aktiven Aktienauswahl, sondern auch eine seltene, strategische Gelegenheit, mit value­ orientierten Strategien überdurchschnittlich erfolgreich zu sein. Denn in der Vergangenheit zogen derartig markante Entwicklungen eine mittel­ und langfristige Gegenbewegung (mean reversion) nach sich und stellten somit eine Kaufgelegenheit dar. Dabei ist zu bedenken, dass Trendwendepunkte in Faktorrelationen immer recht schwer prognostizierbar beziehungsweise zu timen waren. Dies spricht einerseits dafür, den Faktor „Value“ zu jeder Zeit im Portfolio zu berücksichtigen, da eine Vernachlässigung schnell zum Problem werden kann. Andererseits sollte jede Strategie breiter aufgestellt sein, das heißt, ergänzend auf andere Faktoren, wie Momentum, Gewinnwachstum oder Bilanzqualität, setzen und auch in diesen Segmenten nach den weltweit besten Aktien suchen. Für langfristig orientierte Investoren ist heute mehr denn je die Zeit für Investments mit Value­Fokus.

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M&G Investments Marktkommentar

Der US­Aktienmarkt erlebt bereits seit neun Jahren eine Hausse und läuft – trotz der Skepsis vieler Strategen – weiterhin gut. Wie lange kann dieser Trend noch anhalten? John Weavers, Fondsmanager des M&G North American Dividend Fund (Foto anbei), erläutert seinen Ausblick auf den Markt und die wichtigsten Zielsetzungen bei der Aktienauswahl:

1. Hohe Kapitalrenditen von US­Unternehmen nutzen

Die USA werden oft als teurer Markt abgetan – obwohl US­Unternehmen die höchste Kapitalrendite der Welt erzielen. Ihre Fähigkeit, Cash mit hohen Renditen zu reinvestieren, hat ihnen ein erhebliches Wachstum ermöglicht, das man in anderen Länder suchen muss. Aus unserer Sicht ist ein Aufschlag bei US­Aktien deshalb völlig gerechtfertigt.

Die Stärke des Technologiesektors, der immerhin 26 Prozent des S&P 500 ausmacht, hat wesentlich zur Outperformance der USA beigetragen. Dabei ist Technologie längst nicht mehr das spekulative Feld wie in den Jahren der Blase. Facebook und Alphabet (Google) schütten zwar immer noch keine Dividenden aus, aber anderswo in der Branche hat sich die Einstellung des Managements inzwischen geändert. Immer mehr Technologieunternehmen investieren in Wachstum, ohne Kompromisse bei der Dividende einzugehen.

Die US­Steuerreform, ein Eckpfeiler des Konjunkturprogramms von Donald Trump, wirkt sich bereits spürbar auf die Unternehmensgewinne aus. Teilweise wurden die Vorteile niedrigerer Steuern in Form höherer Dividenden bereits an die Aktionäre weitergegeben – beispielsweise bei Anthem (Gesundheitswesen), Union Pacific (Eisenbahnen), Six Flags (Themenparks) und Altria (Tabak). Unternehmen, die diese Vorteile langfristig für sich nutzen können, dürften auch ein überdurchschnittliches Dividendenwachstum erzielen.

2. Energie und Konsum bevorzugen

Hohe Kapitalrenditen erreichen in den USA nicht nur Tech­Unternehmen. Außerdem werden Dividenden häufig aus üppigen, vielfach schnell wachsenden Cashflows gezahlt. Die Herausforderung besteht darin, Zugang zu diesen attraktiven Wachstumsraten zu erhalten, ohne zu viel zu bezahlen.

Attraktiv finden wir zum Beispiel den Energiebereich, insbesondere bei Petrochemie und Energieinfrastruktur. Der höhere Ölpreis hat die Wertentwicklung des Segments zwar schon begünstigt, aber für Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten und günstigen Bewertungen sind die Perspektiven weiterhin positiv.

Die steigenden Anleiherenditen am US­Markt haben zu einem wahllosen Abverkauf von Bondproxys geführt – eine Situation, die Stock Pickern wie uns hervorragende Chancen eröffnen kann. Langfristig erfolgreiche Unternehmen, deren Aktien ohne fundamentalen Grund abgestraft wurden, finden sich vor allem in defensiven Sektoren, beispielsweise den Verbrauchsgütern. In einer Branche, in der sich die Entwicklung vieler Unternehmen aufgrund mangelnder Investitionen und hohem Wettbewerbsdruck verschlechtert, suchen wir Firmen mit echten Wachstumsperspektiven. Nicht alle Konsumgütertitel sind gleich, aber der Markt schert Gewinner und Verlierer sehr oft über denselben Kamm. Selektion ist deshalb das A und O.
Das Gleiche gilt für Unternehmen mit Exposure in China, bei denen die Aktienkurse teils heftig auf die Angst vor einem Zollkrieg reagiert haben. Auch hier kann der undifferenzierte Ausverkauf am Markt Einstiegsmöglichkeiten für Unternehmen mit langfristig spannendem Potenzial bieten. Die Halbleiter­ und Konsumindustrie sind Bereiche, die wir aus dieser Perspektive beobachten.

3. Steigende US­Anleiherenditen umgehen

Steigende Renditen bei US­Staatsanleihen können Aktien mit hohen Erträgen unter Druck setzen, insbesondere wenn die Dividenden nicht steigen. Wir bevorzugen Unternehmen, die schnell wachsen und dadurch in der Lage sind, auch ihre Dividenden schnell zu steigern. Damit erzeugen sie einen kontinuierlichen Aufwärtsdruck auf ihren Aktienkurs, selbst wenn die Treasury­Renditen nach oben gehen. Im Portfolio des M&G North American Dividend Fund halten wir zudem Unternehmen, deren Wachstumsrate ein gutes Stück über der Inflation liegt, so dass die Renditen in Zukunft deutlich höher sein werden als heute. Anleger dürfen daher mit inflationsgeschützte Renditen rechnen.

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