GAM Marktkommentar

2017 war ein gutes Jahr für Emerging Markets (EM). Das weltweit synchronisierte Wirtschaftswachstum und ein positives Kreditwachstum in den Schwellenländern sorgten für Rückenwind. Auch die veränderte US­Außenpolitik unter US­Präsident Donald Trump stieß unerwartet Tor und Tür für Investmentgelegenheiten auf, die sich aus Themen wie der geplanten Mauer zwischen den USA und Mexiko, den Spannungen mit Nordkorea, den Klimakonventionen, den russischen Sanktionen, den territorialen Auseinandersetzungen im Südchinesischen Meer und der Aufhebung der US­ Beteiligung an der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) ergaben.

Doch mit den Kursturbulenzen der vergangenen Tage ist auch die Furcht an die internationalen Finanzmärkte zurückgekehrt. Der Cboe Emerging Markets ETF Volatility Index, ein Barometer für die Kursschwankungen von Schwellenländer­Aktien, stieg binnen fünf Tagen um mehr als 20 Prozent an (Stand: 5. Februar 2018). Die fundamentale Lage der Wirtschaft spricht allerdings nicht unbedingt für anhaltend schlechte Börsenzeiten. „Die Aussichten für Emerging Markets bleiben auch dieses Jahr positiv“, sagt Tim Love, Investment Director für Emerging­Markets­Aktien bei GAM. Sowohl lateinamerikanische als auch asiatische Länder seien gut positioniert, um weiterhin vom gegenwärtigen globalen Aufschwung profitieren zu können.

Daneben sprächen weitere gute Gründe für eine Anlage in Emerging­Markets­Aktien: „Aktien aus Schwellenländern bieten ein attraktives Wachstum des Gewinns je Aktie, hohe Free­Cashflow­Renditen und Expansionsmöglichkeiten, die andere Aktienmärkte teilweise schon ausgeschöpft haben. Zudem sind die Bewertungen der einzelnen Unternehmen nach wie vor günstig – sowohl historisch betrachtet als auch im Vergleich zu ihren Konkurrenten in den Industrieländern. Emerging­Markets­Aktien sollten daher für alle Anlegergruppen interessant sein“, so Love.

Stützende Faktoren für EM­Aktien

Die Ausgangslage für Aktien aus den Schwellenländern sei dieses Jahr insgesamt recht ermutigend. Trotz Befürchtungen einer strafferen Geldpolitik in bestimmten Teilen Asiens sei es in den meisten Schwellenländern eher unwahrscheinlich, dass die Inflation dieses Jahr hoch genug sein werde, um eine aggressive Straffung auszulösen. „Wir verfolgen dennoch aufmerksam, wie sich die anziehende Inflation in einigen entwickelten Märkten und eine steigende US­Zinskurve auf Emerging­Markets­Aktien auswirken wird“, sagt Love.

Weitere positive Faktoren sollten EM­Aktien derweil unterstützen: „Das Wachstum des inländischen Konsums als Motor der chinesischen Wirtschaft ist einer davon. Weitere Beispiele sind langfristige Trends in den Bereichen E­Commerce, Gesundheitswesen, Reisen und Tourismus, Bildung, Urbanisierung sowie Clean­Tech – wie zum Beispiel Chinas ,Beautiful China‘ Initiative. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe technologischer oder anderer disruptiver Themen, wie Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, Blockchain, Elektrofahrzeuge, autonome Fahrzeuge und Hochleistungsrechner.“

Schrecken der Vergangenheit

Wo es Chancen gibt, gibt es jedoch auch Risiken. So sei das Gesamtbild für Emerging Markets nicht nur positiv. „Die Finanzkrise von 2007/2008 führte zu einem außergewöhnlichen Konjunkturzyklus und einer langwierigen Markterholung. Da diese Hausse auf dem Schrecken vor zehn Jahren beruht, ist es für einige Branchen nach wie vor eine angespannte Situation. Infolgedessen ist dort die Risikobereitschaft entsprechend gering“, erklärt Love. Dazu käme die über lange Zeit künstlich niedrig gehaltene Volatilität an den Aktienmärkten, welche von einigen Anlegern bereits als neue Norm wahrgenommen wurde. „Die Idee, sich auf die vermeintlich höhere Volatilität von Emerging­Markets­Aktien einzulassen, war für einige daher zu viel des Guten. Einige Investoren bevorzugten Unternehmens­ oder Staatsanleihen in Emerging Markets, da sie das Risiko/Rendite­Verhältnis dort als geringer einschätzten – trotz des bereits hohen Verschuldungsgrades“, so Love.

Gefahren im Blick behalten

Zudem sei es ratsam, auch nach möglichen Gefahren wie der Ausbreitung einer schweren Krankheit Ausschau zu halten. „Dies könnte der Wirtschaft mehr schaden als ein Börsencrash, Terrorismus oder geopolitische Probleme. Es mag schwer zu glauben sein, aber man braucht sich nur die Auswirkungen der SARS­Krise von 2003 auf die asiatischen Märkte anzusehen. Die erhöhten geopolitischen Risiken, die von Nordkorea ausgehen, stehen ebenso fest auf dem Radar wie die zunehmende Militarisierung in Nord­ und Südostasien sowie die Spannungen im Südchinesischen Meer“, so Love weiter. Auch die Innenpolitik in den EM­Staaten gewinne zunehmend an Bedeutung für Anleger: Die bevorstehenden großen Wahlen in Lateinamerika und auf dem indischen Subkontinent werden dabei richtungsweisend sein. Auch andere potentielle „Black Swan“­Ereignisse könnten entstehen, wie zum Beispiel chaotische Liquidititätseinbrüche ähnlich dem Crash von 1987, welcher primär ein Resultat ungeschickter Kommunikation seitens der amerikanischen Notenbank war.

Der Optimismus bleibt

„Zusammenfassend sind wir dennoch der Meinung, dass es gute Gründe gibt, in Bezug auf Emerging­Markets­Aktien optimistisch zu sein. Sofern keine Black Swan­Ereignisse auftreten, können EM­Aktien ihre Underperformance seit der Finanzkrise gegenüber dem S&P 500 sowie den EM­Anleihen aufholen“, sagt Love.

Starke Erträge bei den Unternehmen hätten zudem die Bewertungen für EM­Aktien bereits zu Beginn dieses Jahres unterstützt. „Dies wird sich unserer Meinung nach so fortsetzen und dazu beitragen, dass sich das Kurs­Gewinn­ Verhältnis nach Jahren der Entwertung moderat erhöhen wird. EM­Aktien befinden sich damit aktuell in einem sogenannten ,Sweet Spot‘. Anleger sollten jedoch darauf achten, dass sie ihre Positionen entsprechend ihrem Risikoprofil halten und in der zweiten Jahreshälfte 2018 von einer etwas höheren Volatilität ausgehen“, schließt Love.

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HANSAINVEST Marktkommentar

„Edelmetall­Anleger sollten nicht nur auf Gold setzen“, sagt Nico Baumbach, Fondsmanager der Edelmetall­Fonds Hansagold und Hansawerte bei der HANSAINVEST Hanseatische Investment­GmbH. Während viele Investoren traditionell dem Goldpreis eine große Bedeutung zumessen, spreche die Bewertung aktuell eher für Silber. „Die Gold­Silber­Ratio notiert heute mit 78 im Bereich mehrjähriger Hochs. Dies zeigt, dass Silber langfristig ein größeres Potenzial bietet als Gold“, so Baumbach.

Dennoch sieht der Fondsmanager alle Edelmetalle positiv. Nachdem die Investment­
Nachfrage insbesondere seitens der ETFs im vergangenen Jahr gering ausgefallen sei,
könnte die potenziell mittelfristig steigende Volatilität auf anderen Märkten der Anlageklasse wieder Auftrieb verleihen: „Anleger werden 2018 bemerken, dass Aktien und auch Anleihen ihre positive und schwankungsarme Entwicklung der vergangenen Jahre nicht endlos fortsetzen können. An diesem Punkt werden vor allem Gold und Silber wieder verstärkt ihre Rolle als Stabilitätsanker einnehmen“, erklärt Baumbach.
„Silber wird überproportional profitieren“

In letzter Zeit sei das Interesse vieler Anleger an Edelmetallen vergleichsweise gering gewesen. Dafür spräche unter anderem die Investmentnachfrage nach Gold im abgelaufenen Jahr. Die jüngsten Kursbewegungen und auch die ersten Warnsignale bei anderen Anlageklassen dürften Gold jedoch wieder in den Fokus rücken. „Im Schlepptau steigender Goldpreise wird Silber aufgrund seiner geringen Bewertung 2018 überproportional profitieren. Dieses Szenario haben wir in unserem flexiblen Edelmetall­Fonds Hansawerte entsprechend umgesetzt“, betont Baumbach. Als weiteren Kurstreiber hat Baumbach die zunehmende Sorge vieler Anleger vor Inflation identifiziert. Zwar spielten Edelmetalle als Inflationsschutz eher langfristig und bei starken Kaufkraftverlusten eine messbare Rolle, doch hätten anziehende Inflationsraten durchaus einen Effekt auf die kurzfristige Nachfrage nach Edelmetallen.

„Von Kursgewinnen bei Palladium nicht blenden lassen“

Auch bei Platin und Palladium nimmt der Fondsmanager aktuell eine Abwägung vor und rät Investoren dazu, sich von den Kursgewinnen von Palladium nicht blenden zu lassen. „Die Hausse bei Palladium nimmt derzeit unnatürliche Formen an“, erklärt der Fondsmanager. Zwar sei es aufgrund des Schwenks in der Autoindustrie – weg vom Diesel, hin zum Benziner – fundamental begründet, dass Palladium sich besser entwickelt hat als Platin, doch stecke in der Entwicklung des Palladium­Preises eine gehörige Portion Übertreibung. „Auch wenn der jüngste Preistrend charttechnisch noch intakt ist, nehmen wir bei Palladium zunehmend Gewinne mit. Hintergrund ist die starke Überbewertung im Vergleich zu Platin. Aufgrund des klaren Aufwärtstrends bei Palladium sollten Anleger das Edelmetall zwar nicht untergewichten, doch wird eine Korrektur hier immer wahrscheinlicher“, warnt Baumbach, der sich mit seinem Fonds Hansawerte neutral bei Palladium positioniert hat.

Positiver schätzt der Edelmetall­Experte dagegen Platin ein. Zwar bleibe das grundlegende Szenario, wonach das Edelmetall aufgrund seiner Rolle in Diesel­Katalysatoren weniger attraktiv sei als Palladium, intakt, doch bestehe aufgrund der aktuellen Bewertung Potenzial. „Während der Palladiumpreis inzwischen schwer fundamental zu begründen ist, ist der Abschlag auf Seiten von Platin klar überzogen. Noch vor wenigen Jahren war Platin das teuerste der vier Edelmetalle“, stellt Baumbach klar und hat Platin zuletzt übergewichtet. „Wie die ersten Handelswochen 2018 zeigen, gibt es auch im Markt eine klare Tendenz, den Preisunterschied zwischen Platin und Palladium zu verringern. Dies ist ein Trend an dem sich Anleger 2018 orientieren können“, so der Fondsmanager.

Aktiver Ansatz für maximale Rendite

Mögliche Risiken sieht Baumbach für Edelmetalle in der Weltkonjunktur begründet. Zwar dürfte eine zunehmende Volatilität bei Aktien und Anleihen die Anlageklasse unterstützen, doch würde eine weltweite Rezession speziell an den industrielastigen Edelmetallen Platin und Palladium nicht spurlos vorüber gehen. Diese Gefahr schätzt der Experte aktuell allerdings als sehr gering ein. Auch drohten bei Edelmetallen keine drastischen Marktverschiebungen: „Obwohl die Nachfrage 2017 nicht sonderlich groß ausgefallen ist, haben sich Edelmetalle gut geschlagen und solide Wertzuwächse gezeigt. Da zugleich nicht mit drastischen Angebotsausweitungen zu rechnen ist und es darüber hinaus für 2018 einige Faktoren gibt, die für eine steigende Nachfrage sprechen, ist der Ausblick auf das neue Jahr positiv. Um das Potenzial von Edelmetallen allerdings maximal ausschöpfen zu können, wird es auch 2018 darauf ankommen, auf kurzfristige Entwicklungen zu reagieren und einen aktiven Ansatz zu verfolgen“, fasst Baumbach zusammen. Wer hingegen für sein Vermögen nur die Versicherungsfunktion gegen bekannte wie unbekannte Risiken sucht, für den eignet sich ein Goldinvestment am besten.

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Kommentar von Witold Bahrke, Seniorstratege bei Nordea Asset Management

Montag der 5.Februar 2018, brachte ein rüdes Erwachen für Anleger: In unguter Erinnerung an den „schwarzen Montag“ des Jahres 1987 erlebten sie dramatische Abverkäufe an den US­Börsen, die alle diesjährigen Gewinne vernichteten. Die implizite
Volatilität, d.h. das „Angstbarometer“ der Märkte, verzeichnete den größten jemals gemessenen Tagesanstieg. Noch vor wenigen Tagen war die Stimmung an den Börsen beinahe euphorisch, doch schon innerhalb weniger Handelstage ist davon nichts mehr zu spüren. Wir sehen drei Auslöser für diesen schnellen Stimmungswechsel und ziehen wichtige Lehren für das breitere Marktumfeld des Jahres 2018.

1. Inflationsangst kehrt zurück: Nach Jahren ohne nennenswerte Inflation zeichnete sich zuletzt zumindest ein zyklischer Anstieg der Teuerungsrate ab. Die Stundensätze in den USA erreichten die höchsten Niveaus seit der großen Rezession, und die Lohnstückkosten sind bei gleichzeitig schwacher Produktivität gestiegen. Soll heißen: Die Inflationsängste sind zurückgekehrt. Warum ist dies entscheidend für Aktien? Weil die Löhne den Gewinnzyklus im Unternehmenssektor und damit letztendlich die Realwirtschaft insgesamt wesentlich beeinflussen. Höhere Lohnkosten lassen häufig die Margen der Unternehmen schrumpfen und könnten die Zentralbank zu (überhöhten) Zinsschritten zwingen. Normalerweise wird so das Ende des US­Konjunkturzyklus und damit der Aktienrallye eingeläutet.

2. An der Schmerzgrenze: Unter dem Eindruck, dass die Inflation ihren Tiefpunkt überschritten hat und die Zentralbanken die Geldpolitik straffen, sind die Zinsen im Jahr 2018 schnell über ihre bisherigen Handelskorridore hinaus gestiegen. Nach der Lehman­Insolvenz befeuerten nicht zuletzt die niedrigen Zinsen die Aktienrallye. Dass steigende Zinsen ein erhebliches Risiko für die Märkte darstellen, ist unbestritten. Bis dato kann aber noch niemand die alles entscheidende Frage beantworten, ab welchem Zinsniveau die Börsen ernsthaft leiden. Die Erfahrung lehrt uns, dass Ausbrüche aus dem Zins­Trendkanal häufig zu Problemen am Aktienmarkt geführt haben. Auch vor dem gestrigen Mini­Flash­Crash haben die Aktienmärkte bereits Schwäche gezeigt, die Schmerzgrenze ist also vielleicht niedriger, als viele Anleger glauben.

3. Die bekannten Unbekannten: Auch marktspezifische Faktoren spielen eine Rolle. Beachtenswert ist dabei die Rolle der sogenannten „Short­Volatility“­Strategien, mit denen Anleger von einer Fortsetzung der beispiellos niedrigen Volatilität profitieren können. Bei der Beurteilung, inwiefern dieser Investmenttrend die Märkte beeinflusst, helfen empirische Beobachtungen kaum weiter, weil „Short­Volatility“ in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Obwohl wir also grundsätzlich wissen, womit wir es zu tun haben, bleibt für Anleger bei dem Versuch, die breiteren Markteffekte zu beurteilen, vieles unklar. Wer auf niedrige Volatilität gesetzt hatte, wurde jedenfalls auf dem falschen Fuß erwischt. Während der hohen Verluste dieser Strategien am Montag stieg die Volatilität entsprechend noch weiter . Zusätzlich spielen bei schnellen Abverkäufen auch technische Faktoren z.B. in Form von Trendfolgestrategien eine Rolle und verstärken die Abwärtsbewegung.

Was haben wir gelernt?

Zunächst einmal müssen wir uns von dem volatilitätsarmen Umfeld der letzten Jahre verabschieden. Wir erwarten vor dem Hintergrund der restriktiveren Geldpolitik einen Regimewechsel hin zu einem strukturellen Volatilitätsanstieg (vergleiche Abbildung 4 im angehängten PDF) und einem niedrigeren Risiko­Ertragsprofil für Risikopapiere. Zum zweiten geht die Aktienhausse nun womöglich langsam zu Ende, auch wenn wir die wirkliche Trendwende nicht vor Beginn des zweiten Halbjahres 2018 erwarten. Das Wachstum ist immer noch stabil, und wir halten die Inflationsängste mittelfristig für leicht übertrieben. Für den Zenit am Aktienmarkt bedürfte es klarerer Anzeichen, dass die Realwirtschaft unter der strafferen Geldpolitik leidet. Ermutigend ist, dass bisher nur begrenzte Ansteckungseffekte auf andere Anlageklassen zu beobachten sind. Die Anleger im Kreditmarkt haben normalerweise ein ganz besonders gutes Gespür für Rezessionsrisiken, aber die Spreads haben sich im Vergleich mit den US­Aktienmärkten nur wenig bewegt. Und schließlich sind die relativ neuen Anlagetrends wie „Short­Volatility“­Strategien immer noch „bekannte Unbekannte“, können aber die Marktvolatilität in Abwärtsphasen unter Umständen verstärken. Kurz: Es findet ein Regimewechsel statt, die große Trendwende steht aber noch aus.

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Sycomore Shared Growth ab sofort in Deutschland zugelassen

Sycomore Asset Management erweitert ihr Angebot an nachhaltigen Investmentfonds. Der thematische Aktienfonds Sycomore Shared Growth (FR0010117093) ist ab sofort zum Vertrieb in Deutschland zugelassen. Der kürzlich mit dem SRI­Qualitätssiegel der französischen Regierung ausgezeichnete Fonds investiert in europäische Unternehmen, die insbesondere durch ihre Produkte und Dienstleistungen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Die 2001 gegründete unabhängige Fondsboutique Sycomore AM mit Sitz in Paris verwaltet aktuell etwa 8,1 Milliarden Euro an Assets – darunter etwa 40 Prozent in SRI­Strategien. Eine ESG­Analyse (Environment, Social, Governance) ist Bestandteil aller Vermögenswerte unter ihrer Verwaltung.

Mit einem Fokus auf soziale Aspekte reiht sich Sycomore Shared Growth in die bereits bestehenden SRI­Strategien Sycomore Happy@Work, Sycomore Sélection Responsable sowie Sycomore Sélection Crédit ein. Der vormals Sycomore European Growth benannte Fonds wurde bereits 2002 aufgelegt und blickt auf eine Fonds­Historie von mittlerweile über 15 Jahren zurück.

Wachstums­Killer Ungleichheit

Steigende soziale Ungleichheiten sind eine Gefahr sowohl für die Gesellschaft als auch für das langfristige Wachstum von Unternehmen. Durch die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen – etwa in den Bereichen Gesundheit, Digitalisierung, Cybersicherheit oder Lebensmittelqualität ­ können Unternehmen ihr eigenes nachhaltiges Wachstum sichern und für eine langfristige Performance sorgen.

Frédéric Ponchon, Portfoliomanager von Sycomore Shared Growth, erklärt: „Wir bewerten die gesellschaftlichen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen, indem wir den Umsatz eines Unternehmens, Geschäft für Geschäft, analysieren. Auf diese Weise können wir das Engagement für nachhaltige Entwicklungsziele oder zur Lösung langfristiger gesellschaftlicher Herausforderungen festlegen.“

Sycomore ist der Ansicht, dass ein Unternehmen nur dann eine nachhaltige Leistung erbringen kann, wenn der von ihm geschaffene Wert von allen Beteiligten genutzt wird. Ermutigt durch diese Beobachtung hat das Investmentteam von Sycomore Shared Growth, das auf mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Erforschung von Indikatoren für profitables und nachhaltiges Wachstum zurückblickt, zwei Schlüsselfaktoren für den Erfolg identifiziert: die positive Wirkung von Produkten und Dienstleistungen für das Gemeinwohl sowie das gesellschaftliche Engagement der Unternehmen.

„Kunden, Mitarbeiter und Investoren sind in erster Linie auch Bürger, die von Unternehmen erwarten, dass sie dazu beitragen, wichtige gesellschaftliche Bedürfnisse zu erfüllen“, ergänzt Sara Carvalho de Oliveira, ESG­Analystin bei Sycomore Asset Management. „Unsere Beurteilung der Unternehmen basiert daher auf sieben Kriterien, wie der Geschäftsethik und der Steuerehrlichkeit, der Führungsrolle im Bereich Nachhaltigkeit sowie der Existenz eines Leitbildes, das einem sozialen Zweck dient.“

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Merck Finck Privatbankiers Wochenausblick der Kalenderwoche 7

Das Börsengewitter vom Montag beendete eine ungewöhnlich lange Phase niedriger Kursschwankungen der internationalen Aktienmärkte. Langsam scheinen sie jetzt zu mehr Normalität, sprich wieder spürbarer, aber überschaubarer Volatilität zurückzukehren.

Entsprechend den Auslösern des Gewitters dürften nächste Woche neben den Renditetrends insbesondere die Inflationszahlen im Mittelpunkt stehen: am Mittwoch aus den USA, am Dienstag aus Großbritannien sowie final für Januar am Mittwoch auch aus Deutschland; darüber hinaus verdient die anhaltende Quartalszahlensaison der Unternehmen Aufmerksamkeit.

Zudem kommen Schätzungen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2017, und zwar am Mittwoch für Deutschland, die Eurozone insgesamt und auch Japan. Weitere wichtige Makrodaten der Woche umfassen in den USA die Industrieproduktion am Donnerstag sowie das Michigan­Verbrauchervertrauen für Februar am Freitag. Am Mittwoch stehen daneben in Euroland die Industrieproduktion und am Donnerstag die Handelsbilanz an.

Zitate Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers

„Ob in Sachen Geldpolitik, Zinstrends oder Volatilität der Börsen: Die Märkte kehren zu mehr Normalität zurück.“ „Kommende Woche liegt der Fokus neben den üblichen Daten insbesondere auf Inflationszahlen und den Renditetrends an den Bondmärkten.“
„Die positiven Konjunktur­ und Gewinntrends der Unternehmen spannen eine Art Absicherungsnetz unter die wieder nervöseren Aktienmärkte.“

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Fidelity Marktkommentar

James Bateman, Chefanleger für Multi Asset bei Fidelity International, kommentiert die jüngsten Marktverwerfungen:
Marktverwerfungen als Beweis für gesunde Märkte
­ Schwächelnde Aktienkurse kein Signal für allgemeinen Markteinbruch

­ Anleger sollten Nerven bewahren

„Die leichten Rückschläge der vergangenen Tage scheinen der beste Beweis dafür, dass die Märkte gesund sind. Der von Technologieaktien befeuerten Rally in den USA war schon lange jeder Sinn für Realität verloren gegangen. Die Aussicht auf ewig niedrige Inflation konnte nicht von Dauer sein, und die US­Notenbank hat einen neuen Chef, der sich erst noch bewähren muss. Besorgniserregender wäre es, wenn die Märkte auf all das mit einem Achselzucken reagiert hätten.

Selbst nach den jüngsten Kursbewegungen notieren US­Aktien immer noch um rund 50 Prozent über ihrem Stand von Anfang 2016. Der aktuelle Kursrückgang mag sich auch deshalb seltsam anfühlen, weil wir uns an ein wenig volatiles Umfeld gewöhnt hatten, in dem weltweit die Wirtschaftsdaten im letzten Jahr kontinuierlich positiv ausfielen.

Wie geht es nun weiter?

In diversen Aktiensektoren schwächeln die Kurse zwar, aber doch nicht so stark, dass mit einem allgemeinen Markteinbruch zu rechnen wäre. Ich bleibe daher in Aktien investiert – werde aber nach Kursverlusten in „Value“­Titel umschichten, die während der jüngsten Momentum­Rally nicht mit den Aktienmärkten Schritt halten konnten. Ferner werde ich solche Aktien meiden, deren Dividendenrenditen nicht durch starke freie Cashflows und eine solide Bilanz untermauert werden. Die Suche nach Rendite hat nicht nur die Kurse von Aktien mit höheren Dividendenrenditen hochgetrieben. Sie hat auch die Geschäftsmodelle mancher Unternehmen grundlegend verändert – leider nicht eben zum Besseren. All das spricht für ein aktives Management in der Spätphase des aktuellen Zyklus. Diesen Kurs auch dann zu halten, wenn die Schwankungen nachlassen, wird nicht leicht sein. Aber in der momentanen Zyklusphase werden Anleger gewinnen, die die Nerven bewahren, während andere die Nerven verlieren.“

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GAMs Investmentexperten geben ihre Einschätzungen zu den Marktbewegungen Larry Hatheway, Group Head of Investment Solutions und Chefökonom

Das auffälligste Merkmal dieser turbulenten Marktbewegungen ist die Diskrepanz zwischen den Veränderungen bei den Aktienkursen verglichen mit anderen Anlageklassen. Zu den meistgehandelten Trades (sogenannten ‚crowded trades‘) zählten Long­Positionen auf die Aktienmärkte und Short­Positionen auf die implizite Aktien­Volatilität. Entsprechend lösten die aktuellen Marktbewegungen bei vielen Anlegern Trigger in ihren Risikomanagement­Systemen aus, die dann automatisch diese Positionen zu verkaufen begannen – was den Ausverkauf noch weiter beschleunigte. Auch wenn diese technischen Faktoren zum Ausmaß der Korrektur beigetragen haben mögen, so scheint die Quelle der Marktkorrektur doch hauptsächlich von fundamentalen Faktoren getrieben zu sein. Die Marktteilnehmer scheinen sich mit dem beginnenden Abschied von der sogenannten neuen Normalität abzufinden. Angesichts der Aussicht auf eine steigende Inflation, die sowohl die Unternehmensgewinne bremst als auch die künftige Geldpolitik unberechenbar macht, sind wir der Ansicht, dass die Erwartungen an die Aktienrenditen nach unten revidiert werden müssen, während die implizite Volatilität von zuvor sehr niedrigen Niveaus ansteigen wird.

Ali Miremadi, Investment Director für globale Aktien

Wir erwarten schon seit Längerem, dass der Inflationsdruck wieder anzieht. Wir haben daher unsere globalen Aktienportfolios so positioniert, dass sie von einem höheren Zinsumfeld profitieren. Steigende Zinsen dürften sich zwar dämpfend auf die Aktienbewertungen auswirken, aber wir glauben, dass starke Unternehmen angesichts einer erstarkenden Weltwirtschaft dennoch von steigenden Gewinnen profitieren werden. Daher können solche Aktien mittel­ bis langfristig im Takt mit ihren Ergebnissen steigen und so einen positiven Rückenwind für die Aktienrendite liefern. Wir erwarten eine relativ starke Performance der Value­Strategien und eine Zunahme der Renditestreuung zwischen verschiedenen Titeln. Dies wird sinnbildlich gesprochen allerdings eine Flut sein, die ausnahmsweise nicht alle Boote gleichmäßig anheben wird. Daher ist es unerlässlich, sich auf Fundamentaldaten und die Aktienauswahl zu konzentrieren. Kurzfristig könnte es zu weiteren technischen Schocks kommen, wenn sich die zum Teil hochgradig fremdfinanzierten Trader im Markt auf ein Umfeld mit tieferen Korrelationen einstellen. Langfristig wird der Aktienmarkt jedoch nach wie vor die Ertragskraft der zugrunde liegenden Unternehmen widerspiegeln. Wir werden uns daher weiterhin auf die Fundamentaldaten in einem sich verbessernden wirtschaftlichen Umfeld konzentrieren.

Niall Gallagher, Investment Director für europäische Aktien

Wir sind nicht der Meinung, dass der jüngste Ausverkauf in irgendeiner Form die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum oder die Fundamentaldaten der Unternehmen in Europa widerspiegelt. Stattdessen könnte die Korrektur vielmehr als Reaktion des Marktes verstanden werden, der sich von einem extrem niedrigen Volatilitätsniveau lediglich normalisiert hat. Die Verkäufe könnten die daraus resultierende kurzfristige Neupositionierung einiger Marktteilnehmer widerspiegeln. Mit einem starkem Wirtschaftswachstum, einem gutem Gewinnwachstum der Unternehmen und eher durchschnittlichen Bewertungen (also weder günstig noch teuer) sehen die Fundamentaldaten für europäische Aktien sehr gut aus.

Paul McNamara, Investment Director für Schwellenländeranleihen

Wir sehen keinen besonderen Grund zur Panik, da die Wirtschaftsdaten in den USA und Europa nach wie vor stark und die Aussichten für das globale Wachstum robust sind. Dies dürfte auch weiterhin Schwellenländeranleihen in Lokalwährung stützen und auf der starken Performance der letzten zwei Jahre aufbauen. Die Währungen der Schwellenländer sind fair bewertet und die Handelsbilanzen solide. Damit befinden wir uns in einer grundlegend anderen Situation als bei allen vorangegangenen größeren Schwellenländer­Währungsabverkäufen der letzten 20 Jahre. Der US­ Dollar könnte sich verteuern, wenn die Fed dazu gezwungen wird, ihre Haltung von der aktuellen proaktiven, präventiven Straffung zu einer aggressiveren Geldpolitik infolge einer deutlicheren Belebung der US­Inflation anzupassen. Auf Grundlage der jüngsten Daten halten wir dies jedoch nicht für sehr wahrscheinlich.

Tim Haywood, Investment Director für festverzinsliche Absolute­Return­Strategien

Die Leitzinsen in Nordamerika und Großbritannien steigen. Nach Jahren der Zinssenkungen haben die meisten Zentralbanken ihre Mittel ausgeschöpft. In Europa und Japan wird eine Änderung der Geldpolitik wohl aber nur sehr langsam erfolgen. Das wird einige Leerverkäufer enttäuschen, aber die Vermeidung von aggressiveren Sofortmaßnahmen, um die kurzfristigen Zinsen auf null oder in einen positiven Bereich zurückzuführen, wären weniger wirklich kontraktive Maßnahmen als vielmehr eine Beseitigung von Verzerrungen. 2018 könnte es in diesen Ländern zu größeren Kursrückgängen bei fünfjährigen Anleihen kommen. Generell verlieren die Anleihemärkte den Rückenwind der sinkenden Leitzinsen, den sie seit nun fast 30 Jahren in praktisch allen Ländern genießen durften.

Anthony Smouha und Gregoire Mivelaz, Co­Fondsmanager für Credit­Anleihestrategien (Atlanticomnium SA.)

Während wir in den vergangenen Tagen große Schwankungen an den Aktienmärkten erlebt haben, ist der für unsere Anlagestrategie entscheidende Aspekt in unsicheren Zeiten wie diesen vor allem die Bonitätsstärke der Unternehmen in unserem Portfolio. Die jüngsten Gewinnmitteilungen entsprachen unseren Erwartungen und bestätigten somit unsere positive Einschätzung der Unternehmen, in die wir investiert haben. Unser Ansatz zielt darauf ab, eine relative Unempfindlichkeit gegenüber steigenden Zinsen zu bieten. Wir beobachten die Preise aber sorgfältig und bauen gegebenenfalls einige unserer bevorzugten Positionen aus, wenn wir dabei von übermäßigen Preisbewegungen profitieren können – in einigen Fällen konnten wir so bereits attraktive Renditen absichern. Unser oberstes Gebot ist es, die Qualität unserer Credit­Exposures sicherzustellen und stets daran zu denken, dass selbst wenn sich die Preise auf einer Mark­to­Market­Basis nach oben oder unten bewegen, die Couponeinnahmen, die unsere Portfolio­Renditen antreiben, täglich auf attraktiven Niveaus ansteigen. Außerdem bleibt die Kreditqualität hoch, und der Effekt der schrittweisen Annäherung an den Nominalwert (Pull to Par) sollte wieder einsetzen, sobald die Volatilität nachlässt.

GAM Systematic – Alternative Risk Premia­Team

Obwohl sich die jüngsten Turbulenzen schnell auf die globalen Finanzmärkte ausgeweitet haben, hat sich in der Zwischenzeit gezeigt, dass sich dies angesichts der positiven makroökonomischen Aussichten als eine gesunde Korrektur erweisen könnte. Verantwortlich gemacht werden nun der Ausverkauf bei ETFs und eine breit angelegte Risikoreduzierung der Anleger, da diese die beobachteten Preisbewegungen deutlich verstärkt haben. Im Januar verzeichneten ETFs die größten Zuflüsse. Diese Dynamik hat sich in den vergangenen Tagen allerdings etwas gedreht. Die Marktbewegungen der vergangenen Tage stellten für Anleger eine große Herausforderung dar. Der Ausverkauf hatte Auswirkungen auf alle Anlageklassen und brachte Rückschläge in sehr vielen Märkten mit sich. Nun da die Märkte noch verunsichert scheinen, beobachten wir die Situation sehr genau. Die erlittenen Verluste in diesem Zeitraum übersteigen keineswegs die Erwartungen aus unseren Stresstests. Vielmehr stehen sie im Einklang mit dem breiteren Peer­ Universum von Fonds, die eine aktive Diversifikation für Kunden über den Zyklus hinweg anstreben.

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Goldpreis seit 2011 im Abwärtstrend

Am Freitag den 9.Februar 2018 beginnt für die Winter­Olympioniken in Südkorea nach vier Jahren Pause wieder die Jagd auf das olympische Gold. Und auch wenn Anleger inzwischen fast doppelt so lange warten, ist die Gold­Jagd an der Börse noch immer nicht eröffnet. Das wird sich nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, auch nicht so schnell ändern.

Seit seinem Allzeithoch von 1.900 US­Dollar im September 2011 fiel der Goldpreis stetig. Anleger verloren auf US­Dollar­ Basis über die vergangenen sechs Kalenderjahre 15 Prozent – während sich mit Aktieninvestments 100,8 Prozent (auf Euro­Basis sogar 117,1 Prozent) und Renteninvestments immerhin 2,9 Prozent (auf Euro­Basis 11,2 Prozent) verdienen ließen (Stand: 31. Dezember 2017).

Opportunitätskosten bei Gold beachten

Dabei schien das wirtschaftliche Umfeld ideal für das Edelmetall zu sein: Die Eurozone befand sich in der schwersten Krise seit ihrem Bestehen und die Zentralbanken öffneten die Geldschleusen – alles Argumente für Gold, das als sicherer Hafen für die Geldwertstabilität gilt. Ist doch für Goldinvestoren das primäre Investmentziel der reale Kapitalerhalt.

Im Gegensatz zu anderen Anlageklassen bietet ein Gold­Investment jedoch keine Verzinsung. „Wer Gold kauft nimmt Opportunitätskosten in Höhe des entgangenen Zinsertrags in Kauf. Bei der Investmententscheidung ist entsprechend abzuwägen, ob das Investmentziel nicht auch über den Kauf von sicheren Staatsanleihen erreicht werden könnte“, sagt Tilmann Galler.

Wie hoch diese Opportunitätskosten tatsächlich ausfallen lässt sich berechnen, wenn die 10­jährige US­Realrendite als Referenzgröße angelegt wird: Dabei zeigt sich für die vergangenen sechs Jahre eine stark negative Korrelation zwischen Realrenditen und Goldpreis: Fallende Realrendite war verbunden mit steigenden Notierungen des Edelmetalls und umgekehrt. „Ob der Realzins in 2018 fällt und sich für Gold in eine vorteilhafte Richtung bewegt, hängt von zwei Faktoren ab: Erstens, wohin bewegen sich die Nominalrenditen der US­Treasuries, und zweitens, wie entwickelt sich die Inflation“, sagt Galler.

Das robuste Wachstum der US­Wirtschaft und der graduelle Rückzug der US­Notenbank aus den Staatsanleihekäufen werden laut Galler zu steigenden Nominalrenditen in den USA führen. Die Inflation dürfte jedoch auch aufgrund wachsender Kapazitätsauslastung der US­Wirtschaft und einem Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung etwas ansteigen, weshalb der Realzins – also die Differenz von Nominalzins und Inflation – relativ konstant bleiben sollte. Sollte es allerdings zu einem überraschenden Anstieg der Inflation kommen, würde sich das Umfeld für Gold deutlich verbessern.

„Für den Goldausblick bedeutet unser Kernszenario für die US­Wirtschaft keine signifikante Verbesserung auf der Opportunitätskostenseite. Anleger die keinen kräftigen Anstieg der Inflation erwarten, sollten dementsprechend auch 2018 die Jagd nach Gold den Athleten überlassen“, erklärt Tilmann Galler.

Das aktuelle Chart im Fokus basiert auf dem Guide to the Markets, einer umfangreichen und aktuellen Sammlung von Marktdaten, die ein vielfältiges Spektrum rund um Anlageregionen, Investmentthemen und die Entwicklung verschiedener Anlageklassen aufzeigt. Um einen objektiven Blick auf die Ereignisse an den weltweiten Finanzmärkten zu ermöglichen, sind die Publikationen der Market Insights­Reihe frei von jeglicher „Hausmeinung“ von J.P. Morgan Asset Management.

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JPMorgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180
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Auszeichnung zum vierten Mal in Folge

Die internationale Fondsgesellschaft Comgest ist im Rahmen der Finanzen­Nacht in München erneut als „Fondsboutique des Jahres“ mit einem Goldenen Bullen ausgezeichnet worden. Damit gewinnt die unabhängige Fondsboutique aus Paris zum vierten Mal in Folge eine der begehrten Auszeichnungen des Finanzen­Verlages und setzt zugleich die Erfolge des zurückliegenden Jahres weiter fort.

Der „Oscar der Finanzbranche“ wird seit 25 Jahren verliehen, seit 2009 wird die „Fondsboutique des Jahres“ gekürt. In dieser Zeit hat bisher noch keine andere Fondsboutique viermal in Folge in dieser Kategorie gewinnen können.

Neben 28 Auszeichnungen für Comgest­Fonds bei den Thomson Reuters Lipper Fund Awards und einer mehrfachen Prämierung bei den Sauren Golden Awards, wurde das renommierte Haus 2017 zuletzt auch bei den Scope Investment Awards ebenfalls zum vierten Mal in Folge als bester Aktienfondsmanager ausgezeichnet.

Bewertungsgrundlage der neuesten Auszeichnung als „Fondsboutique des Jahres“ sind die €uro­Fonds­Noten des Finanzen­Verlages, die das Rendite­Risiko­Profil der jeweiligen Fonds für die vergangenen vier Jahre messen. Auf der Notenskala von 1 bis 5 (1 = sehr gut, 5 = ungenügend) konnte Comgest die Durchschnittsnote 1,83 erzielen. Die Fonds von Comgest tragen demnach mehrheitlich gute bis sehr gute Noten.

„Die wiederholten Auszeichnungen zeugen nicht nur von der besonderen Qualität unseres Fondsmanagements. Sie sind vor allem die Bestätigung einer außerordentlichen Konstanz und adeln so unsere gesamte Produktpalette. Denn jedes einzelne Produkt basiert auf dem Quality­Growth­Ansatz. Einer schon seit mehr als 30 Jahren konsequent verfolgten Anlagephilosophie, die auf Unternehmen setzt, die langfristig ein überdurchschnittliches Wachstum erzielen“, so Thorben Pollitaras, Deutschland­Geschäftsführer von Comgest.

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Kommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Sicherlich hatten Ende Januar die Wenigsten gedacht, dass die Kursentwicklung an den internationalen Börsen so fulminant weitergehen würde wie in den letzten Wochen. Dass die ersten beiden Februar­Handelstage jedoch so schlecht ausfallen würde, dürfte die meisten Anleger dann doch überrascht haben.

Erstaunlich war insbesondere der Auslöser des jüngsten Kursrutsches: Mario Draghi,
Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hielt am 25. Januar seine turnusgemäße
Pressekonferenz zur Erläuterung des monatlichen Zinsentscheides ab. Wie in den letzten Monaten üblich, verdeutlichte er, dass das laufende Wertpapierkaufprogramm bis September dieses Jahres weiterlaufen wird. Auch, dass die erste Leitzinserhöhung voraussichtlich nicht vor 2019 zu erwarten ist, war keine Neuigkeit. Trotzdem reagierten die Marktteilnehmer enttäuscht und die Aktienkurse drehten gen Süden. Was war passiert?

Starker Euro und steigende Zinsen verstimmen die Anleger

Viele hatten erwartet, dass Draghi zur jüngsten Aufwertung des Euro deutlich Stellung nehmen werde. Doch das tat er offensichtlich nicht klar genug. Im Gegenteil äußerte er sich sehr zuversichtlich gegenüber der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone. Vor allem die starke Dynamik und auffällige Robustheit in der 2. Jahreshälfte 2017 waren überraschend, so Draghi. Prompt stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung noch während der Pressekonferenz deutlich an. Seit Anfang 2018 wertete sie damit von 1,20 EUR/USD auf zeitweise 1,25 EUR/USD auf. Weil eine starke Währung exportorientierten Unternehmen den Absatz erschwert, konnte der Index deutscher Standardaktien DAX sein kurz zuvor erreichtes Allzeithoch bei gut 13.500 Punkten nicht mehr halten.

In der Folge fiel dann auch noch die Notierung des Euro­Bund­Futures, der die Kursentwicklung einer fiktiven Bundesanleihe mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren widerspiegelt, unter die wichtige charttechnische Marke von 160 Punkten. Die Rendite sprang auf über 0,7% p.a. und damit um gut 25 Basispunkte im Vergleich zum Jahresanfang auf den höchsten Stand seit Anfang 2016. Auch in den USA stiegen parallel die Zinsen bei längeren Laufzeiten deutlich an.

Nun kannten die Kurse kein Halten mehr. Der DAX verlor allein in den ersten beiden Februartagen 4% und notierte unter dem Jahresendstand 2017. US­Aktien des Dow Jones Industrial gaben im gleichen Zeitraum 3% nach. Selbst der Gold­ Kurs verlor leicht und auch die Kryptowährung Bitcoin war kein sicherer Hafen. Dessen rasanter Verfall hielt an und bescherte seinen Besitzern seit Jahresanfang ein Minus von mehr als 50%.

Auf der Suche nach dem “normalen” Renditeniveau

Der Renditeanstieg kann als Vorzeichen einer früher oder später notwendigen Normalisierung des durch die EZB­ Aktionen überlagerten Anleihemarktes angesehen werden. Damit stellt sich die Frage nach dem Potenzial des Zinsanstiegs. Wo müsste die Rendite liegen, wenn die EZB den Krisenrettungsmodus beendet?

Im Fall der Bundesanleihen sind die wesentlichen Komponenten für die Zusammensetzung der Rendite die Kompensation des Anlegers für das Inflations­ und das Zinsänderungsrisiko. Steigende Inflation verwässert die nominale Rendite, Zinsanstiege lassen die Kurse der Anleihen fallen, also muss ein Anleger durch einen entsprechenden Ertrag kompensiert werden. Setzt man das Inflationsrisiko gleich der aktuellen Verbraucherpreissteigerung von etwa 1,5% und preist man das mögliche Zinsänderungsrisiko ein, in dem man den Vergleichswert aus den USA betrachtet (ca. 0,5% als Differenz zwischen der Rendite einer zehnjährigen US­Staatsanleihe und der US­Inflation), dürfte ein realistischer Wert der Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe derzeit bei mindestens 2% p.a. liegen.

Bei einer weniger expansiv ausgerichteten Geldpolitik der EZB wird sich die Rendite daher mittelfristig an diesen Wert annähern. Als wichtige Variable zur Entwicklung der Renditen am Anleihenmarkt wird demzufolge insbesondere auch die konjunkturelle Lage des Europäischen Währungsraums als Treiber der Inflationserwartungen eine Rolle spielen. Da diese so positiv aussieht, verlieren deutsche Bundesanleihen als sicherer Hafen in Krisenzeiten an Stellenwert. Das untermauert das Zinssteigerungspotenzial. Der seit Jahresanfang zu beobachtende Anstieg der Renditen könnte sich also als übergreifender Trend herausstellen, der mit einem möglichen Laufzeitende des Kaufprogramms der EZB Ende September diesen Jahres weiter an Fahrt aufnehmen dürfte.

Nur kurzfristig Sturm im Wasserglas

Dass Aktienkurse auch einmal deutlich fallen können, hatten wohl viele Anleger angesichts der fast linear steigenden Notierungen seit September 2017 schlicht verdrängt. Umso heftiger sorgte die jüngste Korrektur für einen schnellen Anstieg des Angstniveaus gemessen am DAX­Volatilitätsindex VDAX­New, der innerhalb weniger Tage auf 20 Punkte anstieg. Diese Entwicklung lässt für die kommenden Wochen hoffen. Auch wenn sich an einen schnellen und heftigen Kursverlust über das Auslösen von Stopp­Loss­Orders zur Kurssicherung noch eine weitere kurzfristige Abwärtsbewegung anschließen kann, ist ein deutlicher Anstieg der Volatilität ein gutes Zeichen. Viele haben sich offensichtlich bereits in einem Anflug von Panik von Positionen getrennt, um aufgelaufene Gewinne zu sichern. Diese Anleger werden aber mangels guter Alternativen früher oder später wieder an den Markt zurückkehren müssen. Eines dürfen wir nicht vergessen: Zwischenzeitliche Korrekturen um 10% bis 15% sind an den Aktienbörsen keine Seltenheit. Es ist gut möglich, dass genau so eine Entwicklung bevor steht.

Goldlöckchen unterstützt die Aktienbörsen

Danach sollten die Kurse sich aber relativ schnell wieder erholen. Dafür spricht ebenfalls die gute konjunkturelle Verfassung der globalen Ökonomie. Selten gab es weltweit einen so synchronen Aufschwung wie derzeit, wovon insbesondere exportorientierte deutsche und europäische Unternehmen profitieren. Die US­Konjunktur erhielt durch die Steuerreform neues Futter und dürfte noch bis mindestens 2019 expandieren. Sogar einige deutsche und europäische Unternehmen profitieren von den niedrigeren Steuersätzen und hoben ihre Gewinnprognosen an.

In Deutschland sprechen Ökonomen derzeit sogar von einem Goldlöckchen­Szenario, also der bestmöglichen Verfassung einer Volkswirtschaft. Neben einem ordentlichen Wirtschaftswachstum und einer moderaten Inflation gibt es nahezu eine Vollbeschäftigung am Arbeitsmarkt und relativ niedrige Zinsen. Zudem sind die Preise von Aktien, Immobilien und anderen Anlagen gestiegen, wodurch der Konsum untermauert wird. Der hohe Auslastungsgrad der Unternehmen sorgt für anziehende Ausrüstungsinvestitionen. Sobald sich die neue Bundesregierung gefunden hat, dürften auch von staatlicher Seite fiskalische Impulse das Wachstum ankurbeln.

Idealtypisch wird eine Goldlöckchen­Ökonomie von einer Phase der Überhitzung abgelöst, die tatsächlich von einigen Wirtschaftsforschungsinstituten bereits prognostiziert wird. Sollte es dazu kommen, steht den Aktienmärkten noch ein weiterer Anstieg bevor. Neue Rekordniveaus im weiteren Jahresverlauf sind nicht unwahrscheinlich.

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Vontobel Mommentar von Mark Holman, CEO Twenty-Four Asset Management

Unser Basisszenario für die Zinsmärkte geht von einer allmählichen Verschiebung nach oben aus. Aber es gibt einige Argumente dafür, dass unsere Prognose zu konstruktiv ist und die Bewegung nach oben deutlicher ausfallen könnte.

1. Die Fed interpretiert ihr Inflationsmandat neu. Mittlerweile wird das Gerede hochrangiger Fed­Beamter zu laut, um es zu ignorieren. Der Übergang zu einer angestrebten Inflationsspanne von 1,5 % bis 2,5 % oder ein durchschnittliches Ziel von 2 % über einen Zeitraum von 5 Jahren würde am Markt so interpretiert, dass die Fed zum gegenwärtigen Zeitpunkt inflationstoleranter ist. Das wird unserer Ansicht nach zu einem Anstieg der Zinsstrukturkurve und zu höheren, längerfristigen Renditen führen.

2. Das Angebot an Treasuries steigt im Jahr 2018 signifikant an. Die Prognosen für 2018 sind unterschiedlich, aber selbst die konservativsten gehen von einem Angebot aus, das mehr als doppelt so hoch ist wie das von 2017, und das schon ohne den Umstand, dass die Fed in diesem Jahr ihre Bilanz ausweitet. Die heutige 30­Jahre­Auktion mit einem Umfang von 15 Mrd. US­Dollar ist ein interessanter Test für den Markt.

3. Lediglich das vordere Ende der Treasury­Kurve stimmt mit den Konjunkturprognosen und den Punktdiagrammen der Fed überein. Der 2­ bis 5­Jahres­Teil der Kurve muss steiler werden.

4. Die US­Inflationsdaten lagen im vergangenen Jahr fünfmal unter den Erwartungen, beginnend mit den März­Daten, die im April veröffentlicht wurden. Wenn diese beruhigenden Faktoren wegfallen, wird die Serie eher nach oben überraschen.

5. Für eine Rezession gibt es absolut keinen Hinweis. Vor dem breiten globalen Aufschwung schien irgendwo auf der Welt eine Rezession vor der Tür zu stehen. Damit waren lang laufende Anleihen als Anker ein bevorzugtes Instrument zum Schutz von Portfolios für den Fall, dass die Rezession eintreten sollte. Dieser Anker ist jetzt verschwunden, und die Wirtschaftsprognosen sind die optimistischsten seit der Finanzkrise.

6. Und nicht zuletzt: Der Markt für deutsche Bundesanleihen ist der am meisten überbewertete Rentenmarkt. Die Bund­ Renditen zeigen, dass Draghi’s schwer fassbares Inflationsziel nahezu unantastbar ist. Die Einigung der IG Metall, Deutschlands mächtigster Gewerkschaft, in dieser Woche, erinnert uns eindringlich daran, dass die Lohninflation auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Die deutschen Gewerkschaften gehören zur pragmatischen Sorte, die eher versucht, Arbeitsplätze in der Rezession zu schützen, anstatt die Inflation durch hohe Lohnabschlüsse zu bekämpfen. Aber in Zeiten, in denen die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordtief ist und sich die Geschäftsstimmung im Rausch befindet, ist aus Sicht der Gewerkschaften „Pay­back­time”. Die IG Metall vereinbarte einen Abschluss über zwei Jahre mit einem Zuwachs von rund 4 % pro Jahr. Andere Gewerkschaften werden dem Beispiel der IG Metall folgen.

Trotz des Aufwärtstrends bei Renditen von Staatsanleihen in diesem Jahr und ihrem Reiz als risikofreie Assets halten wir es derzeit eher für ratsam, Engagements am kurzen Ende der Kurven zu halten, um Mark to Market­Verluste zu vermeiden, während sich die Zinskurven an das neue Umfeld anpassen. Das große Thema für die Märkte im Jahr 2018 ist zweifellos die „Reflation”.

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Preisträger in der Kategorie: Investment Innovationen – Robo­ Advisor

 

Mit dem FinanzBusinessPreis zeichnet das Onlinemagazin für Entscheider der Finanzbranche, FinanzBusinessMagazin.de, u.a. Unternehmen aus, die für Anleger außergewöhnliches geleistet haben und zeitgleich für neue innovative Investitionsformen stehen.

“Der FinanzBusinessPreis steht für außergewöhnliche Leistungen für Endkunden und innovativen Produkt­ und Dienstleistungsangeboten wie auch Digitalisierung in Trendsetter­Qualität. Durch einen bisher ausgezeichneten Trackrecord für die Anleger in der noch jungen Sparte der digitalen Vermögensverwaltung, auch unter Einbeziehung von Beratern und innovative Technik, hat unsere Jury überzeugt, den Robo­Advisor „truevest“ der Patriarch Multi Manager GmbH, mit dem FinanzBusinessPreis 2018 in der Kategorie: “Investment Innovationen ­ Robo­Advisor“ auszuzeichnen und somit diese besondere Leistung zu würdigen”, so Friedrich Andreas Wanschka, Chefredakteur von FinanzBusinessMagazin.de, in seiner Laudatio.

Die Preisverleihung, in der Dirk Fischer, Geschäftsführer der Patriarch Multi Manager GmbH, die Auszeichnung entgegen nahm, fand im Rahmen des Vertriebsgipfel Tegernsee am 5. Februar 2018 in Rottach­Egern statt.

 

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VanEck Goldkommentar

Das neue Steuergesetz in den Vereinigten Staaten (USA) wird das US­Haushaltsdefizit weiter belasten und gefährdet damit die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität – dieser Meinung ist Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold­Fonds von VanEck. „Der Wirtschaftszyklus ist zu weit fortgeschritten als das Steuererleichterungen einen
bleibenden positiven Effekt erzielen könnten. Darüber hinaus zeigen fiskalische Anreize bei einem derart hohen Verschuldungsniveau wie aktuell nur begrenzte Wirkung“, so Foster, der die Wahrscheinlichkeit eines Konjunkturabschwungs und eines deutlichen Rückgangs der Finanzmärkte von 2018 bis ins Jahr 2019 als deutlich erhöht einschätzt. Dem Experten zufolge sollten Anleger daher über eine strategische Allokation in Gold­ oder Goldaktien als sicheren Hafen für ihr Portfolio nachdenken.

Zwar argumentieren Befürworter, dass durch Steuersenkungen geschaffenes Wirtschaftswachstum zu höheren Staatseinnahmen führen würden. Foster ist allerdings der Überzeugung, dass das neue Steuergesetz nicht gut konzipiert ist. Es sei ähnlich kompliziert wie das alte, weithin unpopulär und enthalte viele Bestimmungen, die 2025 auslaufen. „Außerdem kommen die Steuererleichterungen für Unternehmen zu einem Zeitpunkt, an dem ihre Gewinne hoch und Kredite günstig verfügbar sind. Falls Unternehmen dazu geneigt wären, mehr in den Kapitalaufbau zu investieren, hätten sie dies bereits getan“, so der Experte. Stattdessen sei das verfügbare Kapital für Aktienrückkäufe oder Dividendenausschüttungen verwendet worden. Die negativen fiskalischen Auswirkungen der Steuerreform dürften also überwiegen – das Joint Committee on Taxation (JCT) schätzt die ausbleibenden Staatseinnahmen über die kommenden zehn Jahre auf 1,5 Billionen US­Dollar.

Der Schuldenberg steigt – und mit ihm die Risiken

Das US­Finanzministerium meldete im Oktober, dass das Haushaltsdefizit im Jahr 2017 um 14 Prozent auf 666 Milliarden US­Dollar gestiegen sei, was 3,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entspricht. Mit 16 Billionen US­ Dollar beträgt die öffentliche Verschuldung 85 Prozent des BIP. Jason Furman, Wirtschaftswissenschaftler an der Harvard­Universität, prognostiziert, dass die US­Schulden bis 2028 auf 98 Prozent des BIP ansteigen werden. Laut dem Congressional Budget Office werden die Zinskosten im Jahr 2027 15 Prozent der US­Bundeseinnahmen ausmachen. „Mit ausbleibenden konjunkturellem Stimulus wird das neue Steuergesetz nur mehr auf diesen wachsenden Schuldenberg stapeln“, folgert Foster.

Die Gesamtverschuldung der USA beläuft sich – ohne den Finanzsektor zu berücksichtigen – auf aktuell 47 Billionen US­ Dollar beziehungsweise 250 Prozent des BIP. Damit liegt das Schuldenniveau 25 Prozentpunkte über dem Höhepunkt der vergangenen Kreditblase. Dank der von den Zentralbanken entwickelten Niedrigzinsen, die unter Marktniveau liegen, seien Schuldentilgungen bislang zwar noch nicht zum Problem geworden. Die niedrigen Zinsen hätten Anleger aber gezwungen, höhere Risiken einzugehen um akzeptable Renditen zu erzielen. Ein weiterer Nebeneffekt sei die Zunahme sogenannter “Zombie­Unternehmen” in Europa, deren Zinskosten die Erträge übersteigen und die allein durch die Unterstützung von Banken am Leben erhalten bleiben, welche sich wiederum vor Verlusten fürchten, sollten die Unternehmen Konkurs anmelden. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) schätzt den Anteil solcher „Zombies“ unter den börsennotierten Unternehmen in sechs großen europäischen Ländern auf zehn Prozent. Wenn die Zentralbanken ihre Geldpolitik straffen, könnten die Tilgungen zum Problem werden. Die Experten des kanadischen Vermögensverwalters Gluskin Sheff gehen davon aus, dass jeder zusätzliche Prozentpunkt im Leitzins 2,5 Prozent Einbußen im nominalen BIP­Wachstum auslöst.

Die Zeit, um das Portfolio abzusichern, ist jetzt gekommen

Foster zufolge lautet der einzige Weg, die wirtschaftlichen und finanziellen Risiken zu lindern, die wachsende US­ Staatsverschuldung durch Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen zu stoppen. „Inzwischen sollte aber klar sein, dass diese Optionen politisch unmöglich sind und dass das Defizit weiterwachsen wird – bis zur nächsten Krise, die schwerwiegend genug ist, um eine Veränderung zu bewirken“, so Foster. Er betont, dass wir uns in einem Stadium des Wirtschaftszyklus befinden, in dem die Sorgen hoch sein sollten. Die wirtschaftliche Expansion geht in ihr neuntes Jahr, es herrscht Vollbeschäftigung und die Sparquote ist von sechs Prozent im Jahr 2015 auf 2,9 Prozent im November 2017 zurückgegangen. „In jedem Konjunkturzyklus kommt die Zeit, in der Anleger eine Portfolioversicherung anstreben sollten, etwa in sichere Häfen wie Gold oder Goldaktien. Ich glaube, die Zeit dafür ist jetzt gekommen“, schließt Foster.

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Hochzinsanleihen weiterhin attraktiv ­ insbesondere im Vergleich zu EU­Staatsanleihen

Wer bei Anlagen in Hochzinsanleihen im Jahr 2018 erfolgreich sein will, sollte einige Faktoren besonders im Auge behalten. Mike Della Vedova, Portfoliomanager der European High Yield Bond Strategy von T. Rowe Price, erklärt, welche das sind.

1. Technische Faktoren dürften weiterhin positiv bleiben

Die technischen Faktoren für Hochzinsanleihen sollten erwartungsgemäß auch im Jahr
2018 vorteilhaft sein. Die Ausfallquote könnte künftig auf unter zwei Prozent fallen und
dürfte somit weiter auf einem niedrigen Niveau notieren, das unter dem historischen
Durchschnitt in Europa liegt. Während das Gesamtangebot hoch sein könnte, gehen wir nicht davon aus, dass die Neuemissionen von Anleihen eher gedämpft ausfallen werden, weil Refinanzierung eine dominierende Rolle spielen dürfte. Die Mittelflüsse sind weit schwieriger vorauszusagen, und werden vom äußeren Umfeld und dem Sentiment gegenüber Risikomärkten beeinflusst.

2. Fundamentale Faktoren stützen Eurozone, EZB im Fokus

Die europäische Wirtschaft steht auf starken Fundamenten. Das Wachstumsmomentum sollte auch im noch jungen Jahr 2018 weiterbestehen – und dürfte Unternehmen helfen, die Hochzinsanleihen begeben. Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) momentan ihr Anleihenankaufprogramm herunterfährt, wird sie den Weg zu einer allmählichen Normalisierung langsam und vorsichtig beschreiten. Damit wäre ein zentraler Faktor für die Assetklasse auf absehbare Zukunft relativ stabil. Dennoch dürften im Jahresverlauf Fragen aufkommen, was die EZB als nächste Schritte unternehmen wird – besonders wenn die Inflation steigt.

3. Spreads könnten sich verengen

In der ersten Jahreshälfte 2018 könnten sich die Spreads moderat verengen. Am Jahresbeginn lag die durchschnittliche Anleihenrendite der Assetklasse unter drei Prozent. Isoliert betrachtet ist das alles andere als attraktiv. Wenn die technischen und fundamentalen Faktoren, die die europäische Wirtschaft stützten, sich weiter robust zeigen, wird die Nachfrage stark bleiben. Besonders für europäische Investoren sind Hochzinsanliehen zu diesen Konditionen hingegen trotzdem attraktiv, bedenkt man, dass viele Staatsanleihen aus der Eurozone negative Zinsen haben.

4. Neuemissionen

Geringe Finanzierungskosten und ein anhaltender Bedarf nach Rendite bilden einen günstigen Boden für ausgebende Unternehmen im noch jungen Jahr neue Angebote an den Primärmarkt zu bringen. Im weiteren Verlauf des Jahres – sofern die Kreditmärkte entspannt bleiben – besteht ein gewisses Risiko, dass es aggressivere Deals geben könnte, um den Markt zu testen.

5. Möglicher Gegenwind: Straffere Geldpolitik und politische Faktoren

Angesichts der weniger akkommodativen Geldpolitik verschiedener Zentralbanken zur gleichen Zeit, ist es unklar, inwiefern dadurch das globale Wirtschaftswachstum und die Liquidität beeinflusst werden könnte. In der politischen Sphäre wird es auch weiterhin Bedenken wegen der Trump­Administration geben. In der EU sind die Sorgen bezüglich des Erfolgs gegen das politische Establishment gerichteten Kräften hingegen vorerst zurückgegangen. Die Wahlen in Italien bieten aber grundsätzlich ein gewisses Risiko. Auch die Verhandlungen über den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union halten an. Jeder dieser Faktoren besitzt das Potenzial, die Volatilität auszulösen und an den Finanzmärkten zu breiten Bewegungen weg von riskanteren Anlagen zu führen. In solchen Perioden wären europäische High­Yields grundsätzlich anfällig.

In Anbetracht dieser fünf Punkte, ist es ratsam, starke Unternehmen zu identifizieren, die einerseits vom Wachstum der Wirtschaft profitieren können, andererseits aber auch in schwierigeren Phasen stabil sind. Selektivität bei der Anlage in Kredittitel wird dieses Jahr von besonderer Bedeutung sein.

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Investition für Immobilienfonds Aberdeen Property Nordic Fund I SIVAC­FIS

Für den von ihr gemanagten Immobilienfonds Aberdeen Property Nordic Fund I SIVAC­ FIS gibt die Aberdeen Asset Management Deutschland AG den Erwerb von drei Bürogebäuden in Skandinavien bekannt. Für zusammen 125 Millionen Euro hat der Fonds je eine Büroimmobilie in Stockholm, Helsinki und Bergen gekauft. Der Fonds hat
damit sämtliche bisherigen Eigenkapitalzusagen der institutionellen Anleger investiert. Wie das Fondsmanagement erklärt, könnten neue Eigenkapitalzusagen dank der sehr guten Vernetzung in den Immobilienmärkten der Region ebenfalls zeitnah attraktiv platziert werden. Die erfolgreiche Anlagepolitik spiegelt sich auch in der
Ausschüttungsrendite wider, die in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt bei 4,5 % pro Jahr lag.

Das Stockholmer Objekt an der zentralen Hammarby Sjöstad bietet 6.463 m2 Bürofläche. In Helsinki wurde mit dem Gebäude an der Ludviginkatu ein prominentes Gebäude in der Innenstadt erworben; das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete, mehrfach modernisierte Ensemble mit 9.009 m2 Büroflächen gilt als Landmark. Im norwegischen Bergen stehen im Hafen 10.737 m2 an Büroflächen bereit. Allen drei Gebäuden gemeinsam ist neben der zentralen Lage in gesuchten Bürostandorten die moderne Ausstattung. Das Objekt in Stockholm ist voll, die beiden anderen zu über 90 %, respektive 95 % vermietet.

Bei den Akquisitionen arbeitete das Frankfurter Fondsmanagement eng mit den regionalen Aberdeen Standard Teams zusammen. Rund 100 Immobilienexperten beschäftigt der Konzern in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland, 70 sind es in Deutschland. Aberdeen Standard Investments betreut in Skandinavien derzeit ein Immobilienvermögen von rund 5,4 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten. Mit 370 Millionen Euro (brutto) ist der Aberdeen Property Nordic Fund I SIVAC­FIS der größte nordische Immobilienfonds des Konzerns.

Fondsmanager Marc Pamin ist mit den Deals hochzufrieden: „Wir konnten die zugesagten Mittel unserer Investoren früher als erwartet zu 100 Prozent investieren. Das Portfolio aus jetzt 14 Objekten in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland erfüllt sowohl hinsichtlich des Ertrags als auch der Qualität unsere hohen Anforderungen. Die skandinavischen Immobilienmärkte sind nahe ihren Fundamentalwerten und bieten angesichts der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der wachsenden Nachfrage nach Büroflächen, übrigens auch nach Wohnungen, weiter gute Chancen für Investoren.“

Prof. Dr. Hartmut Leser, Vorstandsvorsitzender der Aberdeen Asset Management Deutschland AG, glaubt, dass viele Investoren die skandinavischen Immobilienmärkte unterschätzen. „Gerade für deutsche institutionelle Investoren kann die Kombination aus geringer Volatilität und stabilen Erträgen sehr attraktiv sein. Neben bestehenden Fonds kann Aberdeen Standard Investments auch maßgeschneiderte Anlagelösungen anbieten und das in der ganzen Bandbreite von deutschen Immobilien­Spezialfonds bis Luxemburger Vehikeln wie auch Immobilien Investment­ Kommanditgesellschaften und Plattformmandaten.“

In Deutschland betreut Aberdeen für institutionelle Investoren bereits acht Immobilien­Spezialfonds und mehrere Immobilien­Mandate sowie eine geschlossene Immobilien­Investment­KG. Derzeit werden von den Asset Managern in Frankfurt am Main Immobilien für rund 4,3 Milliarden Euro verwaltet. Mittelfristig soll das Portfolio auf sieben bis acht Milliarden Euro ausgebaut werden.

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Aberdeen Asset Management Deutschland AG, Bettinastraße 53­55, D­60325 Frankfurt am Main Tel.: 0049­(0)69­768072­184 , Fax: 0049­(0)69­768072­256
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Vontobel Marktkommentar

Am 4. März wählen die Italiener ein neues Parlament. Das Ergebnis könnte die Ruhe in Europe, die nach der Wahl Emmanuel Macrons zum französischen Staatspräsidenten im vergangenen Juni eingekehrt ist, empfindlich stören. Denn angesichts des erwarteten Wahlerfolges der Fünf­Sterne­Bewegung von Beppo Grillo ist der Weg zu einer stabilen und mehrheitsfähigen Regierung in Rom so holprig wie eine Fahrt über Kopfsteinpflaster in einem Fiat Cinquecento.

Deshalb, und auch vor dem Hintergrund der Unabhängigkeitsbewegung in der
spanischen Region Katalonien, haben die Experten von Vontobel einige Positionen in
europäischen Aktien gegen japanische Aktien ausgetauscht. Im Kampf der Bank of
Japan gegen die Deflation zeigen sich ermutigende Signale, und der Yen ist derzeit
einer der billigsten Währungen weltweit. Hinzu kommt: Japans Banken sind nach einem
30­jährigen Bärenmarkt attraktiv bewertet und haben Aufholpotenzial. Wenn sich die Geldpolitik wieder normalisiert und die Zinsen steigen, würde davon vor allem die Finanzindustrie profitieren.

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Größtes Risiko liegt in Wachstumsverlangsamung Chinas

Zwei Jahre in Folge konnten Emerging­Markets­Anleihen (EM­Debt) auf Lokalwährungen zweistellige Renditen erwirtschaften: 2016 fast 10 Prozent und 2017 sogar 15,2 Prozent. Angesichts dieser eindrucksvollen Zuwächse stellt sich die Frage, wie lange die EM­Debt­Rally noch anhalten kann. Michael Biggs, Investment Manager bei GAM, ist davon überzeugt, dass die Wachstumsaussichten für Schwellenländeranleihen auf Lokalwährungen auch für das Jahr 2018 positiv sind: „Zunehmende Devisenreserven und ein stärkeres Wirtschaftswachstum kamen Schwellenländerwährungen in den vergangenen zwei Jahren zugute. Wir gehen davon aus, dass sich diese beiden Trends 2018 fortsetzen werden.“

Steigende Devisenreserven

Solange die Schwellenländer einen Leistungsbilanzüberschuss erwirtschafteten, sei die Gefahr einer andauernden Verkaufswelle bei Emerging­Markets­Anleihen sehr gering. Der Leistungsbilanzüberschuss seit Anfang 2016 habe für eine Stabilisierung der Kapitalzuflüsse gesorgt. Dies führte zu einem Nettozufluss in die Schwellenländer und zu steigenden Devisenreserven. Die Rally der Schwellenländerwährungen verzeichnete lediglich einen kurzen Einbruch durch die Präsidentschaftswahl in den USA 2016. „Die Aussichten für diese Währungen hängen daher von den Aussichten für die Kapitalzuflüsse ab“, erklärt Biggs. Derzeit verzeichneten die Schwellenländer einen sehr geringen Nettokapitalabfluss.

„Die Kapitalzuflüsse lagen im Durchschnitt bei 35 Milliarden US­Dollar pro Quartal. Unserer Meinung nach macht es Sinn, dass Kapital von den Industrieländern in die Schwellenländer fließt, in denen das Wachstum und die Kapitalerträge höher ausfallen dürften“, so Biggs weiter.

Gutes Wirtschaftswachstum

Im 4. Quartal 2015 habe das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer mit annualisiert 2,7 Prozent seinen bisherigen Tiefststand erreicht. Für das 4. Quartal 2017 rechnet Biggs mit 4 Prozent. Der Wachstumsausblick sei für EM­Debt auf Lokalwährungen besonders wichtig. „Bei starkem Wachstum entwickeln sich Schwellenländer als Risikoanlage tendenziell gut. Für ein pessimistisches Szenario im Hinblick auf Schwellenländeranleihen auf Lokalwährungen müssten erstens die Nettokapitalzuflüsse in Schwellenländern auf null zurückgehen und zweitens das Kreditwachstum in den Schwellenländern auf Stände wie zuletzt in den Jahren 1999 und 2008 fallen“, erklärt Biggs.

Der Experte erwartet, dass das Kreditwachstum und die Kapitalzuflüsse zunehmen werden – entsprechend gut dürften sich Schwellenländerwährungen entwickeln und Anlegern attraktive Renditen bescheren. „Unter diesen Umständen würden wir davon ausgehen, dass 2018 die Rendite von EM­Debt in lokaler Währung von 5 auf 10 Prozent steigt“, schätzt Biggs.

Schwelende Risikofaktoren

Ein stärkerer US­Dollar, eine Verlangsamung des chinesischen Wachstums und der Rohstoffpreise, politische Risiken sowie die derzeitige Übergewichtung der Anleger in Emerging­Markets­Anleihen stellten jedoch Risikofaktoren dar.

Jüngste Indikatoren deuteten auf eine Lockerung der Kreditbedingungen in den USA hin. „Sollte das Steuerreformpaket umgesetzt werden und wirksamer sein als von uns erwartet, könnte sich das BIP­Wachstum in den USA 2018 der Marke von 3 Prozent annähern. Unter diesen Umständen könnten die Renditen steigen und der US­Dollar zulegen“, erklärt Biggs.

Das verlangsamte Kreditwachstum in China sorgte für einen negativen Kreditimpuls, der die Immobilienverkäufe stagnieren ließ. „Der Anstieg der Immobilienverkäufe hat die Rohstoffpreise gestützt. Es ist noch unklar, wie diese auf schwächere Wohnimmobilienmärkte reagieren werden. Die starke externe Nachfrage und die Entwicklung zu einer konsumentenorientierten Wirtschaft sollten aber eine harte Landung in China verhindern, und eine allmähliche Verlangsamung der Konjunktur wird nicht die Emerging­Markets­Investmentstory behindern“, so Biggs.

Die USA und deren Haltung zum Welthandel bleiben weiterhin ein großes politisches Risiko. Fortschritte bei den NAFTA­ Verhandlungen könnten insbesondere auf Mexiko einen tief greifenden Einfluss haben. Sollten die USA jedoch auf stärkeren Protektionismus und höhere Zölle umschwenken, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf alle Schwellenländerwährungen. Gleichzeitig könnten die Wahlen in Mexiko, der Reformprozess und die Wahlen in Brasilien, die Ausrichtung der parteipolitischen Programme in Südafrika und die Entwicklungen in der Türkei die Volatilität von Schwellenländerrenditen erhöhen.

Laut der unter internationalen Fondsmanagern durchgeführten BAML­Umfrage seien Anleger mittlerweile in demselben Maße in Schwellenländern übergewichtet wie Anfang 2013. „Das Jahr 2013 hat gezeigt, dass es zu einer massiven Verkaufswelle kommen kann, wenn jeder in Emerging Markets übergewichtet ist. Heute ist die Situation jedoch ganz anders als 2013. Damals verzeichneten die Schwellenländer im vierten Jahr in Folge außergewöhnlich hohe Zuflüsse“, sagt Biggs.

Doch obwohl all diese Risiken zu Volatilität und negativen Erträgen führen können, rät Biggs dazu, sich nicht rein auf Verlustvermeidung zu konzentrieren: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Anlegern dabei attraktive Renditen entgehen, ist hoch.“

Attraktive Bewertungen

Trotz Rally seien die Bewertungen der Schwellenländer um einiges attraktiver als noch zu Anfang 2013. Die EM­Debt­ Renditen gingen 2017 das ganze Jahr über zurück. „Mit 6,1 Prozent per Ende Dezember 2017 liegen sie immer noch 70 Basispunkte unter dem seit 2003 herrschenden Durchschnitt von 6,9 Prozent“, sagt Biggs.

Ähnliches gelte für die realen effektiven Wechselkurse. „Obwohl die Schwellenländer zugelegt haben, sind Schwellenländeranleihen in Landeswährung nicht besonders teuer und ganz sicher nicht ansatzweise so teuer wie 2013“, so der Experte. Zwar würden die Renditen mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig stärker schwanken als in den letzten zwei Jahren. Diese Volatilität sei jedoch typisch für die Anlageklasse und kein Grund, zu verkaufen. „Das einzige fundamentale Risiko, das wir beobachten müssen, ist das verlangsamte Wachstum in China. Wir gehen vorerst davon aus, dass sich diese Verlangsamung graduell vollziehen wird und halten Anlagen in EM­Debt daher weiterhin für eine interessante Investmentgelegenheit“, schließt Biggs.

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Mischfonds investiert in unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien, fest­ und variabel verzinsliche Wertpapiere, Investmentfonds, strukturierte Produkte und Zertifikate

Die EICHLER & MEHLERT Finanzdienstleistungen GmbH hat die Verwaltung ihres Fonds EICHLER & MEHLERT Balanced Strategie (WKN A0M8HJ) mit Beginn des Jahres 2018 auf die Service­KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment­GmbH
übertragen. Im selben Zuge erfolgte eine Umbenennung des Fonds, der zuvor unter dem Namen EM Global geführt wurde. „Auf der Suche nach einer neuen Service­KVG haben wir verschiedene Anbieter verglichen. Letztlich haben wir uns aufgrund des stimmigen Gesamtpaketes für die HANSAINVEST entschieden, wobei an dieser Stelle insbesondere die hohe Flexibilität und die Berücksichtigung individueller Wünsche ausschlaggebend waren“, sagt Kathrin Eichler, geschäftsführende Gesellschafterin bei EICHLER & MEHLERT. „Im Zuge der Übertragung haben wir den Fonds in EICHLER & MEHLERT Balanced Strategie umbenannt, da der bisherige Name hin und wieder zu Irritationen geführt hat. So mussten wir in Gesprächen häufig klarstellen, dass EM nicht für Emerging Markets steht. Der neue Name EICHLER & MEHLERT Balanced Strategie steht nun noch deutlicher sowohl für die Herkunft als auch die Strategie unseres Fonds.“

Der im Mai 2008 aufgelegte Mischfonds investiert in unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien, fest­ und variabel verzinsliche Wertpapiere, Investmentfonds, strukturierte Produkte und Zertifikate. Das Fondsmanagement verfolgt eine aktive Assetallokation sowohl auf der Aktien­ als auch auf der Rentenseite: „Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten dieser Kategorie verfolgen wir mit einem entsprechenden Duration Management und Bond Picking auch auf der Rentenseite ein aktives Management der Fondsstrategie“, erläutert Eichler.

Der Fonds kommt mittlerweile auf ein Volumen von über 31 Millionen Euro. „Unser Vermögensverwaltungsfonds ist ein klassischer Mischfonds, der sich zunächst einmal an unsere eigene Kundschaft zur Diversifikation des Portfolios richtet. Aufgrund der Wertentwicklung von über acht Prozent jährlich in den letzten zwei Jahren haben wir aber mittlerweile auch erste Testinvestments von anderen Vermögensverwaltern, die auf unser Produkt aufmerksam geworden sind“, erklärt Eichler.

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Merck Finck Privatbankiers Wochenausblick der Kalenderwoche 6

Stärker als vom Markt erwartet anziehende Anleiherenditen waren und bleiben für Merck Finck neben mehr Inflation das größte Risiko für die Finanzmärkte im Jahr 2018. Mit den aktuellen Anstiegen ist dies bereits früh im Jahr zum Schlüsselthema geworden, das nun auch an den Aktienmärkten wieder für mehr Volatilität sorgt. Es dürfte in einem
insgesamt konjunkturell aber weiterhin guten Aktienumfeld ein Top­Thema bleiben, insbesondere wenn die derzeitige Dynamik der Renditeschübe nach oben länger anhält.
Neben dem geplanten Abschluss der „GroKo“­Verhandlungen und dem SPD­Mitgliederentscheid in Deutschland, der auf Hochtouren laufenden Quartalszahlensaison der Unternehmen und der Sitzung der Bank of England am Donnerstag stehen nächste Woche folgende Makrodaten im Fokus der Finanzmärkte:

Am Montag kommen zahlreiche (teils finale „PMI“­) Einkaufsmanagerindizes in fast allen wichtigen Weltregionen inklusive des amerikanischen „ISM“ für das nicht verarbeitende Gewerbe. Zudem stehen einige Handelsbilanzen an: am Dienstag in den USA sowie am Donnerstag in Deutschland, Japan und China.

Weitere wichtige Daten sind die Einzelhandelsumsätze der Eurozone am Montag für Dezember, am Dienstag die deutschen Auftragseingänge und am Mittwoch Deutschlands Industrieproduktion ebenfalls im Dezember.
Zitate Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers
„Stärker als erwartet steigende Bondrenditen bleiben das wichtigste Risiko für die Börsen im Jahr 2018. Sie bringen wieder mehr Volatilität an die Aktienmärkte und damit auch ein Stück mehr Normalität zurück.“

„Die anhaltend gute Weltkonjunktur ist die wichtigste Stütze für die Aktienmärkte. Gerade jetzt sind daher weiter überzeugende Makrodaten wichtig.“

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Warum Investoren ihre Erwartungen in einem alternden Bullenmarkt zurückschrauben sollten

Der Bullenmarkt bei US­Aktien, der in der Folge der globalen Finanzkrise begonnen hat, hat die Erwartungen vieler Investoren übertroffen. „Wir sind der Meinung, dass das Fundament für Aktien positiv bleibt und den wachsenden Gewinnen weiteren Auftrieb geben sollte“, sagt Ann Holcomb, Portfoliomanagerin, US Structured Research Equity, bei T. Rowe Price. „Wegen der höheren Wahrscheinlichkeit moderaterer Erträge inmitten einer eventuell stärkeren Volatilität sollten Investoren ihre Erwartungen aber zurückschrauben.“

Holcomb verweist auf die jüngste Untersuchung der Universität Michigan, die ergeben hat, dass Anleger bei Aktienkursen mit neuen Allzeithochs rechnen. Das würde wenig Spielraum für Abweichungen lassen, glaubt die Expertin. Sehr wohl bestünden Gründe für Optimismus. „In Anbetracht eines sich verbessernden weltweiten Wachstums bleibt der allgemeine wirtschaftliche Hintergrund konstruktiv“, so Holcomb. „Zwar hat sich das Wirtschaftswachstum der USA abgeschwächt, doch eine moderate Expansion könnte den Zyklus weiter ausdehnen“. Auch die Bilanzaufstellungen von Konsumenten und Unternehmen sowie der Wohnungsmarkt würden generell gesund aussehen. Einstweilen würde außerdem die Inflation niedrig bleiben und sich die Unternehmensinvestitionen verbessern.

Gewinnmargen nahe den Höchstständen

„2017 haben sich die Unternehmensgewinne erholt. Die Analystenprognosen stimmen darin überein, dass diese auch in den kommenden Jahren in vielen Marktsegmenten weiter zulegen dürften. Vor allem Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Gesundheitswesen dürften profitieren“, sagt Holcomb. „Weil die Ertragsschätzungen aber bereits erhöht sind, wird es schwierig sein, für positive Überraschungen zu sorgen“. Auch das Risiko verfehlter Gewinnziele habe zugenommen.

Holcomb glaubt, dass die Erträge durch sinkende Gewinnmargen unter Druck geraten könnten, weil die Zinsen stiegen und sich das Lohnwachstum beschleunige, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter straffe. Das rigorose Einsparen von Unternehmenskosten in den vergangenen Jahren dürfte wenig zusätzlichen Spielraum lassen, um die Margen beizubehalten, wenn sich der Preiswettbewerb und/oder der Lohndruck verstärken sollten. „Ein Anhalten der momentanen Dollar­Stärke könnte die Profite für internationale Konzerne mit Sitz in den USA untergraben“, ist Holcomb überzeugt. „Das könnte für einen Rückgang des Werts ihrer im Ausland erwirtschafteten Gewinne sorgen.“

Die Gewinnmargen befänden sich bereits in der Nähe ihrer Höchststände, weil die Margenausweitung in diesem Zyklus bislang einen höheren Teil des Ertrags ausgemacht hätte als das Umsatzwachstum. Demzufolge brauche es steigende Erlöse, um Margenrückgänge auszugleichen, das Ertragswachstum zu treiben und Bewertungsmultiples zu bekräftigen. Viele Investoren seien der Auffassung, dass bedeutende Senkungen der Unternehmenssteuer die Ergebnisse nach Steuern ankurbeln können. Diese Wahrnehmung teilt die Portfoliomanagerin: „Niedrigere Unternehmenssteuersätze können besonders Kleinunternehmen helfen. Denn diese haben oftmals höhere Zinssätze und sind eher binnenwirtschaftlich orientiert als größere Unternehmen oder andere Unternehmen, die den Großteil ihrer Erträge im US­ amerikanischen Markt erwirtschaften.“

Unternehmen mit höheren Investitionen

Auch wenn die Federal Reserve (Fed) die Kurzfristzinsen 2018 vermutlich weiter anheben werde, ist laut Holcomb damit zu rechnen, dass die Zinsstraffung derart graduell erfolgen würde, dass sie keine große Bedrohung für den Aktienmarkt darstellt, solange das wirtschaftliche Wachstum moderat bleibt. „Historisch betrachtet fielen steigende Zinsen immer dann mit steigenden Aktien zusammen, wenn die Zinsrate der zehnjährigen US­Staatsanleihen unter 5 Prozent geblieben ist“, sagt die Expertin. „Dass steigende Zinsen eine sich verbessernde Konjunktur signalisieren, sollte sich unterstützend auf Bewertungen und Gewinne auswirken.“ Wenn die Fed aber über das Ziel hinausschieße oder ihre Absichten nicht mehr klar kommuniziere, könnte die Volatilität nach oben schießen.

Geringere Steuern könnten für kleinere Unternehmen hilfreich sein, wohingegen höhere Steuersätze ein Hindernis bedeuten könnten, weil kleinere Unternehmen in diesem Zyklus im Allgemeinen mehr Fremdkapital aufgenommen haben, so Holcomb. Auch wenn der Verschuldungsgrad von Unternehmen auf breiter Basis gestiegen sei, machten die Bilanzen jedoch einen gesunden Eindruck und befänden sich im Durchschnitt auf gleicher Ebene mit den Cash­ Beständen. „Das könnte Unternehmen in die Lage versetzen, mehr zu investieren, Fusionen und Übernahmen zu finanzieren und mehr Kapital an Aktionäre zurückzuzahlen“, erklärt die Portfoliomanagerin.

Chancen wahrnehmen

„Im Vergleich zu ihren langfristigen historischen Durchschnitten sind viele Sektoren hoch bewertet, insbesondere Finanztitel, Basiskonsumgüter und Versorger“, sagt Holcomb. Informationstechnologie und Gesundheitswesen hingegen hätten den breiten Markt in den ersten zehn Monaten 2017 übertroffen und ihre relativen Bewertungen seien unterhalb der historischen Durchschnitte geblieben. Beide Sektoren verfügten über starke Fundamentaldaten. Zu beobachten sei ferner ein konstruktiveres Umfeld für Small­Cap­Aktien gegenüber Large­Cap­Aktien und Wachstumssektoren gegenüber eher zyklischen Sektoren.

Holcombs Fokus liegt aktuell auf Branchen, die einen signifikanten Wandel durchmachten. In dieser Hinsicht dürften laut der Expertin vor allem Technologie­, Finanz­ und Biotech­Unternehmen profitieren. Darüber hinaus seien Unternehmen interessant, die unter ihrem intrinsischen Wert gehandelt würden.

Realistische Erwartungen im möglicherweise exzessiven Optimismus

Zu den möglichen Risiken für 2018 zählt Holcomb die zum Teil hohen Aktienbewertungen, einen stärkeren Anstieg der Zinsen als erwartet, geopolitische Schocks, einen Rückgang der Gewinnmargen begleitet von einem verhaltenen Umsatzwachstum, und die potenzielle Unfähigkeit Washingtons, eine wachstumsorientierte Politik zu beschließen. Weitere Risiken umfassten eine protektionistische Handelspolitik und anhaltende Unsicherheit über das Gesundheitswesen. Andererseits schienen die Bedingungen, die typischerweise Bärenmärkte begünstigen – wie eine drohende Rezession, sinkendes Verbrauchervertrauen und stark gestiegene Fremdkapitalkosten – nicht unmittelbar bevorzustehen. Dennoch sollten Investoren angesichts des hohen Levels an Unsicherheit und potenziell größerer Volatilität inmitten eines möglicherweise exzessiven Optimismus, realistischere Erwartungen haben.

„Alles in allem ist unser Ausblick für dieses Jahr optimistisch, sowohl für Large­ als auch für Small­Cap­Aktien“, sagt Holcomb. „Angesichts höherer Bewertungen und der Höchststände bei Gewinnmargen empfehlen wir aber einen vorsichtigen Ansatz. Wenn sich einige Risiken am Horizont verstärken, könnte der bestehende Bullenmarkt Probleme haben, sein Momentum aufrechtzuerhalten. Doch Bullenmärkte enden nicht aufgrund ihres Alters. Und wenn sich Wirtschafts­ und Ertragswachstum 2018 fortsetzen, wären weitere Kursgewinne nicht überraschend.“ Investoren sollten eine langfristige Perspektive einnehmen und sich auf Unternehmen mit langfristig sicheren Erträgen, Wachstum des frei verfügbaren Cashflows und angemessene Bewertungen konzentrieren. Ein Fokus auf Qualität und Diversifizierung könne helfen, das Risiko zu steuern. Zwar sei es wichtig, sich auf Unternehmen zu fokussieren, die von möglichen politischen Veränderungen profitieren, doch solche Unternehmen müssten auch anderweitig erfolgreich sein können.

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