Fundamentaldaten sprechen gegen Ende des US­ Konjunkturzyklus

Erst kürzlich war der größte monatliche Anstieg der Kerninflation in den USA seit März 2005 zu verzeichnen. Deutet sich damit an, dass die Sonne in diesem Konjunkturzyklus langsam untergeht? Davon geht Emiel van den Heiligenberg, Head of Asset Allocation bei Legal & General Investment Management (LGIM), nicht aus. Dennoch sollten Anleger nach Meinung des Experten die Anzeichen im Blick behalten.

US­Kennzahlen stoppen positive Marktentwicklung

„Es ist noch gar nicht so lange her, dass dank reger Investitionen der Aufwärtstrend an den Kapitalmärkten das höchste Niveau seit fast acht Jahren erreichte. Auch der Konjunkturzyklus hat sich reibungslos entwickelt“, sagt van den Heiligenberg. Doch dann wurden dem Experten zufolge zwei wichtige Kennzahlen in den USA veröffentlicht, die diese positive Entwicklung an den Märkten stoppten: Einen ersten Dämpfer habe der überraschende Anstieg der Löhne versetzt, der sich im Januar auf den US­Gehaltslisten ablesen ließ. „Ein Lohnsprung mag zwar auf den ersten Blick als gute Nachricht erscheinen, jedoch gilt er oft auch als Frühindikator für eine steigende Inflation. Diese Entwicklung wiederum kann eine Überhitzung der Wirtschaft ankündigen und das Ende des Konjunkturzyklus einläuten“, erklärt van den Heiligenberg.

Die zweite schlechte Nachricht war nach Ansicht des Experten, dass die US­Kerninflation im Januar so hoch gestiegen ist, wie in keinem anderen Monat in den vergangenen 13 Jahren. Damit schienen die schlimmsten Befürchtungen der Anleger mit Blick auf den sich dem Ende zuneigenden US­Konjunkturzyklus bestätigt. Für van den Heiligenberg sind diese Sorgen jedoch vorerst unberechtigt. So sprächen zum Beispiel die zugrundeliegenden Fundamentaldaten gegen ein Ende des Konjunkturzyklus. „Noch vor weniger als einem Jahr schien die US­Inflationsrate die Konsenserwartungen zu unterschreiten. Das war vermutlich eine vorübergehende Tendenz in die eine Richtung. Heute schlägt die Inflation in die entgegengesetzte Richtung aus, wobei Einmaleffekte wie höhere Preise für Bekleidung die monatlichen Daten beeinflussen“, so van den Heiligenberg, der darin keine Signale für die unmittelbare Gefahr einer Rezession sieht.

2018: Wahrscheinlichkeit für Rezession gering

„Die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in diesem Jahr ist gering. Die USA dürften wohl gerade in die späteren Phasen des Wirtschaftszyklus eintreten. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass das Wachstum vorerst auf einem gutem Weg ist“, lautet die Einschätzung des Experten. Dennoch sei davon auszugehen, dass die Indikatoren für eine Rezession noch in diesem Jahr anschlagen werden. Dies sei auf überzeugende Anzeichen für eine Überhitzung und wirtschaftliche Ungleichgewichte zurückzuführen.

Für die weitere Zukunft geht van den Heiligenberg jedoch davon aus, dass der Inflationsdruck in den USA weiter steigen wird. Als Treiber für diese Entwicklung nennt er Faktoren wie den sich verschärfenden Arbeitsmarkt, ein starkes Wachstum, eine hohe Ressourcennutzung sowie steigende Importpreise. Die zeitlich ungünstig auf den Weg gebrachten Konjunkturimpulse wie Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen sollten dieses reflationäre Umfeld nach Meinung des Experten weiter verstärken, obgleich es einige Quartale dauern dürfte, bis die gesamten Auswirkungen zum Tragen kommen.

US­Treasury­Inflation­Protected­Securities bietet Inflationsschutz

Vor diesem Hintergrund sei es für Anleger vorerst sinnvoll, dem jüngsten Trend zum Abbau risikoreicher Anlageklassen in den Portfolios nicht unmittelbar zu folgen. „Man muss sich bewusst machen, dass die Märkte eine Rezession oft schon sechs bis zwölf Monate vor ihrem tatsächlichen Eintritt vorhersehen. Um einen Teil dieses Risikos auszugleichen, erscheint ein Inflationsschutz in Form von US­Treasury­Inflation­Protected­Securities (TIPS) als eine attraktive Anlagealternative“, sagt van den Heiligenberg.

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Marktkommentar
Larry Hatheway, Chefökonom bei GAM Investments, über US­Inflationsdaten und den kommenden Halbjahresbericht der Fed:

Für den Monat Juni wird mit steigenden Verbraucherpreisen und auch einer steigenden Kerninflation gerechnet, wobei die Verbraucherpreisinflation (Consumer Price Inflation, kurz CPI) gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 2,9 Prozent und die Kerninflation 2,3 Prozent höher liegen dürfte – beide ein Zehntel höher als im Mai. Damit setzt die Inflation ihre allmähliche Beschleunigung in der ersten Jahreshälfte 2018 fort.

Die US­Notenbank Fed veröffentlicht am Freitag ihren Halbjahresbericht, Powells Auftritt vor dem US­Kongress folgt nächste Woche. Die Fed wird vermutlich das baldige Erreichen ihres Kerninflationsziels von 2 Prozent verkünden, und daher dürften die Daten von Donnerstag die Erwartungen für die nächste Leitzinserhöhung im September und eine weitere Erhöhung um 0,25 Prozent im Dezember unterstützen. Die Schätzungen für das BIP­Wachstum im zweiten Quartal von 4 Prozent (annualisiert) bestätigen ebenfalls die allgemeinen Erwartungen für zwei weitere Zinsanstiege in der zweiten Jahreshälfte 2018.

Die Daten dieser Woche dürften zudem die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen auf etwa 2,85 Prozent drücken und den Weg für einen erneuten Anstieg auf über 3 Prozent bis September ebnen, sollte es nicht zu erneuten geo­ oder handelspolitischen Spannungen kommen.

Der moderate Anstieg der Anleiherenditen zurück auf die Höchststände des zweiten Quartals dürfte kein großes Risiko für die globalen Aktienmärkte darstellen, da steigende Renditen im Wesentlichen ein solides Wachstum widerspiegeln und Unternehmensgewinne stützen. Sollten die Risikoprämien in den kommenden Wochen zurückgehen, ist es ist eher wahrscheinlich, dass die Marktakteure wieder zu Growth­, Value­ und zyklischen Werten (darunter Finanzwerte) zurückkehren.

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Lazard Asset Management Limited (LAML) hat den Lazard Global Commodities Fonds aufgelegt

Der Fonds zielt darauf ab, starke relative Renditen zu erwirtschaften und damit den Bloomberg Commodity Total Return Index zu übertreffen – bei geringerer Volatilität über die Dauer eines Konjunkturzyklus. Er ist für den Vertrieb in Europa und Asien zugelassen.

Das Lazard Commodities Team verwaltet den Fonds unter der Leitung von Portfoliomanager and Analyst Terence Brennan. Die Mitglieder des Teams können jeweils auf 20 bis 28 Jahre Investmenterfahrung mit ähnlichen Strategien zurückblicken.

„Unsere Anlagephilosophie besteht darin, durch Fundamentalanalyse von Rohstoff­Futures und zugehörigen Aktien Wert zu schaffen. Dabei fließen auch wesentliche ESG­Überlegungen in unseren Anlageprozess mit ein“, sagt Brennan. „Im Bereich Rohstoffe und Aktien mit starkem Rohstoffbezug bietet sich uns ein breites Anlageuniversum.“

Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd (NYSE: LAZ) bietet Lazard Asset Management (LAM) weltweit eine breite Palette von Aktien­, Anleihen­ und Alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard­Gruppe verwalten ein Kundenvermögen im Wert von 252 Milliarden US­Dollar zum Ende des ersten Quartals 2018.

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Übergangsjahr mit verlangsamtem Gewinnwachstum setzte Aktienmärkte unter Druck

Investoren am japanischen Aktienmarkt sehen sich mit einem Übergangsjahr konfrontiert: Das Gewinnwachstum verlangsamt sich, hohe Basiseffekte verstärken diesen Eindruck. Folglich gerieten die Märkte unter Druck oder traten auf der Stelle. Small Caps entwickelten sich besser als ihre größeren Pendants. Im Hinblick auf die Anlagestile schnitten Wachstumsaktien erheblich besser ab als Substanzwerte, und defensive Bereiche wie Versorger, das Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter übertrumpften zyklischere Segmente wie Rohstoffe, Finanzen, Energie und IT.

Anleger sollten jedoch aus fundamentalen Gründen eine Anlage in Japan in Erwägung ziehen, findet Ernst Glanzmann, Portfolio Manager für japanische Aktien bei GAM Investments. So stieg der Reingewinn aller Komponenten im Datastream Total Market Japan Index – einem Äquivalent zum Topix­Index ­ in den letzten 15 Jahren in US­Dollar umgerechnet jährlich um 11 Prozent. Bei den Komponenten des Total Market Global Index wuchs er hingegen mit 6 Prozent nur halb so schnell. „Interessanterweise stieg der Japan Index jedoch pro Jahr nur um 5,6 Prozent, während der Global Index um 7,2 Prozent zulegte, was mehr oder weniger dem Gewinnwachstum entsprach. Infolgedessen erscheinen japanische Aktien heute wesentlich attraktiver bewertet, nachdem die Kurs­Gewinn­Verhältnisse ein Jahrzehnt lang gefallen sind und sich anschließend in den letzten fünf Jahren stabilisiert haben“, so Glanzmann.

Positive Gewinnausichten

Der Experte schätzt zudem, dass börsennotierte Unternehmen auf absehbare Zeit ein langfristiges Gewinnwachstum von rund 8 Prozent pro Jahr halten könnten. „Dafür sprechen das solide globale Wachstum, fortlaufende neue Geschäftschancen, die sich aus der künstlichen Intelligenz und dem ‚Internet der Dinge‘ ergeben, und effizientere Arbeitsabläufe“, so Glanzmann. Das knappe Angebot an Arbeitskräften und die voranschreitende Reform des Arbeitsstils dürften sowohl Investitionsausgaben anregen als auch die Löhne und den Konsum unterstützen. „Aufgrund der Richtlinien für die Kapitalverwendung dürften auch zunehmend liquide Mittel an die Aktionäre zurückgeführt werden. Ein konkreterer Corporate­Governance­Kodex, sehr prominente Aktionärsvertretungen und eine wachsende Zahl aktivistischer Aktionäre halten den Druck auf die Unternehmen aufrecht, mehr Kapital an ihre Investoren zurückzuführen“, so der Experte.

Dem allgemeinen Unbehagen über die populistische Handelspolitik von US­Präsident Donald Trump sieht Glanzmann gelassener entgegen: „Zwar halten wir Engagements in einigen Aktien, die von Trump beeinflusst werden könnten, jedoch nehmen wir im Hinblick auf Zölle und Handelsbeschränkungen, die vor allem den japanischen Automobilsektor belasten könnten, eine abwartende Haltung ein“, so Glanzmann.

Auf langfristige Wachstumsraten zählen

Vor allem Unternehmen, die ihre Gewinne wiederholt mit einem soliden Tempo steigern können, sind für Glanzmann interessant. Bewertungsfallen vermeidet er, indem er sein Augenmerk vor allem auf die langfristige Gewinnwachstumsrate lenkt. „Bewertungen sind oft von Furcht und Gier bestimmt – zwei starke Emotionen am Aktienmarkt. Sie werden unter anderem von Intuition, Instinkt und Herdenverhalten angetrieben“, erklärt der Experte. Das gleiche Gewinnwachstum könne so an einem Zeitpunkt eine hohe Bewertung haben und an einem anderen eine niedrige. Dies zu beachten sei vor allem bei langfristigen Positionen wichtig. „Bei einem teuren Kauf können künftige Renditen durch eine emotionale Achterbahnfahrt stark belastet werden. Die langfristige Wachstumsrate der Gewinne eines Unternehmens jedoch kann den Anstieg des Aktienkurses in vielen Fällen ausgleichen“, so Glanzmann.

Solide Geschäftsmodelle identifizieren

Vier maßgebliche Kriterien ermöglichen es dem Experten zufolge solide Geschäftsmodelle zu verstehen. Erstens muss ein Unternehmen eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von mindestens 10 Prozent aufweisen, zweitens eine niedrige Fremdkapitalquote, drittens ein durchschnittliches Umsatz­ und Reingewinnwachstum von mindestens 5 Prozent und nicht zuletzt eine geringe Kapitalintensität. „Disziplin ist beim Aufbau einer Position ebenfalls wichtig“, betont Glanzmann. „Wir kaufen nur mit einem Abschlag von 30 Prozent zu dem fairen Wert, den wir bei unserer Analyse ermittelt haben. Insgesamt ist Geduld nötig, um über eine lange Haltezeit hinweg voll von den Kumulationseffekten aus dem nachhaltigen, überlegenen Gewinnwachstum ausgewählter Unternehmen zu profitieren“, schließt der Experte.

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Fundamentale Entwicklungen weiterhin bedeutend

 

„Anleger sollten politischen Lärm von fundamentalen Entwicklungen trennen“, sagt Thomas Herbert, Head of Portfolio Management bei Ethenea. „Wir gehen davon aus, dass sich der politische Nebel im zweiten Halbjahr lichtet und den Weg freimacht für die fundamentalen Treiber der Märkte.“

Zu Beginn des zweiten Halbjahres herrsche zwar nach wie vor große Unsicherheit über die weitere Richtung an den globalen Aktien­ und Rentenmärkten. „Ein Großteil der Nervosität ist allerdings auf politische Schlagzeilen zurückzuführen“, sagt Herbert. Handelsbarrieren, Zölle, Vergeltungsmaßnahmen, eine populistische Regierung in Italien und das Thema illegale Einwanderung würden die Schlagzeilen dominieren. „Dabei sind globales Wachstum, Unternehmensgewinne und Finanzierungsbedingungen wesentlich wichtiger als kurzfristige politische Schlagzeilen. Für eine erfolgreiche Asset Allokation ist vor allem der Blick auf den US-amerikanischen, den chinesischen und den europäischen Markt zentral – zusammen repräsentieren sie etwa 60 Prozent der globalen Wertschöpfung.“

Präsident Trump wird Märkte weiter verunsichern

In den USA gibt es laut Herbert aktuell eine Situation, die sehr stark von Fiskalpolitik, Infrastrukturausgaben und reduzierter Regulierung getrieben ist. „Zusammen mit einem starken Arbeitsmarkt sollte das dazu führen, dass die US­ Wirtschaft bis weit ins Jahr 2019 solide wächst“, sagt Herbert, der vor diesem Hintergrund auch mit einer steigenden Inflation und damit steigenden Zinsen rechnet. „Derweil wird Präsident Trump nicht aufhören, über Tweets und sonstige Meldungen die Märkte zu verunsichern.“ Volatilität in Märkten wie China, aber mehr und mehr auch in Europa werde die Folge sein, so der Experte.

In Europa sei seit einiger Zeit eine leichte Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik zu beobachten. Gleichzeitig nehme die politische Unsicherheit zu. „Besonders beunruhigt sind wir über die Situation in Italien“, so Herbert. „Bevor sich die Situation verbessert und man zu einer Lösung und partnerschaftlichen Zusammenarbeit findet, dürfte sie sich zunächst deutlich verschlimmern.“

China weiter auf solidem Wachstumspfad – wenn der Handelsstreit nicht eskaliert

In China befinde sich die Wirtschaft noch immer in einer Übergangsphase. „Die Regierung und die Zentralbank haben jedoch gezeigt, dass sie willens und in der Lage sind, die Wirtschaft und das Finanzsystem zu stabilisieren“, sagt Herbert. „Wir sind davon überzeugt, dass sie das auch in Zukunft tun.“ Wenn der Handelsstreit mit den USA nicht eskaliere, werde die chinesische Wirtschaft nach wie vor auf einem soliden Wachstumspfad bleiben.

Entsprechend hat Ethenea sein Aktienexposure in Europa zuletzt reduziert und Positionen in den USA und China aufgebaut. „Bei den Anleihen haben wir in Unternehmensanleihen hoher Qualität investiert und den High-­Yield-­Anteil zurückgefahren“, sagt Herbert. „Im Hinblick auf die Zinsentwicklung glauben wir, dass die Renditen in den USA mit zunehmender Inflation weiter steigen werden. Bei Bundesanleihen gehen wir hingegen davon aus, dass die Renditen auf mittlere Sicht niedrig bleiben.“ In Italien hat Ethenea darüber hinaus eine Position aufgebaut, die davon profitiert, wenn die Zinsen im Land steigen. „Daneben halten wir an unserer Position in Gold fest, die in erster Linie der Diversifikation dient“, sagt Herbert.

 

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Nordea Marktkommentar

1. Die Handelskriegsrhetorik aus den USA scheint auf einen Siedepunkt zuzusteuern – und das könnte sich auf die europäischen Märkte auswirken.

Nicht nur China, auch Europa und andere enge Partner der USA sind mittlerweile von
Zöllen bedroht. Europa hat sich bereits durch die Einführung von Zöllen für einige
berühmte US­Marken, darunter Harley­Davidson­Motorräder, Bourbon Whiskey und Levi’s Jeans, revanchiert. Die US­ Regierung hat daraufhin gedroht, die Zölle auf Autos, insbesondere aus Europa, auszuweiten. „Diese Maßnahme wäre für das Wirtschaftswachstum Deutschlands und damit für ganz Europa sehr schmerzhaft“, sagt Tom Stubbe Olsen, Fondsmanager des Nordea 1 – European Value Fund und Gründer der Mensarius AG. „Die Zollpolitik der USA wird zweifellos zu höheren Preisen führen und die Inflation in die Höhe treiben“, so Stubbe Olsen weiter.

Es gibt keinen wirtschaftswissenschaftlichen Beleg dafür, dass der Beginn eines Handelskriegs den Wohlstand eines jeden, der daran teilnimmt oder davon betroffen ist, erhöht. Das sind weder gute Nachrichten für die Weltwirtschaft noch für das europäische Wachstum oder die Unternehmensgewinne. „Wir befürchten, dass die US­Regierung ihre Entscheidung nicht auf die Wirtschaftstheorie stützt, sondern eine andere, politischere Agenda verfolgt“, bemerkt Stubbe Olsen. Er hofft, dass die derzeitige instabile Situation nicht weiter eskaliert. Zwar sei man nicht in rohstoffabhängige Unternehmen investiert. Jedoch könnten die Zölle zu höheren Einkaufspreisen führen, beispielsweise in der Produktion. Weiterhin könnten weitreichende Zölle die globalen Lieferketten stören, von denen viele Unternehmen abhängig sind, und die Produktion beeinträchtigen, wenn Waren beim Zoll hängen bleiben oder sich verspäten. „Wir glauben, dass es derzeit sinnvoll ist, in stark aufgestellte Franchise­Unternehmen zu investieren. Sie haben bei Bedarf die Möglichkeit, die Preise zu erhöhen“, erläutert der Fondsmanager.

2. Der schrittweise Abschied der EZB von ihrer lockeren Geldpolitik könnte die Finanzmärkte stabilisieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist dabei, ihre lockere Geldpolitik Schritt für Schritt zurückzufahren. So hat sie im Juni signalisiert, dass sie ihr Anleihekaufprogramm bis Dezember 2018 beenden wird. „Wir begrüßen die Entscheidung zur Normalisierung der Geldpolitik, mit der ein Teil der Fehlallokation des Kapitals korrigiert werden sollte, die durch die nach der Finanzkrise eingeleiteten Maßnahmen verursacht wurde“, unterstreicht Stubbe Olsen. Seiner Ansicht nach dürfte die Wende der EZB die Finanzmärkte stützen.

3. Die Gewinnaussichten für das zweite Quartal in Europa sind positiv, was negativen Entwicklungen in Italien entgegenwirken könnte.

Die Gewinnaussichten für das zweite Quartal sollten in Europa weiterhin positiv sein. So gab es zuletzt gute Zahlen beim Einkaufsmanagerindex (PMI), zudem haben die Währungsturbulenzen des ersten Quartals nachgelassen. Die Umsätze sollten sich weiterhin positiv entwickeln und auch die Gewinnrevisionen der Analysten eröffnen gute Perspektiven. „Während die Schlagzeilen von der Politik dominiert werden, unterstützen die Unternehmensgewinne die Aktienbewertungen in Europa. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich der Investitionszyklus verbessert, wobei einige der stärksten PMI­Steigerungen in Frankreich zu verzeichnen sind“, resümiert Stubbe Olsen. Eine stärkere französische Wirtschaft würde sich nicht nur für Frankreich, sondern auch für ganz Europa positiv auswirken. Ein starkes Frankreich dürfte auch Deutschlands wirtschaftlichen Anstrengungen Rückenwind geben. Zugleich ermöglichte dies der Europäischen Union (EU), den negativen Entwicklungen in Italien besser entgegenzuwirken.

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Übertragene Volumen liegt bei insgesamt rund 110 Millionen Euro

Die HAC VermögensManagement AG bündelt die Administration ihrer Fondsprodukte und überträgt alle Fonds an die Service­KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment­ GmbH. Das übertragene Volumen liegt bei insgesamt rund 110 Millionen Euro und verteilt sich auf die Fonds „Marathon­Aktien DividendenStars“, „Marathon Stiftungsfonds“, „Marathon Emerging Markets“ und „WTI“. „Einige unsere Fonds haben ihr Domizil in Luxemburg, andere in Deutschland. Sie wurden bislang jeweils von unterschiedlichen Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) administriert. Durch den Wechsel zur HANSAINVEST haben wir künftig für alle unsere Fonds nur noch einen Ansprechpartner. Das vereinfacht die Verwaltung und die Gebührenstruktur wird übersichtlicher“, sagt Daniel Haase, Leiter Asset Management und Mitglied der Geschäftsleitung der HAC VermögensManagement AG. Bei der HANSAINVEST ist eine Fondsauflage in Luxemburg oder in Deutschland möglich, wobei die Verwaltung von Deutschland aus für beide Länder angeboten wird. Entsprechend können auch bereits bestehende Fondsvermögen aus beiden Ländern zur Verwaltung an die HANSAINVEST übertragen werden. „Bei der Auswahl der Fondsassets erhalten wir eine größere Bandbreite handelbarer Titel. Damit können wir unsere Anlagestrategien künftig präziser umsetzen“, erklärt Haase weiter.

Bereits Ende letzten Jahres wurde mit dem Fonds „Marathon Substanz und Rendite EUR“ (MSR) ein erstes gemeinsames Produkt aufgelegt, der bisher ein Volumen von ca. 22 Mio. Euro erreicht hat. Der Fonds baut auf der defensiven Strategie auf, die die Asset Manager Oliver Voß und Daniel Haase für eine in Hamburg ansässige Pensionskasse betreuen. Die ursprüngliche Anforderung war, bei einer Verlustgrenze von maximal 5 Prozent auf den Ausgangswert eine Rendite von im Schnitt mindestens 3 Prozent zu liefern. Die MSR­Strategie sieht einen maximalen Aktienanteil von 40 Prozent, dazu Anleihen mit Investment Grade und Kasse vor.

Die Auswahl der Aktien erfolgt regelbasiert, um die Chancen im Vergleich zum Markt zu erhöhen und die Risiken potenziell zu senken. Angelegt wird nur im Euroraum, um Risiken durch Währungsschwankungen zu vermeiden. Während der hohe Anteil von Anleihen also für Stabilität sorgt, muss der Aktienanteil die Rendite erbringen – ohne die Schwankungsbreite über das vom Mandanten gesetzte Kapitalschutzlevel auszudehnen. Zusätzlich senkt eine aktive Risikosteuerung den Aktienanteil in unruhigen Marktphasen. „Durch die Startinvestition eines großen Hamburger Technologieunternehmens konnte die Strategie im Dezember 2017 gemeinsam mit der HANSAINVEST als Fonds „Marathon Substanz und Rendite EUR“ mit je einer Tranche für professionelle Investoren und für Privatanleger gestartet werden“, erläutert Oliver Voß. Daniel Haase ergänzt: „Die Pensionskasse hat seit Auflegung des Mandats im Juli 2015 dreimal das angelegte Volumen aufgestockt. Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen.“

Vorteile der grenzüberschreitenden Fondsadministration

Entscheidet sich der Initiator dafür, seine Fonds von einer grenzüberschreitend tätigen Service­KVG auflegen zu lassen, profitiert er von verschiedenen Optionen: „Als One­Stop­Shop sind wir zur Auflage aller Fondsstrukturen in sämtlichen relevanten Anlageklassen berechtigt. Damit haben Initiatoren eine maximale Flexibilität bei der Produktgestaltung und auch ein Argument gegenüber ihren Kunden. Je nach Zielgruppe des Investments kann der Initiator mit uns gemeinsam sein Produkt passend gestalten und das Domizil entsprechend wählen, mit dem sich beispielsweise ein deutscher Investor, seine Privatanlegerschaft oder der Initiator selbst am besten fühlt“, sagt Dr. Jörg W. Stotz, Geschäftsführer der HANSAINVEST für den Bereich Financial Assets. „Außerdem bedeutet die Administration durch lediglich einen Standort auch, dass der Initiator für alle Fondsvermögen nur noch einen Ansprechpartner hat.“

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Yann Lepape, PhD, verstärkt ab sofort das Anleihenteam von Vontobel Asset Management

Yann Lepape verfügt über 20 Jahre Erfahrung in Makroökonomie, Marktstrategie und Portfoliomanagement. Er kommt von Oddo BHF AM zu Vontobel Asset Management. Dort war er Mitglied im globalen Investmentkomitee und verantwortlich für die globale makroökonomische Analyse, die Asset Allokation der Mischfonds (mit einem verwalteten Vermögen von EUR 7 Mrd.) sowie das Portfoliomanagement von Schwellenländer­ Anlagen (Aktien, Währungen und Anleihen). Vor seiner Zeit bei Oddo BHF AM war er als Berater für das französische Finanzministerium tätig. Yann Lepape begann seine Laufbahn 1995 als quantitativer Währungsanalyst im Eigenhandel von BNP Paribas. Er verfügt über einen Master­Abschluss in Finanzen von der ESC Lyon und erwarb einen PhD in Volkswirtschaft am Centre Economie et Finances Internationales (CEFI) der Universität von Aix Marseille.

Bei Vontobel Asset Management wird Yann Lepape das Portfoliomanagement und die makroökonomische Analysekapazität des Global Flexible­Teams verstärken und die quantitativen Modelle des Teams weiter ausbauen.

In den Global Flexible­Strategien nutzen die Anlagespezialisten von Vontobel Asset Management das Potenzial des gesamten globalen Anleihen­ und Währungsspektrums. Dabei managen sie aktiv auf verschiedene Währungen lautende Staats­, Unternehmens­, Wandel­ und Schwellenländeranleihen aus dem Investment­Grade­ und High­Yield­Bereich. Ziel ist eine konstante Performance bei konsequenter Risikokontrolle.

„Mit Yann Lepape können wir einen erfahrenen Anleihenmanager für unser Global Flexible­Team gewinnen. Der Neuzugang kommt zur rechten Zeit, denn wir erleben gerade einen Wechsel des Marktregimes im Anleihenbereich, der flexible Strategien angesichts höherer Marktvolatilität zu einem Kerninvestment im Anleihenportfolio machen wird,” sagt Ludovic Colin, Head of Global Flexible Bonds bei Vontobel Asset Management.

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Schwächelnde Binnenkonjunktur könnte Inflation in der Türkei weiter in die Höhe treiben

Die Türkei leidet derzeit unter der heftigen Inflation, denn im Juni lagen die Preise um durchschnittlich 15,4 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. „Die Inflation ist wieder auf das Niveau von 2003 zurückgekehrt. Dies schadet der Glaubwürdigkeit der türkischen Zentralbank“, sagt Natalia Gurushina, Economist, Emerging Markets Fixed Income bei VanEck. Die schwächelnde Binnenkonjunktur deutet darauf hin, dass die Stimulierung der Regierung ausgeweitet werden könnte – und dies dürfte die ohnehin schon starke Inflation weiter in die Höhe treiben.

„In China beobachten wir derzeit die Entwicklung des Yuan besonders genau, nachdem die chinesische Zentralbank verbal intervenierte und sich die Währung des Landes erholt hat“, betont die Schwellenländer­Expertin. Eine wichtige Frage ist für sie, ob die jüngste Yuan­Schwäche prinzipiell die Regierungspolitik, einschließlich Schuldenabbau, beeinflussen werde. Letzteres führe zu einer verstärkten Aufnahme von Fremdkapital und damit zu einer deutlichen Erholung der „sonstigen Investitionen“ in der Zahlungsbilanz (BOP), die unter anderem Kredite und Handelskredite umfasst. Diese Zahlungsbilanz reagiert besonders empfindlich auf Wechselkursschwankungen – dies kann die Bilanz (samt Reserven!) deutlich schwächen. Die Schlagzeilen über die Regierung, die sich mehr auf die „strukturelle Entschuldung“ konzentriere, sehen vor diesem Hintergrund sicherlich interessant aus.

Passend zum amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli, sammelte die US­Industrie zuletzt überraschend viele Aufträge ein. Zugleich lagen Einzelhandelsumsätze in der Eurozone unter den Konsenseinschätzungen. Die US­ Fabrikaufträge erholten sich im Mai stärker als erwartet (+9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Damit blieben sie deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. „Dies stützt die Erwartungen des Marktes, dass die US­Notenbank (Fed) die Zinsen im September erhöht“, so Natalia Gurushina.

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Marktkommentar von Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI ­ Banque de Luxembourg Investments

Nachdem das globale Wachstum ein Jahr lang synchron verlaufen ist, übernehmen die USA aktuell wieder die Rolle als Motor der Weltwirtschaft. Dank der Steuerreform ziehen Unternehmensinvestitionen und der private Konsum an. Darauf verweisen Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI ­ Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment­Highlights‘.

Nachdem das globale Wachstum ein Jahr lang synchron verlaufen ist, übernehmen die USA aktuell wieder die Rolle als Motor der Weltwirtschaft. Dank der Steuerreform ziehen Unternehmensinvestitionen und der private Konsum an, „was zum ersten Mal seit drei Jahren zu einem jährlichen BIP­Wachstum im zweiten Quartal von über drei Prozent führen dürfte“, betont Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI ­ Banque de Luxembourg Investments. „Die Inflation befindet sich nun am oberen Rand ihrer Spanne der vergangenen Jahre.“ Die Gesamtinflationsrate stieg auf 2,8 Prozent. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben (der bevorzugte Inflationsmaßstab der Federal Reserve) stieg von auf zwei Prozent und erreichte damit zum ersten Mal seit Anfang 2012 den Zielwert der Währungshüter.

Aktuell etwas weniger dynamische Konjunktur in Europa

In der Eurozone tendieren die Wirtschaftsindikatoren weiterhin positiv, sind jedoch im Vergleich zu den hohen Werten von Anfang dieses Jahres rückläufig. „Im Gegensatz zu den USA zeigt Europa eine wesentlich ausgeprägtere Haushaltsdisziplin, was sich im Augenblick in einer etwas weniger dynamischen Konjunktur niederschlägt.“ In Japan verlangsamte sich das Wachstum gegenüber den hohen Werten des vergangenen Jahres leicht; der Anstieg des realen BIP fiel im ersten Quartal auf 1,1 Prozent. In China bewirkten die Bestrebungen der Regierung, die Verschuldung des Landes einzudämmen, in den ersten fünf Monaten dieses Jahres eine Verlangsamung der Investitionstätigkeit wie auch des privaten Konsums. „Die jüngste Senkung der Mindestreservesätze für Finanzinstitute lässt indessen vermuten, dass Peking im Falle einer eventuellen ausgeprägteren Konjunkturabschwächung – die nicht zuletzt aus der Eskalation des Handelskonflikts mit den USA entstehen könnte – nicht untätig bleiben wird“, meint der luxemburgische Ökonom.

Federal Reserve setzt Leitzinssatz zum zweiten Mal 2018 herauf

Wie erwartet setzte die US­amerikanische Federal Reserve im Juni ihren wichtigsten Leitzinssatz zum zweiten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte herauf. „Die Währungshüter beabsichtigen nach wie vor zwei weitere Anhebungen bis Jahresende, was die Obergrenze des US­Referenzzinssatzes im Dezember auf 2,5 Prozent brächte.“ In der Eurozone kündigte der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, die Beendigung der quantitativen Lockerung für Ende dieses Jahres an. Die monatlichen Anleihekäufe werden in ihrem Volumen von 30 Milliarden Euro heute auf 15 Milliarden Euro ab Oktober reduziert und zum Jahresende eingestellt. Draghi betonte auch, dass die Leitzinsen bis mindestens Spätsommer 2019 unverändert bleiben.

Die Schwäche mehrerer Schwellenländer­Währungen drücken auf ihre Aktienmärkte

Im Juni bewegten sich die Aktienmärkte kaum. Im Berichtsmonat legte der US­amerikanische S&P 500 leicht zu, der europäische Stoxx 600 und der japanische Topix hingegen gaben etwas nach. Die Schwellenländer entwickelten sich besonders schwach; der MSCI Emerging Markets büßte 4,6 % (in USD) ein. „Die Schwäche mehrerer Schwellenländer­ Währungen wie der türkischen Lira, des brasilianischen Real sowie unlängst des chinesischen Yuan, drückten erheblich auf die Aktienmärkte der jeweiligen Länder“, sagt Guy Wagner abschließend. „Allgemein betrachtet werden die Aktienmärkte derzeit belastet durch die zunehmende Gefahr von Handelskonflikten sowie – wegen der allmählichen zinspolitischen Straffung in den USA – durch die geringere Liquidität in US­Dollar.“

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NNIP Marktkommentar

Die neuen US­Zölle, die heute, am 6. Juli 2018, in Kraft treten, betreffen nur rund 2% der gesamten Exporte Chinas, und die gegenwärtigen Vorschläge dürften kaum einen Einfluss auf das Wachstum der Schwellenländer in den kommenden Jahren haben.

Maarten­Jan Bakkum, Senior Stratege Emerging Markets bei NN Investment Partners:
„Einerseits können protektionistische Maßnahmen eines Landes außer Kontrolle geraten, falls es zu Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder kommt, die dann einen großen Teil der Exporte Chinas und der Schwellenländer – und letztlich damit den gesamten Welthandel – betreffen. Andererseits könnte der US­Protektionismus bei den anderen Handelsblöcken aber auch zu einem stärkeren Bekenntnis zum freien Handel führen und damit den globalen Handel beflügeln.

Tatsächlich haben die dramatischen Ankündigungen Trumps in den vergangenen Monaten zu Zweifeln an den Möglichkeiten der Schwellenländer geführt, weiter auf Exporte als angemessenen Wachstumstreiber zu setzen. Kurz­ und mittelfristig ist es diesbezüglich jedoch viel entscheidender, wie es mit den US­Zinsen, dem US­Dollar und dem Ölpreis weitergeht. Denn diese Faktoren haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Inflation und den Zinsausblick in den Schwellenländern.“

NN Investment Partners (NN IP) sieht im Wesentlichen drei Gründe, die für einen weiterhin konstruktiven Ausblick für die Schwellenländer sprechen: Erstens wächst China nach wie vor relative solide, und die Regierung hat die Risiken im Finanzsystem reduziert und die Kapitalflüsse besser unter Kontrolle. Zweitens sind die externen Ungleichgewichte der Schwellenländer beherrschbar: Insgesamt betrachtet haben sie einen leichten Leistungsbilanzüberschuss, und nur wenige Länder wie die Türkei, Argentinien und Südafrika haben deutliche Leistungsbilanzdefizite. Drittens schließlich wächst die Binnennachfrage in den Schwellenländern weiter – trotz der zuletzt gesehenen Marktverwerfungen und der schwieriger werdenden finanziellen Situation.

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Perlen liegen nicht am Strand, wenn Du eine willst, musst Du nach ihr tauchen ­ chinesisches Sprichwort

Janus Henderson Investors veröffentlicht heute den ersten von acht Teilen einer Artikelserie zum Thema Geldanlage in China: Signals and Smokescreens. Die Grundlage bilden umfangreiche Recherchen, die unter der Leitung von Mike Kerley,
Director of Pan­Asian Equities, und dem China­Experten und Autor Tim Clissold durchgeführt wurden. Die Artikelserie vermittelt eine Momentaufnahme, wie Chinas rasantes Wirtschaftswachstum die Corporate Governance­Strukturen im Land geprägt und zur Entstehung spezifischer, oft unverstandener Risiken für Anleger beigetragen hat.

Nachdem chinesische „A­Aktien“ kürzlich in den MSCI Emerging Market Index sowie in den MSCI Asia Pacific Index aufgenommen worden sind, ist eine sorgfältige Analyse wichtiger denn je. Zahlreiche China­Aktien haben im zurückliegen¬den Jahrzehnt eine sehr gute Performance gezeigt, doch für Schlagzeilen sorgten auch eine Reihe von Fällen, in denen die Kurse steil abstürzten. Nicht selten waren Corporate Governance­Probleme die Gründe dafür. Internationale Anleger sollten Investmentgelegenheiten daher stets im besonderen Kontext des chinesischen Markts bewerten.

Für die Artikelserie stützt sich Janus Henderson auf seine jahrzehntelange Erfahrung mit chinesischen und asiatischen Aktien. Analysiert werden Unternehmen, die in der Vergangenheit finanzielle Stressphasen durchlebt haben. In Abhängigkeit davon, ob ihr Aktienkurs daraufhin kollabierte oder sich wieder stabilisierte, wurde eine Reihe von Signalen und gemeinsamen Merkmalen ermittelt und mit roten und grünen Ampelsymbolen gekennzeichnet. Diese sollen künftig dabei helfen, chinaspezifische Risiken zu erkennen und abzuschätzen, ob ein Unternehmen für etwaige Krisen gerüstet ist.

Mike Kerley, Director of Pan­Asian Equities und Fondsmanager, sagte dazu: „In China gibt es echte Perlen, doch um sie zu entdecken, bedarf es sorgfältiger Analysen. Chinas Eintritt in die globalen Finanzmärkte war folgenschwer, und das Land wird auf dieser Bühne in den nächsten Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen. Zwischen China und dem Rest der Welt bestehen jedoch deutliche Unterschiede in der Art und Weise der Unternehmensführung. Das betrifft insbesondere Vorstandsstrukturen, Corporate Governance und das Verhältnis zwischen dem Management und den einzelnen Investoren. Indem wir unser Wissen teilen, möchten wir Anlegern weltweit ein besseres Verständnis der Besonderheiten der chinesischen Unternehmenskultur vermitteln. Vor allem sollten sie die Risiken besser verstehen, jenseits aller Kennzahlen.“

Tim Clissold, China­Experte und Unternehmer, fügt hinzu: „In China ist das geschäftliche Umfeld noch jung, das hat natürlich Auswirkungen. An der Spitze wachstumsstarker, innovativer Unternehmen stehen oft die Gründer, die naturgemäß unglaublich fokussiert, motiviert und in ihren Entscheidungen unabhängig sind. Eine solche Situation geht meist mit eher schwachen Governance­Strukturen einher. Das Konzept starker Leitungs­ und Aufsichtsgremien ist in China noch relativ neu, ebenso wie Audits durch externe Prüfer. Auch die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen sind verglichen etwa mit den USA noch vergleichsweise schwach entwickelt. Vor diesem Hintergrund bieten sich große Chancen, aber die Risiken sind ebenfalls groß – das sollten Anleger wissen.“

Die Studie, deren Ergebnisse nun in einer Artikelserie präsentiert werden, stützt sich in erster Linie auf Erkenntnisse der Janus Henderson­Fondsmanager über Asien­Aktien. Im ersten Teil der Serie (Titel: „Financial Ratios“) wird erläutert, wie wichtig es ist, die Jahres­ und Halbjahresabschlüsse von Unternehmen im Kontext zu analysieren und ihre Stichhaltigkeit durch Abgleich mit anderen Informationen zu überprüfen. Dies gilt insbesondere angesichts des raschen Wachstums vieler Unternehmen, die an Chinas Börsen notiert sind. Der zweite Teil der Artikelserie („Board Oversight“) beschäftigt sich mit wichtigen Indikatoren, anhand derer Anleger die wahren Absichten der Mehrheitsaktionäre eines Unternehmens besser beurteilen können.

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Kurzfristzinsen in den USA steigen

Die Rentenmärkte sind in Europa von wachsender politischer Unsicherheit, in den USA vom Zinserhöhungskurs der Fed geprägt. Der Luxemburger Portfoliomanager Moventum SCA nutzt deshalb vor allem Instrumente, die von einer erhöhten Unsicherheit an den Märkten profitieren, hieß es auf der jüngsten Asset Allocation Konferenz.

„Wir rechnen langfristig weder in den USA noch in Europa mit einem Anstieg der
Renditen“, sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum. In den USA erwarte man aber einen Anstieg der Kurzfristzinsen, wodurch insbesondere US­Floater an Attraktivität gewinnen dürften. „Die Fed wird aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation und der expansiven Fiskalpolitik am Zinserhöhungskurs festhalten“, sagt Jensen.

2018 seien zwei weitere Zinsschritte zu erwarten, 2019 seien es aus heutiger Sicht drei Schritte. „Eine Inversität der Zinsstrukturkurve ist dann wahrscheinlich, zumal sich in den USA auch das Wirtschaftswachstum in Hinblick auf 2019/2020 abschwächen dürfte. Dies sollte auch die Langfristzinsen in Schach halten“, so Jensen.

Mit Blick auf Europa geht man bei Moventum davon aus, dass bei jeder politischen Eskalation rund um Italien vor allem Bundesanleihen profitieren dürften. Die Rendite der 10­jährigen Bundesanleihen ist vorübergehend auf 0,18 Prozent zurückgegangen, die Spreads zu italienischen Staatspapieren haben sich bis auf 300 Basispunkte ausgeweitet. Auch die Renditen anderer Peripheriestaaten sind deutlich angestiegen.

„Da die Turbulenzen noch lange nicht ausgestanden sind, ist hier in den kommenden Monaten mit weiterer Unruhe zu rechnen“, erklärt Jensen. „Wenn die EZB aus diesem Grund beschließt, ihr Ankaufprogramm doch noch weiter zu verlängern, wird das die Renditen, auch in Italien, auf niedrigerem Niveau halten“, so Jensen. „Für unsere Portfolios wählen wir eine neutrale Duration und schauen gleichzeitig nach Positionen, die sich auch bei einer Erhöhung des Stresslevels gut entwickeln können.“

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Japan und Europa im Vergleich weniger attraktiv

Die luxemburgische Moventum SCA erhöht die Gewichtung von US­Aktien in ihren Portfolios. Das wurde nach der quartalsweisen Asset Allokation Konferenz beschlossen. Im Gegenzug wird die Gewichtung in Japan und Europa geringfügig reduziert. „Aktien bleiben weiter attraktiv etwa gegenüber Anleihen. Wir schichten nur innerhalb des Aktienanteils etwas mehr in Richtung USA um“, sagt Executive Vice President Michael Jensen.

Der Fokus im Aktienbereich liegt dabei auf Growth­Werten. „In Europa verkaufen wir Value­Fonds, die in Autos und Banken investiert sind“, so Jensen. Grundsätzlich sei aber der US­Aktienmarkt attraktiv, der „ein höheres Gewinnwachstum aufweist als Europa. Zusätzlich betreiben die US­Unternehmen eine sehr aktionärsfreundliche Politik in Form von Aktienrückkaufprogrammen, attraktiven Dividendenzahlungen und durch Übernahmen“, erklärt Jensen. Die Unternehmen profitieren zudem von der expansiven Fiskalpolitik in Folge der Steuersenkungen.

Zwar sei die Bewertung der US­Aktien höher als die europäischer Aktien. „Ein gewisser Bewertungsaufschlag ist wegen der höheren Gewinndynamik aber durchaus gerechtfertigt“, so Jensen. Negativpunkte seien auch für US­Unternehmen ein drohender oder sogar eskalierender Handelskrieg sowie das Risiko eines zunehmenden Margendrucks wegen leicht steigender Löhne. Vor allem Tech­Aktien werden weiter outperformen. „Dazu schauen wir auf Healthcare­Aktien, die aktuell mit Momentum laufen, auch wegen Übernahme­Phantasien.“

Europäische Aktien sind dennoch nicht unattraktiv: „Wir sehen ein hohes einstelliges Gewinnwachstum und eine günstigere Bewertung als in den USA“, sagt Jensen. Auch der zuletzt nachgebende Eurokurs und die Erwartung weiter niedriger Zinsen sprechen für europäische Aktien. Dafür sind die Risiken größer: „Gegen Europa­Aktien sprechen ein eskalierender Handelskrieg, die politische Unsicherheit rund um Italien und Deutschland sowie eine gegenüber dem Jahresanfang festzustellende geringere wirtschaftliche Wachstumsdynamik.“ Ein Handelskrieg belastet die Automobilbranche, eine Italienkrise würde verstärkt die Banken treffen. „In Europa setzen wir ebenfalls auf das Tech­ beziehungsweise Growthsegment, hier halten wir Value für unattraktiv.“

Obwohl der Anteil Japans in den Portfolios leicht zurückgenommen wird, sagt Jensen: „Grundsätzlich sollte der japanische Aktienmarkt von der unverändert expansiven Geldpolitik profitieren. Dazu kommt, dass die Bewertung des japanischen Marktes attraktiver ist als die des US­Marktes.“ Der zuletzt etwas schwächere Yen könnte Exportwerte begünstigen. Ein Handelskrieg hätte aber auch auf die japanische Wirtschaft negative Auswirkungen. Schlecht wäre zudem ein Anstieg des Yen. Dieser könnte erfolgen, wenn die Krisen eskalieren. „Dann holen die Japaner ihr Geld heim“, so Jensen.

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BVI: ETF­Vermögen seit 2010 verdoppelt

Investmentfonds sammelten im Mai netto 1,5 Milliarden Euro ein. Offene Spezialfonds verzeichneten 2,5 Milliarden Euro neue Gelder. Aus offenen Publikumsfonds flossen 1,1 Milliarden Euro ab. Geschlossene Fonds erzielten 0,1 Milliarden Euro Zuflüsse. Seit Jahresanfang sammelten Fonds netto 45 Milliarden Euro ein. Aus freien Mandaten flossen 11 Milliarden Euro ab.

Mischfonds mit Zuflüssen

Mischfonds führen mit 2,5 Milliarden Euro die Absatzliste der offenen Publikumsfonds
an. Sie verwalteten Ende Mai ein Vermögen von 278 Milliarden Euro. Das entspricht 27 Prozent des Publikumsfondsvolumens (1.047 Milliarden Euro). Aktiv gemanagte Aktienfonds verzeichneten Zuflüsse von 1,3 Milliarden Euro. Aus Aktien­ETFs flossen 1,1 Milliarden Euro ab. Aktienfonds sind mit einem Vermögen von 398 Milliarden Euro bzw. einem Anteil von 38 Prozent die volumengrößte Gruppe. Rentenfonds verzeichneten Abflüsse von 1,9 Milliarden Euro. Davon entfallen 1,8 Milliarden Euro auf Fonds, die überwiegend in Anleihen mit kurzer Laufzeit investieren. Rentenfonds verwalten ein Vermögen von 210 Milliarden Euro. Aus Geldmarktfonds zogen Anleger netto 2,3 Milliarden Euro ab. Sie haben ein Volumen von 17 Milliarden Euro.

13 Prozent des Publikumsfondsvermögens entfallen auf ETFs

Das verwaltete Vermögen börsengehandelter Indexfonds (ETFs) hat sich seit Ende 2010 von 68 Milliarden Euro auf 137 Milliarden Euro verdoppelt. Ihr Anteil an den offenen Publikumsfonds stieg damit von 9,6 Prozent auf 13,1 Prozent. Knapp 90 Prozent des ETF­Vermögens entfallen auf institutionelle Anleger. Mit 115 Milliarden Euro sind Aktien­ETFs die volumengrößte Gruppe. Es folgen Renten­ETFs mit 18 Milliarden Euro.

Europaweit verwalteten die Fondsgesellschaften Ende Mai 2018 ein Vermögen von 665 Milliarden Euro in ETFs. Deutschland ist mit einem Anteil von 21 Prozent der größte Absatzmarkt.

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Risikoorientierte Ausrichtung bleibt, wird aber ausgewogener

Die Konjunktur befindet sich weltweit nach wie vor im Wachstumsmodus. In den großen Wirtschaftszonen USA, Euroraum, Japan und China liegt das Wachstum weiterhin über Trend ­ was im vergangenen Jahr die Anlagemärkten so ertragreich gemacht hat.

Karen Ward, Chief Market Strategist EMEA bei J.P. Morgan Asset Management, analysiert in ihrem Anlageausblick für das zweite Halbjahr 2018 die aktuelle Marktsituation und was dies für Anleger bedeutet.

Executive Summary von Karen Ward:

­ Unseren Anlageausblick für 2018 haben wir überschrieben mit: „Der letzte Vorhang fällt erst, wenn die Zentralbanken die Reißleine ziehen“. Wir haben erläutert, dass der Zyklus zwar relativ weit fortgeschritten ist, es aber noch keine überzeugenden Anzeichen für eine vollständige Auslastung der Weltwirtschaft gibt. Bis die Inflation wieder Einzug gehalten hat, dürften die Zentralbanken weltweit die geldpolitischen Zügel locker halten, was Risikoanlagen weiterhin stützen sollte, lautete unsere Einschätzung.

­ Da die Arbeitslosigkeit in den USA mittlerweile unter 4 % liegt, hat die Federal Reserve (Fed) inzwischen begonnen, ihre expansive Geldpolitik zurückzufahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) dagegen sind noch keinen Zinsschritt gegangen. Die lockere Geldpolitik jenseits der USA belastet nach wie vor die monetären Bedingungen weltweit, und 10­jährige US­Staatsanleihen haben es nicht geschafft, für längere Phasen ein Niveau von mehr als 3 % zu erreichen.

­ Womit wir vielleicht nicht gerechnet hatten, waren die zunehmend vernehmbaren politischen Hintergrundgeräusche – insbesondere von Seiten der US­Regierung. Die Gefahr eines internationalen Handelsstreits dämpft die Stimmung in den größten Exportländern Europas und Asiens.

­ Anzeichen für eine Schwäche bestehen in den USA nicht. Die Wachstums­ und Zinsdifferenzen haben den US­Dollar unter einen beträchtlichen Aufwärtsdruck gebracht, was wiederum einige Schwellenländer vor Herausforderungen stellte.

­ In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir eine gewisse Beschleunigung des Wachstums außerhalb der USA, da sich die zugrunde liegenden Treiber der synchronisierten Erholung – Beschäftigungswachstum und höhere Verfügbarkeit günstiger Kredite – wieder geltend machen.

­ Durch die Kombination aus robusten Unternehmensgewinnen und gefallenen Kursen erscheinen die Aktienbewertungen weniger ausgereizt als zu Jahresbeginn. Wir erwarten bis zum Jahresende moderate Zugewinne bei Aktien, während die Kurse von Staatsanleihen nachgeben.

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Handelsaktivität im Juni spürbar angestiegen

Zum Ende des 2. Quartals 2018 hat die Fondsnachfrage bei den Kunden der European Bank for Financial Services GmbH (ebase®) wieder deutlich zugenommen. Während die Anleger im April und Mai eher zurückhaltend agierten, ist die Handelsaktivität im Juni spürbar angestiegen. Mit 111 Indexpunkten notiert diese um 11 Prozentpunkte über dem Durchschnitt des Jahres 2017.

„Das 2. Quartal diesen Jahres war anfangs von einer deutlichen Zurückhaltung der Fondsanleger geprägt. Diese hat sich aber wieder gelegt, so dass im Juni vielfach reges Interesse bestand“, kommentiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. „Im April lagen die Handelsaktivitäten noch 20 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des Jahres 2017, im Juni hingegen 11 Prozentpunkte darüber“, präzisiert er. Die Zurückhaltung zu Beginn des zweiten Quartals ist vermutlich auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen der US­Regierung und Europa, China und anderen Ländern zurückzuführen. Die im Juni wiedererstarkte Nachfrage zeigt allerdings, dass die Anleger wieder mehr Interesse an Fonds haben, sich jedoch teilweise neu positionieren.

„Die Neupositionierung zahlreicher Anleger zeigte sich im abgelaufenen Quartal beispielsweise an der gestiegenen Nachfrage nach offenen Immobilienfonds“, stellt Geyer fest. Auf das 2. Quartal bezogen ergab sich für die offenen Immobilienfonds ein Kaufquotient von 3,01, was bedeutet, dass die Anzahl der Käufe dreimal so hoch lagen wie die Verkäufe. Dessen ungeachtet waren auch bei Aktien­ und Mischfonds im 2. Quartal Nettomittelzuflüsse, mit Kaufquotienten von 1,12 bzw. 1,15, zu verzeichnen. Rentenfonds mussten hingegen leichte Mittelabflüsse hinnehmen (Kaufquotient: 0,98).

Hinsichtlich der regionalen Ausrichtung standen Deutschland­Investments in den abgelaufenen drei Monaten eher auf den Verkaufslisten. In noch größerem Ausmaß trennten sich ebase­Kunden von Investments in den Emerging Markets. „Stark gesucht waren dagegen Fonds mit japanischen Titeln (Kaufquotient: 1,76), mit US­amerikanischen (Kaufquotient: 1,58) sowie mit europäischen Werten (Kaufquotient: 1,50)“, bemerkt Rudolf Geyer. Daneben war auch die Nachfrage nach in der Eurozone und weltweit investierenden Fonds (Kaufquotienten: 1,24 bzw. 1,16) ausgeprägt.

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Interesse an Fonds sich nach dem sehr starken Jahresstart und den nachfolgenden Rücksetzern wieder stabilisiert hat. Allerdings bestätigt sich abermals der Einfluss der Marktlage sowie von politischen Entwicklungen auf Fondsauswahl und das allgemeine Interesse an Fonds“, erklärt Rudolf Geyer abschließend.

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Marktkommentar Vontobel

Marktkommentar von Mark Holman, CEO von TwentyFour Asset Management:

Die von den Ratingagenturen gemessenen Bonitätskennzahlen setzten auch in der ersten Jahreshälfte ihren Aufwärtstrend fort: Rund um den Globus gab es deutlich mehr Herauf­ als Herabstufungen. Obwohl schon das erste Quartal in dieser Hinsicht das beste seit der Finanzkrise war, hat sich das Tempo der Upgrades im zweiten Quartal noch beschleunigt. Entgegen diesem fundamentalen Trend haben sich jedoch die Spreads von Hochzinsanleihen durch die Bank von ihren engsten Niveaus Ende Januar ausgeweitet. Offenbar spüren die Marktteilnehmer das Ende des aktuellen Konjunkturzyklus nahen und sind zuletzt angesichts der möglichen Folgen eines sich zuspitzenden Handelskriegs vorsichtiger geworden.

Auch die Performance­Daten der Hochzinsindizes sind gegenwärtig interessant. Aktuell notieren die Spreads des Pfund­ Sterling­Indexes 130 Basispunkte weiter als am 26. Januar, während sich der Euro­Index um 157 Basispunkte ausgehend von seinem Nachkrisentief am 31. Oktober letzten Jahres geweitet hat. Als deutlich widerstandsfähiger erweisen sich dagegen die Spreads am Dollar­Markt: Ihren tiefsten Stand nach der Krise markierten sie am 20. April und haben seither nur geringfügig um 48 Basispunkte zugelegt. Erwähnenswert ist dabei, dass der Dollar­Index eine längere Laufzeit als seine europäischen Pendants hat und eine Stufe niedriger geratet wird. Das macht die Performance umso erstaunlicher.

Wir haben unser Engagement in auf Dollar lautende Sub­Investment­Grade­Papiere auf den für uns historisch niedrigsten Stand zurückgefahren. Denn wir glauben, dass die niedrigen Renditen dieses Zyklus inzwischen hinter uns liegen.

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J.P. Morgan Asset Management ­ Income­Barometer 2018

Die Deutschen sind im europäischen Vergleich besonders besorgt, dass ihre Ersparnisse mangels Zinserträgen durch die Inflation entwertet werden. Sie sind zudem am unzufriedensten damit, was ihre Sparanlagen abwerfen. Gleichzeitig geben sie aber an, besonders wenig Risiko bei der Geldanlage eingehen und dafür sogar auf Ertrag verzichten zu wollen. Auf dieses Dilemma weist das aktuelle Income­Barometer von J.P. Morgan Asset Management hin, das 2018 erstmals über Deutschland hinaus in Belgien, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien durchgeführt wurde. Die repräsentative Umfrage von rund 8.200 Privatanlegern über 18 Jahren durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fand im März und April 2018 statt. „Wir freuen wir uns, das Spar­ und Anlageverhalten der Deutschen mithilfe des Income­Barometers nun auch mit weiteren europäischen Ländern vergleichen zu können“, erklärt Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral­ und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management. Im Fokus der Befragungen standen Aspekte wie die Zufriedenheit mit verschiedenen Anlageformen, der Anlagehorizont, die Risikobereitschaft oder Einstellungen zu und Wissen über Zinsen, Fondslösungen und regelmäßige Erträge („Income“).

Sparen allein rechnet sich nicht

Das aktuelle Income­Barometer zeigt, dass die Deutschen auch nach zehn Jahren Niedrigzinsumfeld weiterhin ein Volk der Sparer sind: 81 Prozent der befragten Frauen und Männer nutzen weiterhin Sparanlagen oder Tages­ und Festgelder. Damit liegen sie leicht über dem europäischen Durchschnitt von 78 Prozent. Und das, obwohl nur jeder fünfte Deutsche mit der Entwicklung seiner Sparprodukte zufrieden ist. So liegen die Deutschen im europäischen Vergleich mit einer Unzufriedenheitsquote von 67 Prozent ganz vorne. Im Durchschnitt der sechs untersuchten Länder ist aber insgesamt jeder zweite Befragte nicht glücklich damit, was das Ersparte erwirtschaftet.

Die Bereitschaft, die „sicheren Anlagehäfen“ zu verlassen, ist allerdings weiterhin gering: Laut Income­Barometer nutzen 79 Prozent der befragten Deutschen keine Kapitalmarkt­investments, die ja höhere Ertragschancen bieten würden. Ein Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt auch: Die Anlegerquote von 21 Prozent liegt hinter dem europäischen Durchschnitt von 24 Prozent. „Es ist bemerkenswert, dass die hohe Unzufriedenheit mit den Sparerträgen über so lange Zeit nicht zu einem Umdenken geführt hat“, findet Bergweiler. Denn eine Reaktion auf die niedrigen Zinsen bleibt weiterhin aus: Mit 53 Prozent spart mehr als die Hälfte der Deutschen einfach genauso viel wie vorher. Nur ein Prozent hat die Sparquote erhöht, um die geringeren Erträge anzupassen, 22 Prozent sparen sogar weniger. Und aktiv geworden, das heißt in ertragstärkere Investmentprodukte gewechselt, sind nur 5 Prozent der Befragten. Auch hier liegen die Deutschen im europäischen Vergleich (7 Prozent) zurück.

Wider besseres Wissen

Dabei ist sich ein Großteil der Befragten bewusst, dass das Niedrigzinsumfeld mittelfristig anhalten wird: Das Income­ Barometer zeigt, dass 39 Prozent der Deutschen einen Zinsanstieg erst in fünf Jahren oder mehr erwarten, weitere 26 Prozent glauben, dass es zumindest zwei bis drei Jahre dauert, bis das Sparbuch wieder mehr abwirft. Damit liegen sie gleichauf mit dem europäischen Durchschnitt, wobei jeweils rund ein Drittel der Befragten zugibt, keine Meinung zu der Zinsentwicklung zu haben. „Dass ein so großer Teil der Deutschen die Zinsentwicklung sehr realistisch beurteilt, sollte für sie ein erster Schritt in Richtung Aktivität bei der Geldanlage sein“, so der Wunsch von Bergweiler.

Denn der Anlagehorizont der befragten Deutschen zeigt, dass es Spielraum für Veränderungen geben könnte: Nur rund ein Drittel der Befragten will das Ersparte kurzfristig ausgeben, weitere 32 Prozent legen jedoch mittelfristig an und weitere 12 Prozent langfristig. „Wer sein Geld mittel­ bis langfristig nicht benötigt, sollte auf die Ertragskraft des Kapitalmarkts setzen, denn über längere Zeiträume heben sich die gefürchteten Marktschwankungen tatsächlich auf“, betont Bergweiler. Dass allerdings jeder vierte Befragte nicht benennen kann, wann die Ersparnisse benötigt werden, zeige wiederum, dass zu viele sich zu wenig Gedanken um ihre Geldanlage machen – ein Bild, das sich in ganz Europa wiederfindet.

In der Sackgasse

Gründe dafür, warum die Deutschen in Sachen Kapitalmarkt nicht aktiver werden, gibt es viele. Auf die Frage, warum sie sich nicht an solche Anlageformen heranwagen, antworteten 43 Prozent der Befragten, dass sie dafür nicht genug Geld haben. Weitere 34 Prozent sind überzeugt, zu wenig Wissen über den Kapitalmarkt zu haben und möchten deshalb nicht investieren. Und 27 Prozent haben Angst vor Schwankungen und damit verbundenen Verlusten. „Hier zeigt sich wieder ein großer Beratungsbedarf“, so Bergweiler, „denn es gibt bereits für kleine Anlagebeträge breit gestreut investierende Fondslösungen, die die ‚Arbeit‘ der Geldanlage abnehmen und durch die Streuung die Schwankungen der Märkte abfedern helfen.“

Doch die Risikobereitschaft der Deutschen ist nach wie vor sehr wenig ausgeprägt. So gibt jeder zweite Befragte des Income­Barometers zu, ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis zu haben, sodass Kapitalerhalt vor Wertsteigerung steht. Weitere 27 Prozent sind so sicherheitsorientiert, dass sie lieber auf Ertrag verzichten, um ihre Ersparnisse möglichst keinen Schwankungen auszusetzen. Lediglich sieben Prozent der Deutschen trauen sich zugunsten von Mehrertrag zu, Schwankungen zu ertragen, nur zwei Prozent schätzen sich als sehr risikofreudig ein. Im europäischen Vergleich sind die Deutschen damit jedoch nicht allein, in kaum einem der untersuchten Länder ist Risikoappetit vorhanden. Doch Bergweiler weist darauf hin, dass der Preis für den höheren Ertrag ein gewisses Maß an Risiko sei – und diejenigen Deutschen, die immer noch nicht bereit sind, dieses einzugehen, werden an den mauen Erträgen ihrer Ersparnisse nicht viel ändern können.

Ausweg aus dem Dilemma

Angesichts der aktuellen Zinssituation findet es rund ein Drittel der befragten Deutschen derzeit schlauer, größere Anschaffungen zu machen als zu sparen – so kommt der Frust der Sparer deutlicher zum Vorschein als im europäischen Durchschnitt, wo diese Antwort bei 23 Prozent Zustimmung lag. Und ebenso ist die Angst um das Ersparte in Deutschland größer als in den anderen Ländern der Befragung: Hierzulande sehen 29 Prozent die Tatsache, dass ihr Kapital durch die Inflation und mangels Zinserträgen immer mehr an Wert verliert, mit Sorge – im Vergleich zu durchschnittlich 22 Prozent in den anderen Ländern. Zwar sehen 15 Prozent der Deutschen unabhängig vom Zinsniveau das Sparbuch oder Tagesgeld weiterhin als „erste Wahl“. Und 22 Prozent wissen gar nicht erst, wie sie sich im aktuellen Zinsumfeld positionieren sollen. Es gibt aber auch Aussagen, die zeigen, dass ein Teil der befragten Deutschen gar nicht so wenig kapitalmarktaffin ist: 18 Prozent der Befragten wünschen sich nämlich regelmäßige Ausschüttungen auf ihrem Konto, die zeigen, was das Ersparte „verdient“ hat. Weitere 12 Prozent bestätigen, dass sie Wertpapiere bevorzugen würden, da Sparanlage gerade nichts einbringen und noch einmal 10 Prozent sind auf der Suche nach einer Alternative zur klassischen Zinsanlage, die auch regelmäßige Ausschüttungen bietet.

Dass diese Ausschüttungen auf dem Kapitalmarkt zu finden sind, weiß allerdings nur rund jeder Dritte der befragten Deutschen. Dem Rest ist erschreckenderweise nicht bekannt, dass Aktien und Anleihen regelmäßige Erträge generieren, die unabhängig von Marktschwankungen ausgezahlt werden. „Diese ‚Income­Komponente‘ von Kapitalmarktinvestments ist ein wichtiger Puffer, um das Auf und Ab an den Börsen auszugleichen – wer dies weiß, kann viel entspannter Geld anlegen und den Marktbewegungen gelassener entgegensehen“, erläutert Bergweiler.

Auch dass es Mischfonds gibt, die verschiedene ertragsstarke Anlageklassen bündeln und damit das Risiko reduzieren, wissen zwei Drittel der befragten Deutschen nicht. „Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Mischfonds die Arbeit der Geldanlage abnehmen und auch Anlage­Einsteigern den Weg an den Kapitalmarkt ermöglichen – damit sich das Ersparte endlich wieder rechnet“, betont Christoph Bergweiler. Dass dieses Verständnis noch fehlt, zeigt das Income­ Barometer eindrucksvoll: Auf die Frage nach zukünftigen Investmentideen antworteten mehr als die Hälfte der Befragten „weiß nicht“ und ein weiteres Drittel will trotz Zinsfrust weiter auf Sparanlagen oder Tagesgeld setzen. Immerhin können sich 17 Prozent verschiedene Formen von Fonds als Geldanlage vorstellen, beispielsweise 5,5 Prozent ertragsorientierte Fonds, die regelmäßige Erträge bündeln und wie ein zusätzliches Einkommen ausschütten (deshalb auch „Income“­ Fonds genannt), oder 5 Prozent einen Fondssparplan, mit dem sich jeden Monat auch schon kleine Beträge anlegen lassen.

So lautet Christoph Bergweilers Fazit zum Income­Barometer 2018: „Es ist erschreckend, wie groß auch nach zehn Jahren Niedrigzinsfrust die Scheu der Deutschen vor dem Kapitalmarkt ist. Der Beratungsbedarf ist weiterhin hoch, denn mit etwas mehr Wissen über die Märkte und die Wirkungsweise von Diversifikation, Zinseszinseffekt oder die langfristige Aushebelung der Volatilität wird der Schritt vom Sparer zum Anleger vielleicht doch etwas einfacher. Die Deutschen horten immer noch mehr als 2,2 Billionen Euro in kaum verzinsten kurzfristigen Anlagen: Um ihre Sparziele erreichen zu können, ist es unerlässlich, die Ertragschancen zu steigern. Eine einfache Lösung bieten breit gestreute Mischfonds, die dazu beitragen können, regelmäßige Erträge zu generieren und gleichzeitig Schwankungen und Risiken zu minimieren,” betont Bergweiler abschließend.

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Marktkommentar von M&G Investments

Wie sich Bundesanleihen im aktuellen Umfeld weiter entwickeln werden, erläutert Dr.
Wolfgang Bauer, Fondsmanager im Anleiheteam von M&G Investments:
„Deutsche Staatsanleihen sind in letzter Zeit immer stärker geworden. Aber ist die
jüngste Rallye auch nachhaltig? Wohl eher nicht. Bei all den politischen Turbulenzen in
der europäischen Peripherie steht Deutschland wie ein Leuchtturm der Stabilität da – doch was ist mit den politischen Risiken hierzulande? Merkels viertes Kabinett steht vor der bisher größten Krise. Aber selbst wenn die Bundeskanzlerin verdrängt würde, könnten deutsche Staatsanleihen sogar davon profitieren.

Bunds boomen noch

Normalerweise führt die politische Unsicherheit in einem Mitgliedsstaat des Euroraums zu einer deutlichen Underperformance seiner Staatsanleihen. Sind Bundesanleihen jedoch die Ausnahme, da sie den Status eines “sicheren Hafens” haben? Weitere Spannungen in Europa dürften die Bewertungen aufgrund des “flight to quality”­Reflexes der Anleger verstärken. Darüber hinaus könnten Bundesanleihen im Falle einer Auflösung des Euroraums in eine neue Version der D­Mark umgewandelt werden, die gegenüber den meisten anderen Währungen mit ziemlicher Sicherheit an Wert gewinnen würde. Das würde den Gesamtertrag für die Anleger erhöhen. Je höher also die politischen Risiken sind, desto höher ist also die Wahrscheinlichkeit, dass die Rendite der Bundesanleihen weiter sinkt.
Doch wie weit können sie das noch tun? Die Renditen sind zuletzt bereits deutlich gesunken. So liegt die aktuelle Fünfjahresrendite (­0,3%) näher an ihrem Anfang Juli 2016 erreichten Allzeittief (­0,6%) als an ihrem bisherigen Jahreshoch im Februar dieses Jahres (+0,1%). Ein ordentliches Maß an anhaltender politischer Unsicherheit und Risikoaversion ist also bereits voll eingepreist.

Ausnahmejahr 2016 für Bunds

Natürlich könnten die Renditen theoretisch unter die Tiefststände von 2016 fallen. Unmittelbar nach dem Brexit­ Referendum stiegen die Zweifel an der Integrität der Eurozone und folglich profitierten Bundesanleihen. Zudem überschwemmten die Zentralbanken den Markt mit Liquidität. Bundesanleihen standen ganz oben auf der Einkaufsliste der EZB. Nach dem dramatischen Einbruch des Ölpreises Anfang 2016 gab es keine Inflation in Europa. Die Bedingungen für Bunds hätten also kaum besser sein können. Ich bin skeptisch, dass Bundesanleihen in absehbarer Zeit, wenn überhaupt, das Niveau von Mitte 2016 erreichen werden. Die europäische Inflation hat sich mit 1,9 % im Jahresvergleich nach oben entwickelt und entspricht damit der Definition der EZB für Preisstabilität. Die monetären Anreize werden langsam abgebaut. Bundesanleihen waren der Hauptnutznießer des öffentlichen Kaufprogramms der EZB ­ mit mehr als 485 Mrd. Euro bis Ende Mai, also fast einem Viertel aller Nettokäufe.

Gewinne mitnehmen

Der Markt scheint sich trotzdem über die Ankündigung, dass die EZB Zinserhöhungen zumindest bis zum Sommer nächsten Jahres praktisch ausgeschlossen hat, sehr zu freuen. Aber sobald die allgemeine Stimmung an den Märkten weniger nervös sein wird, werden die Renditen darauf reagieren. Jetzt könnte also ein guter Zeitpunkt sein, um Gewinne aus den Staatsanleihen mitzunehmen und das Bund­Exposure zu verringern.“

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