Deutscher Geldanlage-Index stabilisiert sich auf hohem Niveau

Politik sollte diese positive Grundstimmung für Reformen nutzen

Rückenwind für kapitalmarktorientierte Reformen in der Altersvorsorge

Der Deutsche Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA) misst seit nunmehr mehr als 3 Jahren halbjährlich die Stimmung in der Bevölkerung zu aktienbasierten Geldanlagen. Und die hat sich aktuell auf gutem Niveau weiter stabilisiert. So liegt der Indexwert (mögliche Ausprägungen von -100 bis +100) in der Winterbefragung 2023/24 mit 30,3 Punkten weit im positiven Bereich und sogar noch ein wenig über dem der vergangenen Befragungen im Sommer 2023 (29,5 Punkte) und im Winter 2022/23 (28,9 Punkte). Die Ergebnisse sind mit 2000 befragten Bürgerinnen und Bürgern repräsentativ.

Positive Aktienkultur verbreitert sich

Die Umfrageergebnisse zeigen: Trotz geopolitischer Krisen, massiver wirtschaftlicher Herausforderungen und Inflation nimmt das Vertrauen der Bevölkerung in Aktienanlagen zu. “Die aktuell gute Börsenentwicklung dürfte ein Grund dafür sein”, so Michael Heuser, der Wissenschaftliche Leiter des DIVA. “Aber die Tatsache, dass der Index auf recht hohem Niveau bei den halbjährlichen Befragungen kaum schwankt, ist auch ein starkes Indiz dafür, dass sich die Menschen vom Auf und Ab der Börse kaum noch beeindrucken lassen. Und das ist gut so, denn aktienbasierte Investments sollten immer einen längerfristigen Anlagehorizont haben. Dann spielen zyklische Schwankungen kaum eine Rolle”, so Heuser.

Jüngere und Männer gegenüber Aktienanlagen aufgeschlossener

Nach Alterskohorten zeigt sich ein wiederkehrendes Muster: Während Jüngere weit überdurchschnittliche Indexwerte ausweisen, also Aktien positiver sehen, liegen sie spiegelbildlich bei den Älteren darunter. “Die Befragungsergebnisse zeigen aber, dass sich hier etwas bewegt, auch wenn die Abstände zwischen Jung und Alt immer noch sehr groß sind”, kommentiert Heuser. So ist der Index binnen eines halben Jahres bei den 18- bis 29-Jährigen von 56,3 auf 51,7 Punkte zurückgegangen und bei den 50- bis 64-Jährigen von 17,9 auf 21,7 Punkte gestiegen. Der Abstand zwischen Männern und Frauen (alle Altersklassen) hat sich weiter vergrößert. So hat der Index bei Männern von 33,7 auf 35,5 Punkte zugelegt, bei Frauen liegt er stabil bei gut 25 Punkten.

Politik sollte positives Stimmungsbild nutzen

Blickt man auf aktuelle politische Vorhaben in den Bereichen Rente und Vermögensbildung, sollte sich die Politik durch die Ergebnisse der Befragung ermutigt fühlen. Dazu Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands VOTUM, einer der vier Trägerverbände des DIVA: “Fast alle politischen Parteien haben erkannt, dass Aktienanlagen den Wohlstand des Landes mehren können. So will die amtierende Bundesregierung mit dem so genannten Generationenkapital in der gesetzlichen Rente und einer grundlegenden Reform des Riester-Sparens in der privaten Altersvorsorge aktienbasierten Anlagen weit mehr Raum als bisher geben. Aus unserer Sicht genau der richtige Zeitpunkt, denn die Vorhaben dürften in der Bevölkerung mehrheitsfähig sein. Dies zeigt nicht nur der Geldanlage-Index, sondern auch die tägliche Beratungspraxis der Mitglieder unseres Verbandes”, so Klein.

Einschätzungen zur Attraktivität zinsabhängige Anlagen positiver

Bei den Antworten auf die Frage nach der Attraktivität verschiedener Anlageklassen gibt es im letzten Halbjahr erkennbar Bewegung. Zinsabhängige Geldanalgen liegen dabei jetzt auf Platz 1. 31,0% der Befragten finden sie aktuell attraktiv. Auf Platz 2 sind Aktien und Aktienfonds (28,5%), Immobilien liegen auf Platz 3 (20,1%) und Gold sowie Edelmetalle sind mit 18,7% Schlusslicht. Vor einem halben Jahr war die Reihenfolge noch ganz anders: Aktien lagen auf Platz 1 (31,1%), zinsabhängige Anlagen auf Platz 2 (25,7%), Gold auf Platz 3 (22,9%) und Immobilien auf Platz 4 (20,3). “Die Ergebnisse unterstreichen ganz klar auch die Rückmeldungen unserer Verbandsmitglieder, die natürlich die Finanzmärkte im Blick haben und deshalb ihren Kunden aktuell wegen der signifikant gestiegenen Zinsen auch Festgeld oder Geldmarktfonds anbieten. Gerade für Kunden, die nicht lang-, sondern eher kurz- oder mittelfristig sparen wollen, gab es diese Renditechance viele Jahre nicht. Die Nachfrage ist deshalb groß”, so Verbandschef Klein.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Winter-Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und wurde im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULERE im Januar 2024 durchgeführt. Befragt wurden ca. 2000 Personen in Deutschland. Alle Ergebnisse sind auf der Website des DIVA zu finden.

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Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Kommentar von Portfoliomanager Andy Acker, Dan Lyons, Jonathan Coleman und Brian Demain, Janus Henderson Investors

  • Rapider Anstieg der über 65-Jährigen in den weltweit größten Volkswirtschaften dürfte zu steigenden Gesundheitsausgabe führen
  • Investoren dürften größte Chancen bei keinen und mittleren Unternehmen finden
  • Risiko der Therapeutika-Entwicklung verlangt bei Investments Verringerung des Risikos

Mit der raschen Alterung der Bevölkerung in den großen Volkswirtschaften wird die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen in den kommenden Jahrzehnten rapide ansteigen. Im Jahr 2050 wird jeder sechste Mensch weltweit 65 Jahre oder älter sein – eine Altersgruppe, die in der Regel dreimal so viel für medizinische Leistungen ausgibt wie jüngere Generationen. Diese Entwicklung unterscheidet sich von anderen Verbrauchskategorien, die mit zunehmendem Alter eher abnehmen.

Während der Gesundheitssektor insgesamt von der alternden Bevölkerung profitieren könnte, könnten einige der größten Wachstumschancen in den Innovationen stecken, die auf altersbedingte Krankheiten abzielen (d. h. Alzheimer, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Orthopädie). Unseres Erachtens könnte der Fokus auf diese Wachstumsbereiche – und auf die kleinen und mittleren Unternehmen, die die Innovationen in diesen Bereichen vorantreiben – den Anlegern helfen, das Beste aus der demographischen Entwicklung im Gesundheitswesen zu holen.

Kleine/mittelgroße Unternehmen sind führend bei Innovationen im Gesundheitssektor

Die Bevölkerungsalterung fällt in eine Phase, in der ein günstiges regulatorisches Umfeld und ein besseres Verständnis der Krankheitsbiologie zu einer regelrechten Explosion moderner Therapeutika führen. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) zugelassenen Medikamente um 100 % erhöht, wobei 2023 mit 73 neuen Arzneimitteln ein neuer Rekord aufgestellt wurde. Zu diesen Therapien zählen das erste krankheitsmodifizierende Medikament gegen Alzheimer sowie die ersten Impfstoffe zur Vorbeugung gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) bei Menschen über 60 Jahren, eine Krankheit, die für Senioren (und auch für Kleinkinder) besonders gefährlich sein kann.

Viele dieser Medikamente wurden von kleinen und mittelgroßen Unternehmen entwickelt. Tatsächlich sind „aufstrebende“ Biopharma-Unternehmen heute für 65 % der Moleküle in der Forschungs- und Entwicklungspipeline (F&E) verantwortlich, gegenüber etwa einem Drittel im Jahr 2001. Und in den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Produkte, die von jungen Biopharma-Unternehmen zur Zulassung eingereicht wurden, vervierfacht.

Ein ähnlicher Trend ist in der Medizintechnik, den Instrumenten der Biowissenschaften und der Arzneimittelherstellung zu beobachten. In diesen Branchen haben kleinere Unternehmen dank hoher Bruttomargen und zunehmender Innovationsraten massiv in Forschung und Entwicklung investiert. So waren diese Firmen für einige der größten Fortschritte der letzten Jahre verantwortlich, darunter die Genom-Sequenzierung der nächsten Generation, radiopharmazeutische Diagnostik, Roboterchirurgie, hochenergetische Stoßwellen, die verstopfte Blutgefäße aufbrechen, und neue Methoden zur Behandlung des Grünen Stars. Oder sie stellen die modernen Instrumente und Produktionskapazitäten bereit, die für die Entwicklung und Vermarktung komplexer Arzneimittel erforderlich sind.

Innovation + Alterung = Wachstumschancen

Diese Kombination aus Innovation und Bevölkerungsalterung schafft einen positiven Nährboden für Wachstum. So haben sich zum Beispiel die Operationstechniken mit Hilfe von Robotern und anderen Geräten verbessert. Die Ergebnisse sind besser geworden, sodass sich immer mehr Patienten für eine Operation entscheiden – und das bei einer ständig wachsenden Zahl von Patienten, die eine Operation benötigen. In Japan – einer überalterten Gesellschaft, in der etwa 30 % der Bevölkerung 65 Jahre und älter sind und einer von zehn Menschen mindestens 80 Jahre alt ist – hat sich die Zahl der Wirbelsäulenoperationen seit 2003 mehr als verdoppelt, wobei ein größerer Anteil der Eingriffe auf ältere Menschen entfällt.

Ähnliche Wachstumschancen bestehen bei neuartigen Medikamenten. Nehmen wir Alzheimer: Weltweit sind mehr als 55 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, und jedes Jahr werden fast 10 Millionen neue Fälle diagnostiziert. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, und jahrzehntelang gab es keine neuen Behandlungsmöglichkeiten. Das änderte sich 2023, als die FDA Leqembi, das erste Medikament zur Verlangsamung des Fortschreitens des kognitiven Verfalls, die volle Zulassung erteilte. Ein zweites Medikament soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Wir hoffen auf weitere Innovationen in diesem Bereich, da Unternehmen und Regulierungsbehörden den wachsenden ungedeckten medizinischen Bedarf erkennen.

Diese und andere fortschrittliche Arzneimittel werden zunehmend als Biologika hergestellt – große Moleküle, die mit Hilfe eines lebenden Systems, z. B. eines Mikroorganismus oder einer tierischen Zelle, produziert werden. Da es schwierig ist, diese Medikamente auf einem gleichbleibend hohen Niveau herzustellen, suchen Biopharmaunternehmen die Hilfe von Auftragsentwicklungs- und -herstellungsunternehmen („Contract Development and Manufacturing Organizations“, CDMOs) – Drittfirmen, die Biopharmaunternehmen in allen Phasen der Medikamentenentwicklung und -herstellung unterstützen. Für die CDMO-Branche wird bis zum Ende des Jahrzehnts ein jährliches Wachstum von mehr als 7 % prognostiziert, was zum großen Teil auf die Nachfrage kleiner und mittlerer Biopharmaunternehmen zurückzuführen ist, die oft nicht über die Produktionskapazitäten größerer Unternehmen verfügen.

Minimierung des Verlustrisikos

Solche Wachstumsraten können zu hohen Renditen für Investoren führen, aber die inhärenten Schwierigkeiten bei der Entwicklung und Vermarktung neuer Therapeutika bergen auch erhebliche Risiken. In der Biotech-Branche beispielsweise kommen 90 % der Moleküle, die in klinischen Studien am Menschen getestet werden, nie auf den Markt. Bei den Therapien, die auf den Markt kommen, haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Wall-Street-Analysten die Marktchancen eines Medikaments in 90 % der Fälle entweder unter- oder überschätzen. Außerdem sind die Unternehmen den Launen der Gesetzgebung unterworfen und auf die Sicherung der Finanzierung von F&E angewiesen.

Für Investoren könnte sich daher ein aktiverer Ansatz bei Investitionen in kleine und mittelgroße Unternehmen des Gesundheitswesens lohnen. Ein Verständnis sowohl der wissenschaftlichen als auch der unternehmerischen Potenziale neuer Produkte könnte dazu beitragen, die große Diskrepanz der Aktienrenditen, die der Sektor in der Vergangenheit aufwies, zu verringern (siehe Abbildung 3). Es könnte den Anlegern auch helfen, sich im aktuellen Wust zurechtzufinden.

Als beispielsweise 2022 der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA verabschiedet wurde, befürchteten die Märkte, dass das Gesetz, das erstmals Preisverhandlungen für ausgewählte, an ältere Menschen verkaufte Medikamente ermöglichte, die Umsätze von Biopharma beeinträchtigen würde. Bei genauerer Betrachtung hätte man jedoch auch für die Branche positive Bestimmungen erkennen können: Dazu gehören eine 13-jährige Schonfrist für Biologika (etwa zu dem Zeitpunkt, zu dem die meisten Medikamente ohnehin ihren Patentschutz verlieren) und Ausgabenobergrenzen für Medikamente. Dadurch können sich Senioren ihre Medikamente besser leisten. Das Endergebnis: Während der IRA wahrscheinlich einige negative Folgen für bestimmte Firmen haben wird, wird das Gesetz die weltweite Biopharma-Industrie insgesamt voraussichtlich weniger als 200 Milliarden US-Dollar an Gesamteinnahmen über zehn Jahre kosten, also weniger als 2 % des Umsatzes.

Bewertungen könnten zusätzliches Aufwärtspotenzial bieten

Diese kurzfristigen Volatilitätsphasen können Chancen bieten, den demografischen Rückenwind im Gesundheitssektor zu attraktiven Bewertungen zu nutzen. 2023 wurden Small- und Mid-Cap-Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik und Instrumentenherstellung durch steigende Zinsen und die durch Corona verursachten Marktverzerrungen belastet. Viele Bewertungen wiederum erscheinen jetzt im Vergleich zum Gesamtmarkt und zum langfristigen Branchendurchschnitt attraktiv.

Niedrige Bewertungen und vielversprechende Pipelines haben die großen biopharmazeutischen Unternehmen angezogen. Diese Unternehmen sehen sich in den kommenden Jahren mit Umsatzeinbußen konfrontiert, da viele Blockbuster-Produkte ihren Patentschutz verlieren, sodass es für große Pharmaunternehmen entscheidend ist, ihre Pipelines aufzustocken.

Es überrascht nicht, dass wir in den letzten Monaten eine Beschleunigung der Fusions- und Übernahmeaktivitäten innerhalb des Sektors beobachten konnten, wobei viele Unternehmen zu erheblichen Aufschlägen übernommen wurden. Allein im vierten Quartal 2023 wurden neun Biotech-Transaktionen im Wert von 1 Mrd. US-Dollar oder mehr angekündigt, das ist fast die Hälfte der Gesamtsumme für das Jahr. Und im Februar gab Novo Nordisk bekannt, dass es Catalent, eine globale CDMO, für 16,5 Mrd. US-Dollar übernehmen wird, um die Herstellung von Wegovy, dem beliebten GLP-1-Medikament zur Gewichtsreduktion, zu unterstützen.

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Angesichts der US-Wahlen im November stellt sich die Frage, ob eine politische Ausrichtung von Investment-Portfolios sinnvoll ist

Die US-Präsidentschaftswahlen im November werfen auch am Kapitalmarkt ihren Schatten voraus: Politisch beginnt die heiße Phase des Wahlkampfs und an den Märkten lassen sich zunehmend Spekulationen beobachten, für welche Aktien und Branchen ein republikanischer oder ein demokratischer Präsident von besonderem Vorteil sein könnte. „Anlegerinnen und Anleger könnten der Versuchung erliegen, ihre Portfolios im Wahljahr politisch auszurichten und zu optimieren. Doch die Historie lehrt uns, dass diese Strategie mittelfristig selten den gewünschten Ertrag brachte, selbst wenn eine Partei im Laufe der Zeit stringent ihre wirtschaftlichen Ziele verfolgt und implementiert hat“, erklärt Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. Ein Blick zurück zeigt, dass an den Aktienmärkten sogar ein gegenteiliger Effekt eintreten kann – und Branchen profitieren, für die der jeweilige Präsident gar nicht „steht“.

Trügerische Wahlergebnisse: Die Wertentwicklung von Aktien erneuerbarer Energien und traditionelle Energieunternehmen hat sich jüngst nicht von der Politik beeindrucken lassen
Die Biden-Regierung setzte sich beispielsweise massiv dafür ein, fossile Brennstoffe zu reduzieren und erneuerbare Energien zu fördern. Die Regierung verabschiedete mit dem „Inflation Reduction Act“ in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar die bisher umfangreichsten staatlichen Maßnahmen zum Klimaschutz. „Vor diesem Hintergrund hätte man erwartet, dass traditionelle Energieaktien abgestraft und erneuerbare Energien in die Höhe schnellen würden. Tatsächlich ist genau das Gegenteil eingetreten“, erklärt Tilmann Galler. Seit Inkrafttreten des Gesetzes im August 2022 hat der Index für erneuerbare Energien ein Drittel seines Wertes verloren, während traditionelle US-Energieaktien 14 Prozent an Wert gewonnen haben.

Fünf Jahre zuvor war die Ausgangslage genau umgekehrt. Präsident Trump setzte sich während seiner Präsidentschaft energisch für die Unterstützung der traditionellen Energiewirtschaft und die Genehmigung von Bohrpachtverträgen ein. Doch der S&P 500 Energy Index fiel während seiner Präsidentschaft um -40 Prozent, während der S&P 500 Global Clean Energie Index von seinem Amtsantritt bis zum Wahltag 2020 um 280 Prozent zulegte.

Aus Sicht von Ökonom Galler hing der Anstieg der Aktien für „saubere Energie“ während der Trump-Administration wahrscheinlich mit den Innovationen im Bereich erneuerbare Energien, den sehr niedrigen Zinssätzen zur Finanzierung dieser Innovationen und dem globalen Boom von ESG-Investments zusammen. Darüber hinaus verursachte die Pandemie einen Crash beim Ölpreis, der im April 2020 bis auf 11 US-Dollar fiel, was die Gewinne im traditionellen Energiesektor während der Präsidentschaft Trumps limitierte.

Während der Biden-Präsidentschaft hingegen stieg der Ölpreis aufgrund einer sich erholenden Weltwirtschaft und des Ausbruchs des Ukrainekrieges kräftig. „Der Anstieg traditioneller Energieaktien unter Biden war eher das Ergebnis makroökonomischer und geopolitischer Kräfte als lokalpolitischer Maßnahmen. Dennoch war die Wertentwicklung nicht völlig unabhängig von der Politik“, sagt Galler. Die Unsicherheit über die Zukunft fossiler Brennstoffe habe in den letzten Jahren einige Energieunternehmen dazu veranlasst, die Explorationstätigkeit zurückzufahren. Die Folge war ein knapperes Ölangebot, wodurch der Ölpreis zusätzlichen Auftrieb erhielt. Andererseits hätten hohe Bewertungen, steigende Zinsen und höhere Inputkosten den Boom der erneuerbaren Energieaktien gebremst.

„Interessanterweise konnten beide ‚politische‘ Branchen – weder Energie mit einem Anstieg von knapp 50 Prozent als auch die erneuerbare Energie mit immerhin 113 Prozent Zuwachs – über den Zeitraum beider Präsidentschaften den breiten S&P 500 mit 142 Prozent Wertentwicklung nicht schlagen“, führt Galler aus.

Thema Inflation entscheidender für US-Aktien als Präsidentschaftswahl
Für die Aktienmärkte dürfte nach Meinung von Marktexperte Galler im US-Wahljahr also viel entscheidender sein, ob die Inflation endgültig besiegt ist und es tatsächlich zu einer weichen Landung der Wirtschaft kommt, als die Präsidentschaftswahl selbst. Der Ausgang zahlreicher schwebender Wettbewerbsklagen des Justizministeriums und der Handelskommission könnten ebenfalls einen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Tech-Flaggschiffe des US-Aktienmarktes haben. „Eine konzentrierte politische Ausrichtung des Portfolios ist deshalb für uns im Wahljahr keine sinnvolle Option – vielmehr rechtfertigt der Optimismus der letzten Monate eine Stärkung der Defensive durch eine breite globale Diversifikation“, fasst Tilmann Galler zusammen.

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Chinas Aktienmärkte beenden vorerst ihre Talfahrt

Die globalen Aktienmärkte setzen ihre positiven Trends unbeirrt fort und erreichen vielfach neue Allzeithochs. Weder die ungünstigen Inflationsdaten noch die Erkenntnis, dass die US-Notenbank die Zinsen doch nicht so schnell senken wird, wie ursprünglich erwartet, können die Euphorie der Anleger trüben. Es scheint so, als ob die Märkte aktuell von einer robusten Gewinnentwicklung angetrieben werden. Von der befürchteten Gewinnrezession ist zumindest auf Index-Ebene keine Spur zu sehen. Allerdings täuscht diese Perspektive. Blickt man genauer hin, erkennt man, dass sich das Gewinnwachstum vor allem auf die großen Technologie- und Pharmawerte konzentriert. Der aktuellen Börsenhausse fehlt also die Marktbreite, die für einen stabilen und nachhaltigen Aufschwung nötig wäre. Auffällig ist etwa, dass Unternehmen mit starkem KI-Bezug es immer wieder schaffen, die hochgesteckten Gewinnerwartungen zu übertreffen und damit die hohen Bewertungsniveaus zu rechtfertigen. Hinzu kommt die Marktpsychologie: Niemand will den Börsenboom verpassen. Daher werden aktuell selbst kleinste Rücksetzer zum Einstieg genutzt. Professionelle Investoren sollten in diesem Umfeld die betreffenden Sektoren aktiv gewichten und gleichzeitig ein agiles Risikomanagement beherzigen.

China: Ist der Boden erreicht?

Wie riskant die „Buy the Dip“-Mentalität ist, zeigt sich am Beispiel des chinesischen Aktienmarktes. In den letzten Jahren sind dort die Börsen mit einer erstaunlichen Kontinuität gefallen. Das Nachkaufen endete für viele Investoren in einem Verlustgeschäft. Die Gründe für die chinesische Börsenschwäche sind vielfältig: Der autoritäre Kurs der Regierung, der hohe private Schuldenstand, die Wirtschaftsflaute und die Krise am Immobilienmarkt. Zuletzt hat Peking ein Maßnahmenpaket verabschiedet, um die Baisse zu beenden. So wurde die Geldpolitik abermals gelockert und ein milliardenschwerer Aktienstabilisierungsfonds in Aussicht gestellt. Gleichzeitig wurden unpopuläre Entscheidungen verkündet, wie die Einschränkung von Aktienverkäufen. Die Börsenkurse haben darauf verhalten positiv reagiert; ob es aber für ein nachhaltiges Comeback chinesischer Aktien reicht, bleibt abzuwarten. Denn Chinas Probleme sind größtenteils strukturell. Um die Wirtschaft zu stimulieren, wird mittelfristig wahrscheinlich kein Weg an unkonventionellen Maßnahmen vorbeiführen.

Über Dr. Eduard Baitinger

Dr. Eduard Baitinger ist seit 2015 Leiter Asset Allocation der FERI AG. Unter der Gesamtverantwortung des CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, ist Dr. Baitinger für die quantitative Asset Allocation im CIO Office und diverse Publikationen zur Einschätzung der internationalen Finanzmärkte verantwortlich.

Vor seiner Tätigkeit bei FERI war Dr. Baitinger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und Finanzanalyst bei einem Asset Manager. 2010 schloss er sein Studium an der Universität Bremen, begleitet von einem Auslandsaufenthalt in New York, als Diplom Ökonom ab. 2014 promovierte Eduard Baitinger mit Auszeichnung über neue Ansätze für das quantitative Asset Management. Dr. Baitinger publiziert regelmäßig in akademischen Fachzeitschriften und fungiert als akademischer Gutachter.

Über FERI

Die FERI Gruppe mit Hauptsitz in Bad Homburg wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der führenden Multi Asset-Investmenthäuser im deutschsprachigen Raum entwickelt. Für institutionelle Investoren, Familienvermögen und Stiftungen bietet FERI maßgeschneiderte Lösungen in den Geschäftsfeldern:

Investment Management: Institutionelles Asset Management & Private Vermögensverwaltung

Investment Consulting: Beratung von institutionellen Investoren & Family Office Dienstleistungen

Investment Research: Volkswirtschaftliche Prognosen & Asset Allocation-Analysen

Das 2016 gegründete FERI Cognitive Finance Institute agiert innerhalb der FERI Gruppe als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.

Derzeit betreut FERI zusammen mit MLP ein Vermögen von ca. 56 Mrd. Euro, darunter rd. 18 Mrd. Euro Alternative Investments. Die FERI Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Standorte in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Steuerung der Duration als Erfolgsfaktor

Nach dem Ende der langen Phase historisch tiefer Zinsen und Inflationsraten stehen die Kapitalmärkte an einem Wendepunkt, der durch Unsicherheiten und anhaltende Volatilität geprägt ist. Aktives Management wird damit wichtiger denn je. „Trotz einer kontinuierlichen Vergrößerung der globalen Geldmenge haben die westlichen Industriestaaten in den vergangenen 40 Jahren von rückläufigen Preisen und somit niedrigen Inflationsraten profitiert. Bedingt durch disruptive Kräfte wie die Deglobalisierung, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung geht diese Zeit nun zu Ende“, sagt Hakem Saidi-Merella, Co-Manager des BayernInvest Renten Europa-Fonds. Die zunehmende Verkürzung von Lieferketten, hohe Investitionen in grüne Technologien und die digitale Transformation erzeugten Effizienzverluste und Preissteigerungen. Die Folge sei ein anhaltender Inflationsdruck, der die Zentralbanken dauerhaft herausfordere. „Die Unsicherheiten in Bezug auf die angemessene Zinspolitik sehen wir als Chance. Mit einem aktiven Management lassen sich die zunehmenden Schwankungen an den Kapitalmärkten ausnutzen, um einen Mehrertrag gegenüber einem Vergleichsindex oder passiven Produkten wie ETFs zu erzielen“, ergänzt Saidi-Merella.

Mehrwert durch aktives Management

Ein entscheidendes Instrument sei hierbei die Steuerung der Duration in einem Rentenportfolio. Dabei werde das Chancen-Risiko-Verhältnis über den gesamten Verlauf der Zinskurve optimiert. „Im Jahr 2023 ist die 10-jährige Bund-Rendite von 2,50% auf 2,05% gefallen. Eine Buy-and-Hold-Strategie hätte mit 45 Basispunkten also ein gutes Ergebnis erzielt. Die tatsächliche Range, in der sich die Rendite bewegt hat, betrug jedoch 180 Basispunkte – und genau diese Spanne gilt es mit aktivem Management zu nutzen“, erläutert Saidi-Merella die Vorteile aktiven Durationsmanagements.

Das absolute Renditeniveau im Bereich der Staatsanleihen sei mittlerweile hinreichend attraktiv, um auf Jahressicht mit einer positiven Rendite abzuschließen. Das Mega-Wahljahr 2024 und die anhaltenden geopolitischen Ungewissheiten quer über den Globus würden auch weiterhin für viel Bewegung an den Kapitalmärkten sorgen. Aktive Durationssteuerung ermögliche es, schnell auf Renditeschwankungen im Tages- und Wochenverlauf zu reagieren und auf diese Weise Extra-Renditen zu erzielen. Neben der Durationssteuerung spiele beim aktiven Rentenmanagement auch die Länder-, Branchen-, Rating- und Senioritätsgewichtung eine zentrale Rolle.

BayernInvest: Unternehmensinformation

Als Asset Manager und deutscher ESG-Spezialist bietet die BayernInvest maßgeschneiderte Anlage- und Risikomanagement-Konzepte, eine professionelle Fondsverwaltung sowie ein marktführendes Nachhaltigkeitsreporting. Über die Alternative Investment-Plattform der BayernInvest Luxembourg S.A. werden auch komplexe Anlagestrategien im Bereich der Alternativen Anlageklassen umgesetzt. Mit einem verwalteten Volumen von rund 90 Mrd. Euro (Stand: 31.1.2024) und als 100%ige Tochter der BayernLB ist die BayernInvest regional verwurzelt mit dem Blick auf das internationale Marktgeschehen. Wir machen Nachhaltigkeit profitabel. Und Profitabilität nachhaltig.

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BayernInvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Karlstraße 35, 80333 München, Tel: 089 548500, www.bayerninvest.de

Konjunktur und Börsenkurse gehen seit einiger Zeit getrennte Wege.

Während sich das deutsche Wirtschaftswachstum dahinschleppt, sind Aktien auf Rekordkurs. Das gilt allerdings vor allem für die großen Konzerne. Nebenwerte dagegen werden mit hohen Abschlägen gehandelt. „Die Stunde der kleinen und mittleren Unternehmen wird noch kommen“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Noch aber ist es nicht so weit.“

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft, für das laufende Jahr reichen die Prognosen von einem Mini-Plus bis zu einem abermaligen Rückgang. Für eine kräftigere Erholung muss man sich wohl bis 2025 gedulden. Ganz anders der Deutsche Aktienindex (Dax): Er hat seit Oktober fast 20 Prozent zugelegt (Stand 26.02.). „Die Diskrepanz zwischen Aktienkursentwicklung und wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland ist enorm“, sagt Gerlinger. Die Erklärung: Viele deutsche Unternehmen profitierten von der besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Ausland. „Deutschland ist weiter eine starke Exportwirtschaft“, so Gerlinger

Von der besseren Konjunktur in Amerika und Asien profitieren vor allem die international aufgestellten Konzerne im Dax. Im Durchschnitt erzielen sie nicht einmal ein Fünftel ihres Umsatzes in Deutschland – bei den kleineren MDax-Unternehmen sind es rund 30 Prozent, bei den SDax-Titeln sogar über 40 Prozent. „Viele kleine und mittlere Betriebe sind eher auf die Binnenwirtschaft ausgerichtet”, so Gerlinger, „sie werden stärker von einer Zinswende profitieren.”

Die Frage ist allerdings, ob die Zinswende so kommt wie erwartet? Schließlich läuft die US-Wirtschaft weiter überraschend gut, gleichzeitig sinkt die Inflationsrate nur langsam. Zuletzt lag sie noch bei 3,1 Prozent, im Dezember war sie sogar auf 3,4 Prozent geklettert. Die Protokolle der Sitzung der US-Notenbank von Ende Januar zeigen, dass die meisten Währungshüter die Gefahr sehen, die Zinsen zu früh zu senken. Die Europäische Zentralbank wiederum sorgt sich weiter um das Lohnwachstum, das Inflationsgefahren birgt.

„All das begrenzt die Zinssenkungsfantasien”, so Gerlinger. „Der richtige Einstiegszeitpunkt für Small Caps ist daher noch nicht gekommen.” Er legt diesen Zeitpunkt eher in das zweite Halbjahr 2024. Und wenn man in Nebenwerte investiere, dann besser in den USA als in Europa, wo die Konjunktur vorerst schwächer bleibe. Anlegern böten die Kleinen allerdings große Chancen: „Viele Small-Cap-Werte sind so attraktiv bewertet wie seit vielen Jahren nicht mehr”, erklärt Gerlinger. Mittlerweile würden sie mit einem Abschlag gegenüber Large Caps gehandelt.

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Neuer Ansatz: einfache Handhabung, bessere Übersicht und neue Funktionen aus einer Hand

Das Berliner Fintech Raisin, bekannt für seine Spar- und Anlageplattform WeltSparen, entwickelt sein Investmentangebot weiter. Raisin bietet ab sofort eine digitale Vermögensverwaltung an. Bestandskundinnen und -kunden können zu einem späteren Zeitpunkt ohne eigenen Aufwand zum neuen Produkt wechseln.

Erstmals unterstützt Raisin bei der Auswahl des passenden Risikoprofils und hilft damit auch weniger erfahrenen Anlegerinnen und Anlegern, breit gestreut in Kapitalmärkte zu investieren. Außerdem schafft Raisin künftig einen noch größeren Nutzen mithilfe der Synergien zwischen Spar- und Anlageprodukten. Auf der WeltSparen-Plattform können sie Portfolios aus einer Kombination von Sparprodukten und Aktien in Form von ETFs erstellen, bei denen das eingesetzte Kapital am Ende eines selbstgewählten Zeitraums garantiert erhalten bleibt. Gleichzeitig ergeben sich höhere Renditechancen als bei einer rein festverzinsten Anlage. Man nennt diese Strategie „Garantieportfolio“.

So funktioniert das Garantieportfolio

Ein Beispiel: Stehen 50.000 Euro zur Verfügung, kann bei einem Anlagehorizont von fünf Jahren der Großteil des Geldes in ein Festgeld gesteckt werden, sodass am Ende wieder der volle Anfangsbetrag von 50.000 Euro steht. Bei 4 Prozent jährlicher Verzinsung müssten hierfür rund 41.000 Euro in das Festgeld fließen. Die übrigen 9.000 Euro können während der fünf Jahre am Kapitalmarkt angelegt werden und bei einer durchschnittlichen erwarteten Rendite von 7,5 Prozent p.a. zusätzlich zum Zinsertrag des Festgelds rund 3.900 Euro erwirtschaften. Als Gesamtrendite stünden am Ende nicht nur 8.333 Euro Zinsen aus einem Festgeld, sondern 12.244 Euro. Bei breiter Streuung – wie in der digitalen Vermögensverwaltung – besteht kein Totalverlustrisiko, sondern ein historisches Maximalverlustrisiko von 16,5 bis 46,8 Prozent abhängig von der gewählten Risikoklasse. Damit steigt das Budget, das in den Kapitalmarkt investiert werden kann, sogar bei 100 Prozent Aktienquote auf rund 45 Prozent an (mehr Informationen finden Sie hier). Bei richtiger Verteilung kann man mittelfristig also sicher ohne Verlustrisiko im Hinblick auf das Gesamtportfolio erhebliche Teile in Aktien und Anleihen investieren – daher der Name Garantieportfolio.

Kundinnen und Kunden profitieren von einer einfacheren Handhabung in der Zusammenstellung von Spar- und Anlageprodukten, einem automatisierten Rebalancing und regelmäßiger Prüfung der verwendeten ETFs. Wenn der Austausch eines ETF vorteilhaft ist, wird er ersetzt. Die Kosten der digitalen Vermögensverwaltung bleiben dabei mit durchschnittlich 0,46 Prozent pro Jahr gering. WeltSparen ist die einzige Plattform im Markt, auf der man nach einmaliger Registrierung Garantieportfolios (sichere Rückzahlung des Einsatzes am Ende eines vorher bestimmten Zeitraums) aus Sparprodukten, mittelbar weltweit über 8.000 börsengehandelten Unternehmen und optional über 14.000 Anleihen erstellen kann.

Raisin Chief Investment Officer Kim Felix Fomm kommentiert: „Mit unserem neuen Ansatz können unsere Kunden ganz einfach, ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis entsprechend, die für sie passende Kombination von Anlagen zusammenstellen. Nach Registrierung haben sie auch die Möglichkeit, sich aus Vermögensverwaltung und Festgeld ihr persönliches Garantieportfolio zusammenzustellen. Ich freue mich, dass wir weiterhin zu den günstigsten Anbietern im Markt gehören – bei deutlich höherem Serviceumfang.“

Über Raisin

Raisin ist ein Wegbereiter für Open Banking für Spar- und Anlageprodukte. Das 2012 gegründete Fintech-Unternehmen hat durch seine Open-Banking-Infrastruktur den über 95 Billionen Dollar großen Spar- und Einlagenmarkt der Europäischen Union, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten für Verbraucherinnen und Verbraucher erschlossen. Heute bedient Raisin mehr als 1,5 Millionen Kundinnen und Kunden in diesen Märkten und bietet nicht nur Sparprodukte, sondern auch eine Vielzahl von Anlage- und Vorsorgeprodukten an. Das macht das Berliner Fintech zum führenden globalen Spar- und Anlagemarktplatz. Sparerinnen und Sparer erhalten eine größere Produktauswahl und mehr Entscheidungsfreiheit, Finanzdienstleister erstklassige Marktplatzlösungen für ihre eigenen Kundinnen und Kunden und Banken einen besseren Zugang zur Einlagenfinanzierung durch Kundeneinlagen. Raisin betreibt eigene B2C-Marktplätze – in Europa und den USA unter den Marken Raisin und WeltSparen. In Deutschland bietet das Unternehmen neben Sparprodukten auch ETF-basierte Anlage- und Vorsorgeprodukte sowie Investments in Krypto an. Raisin arbeitet mit über 400 Banken und Finanzdienstleistern aus mehr als 30 Ländern zusammen. Durch die Verwaltung von mittlerweile mehr als 55 Milliarden Euro in Spar- und Anlageprodukten hat Raisin weltweit über 1,5 Milliarden Euro an Zinsen für seine Kundinnen und Kunden generiert. Raisin wird von renommierten internationalen Investoren wie b2venture, Macquarie Capital, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Greycroft, Headline, Index Ventures, Latitude Ventures, M&G, Orange Ventures, PayPal Ventures, Ribbit Capital, Top Tier Capital Partners, und Vitruvian Partners unterstützt. Das Unternehmen hat Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Madrid, Manchester, München und New York.

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Raisin GmbH, Immanuelkirchstr. 14a, 10405 Berlin, Tel: +49 30 770 191 291, www.weltsparen.de

Japans Nikkei 225 hat sein Allzeithoch von 39.098 Punkten erreicht.

Damit hat der Index das letzte Hoch von 38.957 Punkten am 29. Dezember 1989 übertroffen. Und das, obwohl Japans Wirtschaft nach einem schwachen Jahresende 2023 einen Rang zurückfiel und aktuell nur noch die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, nach den USA, China und Deutschland. “Die gestiegenenen Ausgaben in der Tourismusbranche konnten den schleppenden inländischen privaten Verbrauch nicht ausgleichen. Der Anstieg des Nikkei zeigt jedoch, dass japanische Unternehmen solide aufgestellt sind und dass der Markt optimistisch auf die wirtschaftliche Lage blickt”, sagt Thomas Page Lecuyer, Investment Spezialist des Flaggschifffonds Ofi Invest ISR Actions Japon des französischen Vermögensverwalters Ofi Invest AM.

“Dieser Aufschwung des japanischen Aktienmarktes ist aus unserer Sicht nachhaltig, da die Wirtschaft weiter wachsen dürfte. Dafür sprechen mehrere Faktoren:

  • Erstens sorgen die höheren Inflationserwartungen der Haushalte und Unternehmen vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung dafür, dass die Löhne steigen. Das wiederum könnte zu erhöhten Konsumausgaben und höheren Unternehmensgewinnen führen.
  • Zweitens haben einige große Reformen in der Corporate Governance zu einem effizienteren Management geführt, insbesondere für bessere Transparenz und eine aktionärsfreundliche Kultur, und damit das Vertrauen der Anleger gestärkt.
  • Drittens ist die Erholung im Tourismus nach Corona stark zu spüren. Damit verbunden erwarten wir, dass Sektoren, die mit dem Tourismus zusammenhängen, wie beispielsweise das Transportwesen profitieren.
  • Viertens fördert die japanische Regierung über steuerliche Anreize strategisch wichtige Sektoren wie die Halbleiter- und die Elektrofahrzeugindustrie sowie die generative Künstliche Intelligenz. Insbesondere für den Halbleitersektor soll die Körperschaftssteuerlast jährlich um bis zu 20 Prozent sinken. Durch diese Ausrichtung der japanischen Wirtschaft positioniert sich Japan als Spitzenstandort für Schlüsselindustrien und ökologischen Fortschritt.
  • Zuletzt trägt die Exportstärke Japans, insbesondere in den Bereichen Technologie und Automobil, erheblich zur Wirtschaftskraft des Landes bei.

Es gibt allerdings einige potenzielle Risiken und Fallstricke für Investoren:

  • Wie würde sich eine mögliche globale Konjunkturabkühlung auf Japans exportorientierte Wirtschaft auswirken?
  • Welchen Einfluss haben geopolitische Risiken wie die Spannungen in Asien auf japanische Unternehmen, insbesondere in Sektoren wie der Technologie?
  • Wie beeinflusst die US-Geldpolitik die Märkte weltweit, einschließlich Japan? Ein Risikofaktor ist die Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar. Sollte die US-Notenbank in diesem Jahr wie erwartet die Zinsen senken und die Bank of Japan ihre Zinsen wegen der anziehenden Inflation erhöhen, dürfte der Yen steigen und so die Exporte des Landes verteuern und Japan weniger wettbewerbsfähig machen.
  • Wie wird sich die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr entwickeln? Jeder signifikante Abschwung in China kann sich negativ auf japanische Aktien auswirken.”

Der Fonds

Der Ofi Invest ISR Actions Japon Fund ist vor allem in japanische Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung investiert. Fondsmanager Jean-Francois Chambon und Julien Rolland selektieren aus einem Universum von 2.000 Aktien, die attraktivsten Titel aufgrund eines Bottom-Up-Investmentansatzes für ihr Portfolio. Dabei legen sie einen Schwerpunkt auf Unternehmen, die Lösungen für gesellschaftliche und ökonomische Megatrends bieten und ausgewählte Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Der Fonds wurde 2005 aufgelegt und hat ein Volumen von 673 Millionen Euro. Der Fonds hat im 5-Jahreszeitraum eine Wertentwicklung von 29,3 Prozent gegenüber 26,0 Prozent seiner Benchmark Topix erzielt.

Das Unternehmen:

Ofi Invest Asset Management ist Teil der Ofi Invest Gruppe, die zur Aéma Groupe (Macif, Abeille Assurances, Aésio Mutuelle) gehört und derzeit die fünftgrößte Vermögensverwaltungsgruppe Frankreichs ist. Die Gruppe verwaltet ein Vermögen von 187,3 Milliarden Euro für institutionelle, Wholesale- und private Anleger und bietet eine breite Palette an börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagelösungen (Stand: 30. Juni 2023). Dabei verfolgt Ofi Invest AM die Philosophie des verantwortungsvollen Investierens.

Verantwortlich für den Inhalt:

Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

Die Schwellenstaaten konnten in den vergangenen Jahren nicht die ursprünglich in sie gesteckten Hoffnungen erfüllen.

Auch an der Börse haben viele Emerging Markets keine gute Figur gemacht. Doch nun steigen die Chancen für Anleger wieder – nicht nur, aber vor allem aufgrund der US-Geldpolitik.

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Der Pokal für den erfolgreichsten Börsenplatz der Welt im Jahr 2023 geht an: Buenos Aires! Der Index der argentinischen Leitbörse konnte seinen Wert im vergangenen Jahr verfünffachen, wie das Handelsblatt berichtete. Vor allem die Wahl des neuen Präsidenten Javier Milei hat der Börse einen kräftigen Schub verliehen. Rund 500 Prozent Plus in nur einem Jahr – so viel hat sonst keine Börse der Welt ihren Anlegern und Investoren beschert.

Große Chancen und große Risiken

Natürlich darf man im Jubel über solch eine Traumperformance die Kehrseite der Medaille nicht verschweigen: Die Inflationsrate pro Jahr lag in Argentinien im Dezember 2023 bei mehr als 200 Prozent. Das Land ist hochverschuldet und bekommt kaum noch Kredite aus dem Ausland. Also hat die argentinische Notenbank das fehlende Geld einfach gedruckt, was die Inflation nach oben schnellen ließ. Staatschef Milei will nun nach seinem Wahlsieg die Staatsverschuldung durch Einsparungen und Steuererhöhungen sowie Privatisierung von Staatsbetrieben senken. Die Börse honorierte diese Entwicklung mit einem Rekordanstieg. Das Gute für Investoren: Trotz der hohen Peso-Inflation bleibt auf Dollarbasis noch ein Jahresplus von 90 Prozent.

Argentinien ist ein besonders plakatives Beispiel dafür, dass die Börsenperformance von Schwellenländern deutlich erfreulicher ausfallen kann als die der großen Industriestaaten. Und da die Emerging Markets noch nicht so groß sind wie die führenden Volkswirtschaften der Industrieländer, können dort auch höhere Wachstumsraten erzielt werden. Doch Vorsicht: Schwellenländer-Investments bieten nicht nur größere Chancen, sie weisen in der Regel auch deutlich höhere Risiken auf als Investments in den westlichen Industrienationen. Deshalb sollten sie auch immer nur einen kleinen Teil in einem breit gestreuten Portfolio ausmachen.

Dennoch: Für all diejenigen, die wachsam sind und behutsam investieren, bieten Schwellenländer in diesem Jahr womöglich gute Chancen. Weil die Emerging Markets im vorigen Jahr enttäuscht haben und die Börsenbewertungen moderat bis niedrig sind, sind Schwellenländer-Investments derzeit vergleichsweise günstig.

China und vor allem die US-Notenbank könnten Schwellenländer beflügeln

Ein wesentlicher Faktor, warum auch Schwellenländer-Indizes wie der MSCI Emerging Markets im vergangenen Jahr hinter der Börsenentwicklung weltweit zurückblieben, war China. Das Reich der Mitte konnte nach den quälenden Corona-Jahren nicht wieder zu alter Wachstumsstärke zurückfinden und darüber hinaus machte China der kräftig unter Druck geratene Immobilienmarkt zu schaffen. Es gibt also gute Gründe, weshalb viele Investoren China den Rücken gekehrt haben. Die Folge: Der Hang Seng-Index verlor 2023 unter dem Strich mehr als 14 Prozent an Wert. Doch Chinas Regierung steuert bereits mit Konjunkturhilfen gegen die Krise. Die niedrigen Bewertungen bieten daher risikofreudigen Anlegern, die China den Turnaround zutrauen, die Chance zu gezielten Aktieninvestments.

Den zweiten und wahrscheinlich wichtigeren Grund liefert die US-Notenbank. Zuletzt litten die Schwellenländer vor allem unter den gestiegenen Zinsen der US-Notenbank und einem robusten Dollar, da sie für den Welthandel auf den Umtausch ihrer Landeswährung in US-Dollar angewiesen sind. Daneben verteuerten sich auch viele Importwaren in den Schwellenländern. Doch mögliche Besserung ist in Sicht: Weil die Inflation auch in den USA zurückgeht, hat die Notenbank Fed Zinssenkungen im Laufe des Jahres in Aussicht gestellt. Dass Zinssenkungen in 2024 erfolgen werden, erscheint recht sicher, nur hinsichtlich des Umfangs und Zeitpunkts herrscht noch Uneinigkeit. Und: Sobald die US-Notenbank ihre Geldpolitik lockert, könnte damit einhergehend der Dollar an Stärke verlieren – und davon könnte dann nicht nur die US-Wirtschaft profitieren, auch die prosperierenden Volkswirtschaften könnten im internationalen Handel und bei den Importkosten entlastet werden.

Aktives Management ist das Gebot der Stunde

Angesichts der günstigen Börsenbewertungen und der Aussicht auf einen schwächeren Dollar könnte sich für risikofreudige Anleger also womöglich ein Blick auf Schwellenländer-Investments lohnen. Aufgrund der globalen Risiken, die derzeit bestehen und die weltweite Wirtschaft bedrohen, kommt es aber mehr denn je auf eine gezielte Auswahl der Aktien oder Anleihen aus den jeweiligen Ländern an. An Börsenindizes geknüpfte Investments wie etwa Emerging-Markets-ETFs sind auch vor dem Hintergrund der Risiken durch die belasteten Beziehungen des Westens zu China und Russland sowie des Nahostkonflikts sicherlich nicht ratsam.

Unter Rendite- und Risikoaspekten lohnt es sich also, für das eigene Portfolio gewissenhaft einzelne aussichtsreiche Schwellenländer-Aktien und -Anleihen auszuwählen und diese Investments auch regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Wem allerdings die Zeit und das Wissen dafür fehlen, kann alternativ auf einen breit gestreuten und aktiv gemanagten Investmentfonds zurückgreifen.

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Laureus AG Privat Finanz, Ludwig-Erhard-Allee 15, D-40227 Düsseldorf, Tel: 0211 / 16098­0, www.laureus­ag.de

Kommentar von Richard Clode, Technology Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Die Diskussion um nVidia dreht sich seit Mitte 2023 eher um den Wachstumskurs im Jahr 2025 und danach als um die heutigen sehr guten Ergebnisse. Seit CES zu Jahresbeginn und den Unternehmensergebnissen heute Nacht hat nVidia viel dafür getan , den Markt davon zu überzeugen, dass das Unternehmen in absehbarer Zeit kein Plateau erreichen wird. Die wichtigsten Faktoren dafür sind der Generationswechsel im Computerbereich, die breite Kundenbasis, anhaltende Lieferengpässe, ihre Roadmap und das Potenzial zur Wiederbelebung des Geschäfts in China.

  • Umgestaltung der Rechenzentrumsinfrastruktur im Wert von 1 Billion US-Dollar: Das Management sprach von einer derzeit installierten Rechenzentrumsinfrastruktur im Wert von 1 Billion US-Dollar, die für eine beschleunigte Rechenwelt und generative KI umgestaltet werden muss. Diese Rechenzentrumsinfrastruktur muss ihrer Meinung nach in den nächsten fünf Jahren auf 2 Billionen US-Dollar anwachsen.
  • Ausweitung des Kundenstamms: Der Kundenstamm wächst von der traditionellen Konzentration auf Cloud-Hyperscaler hin zu Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Das Management nennt milliardenschwere Unternehmen aus der Automobilbranche, dem Gesundheitswesen und dem Finanzsektor. Regierungen weltweit wünschen sich eine staatliche KI-Infrastruktur und Kapazität aufzubauen.
  • Angebotserweiterung und Beschleunigung der Roadmap: nVidia steigert sein Angebot und treibt seine Roadmap voran, um diese Nachfrage zu befriedigen und den unstillbaren Appetit auf Rechenleistung zu bedienen. Exponentiell größere Sprachtransformationsmodelle, die auf immer größeren Datensätzen trainiert werden, erschließen neue Funktionen und Umsatzpotenziale in den Bereichen Online-Werbung, Empfehlungsmaschinen, Inhaltserstellung, Arzneimittelforschung und Copiloten. Wichtige Lieferengpässe wie CoWoS Advanced Packaging und High-Bandwidth-Memory (HBM) werden mit der Qualifikation neuer Lieferanten in Angriff genommen. nVidia hat seine Roadmap außerdem mit einem neuen H200-Produkt beschleunigt, das jetzt anläuft und eine doppelt so hohe Inferenzleistung wie die H100 bietet, während die nächste Generation B100 ab dem zweiten Halbjahr 2024 eingeführt wird. Die bessere Leistung ermöglicht es nVidia, mehr Geld zu verlangen, was die Verbesserung der Inhalte und des ASP als einen wichtigen Wachstumsfaktor darstellt.
  • Eine Zukunft in China? Verschärfte US-Halbleiter-Exportbeschränkungen haben das Geschäft von nVidia in China auf einen mittleren einstelligen Prozentsatz seines Rechenzentrumsgeschäfts reduziert. Das Unternehmen testet jedoch jetzt neue kompatible Chips in China, die das Potenzial haben, sein dortiges Rechenzentrumsgeschäft künftig anzukurbeln.

Das Vertrauen in diese Wachstumsfaktoren treibt die Verkaufsschätzungen weiter in die Höhe. Sie sind im vergangenen Jahr um mehr als 400 % gestiegen sind und haben den entsprechenden Anstieg des Aktienkurses übertroffen. Dadurch hielten sich die Bewertungen in Grenzen. Trotz des KI-Hypes belohnt der Markt – anders als 2020 – mit der Rückkehr der Kapitalkosten Unternehmen, die starke Fundamentaldaten liefern. Wir sind der Ansicht, dass eine durch reale Gewinne und Cashflows gestützte Aktienkursentwicklung viel nachhaltiger ist.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Welche Zentralbank wohl das Rennen um die erste Zinssenkung gewinnen wird und warum, tippt Mario Eisenegger, ESG Fund Manager, Public Fixed Income bei M&G Investments.

Der Zinssenkungswettlauf – Auf die Plätze, fertig, los!

Zu Beginn des Jahres 2024 sind die Inflationszahlen gegenüber ihren Höchstständen deutlich zurückgegangen. Die Inflation nähert sich weiter den Zielmarken der Zentralbanken an. Da die aktuellen Leitzinssätze beibehalten werden, beginnen die realen Zinsen die Volkswirtschaften zu belasten. Deshalb wird erwartet, dass die großen Zentralbanken der Industrieländer in diesem Jahr die Zinssätze erheblich senken werden, was zusätzliche Volatilität auf den Anleihemärkten zur Folge haben könnte. Die Meinungen über den Zeitpunkt dieser Senkungen gehen auseinander. Außerdem haben die ersten beiden Monate dieses Jahres zu einer deutlichen Neubewertung geführt, so dass die Erwartungen für Zinssenkungen nach hinten verschoben wurden.

Die erste Zinssenkung 2024 wird den Beginn einer neuen Phase in diesem Wirtschaftszyklus signalisieren und hat das Potenzial, die Märkte auf breiter Ebene zu beeinflussen. Welche Zentralbank wird also als erste den Zinssenkungszyklus einleiten?

  1. Teilnehmer: die Fed

Die jüngste FOMC-Prognose für die Kerninflation der persönlichen Konsumausgaben (PCE) geht von einer deutlichen Disinflation aus, wobei der PCE-Wert bis zum Jahresende auf 2,4 % sinken soll. 2024 begann jedoch mit unerwartet hohen Inflationsdaten, die Zweifel an der künftigen Entwicklung der US-Inflation aufkommen ließen. Ein Teil dieses Anstiegs könnte auf saisonale Schwankungen zurückzuführen sein. Aber der von Powell genau beobachtete CPI-Verbraucherpreisindex für die Kerndienstleistungen ohne Wohnkosten stieg im Januar auf 0,85 % und zeigte eine erneute Beschleunigung in allen Sektoren. Dies hat den 3-Monats- und 6-Monats-Trend des CPI auf 5,55 % ansteigen lassen. In Verbindung mit einer realen BIP-Wachstumsrate von über 3 %, Vollbeschäftigung und einer deutlichen Lockerung der finanziellen Bedingungen im letzten Quartal hat die Fed genügend Wirtschaftsindikatoren gesammelt, um die derzeitigen Zinssätze beizubehalten, bis die PCE-Daten den Disinflationspfad bestätigen. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich bei einigen der starken Wirtschaftsdaten um nachlaufende Indikatoren handelt und dass das Abwarten mit Risiken verbunden ist, wie die jüngsten Ereignisse im Bankensektor, die Verluste bei Gewerbeimmobilien und die zunehmenden Zahlungsrückstände bei Verbrauchern gezeigt haben.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im März gesunken ist, spricht meines Erachtens viel dafür, dass die Fed bis Mitte des Jahres mit der schrittweisen Lockerung der Geldpolitik beginnen wird.

  1. Teilnehmer: die Bank of England

Wenden wir uns dem nächsten Akteur im Rennen zu, der Bank of England (BoE). Jüngsten Berichten zufolge ist die britische Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2023 in eine technische Rezession gerutscht. Außerdem ist allgemein bekannt, dass das Vereinigte Königreich nur über einen begrenzten finanzpolitischen Spielraum verfügt, um das Wirtschaftswachstum wieder anzukurbeln. Die politischen Entscheidungsträger erinnern sich noch lebhaft an die Ereignisse vom September 2022, als die Regierung Truss zusätzliche, nicht finanzierte Steuersenkungen ergänzend zu der bereits hohen Verschuldung vorschlug, was den heftigen Widerstand der Anleihemärkte und des britischen Pfunds hervorrief. Die BoE steht nun vor einem Dilemma, da die Inflation auf einem hohen Niveau verharrt, während das Wachstum gedämpft bleibt. Im Gegensatz zu den anderen Anwärtern ist das Vereinigte Königreich die einzige Volkswirtschaft, in der die Kerninflation noch nicht deutlich unter den Leitzins gesunken ist. Die Lohninflation, ein wichtiger Indikator, hat sich nicht so schnell abgeschwächt, wie gehofft. Die jüngsten Daten zum 3-Monats-Trend der regulären durchschnittlichen Wochenverdienste, die einen Anstieg von 6,2 % gegenüber dem Vorjahr zeigen, übertrafen die Wirtschaftsprognosen. Im Vergleich zu den anderen “Rennteilnehmern” stufe ich für Großbritannien das höchste Stagflationsrisiko ein. Um den Weg für die erste Zinssenkung zu ebnen, muss die Inflation weiter zurückgehen. Es ist also unwahrscheinlich, dass das Vereinigte Königreich das Zinssenkungsrennen gewinnt. Dennoch könnte die BoE, auch wenn sie vielleicht nicht als erste Notenbank die Zinsen senkt, zu einem späteren Zeitpunkt aggressivere Zinssenkungen vornehmen, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen, insbesondere angesichts des begrenzten fiskalischen Spielraums.

  1. Teilnehmer: die EZB

Die Europäische Zentralbank ist ein interessanter Fall. EZB-Präsidentin Lagarde bleibt bei ihrer Haltung, dass es verfrüht sei, über Zinssenkungen zu diskutieren. Marktbeobachter sind zunehmend anderer Meinung und erwarten für die nahe Zukunft eine Änderung der Haltung der EZB. Dieser Wandel wird in erster Linie durch die Entwicklung der Wirtschaftsdaten bestimmt. Die jüngsten Inflationsdaten blieben leicht hinter den Prognosen zurück und bestätigten einen zugrunde liegenden Disinflationstrend. Wenn er sich fortsetzt, würde er wahrscheinlich hinter der EZB-Prognose von 2,7 % für den Verbraucherpreisindex Ende 2024 zurückbleiben.

Die EZB begrüßt sicherlich den allgemeinen Rückgang des Inflationsdrucks in der Eurozone. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten stellen zwar eine potenzielle Bedrohung für die positiven Inflationsaussichten dar, bleiben aber derzeit ein Hintergrundrisiko. Die anhaltende Konjunkturschwäche auch in diesem Jahr ist jedoch ein dringenderes Problem. Deutschland, das wirtschaftliche Kraftzentrum der Eurozone, enttäuscht weiterhin. Die deutsche Regierung hat gerade erst ihre Prognose für das reale BIP-Wachstum 2024 von 1,3 % auf 0,2 % nach unten korrigiert. In Anbetracht dieser Faktoren sehe ich die EZB als einen starken Konkurrenten im Rennen um die erste Zinssenkung, und ich glaube, dass die falkenhafte Rhetorik der EZB bald angepasst werden muss, um den wirtschaftlichen Realitäten besser gerecht zu werden.

  1. Teilnehmer: die SNB

Kommen wir zu unserem letzten Anwärter, der Schweizerischen Nationalbank. Fairerweise muss man sagen, dass die SNB in diesem Rennen einen Vorsprung hatte. Die Schweizer Kerninflation lag in diesem Zyklus nie über 2,2 %, während die anderen Kandidaten mit Kernwerten von über 5 % zu kämpfen hatten. Dies kann zum Teil auf den erstarkenden Schweizer Franken zurückgeführt werden, der in unsicheren Zeiten einmal mehr als sicherer Hafen diente und den importierten Inflationsdruck milderte. Darüber hinaus wurde die Gesamtinflation in der Schweiz durch einen günstigen Energiemix weniger stark beeinflusst, da die lokale Wasserkraft eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung des Berglandes spielt. Obwohl Ökonomen für Januar einen Anstieg der Kerninflation vorausgesagt hatten, sank die tatsächliche Kerninflationsrate im Jahresvergleich von 1,5 % auf 1,2 % und liegt damit deutlich unter dem 2 %-Ziel der SNB. Letztens räumte SNB-Präsident Jordan ein, dass der Schweizer Franken Ende 2023 real aufzuwerten begann. Er wies auf die Auswirkungen dieser Aufwertung hin, die die Inflationsaussichten senkt und einige Schweizer Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Das direkteste Instrument, um die Stärke des Schweizer Franken zu bekämpfen, wären Zinssenkungen. Daher sehe ich die SNB als den Spitzenreiter unter unseren vier Kandidaten, der am ehesten eine erste Zinssenkung vornehmen wird, möglicherweise schon im März dieses Jahres.

Welche Zentralbank wird die erste Zinssenkung ankündigen? Die Bühne ist bereitet für ein spannendes Finale. Es bleibt zu hoffen, dass die Inflation den Ausgang des Rennens nicht stört.

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Interview mit Freddy Kremer, Inhaber Kremer College im Rahmen des SachwerteGipfel am 20.Februar 2024 in München.

Welches Standing hat die KI aktuell im Vertrieb von Finanzdienstleistungen? Wo steht die Branche im Vergleich? Wo und wie wird die KI aktuell erfolgreich eingesetzt? Wie geht es mit der Entwicklung weiter? Warum gehört die KI ganz oben auf die Agenda von Geschäftsführern und Unternehmen?

Interview SachwerteGipfel 2024 zum Thema KI im Vertrieb

Sehen Sie die Antworten zu diesen und weiteren Fragen im Interview von Andy Wanschka und Freddy Kremer anlässlich des SachwerteGipfels in München.

Weitere Informationen: www.SachwerteGipfel.de

Weitere Informationen: www.kremer-college.de

 

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FinanzBusinessMagazin.de, RedaktionMedien Verlag Astrid Klee, Schwaighofstr. 19 A, D-83684 Tegernsee Tel.: +49 (0)8022 50 70 436, www.FinanzBusinessMagazin.de

Die Welt stöhnt noch immer wegen steigender Preisen; auch in Deutschland legten sie zuletzt wieder zu.

Ändern sich die Inflationserwartungen, wirkt sich das auf den Goldpreis aus. In Teil zwei unserer fünfteiligen Reihe zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf den Goldpreis sehen wir uns den Zusammenhang zwischen der Teuerungsrate und der Preisentwicklung bei Gold genauer an.

Laut Statistischem Bundesamt ist die Inflation im Dezember wieder gestiegen, von 3,2 Prozent im November auf 3,7 Prozent. Im Durchschnitt des Jahres 2023 lag sie damit bei 5,9 Prozent. Ihren höchsten Stand hat die Teuerungsrate im November 2022 mit 8,8 Prozent erreicht, im Jahresdurchschnitt war der statistische Warenkorb zur Messung der Inflationsrate um 6,9 Prozent teurer geworden. Höher war die Inflation in Deutschland zuletzt 1973 zu Zeiten der Ölkrise. Jahrzehntelang waren jährliche Preissteigerungen zwischen zwei und drei Prozent üblich, doch seit Juli 2021 zogen erst die Erzeugerpreise für Rohstoffe und Vorprodukte, etwas später auch die Verbraucherweise deutlich an.

Wenn die Inflation neue Höhen erreicht, steigt in der Folge oftmals der Goldpreis. Das war schon 1973 deutlich zu beobachten. Zum Jahresanfang 1973 kostete die Feinunze Gold zunächst rund 65 US-Dollar, erreichte auf dem Höhepunkt der Ölkrise ein neues Rekordhoch bei 127 US-Dollar und notierte zum Jahresende immer noch bei rund 112 US-Dollar pro Feinunze. In der noch anhaltenden Hochinflationsphase war der Effekt ebenfalls deutlich: Anfang Juli 2021 notierte die Feinunze Gold noch bei etwa 1.768 US-Dollar, stieg bis zum Jahresende 2023 unter Schwankungen aber bis auf ein neues Allzeithoch bei rund 2.077 US-Dollar.

Was macht Inflation mit dem Goldpreis?

Steigt die Inflation, legt auch der Goldpreis zu. Doch warum ist das eigentlich so? Und gilt das immer, quasi wie ein Naturgesetz?

Nein, der Zusammenhang zwischen einer zunehmenden Inflation und einem steigenden Goldpreis ist nicht so eindeutig, wie es sich Anleger wünschen, wenn sie auf Gold als Inflationsschutz setzen. Verschiedene Studien zeigen, dass sich je nach betrachtetem historischen Zeitraum der Goldpreis und die Inflation oft in die gleiche Richtung, fast genauso oft aber in die entgegengesetzte Richtung entwickeln. Mal fällt die Reaktion beim Goldpreis stärker, mal schwächer aus, mal kommt sie schnell, mal erst mit deutlicher Verzögerung. Kurzfristig marschieren Inflationsrate und Goldpreis also keineswegs im Gleichschritt. Langfristig wird die Inflation jedoch durch die Goldpreisentwicklung ausgeglichen und sogar übertroffen. Gold ist also durchaus ein Inflationsschutz, allerdings eher indirekt. Doch warum tendieren Inflation und Goldpreis überhaupt in die gleiche Richtung?

Steigende Preise sind ein großes Problem für eine Volkswirtschaft. Wenn alles immer teuer wird, verliert das Geld an Wert. Für den gleichen Geldbetrag bekommt der Käufer zusehends weniger Waren oder Dienstleistungen, die Kaufkraft des Geldes nimmt also ab. Die Erwerbstätigen setzen dann über kurz oder lang Gehaltserhöhungen durch, damit sie mit ihrem Einkommen über die Runden kommen. Das wiederum zwingt Hersteller, Händler und Dienstleister zu weiteren Preiserhöhungen, damit sie ihrerseits die höheren Löhne bezahlen können. Entwickelt sich aufgrund hoher Inflation solch eine Lohn-Preis-Spirale, droht einer Volkswirtschaft der Absturz in Rezession und Depression. Die Wirtschaft wächst dann nicht mehr, sondern schrumpft, was die Situation weiter verschlimmert. Die Arbeitslosigkeit nimmt zu, weil Unternehmen Personal abbauen, Konsum und Investitionen gehen weiter zurück. Es droht ein Teufelskreis.

Flucht ins Gold

Eine galoppierende Geldentwertung führt letzten Endes dazu, dass die Menschen versuchen, ihre Ersparnisse in dauerhaft Werthaltiges zu investieren. Das können auch Sachwerte wie Immobilien, Oldtimer, Kunst oder Edelsteine sein, die sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder teurer verkaufen lassen. Ein großer Teil der Sparer und Anleger steckt bei steigender Inflation sein an Kaufkraft einbüßendes Geld auch in Gold. Das Edelmetall ist weltweit als alternatives Zahlungsmittel anerkannt, das seine Kaufkraft behält und sich jederzeit zu Geld machen lässt. Seinen Wert behält Gold, weil es ein knappes Gut ist und die natürlichen Goldvorkommen endlich sind. Es kann also nicht wie das Papiergeld der Notenbanken einfach produziert werden.

Dank dieser Eigenschaften ist es nur logisch, dass Anleger und Sparer auf Gold ausweichen, wenn eine hohe Inflation an ihrem Realvermögen nagt und ein sicherer Hafen dafür gesucht wird. Die steigende Goldnachfrage macht das begrenzt verfügbare Edelmetall teurer. Dabei ist für den Anleger die Inflationsrate in der heimatlichen Währung entscheidend. Je nach Land und Währungsraum kann die Teuerungsrate ganz unterschiedlich hoch sein.

Inflation und Goldpreisentwicklung in anderen Ländern

In Ländern mit extrem hoher Inflationsrate wie etwa der Türkei (2023: 51 Prozent) oder Argentinien (2023: 211 Prozent) ist die Flucht in Gold oder den deutlich stabileren US-Dollar längst Kulturgut. Dementsprechend schneller steigt in diesen Ländern auch der Goldpreis. In argentinischen Peso legte das Edelmetall im vergangenen Jahr zum Beispiel um 410 Prozent zu, in türkischer Lira stieg der Goldpreis um 63 Prozent.

Selbst deutlich niedrigere Inflationsraten erhöhen das Interesse der Anleger an Goldmünzen oder -barren. In Euro übertraf der Goldpreisanstieg mit einem Plus von rund neun Prozent die Inflationsrate von 5,9 Prozent im Durchschnitt der Euro-Länder. In US-Dollar stieg der Goldpreis 2023 sogar um etwa 13 Prozent. Dem steht eine für die USA prognostizierte Teuerungsrate von nur 3,2 Prozent im vergangenen Jahr gegenüber. Allerdings haben in den Beispielen noch weitere Faktoren wie beispielsweise der Anstieg der Notenbankzinsen die Goldpreisrally mitbefeuert. Der überproportionale Goldpreisanstieg geht nicht nur auf das Konto der Inflation.

Der Inflationsrate in den USA kommt dennoch eine besondere Bedeutung zu, da der globale Goldhandel in US-Dollar abgewickelt wird. Käufer außerhalb der USA müssen zunächst ihre heimische Währung in US-Dollar tauschen. Fällt für sie der Dollarkurs, wird Gold in heimischer Währung günstiger; steigt der Wechselkurs des Dollar, wird es teurer. Die US-Inflationsrate beeinflusst ihrerseits den Dollar-Wechselkurs – und damit den Goldpreis weltweit.

Weniger Inflationsangst dank Goldbesitz

Wer einen Teil seines Vermögens also in Gold geparkt hat, kann bei hoher Inflation deutlich gelassener bleiben. Allerdings hat hohe Inflation meist zur Folge, dass die Notenbanken sie mittels einer Anhebung der Zinsen bekämpfen wollen. Steigende Zinsen jedoch bremsen die Goldnachfrage, wie wir in Teil 1 ausführlich geschildert haben. Mit Blick auf den Goldpreis müssen deshalb Inflation, Zinsen und alle übrigen Einflussfaktoren zusammen betrachtet werden.

Fazit: Kurzfristig mögen andere Einflussfaktoren darüber bestimmen, in welche Richtung und wie schnell sich der Goldpreis bewegt, langfristig aber schlägt sich die Inflation in der Regel positiv im Goldpreis nieder. Inflation wirkt auf den Goldpreis somit auf lange Sicht unterstützend.

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Japans Nikkei 225 steht kurz vor seinem 34-Jahres-Hoch von 38.957 Punkten, die zuletzt am 29. Dezember 1989 erreicht wurden.

Und das, obwohl Japans Wirtschaft nach einem schwachen Jahresende 2023 einen Rang zurückfiel und aktuell nur noch die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, nach den USA, China und Deutschland. “Die gestiegenenen Ausgaben in der Tourismusbranche konnten den schleppenden inländischen privaten Verbrauch nicht ausgleichen. Der Anstieg des Nikkei zeigt jedoch, dass japanische Unternehmen solide aufgestellt sind und dass der Markt optimistisch auf die wirtschaftliche Lage blickt”, sagt Thomas Page Lecuyer, Investment Spezialist des Flaggschifffonds Ofi Invest ISR Actions Japon des französischen Vermögensverwalters Ofi Invest AM.

“Dieser Aufschwung des japanischen Aktienmarktes ist aus unserer Sicht nachhaltig, da die Wirtschaft weiter wachsen dürfte. Dafür sprechen mehrere Faktoren:

  • Erstens sorgen die höheren Inflationserwartungen der Haushalte und Unternehmen vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung dafür, dass die Löhne steigen. Das wiederum könnte zu erhöhten Konsumausgaben und höheren Unternehmensgewinnen führen.
  • Zweitens haben einige große Reformen in der Corporate Governance zu einem effizienteren Management geführt, insbesondere für bessere Transparenz und eine aktionärsfreundliche Kultur, und damit das Vertrauen der Anleger gestärkt.
  • Drittens ist die Erholung im Tourismus nach Corona stark zu spüren. Damit verbunden erwarten wir, dass Sektoren, die mit dem Tourismus zusammenhängen, wie beispielsweise das Transportwesen profitieren.
  • Viertens fördert die japanische Regierung über steuerliche Anreize strategisch wichtige Sektoren wie die Halbleiter- und die Elektrofahrzeugindustrie sowie die generative Künstliche Intelligenz. Insbesondere für den Halbleitersektor soll die Körperschaftssteuerlast jährlich um bis zu 20 Prozent sinken. Durch diese Ausrichtung der japanischen Wirtschaft positioniert sich Japan als Spitzenstandort für Schlüsselindustrien und ökologischen Fortschritt.
  • Zuletzt trägt die Exportstärke Japans, insbesondere in den Bereichen Technologie und Automobil, erheblich zur Wirtschaftskraft des Landes bei.

Es gibt allerdings einige potenzielle Risiken und Fallstricke für Investoren:

  • Wie würde sich eine mögiche globale Konjunkturabkühlung auf Japans exportorientierte Wirtschaft auswirken?
  • Welchen Einfluss haben geopolitische Risiken wie die Spannungen in Asien auf japanische Unternehmen, insbesondere in Sektoren wie der Technologie?
  • Wie beeinflusst die US-Geldpolitik die Märkte weltweit, einschließlich Japan? Ein Risikofaktor ist die Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar. Sollte die US-Notenbank in diesem Jahr wie erwartet die Zinsen senken und die Bank of Japan ihre Zinsen wegen der anziehenden Inflation erhöhen, dürfte der Yen steigen und so die Exporte des Landes verteuern und Japan weniger wettbewerbsfähig machen.
  • Wie wird sich die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr entwickeln? Jeder signifikante Abschwung in China kann sich negativ auf japanische Aktien auswirken.”

Der Fonds:

Der Ofi Invest ISR Actions Japon Fund ist vor allem in japanische Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung investiert. Fondsmanager Jean-Francois Chambon und Julien Rolland selektieren aus einem Universum von 2.000 Aktien, die attraktivsten Titel aufgrund eines Bottom-Up-Investmentansatzes für ihr Portfolio. Dabei legen sie einen Schwerpunkt auf Unternehmen, die Lösungen für gesellschaftliche und ökonomische Megatrends bieten und ausgewählte Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Der Fonds wurde 2005 aufgelegt und hat ein Volumen von 673 Millionen Euro. Der Fonds hat im 5-Jahreszeitraum eine Wertentwicklung von 29,3 Prozent gegenüber 26,0 Prozent seiner Benchmark Topix erzielt.

Das Unternehmen:

Ofi Invest Asset Management ist Teil der Ofi Invest Gruppe, die zur Aéma Groupe (Macif, Abeille Assurances, Aésio Mutuelle) gehört und derzeit die fünftgrößte Vermögensverwaltungsgruppe Frankreichs ist. Die Gruppe verwaltet ein Vermögen von 187,3 Milliarden Euro für institutionelle, Wholesale- und private Anleger und bietet eine breite Palette an börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagelösungen (Stand: 30. Juni 2023). Dabei verfolgt Ofi Invest AM die Philosophie des verantwortungsvollen Investierens.

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Das Ziel der eigentümergeführten Fondsboutique Wagner & Florack ist es, sich langfristig und mit unternehmerischem Blick an Firmen mit robusten und hochprofitablen Geschäftsmodellen zu beteiligen.

„Unabhängig von Inflation, Zinsen, Konjunktur und Geopolitik lässt sich mit solchen Unternehmen in allen Marktphasen – auch in der Rezession – nachhaltig gutes Geld verdienen“, sagt Dominikus Wagner, Unternehmensgründer und Fondsmanager des Wagner & Florack Unternehmerfonds sowie des Wagner & Florack Unternehmerfonds flex.

Statt seine Zeit mit den üblichen Markt- und Konjunkturprognosen zu verschwenden oder sie gar zur Grundlage seiner Investitionsentscheidungen zu machen, konzentriert sich Wagner auf das, worauf es seiner Meinung nach langfristig wirklich ankommt: Die Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle selbst.

Die Experten von Wagner & Florack beobachten deshalb sehr genau, wie sich wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen verändern und was dies für die Geschäftsmodelle und das Geschäft ihrer Portfoliofirmen bedeutet. Am Beispiel Künstliche Intelligenz  (KI) führt Wagner aus: „Aus deutscher und europäischer Sicht stellen wir fest, dass sich die Kräfteverhältnisse bei KI immer weiter und immer stärker in Richtung USA und der dortigen Technologiefirmen verschieben. Während in Deutschland vor allem darüber diskutiert wird, wie KI staatlich zu kontrollieren und regulieren ist, reibt man sich auf der anderen Seite des Atlantiks die Hände.“

Adobe, Google und Microsoft bauen ihren Vorsprung weiter aus

Als langfristige Miteigentümer bei Adobe, Google oder Microsoft profitieren die Bonner von diesem Trend und erwarten eine Fortsetzung. „Allein Alphabet hat 2023 45 Milliarden Dollar für Forschung & Entwicklung und 32 Milliarden Dollar für Investitionen aufgewendet. Natürlich fließt davon nicht alles in KI-Projekte, aber die Lücke zu Firmen aus Europa ist eklatant“, sagt Wagner. Neben massiven Investitionen in eigene KI-Kapazitäten könnten sich die amerikanischen Cash Flow-Giganten zudem an aussichtsreichen jungen Unternehmen beteiligen und diese im Erfolgsfall komplett übernehmen.

Dagegen habe SAP letztes Jahr „nur“ 6,3 Mrd. Euro in F&E investiert. Das demonstriere eindrucksvoll die enorme „Feuerkraft“ von amerikanischen Daily Used-Techkonzernen und Ausnahmefirmen wie Google oder Microsoft. „Für die US-Wirtschaft stellen diese immensen Investitionssummen einen gewaltigen Innovationsmotor dar. Während sich Deutschland und Europa mit ihrem vorauseilendem Regulierungsgehorsam wieder einmal selbst aus dem Spiel nehmen, lässt man neue Entwicklungen in Amerika erst einmal laufen, um zu sehen, wohin die Reise überhaupt geht“, urteilt Wagner.

Selbst US-Konsumgüterfirmen wie Procter & Gamble, die man nicht unbedingt mit Technologie oder KI in Verbindung bringen würde, investieren massiv in KI, um alle Abläufe entlang der Wertschöpfungskette stetig zu verbessern.

Google ragt als KI Leuchtturm heraus

„Es ist beeindruckend, wo KI-Modelle inzwischen „unfallfrei“ eingesetzt werden“, sagt Wagner. Unternehmen wie Adobe mit Firefly, Microsoft Azure oder Google Cloud Platform sind die größten Nutznießer der rasant wachsenden KI-Anwendungen. „In unseren Augen ragt Google als DER KI-Leuchtturm ganz besonders heraus. So hat Google KI beispielsweise bei DeepMind eingesetzt, um die Materialforschung zu revolutionieren. „Die Entdeckung und Synthese neuer Materialien ist in der Regel kostspielig und zeitaufwändig. So hat es etwa zwei Jahrzehnte gedauert, bis Lithium-Ionen-Batterien, die heute für Telefone, Laptops und Elektrofahrzeuge verwendet werden, verfügbar waren“, erläutert Wagner.

Er ist überzeugt, dass KI die technologischen Durchbrüche auch auf anderen Gebieten wie beispielsweise der Pharmaforschung beschleunigen kann. „Google ist auch hier nach unserer Auffassung die treibende Kraft und erfüllt alle Voraussetzungen, um seine technologische Spitzenstellung immer weiter und immer stärker auszubauen“, sagt Wagner. Diese Grundlagen fasst er wie folgt zusammen:

  1. Riesige Datenmengen zum Trainieren der KI.
  2. Gigantische Rechnerkapazitäten in Datenzentren, so dass die KI-Software maximal intensiv und auf höchstem Niveau trainiert werden kann.
  3. Extrem hohe Cash Flows, um weiter massiv in die notwendigen Rechenkapazitäten investieren zu können und darüber hinaus immer die besten Programmierer und KI-Experten zu beschäftigen.

Die Experten bei Wagner & Florack sind überzeugt, dass Ausnahmefirmen wie Alphabet, Apple, Microsoft, Adobe und Visa deswegen erst am Anfang eines noch höheren und noch profitableren Wachstumspfades stehen. „Cash produziert noch mehr Cash. Und wegen der sehr hohen Skaleneffekte wird das „Mehr“ exponentiell größer,“ erwartet Wagner.

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Die DWS ist in einer Erholung des Marktes ohne Mittelzuflüsse, die für die Vermögensverwaltungsbranche 2023 eine Herausforderung darstellte, zu Nettomittelzuflüssen zurückgekehrt.

Sie beendete das Jahr als einer der großen Vermögensverwalter weltweit mit dem höchsten organischen Wachstum ohne Cash-Produkte.

Die DWS verzeichnete ein Nettomittelaufkommen (ohne Cash-Produkte) von EUR 22,6 Milliarden. Zu diesem Ergebnis trugen alle drei Säulen des Geschäftsmodells bei – Passive einschließlich Xtrackers, Active und Alternatives. Inklusive Cash-Produkten beliefen sich die Nettomittelzuflüsse auf EUR 28,3 Milliarden, wobei EUR 4,9 Milliarden auf ESG Produkte entfielen. Alle drei Vertriebsregionen, Amerika, Europa und Asien-Pazifik, verbuchten 2023 Nettomittelzuflüsse. Auch das verwaltete Vermögen (Assets under Management, AuM) stieg im Vergleich zum Vorjahr um EUR 75 Milliarden auf EUR 896 Milliarden, weil 2023 Nettomittelzuflüsse und positive Marktentwicklungen die negativen Effekte aus Wechselkursbewegungen übertrafen. Aufgrund der Marktturbulenzen im Jahr 2022 hatte die DWS das Jahr 2023 von einer signifikant niedrigeren durchschnittlichen AuM-Basis als im Jahr zuvor aus gestartet. Das verwaltete Vermögen liegt historisch gesehen wieder auf dem zweithöchsten Niveau, nur die Rekordzahlen aus dem Jahr 2021 waren höher.

Die bereinigten Erträge gingen im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent zurück. Ursächlich hierfür waren niedrigere Managementgebühren aufgrund niedrigerer durchschnittlicher AuM im Jahr 2023, während Performance- und Transaktionsgebühren sowie andere Erträge im Jahresvergleich höher ausfielen. Der bereinigte Vorsteuergewinn ging im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent zurück, während das Konzernergebnis 2023 um 5 Prozent niedriger ausfiel. Die Geschäftsführung der DWS wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 eine attraktive und wettbewerbsfähige ordentliche Dividende von EUR 2,10 pro Aktie vorschlagen. Wie am 25. Januar 2024 mitgeteilt, haben die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat zudem beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer außerordentlichen Dividende in Höhe von EUR 4,00 pro Aktie vorzuschlagen.

Dank des strikten Kostenmanagements der DWS stieg die bereinigte Kostenbasis trotz Inflationsdruck und Investitionen in Wachstum im Jahresvergleich nur leicht um 2 Prozent. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation von 64,0 Prozent im Jahr 2023 steht mit dem von der DWS für 2023 prognostizierten Wert von unter 65 Prozent voll und ganz im Einklang.

Die bereinigten Erträge fielen 2023 um 3 Prozent auf EUR 2.603 Millionen (GJ 2022: EUR 2.683 Millionen). Die DWS verzeichnete zwar höhere Performance- und Transaktionsgebühren sowie andere Erträge, die Managementgebühren gingen jedoch zurück. Ursache war ein niedrigeres durchschnittliches verwaltetes Vermögen aufgrund der schwächeren Märkte im Verlauf des Jahres 2023. Hierin spiegelt sich auch das im Vorfeld des Krieges in der Ukraine besonders positive Umfeld für Vermögensverwalter im ersten Quartal 2022 wider. Im vierten Quartal 2023 reduzierten sich die bereinigten Erträge leicht um 1 Prozent auf EUR 659 Millionen (Q3 2023: EUR 666 Millionen).

Der bereinigte Vorsteuergewinn fiel 2023 um 11 Prozent auf EUR 937 Millionen (GJ 2022: EUR 1.057 Millionen). Im vierten Quartal 2023 ging der bereinigte Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorquartal um 8 Prozent auf EUR 226 Millionen zurück (Q3 2023: EUR 246 Millionen). Nach Steuern wies die DWS für das Geschäftsjahr 2023 ein um 5 Prozent niedrigeres Konzernergebnis in Höhe von EUR 567 Millionen aus (GJ 2022: EUR 595 Millionen; Q4 2023: EUR 137 Millionen; Q3 2023: EUR 147 Millionen). Die Geschäftsführung wird für das Geschäftsjahr 2023 eine erneut gestiegene Dividende von EUR 2,10 pro Aktie vorschlagen (GJ 2022: EUR 2,05). Die Aktionäre der DWS erhalten damit im fünften Jahr in Folge eine höhere Dividende.

Das verwaltete Vermögen (AuM) erhöhte sich im vierten Quartal 2023 weiter um EUR 37 Milliarden auf EUR 896 Milliarden (Q3 2023: EUR 860 Milliarden). Dies war vorwiegend auf günstige Marktentwicklungen zurückzuführen, gestützt durch Nettomittelzuflüsse. Der Anstieg der AuM um EUR 75 Milliarden im Vergleich zu EUR 821 Milliarden Ende 2022 resultierte aus einer Kombination aus hohen Nettomittelzuflüssen und positiven Marktentwicklungen, die die negativen Effekte aus Wechselkursbewegungen überkompensierten.

Das Nettomittelaufkommen ohne Cash-Produkte verbesserte sich 2023 stark auf EUR 22,6 Milliarden (GJ 2022: minus EUR 13,9 Milliarden). Mit Cash-Produkten lagen die Nettomittelzuflüsse bei EUR 28,3 Milliarden, verglichen mit Abflüssen von EUR 19,9 Milliarden im Jahr 2022. Das gesamte Nettomittelaufkommen 2023 wurde vorwiegend vom Bereich Passive einschließlich Xtrackers getragen und durch Cash-Produkte, Active (ohne Cash-Produkte) und Alternatives gestützt. ESG-Produkte verbuchten 2023 höhere Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 4,9 Milliarden. Alle Regionen  ̶  Amerika, Europa (mit Deutschland) und Asien-Pazifik  ̶ erzielten sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr 2023 Nettomittelzuflüsse. Im vierten Quartal generierte die DWS ein Nettomittelaufkommen ohne Cash-Produkte von EUR 1,8 Milliarden (mit Cash-Produkten: EUR 11,0 Milliarden).

Der Bereich Active Asset Management (ohne Cash-Produkte) reduzierte die Nettomittelabflüsse im vierten Quartal auf minus EUR 1,8 Milliarden (Q3 2023: minus EUR 3,3 Milliarden). Ursächlich war ein verbessertes Nettomittelaufkommen bei Active Equity (minus EUR 0,4 Milliarden), Multi Asset (minus EUR 0,4 Milliarden) und Active SQI (minus EUR 0,5 Milliarden). Active Fixed Income (minus EUR 0,4 Milliarden) verzeichnete Nettomittelabflüsse nach kleineren Zuflüssen im vorangegangenen Quartal. Cash-Produkte erzielten im vierten Quartal hohe Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 9,3 Milliarden. Insgesamt verbuchte Active Asset Management (ohne Cash-Produkte) 2023 ein im Vergleich zum Vorjahr stark verbessertes Nettomittelaufkommen von EUR 1,1 Milliarden (GJ 2022: minus EUR 7,4 Milliarden). Multi Asset generierte im Geschäftsjahr 2023 aufgrund neuer Mandate Nettomittelzuflüsse von EUR 4,4 Milliarden. Active Fixed Income-Produkte trugen EUR 0,3 Milliarden bei und schafften nach hohen Nettomittelabflüssen im Jahr zuvor einen markanten Umschwung. Active Equity (minus EUR 2,1 Milliarden) und Active SQI (minus EUR 1,5 Milliarden) konnten sich dem geringeren Risikoappetit der Kunden nicht entziehen und verzeichneten Nettomittelabflüsse. Cash-Produkte mit geringen Margen verbuchten 2023 ein Nettomittelaufkommen von EUR 5,7 Milliarden (GJ 2022: minus EUR 6,0 Milliarden).

Der Bereich Passive Asset Management erzielte im vierten Quartal Nettomittelzuflüsse von EUR 4,4 Milliarden (Q3 2023: EUR 6,2 Milliarden). Ursächlich hierfür waren börsengehandelte Xtrackers-Produkte (börsengehandelte Fonds (ETF) und Rohstoffe (ETC)), während institutionelle Mandate Abflüsse verzeichneten. Insgesamt verbuchte Passive Asset Management im Jahr 2023 starke Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 21,2 Milliarden (GJ 2022: minus EUR 7,1 Milliarden). Bei den Nettomittelzuflüssen in börsengehandelte Produkte in Europa rangierte die DWS damit auf Platz 2 (Quelle: ETFGI).

Der Bereich Alternatives reduzierte die Nettomittelabflüsse im vierten Quartal auf minus EUR 0,9 Milliarden (Q3 2023: minus EUR 1,3 Milliarden). Während Infrastrukturfonds Nettomittelzuflüsse generierten, verzeichneten Liquid Real Assets und Immobilienfonds Abflüsse. In einem für Alternatives herausfordernden Markt erzielte der Bereich 2023 Nettomittelzuflüsse von insgesamt EUR 0,3 Milliarden (GJ 2022: EUR 0,6 Milliarden). Dafür sorgten Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 3,4 Milliarden in Immobilienfonds, gestützt durch Zuflüsse von EUR 0,5 Milliarden in Infrastrukturprodukte, während Liquid Real Assets Nettomittelabflüsse von minus EUR 3,5 Milliarden verbuchten.

Die bereinigten Kosten (auch ohne Transformationskosten in Höhe von EUR 99 Millionen) stiegen im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf EUR 1.665 Millionen (GJ 2022: EUR 1.625 Millionen). Trotz des Inflationsdrucks und der Investitionen in Wachstum fiel dieser Anstieg relativ gering aus. Unter anderem war er auf höhere Dienstleistungskosten im Zusammenhang mit einem Anstieg der AuM im Bereich Passive sowie auf höhere Honorare zurückzuführen. Im vierten Quartal 2023 erhöhten sich die bereinigten Kosten im Vergleich zum Vorquartal um 3 Prozent auf EUR 433 Millionen (Q3 2023: EUR 420 Millionen). Dieser Anstieg war auf höheren Sach- und sonstigen Aufwand zurückzuführen, während der Personalaufwand vor allem aufgrund geringerer variabler Vergütungen zurückging.

Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation (CIR) lag im Geschäftsjahr 2023 bei 64,0 Prozent und damit deutlich innerhalb des Ausblicks der DWS von unter 65 Prozent für 2023. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die bereinigte CIR um 3,4 Prozentpunkte (GJ 2022: 60,6 Prozent), was auf niedrigere Managementgebühren und höhere Kosten in Verbindung mit dem von der DWS eingeschlagenen Wachstumskurs zurückzuführen war. Im vierten Quartal 2023 betrug die bereinigte CIR 65,7 Prozent (Q3 2023: 63,1 Prozent).

Wachstumsinitiativen und strategische Fortschritte

Seit der Vorstellung ihrer weiterentwickelten Strategie im Dezember 2022 hat die DWS wichtige strategische Fortschritte erzielt und umgesetzt, was sie versprochen hat:

In der Kategorie „Reduce“ setzte die DWS die Umstrukturierungsmaßnahmen früh und diszipliniert um, um so ihre Investitionen in ihre „Growth“- und „Build“-Projekte selbst zu finanzieren. 2023 schloss das Unternehmen den Verkauf und die Übertragung seines Private-Equity-Solutions (PES)-Geschäfts ab, der Rückzug aus weiteren nicht-strategischen Geschäftsfeldern ist geplant. Zudem beschleunigte die DWS ihr Umstrukturierungsprogramm und stellte gleichzeitig die organisatorische Stabilität sicher.

In der Kategorie „Value“, die das Active-Geschäft der DWS umfasst, fokussierte sich das Unternehmen auf Veränderungen im Bereich Active Fixed Income, die auch das Management einschlossen. Diese Veränderungen sorgten in einem herausfordernden Umfeld für eine signifikante Outperformance für die Kunden. Für den Active-Bereich insgesamt verbesserte die DWS die 1-Jahres-Outperformance-Rate auf 66 Prozent, die 3-Jahres-Outperformance-Rate lag bei starken 70 Prozent und die 5-Jahres-Outperformance-Rate erhöhte sich auf bemerkenswerte 76 Prozent im Vergleich zu den relevanten Benchmarks. Zudem steigerte sie die Zahl ihrer Active-Fonds mit AuM von mehr als EUR 1 Milliarde seit Bekanntgabe ihrer weiterentwickelten Strategie Ende 2022 um 14 Prozent – mit Skalierungseffekten und einer verbesserten Rentabilität.

Im Rahmen ihrer „Growth“-Initiativen konzentrierte sich die DWS auf Investitionen in das Xtrackers-Geschäft, das im Verlauf des Jahres Zuflüsse in Rekordhöhe verzeichnete. Die Zurückgewinnung des zweiten Platzes bei den Nettomittelzuflüssen in börsengehandelte Produkte in Europa zeigt, dass sich diese Strategie auszahlt. Darüber hinaus trieb die DWS mit einer Reihe attraktiver thematischer ETFs in den USA auch die Einführung innovativer Produkte voran. Zudem setzte sie ihre Investitionen im Bereich Alternatives mit strategischen Einstellungen, Fokus auf Infrastruktur und einer Offensive im Bereich Private Credit fort. Mit dem neuen DWS Infrastruktur Europa hat die DWS in den ersten neun Monaten seit Auflegung des Fonds bereits Nettomittelzuflüsse von mehr als EUR 300 Millionen generiert.

In der Kategorie „Build“, in der sich die DWS auf zukünftige Trends im Vermögensverwaltungssektor konzentriert, stärkte das Unternehmen seine Position 2023 durch eine strategische Allianz mit der Galaxy Digital Holdings Ltd. (Galaxy), einem innovativen Unternehmen für Finanzdienstleistungen und Investmentmanagement im Bereich digitaler Vermögenswerte und Blockchain-Technologie. Ziel ist, zunächst in Europa eine umfassende Reihe von börsengehandelten Produkten auf bestimmte digitale Vermögenswerte zu entwickeln. Die Einführung erster Produkte wird für das erste Quartal 2024 erwartet. Zudem hat die DWS die Absicht zur Gründung von AllUnity im Rahmen einer neuen Partnerschaft von DWS, Flow Traders und Galaxy bekanntgegeben. Ziel des Gemeinschaftsunternehmens ist es, die tokenisierte Ökonomie durch die Ausgabe eines vollständig besicherten Euro-denominierten Stablecoins voranzubringen. AllUnity wird ein zentraler Infrastrukturanbieter sein, der sichere On-Chain-Zahlungen für den institutionellen, privaten und Unternehmenssektor bereitstellt. Die DWS hat darüber hinaus auch eine interne Akademie zu digitalen Vermögenswerten ins Leben gerufen, an der mehr als 1.000 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen.

Wie bereits am Capital Markets Day 2022 angekündigt, hat die DWS weitere Schritte unternommen, um ihre starken strategischen Partnerschaften in der APAC-Region auszubauen: Sie hat ihre strategische Allianz mit Nippon Life um weitere fünf Jahre verlängert. Diese Allianz ist für die Unternehmen ein wichtiger Baustein, um ihr Wachstum in bestimmten Bereichen der Zusammenarbeit weiter zu festigen. Im Rahmen der strategischen Allianz haben DWS und Nippon Life vereinbart, weiter an der Ausweitung der Vertriebsreichweite, an Produktinnovationen sowie an der Exzellenz des Researchs zu arbeiten.

Im vierten Quartal hat es bei der DWS weitere wichtige Entwicklungen gegeben:

Der Aufsichtsrat der DWS Group GmbH & Co. KGaA hat entschieden, Oliver Behrens der Hauptversammlung im Juni zur Wahl in den Aufsichtsrat der DWS vorzuschlagen. Dabei ist beabsichtigt, dass der Aufsichtsrat ihn im direkten Anschluss zu seinem neuen Vorsitzenden wählt. Er wird damit Karl von Rohr nachfolgen, der das Unternehmen im April 2023 über seine Absicht informiert hatte, den Aufsichtsratsvorsitz nach fünfjähriger Tätigkeit niederzulegen.

Auch in der Geschäftsführung der DWS hat es Veränderungen gegeben. Aufgrund einer Veränderung des Fokus im IT-Transformationsprojekt der DWS, die nicht die Basis widerspiegelt, auf der Angela Maragkopoulou zur DWS gekommen ist, hat sie ihre Tätigkeit als Chief Operating Officer (COO) in gegenseitigem Einvernehmen mit Wirkung zum Ende des Jahres 2023 beendet und wird sich neuen Herausforderungen zuwenden. Die Aufgabe als neuer COO der DWS hat Rafael Otero übernommen. Damit sich die COO-Funktion vollständig auf die Umsetzung der laufenden IT-Transformation konzentrieren kann, hat CFO Markus Kobler die Verantwortung für das Chief Operating Office auf Ebene der Geschäftsführung übernommen. Im vierten Quartal nahm die DWS zur Stärkung des Geschäfts weitere wichtige Ernennungen vor, zum Beispiel in EMEA in den Bereichen Alternative Credit und Insurance Advisory sowie in Japan.

Zudem hat die DWS mit der Einführung einer digitalen Leasing-Management-Lösung für mehr als 150 Gewerbeimmobilien aus ihrem europaweiten Gewerbeimmobilienportfolio begonnen. Zusammen haben diese Immobilien eine Fläche von 3,6 Millionen Quadratmetern. Damit will die DWS die operationelle Effizienz ihres Immobilien-Asset-Managements im Rahmen ihrer technologiegestützten europäischen Immobilienstrategie verbessern. Die Lösung ermöglicht es der DWS, von jedem Ort aus in Echtzeit auf wichtige Vertrags- und Mieterinformationen zuzugreifen, die Produktivität und Genauigkeit für die Vermietungsteams zu verbessern und einen Einblick in die Risiken und Chancen des Portfolios zu erhalten.

Darüber hinaus hat die DWS ihr Angebot an nachhaltigen Anlageprodukten um drei neue Xtrackers-ETFs vergrößert. Die börsennotierten Indexfonds bieten Anlegern die Möglichkeit, in Europa, den USA sowie weltweit in Unternehmen zu investieren, die im Vergleich zum Marktdurchschnitt weniger negative Auswirkungen auf die Ökosysteme der Erde haben.

Schließlich hat die DWS von externer Seite ein weiteres Mal Anerkennung für ihre Fähigkeiten im Bereich der Vermögensverwaltung erfahren. So wurde sie bei den Scope Awards als bester Asset Manager in den Kategorien „Multi Asset“, „Bonds Euro“ und „Infrastructure Equity“ ausgezeichnet. Außerdem erhielt die DWS vom Magazin Insurance Asset Risk die Auszeichnungen „Equity Manager of the Year“ und „Real Asset Manager of the Year“ in der nordamerikanischen Versicherungsbranche, und bei den ETF Stream Awards 2023 gewann sie in den Kategorien „ETF of the Year“ und „Thematic ETF of the Year“.

Ausblick

2024 wird die DWS ihre Strategie weiter diszipliniert umsetzen. Das Unternehmen erwartet, dass die bereinigten Erträge, die bereinigten Kosten und der bereinigte Vorsteuergewinn im Vergleich zu 2023 im Wesentlichen unverändert bleiben werden. Das Nettomittelaufkommen sollte, getragen von Zuflüssen im Bereich Passive, höher ausfallen als 2023.

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Aktienfonds und Rentenfonds mit Zuflüssen, Mischfonds mit Abflüssen

Spezialfonds verwalten 1.260 Milliarden Euro für Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherer

„2023 war von geopolitischen Krisen, der anhaltenden Inflation und der Rückkehr der Zinsen geprägt. Vor diesem Hintergrund erzielte die Branche mit insgesamt 63 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten ein beachtliches Neugeschäft“, sagt Dirk Degenhardt, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI. Beim Absatz der offenen Publikumsfonds vollzog sich ein Vorzeichenwechsel gegenüber dem Vorjahr. Nach Abflüssen von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2022 erhielten sie 2023 insgesamt 12,9 Milliarden Euro neue Gelder. Im ausschließlich institutionellen Geschäft belief sich das Neugeschäft der Branche auf 49,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 33,7 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds, 10,9 Milliarden Euro auf Mandate und 4,9 Milliarden Euro auf geschlossene Spezialfonds. „2024 ist der Fondsabsatz positiv gestartet. Hierin spiegelt sich die gute Stimmung an den Aktienmärkten Ende letzten Jahres wider“, sagt Degenhardt.

Das für private und institutionelle Anleger verwaltete Vermögen stieg im Jahr 2023 um neun Prozent auf 4.149 Milliarden Euro. Auf Sicht von zehn Jahren hat es sich fast verdoppelt. „Der deutsche Markt bestätigt damit einmal mehr seine Attraktivität. Hierzulande sind über 600 Assetmanager aus knapp 40 Ländern aktiv, neben Deutschland vor allem aus den USA, England, Frankreich und der Schweiz“, sagt Degenhardt. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank ist Deutschland mit einem Anteil von 27 Prozent der größte Fondsmarkt in der EU.

Offene Spezialfonds sind hierzulande mit einem Vermögen von 2.079 Milliarden Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit Mandaten im Wert von 634 Milliarden Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das Geschäft mit zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften. In offenen Publikumsfonds verwaltet die Branche 1.382 Milliarden Euro. Auf geschlossene Fonds entfallen 54 Milliarden Euro.

Die Absatzliste der Publikumsfonds führen 2023 Aktienfonds mit Zuflüssen von 12,9 Milliarden Euro an. Im Vorjahr erhielten sie 0,5 Milliarden Euro neue Gelder. Während Anleger vor allem global investierende Fonds kauften (16,9 Milliarden Euro), flossen aus Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland 3,2 Milliarden Euro ab. Von den gesamten Zuflüssen entfallen 10,2 Milliarden Euro auf Aktien-ETFs und 2,7 Milliarden Euro auf aktiv gemanagte Fonds. Das von Aktienfonds verwaltete Vermögen ist im letzten Jahr um 17 Prozent auf 624 Milliarden Euro gestiegen. Bei Rentenfonds führte der Zinsanstieg zu attraktiven Perspektiven. Dies zeigt sich an der Kehrtwende im Neugeschäft. Nach Abflüssen von 16,5 Milliarden Euro im Vorjahr erhielten sie 2023 netto 12,7 Milliarden Euro neue Gelder. Dabei dominieren Unternehmensanleihen-Fonds mit 4,9 Milliarden Euro und Euro-Rentenfonds mit 4,5 Milliarden Euro. Mit Zuflüssen von 7,9 Milliarden Euro entfällt über die Hälfte des Neugeschäfts auf Renten-ETFs. Das Vermögen aller Rentenfonds beträgt 211 Milliarden Euro. Geldmarktfonds liegen mit 4,1 Milliarden Euro auf dem dritten Platz der Absatzliste. Sie verwalten ein Vermögen von 39,4 Milliarden Euro.

Bei Immobilienfonds ging das Neugeschäft im letzten Jahr zurück. Nach Zuflüssen von 0,7 Milliarden Euro im ersten Quartal 2023 und 0,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal verbuchten die Fonds Mittelrückgaben von 0,1 Milliarden Euro im dritten Quartal und 0,8 Milliarden Euro im vierten Quartal. Das Neugeschäft 2023 summiert sich auf 0,1 Milliarden Euro. Immobilienfonds verwalten ein Netto-Vermögen von insgesamt 131 Milliarden Euro. Nach vielen Jahren auf den Spitzenplätzen in der Absatzliste verbuchten Mischfonds 2023 Abflüsse von 15,5 Milliarden Euro. Von den Abflüssen entfallen 6,9 Milliarden Euro auf anleihebetonte Fonds, 5,6 Milliarden Euro auf ausgewogene Fonds und 3 Milliarden Euro auf aktienbetonte Fonds. Insgesamt verwalten Mischfonds ein Vermögen von 338 Milliarden Euro.

Offene Spezialfonds verzeichneten Zuflüsse von 33,7 Milliarden Euro. Ihr Neugeschäft ist deutlich geringer als im Vorjahr, als Spezialfonds 62,7 Milliarden Euro zugeflossen waren.

Beim verwalteten Vermögen sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 716 Milliarden Euro die größte Gruppe. Dazu gehören zum Beispiel berufliche Versorgungswerke. Versicherungsgesellschaften haben 541 Milliarden Euro in Spezialfonds angelegt. Auf beide Gruppen zusammen entfallen 60 Prozent des Gesamtvermögens. Aus diesen Zahlen wird einmal mehr deutlich, dass die Assetmanagement-Branche einen hohen Stellenwert bei der Altersvorsorge in Deutschland hat.

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Der globale ETF-Markt ist mit starken Zuflüssen in Höhe von 75,3 Mrd. Euro gut ins neue Jahr gestartet.

Auf Aktien-ETF entfielen Zuflüsse von 46,6 Mrd. Euro und auf Anleihe-ETFs 24,2 Mrd. Euro. ETFs auf breit diversifizierte US-Aktienfonds gewannen 9,9 Mrd. Euro und ETFs auf US-Wachstumsaktien 8,7 Mrd. Euro. Gefragt waren zudem Technologie-ETFs, denen 4 Mrd. Euro an Neugeldern zuflossen. Das Interesse an den „glorreichen Sieben“ unter den Technologie-Unternehmen scheint somit ungebrochen zu sein.

Beim Regionenvergleich dominiert nach wie vor der US-amerikanische ETF-Markt mit Zuflüssen von 48,6 Mrd. Euro. Der europäische Markt für UCITS-ETFs legte über alle Anlageklassen hinweg um 20,2 Mrd. Euro zu.

Europäische Mittelflüsse – Januar 2024

ETFs auf US- und globale Indizes stehen weiter im Anlegerfokus

Europäische UCITS-Aktien-ETFs verzeichneten im Januar Zuflüsse in Höhe von 12,7 Mrd. Euro. Damit entfielen 63 % der gesamten Marktzuflüsse in Europa auf Aktien-ETFs.

ETFs auf US-Aktienstrategien waren bei Anlegern weiterhin beliebt und zogen Neugelder im Volumen von 6,8 Mrd. Euro an. Ebenfalls gefragt waren ETFs auf globale Aktien-Indizes aus Industrieländern, denen 4,2 Mrd. Euro zuflossen. Aus ETFs auf europäische Indizes zogen Anleger hingegen 700 Mio. Euro ab.

Der Trend der letzten Monate mit einer positiven Haltung gegenüber dem US- und einer negativen gegenüber europäischen Aktien hat sich damit weiter verfestigt. Außerdem blicken ETF-Anleger offenbar weiterhin intensiv auf die Konjunkturentwicklung und die Zinspolitik der Notenbanken.

Aus ETFs auf Schwellenländer-Aktien-Indizes wurden ebenfalls Mittel abgezogen (-300 Mio. Euro). Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass China-ETFs abgegeben wurden. ETFs auf andere Schwellenländer-Strategien verbuchten hingegen Zuflüsse.

Im Einklang mit den globalen Trends legten Anleger 1,1 Mrd. Euro in ETFs auf den IT-Sektor an. Die “glorreichen Sieben” Technologieaktien entwickelten sich trotz der ambitionierten Bewertungen im Allgemeinen weiterhin gut. In Aktien-ETFs mit Fokus auf das Gesundheitswesen investierten Anleger 600 Mio. Euro. Dies spiegelt die gestiegene Nachfrage nach defensiven Strategien wider. Unternehmen der Gesundheitsbranche können die Margen wegen ihrer starken Preissetzungsmacht auch in konjunkturell schwierigeren Phasen häufig stabil halten.

Weitere 200 Mio. Euro flossen in ETFs auf gleichgewichtete Indizes. Dies deutet darauf hin, dass einige Anleger die Bewertungen der (wenigen) Aktien als ausgereizt ansehen, die bisher die Wertentwicklung der marktkapitalisierungsgewichteten Indizes angetrieben haben.

Europäische UCITS-Aktien-ESG-ETFs sammelten im Januar 1,2 Mrd. Euro ein.

Eventuell spätere Zinssenkung in den USA stärkt Nachfrage nach kurzlaufenden US-Staatsanleihe-ETFs

Anleger investierten in Europa 7,6 Mrd. Euro in Anleihe-ETFs.

ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating verbuchten Zuflüsse von 3,2 Mrd. Euro – der Großteil davon entfiel auf Euro-Unternehmensanleihe-ETFs (+3 Mrd. Euro). Innerhalb dieses Anlagesegments favorisierten Anleger ETFs mit einem breiten Laufzeitsegment. Bei auf US-Dollar lautenden-Unternehmensanleihen bevorzugten Anleger hingegen eine kürzere Zinsbindungsdauer.

Staatsanleihe-ETFs flossen 1,5 Mrd. Euro zu. Der Großteil davon entfiel auf kurzlaufende US-Anleihe-ETFs (+1,4 Mrd. Euro). Aus ETFs auf langlaufende US-Staatsanleihen zogen Anleger 500 Mio. Euro ab. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres investierten Anleger noch erhebliche Mittel in ETFs auf langlaufende US-Staatsanleihen in der Annahme, dass die Fed die Zinsen bald senken würde. Nachdem die Frage nach dem Zeitpunkt der Zinssenkung inzwischen weniger klar zu beantworten ist, war eine Gegenreaktion zu beobachten. Für den Fall, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweist und die Zinssenkungen doch erst später kommen, kauften Anleger nun wieder ETFs auf Anleihen mit kürzeren Laufzeiten.

Europäische UCITS-ETFs auf ESG-Anleihen sammelten im Januar 1,3 Mrd. Euro ein.

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Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

Rüstungsfirmen werden derzeit allenthalben als Must-have im Portfolio propagiert.

Auf den Empfehlungslisten von Banken und Analysten stehen sie ganz weit oben und die Kursentwicklung seit Ausbruch des Ukraine-Krieges scheint ihnen recht zu geben. Aber sind Rüstungsfirmen aus unternehmerischer Sicht wirklich sinnvolle Langfristinvestments?

Die Zeitenwende bei den Militärausgaben beschert dem Geschäft von Rüstungskonzernen die beste aller Welten. Die Aufträge kommen herein wie am Fließband; dabei ist die Aufrüstung der NATO-Staaten noch nicht einmal richtig angelaufen. Und auch die in die Ukraine gelieferten Waffen- und Munitionsbestände müssen schließlich wieder aufgefüllt werden. So erhöhte sich beispielsweise der Auftragsbestand von Rheinmetall im dritten Quartal 2023 um 42% gegenüber dem Vorjahr auf 36,5 Mrd. Euro. Auch Hensoldt meldete vor kurzem einen Anstieg beim Auftragseingang um knapp 60%. Und aufgrund der zahlreichen Kriege und geopolitischen Krisen ist davon auszugehen, dass die Auftragslage auf absehbare Zeit sehr gut bleiben wird.

Das Geschäft boomt, aber die Margen bleiben schwach

Die hervorragende Auftragslage kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rüstungskonzerne aufgrund ihrer extrem hohen Kapitalintensität geschäftsmodellbedingt selbst in diesem perfekten Umfeld nur über ein überschaubares Margenpotential verfügen. So beträgt etwa bei Rheinmetall die operative Marge auf Sicht der ersten drei Quartale des Jahres 2023 überschaubare 8%; bei Hensoldt sind es gerade einmal 4,3%. Noch wesentlich deutlicher treten die geschäftsmodellbedingten Defizite beim Cash Flow bzw. dem Free Cash Flow zu Tage. Denn so schön gefüllte Auftragsbücher auch sein mögen, sie erfordern bei kapitalintensiven Firmen, zu denen Rüstungsunternehmen nun einmal gehören, neben hohen Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten auch den Aufbau entsprechender Lagerbestände. Beides bindet enorm viel Kapital und belastet den (Free) Cash Flow, so dass die Margen selbst bei Skaleneffekten in der Produktion kaum ansteigen, sondern chronisch schwach bleiben.

Das lässt sich an den Zahlen der beiden deutschen Rüstungskonzerne sehr schön ablesen: Vom florierenden Geschäft kommt beim (Free) Cash Flow nichts an. So hat sich der operative Cash Flow von Rheinmetall gegenüber dem Vorjahr zwar deutlich verbessert; mit -225 Mio. Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ist er aber immer noch signifikant negativ (-511 Mio. Euro in 9M 2022). Der Free Cash Flow ist mit -458 Mio. ebenfalls tiefrot. Der Grund ist der enorme Kapitalbedarf für Investitionen sowie das Working Capital. Doch selbst bereinigt um den Aufbau der Lagerbestände beträgt die Free Cash Flow-Marge nicht einmal 2%. Und das in der besten aller Welten. Auch Hensoldt verdient – unternehmerisch richtig betrachtet – kein Geld. Von Januar bis September 2023 steht ein Free Cash Flow von -184 Mio. Euro zu Buche, 100 Mio. weniger als noch im Vorjahr.

Steigende Verschuldung „dank“ Auftragsboom

Für die Eigentümer kommt also nichts in der Kasse an, selbst bereinigt um den Aufbau des Vorratsvermögens. Da lässt sich mit Daily Used-Technologiefirmen wie Adobe, Apple, Google und Visa oder Consumer Staples wie Church & Dwight oder Procter & Gamble ein Vielfaches verdienen – bei geringerer Bewertung und geringstmöglichem substanziellen Investitionsrisiko und das, obwohl diese Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit mit deutlich schwierigeren Rahmenbedingungen als die Rüstungsfirmen zurechtkommen mussten (z.B. hoher Inputkostendruck). Was dagegen bei einer kapitalintensiven Schwachmargen-Industrie wie der Rüstungsbranche „dank“ des Auftragsbooms vor allem steigt, das sind die (ohnehin hohen) Schulden. Aus einer Nettofinanzposition von 540 Mio. Euro (inkl. Net Working Capital und Pensionsrückstellungen) per Ende 2022 wurden bei Rheinmetall im Lauf des Jahres 2023 Nettoschulden in Höhe von 580 Mio. Euro; bei Hensoldt betragen die Nettoschulden 400 Mio.

Fazit: Der schöne Schein trügt also. Rüstungsunternehmen sind der Inbegriff extrem kapitalintensiver Firmen mit geringen Skaleneffekten und daher überschaubaren Margen. Selbst bei hohem Umsatzwachstum werden sie nicht zu Margenkönigen aufsteigen. Rüstungsfirmen sind hinsichtlich des Kapitalbedarfs und der begrenzten Skaleneffekten letztlich wie Autobauer, Maschinenbauer oder Flugzeugbauer zu sehen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ihr Absatz in der Regel von wenigen Großkunden und von Staaten und damit von teilweise willkürlichen politischen/bürokratischen Entscheidungen abhängig ist. Rüstungskonzerne besitzen faktisch auch keine Preissetzungsmacht; diese liegt vielmehr bei den Großkunden.

Als Langfristinvestoren, die aus unternehmerischer Sicht nicht nur das Absatzpotential, sondern auch die Profitabilität und insbesondere das Risiko einer Unternehmensbeteiligung im Blick haben, sind Rüstungsfirmen für uns deshalb ein klares No-Go.

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Kommentar von François Rimeu, La Française AM Strategist

Marktmeinungen sind oft irreführend, und das vergangene Jahr bildete da keine Ausnahme: Das US-Wachstum lag bei über 2,5 % und damit deutlich über den für Anfang 2023 erwarteten 0,3 %. Aufgrund der robusten Wirtschaftskraft der USA übertrafen auch risikoreiche Anlagen die Markterwartungen, wobei Aktien generell besser abschnitten als Anleihen.

Derzeit scheint der Markt übereinstimmend von einer weitgehend weichen Landung auszugehen, d. h. von einem positiven, aber unter dem Potenzial liegenden Wachstum in den Industrieländern. Die Inflation wird sich allmählich wieder dem von den Zentralbanken festgelegten Ziel nähern, was ihnen erlaubt, zügig einen Zinssenkungszyklus einzuleiten.

Dieser letzte Punkt bereitet uns sicherlich die größten Sorgen, insbesondere in den USA. Die rasche Disinflation im Jahr 2023 ist vor allem auf sehr starke negative Basiseffekte zurückzuführen, die sich 2024 nicht wiederholen dürften. Die einzige Ausnahme könnte ein weiterer Rückgang der Rohstoffpreise sein, ein Szenario, das wir angesichts der extrem negativen Haltung der Anleger gegenüber Rohöl für unwahrscheinlich halten. Ein Rückgang der Inflation 2024 – insbesondere der Kerninflation – könnte durch die anhaltenden Spannungen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erschwert werden. Die Lohninflation ist nach wie vor hoch (dies gilt auch für Europa, zumindest in den südlichen Ländern), was zu einer Inflation in den Dienstleistungssektoren führt. Dies könnte die Markteinschätzungen hinsichtlich der Entwicklung der Leitzinsen der Fed etwas zu optimistisch erscheinen lassen.

Unserer Ansicht nach ist eine Abschwächung der US-Wirtschaft in absehbarer Zeit unwahrscheinlich. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin in bester Verfassung, und die Kaufkraft der Haushalte hat zugenommen. Letztere verfügen nach wie vor über beträchtliche Ersparnisüberschüsse (Schätzungen werden ständig nach oben korrigiert) und haben historisch niedrige Kosten für die Schuldenbedienung. Ein fallender US-Dollar war in der Vergangenheit ein guter Indikator für die künftige Wirtschaftstätigkeit und scheint nun einen Aufschwung der Konjunkturindikatoren, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, zu signalisieren.

Allerdings dürfen wir die Verzögerungseffekte der restriktiven Geldpolitik nicht außer Acht lassen, die sich 2024 negativ auf den Zyklus auswirken dürften. Bislang scheint alles „unter Kontrolle“ zu sein, aber das könnte sich schnell ändern, wie uns die Krise der US-Regionalbanken im März 2023 vor Augen führte.

Die Lage in der Eurozone sieht recht stabil aus. Die Region verzeichnet ein sehr schwaches Wachstum, und die Frühindikatoren deuten darauf hin, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Der Arbeitsmarkt, der bis vor kurzem noch recht lebhaft war, scheint sich in Frankreich und Deutschland in den letzten Monaten verschlechtert zu haben. Dies dürfte dazu beitragen, dass sich der Disinflationstrend fortsetzt. Allerdings könnte das Auslaufen der verschiedenen Maßnahmen zur Verringerung der Folgen des Energiepreisanstiegs auch dazu führen, dass die Disinflation weniger einfach zu bewältigen ist als erwartet.

In China gibt es nur wenige Anzeichen für einer Konjunkturbeschleunigung. Die jüngsten Maßnahmen der Regierung zur Stützung des Immobilienmarktes sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie reichen nicht aus, um das Vertrauen der chinesischen Verbraucher und Investoren wiederherzustellen. Die jüngsten Zahlen zu Krediten bestätigen, dass sich die chinesische Wirtschaft zwar nicht weiter verschlechtert, aber auch keinen deutlichen Aufschwung erfährt.

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