Kommentar von Junichi Inoue, Head of Japanese Equities, Janus Henderson Investors

  • Drastischer Kurseinbruch veranlasste Investoren Positionen und Investmentansatz zu überdenken.
  • Gründe für den Ausverkauf: u. a. die Auflösung des Yen-Carry-Trade, nicht rückgeführte und in Yen konvertierte Gewinne aus Übersee, übermäßiger Enthusiasmus für KI-nahe Aktien und einseitige Wetten auf eine Yen-Abwertung.

Das rasante Wachstum erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie hat eine kritische Frage aufgeworfen: Wie kann diese intermittierende Energie effektiv gespeichert und verteilt werden? Da die Versorger mit zunehmendem Lastwachstum kämpfen und auf eine vollständige Dekarbonisierung hinarbeiten, müssen sie sich zwingend fragen: Wie viel erneuerbare Energie können sie integrieren, bevor sie an ihre praktischen Grenzen stoßen?

Am 5. August 2024 verzeichnete der Nikkei-225-Index den zweitgrößten Einbruch seiner Geschichte. Der größte Einbruch erfolgte am Schwarzen Montag 1987, gefolgt von der globalen Finanzkrise 2008 auf Platz drei. Die zweite Zinserhöhung kam zwei Monate früher als vom Markt erwartet, folgte aber einem vorherbestimmten Kurs, und fiel mit nur 15 Basispunkten niedriger aus.

Unerwartetes Volumen und Tempo beim Abbau der Yen-Carry-Trades

Erklärt wird der massive Rückgang derzeit vor allem mit der Auflösung des Yen-Carry-Trade. Es ist jedoch schwierig, das Ausmaß des Yen-Carry-Trade und seine Hauptakteure eindeutig zu bestimmen. Eine Wertpapierfirma behauptete, alle Geschäfte seien aufgelöst worden, während eine andere angab, es seien nur 30 %. In Wirklichkeit ist das tatsächliche Volumen des Yen-Carry-Trade nicht bekannt, da der Großteil des Devisenhandels nach wie vor außerbörslich (OTC) abgewickelt wird und somit weniger zuverlässige Handelsdaten verfügbar sind. Und größtenteils nutzen nur Commodity Trading Advisors (CTAs) FX-Futures, die aufgrund ihrer Regulierung und ihres Handels am offenen Markt transparenter sind.

Die unmittelbare Panik ist vorerst vorbei. Die meisten Positionen der CTAs und Momentum-Anleger scheinen aufgelöst worden zu sein (Yen-Short-Positionen in FX-Futures wurden gedeckt und spekulative Yen-Positionen sind jetzt unverändert). Dies bedeutet, dass die Wechselkurseffekte auf die von japanischen Unternehmen im Ausland erzielten Gewinne weitgehend minimiert wurden.

Gewinne aus Übersee werden nicht rückgeführt und in Yen umgerechnet

Ein Besuch im letzten Monat bei einem Exportunternehmen, das den größten Teil seiner Gewinne in den USA erwirtschaftet, brachte einige interessante Erkenntnisse. Der Finanzvorstand verriet, dass das Unternehmen in den letzten drei Jahren keinen einzigen in den USA erwirtschafteten Gewinn rückgeführt hatte. Dividenden und Aktienrückkäufe wurden mit niedrig verzinsten Yen finanziert. Die Zinserträge aus den Gewinnen stammten aus Festgeldanlagen in den USA, die sich auf einige Billionen Yen beliefen. Viele Unternehmen dieser Art halten US-Dollar-Einlagen, die einer einzigen Devisenintervention entsprechen. Darüber hinaus werden die von japanischen institutionellen Investoren im Ausland erzielten Zins- und Dividendenerträge meist in Landeswährungen reinvestiert. Eine extreme Abwertung des Yen und eine alternde Bevölkerung könnten jedoch zu einer Yen-Konvertierung führen. Diese breitere Definition des Yen-Carry-Trade wird unseres Erachtens in der Hypothese des strukturell schwachen Yen übersehen.

Überwältigende Mehrheit am Markt fordert Yen-Abwertung 

Ein weiterer Faktor, der zu der Marktkorrektur führte, dürfte die Homogenisierung des Anlageverhaltens sein. So wurde der Yen beispielsweise mit einer historischen Abweichung von der Kaufkraftparität gehandelt. Die Unterbewertung war vergleichbar mit der kurz vor der Unterzeichnung des Plaza-Abkommens im Jahr 1984 (das vermutlich zur japanischen Preisblase in den späten 80er Jahren beitrug). Trotzdem schwächte sich der Yen angesichts des Zinsgefälles zwischen Japan und den USA weiter ab, und die Forderungen nach einer Aufwertung des Yen wurden durch Theorien über eine strukturelle Abwertung des Yen überwunden.

KI-getriebener Boom treibt „Crowded Trades”

Auch der Sektor der Halbleiterausrüstung in Japan war ein Crowded Trade, der auf der Welle des KI-Booms mitschwamm. Obwohl viele dieser Unternehmen zweifellos über Wettbewerbsvorteile verfügen, wurden viele von ihnen zu überhöhten Bewertungen (Preisen) gehandelt. Der marktweite Erfolg von trendfolgenden Anlagestrategien hat im Laufe der Zeit dazu geführt, dass bewertungsorientierte Investitionen schwieriger wurden. Dies schuf die Voraussetzungen für eine Korrektur: Die Stimmung am Markt war aufgrund der starken Kursverluste bei Aktien aus dem KI-Bereich in den vorangegangenen Wochen und der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen trotz der sich rasch abschwächenden US-Beschäftigungsdaten auf hohem Niveau zu halten, bereits getrübt.

In dieser Situation löste das Zusammenspiel der oben genannten Faktoren und Wochen später die (für einige) überraschende Zinserhöhung der Bank of Japan Ende Juli einen massiven Sell-off aus, insbesondere bei den seit Jahresbeginn stark gestiegenen Aktien aus. Viele Hedge-Fonds mit hohem Leverage und einer niedrigen Verlustschwelle (und die zudem auf Basis eines Kalenderjahres mit Gewinn und Verlust arbeiten) waren gezwungen, fremdfinanzierte Positionen schnell aufzulösen, was den Umfang der Kursbewegungen übertrieb. Dies verdeutlicht die Gefahren, die entstehen, wenn man auf Trends setzt, anstatt sich auf die Fundamentaldaten von Unternehmen wie Gewinne und Bewertungen zu konzentrieren.

Yen-Aufwertung kann positiv sein

Nach der Korrektur des Yen ist der Markt gegenüber einer einseitigen Wette auf eine Yen-Abwertung vorsichtiger geworden. Strukturelle Hypothesen zu Japans Handelsdefiziten werden hervorgehoben, doch der Leistungsbilanzüberschuss liegt derzeit auf einem Rekordhoch, während die Zinsdifferenzen schrumpfen. Darüber hinaus könnte eine Yen-Aufwertung tatsächlich die Inputkosten senken und zur Eindämmung der Inflation beitragen. Dies könnte unseres Erachtens auch den Druck auf die Gewinnspannen der Unternehmen verringern und zu nachhaltigen Lohnerhöhungen führen. Sollte sich dieses Szenario bewahrheiten, kann die BoJ ihre Geldpolitik auf Basis der Inflationsraten gestalten, ohne sich von den Wechselkursen beeinflussen zu lassen. Obwohl die Aufwertung des Yen theoretisch einen negativen Einfluss auf die Ergebnisse der Exporteure hat, hat der Aktienmarkt diesen Faktor bei der Aktienbewertung nicht berücksichtigt, als der Yen-US-Kassakurs 160 erreichte. Daher könnten sich die Auswirkungen auf die Markteinschätzung eines fairen Wertes von unter 150 in Grenzen halten – der jüngste Marktrückgang hat den Yen deutlich unter diese Marke fallen lassen.

Volatilität schafft Chancen 

Die schnellen Kapitalmarktbewegungen haben die Risikotoleranz des Marktes verringert, was zu einem vorsichtigeren Markt und zum Überdenken von Einwegwetten auf eine Yen-Abwertung geführt hat. In Japan vollzieht sich derweil ein Wandel in der Unternehmensführung und der Kapitaleffizienz, der erhebliche verborgene Wertpotenziale für Anleger freisetzen dürfte. Während wir kurzfristig mit anhaltender Volatilität rechnen, hat uns der jüngste Kursrückgang ermöglicht, viele fehl bewertete Aktien zu identifizieren. Mittelfristig dürfte die Erholung des Nikkei attraktive Möglichkeiten zur Erzielung von Überschusserträgen auf dem zweitgrößten Aktienmarkt der Welt bieten.

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Fondsauszahlpläne reichen fast immer ein Leben lang  –  Renditestärke ermöglicht hohe Auszahlungen

Ein Fondsauszahlplan, eine sogenannte Fondsrente, bietet deutlich höhere Renditechancen sowie mehr Flexibilität als eine lebenslang garantierte Leibrente und ist dabei nur unwesentlich riskanter. Das belegt eine Studie des deutschen Fondsverbands BVI. Auch die Politik hat das erkannt. Der Gesetzentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge wird voraussichtlich die Empfehlungen der Fokusgruppe umsetzen und den Zwang zur Verrentung kippen. Künftig sollen Fonds auch in der Auszahlphase staatlich gefördert werden können. „Das jahrzehntelange Mantra, dass nur Rentenversicherungen Altersvorsorge sind, gilt nicht mehr. Dieser Paradigmenwechsel ist notwendig, damit die Sparer höhere Renditen als bei Riester-Verträgen erzielen und ihren Lebensstandard im Alter einigermaßen halten können“, sagt Thomas Richter, BVI-Hauptgeschäftsführer.

Risiko der Fondsrenten gering

Das Risiko, dass eine Fondsrente vorzeitig aufgebraucht wird, ist gering. Die BVI-Analyse zeigt, dass das Geld in rund 96 von 100 Fällen bis zum Lebensende reicht. Selbst wenn das Kapital vorzeitig aufgezehrt wird, deckt die Fondsrente den größten Teil des Ruhestands ab: Nur in rund einem Prozent der Fälle ist das Kapital für eine private Zusatzrente fünf oder mehr Jahre zu früh verzehrt.

In der Simulation investiert jeder Bürger des Geburtsjahrgangs 1958 zu Beginn der Rentenphase in einen Mischfonds, der zu 70 Prozent in deutsche Anleihen und zu 30 Prozent in deutsche Aktien anlegt. Die laufenden Kosten entsprechen den von der EU-Regulierungsbehörde ESMA ermittelten Durchschnittswerten für in Deutschland aufgelegte Mischfonds. Das in den Fonds eingezahlte Startkapital beträgt 35.200 Euro, also den Medianwert des Finanzvermögens deutscher Privathaushalte von 65- bis 74-Jährigen. Die jährlichen Auszahlungen belaufen sich zu Beginn auf 1.260 Euro und orientieren sich damit an den Auszahlungen einer privaten Rentenversicherung mit einer bis zum Tod garantierten Leibrente bei gleichem Startkapital. Um die erwartete Inflation auszugleichen, steigt die Fondsrente jedes Jahr um 2 Prozent. In den nächsten 20 Jahren wächst der jährlicher Auszahlbetrag damit auf knapp 1.900 Euro.

Hohe Renditechancen ermöglichen Fondsrentnern Flexibilität

Dem geringen Risiko des vorzeitigen Aufzehrens des Fondskapitals stehen beträchtliche Renditechancen gegenüber, weil die Kosten für die Verrentung entfallen und der Fonds somit mehr in ertragreiche Anlagen wie Aktien investieren kann. Die BVI-Berechnung zeigt, dass bei der Fondsrente am Lebensende erhebliche Beträge übrigbleiben. Vom angenommenen Startkapital von 35.200 Euro sind es inflationsbereinigt im Schnitt 24.000 Euro – mehr als zwei Drittel. Das bietet den Fondsrentnern Flexibilität: Sie können ihre jährlichen Auszahlungen nach guten Börsenjahren erhöhen, ohne das Kapital mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit vorzeitig aufzubrauchen. Dies ist mit einer privaten Rentenversicherung nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Die häufig vorgebrachte Befürchtung, Rentner, bei denen die Fondsrente nicht bis zum Lebensende reicht, würden „dem Staat auf der Tasche liegen“, ist daher unbegründet. „Außerdem ist die Fondsrente eine Zusatzrente zur Sicherung des Lebensstandards. Die Existenzsicherung ist Aufgabe des Staates und der gesetzlichen Rente. Wer die Notwendigkeit zusätzlicher staatlicher Transferleistungen heraufbeschwört, scheint davon auszugehen, dass es keine gesetzliche Rente mehr gibt oder dass sie nicht zum Leben reicht“, sagt Richter.

BVI-Studie  https://www.bvi.de/fileadmin/user_upload/Statistik/Research/2024_08_27_BVI-Studie_zur_Fondsrente.pdf

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Autor: Hans Stegeman, Chefökonom bei der Triodos Bank

Ein großer Engpass bei der Energiewende ist die Verfügbarkeit von ausreichend Kapital. Solange der Finanzsektor weiterhin in fossile Brennstoffe investiert, werden innovative Finanzinstrumente wie grüne Anleihen unzureichend bleiben.

Die Klimafinanzierung umfasst eine breite Palette von Finanzinstrumenten, die darauf abzielen, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern oder die Anpassung an neue Gegebenheiten zu verbessern. Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen die Finanzströme in Richting Klimafinanzierung mindestens verdreifacht werden. Diese „Finanzierungslücke“ bezeichnet ein Missverhältnis zwischen Projekten, die finanziert werden müssen, und dem Kapital, das zu ihrer Unterstützung zur Verfügung steht. Die Climate Policy Initiative schätzt, dass bis 2030 jährlich 6,2 Billionen USD an Klimafinanzierung benötigt werden, die bis 2050 auf 7,3 Billionen USD ansteigen werden, um den Netto-Nullpunkt zu erreichen – eine Summe von fast 200 Billionen USD.

Aufgrund dieser finanziellen Asymmetrie entstehen immer mehr innovative Finanzmechanismen, um die Finanzierung des Klimaschutzes rentabel zu machen.

*          Die zunehmende Verlagerung zu Mischfinanzierungen – bei denen öffentliche Mittel Anfangsverluste und Risiken abdecken und so privates Kapital mobilisieren – erreichte 2023 einen Fünfjahreshöchststand. Dabei stieg die klimabezogene Mischfinanzierung um 107 % – von 5,6 Mrd. USD in 2022 auf 11,6 Mrd. USD im Jahr 2023.

*          Auch hatte der Markt für grüne Anleihen – Darlehen zur Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten, einschließlich Klimaschutzinitiativen – nach einer soliden Leistung 2023 ein starkes erstes Quartal 2024. Die Gesamtemissionen werden 2024 voraussichtlich 1 Billion USD erreichen. Allerdings haben die größten Emittenten, vor allem Regierungen, ihre Ausgaben für die Subventionierung fossiler Brennstoffe gleichzeitig erhöht.

*          Auch die Kohlenstoffmärkte stellen einen innovativen Ansatz dar. Diese Märkte existieren zum Teil deshalb, weil die Regulierungsbehörden Kohlenstoffobergrenzen und -preise eingeführt haben, wobei das größte System das EU-Emissionshandelssystem (ETS) ist. Im Jahr 2023 wurden weltweit etwa 12,5 Milliarden Tonnen Emissionsrechte gehandelt, wobei der Marktwert 949 Milliarden USD erreichte, was einem Anstieg von 2 % gegenüber 2022 entspricht. Auf das ETS entfielen 87 % des weltweiten Gesamtvolumens. Es wird erwartet, dass dieser Markt weiter expandieren wird, wenn die Regierungen strengere Emissionsvorschriften einführen.

1 nach Angaben des Internationalen Währungsfonds

Über Triodos Investment Management

Triodos IM ist ein weltweit tätiger Impact Investor und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Triodos Bank NV. Triodos IM bringt ein breites Spektrum von Anlegern, die mit ihrem Geld einen dauerhaften, positiven Wandel bewirken wollen, mit innovativen Unternehmern und nachhaltigen Unternehmen zusammen, die genau das tun. Auf diese Weise wirkt Triodos IM als Katalysator in Sektoren, die für den Übergang zu einer gerechteren, nachhaltigeren und humaneren Welt von entscheidender Bedeutung sind. Triodos IM hat fundierte Kenntnisse in Sektoren wie Energie und Klima, Inclusive Finance sowie nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft und investiert auch in börsennotierte Unternehmen, die einen wesentlichen Beitrag zum Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft leisten. Verwaltetes Vermögen per Ende Juni 2023: 5,7 Mrd. Euro.

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Kommentar von Research Analyst Noah Barrett, Janus Henderson Investors

*          Aufgrund des starken Anstiegs erneuerbarer Energien stoßen Versorgungsunternehmen bei der Integration erneuerbarer Energien an ihre Grenzen.

*          Das Fehlen von Langzeitspeichern kann die Dekarbonisierung verlangsamen, den Ausbau der erneuerbaren Energien einschränken und die Netzstabilität gefährden.

*          Welche Möglichkeiten ergeben sich für Investoren?

Das rasante Wachstum erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Solarenergie hat eine kritische Frage aufgeworfen: Wie kann diese intermittierende Energie effektiv gespeichert und verteilt werden? Da die Versorger mit zunehmendem Lastwachstum kämpfen und auf eine vollständige Dekarbonisierung hinarbeiten, müssen sie sich zwingend fragen: Wie viel erneuerbare Energie können sie integrieren, bevor sie an ihre praktischen Grenzen stoßen?

Obergrenze der Integration erneuerbarer Energien

Ausgehend von unseren Gesprächen mit Energieversorgern an verschiedenen Standorten liegt die Obergrenze für den Anteil erneuerbarer Energien an ihrem Energiemix ohne signifikante Speicherlösungen oder größere Verbesserungen bei den Verbindungsleitungen irgendwo zwischen 30 und 40 %. Jenseits dieses Schwellenwerts werden die Intermittenz der Wind- und Solarenergie zum Problem.

Zwar variieren ihre Pläne, doch streben viele Versorger bis Anfang der 2030er Jahre einen Anteil von 70-80 % erneuerbarer Energien an. Während der Anteil der erneuerbaren Energien in einigen Regionen wie Texas und Kalifornien bereits hoch ist, stehen die Staaten des mittleren Atlantiks, des Nordostens und pazifischen Nordwestens vor größeren Hürden bei der Erreichung dieser Ziele – bedingt durch die Wetterbedingungen in diesen Regionen ist die Wind- und Solarstromerzeugung weniger intensiv.

Die schwierige Lösung der Langzeitspeicherung

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Batteriespeicherung im großen Umfang und mit langer Laufzeit der heilige Gral für die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien. Im Idealfall würde eine solche Lösung Strom für mehr als 24 Stunden und vorzugsweise bis zu einer Woche speichern. Trotz kontinuierlicher Forschung hat sich jedoch noch keine wirtschaftlich tragfähige Option herauskristallisiert, die in einem für die Stromversorgung ganzer Städte oder Regionen erforderlichen Umfang funktioniert.

Die derzeitigen Speicherlösungen funktionieren häufig im Kleinen gut, haben aber Probleme, wenn sie vergrößert werden. Entweder funktioniert die Physik nicht, oder die Kosten sind zu hoch. Zwar sorgen bahnbrechende Technologien wie Feststoffbatterien, Natriumbatterien oder Wasserstofflösungen gelegentlich für Schlagzeilen, doch reichen sie oft nicht aus, um eine Großstadt während längerer Stromausfälle oder Phasen mit geringer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit Strom zu versorgen.

Es besteht zweierlei Bedarf an besseren Speichermöglichkeiten: einerseits zur Vorbereitung auf mehrtägige Engpässe bei den erneuerbaren Energien und andererseits zur Verringerung der Verschwendung. In einigen Regionen, wie z. B. in Kalifornien, wird überschüssige erneuerbare Energie, die zu Spitzenzeiten erzeugt wird, aufgrund mangelnder Speicherkapazität nicht genutzt.

Kurzfristige Lösungen und alternative Technologien

Trotz dieser Herausforderungen investieren die Versorgungsunternehmen massiv in die Energiespeicherung. Der weltweite Markt hat sich im vergangenen Jahr fast verdreifacht und wird 2024 erstmals die 100-Gigawattstunden-Kapazität überschreiten. Große regulierte Energieversorger wie NextEra, Xcel und AES sind führend beim Aufbau von Netzspeichern.

Aktuelle Modelle verwenden meist Lithium-Ionen-Batterien, die nur zwei bis vier Stunden Strom speichern können. Diese Kurzzeitlösungen helfen bei der Bewältigung der täglichen Schwankungen – Stromspeicherung während der Spitzenzeiten der erneuerbaren Erzeugung und Rückspeisung in das Netz, wenn der Strombedarf hoch ist –, aber sie bieten keine Lösung für längerfristige Stromschwankungen oder Ausfallsicherheit.

Mit der Erkenntnis der Energieversorger, dass Lithium-Ionen-Batterien wahrscheinlich nicht die ultimative Lösung für ihren Bedarf an großen Speicherkapazitäten mit langer Laufzeit sind, gewinnen alternative Technologien zunehmend an Aufmerksamkeit. Durchflussbatterien und Natrium-Ionen-Batterien beispielsweise verwenden preiswerte, im Überfluss vorhandene Materialien, die die mit Lithium einhergehenden Probleme der Beschaffung und Verfügbarkeit lösen könnten. Ihr Gewicht und ihre Größe machen sie zwar für Elektrofahrzeuge unpraktisch, aber für die stationäre Speicherung könnten sie gut geeignet sein.

Wasserstoff ist eine weitere häufig diskutierte Option – auch wenn seine Erfolgsaussichten seit geraumer Zeit noch „10 Jahre in der Zukunft“ liegen. Kosten und Effizienz sind die wesentlichen Hindernisse für eine breite Einführung dieser Technologien. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff erfordert beispielsweise einen konstanten Hochleistungsbetrieb, um wirtschaftlich rentabel zu sein – eine Herausforderung, wenn man sich auf intermittierende erneuerbare Energiequellen verlässt.

Folgen und mögliche Szenarien

Die fehlende Möglichkeit, Energie langfristig zu speichern, hat weitreichende Folgen:

  1. Die Energieversorger könnten gezwungen sein, die Stilllegung von Kraftwerken für fossile Brennstoffe zu verzögern und als kurzfristige Lösung stärker auf Erdgas zu setzen und möglicherweise neue gasbefeuerte Anlagen zu bauen. Dies könnte zwar den Fortschritt bei der Erreichung der Dekarbonisierungsziele verlangsamen, würde aber die Zuverlässigkeit des Netzes gewährleisten, da der Strombedarf infolge der wachsenden Zahl von KI-Rechenzentren und des Übergangs zu einer stärker elektrifizierten Wirtschaft im nächsten Jahrzehnt steigen wird.

Sollten regulierte Versorgungsbetriebe dem Erreichen der Netto-Null-Ziele Vorrang vor dem Bau neuer gasbefeuerter Anlagen einräumen, könnte der Strom möglicherweise vom privaten Sektor erzeugt werden. Alternativ könnten die Strompreise steigen, was das Wachstum der Rechenzentren bremsen und die Stromnachfrage wieder auf ein kontrollierbares Niveau bringen könnte.

  1. Der Ausbau von Wind- und Solarenergieanlagen könnte an Grenzen stoßen, da Netzbetreiber mit dem Ausgleich von intermittierendem Angebot und Nachfrage zu kämpfen haben. Dies könnte das Tempo der Einführung erneuerbarer Energien in einigen Regionen verlangsamen.

Darüber hinaus könnten sich die Installationen in Regionen mit einem Überfluss an erneuerbaren Energien und negativer Strompreisgestaltung verlangsamen. Ohne günstige wirtschaftliche Bedingungen für die Erzeuger könnte der Ausbau erneuerbarer Energien das Problem der Übersättigung in diesen Regionen noch verschärfen.

  1. Rechenzentren, die ständig Strom benötigen und Big-Tech-Kunden mit ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen haben, könnten alternative Optionen wie kleine Atomreaktoren prüfen, um ihren Energiebedarf zu decken und gleichzeitig ihren Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden.
  2. Die Netzstabilität wird ohne ausreichende Speicherkapazitäten schwieriger. Dies kann zu einer erhöhten Volatilität auf den Strommärkten und zu Stabilitätsproblemen in Zeiten geringer erneuerbarer Erzeugung führen.

Anreize könnten weitere Innovationen fördern

Die Zukunft der Speicherung erneuerbarer Energien bleibt offen, aber die Anreize für die Entwicklung und Umsetzung großer, langlebiger Speicherlösungen werden wahrscheinlich zunehmen. Da Energieversorger und Technologieunternehmen auf Lösungen drängen und die Anzahl und Dauer von Stromausfällen mit zunehmender Häufigkeit von Wetterextremen potenziell zunimmt, werden Innovationen in diesem Bereich entscheidend sein.

Für Investoren stellt der Energiespeichermarkt eine komplexe Landschaft mit sehr wenigen reinen börsennotierten Aktieninvestments dar. Viele Unternehmen befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium und haben mit Profitabilitätsproblemen zu kämpfen – insbesondere kapitalintensive Unternehmen in einem Hochzinsumfeld. Die Branche kann auch volatil und von staatlicher Unterstützung abhängig sein, weshalb sie sich möglicherweise besser für diversifizierte Portfolios eignet.

Wir gehen davon aus, dass größere Energieversorger wie NextEra, AES und Iberdrola, die bei der Entwicklung erneuerbarer Energien führend sind, den langfristigen Erfolg bei der Energiespeicherung vorantreiben werden. Obwohl sie reguliert sind, stehen sie an der Spitze des derzeitigen Ausbaus der Energiespeicherung und investieren in Speichertechnologien der nächsten Generation wie Wasserstoff.

Wir glauben, dass Versorgungsunternehmen das Problem der Speicherung erneuerbarer Energien letztendlich lösen können. Doch trotz ihrer Fortschritte bleibt der heilige Gral der Energiespeicherung vorerst in weiter Ferne.

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In Jackson Hole beginnt das alljährliche Notenbanktreffen. Das Fixed Income Team von M&G Investments wirft deshalb einen Blick auf die sogenannte Sahm-Regel und die Frage, ob es der Fed gelingen kann, eine „weiche Landung“ zu koordinieren.

Der Konjunkturzyklus befindet sich an einem interessanten Wendepunkt, an dem die Auswirkungen der höheren Zinssätze in vielerlei Hinsicht sichtbar werden, sei es durch eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes, eine sinkende Inflation oder ein schwankendes Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen. Auch wenn eine niedrigere Inflationsrate zu begrüßen ist, bleibt die wichtige Frage:

Waren die Zinsen zu lange zu hoch, und hat dies der Wirtschaft in ihrem derzeitigen Zyklus irreparablen Schaden zugefügt?  Wurde die Sahm-Regel verletzt und kann es der Federal Reserve (Fed) gelingen, eine „weiche Landung“ zu koordinieren, bei der die geldpolitischen Instrumente eingesetzt werden, um die Inflation auf das Zielniveau zu senken, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.

Wird die Fed den Rest der Inflationsreise erfolgreich meistern?

Im Moment ist es noch zu früh, um das zu sagen. Seitdem die Fed ihren Zyklus der geldpolitischen Straffung eingeleitet hat, stellt sich der Markt die Frage, ob die Fed ihr Ziel erreichen kann, die Inflation auf ihr Zielniveau zu senken, ohne das Wirtschaftswachstum wesentlich zu beeinträchtigen – umgangssprachlich als „weiche Landung“ bezeichnet. Eine „harte Landung“ wäre hingegen eine Situation, in der die Zentralbank ihre Geldpolitik zu restriktiv gestaltet (sei es in Bezug auf den Umfang oder die Dauer) und dadurch das Wirtschaftswachstum erheblich beeinträchtigt, was zu einer Rezession führen könnte.

Die Veröffentlichung schwacher Wirtschaftsdaten Anfang August und der daraus resultierende Abschwung an den Märkten sowie die anschließende Erholung waren ein Beweis dafür, dass diese Debatte weitergeht. Der Markt geht derzeit davon aus, dass die Zinssätze in den USA bis Ende des Jahres um 1 % gesenkt werden, was angesichts der Tatsache, dass es nur noch drei Sitzungen gibt (abgesehen von außergewöhnlichen Umständen), auf denen die Fed den Leitzins senken kann, bedeutet, dass der Markt auf mindestens einer der verbleibenden Sitzungen eine „doppelte Senkung“ erwartet. Da dies ein relativ seltener Schritt der Fed ist, deuten die Preise an den Anleihemärkten eher auf einen „politischen Fehler“ hin, der darauf hindeutet, dass die Fed die Leitzinsen zu lange zu hoch gehalten hat. Jetzt, da die Sahm-Regel durchbrochen wurde, ist dies vielleicht ein vernünftige Annahme.

Pascal Michaillat und Emmanuel Saez – beide von der Universität von Kalifornien – sind noch einen Schritt weiter gegangen und haben einen neuen Rezessionsindikator entwickelt, der in gewisser Weise eine Erweiterung der Sahm-Regel darstellt und sowohl die Zahl der offenen Stellen als auch die Arbeitslosenzahlen kombiniert. Dieser Indikator erkennt eine Rezession im Durchschnitt 1,4 Monate nach ihrem Beginn (gegenüber 2,6 Monaten bei der Sahm-Regel) und hat alle Rezessionen seit 1930 perfekt erkannt (die Sahm-Regel ist erst ab 1960 völlig zuverlässig). Kurz gesagt, wenn ihr Indikator 0,3 erreicht, könnte eine Rezession begonnen haben, und wenn er 0,8 erreicht, hat eine Rezession begonnen. Nach den Arbeitslosenzahlen vom Juli liegt ihr Indikator bei 0,5, was auf eine 40 %ige Wahrscheinlichkeit hindeutet, dass sich die US-Wirtschaft jetzt in einer Rezession befindet. Darüber hinaus stellen Michaillat und Saez fest, dass sich die USA seit März in einer Rezession befinden könnten.

Aber es ist nicht unbedingt alles schlecht für die US-Wirtschaft. Claudia Sahm diskutierte kürzlich mit den Moderatoren des Bloomberg-Podcasts „Odd Lots“ über die jüngsten Arbeitslosenzahlen. Sahm bewertete die Gründe, warum der jüngste Verstoß gegen die Regel nicht mit früheren Fällen vergleichbar ist, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit auf einen Zustrom von Arbeitskräften (und nicht auf einen erheblichen Rückgang der offenen Stellen) zurückzuführen ist und andere Wirtschaftsdaten stabil bleiben. Sahm verweist jedoch auf den bemerkenswerten Abwärtstrend bei der Nachfrage nach Arbeitskräften und darauf, warum dies ein geeigneter Zeitpunkt für die Fed sein könnte, die Geldpolitik zu lockern.

Der Abstieg steht bevor, alle Augen richten sich auf die bevorstehenden Arbeitsmarktdaten und die Reaktion der Fed

Abschließend sei gesagt, dass die Dinge nach der globalen Finanzkrise relativ einfach waren, in einer Welt, in der die Inflation größtenteils um das Zielniveau der Fed herum schwankte, doch COVID-19 und Russlands Einmarsch in der Ukraine setzten dem ein Ende. Es wurden große Mengen an Geld in die Wirtschaft gepumpt, um den finanziellen Schaden für Verbraucher und Unternehmen zu begrenzen, und die Inflation wurde von dieser expansiven Politik begünstigt. Es ist nicht einfach, die Inflation wieder auf ein angemessenes Niveau zu bringen, ohne dass die daraus resultierenden Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum zu einer Rezession führen. Die Abwägung zwischen der historischen Genauigkeit der Sahm-Regel, die jetzt ausgelöst wurde, und den mildernden Faktoren, warum es dieses Mal anders sein könnte, ist eine Frage, die weiter diskutiert werden muss  – bis die kommenden Arbeitsmarktdaten die Debatte weiter beeinflussen. Die Zeit wird zeigen, ob die Fed ihre Politik zu lange zu straff gehalten hat oder ob sie noch eine weiche Landung erreichen kann. Bis dahin schnallen Sie sich bitte an, denn in den kommenden Monaten könnte es zu einer gesunden Portion Turbulenzen kommen.

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Kommentar von George Curtis, Portfoliomanager, TwentyFour Asset Management (eine Boutique von Vontobel)

Der Titel des diesjährigen Wirtschaftssymposiums in Jackson Hole, das im Grunde einem Kurzurlaub für die Ökonomen und Zentralbanker der Welt gleichkommt, lautet: „Reassessing the Effectiveness and Transmission of Monetary Policy“ (Neubewertung der Wirksamkeit und Übersetzung der Geldpolitik). Er beinhaltet eine wichtige Frage angesichts der bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften der Industrieländer gegenüber dem stärksten Zinserhöhungszyklus, den wir seit vier Jahrzehnten erlebt haben.

Der Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung ist die Rede des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, am Freitag. Natürlich wird der Markt auf jeden Hinweis in Powells Worten achten, um darauf zu schließen, was er nach dem Ausverkauf und der anschließenden Markterholung nach der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten Anfang des Monats denkt, und was das für die bevorstehende Zinsentscheidung auf der Fed-Sitzung im September bedeuten könnte. Angesichts der Tatsache, dass der Futures-Markt derzeit rund 95 Basispunkte für Zinssenkungen bis zum Jahresende einpreist und in diesem Zeitraum nur drei Fed-Sitzungen stattfinden, ist die dringlichste Frage für die Anleger, ob die Fed ihren Zinssenkungszyklus im nächsten Monat mit einer Senkung um 25 oder um 50 Basispunkte beginnt.

Das Problem der Fed dreht sich in erster Linie um die Arbeitslosigkeit. Die US-Daten zu Beginn des Monats August haben sich schwächer als die erwarteten 4,3 % gezeigt, 0,9 % unter dem Tiefpunkt des Zyklus und genug, um die so genannte Sahm-Regel auszulösen. Obwohl der jüngste Anstieg der Arbeitslosigkeit der Fed Anlass zur Sorge geben muss, wird sich die US-Notenbank damit trösten, dass die jüngste Abschwächung nicht nur auf eine schwächere Nachfrage nach Arbeitskräften zurückzuführen ist (freie Stellen und Einstellungsquoten sind zwar gesunken, aber nicht stark), sondern auch auf ein größeres Arbeitskräfteangebot: Die Erwerbsquote im Haupterwerbsalter hat den höchsten Stand seit 2001 erreicht und die Zuwanderung ist hoch.

Darüber hinaus sind die Daten über den Arbeitsmarkt hinaus nach wie vor widerstandsfähig. Der ISM-Dienstleistungsindex verzeichnete im Juli nach einem schwachen Juni-Bericht einen kräftigen Aufschwung, wobei vor allem die Beschäftigungskomponente die Erwartungen übertraf. Auch die Einzelhandelsumsätze lagen in der vergangenen Woche erneut über den Erwartungen, wobei die Kontrollgruppe (die in die BIP-Schätzungen einfließt) 0,3 % erreichte, nachdem im Vormonat ein starker Wert von 0,9 % verzeichnet worden war.

Die Äußerungen der Fed seit der Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen waren erwartungsgemäß grundsätzlich gemäßigt. Einige Fed-Mitglieder sind eindeutig nach wie vor für eine restriktive Inflationspolitik. Mary Daly, Raphael Bostic und Jeff Schmid konzentrierten sich in ihren jüngsten Kommentaren auf die Inflation und nicht auf die Arbeitsmarktdaten. Die Fed wird nichts unternehmen wollen, um Inflationsängste zu schüren, zumal die von der Fed bevorzugte Messgröße, der Kern-PCE-Index (PCE = Personal Consumption Expenditure) über dem Zielwert von 2 % liegt. Da sich die Inflation jedoch weitgehend von selbst reguliert (die Kern-CPI-Daten von letzter Woche zeigten für Juli einen Anstieg von 0,165 % gegenüber dem Vormonat, womit die annualisierte Dreimonatsrate bei 2 % liegt), wird die Fed die Wirtschaft auch nicht mehr als nötig einschränken wollen, da die Zinsen immer noch bei 5,5 % liegen. Powell bezeichnete die Sahm-Regel auf der letzten Sitzung als „statistische Regelmäßigkeit“ und nicht als Signal für eine Rezession, aber die Fed wird sich der Tatsache bewusst sein, dass ein begonnener Anstieg der Arbeitslosenquote nur schwer zu stoppen sein wird.

Unserer Ansicht nach deuten die bisherigen Daten auf eine sich verlangsamende, aber immer noch wachsende Wirtschaft hin, und wir gehen davon aus, dass Powell dies am Freitag betonen wird. Wir glauben nicht, dass er eine Zinssenkung um 50 Basispunkte ausschließt, zumal vor der September-Sitzung noch ein weiterer Arbeitsmarktbericht ansteht, und bleiben bei unserem Basisszenario einer Zinssenkung um 25 Basispunkte.

Da die Fed-Vertreter ihren Ton seit den schwachen Arbeitsmarktdaten, die den Ausverkauf auslösten, nicht geändert haben, besteht die Möglichkeit, dass sich die Kurse weiter auf das Niveau von Mitte/Ende Juli zurückbewegen. Der S&P 500-Aktienindex hat seine Verluste im bisherigen Monatsverlauf wettgemacht, und fast das Gleiche zeichnet sich bei den Kreditspreads ab. Die Renditen von Staatsanleihen liegen jedoch nach wie vor in der Nähe ihrer Monatstiefststände, so dass Powell diese eher rückläufige Einschätzung entweder bestätigen wird oder die Staatsanleihen einen Teil der in den letzten Wochen erzielten Gewinne wieder abgeben werden.

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Niedrigere Steuern, Zoll-Schutz für die einheimische Industrie, schärfere Migrationskontrolle – eigentlich könnte man meinen, Donald Trumps Pläne seien günstig für die Kapitalmärkte.

Allerdings zöge jede seiner Maßnahmen unerwünschte – und zwar massive – Nebenwirkungen nach sich. „Ein Wahlsieg Trumps würde von den Märkten daher nicht positiv aufgenommen“, prognostiziert Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat für den Fall seines Wahlsieges verschiedene Maßnahmen angekündigt, unter denen drei für die Wirtschaft von besonderer Bedeutung sind. Erstens: Steuersenkungen. Die 2018 von Trump 1 eingeführte Absenkung der Einkommensteuer, die eigentlich Ende 2025 ausläuft, soll dauerhaft werden, zudem brachte er einen Rückgang der Körperschaftsteuer von 21 auf 15 Prozent ins Spiel. „Das aber müsste über höhere Schulden finanziert werden“, erklärt Gerlinger. Und das, obwohl das US-Haushaltsdefizit bereits dieses Jahr bei 6,7 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen dürfte und auch in den nächsten zehn Jahren bei gut sechs Prozent bleiben wird. „Für zusätzliche Schulden werden die Kapitalmärkte eine Risikoprämie in Form höherer Renditen verlangen“, so Gerlinger.

Trumps zweite Maßnahme: Zölle. Zum Schutz der US-Industrie soll der Einfuhrzoll auf chinesische Güter auf 60 Prozent steigen, flankiert mit einem allgemeinen Außenzoll in Höhe von zehn Prozent. „Ob das der US-Industrie hilft, steht in den Sternen“, sagt Gerlinger. Sicher ist aber: Die Inflation zieht an, da Zölle auf die Preise aufgeschlagen werden. „Schon die Zollerhöhungen aus Trumps erster Präsidentschaft wurden am Ende von den US-Konsumenten bezahlt und nicht von den ausländischen Exporteuren“, erklärt Gerlinger. Die Zölle schaden also dem Konsum und führen über die höhere Inflation tendenziell zu höheren Zinsen.

Dritte Maßnahme: verschärfte Grenzkontrollen und das laut Trump „größte Deportationsprogramm der amerikanischen Geschichte“. Die Folge wäre ein drastischer Rückgang der Einwanderung und der Anzahl illegaler Migranten in den USA. „Auch diese Maßnahme dürfte die Inflation nach oben treiben“, so Gerlinger. Schließlich sind laut Schätzungen beispielsweise über acht Prozent der texanischen Erwerbsbevölkerung illegale Einwanderer. Die zu erwartende Arbeitskräfteknappheit im Zuge der Deportation ließe die Löhne und damit die Preise steigen, was ebenfalls die Zinsen nach oben drückt.

Insgesamt erwartet Gerlinger für den Fall eines Wahlsieges von Trump einen schnellen und starken Anstieg der Renditen der zehnjährigen US-Anleihen. „Der Dollar könnte dadurch deutlich aufwerten“, so Gerlinger, „obwohl Trump eigentlich einen schwächeren Dollar will.“ Sollte der US-Präsident zu diesem Zweck am Devisenmarkt eingreifen lassen, droht eine gefährliche Spirale. „Längerfristige Folge wäre ein Vertrauensverlust in die US-Devise, der Dollar schmiert ab – auch das wäre Gift für die Kapitalmärkte.“

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Europa arbeitet mit Hochdruck daran, seinen Markt für notleidende Kredite (NPLs) transparenter und attraktiver zu gestalten.

Eine entsprechende EU-Richtlinie mündete in Deutschland in das neue Kreditzweitmarktgesetz, laut dem Kreditdienstleister nun eine Erlaubnis der Finanzaufsicht BaFin benötigen. Dabei geht es zügig voran. „Während in vielen anderen EU-Ländern mit weitaus höheren NPL-Beständen noch nicht einmal nationale Umsetzungsgesetze verabschiedet wurden, haben viele Mitglieder der BKS bereits alle Anforderungen erfüllt“, sagt Jürgen Sonder, Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. (BKS).

Märkte für notleidende Kredite leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Risiken effizienter zu verteilen und Finanzsysteme resilienter zu machen. Die EU hatte daher einen entsprechenden Aktionsplan vorgelegt. Teil des Plans war die EU-Richtlinie 2021/2167 über Kreditdienstleister und Kreditkäufer, die 2021 verabschiedet wurde und bis Ende vergangenen Jahres von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden musste. Mit der Richtlinie soll ein europaweit einheitlicher Rechtsrahmen für den Sekundärmarkt notleidender Kredite geschaffen werden. Wesentliche Ziele sind die Harmonisierung von Anforderungen an die Zulassung von Kreditdienstleistern, die Schaffung eines einheitlichen Rahmens für Kreditkäufer und Kreditdienstleister sowie die Stärkung der Kreditnehmerrechte.

In Deutschland werden diese Ziele durch das Kreditzweitmarktgesetz (KrZwG) befördert, das am 30. Dezember 2023 in Kraft trat. Das Gesetz regelt unter anderem neue Pflichten für Kreditinstitute und Käufer notleidender Kredite, Anforderungen an Kreditdienstleister sowie deren Beaufsichtigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Im Zentrum stehen die Kreditdienstleister, deren Tätigkeit grundsätzlich einer neuen Erlaubnispflicht unterliegt.

Nach Inkrafttreten des KrZwG hatten Kreditdienstleister zunächst nur bis 16. Februar 2024 Zeit, eine Absichtsanzeige bei der BaFin einzureichen. Da diese Frist für alle Seiten zu knapp war, akzeptierte die BaFin Anträge bis zum 5. April 2024. Unternehmen durften zudem ihre zuvor erlaubnisfreien Tätigkeiten bis 16. August 2024 weiter erbringen.

Seit 17. August 2024 benötigen sie in Deutschland nun eine Erlaubnis der BaFin. Laut BKS hat inzwischen eine Vielzahl ihrer Mitglieder diese Genehmigung erhalten und wird somit den hohen regulatorischen Anforderungen gerecht. „Wir sind stolz darauf, dass zahlreiche Mitglieder nun als zugelassene Kreditdienstleister tätig sein können“, betont BKS-Präsident Sonder. Dies unterstreiche den hohen Qualitätsanspruch, den die BKS-Mitglieder im Kreditankauf und Servicing verfolgten. „Und es zeigt das schon vor Einführung des Gesetzes bestehende hohe Niveau beim Verbraucherschutz und der Forderungsbearbeitung“, sagt Sonder.

Die BKS hat eine große Zahl von Mitgliedern beim Erlaubnisverfahren erfolgreich unterstützt und sich seit 2018 in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht. Zugelassene Mitglieder können nun theoretisch EU-weit als Kreditdienstleister tätig werden. „Als Interessenvertretung der Investoren und Servicer für die Finanzindustrie bieten wir unseren Mitgliedern umfassende Unterstützung bei regulatorischen Fragen, vertreten ihre Interessen gegenüber Politik und Aufsicht und fördern den fachlichen Austausch in der Branche“, informiert Sonder. „Gerade in Zeiten zunehmender Regulierung ist eine starke Verbandszugehörigkeit von unschätzbarem Wert – auch mit Blick auf eine Evaluierung des Gesetzes.“

Über die BKS

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing (BKS) wurde 2007 gegründet, hat ihren Sitz in Berlin und vertritt die Interessen ihrer 40 im Sekundärmarkt tätigen Mitgliedsunternehmen in Deutschland. Bezogen auf das Transaktionsvolumen spiegeln die Mitglieder der BKS den größten Teil des deutschen Marktes wider. Die BKS setzt sich zusammen mit ihrem Beirat, der überwiegend aus Vertretern deutscher Kreditinstitute besteht, auf politischer und fachlicher Ebene für einen funktionierenden und transparenten Sekundärmarkt ein. Mit Portfoliotransaktionen und Servicing von NPLs (Non-performing Loans) sichern Kreditdienstleister die Liquidität des Bankensektors. Der Verkauf von notleidenden Darlehensforderungen hilft Banken, Sparkassen und Landesbanken, Risikostrukturen zu verbessern und Liquidität zu sichern, um Neukredite an Darlehensnehmer zu vergeben.

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Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V., Marienstraße 14, 10117 Berlin, Tel: +49 (0) 30 204534-15, www.bks-ev.de

Für knapp 7000 Fonds hat Scope die Ratings aktualisiert. Ein Produkt für Aktien aus dem Gesundheitssektor erhält die Bestnote, ein prominenter Fondsmanager schwächelt leicht.

Janus Henderson Global Life Sciences erneut mit (A)-Rating ausgezeichnet

Der Janus Henderson Global Life Sciences bewegt sich seit vier Jahren im Top-Ratingbereich und schaffte im Juli erneut den Sprung auf ein (A)-Rating. Der langjährige Fondsmanager Andy Acker verwaltet den Fonds seit 2007, seit 2023 zusammen mit Daniel Lyons. Die beiden investieren in Aktien aus verschiedenen Subsektoren des Gesundheitsbereichs wie Pharmazeutika, Biotechnologie, Dienstleistungen im Gesundheitswesen und medizinische Geräte. Die größten Positionen im Fonds sind Eli Lilly mit 9,4%, UnitedHealth mit 6,2% und Novo Nordisk mit 6,0%. Insbesondere die Wertentwicklung des Fonds kann überzeugen, so lag er über fünf und drei Jahre mit 10,9% und 8,2% p.a. deutlich über dem Peergroup-Durchschnitt von 5,4 und -1,6% p.a. Die Risikokennzahlen fallen gemischt, jedoch insgesamt etwas besser als der Durchschnitt aus.

KBI Water kehrt in Top-Ratingbereich zurück

Nach mehr als sechs Jahren gelingt dem KBI Water die Rückkehr in den Top-Rating-Bereich. Aufgrund seines Themenbezugs zum Wassersektor besteht das Portfolio nahezu ausschließlich aus Unternehmen aus dem Industrie- (62,1%) und Versorgersektor (28,3%), beispielsweise Veolia mit 6,2%, AECOM mit 4,8% oder Essential Utilities mit 4,6% Portfolioanteil. Der Fonds wird seit durchschnittlich 14 Jahren von denselben Fondsmanagern, Catherine Ryan und Matt Sheldon, verantwortet. In den vergangenen Jahren verbesserten sich sowohl das Performance- als auch das Risikoprofil des Fonds. Die Wertentwicklung über fünf und drei Jahre liegt mit 12,0% und 7,8% p.a. deutlich über dem Peergroup-Durchschnitt von 9,7% und 4,3% p.a. Die Risikokennzahlen sind hingegen insgesamt erhöht. Vor allem der maximale Verlust über fünf Jahre liegt mit -26,2% höher als der Wert des durchschnittlichen Vergleichsfonds von -20,6%.

DWS Concept Kaldemorgen mit Downgrade von (A) auf (B)

Der DWS Concept Kaldemorgen bewegt sich seit 2016 nahezu ausschließlich im Top-Ratingbereich, allerdings seit diesem Monat nur noch mit (B)-Rating aufgrund kurzfristig deutlich schwächerer Performance- und Risikokennzahlen. Der seit Auflegung im Jahr 2011 von Klaus Kaldemorgen und seinem Team gemanagte Absolute-Return-Fonds verfolgt einen Multi-Asset-Ansatz, der gleichzeitig chancenorientiert und risikokontrolliert ist. Aktuell sind 43,4% in Aktien, 40,2% in Anleihen, 8,9% in alternative Investments und 7,5% in Kasse investiert (ohne Derivate). Volatilität und absoluter Jahresverlust sollen weniger als 10% betragen. Über fünf und drei Jahre liegt die Wertentwicklung des Fonds mit 3,3% und 2,6% p.a. deutlich über der Peergroup mit 1,1% und 1,9% p.a. Die Risikokennzahlen sind insgesamt etwas höher, beispielsweise betrug die Volatilität über fünf Jahre 6,1% gegenüber 4,8% im Peergroup-Durchschnitt. Hingegen fiel der maximale Verlust mit -9,8% gegenüber -9,9% leicht niedriger aus und blieb damit über fünf Jahre auch knapp im einstelligen Ziel-Bereich.

Top- und Flop-Peergroups im vergangenen Monat

Im Juli setzte sich der Aufschwung in der Breite fort. Lediglich sieben der 60 Peergroups beendeten den Monat im Minus. Insbesondere Fonds für Nebenwerte präsentierten sich stark. So beendete die Peergroup Aktien Nordamerika Mid/Small Caps den Monat mit einem Plus von 5,2%. Auch die Wertentwicklung globaler und europäischer Nebenwertefonds konnte sich mit 3,9% und 2,5% sehen lassen. Weitere Top-Peergroups im Juli waren Immobilienaktien Welt mit 4,9% sowie Aktien Infrastruktur und Aktien Japan mit jeweils 4,7%. Während indische Aktien mit einem Plus von 2,0% ebenfalls zu den Top-Performern gehörten, hatten Fonds für chinesische Aktien im Juli mit -3,5% wieder einmal das Nachsehen und zogen auch die breiten Asien- und Schwellenländer-Peergroups nach unten. Schwächer als chinesische Aktien schnitten nur noch Rohstoffe ab, die mit -4,3% auf Monatsbasis deutlich im Minus lagen. Zu den Verlierern im Juli zählten auch globale Technologieaktien, die -3,2% verzeichneten.

Die vollständige Auswertung können Sie hier herunterladen.

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Ob Künstliche Intelligenz die Wirtschaft revolutionieren wird, ist noch nicht ausgemacht.

Klar ist aber: An Künstlicher Intelligenz, kurz KI, führt kein Weg vorbei und ihr Ausbau ist unaufhaltsam. Damit einher geht ein drastisch wachsender Energiebedarf für immer mehr Rechenzentren, den Schaltzentralen der KI. „Dieser Bedarf lässt sich nur über Erneuerbare sinnvoll decken“, erklärt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. Wie die großen US-Techkonzerne gehen immer mehr Unternehmen dazu über, eigene Anlagen zur Produktion von Erneuerbarer Energie zu errichten und zu nutzen.

Mit Technologieaktien ging es in jüngster Zeit zwar abwärts, weil Zweifel bestehen, ob sich die riesigen Investitionen in Künstliche Intelligenz zeitnah rentieren werden. Zweifellos aber gehört der KI die Zukunft. Ihre Nutzung lässt jedoch den Strombedarf immens wachsen und macht weitere Rechenzentren nötig. 8.000 gibt es derzeit weltweit, die meisten stehen in den USA, dahinter folgt Deutschland.

Laut Internationaler Energieagentur (IEA) benötigt eine simple Google-Anfrage schon 0,3 Wattstunden, eine Anfrage über den KI-Chatbot ChatGPT dagegen fast das Zehnfache: 2,9 Wattstunden. Bereits heute verbrauchen Konzerne wie Google oder Microsoft jährlich rund 24 Terawattstunden (TWh) und damit mehr als Länder wie Ghana mit rund 30 Millionen Einwohnern. Googles Stromverbrauch stieg vergangenes Jahr um 17 Prozent, der von Microsoft hat sich in weniger als vier Jahren verdoppelt.

„Dieser Trend wird sich fortsetzen“, erklärt Voigt. „Daher investieren die großen Konzerne Hunderte von Milliarden in neue Rechenzentren.“ Laut IEA wird der jährliche Stromverbrauch der Rechenzentren weltweit bis 2026 von rund 460 auf 1.050 TWh steigen. Die Technologiebranche steht damit vor dem Problem, dass sie immer mehr Strom braucht, dieser Strom die Klimabilanzen der Unternehmen aber nicht noch stärker belasten soll. Schließlich emittiert Google heute fast 50 Prozent mehr CO2 als vor fünf Jahren.

Big Tech hat die Lösung des Problems daher selbst in die Hand genommen: Microsoft hat sich einen Großteil des Stroms aus dem größten deutschen Solarpark in Sachsen gesichert. Amazon schloss langfristige Stromlieferverträge, Power Purchase Agreements, kurz PPAs, mit großen Betreibern von Offshore-Windparks ab und installierte Solaranlagen auf den Dächern seiner deutschen Logistikzentren. Mehr als 180 Wind- und Solarprojekte in 13 europäischen Ländern hat der Konzern laut eigenen Angaben angestoßen. Google wiederum erweitert nun seine Offshore-Windenergievorhaben in den Niederlanden und will bis 2030 die Versorgung aller seiner Rechenzentren CO2-neutral machen.

„Die großen Konzerne sind dabei nur die Vorreiter“, erklärt Voigt. Auch in Deutschland werde sich dieser Trend verstärkt durchsetzen. „Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, selbst in Erneuerbare Energieanlagen oder langfristige, grüne PPAs zu investieren, um die verlässliche Versorgung ihrer Betriebe zu kalkulierbaren Preisen sicherzustellen.“ Angesichts wachsenden Stromverbrauchs und dem Zwang zur CO2-Reduktion gebe es dazu keine Alternative.

Über die aream Group

Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als vier Milliarden kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren mehrere Solar- und Windparks realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine lange Entwicklungs-Pipeline mit großem Potenzial.

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Publikums- und Spezialfonds erhalten 28 Milliarden Euro neue Gelder

Zufluss bei Renten- und Aktienfonds, Abfluss bei Misch- und Immobilienfonds

Spezialfonds verwalten 1.300 Milliarden Euro für Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherer

Private Equity ist größte Gruppe der geschlossenen Fonds

Die Fondsgesellschaften verwalteten für Anleger in Deutschland insgesamt 4.311 Milliarden Euro per 30. Juni 2024. Damit erreichte die Branche genau die Rekordmarke vom Jahresende 2021. In den letzten zehn Jahren hat sich das Vermögen nahezu verdoppelt (30. Juni 2014: 2.239 Milliarden Euro). Das entspricht einer Steigerung von im Schnitt knapp sieben Prozent pro Jahr. Der Großteil des Vermögens entfällt mit 2.133 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds. In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1.490 Milliarden Euro, in Mandaten 630 Milliarden Euro und in geschlossenen Fonds 58 Milliarden Euro.

Während Investmentfonds im ersten Halbjahr 2024 netto 28,3 Milliarden Euro neue Gelder erhielten, zogen institutionelle Anleger aus Mandaten 15,7 Milliarden Euro ab.

Das Neugeschäft der offenen Publikumsfonds beträgt 11,7 Milliarden Euro. Die Absatzliste führen Rentenfonds mit 10,9 Milliarden Euro an. Hierbei dominieren Fonds, die in Anleihen mit bis zu drei Jahren Restlaufzeit investieren (8,2 Milliarden Euro). Es folgen Aktienfonds mit 6,8 Milliarden Euro. Aktien-ETFs erhielten 9,5 Milliarden Euro, aus aktiv gemanagten Fonds flossen 2,7 Milliarden Euro ab. Mischfonds verbuchten einen Abfluss von 6,4 Milliarden Euro. Immobilienfonds verzeichneten in den letzten elf Monaten jeweils Rückgaben, in der Summe waren es 3,1 Milliarden Euro. Allein im ersten Halbjahr 2024 flossen 2,1 Milliarden Euro ab. Das Netto-Fondsvermögen ist seit Jahresbeginn – auch aufgrund von Abwertungen im Immobilienbestand einiger Fonds – von 131 auf 127 Milliarden Euro gesunken. Ihr Anteil am Vermögen der Publikumsfonds beträgt acht Prozent. Aktienfonds haben mit 697 Milliarden Euro einen Anteil von 47 Prozent. Ihr Volumen ist seit Jahresbeginn (624 Milliarden Euro) um knapp zwölf Prozent gestiegen. Es folgen Mischfonds mit 354 Milliarden Euro (Jahresbeginn: 338 Milliarden Euro) und Rentenfonds mit 221 Milliarden Euro (211 Milliarden Euro).

Bei den offenen Spezialfonds sind Altersvorsorgeeinrichtungen (z. B. berufliche Versorgungswerke) mit 753 Milliarden Euro die größte Anlegergruppe. Mitte 2019 lag ihr Vermögen bei 521 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 45 Prozent, wofür vor allem hohe Mittelzuflüsse verantwortlich sind.

Versicherer folgen mit 524 Milliarden Euro auf dem zweiten Platz. Ihr Spezialfondsvermögen hat sich in den letzten fünf Jahren reduziert, da sich Kursverluste aufgrund gestiegener Zinsen bei ihnen besonders bemerkbar machen. Versicherer halten aus regulatorischen Gründen einen hohen Anleiheanteil in ihren Spezialfonds. Das Spezialfondsvermögen von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (z. B. Stiftungen), Kreditinstituten sowie Industrie- und Dienstleistungsunternehmen ist seit Mitte 2019 gestiegen.

Das von BVI-Mitgliedern verwaltete Vermögen geschlossener Fonds ist in den letzten fünf Jahren von 12 auf 58 Milliarden Euro gestiegen. Die größte Gruppe sind Private-Equity-Fonds mit 43 Prozent des Netto-Vermögens der geschlossenen Fonds. Immobilienfonds haben einen Marktanteil von 33 Prozent. Mitte 2019 entfielen auf sie knapp 60 Prozent. Infrastruktur- und Kreditfonds spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Markt für KAGB-konforme geschlossene Fonds ist stark von institutionellen Anlegern geprägt: Mit 55 Milliarden Euro verwalten Spezialfonds 95 Prozent des Netto-Vermögens. Die geschlossenen Publikumsfonds (3 Milliarden Euro) investieren hauptsächlich in Immobilien.

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Der Ausbau der Solarenergieproduktion in Deutschland kommt voran. Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl der Anlagen um fast 30 Prozent zugelegt.

„Die Zahlen zeigen: Den Erneuerbaren gehört die Zukunft“, kommentiert Markus W. Voigt, CEO der aream Group. Angesichts von Klimawandel und Rekordtemperaturen dürfe man sich aber nicht auf vergangenen Erfolgen ausruhen.

Die Sonne wird als Energielieferant deutscher Unternehmen und Privathaushalte immer wichtiger. Laut Statistischem Bundesamt waren im April 2024 auf Dächern und Grundstücken hierzulande gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt etwa 81.500 Megawatt installiert. Damit nahm die Zahl der Anlagen gegenüber dem Vorjahresmonat um 29,8 Prozent zu, die installierte Leistung stieg um rund ein Fünftel. Nicht erfasst sind dabei noch zahlreiche kleinere Anlagen wie etwa die Balkonkraftwerke.

Auch weltweit geht es voran: Laut Berechnungen der Internationalen Energieagentur lösen Erneuerbare Energien bereits nächstes Jahr die Kohle als global wichtigsten Energieträger zur Stromproduktion ab. 2025 werde ein Drittel der weltweiten Stromproduktion aus grünen Quellen wie Wind oder Sonne stammen, im Jahr darauf dürften es 37 Prozent werden – 2023 lag der Anteil noch bei rund 30 Prozent.

Allerdings schreitet auch der Klimawandel rasant voran. Bereits 2023 wurde ein neuer Temperaturrekord erreicht. Nach Angaben des europäischen Klimadienstes Copernicus war der Juni global der wärmste Monat seit Beginn der Datenaufzeichnungen und der zwölfte Monat in Folge, in dem die Temperaturen 1,5 Grad Celsius wärmer waren als zu vorindustriellen Zeiten. „Dabei gilt es zu beachten, dass der Stromsektor mehr CO₂-Emissionen verursacht als jeder andere Bereich“, mahnt Voigt. Die Energiewende müsse daher vorangetrieben werden.

Die deutschen Solaranlagen im aream-Portfolio lieferten im vergangenen Juli eine Zielerreichung von 94 Prozent. Abregelungen von rund 500 MWh führten bei leicht unterdurchschnittlichen Einstrahlungswerten zu einem Ergebnis, das etwas unterhalb der Erwartungen lag. Um fünf Prozentpunkte verfehlten die aream-Anlagen in Spanien ihre Soll-Werte. 95 Prozent betrug auch die Zielerreichung der Anlagen in Italien. Dies war angesichts leicht unterdurchschnittlicher Einstrahlungswerte allerdings eine stabile Performance.

Die deutschen Windenergieanlagen im aream-Portfolio erlebten im Juli erneut einen windschwachen Monat, die Produktion verfehlte dadurch die Erwartungen. Die Zielerreichung betrug rund 82 Prozent, für die ersten sieben Monate des laufenden Jahres liegt sie allerdings noch bei über 92 Prozent.

Über die aream Group

Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als vier Milliarden kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren mehrere Solar- und Windparks realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine lange Entwicklungs-Pipeline mit großem Potenzial.

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Der Deutsche Geldanlage-Index DIVAX-GA nahe bei Allzeithoch

Frauen und Durchschnittsverdiener holen massiv auf

Zinsabhängige Geldanlagen nur knapp vor Aktien und Aktienfonds

Das Meinungsklima in der Bevölkerung zur aktienbasierten Geldanlage ist intakt. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) bei der Veröffentlichung der aktuellen Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA). Zwar sorgte Anfang August ein “Mini-Crash” an den Börsen für Unruhe und Turbulenzen. Auslöser waren vermutlich schlechte Arbeitsmarktzahlen in den USA und eine Zinserhöhung der japanischen Notenbank; sie schlugen über Anpassungsreaktionen an den internationalen Anleihe- und Währungsmärkten auch auf die Aktienkurse durch.

“Die kurzfristigen, aber recht heftigen Turbulenzen der vergangenen Woche dürften privaten Anlegern wieder einmal vor Augen geführt haben, wie unvorhersehbar Börsen gelegentlich sein können”, erläutert Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. “Allerdings zeigt die längerfristige Analyse des Deutschen Geldanlage-Index, dass sich die Menschen von dem Auf und Ab der Aktienmärkte in ihrem aktienorientierten Meinungsklima nicht mehr allzu sehr irritieren lassen. Die Index-Entwicklung der letzten vier Jahre zeigt, dass die Aktienkultur in Deutschland auch Turbulenzen standhält.”

DIVAX-GA nähert sich dem bisherigen Höchstwert

Das Institut erhebt den Geldanlage-Index seit Sommer 2020 zweimal jährlich. Im Juli 2024 fragte es wieder rund 2000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren zu ihren Einstellungen zur aktienbasierten Geldanlage. Der Index-Verlauf der vergangenen neun Erhebungen seit 2020 zeigt, wie robust und unabhängig von situativen Einflüssen der Aufwärtstrend beim Stimmungsbild zur aktienbasierten Geldanlage ist. Lag der Index-Wert – er kann Ausprägungen zwischen -100 und +100 annehmen – im Sommer 2020 noch bei 24,9, erreicht er aktuell 30,7. Nur einmal, nämlich im Winter 2021/22, war der Wert mit 31,1 höher. Dazu Heuser: “Seinerzeit schien die Corona-Pandemie endlich beherrschbar zu sein, und Optimismus und Aufbruchstimmung kehrten zurück. Diese positive Zukunftseinschätzung der Menschen spiegelte sich auch bei ihrer Geldanlage wider und erreichte recht schnell und mit starken Kursanstiegen die Aktienmärkte. Sieht man von diesem Ausreißer ab, hat sich die Aktienkultur in Deutschland stetig verbessert.”

Politik sollte positive Stimmung aufgreifen

Geht es um die staatliche Förderung der langfristigen Vermögensbildung und Altersvorsorge, sollte die Politik die vom DIVA empirisch nachgewiesene Verbesserung der Aktienkultur nicht nur zu Kenntnis nehmen, sondern darauf aufbauend handeln. “Die Menschen in Deutschland wissen ziemlich genau, dass es um die Finanzierung der gesetzlichen Renten in den kommenden Jahrzehnten nicht gut bestellt ist. Umso wichtiger ist es, dass die Politik mit staatlicher Förderung dazu motiviert, privat noch mehr zu tun und dabei in renditestärkere Anlagen wie Aktienfonds zu investieren. Staatlicher Zwang wie zum Beispiel durch ein Obligatorium ist dabei überhaupt nicht erforderlich. Denn die Befragungen zeigen, wie aufgeschlossen die Bevölkerung inzwischen gegenüber Aktienanlagen ist. So ist es immens wichtig, dass die Bundesregierung endlich die in diesem Sinn wegweisenden Vorschläge der von ihr selbst eingesetzten Fokusgruppe private Altersvorsorge umsetzt. Die Zeit drängt. Es wäre ein Desaster, wenn auch diese Legislatur wieder ohne Reformen zu Ende gehen würde”, sagt Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands VOTUM, einer der vier Trägerverbände des DIVA.

Frauen und Durchschnittsverdiener pushen den Index

Analysiert man den 4-Jahres-Trend des DIVAX-GA genauer, zeigt sich deutlich, was die Grundlage für die kontinuierliche Stimmungsverbesserung ist. Wenn es um Aktien geht, sind nach Altersklassen heute alle, also “Jung wie Alt”, positiver gestimmt als noch vor vier Jahren. Auffällig sind hingegen die Unterschiede nach Geschlecht und Einkommen. Während der Indexwert bei Männern sogar leicht rückläufig ist, hat er sich bei Frauen von 13,6 auf 25,6 fast verdoppelt. Analoges gilt bei den Durchschnittsverdienern (21,5 auf 33,0), während die Werte bei Gering- und Besserverdienenden nahezu konstant sind. “Die Frauen haben den Abstand zu den Männern signifikant verringert. Das ist auch deshalb positiv zu werten, weil insbesondere auch Frauen mit Kindern wegen niedrigerer gesetzlicher Rentenanwartschaften dringend auf private Vorsorge mit Rendite angewiesen sind. Zudem ist mit den Frauen und den Durchschnittsverdienern das Thema aktienbasierte Geldanlage in der breiten Bevölkerung angekommen. Die bei diesen Gruppen deutlich verbesserte Stimmungslage zu Aktien ist deshalb ein echter Gradmesser für die Aktienkultur in Deutschland”, meint Heuser.

Zins knapp vor Dividende

Fragt man die Menschen danach, welche Geldanlagen sie im aktuellen Marktumfeld als besonders attraktiv einschätzen, zeigt sich im Jahresvergleich der Einfluss der inflationsbedingt gestiegenen Zinsen. So präferierten im Sommer 2023 noch 31,1 Prozent Aktien bzw. Aktienfonds, 25,7 Prozent hingegen zinsabhängige Anlageformen. Die Reihenfolge ist aktuell mit 28,0 zu 31,9 Prozent genau umgekehrt. “Die Mitglieder unseres Verbandes spiegeln uns diese Befragungsergebnisse 1:1 zurück”, meint Klein. “Wenn sich selbst bei kurzfristigen Termingeldern Zinsen nahe bei 4 Prozent realisieren lassen, ist das natürlich eine ganz andere Situation als noch vor zwei Jahren mit negativen Strafzinsen. Vor allem für Kunden, die mit Blick auf die geopolitische Situation Einmalanlagen zunächst parken wollen, sind kurzfristige Anlagen hochinteressant. Wer hingegen ratierlich und langfristig Vermögen bildet, sollte ohnehin das Auf und Ab der Börsen und Kapitalmärkte allenfalls zur Kenntnis nehmen, auf keinen Fall aber ständig den besten Konditionen oder der höchstmöglichen Renditechance hinterherjagen.” Da gelte das alte Sprichwort “Hin und Her macht Taschen leer!”, so Klein.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) Sommer 2024 und wurde im Juli 2024 im Auftrag des DIVA von INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden ca. 2.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland. Die Ergebnisse sind auf der Website des DIVA zu finden.

DIVA – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, VOTUM, dem Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) und dem Bundesverband der Assekuranzführungskräfte VGA. Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser.

Deutscher Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA); Deutscher Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV)

Im Rahmen seines Forschungsspektrums veröffentlicht das DIVA jeweils zweimal jährlich den Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und den Deutschen Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), die das Meinungsklima der Menschen in Deutschland zu diesen Finanzfragen messen. Sie werden ergänzt durch Sonderbefragungen zu Themen der Vermögensbildung und Alterssicherung, häufig mit Unternehmenspartnern; diese basieren auf DIVA-Tandemumfragen, d.h. repräsentativen Doppelbefragungen von Endverbrauchern einerseits und Finanzanlagenvermittlern andererseits. Veröffentlichungen des DIVA und weitere Informationen unter www.diva.de.

FHDW – Fachhochschule der Wirtschaft

Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie bietet an fünf Campussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Kooperation mit rund 600 Unternehmen bietet die FHDW kleine Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Sommersemester 2024 sind über 2.000 Studierende eingeschrieben. Sie werden von 40 Professoren und zahlreichen Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW rund 10.200 Absolventinnen und Absolventen. Weitere Informationen unter www.fhdw.de.

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Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Der kurzfristige Abverkauf an den Märkten hat viele Anleger kalt erwischt.

Zwar hatte sich die Stimmung bereits nach der Zuspitzung der Lage im Nahen Osten eingetrübt, doch mit einem so raschen und starken Einbruch hatten nur wenige gerechnet. „Dabei zeigt sich, dass gute Makro-Indikatoren solche Risiken frühzeitig erkennen können“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Wer sich bisher schon darauf verlassen hat, ist viel besser damit gefahren.“

„Vor allem das Gerede vom new normal ist gefährlich“, so Bente. „Anleger wollen gerne, dass dieses Mal alles anders ist, dass dieses Mal das böse Erwachen nicht kommt“, sagt Bente. Doch die Geschichte zeigt, dass sich am Ende doch immer makroökonomische Grundzusammenhänge durchsetzen und entsprechende Indikatoren einen recht guten Blick in die Zukunft erlauben. Wer etwa auf die US-Zinsstruktur schaut, die in der Vergangenheit eine fast hundertprozentige Trefferquote hatte, konnte schon länger auf eine schwelende Rezessionsgefahr schließen. Mit Ausnahme des Jahres 1966 folgte nämlich zeitversetzt nach einer Inversion der US-Zinsstruktur stets auch eine Rezession.

Dabei reicht es aber nicht, die Indikatoren einzeln zu betrachten. „Erst die Kombination aus monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Indikatoren ergibt tatsächlich ein Bild, anhand dessen Investitionsentscheidungen getroffen werden können“, sagt Bente. So vereinigt die Vates-Ampel, das regelbasierte Steuerungsinstrument für den Vates Parade Fonds, ein breites Set an Makro-Indikatoren aus den genannten Bereichen. „Ziel ist es, Verluste in Bärenmärkten zu stark zu minimieren und Anlegern gerade in schwierigen Marktumfeldern einen Stabilitätsbaustein an die Hand zu geben“, so Bente. In den vergangenen Bärenmärkten hat das frühzeitige Erkennen von Makro-Risiken sehr gut funktioniert, die Bärenmärkte 2018, 2020 und 2022 wurden erfolgreich umschifft.

„Und auch dieses Mal sind wir mit unserer taktischen Allokationssteuerung sehr gut gefahren“, sagt Bente. „Wir haben bereits einen Tag nach dem Allzeithoch am 17. Juli 2024 das erste Warnsignal bekommen und die Aktienquote sehr substanziell um ein Drittel verkleinert. In der letzten Juli-Woche und damit rechtzeitig vor der Beschleunigung der Abwärtsbewegung Anfang August haben wir sie dann noch einmal auf ein Drittel reduziert“, so Bente.

Für den Einsatz in Portfolios ist es aber nicht nur notwendig, über ein rechtzeitig warnendes Analyseinstrument zu verfügen. „Wichtig ist auch, dass die Allokation dann sehr schnell angepasst werden kann“, sagt Bente. „Schnell und zudem kostengünstig reagieren und die Aktienquoten zur Not von einem Tag auf den anderen anpassen zu können, ist die optimale Form des Risikomanagements.“

Derzeit ist noch nicht absehbar, ob sich die gegenwärtig unsichere Lage beruhigt oder ob gerade der Beginn eines Bärenmarktes zu sehen ist. „Falls es einer werden sollte, dann hätte die Vates-Ampel auch diesen Bärenmarkt wieder sehr früh erkannt“, sagt Bente.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

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Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Kommentar von Felipe Villarroel, Portfoliomanager, TwentyFour Asset Management

Die Daten zum US-Verbraucherpreisindex (CPI) brachten gute Nachrichten für Anleger und Zentralbanken.

Nach der jüngsten Volatilität herrschte an den Märkten einige Tage lang eine nervöse Ruhe, die unserer Meinung nach leicht durch Datenüberraschungen nach oben oder unten hätte gestört werden können. Glücklicherweise wurde beides bei der US-Inflation vermieden. Die Gesamt- und die Kerninflation lagen im Juli bei 0,2% gegenüber dem Vormonat und damit bei 2,9% bzw. 3,2% gegenüber dem Vorjahr. Fast alle Werte entsprachen den Erwartungen, wobei die Gesamtinflation nur geringfügig unter den Erwartungen lag. Während ein stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der Kerninflation bei Gütern ein bemerkenswertes positives Detail des Berichts war, enthielt er auch einige kleinere negative Aspekte. Dazu gehörte vor allem ein Anstieg der Kerninflation bei den Dienstleistungen, der durch die gefürchtete Komponente der Unterkünfte verursacht wurde. Die Inflation der Mieten und der Mietäquivalente für Eigentümer beschleunigte sich und trieb die Inflation der Kerndienstleistungen auf 0,31% im Monatsvergleich und damit auf den höchsten Stand seit April

Trotz dieser weniger ermutigenden Details sind wir der Meinung, dass diese Zahlen die Argumente für eine Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) im September untermauern. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte ist jedoch gesunken. Es wäre viel nötig, damit die Fed ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Knall beginnt, und ein linearer CPI-Bericht scheint nicht ausreichend zu sein. Die Daten sind nach wie vor schwer vorherzusagen, und die Märkte bleiben nach den jüngsten Ausschlägen in Alarmbereitschaft, so dass es nicht auszuschließen ist. Diejenigen, die einen solchen Schritt befürworten, haben nach diesem Bericht aber sicherlich weniger Munition, um ihre Argumente zu verteidigen, insbesondere wenn man bedenkt, dass sich die meisten der panikartigen Kursbewegungen in den letzten Tagen umgekehrt haben.

Aktuell zeichnet sich für US-Staatsanleihen eine leicht niedrigere Rendite und eine leichte Veränderung der Kurve ab. Die zweijährige Rendite ist unverändert, während die zehnjährige Rendite um 3 Basispunkte gesunken ist. Wir interpretieren dies so, dass die Kurve nach der beträchtlichen Erholung von etwa 4,2%, die Ende Juli begann, nun bereits mehrere Zinssenkungen einpreist. Derzeit beinhaltet die Kurve einen Endsatz (der niedrigste Satz, den eine Zentralbank in einem Zinssenkungszyklus anwendet) von 3,04% in drei Jahren. Dies ist nicht weit von dem Niveau entfernt, das die Märkte zu Beginn des Jahres eingepreist hatten. Für einen bedeutenden Anstieg der 10-jährigen Staatsanleihen von diesem Niveau müssten die Märkte in den Daten unseres Erachtens Anzeichen für eine echte Rezession erkennen. Die Inflation, die sich langsam dem Ziel nähert, und der Beginn eines Zinssenkungszyklus durch die Fed werden nicht ausreichen, um die Renditen aus deutlich nach unten zu treiben. Das bedeutet nicht, dass wir gegenüber Staatsanleihen pessimistisch sind, denn sie sichern immer noch das Risiko im Fall einer Rezession ab. Aber ohne zunehmend negativer Arbeits- und Wachstumsdaten glauben wir nicht, dass 10jährige Treasuries noch viel weiter gehen können.

Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht war schlecht. Eine negative Überraschung bei der Arbeitslosigkeit in einer Zeit, in der der Arbeitsmarkt so kritisch ist wie jetzt, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Rezession am Rande. Auch wenn wir davon ausgehen, dass eine Rezession vermieden werden kann, gehen wir davon aus, dass sich das Wachstum weiter abschwächen und ein oder zwei Quartale lang unter dem Potenzialwachstum liegen wird. Wir bleiben daher in höchster Alarmbereitschaft und sind bereit, unsere Allokationen bei Bedarf rasch zu ändern. Dabei erwarten wir jedoch, dass Kredite wieder besser abschneiden als Staatsanleihen.

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Marktkommentar von David Wehner, Head of Liquid Assets bei Do Investment

Kapitalmärkte in Aufruhr – Japans Notenbank war nur der Auslöser

Nach den herben Kursverlusten in der vergangenen Woche und anschließender Kurserholung könnten die Zeichen an den Aktienmärkten weiter auf Sturm mit gelegentlichen Orkanböen stehen. Jetzt ist ein aktives Portfolio- und Assetmanagement gefragt, um mögliche Marktverwerfungen zu umgehen – oder Chancen zu nutzen.

Der 2. August 2024 wird als „Manic Monday“ wohl in die Geschichte der Börse eingehen. An diesem Tag erlitt der japanische Börsenindex Nikkei seinen höchsten Tagesverlust seit 1987. Der Yen wertete gegenüber dem US-Dollar um 15 Prozent auf. Auslöser war die Bank of Japan (BoJ), die – nach Jahren der Lethargie – ihren Leitzins auf 0,25 Prozent anhob. Ihre Nullzinspolitik hatte die BoJ nicht einmal während der globalen Finanz- und Coronakrise aufgegeben.

Zwar kam die Leitzinserhöhung mit Ankündigung, dennoch erwischte sie etliche institutionelle Investoren offenbar auf dem falschen Fuß. Ihre über viele Jahre erfolgreiche Anlagestrategie ging nicht mehr auf. Sie hatten sich im Nullzins-Japan günstig verschuldet und das geliehene Geld zu deutlich höheren Zinsen investiert, überwiegend in US-Papieren. Nach dem Zins- und Yen-Anstieg rechneten sich diese sogenannten Carry Trades nicht mehr und mussten in Windeseile aufgelöst werden. Und weil die Investoren dafür liquide Mittel benötigten, stießen sie Aktienpakete ab – und rissen die großen Börsen weltweit in die Tiefe.

Die Auflösung der Yen-Carry-Trades bescherte den Aktienmärkten stärkere Schwankungen als während der Japan- und Finanzkrise. Der Nikkei fiel in nur drei Tagen um fast 20 Prozent, die US-Technologiebörse Nasdaq um acht Prozent, der breite US-Aktienindex S&P 500 um mehr als sechs Prozent. Das Angstbarometer der US-Börse, der Volatilitätsindex VIX, erreichte seinen drittgrößten Ausschlag überhaupt.

Märkte bleiben alarmiert

Zwar erholten sich die Börsen in den Folgetagen wieder und laut JP Morgan waren in der vergangenen Woche bereits 75 Prozent der Carry Trades aufgelöst. Andere Marktbeobachter sind der Überzeugung, dass weitere Abverkaufswellen möglich sind. In jedem Fall sind die starken Kursschwankungen der vergangenen Woche ein Alarmsignal. Die Zinserhöhung der Bank of Japan war nur der Auslöser für eine breitere Korrektur, doch viele Faktoren schüren weiter die Unsicherheit: Die Angst vor einer Eskalation des Nahostkonflikts durch Vergeltungsschläge des Iran, vor steigenden Arbeitslosenzahlen in den USA sowie einer damit verbundenen Abschwächung der Konjunktur. Zudem sind Belastungsfaktoren wie eine zu hohe Inflation, hohe Zinsen, der Ukraine-Krieg oder der Ausfall Chinas als globaler Wachstumsmotor keineswegs aus der Welt.

Trotz der sich aufbauenden Risiken waren die Börsen im ersten Halbjahr in Jubelstimmung. Die Aktienmärkte erreichten Rekordstände, vor allem getragen von den großen Technologieaktien und KI-Hoffnungsträgern. Gold stieg sogar trotz der gestiegenen Renditen am Rentenmarkt und erreichte Mitte Juli noch ein neues Rekordhoch. Im jüngsten Kursrutsch erwies sich das Edelmetall einmal mehr als Fels in der Brandung. Zudem haben auch Premium-Staatsanleihen ihre Funktion als „sicherer Hafen“ bewiesen.

Es drohen weitere Börsenunwetter

Angesichts der weiter vorhandenen Risiken und der hohen Nervosität am Markt müssen Anleger davon ausgehen, dass ein erstes Börsengewitter bereits durchgezogen ist, aber weitere Unwetter drohen können. Macht sich Skepsis erst einmal unter den Investoren breit, werden alle Bewertungen in Frage gestellt und schon kleine Anlässe können eine erneute Schwäche auslösen. Auch Gewinnmitnahmen nach einem starken ersten Halbjahr erscheinen am Aktienmarkt opportun.

Ob der „Manic Monday“ nur eine Korrektur oder einen Crash am Aktienmarkt angekündigt hat, ist noch offen. Anleger müssen sich aber darauf einstellen, dass es weiter stärkere Bewegungen an der Börse geben kann. Insgesamt ist mit einem volatilen Hochsommer zu rechnen, auch Marktverwerfungen können nicht ausgeschlossen werden.

Für Investoren, die ohne große Beschränkungen zwischen Assetklassen umschichten können, ist das ein ideales Umfeld. Sie können je nach Börsenlage zwischen Aktien und Anleihen, Branchen und Ländern wechseln, auf diese Weise hohe Verluste vermeiden und Chancen durch die niedrige Bewertungen nutzen. Von all der Unsicherheit dürfte auch Gold weiter profitieren und womöglich sogar ein neues Allzeithoch ins Visier nehmen.

Wer große Depot-Umschichtungen meidet, kann auch auf einen aktiv gemanagten Mischfonds setzen. Möglichst einen, der sich in Krisenzeiten bereits bewährt hat.

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Do Investment AG, Oettingenstraße 35, 80538 München, Tel: 089 954119330, www.do-investment.de

Genau eine Woche ist es her, dass der japanische Aktienmarkt ein Beben historischen Ausmaßes erlebte.

Sowohl der Topix als auch der Nikkei 225 Index stürzten binnen Stunden um mehr als 12 Prozent ab – ein Schock, der Anlegern auch trotzt der schnell folgenden Erholung noch eine Zeitlang in den Knochen stecken wird. Japanische Aktien bieten dennoch langfristig attraktive Chancen – auch wenn die jüngste Volatilität weiter anhalten dürfte, meint Kei Okamura, Portfolio Manager bei Neuberger Berman. In seinem Marktkommentar erklärt er, wie es zu dem Abverkauft kommen konnte und warum er dennoch optimistisch auf die kommenden Monate blickt.

Am Montag, dem 5. August, stürzten sowohl der Topix als auch der Nikkei 225 Index um mehr als 12 Prozent ab – die stärksten Einbrüche an einem Tag seit dem Schwarzen Montag im Jahr 1987. Nur um am nächsten Tag wieder um 9,3 Prozent bzw. 10,2 Prozent zuzulegen und am Mittwoch weiter leicht anzusteigen.

Normalisierung der Geldpolitik in Sicht

Ein wichtiger, wenn auch nicht der einzige, Auslöser für den Marktausverkauf war die Entscheidung der Bank of Japan vom 31. Juli, die Leitzinsen zu erhöhen und ihr JGB-Kaufprogramm (Japanese Government Bond) bis 2026 zu halbieren. Der hawkishe Ton des BOJ-Gouverneurs Kazuo Ueda wertete den Yen gegenüber anderen wichtigen Währungen stark auf und löste eine massive Auflösung von Carry Trades aus, die mit dem plötzlich teureren Yen finanziert wurden. In der Zwischenzeit sorgten sich die Anleger weltweit, dass die teureren Exporte die Unternehmensgewinne, insbesondere bei den Automobilherstellern, beeinträchtigen könnten. Die schwachen Ergebnisse der US-Halbleiterhersteller gaben ihr Übriges dazu und lösten Bedenken zur Chipnachfrage aus.

Bleibt die Frage, wie es jetzt weitergeht? Tatsächlich gibt es hier ausreichend Grund für Optimismus. So dürfte das japanische Lohnwachstum und die sich stabilisierende Inflation die BOJ mittelfristig zu einer Normalisierung der Geldpolitik veranlassen. Dabei werden sich die Währungshüter wahrscheinlich an der US-Notenbank orientieren, die bald mit Zinssenkungen beginnt. Dadurch würden sich die Zinsdifferenzen verringern, die den Yen in den letzten Jahren nach unten gedrückt haben. Ähnliche Erwartungen dürften die Optionshändler dazu veranlasst haben, auf den Yen zu setzen und Makro-Hedge-Fonds dazu motiviert, Short-Positionen in japanischen Aktien Futures aufzubauen.

Rückenwind für japanische Small- und Midcaps

Dennoch wird die Marktvolatilität in nächster Zeit wahrscheinlich anhalten. Diese Schwankungen lassen sich jedoch als Wachstumsschmerzen einer großen Volkswirtschaft im Umbruch interpretieren. Die steigenden Reallöhne im Juni – der erste Anstieg seit 27 Monaten – sind ein frühes Anzeichen dafür, dass sich der private Verbrauch zu erholen beginnt. Japanische Small- bis Mid-Cap-Aktien (SMID), die den Großteil ihrer Einnahmen auf dem Inlandsmarkt erzielen, dürfte dies Rückenwind geben. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Fundamentaldaten der japanischen Wirtschaft auf gesunder Basis stehen, sind die aktuellen Quartalszahlen: 60 Prozent der japanischen Unternehmen, die ihre Gewinne für das zweite Quartal bereits bekannt gegeben haben, konnten ihre Prognosen nach oben korrigieren.

So erschütternd sich die jüngste Volatilität an den japanischen Aktienmärkten auch anfühlen mag, sie ist ein Zeichen dafür, dass Japan dank einer ermutigenden Mischung aus Reallohnwachstum, stabiler Inflation und Corporate Governance-Reformen die drei “verlorenen Jahrzehnte” der wirtschaftlichen Stagnation hinter sich lässt. Für langfristige Anleger wäre es daher klug, über die kurzfristige Volatilität japanischer Aktien hinauszublicken. Die weiterhin hohe Volatilität dürfte in den kommenden Wochen attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten, um mittel- bis langfristig attraktive risikobereinigte Renditen zu erzielen.

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Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Ausgabenpolitik könnte über die Währung zahlreiche Krisen auslösen

Auch wenn der US-Wahlkampf durch den Rückzug Joe Bidens eine neue Dynamik bekommen hat, wird ein Thema in den USA weiterhin nahezu komplett ausgeblendet: die enorm hohe US-Verschuldung. Zu Unrecht, ist Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, überzeugt. Das Congressional Budget Office schätzt im aktuellen Sommergutachten, dass die Netto-Verschuldung bis 2034 bei unveränderter Fiskalpolitik auf 122 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) steigen wird. Damit wäre die Verschuldung der USA innerhalb von 30 Jahren um 90 Prozentpunkte angestiegen – und könnte sogar noch weiter ansteigen, wenn die während der Regierung Trump verabschiedeten Steuergeschenke nächstes Jahr verlängert würden. „Die Lage wird sich wahrscheinlich so lange verschlechtern, bis eines Tages die Schulden in einem Umfeld normalen Wachstums, normaler Inflation und normaler Zinssätze nicht mehr bedient werden können“, führt Ökonom Tilmann Galler aus. Die Finanzmärkte spiegelten das bislang nicht wider: Der S&P 500 hangelt sich von Allzeithoch zu Allzeithoch und die Renditen auf den Rentenmärkten haben sich nur wenig nach oben bewegt. Die exzessive Ausgabenpolitik könnte nach Einschätzung Gallers über den Hebel der Währung jedoch zahlreiche Krisen in der Welt auslösen.

Ohne einschneidende Maßnahmen keine Reduzierung des Defizits

Zu den Gründen warum die Märkte bislang kaum auf das hohe Schuldenniveau reagiert haben, trägt aus Sicht von Tilmann Galler bei, dass der bisherige Anstieg der Zinszahlungen auf die höheren Zinsen zurückzuführen ist und nicht auf das Wachstum der Schulden selbst. „Sollte die Wirtschaft in eine Rezession geraten oder die Fed aufgrund einer Krise beschließen, die kurzfristigen Zinsen drastisch zu senken und die quantitative Lockerung wieder aufzunehmen, könnten diese Zinskosten auch schnell sehr deutlich sinken“, sagt der Kapitalmarktexperte.

Für langfristige Anleger sei der Anstieg der Verschuldung dennoch von Bedeutung. „Das größte Risiko im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung besteht darin, dass es der Politik schwerfällt, sich mit diesem Thema auf eine rationale Art und Weise auseinanderzusetzen. Schon ein flüchtiger Blick auf den US-Haushalt 2024 macht deutlich, dass ohne Ausgabenkürzung, ohne Steuererhöhungen oder eine Mischung dieser Maßnahmen keine echten Fortschritte beim Defizit erzielt werden können“, unterstreicht Galler.

Zwei Handlungsoptionen: „argentinischer Sturzflug“ oder „japanisches Koma“

Bei einer Verschlechterung der Situation stehen der Regierung nach Einschätzung des Strategen nur zwei Manöver zur Verfügung, die sich martialisch als „argentinischer Sturzflug“ oder „japanisches Koma“ bezeichnen lassen. Im Rahmen der ersten Möglichkeit könnten sich die Regierung und die Notenbank verschwören, um die Inflation auf ein Niveau zu heben, das den Wert der Schulden im Verhältnis zum nominalen BIP deutlich reduziert. „Das Risiko dabei besteht darin, dass die Zinssätze in die Höhe schnellen würden, was das Problem der Fremdfinanzierung verschärfen und gleichzeitig zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft und der Währung führen könnte“, stellt Galler fest.

Bei der zweiten Strategie könnten die Schulden immer noch finanziert werden, wenn das Wirtschaftswachstum so weit gebremst würde, dass Inflation und Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau blieben, wie es etwa in Japan während des Großteils der letzten 30 Jahre der Fall war. Dies hätte jedoch negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Währung.

Diese langfristigen Risiken wurden den Wählern allerdings weder von den Politikern noch von den Medien jemals ausreichend erklärt. „Das Interesse, Politiker zu wählen, die bereit sind, diese schwierigen Entscheidungen zu treffen, ist entsprechend niedrig“, führt Galler aus. Die hohe Staatsverschuldung wird nach der jüngsten Umfrage gerade einmal von fünf Prozent der Wähler als eines der wichtigsten Themen zur Präsidentschaftswahl gesehen. Sollten nach der US-Wahl die Steuergeschenke der ersten Regierung Trump verlängert werden, kämen jedoch fünf Billionen US-Dollar Mehrkosten für den Haushalt hinzu, was die US-Schuldenquote auf 133 Prozent zum BIP hochschnellen ließe.

Die aktuelle Sorglosigkeit der Finanzmärkte über die Risiken der US-Verschuldungspolitik könnten nach Meinung von Tilmann Galler zu einem bösen Erwachen führen, sobald die steigende Staatsverschuldung zunehmend Auswirkungen auf die Finanzierungskosten habe. Die Notwendigkeit, jährliche Defizite von 2 Billionen US-Dollar zu finanzieren, verhinderten bereits jetzt einen nachhaltigen Rückgang der Renditen. „Ein längerfristig höheres US-Zinsniveau würde zu einer weiteren Aufwertung des bereits sehr teuren US-Dollars führen. Für zahlreiche Emerging Marktes beispielsweise sind hohe US-Zinsen und ein starker US-Dollar schlechte Nachrichten“, erklärt Galler. Die US-Ausgabenpolitik könnte somit zahlreiche negative Auswirkungen weltweit mit sich bringen – dies sollte man sich schon heute bewusst machen.

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL

Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl könnte sich direkt auf die Unabhängigkeit der US-Geldpolitik auswirken. Denn Donald Trump hat bereits mehrfach angekündigt, dass er sich einen stärkeren Einfluss der Politik auf die Notenbank wünscht – im Falle seines Wahlsiegs am besten direkt durch den Präsidenten. Schon während seiner ersten Amtszeit hat Trump offen Kritik an der damaligen Geldpolitik geäußert und den Fed-Präsidenten Jerome Powell als „unfähig“ bezeichnet. Trumps Ansicht nach habe Powell die Zinsen zu spät gesenkt. Aktuell wirft er Powell vor, eine mögliche Zinssenkung im September nur durchzuführen, um die Wahlchancen der Demokraten zu erhöhen.

Kamala Harris trat zwar als Reaktion auf die Behauptungen der Republikaner für die Unabhängigkeit der Notenbank ein. Allerdings gibt es in Reihen der demokratischen Partei schon lange Verfechter der „Modern Monetary Theory“. Bei dieser Denkschule geht es unter anderem darum, die Fed dem Finanzministerium zu unterstellen, also die Unabhängigkeit der Notenbank abzuschaffen. Angesichts der ausufernden Staatsverschuldung der USA wäre dies ein gravierender Eingriff. Dazu kommt: Während der Amtszeit des nächsten US-Präsidenten oder der nächsten US-Präsidentin werden die Position des Notenbankchefs und zwei Vertreterstellen neu besetzt. Die jeweils amtierende Regierung hat in der Regel direkten Einfluss auf die Auswahl der Kandidaten. Zudem kann sie versuchen, geldpolitische Entscheidungen durch politischen Druck zu steuern.

Es ist jedoch zu hoffen, dass die Institutionen in den USA so stabil sind, dass ein direktes Mitspracherecht des Präsidenten bei Entscheidungen der Notenbank verhindert werden kann. Ansonsten würde ein enormer Vertrauensverlust in den US-Dollar als Weltleitwährung und als sicherer Hafen der Kapitalanlage drohen, der letztlich sogar die Refinanzierungsfähigkeit des Staates untergraben könnte.

Verantwortlich für den Inhalt:

DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

14 % investieren bereits grün, weitere 30 % können es sich vorstellen

Zweifler bemängeln zu wenige Informationen über Wirksamkeit der Investments

Renditenachteile spielen nur untergeordnete Rolle

44 % der Haushalte in Deutschland investieren bereits grün oder können sich das vorstellen. Jeder siebte Haushalte in Deutschland (14 %) steckt sein Erspartes in nachhaltige Geldanlagen. Weitere 30 % können sich vorstellen, das künftig zu machen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Haushaltsbefragung, die KfW Research im Rahmen des KfW-Energiewendebarometers erhoben hat.

Zu nachhaltigen Geldanlagen zählen grüne Konten und Spareinlagen, nachhaltige Fonds und Wertpapiere sowie finanzielle Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Viele Haushalte zögern trotz grundsätzlicher Bereitschaft. Gründe dafür: Neben fehlendem finanziellen Spielraum sind es vor allem Zweifel daran, ob ihr Geld wirklich klimafreundlich investiert wird (32 % der betroffenen Haushalte). Weitere 19 % geben an, die Produkte nicht zu verstehen.

Privathaushalte sind mit einem Geldvermögen von zuletzt 8 Bio. EUR ein wichtiger Akteur bei der Finanzierung der Klimawende. “Auch angesichts knapper öffentlicher Kassen ist der Beitrag privaten Kapitals zur Finanzierung der grünen Transformation hoch relevant”, sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

“Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass viele Menschen in Deutschland bereit sind, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Kapital in klimafreundliche Projekte zu lenken. Entscheidend ist aber, dass sie leichteren Zugang zu Informationen über nachhaltige Geldanlagen bekommen als bisher, insbesondere mit Blick auf den resultierenden Beitrag zum Klimaschutz”, sagte die KfW-Chefvolkswirtin.

53 % der Haushalte können sich nicht vorstellen, Geld in grüne Finanzanlagen zu investieren, 3 % sind unentschlossen. Darunter sind sehr viele Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen, die schlicht kein Geld zum Sparen und Anlegen haben. Mehr als 56 % der Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen haben grundsätzlich keinen finanziellen Spielraum für eine Geldanlage. Schaut man sich nur die Haushalte an, die Geldvermögen haben, investieren immerhin rund 23 % bereits jetzt in nachhaltige Anlagen.

Besonders interessiert an grünen Investments sind junge Menschen. Die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen besitzt dreimal so oft nachhaltige Fonds und Wertpapiere wie die Gruppe der über 65-Jährigen (15 % gegenüber 5 % der Haushalte). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei grünen Konten und Spareinlagen (7 % gegenüber 2 %). Etwas anders verhält es sich mit Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (2 % gegenüber 3 %).

Mögliche Renditenachteile spielen für die Befragten nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für oder wider eine nachhaltige Geldanlage. Allen Haushalten, die potenziell willens sind zu investieren oder schon investiert haben, wurde als Basisszenario eine Kapitalanlage von 10.000 Euro mit 3 % Zinsen, also 300 EUR Ertrag im Jahr, vorgestellt. Danach waren 86 % aller Haushalte bereit, auf 0,1 Prozentpunkte Rendite – also 10 EUR – zu verzichten, wenn ihre Anlage dafür nachhaltig ist. 74 % würden auf 0,5 Prozentpunkte – also 50 EUR – und immerhin noch 57 % auf 1,5 Prozentpunkte – also 150 EUR – verzichten.

“Mit den Privathaushalten in Deutschland gibt es einen relevanten potenziellen Investorenkreis für nachhaltige Geldanlagen, der durch geeignete Rahmenbedingungen seinen Beitrag zur grünen Transformation Deutschlands und der Welt leisten kann”, sagte KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.

Weitere Informationen zu der Sonderbefragung durch KfW Research finden Sie unter: www.kfw.de/fokus

Zum Datenhintergrund:

Das KfW-Energiewendebarometer ist eine jährlich erscheinende haushaltsrepräsentative Befragung von in Deutschland ansässigen privaten Haushalten zu Entscheidungen und Einstellungen rund um das Thema Klimaschutz. In der aktuellen Befragung zum KfW-Energiewendebarometer 2024 wurden rund 6.000 Haushalte befragt. Weitere Informationen zum KfW-Energiewendebarometer finden Sie unter: www.kfw.de/energiewendebarometer.

Verantwortlich für den Inhalt:

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de