Münster vor Stadt Berlin, Frauen erfolgreicher als Männer – zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die Analyse der ING Deutschland.

 

Für die Analyse wurde die durchschnittliche Rendite der Wertpapierdepots von über 806.000 Kunden im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 29. November 2019 anonymisiert ausgewertet. 23,5 Prozent Rendite haben die berücksichtigten Wertpapierdepots im Untersuchungszeitraum erzielt, so die Ergebnisse der anonymisierten Auswertung.

Frauen hatten 2019 ein besseres Händchen bei Anlageentscheidungen als Männer

Weibliche Privatanleger waren mit durchschnittlich 24,11 Prozent Rendite erfolgreicher als männliche mit 23,5 Prozent. Sie weisen für den Untersuchungszeitraum einen vergleichsweise hohen Anteil von Fonds in ihren Depots auf. Dieser beträgt 25 Prozent, bei Männern sind es hingegen nur 18 Prozent.

Männer setzten dafür stärker auf Einzelwerte. Der Aktienanteil in ihren Depots liegt bei rund 60 Prozent, bei den Frauen dagegen bei 53,47 Prozent. Bei beiden Geschlechtern bilden Aktien damit im Untersuchungszeitraum die absolute Mehrheit im Depot.

“Junge” Privatanleger erfolgreicher als “ältere”

Die Altersgruppe der 26 bis 35-jährigen legte am erfolgreichsten an. Im Durchschnitt erzielte diese Gruppe 26 Prozent Rendite. Doch auch die in Relation am wenigsten erfolgreiche Altersgruppe der über 75-jährigen konnte im Untersuchungszeitraum 22 Prozent Wertzuwachs im Depot verzeichnen.

Dabei waren ETFs 2019 vor allem bei den jungen Privatanlegern beliebt: Mit über 23 Prozent haben die unter 18-jährigen den zweithöchsten Anteil an ETFs im Portfolio. Übertroffen wird dies nur doch von den 26 bis 35-jährigen mit 23,65 Prozent. Ältere Anleger scheinen hingegen “klassische” Anlageklassen zu bevorzugen. Sie haben im Vergleich zu den anderen Altersgruppen die größten Anteile sowohl an Aktien als auch an Anleihen im Depot.

 

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Der Jahreswechsel naht – und damit auch die guten Vorsätze für das neue Jahr.

 

Ein Thema, das bei vielen Deutschen noch etwas stiefmütterlich behandelt wird, ist die Geldanlage. Zwar sind viele Sparer mit ihren Erträgen unzufrieden und sie sind sich dessen bewusst, dass die Zinsen nicht allzu bald wieder ansteigen. Allerdings hält sie mangelndes Wissen und Risikoaversion davon ab, mehr aus ihrem Geld zu machen. Dabei zeigt eine aktuelle Umfrage von J.P. Morgan Asset Management, dass für mehr als drei Viertel aller befragten Frauen und Männer finanzielle Unabhängigkeit sehr wichtig ist. “Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds ist es heute aber wichtiger denn je, gewohnte Vorgehensweisen zu überdenken und über traditionelle Sparformen hinaus aktiv zu werden”, betont Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR von J.P. Morgan Asset Management in Deutschland und Österreich. Denn wenn Bankeinlagen kaum verzinst werden, droht durch die Inflation eine schleichende Enteignung statt des erhofften Kapitalwachstums. Deshalb ist es zum Vermögensaufbau heute unerlässlich, auf die Ertragskraft der Kapitalmärkte zu setzen. “Sicherlich sind Aktienanlagen stärkeren Schwankungen ausgesetzt als ein Sparbuch. Aber wer einige Grundprinzipien der Geldanlage berücksichtigt, kann diesen gefürchteten Schwankungen gelassener entgegensehen”, betont Bradtmöller.

  1. Prinzip der Geldanlage: Risikostreuung ist wichtig

Für den Anlageerfolg ist eine Streuung über verschiedene Anlagen entscheidend. “Wer alles auf eine Karte setzt, setzt sein Erspartes dem Risiko größerer Schwankungen aus. Ein breit gestreutes Portfolio bietet dagegen unterschiedliche Ertragschancen und ist dabei weniger schwankungsanfällig”, führt Pia Bradtmöller aus. Ihr Tipp: Mischfonds, die flexibel die unterschiedlichen Anlagen kombinieren, eignen sich hierfür besonders, denn sie nehmen Anlegern die Arbeit der Allokation ab und eignen sich auch für Anlageeinsteiger.

  1. Prinzip der Geldanlage: Schwankungen an den Börsen sind nicht ungewöhnlich

Zugegebenermaßen geht es an den Börsen auf und ab, doch eine Betrachtung über längere Zeiträume zeigt, dass es in vielen Jahren trotz unterjähriger Schwankungen ein positives Ergebnis gibt. Der europäische Aktienmarkt beispielsweise ging in den Jahren zwischen 1980 und 2019 im Verlauf des jeweiligen Kalenderjahres durchschnittlich 15,4 Prozent nach unten. Tatsächlich haben Anleger aber in 30 der Jahre trotz der Schwankungen ein Plus erzielt und die Märkte haben nur 9 Jahre mit einem Minus abgeschlossen. “Es lohnt sich also, in schwankungsreicheren Marktphasen die Nerven zu behalten”, unterstreicht Pia Bradtmöller.

  1. Prinzip der Geldanlage: Die Zeit arbeitet für Anleger

An den Kapitalmärkten gibt es immer mal stürmische Zeiten. Über längere Zeiträume hinweg werden Verluste aber seltener – deshalb ist eine langfristige Perspektive so wichtig. Ein Blick auf die letzten 69 Jahre zeigt, dass man mit einer Anlage, die je zur Hälfte aus Aktien und Anleihen besteht, über einen kurzen Anlagezeitraum von nur einem Jahr eine große Bandbreite bis zu 49 Prozent Gewinn verbuchen – oder aber bis zu 24 Prozent Verlust machen konnte. Dieses Chance-Risiko-Profil verändert sich mit steigendem Anlagehorizont deutlich, sodass schon bei einer mittleren Anlagedauer von 5 Jahren das annualisierte Verlustrisiko signifikant zurückgeht und selbst im schlechtesten Fall bei -1 Prozent liegt, die Gewinnchancen liegen immer noch bei 24 Prozent. Und bei einem 10-jährigen Anlagezeitraum gab es mindestens ein Plus von 1 Prozent bis zu maximal 17 Prozent. “Je länger also der Anlagezeitraum ist, desto geringer sind die Ausschläge nach unten – deshalb ist es so wichtig, sich über den Anlagehorizont bewusst zu werden. Dann kann das Geld, das für den Ruhestand angelegt wird, in aller Ruhe am Kapitalmarkt arbeiten und die Renditen erwirtschaften, die benötigt werden”, betont Bradtmöller.

  1. Prinzip der Geldanlage: Durchgehend investiert zu bleiben zahlt sich aus

Anleger sollten sich nicht von Emotionen leiten lassen und bei Kursschwankungen Ruhe bewahren. “Wer glaubt, cleverer zu sein, als der Markt, um nur die ‘guten Zeiten’ zu erwischen, kann dies oft teuer bezahlen. Denn Kurseinbrüche sind schwer vorherzusagen und nach einer Abwärtsphase folgt häufig ebenso unvermittelt ein steiler Kursanstieg. Wenn man diese wichtigen Tage verpasst, wirkt sich das auf die Gesamtrendite häufig negativer aus, als die gesamten Schwankungen mitzumachen”, so Pia Bradtmöller. Das sollte auch diejenigen beruhigen, die befürchten, dass die Kapitalmarktanlage viel Arbeit bedeutet.

  1. Prinzip der Geldanlage: Wer frühzeitig anlegt, wird belohnt

Die Zeit, in der das Geld am Kapitalmarkt angelegt ist, spielt auch aus einem anderen Grund eine wichtige Rolle – diesen Effekt hat Einstein einst als “8. Weltwunder” bezeichnet: “Je früher man mit der Geldanlage beginnt, desto besser – der Zinseszinseffekt ist ein maßgeblicher Erfolgsfaktor. Wer die Erträge seiner Geldanlage wieder anlegt, anstatt das Geld auf dem Konto liegen zu lassen, hat die Chance, deutlich mehr mit seinem Geld zu erreichen”, erläutert Bradtmöller.

Vielleicht ist also die ruhige Zeit “zwischen den Jahren” ein guter Zeitpunkt, um sich Gedanken über die finanziellen Ziele zu machen – und wie diese erreicht werden können. So lautet Pia Bradtmöllers Fazit: “Es gibt nach wie vor Vorurteile und Wissenslücken rund um die Kapitalmärkte und Investmentlösungen. Angesichts steigender Lebenserwartung, sinkender Renten und drohender Strafzinsen auf Bankeinlagen wird es umso wichtiger, die Portfolios für die Realitäten des heutigen Zinsumfelds zu präparieren. Dazu gehört auch, sich für die Geldanlage Zeit zu nehmen und in die eigene finanzielle Bildung und letztendlich in sich selbst zu investieren.”

Der Sparplan – Anlagedisziplin leicht gemacht

Eine einfache, flexible und bequeme Lösung – nicht nur für Anlageeinsteiger – bieten breit gestreute Mischfonds, die dazu beitragen können, regelmäßige Erträge zu generieren und gleichzeitig Schwankungen und Risiken zu minimieren. Sehr sinnvoll ist es, dabei auf laufende Erträge (“Income”) zu achten, weil diese langfristig einen wichtigen Anteil der Gesamtrendite ausmachen. Sie ermöglichen bereits mit kleinen Einzahlungen, beispielsweise im Rahmen von Sparplänen, ganz einfach erste Schritte bei der Wertpapieranlage. Ein weiterer Vorteil des Sparplans ist laut Pia Bradtmöller, dass sich typische Anlegerfehler vermeiden lassen. “Aufgrund der festen Sparrate kann der so genannte Cost-Average-Effekt der Durchschnittskosten greifen: Da die Geldanlage über einen längeren Zeitraum erfolgt, verteilt sich das Risiko besser, denn bei fallenden Kursen erwirbt man mehr und bei steigenden Kursen entsprechend weniger Anteile. So lässt sich das Problem des ‘Market-Timings’, also des richtigen Einstiegszeitpunktes, vermeiden und für die Fondsanleger werden die gefürchteten Marktschwankungen noch weniger relevant. Und dass der Betrag regelmäßig vom Konto abgebucht wird, sorgt das ganze Jahr für Spardisziplin und hilft so, die Neujahrsvorsätze auch tatsächlich durchzuhalten”, so Pia Bradtmöller augenzwinkernd.

 

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Die Regulierung zu nachhaltigen Investments setzt darauf, Kapitalströme so zu leiten, dass gesteckte Klima- und Verhaltensziele erreicht werden.

 

AREAM als Haus für Erneuerbare Energien ist ein Teil dieses Prozesses, geht aber noch einen Schritt weiter: „Impact Investing sollte mehr bedeuten, als nur ein ESG-Siegel auf Produkte zu pappen“, sagt Markus W. Voigt, Geschäftsführer der AREAM GmbH, die deshalb eine Stiftung ins Leben gerufen hat.

„Wir verstehen uns als nachhaltiger Assetmanager“, sagt Voigt. „Dazu gehört, dass unsere Produkte wie unser gesamter Investmentprozess ESG-konform sind.“ Zudem entwickelt das Unternehmen, das weit in die operativen Prozesse der Wind- oder Solarparks eingebunden ist, die technischen Möglichkeiten weiter. Der Einsatz künstlicher Intelligenz hilft, die Wirkungsgrade zu steigern und gleichzeitig Ausfallquoten zu reduzieren. „Hier sind wir als Assetmanager sehr stark ins Research und in die Entwicklung der entsprechenden selbst lernenden Systeme eingebunden“, sagt Voigt.

„Entwicklungen voranzutreiben, das ist allerdings nicht nur im technischen Bereich wichtig“, so Voigt. „Genauso entscheidend ist es, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und zwar da, wo es darauf ankommt.“ Deshalb hat AREAM als Haus für Erneuerbare Energien die Power One for One Foundation gGmbH gegründet. Ziel ist es, den Teufelskreis der Energie-Armut zu durchbrechen – und das nachhaltig. „Mehr als 1,2 Milliarden Menschen leben auf der Welt ohne Zugang zu Strom“, sagt Voigt. „Dabei ist Strom oft eine wesentliche Voraussetzung für ein gesundes und selbstbestimmtes Leben.“

Die Power One for One Foundation zielt darauf, Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern durch den Einsatz kleiner Solaranlagen die Chance auf ein besseres Leben zu geben – und zugleich die Umwelt zu schonen. Zugang zu Strom hilft den betroffenen Menschen in vielfacher Weise: „Das reicht vom Gesundheitswesen, wenn Kühlschränke für Medikamente angeschafft werden können, über eine bessere Wasserversorgung mittels Pumpen, besserer Bildung durch Licht zum Lesen und Lernen bis zur Senkung von Kosten, weil kein Diesel mehr gekauft werden muss“, sagt Voigt.

AREAM spendet selbst und ermutigt dazu auch andere. „Derzeit unterstützt die Stiftung drei Projekte: in Sri Lanka, Guatemala und Uganda“, sagt Voigt. Dank des hohen Spendenaufkommens 2019 werden diese Projekte weitergeführt und ausgebaut.

 

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Internationale Aon-Studie: Bedeutung nachhaltiger Anlagestrategien nimmt zu, angelsächsische Länder schließen zu Kontinentaleuropa auf.

 

Die Bedeutung von nachhaltigen Investments bei institutionellen Anlegern steigt stark an. Dies zeigt eine Studie des global tätigen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon. Im Sommer 2019 befragte Aon 229 Investoren aus Europa, Kanada und den Vereinigten Staaten. Darunter waren private und öffentliche Vorsorgeeinrichtungen, Versicherer, Stiftungen und Family Offices.

85 Prozent (2018: 68 Prozent) der Befragten gaben an, dass Nachhaltigkeitskriterien (= ESG-Kriterien: Environmental, Social, Governance) für Investments zumindest teilweise wichtig sind. Die wichtigsten Veränderungen im Vergleich zur Studie aus dem Vorjahr nach Regionen:

Großbritannien: 87 Prozent (66 Prozent)

Vereinigte Staaten: 78 Prozent (57 Prozent)

Kanada : 78 Prozent (68 Prozent)

Kontinentaleuropa : 85 Prozent (80 Prozent)

Besonders stark war der Anstieg in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten. 44 Prozent der befragten Investoren berichten, dass sie bereits eine formale ESG-Anlagepolitik umsetzen. Weitere 24 Prozent erarbeiten diese derzeit. 29 Prozent der Investoren engagieren schon spezifische Mitarbeiter für das Thema Nachhaltigkeit (2018: 20 Prozent), in der Regel leisten sich dies aber nur die großen Anleger.

64 Prozent der Befragten haben Vermögenswerte in einer nachhaltigen Anlagestrategie platziert (2018: 49 Prozent). Davon gab die Hälfte an, dass sie diese Allokationen zukünftig beibehalten oder erhöhen werden. Mehr als 40 Prozent der Befragten denken, dass die Einbeziehung von ESG-Kriterien zu einer besseren Performance ihrer Anlage führt.

Investoren halten es für möglich, dass in den Vereinigten Staaten nachhaltige Anlagestrategien wieder ausgebremst werden könnten. Kontinentaleuropa nimmt aus ihrer Sicht dagegen eine führende Rolle in Sachen Nachhaltigkeit an.

„Die enorm wachsende Bedeutung von nachhaltigen Anlagen zeigt“, kommentiert Fred Marchlewski, Geschäftsführer der Aon Hewitt GmbH, „wie präsent dieses Thema auf dem Radarschirm der institutionellen Investoren ist. Sie gehen es sehr überzeugt an, deshalb wird dieser Trend anhalten. Nachhaltige Kapitalanlagen können bis zu einem gewissen Grad Investment-Risiken reduzieren.“

Weitere wichtige Erkenntnisse der Studie im Überblick:

Bei der bAV legte die positive Stimmung für nachhaltige Investitionen im letzten Jahr global enorm zu: 86 Prozent waren es im Vergleich zu 56 Prozent in 2018.

Kleinere Investoren stehen nachhaltigen Anlagen kritischer (10 Prozent) gegenüber als größere (4 Prozent).

Große Investoren setzen eher auf eine nachhaltige Anlagestrategie und spezialisierte Mitarbeiter in diesem Feld als kleinere.

Fehlende Übereinstimmung in Schlüsselfragen, wie z.B. der Definition von nachhaltigem Investieren, hindert 14 Prozent (2018: 26 Prozent) der Befragten daran, ESG-Kriterien umzusetzen. Unsicherheit bei der Begriffsauslegung kann selbst bei gut gewillten Anlegern zu Verwirrung führen.

Risikobehaftete Themen für institutionelle Investoren sind Klimawandel und Naturkatastrophen (67 Prozent), gefolgt von Nationalismus/Protektionismus (50 Prozent) und sozioökonomische Ungleichheit (38 Prozent).

 

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Knapp einstellige Zuwächse an den Aktienmärkten

 

Einen verhalten optimistischen Ausblick auf das Jahr 2020 gibt Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefstratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management von Berenberg. Vor allem werde die hohe politische Unsicherheit anhalten – nicht zuletzt mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen. Für das kommende Jahr rechnet Berenberg mit einem leichten Anziehen des weltweiten Wirtschaftswachstums. Bei Aktien rechnet Berenberg mit moderaten, einstelligen Zuwächsen, da diese mit dem sehr guten Jahr 2019 eine Konjunkturerholung bereits weitgehend eingepreist haben. Begrenztes Wachstum, geringe Inflation, niedrige Zentralbankzinsen und erneute Anleihekäufe durch die EZB limitieren den Anstieg von Anleiherenditen. Den Dax sieht Berenberg Ende 2020 bei 13.900 Punkten, den S&P 500 bei 3.250 Zählern.

Nach Ansicht von Prof. Dr. Bernd Meyer¸ Chefstratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management von Berenberg, ist das Überraschungspoten-zial an den Aktienmärkten jedoch begrenzt: Die politischen Unsicherheiten werden bestehen bleiben, nicht zuletzt wegen der anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA. Zusätzliche Hilfe von den Zentralbanken und der Fiskalpolitik sei nicht zu erwarten. Bernd Meyer sagt: „Die Aktienbewertung, auf Basis der vom Konsensus erwarteten Gewinne für 2020, erscheint bereits ambitioniert und die Gewinnerwartungen dürften noch weiter reduziert werden. Uns scheint global bestenfalls ein Gewinnwachstum im mittleren einstelligen Bereich realistisch. Das bedeutet, der Zyklus geht weiter, aber der Aktienmarkt hat fundamental nur begrenztes Potenzial.“

Mit der Teileinigung im Handelsstreit und sich verbessernden Konjunkturdaten dürften Aktien aber unterstützt durch Zuflüsse bei Aktienanlagen und die typischerweise vorteilhafte Saisonalität zunächst weiter zulegen. Insbesondere europäische Aktien und Aktien aus den Schwellenländern dürften davon profitieren. Eine ausgeprägtere Übertreibung mit nachfolgender Korrektur sei gut vorstellbar. „Für Europa spricht neben der günstigeren Bewertung, dass die Märkte des Kontinents aufgrund der zyklischeren Indexzusammensetzung sich gewöhnlich besser als der Rest der Welt und besonders die USA entwickeln, wenn sich das globale Wachstum beschleunigt. Viele internationale Anleger haben nach der jahrelangen Underperformance zudem eine Europa-Untergewichtung, sodass auch die Positionierung der Marktteilnehmer Aufholpotenzial biete. „Den Euro Stoxx 50 erwarten wir zum Jahresende 2020 bei 3.850 Punkten. Außerhalb Europas mögen wir aufgrund der relativen Attraktivität oder des steigenden Wachstumsvorsprungs vor allem Schwellenländeraktien“, so Meyer.

Umfeld begrenzten Wachstums

Matthias Born, Head of Investments von Berenberg und Manager des Berenberg European Focus Fund, schaut ebenfalls zuversichtlich in das neue Jahr. „Unser Fokus auf qualitativ hochwertige Unternehmen, die über strukturelles Wachstum verfügen, sollte sich auch in den kommenden Jahren weiter auszah-len. Gerade in dem momentan eher schwächeren Wachstumsumfeld, lohnt es sich, der Blick auf, die deutlich stärker als der Durchschnitt wachsen können. Davon gibt es in Europa  mehr als viele denken. Europa ist nicht nur führend bei der Digitalisierung in der Industrie, auch in Bereichen wie der Medizintech-nik sowie der Spezialchemie haben wir führende globale Player. Im Segment der Konsum- und Luxusgüter gibt es viele europäische Marken, die weltweit den Ton angeben und vom Wachstum der Mittelschicht in China profitieren.  Darüber hinaus sollten auch einige europäische Halbleiterzulieferer von Chinas technologischer Weiterentwicklung profitieren. Der steigende Bedarf an KI-Anwendungen und Automatisierung fördert hier zudem das strukturelle Wachstum.“ Wichtig sei es, über alle Unternehmensgrößen hinweg, nach Chancen zu suchen. Daher würde auch im nächsten Jahr ein signifikanter Teil des Portfolios in Hidden Champions investiert werden. Diese sind zwar oftmals unbekannter als die US-Technologieriesen, weisen aber eine mindestens genauso hohe Wachstumsdynamik auf.

Im Zentrum der politischen Unsicherheiten stehe die Präsidentschaftswahl in den USA am 3. November, so Meyer. Schon die im Februar beginnenden Vorwahlen der US-Demokraten dürften die Märkte bewegen. Bei einem eher links stehenden demokratischen Kandidaten könnten die Märkte im Fall eines Wahlsiegs der Demokraten ein Zurückdrehen der Steuerreform von Präsident Trump befürch-ten. Ein demokratischer Präsident mit einer demokratischen Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus ist aber unwahrscheinlich. Dies ist laut Meyer zu-mindest für die Aktienmärkte gut. Denn eine Analyse der Entwicklung seit 1928 zeige, dass sich Aktien in den sechs Monaten nach der Wahl im Fall eines solchen „vereinigten“ Kongresses deutlich schwächer entwickelt haben als im Fall eines „gespaltenen“ Kongresses. Wenn das Korrektiv durch eines der Häuser fehlt, neigen die Präsidenten wohl zu extremeren Entscheidungen. Ansonsten unterscheidet sich die Aktienmarktentwicklung in Wahljahren im Durchschnitt nicht von jener in Jahren ohne Wahl. Es fällt lediglich auf, dass im Falle eines amtierenden republikanischen Präsidenten, der Aktienmarkt in den sechs Monaten vor der Wahl im Schnitt nur seitwärts tendierte –  ein Bild, dass Meyer auch für 2020 nicht als abwegig erachtet.

Auf Konjunkturseite erwartet Berenberg 2020 ein leichtes Anziehen des globa-len Wachstums, allerdings seien kaum Gründe für einen Boom zu erkennen. Eine Abschwächung des Wachstums im Vergleich zum laufenden Jahr sieht Berenberg in den USA, China und Japan, wohingegen etwa Europa und Lateinamerika etwas stärker zulegen dürften als 2019. Im Jahr 2019 hätten die Geldpolitik und die positive Marktentwicklung für deutlich verbesserte finanzielle Rahmenbedingungen gesorgt. Dies werde auch 2020 die Wirtschaft stützen. Konjunkturelle Frühindikatoren bestätigten aktuell dieses Bild. Die Erholung dürfte aber nur moderat ausfallen. Die politischen Unsicherheiten blieben hoch und auch die nur begrenzten Stimulierungsmaßnahmen in China würden global weniger helfen als in vorangegangenen Zyklen. Zudem sei das Potential für zusätzliche geldpolitische Impulse begrenzt und auch fiskalpolitisch sei kein großer Wurf zu erwarten. Die Leitzinsen in Europa (0 Prozent) und den USA (1,5 – 1,75 Prozent) dürften dementsprechend auf Jahressicht auf dem derzeitigen Niveau verbleiben. Allerdings sei sowohl in den USA (2,2 Prozent) als auch in den Euro-Zone (Bundesanleihen: 0,30 Prozent) mit einem moderaten Anstieg der Renditen bis zum Jahresende zu rechnen.

Auf Devisenseite erwartet Berenberg, dass der Dollar zu Jahresbeginn unter leichten Druck geraten und der Euro moderat zulegen dürfte, da sich die Risiken – Handelskonflikt und Brexit – zurückbilden und die Konjunktur in Europa wieder Fuß fassen dürfte. Charttechnisch verlaufe der Wechselkurs Euro/US-Dollar seit Mai 2018 abgesehen von einer ganz kurzen Unterbrechung knapp unter der 200-Tage-Linie. Wenn der Wechselkurs die 200-Tage-Linie nach oben durchbricht, könnte dies jedoch das lang erwartete Signal für eine Trendwende am Devisenmarkt sein. Von der EZB werde es in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich keine weiteren expansiven Maßnahmen mehr geben, sodass der Euro alle den Kurs schwächenden Impulse bereits verarbeitet habe. Die amerikanische Notenbank Fed wird nach Berenberg-Schätzung vorerst pausieren und ihre Geldpolitik datenorientiert gestalten. Zum Jahresende 2020 sieht Berenberg den Euro-Dollar-Kurs bei 1,15 Dollar.

Im Anleihebereich bevorzugt Berenberg in das Jahr hinein Kreditrisiken, d.h. Unternehmensanleihen oder Schwellenländeranleihen, gegenüber sicheren Staatsanleihen mit höherer Duration, da die Renditen sicherer Anleihen nach Ansicht der Berenberg-Experten vorerst noch etwas steigen dürften. Gold könnte von einem vorerst schwächeren US-Dollar profitieren und bleibt von den niedrigen Realzinsen unterstützt. Auch dürften die Zentralbanken von Schwellenländern wie Russland, China und Indien Kursverluste für Zukäufe nutzen, um ihre Reserven zu „de-dollarisieren“. So bleibe Gold vor allem als Absicherung gegenüber wirtschaftspolitischen Risiken auch 2020 ein attraktiver Diversifikator. Sollten sich die zunächst optimistischen Erwartungen am Aktienmarkt materialisieren, böten zudem Industriemetalle Aufholpotenzial, insbesondere Kupfer.

„Grundsätzlich gibt es auch weiterhin für Anleger mittel- bis langfristig keine wirkliche Alternative zur Aktienanlage“, betont Experte Born. Komme es neben dem geregelten Brexit zu einer zumindest vorübergehenden Entspannung im Handelsstreit und signalisierten die Konjunkturdaten zunehmend eine Erholung, dann hätten die Aktienmärkte zunächst noch etwas Potenzial, mit der Gefahr des Aufbaus einer deutlicheren Übertreibung. Danach, und insbesondere im Vorfeld der Wahlen in den USA, könnte es dann aber zu einer volatilen Seitwärtsbewegung kommen. Meyer betont: „Aktives Management, Selektivität und relative Positionen sollten in 2020 im Vordergrund stehen.“

 

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Unter 30-Jährige sind besonders zuversichtlich

 

Immer mehr Bundesbürger glauben daran, dass sich ihre Finanzen im kommenden Jahr vorteilhaft entwickeln werden, so eine aktuelle Vergleichsumfrage im Auftrag der Postbank. Insbesondere die Jungen sind bester Stimmung. Ist ihr Optimismus begründet?

Die Stimmung unter den Deutschen ist auffallend gut: Während 2018 schon jeder Zweite (52 Prozent) meinte, dass sich bei ihm Einkommen und Ersparnisse, Geldanlage und Ausgaben im kommenden Jahr positiv entwickeln würden, sind heute sogar zwei von drei Deutschen (64 Prozent) dieser Überzeugung. Nie waren mehr Menschen so zuversichtlich seit die Postbank diese Frage 2015 zum ersten Mal stellte; die Umfrage wird jährlich von Kantar Emnid umgesetzt. 18 Prozent der Befragten bewerten ihre Aussichten sogar als „sehr optimistisch“ – ein Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Ergebnisse überraschen, da Volkswirte der deutschen Wirtschaft einen Konjunkturabschwung attestieren. Dieser sei allerdings noch nicht für alle Menschen sichtbar, meint Dr. Marco Bargel von der Postbank. „Bisher befindet sich ausschließlich das verarbeitende Gewerbe in einer Rezession. In anderen Branchen wie dem Bau oder bei Dienstleistungen ist die wirtschaftliche Lage noch relativ gut. Auch verharrt die Arbeitslosigkeit in Deutschland immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Gleichzeitig steigen die Löhne weiter deutlich an, sodass viele Menschen eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation wahrnehmen.“ Zudem konnten sich Wertpapierbesitzer 2019 über die deutliche Erholung der Aktienmärkte freuen, so der Postbank Experte.

Junge auf der Sonnenseite

Laut Umfrage erwarten vor allem die jungen Deutschen rosige Zeiten: 87 Prozent der 16- bis 29-Jährigen blicken zuversichtlich auf ihre Finanzen in 2020, nur zehn Prozent hegen Bedenken. Dr. Marco Bargel erklärt: „Junge Menschen verfügen in der Regel noch nicht über ein hohes Geldvermögen. Die Auswirkungen anhaltend niedriger Zinsen machen sich bei dieser Altersgruppe daher noch nicht so bemerkbar. Gleichzeitig sind die Jobchancen für junge Menschen heute so gut wie schon lange nicht mehr.“ Ob sich Arbeitnehmer auch im kommenden Jahr glücklich schätzen können, ist voraussetzungsreich: „Je länger der Konjunkturabschwung in Deutschland anhält, desto größer ist die Gefahr, dass auch der Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft gezogen wird. Damit würde sich auch die finanzielle Situation vieler Menschen verschlechtern“, gibt Dr. Marco Bargel zu Bedenken. Dies hänge vor allem von der weiteren Entwicklung politischer Risiken ab. „Bei einem harten Brexit oder einer erneuten Eskalation des Handelsstreits der USA kann die deutsche Wirtschaft schnell in eine Rezession abgleiten. Die Auswirkungen wären dann auch in finanzieller Hinsicht für viele Menschen spürbar.“ Der Wirtschaftsexperte zeigt sich jedoch auch zuversichtlich und rechnet für 2020 mit einem moderaten Wirtschaftswachstum. „In einem solchen Umfeld sollte die finanzielle Situation der privaten Haushalte in Deutschland stabil bleiben“, sagt Dr. Marco Bargel.

 

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DJE schüttet 50 Millionen Euro an Anleger dreier Dividendenfonds aus

 

Die DJE Kapital AG (DJE) schüttet zum Stichtag 19. Dezember 2019 ingesamt rund 50 Millionen Euro für ihre Flaggschifffonds DJE – Zins & Dividende und DJE – Dividende & Substanz sowie den DJE – Asia High Dividend aus. Beim DJE – Zins & Dividende entspricht dies je nach Anteilsklasse einer Rendite von 1,5 bis 2,4 Prozent. Beim DJE – Dividende & Substanz und beim DJE – Asia High Dividend liegt die Rendite zwischen 2,5 bis 3,5 Prozent. Die Renditekennziffern beziehen sich dabei auf den Anteilspreis des jeweiligen Fonds per Ende November.

Angesichts des anhaltend herausfordernden Niedrigzinsumfeldes setzt DJE gegen den Trend auf verlässliche Erträge – und hat darüber hinaus eine dauerhafte Anhebung der Ausschüttungen beschlossen.

Künftig sollen für die drei genannten Fonds jährliche Auschüttungen von mindestens 1,5 Prozent (DJE – Zins & Dividende) bzw. etwa 2,5 Prozent (DJE – Dividende & Substanz und DJE – Asia High Dividend) erfolgen. Thorsten Schrieber, im Vorstand verantwortlich für Vertrieb, Sales Support sowie Marketing und PR: „Wir entwickeln unsere Ausschüttungsstrategie entlang der Kundenbedürfnisse weiter. In Zeiten des Nullzinses steigt der Bedarf an ratierlichen und regelmäßigen Ausschüttungen. Mit unserer Dividendenstrategie kommen wir dem wachsenden Wunsch nach planbaren laufenden Erträgen entgegen. Dividenden sind sozusagen der neue Zins.“

Auch weiterhin zielen die DJE-Dividendenfonds also auf dauerhafte und verlässliche Erträge. Dazu Dr. Jan Ehrhardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender: „Planbare und perspektivisch steigende Dividendenpotenziale, etwa bei Fonds, gewinnen an Bedeutung – vor allem angesichts fehlender Alternativen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Beispiel Aktien: Um frühzeitig dividenden- und substanzstarke Unternehmen zu identifizieren, ist die fundierte Analyse vielversprechender Geschäftsmodelle und ihrer flexiblen Entwicklungsaussichten besonders wichtig. Für die Auswahl geeigneter Titel prüfen wir weltweit Märkte, Regionen und Branchen eingehend – auch direkt vor Ort und in Gesprächen mit dem führenden Management.“

 

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DJE Kapital AG, Pullacher Straße 24, 82049 Pullach, Tel: +49 89 790453-0, Fax: +49 89 790453-185, www.dje.de

Der Aufsichtsrat der FERI AG hat den Vertrag von Dr. Heinz-Werner Rapp (57) als Chief Investment Officer bis zum 30.11.2023 verlängert.

 

Rapp ist auch weiterhin Leiter des FERI Cognitive Finance Institute, das von ihm gegründet wurde, und zudem Mitglied im Executive Committee des MLP Konzerns.

„Mit Kontinuität im Vorstand profitiert FERI vom Erhalt und dem kontinuierlichen Ausbau der sehr umfangreichen Markt- und Anlageexpertise. Dies ist eine wichtige Grundlage für anhaltendes Umsatz- und Ergebniswachstum“, sagt Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Aufsichtsratsvorsitzender der FERI AG und Vorstandsvorsitzender der MLP SE. „Dr. Heinz-Werner Rapp zählt zu den profiliertesten Köpfen im Bereich Asset Allocation und Anlagestrategie. Mit dem FERI Cognitive Finance Institute hat er das Spektrum der Analysen bei FERI nochmals substanziell erweitert.“ Das FERI Cognitive Finance Institute beschäftigt sich interdisziplinär mit globalen Megatrends und ihren Auswirkungen auf die Finanzmärkte; es hat in diesem Umfeld bereits eine Reihe von Studien veröffentlicht, etwa zu den Auswirkungen der Dekarbonisierung und Alternativer Mobilität. (www.feri-institut.de).

Dr. Heinz-Werner Rapp gehört dem Vorstand seit September 2006 an. Für FERI ist er seit 1995 tätig, zunächst als Leiter Portfolio Management und ab 2003 als Geschäftsführer. Die Funktion des Chief Investment Officer hat er seit 2005 inne. Vor seiner Zeit bei FERI war Dr. Heinz-Werner Rapp für ein internationales Investmenthaus tätig und absolvierte ein Promotionsstudium in Finanzwirtschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim.

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Anlagejahr 2019 überrascht mit Gewinnen auf breiter Front

 

Trotz geopolitischer Störfeuer und fragiler Fundamentaldaten wird das Anlagejahr 2019 in die Börsengeschichte eingehen. Alle wichtigen Assetklassen werden dieses Jahr wohl mit einer – vielfach deutlich – positiven realen Rendite abschneiden. Maßgeblichen Anteil daran haben die globalen Notenbanken, die mit aggressiven Eingriffen die Finanzmärkte aufgebläht haben. Allen voran die US-amerikanische Notenbank: Die FED hat als Reaktion auf beginnende Eintrübungssignale mit einer drastischen geldpolitischen Kurskorrektur reagiert. Aus den ursprünglich anvisierten zwei Zinserhöhungen für 2019 wurden letztendlich drei (!) Zinssenkungen. Erfahrene Börsianer erinnern sich in diesem Zusammenhang an eine ähnliche Konstellation aus den 1990er Jahren. Damals hatte die FED den Straffungszyklus abrupt gestoppt und dadurch die Aktienmarkthausse um mehrere Jahre verlängert. Eine ähnliche Entwicklung versprechen sich jetzt wieder viele Anleger, die dieses Jahr auf die Aktienmärkte gesetzt haben.

Was kommt nach dem Jahreswechsel?

Die Finanzmärkte profitieren gegenwärtig von zahlreichen positiven Faktoren, die das Investmentumfeld weiter verbessern können. Insbesondere die Einigung auf das Teilabkommen (Phase-1-Deal) in der handelspolitischen Auseinandersetzung zwischen den USA und China und die klaren Mehrheitsverhältnisse im britischen Parlament, die einen vorerst geregelten BREXIT ermöglichen, könnten den Aktienmärkten zu weiteren Gewinnen verhelfen. Auch die Notenbanken leisten ihren Beitrag, mit „wohlwollenden“ Kommentaren bei den letzten Sitzungen. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass sich diese positiven Impulse im neuen Jahr wiederholen. Die Notenbanken hatten 2019 das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Das wird in dieser Form 2020 nicht mehr der Fall sein, und auch das konventionelle geldpolitische „Dry Powder“ ist größtenteils aufgebraucht. Zudem scheint die Deeskalation im Handelskrieg mittlerweile vollständig in den Kursen eingepreist zu sein, während 2020 neue politische Störfeuer aus den USA drohen. Dort muss sich Präsident Trump einem Amtsenthebungsverfahren stellen, während zugleich ein extrem zugespitzter Wahlkampf droht.

Ungewissheiten bleiben auch nach der Großbritannien-Wahl. Nach der sehr wahrscheinlichen Ratifizierung des BREXIT-Deals haben die EU und Großbritannien nur ein Jahr lang Zeit, sich auf ein Handelsabkommen zu einigen. Sollte es hier keine Fortschritte geben, stünde erneut ein Hard-BREXIT im Raum, getreu dem Motto „nach dem BREXIT-Drama ist vor dem BREXIT-Drama“.

 

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Bereits nach neun Monaten konnte Allianz Global Investors (AllianzGI) die Einwerbung von Investorengeldern für den Allianz European Infrastructure Fund S.A. RAIF* (AEIF) abschließen.

 

Der von Allianz Capital Partners verwaltete Allianz European Infrastructure Fund schließt nach starker Überzeichnung im finalen Closing mit 860 Mio. EUR

Das finale Closing wurde nach neun Monaten Fundraising erreicht

Das erste Investment ist in Elenia, einem führenden Stromnetzbetreiber in Finnland

Bereits nach neun Monaten konnte Allianz Global Investors (AllianzGI) die Einwerbung von Investorengeldern für den Allianz European Infrastructure Fund S.A. RAIF* (AEIF) abschließen. Die Nachfrage institutioneller Investoren aus ganz Europa für den von Allianz Capital Partners (ACP) verwalteten AEIF übertraf die ursprünglichen Erwartungen deutlich. Das Gesamtvolumen erreichte schließlich 860 Mio. EUR, das in Eigenkapitalinvestitionen in europäische Infrastrukturprojekte fließen wird.

Wegen der starken Nachfrage wurde das Zielvolumen des Fonds zunächst von 500 Mio. EUR auf 750 Mio. EUR angehoben. Im September diesen Jahres erreichte der AEIF sein erstes Closing bei über 600 Mio. EUR und übertraf auch die neue Zielmarke im finalen Closing im November mit 860 Mio. EUR. Der Fonds war stark überzeichnet.

Durch den AEIF können institutionelle Anleger erstmals gemeinsam mit der Allianz im Rahmen eines mehrere Milliarden Euro großen Programmes Eigenkapital in europäische Infrastrukturprojekte investieren. Als erstes Investment hält der AIEF an der Seite der Allianz einen Anteil an Elenia, Finnlands zweitgrößtem Stromnetzbetreiber.

Zukünftige Transaktionen in Europa werden gemeinsam vom AEIF und den Allianz Gesellschaften getätigt, die mindestens 50% des Kapitals zur Verfügung stellen werden, um somit einen starken Gleichklang der Interessen zu erreichen. Der Investitionsschwerpunkt wird auf Energie-, Transport- und Kommunikationsinfrastruktur, die wesentliche Dienste für die Öffentlichkeit erbringt, liegen.

“Die erfolgreiche Auflegung spiegelt das Vertrauen unserer Kunden in die Allianz und unser Team wider. Wir freuen uns sehr über das positive Feedback aus dem Markt, das die Entwicklung unseres Kundenangebots im Bereich Infrastruktur Equity beschleunigen wird. Der Markt bietet interessante Anlagemöglichkeiten. Wir freuen uns darauf, diese zusammen mit unseren Anlegern, die unseren Ansatz, langfristig und nachhaltig zu investieren, teilen, zu nutzen.“, sagt Christian Fingerle, Chief Investment Officer der Allianz Capital Partners.

Allianz Capital Partners (ACP) ist ein bedeutender, internationaler Kapitalanleger in Infrastruktur mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 12 Mrd. EUR, das seit über einem Jahrzehnt im Auftrag der Allianz Gesellschaften investiert wurde. Insgesamt verwaltet die ACP mehr als 32 Mrd. EUR an alternativen Eigenkapitalanlagen in den Bereichen Private Equity, Infrastruktur und Erneuerbare Energien. ACP und AllianzGI verwalten zusammen mehr als 80 Mrd. EUR an alternativen Anlagen.

 

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Die Furcht vor einer globalen Rezession lässt zum Jahresende nach:

 

Das Teilabkommen zwischen den USA und China sorgt für etwas Entspannung im Handelskonflikt, das Weiße Haus droht nicht länger mit steigenden Zöllen auf europäische Autos und in Großbritannien sind die Risiken eines „No-Deal-Brexits“ unwahrscheinlicher geworden. Zudem sind die Arbeitsmärkte weltweit solide und der Konsum stützt in den wichtigsten Wirtschaftsregionen die Konjunktur. Damit ist eine Rezession Anfang 2020 unwahrscheinlich.

Dennoch gibt Gilles Moëc, Chief Economist bei AXA Investment Managers (AXA IM), keine Entwarnung für die Weltwirtschaft: „Für 2020 gehen wir davon aus, dass das tatsächliche Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Wachstum in den wichtigsten Wirtschaftsregionen knapp erreicht wird. 2021 wird das globale Wachstum unserer Ansicht nach so gut wie stagnieren. Der Mangel an politischer Feuerkraft wird in den kommenden zwei Jahren ein beherrschendes Thema sein.“

(Neue) Risiken bleiben bestehen

Gründe für diese Annahme gibt es einige. Zu viel Schaden wäre bereits angerichtet worden. Das chinesisch-amerikanische Teilabkommen werde zwar eine Eskalation des Handelskonflikts verhindern, aber ob eine der 2018 initiierten Zollerhöhungen so schnell zurückgenommen werde, bleibe fraglich. „Zudem sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass der Rückgang der chinesischen Nachfrage bereits vor dem Handelskrieg begann und wahrscheinlich auch bis nach seinem Ende anhalten wird – falls es zu einem Ende kommen sollte“, so Moëc weiter. Chinas potenzielles BIP werde durch die demografischen Herausforderungen zunehmend beeinträchtigt. Der Übergang zu einem weniger kapitalintensiven Wachstumsmodell belaste darüber hinaus das Trendwachstum.

Im Euroraum haben die Unternehmensgewinne im Trend durchschnittlich nachgelassen. „Besonders auffällig ist dies in Deutschland – ein weiterer Grund, bei einem Anstieg der Unternehmensinvestitionen im nächsten Jahr vorsichtig zu sein“, so der Experte. In den USA seien die privaten Haushalte weniger verschwenderisch geworden, trotz niedriger Zinsen und geringer Arbeitslosenquote, während die Unternehmen ihre Gewinne steigern konnten. „Die Sparquote ist im dritten Quartal 2019 auf 8,1 Prozent gestiegen und damit um 0,6 Prozent höher als im Vorjahr. Wir gehen davon aus, dass dies demografische Faktoren widerspiegelt und die Konsumausgaben limitiert“, sagt Moëc.

Daneben könnten potenzielle Ereignisse für neue Verunsicherung sorgen. In den USA hätte eine Amtsenthebung von US-Präsident Donald Trump unmittelbar zur Folge, dass die radikalsten demokratischen Kandidaten in den Vorwahlen unterstützt würden. „Mit ihrem regulatorischen und steuerbelastenden Fahrplan können sie die abwartende Haltung von Unternehmen bezüglich Investitionsentscheidungen weiter verstärken“, so der Experte weiter. In Europa werde ein schmerzhafter Verhandlungsprozess über ein Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU beginnen, auch wenn ein No-Deal-Brexit wahrscheinlich vom Tisch sei und selbst wenn die Konservativen die Parlamentswahlen gewinnen. Italien konnte zwar dank der politischen Entwicklungen die Spannungen mit den europäischen Institutionen abbauen, dennoch könnte die Instabilität im Euroraum durch entmutigende Regionalwahlen und mögliche Volksabstimmungen zurückkehren. „Oft sorgen politische Impulse für mehr Wirtschaftswachstum. Wir glauben nicht, dass dies der Fall sein wird, und erwarten daher, dass das globale Wachstum gegen Ende 2020 und 2021 in einen Zustand der Quasi-Stagnation übergeht“, so Moëc.

Anleihen: Keine signifikanten Änderungen erwartet

Bezüglich Anleihen sieht Chris Iggo, CIO bei AXA Investment Managers, in diesem Makroumfeld und angesichts der voraussichtlich anhaltenden niedrigen Zinssätze keine signifikanten Änderungen voraus. „Sollten die Renditen von US-Staatsanleihen auf 2,0 bis 2,5 Prozent steigen, dürften Anleger aus Europa und Japan aufgrund der niedrigen Renditen in ihren Heimatmärkten zu Käufern werden. Auf der Kreditseite gibt es trotz des langen Konjunkturzyklus nur wenige Anzeichen für eine signifikante Verschlechterung des Kreditzyklus“, so Iggo. Unternehmenswerte könnten sich weiterhin lohnen. „In Europa ist die Tatsache, dass die EZB den Kauf von Unternehmensanleihen wieder aufgenommen hat, ebenfalls eine starke Unterstützung für relativ enge Credit Spreads“, sagt Iggo. Auch das High-Yield Team von AXA IM erwartet, dass die Ausfallraten niedrig bleiben.

Angesichts des renditeschwachen Umfelds bevorzugt AXA IM Strategien, die die Volatilität begrenzen, sich auf die Rendite konzentrieren oder diversifiziert und flexibel genug sind, um durch aktive Allokation in den ertragreichsten Märkten stabile Renditen zu erzielen. Für letzteres eigenen sich insbesondere Short-Duration-Strategien. „Sie partizipieren nur gering an den Abwärtsrisiken in Bärenmärkten, während sie einen guten Teil des Aufwärtstrends abdecken, wenn sich die Märkte gut entwickeln. Dies gilt insbesondere für die höheren Beta-Teile des Marktes wie High Yield und Emerging Market Debt. Aus unserer Sicht passen diese Strategien gut zu den aktuellen Marktaussichten“, so Iggo.

Aktuelle Entwicklungen stützen positive Stimmung an den Aktienmärkten

Die Politik und die Hoffnung auf eine Lösung des Handelskrieges und des Brexits sollten die positive Stimmung an den Aktienmärkten stützen. „Wo es Spielraum für eine Aufwärtskorrektur des Wachstums gibt, z.B. in Deutschland und China bei Erholung der globalen Produktion oder Großbritannien nach einem Soft-Brexit-Deal, könnten wir eine Verbesserung der relativen Aktienmarktperformance sehen“, so Iggo. Anleger dürften an der Börse weiterhin lohnendere Gelegenheiten finden als im festverzinslichen Bereich, insbesondere in Europa, wo ein Großteil des Rentenmarktes nur negative Renditen offeriert. Daneben biete das Engagement in eine globale Inflations-Risikoprämie durch inflationsgeschützte Anleihen und europäische High-Yield-Anleihen eine nützliche Ergänzung.

„Angesichts der sich derzeit abschwächenden Risiken für die Weltwirtschaft und der weiterhin sehr niedrigen Zinssätze halten wir an unserer konstruktiven Haltung in Bezug auf Aktien für 2020 fest, mit einer Tendenz zu unterbewerteten zyklischen Entwicklungen in den USA und Titeln mit hoher Dividendenrendite sowie genügend Free Cash Flow in Europa“, schließt Moëc. 2021 werde dann voraussichtlich eine größere Herausforderung.

 

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Die Europäische Zentralbank (EZB) stößt 2020 an ihre Grenzen:

 

„Wir erwarten einen unveränderten Einlagenzinssatz für das gesamte Jahr und zudem keine Fortschritte bei der Integration im Eurowährungsraum in Richtung steuerlicher Gegenseitigkeit oder einer Bankenunion“, lautet das Urteil von Apolline Menut, Ökonomin der Eurozone bei AXA Investment Managers (AXA IM). Erst 2021 seien einige ersehnte Lockerungsmaßnahmen zu erwarten.

Das Wachstum der Eurozone dürfte sich im Jahr 2020 weiter verlangsamen. Die Hauptfrage für die Zukunft sei, ob der Binnenmarkt belastbar bleibe. „Es bleiben Unsicherheiten bestehen: Die Brexit-Diskussionen konzentrieren sich weiterhin auf die Frage des Übergangs, mit No-Deal-Risiken für Ende 2020. Darüber hinaus ist ein Handelsabkommen zwischen den USA und China nach wie vor nicht greifbar, die Gefahr von US-Zöllen für Kraftfahrzeuge aus der EU bleibt ein Risiko für 2020“, so Menut. Angesichts dieser Unsicherheiten erwartet die AXA-IM-Ökonomin für die kommenden Quartale ein Wachstum, das jeweils um 0,2 Prozent herum schwanke. In Summe ergäben sich 0,7 Prozent Wachstum im Jahresvergleich für das Gesamtjahr 2020, nach 1,2 Prozent 2019 und 1,4 Prozent 2018.

Belastetes Wachstum, geringe Inflation

„Wir sehen einen leichten Rückgang des privaten Verbrauchs als Folge der verlangsamten Schaffung von Arbeitsplätzen, das real verfügbare Einkommen sinkt, die Sparquote bleibt aber trotz anhaltender Unsicherheit im Aufwind“, führt Menut weiter aus. Die Investitionen dürften 2020 an Dynamik verlieren. Gründe dafür gibt es einige: Das prognostizierte schwächere Wachstum in den USA und China senkt für europäische Firmen den Investitionsanreiz, zudem bleibt das Nettohandelsvolumen ein dämpfender Faktor. Außerdem sinkt die Auslastungsrate, der Bedarf an Kapitalerweiterung oder -aufrüstung schrumpft. Die Kreditnachfrage der Unternehmen hat sich bereits abgeschwächt. Und schließlich dürfte die Rentabilität in einem Umfeld von einem nach wie vor ordentlichen Lohnwachstum und zugleich geringer Produktivität leiden.

Der Ausblick für 2021 hängt laut Menut daher stark von den Wachstumsprognosen für USA und China ab. „Angesichts unseres dortigen düsteren Szenarios sehen wir 2021 in der Eurozone nur ein Wachstum 0,5 Prozent im Jahresvergleich“, so die Expertin. Unterdurchschnittliches Wachstum bedeutet, dass die Inflation in den kommenden Jahren gering bleiben sollte. Die Kerninflation lag 2019 im Jahresvergleich bei 1,0 Prozent. AXA IM erwartet 2020 einen Anstieg auf 1,2 Prozent, gefolgt von 1,1 Prozent im Jahr 2021, da unter anderem eine abnehmende Produktionslücke dem Lohnwachstum entgegenwirken dürfte.

Fiskalische Anreize aus Deutschland, sollte sich der Arbeitsmarkt verschlechtern

„In dieser Gemengelage richten sich die Augen auf Deutschland, das als einziges Land sowohl über den finanzpolitischen Spielraum als auch über die Fähigkeit verfügt, positive Spillover für das gesamte Euro-Währungsgebiet auszulösen“, lautet Menuts Einschätzung. „Dabei ist der Arbeitsmarkt der Schlüssel: Wenn die öffentliche Meinung die konjunkturelle Verschlechterung aufgrund der anhaltenden Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes kaum wahrnimmt, wird Berlin wahrscheinlich weiterhin keinen Finanzdruck ausüben.“ Die jüngsten Signale zeigten jedoch eine deutliche Verlangsamung der Schaffung von Arbeitsplätzen, und das nicht nur im verarbeitenden Gewerbe. Die Expertin geht davon aus, dass die deutsche Regierung 2020 den Zugang zu Kurzarbeitergeld erleichtern könnte. Dies würde einem vorübergehenden Haushaltsschub gleichkommen und die automatischen Stabilisatoren stärken. Weitere Maßnahmen könnten die Unterstützung von Familien und eine Senkung der Körperschaftssteuer umfassen, obwohl letztere innerhalb der Großen Koalition umstritten ist. „Ein weiterer Schub von 10,9 Milliarden Euro pro Jahr oder 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) dürfte sich aus der Abschaffung des Solidaritätszuschlags für 90 Prozent der Steuerzahler ab 2021 ergeben. Insgesamt könnten diese Maßnahmen für das deutsche Wachstum im Zeitraum 2020 bis 2021 einen fiskalischen Anreiz von rund 0,7 Prozent des BIP ausmachen, der jedoch an einen sich verschlechternden Arbeitsmarkt gebunden sein wird“, so Menut.

Nationale Herausforderungen bedeuten europäische Trägheit

Selbst wenn es in den Ländern des Euro-Währungsgebiets einen breit angelegten finanzpolitischen Schub geben sollte, sei fraglich, ob es gelingt, die Integration in Form einer fiskalischen Gegenseitigkeit voranzutreiben. „Dafür wäre ein klarer Konsens innerhalb des Europäischen Rates notwendig. Die Tatsache, dass viele nationale Regierungen mit erheblichen inländischen Problemen beschäftigt sind, wird wahrscheinlich eher zu politischer Untätigkeit auf europäischer Ebene führen“, beschreibt Menut ein pessimistisches Szenario. Italiens neue Koalition sei zerbrechlich, Deutschland habe mit seinen eigenen Herausforderungen zu kämpfen, da die Führungsstärke von Angela Merkel nachlasse. Frankreich bereite sich auf einen Protestwinter vor, der sich bei den Kommunalwahlen im Frühjahr in Stimmen niederschlagen könne und Spanien habe mit politischer Lähmung zu kämpfen.

Die Herausforderung der EZB: Gesicht bewahren

Von der EZB erwartet AXA-IM-Ökonomin Menut nicht, dass sie die Geldpolitik weiter lockert, sondern eher, dass sie in eine Starre der Untätigkeit verfällt: „Wir sind der Meinung, dass der Einlagensatz seinen Tiefpunkt erreicht hat. Dabei sind wir nicht so besorgt über die Umkehrrate – jenen Punkt, an dem eine Lockerung der Politik aus technischer Sicht kontraproduktiv wird – als vielmehr über die sozialen und politischen Kosten einer weiteren Senkung der Zinssätze in den negativen Bereich. Denn negative Einnahmen für Sparer und eine Verdrehung der Kapitalallokation könnten eine Gegenreaktion gegen die Zentralbank auslösen.“

Schätzungen zufolge könnten die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB bis Mitte 2021 im aktuellen Tempo weiterlaufen, bevor die Frage nach dem Emissionslimit von 33 Prozent aufkommt. Bis dahin erwartet Menut, dass die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde an die Rhetorik des früheren Präsidenten Mario Draghi anknüpft, mit Aussagen wie: die Geldpolitik stoße an ihre Grenzen und könne den Euroraum nicht mehr ohne Hilfe der Finanzpolitik aus jedem zyklischen Schock herausholen. Die Überprüfung der EZB-Strategie, die sich voraussichtlich bis Mitte 2020 hinziehen wird, könnte laut der AXA-IM-Ökonomin eine weitere Entschuldigung für Untätigkeit sein. „Wir schließen auch nicht aus, dass sich die EZB für eine Änderung der Definition des Inflationsziels entscheidet – beispielsweise auf eine Bandbreite –, um die praktische Unmöglichkeit der Geldpolitik zusätzliche Maßnahmen zu bringen, zu rechtfertigen“, sagt Menut.

 

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Die Schwellenländermärkte hatten es in jüngster Vergangenheit nicht leicht:

 

Der Handelskrieg zwischen den USA und China, Währungsschocks durch die Aufwertung des US-Dollars und das Zurückfahren der lockeren Geldpolitik der Notenbanken trübten 2018 den Blick. Das Jahr 2019 stand folglich im Zeichen eines schwachen Wachstums, das durch die anhaltenden Diskussionen zwischen den USA und China beeinträchtigt wurde. Zusätzlich bremsten verschiedene Entwicklungen in Ländern wie Indien, Brasilien, Mexiko, Argentinien oder Südafrika die Märkte aus. Für 2020 erwarten die Experten von AXA Investment Managers (AXA IM) nun zumindest eine gewisse Erholung.

Grund hierfür ist zum einen die zunehmend proaktive Politik. Sowohl die Fiskalpolitik und auch die Zentralbanken haben die Zügel gelockert, beobachtet Irina Topa-Serry, Senior Economist Emerging Markets bei AXA Investment Managers. Den größten Einfluss auf die Performance der Emerging Markets 2020 sieht sie aber in der Entwicklung der US-Wirtschaft und des Dollars sowie der chinesischen Konjunktur. „Zwar wird sich das globale Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr nicht signifikant verbessern, dennoch gehen wir davon aus, dass die lockerere Geldpolitik und politische Maßnahmen zur weiteren Stabilisierung beitragen werden und sich das reale Wirtschaftswachstum der Emerging Markets von 3,8 auf 4,3 Prozent erholen wird.“

Rückblick: Wachstum 2019 bleibt hinter Erwartungen zurück

Das globale Wachstum zeigte sich in diesem Jahr durchgehend schwach. Sowohl der Welthandel als auch Investitionen wurden durch enorme Produktionsengpässe beeinträchtigt, gepaart mit höheren Zöllen und einer anhaltend unsicheren Situation der Handelspolitik. Zusätzlich litt die Automobilindustrie unter neuen Emissionsnormen im Euroraum und in China. Mitteleuropa beispielsweise bekam die verlangsamte Produktion in der deutschen Autoindustrie zu spüren. Abgefedert werden konnte dies durch eine robuste Inlandsnachfrage und öffentliche Ausgaben, darunter starke EU-Strukturfonds – so bleibt das Wachstum in Mitteleuropa mit rund 3,9 Prozent dennoch solide. Der globale Technologiezyklus erlebte einen Abschwung, was vor allem Südkorea und Taiwan zu spüren bekamen. Südafrika sah sich unterdessen mit steigenden Schuldendiensten konfrontiert. Öffentliche Einnahmen wurden durch Eventualverbindlichkeiten staatlicher Unternehmen belastet und private Investitionen reduzierten sich in diesem Jahr aufgrund einer gesunkenen globalen Nachfrage. Argentinien litt unter den Folgen der Schuldenumstrukturierung und Mexiko unter einer sinkenden Investitionsbereitschaft.

Ein besseres 2020: Die Nachzügler feiern ihr Comeback

Die derzeit niedrigen Niveaus der lateinamerikanischen Märkte sollten sich langsam normalisieren – problematisch bleiben jedoch auch im Jahr 2020 die wachsenden sozialen Unruhen, die die politische Stabilität der Länder beeinträchtigen. In Chile, Bolivien und Ecuador brechen immer wieder Straßenproteste aus, und auch Argentinien und Venezuela befinden sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Verbesserungen sehen wir auch in Brasilien, das seine Reform-Agenda über die Reform für mehr soziale Sicherheit hinaus weiter fortsetzt. Die wirtschaftliche Flaute dürfte dank weiterer Investitionen und einer Lockerung der Geldpolitik verringert werden. Mexikos Haushalt zeigt sich für das kommende Jahr diszipliniert. Die allmähliche Erholung von einem zuletzt sehr gedämpften Niveau der Inlandsnachfrage sollte 2020 dabei unterstützend wirken. Vor allem der Bau- und Bergbausektor Mexikos wird dank einer besseren Kommunikation der Wirtschaftspolitik von Präsident Obrador Luft holen dürfen; zusätzlich werden Rücküberweisungen und ein positives Reallohnwachstum den Konsum stützen. Irina Topa-Serry prognostiziert für die Region Lateinamerika vorsichtig ein Wachstum von 1,7 Prozent im Jahr 2020.

Das Wachstum in den südostasiatischen Volkswirtschaften dürfte sich im kommenden Jahr weiter abschwächen, wenn auch nur langsam. Zu einem Investitionseinbruch wird es wohl nicht kommen – das Teilabkommen zwischen China und den USA sowie die jüngste Wende im Technologiezyklus und eine von den Regierungen eingeführte antizyklische Finanzpolitik könnten diese abschwächen. Das Sorgenkind der Region war zuletzt Indien, dessen Konjunktur sich zum dritten Mal in Folge verlangsamte. „Im Jahr 2020 dürfte sich das aber dank energischer Reformen – wie der Arbeitsmarktreform -, einer Lockerung der Geldpolitik und von der Zentralbank gesenkten Zinssätze ändern. Für Indien erwarten wir daher eine Verbesserung des BIP-Wachstums auf 6,2 Prozent“, so Topa-Serry.

Mitteleuropa weist weiterhin ein robustes Wirtschaftswachstum auf. Zwar bleibt die Region vom Konjunkturabschwung der Eurozone nicht unbeeindruckt, aber die Inlandsnachfrage kann die Verlangsamung des verarbeitenden Gewerbes abdämpfen. Das Verbrauchervertrauen ist dank der strukturell angespannten Arbeitsmärkte hoch, da diese für ein starkes Lohnwachstum und eine weiterhin verhaltene Inflation sorgen. Die Staatshaushalte sind solide, und die Regierungen können im Falle eines abrupten Konjunkturabschwungs weitere Impulse geben. EU-Strukturfonds dürften auch 2020 für eine robuste Investitionsaktivität sorgen. Auch in der Türkei ist mit einer Bodenbildung des Wachstums zu rechnen. Die Investitionen brachen nach der starken Abwertung der Währung im Jahr 2018 ein, wodurch der Leistungsbilanzsaldo ausgeglichen und die Inflation zurückgingen. Die Zentralbank senkte die Leitzinsen in diesem Jahr massiv um 1.000 Basispunkte, während die Regierung erhebliche fiskalische Impulse auslöste. „Die meisten politischen Hebel scheinen jetzt erschöpft zu sein. Das Risiko einer Übererfüllung unter dem Druck von Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist nicht zu vernachlässigen, aber die bisherigen Stimuli dürften für die Erholung der türkischen Binnennachfrage im Jahr 2020 sorgen“, so Topa-Serry.

Der Blick auf 2021

Mit Blick auf das Jahr 2021 dürfte das Tempo des Konjunkturabschwungs in den USA ein wesentlicher Treiber für die Performance der Schwellenländer und Finanzmärkte bleiben, und zwar über Risiko-On / Risiko-Off-Perioden. Im asiatischen Raum ist es die anhaltende Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft, die die Handelsverbindungen und Rohstoffpreise belasten wird. Grund dafür ist, dass ein Großteil des fiskalischen und geldpolitischen Spielraums bis dahin genutzt sein wird, sodass die Region zunehmend anfällig für externe Faktoren und Ereignisse ist. „Für das Jahr 2021 prognostizieren wir daher ein leicht verlangsamtes Wachstum in den Schwellenländern von 4,3 Prozent auf 4,2 Prozent“, schließt Irina Topa-Serry.

 

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In den nächsten Jahren prägt die Unsicherheit über die Handelspolitik und über den Ausgang der US-Wahlen den Ausblick für die USA.

 

David Page, Senior Economist bei AXA Investment Managers (AXA IM), prognostiziert eine Verlangsamung des Wachstums auf 1,6 Prozent im Jahr 2020 und eine weitere Verlangsamung auf 0,8 Prozent im Jahr 2021.

2019 wurden wir Zeuge eines wesentlichen Dynamikwandels in den USA: Gleich drei Mal senkte die Fed den Zinssatz. Der Hauptgrund: die Unsicherheit der Unternehmen. „Die aggressive US-Handelspolitik hatte nicht nur Auswirkungen auf die Konjunktur, sondern auch auf Unternehmensinvestitionen und den Welthandel allgemein. Auch 2020 und 2021 werden kurzfristige Unsicherheiten einen hohen Stellenwert einnehmen und mittelfristig die Wirtschaftsfaktoren dominieren“, sagt Page.

In der Vergangenheit waren materielle Abschwünge meist mit exogenen geopolitischen Ereignissen verbunden, sodass die US-Wahlen 2020 unweigerlich in den Fokus rücken. „Eine zweite Amtsperiode von Präsident Trump könnte die Handelsspannungen erneut aufleben lassen“, sagt Page. Eine Zweidrittel-Mehrheit im Senat wäre vonnöten, um Trump aus seinem Amt zu entheben. Das erscheine zwar derzeit unwahrscheinlich, doch die öffentliche Meinung wird dabei voraussichtlich eine ausschlaggebende Rolle spielen. So ist die öffentliche Zustimmung zur Amtsenthebung Trumps seit dem Ukraine-Skandal von 40 auf 50 Prozent gestiegen. Sollte der Wert 60 Prozent überschreiten, könnte der Senat einer Amtsenthebung zustimmen.

Sollte die Demokratin Elizabeth Warren als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden, hätte dies ebenfalls Auswirkungen. „Warren zählt zu den extremeren Demokraten und könnte bei einer Wahl daran scheitern, die eher moderateren republikanischen Wähler für sich zu gewinnen, die für einen Sieg nötig wären. Aber wenn ihr dies gelänge, könnte dies aufgrund ihrer Agenda zu einem schlechteren Stimmungsbild innerhalb der Wirtschaft führen. Die Wahl wird insgesamt eher zur dazu beitragen, die Unsicherheit zu erhöhen“, prognostiziert Page.

Wirtschaftlicher Gegenwind könnte das Wachstum verlangsamen

Neben den politischen Unsicherheiten stellen auch mittelfristige Wirtschaftsfaktoren Gegenwind für das Wachstum dar, das 2020 moderat ausfallen dürfte. Die „Tax Cuts and Jobs Act-Reform 2018“von Trump stützte das Wachstum noch bis ins Jahr 2019. 2020 entfällt jedoch die fiskalische Unterstützung. Laut der Prognose des Congressional Budget Office dürften sich die fiskalischen Rahmenbedingen 2021 verschlechtern. Auch dürften schlechtere Kreditbedingungen das Wirtschaftswachstum belasten. „Die Konditionen für Hypothekendarlehen folgen dem Anstieg der Zinskurve meist mit zwei Jahren Verzögerung. Das deutet darauf hin, dass die inverse Zinskurve in diesem Jahr zu schärferen Konditionen für Hypothekendarlehen 2020 und 2021 führen dürfte. Vor dem Hintergrund eines schwächelnden Wachstums der real verfügbaren Einkommen wird sich das vermutlich negativ auf Investitionen in Immobilien auswirken. Zudem rechnen wir mit einer anhaltenden leichten Verengung der Credit Spreads, wie sie auch in den späten 1990er Jahren zu beobachten war“, so Page weiter. Zwar könnten diese Faktoren durch die lockere Geldpolitik kompensiert werden, dennoch wird sich diese vermutlich erst 2021 auf das Wirtschaftswachstum auswirken.

Page erwartet dagegen einen moderaten Wachstumsschub durch den globalen Handel, da sich durch die Teilvereinbarung zwischen den USA und China eine leichte Stabilisierung im Handelskonflikt abzeichnet. „Für 2020 gehen wir von einem Wachstum von 1,6 Prozent aus, Impulse der Fed und die Aussichten für den Welthandel bieten dabei Aufwärtspotenzial. Eine Reihe von Faktoren wie die ansteigende Arbeitslosenrate könnte jedoch den Wachstumsrückgang beschleunigen“, warnt Page. Historische Daten zeigen, dass ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,35 Prozentpunkte vom letzten Tiefstand meist zu einer Rezession und zu einer zunehmenden Arbeitslosigkeit führte. Das wird sich vermutlich auch in einem Rückgang der Konsum- und Investitionsausgaben widerspiegeln. „Für 2021 erwarten wir, dass sich das Wachstum einhergehend mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote verlangsamen wird“, so Page.

Des Weiteren verschärfen die finanziellen Rahmenbedingungen oft einen Konjunkturabschwung. Ein Rückgang an den Aktienmärkten könnte die Konsumausgaben durch Stimmungs- und Vermögenseffekte beeinträchtigen. Auch wenn die Unternehmensverschuldung nicht problematisch zu sein scheint, könnte eine Abwärtsbewegung die Spreads der Unternehmen ausweiten und somit die Möglichkeit der Unternehmen verringern, Kredite aufzunehmen und Ausgaben zu tätigen. Dementsprechend können die Bedenken hinsichtlich eines Abschwungs die finanziellen Bedingungen verschärfen und eine Verlangsamung verstärken. „Diese Faktoren können in Summe zu einer Rezession führen, doch das Timing lässt sich nicht genau vorhersagen. Wenn sowohl diese Faktoren als auch eine vierteljährliche Kontraktion zum Tragen kommen, schätzen wir das Wachstum für 2021 auf 0,8 Prozent“, sagt Page.

Die Rolle der Fed

Abwärtsbewegungen kommen meist unangekündigt, sodass es eine berechtigte Frage ist, ob es ausreicht, eine Verlangsamung zu antizipieren, um diese zu verhindern. Um der Verlangsamung in diesem Jahr entgegenzuwirken, lockerte die Fed die Geldpolitik. „Um zukünftige Verlangsamungen zu vermeiden, müsste die Fed Anfang 2020 reagieren, um die Risiken für 2021 zu minimieren. In der Vergangenheit hat die Fed dies selten geschafft. Außerdem sieht sie die Wirtschaft ‚in einer guten Ausgangsposition‘. Die Kondition müsste sich wesentlich verschlechtern, um eine weitere Lockerung rechtfertigen zu können“, so Page weiter. Bis zum vierten Quartal 2020 erwartet er zwei Zinssenkungen, die sich auf 1,00/1,25 Prozent belaufen und 2021 ihre Untergrenze erreichen. Eine solche Lockerung würde das Wachstum jedoch nicht vor 2021 merklich ankurbeln.

 

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Green Bond Emissionen zeigen starkes Wachstum

 

Die zunehmende Attraktivität und Emissionsaktivität bei Green Bonds führt auch zu signifikantem Wachstum der Green Bond Fonds – sowohl in Bezug auf die Anzahl der Fonds als auch auf das verwaltete Vermögen.

Anleihen, deren Emissionserlöse ausschließlich zur Finanzierung von Umweltprojekten verwendet werden, werden immer beliebter. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden weltweit Green Bonds mit einem Volumen von 118 Mrd. US-Dollar emittiert. Dies entspricht einem Wachstum von 48% gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Das Investoreninteresse ist ungebrochen: Neuemissionen sind häufig stark überzeichnet. Deutschland liegt gemessen am Emissionsvolumen im internationalen Vergleich auf Rang fünf. Der deutsche Staat will ab dem nächsten Jahr ein grünes Staatspapier begeben.

Anzahl der Green Bond Fonds wächst auf 29 – AuM auf 5,8 Mrd. Euro

Die starke Nachfrage, insbesondere von institutionellen Investoren, nach nachhaltigen Anlagen hat auch in diesem Jahr zu weiteren Auflagen von Green Bond Fonds geführt. Stand Ende Oktober 2019 sind in Deutschland 29 Green Bond Fonds zum Vertrieb zugelassen (zum Vergleich: im Oktober 2018 waren es 24). Fonds-Neuauflagen erfolgten von Franklin Templeton, Degroof Petercam AM, Lyxor und Colchester Global Investors.

Das aggregierte Fondsvolumen der 29 Fonds beträgt knapp 5,8 Mrd. Euro. Das entspricht einer Zunahme von rund 150% im Vergleich zur Vorjahresstudie. Der größte Fonds ist mit einem Volumen von fast 1,1 Mrd. Euro der NN (L) Euro Green Bond. Er ist der einzige Fonds, der gegenwärtig die Milliarden-Grenze überschreitet. Mehr als 85% der Green Bond Fonds werden aktiv gemanagt.

Performance-Spektrum reicht 2019 von 0,8% bis 9,7%

Im laufenden Jahr erzielten bis Ende Oktober alle Fonds eine positive Wertentwicklung innerhalb einer Bandbreite von 0,8% bis 9,7%. Zum Vergleich: die 101 Fonds in der Scope Peergroup „Renten EURO Welt“ erzielten im laufenden Kalenderjahr eine durchschnittliche Wertentwicklung von 5,5%. Insgesamt schneiden damit knapp drei Viertel der 29 Green Bond Fonds besser ab – zum Teil deutlich.

Green Bond Fonds und Nachhaltigkeit

Alle Fonds haben ESG-Mindeststandards definiert, die ein Emittent erfüllen muss, um investierbar zu sein. Das Spektrum reicht von der Anwendung von Ausschlusskriterien, über positive ökologische Screenings bis zur Impact-Berichterstattung. Unter den am häufigsten genutzten Ausschlüssen finden sich Produzenten von Waffen und weitere kontroverse Sektoren wie Tabak oder Kohleförderung.

Der Großteil der Fonds konzentriert sich im Rahmen der Anleihenselektion auf ökologische Kriterien. Den meisten Asset Managern reichen die Green Bond Principles nicht aus. Sie haben daher zur Überprüfung der Emittenten eigene Green Bond Richtlinien und ESG-Checks implementiert. Bei fast allen Fonds schließt der Green Bonds-Check die Existenz einer positiven Second Party Opinion mit ein.

Ausblick – Zweckgebundene Anleihen werden immer beliebter

Das Wachstum bei den Green Bond Emissionen wird anhalten. Neben grünen Anleihen erwartet Scope auch vermehrt Emissionen von sozialen und nachhaltigen Anleihen. Mit rund 25 dezidierten Green Bond Fonds scheint das Ende der Produkt-Fahnenstange langsam erreicht zu sein. Scope beobachtet jedoch, dass auch konventionelle Rentenfonds in zunehmenden Maße zweckgebundene Anleihen, also nachhaltige, soziale und SDG-Anleihen beimischen – Tendenz stark steigend.

 

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Nachhaltigkeit im Allgemeinen und Ökologie im Speziellen sind dominierende Themen für Anleger und Fondsanbieter.

 

In der Vergleichsgruppe „Aktien Ökologie“ befinden sich derzeit 36 Fonds. Welche davon die beste Bewertung haben, zeigt der ScopeExplorer.

Die Peergroup „Aktien Ökologie“ umfasst ökologische Themenfonds. Anlageschwerpunkt sind Unternehmen, die Lösungen anbieten, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu reduzieren. Die Fonds setzen bei der Auswahl ihrer Aktien vor allem auf Unternehmen, die vom Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft am stärksten profitieren werden.

Während noch vor wenigen Jahren vor allem in Unternehmen aus den Bereichen Solar- oder Windenergie investiert wurde, so ist die Bandbreite der investierten Geschäftsbereiche und Technologien heute deutlich größer und heterogener: Sie umfasst neben Produkten und Dienstleistungen zur Erzeugung sauberer Energien oder zur Steigerung der Energieeffizienz auch die Bereiche Gesundheitswesen, Wasserinfrastruktur und -technologien, Biotechnologie, Agrarwirtschaft, Abfallentsorgung und -technologien, Katastrophenschutz oder nachhaltige Land- und Forstwirtschaft.

Das Thema Ökologie hat in den vergangenen Jahren rasant an Bedeutung gewonnen. Dennoch wurde fast die Hälfte der 36 Fonds bereits vor der Finanzkrise aufgelegt. Die meisten Fondsauflagen (jeweils sieben) gab es in den Jahren 2008 und 2019. Die Vergleichsgruppe umfasst derzeit ausschließlich aktiv gemanagte Fonds.

(Zur Abgrenzung: Die Fonds der Vergleichsgruppe „Aktien Ökologie“ sind nur eine Teilmenge der Fonds, die Scope als nachhaltig (ESG) klassifiziert. Nachhaltige Fonds, die zum Beispiel umfassende Ausschlusskriterien in den Investmentprozess integriert haben, sind in vielen weiteren Vergleichsgruppen vertreten. Scope beziffert die Anzahl der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen nachhaltigen Fonds aktuell auf 890.)

Aktuell verwalten die Fonds der Peergroup „Aktien Ökologie“ mehr als 13 Mrd. Euro. Ein Drittel der Fonds hält Assets under Management von unter 50 Mio. Euro. Immerhin vier Fonds weisen ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro auf:

Nordea 1 – Global Climate and Environment – 2,2 Mrd. Euro – Rating (A)

Pictet – Global Environment Opportunities – 1,7 Mrd. Euro – Rating (B)

Amundi Funds Global Ecology ESG – 1,7 Mrd. Euro – Rating (C)

BNP Paribas Global Environment – 1,2 Mrd. Euro – Rating (C)

Zwei Anbieter mit mehr als einem Aktien-Ökologiefonds

Zwei Vermögensverwalter bieten aktuell mehr als einen Ökologiefonds in Deutschland an: Zum einen BNP Paribas Asset Management mit insgesamt vier Produkten (bei zwei davon berät Impax Asset Management – ein Haus mit ausgeprägter Expertise bei Anlagemöglichkeiten, die sich aus dem Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft ergeben). Und zum anderen Vontobel Asset Management aus der Schweiz mit derzeit zwei Ökologiefonds.

Performance liegt über fünf Jahre bei durchschnittlich 7,9% p.a.

Von den 36 Fonds der Vergleichsgruppe haben zwei Drittel eine Performancehistorie von mindestens fünf Jahren. Die durchschnittliche Performance der Fonds beträgt 7,9% p.a. Der Fonds mit der höchsten jährlichen Rendite über fünf Jahre ist der Nordea 1 – Global Climate and Environment mit 12,4%.

Nur neun Fonds mit Top-Rating

Von den 36 Fonds bewerten die Scope Analysten derzeit 23. Davon halten neun Fonds ein Top-Rating – also ein (A) oder (B). Die höchstmögliche Bewertung (A) halten derzeit nur zwei Fonds. Welche Fonds das sind und welcher Fonds an der Spitze der Vergleichsgruppe “Aktien Ökologie” steht, erfahren Sie hier: www.scopeexplorer.com

 

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Analyse der Depots von Stiftungen, die Kunden bei ebase sind, zeigt Fokus auf Investmentfonds mit globaler Anlageausrichtung

 

Eine anonymisierte Analyse der Depots von Stiftungen, die Kunden der European Bank for Financial Services (ebase) sind, zeigt, dass die in Investmentfonds angelegten Gelder häufig breitgestreut werden. „Dabei lässt sich erkennen, dass Stiftungen aktuell bevorzugt auf aktiv gemanagte Fonds setzen“, sagt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. Der Anteil aktiver Fonds an den Anlagen der Stiftungen beträgt derzeit fast 95 Prozent, ETFs machen etwas mehr als 5 Prozent aus. „Allerdings zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre, dass sich ETFs in einem Aufwärtstrend befinden und ihr Gewicht auch hier in den kommenden Jahren weiter zunehmen dürfte“, so Geyer weiter.

Die Depotvolumen der Stiftungen weisen eine breite Streuung auf und liegen im Durchschnitt bei 2,1 Millionen Euro. Insgesamt haben Stiftungen bei ebase rund 200 Millionen Euro in Fonds angelegt, was die Münchner Bank zu einem führenden Anbieter für Investmentfonds-basierte Anlagelösungen für Stiftungen in Deutschland macht.

Unter den von den Stiftungen zur Kapitalanlage gewählten Fonds haben Mischfonds mit 32,9 Prozent den größten Anteil, gefolgt von Aktienfonds mit 22,7 Prozent. Auf Rang 3 liegen offene Immobilienfonds (17,2%). „Bei genauerer Betrachtung zeigt sich zudem, dass Stiftungen bei ihren Investments bevorzugt eine globale Ausrichtung verfolgen“, erklärt Geyer. „So sind knapp 58 Prozent der von Stiftungen investierten Mittel in Fonds mit einem weltweiten Anlagefokus angelegt.“ Im Durchschnitt haben die Stiftungen 11 unterschiedliche Investmentfonds in ihren Depots.

Der mit Abstand beliebteste Fonds in den Portfolios der Stiftungen ist der offene Immobilienfonds Commerz Real hausInvest. Der Fonds ist in 31,5% der Depots von Stiftungskunden bei ebase allokiert, gefolgt vom Mischfonds Flossbach von Storch – Multiple Opportunities (27,0%) und dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (19,1%).

„ebase Stiftungsstudie: Anlage von Stiftungskapital in Investmentfonds“

Die Studie basiert auf einer anonymisierten Untersuchung der Anlagen von Stiftungen bei der European Bank for Financial Services (ebase) mit dem Ziel, die Struktur der Investmentfondsportfolien der Stiftungen zu analysieren. Aktuell haben die Stiftungskunden der ebase rund 200 Millionen Euro in Investmentfonds angelegt.

 

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European Bank for Fund Services GmbH (ebase), Richard-­Reitzner-­Allee 2, D-­85540 Haar b. München, Tel: 0180/5005984,Fax: 0180/5005802, www.ebase.de

Chancenreiches Langfrist-Sparen statt Minizinsen – Testsieger sind Consorsbank, Flatex und Comdirect Bank

 

Der pure Frust für Sparer: Die Finanzinstitute unterbieten sich gegenseitig in puncto Zinsen auf Tages- oder Festgeld und selbst für Kleinanleger sind Negativzinsen keine reine Fiktion mehr. Wer Alternativen sucht, stößt fast unweigerlich auf Wertpapier-Sparpläne. Die Einstieghürden sind niedrig, die Wahl des geeigneten Produkts will jedoch gut überlegt sein – es gibt deutliche Unterschiede, nicht zuletzt bei den Kosten. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, das die Sparplan-Produkte von 16 überregionalen Finanzinstituten untersucht hat.

Pluspunkt Flexibilität

Viele Banken bieten Sparpläne in verschiedenen Produktkategorien – für eher konservative bis risikobewusstere Anleger: Regelmäßig investieren lässt sich etwa in Indexfonds (ETF), aktiv gemanagte Fonds, Zertifikate oder Aktien. Dabei können Sparer bei einigen Banken schon mit Raten ab 25 Euro nach und nach finanzielle Reserven bilden, andere verlangen dagegen einen Mindestsparbetrag von 50 oder sogar 100 Euro. Unterschiede gibt es auch in puncto Sparintervall: In allen Produktkategorien ist bei den untersuchten Instituten eine monatliche Einzahlung in den Sparplan möglich, sieben der 16 Banken bieten aber deutlich größere Flexibilität: Hier haben Anleger die Wahl zwischen vier oder fünf verschiedenen Sparintervallen.

Gebühren zehren am Ertrag

Unabhängig von der Börsenentwicklung können auch die anfallenden Kosten über den Anlageerfolg, sprich: die Rendite, mitentscheiden. Bei einem Aktien-Sparplan mit monatlicher Rate von 100 Euro kassiert das kostenattraktivste Institut 1,25 Euro pro Ausführung, die “teuerste” Bank verlangt dagegen 4,00 Euro. Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren beträgt der Unterschied allein an Order-Gebühren bei diesem Beispiel bereits 330 Euro.

“Wer langfristig denkt und vorsorgen möchte, für den sind Wertpapier-Sparpläne eine gute Wahl. Dabei sorgt vor allem die Regelmäßigkeit des Sparens für gute Renditechancen. Anleger sollten zunächst die individuell passende Produktkategorie wählen und im zweiten Schritt die Konditionen vergleichen – gerade im Bereich der ETF-Sparpläne gibt es zum Beispiel zahlreiche Angebote ganz ohne Ordergebühr”, rät Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Die besten Sparplan-Anbieter

Testsieger in der Kategorie Fonds-Sparplan ist die Consorsbank. Das Finanzinstitut offeriert über 600 aktiv gemanagte Fonds; auch die Zahl an entsprechenden Produkten ohne Ausgabeaufschlag ist vergleichsweise hoch. Den ersten Rang im Bereich der ETF-Sparpläne belegt Flatex mit dem größten Angebot; zudem wird für eine Vielzahl an ETFs keine Kauf-/Ordergebühr erhoben. Bester Zertifikate-Sparplan-Anbieter ist die Comdirect Bank. Die Direktbank profiliert sich etwa mit niedrigen Einstiegsraten von 25 Euro, einem großen Produktportfolio und vergleichsweise geringen Gebühren. In der Kategorie Aktien-Sparpläne rangiert wiederum die Consorsbank auf Platz eins. Mitentscheidend ist ein sehr großes Angebot, das auch Sparpläne auch auf ausländische Aktien umfasst, sowie moderate Kosten.

Fonds-Sparpläne:

  1. Consorsbank, 2. Flatex, 3. Targobank

ETF-Sparpläne:

  1. Flatex, 2. Comdirect Bank, 3. Consorsbank

Zertifikate-Sparpläne:

  1. Comdirect Bank, 2. Consorsbank, 3. S Broker

Aktien-Sparpläne:

  1. Consorsbank, 2. S Broker, 3. Comdirect Bank

Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die Sparpläne von 16 Finanzinstituten. Im Fokus standen dabei die Produktkategorien Fonds, ETFs, Zertifikate sowie Aktien. Grundlage der Untersuchung waren definierte Anlegerprofile. In das Gesamtergebnis flossen neben den Resultaten der Kostenanalyse auch Angebots- und Leistungskriterien ein. Die Erhebung erfolgte über Unternehmensanfragen; die Daten wurden validiert und vergleichend bewertet (Stand der Kostendaten: 13.11.2019).

 

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DISQ Deutsches Institut für Service-Qualität GmbH & CO. KG, Dorotheenstraße 48, 22301 Hamburg, Tel: +49 (0) 40 27 88 91 48-0, www.disq.de

Niedrigzins erfordert konsequente Einbeziehung von Alternativen Investments

 

Angesichts des recht weit gelaufenen Konjunkturzyklus und erhöhter Bewertungen einzelner Anlageklassen müssen Anleger mit deutlich niedrigeren zukünftigen Renditeaussichten rechnen. Da insbesondere traditionelle Anlageklassen unter Druck stehen, rücken alternative Ertragsquellen stärker in den Fokus. Verschärft wird die Situation durch politische Risiken, die die Unsicherheit verstärken. „In dieser herausfordernden Gemengelage sind Anleger gefordert, sich nach neuen Ertragsquellen und alternativen Anlageklassen umzusehen, die weniger auf kurzfristige Marktbewegungen reagieren und die Resilienz von Portfolios erhöhen können“, erläutert Sebastian Schu, Senior Client Advisor für institutionelle Kunden bei J.P. Morgan Asset Management.

Zyklusunabhängigere Bausteine mit zweigeteilter Ertragsstruktur

Eine alternative Anlageklasse, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut, sind dabei Infrastrukturinvestments. Klassischerweise umfassen Infrastrukturanlagen zyklusunabhängigere Bausteine der Grundversorgung wie Wasser- und Energieversorgung, Stromnetze, Flughäfen und öffentliche Verkehrssysteme. „Zahlreiche Argumente sprechen für diese Anlageklasse, die häufig in Portfolios noch unterrepräsentiert ist“, führt Schu aus. „Dank des jeweils sehr unterschiedlich ausgeprägten Charakters der verschiedenen Infrastrukturanlagen und der entsprechenden spezifischen Risiko- und Renditetreiber, ist es möglich, mit Infrastrukturinvestments ein hoch diversifiziertes Portfolio zu erstellen. Aufgrund der oft staatlich regulierten monopolistischen Positionen in ihren Märkten sind viele dieser Kern-Infrastrukturinvestments zudem vor wirtschaftlichen Schwächephasen und Inflation geschützt und weisen eine geringe, häufig sogar negative Korrelation zu traditionellen Vermögenswerten wie Aktien und Anleihen auf“, erläutert der Experte.

So sei ein weiterer von Anlegern sehr geschätzter Vorteil die zweigeteilte Ertragsstruktur – neben einer Wertsteigerung der Anlagen bieten die laufenden Cashflows eine stabile und planbare Ertragsquelle, die auch dazu beitragen kann, Inflation und Verlustrisiken abzufedern. „Angesichts von Zinsen auf Rekordtief und deutschen Anleihenrenditen, die selbst bei dreißigjährigen Laufzeiten noch im negativen Bereich notieren, klingen ein durchschnittlicher Cashflow von fünf bis sieben Prozent und Zielerträge, die über acht Prozent liegen, verlockend“, sagt Schu. Es gelte jedoch, einige grundlegende Entscheidungen zu treffen, die die Art des Infrastrukturinvestments maßgeblich beeinflussen.

Das Risikospektrum von Infrastrukturinvestments erstreckt sich vom Segment „Core“, also Investments mit im hohen Maße prognostizierbaren Cashflows, über „Value-Add“ bis zu opportunistischen Investments, die den Schwerpunkt auf Kapitalzuwachs haben. Zudem lässt sich mit wachsendem Grad der Beteiligung an den einzelnen Anlagen das Risiko besser steuern. „Angesichts der häufig befristeten Struktur von Infrastrukturfonds gilt es sich allerdings vor Augen zu führen, dass Infrastruktur-Assets langfristige und langlebige Anlagegüter sind. Wenn die Assets auf unbestimmte Zeit in einem Portfolio verbleiben können, lassen sich diese also ganz anders managen, als wenn auf einen bestimmten Exit-Zeitpunkt hingearbeitet werden muss“, weist Schu auf ein wichtiges Charakteristikum der Infrastrukturinvestments hin.

Seiner Erfahrung nach sei es sinnvoll und nachhaltiger, die Assets unternehmerisch zu managen und zeitlich unbegrenzt zu investieren. So lassen sich Assets erwerben, die noch weiterentwickelt werden können und bei denen sich der Fokus auf die Erwirtschaftung laufender Erträge setzen lässt. Ein sinnvoller Ansatz sei es zudem, in den investierten Infrastrukturinvestments über eine strategische Mehrheit und somit operative Kontrolle zu verfügen. Damit lassen sich mittels einer verlässlichen Governance die Anlageergebnisse steigern, aber auch für die jeweilige Branche innovative Entwicklungen umsetzen.

Guide to Alternatives als Leitfaden der wichtigsten Trends für alternative Anlageklassen

Bei der Entscheidung für alternative Anlageklassen wie Infrastrukturinvestments, die traditionell weniger transparent als klassische Instrumente wie Aktien oder Anleihen sind, ist der Zugang zu neutralen Informationen essenziell, um optimale Anlageentscheidungen treffen zu können. Seit dem ersten Quartal 2019 veröffentlicht J.P. Morgan Asset Management deshalb den Guide to Alternatives im Rahmen des langjährig etablierten Market-Insights-Programms. Dieser vierteljährlich aktualisierte Leitfaden bietet analog zu dem seit 15 Jahren weltweit beliebten Guide to the Markets eine objektive Analyse der wichtigsten Themen, die bei alternativen Anlageklassen eine Rolle spielen. Die englischsprachige Publikation gibt in der aktuellen Ausgabe Einblicke in die Chancen bei Real Estate, Fundraising und Transaktionen im Bereich Infrastruktur, Private Equity Exits sowie Performance und Chancen bei Hedgefonds.

Ziel des Guide to Alternatives ist es, objektive Informationen für die alternativen Anlageklassen zu bieten. „Mit dem Guide to Alternatives möchten wir Anlegern ein sinnvolles Instrument für ihre Entscheidungen zur Allokation alternativer Anlagen an die Hand geben – eben weil es hier nicht so umfangreiche Informationen gibt“, erklärt Christoph Bergweiler, Leiter J.P. Morgan Asset Management in Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland. Denn in dem Maße, in dem alternative Anlagen ihren Weg in die Portfolios finden, wird es auch immer wichtiger, eine Strategie und einen Prozess zur Evaluation und Portfoliointegration dieser Anlageklassen zu haben. „Als Partner unserer Kunden möchten wir einerseits eine wertvolle Informationsquelle bieten, aber andererseits auch die Diskussion anregen, was die Chancen und Risiken alternativer Anlageklassen in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld betrifft.“

Für das Market Insights Programm von J.P. Morgan Asset Management arbeiten exklusiv 30 Kapitalmarktexpertinnen und -experten rund um den Globus. Es wird inzwischen seit 15 Jahren in 33 Ländern und 13 Sprachen publiziert. Ziel des Market Insights Programms ist, die globalen Kapitalmärkte zu beleuchten und regelmäßig verlässliche Erkenntnisse rund um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld zu vermitteln. Ziel ist, eine wertvolle Unterstützung bei der Informationsbeschaffung zu leisten und zu ermöglichen, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.

Der Guide to Alternatives bietet ein umfangreiches und aktuelles Spektrum von Daten der Anlageklassen Global Real Estate, Infrastruktur, Private Equity und Hedgefonds. Um einen objektiven und neutralen Blick auf die „Alternatives“ zu ermöglichen, ist der „Guide“ frei von jeglicher „Hausmeinung“ von J.P. Morgan Asset Management. Eine aktualisierte englische Version erscheint zukünftig zum Quartalsende im Juni, September, Dezember und März. So lässt sich sicherstellen, dass jederzeit Zugriff auf die neuesten Daten verfügbar ist.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Marktkommentar von Olivier de Berranger, Chief Investment Officer, La Financière de l‘Échiquier

 

Zum Jahresausklang wurde das Tempo auf politischer Ebene verschärft und dadurch konnten einige der seit Langem bestehende Konflikte schlagartig beendet werden. Diese politische Waffenruhe ist zwar vorläufig, sie verleiht den bisher durch die Ungewissheit belasteten Anlagewerten jedoch Auftrieb.

Im Vereinigten Königreich endeten die Parlamentswahlen am 12. Dezember mit einem Erdrutschsieg für „Brexit Johnson“, der sich in einem Anstieg des Pfund Sterling niederschlägt. In puncto Brexit scheint nun der langersehnte Schlussstrich unter die ewigen Reibereien zwischen dem Premierminister und seiner wackeligen Mehrheit im Parlament gezogen. Doch kaum ist die Hürde der Ratifizierung des Brexit-Abkommens genommen, stehen schon die nächsten Hindernisse bereit, die noch schwieriger zu überwinden sein könnten. Zum einen gibt es da den tatsächlichen Austritt aus der Europäischen Union (EU) frühestens Ende 2020. Mit allen offenen Fragen, die dieser für Unternehmen und Beschäftigte bereithält. Zum anderen die Verhandlungen über neue Handelsabkommen mit wirtschaftlichen Schwergewichten, gegenüber denen Großbritannien alleine wenig auf die Waage bringt: EU, USA, China usw. Das Land wird sich zudem mit den Sezessionsbestrebungen Schottlands befassen müssen, wo weite Teile der Bevölkerung in der EU bleiben möchten. Nach einem Moment der Ruhe verspricht die Politik im (nicht) Vereinigten Königreich somit auf Jahre hinaus ein Pulverfass zu bleiben. Zumal der aufbrausende Boris Johnson nicht gerade Besonnenheit verkörpert. Viel Glück, Boris, God Save the Queen (and the British Pound)!

Der Abschluss eines Friedensvertrags zeichnet sich auch am anderen Ende der Welt zwischen den USA und China ab. Donald Trump gab auf Twitter triumphierend ein unmittelbar bevorstehendes Handelsabkommen mit China und die Verschiebung der für den 15. Dezember angedrohten Einführung der Zölle bekannt. Die Märkte glaubten ihm: Schwellenländer-Aktien klettern, US-Anleihen schwächeln. Bricht wirklich ein neues Zeitalter an?

In Hongkong ist dagegen politisch nichts geregelt, und China hat keine andere Wahl, als seine weltweiten Ziele weiter zu verfolgen, da es von der Notwendigkeit getrieben wird, eine Lösung für sein nachlassendes Wachstum, seine alternde Bevölkerung und seinen rasant wachsenden Schuldenberg zu finden.

Auch das Verhältnis zwischen den Zentralbanken und den Märkten ist zunehmend freundlich. Auf ihren Sitzungen in der vergangenen Woche bestätigten die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) jeweils den Status quo bei den Zinssätzen. Dies wurde von den Märkten, für die Vorhersehbarkeit an erster Stelle steht, gewürdigt.

In Europa herrscht überdies große Einigkeit darüber, dass die europäische Wirtschaft bis 2050 CO2-neutral sein soll. Ursula von der Leyen, die neue Präsidentin der Europäischen Kommission, taufte das Vorhaben auf „Green New Deal“. Das Ziel ist sehr ehrgeizig: Wirtschaftswachstum und Emissionsminderung in Einklang bringen. Das Budget hat es in sich: 1.000 Milliarden Euro sollen hierfür in einem Jahrzehnt bereitgestellt werden. Der Plan stößt insbesondere in Osteuropa auf Widerstand. Auch die internationale Gemeinschaft reagiert zurückhaltend, wie die schwierigen Gespräche auf der UN-Klimakonferenz in Madrid belegen. Europa steht bei diesem Thema alleine da. Kann es seine Ziele dennoch erreichen und vor allem das Klima wirklich beeinflussen?

Die in den vergangenen Tagen geschlossenen beziehungsweise angekündigten Abkommen sind wertvoll und brüchig zugleich. Zumindest für den Augenblick freut man sich am Markt darüber und stimmt sich auf besinnliche Weihnachtsfeiertage ein.

 

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La Financiere de l’Echiquier, Kapitalanlagegesellschaft mit AMF-Zulassung Nr. GP 91004, Bockenheimer Landstrasse 51-53, 60325 Frankfurt am Main, Tel: 069 509 292 48/ 49, http://int.lfde.com/de/