In der Kategorie “Globale und flexible Mischfonds” konnte der Fonds seine Qualität unter Beweis stellen

 

Nachdem ÖKOWORLD bereits in den Vorjahren regelmäßig mit nationalen Preisen wie z. B. dem “DEUTSCHEN FONDSPREIS” ausgezeichnet wurde, ging mit dem “Lipper Fund Award 2020” ein international beachteter Fondspreis an die Kapitalverwaltungsgesellschaft ÖKOWORLD LUX S.A.

Nedim Kaplan, Senior Portfoliomanager der ÖKOWORLD LUX S. A., führt dazu aus: “Bei den Lipper Fund Awards werden Auszeichnungen für Fonds vergeben, die über einen Zeitraum von drei, fünf oder zehn Jahren eine konstant starke risikobereinigte Performance im Vergleich zu Mitbewerbern verzeichnen. Der Refinitiv Lipper Fund Award 2020 für den ÖKOWORLD ROCK ‘N’ ROLL FONDS bestätigt die umfassende Anlagekompetenz unseres Fondsmanagements und ist eine verdiente Belohnung für unsere Arbeit. Der ÖKOWORLD ROCK ‘N’ ROLL FONDS ist positioniert als Eltern-, Familien- und Generationenfonds. Er investiert in Wertpapiere unterschiedlicher Asset-Klassen mit einer dynamischen und dennoch ausgewogenen Anlagepolitik. Die ökologischen, sozialen oder ethischen Ziele der Investments müssen geeignet sein, sich nachhaltig positiv auf Umwelt und Gesellschaft auszuwirken. Dazu gehören – neben den Aktien – insbesondere zukunftsfähige Beteiligungen, die Ihr Geld z. B. in Studentenwohnheime, Kindergärten oder Universtäten investieren.”

Im Rahmen der Refinitiv Lipper Fund Awards zeichnet die Ratingagentur Refinitiv Lipper (vormals Thomson Reuters Lipper) alljährlich Fonds und Fondsgesellschaften für eine konstant starke Performance und sehr gutes Risikomanagement aus. Bewertet wird dabei die risikoadjustierte Performance über drei, fünf oder zehn Jahre relativ zur jeweiligen Peergroup. Grundlage der Auswertung ist das quantitative “Lipper Leaders Rating System”.

Die ÖKOWORLD LUX S. A. ist eine Tochtergesellschaft der seit 1999 börsennotierten ÖKOWORLD AG (WKN 540868, vormals versiko AG). 45 Jahre Erfahrung fließen in die erfolgreiche Entwicklung und Auflegung ökologisch-ethischer Kapitalanlageprodukte ein.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

ÖKOWORLD AG, Itterpark 1, D-40724 Hilden, Telefon: 02103 929-0, Telefax: 02103 929-4444, www.oekoworld.com

Asoka Wöhrmann, CEO:

„In einer noch nie dagewesenen Situation haben wir ein starkes erstes Quartal gehabt, was die Widerstandskraft unseres Geschäfts unterstreicht. Unser mittelfristiges Ziel einer bereinigten Aufwand-Ertrags-Relation von unter 65 Prozent bis Ende 2021 können wir damit beibehalten. Auch unseren Dividendenvorschlag von EUR 1,67 pro Aktie für 2019 halten wir aufrecht. Die Märkte werden herausfordernd bleiben. Mit unserem diversifizierten und gut gemanagten Geschäftsmodell sind wir jedoch gut aufgestellt, um sicher durch die Covid-19-Krise zu kommen.“

Claire Peel, CFO:

„Im ersten Quartal konnten wir unsere Kosten signifikant reduzieren. Daraus resultiert eine bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation von jetzt 65,8 Prozent. Aufgrund der Pandemie werden zwar sowohl die Erträge als auch die Kosten in diesem Jahr niedriger ausfallen als 2019. Durch die von uns seit Anfang letzten Jahres eingeleiteten, beschleunigten und konsequent umgesetzten Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz haben wir aber gute Voraussetzungen geschaffen, um unser Unternehmen erfolgreich durch dieses außergewöhnliche Umfeld zu steuern.“

Geschäftsentwicklung

In einem durch den globalen Einsatz gegen das Coronavirus geprägten Umfeld, zeigte sich die DWS gegenüber den durch die Pandemie ausgelösten beispiellosen Marktturbulenzen widerstandsfähig. Durch unser diversifiziertes Geschäft und die Konzentration des Managements auf Effizienz- und Kostenmaßnahmen ist es uns gelungen, die einzigartigen Herausforderungen, denen sich unsere Branche gegenübersieht, zu meistern. Nach einem starken Jahr 2019 startete die DWS auch sehr gut in das Jahr 2020, bis das Coronavirus weltweit seine volle Wirkung entfaltete. Am Ende des ersten Quartals waren die globalen Märkte dramatisch eingebrochen, und ohne klare Signale einer baldigen Erholung war der Risikoappetit der Anleger im März deutlich geringer. In Kombination mit akutem Liquiditätsbedarf führte dies im ersten Quartal zu Nettomittelabflüssen. Der globale Marktrückgang wirkte sich auch stark auf unser verwaltetes Vermögen (AuM) aus. Im Vergleich zum außergewöhnlich guten vierten Quartal 2019 fielen die Erträge zwar niedriger aus, sie lagen aber nur leicht unter denen im ersten Quartal 2019. Unsere 2019 und bis in das Jahr 2020 hinein beschleunigten Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz trugen zusammen mit einem niedrigeren Personalaufwand dazu bei, dass wir für das Quartal eine bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation von nur etwas über 65 Prozent aufrechterhalten konnten. Die Maßnahmen führten im Jahresvergleich außerdem zu einem Anstieg unseres bereinigten Vorsteuergewinns um 17 Prozent.

Die Erträge reduzierten sich im Vergleich zum Vorquartal um 24 Prozent auf EUR 524 Millionen im ersten Quartal 2020 (Q4 2019: EUR 687 Millionen; Q1 2019: EUR 534 Millionen). Während Managementgebühren und sonstige wiederkehrende Erträge stabil blieben, sanken die Performancegebühren nach einem außergewöhnlich guten Wert im vorangegangenen Quartal um EUR 91 Millionen und damit auf ein normales Niveau. Zudem reduzierte sich der Marktwert von Garantien (fair value of guarantees) um EUR 55 Millionen. Im Jahresvergleich gingen die Erträge leicht um 2 Prozent zurück.

Der bereinigte Vorsteuergewinn sank im Vergleich zum Vorquartal um 33 Prozent auf EUR 179 Millionen im ersten Quartal (Q4 2019: EUR 266 Millionen; Q1 2019: EUR 153 Millionen). Ursache waren geringere Erträge, die durch die reduzierten bereinigten Kosten nur teilweise ausgeglichen wurden. Im Jahresvergleich stieg der bereinigte Vorsteuergewinn um 17 Prozent. Nach Steuern wies die DWS für das erste Quartal 2020 ein im Quartalsvergleich 33 Prozent niedrigeres Konzernergebnis in Höhe von EUR 121 Millionen aus. Im Jahresvergleich erhöhte sich das Konzernergebnis um 19 Prozent (Q4 2019: EUR 182 Millionen; Q1 2019: EUR 102 Millionen).

Das verwaltete Vermögen (AuM) reduzierte sich im ersten Quartal 2020 auf EUR 700 Milliarden (Q4 2019: EUR 767 Milliarden). Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den Marktabschwung im Zuge der Pandemie zurückzuführen, während sich Währungseffekte positiv auswirkten.

Im ersten Quartal 2020 verzeichneten wir ein Nettomittelaufkommen von minus EUR 2,5 Milliarden (ohne Cash-Produkte minus EUR 6,1 Milliarden), hauptsächlich aufgrund von Abflüssen in den Bereichen Active (ohne Cash-Produkte) und Passive. Dieser Rückgang konnte durch die Nettozuflüsse in Alternatives und Cash-Produkte nicht kompensiert werden. Die DWS erzielte im Januar und Februar bei allen drei Säulen ihres Geschäftsmodells noch starke Zuflüsse – darunter signifikante Zuflüsse im Bereich Active Equity. Doch dann kam mit der Corona-Pandemie der Wendepunkt. Die traditionellen Anlageklassen wurden durch den starken Marktrückgang im März schwer getroffen, wenngleich der durch hohe Margen gekennzeichnete Bereich Active Equity das Quartal mit Nettomittelzuflüssen beenden konnte. Der hochmargige Bereich Alternatives blieb während des Quartals widerstandsfähig, mit anhaltend hoher Nachfrage nach Immobilienprodukten. Cash-Produkte wurden von institutionellen Anlegern als sicherer Hafen für ihre Portfolios genutzt.

Der Bereich Active Asset Management verzeichnete im ersten Quartal ohne Cash-Produkte Nettoabflüsse in Höhe von minus EUR 5,6 Milliarden (Q4 2019: EUR 4,9 Milliarden). Während sich das Mittelaufkommen bei Active Equity im Quartalsvergleich auf EUR 1,7 Milliarden verbesserte, ließen sich Abflüsse in den übrigen Produktklassen im Bereich Active nicht vermeiden. Ursache war die gedämpfte Marktstimmung aufgrund der Pandemie. Während Active Multi Asset insgesamt Abflüsse von minus EUR 0,7 Milliarden verzeichnete, konnten die Flaggschiff-Fonds DWS Concept Kaldemorgen und DWS Dynamic Opportunities entgegen dem Trend weitere Zuflüsse generieren. Ihnen stand jedoch ein einzelner institutioneller Abfluss im Altersvorsorgebereich entgegen. Active SQI verzeichnete einen Mittelabfluss von minus EUR 1,5 Milliarden, und Active Fixed Income litt unter dem pandemiebedingten Marktrückgang mit Abflüssen von minus EUR 5,1 Milliarden. Cash-Produkte profitierten mit Nettomittelzuflüssen in Höhe von EUR 3,6 Milliarden.

Trotz eines sehr guten Starts in das Jahr im Januar und Februar musste auch der Bereich Passive Asset Management angesichts der sich danach einstellenden beispiellosen Lage Abflüsse hinnehmen. Das Mittelaufkommen belief sich im ersten Quartal 2020 auf minus EUR 2,0 Milliarden (Q4 2019: EUR 6,2 Milliarden). Dies war auf Nettoabflüsse aus börsengehandelten Produkten (börsengehandelte Fonds (ETF) und Rohstoffe) zurückzuführen, da die Nachfrage nach Staats- und Unternehmensanleihen-ETFs die Abflüsse aus auf Aktien basierenden börsengehandelten Produkten nicht kompensieren konnte. Institutionelle Mandate verzeichneten leichte Nettomittelzuflüsse.

Der Bereich Alternatives zeigte sich im ersten Quartal robust mit weiteren Nettomittelzuflüssen in Höhe von EUR 1,5 Milliarden (Q4 2019: EUR 3,7 Milliarden). Während Illiquid Alternatives insbesondere durch die hohe Nachfrage nach der Grundbesitz-Immobilienfondsfamilie weitere Nettozuflüsse generierte, verzeichnete Liquid Alternatives geringfügige Nettoabflüsse.

Die bereinigten Kosten fielen sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich auf EUR 345 Millionen im ersten Quartal 2020 (Q4 2019: EUR 421 Millionen; Q1 2019: EUR 382 Millionen). Unsere fortlaufenden Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz führten zu niedrigeren externen Servicekosten und zu niedrigeren Kosten für externes Research sowie für Gebäude und Mieten. Aufgrund der branchenweiten Neubewertung der Aktien von Vermögensverwaltern im März sanken zudem die Kosten für die aktienbasierte Vergütung signifikant. Angesichts schwächerer Märkte reduzierten sich für uns außerdem die volumenabhängigen Kosten.

Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation (CIR) lag im ersten Quartal 2020 bei 65,8 Prozent (Q4 2019: 61,3 Prozent; Q1 2019: 71,4 Prozent). Wir sind somit immer noch auf Kurs, unser mittelfristiges Ziel einer bereinigten Aufwand-Ertrags-Relation von unter 65 Prozent bis Ende 2021 zu erreichen – unter der Annahme, dass sich die Märkte im zweiten Halbjahr 2020 wieder erholen.

Anpassung an eine beispiellose Situation und strategische Fortschritte

Im ersten Quartal hat die DWS schnell und verantwortungsbewusst auf die Pandemie reagiert. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter sowie unsere treuhänderische Verantwortung gegenüber unseren Kunden standen dabei klar im Vordergrund. Wir haben erfolgreich einen umfassenden Notfallplan für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs implementiert und dadurch sichergestellt, dass unsere gesamte Belegschaft jetzt auch von außerhalb des Büros arbeiten kann und kritische Funktionen an Ausweichstandorten durchgeführt werden können. Darüber hinaus haben wir einen global integrierten Kontrollraum eingerichtet, um die Pandemie und ihre Auswirkungen in den einzelnen Regionen zu beobachten und zu bewerten. Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass wir, wenn nötig, entschiedene und verantwortungsbewusste geschäftliche Maßnahmen einleiten können.

Als Treuhänder stehen wir mit unseren Kunden über Audio- und Videoformate regelmäßig in Kontakt. Zudem bieten wir Research sowie kompetente Einschätzungen der Chancen und Risiken, die sich aus dieser noch nie dagewesenen Situation ergeben. Auch mit unseren Dienstleistern arbeiten wir eng zusammen, um auszuloten, wie wir ihnen in diesen schwierigen Zeiten helfen können.

Als Unternehmen unterstützen wir von unseren Mitarbeitern vorgeschlagene lokale Hilfsinitiativen. So haben wir EUR 1 Million an gemeinnützige Organisationen in einigen von der Pandemie am härtesten getroffenen Ländern gespendet, in denen wir geschäftlich tätig sind. Und natürlich bieten wir auch unseren Mitarbeitern Unterstützung an.

Auch bei anderen strategischen Prioritäten, wie zum Beispiel bei der Kundenbetreuung und ESG – also Nachhaltigkeit –, haben wir im ersten Quartal Fortschritte erzielt. Gerade für unsere Maßnahmen im Bereich ESG haben wir viel externe Anerkennung erhalten. So hat die Ratingagentur Telos der DWS für ihre Integration von Nachhaltigkeit Bestnoten erteilt. Auch laut der in London ansässigen Lobbygruppe AODP gehört die DWS mit Blick auf ihre ESG-Integration zu den zwanzig besten Vermögensverwaltern weltweit. Laut Morningstar ist die DWS in den USA zudem führend bei der Ausübung des Stimmrechts auf Hauptversammlungen – dem sogenannten Proxy Voting – im Hinblick auf ESG.

Der Aufsichtsrat hat entschieden, unsere ursprünglich für den 18. Juni 2020 anberaumte Hauptversammlung auf einen Termin im vierten Quartal dieses Jahres zu verschieben. Diese Entscheidung wurde angesichts der Pandemie sowie unter Berücksichtigung des aktuell vorherrschenden regulatorischen Geists getroffen. Insbesondere haben wir auch die Pflicht, die Gesundheit unserer Aktionäre, Mitarbeiter und Dienstleister zu schützen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Im Hinblick auf die Dividende hat die Geschäftsführung beschlossen, ihren Vorschlag aufrechtzuerhalten, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von EUR 1,67 pro Aktie auszuschütten. Dieser Vorschlag muss allerdings noch von der Hauptversammlung genehmigt werden.

Ausblick

Das Umfeld bleibt weiterhin schwierig. Die große Ungewissheit über die Dauer und den Verlauf der Pandemie machen Prognosen darüber, wie der Rest des Jahres verlaufen wird, fast unmöglich. Als Folge des Marktabschwungs erwarten wir jedoch, dass die bereinigten Erträge und Kosten unter den Zahlen für 2019 liegen werden. Das Management wird aber alles daran setzen, dass die DWS ihren treuhänderischen Verpflichtungen auch weiterhin in verantwortungsvoller Weise nachkommt. Zudem werden wir unsere Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz sowie unsere langfristige Wachstumsstrategie weiterverfolgen. Mit unserem diversifizierten Geschäft, unseren strategischen Partnerschaften und unserem Fokus auf Effizienz und ESG fühlen wir uns gut positioniert, um sicher durch die Krise zu kommen.

Da Megatrends durch das aktuelle Umfeld verstärkt werden, ermöglicht unsere über alle Anlageklassen diversifizierte Plattform den Einsatz einer Barbell-Strategie mit Konzentration auf unsere bereits definierten Wachstumsbereiche. Zudem zeigen sich kurz- und langfristig eine anhaltende Dynamik im Bereich ESG sowie eine beschleunigte Nutzung digitaler Tools – zwei Bereiche, in die wir beträchtlich investieren. Des Weiteren möchten wir unsere bestehenden strategischen Partnerschaften weiterentwickeln, insbesondere in Asien. Und natürlich sind wir uns der möglichen Pionier-Vorteile in Bezug auf weitere Partnerschaften, Joint Ventures und ergänzende Akquisitionen bewusst.

Innerhalb des Unternehmens werden wir unsere 2019 gezeigte operative und Anlageexzellenz weiter ausbauen. Dazu wollen wir sicherstellen, dass wir über effiziente global integrierte Strukturen verfügen, Silos weiter abbauen und unsere Kundenorientierung sowie unser Produktmanagement über den gesamten Lebenszyklus hinweg weiter verbessern. Wir werden weiter daran arbeiten, einen führenden treuhänderischen Vermögensverwalter zu schaffen, der sich sowohl durch Leistungskultur und Unternehmergeist auszeichnet als auch durch Zusammenarbeit über seine gesamte globale Plattform hinweg.

Insbesondere werden wir noch effizienter werden und weiter an unserer operativen und organisatorischen Effizienz arbeiten, um bis 2021 weitere Kosteneinsparungen von EUR 150 Millionen brutto zu realisieren – und falls nötig auch mehr: Das Management der DWS ist entschlossen und in der Lage, weiteres Einsparpotenzial zu finden und umzusetzen, sollte es die Ertragssituation im weiteren Verlauf des Jahres erforderlich machen. Wir behalten unser mittelfristiges Ziel bei, unsere bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation bis 2021 auf unter 65 Prozent zu senken – unter der Annahme, dass sich die Märkte im zweiten Halbjahr 2020 wieder erholen. Angesichts der Auswirkungen der Pandemie auf die Erträge erwarten wir in den kommenden Quartalen jedoch einen vorübergehenden Anstieg dieser Kennzahl.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Asset Management International GmbH, Mainzer Landstr. 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 – 910 – 12371,Fax: +49 (0) 69 – 910 – 19090, www.dws.com

Anhaltende Störungen der Weltwirtschaft belasten deutsche Industrie

 

Die Lockerung des Corona-Shutdowns wird ab der Jahresmitte zwar zunächst zu einem deutlichen Wiederanstieg der Wirtschaftsleistung führen. Das Vorkrisenniveau des BIP vom Ende des Jahres 2019 wird aber trotz der massiven staatlichen Hilfen voraussichtlich erst 2022 wieder erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle FERI-Konjunkturprognose. Dass die Erholung so viel Zeit benötigt, liegt vor allem an den negativen Zweitrundeneffekten der tiefen Rezession, die erst mit Verzögerung auftreten. Dazu zählen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit und Einkommensverluste ebenso wie steigende Insolvenzen in den besonders betroffenen Wirtschaftsbereichen, eine erschwerte Kreditvergabe und nicht zuletzt ein anhaltend gedämpftes Verbrauchervertrauen. „Die massiven fiskalpolitischen Maßnahmen der Regierung und die lockere Geldpolitik mildern diese Effekte zum Teil, werden sie aber nicht vollständig kompensieren können“, sagt Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe.

Exportnation Deutschland besonders betroffen

Im Falle Deutschlands kommt mit dem hohen Stellenwert der Industrie und der starken Einbindung in die Weltwirtschaft ein weiterer Punkt hinzu. „Deutschland ist stärker als andere Länder von der Erholung der Weltwirtschaft abhängig, und diese wird ebenfalls nicht friktionsfrei verlaufen“, ist Angermann überzeugt. Der abrupte Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA auf mutmaßlich etwa 20 Prozent im April ist dafür ein Menetekel – dieser nie dagewesene Schock wird auch nach dem Ende des Lockdowns in der US-Wirtschaft noch lange nachwirken und damit die Nachfrage nach deutschen Exportgütern dämpfen.

Tiefer Einschnitt in der Autoindustrie

Insgesamt rechnet FERI für das Jahr 2020 mit einem Rückgang des BIP in Deutschland um etwa 7 Prozent, dem ein Anstieg um rund 5 Prozent im kommenden Jahr folgen könnte. Auf Branchenebene müssen Sektoren wie der Handel, das Gastgewerbe, Kultur, Kunst und Unterhaltung sowie das Verkehrsgewerbe mit zweistelligen Umsatzrückgängen rechnen. Auch die Industrieproduktion wird in ähnlicher Größenordnung sinken wie im Jahr 2009 (-15 Prozent). Besonders betroffen ist die Autoindustrie, deren Produktion im März auf einem Niveau lag, das zuletzt im Jahr 1984 im Zuge des großen Streiks für die 35-Stunden-Woche unterschritten wurde. Auch in den kommenden Monaten wird die Branche mit einer schwachen weltweiten Nachfrage und gestörten Lieferketten zu kämpfen haben. Für das Gesamtjahr rechnet FERI deshalb mit einem Minus von bis zu 40 Prozent im Fahrzeugbau.

De-Globalisierung nimmt zu

Zu den langfristigen Folgen der Pandemie gehört nach Auffassung von FERI eine zunehmende De-Globalisierung. „Unternehmen werden verstärkt Teile der Produktion vor Ort ansiedeln und für eine größere Robustheit ihrer Lieferbeziehungen Effizienzeinbußen in Kauf nehmen. Zusätzlich wird es noch stärker als schon vor der Krise vermehrte staatliche Eingriffe in den freien Welthandel geben“, sagt Angermann dazu. In der Folge werde der Welthandel langsamer wachsen als die Weltwirtschaft. Zu den Verlierern dieser Entwicklung gehöre Deutschland, dessen Wirtschaftsmodell stark auf einen freien Welthandel ausgerichtet ist. „Weil der europäische Markt für deutsche Unternehmen wichtiger wird, müssen wir ein starkes Interesse daran haben, dass Länder wie Italien und Spanien schnell wieder auf die Beine kommen“, so Angermann.

Die 33. Ausgabe des traditionellen FERI-Konjunktursymposiums am 22. April musste zum ersten Mal in verkürzter Form als Online-Veranstaltung durchgeführt werden. Die FERI-Experten stellten gegenüber mehr als 150 Vertretern aus verschiedenen Bereichen der deutschen Wirtschaft ihre Analysen und Prognosen zur Entwicklung der Wirtschaft vor und legten den Fokus dabei auf die kurz- und langfristigen Folgen der Corona-Krise.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Nachhaltigkeit im Fokus der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung

 

Steigende Anforderungen an die Einführung und Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien stellen Unternehmen, Versicherungen und Versorgungseinrichtungen vor enorme Herausforderungen. Auch die Arbeit der Aktuare wird sich dadurch ändern, da sie in den Unternehmen aufgrund ihres spezifischen Fachwissens häufig die Verantwortung für das Risikomanagement tragen. „Die Kapitalanlage war für Aktuare bislang eher ein Randthema. Das ändert sich. Es werden sich klare Regeln für nachhaltige Investments etablieren. Dies sollte als Chance und nicht als Bedrohung verstanden werden“, sagte Marcus Burkert, Geschäftsführer FERI Trust GmbH, im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik e.V., die in diesem Jahr erstmals aus gegebenem Anlass als virtuelle Veranstaltung stattfand.

Nachhaltige Geldanlagen erweitern die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungsaspekte. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin hat dazu Ende 2019 ein Merkblatt veröffentlicht, in dem die Finanzbranche dazu aufgefordert wird, Nachhaltigkeitsaspekte in der Risikobetrachtung zu integrieren. „Die verschärften Anforderungen führen dazu, dass Aktuare das Thema Nachhaltigkeit auch in der Berechnung von Renditeerwartungen berücksichtigen müssen. Das wird massive Auswirkungen auf alle Bereiche der Kapitalanlage haben“, mahnte Burkert. Bis einheitliche und praktikable Branchenstandards vorliegen, werde jedoch noch einige Zeit vergehen. Die Deutsche Aktuarvereinigung unterstützt daher ihre Mitglieder, die ihre Risikomanagement-Prozesse im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien jetzt neu bewerten und passende Lösungen entwickeln müssen, durch geeignete Handreichungen und Berichte. „Das Thema Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben. Es wird sich weiter entwickeln und auf Kapitalanlage, Produktentwicklung und Marketing ausstrahlen“, so Burkert.

Um Nachhaltigkeit in den Kapitalanlageprozess zu integrieren, sollten sich die Unternehmen Gedanken über eine sinnvolle Definition des Themas machen und Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, die zu ihnen passen. FERI arbeitet hierzu an Lösungen, die es ermöglichen, die Gesamtstruktur komplexer Investmentportfolien mit Blick auf die verschärften Anforderungen zu optimieren. Während es bei Aktien und auch bei Immobilien- oder Infrastrukturinvestments bereits praktikable Ansätze zur Bestimmung von Nachhaltigkeit gibt, ist die Umsetzung etwa im Bereich Private Equity und anderer Alternativer Investments weitaus schwieriger.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Staatsschuldenquoten werden weltweit massiv steigen

 

Von Peking über London bis nach New York – das Coronavirus und seine Auswirkungen haben die Welt in Schock versetzt. „In China schrumpft zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren die Wirtschaft, während die USA und Europa einen wirtschaftlichen Abschwung erleben, den es so seit den 1930er Jahren nicht mehr gab“, sagt Thomas Völker, Geschäftsführer von Moneyfarm Deutschland.

Regierungen und Regulierungsbehörden, traditionell nicht für ihre Schnelligkeit bekannt, haben angesichts dieser Entwicklung rasch und weitreichend reagiert: Viele Staaten haben etwa Geld direkt auf die Konten der Menschen eingezahlt. Die Regierung der Vereinigten Staaten verschickt Schecks und im Vereinigten Königreich wird diese Woche das „Coronavirus Job Retention Scheme“ (Programm zur Erhaltung von Arbeitsplätzen) eingeführt. Dennoch verdüstern sich die Prognosen für die Weltwirtschaft immer weiter.

Welche Möglichkeiten haben die Staaten noch?

Eine Maßnahme, die aktuell wieder verstärkt auf Interesse stößt, ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE). „Die Einführung des BGE ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da bisher noch kein Konsens über seine Auswirkungen herrscht“, so Völker. Den politischen Entscheidungsträgern wird die Einführung zum jetzigen Zeitpunkt daher ein zu großes Risiko sein.

Völker rechnet stattdessen in naher Zukunft mit einer Flut von Ankündigungen im Bereich Infrastrukturprojekte: „Investitionen der öffentlichen Hand sind eine bereits bewährte Möglichkeit, um die Wirtschaft anzukurbeln. Besonders attraktiv sind aktuell schaufelfertige Projekte, bei denen Planung und Genehmigung weitgehend abgeschlossen sind, weshalb sich ihre Umsetzung schnell auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Wirtschaftswachstum auswirken können.“ Erste Beispiele sind das Infrastrukturpaket von US-Präsident Trump in Höhe von zwei Billionen Dollar oder das umstrittene Eisenbahnprojekt High Speed Two in Großbritannien.

Wie wird die Pandemie die Wirtschaft verändern?

„Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass das Coronavirus den Welthandel nachhaltig verändern wird“, analysiert der Moneyfarm-Deutschland-Chef. Viele Länder prüfen nun die Sicherheit ihrer Lieferketten und werden wohl zu dem Schluss kommen, dass diese insbesondere für kritische Güter zu lang sind, um im Krisenfall einen zuverlässigen Fluss lebenswichtiger Güter für ihre Bevölkerung zu gewährleisten. „Sobald die Krise überstanden ist, werden viele Staaten die lokale Produktion von vielen Gütern forcieren“, so Völker. „Japan hat beispielsweise bereits angekündigt, dass es Unternehmen subventionieren wird, die ihre Produktion wieder zurück nach Japan verlagern. Dies wird die Produktionskosten für Unternehmen und möglicherweise auch die Endkosten für den Verbraucher in die Höhe treiben. Da sich die nationalen Sicherheitsinteressen ausweiten, scheint dies jedoch ein Preis zu sein, den viele Menschen zu zahlen bereit sind.“

Social distancing so schnell nicht vorbei

„Bis die Krise überstanden ist, wird es jedoch noch dauern“, vermutet Thomas Völker. „Die meisten offiziellen Ankündigungen sind sich darin einig, dass daher das sogenannte social distancing solange aufrechterhalten werden muss, wie noch kein Impfstoff gefunden wurde.“ Dies wird die Wirtschaft weiterhin belasten. Insbesondere die Unterhaltungs-, Freizeit- und Tourismusindustrie werden davon betroffen sein. Auch im Falle einer gestaffelten Lockerung der Auflagen wird sie wohl zu den letzten Branchen gehören, die zu einer Art Normalität zurückkehren kann.

Viele Unternehmen werden daher auf weitere Maßnahmenpakete angewiesen sein. Doch wer zahlt am Ende die Zeche für die gigantischen Konjunkturpakete und die aufgeblähte Staatsverschuldung? Bisher wurden die langfristigen Folgen der beschlossenen Maßnahmen außer Acht gelassen.

Während wir die erste Schockphase der Krise hinter uns lassen, wird klar, dass weltweit die Staatsschuldenquote massiv steigen wird. Erhöhte öffentliche Ausgaben für Dienstleistungen wie Gesundheit und Sozialleistungen werden die bereits strapazierten Bilanzen vieler Volkswirtschaften zudem noch weiter belasten.

„Wir rechnen daher damit, dass es weltweit zu Steuererhöhungen kommen wird und dass Unternehmen des privaten Sektors und Verbraucher aufgefordert werden, ihren Anteil daran zu tragen – auch wenn dies die Verbraucherausgaben dämpft. Es sei somit zu erwarten, dass selbst wenn die Wirtschaft und das öffentliche Leben in den kommenden Monaten Stück für Stück wieder anlaufen, die Erholung der Weltwirtschaft noch sehr lange dauern könnte. An den Kapitalmärkten könnte sich jedoch aufgrund der massiven Interventionen der Regierungen und Notenbanken sowie der damit verbundenen Liquiditätsschwemme eine partielle Entkopplung von der Realwirtschaft ergeben“, zieht Völker Resümee.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

MFM Investment GmbH, Mainzer Landstraße 250-254, 60326 Frankfurt am Main, Tel: 069 3807 6632, www.moneyfarm.de

Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute, meint, dass die Dramaturgie von Horrorfilmen einiges darüber lehrt, was nach der Corona-Krise folgen dürfte.

 

In den meisten Horrorfilmen scheint sich das Leben kurz nach der Katastrophe wieder zu normalisieren, bis die Helden Dinge bemerken, die ein wenig anders sind. „Die Anleger haben mit ähnlichen Anzeichen zu kämpfen, selbst als sich die Märkte nach dem ersten Schock der Großen Abriegelung stabilisierten: Die Geld-Brief-Spannen sind immer noch aus dem Gleichgewicht, die Ölkontrakte werden negativ, Anleihen verhalten sich wie Aktien“, konstatiert Smart.

Trotz dieser seltsamen Anomalien können sich seiner Meinung nach die Anleger immer noch an den Märkten selbst orientieren:

„Erstens deuten die Renditen von Staatsanleihen darauf hin, dass der wirtschaftliche Schaden real ist und die Erholung langsam erfolgen wird. Gedämpfte Erwartungen, begrenzte Risikobereitschaft und massive Interventionen der Zentralbanken haben uns von einer Welt mit ‚niedrigem Wachstum und geringer Rendite‘ in eine Welt mit ‚noch geringerem Wachstum und noch geringerer Rendite‘ versetzt.“

„Zweitens sind Aktienmärkte, wie üblich, viel optimistischer, dass die Erholung kommt“, schreibt er. „China ist die einzige große Volkswirtschaft, die sowohl ein positives Wachstum in diesem Jahr als auch einen großen Aufschwung im nächsten Jahr verzeichnen wird. Unter den entwickelten Märkten fallen die Vereinigten Staaten weniger stark ab und erholen sich schneller als Europa und Japan.“

Als dritte Botschaft des Marktes sieht er: Die Erholung wird von den unterschiedlichen politischen Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit abhängen. „Dies könnte sich in den globalen Währungsmärkten widerspiegeln, die eine Rückkehr zu normaleren Mustern zeigen.“

Ein Blick über diese frühen Trends hinaus sei dagegen schwieriger: „Fast ebenso verheerend wie der Krisenschock selbst ist das verwirrende Gefühl, dass die Korrelationen der Vergangenheit nicht mehr funktionieren.“

Filmhelden würden in der Regel triumphierend, aber irgendwie verändert aus ihren Kämpfen hervorgehen. „Investoren werden aus dieser Krise mit einer lebhaften Erinnerung daran herauskommen, wie verheerend Schocks sein und wie surreal Märkte werden können“, resümiert er.

Über Christopher Smart, PhD CFA, Chief Global Strategist & Head of the Barings Investment Institute

Christopher Smart war Senior Fellow am Carnegie Endowment for International Peace und am Mossavar-Rahmani Center for Business and Government der Harvard Kennedy School; von 2013 bis 2015 war er als Sonderassistent des Präsidenten beim Nationalen Wirtschaftsrat und beim Nationalen Sicherheitsrat tätig, wo er als Hauptberater für Handel, Investitionen und eine breite Palette von globalen Wirtschaftsfragen fungierte. Christopher Smart war zudem vier Jahre als stellvertretender Assistent des Finanzministeriums tätig. In dieser Funktion leitete er die Reaktion auf die europäische Finanzkrise und konzipierte das Engagement der USA in der Finanzpolitik in Europa, Russland und Zentralasien.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Baring Asset Management GmbH, Ulmenstrasse 37­-39, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: 069/7169 1888, Fax: 069/7169­1899, www.barings.com

Nicht ob – sondern wie sich die Wirtschaft erholt ist entscheidend

 

Die COVID-19-Pandemie führt in allen Lebensbereichen zu historischen Auswirkungen. Auch die Folgen für die Ökonomie und die Kapitalmärkte sind massiv. Laut Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, wird 2020 wohl als ein Jahr der Krise und der Rezession in die Geschichtsbücher eingehen – doch bei einer weitgehenden Beherrschung der Pandemie sobald ein weltweit zugänglicher Impfstoff verfügbar ist, sei mit einer Erholung beim Wirtschaftswachstum zu rechnen. Gleichwohl dürften die Folgen aufgrund der hohen Verschuldung von Staaten und Unternehmen noch auf viele Jahre spürbar sein. „Anleger sollten in diesem Umfeld eine balancierte Risikostruktur im Portfolio haben, um einerseits von einem möglichen ungünstigen und langwierigen Verlauf der COVID-Krise nicht aus der Bahn geworfen zu werden, und andererseits für eine starke Erholungs-Rallye nach der Krise gewappnet zu sein. Denn auf mittelfristige Sicht ist nach der Erholungs-Rallye sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen mit deutlich geringeren Erträgen zu rechnen“, betont Tilmann Galler. Die Konsolidierungsbemühungen der Staatshaushalte und die Versuche der Normalisierung der Geldpolitik werden laut dem Experten ihre Spuren auch in den Kapitalmärkten hinterlassen.

Massive Reaktion von Staaten und Zentralbanken

Als historisch einmalig sieht der Experte die Reaktion der Staaten und Zentralbanken an. Die Fiskalprogramme der USA beispielsweise belaufen sich auf annähernd 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, in Deutschland sind es 4,5 Prozent. Diese Ausmaße sind teilweise doppelt so hoch wie bei der Finanzkrise. Auch auf der monetären Seite würden bisherige Grenzen gesprengt. Die amerikanische Zentralbank Fed hat erhebliche Kaufprogramme aufgelegt, die nun beispielsweise erstmals auch Unternehmensanleihen beinhalten. Damit trägt die Fed auch zur Finanzierung von Unternehmen bei. „Das Hauptziel der Zentralbanken ist die Sicherstellung von Liquidität an den Finanzmärkten – diese wird in diesem Jahr daher neue, massive Ausmaße annehmen“, erläutert Galler. Die Notenbanken werden den Märkten über 8 Billionen US-Dollar weltweit zur Verfügung stellen.

Buchstabenlehre: Markterholung als V, U, W oder L?

Die Nachhaltigkeit der Markterholung wird nach Ansicht von Tilmann Galler sehr stark davon abhängen, welchen Verlauf die wirtschaftliche Erholung nehmen wird. Zurzeit seien vier Szenarien denkbar, die gern mit Buchstaben umschrieben werden: V, W, U oder L. „Sowohl das Szenario einer zügigen Erholung in Form eines ‚V‘ wie auch ein Szenario eines lang anhaltenden Abschwungs in Form eines ‚L‘ sind klare Außenseiterszenarien. Unser Kernszenario ist eine verhaltene, eher U-förmige Erholung aufgrund der Schwierigkeiten einer völligen Eindämmung der Corona-Pandemie in Abwesenheit eines Impfstoffes“, sagt der Kapitalmarktexperte. Das Risiko einer zweiten großen Infektionswelle, wie derzeit in Singapur, könnte zu einer W-förmigen Erholung führen und bleibt nach Meinung von Tilmann Galler ebenfalls ein nicht unwahrscheinliches Risikoszenario. Von der Hoffnung auf ein schnelles Ende der Krise müsse man sich in jedem Falle verabschieden.

Aktienmärkte derzeit zu optimistisch

Interessant ist nach Analyse von Tilmann Galler die Beobachtung, dass die Gewinnerwartungen der Unternehmen an den Aktienmärkten immer noch in die V-Richtung tendieren. Beispiel S&P 500: Seit dem Tief am 23. März ging es wieder stark bergauf. Der Marktstratege sieht Chancen für Aktienanleger, schlägt aber auch Molltöne an: „Es bleibt eine gewisse Skepsis mit Blick auf eine zu schnelle Kurserholung. Es passt nicht zusammen, dass ökonomisch eine U-förmige Erholung erwartet wird, während die Aktienseite eine V-förmige Erholung beschreibt.“ Die Betrachtung der Dauer für die Gewinnerholung in den vergangenen drei Rezessionen zeigt: Die schnellste vollständige Erholung erfolgte nach rund dreieinhalb Jahren. „Das, was derzeit im Markt bei der Gewinnentwicklung erwartet wird, haben wir in der Vergangenheit nicht gesehen“, sagt Tilmann Galler. So hält der Stratege die derzeitigen Prognosen, dass die Unternehmensgewinne Ende 2021 auf höherem Niveau als Ende 2019 seien, für sehr optimistisch.

Chancen auf der Zinsseite

Auch bei Anleihen hat es starke Bewegungen gegeben: Die Spreads bei Investment-Grade-Anleihen sind nach einem starken Anstieg am Anfang der Krise inzwischen wieder gefallen. Nach wie vor seien die Spreads noch erhöht, dürften nach Einschätzung von Tilmann Galler jedoch weiter fallen. „Es könnte lohnend sein, sich in diesem Segment zu engagieren“, sagt Galler, denn die Zentralbanken sorgen mit ihren Aufkäufen für Sicherheit. Die Lage im High-Yield-Bereich dürfte Anleger hingegen weiter herausfordern und es gelte, sehr selektiv vorzugehen. Insbesondere im Energiesektor seien die Ausfallrisiken sehr hoch. Man müsse im High-Yield-Bereich daher sehr stark auf Qualität und die Robustheit von Bilanzen achten. Bei den Emerging Markets sieht es nach Ansicht des Kapitalmarktexperten auf den ersten Blick nach attraktiven Renditen aus. Doch dieser Blick täusche – das Virus könnte gerade die Emerging Markets noch sehr hart treffen aufgrund von nicht flächendeckender Gesundheitsversorgung sowie eingeschränkter Testmöglichkeiten. „Trotz attraktiver Bewertungen betrachten wir Emerging-Markets-Anleihen momentan mit einer gewissen Skepsis“, sagt Galler. Im weiteren Verlauf der Pandemie werde es noch zu einigen Downgrades durch Ratingagenturen kommen, schätzt der Stratege.

Quelle: Bloomberg Barclays, BofA/Merrill Lynch, J.P. Morgan Economic Research, Refinitiv Datastream, J.P. Morgan Asset Managemen, Seite 48, Stand der Daten: 20. April 2020.

Ölmarkt in historischem Ungleichgewicht

In diese Zeit voller Unsicherheit fallen nun auch noch historisch einmalige Entwicklungen am Ölmarkt: Reisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen haben allein im 1. Quartal die Ölnachfrage um 5,6 Millionen Barrel Rohöl pro Tag reduziert. „Den maximalen Einbruch werden wir weltweit im April und Mai erleben mit einem durchschnittlichen Einbruch der Nachfrage von 20 Millionen Barrel pro Tag. Das entspricht ziemlich genau 20 Prozent des täglichen weltweiten Bedarfs von 2019“, stellt Tilmann Galler fest. Der aktuelle Rückgang sei deswegen so stark, weil 58 Prozent der Ölnachfrage durch den Treibstoffbedarf für den Verkehr verursacht werden. Die Reisebeschränkungen haben allein bis März den weltweiten Flugverkehr um 30 Prozent einbrechen lassen und der Straßenverkehr ist durch Quarantänemaßnahmen um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. Das hat zu einem starken Nachfrageeinbruch bei Kerosin, Benzin und Diesel geführt. Die Ölschwemme wurde zudem Anfang März noch verstärkt durch einen Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien. Der Absturz des Ölpreises und die sich verschärfende Situation bei den Lagerkapazitäten haben nun zu einer historischen Vereinbarung zwischen der OPEC und den anderen großen Ölförderländern geführt. Trotz des Ausmaßes seien die Kürzungen aber wohl nicht genug, kurzfristig die Balance zwischen Angebot und Nachfrage wiederherzustellen.

Folgerungen für Anleger: für Nach-Bärenmarkt-Rallye wappnen

Nach Ansicht von Tilmann Galler wird die Jagd nach Rendite in den nächsten Jahren immer schwieriger. Investoren würden dadurch zunehmend in Segmente mit höherem Risiko gedrängt. Kurzfristiger sollten Anleger auf eine ausgewogene Mischung im Portfolio achten: Kassehaltung und Unternehmensanleihen mit hoher Qualität für die Defensive sowie Qualitätsaktien – Unternehmen mit niedrigem finanziellem und operativem Leverage – auf der Aktienseite.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

„Wie und wann diese Krise zu Ende gehen wird, ist weiterhin unklar, was die Volatilität an den Märkten befeuert“, sagt Jean-Marie Mercadal, Chef-Stratege bei OFI Asset Management. „Der S&P 500 erlebte im April seine beste Woche seit fast 45 Jahren und stieg um +12%.“

 

Dieser Anstieg folgt auf einen anfänglichen Rückgang von etwa -35% in weniger als fünf Wochen. Zwischen dem 16. März und dem 10. April stieg der S&P 500 immer noch um +25%. Damit haben US-Aktien die Talsohle vom März durchschritten und die Hälfte ihrer anfänglichen Verluste wettgemacht.

Die europäischen Aktien haben sich ähnlich entwickelt: minus 35%, gefolgt von einer Erholung um 21% im gleichen Zeitraum.

Die Gründe sind auf beiden Seiten des Atlantiks dieselben: Die Märkte sind abgestürzt, weil die Bevölkerung und Wirtschaft aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen plötzlich zum Stillstand kamen. Dank der Geschwindigkeit und des Umfangs der von den Zentralbanken und den Regierungen ergriffenen Maßnahmen, stiegen die Märkte dann wieder rasch.

Unternehmensgewinne brechen um 40 Prozent ein

Wir glauben allerdings, dass die nächste Phase unsicherer sein wird. Kurzfristig werden sich die Märkte im Gleichschritt mit dem makroökonomischen und mikroökonomischen Nachrichtenstrom bewegen, der jetzt auf uns einprasselt. Wir sind der Ansicht, dass die Unternehmensgewinne sehr stark einbrechen werden, weshalb wir einem Investment in Aktien gegenüber vorsichtig sind. In einer Rezession gehen wir davon aus, dass die Einnahmen von Unternehmen um 30 bis 40 Prozent sinken könnten. Was jedoch noch schwerwiegender ist, dass wir nicht einschätzen können, ob sich die Unternehmensgewinne 2021 wieder normalisieren werden.

Unsichere Marktphase voraus

Goldman Sachs hat sein Szenario revidiert und meint nun, dass die Märkte die Talsohle bereits durchschritten hätten. Sie erwarten, dass der S&P 500 bis zum Jahresende 3.000 Punkte erreichen wird, da die Leitzinsen niedrig sind, groß angelegte Konjunkturprogramme die Wirtschaft stützen und die Epidemie kurz vor dem Höhepunkt stehe. Andere Experten sind der Meinung, dass die Corona-Krise länger dauern und schwerwiegende Auswirkungen haben werden, was noch nicht vollständig in die Unternehmensgewinne eingepreist sei.

Wenn wir davon ausgehen, dass die Normalität recht schnell wiederhergestellt wird, dann würden wir von einem Kurs-Gewinn-Verhältnis bei US-Aktien von 16 und europäischen Aktien von 13 ausgehen. Dies muss aber nicht der Fall sein, insbesondere weil die Dividenden in diesem Jahr wohl halbiert werden.

Wir halten es deshalb kurzfristig für die beste Option, in Investment Grade- und Hochzinsanleihen – bevorzugt in Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern – zu investieren, die vom Markt über Gebühr und vor allem hinsichtlich der Währungen abgestraft wurden und attraktive Renditen bieten.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

Deutsche Haushalte haben Ende 2019 insgesamt 253 Mrd. Euro Bargeld gehortet.

 

Der Bargeldbestand nahm damit allein 2019 um 32 Mrd. Euro bzw. 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Durchschnittlich entspricht das mehr als 3.000 Euro für jeden Deutschen. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Barkow Consulting im Auftrag der ING Deutschland. Für die Erhebung wurde die Bargeldhaltung privater Haushalte innerhalb der letzten 20 Jahre in Deutschland ausgewertet. Dazu wurden Daten der Deutschen Bundesbank, der Europäischen Zentralbank sowie des Statistischen Bundesamtes herangezogen.

Nach einer Phase stark schwankender Bargeldvolumina deutscher Haushalte rund um die “Dotcom-Blase” zwischen 2000 und 2003 haben sich die Bestände in den folgenden 10 Jahren bis 2013 um das Niveau von 100 Mrd. Euro eingependelt. Mit der Niedrigzinsphase hat die Bargeldhaltung in Deutschland jedoch einen regelrechten Boom erlebt. Seit Ende 2013 haben sich die Bargeldbestände mehr als verdoppelt.

“Die vergangenen 20 Jahre waren von unterschiedlichen Blasen und Krisen an den Finanzmärkten gekennzeichnet. Dazu kommt die anhaltende Niedrigzinsphase in der jüngeren Vergangenheit. Es ist also kein Wunder, dass die Deutschen scheinbar etwas verunsichert sind und einen Teil ihres Geldes lieber unter das Kopfkissen legen”, erläutert Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen, bei der ING Deutschland. “Bargeldsparen ist aus Renditesicht dennoch nicht sinnvoll. Durch die Inflation hatten die Deutschen damit in den letzten Jahren einen Wertverlust von durchschnittlich ca. ein bis zwei Prozent. Eine sinnvollere Lösung für den langfristigen und diversifizierten Vermögensaufbau könnte beispielsweise ein ETF- oder Fondssparplan sein.”

Corona-Krise: Deutsche horten vermehrt Bargeld

Die Corona-Krise scheint dazu zu führen, dass die Deutschen noch mehr Bargeld unter das Kopfkissen legen. So zeigt die Analyse von Barkow Consulting im Auftrag der ING Deutschland, dass im März 2020 der Bargeldumlauf in der gesamten Eurozone zugenommen hat. Der Anstieg gegenüber Vorjahr beträgt aktuell fast 100 Mrd. Euro oder 8 Prozent.

Verglichen mit der Entwicklung in den Vormonaten Januar und Februar lässt sich für die Euro-Zone ein “Corona-Sondereffekt” im März von ca. 30 Mrd. Euro ausweisen. Von diesem entfallen ca. 20 Prozent bzw. 6 Mrd. Euro auf die deutschen Privathaushalte.

Jürgen von der Lehr, Leiter Daily Banking & Payments, bei der ING Deutschland: “Interessant ist, dass Bargeld zwar die Rolle eines sicheren Hafens aus Sicht der Kunden behält, aber gleichzeitig zunehmend die Rolle als Zahlungsmittel verliert. In den letzten Jahren haben wir schon eine konstante Entwicklung in Richtung bargeldlosen Zahlungen gesehen. Die Auswirkungen von COVID-19 haben zu einem sprunghaften Anstieg bargeldloser Zahlungen geführt, was einem Anstieg entspricht, den wir sonst in einem Zeitraum von 3 Jahren sehen. Wir sehen hier eine ausgesprochene Disruption getrieben durch den gleichzeitigen Wunsch des Handels und der Kunden sich durch einen physischen Sicherheitsabstand beim Bezahlvorgang vor Infektionen zu schützen. Inzwischen erfolgen schon mehr als 70% der Transaktionen im Handel kontaktlos – ein signifikanter Anteil davon ausschließlich durch das Mobilfunk-Gerät.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

Die Corona-Krise wirft ihre Schatten auf die Fondsbranche.

 

Dennoch: Gerade in Krisensituationen können einige Fondsmanager ihre Risikomanagement-Fähigkeiten unter Beweis stellen – und Verluste minimieren. Diese Fonds konnten ihr Rating verbessern.

Pictet-Multi Asset Global Opportunities erhält Top-Rating

Der flexible Mischfonds Pictet-Multi Asset Global Opportunities ist diesen Monat mit einem Rating von (B) in den Top-Ratingbereich vorgerückt. Dabei half ihm insbesondere sein Fokus auf die Risikokontrolle. Per Ende Februar wurden beispielsweise mehr als ein Drittel des Fonds in Kasse gehalten. Diese Maßnahme half Verluste in den vergangenen Wochen zu begrenzen. So hatte der Fonds seit Jahresanfang lediglich ein Minus von 5,4% zu verzeichnen. Das ist weniger als halb so viel wie der Durchschnitt der Peergroup „Mischfonds Global flexibel“ (-12,9%). Durch die unterdurchschnittlichen Verluste liegt auch die Performance des Fonds über drei und fünf Jahre leicht über dem Durchschnittsniveau der Peergroup. In positiven Märkten blieb die Wertentwicklung der Strategie jedoch tendenziell hinter den Peers zurück – wie beispielsweise in den Jahren 2016 und 2019. Aktuell nimmt der Fonds Rang 170 von 878 in seiner Peergroup ein.

Nordea 1 – Alpha 10 MA nimmt den Spitzenplatz der Peergroup ein

Der Fonds Nordea 1 – Alpha 10 MA wird seit diesem Monat mit Scopes Spitzenrating (A) ausgezeichnet. Er zählt zur Gruppe der „Liquid Alternatives“ und wird von Nordeas Multi Asset-Team um die Manager Asbjörn Trolle Hansen und Claus Vorm verwaltet. Der Fonds verfolgt ein absolutes Ertragsziel vor Cash +5 bis +7% vor Kosten, das er durch möglichst unkorrelierte Risikoprämien über verschiedene Assetklassen hinweg erreichen möchte. Das Volatilitätsziel liegt in einer Bandbreite zwischen 7% und 10% p.a.

Anders als der Durchschnitt der Peergroup „Absolute Return Multi Strategy High Risk“, die seit Jahresanfang 8,9% verloren hat, liegt der Fonds mit einer Performance von 1,7% im Plus. Auch über längere Zeiträume überzeugt der Nordea-Fonds beispielsweise mit einer Wertentwicklung von 1,3% p.a. über drei Jahre gegenüber dem Peergroup-Durchschnitt mit -3,2%. Dabei fiel die Volatilität mit 5,1% gegenüber der Peergroup mit 5,7% leicht unterdurchschnittlich aus, der maximale Verlust war mit -4,0% gegenüber -9,1% sogar deutlich geringer. Alle diese Resultate zusammen führen den Nordea-Fonds auf Rang 1 von 67 in der Vergleichsgruppe „Absolute Return Multi Strategy High Risk“.

M&G Optimal Income verliert Top-Rating

Das Scope-Fondsrating des fast 15 Mrd. schweren M&G-Flaggschiffs wurde in diesem Monat von (B) auf (C) heruntergestuft. Der Fonds verliert damit sein Top-Rating. Insbesondere die Risikoseite war für die Herabstufung verantwortlich. Der Fonds liegt seit Jahresanfang mit einer Wertentwicklung von -11,4% deutlich hinter dem Peergroup-Durchschnitt (-8,2%) zurück. Auch über drei und fünf Jahre fiel die Wertentwicklung im Vergleich mit der Peergroup schwächer aus.

Der Fokus des Fonds auf Unternehmensanleihen, die sich seit Jahresanfang deutlich schwächer entwickelten als Staatsanleihen, machte sich in der Wertenwicklung des Fonds bemerkbar. Die Risikokennzahlen Volatilität und Maximaler Verlust lagen mit 6,3% und -11,4% deutlich hinter dem Durchschnitt der Peergroup mit 5,2% und -8,8% zurück. Der Fonds nimmt derzeit Rang 96 von 331 in der Vergleichsgruppe „Mischfonds Global konservativ“ ein.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Nachhaltig gemanagtes Vermögen steigt 2019 auf EUR 165 Mrd.

 

Innerhalb von nur drei Jahren hat Allianz Global Investors das Volumen nachhaltiger Kapitalanlagen von rund EUR 25 Mrd. auf EUR 165 Mrd. per Ende 2019 vervielfacht. Anlagen mit integriertem Management der Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen (Integrated ESG) machen dabei mit etwa 80% des nachhaltig verwalteten Vermögens den größten Anteil aus.

2019 wuchs das nachhaltig gemanagte Anlagevermögen über die Kategorien Integrated ESG, SRI, SDG-aligned und Impact um rund EUR 20 Mrd. oder 14 Prozent.[1] Das geht aus dem neuen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2019 hervor. Ein wichtiger Treiber für das Wachstum waren die 28 Strategien, die neu aufgelegt oder von traditionellen auf nachhaltige Anlageformen umgestellt wurden. Hinzu kamen Innovationen im Bereich der wirkungsorientierten Kapitalanlage (Impact).

Weiter an Bedeutung gewonnen hat auch die aktive Vertretung der Aktionärsinteressen durch Abstimmung auf Hauptversammlungen sowie der kritische Unternehmensdialog. 2019 hat AllianzGI bei 333 Unternehmen insgesamt 448-mal – und damit deutlich häufiger als im Vorjahr (+31%) – den kritischen Dialog gesucht. Den Schwerpunkt bildeten dabei klassischerweise Corporate-Governance-Themen, bei 82 Unternehmen hat AllianzGI aber auch Umwelt- und Klimarisiken adressiert. Klimafragen entpuppten sich auch als wichtiges Thema bei der Abstimmung auf Aktionärsversammlungen: Laut einer Untersuchung von ShareAction belegt AllianzGI unter 57 globalen Asset Managern Rang 2, wenn es um die Unterstützung von klimafreundlicheren Aktionärsanträgen geht.

Als generellen Trend beobachtet AllianzGI, dass sich Investoren immer mehr für Anlagen interessieren, die neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven Beitrag zu übergeordneten gesellschaftlichen Zielen wie etwa den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (UN SDGs) leisten. AllianzGI sieht hierin ein bedeutendes zukünftiges Wachstumspotenzial und plant daher eine Reihe an Strategien und Fonds in dem neuen Segment SDG-aligned auf den Markt bringen, die wie der erfolgreiche Fonds Allianz Global Water zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beitragen.

Tobias Pross, CEO von Allianz Global Investors, sagt: „Als globaler Asset Manager kommt uns eine zentrale Rolle zu, Anlagemöglichkeiten für Kundengelder zu identifizieren, die die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen voranbringen oder ermöglichen. Als führender Investment Manager für Alternatives haben wir auch Zugang zu relevanten Privatplatzierungen und können so Anlagen identifizieren, die wie bespielsweise erneuerbare Energie sehr konkret zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.“

„Angesichts der menschlichen und finanziellen Herausforderungen infolge der Coronavirus-Pandemie wird sich der Fokus auf verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Wirtschaften noch verstärken. Die Auswirkungen dieser Krise sind einschneidend, jedoch sollten wir Hoffnung und Inspiration aus der beispiellosen globalen Solidarität schöpfen, die wir sehen. Eine ähnliche Art von internationaler Kooperation wird erforderlich sein, um die globale Erwärmung zu verhindern und den Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft zu begleiten.“

„Die Chancen aus diesem Übergang sind enorm, der Weg dorthin wird von Disruption geprägt sein: Es wird Gewinner und Verlierer geben. Wir sind überzeugt, dass aktive Asset Manager durch dieses disruptive Umfeld navigieren können, indem sie proaktiv mit den Unternehmen in den kritischen Dialog treten und aktive Investitionsentscheidungen treffen, um Wandel herbeizuführen, der messbar und von Dauer ist.“

Beatrix Anton-Grönemeyer, Chief Sustainability Officer von Allianz Global Investors, fügt hinzu: „Es ist zu früh zu sagen, ob oder in wie weit Regierungen weltweit nach dem Ausbruch des Coronavirus die Gelegenheit nutzen werden, ihre Konjunkturprogramme mit Nachhaltigkeitszielen wie etwa der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu verknüpfen. Es steht aber außer Frage, dass diese Themen weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung der Entscheidungsträger stehen müssen.“

„Es liegt in der Natur einiger Risiken, dass sie fast unmöglich vorherzusagen sind: Dies sind sogenannte “Schwarzer Schwan”-Ereignisse wie etwa der Ausbruch des Coronavirus. Aber ist es inzwischen Konsensus, dass das Risiko eines “Grüner Schwan”-Ereignisses durch das mögliche Versagen entsteht, den Klimawandel anzugehen. Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem private Anleger ihr Geld nicht mehr nur für positive Renditen, sondern auch in einer sinnvollen, für die Gesellschaft vorteilhaften Weise investieren wollen. Mittel- bis langfristig wird die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu einem zentralen Anlagethema, wie die Net-Zero Asset Owner Alliance zeigt – die von der UN einberufene Initiative institutioneller Investoren, der auch die Allianz angehört. Aktive Einflussnahme kann ein wirksamer Hebel sein, um den erforderlichen Wandel zu voranzubringen.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Allianz Global Investors GmbH, Bockenheimer Landstraße 42-44, 60323 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 24431-4141,Fax: +49 (0) 69 24431-4186, www.allianzgi.de

Umfrage von eToro stellt fest, dass sich die Deutschen kaum über Investments informieren und es regionale Abweichungen gibt

 

Ostdeutsche sind in Sachen Geldanlage risikofreudiger als ihre Nachbarn im Westen. Hohe Rendite hat bei ihnen im Vergleich zu einer langen Laufzeit Priorität. Doch die Risikobereitschaft ist nicht der einzige Unterschied zwischen den Regionen: Menschen aus den neuen Bundesländern investieren kleinere Summen als die Westdeutschen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der YouGov GmbH in Partnerschaft mit der Investitionsplattform eToro hervor.

Beinahe die Hälfte der Befragten im Osten (43 %) investieren weniger als 5.000 Euro jährlich in beispielsweise Aktien, Anleihen, Fonds oder Kryptowährungen. Im Westen sind die Befragten eher bereit bis zu 10.000 EUR zu investieren. Auch im Vergleich der Bundesländer untereinander zeigen sich erhebliche Unterschiede. Während in Hamburg mit hauptsächlich unter 5.000 EUR eher spärlich investiert wird (64 %), investieren fast 40 % der Bremer bis zu 10.000 EUR. Gleichzeitig bevorzugen die Bewohner von Bremen ein geringes Investitionsrisiko bei langfristiger Anlage mit niedriger Rendite. Das Saarland hebt sich in diesem Aspekt deutlich von den restlichen deutschen Bundesländern ab. Es ist das einzige Bundesland in dem mehr als die Hälfte der Befragten auf ein höheres Risiko setzen (71 %).

Eine positive Historie des Kurses ist in ganz Deutschland ein ausschlaggebendes Argument für die Bereitschaft zu investieren. Doch die Grundsätze der Anleger im Osten und Westen gehen auseinander. So ist beinahe doppelt so vielen der Befragten im Westen (18,91% gegenüber 9,59%) wichtig in Unternehmen mit ethischen und nachhaltigen Grundsätzen zu investieren. Auch zukunftsorientierte Technologien wie e-mobility, Wasserstoff, Industrie 4.0 oder KI werden im Westen bevorzugt. In Berlin ist den Sparern dieser Aspekt mit 41 % am wichtigsten, für die direkten Nachbarn in Brandenburg dagegen ist das bei der Anlagestrategie eher nebensächlich.

Unterschiede zwischen den Generationen

Zwischen den Generationen zeichnen sich verschiedene Interessen für Anlageklasse ab. Die Millennials sind die Generation, die mit neuen Innovationen und Start-up-Gründungen Karriere machen. In Sachen Geldanlage dagegen scheuen sie sich vor digitalen Trends und würden nur 3 – 5 % ihres Vermögens in Krypto-Währungen investieren. Baby Boomer und die Generation Gen Z haben im Gegensatz dazu ein viel höheres Interesse an Bitcoin & Co: Immerhin 20 % würden in diese Währung Geld anlegen.

Spannend ist der Blick auf die jüngsten Befragten im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen: Sie würden am ehesten auf das klassische Sparkonto zurückgreifen und vergleichsweise häufig für den Aufbau eines eigenen Unternehmens anlegen. Mit steigendem Alter wird das Anlegen in die Altersvorsorge immer wichtiger und dabei auch die Absicht früher in Rente gehen zu können.

Skepsis und Unwissen zu Aktien & Co. noch immer hoch

Deutschlandweit stehen die Befragten den Themen Aktien, Fonds oder Kryptowährungen kritisch gegenüber. Im Osten (34 %) sowie im Westen (33 %) wird das Geld auf dem Girokonto liegen gelassen, gefolgt von der Aussage aktuell gar kein Geld anzulegen. Der zweitbeliebteste Ort, um Gespartes zu parken, ist das Tagesgeldkonto.

39 % der Befragten informieren sich nicht über Alternativen zum üblichen Girokonto. Und das, obwohl fast die Hälfte der Sparkonto-Nutzer an einer guten Anlage-Alternative interessiert sind. Außerdem verlassen sich Anleger stark auf den Austausch mit Freunden und Familie (20 %) oder ihrem Finanzberater (18 %). Die Bremer informieren sich häufig über die Medien (30 %) – im Vergleich wählen bundesweit durchschnittlich nur 19 % diesen Informationsweg.

“Wir müssen uns mehr bemühen, die Hemmungen gegenüber Aktien und alternativen Investitionsmethoden auf Dauer abzubauen. Im Osten wie im Westen ist diese Skepsis trotz gleichermaßen vertreten – wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Es ist schön zu sehen, dass sich deutsche Sparer von dem klassischen Sparkonto abwenden und ihr Geld sinnvoll und gewinnbringend anlegen wollen. Besonders der wachsende Fokus auf neue Technologien und nachhaltige Unternehmen sieht vielversprechend aus. Die Risikofreudigkeit kann natürlich mit dem eher geringen Investitionsvolumen zusammenhängen, denn: Wer wenig investiert, kann ein höheres Risiko eingehen, weil der Verlust im schlimmsten Fall nicht so groß ist. Es wird spannend sein zu sehen, ob mit zunehmender Aufklärung in Zukunft größere Beträge in verschiedene Anlageklassen investiert werden. Wir müssen es auf Dauer schaffen, die Meinung der Deutschen zu ändern und ihre Bereitschaft wecken, neue Anlagestrategien auszuprobieren”, so eToro-Deutschland Chef Dennis Austinat.

 

Verantwortlich für den Inhalt

eToro (Europe) Ltd., Kanika Business centre, ­4046 Germasogia, Limassol, Tel.: +44­866­350­0881, www.eToro.com

Das erste Quartal 2020 wurde durch die COVID-19-Pandemie geprägt und hat tiefe Spuren im Performance-Ranking hinterlassen.

 

Von den insgesamt 92 betrachteten Fonds-Vergleichsgruppen mussten nahezu alle starke Verluste in Kauf nehmen.

Aktienfonds: Negative Performance in allen Peergroups

Von den 52 untersuchten Aktienfonds-Peergroups konnte keine das erste Quartal 2020 mit einer positiven Performance abschließen. Über 80% weisen Verluste im zweistelligen Bereich auf. Am besten schlugen sich Aktien chinesischer Unternehmen. Die Peergroups „Aktien China“ und „Aktien China A-Shares“ gehören mit einer Performance von jeweils rund -9,0% zu den Spitzenreitern im Aktienfondsbereich. China wurde bereits im letzten Quartal 2019 stark vom Virus getroffen, zeigte im ersten Quartal 2020 jedoch als erste Region Anzeichen der Erholung.

Von den acht größten Aktienfonds-Peergroups, die jeweils eine dreistellige Anzahl an Fonds umfassen, konnte die Gruppe „Aktien Japan“ nach den ersten drei Monaten die niedrigsten Verluste vorweisen: Die mehr als 150 Fonds mit Fokus auf japanischen Aktien erzielten eine durchschnittliche Performance von -16,5%. Die im Durchschnitt schlechteste Performance zeigten die mehr als 140 Fonds der Peergroup „Aktien Europa Mid/Small Caps“ mit -24,9%.

Die mit mehr als 800 Fonds größte Vergleichsgruppe „Aktien Welt“ liegt mit -18,9% im Mittelfeld des Aktienfonds Performance-Spektrums. Gleiches gilt für die Peergroup „Aktien Nordamerika“ (-18,8%), welche sich trotz der negativen Ergebnisse der ersten drei Monate 2020 auf Fünf-Jahressicht in der Spitzengruppe hält (+3,4% p.a.).

Rentenfonds: Drei Peergroups zeigen positive Performance trotz Krise

Die 32 betrachteten Vergleichsgruppen im Rentenbereich weisen zu 90% negative Performance-Werte auf. Dennoch starten drei Peergroups mit einer positiven Performance ins zweite Quartal. Den Spitzenplatz nimmt die Peergroup „Renten USD“ mit einer Performance von +3,5% ein. Ebenfalls im positiven Rendite-Bereich liegen die Vergleichsgruppen „Renten EURO lang“ mit +1,4% sowie „Renten USD kurz“ mit +0,8%.

Am anderen Ende des Spektrums befindet sich die Vergleichsgruppe „Renten Europäische Währungen Corporate High Yield“ mit -15,0%. Die mit rund 370 Fonds größte Renten-Vergleichsgruppe „Renten Globale Währungen“ liegt mit einer Performance von -3,7% im Mittelfeld des Rankings.

Mischfonds: Negative Performance in allen Peergroups

Auch bei den Mischfonds war die durchschnittliche Performance in allen Peergroups negativ. Dabei schnitten die Produkte im Bereich „Mischfonds Europa konservativ“ mit -8,0% noch am besten ab. Den größten Verlust musste die Vergleichsgruppe „Mischfonds Europa dynamisch“ mit einer Performance von -19,2% hinnehmen. Die mit mehr als 800 Fonds größte Multi-Asset Peergroup „Mischfonds Global flexibel“ lag mit -12,9% im mittleren Bereich.

Zur Untersuchung

Die Ratingagentur Scope hat die Performance von Vergleichsgruppen (Peergroups) untersucht, die mindestens 20 bewertete Fonds enthalten. Insgesamt wurden 92 Peergroups mit rund 9.000 Fonds und Assets under Management von zusammen mehr als 3,5 Billionen Euro betrachtet. Der als Performance einer Peergroup bezeichnete Wert ist die durchschnittliche Performance sämtlicher Fonds dieser Vergleichsgruppe.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Performance im ersten Quartal positiv

 

Die offenen Immobilienfonds blieben von den teils drastischen Verlusten anderer Assetklassen verschont. Die durchschnittliche 1-Jahres-Wertentwicklung betrug Ende März +2,7%. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet Scope mit sinkenden Fondsrenditen.

Die Ratingagentur Scope hat die aktuelle Wertentwicklung von 16 offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht: In den ersten drei Monaten 2020 verzeichneten die Fonds im Durchschnitt einen Wertzuwachs von +0,3%. Die durchschnittliche 1-Jahres-Wertentwicklung gemäß BVI-Berechnungsmethode betrug zu Ende März +2,7%. Damit blieben die offenen Immobilienfonds von den teils drastischen Verlusten anderer Assetklassen verschont.

Dennoch: Scope rechnet für das Gesamtjahr 2020 mit sinkenden Fondsrenditen. Sollten die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den kommenden zwei Monaten gelockert werden und staatliche Stützungsmaßnahmen greifen, erwartet Scope durchschnittliche Renditen der Fonds in einem Band zwischen 1,5% und 2,0%. Scope rechnet damit, dass zahlreiche Mieter Nachverhandlungen anstreben und Mietpreissenkungen durchsetzen werden. Das hat dauerhafte Auswirkungen auf die Einnahmen der Fonds und längerfristig auch für die Bewertung der Objekte zur Folge.

Mögliche Auswirkungen der Corona-Krise werden sich aufgrund der verzögerten Auswirkungen auf die Immobilienmärkte erst nachgelagert in den Immobilienportfolios der offenen Immobilienfonds zeigen. Auch die Nutzungsarten, in denen die Fonds investiert sind, zeigen unterschiedliche Reaktionen auf die aktuelle Situation. Zurzeit sind besonders der Einzelhandel und hier vor allem der Non-Food-Bereich sowie die Gastronomie betroffen. Aber auch die Hotelbranche leidet stark. Die Krise wird mittelfristig auch Auswirkungen auf die Büroimmobilienmärkte haben.

In den vergangenen Jahren haben offene Immobilienfonds im Einzelhandels- und Hotelbereich zugekauft. Die Fonds haben in diesen beiden Segmenten im Durchschnitt einen Anteil von 31%. Beide Branchen sind aktuell in besonderem Maße betroffen. Der strukturelle Wandel im Einzelhandelssektor wird nach Ansicht von Scope in der Folge beschleunigt werden und der bereits vorher erkennbare Trend zu sinkenden Mieten wird sich hier weiter fortsetzen.

Die Fonds sind aber nicht nur in den derzeit von der Krise stark betroffenen Bereichen investiert, sondern auch in Profiteure wie dem Logistiksektor oder in das vergleichsweise stabile Segment der Wohnimmobilien.

Die offenen Immobilienfonds haben zuletzt deutliche Liquiditätspolster aufgebaut. Das verschafft in der aktuellen Krisensituation Sicherheit. Die Mittelzuflüsse in die Fonds gehen zwar zurück, allerdings haben Anleger bis Ende März nur marginale Beträge gekündigt. Die zwölfmonatige Kündigungsfrist für Fondsanteile, die nach dem 22.7.2013 erworben wurden, trägt zur Stabilisierung in der aktuellen Situation bei.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Zu Zeiten der Finanzkrise wurden Hedgefonds und Private-Equity-Anlagen zu den Übeltätern der Krise deklariert. Jetzt, etwas mehr als ein Jahrzehnt später, könnten die beiden Anlageklassen jedoch zu den Rettern in der Coronakrise avancieren.

 

Liquid Alternatives und nicht-börsennotierte Anlagen bewähren sich angesichts der gegenwärtigen Turbulenzen und nehmen eine wichtige Rolle in der Krise ein. Aber auch Investment-Grade-Anleihen und US-Large-Cap-Aktien können in den nächsten Wochen chancenreich sein.

Mehr dazu lesen Sie im nachfolgenden Kommentar von Anthony Tutrone, Global Head of Alternatives bei Neuberger Berman, sowie im Outlook des Asset Allocation Committees des unabhängigen US-amerikanischen Vermögensverwalters. Die Asset-Allocation-Analyse für das zweite Quartal 2020 stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung: Asset Allocation Outlook 2. Quartal 2020

Liquid Alternatives und Private Equity: Schutz mit Perspektive

  • Hedgefonds: Implizite Hebelwirkung und mangelnde Liquidität führten bei strukturierten Produkten zu hohen Verlusten. Doch insbesondere Global-Macro- und Managed-Futures-Strategien profitierten vom Abschwung und Anstieg der Volatilität
  • Während Banken und Anleiheninvestoren zögern, können Private-Debt-Fonds Kredite vergeben und dabei helfen, langfristig Fremd- oder Eigenkapital einzuwerben
  • Im Private-Equity-Bereich helfen Turnaround- und Special-Situations-Fonds Firmen in Schwierigkeiten bei der Restrukturierung und der Bilanzsanierung
  • PIPE-Transaktionen als Kapitalquelle: Da Finanzierungsmärkte eingeschränkt und Aktienmärkte für die meisten betroffenen Unternehmen nicht offen sind, bietet sich hier für Private-Equity-Firmen und Co-Investoren eine Chance, Kapitallücken zu schließen und gute Renditen für ihre Investoren zu erzielen
  • Asset Allocation für 2. Quartal 2020: Diversifikation und Risikomanagement stehen im Vordergrund; Chancen bieten Investment-Grade-Anleihen und US-Large-Cap-Aktien

In der Finanzkrise 2007 bis 2009 hatten Hedgefonds und Private-Equity-Anlagen mit schlechter Presse zu kämpfen. Die Kritik war jedoch nicht immer berechtigt, denn keiner der beiden Sektoren hatte die Krise verursacht, auch wenn sie wohl eine gewisse Rolle spielten.

Jetzt könnten alternative Anlagen sogar dabei helfen, die Krise zu überwinden. Nicht alle Hedgefonds haben sich gut gehalten, aber oft haben sie die krisengeschüttelten Portfolios stabilisiert. Vielen kleinen, nicht-börsennotierten Unternehmen stehen schwere Zeiten bevor, aber Private-Equity- und Private-Debt-Manager sind bereit, sie zu retten – mit Know-how, Erfahrung und vor allem mit Kapital.

Volatilität

Der März 2020 hat uns erneut gelehrt, wie wichtig Diversifikation ist. Manche Hedgefonds, die bislang nicht mit den Märkten korreliert waren, folgten ihnen jetzt fast im Gleichschritt. Etliche Long-Short-Aktienstrategien hatten vor allem in eine Handvoll Momentum- und Substanzwerte investiert und gaben jetzt um 50 bis 60 Prozent nach, während der Markt nur 30 Prozent einbüßte. Am stärksten verloren aber wohl Fonds, die auf Zinsdifferenz-Geschäfte, sogenannte Carry Trades, oder auf eine Verengung der Credit Spreads gesetzt hatten. Das galt vor allem bei einem hohen Anteil strukturierter Produkte, bei denen implizite Hebelwirkung und mangelnde Liquidität zu noch höheren Verlusten führten.

Andere Strategien waren unterdessen stabil und haben selbst im März beeindruckende Erfolge erzielt. Viele marktneutrale Aktienstrategien haben den Monat wie erhofft weitgehend ohne Verluste überstanden. Global-Macro- und Managed-Futures-Ansätze, ob auf kurz-, mittel- oder langfristige Trends ausgerichtet, profitierten vom Abschwung und dem Anstieg der Volatilität. Besonders rentabel waren Long-Positionen in Staatsanleihen und dem US-Dollar sowie Short-Positionen in Energieaktien. Volatilitätsarbitrage-Strategien nützte sowohl der Anstieg der tatsächlichen als auch der impliziten Volatilität.

Da wir immer noch davon ausgehen können, dass es vor dem Ende der COVID-19-Krise noch viele schlechte Nachrichten zu erwarten gibt, halten wir es für sinnvoll, auf Strategien zu setzen, die die Volatilität schon jetzt gedämpft haben. Wenn sie allmählich nachlässt und die durch Fremdfinanzierungen oder Liquiditätsprobleme verursachten Zwangsverkäufe aufhören, könnten finanzstarke Investmentmanager zu günstigen Kursen in strukturierte Credits und Distressed Debt investieren. Wir meinen, dass es dafür dann noch nicht zu spät ist.

Private Equity: Retter in der Krise

Private-Equity-Gesellschaften hatten durchaus Glück. Weil ihre Kassen Anfang 2020 gut gefüllt waren, können sie jetzt liquiditätsschwachen Portfoliounternehmen helfen, die nach der langen Niedrigzinsphase hoch verschuldet sind. Weil sich der Gläubigerschutz in Grenzen hält, haben sie jetzt viel Zeit und Flexibilität.

Ohnehin scheint Private Equity auf die aktuelle Krise viel besser vorbereitet zu sein als auf die letzte, was handfeste Gründe hat: Vor 15 Jahren kauften viele General Partner einfach gute Unternehmen und nahmen Fremdkapital für sie auf. Nach 2008 war dies passé. Stattdessen bauten sie auf betriebswirtschaftliches Sektor-Know-how und präzise Marktkenntnisse. Das kann den Portfoliounternehmen helfen und ihre Finanzen stärken – und entscheidend dafür sein, ob sie die Krise überleben oder scheitern.

Nichts ist zurzeit wichtiger, als für ausreichend Liquidität zu sorgen: Das bedeutet Kostensenkungen und die Begrenzung von Investitionen, aber auch die Nutzung ungenutzter Kreditlinien oder zur Not die Erhöhung von Eigenkapital.

Bei Bedarf wird schon jetzt mit den Gläubigern über ein Aussetzen der Zins- und Tilgungszahlungen verhandelt, worauf sie angesichts der Art der Krise wohl eingehen werden. Unabhängig davon profitieren Unternehmen sehr von einer engen Beziehung zu ihren Private-Equity-Eigentümern. Da über so viele Kredite verhandelt werden muss, dürften viele Gläubiger summarisch entscheiden – mit einer schnellen, schematischen Einschätzung der kurzfristigen Perspektiven.

Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat der meisten Volkswirtschaften und sie sind in der derzeitigen Krise am anfälligsten. In der aktuellen Rettungsphase können Private-Equity-Gesellschaften mit ihren umfangreichen Ressourcen dafür sorgen, dass die Wirtschaft die Krise übersteht.

Viel zu tun

Nach den Sofortmaßnahmen können Alternatives-Investoren beginnen, Probleme zu lösen.

Im Private-Equity-Bereich könnten Turnaround- und Special-Situations-Fonds Unternehmen in Schwierigkeiten bei der Restrukturierung und der Bilanzsanierung helfen.

In diesem Grenzbereich zwischen Hedgefonds und Private Capital bieten Distressed-Credit-Fonds Liquidität für Banken und institutionelle Investoren, die sich – zwar mit hohen Abschlägen – von ihren strukturierten Produkten und vorrangige Unternehmenskredite, sogenannte First-Lien-Loans, trennen wollen. Meist haben diese Fonds genügend Kapital, einen hinreichend langen Anlagehorizont und genügend Risikobereitschaft, um diese fundamental wohl stabilen Titel in den kommenden Monaten zu halten.

Der Private-Equity-Sekundärmarkt ist noch nicht über den Berg. Wenn es aber so weit ist, dürften die General Partner auch hier neues Kapital für ihre Portfoliounternehmen einwerben können. Die Limited Partner können ihre Portfolios dann neu ausrichten und ihre Liquidität verbessern; die Käufer könnten günstig in attraktive Fonds investieren, in sehr junge wie in reife.

Schließlich dürfte der alternative Investmentmarkt börsennotierten wie nicht börsennotierten Unternehmen langfristig helfen, Fremd- oder Eigenkapital einzuwerben. Viele Private-Debt-Fonds können Kredite vergeben, wenn Banken und Anleiheninvestoren zögern. Auch Private Investments in Private Equity, sogenannte PIPE-Transaktionen, wie beispielsweise Kapitalerhöhungen ohne Bezugsrecht unter Umgehung der Börse, können eine wichtige Kapitalquelle sein, wenn sich Anleihen oder Aktien nicht platzieren lassen.

In einer Krise haben Alternatives-Investoren zwei wichtige Funktionen: Sie müssen versuchen, die Portfolios ihrer Kunden zu stabilisieren und zugleich gesunden Unternehmen das dringend benötigte Kapital zur Verfügung zu stellen, damit sie nicht scheitern.

Hier gibt es noch viel zu tun.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute, verbindet sehr viel mit dem Handschlag, einer an sich friedlichen und verbindlichen Geste, die aber zurzeit ein gewisses Maß an Bedrohung in sich trage.

 

„Es liegt alles am Handschlag: Die Tiefe der Krise, das Ausmaß des Schadens und das Tempo der Erholung hängen mehr oder weniger davon ab, wie schnell einer von uns bereit ist, einem Fremden die Hand zu schütteln. Dieses Maß wird bestimmen, wann wir uns in der U-Bahn, im Flugzeug oder einem Restaurant wohl fühlen werden. Dieses Maß wird bestimmen, ob die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr mehr – oder weniger – als die vom Internationalen Währungsfonds geschätzten 9 Billionen Dollar verliert. Und dieses Maß wird die Finanzmärkte weit mehr antreiben als jede Analyse der aktuellen makroökonomischen Daten.

Der IWF geht davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3% schrumpfen wird, verglichen mit seiner ursprünglichen Wachstumsprognose von 3,3% im Januar. Zum Vergleich: Während der globalen Finanzkrise 2008 fiel das weltweite BIP nur um 0,1%. Für das kommende Jahr wird eine ziemlich gesunde Erholung von 5,8% prognostiziert, wenn auch von einer niedrigen Basis aus und mit vielen Warnhinweisen auf Abwärtsrisiken.

Diese Prognosen hängen aber wahrscheinlich weniger von der Tiefe des Einbruchs als vom Ausmaß der Erholung ab. Insofern ist es kein wilder Optimismus zu glauben, dass eine Kombination aus besseren Tests, die Infizierte identifizieren und isolieren würden, einer besseren Behandlung, die die Krankenhausaufenthalte verkürzen und die Zahl der Todesfälle reduzieren würde, und einem breiteren Einsatz von Masken, Desinfektionsmitteln sowie Abstandhalten eine überraschende Erholung der Aktivität ermöglichen würde.

In einer Zeit der Pandemie trägt eine offene Hand ein gewisses Maß von Bedrohung in sich, aber auch das freundliche Grüßen kennt viele Alternativen, bis wir wieder zur Normalität zurückkehren.“

Das ausführliche Statement von Christopher Smart entnehmen Sie bitte der beigefügten Presseinformation in englischer Sprache.

Über Christopher Smart, PhD CFA, Chief Global Strategist & Head of the Barings Investment Institute

Christopher Smart war Senior Fellow am Carnegie Endowment for International Peace und am Mossavar-Rahmani Center for Business and Government der Harvard Kennedy School; von 2013 bis 2015 war er als Sonderassistent des Präsidenten beim Nationalen Wirtschaftsrat und beim Nationalen Sicherheitsrat tätig, wo er als Hauptberater für Handel, Investitionen und eine breite Palette von globalen Wirtschaftsfragen fungierte. Christopher Smart war zudem vier Jahre als stellvertretender Assistent des Finanzministeriums tätig. In dieser Funktion leitete er die Reaktion auf die europäische Finanzkrise und konzipierte das Engagement der USA in der Finanzpolitik in Europa, Russland und Zentralasien.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Baring Asset Management GmbH, Ulmenstrasse 37­-39, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: 069/7169 1888, Fax: 069/7169­1899, www.barings.com

Während viele Investmentprodukte in den vergangenen Monaten hohe zweistellige Verluste hinnehmen mussten, entwickelten sich die Gesundheitsfonds der Apo Asset Management GmbH (apoAsset) im Schnitt relativ stabil. Insbesondere der Gesundheitsfonds apo Medical Balance schlug Marktindizes deutlich.

 

Sowohl Aktien als auch Unternehmensanleihen kamen in den vergangenen Monaten deutlich unter Druck und bescherten vielen Investmentstrategien hohe zweistellige Minuserträge. Die Gesundheitsfonds der apoAsset waren von den Marktverwerfungen zwar ebenfalls betroffen, jedoch deutlich weniger als viele Marktindizes. Während zum Beispiel der MSCI World Index seit Jahresbeginn -11,1% verzeichnet (Stand 17.04.2020, in EUR. Quelle: Bloomberg), liegen die Gesundheitsfonds von apoAsset im gleichen Zeitraum weitgehend im Plus. Das zeigen etwa die globalen Gesundheits-Aktienfonds apo Digital Health und apo Emerging Health, einer der ersten globalen Schwellenländer-Fonds mit dem Schwerpunkt Gesundheit. Hervorzuheben ist auch der Gesundheits-Mischfonds apo Medical Balance, der als einziger Fonds in Deutschland sowohl in Aktien als auch in Anleihen des weltweiten Gesundheitsmarkts investiert, und seit Jahresbeginn ebenfalls eine positive Wertentwicklung aufweist.

„Der Gesundheitsmarkt mit so vielfältigen Sub-Branchen wie Biotechnologie, Dienstleistungen, Medizintechnik, Pharma oder Digital Health ist weniger abhängig von Konjunkturzyklen“, erläutert Dr. Heiko Opfer, Geschäftsführer der apoAsset, das Ergebnis. Die Vorzüge von Gesundheitsinvestments, in die das Unternehmen seinen Schwerpunkt setzt, zeigten sich nicht nur in der derzeitigen Schwächephase: „Auch in früheren wirtschaftlich unsicheren Phasen ist dieser Markt relativ stetig gewachsen.“

Auf die gesamte Wertentwicklung bezogen stellt Opfer heraus: „Die Stärken eines aktiven Fonds- und Risikomanagements kommen insbesondere in der Krise zum Tragen.“ So hätten sich die apoAsset-Fonds gegenüber den einschlägigen Indizes behauptet, obwohl sie stärker in Small- und Midcaps (kleinere und mittlere Unternehmen) allokiert seien. Diese verlören in Schwächephasen tendenziell stärker als Large Caps, die die Indizes dominieren. Langfristig hat eine Beimischung von kleineren Unternehmen den Vorteil, dass sie oft innovativer, schneller und flexibler sind und Anleger bei Übernahmen zusätzlich profitieren können.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Apo Asset Management GmbH, Richard-Oskar-Mattern-Str. 6, 40547 Düsseldorf, Tel: (02 11) 86 32 31 0, www.apoasset.de

Von Carsten Mumm, Chefvolkswirt des Bankhauses DONNER & REUSCHEL und Frank Wieser, Geschäftsführer von PMP Vermögensmanagement

 

  1. Kurzfristige Herausforderungen nach Corona

„Runterfahren ist einfach, Hochfahren schwieriger“

So gut und schnell die Regierung Maßnahmenpakete zur Bekämpfung der akuten Corona-Pandemie geschnürt hat, so wichtig ist jetzt ein bundesweiter Masterplan für das „Erwecken“ der deutschen Wirtschaft und des öffentlichen Lebens aus dem selbstverordneten „Koma“. Ein Beispiel ist die derzeit viel diskutierte Öffnung der Schulen. Um kein Klumpenrisiko einzugehen, wird man zunächst nicht alle Schüler zurückholen. Damit stellt sich aber die Frage, ob zuerst die Gymnasiasten zugelassen werden, um die verspäteten Abiturprüfungen abzulegen oder ob die Fünftklässler dringender sind, damit sie Platz für die bald kommenden Grundschüler machen. Was ist mit G8 und G9 – wird G8 automatisch zu G9? Bildung ist zwar Ländersache, ohne abgestimmtes einheitliches Handeln wird es in diesen Bereichen jedoch nicht – gut – gehen. Ein bundesweiter Plan ist erforderlich und kein Masterplänchen einzelner Ressorts oder Bundesländer.

Andere Beispiele sind das Hotel- und Gaststättengewerbe, Taxifahrer, Kioskbesitzer, die Organisation von Großveranstaltungen etc. Hierbei müssen zudem Fragen der sozialen Gerechtigkeit beachtet werden. Welche Tätigkeiten dürfen wann, in welchem Ausmaß und in welcher Reihenfolge wieder aktiv werden? Die beschlossenen Maßnahmen müssen stets klar und deutlich nach außen kommuniziert werden – ggf. mit dem Hinweis, dass nicht jede Ungerechtigkeit auszuschließen ist bzw. man nicht alle Partikularinteressen in jeder Phase berücksichtigen kann.

Wirtschaftliche Schäden vs. medizinische Notwendigkeiten

Eine genaue Abwägung der Vor- und Nachteile, die eine verlängerte Shutdown-Phase1 mit sich bringt wird bereits intensiv geführt. Irgendwann wird man die Bewegungseinschränkungen schon deswegen lockern müssen, um die notwendige Infizierung breiterer Bevölkerungsschichten zu ermöglichen. Zudem drohen der Wirtschaft bei längerer Abschaltung mehr Pleiten, Entlassungen und noch längere Anlaufphasen. Es braucht eine Gratwanderung zwischen dem Schutz der Krankenhäuser vor einer Überlastung und einem zeitnahen Wiederhochfahren des Wirtschaftslebens.

Die erheblichen wirtschaftlichen Kosten der Shutdown-Phase  sollten Anlass sein, nahezu jeden möglichen medizinischen Schritt zur Verkürzung dieser Phase zu ermöglichen. Beachtet werden muss, dass ein Hochfahren der Wirtschaftsaktivität oftmals nur langsam erfolgen kann, etwa weil Zulieferketten noch unterbrochen sind oder die Nachfrage stockt. Zudem müssen in der Industrie – in der die Arbeit nicht dezentral von zu Hause aus erledigt werden kann – einige Prozesse adjustiert werden, z.B. um erhöhte Ansteckungszahlen bei der Rückkehr zur Arbeit in Teams zu vermeiden.

  1. Wie die Welt nach der Akutphase der Pandemie aussehen könnte

Umgang mit stark erhöhten Staatsschulden

Irgendwann müssen die im Zuge der Coronakrise zumeist massiv ausgeweiteten Staatsschulden zurückgefahren werden. Beispielsweise liegt die Staatsverschuldung in den USA schon heute über 100 Prozent bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt, ein Niveau, das zuletzt in der Nachkriegszeit erreicht wurde. Anders als damals wird es in diesem Fall allerdings nicht zu einem langjährigen und strukturell höheren Wirtschaftswachstum kommen, der die Relation zwischen Schulden und Wirtschaftsleistung wieder senken könnte. Auch Steuererhöhungen in größerem Umfang bei ohnehin schwacher Wirtschaftsdynamik würden schädlich sein. Aber wie soll das funktionieren, wenn doch offensichtlich Krankenhäuser – in den USA sogar das gesamte Gesundheitssystem – unterfinanziert sind? Eine Möglichkeit wäre einige Sozialleistungen nicht einzuführen und die weltweit steigenden Rüstungsausgaben zu beschränken. Es dürfte breiten Teilen der Bevölkerung kaum zu vermitteln sein, dass große Teile des Staatshaushaltes in Rüstung und nicht in den Sozial- bzw. Gesundheitsbereich – oder vor allem Bildung und Forschung – investiert werden. Die jahrelange Diskussion um die Nato-Beiträge Deutschlands werden vor diesem Hintergrund wohl eine andere Dimension erreichen. Zudem sollte man sich schon heute Gedanken über einen Mechanismus zur Begrenzung ausufernder Schulden machen. Dabei hilft allerdings kaum die dogmatische „Schwarze Null“. Vielmehr braucht es einen konkreten Plan, um die Perspektive eines Schuldenabbaus aufzuzeigen. Die Notenbanken können nicht ewig in die Bresche springen und den Staaten jegliche Ausgaben indirekt finanzieren.

Implikationen für die Inflation

Einige Experten erwarten aufgrund des Missverhältnisses zwischen Geldmenge und Wirtschaftsleistung stark erhöhte Preissteigerungsraten. Diese würden die Zinsen ansteigen lassen und für Besitzer von Anleihen zwischenzeitliche Kursverluste oder gar noch höhere Ausfallraten bedeuten. Allerdings würden höhere Zinsen auch die Refinanzierung der Staaten erschweren, weshalb allein schon ein Interesse an einer Fortführung des jahrelangen strukturell niedrigen Zinsniveaus bestehen dürfte. Die EZB wird aus Ihrer „Hüterin der niedrigen Zinsen“-Rolle im Sinne der südlichen Eurozonen-Mitgliedstaaten kurzfristig nicht entkommen – zumindest nicht ohne eine Neuauflage der Euro-Staatsschulden- bzw. Vertrauenskrise zu riskieren. Somit sind langjährige Wertpapierkaufprogramme nicht unwahrscheinlich, um das Zinsniveau allgemein zu drücken.

Zudem wäre eine erhöhte Inflation aus Sicht der Notenbank sogar wünschenswert, da das EZB-Ziel von nahe zwei Prozent in den letzten Jahren – trotz ultra-expansiver Geldpolitik – nie erreicht wurde. Im Gegenteil sind die Inflationserwartungen trotz hoher Auslastung des Arbeitsmarktes und boomenden Wachstums (z.B. in den USA und Deutschland) seit Jahren sogar stetig gesunken. Aus Sicht eines Schuldners sind niedrige Nominalzinsen und eine relativ hohe Inflationsrate wünschenswert, denn dadurch reduziert sich laufend der reale Wert der Schulden. Hinzu kommen einige grundsätzliche deflationär wirkende Entwicklungen, wie die Digitalisierung, der Wandel von Industrie- zu Dienstleistungsgesellschaften und damit ein niedrigerer gewerkschaftlicher Organisationsgrad sowie die Demografie in den westlichen Industrienationen, die zu einem erhöhten Sparvolumen zulasten der Ausgaben führt.

Kurzfristig ist entscheidend, ob nach der Krise die Nachfrage viel schneller als die Produktion deutlich anspringt und daher über einen längeren Zeitraum nicht mengenmäßig ausreichend bedient werden kann. Selbst dann dürften aber erhöhte Preissteigerungsraten nur vorübergehend eintreten.

Sind möglichst günstige Zulieferer und „just-in-time“ noch gefragt?

Unternehmen werden sich überlegen, ob sie wie vor der Krise wirtschaften können bzw. wollen. So wurde einigen Industrien schmerzlich aufgezeigt, was Abhängigkeiten von einzelnen Zulieferern oder Zulieferer-Regionen bedeuten kann. Fällt die Lieferung eines wichtigen Bauteils aus, steht die komplette Produktion still. Die Kosten dafür dürften selbst jahrelang gesparte Ausgaben durch den vielleicht günstigsten Einkauf in einem Billiglohnland übersteigen. Hinzu kommt, dass auch die vordergründig kostengünstige „Just-in-time“-Produktion, bei der Zuliefer- und Produktionstermine genau aufeinander abgestimmt werden, sehr teuer werden kann, wenn bei Zuliefer-Engpässen kein Lager vorhanden ist. Viele Produktionsprozesse dürften vor diesen Hintergründen eine neue Einwertung erfahren und eine Diversifikation von Zulieferern, ggf. eine tiefere Wertschöpfungskette – also die eigenständige Herstellung von Vorprodukten – und die Investition in Lagerkapazitäten forcieren.

Globalisierung wird hinterfragt

Der Grenznutzen einer weiteren Globalisierung lag schon vor der Krise nahe Null. Die großen Produktivitätsgewinne durch die weltweite Arbeitsteilung und vor allem durch die Nutzung günstigerer Lohnniveaus in Schwellenländern wurden in den vergangenen 30 bis 40 Jahren erzielt. Besonders China kann und will die Rolle als “billige Werkbank der Welt” angesichts des steigenden Wohlstands und damit steigender Löhne nicht mehr einnehmen. Vielmehr entwickelt sich China weg von der industriellen Massenproduktion und hin zu einem führenden Technologiestandort sowie wahrscheinlich auch der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt.

Die Krise wird die Ablösung der USA als Wirtschaftsnation Nummer 1 beschleunigen und die Skeptiker der grenzenlosen Globalisierung unterstützen. Auch wird der ungezügelte globale Personenverkehr die Vorkrisenniveaus möglicherweise nicht mehr erreichen. Die Abdeckung strategisch wichtiger Produktionskapazitäten wird verstärkt im Inland vorgenommen (z.B. Gesundheit, strategische Infrastruktur etc.). Um dies zu realisieren, dürften auch Staatskonzerne in bestimmten Sektoren eine Renaissance erleben.

Digitalisierung und Technologisierung erhalten Vorschub

Die Nutzung neuester technologischer Entwicklungen wird eine viel größere Rolle spielen. Einerseits wurde den Menschen in weniger stark digitalisierten Volkswirtschaften zwangsweise ein Schnellkurs in der Nutzung von Online-Tools und -Dienstleistungen gewährt. Die Erkenntnis ist, dass heutzutage vieles online erledigt werden kann und sich z.B. einige ehemals bedenkenlos durchgeführte Dienstreisen und Präsenzveranstaltungen erübrigen. Andererseits helfen Digitalisierung, Robotik, Automatisierung und die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) dabei, bestehende Abhängigkeiten zu reduzieren, bspw. durch die Möglichkeit einzelne Bauteile über einen 3D-Drucker herzustellen.

Renaissance der Staatswirtschaft?

Das im Zuge der Coronakrise erreichte Niveau an staatlichen Interventionen sowie die enormen Eingriffe in die Privatwirtschaft und in grundlegende Menschenrechte – wie Bewegungsfreiheit oder Datenschutz – war in den letzten Jahrzehnnten unvorstellbar. Selbst kleinste Aspekte, wie etwa Abstandsregelungen in Restaurants dürften noch eine längere Zeit ihre Gültigkeit behalten. Wären in den kommenden Monaten zwecks Abfederung der wirtschaftlichen Schäden auch noch staatliche Beteiligungen nötig, würde dies kurzfristig zur Stabilisierung beitragen. Fraglich ist jedoch, ob die Regierungen genauso schnell wie sie geholfen haben, auch den Rückzug aus dem Dirigismus antreten werden bzw. können. Eher ist damit zu rechnen, dass staatliche Eingriffe in persönliche und gewerbliche Freiheiten sowie Beteiligungen ebenfalls noch lange bestehen bleiben und ggf. in einzelnen Bereichen – wie dem Gesundheitswesen – sogar noch erweitert werden.

  1. Schlussfolgerungen für Anleger

Dauerhaft niedrige Zinsen

Die Zinslandschaft im Segment der Staatsanleihen mit bester Bonität wird sich noch länger auf niedrigsten Niveaus bewegen. Zur Finanzierung der enorm ausgeweiteten Staatsschulden sind Staaten auf niedrige Nominalzinsen angewiesen, am besten unterhalb der Inflationsrate. Die resultierende finanzielle Depression entspricht einer langfristigen sukzessiven Umverteilung vom Sparer bzw. Gläubiger der Anleihen zum Schuldner, der real – also in Kaufkraft gemessen – weniger zurückzahlen muss, als er aufgenommen hat. Damit dürfte auch der allgemeine Anlagenotstand anhalten und Anleger nach der Krise grundsätzlich wieder zum Kauf von höher verzinslichen Anleihen und realen Werten, wie Aktien und Immobilien, motivieren. Allerdings ist zumindest kurzfristig von einer stärkeren Differenzierung auszugehen. Zinsdifferenzen in Anleihesegmenten mit schlechterer Bonität dürften angesichts der Gefahr verstärkter Ausfälle in den kommenden Monaten noch länger ausgeweitet bleiben.

Aktien sind Gewinner und Verlierer gleichermaßen

Zu den Gewinnern dieser Krise gehören Forschung und Wissenschaft, die endlich die Beachtung erfahren sollten, die ihnen zusteht. Nicht zuletzt die offensichtlich deutlich gesteigerte Rolle von Wissenschaftlern in politischen Entscheidungsprozessen ist dafür ein Beleg. Schon vor der Krise wurde medizinisches Wissen nahezu in Echtzeit international geteilt. Wissenschaftliche Arbeit über Ländergrenzen hinweg wird Normalität werden, vor allem bei der Begegnung globaler Problemfelder, wie etwa einer Virusinfektion. Künstliche Intelligenz (KI) wird die Auswertung aller weltweiten Daten und damit die Fortschritte der Wissenschaft beschleunigen. Die Chancen auf ein globales Miteinander sind zumindest im Feld der Wissenschaft gestiegen. Große und forschungsintensive Unternehmen werden die Gewinner sein, aber auch Hersteller von KI im medizinischen Bereich.

Zudem sind Unternehmen mit schlanken Produktionsprozessen und Plattformen im Vorteil. Am Beispiel der deutschen Automobilindustrie: Je komplexer das herzustellende Auto, desto länger braucht das Hochfahren der Produktion. Am Ende fehlt möglicherweise der Verbandskasten aus Asien oder die Glühlampe und das Auto kann nicht ausgeliefert werden. Unternehmen mit weniger komplexen Prozessen werden daher relativ besser abschneiden. Schon heute benötigt bspw. Tesla nur einen Bruchteil der Teile, die ein Hersteller eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor benötigt.

Verstärkte Investitionen in das Gesundheitswesen

Vor allem die besonders stark von der Coronapa-Pandemie betroffenen Staaten wie China, Italien oder auch die USA werden nach der Krise einigen Aufwand und deutlich höhere Kosten in Kauf nehmen, um die Wiederholung eines solchen Krisenszenario auszuschließen. Entsprechend gut positionierte und schnell lieferfähige Unternehmen aus dem Gesundheitssektor dürften von der resultierenden höheren Nachfrage profitieren. Auch in Deutschland ist davon auszugehen, dass zumindest kein weiterer Abbau von Krankenhauskapazitäten erfolgt, sondern vielmehr an besonders kritischen Stellen sogar mehr investiert wird. Hinzu kommen die absehbaren Bestrebungen, Teile der Gesundheitsversorgung, etwa die Produktion wichtiger Medikamente, wieder ins Inland zu verlegen.

Veränderte Immobiliennachfrage

Auch auf nicht direkt von der Coronakrise betroffene Anlagesegmente sind Auswirkungen zu erwarten. So könnte der seit Jahren boomende Büroimmobilienmarkt in Deutschland weniger Nachfrage erfahren. Einerseits werden kurzfristig geplante Umzüge oder Immobilienkäufe, wie zur Vergrößerung der Kapazitäten, sicher in vielen Fällen aufgeschoben werden. Nachdem die Krise verdeutlicht hat, wie gut größtenteils das dezentrale Arbeiten aus dem Home Office funktioniert, dürfte der schon jahrelang steigende Trend, nach dem Unternehmen nicht mehr für alle Angestellten einen eigenen Büroarbeitsplatz bereit halten, einen Anschub erhalten. Vielmehr werden Heimarbeitsplatzkapazitäten eine strukturell höhere Bedeutung erhalten und dadurch ggf. sogar die Nachfrage nach Wohnimmobilien ankurbeln. Auch Logistikimmobilien dürften aufgrund verstärkter Lagerhaltung eine zusätzliche Nachfrage erfahren.

Alternative Anlagen ohne tägliche Preisschwankungen

Nicht an der Börse gehandelte Anlagen konnten in der jüngsten Krise eine ihrer größten Stärken ausspielen: sie unterliegen keinen oder zumindest deutlich reduzierten kurzfristigen Preisschwankungen. Vor allem für bilanzierende Anlegergruppen bietet dies einen wesentlichen Vorteil, denn es bedarf keiner Abschreibungen auf den jeweiligen Marktpreis, wodurch ein stabilisierender Effekt für das Gesamtvermögen entsteht. Entsprechende Anlagen, wie Immobilien, private debt, private equity, Infrastruktur etc. dürften daher strukturell höhere Gewichtungen erhalten.

1 Laut ifo-Institut ca. 0,7 – 1,6 Prozent weniger Wirtschaftsleistung pro Shutdown Woche

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Marktkommentar von Alexandra Morris, Investment Director, SKAGEN Funds

 

Nachdem die Aktienmärkte zum Ende des ersten Quartals noch einen Teil ihrer großen Verluste aufgeholt haben, schauen wir uns frühere Markterholungen an und fragen uns, wie es diesmal an den Märkten wieder aufwärtsgehen kann.

Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat global zu einem beispiellosen Stillstand der Wirtschaft und infolge im März auch zu historischen Verwerfungen an den Aktienmärkten geführt. In der letzten Märzwoche erholten sich die globalen Aktienmärkte um 13 Prozent, so dass der Quartalsverlust am Ende noch 20 Prozent betrug. Die SKAGEN-Fonds konnten sich dem allgemeinen Abwärtstrend nicht entziehen, der SKAGEN Global konnte sich aber mit einem Abschlag von 15,5 Prozent im Vergleich zum MSCI-All-Country-World-Index, der um 19,3 Prozent nachgab, gut behaupten. Dabei profitierte der SKAGEN Global von den digitalen Geschäftsmodellen der US-Technologieunternehmen Microsoft und Adobe, die beide zu den Top-10-Investments des Fonds gehören. Auch das Fracht- und Logistikunternehmen Old Dominion zeigte sich trotz sinkenden Frachtvolumens dank ausgezeichneter Betriebsabläufe robust und dürfte nach unserer Einschätzung nach dem Abklingen der Corona-Krise zu den langfristigen Gewinnern zählen.

Natürlich verfügen auch wir nicht über die sprichwörtliche Glaskugel und können nicht vorhersehen, ob oder wann der Aktienmarkt seinen Tiefpunkt erreicht hat. Der Blick auf frühere Krisen scheint uns jedoch hilfreich, um die potenzielle Erholung vom Corona-Schock besser einzuschätzen. In den vergangenen 20 Jahren haben globale Aktien gemessen am MSCI-World-Index (EUR) drei Mal ähnlich starke Verluste von mehr als 20 Prozent verzeichnet wie zwischen Mitte Februar und im März dieses Jahres: Zuerst im Jahr 2002 beim Platzen der Dot-Com-Blase und nach den Terrorangriffen auf das World Trade Center, dann in der weltweiten Finanzkrise als die globalen Aktien zwischen Juli 2007 und März 2009 die Hälfte ihres Wertes einbüßten und anschließend 2015, getrieben von Sorgen um eine Überhitzung der chinesischen Wirtschaft. Obwohl alle diese Korrekturen verschiedene Gründe hatten, zeigten sie alle einen schnellen Absturz, sobald Panik ausbrach, gefolgt von einer im Vergleich dazu erheblich länger andauernden Erholungsphase.

In der Geschwindigkeit der Markterholungen spiegelt sich die Schwere des vorangegangenen Einbruchs

Aus der Vergangenheit können wir für unsere Fonds ableiten, dass sie dazu tendierten, in der Erholungsphase eine starke Outperformance zu erzielen und zwar insbesondere nach einem signifikanten Ausverkauf. Anders betrachtet haben sie die Verluste im Allgemeinen schneller wieder aufgeholt als ihre jeweiligen Vergleichsindizes.

Wann und wie die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise vonstattengehen wird, ist unmöglich vorherzusehen, weil dazu keine Erfahrungswerte vorliegen und sich die Situation weltweit permanent verändert. Was wir bisher sehen, ist ein brutaler konjunktureller Absturz, ein schneller Anstieg der Arbeitslosenzahlen und als Reaktionen in ihrem Umfang und ihrer Tragweite beispiellose Stützungsmaßnahmen der Regierungen und Zentralbanken.

Wenn man den Blick weitet und die Entwicklung über mehrere Jahrzehnte betrachtet, so lässt sich feststellen, dass die Aktienmärkte generell langsam steigen – unterbrochen von einschneidenden, schnellen Korrekturen. Ohne Zweifel sind wir aktuell Zeugen eines sehr schmerzhaften Einschnitts, aber wir sind davon überzeugt, dass es wieder zu einer Erholung kommen wird und dann die Kurse auch wieder langfristig steigen werden.

Über Alexandra Morris:

Alexandra Morris ist seit September 2016 Investment Director bei SKAGEN Funds und ist in dieser Funktion für die Anlageentscheidungen und Ergebnisse aller SKAGEN Fonds-Teams verantwortlich. Alexandra ist seit mehr als 20 Berufsjahren in der Investmentbranche tätig und hat als Portfoliomanagerin, als Broker, als Investor Relations Director genauso wie als Investment Director gearbeitet. Alexandra ist CFA-diplomierte Finanzanalystin und hat an der Universität St. Gallen in der Schweiz studiert. Sie besuchte auch die International Management School von Nycomed.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Storebrand Funds Deutschland SKAGEN AS, German Branch, Barckhausstrasse 1, 60325 Frankfurt, www.skagenfunds.de

Kenneth J. Taubes, CIO of US Investments bei Amundi, und sein Team betrachten in den aktuellen Investment Talks die momentane Situation in den USA.

 

„Soziale Distanzierung und Quarantäne sollen die Covid-19-Pandemie aufhalten – und haben die US-Wirtschaft in eine Rezession gestürzt. Wir messen die Tiefe der Rezession anhand traditioneller Konjunkturdaten (u. a. wöchentliche Einzelhandelsumsätze, Arbeitslosenanträge), nutzen aber auch Big Data (z. B. Restaurantbesuche, Reisebuchungen und Ticketverkäufe, Passagierzahlen und Google-Suchanfragen für „Rezession“ und „Arbeitslosenzahlen“). Beide deuten auf einen beispiellosen Einbruch der Binnennachfrage hin.

US-Anleihen: Zwar dauert die Pandemie an, mittlerweile zeichnet sich jedoch ein Abflachen der Kurve in Europa ab. Die USA nähern sich dem Höhepunkt zumindest an, die Treasury-Renditen haben daher womöglich ihren Tiefpunkt bereits hinter sich. Langfristig zeichnen die Treasury-Fundamentaldaten ein düsteres Bild steigender Haushaltsdefizite und Anleiheemissionen. Nach der Verkaufswelle vom März warten wir auf eine Stabilisierung der Kreditmärkte. Allem Anschein nach kehrt die Liquidität an die US-Rentenmärkte zurück: Die Liquiditätsprämien sinken, für die Preisfindung sind jetzt wieder die Kreditrisikoaufschläge maßgeblich.  Seit Kurzem kauft auch die Fed Unternehmensanleihen auf und sorgt damit für Stabilität und Liquidität, der Markt hat die Eingriffe der Fed jedoch noch nicht für alle Laufzeiten vollständig eingepreist. Wegen der Wertpapierkäufe der Fed sind Unternehmensanleihen mit kurzer Laufzeit trotz hoher Nachfrage knapp. Die High Yield-Märkte erholen sich allmählich, jedoch je nach Marktsegment uneinheitlich; auch die Volumen haben noch nicht ihr Vorkrisenniveau erreicht. Womöglich finden Anleger am Markt inzwischen attraktive Einstiegskurse. Dafür sprechen die Renditen, die sich in früheren Krisen mit High Yield-Anleihen erzielen ließen, zwei Jahre nachdem die Risikoaufschläge gegenüber Staatsanleihen die Marke von 800 Basispunkten erreicht hatten. Wir sehen weiterhin Potenzial bei Verbriefungen und Wohnungsbauhypotheken. Bei gewerblichen Hypothekenverbriefungen besteht das Risiko von Modifikationen und Stundungen, weshalb wir auf Qualität achten. Noch beobachten die Märkte, wie die Konjunkturpakete in diesem wirtschaftlich ungewissen Umfeld wirken. Wir investieren daher vor allem in die risikoarmen Segmente der Rentenmärkte.

US-Aktien: Am 19. Februar haben die US-Aktienmärkte ein neues Allzeithoch erreicht und in der anschließenden Verkaufswelle bis zum 23. März 33% abgegeben. Seitdem haben sich die Kurse wieder etwas erholt – nach den Panikverkäufen wohl durchaus zu Recht. Noch sind die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie und die Folgen für Unternehmensergebnisse nicht absehbar, daher lässt sich auch die Kursentwicklung an den Aktienmärkten kaum vorhersagen. Wir bleiben vorsichtig und warten die Gewinnprognosen von US-Unternehmen für die kommenden Quartale ab. Langfristig konnten US-Aktien die meisten anderen Märkte aus strukturellen Gründen abhängen, unter anderem dank der stärkeren US-Wirtschaft und einem höheren Anteil an Wachstumsaktien. Nach einem externen Schock eröffnen sich meistens auch Chancen. In der Regel gehen die Unternehmen gestärkt aus der Krise hervor, die diese Chancen nutzen können. Anleger sollten besonders betroffene Sektoren vermeiden, da diese niemals an der Spitze der anschließenden Kursrallye stehen. Im Augenblick lässt sich unmöglich sagen, ob der Markt die Talsohle erreicht hat. Mit erheblichen Marktverwerfungen eröffnen sich jedoch auch immer attraktive Einstiegskurse für langfristige Anleger, die Schritt für Schritt neue Positionen aufbauen können.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de