Die Aktienmärkte haben in den vergangenen Wochen alles darangesetzt, die Pandemie-Verluste wieder aufzuholen. Die großen Indizes sind schon wieder teurer geworden.

 

„Allerdings gibt es auch Chancen neben dem breiten Markt“, weiß Carsten Gerlinger, Vice President von Moventum AM. „Derzeit sehen wir Chancen unter anderem bei REITs“, sagt Gerlinger. „Diese börsennotierten Immobilienfonds haben als gesamter Sektor unter den Auswirkungen der Pandemie gelitten.“ Deshalb seien viele REITs jetzt unterbewertet. „Zudem sehen wir hier noch immer eine auch im Vergleich hohe Dividendenrendite“, so Gerlinger. Da kein negativer Einfluss von der Zinsseite zu erwarten ist, haben REITs an Attraktivität gewonnen. Der einzige Nachteil ist ihre doch starke Korrelation mit dem Aktienmarkt. „Das lässt sie aus Renditegesichtspunkten sehr gut dastehen, macht sie als Vehikel zur Diversifikation aber nur bedingt geeignet“, sagt Gerlinger.

Möglichkeiten bieten sich ebenfalls bei defensiven Sektoren. „Hier sind es die soliden Cashflows, die gerade in einem schwachen konjunkturellen Umfeld sehr stabilisierend wirken können“, sagt Gerlinger. Telekommunikation, Versorger oder die Netzbetreiber stehen hier weit oben. „Da wir aber von einer wirtschaftlichen Belebung ausgehen, verlieren diese defensiven Sektoren gegenüber solchen, die deutlich korrigiert haben und deshalb Bewertungsvorteile mitbringen, an Attraktivität“, sagt Gerlinger.

Ein langfristig sehr interessanter Sektor ist Healthcare. Hier handelt es sich um einen Megatrend. Die Entwicklung eines oder mehrerer Impfstoffe gegen Covid-19 wird sich natürlich in den Kursen der börsennotierten Unternehmen niederschlagen, die diese Impfstoffe produzieren. „Grundsätzlich steht jedoch die Branche unter Preis- und Margendruck, was jedoch aufgrund der demografischen Entwicklung mit höheren Umsätzen ausgeglichen werden kann“, so Gerlinger. Zudem spricht für den Sektor, dass es in Zukunft zu Übernahmen und Fusionen kommen wird, die Übernahmephantasie treibt die Preise. „Besonders interessant wird es da, wo sich der Megatrend Healthcare mit dem Megatrend Digitalisierung trifft“, sagt Gerlinger. Digital Health ist hier der Schlüssel zu guten Renditeaussichten. Der Bereich Technologie ist zwar hoch bewertet, profitiert jedoch auch von den Folgen der Pandemie, Stichwort Homeoffice, Cloud Computing, Cybersecurity und Digitalisierung. „Der Sektor bietet zudem immer noch ein relativ gesehen höheres Gewinnwachstum als fast alle anderen Branchen“, sagt Gerlinger.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Die Pandemie hat Kurse von Infrastruktur-Unternehmen Achterbahn fahren lassen.

 

„Es fällt auf, wie unterschiedlich der Markt den Einfluss der Pandemie auf die Ertragserwartungen bewertet“, sagt Matt Bushby, Head of Infrastructure Business Development bei Clearbridge Investments. Für Investoren bieten sich daraus attraktive Chancen.

Gerade für spezialisierte Investmenthäuser bietet diese Situation große Chancen. „Wer das jeweilige Ertragsprofil eines Unternehmens versteht und die Folgen der Krise abschätzen kann, findet heute einige Marktanomalien vor, die sich zum Einstieg in Infrastruktur nutzen lassen“, sagt Bushby. Clearbridge analysiert dazu verschiedene Branchensegmente im Spiegel des lokalen Verlaufs der Pandemie und bewertet deren Aussichten vor dem Hintergrund des bestehenden Regulierungsrahmens.

Auf diese Weise ließen sich während der vergangenen Monate einige vielversprechende Chancen identifizieren. „Unser Bewertungsmodell zeigte bereits im März, dass der Markt einige Titel, wie etwa das Mobilitätsunternehmen Getlink, zu Unrecht sehr stark abgestraft hatte. Dies war selbst bei sehr vorsichtigen Berechnungen offensichtlich. Inzwischen konnten Werte wie Getlink wieder bis zu fünfzig Prozent von ihren bisherigen Tiefs zulegen“, sagt Bushby.

Chancen entstehen bei Infrastruktur-Investments nach Ansicht der Experten insbesondere dann, wenn sich Investoren von Benchmarks lösen. „Während einer Hochphase der Unsicherheit bieten sich beispielsweise stark regulierte Versorger an. Im späteren Verlauf können Positionen hin zu stärker BIP-exponierten Titeln übergewichtet werden. Deutet sich eine Erholung an, kann auch volumensensitive Infrastruktur, wie etwa Mautstraßen, Eisenbahnen oder Flughäfen, wieder interessant werden“, so Bushby.

Als einen weiteren Vorteil von Infrastruktur-Investments sehen die Experten von Clearbridge die vergleichsweise hohe Liquidität im Sektor. So können Anleger sowohl innerhalb des Sektors zwischen unterschiedlichen Risikoprofilen wechseln oder auch Kapital aus anderen Branchen umschichten. „Börsennotierte Infrastrukturunternehmen haben für viele Investoren den Vorteil, dass sie aktuell wenig aussichtsreiche Titel innerhalb eines Portfolios ersetzen können. Die Sondersituation der Pandemie führt zudem dazu, dass die Chance auf außergewöhnliche Erträge im Sektor heute so groß ist, wie noch nie“, so Bushby.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Legg Mason Investments (Ireland) Limited, Messe Turm 21. Etage, Friedrich-Ebert-Anlage 49, 60308 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 719 143 720, www.leggmason.de

Die neuen ETFs bilden die kommenden Paris-abgestimmten EU-Benchmarks ab und bieten Anlegern ein kosten- und klimaeffizientes Aktienengagement

 

Amundi, größter europäischer Vermögensverwalter, hat sein Angebot nachhaltiger Investments mit der Lancierung drei neuer ETFs weiter ausgebaut, die die Paris-abgestimmten EU-Benchmarks (EU Paris-Aligned Benchmarks – PAB) abbilden. Die Benchmarks sollen helfen, das Ziel des Pariser Klimaabkommens – die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau – zu erreichen. Die ETFs werden zu sehr wettbewerbsfähigen laufenden Kosten ab 0,18 Prozent p.a. angeboten.

Verantwortungsbewusstes Investieren ist seit der Gründung von Amundi im Jahr 2010 einer der vier Pfeiler der Unternehmensstrategie. 2018 hat Amundi zudem mit einem ambitionierten Dreijahresplan sein Engagement bekräftigt, die treuhänderische und soziale Verantwortung in Einklang zu bringen und Bedürfnisse nachhaltig handelnder Investoren zu erfüllen. Zudem erkennt Amundi als Verfechter nachhaltiger Investments und Pionier im Bereich klimafreundlicher Anlagen die Verantwortung der Finanzbranche an, die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen.

In diesem Zusammenhang hat Amundi die folgenden drei neuen Paris-abgestimmten EU-Benchmark-ETFs lanciert:

*       Amundi Euro iSTOXX Climate Paris Aligned PAB UCITS ETF

*       Amundi MSCI Europe Climate Paris Aligned PAB UCITS ETF

*       Amundi MSCI World Climate Paris Aligned PAB UCITS ETF

Die neuen „Paris Aligned Benchmark”-ETFs (künftiges EU-PAB-Label) richten sich an Investoren, die auf die Klimakrise reagieren wollen. Diese Produkte umfassen eine 50%ige Reduzierung der Kohlenstoffintensität sowie zusätzliche Ausschlüsse unerwünschter Aktivitäten. Sie ergänzen das bestehende Angebot von Amundi Klimawandel-ETFs, die auf die Kriterien des EU-Klimawandel-Benchmark-Labels (Climate Transaction Benchmark – CTB) ausgerichtet sind. Diese wenden sich an Investoren, die den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unter Beibehaltung einer marktbreiten Positionierung anstreben. Das Amundi ESG-ETFs wurden entwickelt, um Anlegern nachhaltige Investments bedarfsgerecht zugänglich zu machen – je nach deren Anforderungen an den Grad der ESG-Integration und akzeptierte Abweichungen zu traditionellen Benchmarks.

„Die neuen EU-Benchmark-Labels untermauern unsere langjährige Überzeugung, dass das Indexmanagement eine entscheidende Rolle spielt, verantwortungsvolle Investments weiter voranzutreiben“, sagt Fannie Wurtz, Head of Amundi ETF, Indexing & Smart Beta. „Mit konkreten Klimazielen erhalten Indexanleger einen wichtigen Hebel, diese mit ihrer Anlagestrategie zu forcieren. Es ist unser Ziel, Anlegern einfache Instrumente anzubieten, mit denen sie ESG- und Klimastrategien je nach ihren individuellen Zielen und Anforderungen umsetzen können. Mit dem Ausbau unseres Angebots an kosteneffizienten Klima-ETFs, bieten wir Anlegern weitere Instrumente, ihre Ziele und Überzeugungen in ihrer Anlagestrategie umzusetzen.“

 

Verantwortlich für den Inhalt

Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im April 13,3 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen in Deutschland gemeldet als im Vorjahresmonat. Auch für das gesamte erste Halbjahr dürfte die Anzahl der Insolvenzen die Vorjahresfälle deutlich unterschreiten, obwohl viele Unternehmen im Zuge der Coronakrise in existenzielle Notlagen geraten sind. Laut einer Juni-Umfrage des ifo-Instituts bezeichnen 21 Prozent aller befragten deutschen Unternehmen die Corona-bedingten Beeinträchtigungen als existenzbedrohend. Im Segment der Dienstleistungen sind es sogar 27 Prozent. Besonders hart trifft es die Anbieter und Vermittler von Reisen, Hotels und Gaststätten, von denen bis zu 85 Prozent ihre Existenz bedroht sehen. Grund für die aktuell geringe Anzahl an Insolvenzanmeldungen ist die im März von der Bundesregierung beschlossene Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende September. Dadurch sollen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Not geratene Unternehmen genügend Zeit zur Beantragung staatlicher Hilfen und geeigneter Sanierungskonzepte erhalten. Da die wirtschaftliche Erholung jedoch nicht innerhalb weniger Monate erfolgen wird, droht ab spätestens Herbst wieder ein deutlicher Anstieg der Insolvenzanmeldungen in Deutschland. Da steigende globale Unternehmenspleiten eine Folge der Krise sind, haben Banken weltweit bereits seit Monaten ihre Risikovorsorge angehoben. Wenn in dieser Woche einige große US-Banken über ihre Ergebnisse des zweiten Quartals berichten, wird man einen Eindruck davon gewinnen, wie stark dieser Effekt die Gewinne schon heute belastet. In der EZB-Ratssitzung am Donnerstag wird Christine Lagarde möglicherweise die Freigrenzen für Einlagen der Geschäftsbanken, auf die keine negativen Zinsen anfallen, anheben. Damit könnte den europäischen Instituten zusätzlich zu den derzeit unbegrenzten und extrem günstigen Refinanzierungsbedingungen der Rücken für die Zeit höherer Kreditausfälle gestärkt werden.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

ebase Fondsbarometer Q2 2020

 

„Zahlreiche Anleger haben in Folge der Corona-bedingten Kursrückgänge im ersten Quartal gutes Timing bewiesen und bereits zum Anfang des zweiten Quartals wieder investiert. So konnten sie von den günstigen Einstiegskursen profitieren und an der zwischenzeitlichen Rally an den Märkten partizipieren“, erklärt Kai Friedrich, Sprecher der Geschäftsführung der European Bank for Financial Services (ebase ®).

Auch das Handelsvolumen war im zweiten Quartal weiterhin überdurchschnittlich hoch, wenngleich es sowohl bei aktiven Fonds als auch bei ETFs deutlich hinter den historischen Höchstständen vom März 2020 zurückgeblieben ist.

„Ebenso wie während der massiven Kursrückgänge im Februar und März haben die ebase Kunden auch im Zuge der Erholung an den Märkten im zweiten Quartal bemerkenswert besonnen reagiert. Vielfach wurden die stark gesunkenen Kurse für einen Einstieg in den Markt genutzt. Dadurch konnten zahlreiche Anleger mit ihren Investments im zweiten Quartal bereits eine durchaus attraktive Rendite erzielen“, so Friedrich weiter.

Im zweiten Quartal waren bei den ebase Kunden vor allem Aktien- und Mischfonds gefragt. So lag der Fundflow-Faktor, welcher das Verhältnis zwischen Nettomittelzuflüssen und -abflüssen zeigt, bei Aktienfonds bei 1,72. Dabei standen insbesondere Aktienfonds mit einem globalen Anlageschwerpunkt sowie solche, die in den USA investieren, im Fokus. Auch beim Mischfonds übertrafen die Käufe die Verkäufe mit einem Fundflow-Faktor von 1,85 deutlich.

„Dass sich zahlreiche Kunden nun bereits wieder deutlich offensiver positioniert haben, kann als Indiz dafür gewertet werden, dass vielfach die Meinung vorherrscht, die wirtschaftlichen Folgen durch Corona seien mittel- bis langfristig weniger schlimm als zunächst befürchtet“, ergänzt Friedrich.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

European Bank for Fund Services GmbH (ebase), Richard-­Reitzner-­Allee 2, D-­85540 Haar b. München, Tel: 0180/5005984,Fax: 0180/5005802, www.ebase.de

Bedeutung alternativer Anlagen für die Portfoliostabilität in Zeiten kaum vorhandener Zinserträge

 

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management wird die Frage der Portfoliokonstruktion für Anleger angesichts der extrem niedrigen Zinsen auf Staatsanleihen weit über Covid-19 eine der größten Herausforderungen bleiben. Denn Staatsanleihen haben in einem Portfolio traditionell zwei Rollen übernommen: Einerseits waren sie eine Quelle stetiger und stabiler Erträge. Und andererseits haben sie den Portfolios in Zeiten von Marktstress Schutz geboten. „Traditionell sind Rezessionen mit einer Senkung der Zinssätze durch die Zentralbanken einhergegangen, wodurch die Anleihekurse in Phasen mit fallenden Aktienkursen stiegen. Dadurch verringerte sich in Baissemärkten der Gesamtbetrag der Kapitalverluste. Wenn wir einen Blick in die Zukunft werfen, sieht es nicht so aus, als würden die Staatsanleihen der Industrieländer auch nur einen der beiden Zwecke ausreichend erfüllen können“, betont Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Da heute selbst Staatsanleihen mit langer Laufzeit in weiten Teilen Europas nur sehr geringe bis gar keine Erträge einbringen, bleibt für Zeiten von Marktstress nur wenig Puffer.

„Wer nun bei der Portfoliokonstruktion die Allokation in Staatsanleihen deutlich reduziert, beispielsweise in Aktien oder Hochzinspapiere, kann zwar die Renditeaussichten verbessern, allerdings wäre dieses Portfolio wesentlich schlechter gegen Ausschläge von Volatilität gewappnet. Die Herausforderung für Anleger besteht also darin, Anlagen zu finden, die eine geringe Korrelation zu Aktien aufweisen und im Idealfall gleichzeitig Erträge generieren“, führt der Stratege aus.

Denn gerade in volatilen Marktphasen wie im März spielen Korrelationen eine wichtige Rolle. Die dramatische Marktentwicklung hatte viele Marktteilnehmer zu einer Flucht in Liquidität veranlasst, sodass es vorübergehend zu einem gleichzeitigen Kursrückgang sowohl bei Risikoanlagen, als auch bei den vermeintlich ‚sicheren Häfen‘ der Staatsanleihen kam. Für viele Portfolios funktionierte somit in der Phase der größten Unsicherheit die klassische Diversifikation zwischen qualitativ hochwertigen Anleihen und Aktien nicht mehr.

Eine Lösung für diese Problematik bieten alternative Anlageklassen: Nicht nur dass sie zu einer deutlich stabileren Entwicklung als die an öffentlichen Börsenplätzen gehandelten Werte tendieren, weil sie nicht täglich oder gar minütlich gehandelt werden – was allein aus buchhalterischer Sicht für mehr Stabilität im Portfolio sorgt. Auch ihre Korrelation zu klassischen Anlageklassen wie Aktien und Staatsanleihen ist relativ gering und teilweise sogar negativ, womit sie effizient zur Diversifikation beitragen. Und angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds ist ein weiterer wichtiger Faktor, dass alternative Anlageklassen auch als beständige Ertragsquelle dienen können, ohne dabei das Risiko eines Portfolios signifikant zu erhöhen.

So haben sich in der Coronakrise unter anderem liquide Makro-Strategien bewährt, die dank Hedging- und Relative-Value-Strategien einen guten Schutz gegen die Marktvolatilität boten. Weniger liquide, aber mit nachhaltigen Ertragschancen, sind Anlagen in Immobilien und Infrastruktur, die relativ hohe Erträge bei einer relativ geringen Korrelation zu den Aktienmärkten bieten.

Guide to Alternatives als Leitfaden der wichtigsten Trends für alternative Anlageklassen

Immer mehr Investoren lernen auf der Suche nach Ertrag und Portfoliostabilität die Vorteile alternativer Anlageklassen zu schätzen. Nach wie vor mangelt es jedoch an Orientierungshilfen, die der Komplexität dieser Anlageklasse gerecht werden. Um Anleger dabei zu unterstützen, eine Strategie und einen Prozess zur Evaluation und Portfoliointegration dieser Anlageklassen zu entwickeln, hat J.P. Morgan Asset Management bereits im Jahr 2019 den Guide to Alternatives entwickelt. Diese vierteljährlich aktualisierte Publikation bietet eine objektive Darstellung der wichtigsten Themen, die bei alternativen Anlageklassen eine Rolle spielen, und gibt umfangreiche Einblicke. Im Fokus stehen makroökonomische Themen wie Kapitalbeschaffung oder Managerstreuung sowie Analysen von Marktdaten rund um die Themenbereiche „Real Assets“ mit Immobilien, Infrastruktur und Transport, „Private Markets“ mit Private Credit und Private Equity sowie Hedgefonds. Die englischsprachige Publikation setzt in der aktuell veröffentlichten Ausgabe zudem folgende Themenschwerpunkte: Differenzierung bei Gewerbeimmobilien, Kerninfrastruktur und COVID-19, Private Kredite und CLOs,  Wirtschaftlicher Abschwung & Private Equity.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

KAPITALANLAGE – NEWS  FÜR  EXECUTIVES  Ausgabe 14 vom 6. Juli 2020

 

In ihrer Studie „Impact Investing in Deutschland 2020 – Ein dynamischer Wachstumsmarkt“, durchgeführt vom Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg, untersucht die Bundesinitiative Impact Investing (Biii) die Potentiale, Entwicklungen und Trends des deutschen Impact Investing Markts. Die wichtigste Erkenntnis der Studie: Der Markt wird nach wie vor unterschätzt, ist aber größer als erwartet und vor allem in den vergangenen fünf Jahren dynamisch gewachsen.

Weitere Themen der Exxec-News-Ausgabe 14:

u.a.

Deutsche Finance Group startet US-Immobilien-AIF

Platzierungsbeginn für neuen AIF von Project

Hamburg Trust gründet Asset-Management-Plattform für Immobilien in Österreich

Hier die komplette Ausgabe: http://www.exxecnews.de/index.php/exxec-news.html

 

Verantwortlich für den Inhalt:

EXXECNEWS Verlags GmbH, Alsterdorfer Straße 245, 22297 Hamburg, Tel: +49 (40) 5079 6760, www.exxecnews.de

Über einen längeren Zeitraum nachhaltig steigende oder fallende Aktienkurse sind an der Börse als Bullen- und Bärenmärkte bekannt.

 

Die zwei entgegengesetzten Marktrichtungen beziehen sich dabei stark auf die fundamentale Entwicklung der Weltwirtschaft: Kommt es in Wirtschaft und Politik zum Aufschwung, führt dies oftmals zu einem Bullenmarkt. Entsteht in Zeiten einer Rezession und schrumpfenden Gesamtwirtschaft ein dauerhafter Rückgang der Aktienkurse von üblicherweise mehr als 20 Prozent, so ist von einem Bärenmarkt die Rede. Der Vermögensverwalter Grüner Fisher Investments erklärt, wie die Marktzyklen einzuordnen sind und wie Anleger entscheidende Fehler vermeiden können.

Stimmungen im Markt als einflussnehmender Faktor

Die Entwicklung von Bullen- und Bärenmärkten ist stark von Emotionen und Stimmungen im Markt getrieben: Die Diskrepanz zwischen Realität und Erwartungen beeinflusst die Aktienzyklen maßgeblich. Bullenmärkte beginnen demzufolge, wenn Aktien nach dem Tiefpunkt eines Bärenmarktes die zu niedrige Erwartungshaltung übertreffen können. “Sobald Anleger bemerken, dass die Realität die Erwartungen übersteigt, sind sie bereit, höhere Aktienpreise zu zahlen”, erklärt Torsten Reidel, Geschäftsführer der Grüner Fisher Investments GmbH, die Anfänge eines Bullenmarktes. Bärenmärkte beginnen hingegen, wenn signifikante negative Veränderungen in der Welt von Anlegern unterschätzt und die Erwartungen zu hoch angesetzt werden. Wird dies erkannt, fallen die Aktienkurse – anstelle eines rapiden Abstiegs ist diese Entwicklung jedoch meist schleichend. Generell sollten Anleger sich nicht zu stark von tagesaktuellen Stimmungen leiten lassen, sondern das Gesamtbild für einen langfristigen Anlageerfolg im Blick behalten. “Da Bärenmärkte derart negative Emotionen hervorrufen können, stellen sie den riskantesten Zeitraum für Investoren dar. Zum einen führen Emotionen zu Fehlern, zum anderen haben diese Fehler häufig gravierende Auswirkungen. Wer nämlich in der Nähe des Tiefpunkts verkauft, könnte die zukünftigen Renditen der Märkte verpassen, die zum Erreichen der eigenen Anlageziele unverzichtbar sind”, urteilt Torsten Reidel.

Den richtigen Marktzyklus identifizieren

In den meisten Fällen enden Bullenmärkte, wenn die Marktstimmung aufgrund einer anhaltenden Erfolgswelle in Euphorie übergeht, die Realität diese überzogenen Erwartungen jedoch nicht erfüllen kann. Anleger sollten deshalb kritisch beobachten, ob Indikatoren einer euphorischen Marktstimmung auftreten: Neben vielen fremdfinanzierten Übernahmen, überteuerten Neuemissionen und steigender Überschuldung kann auch eine einheitlich positive mediale Berichterstattung auf einen kommenden Bärenmarkt hinweisen. Ein unerwartetes Negativereignis, das einen Bullenmarkt mit ansonsten starken Fundamentaldaten trifft und zu einem überraschenden Bärenmarkt führt, ist den Erfahrungen der Grüner Fisher Investments GmbH zufolge hingegen eher selten. Plötzliche und kurzfristige Abstürze sind zudem nicht immer ein Indiz für einen Bärenmarkt: “Korrekturen, also kurze, stimmungsgetriebene Marktbewegungen, sind in Bullenmärkten völlig normal. Langzeitinvestoren erreichen höhere Renditen, wenn sie in solchen Phasen investiert bleiben, als wenn sie versuchen, Korrekturen zu timen.”, rät Torsten Reidel.

Risiken im Bärenmarkt minimieren

Viele Anleger verfallen bei einem auftretenden Bärenmarkt in Panik und treffen vorschnelle Entscheidungen. Treten sie in Folge dessen zu früh aus dem Markt aus, verpassen sie im Zweifel den Anstieg des fortlaufenden Bullenmarkts und die entsprechenden Renditen. Als erfahrener Vermögensverwalter rät die Grüner Fisher Investments GmbH ihren Kunden stets, einige Monate abzuwarten, um Fundamentaldaten, Marktbewegungen und potenzielle Bärenmarkttreiber zu analysieren. Sollten Anleger sich tatsächlich entscheiden, defensiv zu handeln und das Portfolio auf eine signifikante Abwärtsbewegung vorzubereiten, sollte dies das Ziel geldmarktähnlicher Renditen verfolgen. “Wenn man versucht, in dieser Phase große Gewinne einzufahren, sorgt das für zu große Risiken. Außerdem sollten Anleger nicht zu lange mit dem erneuten Markteintritt warten. Die Renditen neu entstehender Bullenmärkte tendieren dazu, sich zügig und massiv zu entfalten und die letzte heftige Bärenmarktbewegung schnell wieder aufzuholen”, so Torsten Reidel abschließend. Das Ziel des Vermögensverwalters sei es stets, den Kunden ein Verständnis für das “Was” und “Warum” hinter den Märkten in Zeiten erhöhter Volatilität zu vermitteln, um Vertrauen aufzubauen und das Portfolio nach den persönlichen Anlagezielen auszurichten.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Grüner Fisher Investments GmbH, Sportstraße 2 a, 67688 Rodenbach, Tel: +49 6374 9911 – 0, www.gruener-fisher.de

Anleger*innen können über die Triodos Bank ab sofort komplett klimaneutral investieren.

 

Dies ist möglich, weil Europas führende Nachhaltigkeitsbank die im Vergleich bereits sehr geringen verbleibenden klimaschädlichen Emissionen, der über sie vermittelten Impact-Fonds, kompensiert. Die Pionierleistung ist mit keinen Kosten für den Anleger verbunden und deutschlandweit ein einzigartiges Statement gegen die Klimakrise.

Nachhaltige Fonds mit attraktiven Rendite-Risiko-Profilen – auch in der aktuellen Krise

Für Anleger*innen ergeben sich mehrere Vorteile: Sie investieren ihr Geld in Fonds, die nicht nur eine möglichst große positive Wirkung auf Nachhaltigkeitsziele haben und nun gleichzeitig klimaneutral sind, sondern auch ein mindestens genauso gutes Risiko-Rendite-Profil haben, wie konventionelle Fonds. Dass Investments in nachhaltige Geldanlagen keinen Renditeverzicht bedeuten, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, haben zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt und sich auch in der aktuellen Corona-Krise gezeigt.

Investments ausschließlich in ausgewählte Unternehmen, die ökologische und soziale Herausforderungen adressieren

Die nachhaltigen Impact-Fonds, die die Triodos Bank auf ihrer Plattform für nachhaltiges Investieren in Deutschland anbietet, zielen darauf ab, eine möglichst große positive Wirkung in einem oder mehreren Bereichen der Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial, kulturell) zu erzielen und einen Beitrag für die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu leisten. Am Beispiel des Triodos Equity Fonds sieht man die deutlich positive Wirkung auf die SDGs, durch

Über ihre gezielte positive Wirkung hinaus haben alle Fonds einen sehr geringen Klimafußabdruck. Beispielsweise hat der Triodos Global Equites Impact Fund einen im Vergleich zum MSCI World um 66% geringeren CO2-, um 55% geringeren Wasser- und um 51% geringeren Müll-Fußabdruck. Bei einem Investment von 10.000 Euro macht das schon eine Ersparnis von umgerechnet etwa einer Autofahrt von 8.000 km, über 3.000 Duschen und sechs Mülltonnen aus.

„Wir wollen mit unserem CO2-neutralem Depot den doppelten Nutzen von nachhaltiger Geldanlage verdeutlichen. Finanzielle Rendite und ein gutes Gewissen sind schon lange keine widersprüchlichen Ziele mehr“, erklärt Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank N.V. Deutschland.

Die Triodos Bank bietet ausschließlich Fonds an, die eine exzellente nachhaltige Investmentstrategie verfolgen und sich deutlich von vielen anderen „grünen“ Aktienfonds unterscheiden. Sie gehen weit über branchenübliche Ansätze wie beispielsweise das „Best-in-Class-Verfahren“ hinaus und fokussieren sich stattdessen auf Aktien von Unternehmen, die einen tatsächlichen ökologisch-sozialen Mehrwert für die Gesellschaft bringen und konkrete nachhaltige Probleme adressieren.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Triodos Bank N.V. Deutschland, Mainzer Landstraße 211, 60326 Frankfurt, Tel: +49 (0)69 7171 9183, www.triodos.de

Die Mehrwertsteuer-Senkung seit dem 1. Juli wird zu einem überwiegenden Teil von Unternehmen an Verbraucher weitergegeben.

 

Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung könnten Familien je nach Einkommen zwischen rund 50 und 116 Euro pro Monat sparen. Vor allem Familien mit geringerem Einkommen sollten demnach profitieren. Auf sechs Monate bezogen könnten auf diese Weise rund 700 Euro zusammenkommen. Doch erst bei Großeinkäufen wird richtig eingespart, wie die Hamburger Sutor Bank für verschiedene Produkte berechnet hat. Das dadurch eingesparte Geld könnte für eine Geldanlage genutzt werden.

Das i-Phone 11, das vor der Mehrwertsteuer-Senkung für rund 750 Euro in großen Elektronikmärkten erhältlich war, kostet seit Juli mit nur noch 16 Prozent Mehrwertsteuer knapp 20 Euro weniger und liegt nun bei etwas über 730 Euro. Einige weitere Rechenbeispiele machen die Ersparnisse deutlich: Bei einem Fernseher für vormals 2.000 Euro beträgt die Ersparnis 50 Euro. Eine neue Wohnzimmer-Einrichtung für bislang 5.000 Euro wäre nun 125 Euro günstiger, bei einer neuen Küche für 12.000 Euro wären es 300 Euro. Wer über den Kauf eines neuen Autos nachdenkt, könnte dies ebenfalls in den nächsten sechs Monaten in die Tat umsetzen, bevor die Mehrwertsteuer ab Januar 2021 wieder 19 Prozent beträgt: Ein Wagen mit einem Preis von bislang 25.000 Euro würde demnach immerhin 630 Euro weniger kosten.

Wer das im zweiten Halbjahr eingesparte Geld nicht direkt für eine weitere Ausgabe nutzt, sondern anlegt, könnte über die Zeit noch mehr profitieren. Angenommen, eine Familie spart über einen Zeitraum von sechs Monaten 116 Euro pro Monat bei den normalen Lebenshaltungskosten sowie zuzüglich rund 300 Euro bei einer größeren Sonderanschaffung ein, so wäre der gesamte Sparbetrag 1.000 Euro. Verknüpft man diesen Betrag mit den Statistiken zur Wertentwicklung von Investmentfonds des Fondsverbands BVI (per 30.6.2020), lassen sich einige Beispielrechnungen durchführen. Die verwendeten Zahlen sind bezogen auf die Vergangenheit und dienen hier als rein hypothetische Annahme für die zukünftige Entwicklung.

Wer beispielsweise 1.000 Euro über 10 Jahre in „Mischfonds ausgewogen, global“ mit einer Rendite von 2,7 Prozent pro Jahr (lt. BVI-Statistik) anlegt, käme auf einen Zugewinn von 305 Euro. Auf 30 Jahre läge der Endbetrag bei einer Rendite von 6,4 Prozent pro Jahr (lt. BVI-Statistik) bei stolzen 6.430 Euro – ein Zugewinn von 5.430 Euro. Mit „Aktienfonds global“ wären es nach 10 Jahren (7,0% p.a.) 1.967 Euro, d.h. fast eine Verdopplung, bei 30 Jahren (6,3% p.a.) kämen rund 6.250 Euro zusammen. Bei einem Investment ausschließlich in Rentenfonds wie etwa „Rentenfonds global, Langläufer“ könnte nach 10 Jahren (3,1%) ein Endbetrag von 1.357 Euro erreicht werden, bei 30 Jahren (4,5%) rund 3.745 Euro.

Die Berechnungen zeigen, dass die Einsparmöglichkeiten bei größeren ohnehin anstehenden Anschaffungen durchaus ordentlich sind. Wer nach dem Konsum das eingesparte Geld nicht direkt ausgibt, sondern anlegt, könnte sich den einen oder anderen Sonderwunsch je nach Laufzeit und gewählter Anlage zu einem späteren Zeitpunkt erfüllen oder auch das Geld etwa zugunsten von Kindern oder Enkelkindern ansparen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Citi-Investmentbarometer

 

Das Gesamtsentiment des Citi-Investmentbarometers Q2 2020 zeigt sich nach der ersten auf den Corona-Crash folgenden Erholungswelle leicht eingetrübt. Besonders das um 20 Punkte (von +9 auf -11) gefallene Zins-Sentiment zieht das Gesamtbarometer dabei nach unten. Damit ist die vom Allzeit-Tief im dritten Quartal 2019 ausgehende Erholung bei den Zinserwartungen jäh gebrochen.

Nur noch 11 % glauben an steigende Zinsen (Q1 2020: 29 %). An eine Seitwärtsbewegung bei den Zinsen gehen nun ganze 65 % aus (Q1 2020: 44 %). Für die mittlere Frist ergibt sich ein ähnliches Bild: Auch hier sind die Befragten nicht davon überzeugt, dass die Zinsen in der Eurozone steigen werden. Nur knapp 12 % halten ein solches Szenario noch für wahrscheinlich (Q1 2020: 32 %). Mit einem Anteil von zwei Dritteln glaubt auch hier die Mehrheit der Anleger (66 %) an einen anhaltenden Seitwärtstrend der historisch niedrigen Zinsen für das kommende Jahr.

In logischer Konsequenz sind die Marktteilnehmer hingegen deutlich optimistischer, was physisches Gold anbelangt: Das Gold-Sentiment ist von 24 Punkten im Vorquartal auf 37 Punkte geklettert. Das macht sich auch in den Kurserwartungen bemerkbar. So gehen mit 54 % und damit mehr als doppelt so viele Befragte wie in Q1 (24 %) davon aus, dass der Preis der Feinunze kurzfristig steigen wird. Auch mittelfristig erwarten nun über die Hälfte der Befragten steigende Preise für das Edelmetall (51 %).

Bei Aktien hingegen ist das Bild weniger einheitlich. Kurzfristig, also auf Sicht von drei Monaten, sind Bullen und Bären bei den europäischen Aktien fast gleichauf. Die Bullenquote der Befragten liegt bei ungefähr 30 % (Q1 2020: 31 %). Mit 28 % der Anleger ist das Bärenlager ähnlich groß. Auf Sicht der kommenden 12 Monate wendet sich dieses Bild und die Bullen sind deutlich in der Mehrheit: Mittelfristig rechnen ganze 50 % (Q1 2020: 44 %) mit steigenden Notierungen und lediglich 22 % (Q1 2020: 19 %) mit fallenden Aktienkursen.

Für US-Aktien lässt sich in Q2 abnehmender Optimismus erkennen. Während im Vorquartal noch etwa gleichviele Befragte von kurzfristig steigenden (32 %) bzw. sinkenden Kursen (35 %) ausgingen, hat sich in Q2 mit 28 % (steigend) und 37 % (fallend) nun eine Differenz von beinah zehn Prozentpunkten herausgebildet.

Nachdem das Gesamt-Sentiment im letzten Quartal noch bei 19 Punkten lag, hat es trotz anhaltender Corona-Auswirkungen nur einen Punkt verloren und steht im zweiten Quartal 2020 nahezu unverändert bei noch 18 Punkten. Das Gesamt-Sentiment kann Werte von -100 bis +100 Punkten einnehmen.

Dirk Heß, Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe AG:

“Das aktuelle Citi-Investmentbarometer wurde unmittelbar nach bzw. in der Erholungswelle vom Corona-Crash erhoben. Auch wenn die Märkte sich seitdem beispiellos erholt haben, hallt dieses Beben doch in den Umfragewerten nach. Das sieht man auch nicht zuletzt an den Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich des Zinsniveaus und der “Krisenwährung” Gold. Ob die Marktteilnehmer mit ihrer Vorsicht richtig liegen, wird wohl auch vom Auftreten einer möglichen zweiten Pandemie-Welle abhängen.”

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Citibank Privatkunden AG & Co. KGaA, Kasernenstr. 10, D-­40213 Düsseldorf, Tel: 0211/8984­0, Fax: 0211/8984­222, www.citibank.de

Immer mehr institutionelle Anleger entdecken die Volatilität als eigenständige Assetklasse.

 

Daran hat sich auch mit den jüngsten Aktienmarktverwerfungen nichts geändert. Gleichwohl muss es nun darum gehen, aus den Geschehnissen der vergangenen Monate zu lernen und erprobte Volastrategien um einen Mechanismus zu ergänzen, der eine Absicherung in extremen Börsensituationen bietet.

Schlechter hätte es für Short-Volastrategien nicht kommen können. Zunächst sorgte die Corona-Pandemie für einen der schnellsten und heftigsten Börsencrashs aller Zeiten, und von der anschließenden Erholung profitierten sie aufgrund des zwischenzeitlich eingetretenen Verfallstermins dann nur unterproportional. Praktisch alle auf Leerverkäufe von Put-Optionen spezialisierte Investmentansätze haben in den vergangenen Monaten per Saldo deshalb deutliche Verluste erlitten (siehe Infokasten). Die Überlegungen, die hinter dem Eingehen ungedeckter Stillhalterpositionen stehen, sowie der Nutzen dieser Vorgehensweise sind damit jedoch keineswegs hinfällig geworden. Ganz im Gegenteil haben sich die Perspektiven von Short-Volastrategien, die im Fachjargon auch als PutWrite-Strategien bezeichnet werden, durch die deutlich gestiegenen impliziten Volatilitäten erheblich verbessert. Diese Einschätzung gilt nicht nur auf kurze Sicht, sondern auch mittel- bis langfristig. Um dabei nicht erneut einer Kapitalmarktsituationen wie im Rahmen der Corona-Krise “schutzlos” ausgesetzt zu sein, empfiehlt es sich allerdings, Short-Volastrategien um einen Mechanismus zu ergänzen, der eine Absicherung in Extremsituationen bietet. Einen solchen Hedge gegen sogenannte “Tail Risks” werden wir Ihnen am Ende dieses Textes vorstellen. Volatilität als eigenständige Performancequelle

Volatilität als eigenständige Performancequelle

Bei der strukturierten Vermögensverwaltung muss es darum gehen, möglichst viele voneinander weitestgehend unabhängige Performancequellen zu erschließen (“Rendite-Diversifizierung”). Als eigenständige Assetklasse erwirtschaftet die implizite Volatilität in Form von Risikoprämien laufende Erträge. Diese weisen zur Entwicklung der Aktien- und Rentenmärkte nur eine sehr geringe, häufig sogar negative Korrelation auf, weshalb entsprechende Finanzprodukte gerade bei institutionellen Anlegern als ergänzender Portfoliobestandteil zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Dabei sprechen insbesondere zwei Aspekte für eine risikoadjustierte Überrendite von PutWrite-Strategien (Verkauf ungedeckter Put-Optionen). Zum einen liegt die implizite Volatilität, die für die Höhe von Optionsprämien maßgeblich mitverantwortlich ist, im langfristigen Mittel systematisch über der tatsächlich realisierten Volatilität. Und zum zweiten stellen Puts im übertragenen Sinn “Versicherungsprodukte” dar, mit denen sich Marktteilnehmer gegen größere Rückschläge an den Aktienmärkten absichern können. Dafür sind Investoren dazu bereit, abhängig von der aktuellen Risikoeinschätzung und der eigenen Risikotragfähigkeit an den Stillhalter eine mehr oder weniger hohe Volatilitäts-Risikoprämie zu zahlen. Besonders für Out-of-the-money-Puts (“Versicherung mit Selbstbeteiligung”) besteht deshalb eine ausgeprägte Nachfrage, die sich in unruhigen Börsenphasen nochmals stark erhöht. Beide Aspekte führen zu Optionsprämien, mit denen sich das ex post realisierte Aktienmarktrisiko langfristig überkompensieren lässt.

Langfristig höhere Prämien

Mit dem Corona-Crash sind die Volatilitäts-Risikoprämien auf den höchsten Stand seit der Lehman-Pleite und der daraus resultierenden Weltfinanzkrise angestiegen. So ist der VStoxx auf über 85 Punkten (orangene Linie im Chart) nach oben geschnellt. Der langjährige Durchschnitt liegt dagegen bei Werten zwischen 15 und 20, Anfang 2020 war es sogar noch etwas weniger.

Derzeit ist nicht abzusehen, wann die implizite Volatilität wieder auf dieses Niveau zurückfallen wird. Zum einen ist die Unsicherheit noch immer überaus groß. Niemand kann sicher sagen, wann die Weltwirtschaft wieder nachhaltig wird Fuß fassen können, wie sich die starke Überschuldung auswirken wird, und vor allem, ob es möglicherweise zu einer zweiten Welle kommt. Erst mit einem wirkungsvollen Impfstoff sollte beim letzten Punkt eine gewisse Sicherheit entstehen. Aber auch davon losgelöst wirken Aktienmarktverwerfungen, wie sie in den vergangenen Monaten zu beobachten waren, hinsichtlich der impliziten Volatilität in der Regel noch lange nach, was sich dann auch in erhöhten Optionsprämien widerspiegelt. Zur Veranschaulichung lässt sich hier der Vergleich zum klassischen Versicherungsgeschäft ziehen. So führen große Schadensereignisse, wie Überschwemmungen oder eine starke Hurrikansaison in den USA regelmäßig zu einer verstärkten Nachfrage nach entsprechenden Versicherungen und zu längerfristig erhöhten Prämien. Die folgenden Geschäftsjahre fallen für die jeweiligen Versicherungssparten dann nicht selten überdurchschnittlich gut aus.

Dabei spiegeln sich höhere Optionsprämien praktisch eins zu eins im Renditepotenzial unserer Prämienstrategiefonds wider, was sich an einem realen Zahlenbeispiel leicht verdeutlichen lässt. So konnte Mitte Januar für den Verkauf von Put-Optionen auf den Euro Stoxx 50 mit einer Restlaufzeit von vier Wochen (bis zum nächsten Verfallstermin) und einem Strikelevel von 95% eine Prämie von 8,30 Euro vereinnahmt werden. Wird diese Prämie durch den Basispreis von 3.600 Punkten geteilt, ergibt sich bei seitwärts bzw. leicht fallenden Indexkursen (bis zu -5%) auf Monatssicht eine Rendite von 0,23%. Aufs Jahr umgerechnet entspricht dies ohne Berücksichtigung von Zins und Zinseszins einem Renditepotenzial von 2,76%.

Während des Corona-Crashs sind die Werte für die Seitwärtsrendite geradezu explodiert (blaue Linie im Chart). Aber auch nach der zwischenzeitlichen Beruhigung liegen sie noch immer weit über den Werten von Mitte Januar. So wurde am vergangenen Verfallstermin (18.06.2020) für einmonatige Verkaufsoptionen auf den EuroStoxx 50 mit einem Strikelevel 5% unterhalb des zu diesem Zeitpunkt aktuellen Indexstands eine Prämie von 50 Euro gezahlt. Daraus ermittelt sich auf Monatssicht eine Rendite von 1,64% (50/3050) bzw. ein Jahreswert von 19,7%. Unveränderte Bedingungen vorausgesetzt, ist es genau diese Performance, die mit dem Schreiben entsprechender Put-Optionen in den kommenden zwölf Monaten realisiert werden kann. Dies gilt sogar dann noch, wenn der Markt sukzessive nach unten geht, vorausgesetzt die Verluste betragen während der meist vierwöchigen Restlaufzeit der einzelnen Put-Optionen niemals mehr als 5%.

Absicherung von Extremszenarien

Die schlechte Entwicklung vieler Short-Volastrategien in den zurückliegenden Wochen ist insbesondere auf den extrem schnellen und heftigen Crash und damit eine Extremsituation zurückzuführen, wie sie in an den europäischen Börsen in dieser Ausprägung niemals zuvor zu beobachten war. Dabei kann eine Wiederholung natürlich nicht ausgeschlossen werden. Es muss deshalb darum gehen, in die entsprechenden Prämienstrategien einen Mechanismus zu implementieren, durch den die Folgen derartiger Tail-Risks, die zwar extrem selten auftreten, dann aber einen umso höheren Schaden verursachen können, stark abgemildert werden.

An dieser Stelle gibt uns das Setup unserer AI (Artificial Intelligence) Prämienstrategien, die in hohen Maße auf modernen Datenanalyse-Technologien und künstlicher Intelligenz beruhen, die Möglichkeit, verschiedene Absicherungsvarianten durchzuspielen und anschließend unter Einbeziehung der jüngsten Aktienmarktentwicklungen zu optimieren.

In das Management des Wallrich AI Libero wurden die entsprechenden Erkenntnisse bereits eingearbeitet. Übersteigt die Abwärtsdynamik an den Märkten, ausgedrückt durch die Differenz der aktuell zu zahlenden Optionsprämien im Vergleich zu den Optionsprämien von vor fünf Börsentagen einen bestimmten Wert, werden die eingegangenen Short-Put-Positionen automatisch um Long-Put-Positionen mit einem niedrigeren Strikelevel ergänzt. Es wird somit ein sogenannter Vertikaler Spread aufgebaut. Dadurch büßen wir in den Absicherungsphasen zwar einen Teil unserer Prämieneinnahmen ein, in der langfristigen Rückbetrachtung (Backtesting) zeigt sich aber, dass auf diese Weise nicht nur der Fondspreisrückgang im Rahmen des Corona-Crashs hätte vermieden werden können, sondern es insgesamt zu einer deutlichen Outperformances des Euro Stoxx 50 und per Saldo auch zu einem Renditeplus im Vergleich zu der bisher verfolgten Prämienstrategie des AI Libero gekommen wäre.    Stefan Wallrich, Vorstand Wallrich Asset Management AG.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Wallrich Asset Management, Bockenheimer Landstr. 64, 60323 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 713 799 72, www.wallrich.de

Wandelschuldverschreibung 2020/24 im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 5.000.000

 

Die Lloyd Fonds AG (Deutsche Börse Scale, ISIN DE000A1UP29) plant eine weitere Kapitalmaßnahme zur Finanzierung der Gesellschaft, insbesondere zur weiteren Finanzierung des Wachstums des FinTech LAIC.

Hierzu hat der Vorstand der Gesellschaft heute mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Begebung einer Wandelschuldverschreibung 2020/24 im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 5.000.000 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre beschlossen. Die Gesellschaft wird die Ansprache ausgewählter Investoren, denen die Wandelschuldverschreibung im Wege einer Privatplatzierung angeboten werden soll, zusammen mit Hauck & Aufhäuser Privatbankiers Aktiengesellschaft als Sole Lead Manager durchführen. Im Anschluss hieran sollen die weiteren Konditionen der Emission, insbesondere die Höhe von Zins-Coupon und Wandlungspreis, gesondert festgelegt werden. Die Ausgabe der Wandelschuldverschreibung 2020/24 erfolgt auf Basis der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 12. Juni 2019.

„Die geplanten Mittel aus dem Emissionserlös der Wandelschuldverschreibung 2020/24 sollen uns zusätzliche Flexibilität für die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie 2023/25 verschaffen, insbesondere bei der weiteren Positionierung unseres Fintech LAIC“ sagt Dipl.-Ing. Achim Plate, Chief Executive Officer (CEO) der Lloyd Fonds AG. „Durch die begonnene Produktdifferenzierung bei LAIC und die initiierten Vertriebspartnerschaften wollen wir bis zum Jahresende 2020 zu den Top 10 der digitalen Vermögensverwaltungen in Deutschland gehören.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Lloyd Fonds AG, Amelungstraße 8 – 10, D­-20354 Hamburg, Tel: 040/ 32 56 78­210, Fax: 040/ 32 56 78­99, www.lloydfonds.de

Anlässlich des starken Kursanstiegs des CSI300-Index kommentiert Nicholas Yeo, Head of China Equities und Manager des Aberdeen Standard China A Share Equity Fund, die Marktentwicklung in China wie folgt:

 

„Der jüngste starke Anstieg des CSI300-Index in China erinnert uns daran, dass es sich hier um einen ineffizienten, einzelhandelsorientierten Markt handelt. Investoren werden zunehmende Phasen mit übermäßigen Käufen erleben. Dabei ist es wichtig, dem Markt nicht blind zu folgen. Was wir gesehen haben, ist eine Verlagerung aus Qualitätsunternehmen hin zu defensiven Sektoren wie das Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter – Segmente, für die wir ein strukturelles Wachstum prognostizieren, da die verfügbaren Einkommen weiter steigen. Dies schafft Kaufgelegenheiten für aktive, langfristige Investoren.

Auch wenn Investoren mit einer Marktkorrektur rechnen können, gibt es weiterhin Gründe, die längerfristigen Aussichten des A-Aktienmarktes positiv zu beurteilen. Da China sich von der Exportabhängigkeit löst, wird sein Wachstum durch den Binnenkonsum und eine wachsende Mittelschicht angetrieben werden. Das wird Möglichkeiten schaffen, in Qualitätsunternehmen in den Bereichen Verbrauchsgüter und Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen zu investieren. Wir sehen auch ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass verbesserte ESG-Standards eine treibende Kraft für die Aktionärsrenditen sein können. Wir sind uns zwar der höheren Bewertungen bewusst, rechnen aber auch mit Gelegenheiten, in Bereiche zu investieren, die von der Veränderung der Arbeits- und Konsummuster aufgrund der Covid-19-Pandemie profitieren werden, wie zum Beispiel Cloud Computing, Cybersicherheit und Rechenzentren.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, Bockenheimer Landstraße 25, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 768072-0, www.aberdeenstandard.com

Während die Aufmerksamkeit der Welt auf die Pandemie gerichtet ist und die Finanzwelt Rekorde an den Börsen feiert, ist in den USA eine andere Entwicklung historischen Ausmaßes zu beobachten:

 

Unterhalb des Radars vieler Beobachter hat das Finanzministerium beispiellose Barreserven angelegt. „Dies kann drei Gründe haben – und zwei davon würden zu großer Vorsicht mahnen“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.

Die Barreserven, die das Finanzministerium der USA (Department of the Treasury) auf einem Konto bei der Fed liegen hat, sind von April bis Ende Juni sprunghaft auf rund 1.650 Milliarden US-Dollar gestiegen. Zum Vergleich: Bis 2015 schwankte dieser Wert zwischen 0 und rund 100 Milliarden US-Dollar, danach pendelte er in einem Bereich zwischen 150 und 400 Milliarden Dollar. „Eine solch außergewöhnliche Entwicklung spricht dafür, dass die Treasury in näherer Zukunft mit beispiellosen Ereignissen rechnet oder aber beispiellose Maßnahmen plant“, sagt Mlinaric.

Dass es sich dabei nicht um einen Zufall handelt, zeigt auch, dass die US-Regierung selbst bei den aktuell niedrigen Zinsniveaus eine zusätzliche Zinslast von rund 300 Millionen US-Dollar pro Monat in Kauf nimmt, um diese Reserve zu finanzieren. „Wir sehen drei Szenarien, was die US-Regierung mit dem Geld vorhat“, sagt Mlinaric. „Investoren sollten sehr genau schauen, welches davon eintritt, denn mit einer solchen Menge Geld kann viel bewegt werden.“

Die erste Variante wäre negativ zu sehen: Ähnlich wie viele Unternehmen könnte die Treasury die Gunst der Stunde genutzt haben, um sich verhältnismäßig günstig mit Liquidität zu versorgen. „Das würde allerdings dafür sprechen, dass die Regierung für die kommenden Monate mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation für die Liquiditätsaufnahme rechnet“, sagt Mlinaric. Traut also die Regierung ihrer Notenbank nicht mehr, die bisher die Neuverschuldung der Regierung überwiegend finanziert hatte? „Das wäre ein Indiz für ein zunehmend zerrüttetes Verhältnis zwischen den staatlichen Organen und damit ein sehr negatives Vorzeichen für die zweite Jahreshälfte“, so Mlinaric. „Möglich ist das, aber aus unserer Sicht wenig wahrscheinlich.“

Das zweite Szenario ist wahrscheinlicher und auch positiver: Die bisherigen Erfahrungen mit der Regierung Trump lassen auch den Schluss zu, dass hier die breite Ausschüttung von Wahlgeschenken für die Monate vor der Präsidentenwahl im November vorbereitet wird. „Für Investoren wären das ausgesprochen gute Nachrichten. Es wäre mit einem deutlichen, politisch getriebenen Anheizen der Märkte für September/Oktober zu rechnen“, sagt Mlinaric. Dieses geschähe allerdings vor dem Hintergrund schwacher fundamentaler Rahmendaten. „Investoren sollten sich in solch eine Wahlrallye nur mit einem strengen Risikomanagement hineinstürzen“, so Mlinaric.

„Es gibt aber noch ein drittes Szenario und das macht uns Sorgen“, sagt Mlinaric: „Die Frage ist, ob die Treasury einen außergewöhnlich pessimistischen Ausblick auf die kommende wirtschaftliche Entwicklung hat und deshalb diese außerordentlichen Rücklagen anlegt?“ Die Einnahmen des Bundes lagen im April 2020 um 54 Prozent unter denen des Vorjahres, im Mai 2020 waren es 25 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Allein im Mai 2020 betrug das Defizit 399 Milliarden US-Dollar, für das aktuelle Fiskaljahr bis Mai 2020 insgesamt waren es 1.880 Milliarden US-Dollar.

„Die dramatisch ansteigenden Corona-Zahlen könnten weitere Zwangsmaßnahmen bis hin zu einem neuerlichen Lockdown notwendig machen“, sagt Mlinaric. Dann flössen kaum noch Einnahmen, das Polster wäre für die Überbrückung einiger Monate notwendig. „Damit wäre diese extreme Maßnahme der Treasury zugleich eine Warnung an den Markt vor weiteren dramatischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten“, so Mlinaric. „Egal aber welches der drei Szenarien sich am Ende als richtig erweisen sollte: Wir gehen davon aus, dass in den USA in der zweiten Jahreshälfte ein neuer destabilisierender Faktor in das Marktgeschehen eingreifen wird. Und das spricht für eine Risikoabsicherung der gerade wieder erzielten Gewinne.“

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Quant.Capital Management GmbH, Speditionstraße 17, D-40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211.635512-0, www.quantcapital.de

Barings-Kommentar

 

Die Corona-Pandemie hat die Volatilität an den Aktienmärkten in die Höhe schießen lassen. Viele Anleger erlebten dadurch schmerzhafte Verluste, andere nutzten die Chance, zu günstigeren Preisen neue Bestände aufzubauen. In einem aktuellen Interview äußert sich Dr. Ghadir Cooper, Global Head of Equities bei Barings, zu den Perspektiven für die weltweiten Aktienmärkte und den Möglichkeiten, attraktive Unternehmen ausfindig zu machen.

COVID-19 hat die Volatilität an den Aktienmärkten in den letzten Monaten deutlich ansteigen lassen. Wie können Investoren damit umgehen?

Dr. Ghadir Cooper: Als sich COVID-19 zu einer globalen Pandemie entwickelte und viele Länder ihren Bürgern strenge Beschränkungen für die Bewegungsfreiheit außerhalb ihres Wohnortes auferlegten, verwandelte sich das, was durch den Lockdown in China als Angebotsschock begann, in eine Nachfragevernichtung und stürzte die Weltwirtschaft in eine synchronisierte Rezession.

Auf längere Sicht erwarten wir, dass sich die Nachfrage zu normalisieren beginnt, wenn die Weltwirtschaft sich wieder öffnet, auch wenn wir dabei immer wieder Rückschläge sehen werden. Vor diesem Hintergrund glauben wir, dass die Marktvolatilität attraktive Gelegenheiten schaffen kann, um in Unternehmen mit einem soliden langfristigen Wachstumspotenzial zu attraktiven Preisen zu investieren. Als aktive Bottom-up-Investoren glauben wir, dass solche Gelegenheiten an den Aktienmärkten weit verbreitet sind, von den Industrieländern bis zu den ASEAN-Staaten und in den Schwellenländern – von Small-Cap-Aktien bis zu größeren Titeln.

Die große Kunst ist es aber, diese Unternehmen zu finden, die Anlagechancen bieten. Wie gehen Sie dabei vor?

Dr. Ghadir Cooper: Es gibt eindeutig Unternehmen, die sich unter den Bedingungen des globalen Lockdowns nicht nur gut behaupten konnten, sondern in vielen Fällen jetzt auch schneller wachsen, als wir ursprünglich erwartet hatten. Um solche Unternehmen zu finden, verfolgen wir bei Barings eine GARP-Strategie (Growth at a Reasonable Price), was für Wachstum zu einem angemessenen Preis steht. Bei jedem Unternehmen, in das wir investieren, berücksichtigen unsere Research-Teams, inwieweit es langfristigen Wachstumstreibern ausgesetzt ist. Insbesondere untersuchen wir, ob und inwieweit ein Unternehmen über die Managementstruktur und die Bilanzstärke verfügt, um die Chancen effektiv zu nutzen, und welchen besonderen Wettbewerbsvorteil es bietet. Wir bewerten auch das potenzielle Wachstum eines Unternehmens, indem wir seine Gewinne über einen längeren Zeithorizont von fünf Jahren prognostizieren, wodurch wir beurteilen können, ob die aktuellen Bewertungen das wahre Potenzial des Unternehmens für die Zukunft widerspiegeln.

Lassen Sie mich ein Beispiel geben: Da wir alle mehr Zeit zu Hause verbringen, profitieren zweifellos Unternehmen, die digitale Unterhaltung und Videospiele anbieten – und dazu gehören nicht nur die Unternehmen, die die digitale Infrastruktur bereitstellen, sondern etwa auch die Chip-Designer und -Produzenten, die es ermöglichen, diese Spiele herzustellen und zu spielen. Angesichts der erhöhten Marktvolatilität sind die Bewertungen im Einklang mit dem breiteren Markt zurückgegangen, obwohl die Unternehmen selbst hinsichtlich ihrer langfristigen Wachstums- und Investitionsaussichten nur sehr wenig verloren haben. Während sich die Geschäftsmodelle anderer Unternehmen weniger wahrscheinlich erholen werden, sind wir der Meinung, dass die oben genannten Unternehmen einen starken Aufschwung erleben sollten.

Sie haben bereits eine Reihe von Krisen und volatilen Märkten erlebt. Welchen Rat können Sie Anlegern geben, die sich an den Aktienmärkten zurechtfinden wollen?

Dr. Ghadir Cooper: COVID-19 dürfte weiterhin die Schlagzeilen beherrschen. Aber meiner Ansicht nach ist es von Vorteil, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Denn trotz der vielen kurzfristigen Herausforderungen und Unsicherheiten gibt es langfristig weltweit viele gute Unternehmen, die davon profitieren werden, wenn sich die Wirtschaft wieder öffnet und sich die Dynamik von Angebot und Nachfrage normalisiert. Wie bereits erwähnt, sind solche Aktienwerte in Phasen hoher Volatilität oftmals zu reduzierten Preisen erhältlich. Allerdings ist angesichts des Potenzials für Fehltritte das Risikomanagement zugleich von größter Bedeutung.

Dr. Ghadir Cooper ist Mitglied des europäischen Managementteams von Barings und seit 2016 Global Head of Equities. Zuvor war sie Leiter der EMEA & Global Frontiers Team und leitender Manager für die Barings Eastern European Fonds. Vor ihrem Wechsel zu Barings arbeitete sie bei BZW Asset Management als Investmentanalyst mit Schwerpunkt auf die Regionen Naher Osten, Nordafrika und Lateinamerika. Ghadir hat einen BSc und einen Ph.D. in Theoretischer Physik von Durham University und spricht fließend Arabisch.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Baring Asset Management GmbH, Ulmenstrasse 37­-39, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: 069/7169 1888, Fax: 069/7169­1899, www.barings.com

Aufgrund des außergewöhnlichen Investmentumsatzes im ersten Quartal konnte auch für das erste Halbjahr insgesamt ein neues Allzeithoch registriert werden.

 

Mit einem Ergebnis von knapp 29,4 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert um rund 20 % übertroffen. Rechnet man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, die sich auf knapp 12,7 Milliarden Euro belaufen, ergibt sich ein Gesamtumsatz von gut 42 Milliarden Euro. Dies zeigt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

–  Aufgrund des außergewöhnlich guten ersten Quartals wurde mit knapp 29,4 Milliarden Euro auch im ersten Halbjahr eine neue Bestmarke aufgestellt

–  Mit rund 10,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal wurde der vergleichbare Vorjahreswert um 19 % verfehlt

–  Paketverkäufe können mit 14,2 Milliarden Euro ihren Umsatz mehr als verdreifachen

–  Einzeldeals müssen dagegen mit knapp 15,2 Milliarden Euro Rückgänge hinnehmen (-24 %)

–  Büro-Investments mit 35 % (10,4 Mrd. EUR) weiterhin die wichtigste Assetklasse

–  Berlin bleibt beliebtester Investitionsstandort (gut 3,85 Mrd. EUR)

–  Netto-Spitzenrenditen auch zum Halbjahr unverändert

–  Anteil ausländischer Käufer mit 41 % auf durchschnittlichem Niveau

–  Über 730 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe)

“Aufgrund der im ersten Quartal aufgestellten Bestmarke mit über 18,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen, das überproportional durch große Portfolioverkäufe, Übernahmen und Beteiligungen, wie etwa der Übernahme der TLG durch Aroundtown, auf die alleine rund 4 Milliarden Euro entfielen, getrieben wurde, konnte auch im ersten Halbjahr 2020 ein neuer Umsatzrekord verzeichnet und der Vorjahreswert deutlich gesteigert werden. Betrachtet man nur das durch die Corona-Pandemie und den zwischenzeitlichen Lockdown massiv beeinflusste zweite Quartal, ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 ein Rückgang um 19 % zu beobachten. Im Vergleich mit dem fünfjährigen Durchschnitt ist im zweiten Quartal ein rund 17 % niedrigeres Investmentvolumen zu verzeichnen. Damit spiegeln sich die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Märkte und die umfangreichen Einschränkungen während des Lockdowns, beispielsweise kaum durchführbare Besichtigungen oder erschwerte Finanzierungsbedingungen, im Investmentumsatz deutlich wider. Es zeigt sich aber auch, dass von einem teilweise prognostizierten Stillstand der Investmentmärkte keine Rede sein kann und viele Investoren weiter an deutsche Immobilien und eine Fortsetzung der positiven Trends glauben, sobald die Pandemie überwunden beziehungsweise durch Medikamente und Impfstoffe beherrschbar ist”, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die einzelnen Asset- und Risikoklassen in ganz unterschiedlichem Umfang von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind und demzufolge auch die Investoren eine differenzierte Risikoanalyse hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung vornehmen. Weiterhin sehr gefragt sind vor allem Logistik- und Residential-Investments. In Logistikimmobilien wurde auch im zweiten Quartal mehr angelegt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend hierfür ist die Erwartung, dass die Logistikbranche durch ein beschleunigtes Wachstum des E-Commerce und einen eventuell leicht rückläufigen Trend bei der globalen Arbeitsteilung profitieren könnte. Auch auf den Wohnungsmärkten zeichnet sich keine grundsätzliche Änderung des Nachfrageüberhangs ab. Hinzu kommt, dass die Cashflows sehr stabil und das Risiko größerer Mietausfälle erheblich geringer ist als bei gewerblichen Immobilien. “Prinzipiell stehen die Käufer auch den deutschen Büromärkten weiterhin positiv gegenüber. Zum Tragen kommt in diesem Zusammenhang auch die Einschätzung der Anleger, dass Deutschland sich im internationalen Vergleich, wie bereits nach der Finanzkrise, am schnellsten von den Folgen der Pandemie erholen wird, was zu einem relativ zügigen Anziehen der Nutzernachfrage führen sollte. Allerdings sind zwischen den einzelnen Risikoklassen deutliche Unterschiede spürbar”, fasst Bienkowski das aktuelle Stimmungsbild zusammen.

Unmittelbar am stärksten betroffen vom Lockdown und den Kontaktbeschränkungen waren weite Teile des Einzelhandels. Dabei wurden bereits vor der Corona-Krise vorhandene Entwicklungen verstärkt, vor allem durch den schnell steigenden Anteil des E-Commerce, der zu Umsatzrückgängen im stationären Einzelhandel führt. Hiervon sind bestimmte Assetklassen, wie z. B. Shoppingcenter, die auf eine starke Kundenfrequenz angewiesen sind, stärker betroffen, als andere. Vor diesem Hintergrund waren bislang kaum Shoppingcenter-Transaktionen zu beobachten. Dagegen stehen funktionierende High Street-Objekte in den absoluten Top-Lagen der großen Städte, aber auch Fachmärkte und Fachmarktzentren mit hohem Food-Anteil sowie Supermärkte unverändert ganz oben auf dem Einkaufszettel der Investoren. Dies zeigt sich u. a. auch daran, dass im Food-Segment mehrere größere Portfolios verkauft wurden, was dazu geführt hat, dass Einzelhandelsobjekte bei Paketverkäufen mit fast 5,1 Milliarden Euro klar an der Spitze liegen.

Ähnlich stellt sich der direkte Impact für Hotels dar, die aufgrund der Lockdown-Maßnahmen mit massiven Übernachtungsrückgängen zu kämpfen hatten. Hier zeigt sich nach den umfangreichen Lockerungen aber bereits wieder ein klarer Aufwärtstrend, von dem auch Hotelinvestments im zweiten Halbjahr profitieren sollten. Wie auch in anderen Assetklassen dürfte auch hier in der nächsten Zeit eine stärkere Berücksichtigung des Risikoprofils zu beobachten sein. Vor allem erprobte Konzepte an Top-Standorten mit langfristigen Mietverträgen werden aber weiterhin auf eine breite Investorennachfrage treffen.

Rund 52 % des Gesamtumsatzes entfallen auf Einzelverkäufe, die knapp 15,2 Milliarden Euro zum Ergebnis beisteuern. Im Vorjahresvergleich liegt das Transaktionsvolumen damit um rund ein Viertel niedriger. Verantwortlich hierfür ist auch, dass in einer Spontanreaktion während des Lockdowns einige Deals erst einmal “on hold” gesetzt wurden, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Viele dieser Deals befinden sich mittlerweile wieder im Prozess und dürften im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden. Portfoliotransaktionen kommen auf fast 14,2 Milliarden Euro (48 %) und können ihr Resultat mehr als verdreifachen. Viele M&A-Abschlüsse und Anteilskäufe an bestehenden Portfolios sowie eine ganze Reihe größerer Paketverkäufe, die bereits in der Vor-Corona-Zeit nahezu endverhandelt waren, haben für das zweitbeste Ergebnis nach 2007 gesorgt. Am meisten investiert wurde in Einzelhandelsportfolios, häufig mit einem hohen Food-Anteil, gefolgt von Büro- und Logistikpaketen.

Büroobjekte konnten ihre Spitzenposition behaupten und kommen mit knapp 10,4 Milliarden Euro auf einen Umsatzanteil von 35 %. Der im Vergleich zu den Vorjahren geringere Anteil resultiert unter anderem daraus, dass gerade großvolumige Objekte während des Lockdowns häufig “on hold” gesetzt wurden, da eine detaillierte Prüfung des Investments aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht möglich war, sodass an einer Verschiebung des Prozesses kein Weg vorbeiging. Auf Platz zwei folgt der Einzelhandel mit gut 7,1 Milliarden Euro, was einem Anteil von 24 % entspricht. Ihre Beteiligung gesteigert haben Logistik-Investments, die für rund 13 % (3,7 Mrd. EUR) verantwortlich sind. Hoteltransaktionen fallen mit knapp 1,4 Milliarden Euro (5 %) erwartungsgemäß geringer aus als im Vorjahr. In einer vergleichbaren Größenordnung bewegen sich Healthcare-Objekte, die mit 1,6 Milliarden Euro rund 5,5 % zum Umsatz beitragen und auch in der Krise auf weiterhin großes Investoreninteresse treffen.

Aufgrund des hohen Portfolioanteils liegt der Anteil ausländischer Anleger mit knapp 41 % höher als in den letzten beiden Jahren, da gerade diese Investoren hier traditionell besonders stark sind. Knapp an die Spitze gesetzt haben sich erneut europäische Anleger mit einem Anteil von gut 14 %. Nur unwesentlich weniger haben Käufer aus Nahost investiert (knapp 14 %). Nordamerikanische Käufer belegen mit 10 % Platz 3 und können ihren Anteil im Vorjahresvergleich leicht steigern.

“In den deutschen A-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) beläuft sich das Investitionsvolumen im ersten Halbjahr auf knapp 14,4 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich entspricht dies sogar einer Steigerung um gut 4 %. Bei der Interpretation dieses Ergebnisses ist allerdings eine detaillierte Analyse notwendig. Verantwortlich für den hohen Umsatz sind überproportional hohe Beiträge anteilig eingerechneter Portfoliotransaktionen. Insgesamt entfallen rund 38 % des Resultats der A-Standorte auf diese Kategorie. Im ersten Halbjahr 2019 waren es dagegen nur gut 8 %. Betrachtet man nur Einzelobjekte, kommen die großen Metropolen aktuell auf knapp 9 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 29 % entspricht, wofür vor allem die großvolumigen Deals, die vorübergehend ‘on hold’ gesetzt wurden, verantwortlich sind”, erläutert Marcus Zorn, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Am meisten investiert wurde mit 3,85 Milliarden Euro (-27 %) erneut in Berlin, gefolgt von Frankfurt mit gut 2,9 Milliarden Euro (+24 %) und Hamburg mit knapp 2,2 Milliarden Euro (+92 %). In der Hansestadt wurden mit dem von BNP Paribas Real Estate vermittelten Ericus-Contor und dem Neuen Dovenhof trotz Corona-Krise zwei großvolumige Core-Transaktionen abgeschlossen. München verzeichnet mit knapp 2,1 Milliarden Euro einen leichten Rückgang (-4 %), wohingegen Düsseldorf um 58 % auf gut 1,8 Milliarden Euro zulegen konnte. Auch Köln (702 Mio. EUR, -10 %) und Stuttgart (833 Mio. EUR, -15 %) weisen lediglich moderate Umsatzrückgänge auf.

“Bezüglich der Preisentwicklung sind die unterschiedlichen Marktsegmente zu differenzieren. Im Core-Segment sind aufgrund des weiterhin sehr großen Investoreninteresses kaum Preisanpassungen zu beobachten, und wenn, dann in der Regel nur im Zusammenhang mit verteuerten Finanzierungen. Die Netto-Spitzenrenditen bleiben insgesamt in den großen Städten aber unverändert. Mit 2,60 % liegen sie in Berlin und München weiterhin am niedrigsten. Gemeinsam auf dem dritten Platz folgen Frankfurt und Hamburg mit jeweils 2,80 %. Außerhalb der vier absoluten Top-Standorte, also in Köln, Düsseldorf und Stuttgart, sind bislang unverändert 3,00 % anzusetzen”, stellt Marcus Zorn fest. Etwas anders stellt sich die Situation im Value Add-Segment dar, wo Investoren aufgrund der Unsicherheit über die zukünftige Marktentwicklung durchaus spürbare Risikoabschläge kalkulieren. Gleichzeitig sind viele Käufer aber nicht bereit, zu deutlich niedrigeren Preisen zu verkaufen, da sie davon ausgehen, dass die Märkte nach der Corona-Krise ihren grundsätzlich positiven Aufwärtstrend fortsetzen werden. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Marktsegment aktuell relativ wenige Transaktionen getätigt, da noch kein abschließendes ‘Markt-Agreement’ zwischen Verkäufern und Käufern zu angemessenen Kaufpreisniveaus gefunden wurde. Der momentane Findungsprozess dürfte im zweiten Halbjahr noch weiter anhalten.

“Die Investmentumsätze und die Kaufpreisentwicklung des zweiten Quartals zeigen, dass auf den Investmentmärkten erwartungsgemäß natürlich ein erheblicher Corona-Effekt zu beobachten ist. Bestehende Unsicherheiten darüber, wann es einen Impfstoff beziehungsweise wirksame Medikamente gibt, ob die Krise zu strukturellen Verhaltensänderungen bei den Nutzern führt und wie schnell sich die wirtschaftliche Erholung vollziehen wird, haben Einfluss auf das Investitionsverhalten. Es zeigt sich aber auch, dass zwischen einzelnen Assetklassen erhebliche Unterschiede bestehen. Gleichzeitig zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Deutschland auf Käuferseite erneut als der sichere Hafen angesehen wird. Die meisten Investoren gehen davon aus, dass Deutschland analog zur Finanzkrise die schnellste Recovery hinlegen dürfte und die Rezession 2020 geringer ausfallen wird als in den meisten anderen Ländern. Hierfür spricht auch, dass die geschnürten finanziellen Hilfen nicht nur absolut, sondern auch bezogen auf das BIP teilweise deutlich über dem vergleichbaren Niveau anderer Länder liegen. Auch der traditionell großen Rechtssicherheit und stabilen politischen Situation kommt gerade in schwierigen und unsicheren Zeiten eine besondere Bedeutung zu”, erläutert Piotr Bienkowski.

Zusammenfassend lässt sich damit festhalten, dass sich die Situation aufgrund der Corona-Krise zwar spürbar eingetrübt hat, die Märkte aber gleichzeitig von Stillstand oder kompletten Einbrüchen weit entfernt sind. Berücksichtigt man weiterhin, dass sich das Stimmungs-Sentiment in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt aufgehellt hat und sich eine Reihe großer Transaktionen, die “on hold” gesetzt wurden, wieder voll im Prozess und auf der Zielgeraden befinden, spricht vieles dafür, dass bereits im dritten Quartal wieder eine messbare Marktbelebung zu spüren sein wird. “Da Restrisiken, wie eine zweite Infektionswelle, noch nicht vollständig gebannt sind, bleibt es unverändert schwierig, eine Prognose für das Gesamtjahr abzugeben. Es deutet aber vieles darauf hin, dass ein Investmentumsatz über 50 Milliarden Euro möglich ist, womit der zehnjährige Schnitt spürbar übertroffen werden könnte. Für die Preisentwicklung stellt eine stabile Situation im Core-Segment sowie ein noch anhaltender Findungsprozess im Value-add-Bereich das aus heutiger Sicht wahrscheinlichste Szenario dar”, fasst Piotr Bienkowski die Aussichten zusammen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

So wie der Lockdown und die schrittweise durchgeführten Wiedereröffnungen dem stationären Einzelhandelsmarkt im zweiten Quartal ganz entscheidend seinen Stempel aufgedrückt haben, so hatte auch das Portfoliosegment einen prägenden Einfluss auf den Retail-Investmentmarkt im ersten Halbjahr:

 

In Zahlen ausgedrückt generierten Paketverkäufe gut 71 % der insgesamt rund 7,1 Mrd. EUR, die in den ersten sechs Monaten in Retail-Investments geflossen sind. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Zu den entscheidendsten Umsatztreibern zählten hierbei insbesondere die Unternehmensübernahmen von REAL und der TLG Immobilien AG sowie die verschiedenen Beteiligungen an Galeria Karstadt Kaufhof Immobilien. Im Vorjahres- und im langjährigen Vergleich betrachtet, ordnet sich die Halbjahresbilanz nicht zuletzt aufgrund der genannten Sonderfaktoren gut 32 % über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2019 und 30 % oberhalb des zehnjährigen Mittelwerts ein”, erläutert Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services. Im Segment der Einzeldeals, das gerade einmal die 2-Mrd.-EUR-Marke knacken konnte (2,05 Mrd. EUR), fehlen dagegen rund eine Milliarde Euro, die 2019 mehr investiert wurden. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Einzelverkäufe im dreistelligen Millionenbereich bislang nahezu ausgeblieben sind.

Prekäre Situation kommt in A-Städten zum Ausdruck

Das angesprochene Fehlen großvolumiger Einzelverkäufe, die zumeist den Unterschied zwischen hohen und niedrigen Volumina in den Top-Märkten ausmachen, spiegelt sich im Resultat der A-Standorte wider: So haben die wichtigsten Einzelhandelsmetropolen zur Jahresmitte nur 1,2 Mrd EUR und damit lediglich 16 % zum Gesamtergebnis beigesteuert. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch über 1,8 Mrd. EUR und anteilig 34 %. Den umfangreichsten Beitrag lieferten die Beteiligungen am Retail-Portfolio der Signa Prime Selection und in Berlin die TLG-Objekte. Somit setzt sich die Hauptstadt mit einem für den Markt allerdings durchschnittlichen Resultat von 468 Mio. EUR vor München (270 Mio. EUR) und Hamburg (150 Mio. EUR) abermals an die Spitze des Städterankings. Auf den weiteren Plätzen folgen Düsseldorf (136 Mio. EUR), Stuttgart (74 Mio. EUR) und Frankfurt (60 Mio. EUR).

Fachmarkt-Segment auch in der Krise weiter lebhaft

Dass die Fachmarktsparte rund 70 % aller registrierten Deals im zweiten Quartal auf sich vereinen konnte, ist nicht nur ein Indiz für die Abhängigkeit des Retail-Investmentmarkts von dieser Objektart, sondern auch für die Krisenresistenz von Fachmarkt-Investments. In der Summe kommen sie mit 4,5 Mrd. EUR auf zwei Drittel des Umsatzes und eine neue Rekordbilanz zur Jahresmitte. Mit einigem Abstand und anteilig gut 25 % folgen Kaufhäuser, vor Geschäftshäusern (8 %) und Shoppingcentern (4 %).

Kopf-an-Kopf-Rennen zweier Investorengruppen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Marktentwicklung ist es wenig überraschend, dass auch das Ranking der Käufer von denjenigen bestimmt wurde, die umfangreich im Portfoliosegment tätig waren. So setzen sich Investment/Asset Manager, die neben der REAL-Übernahme für weitere umfangreiche Investments in der Fachmarkt-Sparte verantwortlich zeichneten, mit knapp 26 % knapp vor Equity/Real Estate Funds (anteilig gut 24 %). Letztere traten in erster Linie im Kaufhaussegment u. a. durch amerikanische Player wie RFR oder Apollo in Erscheinung. Auf den dritten Podestplatz schieben sich im Zuge der TLG-Übernahme durch Aroundtown sowie zahlreiche kleinere Investments Immobilien AGs/REITs (anteilig rund 17 %). Die traditionell sehr aktiven Spezialfonds erzielen mit weniger als einer Milliarde Euro und fast 13 % dagegen eine für die Anlegergruppe vergleichsweise schwache Zwischenbilanz. Deutlich überdurchschnittlich stellt sich im Vergleich zum gesamten Gewerbeimmobilienmarkt weiterhin der Anteil internationaler Käufer dar, der sich auf gut 47 % beläuft. Neben nordamerikanischen Investoren (25 %) waren zudem Anleger aus dem Nahen Osten stark vertreten (15 %).

Insgesamt wurden bei den im ersten Halbjahr abgeschlossenen Verkäufen vergleichbare Renditen wie Ende 2019 erzielt. Da seit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise noch keine nennenswerten neu zu verhandelnden Objekte verkauft wurden, die ein verändertes Renditeniveau belegen würden, sind demzufolge noch keine Anpassungen zu konstatieren. Vor diesem Hintergrund liegen bei den Spitzenrenditen für Geschäftshäuser in den absoluten Top-Lagen Berlin und München weiterhin gleichauf (jeweils 2,80 %) vor Hamburg (3,00 %), Frankfurt (3,10 %) sowie Düsseldorf, Köln und Stuttgart (jeweils 3,20 %). Gleiches gilt auch für die einzelnen Assetklassen: Hier notieren Fachmarktzentren weiterhin bei 4,30 % und einzelne Fachmärkte bei 5,30 %. Bezogen auf Shoppingcenter kann aufgrund fehlender Transaktionen dagegen aktuell marktseitig keine abgesicherte Spitzenrendite ausgewiesen werden.

Perspektiven

“Das hervorragende Halbjahresresultat darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter dem Ergebnis in ganz entscheidendem Maße Portfolio-Transaktionen stehen, die wiederum durch Übernahmen und Beteiligungen befeuert wurden. Großvolumige Einzeldeals, die eng mit der Bilanz an den A-Standorten verknüpft sind und wichtige Stützen des Retail-Investmentmarkts bilden, fehlten dagegen weitgehend in den ersten sechs Monaten. Auch der Ausblick gestaltet sich aufgrund nach wie vor vorhandener Unsicherheiten schwierig. Allerdings zeigen sich erste Ansätze, dass größere Retail-Objekte, bei denen der Preis und vor allem die Lage stimmen, wieder auf etwas steigendes Investoreninteresse treffen, sodass in diesem Marktsegment im weiteren Jahresverlauf leicht steigende Umsätze nicht auszuschließen sind”, so Christoph Scharf.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

“Die Wohn-Investmentmärkte in Deutschland entwickeln sich weiter ausgesprochen positiv und sind im Vergleich zu anderen Assetklassen deutlich weniger von negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen.

 

Das Investitionsvolumen mit größeren Wohnungsbeständen (ab 30 Wohneinheiten) beläuft sich im ersten Halbjahr 2020 auf knapp 12,7 Mrd. EUR und hat damit gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um über 80 % zugelegt. Auch wenn man nur das zweite Quartal betrachtet, in dem der Lockdown und die Kontaktbeschränkungen voll wirksam waren, ergibt sich ein erfreuliches Bild. Mit 3,35 Mrd. EUR wurde auch in diesem gesamtwirtschaftlich sehr schwierigen Quartal das beste Ergebnis der letzten fünf Jahre erzielt und auch der langjährige Schnitt wurde um 16 % übertroffen”, erläutert Udo Cordts-Sanzenbacher, Geschäftsführer und Co-Head Residential Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Wesentlich zu dem hervorragenden Ergebnis beigetragen hat die Übernahme der Adler Real Estate durch Ado Properties, auf die knapp die Hälfte des Resultats entfällt. Dass Großabschlüsse das Transaktionsvolumen erheblich beeinflussen, ist aber keine Besonderheit des laufenden Jahres. Beispiele dafür sind etwa der Gagfah Deal in Q1 2015 oder auch die Übernahme der österreichischen Buwog in Q1 2017. Unabhängig davon war aber vor allem auch im kleinteiligen und mittelgroßen Marktsegment viel Bewegung zu beobachten. Insgesamt wurden mit Deals bis 100 Mio. EUR im ersten Halbjahr knapp 4 Mrd. EUR umgesetzt, was einer Steigerung von fast 50 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Auch in diesem Marktsegment wurde der Schnitt der letzten fünf Jahre trotz Corona leicht überschritten. Einen weiteren Beleg für das äußerst lebhafte Marktgeschehen liefert die Anzahl der registrierten Deals, die bei rund 220 liegt, wovon knapp 100 im zweiten Quartal abgeschlossen wurden.

Aufgrund der Adler Übernahme überrascht es nicht, dass Bestandsportfolios erneut mit Abstand am meisten zum Gesamtumsatz beitragen und sich mit knapp 64 % klar an die Spitze gesetzt haben. Damit bewegen sie sich auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts, der bei rund zwei Drittel liegt. Demgegenüber fällt der Anteil von Projektentwicklungen mit nur knapp 13 % spürbar niedriger aus als in den Vorjahren. Dies ist allerdings nicht auf ein geringeres Investoreninteresse zurückzuführen, sondern liegt an der sich weiter verknappenden Grundstückssituation in den großen deutschen Städten. Absolut betrachtet wurde mit über 1,6 Mrd. EUR ähnlich viel in Forward-Deals investiert wie im Schnitt der letzten fünf Jahre.

Wie häufig in der Vergangenheit stellen Immobilien AGs die mit Abstand wichtigste Käufergruppe dar und zeichnen für rund 62 % des Gesamtvolumens verantwortlich. Hier zeigt sich, dass sich große Übernahmen naturgemäß in den strukturellen Kennzahlen des Marktgeschehens überproportional niederschlagen. Lässt man diese Sondersituation unberücksichtigt, ist es erfreulich, dass eine ganze Reihe unterschiedlicher Investorentypen weiterhin großes Interesse an Wohn-Investments zeigen. Neben Spezialfonds (knapp 10 %) und Immobilienunternehmen (knapp 9 %) haben beispielsweise auch Pensionskassen (gut 3 %) umfangreich investiert. Nachdem der Wohn-Investmentmarkt in den vergangenen Jahren ganz klar in der Hand inländischer Investoren lag, dominieren im ersten Halbjahr mit 57 % ausländische Investoren. Auch hier spiegelt sich die Adler-Übernahme wider. Im Laufe des Jahres dürfte sich das Verhältnis wieder zu Gunsten der deutschen Investoren verschieben.

Der Anteil der A-Standorte am bundesweiten Investmentumsatz fällt verglichen mit einigen Vorjahren mit gut 27 % im ersten Halbjahr unterproportional aus. Geschuldet ist dies dem insgesamt sehr hohen Umsatz. Betrachtet man demgegenüber das absolute Volumen, das sich auf knapp 3,5 Mrd. EUR beläuft, bewegt es sich in der gleichen Größenordnung wie in den drei vorangegangenen Jahren. Am meisten investiert wurde wie immer in der Hauptstadt Berlin mit gut 1,4 Mrd. EUR, gefolgt von Hamburg mit rund 655 Mio. EUR. Auch Düsseldorf fährt mit fast 430 Mio. EUR ein sehr gutes Ergebnis ein. Aber auch in München (406 Mio. EUR) Frankfurt (389 Mio. EUR) und Köln (165 Mio. EUR) wurde umfangreich in größere Wohnungsbestände investiert.

“Die Ergebnisse des ersten Halbjahres zeigen deutlich, dass auf den Wohnungsmärkten der Nachfrageüberhang grundsätzlich weiter Bestand hat und Wohnimmobilien demzufolge stark im Blickpunkt der Anleger stehen. Hinzu kommt, dass die Cashflows sehr stabil und das Risiko größerer Mietausfälle erheblich geringer ist als bei gewerblichen Immobilien. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kaufpreise sich trotz Corona-Pandemie und vereinzelter regulatorischer Restriktionen des Gesetzgebers stabil zeigen. An dieser Situation wird sich auch im weiteren Jahresverlauf nichts ändern. Für das Gesamtjahr liegt ein Investmentumsatz von über 20 Mrd. EUR durchaus im Bereich des Möglichen”, fasst Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Co-Head Residential Investment, die Aussichten zusammen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de

BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Hotel-Investmentmarkt im 1. Halbjahr 2020

 

Nachdem der Hotel-Investmentmarkt einen fulminanten Jahresstart hingelegt hat, kommen die Folgen der Corona-Epidemie im zweiten Quartal stärker zum Tragen, als in jeder anderen Assetklasse. Lag der Investmentumsatz im ersten Quartal noch bei etwa 1,1 Mrd. EUR, kamen im zweiten Quartal nur noch knapp 279 Mio. EUR dazu, was das schlechteste Quartalsergebnis seit Q2 2013 darstellt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Allerdings war in Anbetracht des fast vollkommenen Einbruchs des nationalen und internationalen Tourismus- und Geschäftsreisemarktes infolge der globalen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schon im Vorfeld mit einer abwartenden Haltung seitens der Hotelinvestoren gerechnet worden. Insgesamt liegt das Halbjahresergebnis mit knapp 1,4 Mrd. EUR im Schnitt der letzten zehn Jahre, wobei der Portfolioanteil mit etwa 46 % ungewöhnlich hoch ausfällt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass über die Hälfte hiervon auf Hotels entfällt, die Bestandteil der Übernahme der TLG durch Aroundtown sind”, sagt Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Immobilien AGs/Reits an der Spitze

Die bereits in den letzten Jahren relativ stark im Hotelsegment aktiven Immobilien AGs/REITs haben ihren Marktanteil zur Jahresmitte weiter ausgebaut und sich mit gut 31 % an die Spitze des Investorenrankings gesetzt. Getrieben wurde diese Entwicklung wiederum in starkem Maße durch die TLG-Übernahme durch Aroundtown. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen darüber hinaus noch Investment Manager (17,5 %) sowie die traditionell hotelaffinen Spezialfonds, die knapp 12 % zum Transaktionsvolumen beisteuern. Mit einer Vielzahl kleinerer Transaktionen und einem Ergebnisanteil von fast 10 % machen sich auch private Anleger auf dem Hotelmarkt durchaus bemerkbar. Für weitere 6 % des Resultats sind Pensionskassen verantwortlich, während Projektentwickler und Family Offices jeweils etwa 5 % Umsatzanteil verbuchen. Der Hotel-Investmentmarkt wird traditionell stark von internationalen Anlegern geprägt. Zum Halbjahr 2020 erreichen ausländische Investoren einen Marktanteil von gut 57 %, was den höchsten Wert seit 2014 darstellt und nicht zuletzt der angesprochenen Übernahme geschuldet ist. Mit einem Investmentumsatz von 345 Mio. EUR haben sich Investoren aus dem Nahen Osten an die Spitze der ausländischen Käufergruppen gesetzt, aber auch europäische Anleger sind mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 331 Mio. EUR stark in Erscheinung getreten.

A-Standorte behaupten sich auf hohem Niveau

Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnten die deutschen A-Standorte ihr Investmentvolumen im ersten Halbjahr 2020 mit gut 867 Mio. EUR auf hohem Niveau stabilisieren (-3 %), wobei der Löwenanteil des Umsatzes auf das erste Quartal entfällt und die großen Metropolen des Landes in besonderer Weise von dem hohen Anteil an Portfolioverkäufen profitieren. Hierbei sticht vor allem Berlin hervor, das nicht nur überproportional am TLG-Deal partizipiert hat, sondern mit dem Verkauf des Nhow Hotels Berlin-Friedrichshain auch den größten Einzeldeal des Jahres vorweisen kann. Damit kommt die Hauptstadt auf einen Gesamtumsatz von fast 370 Mio. EUR, was ein Plus von satten 143 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt. Auf Rang zwei folgt München, das seinen Umsatz mit rund 168 Mio. EUR um starke 83 % steigern kann. Ein dreistelliges Ergebnis erreicht auch Hamburg mit 106 Mio. EUR, womit das Q2-Ergebnis 2019 jedoch um ein Drittel verfehlt wurde. Auch Frankfurt kommt mit einem Investmentvolumen von gut 90 Mio. EUR nicht ganz an den Vorjahreswert heran (-20 %), während Köln mit 53 Mio. EUR deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen muss (-77 %). Auch Stuttgart (45 Mio. EUR) und Düsseldorf (36 Mio. EUR) liegen signifikant unterhalb der Vorjahreswerte.

Zwar entfällt auf Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich mit 38 % der mit Abstand größte Umsatzanteil, allerdings basiert diese Spitzenstellung ausschließlich auf zwei großen Portfolioverkäufen. Bei den Einzeldeals ist dagegen eine ausgeglichene Beteiligung aller übrigen Größenklassen zu beobachten. Verkäufe zwischen 50 und 100 Mio. EUR machen knapp 20 % des Ergebnisses aus, auch die Klasse zwischen 25 und 50 Mio. EUR steuert gut 18 % bei. Bemerkenswert ist zudem der mit gut 17 % relativ hohe Anteil der Hotel-Deals zwischen 10 bis 25 Mio. EUR, genauso wie die Tatsache, dass über 7 % des Resultats auf Häuser bis zu 10 Mio. EUR entfällt. Dies unterstreicht, dass die Käuferbasis trotz aller Widrigkeiten grundsätzlich sehr breit aufgestellt ist.

Perspektiven

“Der starke Jahresauftakt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Hotelmarkt durch die Corona-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwar haben die Lockerungen der vergangenen Wochen auch bei den Hoteliers vereinzelt für Aufatmen gesorgt. Die Auslastungszahlen sind jedoch noch immer weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Hier zeigt sich nach den umfangreichen Lockerungen aber bereits wieder ein klarer Aufwärtstrend, von dem auch Hotel-Investments im zweiten Halbjahr profitieren sollten. Wie auch in anderen Assetklassen dürfte in der nächsten Zeit eine stärkere Berücksichtigung des Risikoprofils zu beobachten sein. Vor allem erprobte Konzepte an Top-Standorten mit langfristigen Mietverträgen werden aber weiterhin auf eine breite Investorennachfrage treffen”, fasst Alexander Trobitz die weiteren Aussichten zusammen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Fritz-Vomfelde-Straße 26, 40547 Düsseldorf. Tel: +49 (0)211-301 82-0, Fax: +49 (0)211-301 82-10 00, www.realestate.bnpparibas.de