Der April 2020 wird als einer der besten Börsenmonate in die Geschichte eingehen – Pandemie, Jobverluste und auch dem niedrigen Ölpreis zum Trotz.

 

Nach dem Lockdown-Einbruch haben sich die Märkte beeindruckend rasch wieder erholt. „Das zeigt: Die besten Börsentage liegen ganz oft ganz nah bei den schlechtesten“, sagt Sascha Werner, Portfoliomanager bei Moventum AM. „Und der größte Fehler ist es, gar nicht investiert zu sein.“

Langfristiges Investieren in Aktien zahlt sich aus, Rücksetzer haben sich in der Vergangenheit oft als Kaufgelegenheiten erwiesen. So hat der Dax seit der Finanzkrise 2008 109 Mal ein neues historisches Rekordhoch erklommen. Auch nach dem Pandemie-Schock hat er sich bereits wieder gut erholt. Viele Anleger lassen sich aber von plakativ vorgetragenen Index-Ständen beeinflussen. Oft führt das dazu, dass gar nicht investiert wird. „Erreicht der Dax ein Rekordhoch, heißt es schnell, dass Aktien zu teuer sind“, sagt Werner. „Fällt der Dax dagegen, verhindert die negative Stimmung oft den Aktienkauf.“ In der Konsequenz sind unberatene Privatanleger deshalb deutlich unterdurchschnittlich investiert – in Zeiten niedriger Zinsen eine schlechte Wahl.

Zumal solche Rekordstände immer nur eine Momentaufnahme darstellen: „Seit der Finanzkrise gab es 109 Rekordhochs“, sagt Werner. „Das bedeutet aber auch, dass 108 davon mittlerweile Geschichte sind und sich Anleger in der Folgezeit jeweils über noch höhere Kurse hätten freuen können.“ Selbst wenn der Anleger zum ungünstigsten Zeitpunkt am Börsenhoch 2011 eingestiegen wäre, so hätte er bis Ende April, nachdem der Dax zwischenzeitlich im Zuge des Corona-Virus gefallen war, eine Rendite von insgesamt plus 44 Prozent oder etwa vier Prozent pro Jahr realisiert.

„Die lange Reihe der Rekorde zeigt nur, dass es an den Aktienmärkten in der Vergangenheit doch sehr stetig bergauf ging“, sagt Werner. „Viele Investoren scheuen ja davor zurück, bei Rekordständen zu kaufen, weil sie die Preise dann für zu hoch halten.“ Wenn diese Betrachtung auch zum jeweiligen Zeitpunkt nachvollziehbar ist, hat sie sich mit dem nächsten Rekordhoch doch erledigt. „Das historische Hoch von Anfang Mai 2013, als der Dax zum ersten Mal die 8.000 Punkte knackte, können wir heute nur noch als Wegmarke sehen“, sagt Werner.

Auch wer im Mai 2013 eingestiegen ist, kann sich immer noch über einen Zuwachs von 24 Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent pro Jahr freuen. „Insofern sollten sich Anleger nicht abschrecken lassen von negativer Stimmung oder Berichten über neue Rekorde“, sagt Werner. „In der Vergangenheit waren dies immer nur Stufen auf dem Weg noch weiter nach oben.“ Allerdings gibt es auch weniger gute Jahre: 2016 etwa schaffte der Dax kein neues Hoch.

„Das zeigt, dass es für den langfristigen Anlageerfolg nicht entscheidend ist, wie viele Hochs oder Tiefs es in einem Jahr gab oder ob die Performance rekordverdächtig war“, sagt Werner. Am sinnvollsten sei es, dauerhaft und regelmäßig zu investieren. „Entscheidend ist es dabei, eine vernünftige Strategie zu haben, die Höhen und Tiefen durchsteht, um sich von kurzfristigen Schwankungen an den Märkten – in welche Richtung auch immer – nicht verrückt machen zu lassen“, so Werner.

 

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In Deutschland verwalteten Robo-Berater Ende 2019 ein Fondsvermögen von 7,5 Milliarden Euro.

 

Das entspricht knapp 60 Prozent der von ihnen in der EU betreuten Gelder (13 Milliarden Euro). Deutsche Privatanleger haben somit gut ein Prozent ihres Fondsvermögens automatisiert angelegt. In anderen EU-Ländern, in denen Sparer ebenfalls viel Geld in Fonds angelegt haben, wie Italien, Spanien und Frankreich liegt der Anteil jeweils nur bei 0,1 Prozent.

Auch bei der Verbreitung liegt Deutschland mit 3.800 Robo-Kunden je eine Million Einwohner im EU-Vergleich in der Spitzengruppe. Dies ist beachtlich, weil einige Nachbarländer (England und Niederlande) die Verbreitung der automatisierten Beratung durch ein Provisionsverbot in der Anlageberatung unterstützen. Dennoch werden Robo-Berater dort nicht zwangsläufig stärker genutzt. Zwar ist in England die Verbreitung mit 8.600 Nutzern je eine Million Einwohner größer als in Deutschland, in den Niederlanden hingegen setzen Anleger deutlich weniger auf die automatisierte Beratung (1.800 Kunden je eine Million Einwohner). Ein Blick in die USA zeigt, dass sich Robo-Berater auch im freien Wettbewerb der Vertriebsmodelle stärker verbreiten können. Dort lassen 25.200 Anleger pro eine Million Einwohner ihre Fonds – ohne Provisionsverbot – durch Robo-Berater verwalten.

 

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In Krisenzeiten geraten viele Dinge in Bewegung – so auch das Scope Asset Manager Ranking. Sowohl bei den kleinen als auch den großen Asset Managern gab es einen Wechsel an der Spitze und zahlreiche Veränderungen in den Top-10.

 

Das Asset Manager Ranking sortiert Fondsanbieter nach ihrem Anteil an Fonds mit Top-Rating. Derzeit hält rund ein Drittel der mehr als 6.000 bewerteten Investmentfonds ein (A) oder (B) und damit ein Top-Rating. Asset Manager, die für mehr als ein Drittel ihrer Fonds ein solches vorweisen können, liegen über dem Branchen-Durchschnitt.

Große Asset Manager: Vanguard übernimmt die Spitze

Bei den großen Asset Managern mit mehr als 25 von Scope bewerteten Fonds gab es zum Ende des ersten Quartals einen Wechsel an der Spitze. Vanguard Investments liegt mit einer Top-Rating-Quote von 61,8% hauchdünn vor MFS Investment Management mit 61,5%. Ende 2019 lag Vanguard noch mit deutlichem Abstand auf Rang 2 hinter MFS. Vor einem Jahr lag Vanguard mit einer Top-Rating-Quote von 55,2% noch auf Rang 5.

Auch abseits der Spitze gab es signifikante Verschiebungen im Ranking. Im Vergleich zum Vorjahr sehen wir mit Union Investment, State Street, J.P. Morgan Asset Management und Robeco gleich vier Neueinsteiger in den Top-10. Den größten Sprung machte dabei Robeco mit einer Erhöhung der Top-Rating-Quote von 36,1% auf 43,6% – was einer Verbesserung im Ranking von Rang 30 auf 10 entspricht. Die Gründe liegen in der Verbesserung von mehreren Aktien- und Rentenfonds.

Im Vergleich zum Vorjahr – Stand Ende März 2019 – sind Legg Mason, Vontobel Asset Management, AllianceBernstein und First State nicht mehr unter den zehn Besten vertreten. Alle vier Gesellschaften mussten einen deutlichen Rückgang ihrer Top-Rating-Quote hinnehmen. Am deutlichsten fiel der Rückgang bei Legg Mason aus – von einer Top-Rating-Quote von fast 59,4% und Rang 2 auf 34,5% und nur noch Rang 34.

Zwar hat die DWS mit einer Top-Rating-Quote von 42,3% die Top-10 knapp verpasst, dennoch hat die DWS im Vorjahresvergleich einen beachtlichen Sprung im Ranking von 32 auf 12 gemacht hat. Bei den Fonds der DWS gab es Rating-Verbesserungen auf breiter Front über alle Assetklassen hinweg.

Kleine Asset Manager: Flossbach von Storch mit Sprung von Rang 7 auf 1

Auch bei den kleinen Asset Managern – mit weniger als 25, aber mindestens 8 von Scope bewerteten Fonds – gibt es eine Wachablösung. Seit mehr als einem Jahr führte Lupus Alpha das Ranking der kleinen Asset Manager an. Mit einer Verbesserung der Top-Rating-Quote von 61,5% Ende März 2019 auf nun 83,3% erklimmt Flossbach von Storch die Spitzenposition.

Die Erhöhung der Top-Rating-Quote ist dabei nicht auf Upgrades der Mischfonds zurückzuführen – diese verfügen bereits seit geraumer Zeit über ein Top-Rating von Scope – sondern auf Ratingverbesserungen der Aktienfonds wie Flossbach von Storch – Dividend oder Flossbach von Storch – Fundament.

Im Vergleich zum Vorjahr sind Dimensional Fund Advisors, Polar Capital Partners und Wells Fargo Asset Management nicht mehr unter den zehn Besten vertreten. Alle drei Gesellschaften mussten einen deutlichen Rückgang ihrer Top-Rating-Quote hinnehmen. Dafür zogen EFG Asset Management, Nomura Securities und VanEck Asset Management neu in die Top-10 ein.

 

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  • Initiative „ESG Circle of Real Estate” gegründet
  • Entwickeltes Scoringmodell misst die aktuelle Nachhaltigkeitsperformance von Objekten und Portfolios
  • Das Punktesystem ermöglicht eine weltweite Vergleichbarkeit
  • Orientierung am Klimaschutzplan 2050 und der EU-Taxonomie

 

Union Investment hat zusammen mit Bell Management Consultants die Initiative „ESG Circle of Real Estate“ gegründet, um einen Branchenstandard zur Messung der Nachhaltigkeitsperformance von Immobilien und Portfolios zu entwickeln. Über 30 Asset- und Property Manager sind inzwischen beigetreten. Zusammen erarbeiten sie ein Konzept, das sich mit Unterstützung des Fondsverbands BVI und des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) zu einem  weltweit anwendbaren Nachhaltigkeitsstandard entwickeln soll. Neben Bestandshaltern wie Union Investment zählen unter anderem die DWS, Deka, Commerz Real oder Alstria zur Initiative.

Die Grundlage des neuen Scoringmodells ist das im Jahr 2019 von Union Investment eingeführte Nachhaltigkeitslabel „atmosphere“, das bereits die Definition der nachhaltigen Finanzanlage (Taxonomie) des Action Plan on Sustainable Finance der Europäischen Union und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens berücksichtigt. Anhand einer Punkteskala von null bis 100 können Mieter und Anleger erkennen, zu wieviel Prozent eine Immobilie oder ein Portfolio die Klima-Ziele und die sogenannten ESG-Kriterien (Environmental-, Social- und Governance-Kriterien) erfüllt. Zunächst wird die Nachhaltigkeitsperformance der Objekte dabei am wichtigen Zwischenziel des Jahres 2030 gemessen. Ende dieses Jahres erfolgt bereits der erste Probelauf im Rahmen der Teilnehmer des „ESG Circle of Real Estate“, so dass Anleger im Idealfall ab 2021 anbieterübergreifend und weltweit Portfolios hinsichtlich ihres Nachhaltigkeitsgrades vergleichen können.

Die detaillierten Daten bleiben dabei unter Verschluss und sollen von einem externen Dienstleister zusammengeführt werden, um Interessenskonflikte zu vermeiden. „Wir suchen derzeit noch einen passenden Anbieter. Er muss unabhängig von den Eigentümern sein und darf die Daten nicht zum Ausbau des eigenen Geschäftsmodells nutzen, was beispielsweise bei einem Proptech sicherlich der Fall wäre“, sagt Jan von Mallinckrodt, Head of Sustainability bei der Union Investment Real Estate GmbH.

Warum ein weiterer Nachhaltigkeitsstandard sinnvoll ist? „Das neue Scoringmodell steht nicht in Konkurrenz zu den Green-Building-Zertifikaten, denn diese haben durchaus ihre Berechtigung, beispielsweise in der Planungs- und Bauphase“, so von Mallinckrodt und weiter: „Die herkömmlichen Nachhaltigkeitszertifikate unterscheiden sich jedoch stark und sind nicht miteinander vergleichbar, was für die Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Portfolios problematisch ist. Zudem bilden Sie den Klimapfad der Objekte nicht ab. Einzig die DGNB hat hier bisher ein Konzept vorgelegt.“ Im jüngst beschlossenen Action Plan on Sustainable Finance der Europäischen Union liege die Erreichung der Klimaziele in 2050 aber dem Begriff der nachhaltigen Finanzanlage, der sogenannten Taxonomie, zugrunde. Klimaneutralität spiele künftig also eine immer bedeutendere Rolle bei der Definition nachhaltiger Investments. „Bei unserem im vergangenen Jahr gestarteten „atmosphere“-Label war es für uns von Anfang an klar, dass nur eine einheitliche Vorgehensweise innerhalb der Branche zu einer Vergleichbarkeit für den Endanleger beziehungsweise den Mieter führt. Da die Taxonomie zwar Kriterien für Immobilien und damit Portfolien festlegt, aber keine konkreten Zielwerte vorgibt, schließt die Initiative hier eine Lücke“, so von Mallinckrodt.

„Wir müssen unseren Planeten für die nachfolgenden Generationen vor den Auswirkungen des Treibhauseffektes schützen. Die Immobilien-Branche hat hier ihren Beitrag zu leisten und nimmt diese Verantwortung in der Form wahr, dass die von uns mitgegründete Initiative ‚ESG Circle of Real Estate‘ einen Branchenstandard für die Messung der Nachhaltigkeitsperformance entwickelt und damit für die Einhaltung der im Pariser Klimaabkommen bis 2050 gesteckten Ziele sorgt“, sagt Dr. Markus Bell, Geschäftsführer von Bell Management Consultants, und weiter: „Das entwickelte Scoringmodell ist dann Basis für ein Benchmarking in der Branche und Ansatzpunkt für Optimierungen, Best Practice und Risikomessung beziehungsweise Risikoeinschätzung im Rahmen der Klimapfadmessung.“

„Das Scoringmodell liefert einen konkreten Fahrplan, mit welchen Maßnahmen die Klimaschutz- und ESG-Ziele erreicht werden können. Das ist insbesondere für die operativen Einheiten wie Asset und Property Management sehr nützlich. Zumal jeder mitmachen und das Scoringmodell anwenden kann. Es fallen keine Zertifizierungsgebühren an“, sagt Robert Kitel, Head of Sustainability & Future Research der alstria office REIT-AG.

Die drei Bewertungsbereiche des Nachhaltigkeitsscorings

Wie bereits bei dem von Union Investment entwickelten Nachhaltigkeitslabel „atmosphere“ werden die Immobilien in drei Bereichen analysiert: Zu 40 Prozent fließt der Faktor „Verbräuche und Emissionen“ in die Berechnung der neuen Kennzahl ein. Es werden unter anderem die CO2-Emissionen, der Energie- und Wasserverbrauch sowie das Abfallaufkommen gemessen und mit den Zieldaten für das Jahr 2030 verglichen.

Ebenfalls mit 40 Prozent werden qualitative Gebäudedaten gewichtet und damit Entwicklungspotenziale von Immobilien  berücksichtigt. Die Immobilien werden hierbei anhand der sieben Kriterien Gebäudeautomation (Sensoren und Messstellen), Ressourcen (Grauwasser, Art der Abfalltrennung), Technik und Hülle (Fassade, Art der Wärme-/Kälteerzeugung), Ökonomie (Gebäudeflexibilität), Nutzerkomfort (Barrierefreiheit, Komfort für Fahrradfahrer), Betrieb (Instandhaltungsmanagement) und Standort (Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel) bewertet. Die restlichen 20 Prozent entfallen auf den Bereich „Governance“ auf Fonds- und Unternehmensebene. Analysiert wird hier unter anderem, ob Mieterausschlusskriterien angewendet oder grüne Mietverträge abgeschlossen werden, wie Nachhaltigkeit im Investmentprozess umgesetzt wird und ob eine Qualitätssicherung der Daten erfolgt. Auch Green-Building-Zertifikate etwa von der DGNB, LEED oder BREEAM finden hier Berücksichtigung. Die Analyse erfolgt jeweils auf Jahresbasis und die Nachhaltigkeitsperformance des jeweiligen Portfolios ergibt sich aus dem Durchschnitt der Objektbewertungen.

 

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Die Ausbreitung des Coronavirus ist eine beispiellose globale Bedrohung, die unser Denken, Arbeiten und unseren Lebensstil langfristig verändern wird – und auch die Anleger vor noch nie dagewesene Marktbedingungen stellt.

 

Vor diesem Hintergrund hat die Credit Suisse heute ihr jährliches Update zu den «Supertrends» – eine Aufstellung langfristiger, themenspezifischer Aktienanlagen – veröffentlicht. Die bisherigen fünf Investmenttrends bleiben bestehen und werden neu durch den Supertrend «Klimawandel» ergänzt. Die COVID-19-Pandemie hat dabei einen Einfluss auf alle Trends.

Die vor drei Jahren lancierten Supertrends der Credit Suisse legen den Fokus auf mehrjährige gesellschaftliche Trends, von denen angenommen wird, dass sie zu rasch wachsenden Investmentopportunitäten führen. Jeder dieser Investmenttrends identifiziert Aktien von Unternehmen, von denen erwartet wird, dass sie aufgrund dieser Trends eine überdurchschnittliche Performance erzielen dürften. Gleichwohl sind die wesentlichen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte, denen sie gewidmet sind, im stetigen Wandel. So wurden auch die durch die COVID-19-Pandemie verursachten Veränderungen im veröffentlichten Supertrends-Bericht berücksichtigt.

«Unser bisheriger Alltag ist durch die Coronavirus-Pandemie zum Erliegen gekommen. Diese Krise stellt bestehende Systeme und Strukturen auf die Probe, indem uns die Grenzen unserer gegenwärtigen Lern-, Arbeits- und Lebensweise aufgezeigt werden, und bereitet so den Boden für den zukünftigen Wandel. Da sich unsere Supertrends mit den uns umgebenden Veränderungen weiterentwickeln, glauben wir, dass sie überzeugende Anlagethemen für heute und morgen bleiben», erklärt Michael Strobaek, Global Chief Investment Officer der Credit Suisse.

Nachfolgend werden die aktualisierten langfristigen Investmenttrends beschrieben:

  • «Klimawandel – hin zu einer treibhausgasfreien Wirtschaft» beruht auf der Tatsache, dass Unternehmen, die am effektivsten zum Übergang zu einer weniger CO2-intensiven Weltwirtschaft beitragen, aus Anlegersicht besonders attraktiv sind. Der durch den COVID- 19-Ausbruch ausgelöste wirtschaftliche «Lockdown» hat die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen in mehreren Regionen wesentlich reduziert – was die mögliche Entwicklung hin zu einer künftig kohlenstofffreien nachhaltigeren globalen Wirtschaft zeichnet. Zu den zentralen Sektoren, auf die sich dieser Investmenttrend konzentriert, gehören die kohlenstofffreie Stromerzeugung, das Transportwesen, die Pioniere des Wandels der Öl- und Gasindustrie sowie die Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung.
  • «Besorgte Gesellschaften – inklusiver Kapitalismus» reflektiert die Entwicklung, dass die Unzufriedenheit und Besorgnis der Bevölkerung zunehmend Belange im eigenen Land tangiert – allen voran Ungleichheiten. Ebenso berücksichtigt dieser Supertrend die Tendenz hin zum verstärkten Bedürfnis der persönlichen Sicherheit. Die Credit Suisse verfolgt mit einem neu geschaffenen Index, ob die Besorgnis zu- oder abnimmt. Die Coronavirus- Pandemie hat aufgezeigt, dass die tatsächlich auftretenden Gefahren globaler Natur sind und sowohl multilaterale Zusammenarbeit als auch individuellen Schutz erfordern.
  • «Silver Economy – in den demografischen Wandel investieren»: Die alternde Bevölkerung dürfte noch viele Jahre für Geschäftsopportunitäten sorgen und die Anlageperformance bestimmen. Die Bevölkerungsalterung dürfte insbesondere in den Schwellenländern in einer Geschwindigkeit fortschreiten, die noch von vielen unterschätzt wird.
  • «Infrastruktur – Lücken schliessen»: Infrastrukturinvestitionen stehen weiterhin am Rande einer Boomphase. Lücken machen sich vielerorts bemerkbar, da die «alten» Volkswirtschaften Mühe bekunden, sowohl bestehende als auch neue Bedürfnisse zu befriedigen, wozu auch das Streben nach mehr Nachhaltigkeit zählt. Gleichzeitig schreitet die Urbanisierung in den «neuen» Volkswirtschaften mit rasantem Tempo voran. Die Erwartung niedriger und sogar negativer Zinsen über längere Zeit dürfte für die richtigen Investitionsanreize sorgen. Da die Sorgen um den Klimawandel auch in der breiteren Bevölkerung Beachtung finden, dürften starke regulatorische und politische Katalysatoren dem Thema zusätzlichen Auftrieb verleihen.
  • «Technologie im Dienste der Menschheit»: Die anhaltende technologische Innovation sowie die durch die Coronavirus-Krise aufgedeckten Herausforderungen machen den Technologiesektor weiterhin zu einem attraktiven Anlagebereich. Die Treiber dieses Anlagethemas – sowohl im Hinblick auf die Nachfrage als auch auf den technologischen Fortschritt – dominieren unverändert, und die Unternehmen, auf die dieser Trend abzielt, dürften in den kommenden Jahren davon profitieren.
  • Nachhaltigkeit bleibt ein zentrales Thema für «Werte der Millennials», dazu gehört unter anderem auch verantwortungsbewusster Konsum. Die Ökonomen der Credit Suisse wenden Umwelt-, soziale und Governance-Kriterien (ESG-Kriterien) auf die gesamte Aktienauswahl dieses Supertrends an. Da die Gesundheit unter den Millennials ebenfalls einen hohen Stellenwert einnimmt, wächst die Nachfrage nach gesunden, nachhaltig produzierten Nahrungsmitteln: die sogenannte «Planetary Diet». Nebst dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft nehmen die Credit Suisse-Ökonomen deshalb auch nachhaltig produzierte Nahrungsmittel in dieses Anlagethema auf.

Der neuen Supertrends-Bericht unter: https://www.credit-suisse.com/microsites/privatebanking/supertrends/de.html

 

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Bereits jeder dritte Deutsche mit dem Begriff Robo Advisor vertraut – größere Bekanntheit insbesondere bei Personen mit höheren Einkommen und höherer Schulbildung – Bereitschaft zur Anlage in Robo Advisor wächst – Gebühren und Performance treten in Vordergrund

 

Die Bedeutung des Themas Robo Advice ist in Deutschland in den letzten 12 Monaten deutlich gestiegen. Der aktuellen Studie „Robo Advice in Deutschland – Status quo und Entwicklungsperspektiven 2020“ zufolge, die das Marktforschungsinstitut Toluna im Auftrag der European Bank for Financial Services (kurz: ebase®) aus Aschheim bei München erstellt hat, sind inzwischen rund 30% der Deutschen mit dem Begriff Robo Advisor vertraut. „Ein schöner Erfolg, wenn man bedenkt, dass dieses Ergebnis einen Zuwachs in der Bekanntheit um 50% in nur einem Jahr bedeutet“, resümiert ebase-Geschäftsführer Kai Friedrich.

Für die Prognose der zukünftigen Entwicklung ist hervorzuheben, dass bestimmte Kundengruppen mit Robo-Advisor-Angeboten bereits deutlich vertrauter sind und sich zunehmend vorstellen können, diese auch für ihre eigene Geldanlage zu nutzen. So interessieren sich der Studie zufolge besonders Personen mit höherem Einkommen und/oder Schuldbildung besonders für Robo Advisor. „Überdies lässt sich feststellen, dass zwei Drittel der sehr risikobereiten Anleger bereits genau wissen, was ein Robo Advisor ist“, ergänzt Friedrich. Und unter denjenigen, die mit dem Begriff Robo Advisor vertraut sind, können sich dabei immerhin 20% vorstellen, ein entsprechendes Angebot für sich selbst zu nutzen. „Gut vorstellbar, dass digitale Angebote, wie Robo Advisor, durch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen, die sich auch in der Beratung bemerkbar machen, einen zusätzlichen Schwung erhalten, der die Etablierung in der Breite beschleunigt“, so Friedrich.

„Eine positive Überraschung ist zudem, dass jeder vierte Befragte, der den Begriff des Robo Advisor vor der Befragung nicht kannte, sich grundsätzlich auf Basis einer Erklärung des Angebotes vorstellen kann, in einen solchen zu investieren“, führt Friedrich weiter aus. Allerdings seien die Anbieter, zu denen auch die ebase zählt, die mit fintego einer der Pioniere am Markt war, aufgerufen, das Thema in der Breite noch bekannter zu machen. Denn auch wenn die Bekanntheit gestiegen ist, können immer noch rund 70% der Bevölkerung mit dem Thema Robo Advisor wenig bis nichts anfangen. „Gleichwohl sind wir auf einem sehr guten Weg“, so Friedrich abschließend.

Zudem zeigt die Studie, dass sich nach wie vor nur eine vergleichbar kleine Kundengruppe für rein digitale Anlagen interessiert. Das hat etliche Anbieter veranlasst, einen Mix aus Mensch und Maschine anzubieten, bei dem es zu einer Konvergenz von digitalen Robo Advisor-Angeboten mit physischen Elementen wie etwa in der Anlageberatung kommt. „Daneben macht die Untersuchung deutlich, dass mit zunehmender Etablierung von Robo Advisor-Angeboten am Markt verstärkt klassische Entscheidungskriterien in den Vordergrund treten“, erklärt Friedrich. „Hier sind in erster Linie die langfristige Performance und die Kosten der Angebote in Verbindung mit den zu erwartenden Erfolgsaussichten zu nennen.“

Die aus Kundensicht wichtigsten Anforderungen an ein Robo Advisor-Angebot sind geringe Gebühren (für 69,9% der Befragten wichtig bis sehr wichtig), Transparenz (69,8%), eine nachvollziehbare Anlagestrategie (67,2%) sowie gute Bewertungen durch neutrale Instanzen, wie bspw. Stiftung Warentest oder Analysehäuser (63,1%). Daneben stehen die Performance (62,4%) sowie eine mehrjährige Erfahrung des Anbieters am Markt (60,9%) im Fokus. Auch Angebote für geringe Mindestanlagebeträge werden von vielen Befragten als wichtig bis sehr wichtig eingeschätzt (61,6%).

„Wir haben bei fintego, das seit Anfang 2014 mit fünf unterschiedlichen Strategien erfolgreich am Markt agiert, von Beginn an auf geringe Gebühren und eine transparente und nachvollziehbare Anlagestrategie gesetzt“, betont Kai Friedrich. „Dies hat uns sehr gute Ergebnisse in zahlreichen Analysen eingebracht und dank unserer soliden Performance auch viele Kunden überzeugt.“ Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind knapp 80% der fintego-Kunden männlich, mit einem durchschnittlichen Kundenalter von etwas über 45 Jahren. Die durchschnittliche Anlagesumme beläuft sich auf 14.500 Euro, wobei teilweise auch siebenstellige Beträge investiert sind. „Gleichwohl können wir bei unseren Kunden beobachten, dass die Robo Advisor-Anlage in der Regel nur ein Teil des Gesamtvermögens darstellt und als Beimischung genutzt wird“, fügt Friedrich an.

Der ebase-Geschäftsführer erwartet eine weiterhin wachsende Bekanntheit von Robo-Advisor-Angeboten, zusätzliche Kunden und auch ein wachsendes Anlagevolumen. „Zudem haben die Ergebnisse uns darin bestätigt, dass wir mit fintego richtig aufgestellt sind“, resümiert Friedrich, „und natürlich werden wir konsequent im Sinne der Kunden und Partner an der Weiterentwicklung arbeiten.“

 

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Im Pandemie-Schock beschreibt die Volatilität an den Märkten eine nie gesehene, steile Kurve: Von historisch niedrigen Niveaus 2017 auf ebenso historische Höchststände 2020 – und jetzt wieder steil abwärts.

 

Doch auch wenn die Risikodynamik langsam nachlässt: „Normalität ist für die Märkte noch lange nicht in Sicht, bestenfalls eine Gewöhnung an hohe Volatilitäten“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. „Zumal Anleger von zwei Risiken in die Zange genommen werden.“

Auch wenn sie bereits zurückgekommen sind: Die realisierten Volatilitäten (30 Tage, annualisiert) im S&P 500 und EuroStoxx 50 sind im langfristigen Vergleich immer noch sehr hoch. So stehen die Volatilitätsmaße beim S&P 500 im 98. Quantil, beim EuroStoxx 50 im 97. Quantil. „Das heißt, dass an 98 und 97 Prozent aller Tage seit 2001 die realisierte Volatilität niedriger lag als derzeit“, sagt Mlinaric. Das macht sich auch an den Optionsmärkten bemerkbar, dort sind die impliziten Volatilitäten weiterhin sehr hoch.

Zwar lässt die Risikodynamik nach, die Kennzahlen bewegen sich aber auf immer noch sehr hohem Niveau. „Eine sinkende Dynamik bedeutet nur, dass sich die Märkte nach dem rasanten Anstieg der Risiken seit Mitte März langsam an dieses Niveau gewöhnen“, sagt Mlinaric. „Sie haben sehr spät reagiert, dann sehr heftig übertrieben und korrigieren diese Übertreibung jetzt teilweise.“ Ähnliches gilt für die Politik: Zunächst wurde abgewartet, ob der Kelch nicht vorübergehe. „Dann aber wurde alles aufgefahren, was an Instrumenten zur Verfügung steht“, so Mlinaric.

Mit der Folge, dass die meisten Risikomärkte seit ihren jüngsten Tiefstständen stark gestiegen sind. Bewertungsadjustiert bewegen sich einige Aktienmärkte wieder entlang historischer Höchststände – und das in Zeiten der Pandemie, der steigenden Arbeitslosigkeit, der reduzierten Gewinnerwartungen. Allein die Fed hat seit Mitte März ihre Bilanz um etwa zehn Prozent des nationalen BIP ausgeweitet, die Zinsen sind historisch niedrig, bei der Größe der Hilfspakete übertrumpfen sich die Staaten gegenseitig. Erneut gilt angesichts derart weit geöffneter Geldschleusen: There is no alternative. Das billige Geld treibt die Kurse schon wieder.

Die Aktienmärkte befinden sich an einem Scheitelpunkt. Die meisten Fondsmanager in den USA haben sehr hohe Cash-Quoten in ihren Portfolien. Und die Fed ist mit dem Gelddrucken noch nicht am Ende. „In diesem Umfeld ist die Chance groß, dass die Aktienkurse ausgehend von den USA weiter angetrieben werden“, sagt Mlinaric. Die Realwirtschaft sieht sich derweil massiven Gewinnrückgängen und einer echten Absatzkrise gegenüber. „Diese Spannung erreicht gerade einen Höhepunkt“, sagt Mlinaric. Institutionelle Portfolien müssen nun mit zwei Gefahren umgehen: einerseits den möglichen Aufschwung zu verpassen, andererseits in eine Solvenzkrise hineinzuschlittern.

 

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Trend zur Telemedizin

 

Angesichts der globalen Coronakrise steht der Gesundheitssektor derzeit besonders im Fokus – auch für Anleger. „Es gibt gleich mehrere unmittelbare Konsequenzen aus dem Auftauchen des neuen SARS-CoV-2 Virus, die wirtschaftlich gesehen positive Effekte auf den Sektor insgesamt, insbesondere aber auf einzelne Unternehmen haben“, führt Karsten Stroh, Investment-Spezialist in der International Equities Group bei J.P. Morgan Asset Management aus. So ist neben der Phase der Diagnose rund um die Feststellung, ob eine Infektion mit dem Virus vorliegt, derzeit vor allem die Möglichkeit der Therapie im Fokus, also wie eine Erkrankung von COVID-19 mit Medikamenten behandelt und schneller geheilt werden kann. Nicht zuletzt ist die zukünftige Prävention, und dabei insbesondere die Forschung an Impfstoffen, ein zentrales Thema, da hiervon die Einschränkungen im öffentlichen Leben zu einem guten Maße abhängen werden. Laut Stroh werde es aber sicherlich noch einige Monate dauern, bis es hier zu ersten Erfolgen kommt.

Defensive Eigenschaften des Sektors haben sich in der Krise bezahlt gemacht

Insgesamt betont der Experte, dass der gesamte Healthcare-Sektor in den letzten turbulenten Wochen des von der Coronakrise geprägten Marktumfelds genau die Eigenschaften zeigte, für die er von Anlegern so geschätzt wird: „Die Aktien dieses Sektors sind insgesamt defensiver als der breite Markt und tragen damit zur Diversifikation eines Portfolios bei. Und auch jenseits von COVID-19 sind die Erträge von Unternehmen des Gesundheitswesens erheblich weniger abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Vielmehr sind aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Wachstumsmarktes Gesundheit weltweit, verbunden mit der Innovationskraft des Sektors Gesundheitswesen, auch langfristig überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erwarten“, unterstreicht Karsten Stroh.

So setzt das Management des JPMorgan Funds – Global Healthcare Fund rund um Anne Marden auf die langfristigen strukturellen Trends wie den demografischen Wandel, die Möglichkeiten der neuen Technologien und innovative Forschung wie Gentherapien. „Unser Fokus liegt auf Healthcare-Unternehmen mit innovativen Behandlungen oder Technologien, die langfristig Bestand haben und mit Innovationen in ihrem Bereich auch zukünftig erfolgreich sein können“, erläutert Stroh. Zwar werde das Portfolio auch moderat an die Marktentwicklung angepasst, aber grundsätzlich bleibt die Allokation der Philosophie treu, über den breiten globalen Healthcare-Sektor diversifiziert zu investieren. Mit dieser Strategie ist es dem Global Healthcare Fund gelungen, trotz aller Marktschwankungen bis Ende April in diesem Jahr in der Anteilklasse A (acc) USD ein positives Ergebnis von 0,9 Prozent zu erzielen.

Opportunitäten in der „zweiten Reihe“ nutzen

Was die Healthcare-Manager aktuell vielmehr nutzen sind Ungleichgewichte im Markt: „Da der Fokus zur Zeit fast ausschließlich auf all den Ereignissen liegt, die im direkten Zusammenhang mit der Coronakrise stehen, kommt es in anderen Marktsegmenten unseres Erachtens nach zu Verzerrungen, die wir nutzen können. So haben sich beispielsweise mittelgroße und kleiner kapitalisierte Unternehmen in den letzten Wochen eher unterdurchschnittlich entwickelt. Das heißt aber nicht, dass sich deren langfristiger Ausblick deswegen verändert hat. Es kommt daher hier zu Opportunitäten mit attraktiven Bewertungen, etwa im Bereich der Medizintechnik oder auch bei Unternehmen mit innovativen Ansätzen für einige der sogenannten ‚seltenen Krankheiten‘. Weitere Möglichkeiten ergeben sich in den Bereichen, in denen sich aufgrund weniger zeitkritischer Behandlungen im Moment Verschiebungen ergeben, so beispielsweise im Bereich Orthopädie, der Zahnimplantate oder bei Hörhilfen. In diesen können wir die aus unserer Sicht irrationalen Kursbewegungen nutzen, um Positionen aufzubauen oder zu erhöhen“, führt Karsten Stroh aus.

Einen weiteren Bereich sieht der Experte derzeit auf dem Vormarsch: „In der aktuellen Situation der Kontaktbeschränkungen beschleunigt sich vor allem der strukturelle Trend zur Telemedizin – zugegebenermaßen von einem niedrigen Niveau kommend“, erläutert Stroh. Die Beschleunigung dieses Trends hat mehrere Gründe: Neben der generellen Tatsache, dass Patienten Zeit sparen, wenn der Aufenthalt im Wartezimmer des Arztes entfällt, ist aktuell besonders die Möglichkeit der Kontaktlosigkeit von Vorteil. „Es bedarf also manchmal extremer Situationen, um offensichtliche Vorteile verständlich zu machen und in die Realität umzusetzen“, so Stroh. Zu guter Letzt helfe die Telemedizin auch aus Sicht der Ärzte, die überlasteten Ressourcen besser, effizienter und mit höherem Schutz ihrer eigenen Gesundheit verteilen zu können. „Ein Beispiel für eine Investition, die wir im Global Healthcare Fund bereits seit mehreren Jahren halten, ist das US-Unternehmen Teladoc, einer der Weltmarktführer im Bereich der Telemedizin. Wir gehen aus den gegebenen Gründen davon aus, dass die derzeitige Beschleunigung dieses strukturellen Trends auch nach dem hoffentlich baldigen Abflauen des Corona-Virus nachhaltig sein wird“, erklärt Karsten Stroh.

Von langjähriger Expertise und aktivem Management profitieren

Um die besten Wachstumschancen des Megatrends Gesundheit nutzen zu können, ist die Aktienauswahl von entscheidender Bedeutung. Deshalb greifen die Portfoliomanager Anne Marden, Laurence McGrath und Dr. Matthew Cohen für den Global Healthcare Fund zusätzlich auf das Know-how und die Analysen der neun in New York, London und Tokio ansässigen Healthcare-Spezialisten mit jeweils über 20 Jahren Erfahrung im Gesundheitssektor zurück. Auf Basis dieses Wissens, jährlich über 1.000 Unternehmensbesuchen und regelmäßigen Treffen mit den Unternehmensmanagern – darunter vor allem auch viele kleinere, innovative Unternehmen, die noch nicht in den globalen Indizes vertreten sind – können sie eine fundierte aktive Bottom-up-Titelauswahl für den Fonds treffen. Dabei achten sie vor allem auf langfristige Wachstumsperspektiven und das innovative Entwicklungspotenzial der Firmen wie Umsatzwachstum, neue Patente, Forschung und Entwicklung, Margen oder potenzielle Fusionen und Übernahmen. Bereits seit dem Jahr 2009 können Anleger mit dem Global Healthcare Fund an der Wachstumsstärke des Gesundheitsmarkts partizipieren. Auch für die Zukunft sind die Wachstumsperspektiven im Gesundheitswesen langfristig überdurchschnittlich. Für Anleger ist zudem erfreulich, dass der Sektor zurzeit in seiner Gesamtheit relativ günstig bewertet ist.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Ein Marktkommentar von Hermann Ecker, Portfoliomanager bei der Bayerische Vermögen Management AG.

 

Die Coronakrise wird die Märkte noch viele Monate beschäftigen – auch wenn das womöglich zwischendurch gar nicht mehr danach aussieht. Der Grund liegt in der regional unterschiedlichen Verbreitung des Virus. Auch die staatlichen Gegenmaßnahmen unterscheiden sich. Für Anleger bedeutet das zusätzlich Risiko. Vor allem kleinere Unternehmen mit regionalen Schwerpunkten können von der Pandemie deutlich ausgebremst werden. Wer dagegen als Investor auf globale Marktführer setzt, hat diese Sorge nicht. Doch was macht einen weltweit aufgestellten Marktführer überhaupt aus?

Neben der globalen Ausrichtung und einer Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde US-Dollar fokussieren uns wir von der Bayerische Vermögen Management AG auf eine Reihe qualitativer Kriterien. Dabei interessiert uns nicht der momentane Ist-Zustand, der möglicherweise einer raffinierten Bilanzkosmetik zuzuschreiben ist, sondern der langfristige Trend. Beispielsweise sollten die Nettofinanzverbindlichkeiten von echten globalen Marktführern über einen Zeitraum von mehreren Jahren maximal das Dreifache des Ergebnisses vor Steuern betragen. Auch sollte das Geschäftsmodell robust genug sein, um operative Verluste zu verhindern.  Auch in der tiefsten Krise. Gerade beim letzten Punkt würde es wenig helfen, nur die vergangenen zehn Jahre zu betrachten. Erst der Blick auf die Jahre der Finanzkrise zeigt, ob ein Geschäftsmodell solide genug ist. Und weil Zahlen immer nur im Spiegel der jeweiligen Bilanzierungsstandards zu bewerten sind, sollten Anleger bei deren Interpretation zusätzlich darauf achten, dass es bei der Rechnungslegung während des Beobachtungszeitraums keine größeren Veränderungen gegeben hat.

Was sich komplex anhört und viele Privatanleger mit Sicherheit vor Herausforderungen stellen dürfte, ist für ein erfahrenes Investoren-Team mit eingespielten Anlage-Prozessen Alltag. Neben den oben skizzierten Minimal-Anforderungen an globale Marktführer gibt es weitere Kriterien, die dabei helfen, die wirklich guten Unternehmen von Welt zu finden. Neben stabilen Erträgen und einem Wachstum von mindestens fünf Prozent, gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die später auf dem Kurszettel den Unterschied machen können. Beispielsweise sind Unternehmen mit einem starken Markenportfolio langfristig besser aufgestellt, als Konkurrenten, die jedes neue Produkt mit großem Marketing-Aufwand erst am Markt etablieren müssen.

Auch die Aktionärsstruktur sollte bei der Suche nach den besten globalen Marktführern eine Rolle spielen. Während strategische Ankeraktionäre und langfristig denkende Eignerfamilien für ein Unternehmen von Vorteil sein können, da sie Perspektiven eröffnen und nachhaltige Geschäftsmodelle favorisieren, sollten Anleger bei anderen Investorengruppen hellhörig werden. Vor allem Beteiligungsgesellschaften oder auch Hedgefonds suchen mit ihren Investments häufig den schnellen Reibach. Diese kurzfristige Perspektive von Quartal zu Quartal kann langfristig bedeutungsvolle Investitionen verhindern und einem Unternehmen schaden. Folglich sollten Anleger bei der Suche nach globalen Qualitätsaktien die Aktionärsstruktur keinesfalls ignorieren.

In der Praxis gibt es wenige Unternehmen, die wirklich alle diese Kriterien zu einhundert Prozent erfüllen. Dann kommt es für Anleger darauf an, maßvoll abzuwägen und Schwächen im Detail im Spiegel der langfristigen Perspektive eines Unternehmens zu bewerten. Nach der Bewertung von Unternehmen anhand klar definierter Kriterien ist es letztlich diese Abwägung, die den Mehrwert ausmacht, den aktive Manager ihren Kunden bieten. Am Ende dieses Prozesses sollten Unternehmen stehen, die Aktionären bei möglichst geringem Risiko kontinuierliche Erträge bieten und auch auf die drängendsten Fragen der Zukunft Antworten haben. Sind die besten globalen Marktführer identifiziert, entscheidet nicht zuletzt und gerade während volatilen Zeiten der Investitionszeitpunkt darüber, wie aussichtsreich ein Investment wirklich ist. Anleger tun daher gut daran, auch beim Investitionsprozess auf Qualität und Erfahrung zu bauen.

Über die Bayerische Vermögen Management AG:

Der Vermögensverwalter mit Niederlassungen in Kempten, Bad Reichenhall und Braunschweig bietet seinen Kunden seit 2016 vielfältige Lösungen für den langfristigen Vermögensaufbau. Das Unternehmen ist nach § 32 KWG lizensiert und betreut Kunden ab einer Anlagesumme von 30.000 Euro in sogenannten Strategiedepots und Kunden ab einer Anlagesumme von 300.000 Euro in Individualdepots. Neben Strategiedepots auf Basis von Investmentfonds in verschiedenen Risikoklassen, bietet die Bayerische Vermögen Management AG mit den Strategien „Globale Marktführer“, „Globale Marktführer Plus“ und „Digitalisierungsgewinner“ auch Produkte mit Einzeltitelauswahl an. Das Selbstverständnis des Vermögensverwalters fußt auf langfristigen und vertrauensvollen Kundenbeziehungen sowie einer transparenten Kostenstruktur.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bayerische Vermögen Management AG, Alte Saline 11, 83435 Bad Reichenhall, Tel: 08651 / 99636-40, www.bvm.bayern

Guy Wagner, BLI – Banque de Luxembourg Investments: Wirtschaftsindikatoren brechen weltweit ein

 

Der zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie verhängte Lockdown hat einen Zusammenbruch der globalen Wirtschaft bewirkt. Dies wird von den jüngsten Statistiken bestätigt. So ging das Bruttoinlandsprodukt in den USA im ersten Quartal gegenüber dem letzten Vierteljahr 2019 um 4,8 Prozent annualisiert zurück, obwohl die Maßnahmen der sozialen Distanzierung erst in den zwei letzten Märzwochen veranlasst wurden, schreiben Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI – Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment-Highlights‘.

„In den Industrieländern dürfte der wirtschaftliche Schock im zweiten Quartal den Höhepunkt seines Ausmaßes erreichen“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments.

Wirtschaftsindikatoren brechen weltweit ein

Im April stürzten die zusammengesetzten Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe weiter ab, obwohl sie bereits im Vormonat eingebrochen waren; in den USA notierten sie bei 27,4 Zählern, in der Eurozone bei 13,5 und in Japan bei 27,8 Punkten. „Europa scheint die am stärksten betroffene Region zu sein; für das zweite Quartal rechnet die Europäische Zentralbank mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“ In China sank das BIP im ersten Jahresviertel um 6,8 Prozent (im Vorjahresvergleich); dies war die erste Verringerung seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen von 1992. „Aufgrund der erwarteten Rezession und des massiven Einbruchs der Ölpreise wird sich der Deflationsdruck in den kommenden Monaten verstärken“, meint der luxemburgische Ökonom. In den USA sowie in Europa sank die Gesamtinflationsrate im März.

Stärkster Monatsanstieg des S&P500 seit Januar 1987

Nach dem historischen Kurssturz an den Aktienmärkten im März fiel der Aufschwung im April ebenso spektakulär aus. Im April verbuchte der S&P500 den stärksten Monatsanstieg seit Januar 1987. „Auf Branchenebene wurde der Aufschwung angetrieben von Energie, zyklischem Konsum und Rohstoffen. Die zyklischen Sektoren blieben jedoch seit Jahresbeginn auf den unteren Rängen, wohingegen Gesundheitswesen und Technologie in den ersten vier Monaten sogar leicht positive Wertentwicklungen erzielten.“

EZB erleichtert Banken Zugang zu Liquidität

Nachdem die US-amerikanische Federal Reserve im März expansive geldpolitische Maßnahmen in beispiellosem Umfang ergriffen hatte, kündigte sie im April einige zusätzliche Maßnahmen an. Sie wolle beispielsweise High-Yield-Anleihen in ihr Anleihekaufprogramm aufnehmen sowie Kreditfazilitäten auf kleine Gemeinden ausweiten, die bislang von diesen Maßnahmen ausgeschlossen waren. In Europa beließen die Währungshüter das Volumen ihres Anleihekaufprogramms unverändert; sie betonten allerdings ihre Bereitschaft, den Umfang zu erhöhen, wenn dies nötig sei. „Dennoch erleichterte die Europäische Zentralbank den Banken den Zugang zu Liquidität und senkte die auf längerfristige Refinanzierungsgeschäfte erhobenen Zinsen“, so Guy Wagner abschließend.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Banque de Luxembourg, 14, boulevard Royal, LU­2449 Luxembourg, Tel: (+352)26202660, Fax: (+352)499245599, www.banquedeluxembourg.com

NN IP hat einen Indikator entwickelt, der eine Reihe von Stimmungsindikatoren kombiniert, um abzuschätzen, wann die Aktienmärkte ihre Talsohle erreichen werden

 

Wenn die Marktaussichten so volatil sind wie in der Coronakrise, werden Anleger häufig Opfer von Emotionen, die sich negativ auf Anlageentscheidungen auswirken. Um in diesem Umfeld die Orientierung zu behalten, ist die Kombination einer Analyse der Fundamentaldaten mit verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen, künstlicher Intelligenz (KI) und Stimmungsdaten sehr hilfreich. Darauf basierend deutet eine Analyse von NN Investment Partners (NN IP) darauf hin, dass Anleger mit einer V-förmigen Erholung rechnen, da sich die medizinischen Daten in Bezug auf das Coronavirus verbessern und die Zentralbanken erhebliche Liquidität in die Märkte pumpen. Das könnte zu optimistisch sein.

Mehrere traditionelle Indikatoren weisen auf eine baldige Bodenbildung am Aktienmarkt hin. Allerdings signalisiert eine Analyse der aktuellen Bewertungen, des Umfangs der bisherigen Verluste und einiger hochfrequenter Konjunkturdaten das Risiko eines möglichen Rückschlags.

NN IP hat einen eigenen Indikator zur Ermittlung der Bodenbildung entwickelt. Dieser Indikator stützt sich auf ein breites Spektrum an Informationen, von herkömmlichen umfragebasierten Daten bis hin zu marktbasierten Informationen und „Big Data”, die mit Hilfe von KI-Technologie aus Nachrichten und sozialen Medien gewonnen werden. Eine Analyse der Stimmung in Nachrichten und sozialen Medien ist im aktuellen Umfeld von besonderer Bedeutung, da Stimmungsfaktoren in Krisenzeiten einen starken Einfluss auf die Märkte haben. Die Analysten von NN IP verwenden Methoden zur computerbasierten Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing, kurz NLP), um in kurzer Zeit große Textmengen zu screenen, zu aggregieren und zu kategorisieren. Dies können Medienberichte, Blogs oder Social-Media-Feeds sein. Mit den sich daraus ergebenden Indikatoren können die öffentliche Wahrnehmung des Arbeitsmarktes, der Geschäftstätigkeit, der politischen Unsicherheit und anderer wirtschaftlicher Bedingungen besser eingeschätzt werden.

NN IP Indikator für die Bodenbildung bei Aktien

Indikatoren                                                              Prognose

Welche Aktien werden gekauft?                             Talsohle nicht in Sicht

Herkömmliche technische Indikatoren                   Talsohle bald erreicht

Stimmungsindikatoren (Thomson Reuters)            Talsohle bald erreicht

Bewertungen                                                          Talsohle nicht in Sicht

Liquiditätsstress                                                      Talsohle bald erreicht

Drawdowns                                                             Talsohle nicht in Sicht

Hochfrequente Konjunkturdaten                            Talsohle nicht in Sicht

Kapitulation der Anleger                                         Talsohle bald erreicht

Abschließende Einschätzung                                   Gemischte Signale

*Daten von Ende April 2020

 

Ewout van Schaick, Head of Multi Asset bei NN Investment Partners: „Das Vertrauen der Märkte in positive Nachrichten über das Coronavirus erscheint zu optimistisch. Es besteht ein erhebliches Risiko, dass die Öffnung der Wirtschaft viel langsamer vonstattengehen wird, als viele Menschen glauben. Wir erwarten jedoch, dass die Talsohle im zweiten Quartal dieses Jahres erreicht wird, gefolgt von einer deutlichen Verbesserung der Unternehmensgewinne in der zweiten Jahreshälfte.

Aktive Asset Manager, die Alpha generieren wollen, müssen Stimmungsdaten berücksichtigen. Exogene Schocks sind in den vergangenen zehn Jahren häufiger geworden. Sie erzeugen eine grundlegende Unsicherheit, die die Märkte anfälliger für Stimmungen macht. In Zeiten wie diesen werden Strategien, die herkömmliche Methoden der Stimmungsmessung mit Big Data und alternativen datenbasierten Indikatoren kombinieren, die Turbulenzen besser meistern können.“

Das Multi-Asset-Team von NN IP wird seinen neuen Bodenbildungsindikator so lange nutzen, bis der Weg zu einer wirtschaftlichen Normalisierung klarer wird. Das Team hat vor kurzem sein Engagement in Aktien von einer Untergewichtung wieder auf neutral heraufgestuft, was sich teilweise auf den steigenden Trend bei diesem Indikator zurückführen lässt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

NN Investment Partners B.V., German Branch, Westhafenplatz 1, 60327 Frankfurt am Main, Tel. + 49 69 50 95 49-15, www.nnip.com

FERI Cognitive Finance Institute warnt vor Auswirkungen extremer Geldpolitik

 

Die Corona-Krise wird zu weiteren Exzessen der ohnehin extremen globalen Geldpolitik führen. Investoren droht damit ein Jahrzehnt verschärfter finanzieller Repression. Zu dieser Einschätzung kommt das FERI Cognitive Finance Institute auf Grundlage aktueller Analysen. „Wir erleben derzeit im Zuge von CoViD19 den Übergang in ein neues monetäres Regime: Krisenbedingt explodierende Staatschulden werden direkt von den jeweiligen Notenbanken finanziert, also monetisiert“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. Dieser bewusste Missbrauch der Geldpolitik für die offene monetäre Finanzierung staatlicher Lasten (Overt Monetary Finance/OMF) sei nur der Anfang: „Wir erwarten für die nächste Zeit noch deutlich aggressivere Schritte, darunter auch eine gezielte Kontrolle langfristiger Kapitalmarktzinsen“, so Rapp.

Massive Geldschöpfung und aufgeblähte Notenbankbilanzen

Bereits zur Überwindung der Großen Finanzkrise habe die Mehrzahl der großen Notenbanken massive Wertpapierkäufe getätigt (Quantitative Easing/Q.E.), jeweils finanziert mit neu gedrucktem Zentralbankgeld. „Das hat zu einer enormen Aufblähung vieler Notenbankbilanzen geführt“, erklärt Rapp. Diese hätten sich seit 2008 in etwa verfünffacht, in Einzelfällen (England, Schweiz) sogar weitaus stärker. „Durch die Corona-Krise wird sich diese extreme monetäre Verwässerung nochmals massiv verstärken. Allein die US-FED wird rund 5 Billionen US-Dollar neues Geld schöpfen und ihre Bilanz in kurzer Zeit erneut mehr als verdoppeln“, erklärt Rapp.

Politik der Zinskontrolle verschärft finanzielle Repression

Die entfesselte Politik großer Notenbanken berge inzwischen ernste Risiken für die Stabilität ganzer Finanzsysteme. Eine CoViD19-bedingte Explosion globaler Staatsschulden und deren Monetisierung durch Notenbanken könne die Finanzmärkte nervös machen und steigende Zinsen auslösen. Denn: „Der enthemmte Einsatz der Gelddruckmaschine weckt Zweifel an der Solidität von Währungen und erzeugt Angst vor zukünftiger Inflation“, betont Rapp.

Als Gegenmaßnahme könnten Notenbanken dazu übergehen, Höhe und Struktur der Zinsen am Kapitalmarkt gezielt zu kontrollieren. Faktisch bedeute dies ein striktes Einfrieren der Marktzinsen auf sehr tiefen Niveaus. Eine solche Politik der ‚Yield Curve Control‘ sei in Japan längst Realität und seit kurzem auch in Australien installiert.

Andere Notenbanken, speziell die US-FED, könnten sich bald anschließen, zumal die USA diesen Weg schon früher beschritten hätten. „Letztlich bedeutet dies in den kommenden Jahren eine anhaltende Verschärfung finanzieller Repression und ein noch restriktiveres Umfeld für Investoren“, so das Fazit des FERI Cognitive Finance Institute.

Das FERI Cognitive Finance Institute hat bereits 2019 in einer ausführlichen Studie das Problem der massiv zunehmenden monetären Verwässerung analysiert. Die Studie „Modern Monetary Theory und OMF – Monetäre Verwässerung und Monetisierung auf dem Vormarsch“ ist abrufbar unter: https://www.feri-institut.de/media-center/studien/

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Marktkommentar von Bob C. Doll, Senior Portfolio Manager und Chief Equity Strategist bei Nuveen

 

Wenngleich sich die Stimmung der Anleger seit Ende März merklich verbessert hat, dürften die Aktienmärkte in den nächsten dennoch von Unsicherheit beherrscht werden. Dennoch gibt es Lichtblicke, insbesondere für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont.

„Die Stimmung der Anleger hat sich seit Ende März dank massiver geld- und fiskalpolitischer Stimuli verbessert“, sagt Bob C. Doll, Senior Portfolio Manager und Chief Equity Strategist bei Nuveen „Die Aktienkurse haben inzwischen mehr als die Hälfte ihrer Verluste wieder wettgemacht, die sie zwischen dem Hoch vom 19. Februar und dem Tief vom 23. März erlittenen haben. Weitere Kursgewinne hängen davon ab, ob die globale Konjunktur stark genug anzieht, um die Chancen auf Unternehmensgewinne in den kommenden Quartalen zu steigern.

In Ermangelung eines unerwarteten Durchbruchs bei der Behandlung des Coronavirus erwarten wir nicht, dass die Konjunktur wieder anzieht. Vielmehr rechnen wir mit einer Kombination aus Verwirrung und Fehlstarts sowie mit Phasen der Enttäuschung. Je schneller sich die Wirtschaft erholt, desto positiver für die Aktienkurse. Umgekehrt besteht das größte Abwärtsrisiko, wenn die Wirtschaft zu schnell wieder anspringt und eine neue Infektionswelle Panik auslöst.

Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass die nächsten Monate holprig werden. Das liegt vor allem daran, dass die Wirtschaftsdaten zunehmend düsterer werden und es den Plänen zum Wiederhochfahren der Wirtschaft an Klarheit mangelt. Trotz derzeit unbegrenzter fiskalischer und monetärer Stimuli erwarten wir daher in den kommenden Wochen mehr Abwärts- als Aufwärtsbewegungen bei den Aktienkursen.

Es gibt auch positive Seiten. Aus unserer Sicht hat der Bärenmarkt seinen Tiefpunkt dank umfangreicher Konjunkturprogramme bereits erreicht. Und während in den kommenden Wochen zwar ein Ausverkauf von Aktien wahrscheinlich ist, sind die langfristigen Aussichten besser. Wir gehen daher derzeit davon aus, dass der S&P 500 am 23. März mit 2.192 Punkten sein absolutes Tief für die aktuelle Baisse bereits erreicht hat. Für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont bieten sich daher Einstiegschancen, sofern sie kurzfristige Risiken tragen können.“

 

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Nuveen Real Estate, 201 Bishopsgate, London EC2M 3BN, Tel: +44 20 3727 8000, www.nuveen.com

Die Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung GmbH hat gemeinsam mit der Service-KVG HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH den ECie Fair Future Fund (WKN A2PYP7) aufgelegt.

 

„Unser Ziel ist es, einen der konsequentesten und strengsten Nachhaltigkeitsfonds am Markt anzubieten“, erklärt Stefan Eberhardt, Geschäftsführer der Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung GmbH. Entsprechend setzt der globale Mischfonds sehr hohe Nachhaltigkeitsanforderungen an die Unternehmen. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns, konsequent das Ziel einer verbesserten Zukunft zu verfolgen, indem man ressourcenschonend und schadensvermeidend mit der Umwelt umgeht und respektvoll seinen Mitmenschen – wie beispielsweise Mitarbeitern oder Lieferanten – begegnet“, so Eberhardt weiter. Zur Bewertung potenzieller Portfoliokandidaten arbeitet der Vermögensverwalter mit dem Research-Partner ISS ESG zusammen.

In einem mehrstufigen Auswahlprozess entsteht ein Universum an nachhaltigen Unternehmen, das anschließend als Grundlage der wirtschaftlichen Analyse und der Zusammenstellung des Zielportfolios mit 40 bis 60 Titeln dient. „Um von uns überhaupt analysiert zu werden, müssen die Unternehmen die Mindestanforderungen in Form von Ausschlusskriterien erfüllen“, sagt Eberhardt. Zu den Ausschlusskriterien für Unternehmen zählen unter anderem Geschäftsfelder wie Rüstung oder Atomenergie und Geschäftspraktiken, die wirtschaftliche Kontroversen oder Menschenrechtsverletzungen verursachen. Auch werden keine Staaten – bspw. über Staatsanleihen – berücksichtigt, in denen es Kinderarbeit gibt, die Todesstrafe noch vollstreckt wird oder ein autoritäres Regime herrscht.

Mindestens 90 Prozent des Fondsvolumens werden nach einem Best-in-Class-Ansatz investiert, bei welchem nur die nachhaltigsten 20 Prozent aller Unternehmen je Branche berücksichtigt werden. Die Schnittmenge der Bereiche Umwelt, Unternehmensführung und Soziales mit ihren jeweiligen Bewertungsfaktoren spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit bis zu einem Zehntel des Fondsvolumens können zudem Turnaround-Unternehmen unterstützt werden. Diese Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft sind: Sie müssen ihr ESG-Rating im Jahresvergleich um zehn Prozent verbessert haben und ein positives ESG-Momentum über mindestens drei Jahre vorweisen.

Die abschließende wirtschaftliche Analyse des verbliebenen Universums erfolgt unter makroökonomischen Gesichtspunkten, der Analyse einzelner Anlageklassen und diverser Sektoren sowie einem Einzeltitel-Screening. „Für Investoren, die ihren Fokus auf Nachhaltigkeit legen, hat die Rendite häufig nicht die oberste Priorität. Dies ist aber nicht gleichbedeutend mit einer schlechteren Rendite zugunsten der Nachhaltigkeit. Studien belegen, dass nachhaltige Unternehmen zukünftige Risiken überdurchschnittlich gut eindämmen können, und davon profitieren langfristig auch die Anleger“, erklärt Eberhardt.

 

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HANSAINVEST, Hanseatische Investment GmbH, Kapstadtring 8, D-­20095 Hamburg, Tel.: +49 40 30057­6292, Fax: +49 40 30057­4906292, www.hansainvest.de

Die Integration von Nachhaltigkeit bei der Wertpapierauswahl ist für viele Investoren ein Element zur Begrenzung von Risiken.

 

Scope hat untersucht, ob sich nachhaltige Aktienfonds in Q1 2020 tatsächlich besser gehalten haben als konventionelle Produkte. Die Analyse umfasst neben global ausgerichteten Fonds auch solche, die in Europa, Nordamerika oder in den Schwellenländern investieren. Einbezogen wurden neben aktiven auch passive Produkte, allesamt mit Zulassung in Deutschland. Im Fokus standen die durchschnittliche relative Performance der einzelnen Fondskategorien im ersten Quartal 2020 und der Maximum Drawdown per Ende März 2020. Insgesamt wurden mehr als 2.000 Aktienfonds mit einem verwalteten Vermögen von rund einer Billion Euro in die Untersuchung einbezogen.

Nachhaltige Aktienfonds überwiegend besser als der Vergleichsindex

Unter den nachhaltigen Aktienfonds konnten Produkte mit globalem, europäischem und nordamerikanischem Investmentfokus im Durchschnitt ihren Vergleichsindex schlagen. Die höchste Outperformance erzielten global orientierte Nachhaltigkeitsfonds. Nur nachhaltige Schwellenländer-Fonds blieben im Durchschnitt knapp hinter ihrem Vergleichsindex zurück. Aktienfonds ohne Nachhaltigkeitsfokus schnitten mit Ausnahme globaler Produkte im Schnitt deutlich schlechter ab als ihre Benchmarks. Besonders ausgeprägt war die Underperformance bei konventionellen Schwellenländer-Aktienfonds.

Vorsprung von Nachhaltigkeitsfonds in Europa am größten

Im direkten Vergleich haben im ersten Quartal 2020 nachhaltige Aktienfonds in allen Regionen (Welt, Europa, Nordamerika & Schwellenländer) weniger an Wert verloren als ihre konventionellen Mitbewerber. Besonders markant fiel dieser Effekt in Europa aus.

Aktive Nachhaltigkeitsfonds oft widerstandsfähiger als passive

In den Kategorien „Welt“, „Europa“ und „Schwellenländer“ hielten sich nachhaltige Aktienfonds mit aktivem Management im ersten Quartal 2020 im Durchschnitt besser als entsprechende passive Nachhaltigkeitsprodukte. In Nordamerika hatten aktive nachhaltige Aktienfonds allerdings das Nachsehen gegenüber passiven Strategien.

Maximum Drawdown bei nachhaltigen Aktienfonds oft geringer

Nachhaltige Aktienfonds erlitten im ersten Quartal 2020 in drei Regionen (Welt, Europa, Nordamerika) einen geringeren maximalen Verlust als ihr Vergleichsindex. Nur nachhaltige Schwellenländer-Aktienfonds wiesen im Schnitt einen etwas höheren Drawdown auf als die Benchmark. Bei konventionellen Aktienfonds dagegen fiel der maximale Verlust in allen Regionen höher aus als der des jeweiligen Marktindex.

Strukturelle Gründe für den Erfolg nachhaltiger Aktienfonds

Nachhaltige Aktienfonds sind oft defensiv positioniert, da sie in Qualitätsunternehmen mit starkem ESG-Profil investieren, die auch in Krisenzeiten relativ stabile Erträge aufweisen. Scope hat anhand der Sektorstruktur global ausgerichteter nachhaltiger Aktienfonds weitere Gründe für deren überdurchschnittliche Wertentwicklung im ersten Quartal abgeleitet. Alle fünf betrachteten Aktienfonds waren Ende März 2020 kaum oder gar nicht in zyklischen Sektoren wie Energie, Rohstoffe und Industrie investiert.

Ein Verzicht auf Energietitel war besonders günstig, da Energieaktien im ersten Quartal die höchsten Kurseinbußen erlitten. Gleichzeitig zahlte sich aus, dass nachhaltige Aktienfonds zumeist in nicht-zyklischen Sektoren wie Gesundheit und Basiskonsum übergewichtet waren.

 

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Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Kommentar von Axel D. Angermann, FERI AG

 

Kurzfristig überwiegen deflatorische Effekte

Inflation dürfte in diesem Jahr nur wenig mehr als 1 Prozent betragen

Demographie, Digitalisierung und Globalisierung als langfristige Preisdämpfer

Zu den derzeit viel diskutierten Folgen der Corona-Pandemie gehört der Einfluss auf die Inflation. Kurzfristig ist die Antwort klar: Der massive Einbruch der Wirtschaft und der drastische Rückgang der Investitions- und Konsumnachfrage haben eine deflatorische Wirkung. Die Inflationsrate lag in Deutschland im April unter der Marke von 1 Prozent, was allerdings auch den deutlich sinkenden Energiekosten geschuldet war. Aber auch die Kerninflation, die kurzfristig schwankende Energie- und Nahrungsmittelpreise nicht berücksichtigt, ist im April auf 1,2 Prozent gefallen. Im Jahresdurchschnitt dürfte die Inflation kaum über einen Wert von 1 Prozent hinauskommen, und auch im kommenden Jahr ist ein deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise aufgrund der anhaltenden Wirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft unwahrscheinlich.

Langfristige Folgen der expansiven Geldpolitik unklar

Wie sich die Krise allerdings langfristig auf die Preisstabilität auswirkt, ist weniger klar. Für einen deutlichen Inflationsschub spricht die erneute massive Geldflut infolge der umfangreichen staatlichen Hilfsprogramme. Es ist zu erwarten, dass die Notenbanken die Wirtschaft noch lange mit reichlich Liquidität versorgen werden. Selbst wenn die Inflation eines Tages wieder steigen sollte, ist nicht davon auszugehen, dass die Notenbanken auf einen restriktiveren Kurs umschwenken, zumal höhere Inflationsraten den Staaten die Bedienung ihrer exorbitanten Schulden erleichtern. Langfristig preissteigernd dürfte auch wirken, dass sich die Unternehmen insgesamt robuster aufstellen werden. Wenn sie ihre Lieferketten diversifizieren, die Lagerhaltung erhöhen und Standortentscheidungen nicht mehr so stark wie bisher von Effizienzgesichtspunkten abhängig machen, hat dies tendenziell höhere Kosten zur Folge. Steigt die Nachfrage wieder an, haben die Unternehmen gute Chancen, diese Kostensteigerungen in den Preisen weiterzugeben.

Globale Megatrends wirken inflationsdämpfend

Auf der anderen Seite gibt es allerdings strukturelle Faktoren, die weiterhin inflationsdämpfend wirken. Dazu zählt allen voran der demographische Wandel, der sich in den kommenden Jahren zunehmend bemerkbar machen und zu einem deutlichen Rückgang des Potenzialwachstums führen wird. Der zweite wesentliche Faktor ist die Digitalisierung, die aller Voraussicht nach durch die Corona-Krise einen zusätzlichen Schub erhält. Die daraus resultierenden Produktivitätsgewinne begrenzen ebenfalls das Inflationspotenzial. Als drittes wäre der globale Wettbewerb zu nennen: Zwar dürfte der Welthandel in den kommenden Jahren potenziell weniger stark zulegen als die globale Wirtschaftsleistung. Der grenzüberschreitende Wettbewerb bleibt jedoch grundsätzlich bestehen, was auch weiterhin preisdämpfend wirken wird.

Insgesamt lässt das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren eine moderat steigende Inflation im laufenden Jahrzehnt erwarten. Im Euroraum könnte das andauernde Unterschreiten des Inflationsziels von nahe 2 Prozent bald der Vergangenheit angehören. Inflationsraten jenseits der 5 Prozent-Marke sind aber vorläufig nicht in Sicht.

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Der bbg-Gründer Dieter Knörrer und sein langjähriger Partner Jürgen Neumann regeln ihre Nachfolge, bleiben dem Unternehmen jedoch weiterhin als Gesellschafter erhalten. Konrad Schmidt übernimmt das alleinige Zepter.

 

Die bbg Betriebsberatungs GmbH ist das Unternehmen hinter den Marken DKM und AssCompact. Nun steht bei dem Informations- und Kommunikationsdienstleister der Finanz- und Versicherungswirtschaft der Generationswechsel an. Eingeläutet wurde dieser bereits 2018 als Konrad Schmidt neben den Gesellschaftern Dieter Knörrer und Jürgen Neumann zum dritten Geschäftsführer berufen wurde. Seit 01.05.2020 ist Konrad Schmidt nun alleiniger Geschäftsführer der bbg.

Nachfolgeplanung abgeschlossen

„Wir haben frühzeitig die Nachfolgeplanung begonnen und die Entscheidung ist uns nach mehr als 27 Jahren bewegter Unternehmensgeschichte leichtgefallen: Wir haben mit Konrad Schmidt den idealen Mann, der sowohl unsere tiefe Verbundenheit mit der Finanz- und Versicherungsbranche widerspiegelt, als auch die Begeisterung eines modernen Kommunikators mitbringt und bereits seit Jahren als Bindeglied zwischen den Gesellschaften unserer Branche und den unabhängigen Vermittlern agiert. Mit ihm wird der erfolgreiche Kurs der letzten Jahre in unserem Sinne fortgeführt und weiterentwickelt“, erläutert Dieter Knörrer, Gründer der bbg.

Für die Branche im Einsatz

Dieter Knörrer hat in seiner Zeit als Kopf der Geschäftsführung die sehr erfolgreiche Entwicklung der bbg maßgeblich geprägt. Unter seiner Führung hat sich die bbg zum führenden Informations- und Kommunikationsdienstleister der Finanz- und Versicherungsbranche entwickelt. Die bbg ist das Bindeglied zwischen Finanz- und Versicherungsanbietern und den unabhängigen Vermittlern geworden. Als Herausgeber des Fachmagazins AssCompact, Veranstalter der Fachmesse DKM sowie von Fachforen und Events prägte er die bbg mit verschiedenen Plattformen für Wissen, Information, Kommunikation und Kontakte. Dabei war er ein wesentlicher Treiber der erfolgreichen Positionierung der bbg in der Finanz- und Versicherungsbranche. In dieser Zeit initialisierte er außerdem die Brancheninitiativen Deutsche Makler Akademie, Single Sign-On e.V. und Jungmakler Award.

Jürgen Neumann stieß kurz nach Gründung zur bbg und verantwortete dort insbesondere den Bereich IT. Ihm gelang es, noch lange bevor Digitalisierung ein Schlagwort wurde, die Services im Sinne der bbg-Kunden mit starker Personalisierung und Individualisierung stets weiterzuentwickeln. So ist die bbg bei zahlreichen Dienstleistungen auch digitaler Vorreiter. Jürgen Neumann bleibt wie Dieter Knörrer Gesellschafter der bbg.

Nachfolge aus den eigenen Reihen

Mit Konrad Schmidt, der bereits seit 2004 für die bbg tätig ist, übernimmt ein langjähriges Mitglied der bbg Familie, als alleiniger Geschäftsführer das Ruder, der nicht nur das Geschäft hervorragend kennt, sondern auch im digitalen Business zuhause ist. „Wir sind davon überzeugt, dass Konrad Schmidt genau der richtige Mann ist, um die Erfolgsgeschichte von bbg fortzuschreiben und zukünftig weitere Akzente zu setzen“, betont Neumann. Knörrer ergänzt: „Konrad Schmidt kennt das Umfeld der bbg und übernimmt ein exzellent aufgestelltes Unternehmen. Das Unternehmen hat sich eine solide Kapitalausstattung in den vergangenen Jahren erarbeitet.“

„Ich freue mich auf die Herausforderung, zusammen mit dem bbg Team das bestehende Geschäft kontinuierlich, erfolgreich, digital und profitabel weiterzuentwickeln und zudem die Zukunft der bbg kraftvoll voranzutreiben. Durch die Marktführerschaft als Kommunikations- und Informationsdienstleister sowie Tech Know-How und Manpower hat die bbg hier ein einmaliges Potential. Das Gefühl, die Verantwortung für ein wertvolles Erbe zu übernehmen und dieses erfolgreich weiter zu führen, verleiht mir natürlich ungeheuer viel Respekt aber genauso viel Energie“, so Konrad Schmidt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

bbg Betriebsberatungs GmbH, Bindlacher Straße 4, 95448 Bayreuth, Tel: +49 921 75758-19, Fax: +49 921 75758-20, www.bbg-gruppe.de, www.asscompact.de

Euro am Sonntag-Roundtable_Versicherungen

 

Der Corona-Crash und die weltweite Rezession sind schwer verdaulich.

Per Videokonferenz diskutierten fünf prominente Vertreter der Versicherungs- und Investmentbranche im Roundtable von €uro am Sonntag mit Redakteur Ludwig Riepl, wie sie die befürchteten Folgen von Ausgangssperre und Kurzarbeit für ihre Kunden und Berater abfedern können

 

Krisenzeiten stimmen nachdenklich – und alte Tugenden bekommen neuen Glanz. Die Kurseinbrüche geben dem soliden Deckungsstock der Versicherungen wieder Sex-Appeal. Und wer im Versicherungsmantel in Fonds investiert ist, war doppelt geschützt: Der Absturz an den Börsen wurde durch intelligente Mechanismen gepuffert – kompetente Berater verhinderten spontane Ausstiegsreaktionen, die Verluste erst materialisiert hätten.

€uro am Sonntag sprach mit Holger Beitz (PrismaLife AG), Dirk Fischer (Patriarch Multi-Manager GmbH), Martin Gräfer (die Bayerische), Thomas Heß (WWK) und Hermann Schrögenauer (LV 1871) über praktikable Lösungswege und Chancensicherung in ihren Leistungsangeboten.

€uro am Sonntag: Welche Hilfen können Versicherungen in Krisenzeiten bieten und welche Zielgruppen profitieren davon am meisten?

Martin Gräfer (die Bayerische): Grundsätzlich halten Versicherer Leistungsversprechen auch und gerade in extremen Situationen ein. Es gibt aber einen Unterschied zwischen Personen- und Sachversicherungen. Kranken-, Risiko- und Lebensversicherungen zahlen in allen Fällen, die nicht ausdrücklich ausgeschlossen sind, Sachversicherungen in allen Situationen, die vertraglich vereinbart sind.

Thomas Heß (WWK): Das verlangt schon das Grundprinzip der Versicherung: Man kann nur abdecken, was sich mathematisch erfassen lässt – also Schadenshäufigkeit und durchschnittliche Schadensumme in Relation zum Versichertenkollektiv. Nur dann lässt sich eine marktgerechte Prämie festlegen, die den Policeninhaber schützt, die Mitversicherten (und das Unternehmen) aber nicht über Gebühr beansprucht.

Hermann Schrögenauer (LV 1871): Neben dem Versicherungsschutz und der finanziellen Absicherung durch unsere Produkte unterstützen wir in der Krise unsere Kunden und Vermittler. So helfen wir, bei finanziellen Engpässen wie viele andere Versicherer tragfähige Lösungen zu finden, und haben eine Stundung der Beiträge bei vollem Versicherungsschutz eingeführt. Das hilft Kunden über die Krise, die Vermittler erleiden durch diese Regelung keinen Umsatzeinbruch und können weiter umfassend beraten und mithelfen, die richtige Vorsorge zu finden.

€uro am Sonntag: Das zeigt auch der Kompromiss für die bayrische Gastronomie?

Gräfer: Ja, denn Pandemien sind so wenig vorhersehbar, berechenbar und somit versicherbar wie Kriege. Policen gegen behördliche Betriebsschließung tragen nur hygienebedingte Ausfälle bei Kleinbetrieben wie Metzgereien. Bei zuletzt 81 Euro Jahresbeitrag für mehrere Deckungen sind flächendeckende Großschäden nicht enthalten. Man kann so etwas nicht und schon gar nicht zum Nulltarif absichern.

Heß: Der mathematische Zwang entkräftet das Bild vom böswilligen Versicherer. Gute Anbieter zeigen sich aber in Ausnahmesituationen oft kulant – etwa bei Hagelschäden in der Kfz-Versicherung. Die öffentliche Meinung honoriert das selten. Die meisten Medien berichten momentan zwar, dass die Branche über eine gewisse Zeit 15 Prozent der Corona-Ausfälle übernimmt. Ich habe aber noch nirgends gelesen, dass diese 15 Prozent die Hälfte des Schadens sind, der über die 70 Prozent hinausgeht, die der Staat ersetzt.

€uro am Sonntag: Wenn das die Lage in der Sachversicherung ist, wie schaut es in den Personenversicherungen aus?

Dirk Fischer (Patriarch): Bisher entspannt. Selbst das Neugeschäft ist noch stabil. Unsere Lebens- und Rentenversicherungskunden nutzen ihre Fonds ja im Rahmen unserer seit zehn Jahren bewährten A & A-Superfonds-Police. Knapp 80 Prozent nutzen unseren Trend-200-Timingansatz als „Policenmotor“, da Wertstabilität bei ihnen vor Rendite steht. Seit etwa dem 10. März sind diese Assets alle in Cash umpositioniert, sodass unsere Kunden die Marktkapriolen entspannt verfolgen – oder neu einsteigen können.

Holger Beitz (PrismaLife): Momentan beunruhigt Corona die Menschen, direkt betroffen fühlen sich die meisten aber von Vermögensverlust und Angst vor den Folgen des erzwungenen Stillstands in der Wirtschaft. Das trifft nicht nur Menschen, deren Einkommensquellen versiegen oder die nur noch Kurzarbeitergeld bekommen. Unsicherheit führt immer zu mehr Sparanstrengung und der Frage, wo diese Notgroschen am besten aufgehoben sind. Vorsorge muss gerade in Krisenzeiten flexibel sein. Das betrifft sowohl die Frage, wie innerhalb des Produkts reagiert werden kann, etwa durch Wechsel der Fonds oder Umschichtungsmanagement, als auch die Frage, wie flexibel die Beitragszahlung gehandhabt werden kann, ohne dass es Nachteile für die Zukunft gibt.

€uro am Sonntag: Gefragt sind also Anbieter, die auch in Krisenzeiten leistungsstark bleiben?

Heß: Genau. Unsicherheit ist fast so infektiös wie ein Coronavirus: Wer nicht weiß, wie es bei ihm im Beruf weitergeht, macht sich plötzlich auch um seinen Versicherer Sorgen. Wer sich mit Substanzwert-Kennzahlen wenig auskennt, kann beruhigt sein, wenn viele Makler seine Gesellschaft bevorzugen. Sie sind haftungsrechtlich verpflichtet, auf besonders leistungsstarke Anbieter zu achten bzw. diese ihren Mandanten vorzuschlagen.

Schrögenauer: Wir sind sehr gut aufgestellt mit einer soliden Basis und erfolgreichem Wachstum in den vergangenen Jahren. Aktuell zahlt sich eine geringe Aktienquote von rund 3,5 Prozent und eine hohe Immobilienquote von 14,5 Prozent aus. Hinzu kommt die breite Diversifikation im Deckungsstock. Unser Investmentangebot reicht von Sparbeträgen ab 25 Euro im Monat bis zu Einmalbeiträgen von im Schnitt 500 000 Euro, die unsere Liechtensteiner Tochter für vermögende Privatkunden anlegt.

Gräfer: Bei der Bayerischen ist es nicht anders. Sie haben für den Roundtable die richtigen Teilnehmer herausgesucht. Wir haben unser Aktienengagement bis auf eine strategische Position im Dezember abgebaut und die Gewinne mitgenommen. Unser Sicherungsvermögen profitiert von der hohen Quote an Wohnimmobilien in München. Wie jeden Versicherer betrifft uns aber die Volatilität der Zinsen, da ihre Höhe die Solvabilitätsquoten mitbestimmt.

Heß: Die WWK hat über zwei Jahrzehnte ihre Eigenkapitalquote ausgebaut. Die gezielte Substanz-Aufbaustrategie gibt uns jetzt finanziellen Spielraum und macht entspannt.

Beitz: Auch die PrismaLife hat seit Anfang 2020 im Deckungsstock keine Aktien mehr. Damit sind die Garantiezusagen praktisch gar nicht betroffen. Bei den Fondsanlagen haben die Kunden sehr vernünftig reagiert und ihre langfristigen Ziele im Auge behalten. Vorsorgeentscheidungen sind ja nicht auf die Entwicklung weniger Wochen angelegt, sondern auf viele Jahre.

€uro am Sonntag: Und wie hat sich die Absicherung in Ihren Produkten bewährt?

Heß: Überzeugend gut. Wir sind bei unseren Fondsrenten seit über zehn Jahren mit einer iCPPI-Konstruktion namens WWK IntelliProtect® unterwegs. Damit garantieren wir die Bruttobeiträge und erreichen hohe Investitionsquoten und Renditechancen. Unser prozyklisches System schichtet zwischen Deckungsstock und freier Fondsanlage um. Tagesaktuell wird jeder einzelne Vertrag in Abhängigkeit von seiner Restlaufzeit und der Wertentwicklung des ausgewählten Fonds ausbalanciert. Für die interne Kapitalanlage ist es natürlich eine große Herausforderung, dass kurzfristig viel in den Deckungsstock hineinwandert, das sich nicht langfristig anlegen lässt.

Fischer: Nicht anders bei uns, wobei man die Stabilität eines Fondshauses wie Patriarch am besten an der Stabilität ihrer Assets under Management messen kann. Dort gab es im ersten Quartal 2020 einen Abrieb von knapp 20 Prozent bei einem weit höheren Aktienmarktverlust. Wir reden hier aber lediglich über einen Performanceverlust, netto haben wir keine Bestände verloren! Aktuell wird schon nachinvestiert – das zeigt, dass man unsere Stabilität schätzt und nutzt.

Gräfer: Unsere klassische Vorsorge liefert eine für das Umfeld respektable Verzinsung von fast fünf Prozent. Im Dreitopf-Hybrid, also mit Umschichtungen zwischen Deckungsstock, Garantiefonds und freier Fondsanlage, sind Kunden ebenfalls gut gefahren, wenn man berücksichtigt, dass der DAX noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg so schnell und in so kurzer Zeit ähnliche Kursverluste zu verzeichnen hatte. Wichtigste Sicherheitsgarantie ist aber die gute Betreuung. Denn solide Tarife, wie bei uns zu finden, sind wichtig, doch noch wichtiger ist, von kompetenten Experten beraten zu werden. Entsprechend waren die ersten Geschäfte, die nach dem Crash ankamen, auch bei uns Zuzahlungswünsche in fondsgebundene Verträge.

Beitz: Auch unsere Kunden haben von der Flexibilität der Prisma-Life-Policen starken Gebrauch gemacht und zu Beginn des Kursrutsches offensiv in Sondervermögen umgeschichtet. Die hohe Cashhaltung dämpfte die Kursverluste deutlich. Mittlerweile haben sich die Transfers umgekehrt. Mit unserem Umschichtungsmanagement bieten wir dafür die optimalen Werkzeuge, um auch die günstigeren Einstiegskurse wieder zu nutzen.

€uro am Sonntag: Belasten die abrupt erfolgten starken Hin- und Herbewegungen nicht die Investmentstrategie Ihrer Häuser?

Gräfer: Das wäre früher vielleicht der Fall gewesen. Speziell fondsgebundene Lebensversicherungsverträge sind aber heute extrem flexibel konzipiert. Sie verkraften Entnahmen so problemlos wie Zuzahlungen oder Beitragsverrechnungen. Für Zusatzvorteile sorgen hauseigene Fonds wie unser Pangaea Life Umbrella Fund, der in Sachwerte wie Solar-, Windparks oder Wasserenergie investiert. Da die Erträge zu 70 Prozent gesichert sind, blieb er bisher von Börsen- und Energiepreisverfall unbeeindruckt. Wir erwarten bis Jahresende unverändert brutto bis zu sieben Prozent Rendite.

Schrögenauer: Wir haben uns in den zurückliegenden Jahren extrem breit aufgestellt. Dadurch kann man innerhalb einer Police parallel etwa in ETFs, eine Core-Satellite-Strategie oder in nachhaltige Themen investieren. Zudem lässt sich in Zehn-Prozent-Schritten der Deckungsstock einbeziehen, das schafft Sicherheit und Flexibilität. Unsere Klientel ist aber zweigeteilt: Außer Monatssparern, die noch gut 90 Prozent unseres Geschäfts ausmachen, haben wir vermögende Kunden mit hohen Einmalbeiträgen. Mit 500 000 Euro sind die abgeschlossenen Summen im Schnitt dort zehnmal höher. Über unsere Liechtensteiner Tochter bauen wir diesen Bereich aus und machen dessen breiteres Anlageuniversum auch für unser Kerngeschäft nutzbar.

Fischer: Die Marktschwankungen kommen uns zweifach entgegen. Zum einen profitieren die vielen ratierlichen Sparer innerhalb einer Fondspolice oder in einem Fondssparplan überproportional durch verbilligte Einstiegskurse (Cost-Average-Effekt). Einmalanleger nutzen unsere Trend-200-Lösungen über den Einstieg in Cash und die zeitversetzte Rückkehr in Aktienfonds nach erfolgter Marktberuhigung.

€uro am Sonntag: Trotzdem haben zunehmend viele Ihrer Kunden mit Einkommens- und Vermögensverlusten zu kämpfen. Welche Lösungen haben Sie dafür anzubieten?

Beitz: Wir halten die Beitragspause für das beste Instrument. Denn es ist für beide Seiten von Vorteil, wenn Policen nicht einfach gekündigt werden. Ein vorübergehender Engpass in der Liquidität hebt ja keines der Risiken und Langfristziele auf, die man erreichen oder absichern wollte. Abgesehen von den Abschlusskosten lässt sich ein gekündigter Vertrag später selten wieder zu gleich guten Konditionen abschließen. Unsere Kunden brauchen Schutz, und wir unsere Kunden. Unsere Produkte erlauben bis zu 24 Monate Beitragspause. So lange bleibt der Schutz erhalten, und es wird auch keine Gesundheitsprüfung fällig. Es gibt also keine Nachteile.

Schrögenauer: Die LV 1871 ist ja breiter aufgestellt und muss im Moment auf viele Fragen eine Antwort finden, von Zuzahlung und Aufstockung bis zur Auflösung bestehender Verträge. Das Risiko in Berufsunfähigkeits-, Risikolebens- und Sterbegeldversicherungen ist ja nicht verschwunden. Über Investments haben wir ja bereits gesprochen. Falls ein Kunde finanzielle Schwierigkeiten hat, etwa durch Kurzarbeit, stunden wir die Beiträge für maximal zwölf Monate. Auch hier ist gute Beratung Gold wert, denn kaum ein Kunde unterscheidet zwischen Stundung, Beitragsfreistellung und Stornierung. Bei Ersterem wird die Police normal weitergeführt, bei der Freistellung ruht sie und läuft erst nach erneuter Gesundheitsprüfung wieder an. Das birgt bei der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) immer das Risiko, dass man beim Abschluss noch gesünder war als angenommen heute in zwölf Monaten.

Gräfer: Stundung ist in der BU das Mittel der Wahl. Hierbei bleibt der Versicherungsschutz in vollem Umfang bestehen, und im Nachgang kann der gestundete Beitrag sogar mit den zukünftigen Beiträgen verrechnet werden. Dies macht dann oft nur eine geringe Erhöhung aus. Fondsgebundene Rentenpolicen sind phänomenal flexibel. Neben der Stundung erlauben sie unproblematisch die Beitragsfreistellung oder Verrechnung mit dem Fondsguthaben. Ein Sonderfall ist die betriebliche Altersvorsorge: Viele Arbeitgeber wollen durch ihr Pausieren sparen. Man muss ihnen klarmachen, dass sie das bei der Entgeltumwandlung nicht können und in Zeiten der Kurzarbeit ohnehin keine Beiträge erhoben werden.

€uro am Sonntag: Kennt der Kunde solche Feinheiten des Versicherungsgeschäfts?

Gräfer: Nein, deshalb brauchen sie ja gute Berater, die stärker beansprucht und durch die Ausgangsbeschränkungen zu digitalen Zugangswegen gezwungen werden. Wir unterstützen sie nach Kräften. So haben wir in einzelnen Produkten die Abschlussprovision erhöht und sichern bei Stornierungen oder Beitragsfreistellungen die Liquidität.

Schrögenauer: Dazu muss man wissen, dass Versicherer bei Beitragsfreistellungen die Abschlussprovision anteilig zurückfordern. Diese Gelder stunden wir den Beratern für ein Jahr, sie haben genügend andere Herausforderungen zu meistern …

Heß: … wie die flächendeckende Digitalisierung der Kundenansprache. Hier sind alle im Vorteil, die sich schon im Vorfeld damit auseinandergesetzt haben. Wichtig ist, dass ein Vertrag dann auch digital unterschrieben werden kann. Für den Vertrieb bieten wir ebenfalls rasche Liquiditätshilfen an.

Beitz: Was früher wochenlange Diskussionen in allen möglichen Gremien gebraucht hätte, erfolgt jetzt praktisch über Nacht. Unternehmen wie wir arbeiten bereits zu 100 Prozent aus dem Homeoffice, und es ist irre zu erleben, wie das trotzdem funktioniert …

Gräfer: … und elektrisiert. Wir nutzen mittlerweile auch hausintern in allen zulässigen Bereichen die digitale Unterschrift, für die es hoffentlich bald einen branchenweiten Standard gibt.

€uro am Sonntag: Demnach steht in der Branche alles für die Zeit nach der Krise bereit?

Fischer: Krisen sorgen für viel Leid, aber auch für Chancen und Innovationen Das gilt insbesondere für die digitale Kundenansprache. Der Corona-Crash hat den Einstieg enorm verbilligt. Davon möchten Investoren auch in Zeiten von „Social Distancing“ möglichst einfach und unproblematisch profitieren. Wir sehen derzeit enormen Zulauf in unseren Robo-Advisor „truevest“ (www.truevest.de). Dort investiert der Kunde papierlos und bequem vom Sofa aus in unsere Trend-200-Strategien. Ohne Abschluss- und Depotkosten. Unglaublich, aber wahr – die Corona-Krise hat die Qualität des Systems erst richtig offengelegt.

Beitz: Viele fragen nach Zuzahlungen, die in den aktuellen PrismaLife-Tarifen kostenfrei sind, um die günstigen Einstiegskurse zu nutzen. Zudem nutzen viele das Umschichtungsmanagement und den Cost-Average-Effekt. Das geht bei Einmalbeiträgen und Zuzahlungen wie auch während der Laufzeit und zum Ende der Ansparphase.

Heß: Für WWK-Kunden schichtet der iCPPI-Garantiemechanismus bei steigenden Aktienkursen das im verzinsten Deckungsstock geparkte Kapital automatisch wieder in die Fondsanlage um. Der Kunde muss sich um nichts kümmern. Das System wird Mitte des Jahres einen Innovationsschub bekommen, über den wir dann gern berichten.

Gräfer: Die Bayerische hält sich bei Investments im Hintergrund, bietet über den Pangaea Life Umbrella Fund aber eine exzellente Lösung abseits der Börsen, in die wir auch im Sicherungsvermögen investiert sind. Über Investments entscheidet der Kunde ausschließlich mit seinem Berater.

Schrögenauer: Bei der LV 1871 ist es ähnlich, wobei die Liechtensteiner Tochter LV 1871 Private Insurance AG für spezielle Anlagechancen sorgt.

€uro am Sonntag: Und was ändert sich dauerhaft?

Schrögenauer: Stellvertretend für die Runde gesprochen wird die Branche anders auftreten und anders und positiver wahrgenommen werden. Wir haben nicht immer den besten Ruf in der Bevölkerung gehabt, doch die Krise und die aufrechterhaltene persönliche Betreuung – digital oder nicht digital – mit guten Produkten geben uns einen anderen Stellenwert. Der Umgang miteinander wird künftig oft digital beginnen und im persönlichen Gespräch abgerundet werden. Der Direkte Kontakt wird nicht mehr zwingend erforderlich sein, dafür aber eine höhere Wertigkeit bekommen.            rpl

 

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Eine Einschätzung von Michael J. Bazdarich, Product Specialist bei der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management.

 

Der BIP-Rückgang in den USA fiel im ersten Quartal etwas weniger drastisch aus, als viele erwartet hatten. Überraschend ist dabei, dass vor allem die Ausgaben für Dienstleistungen extrem stark fielen. Für das zweite Quartal wird dieser Effekt noch einmal stärker wirken, dann könnten die Zahlen wesentlich schlimmer aussehen. Die Börse wird dies einpreisen.

Dass das Bruttoinlandsprodukt der USA stark sinken würde, war klar. Die gerade gemeldete Zahl von minus 4,8 Prozent lag aber ziemlich genau in der Mitte zwischen den besten (minus einem Prozent) und den schlechtesten (minus 11,2 Prozent) Schätzungen.

Der Rückgang des BIP resultiert fast ausschließlich aus einer Komponente: den Verbraucherausgaben für Dienstleistungen. Zwar gab es auch starke Rückgänge bei der Produktion von Kraftfahrzeugen, was die Mitte März erfolgte Schließung von Autofabriken und Zulieferern widerspiegelt. Diese wurden jedoch durch Zuwächse im Baugewerbe und einem starken Rückgang der Importe ausgeglichen, was zur Steigerung des BIP beiträgt.

Dass der Rückgang des Dienstleistungsverbrauchs so gewaltig ausfiel und im Wesentlichen dem gesamten Rückgang des BIP entsprach, ist ein Beweis dafür, wie anders die derzeitige Lage gegenüber früheren Krisen ist. Die Nutzung von Dienstleistungen ist typischerweise die stabilste Komponente des BIP. Selbst während der globalen Finanzkrise 2007 bis 2009 gab es in den Quartalen mit den stärksten Rückgängen des BIP nur leichte Rückgänge bei den Dienstleistungen. Im Gegensatz dazu fiel im ersten Quartal 2020 der Rückgang des realen Dienstleistungsverbrauchs um ein Vielfaches höher aus als der des BIP.

Alle sprechen von einem Einbruch der Nachfrage. Dabei handelt es sich eigentlich nicht um einen Einbruch, sondern um eine gezielte Unterdrückung der Nachfrage durch die Maßnahmen gegen die Pandemie. Es ist fraglich, wie wirksam fiskal- und geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen sein werden – oder wie notwendig sie sind –, wenn die Nachfrage nur unterdrückt wurde. In aller Bescheidenheit neigen wir deshalb zu der Annahme, dass der Nach-Pandemie-Aufschwung schnell und sehr weitgehend sein kann, gerade weil der Rückgang so künstlich auferlegt wurde. Doch damit dies eintreten kann, muss die Angebotsseite der Wirtschaft intakt sein und sich erholen können, wenn und sobald der Shutdown aufgehoben wird. Die Regierung hat versucht, diesen Übergang zu bewältigen, aber je länger der Shutdown andauert, desto größer könnten die potenziellen Probleme sein.

Allerdings, so schockierend der Rückgang der Dienstleistungsausgaben im ersten Quartal auch war, spiegeln diese gerade einmal etwa einen halben Monat Lockdown wider. Selbst wenn die Wirtschaft also zum 15. Mai auf breiter Front geöffnet würde, wäre der schließungsbedingte Rückgang der Nutzung von Dienstleistungen im zweiten Quartal dreimal so groß wie im ersten Quartal. Darüber hinaus werden wir in den Sektoren, die im ersten Quartal noch zum Wachstum beitrugen, wie etwa Verbraucherausgaben für Lebensmittel (etwa durch Hamsterkäufe), Wohnungsbau und Außenhandel, wahrscheinlich noch weitere Rückgänge im zweiten Quartal erleben.

Für das zweite Quartal steht also ein wesentlich stärkerer Rückgang des BIP bevor, wenn Ende Juli die Zahlen kommen. Andererseits waren die jetzigen Zahlen nicht überraschend, wenn man bedenkt, was wir bereits über das Gemetzel im Zusammenhang mit der Schließung wussten. Dementsprechend erholen sich die Aktienmärkte heute angesichts der BIP-Nachrichten. So schlimm der BIP-Einbruch im zweiten Quartal auch ausfallen wird: Spätestens zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Zahlen ist dies bereits in den Marktpreisen eingepreist. Und vielleicht ist es das sogar schon jetzt.

 

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Dr. Werner Bals ist zum neuen Aufsichtsratsmitglied der KanAm Grund Institutional Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH in Frankfurt bestellt worden.

 

Werner Bals (58) war langjähriges Mitglied der Geschäftsführung der CREDIT SUISSE ASSET MANAGEMENT Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH in Frankfurt. Der Weg in die Welt der Offenen Immobilienfonds hatte sich für den Diplom-Kaufmann bereits durch seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen seiner Promotion 1993 zum Dr. rer. pol. an der Universität Regensburg abgezeichnet. Seine operative Tätigkeit in der Branche begann Werner Bals daran anschließend in Frankfurt bei der DEGI Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH. Dort übernahm er in leitender Funktion verschiedene Aufgaben in den Bereichen des Finanz- und Rechnungswesens, der Fondssteuerung und des Vertriebs, bevor er im Sommer 2002 zur CREDIT SUISSE als Geschäftsführer der Immobilien-Kapitalanlagegesellschaft wechselte. Dem Kontroll- und Beratungsgremium der KanAm Grund Institutional Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH gehört er seit Anfang April 2020 an.

Über die KanAm Grund Group

Die KanAm Grund Group, im Oktober 2000 gegründet, hat seither ein Transaktionsvolumen von mehr als 34 Milliarden US-Dollar bewegt. Das inhabergeführte Unternehmen richtet sich an den individuellen Anforderungen deutscher und internationaler Investoren aus. Geographische Schwerpunkte sind Europa und die USA. Unter dem Dach der KanAm Grund Group ist das Unternehmen strategisch in drei Geschäftsbereiche geordnet: KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft (Offene Immobilienfonds), KanAm Grund Institutional Kapitalverwaltungsgesellschaft (Immobilien-Spezialfonds) und die KanAm Grund REAM (internationales Investment & Asset Management Advisory). Seit der strategischen Neuausrichtung bietet die KanAm Grund Group als internationales Immobilienunternehmen – unabhängig von dem jeweiligen Investitionsvehikel – Immobilieninvestitionen und Asset Managementleistungen gleichermaßen deutschen Privatanlegern, institutionellen Anlegern und internationalen Investoren.

 

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