Der deutsche Fondsverband BVI fordert die EU-Gesetzgeber auf, die bereits für Ende 2019 geplante Überprüfung der Verordnung über verpackte Anlageinstrumente für Kleinanleger (PRIIPs) umgehend zu starten.

 

Die letzten Monate haben gezeigt, dass sich die eklatanten Mängel bei den Vorgaben zur Wertentwicklung und Berechnung der Kosten im PRIIPs-Informationsblatt (PRIIPs-KID) nur mit Korrekturen in der ursprünglichen Verordnung sinnvoll beseitigen lassen. Eine Überarbeitung der technischen Regulierungsstandards (RTS) allein reicht dafür nicht aus. Der BVI plädiert dafür, die bis Ende 2021 geltende Ausnahme für Publikumsfonds erneut zu verlängern, und zwar bis zur Verabschiedung der neuen Detailvorgaben. „Wir brauchen die Verlängerung der Ausnahme, weil die EU-Kommission es versäumt hat, rechtzeitig Vorschläge zur Überprüfung der PRIIPs-Verordnung vorzulegen“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Statt den Verordnungstext anzupacken, hat die Kommission die EU-Behörden mit der Überarbeitung der technischen Regulierungsstandards beauftragt. Das ist aber krachend gescheitert. Nun ist es unwahrscheinlich, dass das Verfahren rechtzeitig vor 2022 abgeschlossen werden kann.“ Es sei nicht sinnvoll, den Fondssparern zwischenzeitlich mangelhafte PRIIPs-KIDs zur Verfügung zu stellen, so Richter weiter. Bis zur endgültigen Überarbeitung sollten die Fondsgesellschaften deshalb unverändert die bewährten „wesentlichen Anlegerinformationen“ nutzen dürfen.

Die EU-Kommission und die EU-Behörden für Banken, Wertpapiere und Versicherungen (ESAs) hatten zuletzt monatelang versucht, die von Finanzwirtschaft und Verbraucherschützern gleichermaßen kritisierten Mängel im PRIIPs-KID durch Änderungen in den RTS zu beheben. Im Fokus der Kritik standen die zukunftsgerichteten Wertentwicklungsszenarien, die zu absurden Ergebnissen führen können. Die EU-Kommission sperrte sich allerdings gegen den Vorschlag der ESAs, für Publikumsfonds die vergangenheitsbezogene Wertentwicklung in das PRIIPs-KID aufzunehmen. Auch EU-Parlamentarier lehnten den Vorschlag der ESAs ab, da der Verordnungstext keine vergangenheitsbezogene Wertentwicklung, sondern ausschließlich Zukunftsszenarien im PRIIPs-KID zulässt. Deshalb haben die ESAs im Juli 2020 der EU-Kommission mitgeteilt, keine neuen RTS zur Behebung der Mängel im PRIIPs-KID vorschlagen zu können. Zudem verweisen die ESAs auf die geplante PRIIPs-Überprüfung durch den Gesetzgeber.

Zum Hintergrund:

Der BVI setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, die Mängel im PRIIPs-KID zu beseitigen. Er fordert unter anderem, die derzeit vorgesehenen Wertentwicklungsszenarien in den PRIIPs-KIDs um die vergangenheitsbezogene Wertentwicklung zu ergänzen. Sie ist eine bewährte und die einzig objektive Methode, um Anleger über die Wertentwicklung zu informieren. Die EU-Kommission selbst hat in einer Verbraucherstudie herausgefunden, dass Sparer die künftige Wertentwicklung der Produkte besser einschätzen können, wenn die zukunftsgerichteten Szenarien durch Angaben zur vergangenen Wertentwicklung ergänzt werden. Zudem fordert der BVI, die fehlerhafte Berechnungsmethode („arrival price“-Methode) zu den Transaktionskosten nachzubessern. Dabei werden Marktbewegungen in die Kosten eingerechnet, was zu Verzerrungen führt und Widersprüche zur EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II verursacht, die Marktbewegungen als Kosten ausschließt. Als Lösung plädiert der BVI dafür, bei Einhaltung bestimmter qualitativer Anforderungen alternative Berechnungsmethoden zuzulassen, etwa unter Rückgriff auf standardisierte Tabellen. Darüber hinaus besteht Klärungsbedarf bei der Kostenberechnung für PRIIPs, die in Immobilien und andere Sachwerte investieren. Hier sollten nur Kosten berücksichtigt werden, die mit der Management-Leistung zusammenhängen. Die EU-Behörden haben die meisten dieser Vorschläge in ihren Empfehlungen zur Änderung der RTS berücksichtigt.

 

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Emerging Markets dürften langfristig deutlich aufholen

 

Im Zuge der Corona-Pandemie spekulieren derzeit viele Kapitalmarktexperten darüber, welche Branchen in der Krise kurzfristig, aber auch auf lange Sicht profitieren dürften. Die Hamburger Sutor Bank hat die Wertentwicklung von zehn Branchen sowohl auf Sicht von einem Jahr als auch von zehn Jahren nach Regionen verglichen und dabei festgestellt, dass – zumindest bei einem weltweiten Blickwinkel – eine pauschale Branchen-Aussage schnell in die Irre führen kann. Denn es zeigt sich, dass beim Vergleich der Regionen USA, Europa und Emerging Markets zum Teil sehr große Unterschiede innerhalb der einzelnen Branchen bestehen, von deutlich im Plus bis deutlich im Minus. Auf Sicht von zehn Jahren ist festzustellen, dass die US-Unternehmen in neun von zehn Branchen Performance-Sieger sind – auf Sicht von einem Jahr liegen die Emerging Markets fünf Mal vorne, europäische Unternehmen drei Mal.

Anleger sollten nach Ansicht der Sutor Bank auf eine weltweite, weniger US-lastige Streuung achten. Denn die Dominanz der US-Unternehmen steht auf wackeligem Fundament: Die Emerging Markets könnten mittel- bis langfristig, angetrieben durch China, gegenüber den USA deutlich aufholen. Denn mit dem 14. Fünf-Jahres-Plan, der ab 2021 gilt, strebt China eine umfassende Stärkung des Binnenmarktes an, um die Abhängigkeit insbesondere von US-Produkten zu verringern. Gerade die exportorientierten „big player“ der US-Wirtschaft könnten dadurch in den nächsten Jahren stärker belastet werden.

Große Unterschiede innerhalb der Branchen auf kurze Sicht

Blickt man auf den kurzfristigen einjährigen Zeitraum, zeigt sich, wie unterschiedlich die drei wichtigsten Wirtschaftsräume USA, Europa und Emerging Markets durch die unmittelbare Krise gekommen sind. Eine zweistellige Minus-Performance über ein Jahr gibt es in allen drei Regionen im Energie- sowie im Finanzsektor. Doch in den Emerging Markets hat es den Energie-Sektor deutlich weniger heftig getroffen (-16%) als in Europa (-43%).

Diverser wird das Bild etwa in Sektoren wie Basis-Konsumgüter, Nicht-Basiskonsumgüter, Industrie, Kommunikation oder Versorger – hier reicht die Performance auf Sicht von einem Jahr je nach Region von deutlich im Plus bis deutlich im Minus. Beispiel Kommunikation: Die europäischen Werte liegen auf Jahressicht bei knapp -19 Prozent, in den Emerging Markets mit 22 Prozent im Plus, die US-Werte stehen bei knapp 15 Prozent im Plus. Demgegenüber liegen die Versorger in den Emerging Markets bei einem Jahr mit 14 Prozent im Minus, in Europa mit knapp 15 Prozent im Plus. In Europa sind die Industriewerte wiederum leicht im Plus mit 1,5 Prozent, während diese sowohl in den USA als auch in den Schwellenländern im Minus liegen.

Im Gesundheitswesen und in der Informationstechnologie liegen alle Regionen auf ein Jahr zweistellig im Plus – wobei etwa im Gesundheitswesen die Werte aus den Emerging Markets mit fast 48 Prozent im Plus liegen, und damit mehr als doppelt so hoch wie etwa in den USA und in Europa.

Auf lange Sicht: USA dominieren Branchen-Vergleich

Auf 10-Jahres-Sicht zeigt sich im Branchen-Vergleich die große Dominanz von US-Unternehmen: In neun von zehn Branchen liegen die US-Werte zum Teil deutlich vorne. Lediglich die US-Energie-Werte (-2,11% p.a.) müssen sich knapp der europäischen Konkurrenz (-0,41%) geschlagen geben.

Performance-Sieger ist auf 10-Jahres-Sicht wenig verwunderlich der Bereich Informationstechnologie in den USA mit einem Plus von etwas über 20 Prozent pro Jahr, die Emerging Markets folgen mit knapp 15 Prozent pro Jahr. Auch im Bereich der Nicht-Basiskonsumgüter zeigen die US-Werte eine starke Performance über 10 Jahre mit über 18 Prozent pro Jahr – wobei die Entwicklung ganz wesentlich von Amazon geprägt ist. Europäische Werte folgen hier erst mit etwas über 7 Prozent pro Jahr.

In einigen Branchen ist die Wertentwicklung über zehn Jahre je nach Region zum Teil erheblich unterschiedlich. In den drei Sektoren Grundstoffe, Industrie und Versorger liegen gemäß der Auswertung die annualisierten Performances aus den Emerging Markets im Minus, während die USA und auch Europa im Plus liegen.

Wie lange hält die US-Dominanz an? Weltweite Diversifizierung wichtig

Die Auswertung zeigt, dass es problematisch ist, pauschal von Branchenentwicklungen zu sprechen – zu unterschiedlich sind diese nicht nur im Vergleich zwischen Schwellenländern und Industrienationen, sondern auch im Vergleich von USA versus Europa. Ein zu einseitiges Setzen auf US-Werte sollten Anleger trotz der offensichtlichen US-Stärke vermeiden. Denn die Frage, die sich für Investoren stellt, ist: Wie lange wird die Dominanz der USA in den unterschiedlichen Branchen anhalten?

Dazu kann es keine gesicherte Antwort geben. Doch es ist davon auszugehen, dass China – das mit seinen Unternehmen allein in sieben der zehn untersuchten Branchen-Indizes der Emerging Markets den größten Anteil hält – mittel- bis langfristig eine deutlich größere Marktmacht in diversen Sektoren erlangen könnte, was sich auch in positiven Performance-Zahlen niederschlagen dürfte. Denn im Zuge der wirtschaftlichen Auseinandersetzung mit den USA strebt China in vielen Bereichen nun eine stärkere Unabhängigkeit insbesondere gegenüber US-Waren an. Demnach soll der nächste Fünf-Jahres-Plan, der von 2021 bis 2025 gilt, die chinesische Binnenwirtschaft massiv stärken – insbesondere auch in Segmenten, in denen bislang US-Importe dominieren. Schon jetzt hat sich Chinas Wirtschaft deutlich erholt, im 2. Quartal 2020 verzeichnete sie ein Wachstum von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Anleger sollten nach Einschätzung der Sutor Bank grundsätzlich bei Branchen-Engagements Vorsicht walten lassen – durch unvorhersehbare Ereignisse kann die Gewinner-Branche von heute schnell zur Verlierer-Branche von morgen werden. Mit Blick auf die regionale Streuung gilt es zudem, wachsam gegenüber einer zu großen Portfolio-Dominanz von US-Werten zu sein. Auch hier kann die aktuelle Stärke schnell zu einem Klumpenrisiko in der Zukunft werden. Wer sein Portfolio möglichst breit streuen möchte, sollte daher auch die zunehmende wirtschaftliche Stärke der Emerging Markets berücksichtigen.

 

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Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Mit der Registrierung neuer Anlageklassen für den Vontobel Fund II – Vescore Active Beta Opportunities macht Vontobel Asset Management eine erfolgreiche Risikoprämien-Strategie in Deutschland einem größeren Kreis von Investoren zugänglich.

 

Der Fonds ist über eine breite Spanne an Risikoprämien diversifiziert, in dem er in globale Aktien, Staatsanleihen, Rohstoffe, Währungen und Volatilitätsfaktoren investiert. Er verfügt über einen erfolgreichen langfristigen Leistungsausweis und zielt darauf ab, eine positive absolute Rendite zu erreichen. Bislang konnte der 2012 aufgelegte Fonds nur von einem eingeschränkten Investorenkreis erworben werden. Mit den neuen Anteilsklassen I (für institutionelle Investoren) und B (Retail) macht Vontobel Asset Management die Strategie des Vontobel Fund II – Vescore Active Beta Opportunities jetzt weiteren Investorengruppen zugänglich.

Die Allokation des Fonds wird anhand von quantitativen Modellen bestimmt, die emotionsfrei das jeweils vorherrschende Marktumfeld analysieren. Ziel ist es, die je nach Marktlage attraktivsten Renditequellen zu nutzen. Gleichzeitig liegt ein klarer Fokus auf Kapitalschutz, der mittels einer rigorosen Begrenzung der Volatilität umgesetzt wird. Langfristig sollen eine stetige Wertsteigerung und ein ausgewogenes Risikoprofil erreicht werden.

„Vescore verwaltet seit 2002 erfolgreiche Multi-Asset- und Risikoprämien-Strategien”, sagt René Weinhold, Head of Germany and Austria. „Der Fonds stützt sich auf eine Vielzahl an Renditequellen und hat gleichzeitig einen klaren Fokus auf Risikomanagement. Dank seines systematischen Anlageansatzes und seiner breiten Diversifikation kann der Fonds unterschiedliche Marktbedingungen meistern.”

Vontobel Fund II – Vescore Active Beta Opportunities

Fondsdomizil         Luxemburg

Fondswährung      EUR

Fondsmanager      Vontobel Asset Management

Verwaltungsgebühren % p.a.   I-Anteilsklasse (institutionell): 0.50%

B-Anteilsklasse (retail): 1.00%

ISINs I EUR : LU2033388138

B EUR: LU2033388054

Fonds-Auflagedatum

(gilt für die Anlageklasse Beta Opportunities UI – EUR, welche am 2. Januar 2012 aufgelegt und am 6. März 2020 mit der Anteilsklasse Vontobel Fund II – Vescore Active Beta Opportunities AI EUR zusammengelegt wurde.)

 

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

COVID-19 wirkt weltweit als Brandbeschleuniger

 

COVID 19 hat zwar andere Risiken aus den Schlagzeilen verdrängt, diese sind aber nicht verschwunden. Vielmehr wirkt die Pandemie in vieler Hinsicht als Brandbeschleuniger, der vorhandene Risiken verstärkt. Das zeigt die aktuelle Ausgabe der Aon Risk Maps. Diese Übersichten werden seit mehr als zwei Jahrzehnten von dem Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon gemeinsam mit den internationalen Experten der Risk Advisory Group und Continuum Economics zusammengestellt.

In diesem Jahr sehen die Experten wachsende Gefahren für Unternehmen vor allem in sechs Bereichen: Rechtsextremer Terror, Angriffe mit Drohnen auf den Flugverkehr, Unruhen, Sanktionen, Enteignungen und Währungsschwankungen. Viele dieser Risiken betreffen dabei entwickelte Industriestaaten wie Drittweltländer gleichermaßen.

Die Autoren der Risk Maps erwarten zum Beispiel, dass drei von fünf entwickelten Volkswirtschaften mit Streiks und zivilen Unruhen konfrontiert sein werden. Nach Einschätzung der Experten wird COVID-19 diese Gefahr als Brennglas-Effekt noch verstärken, dabei werde keines von den genannten Risiken verschont. Unter anderem wird vermutet, dass der Handelskrieg zwischen den USA und China durch Corona einen globalen Kollaps verursachen könnte. Ohnehin instabile Länder könnten Brandherde für neue Konflikte und Unruhen werden. Durch Rechtsterrorismus hervorgerufene Risiken sind nach Meinung der Experten besonders für die USA und Deutschland relevant.

„Es gibt keine Blue-Chip-Länder mehr. Nicht nur die COVID-19-Pandemie verändert die globale Risikolandschaft massiv.” So kommentiert Silja-Leena Stawikowski, Senior Consultant of Political & Special Risks bei Aon die Erkenntnisse. „Die Risk Maps 2020 zeigen, dass als sicher geltende Strukturen grundlegend erschüttert wurden und werden. Unternehmen sind gut beraten, über maßgeschneiderte Konzepte zur Absicherung nachzudenken. Diese sind am Markt auch verfügbar.”

Der ausführliche Report, die Aon Political Risk Map 2020 und die Aon Terrorism and Political Violence Map 2020 sind unter aon.de/risk-maps abrufbar.

 

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Aon Solutions Germany GmbH, Luxemburger Allee 4, 45481 Mülheim a.d. Ruhr, Tel: +49 208 7006-2620, www.aon.com

Zwei Megadeals und die Corona-Krise haben den deutschen Private-Equity-Markt im ersten Halbjahr geprägt. Die Zahl der Deals brach von 112 im Vorjahreszeitraum auf 94 ein.

 

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Private-Equity-Markt ist im ersten Halbjahr von 112 auf 94 Deals eingebrochen

Transaktionswert hat sich auf 24,2 Milliarden Euro mehr als verdreifacht

Der 17,2 Milliarden Euro teure Verkauf der thyssenkrupp Aufzugssparte war der größte Buyout überhaupt in Deutschland

Private-Equity-Markt dürfte in der zweiten Jahreshälfte wieder an Fahrt aufnehmen

Zwei Megadeals und die Corona-Krise haben den deutschen Private-Equity-Markt im ersten Halbjahr geprägt. Die Zahl der Deals brach von 112 im Vorjahreszeitraum auf 94 ein. Das entspricht einem Rückgang um 16 Prozent und markiert den niedrigsten Wert seit 2016. Insbesondere im zweiten Quartal machte sich die Zurückhaltung der Finanzinvestoren infolge der Corona-Pandemie bemerkbar: Von April bis Juni führten sie lediglich 38 Deals durch, im ersten Quartal waren es noch 56 Transaktionen.

Trotz des deutlichen Rückgangs: Der Transaktionswert war mit 24,2 Milliarden Euro von Januar bis Juni mehr als drei Mal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Ein so hoher Wert ist bisher in keinem ersten Halbjahr im Betrachtungszeitraum erzielt worden. Das lag vor allem an zwei Megadeals, die noch im ersten Quartal zustande kamen: Der Verkauf der Aufzugsparte von thyssenkrupp an ein Konsortium um Advent, Cinven und RAG markierte mit 17,2 Milliarden Euro das größte Buyout überhaupt in Deutschland. Hinzu kam die 2,8 Milliarden Euro teure Übernahme der Deutschen Glasfaser durch EQT und Omers.

Bei strategischen Investoren war eine ähnliche Entwicklung zu beobachten:  Während die Zahl der Deals von 265 auf 236 um elf Prozent zurückging, stieg der Transaktionswert deutlich um 73 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro. In acht Fällen ließen sich strategische Investoren einen Deal mehr als eine Milliarde Euro kosten – mit Abstand die größte Transaktion war die Übernahme der Bombardier Transportation GmbH durch Alstom für 8,2 Milliarden Euro.

Das sind Ergebnisse einer Analyse des deutschen Private-Equity-Marktes durch das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young).

Sandra Krusch, EY-Partnerin und Leiterin Private Equity für Deutschland, Österreich und die Schweiz kommentiert die Zahlen: „Die Corona-Pandemie hat im ersten Halbjahr den deutschen Private-Equity-Markt bestimmt. Die Finanzinvestoren waren zunächst zurückhaltend, weil die Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen noch nicht richtig abzuschätzen waren. Zahlreiche Deals wurden daher auf Hold gesetzt. Mit den Finanzergebnissen des zweiten Quartals können Investoren diese Auswirkungen nun besser beurteilen.“

Zahl der Exits verringert sich – strategische Investoren standen als Abnehmer bereit

Die Zurückhaltung hat sich insbesondere bei den Exits bemerkbar gemacht: Es kamen lediglich 14 Secondary Buyouts – also Verkäufe an andere Finanzinvestoren – zustande. Das ist der niedrigste Wert seit dem ersten Halbjahr 2016. Ein Börsengang kam in dem ungünstigen Umfeld erst gar nicht zustande. Strategische Käufer zeigten dagegen reges Interesse: 28 Mal standen sie als Abnehmer von Unternehmensbeteiligungen von Finanzinvestoren bereit, in der Vorjahresperiode war dies nur 21 Mal der Fall. Insgesamt sank die Zahl der Exits von 44 auf 42.

Wolfgang Taudte, Partner bei EY: „Das Umfeld für Verkäufe oder gar Börsengänge war äußerst ungünstig. Während Finanzinvestoren sich als Käufer spürbar zurückhielten, traten strategische Investoren dagegen häufiger in Erscheinung. Das liegt unter anderem daran, dass diese gerade in Krisenzeiten Konzernumstrukturierungen vorantreiben müssen und mit Zukäufen Synergien erzielen können.“

Industrieunternehmen und Informationstechnologie am begehrtesten

Daran orientierten sich immer stärker auch Finanzinvestoren: Sie investierten im ersten Halbjahr am häufigsten in die Bereiche Industrie (21 Deals) und Informationstechnologie (20 Deals). In den Industriebereich floss mit 18 Milliarden Euro auch das meiste Geld – wobei der weit überwiegende Anteil auf die Akquisition von thyssenkrupp Elevator entfiel. „Viele Unternehmen befinden sich mitten im Umbau“, so Taudte. „Die Digitalisierung, die Anpassung von Lieferketten und ein geändertes Käuferverhalten zwingen zahlreiche Firmen zur Anpassung ihres Portfolios. Zukäufe sind in dem Fall oft das einfachste und schnellste Mittel. Finanzinvestoren haben sich ein immer besseres Sektorenwissen angeeignet und stellen sich mit ihren Investitionen in bestimmte Branchen auf die Bedürfnisse von Unternehmen ein.“

Nach Ansicht von Sandra Krusch wird ein leichter Anstieg des Private-Equity-Markt in der zweiten Jahreshälfte erkennbar sein: „Unternehmen brauchen in der jetzigen Situation Liquiditätsspritzen sowie einen Sparringspartner, um ihre Geschäfte zu stabilisieren und ihre Lieferketten zu managen. Gut aufgestellte Finanzinvestoren können genau dies leisten. Hinzu kommt, dass viele Deals, die zunächst ausgesetzt wurden, weiterhin in der Pipeline sind. Sofern die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht gravierender werden, dürfte der Private-Equity-Markt im weiteren Jahresverlauf Fahrt aufnehmen.“

 

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Ernst & Young AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mittlerer Pfad 15, D­-70499 Stuttgart, Tel: 0711/988115980, Fax: 0711/988115177, www.ey.com

Sinkende Risikobereitschaft

 

Die Corona-Krise hat zu einem deutlichen Wechsel in der Anlagestrategie institutioneller Immobilieninvestoren geführt. „Weniger Risiko, geringere Rendite“ ist das Motto der Stunde. 58 Prozent der von Union Investment im Rahmen ihrer Investitionsklima-Studie befragten 150 Profianleger in Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzen derzeit auf diese Strategie. Vor Ausbruch der Pandemie waren es nur 35 Prozent. In Großbritannien ist der Wechsel besonders ausgeprägt: Für 79 Prozent der Befragten ist Sicherheit das Hauptanlagemotiv. Vor der Pandemie waren es 50 Prozent. Von einer grundsätzlichen Zurückhaltung kann aber insgesamt keine Rede sein. In dieser Phase vollständig auf Immobilien-Investments zu verzichten, ist nur für fünf Prozent der befragten europäischen Investoren eine Option.

Der Anlagefokus institutioneller Investoren hat sich durch die Corona-Pandemie zudem deutlich in Richtung klimaverträglicher Investitionen verschoben. 54 Prozent der Befragten wollen in diesem Bereich verstärkt investieren. 49 Prozent planen aufgrund der Viruswelle zunehmend Core-Immobilien zu kaufen. 42 Prozent kündigen an, vermehrt im eigenen Land zu investieren. In Frankreich ist dieser Wechsel besonders stark ausgeprägt: 71 Prozent der französischen Investoren planen klimaverträgliche Investitionen, 65 Prozent wollen Core-Objekte und 59 Prozent verstärkt in der Heimat kaufen.

In Großbritannien hingegen ändert sich der Anlagefokus im Zuge der Corona-Pandemie weniger stark: Nur 31 Prozent der Befragten wollen laut Studie verstärkt auf Klimaverträglichkeit setzen, 36 Prozent auf Core-Immobilien und magere 14 Prozent planen mehr Investitionen im eigenen Land. 43 Prozent der britischen Investoren hingegen wollen verstärkt in andere Nutzungsarten investieren. Insgesamt planen dies 41 Prozent der befragten institutionellen Investoren.

Suche nach Stabilisatoren in der Krise

Ganz oben auf der Einkaufsliste europäischer Investoren stehen in der aktuellen Marktphase die Asset-Klassen Health Care und Logistik. Je 65 Prozent der Befragten erwarten, dass verstärkt Kapital in diese Nutzungsarten gelenkt wird. „Beide Nutzungsarten sind wenig krisenanfällig und tragen dazu bei, den Cashflow in einem Portfolio zu stabilisieren“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilien-Research bei Union Investment. Aber auch die Anlageklasse Wohnen bleibt attraktiv: 55 Prozent der Umfrage-Teilnehmer rechnen hier mit steigenden Zuflüssen.

Die Mehrheit der europäischen Immobilien-Investoren (57 Prozent) rechnet damit, dass sich der deutsche Immobilienmarkt am schnellsten von der Corona-Pandemie erholt. Vor allem der Berliner und Frankfurter Markt punkten bei den Befragten: 42 Prozent trauen Deutschlands Hauptstadt eine schnelle Erholung zu, 38 Prozent gaben Frankfurt an. Aber auch den Immobilienmärkten von Paris (30 Prozent der Befragten), London (29 Prozent) und Stockholm (23 Prozent) werden gute Erholungschancen zugeschrieben. Länger dürften laut Studie die Märkte in Mailand (55 Prozent der Befragten), Madrid (47 Prozent) und Barcelona (33 Prozent) mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben.

„Deutschland profitiert von seiner wirtschaftlichen Stärke und dem bislang guten Krisenmanagement der Regierung. Berlin und Frankfurt haben, wie auch die anderen deutschen Standorte, eine überschaubare  Büroflächen-Pipeline und damit gute Chancen, die Krise schnell hinter sich zu lassen“, so Janßen.

Investitionsklimaindex: Frankreich und UK mit starken Einbußen

Im aktuellen Immobilien-Investitionsklimaindex ist Deutschland der Stabilitätsanker. Im Vergleich zur letzten Erhebung vor sechs Monaten ist der Indikator der Bundesrepublik nur leicht von 63,2 auf 62,6 Punkte gefallen. Ganz anders in Frankreich (minus 9,5 Punkte) und Großbritannien (minus 6,1 Punkte). Grund dafür sind in beiden Ländern die Veränderung der Standortbedingungen und Erwartungen: In Frankreich ist der Teilindex „Standortbedingungen“ um 13,1 auf 57,5 Punkte gerutscht, der Teilindex „Erwartungen“ um 20 auf 37,6 Punkte gefallen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Großbritannien.

Über die Union-Investment-Umfrage

Der europäische Immobilien-Investitionsklimaindex von Union Investment wird seit 2005 ermittelt, seit Frühjahr 2008 halbjährlich. Der Index berechnet sich aus den vier Teilindikatoren „Marktstruktur“, „Rahmenbedingungen“, „Standortbedingungen“ und „Erwartungen“, die mit jeweils 25 Prozent gewichtet werden. Für die aktuelle Auswertung hat das Marktforschungsinstitut Ipsos von Mai bis Juli 2020 insgesamt 150 Immobilienunternehmen und institutionelle Immobilieninvestoren in Deutschland (n=57), Frankreich (n=51) und Großbritannien (n=42) befragt.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Die VTB Direktbank bietet ab August 2020 mit dem VTB Anlage-Mix ein neues Finanzprodukt für Privatanleger, das die Sicherheit eines attraktiv verzinsten Festgeldes mit den Renditechancen eines professionell verwalteten ETF-Portfolios kombiniert.

 

Der Zinssatz für das 12-monatige Festgeld ist mit 1,0% Zins p.a. eines der derzeit attraktivsten Angebote am deutschen Markt.

“Mit dem VTB Anlage-Mix ermöglichen wir eine kostengünstige und unkomplizierte Geldanlage, um diversifiziert anzulegen und gleichzeitig von einem attraktiven garantierten Zinssatz zu profitieren. Wir geben damit eine Antwort für Anleger und Sparer, die nach Orientierung und Lösung in einem durch Niedrigzinsen geprägten Umfeld suchen.” erklärt Patrick Lehnert, Geschäftsführer der VTB Direktbank.

Der Anlagebetrag von mindestens 10.000 EUR wird zu gleichen Anteilen in das Festgeldkonto und das ETF Portfolio investiert. Die Zusammensetzung des ETF Portfolios erfolgt individuell und orientiert sich vor allem an der persönlichen Risikobereitschaft, die den Anteil von Aktien und Anleihen beeinflusst. Das Portfolio wird kontinuierlich überwacht und an die aktuelle Marktentwicklung angepasst, ohne das der Anleger selbst aktiv werden muss.

Die VTB Direktbank auf einen Blick

Die VTB Direktbank wurde 2011 gegründet und ist eine Zweigniederlassung der VTB Bank (Europe) SE mit Sitz in Frankfurt am Main. Als kosteneffiziente Onlinebank konzentriert sich die VTB Direktbank auf einfache, attraktive und sichere Anlageprodukte. Zum Produktportfolio gehören Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und die digitale Vermögensverwaltung VTB Invest. Alle Informationen zum Produktangebot finden Sie unter www.vtbdirekt.de/anlagemix

 

Verantwortlich für den Inhalt:

VTB Bank (Europe) SE, Zweigniederlassung Frankfurt am Main, VTB Direktbank, Tel: +49 (69) 943 40 94 2021, www.vtbdirektbank.de

Dr. Patrick Zenz-Spitzweg wechselt von Pictet zur FERI Trust

 

Dr. Patrick Zenz-Spitzweg (39) ist seit 1. August 2020 neues Geschäftsführungsmitglied der FERI Trust GmbH und folgt auf Frank W. Straatmann, der weiterhin als Vorstand der FERI AG für den Bereich Privatkunden verantwortlich zeichnet. Dr. Patrick Zenz-Spitzweg übernimmt die Verantwortung für den Ausbau und die Pflege der Kundenbeziehungen im Bereich Private Mandanten. Er leitet außerdem das Team in Bad Homburg sowie den Bereich Family Office.

„Wir freuen uns, mit Dr. Patrick Zenz-Spitzweg einen ausgewiesenen Experten in der Betreuung großer privater Vermögen gewonnen zu haben. Mit seiner langjährigen Erfahrung wird er das seit Gründung der FERI vor über 30 Jahren erfolgreiche Privatkunden- und Family Office Geschäft weiter ausbauen und noch stärker an den Bedürfnissen der heutigen Unternehmergeneration ausrichten“, sagt Frank W. Straatmann, verantwortlicher Vorstand der FERI AG.

Dr. Patrick Zenz-Spitzweg ergänzt die bisherigen Geschäftsführer der FERI Trust GmbH, Marcus Brunner (Finanzen, Compliance), Marcus Burkert (Investment Consulting und Institutionelle Kunden), Carsten Hermann (Investment Management) und Dr. Andreas Schmidt-von Rhein, der seit 1.4. als Geschäftsführer der FERI Trust GmbH den Bereich Operations verantwortet.

Dr. Zenz-Spitzweg kommt von Pictet & Cie (Europe) S.A. in Frankfurt, wo er seit 2012 in verschiedenen Funktionen, zuletzt als Leiter Wealth Management, tätig war. Zuvor war er einige Jahre bei der UBS Deutschland AG in Frankfurt, ebenfalls im Bereich Wealth Management, beschäftigt. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der European Business School (ebs) und wurde anschließend an der Universität Hamburg promoviert.

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Die asiatischen und allen voran die chinesischen Kapitalmärkte sind bislang deutlich besser durch die Covid-19-Turbulenzen gekommen als ihre europäischen und amerikanischen Pendants. Auch langfristig sind die Perspektiven für Investoren attraktiv.

 

Die asiatischen Volkswirtschaften übernehmen mehr und mehr die Rolle als Motor des globalen Wachstums. Schon jetzt entfallen kaufkraftbereinigt rund 50% der globalen Wirtschaftsleistung auf Asien. Während der Asien-Krise 1997/98 litten viele Länder in der Region unter Leistungsbilanzdefiziten und mangelnden Devisenreserven, zugleich bestand eine hohe Abhängigkeit von Auslandskapital. Dieses Bild hat sich grundlegend gewandelt. Heute sind in Asien Leistungsbilanzüberschüsse und hohe Währungspolster eher die Regel als die Ausnahme, Kapitalimporte haben an Bedeutung verloren.

Die wachsende ökonomische Bedeutung Asiens lässt sich auch an den Kapitalmärkten ablesen: So ist der Marktwert der chinesischen Aktiengesellschaften rund dreieinhalbmal so hoch wie der Wert aller in Deutschland gelisteten Unternehmen. Im Aktienindex MSCI Asien ex-Japan hat China einen Anteil von 44%. Gleichzeitig ist in Indien mit über 5.000 gelisteten Unternehmen die weltweit höchste Anzahl börsennotierter Unternehmen zu finden. Im Jahr 2019 kamen bereits 20 der 100 größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung aus Asien.

Auch Anleihen asiatischer Emittenten haben aus Anlegersicht erheblich an Attraktivität gewonnen. Im Investment Grade-Segment hat sich das Volumen in den letzten Jahren auf mehr als 700 Mrd. US-Dollar mehr als verdreifacht.

Im Rahmen eines Multi-Asset-Portfolios bieten asiatische Aktien und Anleihen in mehrfacher Hinsicht Vorteile. In punkto Diversifikation günstig ist die geringe Korrelation der Börsen Asiens mit dem globalen Gesamtmarkt. Dies hat sich auch beim Kurssturz im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie bestätigt. Die Fonds mit Asien-Fokus gaben im ersten Quartal durchschnittlich weniger nach als solche mit Ausrichtung auf die USA oder Europa. Während europäische Aktienfonds im Mittel rund 23,6% und amerikanische Aktienfonds rund 20,3% verloren haben, büßten Fonds mit Fokus Asien 19,2% ein. Geholfen hat die relative Stabilität chinesischer Aktienfonds, die nur einstellige Verluste verzeichneten.

Die Scope-Analysten haben die wichtigsten Fonds-Vergleichsgruppen ausgewertet. Das Ergebnis: Aktienfonds-Peergroups mit Fokus China zeigen mit Stand Ende Mai über 1-, 3- und 5-Jahreszeiträume eine höhere durchschnittliche Performance als ihre europäischen und globalen Pendants – und zugleich kein signifikant höheres Risiko gemessen an der Volatilität. Risikoadjustiert liegt die Performance chinesischer Aktienfonds für die betrachteten Zeiträume damit signifikant über derjenigen von Aktienfonds, die in entwickelte Märkte wie Europa und Nordamerika anlegen.

 

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Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Investoren müssen Sektoren mit politischen Risiken genau beobachten: Energie- und Finanzsektor, Pharma- und Technologiekonzerne sowie E-Commerce

 

In den letzten vier Jahren war es kaum möglich, dem amerikanischen Politzirkus zu entrinnen. Doch zuletzt drehte sich alles um COVID-19 und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Die Auswirkungen der anstehenden US-Wahlen auf die Märkte halten sich daher noch in Grenzen, dabei sind es nur noch drei Monate bis zur Wahl.

Die Pandemie hat die Pläne für die Parteitage von Demokraten und Republikanern, also die traditionelle Wahlkampferöffnung, massiv durcheinandergebracht. Der demokratische Parteitag sollte schon vor drei Wochen stattfinden. Jetzt sind beide Kongresse für diesen Monat geplant, wesentlich kleiner und größtenteils virtuell. Aber ein virtueller Zirkus ist nun einmal nicht so laut und glamourös wie das Original.

Dennoch sollte man sich mit den Folgen des 3. November genauer befassen. Vor den Wahlen ist die Lage äußerst unsicher; die Gesundheits- und Wirtschaftsdaten fallen von einem Extrem ins andere. Und wenn die Kandidaten jetzt auf Stimmenfang gehen, erleben wir eine Polarisierung wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Siegeszug der Demokraten?

Die aktuellen Umfragedaten sprechen bisher für einen Sieg von Joe Biden und möglicherweise sogar für eine Mehrheit der Demokraten im Senat.

Auch die Vergangenheit spricht für die Demokraten: Calvin Coolidge war 1924 der letzte Präsident, der wiedergewählt wurde, obwohl er in den beiden Jahren vor der Wahl mit einer Rezession zu kämpfen hatte. Und seit 1900 sind Richard Nixon und George H. W. Bush die einzigen Präsidenten, die in der ersten Amtszeit ihr Amt übernahmen, ohne dass ihre Partei beide Kongresskammern kontrollierte.

Ein Siegeszug der Demokraten dürfte große Auswirkungen auf die Wirtschaft und Märkte haben. Der Politikwissenschaftler Dr. Sam Potolicchio machte folgende Beobachtung: In seinen 36 Jahren im Senat zählte Joe Biden stets zum Mainstream seiner Partei, egal, wie sie sich entwickelte. Zum derzeitigen Linksruck der Demokraten sagte Potolicchio: „Im Vergleich zu Biden geht Obama fast als Republikaner durch.“

Bidens Wahlprogramm enthält umfassende Unternehmens- und Einkommensteuererhöhungen sowie etliche Vorschläge zur Gesundheitspolitik, für mehr Regulierung, zum Umweltschutz und zur Infrastruktur.

Reaktion der Märkte

Die Märkte mögen aber keine Steuererhöhungen. Eine wichtige Maßnahme der Trump-Administration war die Senkung der Unternehmenssteuer auf ein ähnliches Niveau wie in anderen größeren Ländern. Analysten schätzen, dass die Gewinne je Aktie der S&P-500-Unternehmen dadurch um 8 bis 12 Prozent stiegen.

Wenn die Steuern jetzt wieder erhöht werden, dürfte das den Märkten schaden. Eine Faustregel besagt, dass beim S&P 500 je Prozentpunkt Steuererhöhung auch die Gewinne je Aktie um etwa 1 US-Dollar fallen. 2019 betrugen die Gewinne je Aktie im Schnitt etwa 165 US-Dollar.

Die geplanten Ausgabenprogramme sind weniger leicht einzuschätzen. Eine expansive Fiskalpolitik kann das Wirtschaftswachstum fördern, wenn sie denn durchdacht und zielgerichtet ist. Aber auch hier lehrt die Vergangenheit, dass man bei politischen Maßnahmen skeptisch sein muss. Erinnern Sie sich noch an „Cash for Clunkers“, die amerikanische Variante der Abwrackprämie? Sorgen macht auch das schon jetzt extreme Haushaltsdefizit.

Außerdem gibt es weniger „Checks and Balances“, wenn eine Partei den Kongress kontrolliert. Im Senat mit seiner traditionellen Filibuster-Regel sind faktisch 60 Stimmen nötig, um ein Gesetz zu verabschieden. Die Demokraten könnten den Senat übernehmen, doch dürfte es kaum für 60 Sitze reichen. Vielleicht kommen sie dann aber auf die Idee, die Regel zu ändern oder abzuschaffen, damit in Zukunft 51 Stimmen reichen. All das steht am 3. November auf dem Spiel.

Provokante Pläne Trumps?

Und was plant der Amtsinhaber? Je weiter er in den Umfragen zurückliegt, desto provokanter könnten seine Entscheidungen werden.

Vielleicht streut er Zweifel an der Korrektheit der Wahlen. Dr. Potolicchio schließt nicht einmal aus, dass Trump vielleicht gar nicht mehr antritt. Und selbst wenn der Präsident verstärkt auf Themen setzt, mit denen er auch den Demokraten gefallen kann, muss das nicht unbedingt wirtschaftsfreundlich sein.

Die US-Politik ist gespalten wie selten, aber zwei Dinge finden bei Demokraten und Republikanern gleichermaßen Zustimmung: Eine harte Haltung gegenüber China und, wie die jüngsten Anhörungen im Kongress gezeigt haben, Maßnahmen gegen die großen Technologiekonzerne.

Zurzeit kauft China nicht so viele US-Güter wie im Rahmen des ersten Handels-Teilabkommens zugesagt. Könnte Trump dies als Vorwand nutzen, um die Handelsvereinbarung insgesamt zu kippen? Und dann ist da noch die bizarre TikTok-Affäre, in der die Abneigungen gegen China und die großen Tech-Konzerne zusammenkommen. Will man gegenüber dem Technologiesektor jetzt zunehmend die Muskeln spielen lassen?

Politische Risiken

Massive Liquiditätsspritzen lassen den Nasdaq Index auf ein Allzeithoch steigen und auch der S&P 500 Index nähert sich wieder seinen alten Höchstständen. Auch deshalb fragen wir uns, inwieweit diese möglichen Entwicklungen eigentlich in den Kursen eingepreist sind. Vielleicht ist die jüngste Dollarschwäche ein erster Hinweis darauf. So oder so sollte man Sektoren mit politischen Risiken genau im Blick behalten: Dazu gehören der Energie- und Finanzsektor, E-Commerce sowie Pharma- und Technologiekonzerne.

Die US-Wahlen waren dieses Jahr noch kein großes Thema, aber das dürfte sich ändern. Investoren sollten sich von der Ruhe vor dem Sturm nicht täuschen lassen und vorbereitet sein, wenn die Show beginnt und die Märkte die Wahlen nicht länger ignorieren.

 

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Marktkommentar von Michel Salden, Leiter Rohstoffe, Vontobel Asset Management

 

  • Gewinnmitnahmen und steigende US-Realzinsen drücken Silberpreis
  • Neupositionionierung der Anleger in Richtung Gold möglich

Nach einer beeindruckenden Rallye, die die meisten anderen Vermögenswerte in den Schattens stellte, hat Silber gestern einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben, als die Anleger, überrascht von der Geschwindigkeit des Preisanstiegs und dem Ausmaß der Anlegerbeteiligung, begannen, ihre grossen Long-Positionen aufzulösen. Da die Abwertung des US-Dollars ins Stocken geraten ist und die US-Realzinsen in einer kurzfristigen zyklischen Erholung leicht gestiegen sind, erwarten wir, dass Momentum- und kurzfristig orientierte Makro-Händler beide Signale nutzen werden, um sowohl bei Silber als auch bei Gold Gewinne einzustreichen.

Auch die Mittelzuflüsse von Privatanlegern in Gold- und Silber-ETFs haben in den letzten Tagen eine Pause eingelegt, obwohl sich ihre Bestände nach wie vor auf sehr hohen Niveaus befinden. Das Gold-Silber-Preisverhältnis ist von sehr hohen Niveaus (120 im März) auf 70 gesunken, was näher am langfristigen Durchschnitt liegt und den Aufholprozess von Silber gegenüber Gold abschwächen dürfte. Dies könnte eine Neupositionierung weg von Silber und zurück zu Gold auslösen. Angesichts der Kombination der massiven Outperformance von Silber und seiner vergleichsweise geringeren Liquidität werden sich die Silbermärkte in den kommenden Tagen unruhig zeigen.

Die Triebkräfte hinter der jüngsten Erholung von Silber und Gold, wie die niedrigen Realzinsen, die Substitution von negativ rentierender Anleihen, die Nachfrage nach sicheren Anlagen, die sich verbessernde Industrienachfrage und der Übergang zu grüner Energie, sind jedoch nach wie vor vorhanden. Sobald sich der kurzfristige Anstieg der US-Realzinsen normalisiert, wird das Halten der Metalle wieder günstiger werden, was eine Fortsetzung der Rallye ermöglichen sollte. Im Moment sehen Platin und Palladium attraktiv aus, da beide Edelmetalle stärker vom zyklischen Aufschwung im globalen Automobilbau profitieren.

 

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Im Juli 2020 verzeichnete Gold die beste monatliche Performance seit Januar 2012, d. h. seit dem Tiefpunkt der europäischen Staatsanleihenkrise.

 

Der Goldpreis steht jetzt auf einem Allzeithoch. Gold und Silber haben in diesem Jahr alle wichtigen Anlageklassen übertroffen. Insbesondere Silber übertraf Gold bei seiner jüngsten Rallye seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent.

Für den Monat Juli:

  • Gold: 11,1 Prozent
  • Silber: 34,8 Prozent

Für 2020 bis 06. August:

  • Gold: 35,4 Prozent
  • Silber: 54,8 Prozent

Obwohl wir im Juli 2020 unsere Gold- und Silberprognosen für das zweite Quartal 2021 veröffentlicht haben, lassen die jüngsten Marktereignisse in Verbindung mit stark positiven Renditen vermuten, dass die Präsentation einiger Aktualisierungen den Anlegern helfen könnte.

Unser Goldmodell-Framework wird in „Gold: how we value the precious metal“ erklärt. Das Modell generiert eine jährliche prozentuale Wachstumsrate, die wir auf die aktuellen Preise anwenden können, um zu projizieren, in welche Richtung die Goldpreise innerhalb eines Jahres gehen könnten. Jetzt liegt der Goldpreis für Juli 2020 vor und wir können demzufolge den Preis im Juli 2021 prognostizieren. Darüber hinaus können wir Änderungen der wirtschaftlichen Annahmen berücksichtigen, die in diesen turbulenten Zeiten gerechtfertigt sind.

Keine Blase bei Gold

Lassen Sie uns zunächst eine Bestandsaufnahme der Aussagen des Modells zum jüngsten Preisanstieg machen (Abbildung 1). Mit dem Wissen, wo sich die Renditen für Staatsanleihen, der US-Dollar und die spekulative Positionierung im Juli 2020 befanden, zeigt das Modell, dass die Preise im Juli 2020 im Jahresvergleich um 35 Prozent gestiegen sein sollten. Tatsächlich stiegen sie im Jahresvergleich um 39 Prozent, also nur einen Bruchteil höher. Diese angezeigte Goldbewegung entsprach den Fundamentaldaten und wir können daher eine Blase des Goldpreises ausschließen. Interessanterweise trug der US-Dollar zum Anstieg des Goldpreises im Juli bei. Wir haben das seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Der Dollar hat seit März 2020 rund 10 Prozent an Wert verloren. Der Rückgang der 10-Jahres-Renditen für Staatsanleihen, die jetzt auf einem Allzeittief sind, war ebenfalls ursächlich für die Gewinne bei Gold. Die Stärke der spekulativen Futures-Positionierung in Gold trug darüber hinaus weiterhin maßgeblich zu Kursgewinnen bei.

Goldprognosen bis Juli 2021

Wie in unserem Webinar am 4. August 2020 vorgestellt, aktualisieren wir unsere Prognosen (Abbildung 2), um einige geringfügige Änderungen der Konsensprognosen für wirtschaftliche Variablen (Konsensszenario) widerzuspiegeln. Noch wichtiger ist jedoch, was passieren würde, wenn der US-Dollarkorb und die Renditen für US-Anleihen so niedrig bleiben wie seit Ende Juli 2020 (Status Quo-Szenario)? Beides sind angesichts der Ungewissheit aufgrund der steigenden Anzahl der COVID-19-Fälle auf die wirtschaftlichen Ergebnisse vernünftige Annahmen – und führen zu einer höheren Nachfrage nach Staatsanleihen führt und die Erwartungen an die Federal Reserve eher gemäßigt  ausfallen lässt.

Unser Konsensszenario deutet darauf hin, dass Gold bis Juli 2021 auf 2200 US-Dollar pro Unze steigt. Das Status-Quo-Szenario zeigt, dass Gold bis Juli 2021 auf 2640 US-Dollar pro Unze steigen könnte, wenn die Renditen für Staatsanleihen und der US-Dollarkorb ganzjährig so niedrig bleiben wie heute. Das letztere Szenario zeigt, dass Gold noch um weitere 30 Prozent zulegen kann.

Silberprognose bis Juli 2021

In unserem jüngsten Ausblick unter dem Titel „Silver Outlook to Q2 2021: A Phoenix Rising From The Ashes, Phönix“ erörterten wir, wie wichtig die Goldpreisprognose für unsere Einschätzung bei Silber ist. Was wäre, wenn wir anstelle des „U-förmigen Konjunkturerholungsszenarios“ in der Prognose für Gold bis zum zweiten Quartal 2021 (Gold Outlook to Q2 2021: On Track to Reach New Highs) das oben dargestellte Status-Quo-Szenario verwenden und die Prognose für Silber auf Juli 2021 aktualisieren?

Silber könnte erheblich steigen, bis auf 36 US-Dollar pro Unze (Abbildung 3). Dies entspricht ausgehend vom heutigen Niveau einer Steigerung von mehr als 25 Prozent. Zum Zeitpunkt der Niederschrift der Folien für unser jüngstes Webinar am 31. Juli 2020 wäre ein Gewinn von über 50 Prozent zu verzeichnen gewesen, aber der Silberpreis wies im Verlauf einer Woche starke Veränderungen auf.

Relativer Preis von Gold und Silber

Das Gold-Silber-Preisverhältnis war seit 2019 erhöht worden und erreichte im März 2020 mit 123 -fast vier Standardabweichungen über dem Durchschnitt seit 1990, einen Höchststand. (Abbildung 4). Mit der jüngsten Aufholrallye von Silber ist die Quote auf 74 gefallen. Die oben im Status-Quo-Szenario dargestellten Prognosen zeigen, dass das Gold-Silber-Preisverhältnis in diesem Bereich bleiben wird, der seit 1990 geringfügig über dem langjährigen Durchschnitt von 68 liegt. Wir glauben nicht, dass die Quote angesichts des potenziellen Gegenwinds, dem Silber bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen ausgesetzt sein könnte, deutlich unter dieses Niveau fallen wird. Die Angst vor einer konjunkturellen Abschwächung hält die Renditen der Staatsanleihen niedrig und die spekulative Positionierung des Goldes hoch.

Gold und Silber haben sich in den letzten Wochen entscheidend bewegt, bleiben aber im Einklang mit ihren jeweiligen Fundamentaldaten. Es ist bemerkenswert, dass eine derart schnelle Preissteigerung eintreten kann, ohne dass blasenartige Bedingungen erforderlich sind. Wenn die gegenwärtigen Bedingungen mi niedrigen Renditen und einem schwachen  Dollar bestehen bleiben, d. h. die Renditen nicht weiter fallen oder der Dollar nicht weiter abwerten muss – könnten Gold und Silber mit der robusten Anlegerstimmung zugungsten beider Metalle ihre Rally fortsetzen.

 

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Quant.Alternative Solutions hat mehr als 100 Millionen Euro vermittelt, mit dem ein auf Handelsforderungen spezialisierter Fonds gestartet wird.

 

„Ein neues Produkt noch vor der Auflegung zu begleiten, ist für institutionelle Investoren sehr attraktiv“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. „Der frühe Einstieg bietet institutionellen Investoren Möglichkeiten, bei der Produktausgestaltung mitzuwirken, und somit die Chance, ein optimal passendes Produkt für die eigenen Bedürfnisse zu erhalten.“

Institutionellen Investoren stehen zehntausende Produkte für ihre Anlageentscheidung zur Verfügung – aber nicht alle erfüllen tatsächlich die Maßgaben in Bezug auf Risiko und Rendite. „Interessant sind besonders Produkte in einer frühen Phase der Auflegung, bei denen die Initiatoren den Investoren häufig niedrigere Kosten und damit bessere Renditen anbieten“, sagt Falke. „Es erfordert ein gutes Netzwerk aus potenziellen Investoren, Zugang zu Fondsinitiatoren mit guten und neuen Ideen und die Kompetenz, die Ideen auch adäquat beurteilen zu können, um solche neuen Produkte erfolgreich zu starten“, sagt Falke. Im Haus Quant.Capital Management kümmert sich darum der Bereich Quant.Alternative Solutions.

Immer wieder gibt es Angebote, in frühen Phasen in Unternehmen zu investieren. „Die Suche nach Kapital für Start-ups ist mittlerweile sehr institutionalisiert“, so Falke. Damit haben sich aber auch die möglichen Renditen deutlich reduziert, ohne dass die Risiken gesunken wären. Anders sieht das bei neu zu startenden Fonds aus. Diese sind oft auf einen Seed-Investor angewiesen, haben zwar eine gute Idee, aber noch keinen Marktzugang. Anders als bei Start-up-Investoren lässt sich eine Zielrendite durchaus berechnen, die Risiken besser einschätzen.

„Egal ob als UCITS, Sicav, REITs oder RAIFs: Die Vorteile für die frühen Investoren liegen zum einen in den niedrigeren Gesamtkosten, zum anderen in den innovativen Anlagestrategien, die noch nicht abgenutzt sind. Beides ist gut für die Renditen.“, so Falke. „Seed-Investoren können zudem häufig einen gewissen Einfluss auf die Produktgestaltung nehmen und so noch mehr dafür sorgen, dass die Produkte optimal zum eigenen Anlage- und Risikoprofil passen.“

Die Due Diligence kann dabei durchaus eine geraume Zeit in Anspruch nehmen. „Da gänzlich neue Produkte noch keine Performancehistorie haben, müssen frühe Investoren für die Prüfung des Produktes gewissen Zeitaufwand in Kauf nehmen“, sagt Falke. Dies wird ihnen in der Regel durch eine erhöhte Rendite versüßt. „Bei dem von uns vermittelten Fonds, der Handelsforderungen verbrieft, liegt die Zielrendite für die Seed-Tranchen bei rund sechs Prozent. Das liegt deutlich über den Renditen vergleichbarer Produkte im Markt.“ Wenn die Seed-Klasse vollständig investiert ist, bleiben die Renditen für andere vom Fonds eröffnete Anteilsklassen weiterhin interessant, bieten aber Erträge, die näher am Marktniveau liegen. Nachteile für die frühen Investoren gibt es dabei keine.

„Oft sind auch Club-Deals möglich, bei denen sich mehrere Häuser oder Family Offices gemeinsam engagieren und das Seed-Investment aufbringen“, sagt Falke. „Beim oben genanntem Fonds können Anleger jetzt weiterhin investieren und von der erfolgten Due Diligence des Startinvestors profitieren.“

Das Niedrigzinsumfeld, das für viele ein Negativzinsumfeld ist, stellt Investoren vor immense Herausforderungen. „Es geht darum, auskömmliche Renditen zu erwirtschaften, ohne die Risiken im Gesamtportfolio zu erhöhen“, so Falke. Und dieser Balanceakt lässt sich mit den ausgewählten Produkten aus den Bereichen Alternative Investments und Real Assets stemmen.

 

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Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile zu einer gesellschaftlichen Verantwortung geworden.

 

Auch bei der Altersvorsorge hat es eine immer größere Bedeutung. Mit einem neuen vermögensverwalteten Portfolio gibt die Nürnberger ihren Kunden nun die Möglichkeit, Altersvorsorge und Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu verbinden.

Mit gutem Gewissen investieren

„Unsere Kunden haben somit die Chance, mit gutem Gewissen Rendite zu erzielen. Dabei kümmert sich unsere nachhaltige – und für unsere Kunden kostenlose – Vermögensverwaltung um alles. Wir beobachten die Finanzmärkte, selektieren und managen das Portfolio aktiv. Hier spielt die Volatilität eine entscheidende Rolle“, unterstreicht Dr. Michael Martin, Leiter Produkt- und Marktmanagement Leben der Nürnberger Lebensversicherung AG. Die nachhaltige Vermögensverwaltung wird auch für die betriebliche Altersvorsorge angeboten.

Rundum-Service für den Vermögensaufbau

Der Fokus liegt auf weltweit investierenden Aktien- und Rentenfonds sowie Aktien- und Renten-ETFs, wobei der Aktienanteil mindestens 70 Prozent beträgt. Die nachhaltige Investmentstrategie wird mit ESG- (Environment, Social and Governance) und SRI-Konzepten (Socially Responsible Investing) umgesetzt. Die Experten überprüfen monatlich die Zusammensetzung des Portfolios und ändern es bei Bedarf. Die Nürnberger bietet die nachhaltige Vermögensverwaltung in allen drei Schichten für die fondsgebundenen Vorsorgetarife mit und ohne Garantie an.

Oberstes Ziel: Nachhaltigkeit

Bei den drei Nürnberger vermögensverwalteten Portfolios defensiv, dynamisch und offensiv gibt es eine festgelegte Zielvolatilität. Das nachhaltige Portfolio hingegen verfügt über keinen fest vorgegebenen Wert. Hier bewegt sich die Volatilität in einem angenommenen Korridor von sieben bis zehn Prozent. Das übergeordnete Ziel ist, die Nachhaltigkeitskriterien einzuhalten.

 

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NÜRNBERGER Versicherung, Ostendstraße 100, 90334 Nürnberg, Tel. 0911 531-7960, Fax -817960, www.nuernberger.de

Kommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Der Kurs der Feinunze Gold notierte seit Ende Juli auf einem Rekordniveau, oberhalb der Marke von 2.000 US-Dollar. Seit dem kurzfristigen Ausverkauf Anfang März lag der Kursgewinn damit bei über 35 Prozent. Silber ist mit einem derzeitigen Kurs von 28 US-Dollar zwar noch ein ganzes Stück von den Allzeithöchstständen aus dem Jahr 2011 bei knapp 50 US-Dollar entfernt, konnte dafür aber seit März sogar um bis zu 150 Prozent zulegen. Nachdem die Nachfrage nach physischen Barren und Münzen bereits vor Monaten kräftig anstieg, und während der Coronakrise aufgrund einer gleichzeitig gedrosselten Produktion zeitweise zu Ausverkäufen geführt hatte, investieren Anleger jetzt verstärkt über Fonds und Zertifikate. Neben der klassischen Funktion der Edelmetalle als sicherer Hafen der Kapitalanlage, der Risikostreuung und dem zuletzt schwachen US-Dollar, spielen auch einige strukturelle und langfristig wirkende Aspekte eine wichtige Rolle. Vor allem die anhaltende Niedrigzinssituation, die immer deutlicher auch im US-Dollarraum zutage tritt, lässt das alte Argument, dass Goldanlagen keinen laufenden Ertrag bringen, komplett verblassen. Hinzu kommen derzeit global stark ausgeweitete Staatsverschuldungen, die für eine zunehmende Skepsis gegenüber klassischen Währungen sorgen und künftig zu höheren Inflationsraten führen könnten. In dieser wohl noch jahrelang anhaltenden Gemengelage ist es für Anleger sinnvoll, verstärkt auf reale Werte – neben Edelmetallen zählen auch bspw. Aktien und Immobilien dazu – zu vertrauen. Das spricht für eine weiterhin hohe Nachfrage, auch wenn – wie nach besonders starken Kurssprüngen üblich – kurzfristig eine Konsolidierung stattfindet.

 

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Aktienmärkte: Technologiegiganten sind die großen Gewinner

 

Die Statistiken zum BIP-Wachstum im zweiten Quartal bestätigen das historische Ausmaß des weltweiten Wirtschaftseinbruchs. In den USA ging das Bruttoinlandsprodukt innerhalb eines Jahres um 9,5 Prozent und im Vergleich zum ersten Quartal annualisiert um knapp 33 Prozent zurück. Einen so deutlichen Einbruch hatte es seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre nicht mehr gegeben, konstatieren Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI – Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment-Highlights‘.

In der Eurozone ging die Wirtschaftsaktivität sogar noch stärker zurück: sie musste im Jahresvergleich insgesamt einen Rückgang des BIP um 12,1 Prozent hinnehmen. Dabei ist Spanien das Land, das mit einem Absturz des BIP um 18,5 % gegenüber dem Vorjahr am stärksten von der Pandemie getroffen wurde. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaft um 10,1 Prozent, in Italien um 12,4 Prozent und in Frankreich um 13,8 Prozent. In Japan wurde das BIP für das zweite Quartal noch nicht veröffentlicht, aber die nur geringe Erholung des Einkaufsmanagerindex im Mai und Juni deutet nicht auf robustere Zahlen hin. In China stieg das BIP im zweiten Quartal um 3,2 Prozent, denn das Land hatte den Höhepunkt der Krise bereits in den ersten drei Monaten des Jahres überschritten und war damit dem Rest der Welt zeitlich voraus.

Wirtschaftslage nach wie vor unsicher

„Obwohl sich in den meisten Ländern seit April mehr oder weniger deutliche Anzeichen eines Konjunkturaufschwungs zeigen, ist die weltweite Wirtschaftslage nach wie vor unsicher – eine zweite große Infektionswelle ist das Risiko, vor dem sich alle derzeit am meisten fürchten“, sagt Guy Wagner, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments.

Fed und EZB lassen ihre Geldpolitik unverändert

Abgesehen davon, dass die – im März zum Beginn der Pandemie eingerichteten – Kreditfazilitäten bis mindestens zum Jahresende verlängert werden sollen, lässt die US-Notenbank ihre Geldpolitik zum zweiten Mal in Folge unverändert. Fed-Präsident Jerome Powell machte deutlich, dass die weitere Wirtschaftsentwicklung stark von der Entwicklung des Virus abhänge und dass die starke steuer- und geldpolitische Unterstützung absolut unerlässlich bleibe. In Europa behielt die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik angesichts der jüngsten Anzeichen für ein Anziehen der Konjunktur unverändert bei. „Sie nährt damit die Hoffnung, dass der Tiefpunkt der Krise überstanden ist“, meint der luxemburgische Ökonom.

Aktienmärkte: Technologiegiganten sind die großen Gewinner

Nach der spektakulären Entwicklung im zweiten Quartal tendierten die Aktienmärkte im Juli eher seitwärts. „In der Branchen-Betrachtung erwiesen sich die Technologiegiganten wieder einmal als große Gewinner; sie veröffentlichten für das zweite Quartal atemberaubende Ergebnisse. Für Energie- und Finanztitel hingegen war der Börsenmonat Juli erneut sehr schwierig“, so Guy Wagner abschließend.

 

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Ein Blick auf die Märkte von Mobeen Tahir, Associate Director, Research, WisdomTree

 

Es gibt derzeit eine ”Size-Prämie” für kleinkapitalisierte Unternehmen (Small Caps) sozusagen als Anreiz für Investoren , das Risiko von Investitionen in diese kleinen Unternehmen einzugehen. Im Vergleich zu großkapitalisierten Aktien sind diese Firmen in der Regel stärker auf das Inland ausgerichtet und mit einer größeren Unsicherheit in Bezug auf ihre Zukunft behaftet. Über lange Zeiträume hinweg und auch generell erwarten Anleger, dass sich diese Prämie in Form von outperformenden Small-Cap-Aktien besser entwickelt als Large-Cap-Aktien.

Was wir in diesem Jahr erleben..

Seit Jahresbeginn haben sich Small Caps in den USA deutlich schlechter entwickelt als Large Caps. Europäische Aktien zeigen dagegen ein stark kontrastierendes Bild, denn hier entwickelten sich Small Caps etwas besser als Large Caps. Daraus ergibt sich die Kernfrage: Ist diese relative Performance symptomatisch für die anhaltende Wirtschaftskrise oder deutet sie auf eine sich verändernde Dynamik bei Small Caps in den USA im Vergleich zu Europa hin?

Large Cap-Indizes beziehen sich auf die jeweiligen regionalen MSCI-Indizes und Small Cap-Indizes auf die jeweiligen regionalen MSCI Small Cap-Indizes. Netto-Total-Return-Indizes werden in den jeweiligen Währungen, d.h. USD und Euro, verwendet. Die historische Performance ist kein Hinweis auf die zukünftige Performance, und alle Anlagen können an Wert verlieren.

Ist die Prämie in den USA erodiert?

Wenn wir auf die globale Finanzkrise (GFC) zurückblicken, stellen wir fest, dass sich die Small Caps in den USA im Zeitraum 2008-2009 tatsächlich besser entwickelt haben als die Large Caps. Tatsächlich war die Outperformance in den USA im Vergleich zu Europa viel größer. Könnte es also sein, dass die Prämie in den USA im Laufe der Zeit erodierte?

Seit Anfang 2008 ist die Performance von Small Caps im Vergleich zu Large Caps in den USA flach, während in Europa eine gesunde Outperformance deutlich sichtbar ist. Es scheint, dass die Outperformance von Small Caps in den USA in diesem Zeitraum nachgelassen hat, während Small Caps in Europa ihren Vorsprung  halten konnten.

Was erklärt diese Dynamik?

  1. Technische Dominanz: Die Performance von US-Großunternehmen wird zunehmend von Technologieaktien bestimmt – insbesondere im Jahr 2020. Dies war 2008/2009 noch nicht der Fall. Im August 2020 machen Informations- und Kommunikationsdienstleistungen zusammen rund 38 Prozent des Gesamtgewichts im S&P 500 Index aus, gegenüber rund 20 Prozent im August 2008. Im Gegensatz dazu beträgt das gemeinsame Gewicht der beiden Sektoren im Bloomberg European 500 Index im August 2020 rund 12,5 im August 2008  rund 11Prozent.
  2. Absolute Outperformance der USA: Trotz ihrer schwachen Wertentwicklung im Vergleich zu den Large Caps haben sich die amerikanischen Small Caps seit Jahresbeginn 2020 besser entwickelt als die europäischen Small Caps. Der MSCI USA Small Cap-Index ist um 5,2 Prozent , der MSCI Europe Small Cap-Index dagegen um 11,7 Prozent gefallen.. Einer der Gründe dafür war eine schnellere finanzielle Reaktion mit gezielter Unterstützung für kleine US-Unternehmen im Vergleich zu dem koordinierten Finanzpaket der Europäischen Union, das in der Umsetzung viel länger dauerte.
  3. Die richtige Belichtung für die richtige Geografie auswählen: Investoren, die von bestimmten Faktoren profitieren wollen, täten gut daran, die Geographien zu identifizieren, in denen diese Faktoren am besten zum Tragen kommen. Die Leistung der Faktoren ist in den verschiedenen Regionen nicht einheitlich, was auf idiosynkratische Gründe innerhalb dieser Märkte zurückzuführen ist.

Alle Daten stammen von Bloomberg mit Stand vom 07. August 2020.

 

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J.P. Morgan AM: Portfolio vor Inflationsrisiken schützen

 

Es ist wie das Warten auf Godot: Die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken seit der Finanzkrise hat bei vielen Anlegern zu Inflationssorgen geführt. Doch der Durchschnitt der Inflation seit Start der Anleihenkaufprogramme im Dezember 2008 liegt in den USA mit 1,6 Prozent und in der Eurozone mit 1,2 Prozent deutlich unter dem Inflationsziel der jeweiligen Zentralbank. „Von Inflation oder gar Hyperinflation, wie von manchen Ökonomen und Analysten beschworen, gibt es seit Jahren keine Spur“, betont Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Aber gilt das auch für die Zukunft, wenn sich immer mehr Staaten zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise von der bisherigen Austerität verabschieden? Zumindest folgten in der Historie auf ähnliche Szenarien wie heute stets Phasen erhöhter Inflation.

Damit hat die Diskussion um preissteigernde Effekte expansiver Geldpolitik zuletzt wieder Auftrieb bekommen: „Die großen Zentralbanken werden bis zum Ende des Jahres Liquidität von geschätzt 7 Billionen Euro in die Märkte pumpen. Das ist eine Größenordnung, die alle früheren Kaufprogramm in den Schatten stellt. Diese neuerliche Ausweitung des Gelddruckens zeigt besorgniserregende Parallelen mit früheren Experimenten der Wirtschaftsgeschichte, die letztendlich alle sehr inflationär endeten“, erklärt Tilmann Galler. Dass dies aktuell nach wie vor nicht der Fall ist, habe verschiedene Gründe.

So kann Inflation nach Darstellung des Kapitalmarktexperten zweierlei Ursachen haben: einerseits durch zu große Nachfrage, die auf ein begrenztes Angebot trifft, und andererseits durch steigende Input- oder Produktionskosten, wie beispielsweise durch einen Ölpreisschock. „Durch die Coronakrise haben wir es sowohl mit einem Angebots- als auch mit einem Nachfrageschock zu tun, wobei die Nachfrage in vielen Bereichen stärker gefallen ist als das Angebot“, stellt Galler fest. Es seien gerade die Branchen wie Einzelhandel, Hotel- und Gastgewerbe oder Transport, die im 2. Quartal zeitweise Umsatzrückgänge von 40 Prozent und mehr verkraften mussten. Der abrupte Rückgang im Straßen- und Luftverkehr führte zu einem historischen Absturz des Ölpreises, der durch Produktionskürzungen nur begrenzt aufgefangen wurde. Doch man könne in dieser Krise auch Preis¬steigerungen beobachten, wenn etwa eine robuste Nachfrage Nahrungsmittel und Haushaltswaren verteuerte.

Abschied von der Austerität

Da bei der Berechnung der Verbraucherpreisindizes die negativ betroffenen Sektoren einen größeren Anteil am Warenkorb haben, ist die Inflation jüngst zurückgegangen. „Die Inflationsgefahren bleiben vorerst auch weiter gering, solange sich die volkswirtschaftliche Nachfrage aufgrund von COVID-19 nicht normalisieren kann. Eine zu geringe Nachfrage war auch der Grund, weshalb wir in den letzten zehn Jahren außerhalb der Vermögenspreise kaum Inflation gesehen haben“, sagt Tilmann Galler. Die inflationäre Wirkung expansiver Geldpolitik wurde durch die restriktive Fiskalpolitik quasi neutralisiert. Und genau hier werde es jetzt mit Blick in die Zukunft interessant, denn es scheine, dass die Coronakrise einen Paradigmenwechsel beschleunigt, der schon vor der Krise begonnen hat – den Abschied von der Austerität.

Die massiven nationalen Fiskalprogramme zur Pandemiebekämpfung reihten sich nach Einschätzung von Tilmann Galler nahtlos in die Steuersenkungen des US-Präsidenten Donald Trump und den italienischen Budgetstreit der Vorkrisenzeit ein. „Für die Preisstabilität birgt diese Entwicklung erhebliche Risiken, sobald die Coronakrise überwunden wird. Wenn es in dieser Situation den Staaten und Notenbanken nicht gelingt, ihre expansive Politik zu drosseln, trifft die aufgestaute Konsumnachfrage der Privathaushalte auf eine erhöhte staatliche Nachfrage. Konsequenz ist, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage das Angebot übersteigt und die Inflation zu steigen beginnt“, analysiert Galler.

Drei mögliche Instrumente als Schutz vor Inflationsrisiken

Um sich vor einem Inflationsszenario zu schützen, hilft nach Ansicht des Experten ein Blick in die jüngere Vergangenheit – denn dort gebe es einige wertvolle Anhaltspunkte zu finden. „In den letzten 12 Jahren gab es drei Perioden von steigender Inflation, ausgehend von einem niedrigen Niveau. Die zwei klassischen Anlageinstrumente zum Schutz vor Inflation haben in allen drei Perioden positive Renditen erzielt: Gold und inflationsgesicherte Staatsanleihen (TIPS). Doch auch Aktien boten den Investoren immerhin in zwei von drei Perioden einen Schutz vor realer Geldentwertung“, sagt Tilmann Galler. Anleger sollten deshalb im Portfolio darauf achten, dass Inflationsrisiken in ihrer strategischen Allokation eine Berücksichtigung finden, auch wenn kurzfristig die Inflationsrisiken eher gering seien.

 

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Warum Gold und Silber erst am Anfang eines langen Bullenmarkts stehen und was dies für Anleger bedeutet, diskutiert Norman Villamin, CIO Wealth Management und Head of Asset Allocation der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP), in seinem aktuellen Kommentar:

 

„Da es den USA nicht gelungen ist, die Ansteckungen mit COVID-19 einzudämmen, wird wohl eine zweite Runde fiskalpolitischer Stimulierungsmaßnahmen erforderlich sein, welche die Federal Reserve durch Anleihenankäufe unterstützen muss. Künftig dürfte die Fed dank der vom US-Kongress über neue Liquiditätsfazilitäten bereitgestellten Liquidität in Höhe von 3 Billionen USD auch direkt in die Märkte für Unternehmenskredite, US-Bundesstaaten und Kommunalverwaltungen sowie über die direkte Kreditvergabe an kleine Unternehmen in der US-Wirtschaft eingreifen. Angesichts der jüngsten Rally von Gold und Silber nehmen die Märkte den Einsatz dieser Instrumente bereits vorweg.

Selbst wenn eine Impfung gegen COVID-19 oder eine wirksame Behandlung für diese Erkrankung gefunden wird, werden viele Regierungen wohl auf fiskalpolitische Maßnahmen zurückgreifen müssen, um ihre Volkswirtschaften für die Zeit nach COVID-19 umzugestalten und die sozialen Lasten dieses wirtschaftlichen Wandlungsprozesses zu verringern. Wir gehen davon aus, dass solche Maßnahmen den nächsten Impulsgeber für den Bullenmarkt von Gold und Silber liefern werden.

Steigende Nachfrage nach physischem Gold und Silber

Obwohl der aktuelle Bullenmarkt von Gold und Silber in einigen Punkten früheren Bullenmärkten gleicht, zeichnet er sich durch ein besonderes Merkmal aus: Die steigende Nachfrage nach physischen Edelmetallen und das zunehmende Missverhältnis zwischen deren Verfügbarkeit und der Zunahme von finanziellen Forderungen auf Edelmetalle, die in den letzten Jahren entwickelt wurden. Das Interesse an goldbesicherten börsengehandelten Fonds (ETF) steigt stetig. Während die von diesen Anlagevehikeln gehaltene Goldmenge Mitte der 2000er-Jahre noch unbedeutend war, beliefen sich die Goldbestände dieser Fonds per Mitte 2020 auf nahezu 3.000 Tonnen.

Der Wettbewerb um physisches Gold und Silber hat sich nach dem Ausbruch von Covid-19 noch weiter verschärft. Die Anleger an den Futures-Märkten, die in der Vergangenheit nur selten eine physische Lieferung von Gold und Silber verlangten, lassen sich die zugrunde liegenden Basiswerte immer öfter in physischer Form liefern, wodurch die von der COMEX gehaltenen Bestände an physischen Metallen unter Druck geraten.

In der Mitte des Bullenmarktes in Gold und Silber investieren

Obwohl Gold seit Beendigung des Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve 2018 über 50% zugelegt hat, befindet sich Gold erst in der Anfangsphase eines langen Bullenmarktes. Deshalb sind wir – trotz der starken Performance von Gold in den letzten Wochen – der Meinung, dass sich Anlegern, die an der bisherigen Rally nicht partizipiert haben, weiterhin attraktive Gelegenheiten bieten dürften. Weil sich die Silber-Rally im Juli unserem Kursziel für 2021 schon stark angenähert hat, sollten die Anleger vorübergehende Korrekturen dazu nutzen, um künftig Positionen aufzubauen.

Sowohl bei Gold als auch bei Silber ziehen wir – wo möglich – Investitionen in das zugrunde liegende physische Edelmetall vor. Da die Nachfrage nach physischem Gold und Silber unter den Anlegern zunimmt, könnten Investoren eines Tages mit der Aussicht konfrontiert werden, dass Finanzgold (über ETFs, Terminkontrakte, Derivate usw.) nicht die volle Deckung durch physisches Metall aufweist, wenn die Lieferung gefordert wird.

Es handelt sich hierbei zwar um ein Tail-Risk, doch da insbesondere Gold in vielen Portfolios als sicherer Hafen dient, könnte sich die Erkenntnis, dass die sicheren Positionen im eigenen Portfolio eigentlich ein Kreditrisiko eines Finanzinstituts darstellen, in Zeiten von Marktturbulenzen als unangenehme Überraschung erweisen.“

 

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Die Corona-Pandemie bleibt weiterhin der wichtigste Einflussfaktor für die globale wirtschaftliche Entwicklung.

 

Insgesamt lässt sich die Krise in vier Phasen unterteilen. Die erste Phase zur Bekämpfung der Pandemie und dem damit verbundenen shutdown, die zweite Phase zur Stabilisierung der Wirtschaft und umfangreichen Geld- und fiskalpolitischen Hilfspaketen sowie die dritte Phase des aktiven Krisenmanagements und einem Ausgleich zwischen Lockerung der shutdowns und Vermeidung einer zweiten Infektionswelle. Aktuell befinden wir uns in einem Übergang von der dritten in die vierte Phase, die eine Stützung der Konjunktur zum Ziel hat.

Angesichts der aktuell stark steigenden Infektionszahlen in den USA hat jedoch die Erholung der US-Konjunktur bereits einen Rückschlag erlitten. Auch bleibt die Entwicklung der Pandemie in vielen Schwellenländern, mit hohen Dunkelziffern und schwer abschätzbaren wirtschaftlichen Folgen, ein großer Unsicherheitsfaktor. Während Europa und die USA im zweiten Quartal mit einem starken Einbruch des wirtschaftlichen Wachstums ihren Tiefpunkt erlebten, konnte sich die chinesische Wirtschaft bereits deutlich erholen. Jüngste Exportdaten belegen eine erneut hohe Nachfrage nach chinesischen Gütern. Allerdings deuten die gesunkenen Importe und die neuesten Einzelhandelsdaten auf eine noch nicht wiederhergestellte Inlandsnachfrage hin.

Die Unternehmensberichtssaison fiel gemischt aus: Sie war geprägt von großenteils desaströsen absolute Zahlen und dennoch vielfach besser als die stark korrigierten Erwartungen. Aufgrund der aktuell massiven Unsicherheitsfaktoren geben Unternehmen ihre Ausblicke nur eingeschränkt ab und es besteht nach wie vor eine weltweite Zurückhaltung bei Neuinvestitionen.

Die Einkaufsmanagerindizes in den USA, China und Europa konnten zuletzt allesamt die Marke von 50 wieder übersteigen und deuten damit auf eine anziehende Produktion in den kommenden Monaten hin – allerdings ausgehend von sehr tiefen Niveaus. Auch andere Indikatoren für die Unternehmensstimmung (z.B. ifo, ISM) haben zuletzt deutlich zugelegt, allerdings fiel gerade die Beschäftigungskomponente in den USA weiter sehr schwach aus.

In Deutschland überraschten auch die Industrie-Auftragseingänge (v.a. aus dem Inland und dem europäischen Ausland), die Industrieproduktion sowie die Exportdaten positiv. Zudem erholte sich die Konsumentenstimmung deutlich. Positiv wirkten hier v.a. die Kurzarbeiterregelung und die Senkung der Mehrwertsteuer. Noch immer nutzen gem. ifo-Umfrage 42% aller befragten deutschen Unternehmen die Angebote der Kurzarbeit.

In den USA zeigt sich der erneute wirtschaftliche Rückschlag auch anhand des zuletzt wieder gesunkenen Verbrauchervertrauens, der auf eine Eintrübung des privaten Verbrauchs in den kommenden Wochen hindeutet. Dazu trägt ebenso bei, dass die positive Dynamik am US-Arbeitsmarkt deutlich nachgelassen hat. Zwar werden weiter neue Stellen geschaffen, jedoch sehr viel langsamer als in den letzten Wochen. Die Arbeitslosenquote dürfte künftig nur noch langsam sinken und am Jahresende noch immer bei 9 – 10 Prozent liegen.

Die Inflationsraten liegen derzeit krisenbedingt sowohl in Europa als auch in den USA auf sehr niedrigen Niveaus. In Deutschland hat die Senkung der Mehrwertsteuer die Juli-Inflationsrate sogar unter die Nulllinie auf -0,1% gedrückt. Vor diesem Hintergrund haben sowohl die EZB als auch die US-Notenbank Fed angekündigt, dass sie auf absehbare Zeit sehr expansiv bleiben werden.

Der Euro hat im Vergleich zum US-Dollar zuletzt deutlich zugelegt. Gründe sind vor allem die sinkende Zinsdifferenz, die Corona-Situation in den USA, die im Vergleich zur EZB derzeit noch expansivere Geldpolitik der Fed und das EU-Rettungspaket. Diese Aspekte dürften durch die Kursbewegung weitgehend abgearbeitet sein. Eine weitere kurzfristige Euroaufwertung ist zwar möglich, jedoch ist keine Trendwende hin zu einem anhaltenden Aufwärtstrend erkennbar und der US-Dollar wird vorerst die global wichtigste Leitwährung bleiben.

Die Kurse für Gold und Silber wurden zuletzt vor allem durch Käufe von Anlegern getrieben. Diese sind aber strukturell begründet und haben nur teilweise spekulativen Charakter. Es geht um die Absicherung vor einer perspektivisch steigenden Inflation, die Funktion als sicherer Hafen und die Diversifikation in einem Umfeld mit global extrem ausgeweiteten Staatsverschuldungen. Diese Gründe dürften die Nachfrage nach Edelmetallen grundsätzlich hochhalten. Zum jüngsten Kursanstieg hat auch der schwache US-Dollar beigetragen.

Die Zinsen bleiben somit auch auf absehbare Zeit niedrig, wodurch reale Kapitalanlagen wie Aktien, Edelmetalle und Immobilien grundsätzlich unterstützt bleiben. Die Dynamik der Kursentwicklungen der letzten Monate dürfte vor dem Hintergrund wieder steigender wirtschaftlicher Unsicherheiten deutlich nachlassen.

Die aktuell größten Risiken aus Anlegersicht sind eine Verschärfung der Corona-Pandemie, die im Herbst anstehende Insolvenzwelle sowie mittel- bis langfristig schnell und stark steigende Inflationsraten.

 

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