2023 ist das Vermögen von High Net Worth Individuals[1] (HNWI) um 3,8 Billionen US-Dollar gestiegen

In Deutschland stieg 2023 die Anzahl der Millionäre und deren Vermögen, wenn auch mit geringerem Anstieg als im weltweiten Durchschnitt

Mehr als 65 Prozent der HNWI geben an, dass emotionale oder kognitive Vorurteile ihre Investitionsentscheidungen während wichtiger Lebensereignisse beeinflussen, und die Mehrheit wünscht sich Hilfe, um mit ihren impliziten Vorurteilen umzugehen

Die Zahl der vermögenden Privatpersonen (High Net Worth Individuals, HNWI) und ihr Vermögen haben im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Der Aufschwung ist auf eine Erholung der globalen Wirtschaftssituation zurückzuführen. Dies zeigt der heute veröffentlichte World Wealth Report 2024 des Capgemini Research Institutes. Dem Bericht zufolge stieg das weltweite HNWI-Vermögen im Jahr 2023 um 4,7 Prozent auf 86,8 Billionen US-Dollar. Ebenso stieg die Zahl der HNWI weltweit um 5,1 Prozent auf 22,8 Millionen und wächst trotz der Unvorhersehbarkeit des Marktes weiter an. Der Aufwärtstrend gleicht den Rückgang des letzten Jahres aus und bringt die HNWI-Trends zurück auf einen Wachstumspfad.

Globales HNWI-Wachstum steigt stark an

Im Jahr 2023 verzeichnete Nordamerika mit einem jährlichen Wachstum von 7,2 Prozent beim Vermögen und 7,1 Prozent bei der Anzahl der vermögenden Personen die stärkste Erholung der HNWI weltweit. Dem Bericht zufolge haben die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, der nachlassende Inflationsdruck und eine beeindruckende Rallye am US-Aktienmarkt die Dynamik befeuert. Dieser Trend setzt sich ähnlich in den meisten Regionen fort, wenn auch in geringerem Maße:

Die APAC-Region (4,2% und 4,8%) und Europa (3,9% und 4,0%) verzeichneten ein bescheideneres Wachstum von Vermögen und Anzahl der HNWI. Dabei wies Deutschland ein Vermögenswachstum von 2,2 Prozent mit einem Anstieg von 2,1 Prozent bei der Anzahl an vermögenden Personen auf.

Lateinamerika und der Nahe Osten verzeichneten ein begrenztes Wachstum der HNWI mit einem Anstieg des Vermögens um 2,3 Prozent und 2,9 Prozent sowie der Anzahl an vermögenden Personen um 2,7 Prozent und 2,1 Prozent.

Im Gegensatz dazu war Afrika die einzige Region, in der das Vermögen der HNWI (-1,0%) und die Anzahl dieser (-0,1%) aufgrund fallender Rohstoffpreise und rückläufiger Auslandsinvestitionen zurückgingen.

In ihrer Anlagestrategie gehen die vermögenden Personen allmählich von Vermögenserhalt zu Wachstum über. Die Daten von Anfang 2024 zeigen eine Normalisierung der Bargeldbestände auf 25 Prozent des Gesamtportfolios, ein starker Kontrast zum Mehrjahrzehnthoch von 34 Prozent im Januar 2023. Der Bericht zeigt, dass zwei von drei HNWI planen, 2024 mehr in Private Equity zu investieren, um mögliche zukünftige Wachstumschancen zu nutzen.

Hohe Vermögenstransfers führen zu dringendem Bedarf an Dienstleistungen mit Mehrwert Besonders vermögende Personen (UHNWI) verfügen über 34 Prozent des gesamten HNWI-Vermögens und machen etwas mehr als 1 Prozent der gesamten HNWI-Bevölkerung aus. Prognosen zufolge werden in den nächsten zwei Jahrzehnten mehr als 80 Billionen[2] US-Dollar an nachfolgende Generationen übertragen, was die Nachfrage nach finanziellen (Anlageverwaltung und Steuerplanung) und nicht-finanziellen (Philanthropie, Concierge-Dienste, Liebhaberinvestitionen und Networking-Möglichkeiten) Dienstleistungen steigert. Die Studie zeigt, dass 78 Prozent der UHNWI derartige Mehrwertdienste für wichtig halten, und über 77 Prozent verlassen sich darauf, dass ihre Vermögensverwaltungsfirma sie bei ihrem generationenübergreifenden Vermögenstransfer unterstützt. 65 Prozent der HNWI wünschen sich individualisierte Dienstleistungen, die auf ihre finanzielle Lage und persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

“Die Kunden haben höhere Ansprüche an ihre Vermögensverwalter, es stand noch nie mehr auf dem Spiel. Unternehmen müssen aktiv werden, um Kunden durch ein personalisiertes Omnichannel-Erlebnis an sich zu binden – gerade, wenn demnächst hohe Vermögenstransfers anstehen und die Zahl der HNWI wächst”, so Klaus-Georg Meyer, Leiter Business and Technology Innovation für Financial Services bei Capgemini in Deutschland. “Die Anwendung von KI-gestützten Behavioral-Finance-Tools, die psychografische Daten nutzen, könnte einen Wettbewerbsvorteil bieten. Indem sie den Entscheidungsfindungsprozess des Einzelnen nachvollziehen, stellen sie ein höheres Maß an Kundennähe bereit. Die Schaffung von Echtzeit-Kommunikationskanälen wird von entscheidender Bedeutung sein, um plötzlich auftretende Marktbewegungen im Schulterschluss von Berater und Kunde bewältigen zu können.”

Unterstützung während Investitionsentscheidungen in besonderen Lebenssituationen gefragt

Mehr als 65 Prozent der HNWI geben an, dass sie sich unterbewusst bei ihren Investitionsentscheidungen, insbesondere bei wichtigen Lebensereignissen wie Heirat, Scheidung und Ruhestand, beeinflussen lassen. Infolgedessen wünschen sich 79 Prozent der HNWI Unterstützung dabei, mit derartigen unterbewussten Handlungen umzugehen. Durch die Integration von Behavioral Finance mit künstlicher Intelligenz können Vermögensverwaltungsfirmen beurteilen, wie Kunden auf Marktschwankungen reagieren, und datengestützte Entscheidungen treffen, die weniger anfällig für emotionale oder kognitive Verzerrungen sind. KI-gestützte Systeme können Daten analysieren und Muster identifizieren, die für den Menschen schwer erkennbar sind, so dass Vermögensverwalter proaktive Maßnahmen bei der Kundenberatung ergreifen können.

Dem Bericht zufolge haben UHNWI die Anzahl ihrer Geschäftsbeziehungen zu Vermögensverwaltungsfirmen von drei im Jahr 2020 auf sieben im Jahr 2023 erhöht. Dieser Trend deutet darauf hin, dass die Branche Schwierigkeiten hat, das erwartete Spektrum und die Qualität der von diesem Segment geforderten Dienstleistungen zu erbringen. Im Gegensatz dazu sind Single-Family Offices, die ausschließlich eine Familie betreuen, in den letzten zehn Jahren um 200 Prozent gewachsen. Um das HNWI- und UHNWI-Segment weiter bedienen zu können, müssen die Vermögensverwaltungsfirmen ein Gleichgewicht zwischen Wettbewerb und Zusammenarbeit mit Family Offices finden. Jeder zweite UHNWI (52%) möchte ein Family Office gründen und wünscht sich dabei die Unterstützung seines zentralen Vermögenverwalters.

Über die Studie

Der World Wealth Report 2024 deckt 71 Länder ab, auf die mehr als 98% des globalen Bruttonationaleinkommens und 99% der weltweiten Börsenkapitalisierung entfallen. Im Rahmen der Capgemini 2024 Global HNW Insights Survey wurden 3.119 HNWIs, darunter mehr als 1.300 Ultra-HNWIs, in 26 wichtigen Vermögensmärkten in Nordamerika, Lateinamerika, Europa, im Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum befragt. Die 2024 Wealth Management Executive Survey umfasst 75 Antworten aus 12 Märkten, wobei reine Vermögensverwaltungsfirmen, Universalbanken, unabhängige Broker/Dealer und Family Offices aus Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum vertreten sind. Die Umfrage unter Kundenbetreuern 2024 umfasst mehr als 750 Antworten aus zehn Märkten.

1 High Net Worth Individuals (HNWI) sind definiert als Personen mit einem investierbaren Vermögen von 1 Million US-Dollar oder mehr, mit Ausnahme von Hauptwohnsitz, Sammlerstücken, Verbrauchs- und Gebrauchsgütern. HNWI können in drei Kategorien unterteilt werden: Ultra-HNWI (30 Mio. USD oder mehr), Mid-Tier HNWI (5-30 Mio. USD) und einfache Millionäre (1-5 Mio. USD).

[2] Cerulli Associates, “Cerulli Anticipates $84 Trillion in Wealth Transfers Through 2045,” Januar 2022

Über Capgemini

Capgemini ist ein globaler Business- und Technologie-Transformationspartner für Organisationen. Das Unternehmen unterstützt diese bei ihrer dualen Transformation für eine stärker digitale und nachhaltige Welt – stets auf greifbare Fortschritte für die Gesellschaft bedacht. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste, diverse Unternehmensgruppe mit einer über 55-jährigen Geschichte und 340.000 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern. Kunden vertrauen auf Capgemini, um das Potenzial von Technologie für die ganze Breite ihrer Geschäftsanforderungen zu erschließen. Capgemini entwickelt mit seiner starken Strategie, Design- und Engineering-Expertise umfassende Services und End-to-End-Lösungen. Dabei nutzt das Unternehmen seine führende Kompetenz in den Bereichen KI, Cloud und Daten sowie profunde Branchenexpertise und sein Partner-Ökosystem. Die Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz von 22,5 Milliarden Euro.

Verantwortlich für den Inhalt:

Capgemini, Potsdamer Platz 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 88703-0, www.capgemini.com/de-de

Marktkommentar von FERI Cognitive Finance Institute

Weltweit starkes Momentum bei Digitalisierung von Vermögenswerten und Geld

2024 wird zum Katalysatorjahr für fortschreitende Tokenisierung

Große Finanzakteure treiben Konzept einer Token-Ökonomie voran

FERI Cognitive Finance Institute analysiert Trendbeschleunigung im Bereich der Tokenisierung

Das Prinzip der Tokenisierung steht vor einem neuen Expansionszyklus. Nach einer Phase des  Experimentierens hat sich die digitale Repräsentation von Vermögenswerten und Geld inzwischen zu einer zunehmend ausgereiften Technologie entwickelt. Das Jahr 2024 könnte jetzt den Durchbruch für die Token-Ökonomie bringen. „Ein potenter Mix aus neuem Risikokapital, verbesserten regulatorischen Rahmenbedingungen in Europa und technologischen Fortschritten beschleunigt die Tokenisierung von Vermögenswerten und Geld. Diese Dynamik hat das Potential, das traditionelle Wirtschafts- und Finanzsystem grundlegend zu transformieren“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute, anlässlich einer neuen Analyse zum Thema „Takeoff der Tokenisierung“.

Token-Ökonomie auf Wachstumskurs

Das Konzept einer Token-Ökonomie strebe eine hochentwickelte digitale Finanzmarktinfrastruktur an, die  Ineffizienzen beim Handel und hohe Transaktionskosten überwinde. Damit sei zugleich ein umfassender Wandel zu mehr Transparenz und Produktivität in allen Wirtschaftssektoren möglich. „Token-basierte Transaktionen von Vermögenswerten oder Geld sind nicht länger abstrakte Experimente, sondern werden in vielen Branchen bereits praktisch eingesetzt. Damit steigt die generelle Akzeptanz dieser Technologie“, sagt Dr. Michael Blaschke, Blockchain-Experte und Verfasser der Analyse. Traditionelle Finanzinstitute sowie Krypto-native Unternehmen hätten das Potential der Technologie erkannt und erfolgreich tokenisierte Finanzprodukte auf Blockchains emittiert. Beim Volumen tokenisierter Vermögenswerte werde eine massive Expansion von 600 Mrd. US-Dollar 2024 auf knapp 11 Bio. US-Dollar im Jahr 2030 erwartet, was einem jährlichen Wachstum von über 60 Prozent entspreche.

Takeoff der Tokenisierung beginnt

2024 werde für die bevorstehende Ära einer Token-Ökonomie, in der Vermögenswerte und Geld gleichermaßen in digitaler Form als Token auf der Blockchain zirkulieren, zum entscheidenden Katalysatorjahr. Die Token-Nachfrage in verschiedenen Branchen, darunter Finanzen, Immobilien, Kunst, Gesundheitswesen, Lieferketten und Logistik, Energie, Bildung, Unterhaltung, Recht und Sport werde deutlich steigen. Für die Tokenisierung von Vermögenswerten gelte dabei eine bestimmte Reihenfolge: zuerst digitale Güter, dann finanzwirtschaftliche Güter und Geld und zuletzt realwirtschaftliche Güter. „Sowohl im  traditionellen Finanzsystem als auch in der Blockchain-Szene hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass traditionelle Vermögenswerte nicht gleichzeitig tokenisiert werden. Dieser Prozess verläuft vielmehr sequenziell in Wellen, wobei spezifische Strukturen und Marktgegebenheiten berücksichtigt werden“, erklärt Blaschke.

Hohe strategische Bedeutung für Investoren

Für Unternehmer und Investoren sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um das Thema strategisch anzugehen. „Die zunehmende Marktdynamik und die erwarteten technologischen Fortschritte bieten sowohl Unternehmen als auch Investoren attraktive Chancen, um vom globalen Trend der Tokenisierung zu profitieren“, sagt Rapp. Durch ein fundiertes Verständnis der zugrundeliegenden Treiber und eine sorgfältige Analyse der Markttrends könnten Investoren von den Vorteilen einer tokenisierten Ökonomie profitieren und ihre Portfolios entsprechend ausrichten.

Die aktuelle Analyse des FERI Cognitive Finance Institute schließt an eine umfassende Studie zum Thema „Blockchain und Tokenisierung“ aus dem Jahr 2021 an.

Über FERI Cognitive Finance Institute

Das 2016 von Dr. Heinz-Werner Rapp gegründete und von ihm bis heute geleitete FERI Cognitive Finance Institute ist strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik der FERI Gruppe, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung. Das Institut nutzt dazu neueste Erkenntnisse aus Bereichen wie Verhaltensökonomie, Komplexitätstheorie und Kognitionswissenschaft. Die Analysen des Instituts werden regelmäßig publiziert und fließen in die vom CIO der FERI Gruppe, Dr. Marcel V. Lähn, verantwortete Multi Asset-Strategie ein. Hinter dem FERI Cognitive Finance Institute steht ein erfahrenes Team mit interdisziplinärem Hintergrund, langjähriger Forschungspraxis und spezifischen Schwerpunktkenntnissen. Zudem besteht Zugang zu einem hochkarätigen Netzwerk externer Experten aus Wissenschaft und akademischen Think Tanks.

Dr. Heinz-Werner Rapp war bis 2023 langjähriger Vorstand und CIO der FERI Gruppe, für die er insgesamt seit 1995 tätig ist. Rapp hat an der Universität Mannheim Wirtschaftswissenschaften studiert und über psychologisch geprägtes Anlegerverhalten („Behavioral Finance“) promoviert. Er beschäftigt sich seit Jahren mit alternativen Kapitalmarktmodellen und hat maßgebliche Grundlagen der „Cognitive Finance“-Theorie entwickelt.

FERI ist bereits seit 1987 als unabhängiges Investmenthaus tätig, mit den Schwerpunkten Investment Research, Investment Management und Investment Consulting. Der Name FERI steht für „Financial & Economic Research International“.

Verantwortlich für den Inhalt:

FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Der Silberpreis hat in den vergangenen Wochen abgehoben – im Windschatten des Goldes, wie es heißt.

Allerdings zieht Silber nicht nur nach, es hat seine eigenen Treiber, insbesondere die Nachfrage aus der Solar- und Computerindustrie. „Das Edelmetall profitiert damit von den aktuellen Megatrends”, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Silber gilt als der „kleine Bruder“ des Goldes, dessen Preis sich zwischen Februar und April deutlich erhöht hat. Im Mai ging es dann auch mit Silber bergauf, mit über 32 Dollar je Feinunze kletterte es auf ein Elf-Jahres-Hoch. Ende Mai notierte es dann bei etwas über 31 Dollar und hat damit im laufenden Jahr immerhin 30 Prozent zugelegt. Im Vergleich zu Mitte Februar beträgt das Plus sogar über 40 Prozent. Weit entfernt sind allerdings noch die Rekordmarken von 2011, als Silber für ein paar Monate die 40-Dollar-Marke geknackt hatte.

„Einiges spricht dafür, dass der Anstieg noch nicht beendet ist“, sagt Gerlinger. Denn Silber ist nicht nur eine Finanzanlage und ein Edelmetall, sondern wird vor allem als Industriemetall verwendet. So wird es in Solaranlagen genutzt, in modernen Solarzellen kommt es für die Leiterbahnen und Kontakte zum Einsatz. Daher war es zuletzt auch die wachsende Nachfrage der boomenden Solarindustrie Chinas, die zu den jüngsten Preisanstiegen beitrug. Aber nicht nur die Photovoltaik, auch die Computerchipindustrie braucht Silber als Supraleiter.

„Silber ist damit ein Bestandteil von Produkten, die im Rahmen von Megatrends verstärkt Absatz finden“, erklärt Gerlinger: „Künstliche Intelligenz und Dekarbonisierung.“ Preisstützend wirkt sich dabei aus, dass der wachsenden Nachfrage ein mittelfristig kaum deutlich zu steigerndes Angebot an Silber gegenübersteht.

Verantwortlich für den Inhalt:

Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Interview mit Peter Härtling, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für RuhestandsPlanung DGfRP und Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. (BDRD)

wmd: Herr Härtling, welchen Stellenwert bekommen Ihrer Meinung nach blockchainbasierte Finanzprodukte künftig?

Blockchainbasierte Finanzprodukte werden eine revolutionäre Rolle in der Finanzwelt einnehmen und bieten eine immense Chance für Gewinnsteigerung und Effizienz. Die Transparenz, Sicherheit und Dezentralisierung der Blockchain-Technologie ermöglichen es, Transaktionen kostengünstiger und schneller durchzuführen, was sowohl für Unternehmen als auch für Investoren attraktiv ist. Die Fähigkeit, Smart Contracts zu nutzen, reduziert Bürokratie und minimiert menschliche Fehler, was zu einem reibungsloseren und profitableren Geschäftsumfeld führt. Die steigende Akzeptanz von Kryptowährungen und tokenisierten Vermögenswerten eröffnet neue Märkte und Anlagechancen, die bisher unerschlossen waren.

wmd: Wie sehen Sie die neue digitale Finanzwelt? Was kommt hier auf die Branche zu?

Die digitale Finanzwelt steht vor einer grundlegenden Transformation, die sowohl Herausforderungen als auch enorme Chancen birgt. Die Branche wird sich zunehmend auf die Integration von Technologien wie künstliche Intelligenz, Big Data und Blockchain konzentrieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Technologien ermöglichen es, personalisierte Finanzdienstleistungen anzubieten und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Finanzunternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklungen setzen, können signifikante Marktanteile gewinnen und ihre Profitabilität steigern. Die neuen Regulierungsanforderungen werden ebenfalls eine Rolle spielen, um die Sicherheit und Integrität dieser Systeme zu gewährleisten.

wmd: Welche Chancen und Risiken sehen Sie hier für Produktanbieter und Vermittler?

Chancen:

  1. Innovative Produkte und Dienstleistungen: Die Möglichkeit, neuartige Finanzprodukte zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse einer digital affinen Kundschaft zugeschnitten sind, bietet enormes Wachstumspotenzial.
  2. Globale Marktexpansion: Digitale Produkte ermöglichen es, international zu expandieren und neue Kundensegmente zu erschließen, was die Umsatzpotenziale erheblich steigert.
  3. Effizienz und Kosteneinsparungen: Automatisierte Prozesse und Smart Contracts reduzieren die Betriebskosten und erhöhen die Margen.

Risiken:

  1. Regulatorische Unsicherheit: Die sich ständig ändernden Vorschriften können Risiken für die Geschäftskontinuität darstellen, doch die Anpassungsfähigkeit an diese Regeln bietet auch eine Chance für Wettbewerbsvorteile.
  2. Technologische Herausforderungen: Die Implementierung und Wartung neuer Technologien erfordert erhebliche Investitionen und Fachwissen, bietet jedoch langfristig erhebliche Vorteile.
  3. Marktvolatilität: Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte sind volatil, was Risiko, aber auch hohe Renditechancen bedeutet.

wmd: Die Deutsche Ruhestandsplanung ist ein Vorreiter im Vertrieb von digitalen Finanzanlagen. Wie haben Ihre Vertriebspartner darauf reagiert?

Die Vertriebspartner der Deutschen Ruhestandsplanung haben äußerst positiv auf die Einführung digitaler Finanzanlagen reagiert. Sie erkennen die Chancen, die diese innovativen Produkte bieten, um ihre Kundenbasis zu erweitern und höhere Umsätze zu generieren. Digitale Plattformen ermöglichen effizientere Arbeitsprozesse, was die Beratungsqualität und die Kundenbindung verbessert. Einige Vertriebspartner hatten anfangs Bedenken hinsichtlich der Komplexität und der Risiken, aber durch Schulungen und transparente Kommunikation konnten diese schnell ausgeräumt werden. Insgesamt haben die Vertriebspartner erkannt, dass digitale Finanzanlagen nicht nur die Kundenzufriedenheit steigern, sondern auch ihre eigenen Gewinne erhöhen können.

wmd: Sie offerieren bei der DGfRP einen ersten NFT Token, also eine Kryptoanlage für Privatanleger. Wie wird das Produkt von Investoren bisher angenommen?

Der erste NFT-Token der DGfRP wird von Investoren sehr gut angenommen. Viele sehen in NFTs eine innovative und lukrative Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren. Besonders jüngere, technologieaffine Investoren zeigen großes Interesse, was zu einer hohen Nachfrage führt. Die bisherigen Verkäufe und das positive Feedback bestätigen das wachsende Interesse und Vertrauen in NFTs als Anlageform. Diese Akzeptanz bietet sowohl der DGfRP als auch den Investoren erhebliche Gewinnpotenziale und stellt eine wertvolle Ergänzung zu traditionellen Anlageformen dar.

wmd: Planen Sie aktuell noch weitere digitale Finanzprodukte?

Ja, die DGfRP plant, ihr Portfolio an digitalen Finanzprodukten weiter auszubauen. In der Pipeline sind weitere NFTs, tokenisierte Immobilieninvestments und innovative DeFi-Produkte. Diese Erweiterung bietet enorme Wachstumschancen und ermöglicht es, neue Märkte und Kundensegmente zu erschließen. Durch die kontinuierliche Innovation und Anpassung an die Bedürfnisse der Anleger können wir langfristig eine führende Position im Markt für digitale Finanzprodukte einnehmen.

Interviewpartner: Peter Härtling

Finanzfachwirt (FH) Geschäftsführer des bundesweiten Marktführers in der Ruhestandsplanung

Mitglied der Bundesfachkommission Arbeitsmarkt und Alterssicherung im deutschen Wirtschaftsrat der CDU

Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. (BDRD)

Peter Härtling ist seit 1993 Geschäftsführer des bundesweit tätigen Unternehmens, Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH, mit Sitz in Altötting. Im Jahr 2003 studierte er Finanzfachwirt an der Fachhochschule Schmalkalden.

Von 1985 an bis 1993 gewann er mit seinem Partner als Finanzdienstleister mit den Fachgebieten strategische Finanzplanung und Investmentfondsanlagen über 2.000 eigene Klienten.

1981 bis 1985 erwarb er sich als selbständiger Finanzdienstleister die Grundlagen für seine spätere Unternehmensführung. Der Buchautor und Verfasser zahlreicher Broschüren und Fachartikel konnte in den letzten 20 Jahren über 60.000 Teilnehmer in seinen Anlageseminaren begrüßen.

Er betreut heute mit seinem Unternehmen und deren bundesweit angeschlossenen Experten über € 1,6 Milliarden an Investitionskapital, mit mehr als 106.000 Klienten.

Peter Härtling ist Pionier und Vorreiter zum Thema professionelle „Ruhestandsplanung“, in Deutschland. Er prägte in der Fachwelt Begriffe wie „individuell notwendige Rendite“ und „PAX“; dem persönlichen Anlageindex zur Ruhestandsplanung.

Seit 2009 ist er Präsident des Bundesverbandes der Ruhestandsplaner Deutschland e.V. mit Sitz in Berlin. Seit 2011 ist er Mitglied der Bundesfachkommission Arbeitsmarkt und Alterssicherung im deutschen Wirtschaftsrat der CDU.

Peter Härtling ist alleiniger Inhaber der Deutschen Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung mbH, Martin-Moser-Straße 27, 84503 Altötting, Tel. (08671) 9641-0, www.dgfrp.de

Evolution der nachhaltigen Investmentlandschaft

Aktien: Chancen vor allem in Europa, während der Inflation Reduction Act die Energiewende in USA treibt

Anleihen: Anlagevielfalt wird größer bei steigendem Interesse für Green Bonds

Die Transformation der Wirtschaft hin zu stärkerer Nachhaltigkeit steht nicht nur rund um den Weltumwelttag am 5. Juni im Fokus. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei, saubere Energietechnologien voranzutreiben, um die Weltwirtschaft stärker dekarbonisieren zu können. In diesem Prozess nimmt auch die Vielfalt und Komplexität der nachhaltigen Investmentmöglichkeiten immer weiter zu. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten für Klimainvestitionen stark von politischen Entscheidungen sowie strengeren Regulierungen beeinflusst. Was gilt es für Anlegerinnen und Anleger im Bereich Nachhaltigkeit zu beachten? Expertinnen und Experten von J.P. Morgan Asset Management haben die aktuelle Situation in verschiedenen Anlageklassen sowie in unterschiedlichen Regionen weltweit analysiert.

Fünf Themen bestimmen die Evolution der nachhaltigen Investmentlandschaft

So hat Jennifer Wu, Global Head of Sustainable Investing bei J.P. Morgan Asset Management, fünf Themen identifiziert, die nachhaltige Investments derzeit vor allem bestimmen. Erstens schafft aus ihrer Sicht das globale politische und regulatorische Umfeld mehr Möglichkeiten für Investments. Der Inflation Reduction Act in den USA und der Green Deal Industrial Plan der Europäischen Union dürften den grünen Übergang beschleunigen. Auch wird die bisherige regulatorische Fragmentierung in verschiedenen Ländern durch Standards etwa zur Nachhaltigkeits- und Klimaberichterstattung des International Sustainability Standards Board (ISSB) oder die EU-Offenlegungserklärung (SFDR) verringert.

Zweitens geht Jennifer Wu davon aus, dass sich Marktstandards weiterentwickeln und angleichen werden. So nimmt vor allem im Bereich der Kohlenstoffmärkte die Standardisierung zu. Diese sind ein wichtiges Instrument für Investoren, die eine weitere Dekarbonisierung der Wirtschaft fördern wollen. Auch Anbieter von Emissionszertifikaten setzen auf mehr Transparenz.

Drittens werden sich Anleger, die sich klimaneutrale Ziele für ihre Investments gesetzt haben, stärker mit der Umsetzung der Investments befassen. Der politisch unterstützte Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft werde viel Kapital in innovative Klimatechnologien und -lösungen fließen lassen – und damit sowohl Renditechancen als auch Herausforderungen mit sich bringen, die es in einem zukunftsorientierten Portfolio zu berücksichtigen gilt.

So müssen viertens aus Sicht von Jennifer Wu Klima- und Naturrisiken genauer bepreist werden. Beispielsweise gelte es, den wirtschaftlichen Beitrag der Natur und die langfristigen Risiken für Anlageportfolios durch Naturzerstörung besser zu verstehen und zu quantifizieren.

Und fünftens entwickelt sich nach Einschätzung von Jennifer Wu die Definition von nachhaltigem Investieren stetig weiter. „Anlageziele reichen von der reinen Maximierung der finanziellen Rendite über die Abwägung finanzieller Ziele mit verbesserten ökologischen oder sozialen Ergebnissen bis hin zur aktiven Priorisierung nachhaltiger Resultate“, sagt Jennifer Wu. So könnten Investoren mit nachhaltigen Zielen auch in Unternehmen mit hohen Emissionen investieren und aktiv an den Chancen teilhaben, die sich aus der Transformation dieser Unternehmen ergeben, anstatt diese aus ihren Portfolios auszuschließen. Die Expertin führt aus, dass selbst Anleger ohne nachhaltiges Ziel sich mit dem Thema Nachhaltigkeit aus Gründen des Risikomanagements befassen müssen, etwa weil sich Verbraucherpräferenzen ändern oder technologische Innovationen vor allem in Bereich Nachhaltigkeit stattfinden.

Aktien: Chancen vor allem in Europa, Inflation Reduction Act treibt Energiewende in USA

Aufgrund der Tatsache, dass große Schwellenländer wie China, Indien, Südafrika und Brasilien bei den COP28-Verhandlungen im vergangenen Jahr besonders präsent waren, dürften nach Ansicht von Amit Mehta, Portfolio-Manager des JPMorgan Funds – Emerging Markets Sustainable Equity Fund  im Emerging Markets und Asia Pacific (EMAP) Equities Team bei J.P. Morgan Asset Management, die Investitionen in die Energiewende in diesen Ländern zunehmen. „Wir beobachten, dass das Thema Klimaschutz in Indien auf der Agenda höherrückt, während es in China aufgrund aktueller innenpolitischer Bedenken weiter nach unten gerutscht ist“, sagt Mehta. Indien plant demnach verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien – insbesondere Wind- und Solarenergie, gleiches gilt für den Nahen Osten, der sich von der starken Abhängigkeit von Öl lösen möchte.  In China erwartet Mehta den Ausbau erneuerbarer Energien und eine steigende Produktion bei Elektrofahrzeugen, um das von der Regierung für 2025 gesetzte Ziel von 20 Prozent zu erreichen.

Mit Blick auf Europa sieht Joanna Crompton, Portfolio-Managerin des JPMorgan Funds – Europe Sustainable Equity Fund  in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management, viele Unternehmen bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen als Vorreiter. „Im Januar 2024 waren rund 70 Prozent aller Unternehmen, die ein wissenschaftlich fundiertes Ziel zur Reduzierung der CO2-Emissionen festgelegt oder sich dazu verpflichtet hatten, in den G20-Ländern ansässig – mehr als die Hälfte davon in Europa“, sagt Crompton. Auch im Stromsektor seien europäische Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette, von der Hochspannung über die Übertragung bis hin zu intelligenten Zählern, weltweit führend. Hinzu kommt die gute Datentransparenz rund um ökologische und soziale Fragen in der Region. „Die Bewertungen in Europa sind attraktiv, die Gewinnwachstumsprognosen für das laufende Jahr sind positiv und europäische Firmen nehmen bei bestimmten Nachhaltigkeitsthemen eine führende Rolle ein“, fasst Crompton die Argumente für Nachhaltigkeisinvestitionen in Europa zusammen.

In den USA fokussiert sich das Portfolio-Management von J.P. Morgan Asset Management darauf Unternehmen zu identifizieren, die im Bereich Nachhaltigkeit bereits führend oder auf dem Weg dorthin sind, und die gleichzeitig attraktive risikobereinigte Renditen erzielen können. Im Fokus stehen dabei langfristige, branchenübergreifende Nachhaltigkeitstrends wie Dekarbonisierung, innovative Medizin, ‚grüne‘ Gebäude oder etwa Präzisionslandwirtschaft. Danielle Hines, Portfolio-Managerin des JPMorgan Funds – US Sustainable Equity Funds in der US Equity Group bei J.P. Morgan Asset Management, sieht vor allem den Inflation Reduction Act als Treiber der Energiewende in den USA. „Der Inflation Reduction Act ist eine wichtige finanzpolitische Maßnahme, die die Investitionsausgaben im Bereich der Energiewende in den nächsten zehn Jahren beschleunigen und vielen Unternehmen in unserem Anlageuniversum erheblichen Rückenwind verleihen wird“, sagt Hines. Diese Politik komme den Anbietern von sauberer Energie direkt zugute und biete außerdem Anreize für Elektrofahrzeuge.

Anleihen: steigendes Interesse bei Green Bonds, Anlagevielfalt wird größer

Im Bereich Fixed Income sieht Stephanie Dontas, Portfolio-Managerin innerhalb der Global Fixed Income, Currency & Commodities (GFICC) Group bei J.P. Morgan Asset Management, eine weiterhin steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anleihen. „Nachhaltige Versionen von Kernanleihen – Global Aggregate Bonds und auf Euro lautende Unternehmensanleihen – haben in jüngster Zeit das Interesse an nachhaltigen Anleihen angekurbelt, während grüne Anleihenfonds weiterhin Gelder anziehen“, sagt Dontas. Die Anlagemöglichkeiten würden vielfältiger durch neue Produkte, etwa das Erweitern von Green-Bond-Strategien um soziale und nachhaltige Elemente, sowie das Lancieren von Net-Zero-Lösungen.

Das Emissionsvolumen von Green Bonds belief sich 2017 auf 163 Mrd. US-Dollar. Im vergangenen Jahr wurden am Markt mehr als 500 Mrd. US-Dollar emittiert, womit sich der Gesamtbetrag der ausstehenden Green Bonds auf 2,4 Bio. US-Dollar belief. Auch Social Bonds, mit deren Erlösen sozial nützliche Projekte finanziert werden, und Sustainability Bonds, mit deren Erlösen eine Mischung aus grünen und sozialen Projekten finanziert wird, haben in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen. Das Gesamtvolumen all dieser Papiere beträgt mittlerweile rund 3,9 Bio. US-Dollar. „Damit ist dieser Markt groß genug, um eine Kernallokation in einem Portfolio zu ermöglichen“, erläutert Dontas. Anleger sollten bei der Anlage in nachhaltige Anleihen jedoch genau hinschauen, die Green Bond und die Social Bond Principles der International Capital Markets Association (ICMA) sowie der Green Bond Standard der Europäischen Union könnten den Emittenten Orientierung für hohe Standards bieten.

Verantwortlich für den Inhalt:

J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Ein Marktkommentar von David Eckner, Chartered Investment Germany

Das Thema ESG ist aus Sicht der Finanzbranche fast schon ein alter Hut. Eine Ausnahme bildete bislang der Verbriefungssektor. Mit der EU Green Bond-Verordnung (EUGBV) hat der europäische Gesetzgeber jetzt erstmals einen freiwilligen Rechtsrahmen für grüne Anleihen geschaffen, der auch für Verbriefungen nutzbar ist. Das dürfte dem Thema auch in unserer Branche deutlich Auftrieb geben.

Eine Verbriefung ist gemeinhin die Umwandlung von Vermögenswerten in handelbare Wertpapiere. Diese Definition ist zu unterscheiden vom engeren Begriff einer klassischen, bankennahen Verbriefung im Sinne der STS-Verordnung bzw. CRR, bei der u.a. durch Tranchierung unterschiedliche Ertrags- und Risikoprofile geschaffen werden. Im weiteren Sinne kann auch jede gewöhnliche Anleihe oder Inhaberschuldverschreibung, die auf einen Basiswert referenziert, als Verbriefung verstanden werden. Dies ist etwa der Fall bei sogenannten Green Bonds, die beispielsweise Gewinne aus dem Ausbau von nachhaltigen Geschäftsmodellen verbriefen.

Solche nachhaltige Verbriefungen waren bislang ein mühsames Geschäft. Mangels eines allgemein anerkannten Standards mussten die Emittenten für den Nachweis der Nachhaltigkeit ihres Produkts selbst Sorge tragen – gerade im grenzüberschreitenden Vertrieb mit nicht unerheblichen Hürden. Dies geschah in der Regel mit einem Green Finance Framework, in dem festgelegt wird, zu welchem nachhaltigen Zweck die eingeworbenen Mittel verwendet werden sollen. Außerdem enthält dieses Dokument Informationen zu Auswahlprozess und Evaluierung der zu finanzierenden Projekte, zur Sicherstellung der korrekten Mittelverwendung, sowie zu einem regelmäßigem Reporting. Nach der Erstellung überprüft ein externer Zertifizierer, ob die beschriebenen Bedingungen den Maßgaben eines der gängigen, internationalen Standards entsprechen. Den Goldstandard bildeten hier lange die Green Bond Principles der ICMA. Mit dem EUGBV erwächst diesem nun eine ernstzunehmende europäische Konkurrenz.

Die Erstellung eines solchen Frameworks war und ist aufwändig. Und das auch weiterhin, denn die Emission nach EUGBV ist ebenfalls prospektpflichtig. Das dürfte insbesondere kleine und mittlere Unternehmen weiterhin davon abhalten, eine nachhaltige Verbriefung in Erwägung zu ziehen. Was schade ist, kann ihnen diese alternative Finanzierungsform doch die Liquidität verschaffen, die sie für ihre nachhaltige Transformation dringend benötigen. Und das projektbezogen und variabel verzinst, was im Vergleich zur klassischen Anleihe bessere Konditionen verspricht. Quasi als Nebeneffekt hat der Initiator einer solchen Finanzierung zudem die Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit seines Geschäftsmodells publik zu machen. Damit verbessert sich nicht nur die Positionierung des eigenen Unternehmens in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch die Verhandlungsposition gegenüber institutionellen Investoren. Denn diese sind nach EU-Offenlegungsverordnung zur Veröffentlichung der Quote ihrer taxonomiekonformen Finanzierungen verpflichtet. Und jedes wahrhaft nachhaltige Produkt hilft Banken, Versicherungen und anderen regulierten Investoren, ihre diesbezüglich selbstgesetzten Ziele zu erreichen.

Was die EUGBV bei aller Güte ebenfalls nicht auflöst, ist der starke Fokus auf Umweltthemen. Nicht ohne Grund trägt die Verordnung den Begriff „Green“ im Namen, also das E von ESG. Die anderen beiden Buchstaben spielen im Anleihen-Business bisher nur eine untergeordnete Rolle. Im Bereich Soziales ist die Datenqualität oft zu schlecht, um messbar zu sein, was für klassische Bonds ein Ausschlusskriterium ist. Und auch das Thema Governance scheitert bisher an den hohen Anforderungen, die sich nur schwer umsetzen lassen, nicht zuletzt dem überschaubaren Anlageuniversum. Im Verbriefungsumfeld fallen diese Probleme weniger ins Gewicht, da die Daten – anders als bei einem Art. 9-Fonds – nicht notwendigerweise von einem externen Datenlieferanten kommen müssen. Damit können auch die Kosten geringer ausfallen.

Trotz kleinerer Schwächen lässt sich der Schwerpunkt EUGBV deutlich auf der Haben-Seite verbuchen. Wird damit doch eine im Verbriefungsmarkt bisher schwerlich vermisste Konformität hergestellt, die ein europaweiter Standard, der vielleicht auch weltweit adaptiert wird, bietet. Davon ist auch eine Professionalisierung des Marktes zu erwarten. Das Angebot an potenziellen Anbietern von Dienstleistungen im Umfeld der Emission nach EUGBV dürfte schnell wachsen. Dies dürfte es allen Transaktionsparteien einfacher machen, geeignete Partner zu finden.

Diese und andere Möglichkeiten stimmen mich hoffnungsvoll, dass die Einführung des EUGBV ein wertvolles Signal für die gesamte Verbriefungsbranche und eine saubere Grundlage für einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des European Green Deal bietet. Denn sie vervollständigt neben den seit Jahren diskutierten Art. 8- und Art. 9-Fonds das Spektrum grüner Finanzinstrumente.

Über den Autor

Rechtsanwalt David Eckner, LL.M. (London), EMBA (Wash. D.C.), ist Syndikus und spezialisiert auf Private Market Assets. Bei Chartered Investment Germany ist er verantwortlich für den ESG Desk. Als Lehrbeauftragter im In- und Ausland vermittelt er zudem seit mehr als einem Jahrzehnt zwischen den Themen Regulierung, Asset Management und Nachhaltigkeit.

Über Chartered Investment

Chartered Investment ist ein Infrastrukturanbieter, Lösungsfinder und Transaktionsvermittler, der Kunden bei der Schaffung innovativer Anlageprodukte und Indexlösungen hilft. Seit 2013 hat Chartered Investment mehr als 1000 Verbriefungen implementiert und ist Innovationsführer, wenn es darum geht, Alternativen investierbar zu gestalten. Chartered Investment ist Teil der Chartered Investment Group.

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Die Super Global Services SA legt ein Produkt auf, mit dem ausgesuchte US-Fonds in Europa als depotfähiges Wertpapier investierbar gemacht werden.

„Das AMC wird unter dem strengen Luxemburger Verbriefungsgesetz aufgelegt, umfasst aber auch Dienstleister in der Schweiz sowie in Deutschland und wird ebenfalls Investoren aus dem arabischen Raum zugänglich gemacht“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat der Super Global Services SA.

Die Strategie umfasst zu Beginn 100 Millionen US-Dollar und richtet sich an institutionelle Investoren. „Hier besteht ein großes Bedürfnis, ein Basket von US-Fonds auf diese elegante Weise investierbar, handelbar und depotfähig zu machen“, so Knoblach. „Der Luxemburger Rechtsrahmen für die Verbriefungen solcher Strategien zeigt sich damit einmal mehr als optimal.“

AMCs, aktiv gemanagte Zertifikate, sind eine ebenso regulierte wie schnelle und kosteneffiziente Möglichkeit, schnell auf Marktgegebenheiten zu reagieren oder auch wie in diesem Fall Wunsch-Investments zu ermöglichen. Für Investoren aus dem islamischen Raum sind dabei zusätzliche Kriterien zu beachten, was innerhalb der Verbriefungen flexibel und transparent zu leisten ist.

Über Super Global

An den Standorten Deutschland und Luxemburg bietet Super Global etablierte Investmentvehikel mit innovativen Lösungen sowie nachhaltigen Produktkonzepten an. Als AIFM für Alternative Investmentfonds verbindet Super Global DE maßgeschneiderte Fonds sowie Dienstleistungen für die Bereiche Portfoliomanagement, Risikomanagement und Administration. Die Luxemburger Gesellschaft ermöglicht weltweit anerkannte und etablierte Securitisation-Lösungen, individuell gestaltbar und auf die jeweiligen Kundenanforderungen ausgerichtet. Super Global übernimmt das Set-up, die regulatorische Strukturierung sowie die fortlaufende Administration.

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Cybersicherheit durch KI zunehmend gefährdet – Staaten werden Kunden – Unternehmen und Länder müssen Verteidigungsfähigkeiten durch Einsatz von KI-Technologien verbessern

Die aktive Gestaltung der neuen Ära der Deglobalisierung, der politischen und militärischen Konflikte, des Klimawandels und der Konzentration auf die nationale Sicherheit gewinnt für Anleger zunehmend an Bedeutung. Richard Clode, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors sieht in den geopolitischen Faktoren ein Risiko: „Sie spielen für die Märkte eine zunehmend wichtige Rolle.“

Technologie im Fokus

„KI ist das neue Wettrüsten – KI-Fähigkeiten gelten inzwischen als Priorität für Länder und Regionen, da sie von strategischer Bedeutung für die nationale Sicherheit, Cybersicherheit und wirtschaftliche Produktivität sind“, sagt der Portfoliomanager. Im Gegensatz zur Internet-Ära würden Länder zu bedeutenden Kunden für KI-Infrastrukturen, da sie ihre eigenen Rechenzentren aufbauen. Dies schaffe einen neuen Kundenstamm für Unternehmen wie nVIDIA. Die staatliche Nachfrage nach seinen Graphics Processing Units (GPU-Chips) entspricht derjenigen der drei größten Hyperscaler zusammen. „Darunter befinden sich auch Neueinsteiger in die Technologiebranche, vor allem im Nahen Osten, wo KI sowohl in Saudi-Arabien als auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine strategische Priorität darstellt“, erklärt Clode. Der souveräne Aspekt der KI zeige sich auch in der Geopolitik, insbesondere in den US-Beschränkungen für den Export der neuesten nVIDIA-GPUs.

„Die sanfte Macht der KI und ihre Verflechtung mit der Geopolitik zeigt sich in der jüngsten Investition von Microsoft in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar in das KI-Unternehmen G42“, so der Experte. Das Unternehmen hat seinen Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und wird auf der Azure-Cloud-Plattform von Microsoft laufen sowie deren Chips verwenden.[1] Die Vereinbarung ging mit einer umfassenderen Diskussion mit der US-Regierung über den dauerhaften Zugang zu nVIDIA-GPUs im Zusammenhang mit dem Standort ihrer Kunden einher.

Als weiteres Beispiel nennt Clode die Versuche der USA, den KI-Algorithmus von TikTok zu kontrollieren. Die potenzielle Beeinflussung der US-Wählerschaft führte zur Verabschiedung von Gesetzen, die die US-Investoren von TikTok zwingen sollten, sich von dem Unternehmen zu trennen. Außerdem wurde die Gründung eines Unternehmens in US-Besitz vorgeschlagen.

Chip-Kriege: Reshoring und Nearshoring

2024 wird mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung zur Wahl gehen, auch in den USA. Unabhängig vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen erwartet der Experte jedoch nicht, dass sich die Verflechtung von KI und Geopolitik auflösen wird: „Der Zugang zu den neuesten nVIDIA-Grafikprozessoren ist der Schlüssel zum neuen KI-Wettrüsten. Das zeigt sich sowohl in Form von Exportbeschränkungen als auch in der Schaffung strategischer Widerstandsfähigkeit für diese Chip-Lieferkette.“

Um die Risiken zu verringern und die jahrzehntelange Konzentration der Halbleiterproduktion in Taiwan und Südkorea statt in den USA, Europa und Japan umzukehren, finanzierten die Steuerzahler weltweit indirekt Subventionen in Milliardenhöhe und ermöglichten Steuererleichterungen und günstige Kreditkonditionen, um führende Halbleiterhersteller zum Aufbau von Produktionsstätten (Fabs) vor Ort zu ermutigen. „Die derzeitigen Beschränkungen für den Export der neuesten nVIDIA-Grafikprozessoren und der EUV-Werkzeuge von ASML (Extrem-Ultraviolett-Lithografie, die zum Drucken von Chipmustern verwendet wird) in bestimmte Länder haben bereits heute erhebliche Auswirkungen“, stellt Clode fest. Der Experte befürchtet, dass sich diese im Laufe der Zeit noch verstärken, da das Mooresche Gesetz im Hinblick auf die KI-Fähigkeiten eine immer größere Kluft schaffe. „Es bleibt abzuwarten, ob diese Beschränkungen absolut sind oder sich als relativ erweisen und sich mit der Zeit verschieben werden“, so Clode. Außerdem stelle sich die Frage, inwieweit die Länder bereit seien, diesen Status quo und das wachsende KI-Defizit zu akzeptieren.

Wachsende Cyberbedrohungen

Der Portfoliomanager warnt: „Geopolitik spielt sich nicht nur in der physischen, sondern auch in der digitalen Welt ab, in der Cyber-Bedrohungen zunehmen, die in einer KI-Welt nur noch mächtiger werden können.“ Die Fähigkeit der generativen KI, in großem Umfang und zu geringen Kosten komplexe Fälschungen zu erstellen, ermögliche es böswilligen Akteuren, mit raffinierteren Angriffen und einem größeren Arsenal an Bedrohungen Zugang zu Computersystemen und Netzwerken zu erlangen. Der Versicherer UnitedHealth meldete kürzlich den ersten Milliarden-Dollar-Hack, bei dem private Gesundheitsdaten von Amerikanern in großem Umfang gestohlen wurden. Der Ventures Cybercrime Report von Cybersecurity stellt fest, dass die Kosten für Cyberkriminalität bis 2025 auf 10,5 Billionen US-Dollar steigen könnten, gegenüber 3 Billionen US-Dollar im Jahr 2014. Laut dem Bericht 2023 Global Security Outlook des Weltwirtschaftsforums glauben 74 % der befragten Unternehmen, dass die globale geopolitische Instabilität ihre Cyberstrategie beeinflusst. „Der jüngste Ausbruch von Landkriegen wurde von einer eskalierenden Cyberkriegsführung begleitet“, betont Clode und mahnt: „Um diese Bedrohung – bedingt durch geopolitische Instabilität und KI – zu bekämpfen, müssen sowohl Unternehmen als auch Länder ihre Verteidigungsfähigkeiten durch den Einsatz von KI-Technologien verbessern.“

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Sie sind das neue Trendthema, ideal für langfristig orientierte Investoren: European Long-Term Investment Funds (ELTIFs). Zwei ELTIFs sind nun auch bei Moventum zum Handel freigeschaltet.

Zum einen der NB Direct Private Equity Fund von Neuberger sowie der Schroders Capital Private Equity ELTIF 2023 in zwei Tranchen. „Mit ihnen erhalten Privatanleger Zugang zu Investments jenseits der Börsen, unter anderem zu Private Equity“, sagt Michael Patzelt, Head of Sales DACH bei Moventum.

ELTIFs eröffnen die Private Markets einem breiteren Publikum. Sie legen das Geld in Private Equity und Private Debt an und bieten so Zugang zu anders schwer investierbaren Anlagen, die in der Vergangenheit oft überdurchschnittliche Renditen erzielt hatten. „Das Angebot hier ist riesig, schließlich stehen rund 41.000 börsennotierten Unternehmen über 200 Millionen Unternehmen in Privatbesitz gegenüber“, so Patzelt.

Zwei ELTIFs sind nun auch bei Moventum zum Handel freigeschaltet. Zum einen der NB Direct Private Equity Fund von Neuberger. Er tätigt selektive Direktinvestitionen in privaten Anlagen, Co-Investments in Aktien und aktienähnliche Wertpapiere sowie in erstklassige Private-Equity-Firmen und andere Finanzsponsoren. Der Fonds investiert in eine Reihe von Private-Equity-Anlageklassen, vornehmlich in Buy-outs, und nimmt auch opportunistische Anlagen in Sondersituationen, Wachstumskapital und Schuldtiteln in den Blick. Regional ist der Fonds vor allem auf Unternehmen mit Sitz in Europa und Nordamerika konzentriert, insgesamt hat er aber keinerlei Beschränkungen in Bezug auf geografische Regionen, das Spektrum oder die Art der Branchen, Sektoren, Unternehmen oder Transaktionen. Die Mindestanlage beträgt 25.000 Euro.

Ebenfalls jetzt bei Moventum erhältlich ist der Schroders Capital Private Equity ELTIF 2023 sowohl als A- wie als C-Tranche. Er investiert mindestens 70 Prozent seines Kapitals direkt oder indirekt in für ELTIFs zugelassene Private-Equity-Anlagen. Dabei konzentriert er sich auf Mehrheitsbeteiligungen (Buy-out) mittleren Volumens. Der Fonds kann aber auch in für OGAW zugelassene Vermögenswerte investieren, darunter in offene Investmentfonds. Mindestens 15 Prozent des Kapitals fließen in nachhaltige Anlagen im Sinne von Artikel 8 der Offenlegungsverordnung (SFDR). In Bezug auf die Branchenallokation ist der Fonds breit aufgestellt, strebt dabei aber eine höhere Gewichtung im antizyklischen Segment vor allem aus den Sektoren Gesundheitswesen und Technologie an. 60 Prozent des Kapitals sollen in Unternehmen des europäischen Wirtschaftsraums fließen. Der Mindestanlagebetrag für diese Anteilsklasse beläuft sich auf 10.000 Euro.

Beide ELTIFs haben eine Mindesthaltedauer von acht Jahren und richten sich an langfristig orientierte Anleger, die über ausreichend Mittel verfügen, um Verluste aus der Anlage tragen zu können. „Wir freuen uns, unseren Kunden jetzt auch Zugang zu diesen chancenreichen Investments eröffnen zu können“, sagt Patzelt.

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Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Der Ausbau der Solarenergieproduktion schreitet rasant voran, gleichzeitig hat sich die Politik hier viel vorgenommen.

Eine tragende Rolle sollen Freiflächenanlagen einnehmen und hier besonders Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. „Gerade bei der Agri-Photovoltaik haben wir inzwischen besondere Kompetenzen entwickelt“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.

Die Sonne ist die Energiequelle der Zukunft. Beim geplanten Ausbau der Solarenergie in Deutschland liegt ein besonderes Augenmerk auf Freiflächen: Parkplätze, Industrieanlagen oder landwirtschaftliche Flächen. Auf sie entfiel Ende 2023 etwa ein Drittel aller Anlagen. Laut EEG soll der Zubau künftig zur Hälfte auf Freiflächen erfolgen, ab 2025 wird eine zusätzliche Kapazität von knapp zehn GW angestrebt. Eine Kerntechnologie könnte dabei Agri-PV werden, also die Errichtung von Solaranlagen auf landwirtschaftlicher Fläche. In Deutschland steht sie noch am Anfang. Doch ihre Vorteile sind unbestreitbar.

Agri-PV erlaubt die Mehrfachnutzung von Flächen, steigert darüber die Effizienz ihrer Nutzung und entschärft so die Konkurrenz um knappe Standorte. Laut Landwirtschaftsministerium beansprucht Stromerzeugung mit Agri-PV maximal 15 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche, sodass mindestens 85 Prozent der Fläche weiter für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Zudem können horizontale Agri-PV-Anlagen den Boden vor Sonne und Austrocknung schützen und vertikale Anlagen vor Winderosion. Dazu kommen weitere Vorteile wie die Einbindung von PV-Anlagen ins Landschaftsbild, Landwirte können ihre Einkommen diversifizieren und die Wertschöpfung im ländlichen Raum wird erhöht. „All das sorgt für eine hohe Akzeptanz der Agri-PV bei Landwirten und der Bevölkerung“, so Voigt.

Die Entwicklung der entsprechenden Flächen ist allerdings eine komplexe Herausforderung für Projektentwickler. Zunächst müssen zielgerichtet geeignete Orte gefunden werden, wobei KI-basierte Geoinformationssysteme zum Einsatz kommen. In einer Vorprüfung werden integrierte Machbarkeitsanalysen für Freiflächenanlagen und Agri-PV erstellt. Dann werden Akquisiteure ausgeschickt, um die Flächen zu sichern und Projekte anzubahnen. „In diesem Prozess sehen wir uns gut aufgestellt“, erklärt Voigt, „denn aream bildet die komplette Wertschöpfungskette ab von der Landsicherung bis zum laufenden Betrieb der Anlagen.“ Bis Ende 2025 beabsichtigt aream, mehr als 500 MWp Solaranlagen bis zur Baureife zu entwickeln. Darüber hinaus umfasst die Pipeline ein Potenzial von drei GWp Solar und vier GW Speicher.

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Wegweisende Indizes zur Altersvorsorge und zur Vermögensbildung haben sich etabliert

Empirisch fundierte Meinungsforschung in finanziellen Verbraucherfragen

Beachtung der Umfragen und Analysen in Medien und Politik

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) feiert Jubiläum: Ende Mai 2019 wurde es durch die renommierte Fachhochschule für Wirtschaft (FHDW) und den BDV Bundesverband Deutscher Vermögensberater gegründet. Im September 2022 wurde der Trägerkreis um drei weitere namhafte Vermittlerverbände erweitert, nämlich den Bundesverband Finanzdienstleistung (AfW), den Verband Unabhängiger Finanzdienstleistungsunternehmen in Europa e.V. (VOTUM) und den Bundesverband der Assekuranzführungskräfte (VGA). Heute, nach fünf Jahren, hat sich das Institut als wichtiger Impulsgeber für die Finanzwirtschaft, die Medien und die Politik etabliert.

Wegweisende Indizes für Altersvorsorge und Geldanlage

Konzeptioneller Ausgangspunkt des DIVA sind zwei Indizes, mit denen in breit angelegten Befragungen der Bevölkerung (2000 Teilnehmer) jeweils zweimal im Jahr das Meinungsklima zur Altersvorsorge (Deutscher Altersvorsorge-Index, DIVAX-AV) sowie zur aktienbasierten Vermögensbildung (Deutscher Geldanlage-Index, DIVAX-GA) abgefragt wird. So entstehen nicht nur interessante Momentaufnahmen, es lassen sich aus inzwischen fünfjährigen Zeitreihen auch Trends ablesen. Dazu Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA: “Mit unseren Indizes haben wir echtes Neuland betreten, was den empirischen Befund zum Stimmungsbild zur Altersvorsorge und zur Geldanlage angeht. Die Breite und die Regelmäßigkeit unserer Bürgerbefragungen machen die Indizes repräsentativ und ihre Entwicklung besonders aussagekräftig.” Neben den Indizes erstellt das DIVA regelmäßig tiefergehende Analysen (so genannte “DIVA-Briefings”), die sich mit konkreten Themen wie zuletzt den Auswirkungen der Inflation auf die Rente auseinandersetzen.

Gegengewicht zu Verbraucherschützern

Eines der wesentlichen Motive für die Gründung des DIVA ist eine Ergänzung der Arbeit des Verbraucherschutzes: “Verbraucherzentralen und deren Trägerorganisationen sehen sich als Sachwalter der Bürgerinnen und Bürger. Dabei ziehen sie ihre Schlussfolgerungen gerade zur Altersvorsorge und zur Geldanlage oft aus Einzelfällen, die nicht repräsentativ sind für die täglich vielen hunderttausend Kundenkontakte, Servicetermine und Beratungsgespräche in der Finanzbranche. Leider erkennen wir dabei auch immer wieder eine gehörige Portion gegen die Finanzbranche gerichtete Ideologie, ohne ihre in der Breite positive Arbeit einzubeziehen. Anliegen des DIVA ist es, politischen Entscheidungsträgern ebenso wie interessierten Medien ein Bild aus der Breite der Bevölkerung ohne Ideologie und mit echter Repräsentanz an die Hand zu geben”, sagt Dr. Helge Lach, Geschäftsführender Direktor und als Vorsitzender des BDV der Initiator des DIVA.

Zunehmende Beachtung in Medien und Politik

Wie wertvoll die Arbeit des DIVA ist, zeigt sich in der Beachtung, die die Veröffentlichungen des Instituts inzwischen erhalten. “Im Frühjahr 2023 sind wir eine Kooperationspartnerschaft mit Statista eingegangen. Seitdem werden die Ergebnisse unserer Umfragen auf der Statista-Plattform verarbeitet und den Medien und der Wissenschaft mit diesem Gütesiegel zugänglich gemacht. Auch berichten namhafte überregionale Zeitungen und nahezu alle Medien der Finanzbranche über unsere Ergebnisse und unsere Schlussfolgerungen”, freut sich Heuser. Und natürlich wird damit zugleich ein Ziel erreicht, auf das das DIVA hinarbeitet: Nämlich die Verbreitung eines wissenschaftlich und empirisch abgesicherten Bildes zu dem, was die Verbraucherinnen und Verbraucher wirklich denken und wollen.

Die Ergebnisse des Deutschen Altersvorsorge-Index und des Deutschen Geldanlage-Index sind auf der Webseite des DIVA zu finden. Dort sind auch die DIVA-Veröffentlichungen sowie die aktuellen und frühere Pressemitteilungen hinterlegt. Halten Sie sich zudem über unseren LinkedIn-Kanal und unseren Newsletter auf dem Laufenden.

DIVA – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA – Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, VOTUM, dem Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) und dem Bundesverband der Assekuranzführungskräfte VGA. Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser.

FHDW – Fachhochschule der Wirtschaft

Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie bietet an fünf Campussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Kooperation mit rund 600 Unternehmen bietet die FHDW kleine Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Sommersemester 2024 sind über 2.000 Studierende eingeschrieben. Sie werden von 40 Professoren und zahlreichen Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW rund 10.200 Absolventinnen und Absolventen. Weitere Informationen unter www.fhdw.de.

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Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH, Bahnhofstraße 23, 35037 Marburg, Tel: +49 (0) 6421 59078-0, www.diva.de

Growth-Aktien oder Value-Aktien? Eine Frage, die sich viele Anleger nicht nur immer wieder, sondern wohl vor allem auch aktuell stellen dürften.

Zumal einige sogenannte Growth-Aktien in jüngster Vergangenheit teils kräftig an Wert zulegen konnten und inzwischen eine recht ambitionierte Bewertung aufweisen. Auf der anderen Seite sind Value-Werte hingegen extrem günstig zu haben.

Aktuelle Markteinschätzung von Georg Geiger, Gründer und Vorstand der Value-Holdings AG

Grundsätzlich haben beide Strategien ihre Daseinsberechtigung und bieten Anlegern attraktive Renditechancen – vorausgesetzt, die Bewertung stimmt. Oder anders formuliert: Ein tolles Unternehmen, mit einem erfahrenen Management ist kein gutes Investment, wenn der dafür bezahlte Preis zu hoch ist. Der Reihe nach:

Bei Growth-Titeln handelt es sich um Aktien, bei deren Potenzialbewertung Anleger nahezu alles dem Aspekt Wachstum unterordnen – überzeugt ein Unternehmen also mit attraktiven Wachstumserwartungen, billigen ihm Growth-Investoren durchaus recht ambitionierte Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) zu. Dabei schrecken Anleger auch vor mitunter aberwitzigen Bewertungen nicht zurück. Ein gutes Beispiel dafür sind die sogenannten „Magnificent Seven“ – also die Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla mit KGVs von teils über 70. Zwar ist nicht auszuschließen, dass diese Aktien sogar noch höhere Bewertungsniveaus aufweisen könnten, doch sollten Anleger sich die Frage stellen, ob sie tatsächlich bereit sind, einen so hohen Preis zu bezahlen und sich darüber hinaus fragen, wie lange der Markt bereit ist, solch hohe Bewertungen zu akzeptieren.

Value-Werte: Günstige Gelegenheit

Zumal aktuell auf der anderen Seite Value-Aktien mit historisch günstigen Bewertungen aufwarten. Dabei geht es aber nicht nur um Aktien, die ein geringes KGV aufweisen, vielmehr geht es darum, gut geführte und profitable Unternehmen mit einem Abschlag zum fairen Wert zu identifizieren. Und je größer dieser Abschlag, desto höher die Sicherheitsmarge, die den Anleger vor Fehleinschätzungen schützt.

Schaut man sich die Bewertungsniveaus in Europa an, zeigen sich aktuell vor allem im Nebenwerte-Segment relativ hohe Abschläge. Konkret bedeutet dies: Nebenwerte werden derzeit mit einem Abschlag von rund 20 Prozent auf ihren historischen Durchschnitt gehandelt – und im Vergleich zu den Large Caps sogar mit einem Discount von etwa 45 Prozent. Nur zur Orientierung: Da Nebenwerte zumeist kräftiger wachsen als die höher kapitalisierten Standardwerte, werden sie in der Regel mit Aufschlägen und nicht wie derzeit mit Abschlägen gehandelt. Dass Small Caps heute so bewertet werden, dürfte vor allem mit der hohen Unsicherheit der Investoren zu erklären sein, die sich insbesondere seit Anfang 2022 breit gemacht hat: Galoppierende Inflationsraten, der Ukraine-Krieg und das höhere Zinsniveau sind hier die entscheidenden Faktoren hinter der Bewertungsdiskrepanz.

Value-Aktien als Profiteur der Zinswende

Die Börse erwartet also, dass Nebenwerte einer weniger erfreulichen Zukunft entgegensteuern als die großen Aktiengesellschaften – beispielsweise, weil sie höher verschuldet sind oder deren Wachstumsaussichten sich im Zuge der technologischen Veränderungen wie KI verschlechtert haben. Doch lohnt es sich, hier genauer hinzuschauen. Zum Beispiel trifft das hohe Zinsniveau viele der kleinen Unternehmen weniger stark, als es die aktuellen Börsenkurse suggerieren. Einige Small Caps sind nicht nur schuldenfrei, sie punkten auch mit teils hohen Cash-Positionen. Dazu kommt, dass AGs aus dem Nebenwerte-Segment häufig ein bewährtes Geschäftsmodell haben, das kaum Gefahr läuft, durch neue Entwicklungen nachhaltig erschüttert zu werden.

Kurzum: Die Bewertungen der Nebenwerte wirken in vielen Fällen überzogen niedrig. Stellt sich nur noch die Frage, wann und warum sich Small Caps und Value-Aktien wieder ihren fairen Werten annähern. Ein möglicher Katalysator könnte die von vielen erwartete Zinssenkung der EZB sein. Während in den Vereinigten Staaten noch ein hohes Maß an Unsicherheit besteht, könnte die EZB hingegen schon im Sommer die Zinswende einläuten – und damit einhergehend der Markt eine Neubewertung vornehmen; sprich: die Nebenwerte könnten wieder zu ihrem üblichen Bewertungsaufschlag gegenüber groß kapitalisierten Unternehmen zurückkehren und im Zuge dessen Anlegern attraktive Renditechancen bieten.

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Value-Holdings AG, Bahnhofstraße 30, 86150 Augsburg, Tel:  0821/ 57 53 94, www.value-holdings.de

Mit ihrem neuen Green Bond treibt aream nicht nur den Ausbau der Solarenergie voran.

Die Anleihe bietet auch kleineren Anlegern zudem eine attraktive Rendite sowie ein Instrument, sich am nachhaltigen Umbau der Energieversorgung zu beteiligen. „Damit demokratisieren wir die Energiewende“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.

Viele Menschen überlassen den Klimaschutz nicht Politik und Unternehmen, sondern beteiligen sich aktiv: Sie fliegen weniger oder steigen auf ein Elektroauto um, sie wählen grüne Stromversorger oder installieren sich gleich selbst eine Solaranlage auf dem Dach. Aber nicht nur mit verändertem Konsumverhalten kann man zur Nachhaltigkeit beitragen, auch mit der Geldanlage: Das Volumen nachhaltiger Investments in Deutschland lag bereits 2022 bei fast 600 Milliarden Euro.

Hier macht aream den Anlegern nun ein neues Angebot: Mit dem fünfjährigen Aream Green Bond 2024/2029 sollen bis zu zehn Millionen Euro eingeworben werden. Der Nettoerlös dient dazu, die Weiterentwicklung der Projektrechte im Eigenbestand sowie zusätzliche Freiflächen- und Agri-PV-Projektentwicklungen mit und ohne Speicher in Deutschland zu finanzieren.

„Die Zeichnungslosgrößen sind mit 1.000 Euro bewusst relativ klein gehalten worden“, erklärt Voigt. Das eröffne auch Kleinanlegern die Möglichkeit, an einem Megatrend mit attraktiven Renditen zu partizipieren. „Hier wird mit privatem Kapital eine gesellschaftliche Herausforderung von vielen Marktteilnehmern in Angriff genommen“, so Voigt. Gemeinsam trage man dazu bei, das Klima zu schützen. „Schließlich kommt der Solar- und Speicherausbau allen zugute“, erklärt Voigt. „Und als Zeichner ist man Teil einer zukunftsorientierten Industrie.“ Zukunftsorientiert auch in wirtschaftlicher Hinsicht: Bereits heute ist die Photovoltaik die preiswerteste Quelle für Energie und benötigt keine Subventionen mehr.

Der Aream Green Bond (ISIN: DE000A383BE0) läuft von Juli 2024 bis Juli 2029. Er wurde durch imug rating gemäß den Green Bond Principles 2021 der International Capital Market Association als Green Bond qualifiziert und bietet über die Laufzeit von fünf Jahren einen Zinssatz von acht Prozent p. a., der halbjährlich ausgezahlt wird. Voraussichtlich am 17. Dezember 2024 wird das Papier in den Handel im Open Market der Deutsche Börse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse) einbezogen. Weitere Infos www.aream.de/ir.

Über die aream Group

Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als vier Milliarden kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren mehrere Solar- und Windparks realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine lange Entwicklungs-Pipeline mit großem Potenzial.

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Selektives Vorgehen am indischen Markt sinnvoll

Indien ist investmentseitig hierzulande eher noch ein unbeschriebenes Blatt. Dabei konnte die größte Demokratie der Welt in den letzten Jahren sowohl beim Wirtschaftswachstum als auch bei der Aktienmarktentwicklung positiv überraschen. Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum Indiens lag in den letzten 10 Jahre bei 5,9 Prozent pro Jahr – und das ganz ohne staatliche Verordnungen und Eingriffe. „Indien ist auf einem guten Weg, China als Wachstumsmotor in Asien abzulösen“, erklärt Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. Der indische Aktienmarkt konnte zudem in den letzten drei Jahren nicht nur den deutschen, sondern auch den boomenden US-Aktienmarkt hinter sich lassen. Wie lohnenswert ist der Einstieg aktuell noch für Anlegerinnen und Anleger? Aus Sicht von Tilmann Galler bestehen durchaus ein paar Risiken, insgesamt böten indische Aktien jedoch ein gutes Diversifikationspotenzial für ein Portfolio.

Indien bietet politische und wirtschaftliche Stabilität

Die wirtschaftliche Entwicklung in Indien erweist sich als sehr robust. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vierten Quartal 2023 um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Dies spricht für die Stärke der Investitionen und eine große Binnennachfrage. Den Konsensprognosen zufolge wird das reale BIP-Wachstum im Jahr 2024 um 7 Prozent über dem Vorjahr liegen und damit das höchste aller großen Schwellenländer sein.

„Die Steigerung der öffentlichen und privaten Investitionen ist ein zentrales Ziel der Politik“, stellt Ökonom Galler fest. Durch Strukturreformen mithilfe der Digitalisierung, dem Ausbau von Finanzdienstleistungen und der Entwicklung eines globalen Produktionsstandorts will die Regierung Indien modernisieren. Der Fokus hat sich von Konsumsteigerung auf die Förderung privater Investitionen durch Reformen und Verbesserung des Geschäftsumfelds verlagert. Steueranreize und Investitionen in die Infrastruktur bilden die wichtigsten Schwerpunkte, auch die Bedingungen für unternehmerische Tätigkeiten verbessern sich. Die Löhne im verarbeitenden Gewerbe sind im globalen Vergleich nach wie vor relativ niedrig, was Indien als Produktionsstandort attraktiv macht und ausländische Direktinvestitionen anzieht. „Als größte Demokratie der Welt und Land mit relativ stabilen politischen und wirtschaftlichen Aussichten erscheint eine weitere Einbindung Indiens in die globalen Lieferketten als sinnvoller Schritt. Das sind gute Voraussetzungen für eine anhaltend positive Gewinndynamik der heimischen Unternehmen“, erklärt Ökonom Tilmann Galler.

Aktienmarkt bereits hoch bewertet – bietet aber Diversifikationspotenzial

Der indische Aktienmarkt stieg angesichts des positiven wirtschaftlichen Umfelds um 60 Prozent in den letzten drei Jahren. Zum Vergleich: Der DAX legte im selben Zeitraum um 20 Prozent, der US-Markt um 50 Prozent zu (jeweils in Euro). Mit einer Marktkapitalisierung von rund 4,5 Billionen US-Dollar ist der indische Aktienmarkt inzwischen der fünftgrößte der Welt.

„Leider ist die Ertragsstärke indischer Unternehmen kein Geheimnis mehr“, erklärt der Kapitalmarktexperte. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25x und einem Kurs-Buchwert von 4,3 gilt Indien als einer der teuersten Märkte der Welt. „Während Indien gegenüber anderen Märkten stets mit einem Aufschlag gehandelt wurde, erscheint es derzeit selbst gegenüber seiner eigenen Bewertungshistorie vergleichsweise teuer. Allerdings dürften die starken Gewinnwachstumsaussichten und die relativ hohe Ertragsqualität einen Teil der Bewertungsprämie erklären“, führt Galler aus. Im Verlauf des letzten Vierteljahrhunderts war die durchschnittliche Eigenkapitalrendite Indiens mit 16 Prozent nicht nur höher als in vielen Schwellenländern wie China, Südkorea und Taiwan, sondern auch höher als in den USA.

Die hohen Bewertungen bergen aus Sicht von Tilmann Galler jedoch das Risiko einer Enttäuschung und spiegeln sich auch in niedrigeren langfristigen Ertragserwartungen wider. „In unseren langfristigen Kapitalmarktschätzungen trauen wir indischen Aktien nur noch eine jährliche Wertsteigerung von 5,2 Prozent über die nächsten 10 Jahre zu“, sagt Galler. Trotz des hohen Bewertungsniveaus dürfte Indien auf lange Sicht von den jüngsten Strukturreformen profitieren, die seine „demografische Dividende“ freisetzen. „Die geringe Korrelation indischer Aktien mit den USA und die negative Korrelation mit China bieten Diversifikationsvorteile in einem Portfolio. Daher ist in einem teuren Markt wie Indien, mit potenziell starkem Wachstum, ein selektives Vorgehen und ein aktives Management der Schlüssel zur Erzielung potenziell besserer risikoadjustierter Renditen“, so der Stratege.

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Kommentar von Tim Elliot und David Huang, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

  • Europäische Darlehen bleiben auch 2024 eine attraktive Anlageklasse
  • Doch die Krise des Telekommunikationsriesen Altice France und die drohende Abschreibung seines Schuldenbergs haben die Aufmerksamkeit auf übermäßig gehebelte Kredite gelenkt
  • Zur Erzielung überdurchschnittlicher Erträge ist eine strenge Credit-Selektion wichtiger denn je

Nach den enttäuschenden Ergebnissen von Altice France (SFR) für das vierte Quartal 2023 (und das Geschäftsjahr 2023), die zu erheblichen Kurseinbrüchen bei seinen Anleihen und Darlehen geführt haben, fanden viele Anleger einen möglichen Schuldenerlass des Medien- und Telekommunikationsriesens fragwürdig. Die Gewinnmitteilung vom 20. März 2024 weckte Bedenken: Sowohl über die Verwendung der Erlöse aus dem Verkauf von Vermögenswerten durch das übermäßig gehebelte Unternehmen als auch über die drohende Beeinträchtigung der Schuldner im Rahmen des überraschend angekündigten Plans, die Nettoverschuldung auf ein neues Ziel von unter dem vierfachen Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zu EBITDA) zu senken.

Ende März geriet das Unternehmen weiter unter Druck: S&P stufte Altice France und seine besicherten Schulden auf CCC+ herab (CCC für die unbesicherten Schulden der Altice France Holding) und begründete dies unter anderem mit schwachen Kreditkennzahlen, schlechteren Cashflow-Aussichten, einer wachsenden Zinslast und Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung.

Größere Ertragsdispersion innerhalb des Darlehensmarktes wahrscheinlich

Altice France (Altice France S.A. und Altice France Holding S.A.) ist zwar der größte Einzelemittent von S&P-gerateten Schuldtiteln bezogen auf europäische Collateralized Loan Obligations, doch halten wir die Auswirkungen auf den Gesamtmarkt für eher begrenzt. Es handelt sich nicht um ein systemisches Problem für den europäischen Darlehensmarkt.

Allerdings erwarten wir eine größere Ertragsdispersion innerhalb dieses Marktes, da er sich auf den Abbau von übermäßig gehebelten Krediten in den Portfolios konzentrieren dürfte. Wir erwarten eine Neubewertung des Risikos, die zu möglichen Kursabschlägen bei Darlehen von Unternehmen mit hoher Verschuldung und schwacher operativer Performance führen dürfte.

Vermögenswerte von geringerer Qualität werden 2024 wahrscheinlich nicht so gut abschneiden wie 2023, unter anderem aus folgenden Gründen:

  • Einige stark gehebelte Unternehmen, die auf Fremdfinanzierung angewiesen sind, müssen möglicherweise – sei es aufgrund von M&A oder Investitionsprogrammen – neue Darlehen aufnehmen, um ihren Liquiditätsbedarf zu decken. Angesichts des zunehmenden Marktfokus auf stark gehebelte Schuldtitel dürften Anleger bei Neuemissionen eine vorsichtigere Risikobewertung verlangen, was wiederum zu einer stärkeren Belastung der Kreditkennzahlen führen könnte. Anleger dürften bei großen Engagements mit B3-Rating – eine Stufe entfernt von der risikoreichsten C-Kategorie (hohes Ausfallrisiko) – weiterhin vorsichtig bleiben.
  • Die seit Jahresbeginn gestiegene Zinsvolatilität – erkennbar am starken Anstieg des MOVE-Index im April und dem deutlichen Wiederanstieg der Renditen 10-jähriger Staatsanleihen 2024, die Ende Dezember 2023 auf einen Tiefststand gefallen waren – signalisiert eine größere finanzielle Unsicherheit für einige stark verschuldete Unternehmen. Die Schweizerische Nationalbank senkte zwar im März ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,50 %, aber die Erwartungen eines Pivots der US-Notenbank (Fed) für dieses Jahr wurden deutlich zurückgeschraubt (von sieben Senkungen um 25 Basispunkte auf zwei oder drei). Auch die Europäische Zentralbank (EZB) beließ ihren Leitzins am 11. April 2024 unverändert bei 4 %. Obwohl von der EZB im Juni eine Zinssenkung erwartet wird, ist die Aussicht auf „higher for longer“ generell größer, insbesondere wenn die Ölpreise weiter steigen und sich die weltweiten geopolitischen Spannungen verschärfen. Ein „Higher for longer“-Szenario ist eindeutig negativ für übermäßig gehebelte Unternehmen, insbesondere für solche mit einem hohen Anteil an variabel verzinslichen Schulden.

Wir glauben, dass 2024 neben der geringeren Ertragskorrelation bei Darlehen Anlagestrategien, die wie Altice France Kursrückgänge vermeiden können, profitieren werden.

Was wird die Erträge auf dem Markt für Darlehen 2024 bestimmen?

2023 waren die Marktteilnehmer risikofreudig, und Emittenten geringerer Qualität legten neben hochwertigen Titeln zu. Für 2024 erwarten wir weiterhin hohe Erträge aus dieser Anlageklasse, die vor allem auf hohen Kupons basieren – in der Größenordnung von 8 %!

Die Ausfälle dürften weiter zunehmen, werden sich aber unseres Erachtens in Grenzen halten. Am 29. Februar 2024 lag die nachlaufende 12-Monats-Paritätsausfallrate des Benchmark-Indexes Credit Suisse Western Europe Leveraged Loan Index (CS WELLI) bei 1,2 %. Selbst wenn die Ausfälle auf 3 bis 4 % ansteigen, ist dies historisch gesehen immer noch eine überschaubare Größenordnung.

Für die überdurchschnittliche Investment-Performance 2024 – verglichen mit dem CS WELLI Index – dürften Anlagestrategien verantwortlich sein, die notleidende Kredite, eine übermäßige Verschuldung und eine schlechte operative Performance vermeiden (d. h. Credits, die mit den strukturellen wirtschaftlichen Veränderungen nicht Schritt halten konnten oder schlechte Geschäftspraktiken aufwiesen).

Ertragsentwicklung bleibt positiv

Wir sind aus verschiedenen Gründen weiterhin optimistisch für europäische Darlehen. Erstens sind die Spreads relativ attraktiv. Vergleicht man die 4-Jahres-Diskontierungsmarge von Darlehen mit den Z-Spreads für festverzinsliche Unternehmenskredite, so erscheinen die Bewertungen im Vergleich der Anlageklassen insgesamt weiterhin recht attraktiv.

Positive Aussichten dank hoher Kupons

Drittens stimmen uns die Kupons optimistisch. Zugegebenermaßen sind die Darlehenspreise im Vergleich zum letzten Jahr insgesamt viel näher an den Nennwert herangerückt. Die Rallye bei hochwertigen Titeln in diesem Zeitraum bedeutet, dass die Anleger ein höheres Risiko eingehen müssten, um über die durchschnittliche Kupon-Rendite hinauszukommen. Dies erscheint uns zum jetzigen Zeitpunkt unvorsichtig.

Das heißt, dass die Erträge weitgehend von den Kupons bestimmt werden. Erfreulicherweise sind die Kupons hoch und sorgen weiterhin für starke Erträge. Sie dürften auch bei Zinssenkungen hoch bleiben.

Viertens sind wir auch deshalb positiv gegenüber Darlehen eingestellt, weil sie eine Absicherung gegen die Inflation darstellen – falls diese zurückkehrt. Eine hartnäckige oder steigende Inflation wird angesichts moderater Inflationsdaten zwar nicht erwartet, doch bleibt die Inflation ein Risikofaktor für Fixed-Income-Credit. Sollten etwa die Ölpreise weiter steigen und die Zentralbanken die Zinssätze anheben, werden die Kupons steigen. Wie 2022 und 2023 zu beobachten war, wird der reale Schuldenwert zudem durch Preiserhöhungen der Unternehmen geschmälert

Unsere Positionierung für ein erfolgreiches 2024

Unser derzeitiger Investmentansatz ist eher defensiv ausgerichtet. Da wir davon ausgehen, dass es bis Ende 2024 zu einer stärkeren Dispersion (Dekompression) bei den Erträgen kommen wird, wobei qualitativ hochwertige Titel vergleichsweise besser abschneiden werden, konzentrieren wir uns auf Titel mit einem weniger hohen Hebeleffekt.

Über Janus Henderson

Die Janus Henderson Group ist ein weltweit führender aktiver Vermögensverwalter, der seine Kunden dabei unterstützt, durch differenzierte Einblicke, disziplinierte Investmententscheidungen und erstklassigen Service hervorragende finanzielle Ergebnisse zu erzielen. Janus Henderson verwaltet per 31. März 2024 ein Anlagevermögen von etwa 353 Milliarden US-Dollar (ca. 327 Milliarden Euro) und hat über 2.000 Mitarbeiter sowie Büros in 24 Städten weltweit. Das Unternehmen hilft Millionen von Menschen weltweit, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu investieren. Das Unternehmen mit Sitz in London ist an der New York Stock Exchange (NYSE) notiert.

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Marktkommentar von Stefan Eppenberger, Head Multi Asset Strategy, Vontobel

  • Zweite Amtszeit Trumps denkbar
  • Größere Marktimplikationen als bei Wiederwahl Bidens
  • Steuersenkungen und Deregulierung stützen Wirtschaft

Die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November 2024 werden mit großer Spannung erwartet, schließlich dürfte der Wahlausgang in der größten Volkswirtschaft der Welt globale Implikationen haben. Wir wollen an dieser Stelle nicht den Wahlausgang prognostizieren. Eine zweite Amtszeit Donald Trumps ist aber nicht ausgeschlossen. Unseres Erachtens nach hätte so ein Szenario größere Marktimplikationen als eine Wiederwahl Joe Bidens.

Entscheidend bei allen Gedankenspielen bleibt dabei die Frage, wer den Kongress für sich gewinnen kann. Am wahrscheinlichsten sind unserer Meinung nach zwei Szenarien: entweder eine „rote Welle“ (signifikante Gewinne für die Republikaner) oder eine Patt-Situation. Damit wären Trump im Fall seines Wahlsiegs die Hände wohl weniger gebunden, Biden hingegen dürfte im Kongress wahrscheinlich auf Widerstand stoßen.

Was sich nicht ändern dürfte

Unabhängig vom Wahlausgang gibt es Aspekte, die sich weder unter einem Präsidenten Trump noch unter Joe Biden ändern dürften. Da ist zunächst der Protektionismus. Biden tritt zwar deutlich weniger aggressiv auf als sein Amtsvorgänger, doch hat auch er protektionistische Maßnahmen wie den „Chips and Science Act“ auf den Weg gebracht, der Schutz der US-Stahlindustrie scheint für ihn ebenfalls eine Frage der nationalen Sicherheit zu sein. Auch in der Anti-China-Politik ähneln sich die beiden. Biden geht dabei subtiler als Trump, aber nicht minder entschlossen vor. Bei der Aufrüstung sowie der ausufernden Staatsverschuldung dürfte es ebenfalls wenig Veränderungen geben.

Fiskal-, Handels- und Migrationspolitik im Fokus

Andere Akzente könnte ein US-Präsident Trump vor allem in der Fiskalpolitik setzen: Zu seinen Wahlkampfversprechen gehören unter anderem eine Absenkung der Körperschaftssteuer auf bis zu 15 Prozent sowie Entlastungen für Privathaushalte.  Einsparungen könnten es im Gegenzug unter anderem bei Klima-Subventionen und Investitionen in nachhaltige Technologien geben. In der Handelspolitik wären mit einer zweiten Amtszeit Trumps mehr handelspolitische Unsicherheiten zu erwarten, von denen neben China auch die EU betroffen wäre. Auch würde Trump die Rolle der USA in der Welthandelsorganisation WTO überdenken, ein Investitionsverbot chinesischer Investoren in US-Unternehmen ist ebenfalls denkbar. Trumps harter Kurs in der Migrationspolitik könnte den Arbeitskräftemangel verschärfen und so den Lohndruck und damit die Inflation weiter anheizen.

Starke Wirtschaft, starker Dollar, hohe Inflation

Wieviel von seinen Plänen Donald Trump letztendlich umsetzen kann hängt, wie schon gesagt, nicht zuletzt von der künftigen Konstellation im Kongress ab. Trotzdem halten wir folgendes Szenario für denkbar:

Die geplanten Steuersenkungen und Deregulierungspläne würden die US-Wirtschaft stützen, hätten aber in Folge des steigenden Haushaltsdefizits und der positiven Nachfrageimpulse eine stark reflationäre Wirkung. Auch die Verknappung der Arbeitskräfte und höhere Zölle könnten die Inflation weiter hochhalten. Die Stärkung der Wirtschaft und der Einfluss auf die Inflation sprechen gleichzeitig für steigende Zinsen und bergen damit auch Aufwertungspotenzial für den US-Dollar.

Unter den Anlageklassen würden Industrieländer-Aktien und Rohstoffe am ehesten profitieren, während Anleihen unter den steigenden Zinsen leiden könnten. Auch sind Aktien bei stärkerem Wirtschaftswachstum in der Regel die bessere Alternative.

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Als bedeutender Akteur im Asset Servicing in Europa stärkt CACEIS seine digitale Strategie:

Dafür hat das Unternehmen einen dedizierten Geschäftsbereich für digitale Assets eingerichtet, mit dem es die wachsende Nachfrage von Investmentgesellschaften und institutionellen Anlegern umfassender abdecken möchte. Der Start dieses neuen Geschäftsbereichs unterstreicht die Absicht von CACEIS, Kunden mit Interesse am Geschäft mit digitalen Assets entsprechend zu unterstützen.

Der Geschäftsbereich Digitale Assets, der aus dem Projekt „Digital Assets Group“ mit Crédit Agricole CIB hervorgegangen ist, vereint ein Team von Mitarbeitern mit Fachkenntnissen im Bereich der Verwahrung digitaler Vermögenswerte, der Gestaltung der IT-Infrastruktur und damit verbundenen Funktionen wie Compliance, Recht und Risikomanagement. Der neue Geschäftsbereich wird das Service-Angebot von CACEIS für traditionelle börsennotierte und nicht börsennotierte Finanzanlagen ergänzen. CACEIS wird sich dadurch als Benchmark für das Asset Servicing digitaler Vermögenswerte in Europa positionieren können. Die Kunden können sowohl von der hauseigenen digitalen Expertise als auch vom Blockchain-Protokoll in einem Rahmen profitieren, der genauso sicher ist wie der für traditionelle Vermögenswerte.

Das Angebot von CACEIS umfasst die Custody-Services digitaler Vermögenswerte und deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Emission tokenisierter Finanzinstrumente bis hin zum Vertrieb von tokenisierten Fondsanteilen.

CACEIS hat eine IT-Infrastruktur entwickelt, die das Custody aller Arten von digitalen Vermögenswerten durch die Integration führender Drittanbieter-Plattformen von Taurus sowie Scorechain ermöglicht. Taurus ist ein führender Anbieter von Infrastrukturen für digitale Vermögenswerte mit Lösungen, die sowohl die Verwahrung als auch die Tokenisierungstechnologie abdecken. Scorechain ist ein europäischer Marktführer für Compliance-Lösungen im Zusammenhang mit Blockchains. Im Juni 2023 erhielt CACEIS als erster Drittverwahrer den DASP-Status (Digital Asset Service Provider) von der französischen Finanzaufsicht AMF. Im nächsten Schritt will CACEIS die Zulassung im Zusammenhang mit der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) erlangen.

Jean-Pierre Michalowski, Chief Executive Officer von CACEIS, erklärt: „CACEIS ist die erste europäische Asset-Servicing-Gruppe, die über einen Geschäftsbereich verfügt, der sich vollständig auf digitale Vermögenswerte konzentriert. Wir freuen uns, dass wir unsere Kunden unterstützen können, indem wir unser Fachwissen in den Bereichen Asset Servicing und digitale Innovation zusammen mit unserer finanziellen Stabilität nutzen, um eine Schlüsselrolle als vertrauenswürdige dritte Partei in einem hochsicheren Umfeld zu spielen.“

ÜBER CACEIS

CACEIS ist die Asset-Servicing-Bankengruppe von Crédit Agricole und Santander, die für Vermögensverwalter, Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, Banken, Private-Equity- und Immobilienfonds, Makler und Firmenkunden tätig ist. Mit Niederlassungen in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien bietet CACEIS eine breite Palette von Dienstleistungen wie etwa Trade Execution, Clearing, Devisen-Services, Wertpapierleihe, Custody Services, Verwahrstellen- und Fondsadministrations-Services, Transfer Agency, Fonds-Distributions-Support, Middle-Office Outsourcing sowie Emittenten-Services. Mit €4,7 Billionen Assets under Custody und €3,3 Billionen Assets under Administration ist CACEIS führend in Europa im Bereich Asset Servicing und einer der bedeutendsten Akteure weltweit (Zahlen zum 31. Dezember 2023).

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CACEIS Bank S.A., Germany Branch, Lilienthalallee 36, 80939 München, Tel: +49 89 54 00 00, www.caceis.com

Die europäische Ratingagentur Scope hat die Bewertungen von knapp 7000 Fonds überprüft.

Ein Portfolio für US-Standardwerte erreicht erstmals ein Top-Rating, ein 20 Milliarden Euro schwerer Klassiker für globale Aktien verliert es nach fast 15 Jahren.

Schroder ISF US Large Cap – Upgrade auf Spitzenrating

Per Ende April erreicht der Schroder ISF US Large Cap erstmals ein (A)-Rating. Dabei half dem Fonds insbesondere die stärkere Wertentwicklung in den vergangenen Monaten, während die Risikoseite schon länger überzeugen konnte. Seit Ende 2017 wird der Fonds für nordamerikanische Standardwerte von Frank Thormann verwaltet. Er zeichnet sich durch ein fokussiertes Portfolio mit 40-70 Einzeltiteln und ein relativ hohes Gewicht der Top-10-Titel von 43% aus. Die Sektoraufteilung weicht mit maximal 5% nur moderat von der Benchmark S&P500 ab. Die Top-Titel im Portfolio sind Microsoft mit 7,6%, NVIDIA mit 5,7% und Eli Lilly mit 4,9%. Über fünf und drei Jahre liegt der Fonds mit 14,4% p.a. und 12,5% p.a. deutlich vor der Peergroup mit 11,6% p.a. und 8,9% p.a. Gleichzeitig punktet er mit niedrigeren Risikokennzahlen über alle Betrachtungszeiträume hinweg.

JPM Europe Equity Plus wieder mit Top-Rating

Nach fast fünf Jahren erreicht der JPM Europe Equity Plus durch eine verbesserte Performance wieder ein Top-Rating. Das dreiköpfige Managementteam setzt auf eine Bottom-up-Aktienauswahl, auch Long- und Shortpositionen sind in begrenztem Rahmen möglich (130/30-Ansatz), um den Einfluss der Titelauswahl zu erhöhen. Das Netto-Marktexposure beträgt gleichwohl stets 100%. Die Top-Titel im Portfolio sind aktuell Novo Nordisk mit 4,8%, ASML mit 4,2% und Shell mit 2,9%. Bislang hat sich der Ansatz für Anleger ausgezahlt. Über fünf und drei Jahre liegt der Fonds mit 9,0% p.a. und 11,1% p.a. über dem Peergroup-Durchschnitt von 6,1% p.a. und 4,9% p.a. Dabei fielen die Risikokennzahlen gemischt aus und lagen über fünf Jahre mit einer Volatilität von 17,1% und einem maximalen Verlust von -26,9% über der Peergroup mit 15,9% und -23,0%.

MSIF Global Brands Fund – Downgrade von (B) auf (C)-Rating

Der MSIF Global Brands Fund zählt mit einem Volumen von mehr als 20 Mrd. Euro zu den Fonds-Schwergewichten. Nach fast 15 Jahren mit Top-Rating wird die Erfolgssträhne des Fonds, der auf Aktien von Unternehmen mit hoher Marktmacht und Qualität setzt, nun erstmals unterbrochen. Grund für das Downgrade in den mittleren Ratingbereich ist eine signifikante Abschwächung der Rendite im vergangenen Jahr. Während der Fonds über fünf Jahre mit 7,9% p.a. in der Peergroup Aktien Welt (7,7% p.a.) mithalten kann, liegt er über ein Jahr mit 8,2% gegenüber 17,0% weit dahinter. Die Risikokennzahlen überzeugen insgesamt weiterhin, lediglich über ein Jahr liegt die Volatilität mit 10,7% leicht über dem Peergroup-Durchschnitt von 10,2%. Zu den Top-Positionen des mit rund 30 Titeln sehr konzentrierten Portfolios zählen Microsoft (8,1% Anteil), SAP (6,8%) und Visa (5,8%).

Top- und Flop-Peergroups im vergangenen Monat

Nach dem positiven Jahresbeginn ging es im April für die meisten Peergroups abwärts (48 von 60). Ob es sich nur um eine Konsolidierung oder eine anhaltende Schwäche handelt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Die Gewinnerseite im April wurden von asiatischen Aktien angeführt, insbesondere den Peergroups Aktien China und Aktien China A-Shares mit 6,0% bzw. 4,3%, gefolgt von indischen Aktien mit einem Zuwachs von 3,8%. Auch britische Aktien gehörten mit einem Monatsplus von 2,2% zu den Gewinnern. Die größten Verlierer im April waren nordamerikanische Nebenwerte mit -5,5% und globale Technologieaktien mit -4,9%. Auch japanische Aktien sowie die Sektor-Peergroups für globale Immobilien- und Gesundheitsaktien konnten im April nicht überzeugen.

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Kommentar von Noah Barrett, Research Analyst, Janus Henderson Investors

  • Dank der starken Nachfrage nach Rohöl und der begrenzten Ölproduktion gehört der Energiesektor zu den Sektoren mit der bisher besten Performance im Jahr 2024.
  • Der Sektor wird weiterhin mit einem Abschlag zum breiten Markt gehandelt. Die günstige Angebots- und Nachfragedynamik dürfte die Aktien über weite Strecken des Jahres stützen.
  • Energie könnte zur Diversifizierung eines Aktienportfolios und zur Absicherung gegen eine anhaltende Inflation beitragen, Anleger sollten sich jedoch der kurzfristigen Volatilität bewusst sein.

Letztes Jahr befürchteten die Märkte, dass die sinkende Ölnachfrage – sei es aufgrund des langsameren Wirtschaftswachstums oder der Energiewende – die Aktien kohlenstoffintensiver Energieunternehmen belasten würde. 2024 gehörte der Energiesektor jedoch zu den Sektoren mit der besten Performance im S&P 500® Index und konnte sogar mit den hoch gehandelten Technologieaktien mithalten.

Der Grund: die Rohölpreise. In den ersten Aprilwochen lag der Brent-Preis bei rund 90 US-Dollar pro Barrel und damit fast 30 % über seinem Tiefststand von 2023. Dies hat die Einnahmen der Öl- und Gasunternehmen in die Höhe getrieben. Der Preisdruck könnte aufgrund der Angebots- und Nachfragedynamik noch über weite Strecken des Jahres anhalten. Die Spannungen im Nahen Osten und der anhaltende Krieg zwischen Russland und der Ukraine schüren die Sorge vor einem Angebotsschock. Darüber hinaus hat die Organisation der erdölexportierenden Länderihre Kürzung der Ölproduktion um 2,2 Millionen Barrel pro Tag bis zum zweiten Quartal 2024 verlängert. Auf der Nachfrageseite hat sich der Ölverbrauch dank der starken US-Wirtschaft erstaunlich gut gehalten.

Was bedeutet das für Anleger?

In einem von der Technologiebranche dominierten Markt könnte der Energiesektor Anlegern die Möglichkeit bieten, ihr Portfolio zu diversifizieren – und das zu einem attraktiven Preis. Der Sektor wird mit dem 12,3-fachen der für die nächsten 12 Monate geschätzten Gewinne gehandelt und somit nahezu der Hälfte des S&P 500 Index. Darüber hinaus konzentrieren sich viele Öl- und Gasunternehmen nach dem US-Schieferboom mit exzessiven Ausgaben nun darauf, über großzügige Dividenden und Aktienrückkäufe Kapital an die Aktionäre zurückfließen zu lassen, anstatt um jeden Preis zu wachsen. Sollten die Zinssätze in den USA noch länger hoch bleiben, könnten diese gesunden Cash-Bestände Energieaktien attraktiv machen. Energie gilt traditionell als Absicherung gegen Inflation – ein weiterer Pluspunkt für den Sektor angesichts des Preisdrucks in den USA.

Allerdings sind Energieaktien notorisch volatil. Unserer Ansicht nach gibt es noch Spielraum nach oben, aber Anleger sollten bedenken, dass ein plötzlicher Rückgang der Rohölpreise auch zu einem Rückgang der Energieaktien führen kann (Tatsächlich haben wir in den letzten Wochen eine Abschwächung der Ölpreise und der Energietitel beobachtet). Darüber hinaus haben einige Bereiche des Sektors nicht von der diesjährigen Rallye profitiert – in vielen Fällen aus guten Gründen. So haben beispielsweise Dienstleistungsunternehmen – also Firmen, die Ausrüstungen und Dienstleistungen für die Ölproduzenten bereitstellen – mit zwei Problemen zu kämpfen: höhere Arbeits- und Inputkosten und sinkende Nachfrage, da die Ölproduktion generell stagniert.

Anleger sollten sich daher unserer Meinung nach auf die vorgelagerten Öl- und Gasproduzenten konzentrieren. Viele dieser Unternehmen profitieren nicht nur von den hohen Ölpreisen, sondern weisen auch eine doppelt so hohe Free-Cashflow-Rendite wie der S&P 500 auf und werden mit einem Abschlag zum Index gehandelt. Wichtig ist, dass ein erheblicher Teil dieser Barmittel in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückfließt, was Bedenken hinsichtlich einer Reinvestition in ein ungerechtfertigtes Angebotswachstum mindert. Die Bilanzen der meisten Produzenten sind ebenfalls solide, was sich positiv auswirken dürfte, sollten die Ölpreise von ihren jüngsten Höchstständen zurückgehen.

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„Sell in May and go away, but remember to come back in September“ – eine von vielen Börsenweisheiten, die jahreszeitenbedingt wieder häufiger zu hören ist.

Zwar ist an vielen Börsenweisheiten etwas Wahres dran, doch Anleger, die sich daran orientieren, übersehen oft die gravierenden Nachteile.

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Selbst wenn die Sonne strahlt, es grünt und blüht – an der Börse gilt der Mai nicht als Wonnemonat. Genauer gesagt, ist der gesamte Sommer bei Börseninvestoren nicht sonderlich beliebt. Denn im Gegensatz zu den Monaten Oktober bis April halten die Monate Mai bis September immer wieder böse Überraschungen für Anleger bereit – und die durchschnittliche Entwicklung an der Börse verläuft in der langfristigen Betrachtung dieser Monate unterdurchschnittlich. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass an der berühmten Börsenweisheit „Sell in May and go away, but remember to come back in September“ durchaus etwas dran sein könnte. Doch Vorsicht: Anleger sollten sich dennoch nicht davon leiten lassen – und zwar gleich aus mehreren Gründen.

 „Sell in May“-Weisheit hat mehr als nur einen Haken

Zum einen ist der langfristige Performance-Durchschnitt der Wintermonate den bekannten Analysen zufolge nur geringfügig besser als in den Sommermonaten. Vergleichen Anleger zum Beispiel die Entwicklung des breiten Index STOXX Europe 600, der durchgängig gehalten wird („Buy-and-hold“-Strategie), mit einem Verkauf des Index Ende Mai und einer Reinvestition Ende September, so zeigt sich langfristig ein Vorteil für die „Sell-in-May“-Strategie: Buy-and-hold brachte zwischen 1987 und 2023 im Durchschnitt pro Jahr ein Plus von 7,2 Prozent, „Sell-in-May“ hingegen 9 Prozent. Aber: Einige Ausnahmejahre verzerren den langjährigen Durchschnitt. Ohne die drei stärksten Börsenjahre von 1998, 2001 und 2002 hätte „Sell-in-May“ gegen die „Buy-and-hold“-Strategie verloren. Überhaupt traf die Börsenweisheit in 22 der betrachteten 36 Einzeljahre nicht zu. Ohne starke Ausnahmewinter an der Börse würde „Sell-in-May“ also kaum als Börsenweisheit gelten.

Zum anderen zielt „Sell in May and go away“ wie viele andere Börsenweisheiten auf kurzfristige Entwicklungen an der Börse ab, die Anleger besser ignorieren sollten. Wer an der Börse erfolgreich sein will, braucht vor allem eine individuell passende Strategie mit passender Asset-Allokation zur Streuung der Anlagerisiken sowie einen langen Atem. Denn auch das haben Analysen ergeben: Wer langfristig am Aktienmarkt investiert und Kursschwankungen aussitzt, kann mit einer durchschnittlichen jährlichen Wertsteigerung seines Aktiendepots um acht Prozent rechnen.

Für diejenigen, die sich an Börsenweisheiten orientieren, besteht hingegen das Risiko, zu häufig Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Das verursacht nicht nur Handelskosten, die durch die vermeintlich bessere Börsenperformance erst wieder verdient werden müssen. Mit der Konzentration auf die Wintermonate laufen Anleger auch noch Gefahr, die besten Börsentage zu verpassen – und das würde sich auf lange Sicht extrem negativ auf die Gesamtrendite niederschlagen.

Ein wesentlicher Aspekt in der ganzheitlichen Betrachtung der Marktaktivität ist die Berichtssaison, gefolgt von den Dividendenausschüttungen der Unternehmen. Besonders jene Firmen, die ihre Quartalszahlen nach dem ersten Quartal im April oder Mai veröffentlichen, können einen zusätzlichen Einfluss auf die Kursentwicklung haben. Dies geschieht unabhängig von traditionellen Börsenmustern oder den Sommermonaten.

Deutlich besser als „Sell in May“

Anstatt gemäß einer Börsenweisheit stoisch Aktien am Stichtag zu kaufen und zu verkaufen, ist es aus Anlegersicht deutlich cleverer, Marktkorrekturen und Tiefststände für gezielte Käufe zu nutzen und in Hochphasen bei einzelnen Investments auch mal Gewinne mitzunehmen. Dieses antizyklische Investieren – also Kaufen, wenn viele verkaufen und umgekehrt – ermöglicht es Anlegern, höhere Renditen zu realisieren und nach dem Kauf gefallener Aktien von deren Erholung besonders zu profitieren. Und: Geeignete Marktphasen für diese antizyklische Vorgehensweise gibt es zu jeder Jahreszeit. Einen guten Zeitpunkt zu erwischen ist allerdings nicht immer einfach, daher können für Anleger aktiv gemanagte Investmentfonds eine sehr gute Anlagemöglichkeit sein.

Eine Alternative sind regelmäßige Käufe in kleinen Tranchen. Das geht am besten mit Sparplaninvestments, die es sowohl für Fonds als auch Einzelaktien gibt. Dank der regelmäßigen Zukäufe profitieren Anleger vom sogenannten Cost-Average-Effekt. Dieser sorgt dafür, dass für die festgelegte monatliche Summe mehr Aktienanteile erworben werden, wenn der Kurs des Wertpapiers niedriger notiert und entsprechend weniger Aktien im Depot landen, wenn der Kurs eher an einem Allzeithoch steht. Auf diese Weise erwirbt der Anleger Aktien zu Durchschnittskosten, profitiert von deren langfristiger Performance und kann sich das anspruchsvolle Market Timing sparen.

Die zwei besten Börsenweisheiten

Eine solide, langfristige Anlagestrategie sollte sich nie auf Börsenweisheiten verlassen. Zumal einige Börsenkenner davon ausgehen, dass „Sell in May and go away“ in einem US-Präsidentschaftswahljahr wie 2024 ohnehin nicht greift. Diese Ausnahme wurde ebenfalls statistisch beobachtet: In US-Wahljahren gibt es oftmals zunächst starke Sommermonate, danach warten die Investoren zunächst den Wahlausgang ab. Sollte es in diesem Jahr wieder so sein, würden Anhänger der Sell-in-May-Regel womöglich viel Performance verpassen und im Spätherbst zu teuer reinvestieren. Besser sollten Anleger zwei andere Börsenweisheiten berücksichtigen: „Hin und her macht Taschen leer“ und „Lege nie alle Eier in einen Korb“. Diese beiden Börsenweisheiten sind unbestritten.

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