Kommentar von David Elms und Alistair Sayer, Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

  • Effizientere Nutzung passiver Aktienallokationen kann zu besseren Ergebnissen führen.
  • Indexportfolios können durch die aktive Nutzung von Wertpapierleihe effizienter gestaltet werden.

Das Wachstum von (passiven) Aktienindexinvestments hat den Markt verändert. Die Aussicht auf ein breites Markt-Exposure zu einem günstigen Preis hat dazu geführt, dass Investoren ihre passive Investmentallokation in den letzten zehn Jahren kontinuierlich erhöht haben. Ende 2023 wurde ein Wendepunkt erreicht: Passive Anlagen überholten aktive Anlagen bezüglich des verwalteten Vermögens (Morningstar, 31. Dezember 2023). So wie der Markt für passive Anlagen gewachsen und gereift ist, hat sich auch der Indexansatz weiterentwickelt. Für Investoren stellt sich die Frage, wie sie ihren stetig wachsenden Bestand passiver Investments am effizientesten nutzen können.

Ursprünglich wurden traditionelle, nach Marktkapitalisierung gewichtete Aktienindex-Strategien verwendet. Inzwischen haben sich institutionelle Allokationen in Indexaktien an systematische Indexansätze angepasst, bei denen die Allokation auf einer Reihe von Faktoren wie Value, Momentum, Low-Volatility und Qualität basiert. In den letzten Jahren hat die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) bei der Indexkonstruktion an Bedeutung gewonnen. Dazu gehört die systematische Ausrichtung der Allokation auf Marktführer im ESG-Bereich und/oder führende Unternehmen bei der Reduzierung von Klimaemissionen.

Effizientere Nutzung der Wertpapierleihe

Ein passives Indexportfolio kann Überschussrenditen erzielen, indem es eine Aktie vorübergehend verleiht, meist an ein Finanzinstitut (z. B. eine Investmentbank).

Die Investmentbank leiht sich diese Wertpapiere in der Regel aus, um sie an Dritte zu verleihen und so weitere Handelsaktivitäten wie Leerverkäufe oder Hedging zu ermöglichen. Die Gebühr, die ein passives Indexportfolio für das Verleihen von Aktien erhält, ist normalerweise sehr niedrig. Bei einem typischen Aktienportfolio kann sie zwischen 1 bis 2 Basispunkten (Bps) und etwa 5 Bps pro Jahr liegen, wobei sie je nach Region und Verfügbarkeit des Aktienbestands variiert (d. h. für Aktien mit geringer Marktkapitalisierung kann eine höhere Gebühr anfallen).

Wertschöpfungskette der Wertpapierleihe

Anleger, die in passive Werte investieren, sind mit der grundlegenden Aktienleihe bereits vertraut und fühlen sich damit wohl. Interessant wird es aber erst im nächsten Schritt.

Nachdem die Investmentbanken eine Aktie ausgeliehen haben, verleihen sie diese Aktien an Anleger weiter, die sie dann beispielsweise verkaufen können, um eine Short-Position aufzubauen. Die Investmentbank, die praktisch als „Zwischenhändler“ fungiert, kann dafür etwa 30 bis 50 Bps pro Jahr verlangen. Sie erhält die Differenz zwischen dieser Gebühr und der geringen Leihgebühr für die Aktie.

Die Wertschöpfungskette als Chance

Die Wertpapierleihe kann ein ineffizienter Markt sein, der von den Investmentbanken dominiert wird. Könnte ein passives Portfolio in diesen ineffizienten Bereich vordringen, sodass Anleger einen größeren Teil der Wertschöpfungskette für sich nutzen können? Können Anleger ihre Performance möglicherweise verbessern, indem sie ihre passiven Indexanlagen durch innovative Anreicherungsstrategien effektiver einsetzen?

Anstatt eine Bank und einen Hedgefonds von den durch die Leihaktien erzielten zusätzlichen Erträgen profitieren zu lassen, können Anleger die Wertschöpfungskette verlängern, indem sie bestimmte, in einem passiven Portfolio gehaltene Aktien untergewichten und durch alternative Positionen ersetzen, um so zusätzliche Erträge zu erzielen.

Das Kalkül: Durch die Trennung von Investmentbanken und Hedgefonds den gesamten Ertragsstrom – die Kombination aus Wertpapierleihgebühren der Investmentbanken und Erträgen aus alternativen Handelsstrategien für die Aktienpositionen – innerhalb eines erweiterten Indexportfolios zu monetarisieren.

Dies gilt für Aktien, die der Anleger bereits in seinem passiven Portfolio besitzt, d. h. sie müssen nicht (kostenpflichtig) ausgeliehen und leerverkauft werden, auch wenn das bedeutet, dass auf die potenziellen Erträge aus der Wertpapierleihe bei untergewichteten Positionen verzichtet wird.

Die wichtigsten Vorteile

Höhere Rendite durch einen passiven Kern: Anleger können potenziell zusätzliche Renditen aus der bestehenden Wertschöpfungskette der Wertpapierleihe erzielen, ohne ihr Portfolio mit einem höheren Risiko zu belasten.

Diversifizierung gegenüber anderen Aktien-Investmentansätzen: Der Ansatz ist stilunabhängig und bietet Renditen, die in der Vergangenheit nicht mit traditionellen Long-only-Anlagetechniken korreliert waren, was Diversifizierungsvorteile bieten dürfte.

Besserer Zugang zu alternativen Investmentideen: Anleger suchen nach alternativen Wachstumsquellen. Dieser Investmentansatz kann einen effizienten und liquiden Zugang zu alternativen Investmentideen bieten.

Gibt es ein Geheimrezept für den Erfolg?

Passive Allokationen sind beliebt bei Anlegern, die die Kosten ihrer Anlagen senken und von der Transparenz profitieren wollen, die mit der Allokation in große Referenzindizes einhergeht. Letztlich kommt es darauf an, ob der Anleger bereit ist, auf potenzielle Performance zu verzichten. Ein zielgerichteter, verbesserter Indexansatz, der auf Erfahrung und Fachwissen basiert und durch eine spezielle Infrastruktur und Systeme für ein besseres Chancenmanagement unterstützt wird, kann eine passive Allokation innerhalb eines bestehenden Risiko- und Preisrahmens für die Anleger potenziell noch erfolgreicher machen.

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Von Marie Lassegnore, Direktorin für finanzielle und außerfinanzielle Analysen, Crédit Mutuel Asset Management

Die Nachfrage nach ESG- und nachhaltigen Anlagen ist enttäuschend und im Vergleich zu 2020/2021 deutlich zurückgegangen. Die EU plant eine Anpassung der Regulierung, von der sich einige Marktteilnehmer eine Wiederbelebung der Nachfrage erhoffen.

Im ersten Halbjahr stiegen die Assets under Management (AuM) für nachhaltige Anlagen auf ein Rekordhoch von 3,5 Mrd US-Dollar, ein Plus von 7,7 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil des nachhaltig verwalteten Vermögens an den AuM insgesamt beträgt weltweit 7 %. Dies ist sowohl auf die Marktperformance als auch auf Nettozuflüsse zurückzuführen. Wären private AuM die einzige Möglichkeit, die Finanzierungslücke zu schließen, müsste sich das gesamte nachhaltig verwaltete Vermögen bis 2030 mindestens verzehnfachen (bei einem jährlichen Finanzierungsbedarf von durchschnittlich 7 Mrd. US-Dollar).

Ein Blick auf die Nettozuflüsse in nachhaltige Fonds weltweit zeigt jedoch eine nachlassende Nachfrage. Tatsächlich belaufen sich die Gesamtzuflüsse im bisherigen Jahresverlauf auf 20 Mrd. US-Dollar, verglichen mit jährlich über 100 Mrd. US-Dollar in 2022 und 2023. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang in diesem Jahr, und selbst in den vorherigen Jahren reichten die Zuflüsse nicht aus, um den Finanzierungsbedarf zu decken.

Die Umleitung von Kapital in grüne Anlagen erfordert mehr als nur die Einführung von Standards und bewährten Verfahren zur Regulierung des Verkaufs nachhaltiger Investmentfonds. Vielmehr müssen die Regierungen die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen ankurbeln, was auf der COP29 ganz oben auf der Tagesordnung stehen wird. Es gibt zahlreiche Optionen, die von öffentlich-privaten Finanzierungspartnerschaften bis hin zur Schaffung von Anreizen oder Regularien zur Kapitalumleitung reichen, um die Finanzierungslücke schrittweise zu schließen.

Die ESMA-Leitlinien für die Benennung von ESG-Fonds dürften bis Ende dieses Jahres in Kraft treten mit den entsprechenden Kommentaren, Konsequenzen, etc.

Während die Marktteilnehmer derzeit ihr Produktportfolio überprüfen, um sicherzustellen, dass es den ESMA-Leitlinien für Fondsnamen entspricht, haben einige nationale Regulierungsbehörden noch nicht über die Umsetzung der Leitlinien informiert. Es bleibt abzuwarten, ob die Leitlinien für Fondsnamen zum Marktstandard werden oder ob sie an bestehende nationale Praktiken angepasst werden. Das Ergebnis wird für die Zukunft der Asset-Management-Branche wichtig sein und die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen.

Zudem herrscht Unsicherheit bezüglich der Anwendung der Leitlinien auf spezielle grüne Finanzierungsinstrumente wie z. B. Green Bonds. Tatsächlich verlangen die ESMA-Leitlinien, dass Emittenten die Paris-Aligned Benchmark (PAB)-Standards einhalten. PAB-bedingte Kriterien, wie das Erzielen von 50 % oder mehr der Einnahmen aus der Stromerzeugung mit einer Treibhausgasintensität von über 100 g CO2e/kwh, könnten tatsächlich Versorger ausschließen, die im Green-Bond-Bereich tätig sind und die Erlöse zur Finanzierung ihrer Kapazitäten für erneuerbare Energien verwenden. Ein möglicher Ausschluss dieser Emittenten trotz der zweckgebundenen Verwendung der Erlöse, würde die Bemühungen um eine beschleunigte Finanzierung dieser Anlagen zunichte machen und die grüne Finanzierungslücke weiter vergrößern.

Grundsätzlich sind Fondsnamensrichtlinien zu begrüßen, wenn sie auf nationaler Ebene koordiniert werden und sowohl für Fondsanbieter als auch für Anleger einheitliche Bedingungen in Bezug auf Absicht und Zweck von ESG-Strategien schaffen. Dies stünde im Einklang mit der schrittweisen Entwicklung der SFDR, die ein Kategorisierungssystem einführen dürfte, das es Anlegern erleichtern soll, die Nachhaltigkeitsprofile von Fonds zu verstehen und zu vergleichen.

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Unternehmensanleihen und US-Aktien weiterhin attraktiv

Die Zinswende ist in nahezu allen großen Volkswirtschaften vollzogen, wenngleich in unterschiedlichem Tempo. Für Anlegerinnen und Anleger geht es nun darum, inwieweit der begonnene Zinssenkungszyklus in Kombination mit Inflation und einer möglichen Rezession die Kapitalmärkte in den kommenden Monaten beeinflusst. „Die Fed hat geliefert und die EZB hat zuletzt bereits zum dritten Mal die Zinsen gesenkt. Nach den rasanten Zinserhöhungen in den vergangenen Jahren geht der Zinsexpress nun in die andere Richtung“, erklärt Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, anlässlich der Vorstellung des Guide to the Markets für das vierte Quartal 2024. „Doch die Zinssenkungen haben ihren Preis – einen ‚free lunch‘ gibt es an den Kapitalmärkten bekanntlich nicht. So verschiebt sich die Risiko-Balance allmählich in den negativen Bereich; die Risiken an den Märkten haben zugenommen“, sagt Galler. Dadurch, dass die wirtschaftliche Situation etwa in Europa und in den USA sehr unterschiedlich ist, gebe es jedoch weiterhin Chancen – etwa bei Unternehmensanleihen und US-Aktien.

USA: Arbeitsmarkt bereitet Fed Sorge – doch Konsum bleibt stabil

Ein wesentlicher Grund für die starke erste Zinssenkung der Fed in Höhe von 0,5 Prozentpunkten sind die Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt. Der kräftige Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommermonaten hat die sogenannte Sahm-Regel ausgelöst. Immer, wenn die Arbeitslosigkeit von einem Tiefstand nach oben schnellte, führte dies in der Vergangenheit in 12 von 12 Fällen zu einer Rezession. Zwar nimmt derzeit die Beschäftigung parallel weiterhin zu, doch die Geschwindigkeit ist geringer als der gleichzeitige Anstieg der Erwerbspersonen. So trägt die aktuell hohe Einwanderung zum Anstieg der US-Arbeitslosigkeit bei.

Aufgrund der noch bestehenden Überschussnachfrage nach Arbeit bleibt der Konsum aber weiterhin stabil. Zwar verlangsamt sich das nominale Lohnwachstum doch der gleichzeitig kräftige Rückgang der Inflation stützt die reale Kaufkraft der Verbraucher. „Erst wenn die Zahl der offenen Stellen deutlich stärker zurückgeht, dürfte sich dies auch beim Konsum zeigen und würde somit zu einem größeren Rezessionsrisiko führen“, sagt Tilmann Galler. Aktuell verlangsame sich zwar das Wachstum, aber ein rapider Absturz der Wirtschaft sei nicht absehbar. Zudem betrieben die USA eine weiterhin expansive Fiskalpolitik, was das Wachstum noch fördere.

Europa: gespaltene Wirtschaft, Standortnachteile gegenüber USA

In Europa zeigt sich aus Sicht von Ökonom Tilmann Galler ein anderes Bild. „Wir sehen in Europa eine gespaltene Wirtschaft. Die Industrie und das verarbeitende Gewerbe hinken dem Dienstleistungssektor hinterher“, sagt der Kapitalmarktstratege. Dass das verarbeitende Gewerbe in Europa im Gegensatz zu den USA schwächelt, hat aus Sicht von Galler auch mit hausgemachten Themen zu tun.  Dazu zählten vor allem die Energiepolitik und die Regulierung. „Trotz des Rückgangs des Gaspreises in den letzten Monaten ist dieser in Europa immer noch fünf Mal so hoch wie in den USA. Während der CO2-Preis in Europa sehr hoch ist, gibt es in den USA noch nicht einmal ein CO2-Pricing. Viele Unternehmen überlegen daher, Produktionen aus Europa weg zu verlagern, da der hohe Gaspreis zu enormen Zusatzkosten führt“, analysiert der Experte. Die USA hätten zudem den Vorteil, dass sie durch das dort erlaubte Fracking quasi eine „Gasrevolution“ ausgelöst haben, während Fracking in vielen europäischen Ländern verboten ist. „Für das energieintensive verarbeitende Gewerbe in Europa sind das klare Standortnachteile gegenüber den USA“, so Galler weiter.

Gleichwohl sei die Wirtschaft in Europa derzeit noch widerstandsfähig. Die in Europa ebenfalls noch positive Lohnentwicklung habe zusammen mit den vorhandenen Ersparnissen dazu geführt, dass sich das Verbrauchervertrauen und damit auch die Einzelhandelsumsätze erholt hätten.

Im Hinblick auf die einzelnen europäischen Länder gibt es allerdings einige Unterschiede bei der wirtschaftlichen Konstitution. „Nicht zuletzt aufgrund der Zuschüsse aus dem EU-Wiederaufbaufonds stehen die südeuropäischen Länder inzwischen teilweise sogar besser da als die Länder in Mittel- und Nordeuropa“, sagt Tilmann Galler.

Unterschiedliche Risikobepreisung bei europäischen Anleihen

Die Umverteilungspolitik hat auch Auswirkungen auf die Risikobepreisung. „Spanien und Italien haben es geschafft, die Risikoprämie bei Anleihen zu reduzieren. Auf der anderen Seite sehen wir deutlich höhere Risikoprämien für Frankreich aufgrund der Größenordnung des Staatsdefizits, hinzu kommt eine gewisse politische Instabilität“, erklärt Galler.

Generell sieht er Anleihen wieder als wichtigen Portfolio-Baustein an. „In den letzten Jahren waren Aktien und Anleihen positiv korreliert. Eine schwächer werdende Wirtschaft und eine weiter zurückgehende Inflation sollten die negative Korrelation wieder herstellen“, führt Galler aus. Der aktuelle Kupon der Anleihen  bleibt ein entscheidender Eckpfeiler für die Performance. Für die nächsten fünf Jahre könne man sich deshalb auf ein Renditeniveau von rund vier Prozent bei globalen Anleihen einstellen. Vorteile sieht Galler derzeit bei Unternehmensanleihen. „Solange die Gewinne der Unternehmen stabil sind, lohnt es sich immer noch, die Risikoprämien zu vereinnahmen, auch wenn sie aktuell sehr mager sind“, so Galler. Die Ausfallwahrscheinlichkeit sei derzeit nicht erhöht, selbst wenn sich das wirtschaftliche Szenario etwas eintrüben könnte.

US-Aktien trotz höherer Bewertungen weiterhin attraktiv

Im Hinblick auf die Aktienmärkte weltweit sieht Galler zwar insgesamt hohe Bewertungen. Doch seien diese weiterhin ungleich verteilt – während der Wachstumssektor sehr hoch bewertet sei, wären Value-Bewertungen durchaus attraktiv. Mit Blick auf die Regionen ist die Ertragslage der Unternehmen in den USA weiterhin stabil. In Europa hinterlässt die wirtschaftliche Schwäche allerdings Spuren, inzwischen ist es zu einigen negativen Gewinnrevisionen der Unternehmen gekommen. Bei chinesischen Aktien hätten die jüngsten Kurssprünge dazu geführt, dass diese nicht mehr günstig seien. Die deflationäre Kräfte der Immobilienkrise belasten das Verbrauchervertrauen und die Wirtschaft. Erst wenn es den Entscheidungsträgern in Peking gelingt durch ausgeprägte Unterstützungsmaßnahmen für den Immobilienmarkt und eine größere Zurückhaltung bei staatliche Regulierung die Stimmung im Privatsektor zu verbessern, könne man nachhaltige Kurssteigerungen in China erwarten. Insgesamt profitieren die Unternehmensgewinne in den Emerging Markets durch den Boom im Halbleiterzyklus.

„Die US-Wirtschaft setzt allmählich zur Landung an, und die Weltwirtschaft verliert etwas an Dynamik. Doch das Risiko eines Absturzes ist immer noch moderat. In diesem Umfeld erscheinen Unternehmensanleihen sowie Aktien aus den USA weiterhin attraktiv, solange das Gewinnwachstum positiv bleibt“, fasst Tilmann Galler zusammen.

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Kommentar von Christophe Nagy, Portfoliomanager für US-Aktien bei Comgest

Die diesjährige US-Präsidentschaftswahl könnte turbulenter kaum sein: Ein überraschender Kandidatenwechsel, beispiellose Naturkatastrophen und geopolitische Spannungen im Osten werfen ihre Schatten auf die Märkte und erschweren Prognosen zum Wahlergebnis. Entsprechende Vorhersagen weisen erhebliche Schwächen auf und zeigen, dass es gerade in diesen Zeiten umso wichtiger ist, den Blick für das langfristige Potential zu schärfen.

Als langfristige Qualitätswachstumsinvestoren glauben wir nicht an Anlageentscheidungen basierend auf Präsidentschaftswahlprognosen. Dabei wird oft die Rolle des Kongresses bei der Festlegung der legislativen Agenda außer Acht gelassen. Die Kontrolle über den Senat oder das Repräsentantenhaus hat in Bezug auf politische Ergebnisse wahrscheinlich einen größeren Einfluss als die Exekutive, da diese Gremien die Macht haben, Gesetze zu verabschieden oder zu blockieren. Zudem könnten Haushaltszwänge und die wachsende Besorgnis über die US-Verschuldung die politischen Initiativen der nächsten Regierung einschränken. In den kommenden Jahren wird die Staatsverschuldung voraussichtlich das Bruttoinlandsprodukt des Landes übersteigen – eine Schwelle, die seit 1946 nicht mehr überschritten wurde[1].

Die Programme der Kandidaten sind dynamisch und ändern sich ständig als Reaktion auf wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklungen sowie auf Medienberichterstattung und Umfragen. Es ist allgemein bekannt, dass es schwierig ist zu beurteilen, ob die im Wahlkampf gegebenen Versprechen tatsächlich in die Politik umgesetzt werden. In einigen Fällen handeln die Kandidaten nach ihrer Amtsübernahme genau gegenteilig zu ihren Wahlversprechen. So erreichte die Ölförderung in den USA unter Präsident Biden trotz seines Versprechens aus dem Jahr 2020, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu senken, ein historisches Niveau. Der ehemalige Präsident Trump hingegen warb im Jahr 2016 als Kandidat mit der Beteuerung, die Staatsverschuldung der USA zu senken. Während seiner vierjährigen Amtszeit stieg diese jedoch bis Oktober 2020 von 19 Billionen auf 27 Billionen Dollar.

Wenn man sich zu sehr auf die Präsidentschaftswahlen fokussiert, besteht die Gefahr, andere Faktoren zu übersehen, die die Entwicklung der Finanzmärkte beeinflussen könnten. Ein Anziehen der Inflation, Naturkatastrophen, Kriege, Wirtschaftsabschwünge, Pandemien und andere negative Ereignisse können zeitgleich mit dem Amtsantritt einer neuen Regierung eintreten. Die historischen Renditen des S&P 500 zeigen zudem, dass Aktien in Wahljahren tendenziell eine positive Performance erzielen, unabhängig davon, welche politische Partei die Präsidentschaft gewinnt[2].

Eine Stimme für Qualität, nicht für Kandidaten

Bei Comgest bleiben wir über Wahlen und politische Entwicklungen stets informiert, aber diese Ereignisse sollten nicht unsere Anlageentscheidungen prägen. Basierend auf unserer Investmentstrategie stellen wir unsere Portfolios aus qualitativ hochwertigen Unternehmen zusammen, die über zweistelliges Gewinnwachstum, starken freien Cashflow, hohe Markteintrittsbarrieren, starke Fundamentaldaten und ausgeprägte Wettbewerbsvorteile verfügen. Diese Unternehmen profitieren in der Regel von langfristigen Wachstumstrends, wie etwa im Gesundheitswesen und in der Softwarebrance, und dürften kurzfristige Schwankungen im Zusammenhang mit Wahlergebnissen verkraften.

Wir vermeiden häufig zyklische und personalintensive Branchen, da wir sie als besonders anfällig für Veränderungen in der Einwanderungspolitik ansehen. Zudem schätzen wir Unternehmen mit gut diversifizierten Lieferketten, da wir glauben, dass sie in Zeiten von Zöllen oder anderen Handelsmaßnahmen flexibler agieren können. Qualitätswachstumsunternehmen sollten in der Lage sein, alle Zyklen von Präsidentschaftswahlen zu überdauern. Das klare Ziel ist es, langfristige Renditen zu erwirtschaften, die nicht entscheidend davon abhängen, welcher Kandidat im Oval Office sitzt.

[1] Federal Debt and the Election. Leonhardt, David. The New York Times, 8-Okt-2024

[2] Quelle: Morningstar/Ibbotson Associates, 2024

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Paradigmenwechsel: Zwang zu Garantien und Verrentung entfällt

Weg frei für flexible Spar- und Auszahlmodelle

Altersvorsorgedepot ermöglicht hohe Renditen 

Der deutsche Fondsverband BVI begrüßt den Referentenentwurf für ein Gesetz zur Reform der privaten Altersvorsorge. „Das ist ein großer Wurf und bedeutet einen Paradigmenwechsel in der privaten Altersvorsorge“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI. „Das bisherige, weltweit längst überholte Mantra, dass Altersvorsorge eine 100 Prozent Beitragsgarantie und eine Leibrente umfassen muss, gilt nicht mehr. Das ist revolutionär und macht die Altersvorsorge für die Sparer attraktiv, weil sie renditestärker anlegen können.“

Der Gesetzentwurf folgt den Empfehlungen der Fokusgruppe. Er umfasst ein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot, das unter anderem mit Fonds bespart werden kann. Der gesetzliche Zwang zu Garantien und Verrentung entfällt. Denn Beitragsgarantien und lebenslange Verrentung sind teuer und schmälern die Rendite der Sparer. Ein wichtiger Schritt ist die Wahlfreiheit in der Auszahlphase. Künftig können die Menschen die Rentenphase entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse planen und zwischen einem Fondsauszahlplan, einer sogenannten Fondsrente, und einer Rentenversicherung wählen. Thomas Richter: „Mit diesem Gesetzentwurf wird der Weg frei für flexiblere Spar- und Auszahlmodelle. Die Bürger haben endlich Wahlfreiheit statt gesetzlichen Zwang. Das macht für sie die Altersvorsorge attraktiv. Deutschland braucht eine große Verbreitung der geförderten Altersvorsorgeprodukte. Deshalb müssen die Angebote attraktiv sein.“ Der BVI befürwortet die im Gesetzentwurf enthaltene Möglichkeit, den Verzicht auf Verrentung auch auf den Bestand der Riester-Verträge anzuwenden.

Richter: „Die Bundesregierung sollte den Gesetzentwurf nun zeitnah beschließen, damit vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr eine zukunftsfähige Altersvorsorge auf den Weg gebracht wird. Eine weitere Legislaturperiode ohne Reform der privaten Altersvorsorge kann sich Deutschland nicht leisten.“

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Kommentar von Celia Soares, Client Portfolio Manager (Fixed Income), Janus Henderson Investors

Die Zentralbanken auf der ganzen Welt senken die Zinssätze in unterschiedlichem Tempo. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) war eine konsequente Senkung angesichts der Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum. Dies spiegelt weitere Risiken am Horizont wider, wie etwa die Schwäche des Arbeitsmarktes und Handelskonflikte.

Die EZB ließ nicht, wie von einigen erwartet, ihre Formulierung fallen, die Geldpolitik so lange wie nötig ausreichend restriktiv zu halten, um das Inflationsziel von 2 % zu erreichen. Sie hielt an ihrem datenabhängigen Ansatz fest und traf ihre Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung. Es besteht also Ungewissheit über das Tempo der Zinssenkungen, die in Zukunft erfolgen werden.Alles in allem tendierte die Sitzung eher zu einer dovishen Haltung. Es wurden jedoch auch einige hawkistische Aspekte betont, darunter die Feststellung, dass „die inländische Inflation nach wie vor hoch ist“ und „die Löhne weiterhin schnell steigen“. Dennoch deutete der größte Teil der Diskussion auf ein wachsendes Vertrauen in den disinflationären Trend hin, was in der Bemerkung gipfelte, dass wir „gut auf Kurs“ seien.

EZB-Präsidentin Lagarde wies auf die Schwäche aller Wirtschaftsindikatoren hin. Die europäischen Primär- oder Kernwirtschaften zeigen Anzeichen von Wachstumsschwäche, insbesondere in Kernländern wie Deutschland und Frankreich. Ein anhaltender Abschwung im verarbeitenden Gewerbe in Verbindung mit einem stagnierenden Wachstum im Baugewerbe hat dazu geführt, dass der Dienstleistungssektor die zentrale Wachstumsquelle der Wirtschaft darstellt. Länder, die stark vom verarbeitenden Gewerbe abhängig sind, haben in letzter Zeit schlechtere Ergebnisse erzielt, wobei das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den letzten fünf Jahren, mit Ausnahme von 2020, zu den niedrigsten in der Region gehörte.

Wenn man sich jedoch auf die wichtigsten Zahlen konzentriert, übersieht man die makroökonomischen Unterschiede, die zwischen den Ländern des Euroraums bestehen. Die Peripherieländer weisen ein starkes positives Wachstum auf, was insbesondere in Spanien, aber auch in Griechenland und Portugal zu spüren ist. Dies führte auch dazu, dass die Ratings mehrerer Banken der Peripherieländer heraufgestuft wurden.

Europäische Anleihemärkte

In früheren Zinssenkungszyklen war die EZB bestrebt, die Anleiherenditen der Peripherieländer zu stabilisieren; in diesem Zyklus hat sich der Schwerpunkt jedoch auf die Unterstützung der Kernländer verlagert.

Was bedeutet dies nun für die Unternehmensanleihen? Zinssenkungen wirken sich positiv auf die Dynamik der Gesamtrendite aus, da ein Rückgang der Renditen zu Kapitalgewinnen für Anleiheinvestoren führt.

Abgesehen von Q4 2023 und der Corona-bedingten Rallye in Q2 2020 muss man 12 Jahre zurückgehen, um ein besseres Quartal für die Gesamtrendite von Euro-Investment-Grade-Credits zu finden. Infolgedessen hat sich die Dispersion an den Euro-IG-Märkten verringert. Für aktive Anleger geht es darum, die Gewinner unter denjenigen herauszufiltern, die vom günstigeren Zugang zu Kapital profitieren.

Einige Sektoren, wie z. B. Immobilien und Versorgungsunternehmen, könnten von den sinkenden Zinssätzen stärker profitieren als andere, doch bei anderen ist das Zusammenspiel differenzierter. Die Gewinne der Banken werden durch niedrigere Zinssätze beeinträchtigt, aber weniger Kreditausfälle wirken sich positiv aus. Europäische Banken reagieren in der Regel weniger empfindlich auf die Auswirkungen von Zinsschwankungen als ihre US-amerikanischen Pendants. Sie verfügen häufig über Absicherungsmaßnahmen, um dieses Risiko zu steuern.

Angesichts der engen Spreads könnte es bei einem „Risk-Off“-Szenario zu einer vereinzelten Ausweitung der Spreads kommen, wie wir es im Automobilsektor gesehen haben. Trotz der starken Performance von IG-Credit erscheinen hochwertige IG-Anleihen im Vergleich zum breiteren Euro-IG-Markt immer noch günstig.

Positiv für die Spreads ist, dass die Mittelzuflüsse tendenziell den Renditen folgen. Historisch fließen nach der ersten Zinssenkung die Mittel tendenziell in hochwertige IG-Credits im Vergleich zu Euro-High-Yield, und das war auch in diesem Zyklus bisher der Fall.

Risiken – wie z. B. die Politik – bleiben am Horizont, aber die Renditen von IG-Credits bleiben attraktiv. Unserer Ansicht nach wird die Titelauswahl der Schlüssel zu den Erträgen sein – mit anderen Worten, die Auswahl des richtigen Renditeniveaus, damit das Risiko angemessen berücksichtigt wird.

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Investitionsvolumen im dritten Quartal 2024 so hoch wie seit Mitte 2022 nicht mehr

Besonders junge Unternehmen aus dem Bereich Health finden Interessenten

Positiver Ausblick für das kommende Quartal

Deutsche und internationale Geldgeber haben im dritten Quartal 2024 erstmals seit mehr als einem Jahr wieder mehr als 2 Mrd. EUR in deutsche Start-ups investiert. Das Volumen lag bei 2,5 Mrd. EUR, ein Plus von 50 % zum Vorquartal – und der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2022.

Auch die Zahl der Finanzierungsrunden wuchs im Vergleich zum Vorquartal deutlich um 40 % auf 280. Insgesamt gab es in den ersten drei Quartalen damit 885 Transaktionen, bei denen Investoren Wagniskapital (Venture Capital) in Start-ups gaben. Das sind im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2023 zwar etwas weniger Deals, damals waren es 922. Das Gesamtvolumen liegt jedoch dieses Jahr leicht über dem Vergleichszeitraum 2023. Besonders Investoren aus den USA interessierten sich im dritten Quartal 2024 für deutsche Start-ups, gefolgt von deutschen Investoren.

Das sind Ergebnisse des KfW-Venture-Capital-Dashboards, in dem KfW Research quartalsweise Zahlen zum deutschen Venture-Capital-Markt veröffentlicht.

Mit insgesamt 42 abgeschlossenen Finanzierungsrunden machten Start-ups des Industriezweigs Health im dritten Quartal 2024 den größten Anteil an Deals im deutschen VC-Markt aus. Diesem Industriezweig gehören junge Unternehmen aus dem Bereich Life-Science an, die digitale Gesundheitsanwendungen und neue Medikamente entwickeln und im Bereich Biotechnologie an Innovationen mit lebenden Organismen arbeiten.

Zweitwichtigste Industrie war mit 35 Deals und einem Marktanteil von 13 % der Bereich Energy. Hier sind Start-ups zu verorten, die an einer nachhaltigen und effizienteren Energiegewinnung arbeiten sowie an Lösungen für Recycling und Abfallbehandlung.

Der deutsche VC-Markt war im Vergleich zu den wichtigen Vergleichsmärkten USA, Frankreich und Großbritannien der einzige, der im dritten Quartal das Transaktionsvolumen zum Vorquartal steigern konnte. In absoluten Zahlen hinkt der deutsche VC-Markt im internationalen Vergleich aber weiterhin hinterher.

“Der deutsche VC-Markt sendet zu Beginn der zweiten Jahreshälfte ein positives Signal und macht Hoffnung auf einen starken Jahresabschluss im kommenden Quartal”, sagte Dr. Steffen Viete, Experte für Venture Capital bei KfW Research. “Zwar sollte ein freundlicher VC-Sommer in Deutschland noch nicht überbewertet werden. Mit weiteren Leitzinssenkungen durch die EZB und dem sehr deutlichen Einstieg der Fed in den Zinssenkungszyklus in den USA im September hat sich das VC-Marktumfeld jedoch deutlich verbessert.”

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Die internationale Fondsboutique Comgest hat Catriona Marshall zum Head of Sustainable Investment ernannt.

Catriona Marshall bringt umfassende Erfahrung im Bereich nachhaltige Investments mit. Sie war zuvor Leiterin des Bereichs Sustainable Finance in der Abteilung Finanzmärkte der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), wo sie ein Team von Fachanalysten leitete, das Staaten bei Fragen nachhaltiger Finanzierung beriet. Dazu gehörte auch die Entwicklung von Best-Practice-Leitlinien für die Sustainable Finance Working Group der G20 zur Stärkung von ESG-Investitionen und zur Finanzierung der Klimatransition.

Bei Comgest leitet Catriona Marshall seit Juli sowohl das Responsible Investment Team, also die spezialisierten ESG-Analysten und Portfoliomanager, als auch das Responsible Development Team, das die ESG-Strategie, -Politik, -Kommunikation sowie die Zusammenarbeit bei Engagement-Aktivitäten verantwortet. Mit Catriona umfassen die beiden Teams nun insgesamt 10 Mitglieder mit durchschnittlich 13 Jahren Branchenerfahrung.

Ihre Ernennung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Sébastien Thévoux-Chabuel, Comgests Head of Responsible Investment, das Unternehmen verlässt, um sich auf seine Promotion im Bereich Shareholder Engagement zu konzentrieren. In den letzten zehn Jahren hat Sébastien Thévoux-Chabuel dazu beigetragen, den Bottom-up-Ansatz von Comgest für verantwortungsvolles, wachstumsorientiertes Investieren und die Umsetzung von ESG-Verfahren und -Richtlinien aufzubauen und zu verfeinern. Catriona und Sébastien werden zusammenarbeiten, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.

Franz Weis, Chief Investment Officer bei Comgest, sagt: „Wir danken Sébastien für seine wertvolle Unterstützung und wünschen ihm alles Gute für seine weiteren Projekte. Gleichzeitig freuen wir uns auf eine mögliche künftige Zusammenarbeit mit ihm auf beratender Basis. Während wir unsere ESG-Kapazitäten weiter ausbauen, werden Catrionas Fachwissen, ihre Erfahrung in der Strategieumsetzung und ihr innovatives Denken bei der Weiterentwicklung unseres nachhaltigen Investmentansatzes von unschätzbarem Wert sein. Dies betrifft unseren Bottom-up-Ansatz zur ESG-Integration sowie die Risikobewertung.

Im Juli 2024 haben wir unseren Unterzeichnerstatus für den UK Stewardship Code des Financial Reporting Council für ein weiteres Jahr erneuert. Im März 2024 gewannen wir die Morningstar Asset Manager Sustainable-Investing Awards für Frankreich und Spanien1 für unsere Arbeit der letzten zwei Jahre, in denen wir das ESG-Team erweitert und reorganisiert, die Richtlinien für das Engagement verbessert und die Integration von ESG-Faktoren in alle Anlagestrategien vorangetrieben haben. Comgest verfügt über das höchste Morningstar ESG Commitment Level von ,Advanced‘2.“

Catriona Marshall sagt: „Comgest hat mich durch seine Unternehmenskultur und durch seinen klaren Fokus auf den Bottom-up-Qualitätswachstumsansatz überzeugt. Das ist eine spannende Herausforderung, denn ich habe die Möglichkeit, zum Erfolg der Comgest-Portfolios beizutragen.

Wir wollen das außergewöhnliche Fachwissen von Comgest, gepaart mit meiner Erfahrung in der Analyse von ESG-Daten, nutzen, um tiefgreifende ESG-Analysen durchzuführen, die unsere Anlageentscheidungen mit umfassenderen und differenzierteren Erkenntnissen untermauern.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Franz Weis und dem exzellenten ESG-Team, um den Kunden und Stakeholdern von Comgest auch künftig einen Mehrwert zu bieten.“

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Dolphinvest Capital etabliert sich mit 5-Sterne-Bewertung als eine der führenden Fondsboutiquen im deutschsprachigen Raum

  • Fondsboutique überzeugt mit transparenten Investmentprozessen und starker Governance
  • Top-Bewertungen in allen drei Segmenten: Qualität der Fonds, Management und Service

Der Vermögensverwalter Dolphinvest Capital erhält von der renommierten Wirtschaftszeitschrift Capital die Höchstbewertung von 5 Sternen in der Kategorie „Die besten Fondsboutiquen“. Diese Auszeichnung unterstreicht die Qualität der von Dolphinvest Capital verwalteten Fonds, die sich durch vielfältige und maßgeschneiderte Anlagestrategien mit sehr guten Investmentprozessen auszeichnen und von der langjährigen Erfahrung der Fondsmanager profitieren. Das Gesamtergebnis (max. 100 Punkte) ergibt sich aus der Bewertung von Fondsqualität, Service und Management.

Die Auszeichnung, die Capital zusammen mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) jedes Jahr verleiht, beruht auf einer detaillierten Prüfung der verwalteten Fonds. Bei Dolphinvest Capital wurden alle angebotenen Fonds untersucht und dabei sowohl die zugrundeliegenden Investmentphilosophien und -prozesse als auch die Expertise des Managementteams bewertet. Zusätzlich flossen zentrale Kriterien wie das Risikomanagement und Aspekte der Governance in die Beurteilung ein. Insgesamt untersuchte das IVA 220 kleine Fondsanbieter mit 454 Fonds, die zusammen 32,5 Mrd. Euro verwalten. Dolphinvest Capital konnte als einer der Top-Allrounder überzeugen.

Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager bei Dolphinvest Capital, erklärt: „Die 5-Sterne-Bewertung von Capital bestätigt den Mehrwert unserer maßgeschneiderten Anlagestrategien in einem dynamischen Marktumfeld. Wir sind motiviert, auch in Zukunft mit Verantwortung und Weitblick als Partner an der Seite unserer Kunden zu stehen, um gemeinsam Ziele zu erreichen.“

Dolphinvest Capital bietet für vier Risikoprofile – Defensive, Balance, Wachstum und Dynamik – Anlagelösungen, die von der standardisierten digitalen Vermögensverwaltung, über die individuelle Vermögensverwaltung bis hin zu Fondslösungen reichen. Alle Anlagestrategien orientieren sich allein an den Anlagezielen, der Risikotragfähigkeit und dem Anlagehorizont der Anleger.

Die Auszeichnung wurde am 9. Oktober in Frankfurt verliehen.

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Dolphinvest Consulting GmbH, Schwindstraße 10, 60325 Frankfurt am Main, Tel: 069 3399780, www.dolphinvest.eu

Allein für Autobahn-, Eisenbahn- und Energieinfrastruktur besteht ein Investitionsbedarf von rund 400 Mrd. Euro in den nächsten zehn Jahren

Staatliche Projektgesellschaften sind eine Lösung bei der Finanzierung der Infrastruktur

Fondsgesellschaften werden eine wichtige Rolle spielen

In Deutschland besteht erheblicher Investitionsbedarf in die Infrastruktur. Dies gilt insbesondere für die Sanierung und den Ausbau von Straßen, Brücken, Schienen, den Aufbau der digitalen Infrastruktur oder für Investitionen in erneuerbare Energien und Leitungsnetze. Allein für Autobahnen, Eisenbahn und Energieinfrastruktur werden in den kommenden zehn Jahren rund 400 Mrd. Euro benötigt. Der Gesamtbedarf dürfte allerdings noch höher sein. Denn bislang gibt es keine übergreifende Erfassung von Infrastrukturaufwendungen und dem Gesamtbedarf. “Deutschlands Infrastruktur lebt fast nur noch von ihrer Substanz”, bringt es Professor Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld von der Universität Freiburg in seiner Studie zum öffentlichen Investitionsbedarf auf den Punkt, die er im Auftrag von Union Investment erstellt hat. Aus eigener Kraft dürfte der Staat die Ausgaben kaum stemmen können. Private Investitionen über gezielte Fondsmodelle können laut der Untersuchung hier einen wertvollen Beitrag leisten. “Als Kapitalsammelstelle bringen Fondsgesellschaften das vorhandene Geld dahin, wo es eingesetzt werden sollte. Deswegen werden sie zukünftig eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Infrastruktur spielen”, betont Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Wie nicht zuletzt der Einsturz der Carolabrücke in Dresden gezeigt hat, ist die Infrastruktur in Deutschland marode. Das Fatale dabei ist, dass Infrastrukturinvestitionen in Deutschland bisher nicht systematisch erfasst werden und es keinen Überblick gibt, wie hoch die benötigten Mittel insgesamt wirklich sind. Denn einen großen Teil der staatlichen Bauinvestitionen tragen die Kommunen. “Es bleibt unklar, wie viel tatsächlich in die öffentliche Infrastruktur investiert wird und wie hoch der gesamte Investitionsbedarf im Bereich der staatlichen Infrastruktur ist. Hinzu kommt, dass es aufgrund des föderalen Systems in Deutschland nicht eine große Investitionslücke, sondern multiple Investitionsbedarfe in verschiedenen föderalen Verantwortungsbereichen gibt”, betont Studienleiter Feld.

Allein für Autobahn-, Eisenbahn- und Energieinfrastruktur besteht ein Investitionsbedarf von rund 400 Mrd. Euro

Klar ist: Für Instandhaltung und Ausbau der Infrastruktur werden Summen benötigt, die der Staat alleine nicht aufbringen kann. Im Jahr 2022 betrug die Investitionsquote aller Gebietskörperschaften zusammen 2,6 Prozent des realen BIP. Je 0,8 Prozent entfielen davon auf Bund und Länder und 1,0 Prozent auf die Gemeinden. Damit liegt die derzeitige Investitionsquote Deutschlands etwa ein Prozentpunkt unter dem durchschnittlichen Wert der OECD-Länder. “Über den tatsächlichen Bedarf sagen diese Zahlen aber wenig aus. Die staatlichen Investitionen in Deutschland reichen seit langem nicht mehr, um den Bestand zu sichern”, fasst Feld zusammen.

Wenngleich niemand einen Gesamtüberblick hat, können die benötigten Summen in den drei zentralen Bereichen Straßen-, Bahn- und Energieinfrastruktur eine Orientierung bieten. Basierend auf aktuellen Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wird der Investitionsbedarf alleine für die Straßeninfrastruktur des Bundes, also Autobahnen und Bundesfernstraßen, für die Jahre 2025 bis 2028 auf über 57 Milliarden Euro geschätzt. Der Bedarf für die Bahn beträgt im gleichen Zeitraum laut Ministerium 63 Milliarden Euro. Und für die Energieinfrastruktur liegt der geschätzte Investitionsbedarf aufgrund der Energiewende bei On- und Offshore-Anlagen bei bis zu 270 Milliarden Euro bis zum Jahr 2037.

Staatliche Projektgesellschaften sind eine Lösung bei der Finanzierung der Infrastruktur

“Angesichts des hohen finanziellen Bedarfs ist es notwendig, die Potenziale privaten Kapitals zu erschließen”, ist Feld überzeugt. Eine Alternative zu früheren Ansätzen bei der Generierung privater Mittel ist die Finanzierung durch Infrastrukturfonds. Über sie könnten private und institutionelle Investoren auch in staatliche Projektgesellschaften investieren, die für Bau, Betrieb und Verwaltung öffentlicher Infrastruktur zuständig sind. Diese hält Feld für eine zentrale Stellschraube bei der Finanzierung der Infrastruktur. Allerdings nur, wenn deren Rahmenbedingungen angepasst würden.

In Deutschland existieren in verschiedenen Bereichen privatrechtlich organisierten Infrastrukturgesellschaften, an denen der Staat beteiligt ist und die die Instandhaltung und den Aus- oder Umbau öffentlicher Infrastruktur planen, organisieren und durchführen. Dazu gehören beispielsweise die Autobahn GmbH oder die DB InfraGO AG. “Werden diese Gesellschaften mit bestimmten Kompetenzen wie eigener Einnahme- oder Kreditfähigkeit ausgestattet, könnten attraktive Geschäftsmodelle entstehen, die sich als Anlageobjekte für entsprechende Fonds anböten”, so Feld. Im Bereich der Energie sieht der Experte eine Lösung in der Gründung einer übergeordneten Netz-Infrastrukturgesellschaft, die die staatlichen Beteiligungen an den Übertragungsnetzbetreibern bündelt und in die dann Geldgeber investieren könnten.

Fondsgesellschaften werden eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten spielen

“Eine funktionierende Infrastruktur ist die Basis für eine wachsende Wirtschaft und den Wohlstand unseres Landes”, ist auch Reinke überzeugt. Dass es hier deutlichen Handlungsbedarf gibt, zeigt auch eine Untersuchung des World Economic Forum. Demnach ist Deutschland in der Qualität der Infrastruktur im internationalen Vergleich von Rang drei im Jahr 2006 auf Rang zwölf im Jahr 2018 gerutscht. Daher sei es unerlässlich, die Finanzierungsbasis im Infrastrukturbereich breiter aufzustellen, so Reinke. “Fondsgesellschaften werden bei Investitionen in Infrastruktur eine wichtige Rolle spielen. Denn als Kapitalsammelstelle bringen wir das vorhandene Geld dahin, wo es eingesetzt werden sollte.” Dies stamme zwar hauptsächlich immer noch von institutionellen Anlegern, jedoch sei Infrastruktur kein Thema ausschließlich für Profis. Neuerdings hätten nämlich auch Privatkunden die Möglichkeit, auf einem vereinfachten Weg in Infrastruktur zu investieren.

Einen wichtigen Rahmen hierfür bietet die überarbeitete und seit diesem Jahr anwendbare Verordnung für ELTIF. Im Gegensatz zu klassischen Fonds, die in Aktien oder Anleihen investieren, weisen Infrastrukturinvestments einige Besonderheiten auf. So werden Anlagen im Privatmarkt weniger stark von Konjunkturzyklen beeinflusst und entwickeln sich aufgrund unterschiedlicher Preisfeststellungszyklen unabhängiger als börsennotierte Anlageklassen. Dadurch können sie helfen, die Vermögensstruktur im Portfolio auf eine breitere Basis zu stellen. Außerdem können viele Infrastrukturinvestments gut prognostizierbare und stabile Erträge erzielen. Für jeden sei eine solche Anlage aber nicht geeignet. “Der ELTIF ist eine Beimischung für Anleger, die bereits über eine breitere Erfahrung mit Wertpapieren verfügen. Wenn es gelingt, das Kapital zu aktivieren, ist das eine gewaltige Chance für unsere Kunden und unser Gemeinwesen gleichermaßen”, betont Reinke. Das sei jedoch eine langfristige Aufgabe. “Heute sind private Investitionen in Infrastrukturprojekte nur der Anfang für ein Thema, das uns in den kommenden Jahren immer stärker beschäftigen wird.” Um künftig wettbewerbsfähiger und resilienter zu sein, seien massive Investitionen in diese Bereiche notwendig. Das sei gerade mit Blick auf die nachhaltige und digitale Transformation der Wirtschaft relevant, so Reinke.

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Orientiert man sich an der internationalen Börsenberichterstattung, scheint es nur einen Treiber für die Aktienmärkte zu geben: Liquidität bzw. die Erwartung zukünftiger Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken oder Fiskalpakete.

Laut Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Dolphinvest Capital, werden nicht nur der Berichterstattung, sondern auch der Deutung der zweiten Nachkommastelle der Inflationsentwicklung sowie dem Zeitpunkt einer möglichen 0,25 %-Zinssenkung zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. „Dabei ist die weit wichtigere Frage, wie der konjunkturelle Neustart nach einem Soft- oder Hard-Landing erfolgen soll“, mahnt der Fondsmanager. Die historische Korrelation zwischen der Ausweitung von Geldmenge sowie Staatsverschuldung und der Aktienmarktentwicklung erfahre zu viel Gewicht in der Diskussion. Schließlich sei die Kausalität für die Aktienmärkte, anders als bei der tatsächlichen konjunkturellen Entwicklung und den folgenden Unternehmensgewinnen, nicht zwingend. Böckelmann befürchtet: „Stark schwankende Kurs-Multiples, also Expansion wie Kontraktion des Faktors, mit dem zukünftig erwartete Unternehmensgewinne multipliziert werden, dürften unmittelbare Folge sein.“

Der Experte warnt auch vor zahlreichen Bewertungsanomalien, die sich aufgrund von immer wieder erreichten Allzeithöchstständen bei den hochkapitalisierten Aktienindizes wegen Zinssenkungshoffnungen, dann tatsächlichen Zinssenkungen, aber auch wegen potenziellen Fiskalpaketen von China über Europa bis in die USA gebildet haben. Diese seien weder durch die ökonomische Realität noch durch die vorherrschenden Szenarien zu rechtfertigen.

Die erreichten Bewertungsanomalien zwischen den USA und dem Rest der Welt, zwischen den Stilen Growth und Value, zwischen hochkapitalisierten Aktientiteln und Nebenwerten seien laut Böckelmann aktuell nur ein Wesensmerkmal der Aktienmärkte: „Weiter hervorzuheben sind die historisch hohe Konzentration weniger Schwergewichte in den Aktienindizes sowie die durch eine vergleichbar niedrige Volatilität zum Ausdruck gebrachte Sorglosigkeit der Marktteilnehmer. Letztere ist der erhofften Existenz eines Sicherheitsnetzes für den Fall der Fälle – aufgespannt durch die Notenbanken oder ultimativ durch den Steuerzahler – geschuldet.“

Der Treiber Liquidität und das Vertrauen auf die Notenbanken stellten dabei etwaige Verschlechterungen bei den führenden Konjunkturindikatoren in den Schatten. Potenzielle geopolitische Risiken würden ohnehin ausgeblendet, da sie faktisch unberechenbar sind.

Um die Anomalien wissend, könnten die Animal Spirits (animalischen Instinkte) trotzdem die bereits gut gelaufenen Indizes weiter nach oben drücken. Böckelmann sieht das Momentum vor allem bei indexnahen Produkten wie ETFs oder gehebelten Produkten ungebrochen. Gleichzeitig gewännen vor allem zurückgebliebene Werte immer mehr an relativer Attraktivität. „Sollte eine Rezession ausbleiben, scheint es nur eine Frage der Zeit, bis eine nachhaltigere Rotation in Marktsegmente wie Value, Schwellenländer oder Nebenwerten erfolgt. Im Falle einer aktuell eher wenig wahrscheinlichen tieferen Rezession würden die Karten für die Aktienmärkte neu gemischt. Vor allem die von vielen Akteuren beschworenen Produktivitätszuwächse und Gewinnpotenziale für Unternehmen durch künstliche Intelligenz dürften sich eher als langer und steiniger Pfad erweisen“, so der Fondsmanager abschließend.

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Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

Die recht gute Stimmung am Aktienmarkt täuscht darüber hinweg, dass der Konjunkturmotor vor allem in der heimischen Wirtschaft alles andere als rund läuft. Dies bedeutet aber nicht, dass sich nicht weiterhin Chancen für Anleger auftun. Vor allem ein Blick auf die Marktführer der zweiten Reihe könnte sich nun lohnen.

Krise, welche Krise? Obwohl die Wirtschaft sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks nicht gerade vor Kraft strotzt, haben sich die wichtigen Aktienmarkt-Indizes in den vergangenen Monaten recht erfreulich entwickelt. So legte beispielsweise der US-amerikanische S&P 500 seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent an Wert zu, während der DAX in etwa 13 Prozent Boden gut machen konnte. Doch Vorsicht: Das durch die hohen Index-Zuwächse vermittelte Gesamtbild trügt ein wenig.

So wurde etwa der US-amerikanische S&P 500 nicht nur, aber vor allem von den Aktien der sogenannten Magnificent Seven beflügelt – also von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Getrieben wurden die Kurse dabei insbesondere von der rasanten Entwicklung und den erhofften Möglichkeiten, die Anleger von der KI erwarten. Hinzu kam die Aussicht auf sinkende Zinsen, die sowohl dem US-amerikanischen als auch dem deutschen Aktienmarkt Rückenwind bescherte – und zwar bevor die Zinsen tatsächlich gesenkt wurden.

Marktführer überzeugen auch in herausfordernden Zeiten

Fakt ist aber: Der Konjunkturmotor weist in den USA und auch hierzulande noch längst nicht die erhoffte Drehzahl auf. So hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erst vor wenigen Tagen die 2024er-Wachstumsprognose für Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Während zuvor ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent erwartet wurde, wird nun mit einem Minus von 0,2 Prozent gerechnet.

Schwächt sich die Konjunktur tatsächlich weiter ab, dürften vor allem Nebenwerte wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen. Doch Vorsicht: Selbstverständlich sind vor allem in herausfordernden Zeiten nicht alle Nebenwerte eine gute Wahl; vielmehr bieten vor allem Unternehmen, die in ihrem Bereich zu den Marktführern zählen attraktive Renditechancen. Schließlich zeigt ein Blick in die Vergangenheit, dass sich Firmen mit einer starken Marktstellung und der damit häufig einhergehenden Preissetzungsmacht sowie einem erfahrenen Management auch in schwierigen Zeiten vergleichsweise robust entwickeln – und ebenso ihre Aktienkurse. Ein weiterer Pluspunkt der Marktführer aus der zweiten Reihe: Sie sind in der Regel flexibler und innovativer als die Großkonzerne. Da sie weniger starre Strukturen aufweisen, können sie schneller auf Marktveränderungen reagieren, neue Produkte entwickeln oder attraktive Nischen besetzen. Zudem besetzen bei einigen Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe die Gründer nach wie vor einen wichtigen Posten im Unternehmen. Und bei diesen Firmen wird in der Regel weniger in Quartalszahlen, sondern vielmehr langfristig gedacht.

Wachstumsstark und weniger zyklisch

Kurzum: Im Reich der Nebenwerte finden Anleger gut positionierte Unternehmen, die über ein überlegenes Geschäftsmodell und ein schwer kopierbares Alleinstellungsmerkmal verfügen. Das beschert ihnen auch in Zeiten schwacher Konjunktur eine stabile Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen. Oft sind diese Unternehmen zudem exportstark und nicht nur auf den Heimatmarkt angewiesen. All das macht sie unempfindlicher gegenüber Börsentrends oder -hypes und auch weniger zyklisch in Bezug auf die Konjunktur.

Das sollten Anleger beachten

Die größere Anpassungsfähigkeit dieser „Hidden Champions“ kommt ihnen im wirtschaftlichen Wandel durchaus zugute. Oft können sie daher auch in Zeiten relativer Konjunkturflaute mit einem höheren Wachstumspotenzial überzeugen. Und: Sollten die lange beliebten Blue-Chip-Aktien und KI-Hoffnungswerte unter Druck geraten, könnten viele auf diese Marktführer aus der zweiten Reihe setzen – auch, weil sie gemessen an den Unternehmensgewinnen häufig günstiger bewertet sind. In jedem Fall bieten Nebenwerte aus der zweiten Reihe eine weitere Diversifikation und sorgen somit auf lange Sicht für mehr Stabilität im Portfolio und bereichern das Anlagedepot auch, wenn sich die Wirtschaft vor dem Hintergrund sinkender Zinsen wieder erholt.

Allerdings ist es alles andere als trivial, die aussichtsreichen Marktführer der zweiten Reihe zu identifizieren. Schließlich erfordert diese Aufgabe eine Menge Zeit, viel Wissen und reichlich Erfahrung. Für interessierte Privatanleger dürfte daher ein aktiv gemanagter Fonds eine gute Wahl sein.

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Laureus AG Privat Finanz, Ludwig-Erhard-Allee 15, D-40227 Düsseldorf, Tel: 0211 / 16098­0, www.laureus­ag.de

Nie da gewesener weltweiter Kapitalzufluss in KI

Konzentration auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten und differenzierten Angeboten

Brian Demain, Portfoliomanager bei Janus Henderson, hat die Investmentaussichten für US-Mid-Cap-Growth unter die Lupe genommen und sieht in der Frage der Kapitalrendite von KI-Investitionen eines der aktuell wichtigsten Marktthemen für diese Anlageklasse.

„KI bietet zwar ein immenses Produktivitätspotenzial doch muss sich das enorme Kapital, das die Tech-Giganten in die KI-Infrastruktur investieren, auch rentieren. Diese massiven Investitionen beflügeln die Unternehmen, die KI-bezogene Hardware und Software anbieten – von Branchenriesen wie NVIDIA bis hin zu zahlreichen mittelständischen Unternehmen“, so Brian Demain zu den Aussichten für US-Mid-Caps.

Gesamte Investitionen

Die Weltwirtschaft erlebt einen noch nie da gewesenen Kapitalzufluss in KI, der vor allem von Hyperscale-Cloud-Unternehmen vorangetrieben wird.

In den nächsten Jahren könnte die Marktentwicklung davon abhängen, wie sich die Wahrnehmung und die tatsächliche Kapitalrendite von KI entwickeln, gibt der Experte in seiner Analyse zu bedenken. Der KI-Investitionsboom dürfte anhalten, sollte sich KI als wertvolle Produktivitätssteigerung erweisen und den Anwendern große Vorteile bringen. Die derzeitigen Ausgaben könnten sogar zu niedrig sein. Umgekehrt könnten unterdurchschnittliche Gewinne das Investitionstempo deutlich verlangsamen.

Angesichts dieser Ungewissheit und um die potenziellen Erträge aus KI-Investments besser zu verstehen, beobachtet das Portfoliomanagement von Janus Henderson sorgfältig den kommerziellen Erfolg verschiedener KI-Anwendungen, von Microsoft Copilot bis hin zu aufstrebenden Start-ups. Darüber hinaus konzentriert es sich auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten und differenzierten Angeboten, um Risiken im Zusammenhang mit einer möglichen Verlangsamung der KI-Ausgaben zu mindern.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Kommentar von Carlos de Sousa, Stratege und Portfoliomanager, Vontobel

  • Schwankungen in diesem Jahr durch starken US-Dollar und Marktturbulenzen
  • Wahlsieg von Kamala Harris würde EMD LC begünstigen
  • Zinssenkungszyklus als mögliche Kurstreiber

Schwellenländeranleihen in Lokalwährung (EMD LC) erzielten im Jahr 2023 eine hervorragende Rendite von 12,7 Prozent in US-Dollar, verloren jedoch in der ersten Jahreshälfte 2024 3,7 Prozent aufgrund des starken Dollars, sowie aufgrund von Sorgen über die Haushaltsdisziplin in Brasilien und möglicher negativer Effekte der Wahlen in Mexiko. Zwischen Juli und September erholte sich die Anlageklasse wieder stark und erzielte, trotz der Marktturbulenzen und der Auflösung von Yen-finanzierten Carry Trades, eine Rendite von 9 Prozent in einem einzigen Quartal. Das Augenmerk der Anleger verlagert sich nun zunehmend auf die US-Wahlen und ihre Auswirkungen auf den US-Dollar, was Schwellenländeranleihen in Lokalwährung einen Schub geben könnte.

Bessere Aussichten bei Sieg von Kamala Harris

Bei einem Wahlsieg Donald Trumps würde der US-Dollar wahrscheinlich an Wert gewinnen, bei einem Sieg von Kamala Harris eher nachgeben. Die Gründe dafür sind Steuern und Zölle. Trump hat versprochen, die während seiner ersten Präsidentschaft eingeführten Steuersenkungen für Unternehmen zu verlängern. Diese haben die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und Kapitalflüsse von Unternehmen angezogen, was wiederum zu einem stärkeren Dollar führte. Harris hingegen hat betont, dass die reichsten Amerikaner und die größten Unternehmen ihren gerechten Anteil zahlen werden.

Sollte Trump erneut gewählt werden, würde er weitere Zölle auf China und möglicherweise auch auf andere Staaten erheben. Ein Land, das mit höheren Zöllen konfrontiert ist, wird erleben, dass seine Währung durch die Marktkräfte geschwächt wird, um die geringere Wettbewerbsfähigkeit auszugleichen. Steuern und Zölle sprechen also für einen stärkeren Dollar, falls Trump gewinnt. Sollte Harris gewinnen, dürfte die Aussicht auf einen schwächeren Dollar hingegen die Stimmung gegenüber den Schwellenländern verbessern.

Währungen gewinnen an Wert, wenn es ihrer Wirtschaft gut geht und umgekehrt, aber der US-Dollar profitiert auch in Krisenzeiten, weil er aufgrund seines Status als Reservewährung als sicherer Hafen gilt. Unser Basisszenario für eine weiche Landung geht jedoch von einem schwächeren US-Wachstum und einem schwächeren Dollar aus. Sollte dies eintreten, würde sich die Stimmung gegenüber den Lokalwährungen der Schwellenländer grundlegend ändern, und wir würden zweistellige Renditen erwarten.

Zinssenkungen in Schwellenländern schaffen Gelegenheiten

Die Realzinsen in den Schwellenländern bleiben inmitten einer geordneten Disinflation hoch: Viele wichtige Zentralbanken der Schwellenländer haben die Zinsen nach der Pandemie in den Jahren 2021 und 2022 schneller und aggressiver angehoben als ihre Pendants in den Industrieländern und die Zinsen ab 2023 früher gesenkt. Diese Zinssenkungen trugen zu den zweistelligen Renditen im Jahr 2023 bei. Viele Zentralbanken der Schwellenländer pausierten bis 2024, andere setzten ihre Zinssenkungen fort, allerdings vorsichtiger und in Erwartung der Fed.

Jetzt, da die Fed mit den Zinssenkungen begonnen hat, haben einige von ihnen ihren eigenen Zinssenkungszyklus wieder aufgenommen und könnten ihn beschleunigen. Die indonesische Zentralbank senkte die Zinssätze am selben Tag wie die Fed, während Südafrika, China, Ungarn, die Tschechische Republik, Mexiko, Costa Rica, die Dominikanische Republik und andere Länder kurz darauf folgten. Nur Brasilien widersetzte sich dem Trend mit einer Anhebung um 25 Basispunkte. Dieser globale Lockerungszyklus in den Schwellenländern dürfte die Kurse von Schwellenländeranleihen in Landeswährung in die Höhe treiben und die inländischen Kreditkosten für Staats- und Unternehmensanleihen senken.

Da die Zyklen wenig synchronisiert sein werden, bieten sich aktiven Anlegern deshalb viele idiosynkratische Gelegenheiten, um attraktive Schwellenländeranleihen in Lokalwährung zu finden.

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Wirtschaftlich gesehen ist China eine Konjunkturlokomotive der Weltwirtschaft. An der Börse aber macht sich das nicht bemerkbar.

„Wer weltweit oder auch mit einem Fokus auf Schwellenländer investiert, sollte China meiden“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank. „In den vergangenen vier Jahren führte dies zu deutlich besserer Performance.“

75 Jahre ist die Gründung der Volksrepublik her, vom 30. September bis 7. Oktober wurde dies durch die sogenannte goldene Woche gefeiert. „Zu dieser Feier hat die chinesische Regierung zahlreiche konjunkturbelebende Maßnahmen angekündigt, was zu einer kleinen Rally an den chinesischen Börsen geführt hatte“, sagt Beil. „Der CSI300 legte zwischenzeitlich fast 55 Prozent zu, hat aber von der Spitze schon wieder gut 20 Prozent verloren.“ Der chinesische Index CSI300 spiegelt die Kursentwicklung der Wertpapiere von 300 Unternehmen wider, die an der Shanghai Stock Exchange und der Shenzen Stock Exchange notiert sind.

Die kurze Rally folgte einer ausgeprägten Phase eher müder Kursentwicklung. „Wer in Schwellenländer investiert, ist in den vergangenen Jahren besser in den Varianten ohne China gefahren“, so Beil. So hat der Schwellenländerindex MSCI EM, in dem auch chinesische Aktien enthalten sind, deutlich schwächer performt als der MSCI EM ex China. Seit November 2020 gibt es den Index MSCI Emerging Markets ex China. In diesem Zeitraum von November 2020 bis Oktober 2024 lag die Performance des MSCI EM ohne China bei plus 31,3 Prozent, beim MSCI EM mit China lag die Performance sogar im negativen Bereich bei minus 5,0 Prozent.

Doch wie geht es in China an der Börse weiter? Die kurze Rally konnte nicht lange tragen, denn nach der Ankündigung von Konjunkturmaßnahmen ließ es die Regierung an konkreten Konjunkturprogrammen fehlen. „Auf vage Ankündigungen folgten keine konkreten Maßnahmen“, sagt Beil. „Und das wurde an der Börse bestraft.“ Doch die grundlegenden Wirtschaftsdaten sehen eher negativ aus.

Das Kardinalproblem der chinesischen Wirtschaft ist die schleppende Konsumneigung der Verbraucher. Bedingt durch die Immobilienkrise, bei der eine sehr hohe Zahl von Wohnungen zwar bereits verkauft und bezahlt wurde, aber weder fertiggestellt noch bezogen werden konnte. 75 Prozent der privaten Vermögen sind in Immobilien investiert, weshalb die Chinesen Ihre Konsumausgaben erheblich gedrosselt haben. Die Binnenkonjunktur läuft also nicht richtig und auch im Export drohen Verwerfungen.

„China überschwemmt seit Monaten den europäischen und US-amerikanischen Markt mit stark subventionierten Produkten“, sagt Beil. „Das stärkt den Ruf nach Strafzöllen.“ In den USA wird es sowohl bei einem Wahlsieg von Kamala Harris als auch bei einem Sieg von Donald Trump zu erheblichen Einfuhrzöllen kommen. „Dann reagiert China ebenfalls mit Zöllen, diesen Zollkrieg wird keiner gewinnen“, so Beil. Für Anleger gilt es daher, chinesische Aktien eher zu meiden. „Zumal ausländische Investoren ohnehin nur dann gern gesehen sind, wenn sie nichts zu melden haben“, sagt Beil.

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Sutor Bank GmbH, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Für die Börsen ist das knappe Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump ein Non-Event. Dabei gilt doch eigentlich: Unsicherheit ist der Feind der Märkte.

Unbeeindruckt davon ist der S&P 500 zuletzt von einem Allzeithoch aufs nächste gestiegen. Entscheidender für die Börsen scheint also etwas anderes zu sein: Die US-Konjunktur brummt, die Berichtssaison ist gut angelaufen. – Ein Kommentar von Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Analysten folgen den üblichen Ritualen: Sie zerlegen die wirtschaftspolitischen Programme von Harris und Trump, um einzuschätzen, wer von beiden wohl hilfreicher für Unternehmen und Märkte wäre. Sie suchen in historischen Daten eine Antwort auf die Frage, ob die Börse unter Demokraten oder Republikanern besser lief. Die Auswertungen führen regelmäßig zu dem Schluss, dass sich keine eindeutige Vorliebe der Märkte für eine der beiden Seiten feststellen lässt. Es ist schlicht zu komplex, die Börsenentwicklung mit der Politik eines Präsidenten kausal zu verknüpfen. Doch der Fokus auf die Wahl ist nachvollziehbar: Der Schlussspurt ist spannend, zwei denkbar unterschiedliche Persönlichkeiten stehen einander gegenüber. Dennoch lenkt das Ganze von einem anderen Schauplatz ab, den wir viel stärker im Blick haben sollten: China.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steht zwar im US-Wahlkampf immer wieder mal im Rampenlicht – vor allem, wenn es um die von Trump angedrohten Strafzölle geht. Was aber zu wenig stattfindet, sind tiefgehende Analysen der wirtschaftlichen und strukturellen Entwicklungen innerhalb Chinas. Die US-Aktienmärkte sind Motor der weltweiten Börsen, das dürfte erst mal so bleiben. Aber was sich in China zusammenbraut, könnte auf das Marktgeschehen mittelfristig größeren Einfluss haben als die Frage, wer ins Weiße Haus einzieht.

Chinas Aktienmarkt ist kleiner als der in den USA und nach wie vor zählt das Reich der Mitte zu den Schwellenländern. Im vermeintlichen Welt-Aktienindex MSCI World und in vielen Anleger-Portfolios ist China nicht oder nur gering vertreten. Dennoch sollten wir Chinas Börsen im Auge behalten. Hier werden die Herausforderungen, vor denen das Land steht, in diesen Wochen deutlich. Als die Regierung in Peking im September Hilfen gegen die schwache Konjunktur ankündigte, schnellten die Kurse nach oben. Eine Korrektur folgte. Mit dem Inkrafttreten erster Hilfsprogramme gab es wieder ein kräftiges Plus. Details um die Stimulus-Pakete sind nach wie vor unklar, hier bewegt Unsicherheit die Kurse.

Was dahintersteckt, ist vielschichtig. Über Jahre ist Chinas wachsende Mittelschicht zum relevanten Abnehmer von Luxusgütern geworden. Zuletzt ist der Konsum zurückgegangen, die Menschen halten ihr Geld zusammen. Hersteller von hochwertigen Gütern wie LVMH und Kering spüren das schon. Die Bevölkerung altert und schrumpft, eine Folge der mittlerweile beendeten Ein-Kind-Politik. Für Importeure nach China wird das zum wachsenden Problem. Und innerhalb Chinas kann diese Entwicklung die Produktivität und das heute schon schwache Wachstum weiter dämpfen. Gleichzeitig strebt China nach wirtschaftlicher Expansion und will ganz offensichtlich ein prägender Spieler im globalen Gefüge bleiben. Das zeigt sich etwa am E-Autobauer BYD, der ab 2025 in Ungarn seine Fahrzeuge vom Band laufen lassen will.

Trotz solcher Schritte und der großen Präsenz Chinas in internationalen Wirtschaftsbeziehungen wird immer deutlicher, dass die Jahre des starken Wachstums wahrscheinlich bis auf Weiteres vorbei sind. Wie robust Chinas Wirtschaft ist, bleibt offen. Die strukturellen Probleme im Land lassen sich nicht mit Geld wegspritzen. Ob Maßnahmen wie die gerade beschlossene Erhöhung des Renteneintrittsalters helfen: unklar. Wie sich im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump in den USA die internationalen Handelsbeziehungen verändern: bleibt abzuwarten. Dann werden die Karten im Welthandel neu gemischt – mit möglicherweise starken Auswirkungen auf China.

Unterm Strich: Vielleicht wirkt das Duell Harris – Trump auf den ersten Blick sehr spannend. Doch der Krimi mit der größeren Dramatik und den möglicherweise größeren Auswirkungen auf Wirtschaft und Börsen spielt woanders.

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M&G gibt die Auflegung seiner ersten Strategie für nachhaltige Unternehmensanleihen in Zusammenarbeit mit responsAbility bekannt.

responsAbility ist ein in der Schweiz ansässiger Vermögensverwalter mit einer 20-jährigen Erfolgsgeschichte im Bereich Impact Investing, der 2022 von M&G übernommen wurde. Der M&G (Lux) responsAbility Sustainable Solutions Bond Fund, der nach Artikel 9 SFDR klassifiziert ist, wurde in aktiver Zusammenarbeit mit institutionellen und Wholesale-Anlegern entwickelt, die nach nachhaltigen aktiven Fixed-Income-Strategien suchen.

Das Team nutzt die umfassenden Kompetenzen von M&G im Bereich Fixed-Income und die langjährige Erfahrung von responsAbility im Bereich Impact und nachhaltiges Investieren. Der Fonds verfolgt eine fundamentale Kreditstrategie und soll ein breit diversifiziertes Portfolio aus aktiv ausgewählten globalen Investment-Grade-Anleihen aufbauen, die einen positiven Wandel in sechs verschiedenen Bereichen fördern: bessere Gesundheit, bessere Arbeit und Bildung, soziale Inklusion, Kreislaufwirtschaft, Umweltlösungen und Klimaschutz. Die Anlagen werden den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) entsprechend ihrem Beitrag zugeordnet, und die Anleihen im Portfolio bestehen entweder aus:

  • Projektfinanzierungsanleihen – ESG-Anleihen, die ein bestimmtes Projekt finanzieren, das entweder auf ökologische (grüne Anleihen) oder soziale Ergebnisse (Sozialanleihen) oder eine Kombination aus beidem (Nachhaltigkeitsanleihen) abzielt.
  • Lösungsanbieter – Anleihen, die von Unternehmen ausgegeben werden, die mit ihren Kernprodukten und -dienstleistungen aktiv Probleme im Zusammenhang mit ökologischen oder sozialen Herausforderungen angehen.

Der Fonds wird gemeinsam von Mario Eisenegger und Ben Lord gemanagt, die langjährige Mitglieder der €161 Milliarden umfassenden Global-Fixed-Income-Abteilung von M&G sind. responsAbility wird als Investment Adviser fungieren, die Qualitätssicherung und zusätzliche Erkenntnisse zu Nachhaltigkeitsthemen liefern und die Analyse der branchenführenden Research-Teams von M&G unterstützen. responsAbility wird auch stimmberechtigtes Mitglied des unabhängigen Impact, SDG & Solutions Committee von M&G sein.

Zehn Jahre nach der Emission des ersten Green Bond im Jahr 2013 bietet der Markt für ESG-Anleihen den Anlegern heute ein wachsendes Universum an okölogischen, sozialen und nachhaltigen Anleihen. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 wurden weltweit ESG-Unternehmensanleihen im Wert von 306 Mrd. USD emittiert, was 23 % des derzeitigen Gesamtangebots an Unternehmensanleihen im europäischen Investment-Grade-Bereich entspricht.

Werner Kolitsch, Head of Business Development DACH bei M&G, sagt: „Diese Strategie zeigt, dass M&G in der Lage ist, seine Fähigkeiten zu bündeln, um einzigartige Anlagelösungen zu schaffen, die unsere Stärken im Bereich der aktiv gemanagten Anleihen und die marktführende Position von responsAbility im Bereich Impact ausspielen. Der M&G (Lux) responsAbility Sustainable Solutions Bond Fund wurde maßgeschneidert, um die Nachfrage von Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften und Wholesale-Anlegern in Europa zu erfüllen, die ihre aktiven öffentlichen Anleiheportfolios auf einen positiven Wandel ausrichten wollen.

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Stefan Hoops, CEO: „Unsere Teams sind mit der Marktvolatilität im dritten Quartal sehr gut zurechtgekommen und konnten unsere bislang höchsten Langfrist-Nettomittelzuflüsse erzielen.

Mit gestiegenen Managementgebühren und niedrigeren Kosten machen wir stetige Fortschritte auf dem Weg, unsere für 2025 angepeilten Finanzziele zu erreichen.“

Markus Kobler, CFO: „Im dritten Quartal hat unser aktives Kostenmanagement weiter Wirkung gezeigt. Die Reduzierung sowohl des Personal- als auch des Sachaufwands sowie die verbesserte bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation von 61,7 Prozent belegen unsere Fortschritte.“

Geschäftsentwicklung im Überblick

In den ersten neun Monaten 2024 hat die DWS ihre Strategie („Reduce. Value. Growth. Build“) weiter erfolgreich umgesetzt. Sie generierte Langfrist-Nettomittelzuflüsse, erreichte beim verwalteten Vermögen einen neuen Rekordstand und steigerte im Jahresvergleich Erträge und Gewinn. Dank dieser Entwicklungen ist das Jahr 2024 für das Unternehmen ein wichtiger Schritt auf dem Weg, seine für 2025 angepeilten finanziellen Ziele zu erreichen.

Im dritten Quartal generierte die DWS ein Langfrist-Nettomittelaufkommen in Rekordhöhe von EUR 16,7 Milliarden und verzeichnete mit EUR 18,3 Milliarden die zweithöchsten Nettomittelzuflüsse (einschließlich Cash-Produkte und Advisory Services) in einem Quartal seit dem Börsengang 2018. Dafür sorgten hauptsächlich die weiterhin starken Nettomittelzuflüsse in den Wachstumsbereich Passive einschließlich Xtrackers – sie lagen auf einem neuen Rekordniveau – sowie die hohen Zuflüsse in Active Fixed Income. EUR 3,1 Milliarden entfielen auf ESG[1]-Produkte. In den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnete die DWS ein Langfrist-Nettomittelaufkommen von EUR 18,6 Milliarden. Einschließlich Cash-Produkte und Advisory Services beliefen sich die Nettomittelzuflüsse in den ersten neun Monaten des Jahres auf insgesamt EUR 7,3 Milliarden. Das langfristig verwaltete Vermögen (Long-term Assets under Management) erhöhte sich weiter um EUR 30 Milliarden gegenüber dem Vorquartal sowie um EUR 77 Milliarden im Vergleich zum Jahresende 2023. Das insgesamt verwaltete Vermögen stieg auf ein neues Rekordniveau von EUR 963 Milliarden. Ursächlich waren Nettomittelzuflüsse und positive Marktentwicklungen. Im Vergleich zum Jahresende 2023 stieg das verwaltete Vermögen um insgesamt EUR 67 Milliarden.

Die DWS konnte ihr Finanzergebnis im Vergleich zum Vorquartal verbessern und damit ein gutes Geschäftsergebnis in den ersten neun Monaten 2024 erzielen. Verglichen mit dem zweiten Quartal stiegen die bereinigten Erträge um 1 Prozent, was insbesondere auf höhere Managementgebühren zurückzuführen war. Dank fortgesetzter Kostendisziplin konnte die DWS die bereinigte Kostenbasis im Vergleich zum Vorquartal um 1 Prozent reduzieren. Dafür sorgten ein niedrigerer bereinigter Personalaufwand, der von der Standortstrategie der DWS profitierte, sowie ein geringerer bereinigter Sach- und sonstiger Aufwand. Als Folge verbesserte sich die bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation im dritten Quartal auf 61,7 Prozent. Für das Gesamtjahr 2024 wird erwartet, dass sie am unteren Ende der von der DWS abgegebenen Prognose von 62 bis 64 Prozent liegen wird. Der bereinigte Vorsteuergewinn legte im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent zu, das Konzernergebnis stieg um 2 Prozent.

Geschäftsentwicklung im Detail

Die bereinigten Erträge erhöhten sich im dritten Quartal 2024 um 1 Prozent auf EUR 685 Millionen (Q2 2024: EUR 678 Millionen). Das lag vor allem an gestiegenen Managementgebühren und wurde durch höhere Performance- und Transaktionsgebühren unterstützt, während die sonstigen Erträge im Vergleich zum Vorquartal niedriger ausfielen. In den ersten neun Monaten 2024 stiegen die bereinigten Erträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf EUR 2.016 Millionen (9M 2023: EUR 1.943 Millionen). Dies war vorrangig auf höhere Managementgebühren zurückzuführen und wurde durch höhere sonstige Erträge unterstützt. Dazu zählen zum Beispiel Beiträge aus der strategischen Beteiligung am chinesischen Vermögensverwalter Harvest Fund Management.

Der bereinigte Vorsteuergewinn stieg im dritten Quartal um 5 Prozent auf EUR 262 Millionen (Q2 2024: EUR 249 Millionen). Nach Steuern wies die DWS für das dritte Quartal 2024 ein um 2 Prozent höheres Konzernergebnis in Höhe von EUR 166 Millionen aus (Q2 2024: EUR 162 Millionen). Der bereinigte Vorsteuergewinn für die ersten neun Monate 2024 stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf EUR 742 Millionen (9M 2023: EUR 711 Millionen). Das Konzernergebnis erhöhte sich in den ersten neun Monaten 2024 im Jahresvergleich um 10 Prozent auf EUR 474 Millionen (9M 2023: EUR 429 Millionen).

Das langfristig verwaltete Vermögen (LT AuM) legte im dritten Quartal 2024 um EUR 30 Milliarden auf EUR 860 Milliarden zu. Das gesamte verwaltete Vermögen stieg im dritten Quartal 2024 ebenfalls um EUR 30 Milliarden auf einen neuen Rekordstand von EUR 963 Milliarden (Q2 2024: EUR 933 Milliarden; Q4 2023: EUR 896 Milliarden). Treiber dafür waren Nettomittelzuflüsse und positive Marktentwicklungen, während sich die Wechselkursbewegungen im dritten Quartal 2024 negativ auswirkten.

Die DWS generierte im dritten Quartal 2024 Langfrist-Nettomittelzuflüsse in einer Rekordhöhe von EUR 16,7 Milliarden (Q2 2024: minus EUR 6,0 Milliarden). Einschließlich Advisory Services und volatiler Cash-Produkte mit geringen Margen belief sich das Nettomittelaufkommen im dritten Quartal insgesamt auf EUR 18,3 Milliarden (Q2 2024: minus EUR 18,7 Milliarden). Dies ist das zweithöchste Nettomittelaufkommen in einem Quartal seit dem Börsengang im Jahr 2018. Die Zuflüsse erfolgten vor allem im Bereich Passive einschließlich Xtrackers sowie in Active Fixed Income und wurden durch Cash-Produkte und Advisory Services gestützt, während die anderen Kategorien im dritten Quartal Nettomittelabflüsse verzeichneten.

Der Bereich Active Asset Management verzeichnete im dritten Quartal Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 7,7 Milliarden (Q2 2024: minus EUR 13,2 Milliarden). Während Active Fixed Income (EUR 10,3 Milliarden) hohe Nettozuflüsse generierte und sich Active SQI (EUR 0,0 Milliarden) ausgeglichen zeigte, verzeichneten Active Equity (minus EUR 1,6 Milliarden) und Multi Asset (minus EUR 1,0 Milliarden) Nettomittelabflüsse.

Der Bereich Passive Asset Management generierte im dritten Quartal ein sehr hohes Nettomittelaufkommen in einer Rekordhöhe von EUR 9,5 Milliarden (Q2 2024: EUR 8,5 Milliarden). Wie in den vorangegangenen Quartalen waren dafür vorrangig börsengehandelte Xtrackers-Produkte (börsengehandelte Fonds (ETF) und Rohstoffe (ETC)) verantwortlich, gestützt durch institutionelle Mandate. In den ersten neun Monaten 2024 belegte die DWS bei den Nettomittelzuflüssen in börsengehandelte Produkte in Europa den zweiten Rang (Quelle: ETFGI).

Die im Bereich Alternatives verzeichneten Nettomittelabflüsse im dritten Quartal verringerten sich auf minus EUR 0,5 Milliarden (Q2 2024: minus EUR 1,4 Milliarden). In einem für das Alternatives-Geschäft weiterhin herausfordernden Markt generierten Infrastrukturfonds erneut Nettomittelzuflüsse, während Liquid Real Assets und Immobilienfonds wie in den vorangegangenen Quartalen Nettomittelabflüsse verbuchten.

Cash-Produkte verzeichneten im dritten Quartal Nettomittelzuflüsse von EUR 1,2 Milliarden (Q2 2024: minus EUR 1,8 Milliarden).

Advisory Services verbuchten Zuflüsse von EUR 0,4 Milliarden (Q2 2024: minus EUR 10,8 Milliarden).

Die auch um Transformationskosten in Höhe von EUR 14 Millionen bereinigten Kosten konnten im dritten Quartal leicht auf EUR 423 Millionen reduziert werden (Q2 2024: EUR 428 Millionen). Dies war auf einen geringeren bereinigten Personalaufwand zurückzuführen, gestützt durch einen niedrigeren bereinigten Sach- und sonstigen Aufwand. In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen die bereinigten Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf EUR 1.274 Millionen (9M 2023: EUR 1.232 Millionen). Ursächlich dafür waren ein höherer bereinigter Sach- und sonstiger Aufwand – verursacht unter anderem durch höhere volumengetriebene Dienstleistungskosten – sowie ein höherer bereinigter Personalaufwand angesichts einer um 5 % gestiegenen Mitarbeiterzahl.

Die bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation (CIR) verbesserte sich im dritten Quartal 2024 um 1,5 Prozentpunkte auf 61,7 Prozent (Q2 2024: 63,2 Prozent). In den ersten neun Monaten des Jahres sank die bereinigte CIR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 63,2 Prozent (9M 2023: 63,4 Prozent). Für das Gesamtjahr wird erwartet, dass sie am unteren Ende der von der DWS abgegebenen Prognose von 62 bis 64 Prozent liegen wird.

Weitere Quartals-Highlights

Für ihre europäische Infrastruktur-Investment-Strategie hat die DWS den schwedischen Onshore-Windpark Heather Wind AB erworben. Nach der zuvor erfolgten Akquisition einer Photovoltaikanlage in Deutschland sowie eines Solarportfolios in Spanien ist dies der erste Onshore-Windpark, den die DWS im Rahmen dieser Strategie erwirbt. Damit wird das Portfolio, das sich an Privatanleger und institutionelle Investoren aus Deutschland richtet, weiter diversifiziert. Die Strategie gehört zu den Investment-Lösungen der DWS, mit denen die europäische Transformation unterstützt werden soll.

Am 1. Oktober ist Rafael Otero als Chief Technology & Operations Officer in die Geschäftsführung der DWS eingezogen. Er hat einige der Aufgaben von Chief Financial Officer Markus Kobler übernommen, der für einen Übergangszeitraum die Verantwortung für das Chief Operating Office in der Geschäftsführung innehatte. Otero war bereits im Januar 2024 zur DWS gekommen und hatte sich zunächst voll auf die laufende IT-Transformation konzentriert.

Zudem hat die DWS im dritten Quartal weitere wichtige Positionen auf regionaler Ebene besetzt und auch das EMEA Alternative Credit Team als Teil der strategischen Initiative der DWS zum Ausbau ihres Alternatives-Geschäfts erweitert.

Ausblick

Der Ausblick bleibt gegenüber dem im Halbjahresbericht 2024 veröffentlichten Ausblick unverändert.

Verantwortlich für den Inhalt:

Deutsche Asset Management International GmbH, Mainzer Landstr. 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 – 910 – 12371,Fax: +49 (0) 69 – 910 – 19090, www.dws.com

In vier Wochen gelten strengere Regeln für neue Fonds, die in ihrem Namen mit Nachhaltigkeit werben wollen.

Ab Mai 2025 müssen sämtliche Produkte diese Vorgaben erfüllen. Mehr als 2.400 Fonds sind betroffen, hat Scope ermittelt.

Rund 2400 Fonds in Deutschland mit einem Volumen von mehr als 1,2 Bio. Euro sind von der neuen ESMA-Leitlinie zu Fondsnamen betroffen – mehr als jeder fünfte mit deutscher Vertriebszulassung. Die Leitlinie der europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) regelt die Verwendung von Begriffen, die einen Bezug zum Thema Nachhaltigkeit haben. Ziel ist es zu verhindern, dass sich Fonds einen „grüneren“ Anstrich geben, als sie tatsächlich haben (Greenwashing). Neu aufgelegte Portfolios müssen die Vorgaben vom 21. November 2024 an erfüllen, ab 21. Mai 2025 gelten diese für sämtliche Fonds.

Die ESMA-Leitlinie setzt sich mit der Frage auseinander, unter welchen Bedingungen ein Fonds in seinem Namen Wörter wie Umwelt (environment), Soziales (social), gute Unternehmensführung (governance) oder andere nachhaltigkeitsbezogene Begriffe verwenden darf. Für jeden Begriff gilt, dass sich ihm künftig mindestens 80% der Vermögenswerte im Portfolio zuordnen lassen müssen. Bei einigen gibt es zusätzliche Vorgaben. Diese Zuordnung muss für externe Prüfer nachvollziehbar sein.

Fondsgesellschaften müssen reagieren

Asset Manager, die in Deutschland nachhaltige Fonds anbieten oder anbieten möchten, müssen nun entscheiden, den nachhaltigen Begriff aus dem Fondsnamen zu streichen oder durch Anpassung des Namens und notwendige Reallokation die Anforderungen der Leitlinie zu erfüllen. Letzteres ist aus Sicht von Scope mit einigen Herausforderungen verbunden. Es müssen compliance-sichere Datenbanken aufgebaut bzw. zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, die Einhaltung der Anforderungen laufend so zu überwachen, dass dies einer externen Prüfung der geltenden Schwellenwerte, Mindestausschlüsse und zusätzlichen Vorgaben standhält.

Aus Sicht von Scope ist die kurzfristige Umsetzung der ESMA-Leitlinie für die Produktanbieter erheblich erschwert. Denn die im Markt angebotenen ESG-Datenbanken sind für eine laufende Überwachung nicht aktuell genug, nur schwer zugänglich und untereinander kaum vergleichbar. So unterscheidet sich beispielsweise die Analysetiefe in Bezug auf Kontroversen in der Wertschöpfungskette eines Unternehmens bei jedem ESG-Datenanbieter und der Einfluss auf die ESG-Unternehmensbewertung kann je nach Sektor sehr unterschiedlich sein.

Dutzende Begriffe mit Nachhaltigkeitsbezug in Verwendung

Um festzustellen, wie viele Fonds von der ESMA-Leitlinie betroffen sind, hat Scope die Datenbanken durchsucht: zum einen nach den von der ESMA explizit benannten Begriffen, zum anderen nach weiteren englischen und deutschen nachhaltigkeitsbezogenen Wörtern, die nach Ansicht von Scope mit den sechs Begriffsgruppen in Verbindung stehen. Insgesamt wurden 51 Begriffe in die Suche einbezogen. Mit großem Abstand am häufigsten findet sich der Begriff „ESG“ in Fondsnamen (783 Mal), gefolgt von „Sustainable“ mit 401 Nennungen. Auf den folgenden Plätzen: SRI, Climate, Green und Impact. Dagegen tauchen einige Begriffe – etwa „Governance“, „Woma/en“ oder „Solidarity“ – in keinem einzigen Fondsnamen auf.

Die ermittelten 2.401 Fonds sind in diversen Scope-Peergroups vertreten, längst nicht alle gehören zu expliziten Nachhaltigkeits-Peergroups. Lediglich 570 Fonds sind den Vergleichsgruppen Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt, Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Europa, Aktien Ökologie Welt, Aktien Ökologie Europa und Aktien Alternative Energien zugeordnet.

Je nach Begriffsgruppe sind mindestens 89% der Fonds, die nachhaltige Begriffe im Namen tragen, gemäß Artikel 8 oder 9 SFDR klassifiziert und berücksichtigen nachhaltige Aspekte (Artikel 8) oder verfolgen nachhaltige Ziele (Artikel 9).

Scope erwartet in den kommenden Monaten bis Mai 2025 ein umfangreiches Re-Branding, Re-Naming und Re-Structuring für die mehr als 2.400 betroffenen Fonds, begleitet von einer „Re-Allocation“ der Portfolios.

Die vollständige Auswertung können Sie hier herunterladen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Im laufenden Jahr kamen bislang 36 ELTIF auf den Markt, so viele wie nie zuvor in einem Kalenderjahr.

Die Produkte stammen von 31 verschiedenen Anbietern, davon haben beachtliche 22 ihren ersten ELTIF aufgelegt. Eine wichtige Frist endet in diesen Tagen.

Der Markt für European Long Term Investment Funds (ELTIF) entwickelt sich weiterhin dynamisch. Im laufenden Jahr wurden bislang 36 neue ELTIF aufgelegt (Stichtag: 30. September 2024). Damit ist bereits nach drei Quartalen der Rekord aus dem Gesamtjahr 2021 gebrochen: Damals waren 27 Produkte emittiert worden. Im Jahr 2023 waren 20 ELTIF auf den Markt gekommen, 2022 waren es 18.

Die 36 neuen ELTIF im laufenden Jahr stammen von 31 verschiedenen Anbietern. Bemerkenswert ist die Zahl der Gesellschaften, die erstmals einen ELTIF aufgelegt haben: 22 Asset Manager sind 2024 neu in dieses Marktsegment getreten. Auch dies ist ein neuer Rekord. Die bisherige Bestmarke stammt ebenfalls aus dem Jahr 2021 (14 Gesellschaften). Seit der letzten veröffentlichten ELTIF-Studie von Scope im Mai 2024 neu hinzugekommen sind beispielsweise AllianzGI, Bain Capital, Carlyle, PGIM und UBS AM.

Die meisten Neuauflagen gehören zu den Assetklassen Private Equity und Private Debt. Platz 3 nach Zahl der emittierten ELTIF geht an das Anlagesegment Infrastruktur. Die hohe Bedeutung dieser drei Assetklassen im ELTIF-Markt deckt sich mit den Ergebnissen der großen ELTIF-Studie vom Mai.

Assetklassen der 2024 neu aufgelegten ELTIF

Die meisten ELTIF (27) wurden – dem bisherigen Trend folgend – in Luxemburg aufgelegt. Domizile der neuen Produkte waren darüber hinaus Frankreich (fünf ELTIF), Irland (drei) und Spanien (einer). Irland mit der Central Bank of Ireland als Aufsichtsbehörde wurde erstmals als Auflegungsort gewählt.

In diesen Tagen endet eine bedeutsame Frist für die ELTIF-Welt. Bis zum 21. Oktober 2024 haben das EU-Parlament und der Europäische Rat Zeit, um auf die Vorschläge der EU-Kommission zu den technischen Regulierungsstandards (RTS) zu reagieren. Die RTS regeln wichtige Details der Ausgestaltung von ELTIF.

Einwände gegen die RTS in der Fassung der EU-Kommission sind bislang nicht bekannt. Die RTS mit dem zuletzt empfohlenen Inhalt dürften damit in Kraft treten. Die EU-Kommission hatte eine großzügigere Haltung eingenommen als die europäische Aufsichtsbehörde ESMA. Die Finanzindustrie dürfte es deshalb begrüßen, dass sich die weniger restriktiven Regelungen durchgesetzt haben, die den Asset Managern unter anderem bei der Mindesthaltedauer, der Kündigungsfrist und den Rückgaberegeln gewisse Freiheiten lassen.

Zwar wurden im laufenden Jahr bereits viele ELTIF aufgelegt, doch viele Asset Manager haben mit dem Vertriebsstart auf eine Klarstellung der RTS gewartet. Scope geht davon aus, dass im vierten Quartal weitere ELTIF aufgelegt werden, aber das Volumen 2024 nicht deutlich höher sein wird als im Vorjahr. Neben der Klarstellung der RTS stellten und stellen Vertriebshemmnisse wie eine komplizierte Abwicklung und eine fehlende Beraterbildung eine Herausforderung dar.

Wie sich die technischen Regulierungsstandards auf die Branche auswirken werden und wie sich der ELTIF-Markt insgesamt im Jahr 2024 entwickelt haben wird, beleuchtet die große ELTIF-Studie, die Scope im Frühjahr 2025 veröffentlichen wird.

Download aktuelle ELTIF-Studie (Mai 2024)

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