Kommentar von Jim Leaviss, CIO des Anleiheteams von M&G, zur US-Wahl:

 

„Wir warten zwar noch auf das Ergebnis, aber die wichtigste Erkenntnis für die Märkte heute lautet: Es gibt sicher keine blaue Welle. Nach dem, was wir sehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Demokraten das Repräsentantenhaus übernehmen werden, aber es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sie auch den Senat gewinnen werden.

Bisher herrscht Unsicherheit – also ein Zustand, den die Märkte auf keinen Fall wollten. Das Ausbleiben eines Erdrutschsieges für die Demokraten bedeutet für die Anleihemärkte, dass es weder eine deutliche Umverteilung in der Fiskalpolitik noch einen Infrastrukturboom geben wird, selbst wenn Biden Präsident wird. Es wird wahrscheinlich keine Rücknahme der Körperschaftssteuersenkung geben, die die meisten Menschen erwartet haben. Für Aktien dürfte das positiv sein, da die Gewinne pro Aktie höher sein werden, als es sonst der Fall gewesen wäre.

Da fiskalische Stimuli schwieriger umzusetzen sind, bedeutet dies auch, dass es im Falle einer erneuten Abschwächung der US-Wirtschaft – und eine COVID-Welle im Winter ist wahrscheinlich – an der Geldpolitik liegen wird, erneut Unterstützung zu leisten. Das heißt, dass alles von der Fed abhängen wird – es könnten mehr QE, Zinssenkungen (auch in den negativen Bereich?) und sogar die Kontrolle der Zinskurve ins Spiel kommen.

Über Nacht haben wir eine große Rallye der 10-jährigen und 30-jährigen US-Treasuries erlebt, zum Teil als Reaktion auf die Erwartung einer geringeren fiskalischen Expansion. Sie spiegelt aber auch den Wert der Staatsanleihen als sichere Häfen wider, zumal wir weiterhin eine Volatilität um das Gesamtergebnis herum haben. Auch deutsche Bundesanleihen machen sich heute als weitere sichere Anlage gut.

An den Märkten für Unternehmensanleihen erwarten wir keine großen Bewegungen auf der Grundlage von Aktienterminkontrakten, obwohl es zum Beispiel Unterstützung für US-amerikanische Öl-, Schiefer- und Gesundheitsunternehmen geben könnte. Dies sind Branchen, in denen es für die Demokraten jetzt schwieriger sein wird, aus ordnungspolitischer Sicht nach vorne zu drängen, falls sie gewinnen.“

 

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Um die Wachstumsambitionen der FNZ Gruppe und ebase am deutschen aber auch europäischen Markt bestmöglich zu unterstützen, wird das Management Team mit Pamela Schmidt-Fischbach, Jonas Philippi und Jens Wöhler verstärkt

 

„Wir als ebase aber auch die FNZ Gruppe wollen in den nächsten Jahren weltweit und speziell auch in Deutschland weiterwachsen. Ziel ist es, auch in Deutschland der führende Anbieter von digitalen B2B-Anlagelösungen für Finanzdienstleister und deren Kunden zu werden“, so Kai Friedrich, CEO der ebase. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Management Team der ebase weiter gestärkt. „Es freut uns sehr, dass wir mit Pamela Schmidt-Fischbach, Jonas Philippi und Jens Wöhler drei hervorragend geeignete Kandidaten gewinnen konnten, die uns als Generalbevollmächtigte beim Erreichen unserer Wachstumsagenda unterstützen“, so Jürgen Keller, CFO der ebase.

Pamela Schmidt-Fischbach hat an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen sowie der Duke University Law School in North Carolina Rechtswissenschaften studiert. Nach Stationen bei unterschiedlichen Großkanzleien war sie rund 20 Jahre in der BNP Paribas Gruppe tätig, zuletzt als General Counsel der BNP Paribas Gruppe in Deutschland und Mitglied der Niederlassungsleitung der BNP Paribas Niederlassung Deutschland. Pamela Schmidt-Fischbach wird zukünftig als General Counsel der ebase und FNZ Gruppe am deutschen Markt aktiv sein.

Jonas Philippi hat an der Universität St. Gallen Wirtschaftswissenschaften studiert und ist nunmehr seit mehreren Jahren in der FNZ Gruppe beschäftigt, wobei er wesentliche Impulse für das Geschäft im deutschsprachigen Markt geliefert hat. In seiner neuen Funktion ist er für den Aufbau des Plattformgeschäfts, welches das Kernangebot der FNZ in unterschiedlichen Märkten darstellt, im deutschen Markt verantwortlich.

Jens Wöhler hat ebenfalls an der Universität St. Gallen studiert und war nach Stationen bei UBS, Oliver Wyman, der DAB Bank und Kienbaum Management Consultants mehrere Jahre Vorstand der S Broker AG & Co. KG. sowie im Anschluss daran Partner bei der Unternehmensberatung ADVYCE. Jens Wöhler wird zukünftig für die Weiterentwicklung des B2B-Geschäfts sowie die Europa-Expansion des Angebotes verantwortlich sein.

 

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Kommentar von Sonja Laud, CIO bei Legal & General Investment Management (LGIM), zum aktuellen Stand der Präsidentschaftswahl in den USA:

 

„Eure Geduld ist lobenswert“, sagte Joe Biden den amerikanischen Wählern heute Morgen. Der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten hätte dabei genauso gut globale Investoren ansprechen können.

Das Rennen der USA um das Weiße Haus im Jahr 2020 ist leider noch nicht ganz vorbei. Bei der nach allgemeiner Auffassung wichtigsten Wahl seit einer Generation hatten die Märkte vor dem Hintergrund einer beispiellosen Pandemie auf schnelle Gewissheit gehofft – doch diese Hoffnung ist nicht aufgegangen.

Während ich diese Zeilen schreibe, steht das Ergebnis auf Messers Schneide: Der Amtsinhaber Donald Trump und sein Herausforderer liegen Kopf an Kopf in entscheidenden Wahlgebieten. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir jedoch sagen, dass Trump die Umfragen erneut übertroffen hat.

Die Märkte sind in dieser Situation in Bewegung und reagieren auf jede neue Wahl-Entwicklung. Auf kurze Sicht dürfte die Unsicherheit Risikoanlagen unter Druck setzen. Folgende Beobachtungen lassen sich aktuell zu den US-Märkten machen:

  • Treasuries: Steigende Infektionszahlen vertragen sich nicht gut mit politischer Untätigkeit. Bei anhaltender Unklarheit rechnen wir mit sinkenden Renditen, da die Anleger im Wunsch nach Sicherheit qualitativ hochwertige Anlagen wählen. Dies macht auch einen Teil der Aufwärtsbewegung der Renditen zunichte, die kürzlich die Hoffnung auf ein großes Steuerpaket der Demokraten angetrieben hatte.
  • Dollar: Auch der Dollar wird wahrscheinlich durch die Suche nach sicheren Anlagen und die gesunkene Wahrscheinlichkeit eines schnellen Konjunkturpakets gestützt werden.
  • Aktien: Wir erwarten, dass risikoreichere Anlagen wie Aktien unter der Unsicherheit leiden werden.
  • Credit: Auch Unternehmensanleihen könnten leiden – dank der ausdrücklichen Unterstützung durch die Zentralbanken allerdings in geringerem Maße als Aktien.

Natürlich dürften sich die Marktaussichten schnell ändern, sobald das Ergebnis feststeht – sowohl in Bezug auf das Weiße Haus als auch auf den US-Senat.

Über die einzelnen Anlageklassen und die Frage kurzfristiger Konjunkturprogramme hinaus wird das Ergebnis auch wichtige Auswirkungen auf breite Anlagethemen haben, nicht zuletzt auf den globalen Energiewandel und die Auswirkungen des Populismus auf unsere Politik.

Besonders im Fokus stehen hier die Beziehungen zu China, an dem die Regierung Trump sich seit Amtsantritt gerieben hat, und das wegweisende Pariser Klimaabkommen, das Washington verlassen hat. Nicht zuletzt ist COVID-19 auf längere Sicht von hoher Bedeutung, und die erfolgreiche Einführung eines Impfstoffs entscheidet über die Rückkehr zu einer gewissen Normalität.

Investieren in Zeiten der Unsicherheit

Auch wenn die Unklarheit frustriert: Sie spiegelt nur die Unsicherheit wider, in der wir leben. Die Marktteilnehmer werden in den kommenden Stunden und Tagen die Nerven behalten und geduldig sein müssen. Aber man sollte nicht vergessen, dass Anleger eine wichtige Rolle in Fragen der Umwelt, der Unternehmensführung und bei sozialen Aspekten spielen müssen – unabhängig von den US-Wahlergebnissen und der Politik. Wir müssen die vielfältigen Herausforderungen in Angriff nehmen, mit denen die Welt konfrontiert ist, von der Pandemie über den Klimawandel bis hin zu strukturellem Rassismus. Untätigkeit ist keine Option. Aus dieser Überzeugung verfolgen wir bei LGIM das Ziel, durch verantwortungsbewusstes Investieren eine bessere Zukunft zu schaffen.

Zurück zu den Märkten: Während die US-Wahlen irgendwann entschieden sein werden, gibt es andere Ereignisse, die weiterhin für Unsicherheit sorgen werden, angefangen von der pandemischen Entwicklung bis hin zu den Brexit-Verhandlungen. Deshalb bleibt im Moment nichts anderes als unser langjähriges Mantra „wappnen statt orakeln“ zu wiederholen, während wir uns darum bemühen, Risiken zu managen und Chancen zu nutzen, um die langfristigen Ziele unserer Kunden zu erreichen.“

 

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Legal & General Deutschland, Service­GmbH, Richmodstr. 6, D­-50667 Köln Tel.: 0221/92042­225, Fax: 0221/92042­301, www.legal­and­general.de

Beitrag von Axel D. Angermann, FERI

 

Der jetzt in Kraft getretene „Lockdown light“ für den Monat November wird die wirtschaftliche Erholung in den nächsten zwei Quartalen zwar empfindlich stören, jedoch nicht so starke Ausirkungen haben wie der Lockdown vom Frühjahr. Zum einen bleiben diesmal die Geschäfte offen – Einzelhandel und auch Autokäufe sind also weiterhin möglich. Zum anderen befindet sich die Industrie auf einem soliden Erholungskurs, der allerdings durch schlechtere Aussichten für Exporte in den umliegenden Euroraum bedroht ist. Die Exporte insbesondere nach China sollten dagegen weiter von der dortigen dynamischen Erholung profitieren. Eindeutig negativ wird der „Lockdown light“ jedoch auf den privaten Konsum wirken. Normalerweise entfallen mehr als 20 Prozent der privaten Konsumausgaben in Deutschland auf die von den neuerlichen Einschränkungen besonders betroffenen Bereiche Gaststätten- und Hotelgewerbe, Freizeit und Kultur sowie Teile des Transportwesens wie Busreisen, aber auch Kraftstoffe. Wenn in diesen Bereichen für einen Monat kaum Geld umgesetzt werden kann, ist im vierten Quartal mit einem deutlich sinkenden privaten Konsum und infolge dessen auch mit einer insgesamt schrumpfenden Wirtschaftsleistung zu rechnen.

Im besten Fall setzt sich die Erholung fort

Wenn es gelingt, mit den jetzt ergriffenen Maßnahmen das Pandemiegeschehen wieder unter Kontrolle zu bringen, dürfte die Wirtschaft in Deutschland trotz „Lockdown light“ grundsätzlich auf Erholungskurs bleiben. Die Erholung wird allerdings auch im ersten Quartal 2021 aufgrund absehbar anhaltender Belastungen durch die Pandemiebekämpfung sehr moderat verlaufen. Erst ab dem zweiten Quartal 2021 ist mit einer höheren Dynamik zu rechnen. Insgesamt erwarten wir deshalb für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 ein schwächeres Wachstum von rund 3 Prozent (Annahme bisher: 4,4 Prozent). Dafür dürfte die Wirtschaftsleistung dann aber im Jahr 2022 um weitere 4,4 Prozent zulegen und Mitte des Jahres 2022 das Ausgangsniveau von Ende 2019 wieder erreichen.

Sorge vor wirtschaftlichem Kollateralschaden

Ein grundlegend schlechteres Bild ergäbe sich, wenn das Infektionsgeschehen mit den aktuellen Maßnahmen nicht unter Kontrolle gebracht werden kann oder im Laufe des ersten Quartals 2021 nochmals ein drastischer Lockdown erforderlich werden sollte. In diesem Falle drohen eine deutliche Zunahme an Insolvenzen und ein erneuter Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaftsleistung würde dann nicht nur im ersten Quartal zurückgehen, sondern sich auch danach nur sehr zögerlich erholen. Die Folge wäre, dass die deutsche Wirtschaft dann auch im Jahr 2021 insgesamt nochmals schrumpfen würde. Ein Wiedererreichen des Ausgangsniveaus wäre bis Ende des Jahres 2022 nicht abzusehen. Deshalb ist sehr zu hoffen, dass die Politik in den kommenden Wochen eine Strategie findet, die Pandemie zielgerichtet so zu bekämpfen, dass sowohl neue Infektionswellen als auch nachhaltige Schäden für die Gesamtwirtschaft ausgeschlossen sind.

Über Axel D. Angermann

Axel D. Angermann analysiert als Chef-Volkswirt der FERI Gruppe die konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen aller für die Asset Allocation wesentlichen Märkte. Diese Daten bilden die Grundlage für die strategische Ausrichtung der Vermögensanlagen der FERI. Angermann verantwortet seit 2008 die von FERI erstellten Analysen und Prognosen für die Gesamtwirtschaft sowie einzelne Branchen. 2002 trat er als Branchenanalyst in das Unternehmen ein. Seine berufliche Karriere begann beim Max-Planck-Institut für Ökonomie und beim Verband der chemischen Industrie. Angermann studierte Volkswirtschaftslehre in Berlin und Bayreuth.

 

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FERI AG, Haus am Park  Rathausplatz 8-10, 61348 Bad Homburg, Tel: +49 (0) 6172 916-0, Fax: +49 (0) 6172 916-9000, www.feri.de

Die Top-Sparer Deutschlands sitzen in Hamburg! Das zeigt eine Daten-Analyse des digitalen Vermögensverwalters growney zum Weltspartag.

 

Demnach legen Hamburger Sparer im Schnitt 523 Euro monatlich zurück. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt in Deutschland (403 Euro). Die bundesweiten Schlusslichter kommen allerdings auch aus dem Norden: In Bremen wird mit 268 Euro nur knapp halb so viel zurückgelegt wie in Hamburg. Grundlage für die Untersuchung sind mehr als 3.000 Datensätze.

Im Ranking folgen NRW (mit 474 Euro im Monat) und Schleswig-Holstein (465 Euro) auf die Hamburger. Die größten Sparanliegen der Deutschen sind Vermögensaufbau und Altersvorsorge. Sie machen zusammen rund 55 Prozent aller Sparziele aus.

“Wir beobachten, dass immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig es ist etwas für später zurückzulegen”, erklärt Thimm Blickensdorf von der Geschäftsleitung des digitalen Vermögensverwalters growney. Dabei ist auch eine Tendenz zu beobachten, dass die Deutschen zunehmend Alternativen zu Sparbuch, Tages- oder Festgeld nutzen. “Angesichts der Zinspolitik bringen diese herkömmlichen Sparformen ja gar nichts mehr”, so Blickensdorf.

Stattdessen verzeichnen etwa Robo-Advisor einen regelrechten Boom. Sie ermitteln für Kunden anhand weniger Onlinefragen eine passende Anlagestrategie, investieren das Geld weltweit breit gestreut, um so eine optimale Rendite zu erwirtschaften. Weiterer Vorteil für die Kunden: Das Kapital ist sehr flexibel verfügbar – anders als bei Lebensversicherungen, Rentenplänen oder dem Festgeld. Möglich ist diese Sparform auch schon für kleine Beträge – etwa ab einmalig 500 Euro oder einem monatlichen Sparplan von 25 Euro im Monat.

Denn wieviel gespart wird, hängt natürlich von den individuellen Möglichkeiten ab. So zeigt die Analyse von growney immer noch einen starken Unterschied zwischen Ost und West: Während im Osten durchschnittlich 351 Euro im Monat zurückgelegt wird, sind es im Westen knapp 20 Prozent mehr (415 Euro).

Für die Analyse des deutschlandweiten Sparverhaltens hat growney eine zufällig ausgewählte Teilmenge seiner Kundenstruktur unter die Lupe genommen (Stand: 23. Oktober 2020). Die Stichprobengröße wurde dabei bewusst groß angesetzt (mehr als 3.000 Datensätze) und darauf geachtet, dass alle Bundesländer repräsentiert sind. Dabei wurden sowohl regelmäßige Sparraten als auch unregelmäßige Extra-Zahlungen, etwa nach Erhalt von Urlaubsgeld oder Prämien einbezogen. Bei den ausgewerteten Sparzielen handelt es sich um Eigenangaben der Kunden (Multiple Choice).

 

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Vor gut einer Woche hat Gertrud R. Traud in ihrer Keynote auf dem Investmentfondstag der Börsen-Zeitung noch vor einer deutlichen Korrektur am Aktienmarkt gewarnt.

 

Denn die Anleger hätten angesichts des massiven Anstiegs der Neuinfektionen “zu viel Gelassenheit” geübt. Jetzt hat die dramatische Ausbreitung der Pandemie nicht nur zu einem Herunterfahren des öffentlichen Lebens in Deutschland und in etlichen anderen Staaten geführt. Der zweite Coronaschock hat, wie von der Chefvolkswirtin der Helaba befürchtet, auch die Aktienmärkte erreicht: Der Dax hat in der abgelaufenen Woche 8,6% auf 11.556 Zähler verloren. Und die Kurse etlicher Unternehmen, welche – wie Fraport oder CTS Eventim – der Lockdown light besonders trifft, haben sich stark nach Süden orientiert. Als Belastungsfaktor ist noch die Senkung der Langfristprognose von SAP hinzugekommen, die den Kurs des Konzerns binnen Wochenfrist um 26,7% abstürzen ließ.

SAP sind jetzt zumindest sehr viel preiswerter zu haben, und die Analysten von Independent Research betonen, dass der Wachstumstrend des Tech-Konzerns ungebrochen ist. Insofern stehen die Chancen gut, dass bei SAP eine Einstiegsgelegenheit für langfristig orientierte Investoren vorliegt. Mister SAP, Aufsichtsratschef Hasso Plattner, ist jedenfalls von seiner Company überzeugt und hat für 300 Mill. Euro auf dem ermäßigten Niveau Aktien gekauft und dazu auch noch Stücke verpfändet.

Wohin steuert nun aber der deutsche Aktienmarkt? Ein weiteres Durchsacken nach unten ist kurzfristig gut möglich, sagen mehrere technische Analysten, die vermehrte Anzeichen der Schwäche feststellen. “Die letzten Tage vor der US-Wahl bedeuten für die Finanzmärkte wahrscheinlich den Höhepunkt der Unsicherheit”, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Denn neben der sich verschärfenden Pandemie sorgen die Wahl des US-Präsidenten und die Entscheidung über den Brexit für Nervosität an den Märkten. “Kurzfristig bedeutet das für den November noch erhöhte Schwankungsanfälligkeit für die Börsen”, so Greil. Denn wie sich die drei genannten Belastungsfaktoren entwickeln, das weiß letztendlich keiner.

Bezüglich der US-Wahl kommt es hoffentlich in der kommenden Woche zu einem klaren Ergebnis. Denn ein Patt dürfte die Aktienmärkte weltweit zusätzlich belasten. Manfred Hübner, Geschäftsführer von Sentix, stuft alles, was kein Patt ist, als positiv ein. Dann könne nach der Wahl der “Honeymoon” am Aktienmarkt beginnen, den Hübner bei der Analyse des US-Präsidentschaftszyklus festgestellt hat. Und wenn Joe Biden, wie derzeit erwartet, siegt, kann auch das angekündigte massive Konjunkturprogramm der Demokraten starten.

Darüber hinaus muss es auch nicht zu einem Hard Brexit kommen. Traud rechnet hier mit einem “EU-typischen Vorgehen”, sprich, man werde sich auf den letzten Drücker noch auf ein Freihandelsabkommen einigen.

Bleibt noch die Coronavirus-Pandemie, deren Verlauf natürlich in höchstem Maße unsicher ist. “Der Teil-Lockdown setzt die Wirtschaft unter Druck”, stellt Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank, fest. Nach der kräftigen Erholung der Wirtschaft im dritten Quartal sei nunmehr ein Rückfall in eine leichte Rezession nicht unwahrscheinlich.

An den Aktienmärkten ist vor allem bei Titeln, die der teilweise Lockdown besonders trifft, große Vorsicht geboten. Die Kurse dieser Unternehmen könnten in den kommenden Tagen regelrecht zerbröseln. Trotz all dieser Unwägbarkeiten erscheinen Aktien aber zumindest mittelfristig durchaus aussichtsreich. Denn der erste Corona-Crash hat gezeigt, dass die Notenbanken und die Staaten auf der Seite des Anlegers stehen. Das sollte auch dem Dax helfen. “Die EZB wird auch in der zweiten Welle da sein”, hat ihre Präsidentin Christine Lagarde diese Woche erklärt. Volker Schilling von Greiff Capital Management übersetzt ihre Botschaft mit: “Fürchtet euch nicht.” Die Zentralbank stehe Gewehr bei Fuß, um bei Bedarf weitere Maßnahmen zu ergreifen. Schilling rechnet sogar damit, dass die Währungshüter im Dezember beginnen werden, sich am Aktienmarkt zu engagieren.

“Es bleibt ein Umfeld, das positiv für Aktien ist”, analysiert Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment. Und DWS-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen stellt fest: “Betrachtet man Aktien in Relation zu Anleihen, gibt es noch eine Menge Luft nach oben.” Schilling rät passend zum (meist ausgefallenen) Halloween: “Nutzen Sie die Kursrückgänge, um sich einen schönen Korb mit Süßem zu füllen.”

 

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Börsen-Zeitung, Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am Main, Tel: 069/27 32-0, Fax: 069/23 22 64, www.boersen-zeitung.de

Der jährlich Ende Oktober stattfindende Weltspartag erinnert an eine wichtige Tugend: das Sparen. Darin sind die Deutschen ziemlich gut:

 

Laut Bundesbank liegen heute stolze 2,6 Billionen Euro bei Banken auf Tages- und Festgeldkonten sowie auf Sparbüchern. Was daran jedoch im anhaltenden Niedrigzinsumfeld gefährlich ist, ist die Tatsache, dass die Deutschen sich quasi arm sparen. “Auch wenn sich der Kontostand über die Zeit nicht verändert, schwindet doch die Kaufkraft, denn die Inflation frisst die kaum vorhandenen Zinserträge auf. So wird der Realzins dann letztendlich negativ”, erläutert Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management. Allein mit Sparen lässt sich heute also kein reales Kapitalwachstum mehr erzielen und trotz fleißiger Sparanstrengung kein Vermögen aufbauen.

Wichtig wäre es also, vom Sparen den nächsten Schritt hin zur Geldanlage zu gehen. “Gerade bei einem mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont lohnt es sich, über Alternativen wie Aktien oder Fonds nachzudenken”, betont Schulz. Denn Aktionäre profitieren vom Wachstum der Unternehmen. Wichtig dabei ist es, das Risiko breit zu streuen. Das geht besonders gut mit Fonds, denn sie können das Risiko über verschiedene Unternehmen, Branchen oder Länder hinweg streuen. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch Mischfonds, die die Streuung sogar über verschiedene Anlageklassen hinweg vornehmen und damit die gefürchteten Marktschwankungen noch besser abfedern. “Eine gute Möglichkeit für die ersten Schritte an der Börse sind Sparpläne – mit ihnen lässt sich schon mit kleinen Beträgen am Vermögensaufbau arbeiten. Die regelmäßigen Abbuchungen sorgen dabei für Spardisziplin auch jenseits des Weltspartags”, erklärt Schulz.

Nachhaltige Geldanlage im Trend

Vielleicht wäre es ein möglicher Weg, die Deutschen für das Thema Geldanlage zu begeistern, wenn sie dabei gleichzeitig etwas Gutes tun können. Denn das Thema Nachhaltigkeit hat inzwischen auch die Geldanlage erreicht und es gibt viele interessante Angebote. So lassen sich beispielsweise bestimmte Branchen wie etwa Waffenhersteller von einem Investment ausschließen. Oder man kann gezielt in Unternehmen investieren, die besonders nachhaltig wirtschaften und in Bezug auf ökologische und soziale Faktoren führend sind. Um die Einstellung der deutschen Privatanleger zum Thema nachhaltige Investments zu ermitteln, hat J.P. Morgan Asset Management im September 2020 das Sustainable Investment Barometer durchgeführt. Bei dieser repräsentativen Online-Befragung wurden 1.982 Frauen und Männer ab 18 Jahren zu Bekanntheit, Interesse und Investmentbereitschaft im Zusammenhang mit nachhaltigen Geldanlagen befragt. “Wir möchten mit dieser spannenden Momentaufnahme beleuchten, wie stark sich das Trendthema des ‘Green Investing’ schon bei der breiten Bevölkerung und somit den Privatanlegern durchgesetzt hat”, erläutert Matthias Schulz die Hintergründe der Befragung.

Gemäß der Befragung weiß mehr als die Hälfte der Deutschen, dass es nachhaltige Geldanlagen gibt, mit denen sich gezielt ökologische Unternehmen fördern oder bestimmte Branchen ausschließen lassen. Während es bei den Frauen genau 50 Prozent sind, liegen die Männer mit 60 Prozent vorn. Die höchste Bekanntheit haben die nachhaltigen Geldanlagen bei Anlegern im Alter zwischen 30 und 40 Jahren mit 62,5 Prozent. Das Bundesland, in dem diese Anlageform die höchste Bekanntheit hat, ist Bayern mit 60 Prozent, gefolgt von Sachsen und dem Saarland mit jeweils 59 Prozent.

Der Wunsch der Deutschen, ihr Geld langfristig wachsen zu lassen und gleichzeitig etwas Gutes in Bezug auf Umweltschutz oder Soziales zu tun, ist groß: Rund zwei Drittel der Befragten bekundeten Interesse an nachhaltigen Geldanlagen, 22 Prozent sogar sehr großes Interesse. Das Interesse ist zwischen den Geschlechtern relativ gleich verteilt. In den verschiedenen Altersgruppen zeigen vor allem die jüngeren Anleger bis 30 Jahre sehr großes Interesse (27,7 Prozent) und regional die Befragten in Bremen und dem Saarland mit je 30 Prozent.

Die tatsächliche Investmentbereitschaft, in nachhaltige Fonds zu investieren, ist ebenfalls groß. Rund jeder zehnte Befragte investiert bereits in Fonds mit einem Nachhaltigkeitsschwerpunkt, 40 Prozent würden einen Teil ihres Geldes investieren und zwanzig Prozent würden gern etwas Gutes mit ihrem Geld tun und suchen genau solch ein Investment. Rund ein Drittel der Befragten gab an, gar nicht in einen solchen Fonds investieren zu wollen. Unter den bestehenden Nachhaltigkeitsinvestoren sind mehr Männer als Frauen zu finden: So gaben 11 Prozent aller befragten Männer an, bereits in nachhaltige Fonds zu investieren, bei den Frauen waren es immerhin 7 Prozent der Befragten. In der Altersverteilung ist auffällig, dass jüngere Anleger bis 30 Jahre überdurchschnittlich häufig in nachhaltige Fonds investieren – in dieser Altersgruppe sind es 12,5 Prozent der Befragten. Laut der Befragung sind die Bundesländer mit überdurchschnittlich vielen Nachhaltigkeitsanlegern Schleswig-Holstein (22 Prozent der Befragten), Hamburg (15 Prozent) und Berlin (12 Prozent).

Nicht zuletzt sollten die Befragten angeben, ob es ihrer Meinung nach die Wertentwicklung belastet, wenn ein Unternehmen besonders nachhaltig wirtschaftet. Mit 20 Prozent ist jeder fünfte Befragte davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit Unternehmen belastet, da es ja teurer sei, soziale und ökologische Standards einzuhalten. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) sieht es genau andersherum und erwartet für nachhaltige Unternehmen langfristig sogar bessere Entwicklungschancen. Und 43 Prozent sind unsicher, ob es überhaupt möglich ist, mit nachhaltigen Investments Geld zu verdienen. Diese Verunsicherung ist bei Frauen etwas größer als bei Männern (47 Prozent im Vergleich zu 39 Prozent) und in der Altersgruppe ab 60 Jahren mit 48 Prozent ebenfalls deutlicher ausgeprägt. Regional zeigen insbesondere die Befragten in Brandenburg mit 59 Prozent und Hamburg mit 58 Prozent Unsicherheit über nachhaltige Ertragschancen.

So lautet das Fazit von Matthias Schulz: “Unsere Kurzbefragung zeigt, dass das Interesse der Deutschen an nachhaltigen Investments sehr vielversprechend ist und dies vielleicht eine Möglichkeit bietet, sie für die Geldanlage zu begeistern. Denn anders als Sparbücher können Anlagelösungen dabei helfen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ein guter Grund, zum Weltspartag damit anzufangen.”

Das Sustainable Investment Barometer von J.P. Morgan Asset Management ist eine repräsentative Online-Befragung über die Plattform von Attest. Befragt wurden 1.982 deutsche Frauen und Männer ab 18 Jahren in der Zeit vom 4. September bis 2. Oktober 2020. Im Fokus standen Einstellungen der Deutschen zum Thema nachhaltige Investments.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Die Kapitalverwaltungsgesellschaft gibt “Gewinn mit Sinn” eine neue ethische, soziale und ökologische Dimension

 

Die ÖKOWORLD verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg des über die Fondspalette verwalteten Vermögens. In den vergangenen drei Jahren zeigte sich folgende Entwicklung:

Im Oktober des Jahres 2017 knackte die ÖKOWORLD die 1 Mrd. EUR Assets under Management.

Bereits im Oktober des Jahres 2019 erreichten die Fondsvolumina die 1,5 Mrd. EUR.

Im Juli des Jahres 2020 freute sich die ÖKOWORLD, als auf der Messlatte die 2-Mrd.-EUR-Grenze erstmals überschritten wurde.

Aktuell im Oktober 2020 pendelt das verwaltete Vermögen mit steigender Tendenz zwischen 2,2 Mrd. und 2,3 Mrd. EUR. Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum.

Alfred Platow, Verwaltungsratsvorsitzender der ÖKOWORLD LUX S.A., resümiert: “Wir haben hart für diese erfolgreiche Entwicklung gearbeitet. Und es war nicht nur die tolle Arbeit der Fondsmanager, die eine hervorragende Performance erwirtschaften. Auch unsere politische und menschliche Überzeugungsarbeit als “Sozialarbeiter des Geldes” auch in der überregionalen Pressearbeit und in Schulungen für unsere Vertriebspartner zeigt Wirkung. Insbesondere auch im Bankenvertrieb der Sparkassen sowie in unserem hauseigenen ÖKOWORLD-Privatkundenvertrieb. Mit alternativen und innovativen Ideen und Botschaften wie dem ÖKOWORLD ROCK ‘N’ ROLL Fonds zeigen wir dem Markt, dass es auch anders geht. Auf der Versicherungsseite zeigt sich auch im dritten Quartal, dass wir mit der betrieblichen Alterversorgung und unseren Fondsrenten versilife und versilife garant außerordentlich gut aufgestellt sind. Diesen Bereich verantwortet sehr erfolgreich mein Vorstandskollege Torsten Müller hier in Hilden in unserer Zentrale.”

Die ÖKOWORLD LUX S. A. ist eine Tochtergesellschaft der seit 1999 börsennotierten ÖKOWORLD AG (WKN 540868, vormals versiko AG). 45 Jahre Erfahrung fließen in die erfolgreiche Entwicklung und Auflegung ökologisch-ethischer Kapitalanlageprodukte ein.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

ÖKOWORLD AG, Itterpark 1, D-40724 Hilden, Telefon: 02103 929-0, Telefax: 02103 929-4444, www.oekoworld.com

Auch ohne feierliche Preisverleihung:

 

Am 26. November vergibt Scope gemeinsam mit dem Handelsblatt die diesjährigen Scope Awards. Mehr als 100 Asset Manager und neun Zertifikate-Emittenten sind nominiert.

Die Analysten der Ratingagentur Scope haben zum 15. Mal mehr als 4.500 Fonds sowie mehr als 280 Asset Manager und Zertifikate-Anbieter analysiert, um herausragende Investmentleistungen zu identifizieren und mit einem Scope Award zu prämieren. Die Covid-19-Pandemie macht eine physische Preisverleihung in diesem Jahr leider unmöglich. Dennoch wird Scope gemeinsam mit dem Medienpartner Handelsblatt die Award-Gewinner am 26. November bekannt geben und deren Leistungen gebührend präsentieren.

„Das Jahr 2020 wird den meisten Asset- und Fondsmanagern lange in Erinnerung bleiben“, sagt Said Yakhloufi, Geschäftsführer der Scope Analysis. „Asset Manager, die in diesem turbulenten Jahr für einen Scope Award nominiert sind, haben in einer schweren Krise ihren Wert für Anleger unter Beweis gestellt. Ich gratuliere allen Nominierten.“

Scope Investment Awards – DWS und Fidelity mit jeweils sieben Nominierungen

Die Investment Awards werden in insgesamt elf Fonds- und zwölf Asset Manager-Kategorien jeweils für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz vergeben. Insgesamt wurden 68 Asset Manager nominiert. Mit jeweils sieben erzielen Fidelity und DWS die meisten Nominierungen.

Scope Alternative Investment Awards – DWS in fünf Kategorien nominiert

Im Bereich Alternativer Investments vergibt Scope Auszeichnungen in 15 Kategorien. Von den dafür insgesamt 41 nominierten Asset Managern ragt die DWS mit fünf Nominierungen heraus. Es folgen Deka Immobilien (4), Union Investment Real Estate (4) und Commerz Real (3).

Scope Zertifikate Awards – BNP Paribas und Vontobel in allen drei Kategorien nominiert

Awards für die besten Zertifikate-Emittenten vergibt Scope in den Kategorien „Primärmarkt“, „Sekundärmarkt“ und „Trading“. Insgesamt sind neun verschiedene Emittenten nominiert. BNP Paribas und Vontobel schaffen es in jeder der drei Kategorien auf die Liste der Nominierten.

Die vollständige Übersicht aller Nominierten auf www.scope-awards.com

 

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Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Marktkommentar von Guy Wagner ,BLI – Banque de Luxembourg Investments

 

Der erneute Anstieg der Covid-19-Infektionszahlen droht das Wachstum der Weltwirtschaft im vierten Quartal zu belasten. Diese Ansicht vertreten Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI – Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen ‚Investment-Highlights‘.

„Während die meisten Konjunkturindikatoren einen V-förmigen Verlauf zeigten, könnte es zu einer W-förmigen Entwicklung kommen, falls die aktuellen, zur Verhinderung einer weiteren Verschlechterung der Pandemielage verhängten Kontaktbeschränkungen noch mehr verschärft werden sollten“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments. Die ersten Zahlen für das BIP-Wachstum in den USA bestätigen einen bislang robusten Aufschwung. Die inländische Produktion in den USA stieg annualisiert um 33,1 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal, „was nach dem Konjunktureinbruch zwischen März und Mai einen Rekordanstieg darstellt“.

Rasante Konjunkturerholung im dritten Quartal

In der Eurozone erholte sich die Konjunktur ebenso rasant. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Jahresviertel um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal und konnte damit zwei Drittel des Verlusts vom ersten Halbjahr wieder ausgleichen. „In China scheint der Wirtschaftsaufschwung weniger gefährdet, weil es keine zweite Infektionswelle gibt. So erreichte das annualisierte BIP-Wachstum im dritten Vierteljahr 4,9 Prozent; im Vorquartal hatte es 3,2 Prozent betragen.“ In Japan musste die Zentralbank ihre Wachstumsprognosen für das gesamte Jahr nach unten revidieren: sie rechnet mit einem BIP-Rückgang von 5,5 Prozent.

EZB: Signal einer weiteren Geldpolitiklockerung

Der Offenmarktausschuss der US-amerikanischen Federal Reserve tagte im Oktober nicht. „Dennoch betonen die Währungshüter bei jeder öffentlichen Intervention unermüdlich die Notwendigkeit, dass die Steuerbehörden die Konjunktur stützen müssten, und zwar unabhängig von der Höhe des Haushaltsdefizits“, unterstreicht der luxemburgische Ökonom. In Europa signalisierte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die Geldpolitik spätestens bei der nächsten Sitzung des EZB-Rats im Dezember ein weiteres Mal gelockert würde, um den negativen Auswirkungen der neuen Corona-Beschränkungen zur Eindämmung der zweiten Infektionswelle entgegenzuwirken.

Allgemeine Schwäche der Aktienmärkte vor den US-Wahlen

Im Oktober entwickelten sich die Aktienmärkte im Großen und Ganzen abwärts, da die meisten Anleger nicht zu größeren Investitionen unmittelbar vor den US-Präsidentschafts- und Kongresswahlen bereit waren. Auf europäischer Seite notierten die Börsen besonders schwach, was auf den starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Europa zurückzuführen war. Lediglich die Aktienmärkte der Schwellenländer schlossen dank Chinas Internet-Giganten im Plus.

 

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Wer hätte das gedacht: Das gute alte Sparbuch, die Ikone des Weltspartags, hat in Zeiten zunehmend verbreiteter Negativzinsen eine unverhoffte Aufwertung erfahren.

 

Denn Banken dürfen auf Sparbücher keine Minuszinsen verlangen. Auch wenn diese Form der Geldaufbewahrung als eiserne Reserve ihre Berechtigung haben mag, bleibt ein großes Manko. Es sagt schon viel aus, wenn eine Geldanlage nur deshalb hervorgehoben wird, weil sie kein Verlustgeschäft darstellt. Denken wir zurück: Jahrzehntelang war der Zinseszinseffekt, der langfristige Kapitalaufbau durch verzinsliche Sparanlagen, die Triebfeder des Sparwillens. Daran ist auf Sicht von vielen Jahren nicht mehr zu denken. Angesichts dieses Widerspruchs sollte ein Tag, der einmal zur Finanzerziehung breiter Bevölkerungsschichten erdacht wurde, eigentlich nicht Weltspartag heißen.

Aktien verglichen mit Anleihen noch niedrig bewertet

Dass viele Menschen in Deutschland bereits über besagten Tag hinausdenken, haben unlängst die Zahlen der Deutschen Bundesbank gezeigt. Demnach wurden in den ersten sechs Monaten 2020 rund 48,2 Milliarden Euro in Aktien und Fonds investiert und damit deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Doch ist der Einstieg an den Börsen noch lukrativ, da viele Indizes mittlerweile wieder nahe dem Vorkrisenniveau notieren, obwohl die Folgen der Coronavirus-Pandemie weiter unklar sind? „Die Bewertung einer Anlage ist stets in Relation zu anderen Anlagen zu betrachten“, sagt dazu Klaus Kaldemorgen, Fondsmanager des Multi-Asset-Total-Return-Fonds DWS Concept Kaldemorgen. So ist beispielsweise eine US-Staatsanleihe mit zehnjähriger Laufzeit gemessen am Kurs-Rendite-Verhältnis aktuell mit 151 bewertet, während das Kurs-Gewinn-Verhältnis, der entsprechende Maßstab für den Aktienmarkt, im weltweiten Schnitt bei lediglich 27 liegt. „Betrachtet man Aktien in Relation zu Anleihen gibt es also noch eine Menge Luft nach oben“, sagt Kaldemorgen.

Warnung vor blindem Glauben an Narrative

Allerdings warnt der Fondsmanager davor, dass an den Aktienmärkten zunehmend „Narrative“, also auf die Wahrnehmung Einfluss nehmende Erzählungen, die Richtung der Kurse bestimmten. „Der Vorteil eines Narrativs liegt darin, dass aus einer Vielzahl von Einflussfaktoren nur diejenigen erzählt werden, die für die Entwicklung einer Aktie als besonders relevant betrachtet werden. Dadurch wird die Anlageentscheidung deutlich unkomplizierter“, sagt Kaldemorgen. Der Nachteil eines Narrativs liege aber darin, dass es sich nach einer Weile zu einem Glaubensbekenntnis entwickle, das nicht mehr hinterfragt werde, da die Kursentwicklung Beweis genug sei für die Stimmigkeit. „Das vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie positive Narrativ ist derzeit, allem, was digital ist und damit Abstand zu anderen Menschen verspricht, ein hohes Wachstumspotenzial beizumessen. Das gegenwärtig negative Narrativ ist, dass es sich bei den Ölkonzernen um die größten Klimasünder des Planeten handelt, an denen man sich keine Finger schmutzig macht“, so der Fondsmanager. Vor diesem Hintergrund sei es nicht verwunderlich, dass mittlerweile neun der zehn größten Unternehmen der Welt dem digitalen Zeitalter zuzurechnen seien, während die Ölkonzerne den Analysten zufolge deutlich unter ihrem Liquidationswert gehandelt würden.

„Nehmen wir aber einmal an, dass die Coronavirus-Krise schnell durch einen Impfstoff beendet wird. Ein stärkeres Wirtschaftswachstum mit steigenden Inflationsraten und höheren Zinsen wäre dann ein realistisches Szenario. Das durch die Pandemie beschleunigte Wachstum für digitale Produkte und Dienstleistungen würde sich hingegen als nicht nachhaltig erweisen, der Ölpreis vielleicht als zu niedrig. Die Rückkehr zur ‚alten Normalität‘ statt der Fortsetzung des ‚new normal‘ wäre dann ein Narrativ, das Zuspruch finden könnte“, sagt Kaldemorgen.

Multi-Asset-Fonds können für einen geradlinigeren Renditeverlauf sorgen

Weit weniger stark wirken sich solche Über- oder Untertreibungen bei Investitionen in gleich mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Währungen und Gold aus. Da jedoch nur wenige Menschen über das Kapital verfügen, um in all diesen Anlageklassen hinreichend große Positionen zu erwerben, bieten sich dafür beispielsweise Anteile von Multi-Asset-Fonds an. Diese Produkte profitieren von der häufig gegenläufigen Kursentwicklung einzelner Anlageklassen. Brechen also beispielsweise die Aktienbörsen ein, geht es in der Regel an den Märkten für Staatsanleihen bester Bonität – beispielsweise aus den USA oder aus Deutschland – nach oben. Diese sogenannte negative Korrelation ermöglicht einen geradlinigeren Renditeverlauf, als ihn Portfolios aufweisen, die lediglich in eine einzige Anlageklasse investieren.

Kann die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen auch noch schnell und in erheblichem Umfang vom Fondsmanager an die jeweiligen Bedingungen an den Kapitalmärkten angepasst werden, haben Multi-Asset-Fonds gute Voraussetzungen, selbst extrem stürmische Zeiten wie den Coronavirus-Crash in diesem Jahr gut zu überstehen. Denn dank dieser Flexibilität können sie in einer maximalen Zahl von Anlageklassen mit steigenden Kursen investiert sein, während Anlageklassen mit fallenden Kursen weitestgehend gemieden werden.

Und noch durch eine andere Vorgehensweise kann der Renditeverlauf verstetigt werden: Werden jeden Monat beispielsweise Anteile eines Multi-Asset-Fonds im Wert von 50 Euro gekauft, variiert deren Anzahl entsprechend dem aktuellen Anteilpreis. Angenommen, dieser hat gerade nachgegeben, gäbe es für die 50 Euro mehr Anteile, womit sich dann auch der durchschnittliche Einstandspreis verringern würde. Dieser Ansatz nennt sich übrigens Sparplan, weshalb vielleicht auch der Weltspartag besser Weltsparplantag heißen sollte.

 

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Beitrag von FERI Cognitive Finance Institute, Dr. Heinz-Werner Rapp

 

USA verfallen zu den „Un-United States of America“

Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA ist so unsicher wie lange nicht. Doch schon jetzt ist klar, dass sich die Spaltung der USA weiter verschärfen wird – egal, wer den Sieg davonträgt. Auch wenn ein Präsident Biden anders denken und handeln würde als Trump, wäre künftig in den USA mit anhaltenden Spannungen zu rechnen. „Amerika ist ein extrem zerrissenes Land mit tiefen politischen Gräben, wachsender Feindseligkeit und eskalierenden Konflikten. Der Wandel zu den ‚Un-United States of America‘ hat längst begonnen, und die USA verspielen damit einen Teil ihrer Zukunft“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.

Wahlen verschärfen innere Spaltung

Der verbreitete Wunsch nach einer Ablösung von Donald Trump verstelle den Blick auf die politische und gesellschaftliche Realität der USA. Diese erinnere an einen Glaubenskrieg und habe einen kritischen Punkt erreicht, der sich auch nach den Wahlen nicht plötzlich auflösen werde. Deshalb werde sich – bei jedem denkbaren Wahlausgang – die innere Spaltung der USA noch deutlich verstärken. „Sollte Donald Trump die Wahl klar gewinnen, werden die USA in den nächsten Jahren zu einer autokratischen Bananenrepublik. Bei unklarem Ergebnis wird Trump die Wahl anfechten und damit eine tiefe Verfassungskrise auslösen. Sollte hingegen tatsächlich Joe Biden gewinnen, werden militante Trump-Anhänger das Land dauerhaft in gefährliche Konflikte verstricken“, skizziert Rapp die möglichen Szenarien.

Wahlverlierer sind die USA

Die US-Wahlen würden zwar am Ende einen Gewinner hervorbringen, Verlierer seien aber in jedem Fall die USA. Die politischen Gräben seien inzwischen so tief, dass rationale Politik über Parteigrenzen hinweg kaum noch möglich sei. Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der USA würden blockiert; dringend erforderliche Maßnahmen seien strukturell gefährdet. „In zentralen Punkten, wie der Haltung zu China, dem Kampf gegen den Klimawandel oder die zunehmend ausufernde Staatsverschuldung verlieren die USA die strategische Kontrolle; sie gefährden damit durch eigene Schuld ihre Zukunftsfähigkeit“, erklärt Rapp.  Auch für Investoren ergäben sich daraus wichtige Fragen, die eine skeptischere Sicht auf die USA nach sich ziehen könnten, so die Einschätzung des FERI Cognitive Finance Institute.

In einer ausführlichen Studie („Risikofaktor USA – Das Problem der Un-United States of America“) hat das FERI Cognitive Finance Institute diese Probleme schon frühzeitig analysiert und Konsequenzen für Investoren aufgezeigt.  Zur Studie: https://www.feri-institut.de/media/1786/fcfi_usa_risikofaktorkurzversion-201810.pdf

 

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Die US-Wahlen stehen vor der Tür. Was bedeutet das für den US-Dollar?

 

Die weltweite Leitwährung wird langfristig weiter abwerten, egal, ob Joe Biden oder Donald Trump die Wahlen gewinnen wird. Davon ist Federico Garcia Zamora, Head of Emerging Market Debt bei Mellon – einer Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management , überzeugt. Aus seiner Sicht sprechen konjunkturelle Gründe dafür. Anlegern rät er, auf US-Dollar lautende Investments zu reduzieren bzw. abzusichern – und zwar ungeachtet des US-Wahlausgangs:

„Ein Sieg von Joe Biden würde aus unserer Sicht den Abwärtstrend des US-Dollars beschleunigen. Biden ist ein traditioneller Multilateralist und würde wahrscheinlich dem internationalen Druck nachgeben, einige der von Trump auferlegten unilateralen Handelsbeschränkungen zurückzunehmen.

Umgekehrt würde ein Trump-Sieg wahrscheinlich den Abwärtstrend des Dollars vorübergehend umkehren, da man davon ausgeht, dass er weiterhin Druck auf die wichtigsten Handelspartner, insbesondere China, ausüben würde.

Allerdings spielt auch die Zusammensetzung des Kongresses eine Rolle. Angesichts der Erwartungen einer knappen Wahl ist das wahrscheinlichste Szenario ein gespaltener Kongress, der den Status quo zementieren würde. Die US-Regierung wäre dann in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt und könnte nur dann eine gemeinsame Basis für ihre Entscheidungen finden, wenn der Druck auf die Wirtschaft steigt. Die US-amerikanische Notenbank Fed wäre gezwungen, ihre expansive Geldpolitik fortzusetzen.

Aufwärtszyklus zu Ende?

Alle gängigen Kennzahlen deuten darauf hin, dass der US-Dollar momentan teuer ist. Zieht man den realen handelsgewichteten US-Dollar-Index heran, liegt die Währung 10 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Geschichte zeigt, dass Aufwärts- und Abwärtszyklen des US-Dollars typischerweise zwischen sechs und zehn Jahren dauern. Der jüngste Aufwärtszyklus begann 2011 und dauert bisher neun Jahre an. Auf lange Sicht nähert sich eine Währung ihrem durchschnittlichen Langzeitwert an – dafür sprechen fundamentale Gründe. Denn mit der Aufwertung einer Währung werden inländische Produkte und Vermögenswerte für den Rest der Welt teurer. Das ist in den USA der Fall. Die Verschlechterung des so genannten „Twin-Defizits“ aus Haushalts- und Handelsbilanzdefizit deutet darauf hin, dass es Spielraum für eine Dollar-Abwertung gibt. Ausländische Investoren, die ihre Bestände in US-Dollar denominierte Anlagen reduzieren, könnten diese Abwertung verstärken.

Wirtschaftserholung drückt auf US-Dollar

Ein weiteres Anzeichen für eine Abwertung liegt in der antizyklischen Natur des US-Dollars. In der Regel korreliert der US-Dollar umgekehrt mit dem globalen Wachstum. Das heißt, wenn sich das globale Wachstum verlangsamt, wertet der US-Dollar in der Regel aufgrund seiner Attraktivität als sicherer Hafen auf. Umgekehrt, wenn sich das globale Wachstum beschleunigt, verliert der US-Dollar typischerweise an Wert, weil sich die Risikobereitschaft verbessert. Wir gehen davon aus, dass sich die Weltwirtschaft in den kommenden Quartalen wieder erholen wird. Es wird weiterführende Erkenntnisse bei der Behandlung von Covid-19-Patienten geben und wir können auf kostengünstige Präventivmaßnahmen und Fortschritte im Entwicklungsprozess eines Impfstoffes hoffen. Das alles macht eine Abwertung des US-Dollars wahrscheinlich.

Allerdings sprachen vor drei Jahren auch viele Anzeichen dafür, dass der US-Dollar fallen sollte. Es kam jedoch anders. Die politischen Entscheidungen der Trump-Regierung bewirkten das Gegenteil. Das heißt, politische Einflussfaktoren sind trotz allen anderen makro-ökonomischen Umständen entscheidend. Das gilt umso mehr in der gerade hart umkämpften US-Präsidentschaftswahl, deren Ausgang schwierig vorauszusagen ist.

Wir gehen langfristig gesehen dennoch von einem zyklischen Abwertungsprozess des US-Dollars aus – unabhängig davon, welcher Kandidat die US-Wahlen gewinnt. Die USA könnten dadurch ihre Haushalts- und Handelsdefizite abbauen, die sie im letzten Jahrzehnt angehäuft haben. Für Investoren gilt jedoch, dass sie die Entwicklung des US-Dollars im Auge behalten und gegebenenfalls ihre Investments gegenüber dem US-Dollar absichern sollten.“

 

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BNY Mellon IM, 160 Queen Victoria Street, London, EC4V 4LA, England, Tel: +44 20 3322 4806, www.bnymellon.com

Beitrag von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG

 

Die US-Präsidentschaftswahl steht diese Woche weltweit im Fokus. Hilfreich für die Aktienmärkte wäre ein klarer Wahlausgang, der eine Hängepartie vermeidet. Vor allem die europäischen Leitindizes können Stabilität gebrauchen, da sie in den vergangenen 14 Tagen teilweise erhebliche Rücksetzer haben hinnehmen müssen – deutlich stärker als die US-amerikanischen Leitindizes. Aber auch dort findet derzeit eine Konsolidierung statt, wie vor allem die Kursrückgänge bei führenden Technologie-Titeln in der vergangenen Woche trotz teilweise sehr starker Zahlen und sogar übertroffener Erwartungen zeigen.

Aktien: Kaufgelegenheiten rücken näher

Der Hauptgrund für den überproportionalen Rückgang der europäischen Leitindizes liegt in dem erneuten Lockdown in vielen europäischen Ländern. Die Nervosität ist erneut gestiegen, weshalb auch die Volatilität wieder zugenommen hat. Diese gestiegene Volatilität muss aber nicht automatisch weiter fallende Kurse bedeuten. Im Gegenteil: Kaufgelegenheiten rücken momentan durchaus näher. Denn die weltweite ökonomische Situation unterscheidet sich von der Lage im März ganz erheblich: Während damals mehr oder weniger die ganze Welt in den Lockdown ging, ist das diesmal lediglich in Europa der Fall. Die USA und die Volksrepublik China hingegen fahren ihre Wirtschaft nicht herunter. Vor diesem Hintergrund kann es bereits in nächster Zeit sinnvoll sein – abhängig vom individuellen Risiko-Rendite-Profil – die Rücksetzer für Käufe zu nutzen.

Goldpreis bleibt aussichtsreich

Zugleich bleibt Gold weiterhin ausgesprochen attraktiv. Zwar profitiert das Edelmetall aktuell nicht von den fallenden Aktienkursen, der Aufwärtstrend ist aber unverändert intakt. Der Goldpreis befindet sich seit Juni in einer ruhigen, unaufgeregten Konsolidierung und bleibt aussichtsreich.

Fazit: Die Kapitalmärkte sind nach aktuellem Stand weit von einer Wiederholung der Entwicklungen im März/April 2020 entfernt, da auch die globale ökonomische Konstellation eine ganz andere ist, als dies im Frühjahr der Fall war. Entsprechend zeigen sich die Kreditmärkte relativ entspannt, signifikante Ausschläge der High Yield Spreads sind bisher nicht zu beobachten. Anleger tun also gut daran, die weiteren Entwicklungen vor allem an den Aktienmärkten aufmerksam, aber ohne Nervosität zu beobachten und für sie passende Gelegenheiten zu identifizieren.

 

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St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, Prannerstraße 11, 80333 München, Tel: +49 (0)89 125 01 83-0, www.sgkb.de

Chancenreich sind flexible Investments in fünf Marktsegmenten: Investmentgrade Titel, High-Yield-Anleihen, Loans, Emerging-Markets-Titel und Verbriefungen

 

In den letzten zehn Jahren wurde es immer schwieriger, allein oder überwiegend mit Staatsanleihen der Kernmärkte dauerhaft laufenden Ertrag zu erwirtschaften und die COVID-19-Pandemie hat es keineswegs besser gemacht. Im März dieses Jahres löste eine Liquiditätsklemme am Staatsanleihemarkt zwar einen Renditeanstieg aus – und das in einer Zeit, in der risikoreichere Titel einbrachen. Seitdem sind die risikolosen Renditen aber fast wieder zu ihren Allzeittiefs zurückgekehrt und trotz der starken Erholung der Credit-Märkte auch nicht erneut gestiegen (Vgl. Grafik im Anhang). Es gibt also keinen Puffer, mit dem Staatsanleihen ein Portfolio beim nächsten Anstieg der Risikoaversion stabilisieren können.

Wenn die Zinsen für risikofreie Anlagen nahe bei oder sogar unter Null liegen, neigen Anleger dazu, auf alte Gewohnheiten zurückzugreifen, um laufende Erträge zu erzielen. Eine Möglichkeit sind höhere Liquiditätsrisiken, um für den Besitz selten gehandelter Wertpapiere entschädigt zu werden. Eine andere ist ein hoher Leverage, um neben dem Risiko auch die Ertragschancen zu steigern. Schließlich könnten auch höhere Kreditrisiken helfen – Anlagen in spekulativere Papiere in der Hoffnung, dass es gut geht.

Die Klassiker: Illiquidere Titel, mehr Leverage, Jagd nach Rendite

Auch wenn Staatsanleihen für die meisten Anleiheninvestoren noch ihre Berechtigung haben, setzen viele daher jetzt auf Credit-Märkte, wenn (laufende) Erträge das Ziel sind. Doch selbst hier haben mehrere Jahre mit fallenden Spreads bewirkt, dass Anleger verstärkt in illiquide Titel investieren, mehr Leverage nutzen und immer höhere Kreditrisiken eingehen.

Illiquidere Titel halten wir bei Neuberger Berman noch für das Beste. Trotzdem sollte man sie nicht allein wegen ihrer höheren Rendite halten. Bei Private Debt und weniger liquiden Loans und Verbriefungen sehen wir durchaus interessante Möglichkeiten. Aber das kann bei Marktrenditen nur ein Teil der Lösung sein und es ist keine Option für Anleger, die nur in liquide Credits investieren dürfen.

Die zweite Variante ist Leverage durch Kreditderivate, vor allem auf Investmentgrade-Titel. Wir halten dies für sinnvoll, um das Risikoprofil eines Portfolios ausgewogener zu gestalten. Skeptisch sind wir aber bei einem hohen Leverage zur Steigerung von Renditen oder laufenden Erträgen, vor allem, wenn die Zinsen so niedrig sind wie jetzt. Bei diversifizierten Credit-Portfolios sind 400 bis 600 Prozent Leverage zurzeit keineswegs ungewöhnlich. Das ist eine Menge Risiko und aus unserer Sicht auch nicht sehr effizient, wenn man in Kreditrisiken investieren will.

Und High-Yield-Anleihen? Im März, auf dem Höhepunkt der COVID-19-Panik, befürchteten Experten eine kumulierte Ausfallquote von mehr als 30 Prozent. Heute ist die Bereitschaft wieder höher, Unternehmen mit Liquidität zu versorgen, damit sie die Krise überstehen. Aufgrund der beispiellosen geld- und fiskalpolitischen Hilfen sind auch die Erwartungen für die Ausfallquote in den Jahren 2020 und 2021 geringer.

Jedoch steht fest: Die Zeiten sind vorbei, als die Notenbanken für ein niedriges, doch stetiges Wirtschaftswachstum gesorgt haben und die Ausfallquote von High Yield scheinbar nie über 2 Prozent stieg. Nicht jedes Unternehmen wird COVID-19 unbeschadet überstehen. Die Unternehmen verschulden sich stärker und die Notenbanken mögen zwar geholfen haben, doch profitieren davon vor allem stabilere Emittenten.

Die Alternative: Flexibilität, Bewertungsunterschiede, dynamische Allokation

Eine Alternative bietet ein Ansatz mit einem flexiblen Konzept, das in alle Segmente der internationalen Credit-Märkte investiert. Dieser alternative Ansatz hat drei Ziele:

  1. Zielrendite wie bei einer konservativen High-Yield-Anlage
  2. Portfoliovolatilität wie bei einer Investmentgrade-Anlage
  3. Taktische Anlagen in günstig bewertete Sektoren und Kontrolle der Verlustrisiken

Um all dies zu erreichen, müssen Investoren flexibel sein. Sie müssen in allen Segmenten des Credit-Marktes investieren können, denn aufgrund der derzeitigen Ereignisse und der aktuellen Phase des Marktzyklus können die höchsten risikoadjustierten Renditen überall zu finden sein. Ein Credit-Portfolio für dauerhaft laufende Erträge sollte daher flexibel in die fünf wichtigsten Marktsegmente investieren: In internationale Investmentgrade-Titel, in internationale High-Yield-Anleihen und Loans, in Emerging-Market-Titel – vorwiegend Fremdwährungs-Staatsanleihen mit Investmentgrade-Status und Unternehmensanleihen – und in Verbriefungen wie Asset-Backed Securities (ABS), Credit Risk Transfers (CRTs) und Collateralized Loan Obligations (CLOs).

Fazit: Laufende Erträge, geringe Volatilität

Veränderung des Marktumfelds – von niedrigen Zinsen, engen Spreads und geringer Volatilität hin zu noch niedrigeren Zinsen, aber einer sehr viel höheren Volatilität am Credit-Markt – verlangen nach einem Ansatz, der dauerhaft laufende Erträge erzielen kann. Dieser Ansatz sollte auf Credits setzen.

Ein Schwerpunkt auf Credits ist nötig, um Gesamterträge in gewohnter Höhe zu erzielen, zumal viele Investoren darauf angewiesen sind. Wer in alle Credit-Segmente investieren darf, kann sich stets für die Titel mit den interessantesten risikoadjustierten Erträgen entscheiden, auch in turbulenten Phasen mit großen Kursverzerrungen, in denen oft viele Chancen winken. Fundamentale Einzelwertanalysen können verhindern, dass man unkontrollierte Wetten auf die Gesamtmarktentwicklung eingeht, für einen Ausgleich von Qualität- und Renditechancen im Portfolio sorgen und faire Bewertungsvergleiche ermöglichen. Mit einem solchen Konzept wären Erträge wie bei High-Yield- oder Emerging-Market-Anleihen möglich – bei einer geringeren Volatilität, ähnlich der von Investmentgrade-Titeln.

 

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Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Unterstützung für das Pariser Klimaabkommen und sinkende Kosten werden die Stellung von Wasserstoff als führende Energiequelle stärken

 

Candriam legte am 29.Oktober 2020 einen Bericht vor, der den Wasserstoffenergiemarkt und seine Rolle im Wandel zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft im Sinne des Pariser Klimaabkommens untersucht. Demnach haben die jüngsten staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung von Wasserstoff als Energiequelle der Zukunft einer Reihe von Wasserstoffaktien, deren Kurse in den letzten zwölf Monaten auf das Dreifache gestiegen sind, kräftigen Auftrieb verliehen. Der Bericht unterstreicht indes, wie wichtig es für langfristige Investoren ist, ihr Augenmerk insbesondere auf einige wesentliche Faktoren zu richten, etwa die Größe des potenziellen Wasserstoffmarktes sowie die Entwicklungsstadien der geplanten Projekte.

Wachsender Markt mit vielfältigen Chancen

Wasserstofftechnologien befinden sich, je nach Anwendungsgebiet und Anforderungen, in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Der Einsatz in Zügen, hat sich bereits bewährt, andere Technologien dürften hingegen frühestens in 20 Jahren Marktreife erlangen. Anleger haben daher die Möglichkeit, Projekte mit unterschiedlichen Zeithorizonten oder von verschiedenen Unternehmen zu kombinieren – zum Beispiel Elektrolyse-Anlagen, Wasserstofferzeuger oder Brennstoffzellenhersteller.

Obwohl der kommerzielle Einsatz von Wasserstoff nach wie vor nur einen kleinen Anteil am Umsatz der großen Akteure ausmacht, kann eine wachsende Nachfrage die Lage schnell ändern. Das französische Industriegasunternehmen Air Liquide erklärte, falls es in einem optimistischen Szenario bis 2050 einen Anteil von einem Prozent am Wasserstoffmarkt gewinnen könnte, entspräche dies 100 Prozent seines Gesamtumsatzes im Jahr 2020.

Unerlässlich bei alternativer Energieversorgung

Der Energiesektor sieht Wasserstoff sogar als potenziellen Katalysator für die langfristige Wertschöpfung. Während Regierungen, Anleger und Regulierungsbehörden auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zusteuern, stellte Candriam im Rahmen seiner Untersuchungen fest, dass regenerative Stromerzeugung und Wasserstoff synergetische Technologien sind: Der Erfolg der einen begünstigt das Ergebnis der anderen. Eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Strommix wird die Stromkosten senken. Dadurch wird Wasserstoff zu einer wettbewerbsfähigeren Option für die Stromspeicherung, was wiederum zu einem höheren Potenzial für die Entwicklung und Integration erneuerbarer Energien führen wird. Dies schafft große Chancen, die Energiewende im Stromsektor zu beschleunigen.

Während erneuerbare Energieträger die Kosten der Stromerzeugung senken, wird Wasserstoff zu einer konkurrenzfähigeren Lösung für die Stromspeicherung und trägt so wiederum zur Entwicklung und Integration erneuerbarer Energien bei. Überschüssiger Strom kann durch Elektrolyse zur Produktion von „grünem Wasserstoff“ genutzt werden, der gespeichert und später genutzt werden kann, wenn die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gering ist. Dies ermöglicht eine flexible Erzeugung und löst das Problem der saisonalen Schwankungen.

Vincent Compiègne, Head of ESG Investment and Research bei Candriam, erklärt: „Da Regierungen, Anleger und Industrie danach streben, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir alternative Energielösungen finden, um unsere weltweiten Bemühungen für eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu unterstützen. Wasserstoff wird zwar nicht die einzige Möglichkeit sein, CO2-Neutralität zu erreichen. Doch für bestimmte Sektoren wie die Stahl- und Zementproduktion bietet Wasserstoff eine geringere Energieintensität als traditionelle Energiequellen. Darüber hinaus haben wir im Rahmen unserer Untersuchungen festgestellt, dass Wasserstoff dank technologischer Fortschritte und sinkender Kosten für erneuerbare Energien zu einer attraktiven, langfristigen Chance für Anleger geworden ist.“

 

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Candriam Luxembourg – Zweigniederlassung Deutschland, Fellnerstraße 5, D-60322 Frankfurt, Tel.: +49 69 2691903-0, www.candriam.de 

Im Frühjahr hatte der Sachverständigenrat in seinem Sondergutachten prognostiziert, dass die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland in den folgenden Monaten einem als „ausgeprägtes V“ beschriebenen Risikoszenario recht nahekommen dürfte.

 

Aus heutiger Sicht lagen sie damit ziemlich gut. Doch das „V“ hat sich nicht ganz vollendet – und droht nun in ein „W“ umzuschwenken. Die Nervosität bei Anlegern steigt angesichts der neuerlichen Corona-Entwicklungen und der möglichen Folgen für die Wirtschaft. Wird die W-Schwelle an den Märkten zur Angstschwelle für die Anleger? Nach Ansicht der Hamburger Sutor Bank holt der DAX nun das nach, was im Prinzip schon länger überfällig war.

„Wir sind der Meinung, dass die Börse in den letzten Wochen das ‚V‘ nur gespielt hat und die Wirtschaft nicht hinterhergekommen ist. Noch im Juni sah die durch Optimismus geprägte Entwicklung des DAX-Verlaufs recht gut aus. Doch kurz vor der scheinbaren Vollendung zum ‚V‘ ist der DAX in den letzten Wochen auf der Stelle getreten“, stellt die Sutor Bank fest. Die DAX-Kurve bewegte sich demnach in einem 1.000-Punkte-Spektrum immer wieder nach oben und nach unten, eine klare Richtung fehlte. „Das Positive dabei: Trotz schlechter Nachrichten ist der Markt nicht gefallen. Jetzt hat sich die Situation noch einmal verändert: Allen voran das Thema Corona, gefolgt von den Themen US-Wahl und Brexit, sorgen für Unsicherheit und verhindern klare Positionierungen”, erklärt die Sutor Bank.

Vorsicht vor „Extrem-Positionierungen“ – Impfstoff heilt wirtschaftliche Situation nicht automatisch

Nach Ansicht der Sutor Bank ist es durchaus gut, sich nicht zu einer „Extrem-Positionierung“ verleiten zu lassen – sei es etwa, indem man auf einen möglicherweise zeitnah verfügbaren Impfstoff setzt, der für größeren Kursauftrieb sorgen könnte, oder indem man auf einen bestimmten Ausgang der US-Wahl und daraus abgeleitete Folgen für die Kapitalmärkte spekuliert. „Es gilt nun umso mehr, grobe Fehler aufgrund einer eventuellen Extrem-Positionierung zu vermeiden“, mahnt die Sutor Bank. Denn auch ein Impfstoff, der im nächsten Jahr zur Verfügung stehen könnte, dürfte den wirtschaftlichen Einschnitt nicht ohne weiteres ungeschehen machen. „Nach wie vor sind es die Branchen Tourismus, Gastronomie und die Eventindustrie, die stark gebeutelt sind. Nicht nur Kleinunternehmen sind bedroht, insbesondere auch Großbetriebe könnten in den nächsten Monaten in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten“, analysiert die Sutor Bank. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft seien somit kaum absehbar. Die Kapitalmärkte – insbesondere Aktien – könnten nach Ansicht der Sutor Bank nun wieder einen stärkeren Realitätsbezug bekommen und die wirtschaftliche Entwicklung kongruenter abbilden.

Der Rat an Anleger: nicht nervös machen lassen. „Eine möglichst breite Streuung über verschiedene Anleihen- und Aktiensegmente hinweg ist gerade jetzt das A und O bei der Geldanlage. Nur so lassen sich Risiken austarieren und begrenzen, und dennoch Chancen  eines möglichen Kursaufschwungs nutzen“, sagt die Sutor Bank.

 

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Anleger sollten investiert bleiben und langfristig weiterhin auf Aktien setzen

 

„Politische Börsen haben kurze Beine“ heißt es gemeinhin – die Einflüsse von politischen Ereignissen auf die Aktienmärkte sind demnach meist nur von kurzer Dauer. Die US-Wahl am 3. November hat nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, aus wirtschaftlicher Sicht jedoch durchaus den Charakter einer Richtungswahl. Denn schließlich gilt es für den nächsten US-Präsidenten nicht nur, die Folgen der Pandemie zu bewältigen und die sozialen Konflikte aufzuarbeiten. Auch die Beziehung zu China wird weiterhin im Fokus stehen. Doch weniger entscheidend ist nach Beobachtung von Tilmann Galler, welcher Partei der US-Präsident angehört, sondern vielmehr, wer die Mehrheit in den beiden Kammern hat. Für Anleger gibt Galler einen denkbar einfachen Ratschlag: investiert sein.

Wer die Macht über beide Kammern hat, kann seine Wirtschaftspolitik gestalten

Im Hinblick darauf, wer in den USA an der Macht ist und welche Auswirkungen dies auf die Kapitalmärkte haben kann, gibt es eine bemerkenswerte Beobachtung: „Wenn wir die Historie seit 1948 bemühen, zeigt sich, dass die Wertentwicklung des S&P 500 im Durchschnitt mindestens zwei Prozent pro Jahr höher war, wenn eine Partei sowohl das Weiße Haus als auch beide Kammern des Kongresses gewonnen hat“, stellt Tilmann Galler fest. Und genau dort werde auch mit Blick auf die Kapitalmärkte die entscheidende Schlacht am 3. November geschlagen. „Nur, wenn der zukünftige Präsident die Unterstützung des Senats und des Repräsentantenhauses hat, kann er seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen umsetzen. Gelingt dies nicht, steigt das Risiko für die US-Wirtschaft durch eine politisch motivierte Blockadepolitik“, ergänzt der Kapitalmarktexperte.

Gemeinsamkeit von Trump und Biden: Wirtschaftsförderung durch Verschuldung

Interessanterweise haben beide Kandidaten trotz erheblicher Unterschiede, was die zukünftige soziale und wirtschaftliche Ausrichtung der USA betrifft, eine große Gemeinsamkeit: „Sowohl Donald Trump als auch Joe Biden sind bereit, ihre ambitionierte Wirtschaftsförderung durch noch mehr Verschuldung zu finanzieren“, sagt Tilmann Galler. Beide Konjunkturprogramme haben schätzungsweise eine Größenordnung von netto 5 Billionen US-Dollar für die nächsten 10 Jahre. „Das ist in beiden Fällen zwar eine gute Nachricht für das Wirtschaftswachstum, aber eine schlechte Nachricht für die Staatsanleihenmärkte, denn der Finanzierungsbedarf wird zukünftig erheblich ansteigen. Trump will die Wirtschaft durch Steuersenkungen und Investitionen in Infrastruktur stärken, während der Fokus von Biden auf Mehrausgaben in Bildung, Gesundheit, soziale Absicherung und Infrastruktur liegt, die teilweise durch Steuererhöhungen gegenfinanziert werden“, analysiert Galler.

Für die einzelnen Industriebranchen könne das Ergebnis der Präsidentschaftswahl durchaus Veränderungen bewirken, insbesondere was das Thema Regulierung betrifft. Während Joe Biden eine stärkere Regulierung der Energiewirtschaft und der Finanzunternehmen befürwortet, setzt der Amtsinhaber auf weitere Deregulierung in beiden Branchen. Der Konsum- und Gesundheitssektor, die Baubranche oder erneuerbare Energien dürften hingegen vom Ausgabenprogramm Bidens am meisten profitieren.

Anleger sollten investiert sein und auf langfristige Perspektiven von Aktien setzen

Anleger sollten nach Ansicht von Tilmann Galler beherzigen, dass auch, wenn sich einige politische und wirtschaftliche Parameter ab November ändern werden, der Einfluss auf die Aktienmärkte meistens moderat und nur von kurzer Dauer ist: „Mittel- bis langfristig setzen sich fundamentale Trends in den Branchen und Unternehmen durch und dominieren in der Regel politische Maßnahmen.“ Bestes Beispiel dafür sei die letzte Präsidentschaftswahl 2016. Die offensichtlichen Profiteure des überraschenden Siegs von Trump waren damals die Energiewirtschaft und die Finanzbranche, die sich im ersten Monat nach der Wahl auch besser als der breite Markt entwickelten. „Doch das Glück währte nur kurz. Heute, fast vier Jahre später, haben Energieaktien 50 Prozent des Wertes verloren, während Finanzwerte noch ein Plus von knapp 18 Prozent erzielen konnten. Beide Sektoren liegen hinter dem S&P 500 mit 66 Prozent und noch deutlicher hinter Technologieaktien mit einer Wertentwicklung von über 170 Prozent zurück. Der strukturelle Trend der digitalen Revolution und Industrie 4.0 hat jeglichen politischen Rückenwind in anderen Sektoren dominiert“, erklärt Galler.

Mit Blick auf den November sieht der Experte als die richtige Wahl für das Portfolio an, überhaupt in US-Aktien investiert zu sein, und trotz hitziger Schlagzeilen und kurzfristiger Risiken die positiven langfristigen Perspektiven von Aktien nicht aus den Augen zu verlieren.

 

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Der Ausgang der US-Wahl wird die Börsen beeinflussen. Vielleicht nur kurzfristig, wahrscheinlich aber durchaus mit mittelfristiger Wirkung.

 

„Viele Portfoliomanager weltweit haben die USA deutlich übergewichtet“, sagt Michael Jensen, Head of Asset Management und Managing Director bei Moventum Asset Management S.A. „Was in den vergangenen Monaten und Jahren für eine gute Performance gesorgt hat, wird dann zur Risikoposition.“ Drei Szenarien und ein Worst Case sind dabei denkbar.

Das größte Risiko dieser US-Wahlen besteht darin, dass es keinen klaren Sieger und eine lange Phase der Unsicherheit gibt. Das wäre äußerst negativ für die Märkte, die gerne klare Ansagen haben. Da neben dem Präsidenten auch das Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatssitze neu gewählt werden, kann viel passieren. Drei mögliche Szenarien zeichnen sich ab:

  1. Biden wird Präsident, seine Demokraten holen die Mehrheit in beiden Häusern. „Kurzfristig würde die krachende Abwahl eines Präsidenten die Aktienkurse drücken“, sagt Jensen. Dies wären aber eher Kaufgelegenheiten, denn langfristig würde Biden ein umfangreiches Infrastrukturpaket auf den Weg bringen, das die Börsen beflügeln könnte. Höhere Staatsausgaben und auch Steuererhöhungen könnten allerdings für Inflation sorgen, negativ für den Dollar und auch für US-Anleihen.
  2. Biden wird Präsident, das Repräsentantenhaus bleibt demokratisch, der Senat republikanisch. Dies hätte Stillstand zur Folge. Aktien würden nach der Wahl kurz haussieren, dann aber angesichts fehlender Perspektiven seitwärts dümpeln.
  3. Trump bleibt Präsident, das Repräsentantenhaus demokratisch, der Senat republikanisch. Dieser Wahlausgang läutete eine Phase des wirtschaftlichen Stillstands, aber der internationalen Eskalation ein. Die Börsen würden sich kurz freuen, dann aber in eine Abwärtsbewegung rutschen, wenn Trump Handels- und Technologie-Kriege mit China anzettelt. Es käme wohl auch zu weiterer Deregulierung im Finanz- wie im Energiesektor, die Spaltung der US-Gesellschaft würde sich verschärfen. „In jedem Fall wäre national wie international der Krisenmodus aktiv – Gift für die Börsen“, so Jensen.

Nun gibt es noch einen Worst Case, in dem ein abgewählter Präsident Trump sich weigert, dem neuen Präsidenten Biden den Platz im Weißen Haus zu überlassen. Ein Horrorszenario für die Märkte. „Wenn am 3. November 2020 die Zahlen nicht eindeutig ausfallen, wenn eine oder gar beide Seiten Unregelmäßigkeiten beim Wahlablauf sehen, wenn die Briefwahlstimmen erst später dazu gezählt werden, dann ist ein solches Szenario möglich“, so Jensen.

Der 8. Dezember 2020 wird hier erste Anhaltspunkte liefern, denn bis zu diesem Termin müssen Streitigkeiten über Wahlergebnisse und Nachzählungen abgeschlossen sein. Vom 21. November bis zum 8. Dezember aber würde Chaos herrschen im mächtigsten Land der Welt, die wichtigste Börse der Welt wüsste nicht wohin und die wichtigste Währung der Welt wäre nur ein Spielball. Ein erschreckendes Bild, aber in der Analyse der Wahrscheinlichkeiten der vier Szenarien erhält es immer noch fünf Prozent.

Szenario 1 liegt mit 45 Prozent deutlich vorne, Szenario 3 mit 30 Prozent auf Platz zwei und Szenario 2 mit 20 Prozent Wahrscheinlichkeit auf Platz drei. Für Anleger bedeutet das: Wahrscheinlich können sie mit steigenden Kursen ab 2021 rechnen. Seitwärts oder abwärts geht es mit 30 und 20 Prozent Wahrscheinlichkeit – hier wäre eine Absicherung notwendig. „Und wer auf den Worst Case setzt, sollte Leerverkäufe tätigen und sich dann mit viel Gold in die Berge zurückziehen“, so Jensen.

 

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Am 30. Oktober ist Weltspartag – und das bereits zum 95. Mal seit 1925.

 

„Das ursprüngliche Ziel dieses Tages, die Bevölkerung zum Vermögensaufbau zu ermutigen, hat nichts an Aktualität eingebüßt“, sagt Anja Metzger, Vorstand der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ.

Für zahlreiche Bürger dürfte der Weltspartag aber schon längst an Bedeutung verloren haben, verharren die Zinsen im Euroraum doch schon seit rund viereinhalb Jahren bei 0 Prozent. Und ein Ende der Niedrigzinsphase ist noch nicht in Sicht, im Gegenteil. Aufgrund des schleppenden Konjunkturverlaufs und einer Inflation um die Nulllinie, werden sich die Leitzinsen in der Eurozone wohl noch für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen Niveau bewegen. Folge: „Klassische Sparformen wie etwa das Sparbuch haben tatsächlich an Attraktivität verloren“, erklärt Anja Metzger. Aber auch andere sichere Anlagen wie beispielsweise Bundesanleihen bieten aufgrund der anhaltenden lockeren Geldpolitik keine zufriedenstellenden Renditen mehr. Unter dem Strich – also nach Abzug der Inflation – machen Sparer mit dem Sparbuch oder Bundesanleihen häufig sogar ein Minusgeschäft.

Chancen nutzen und Risiken reduzieren

Richtig ist aber auch: Obwohl kaum mehr Zinsen für Guthaben gezahlt werden, können Sparer ihr Geld durchaus noch gewinnbringend anlegen. „Es gibt zahlreiche Anlagemöglichkeiten, die weiterhin Renditechancen bieten – auch in so herausfordernden Zeiten wie derzeit“, weiß Anja Metzger. „Wer einen langfristigen Vermögensaufbau anstrebt, sollte in erster Linie einen breiten Anlagemix in verschiedene Anlageklassen wählen“, empfiehlt Expertin Metzger. Dazu zählen Investments in Renten, Aktien, Rohstoffe, Immobilien und alternative Anlagen.

Für Sparer, die weder die Zeit noch das Interesse oder Wissen haben, um geeignete Anlagen zu identifizieren, sind breit gestreute Fonds oder Vermögensverwaltungen eine bequeme Alternative. Doch Vorsicht: Um nicht Gefahr zu laufen, zu früh, zu spät oder zu viel auf einen Schlag zu investieren, bieten sich schrittweise Investitionen oder monatliche Sparpläne an. Für welche Anlageformen sich Sparer letztendlich auch entscheiden – „für einen langfristigen Vermögensaufbau ist vor allem entscheidend, dass die Anlageentscheidungen umsichtig geplant und auf die individuelle Situation zugeschnitten sind“, erklärt Anja Metzger.

Je früher, desto besser

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Anleger häufig zu einseitig anlegen und damit die sich auf lange Sicht bietenden Chancen am Kapitalmarkt nicht optimal nutzen. Der Weltspartag bietet daher einen guten Anlass, die eigenen Finanzen auf dem Prüfstand zu stellen. Und: Sollte sich im Zuge dieser Analyse auch herausstellen, dass die monatliche Sparsumme noch ein wenig Luft nach oben hat, sollten Eltern oder Großeltern an ihre Kinder beziehungsweise Enkel denken. Denn unumstritten ist auch: Je länger der Anlagehorizont, desto höher die Renditechancen.

 

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