Im Rahmen der diesjährigen €uro-FundAwards ist die internationale Fondsgesellschaft Comgest erneut mehrfach ausgezeichnet worden.

 

Eva Fornadi und Franz Weis, Fondsmanager des Comgest Growth Europe Opportunites (ISIN: IE00B4ZJ4188), können sich über den Titel als „Fondsmanager des Jahres“ freuen. Darüber hinaus belegt Comgest einen soliden vierten Platz in der Kategorie als „Fondsboutique des Jahres“.

Den begehrten Titel „Fondsmanager des Jahres“ vergibt die Jury der Fondsexperten der Finanz- und Wirtschaftspublikationen des in München ansässigen Finanzen-Verlags, €uro, €uro am Sonntag, BÖRSE ONLINE und TiAM FundResearch, für herausragenden, langfristigen Anlageerfolg. Die Entscheidung stützt sich dabei im Wesentlichen auf drei Aspekte:

  • die langfristig erfolgreiche Anlagehistorie des Fondsmanagers / der Fondsmanagerin,
  • eine eigene, fundierte Anlagestrategie, die charakteristisch ist für die jeweilige Gesellschaft und die in allen Marktphasen durchgehalten wird sowie
  • die Persönlichkeit des Fondsmanagers / der Fondsmanagerin, die in ihrem Handeln die „Mission“ des Fonds bzw. der Fondsgesellschaft überzeugend darstellen.

Neben der Auszeichnung als „Fondsmanager des Jahres“ konnte die breite Produktpalette von Comgest auch in diesem Jahr bei den Bewertungen überzeugen. So erhielten unter anderem der Comgest Growth Europe Opportunities (ISIN: IE00B4ZJ4188) sowie der Schwellenländer-Fonds Magellan (ISIN: FR0000292278) einen €uro FundAwards. Der Comgest Growth Japan (ISIN: IE0004767087) konnte in allen untersuchten Zeiträumen über ein, drei, fünf und zehn Jahre überzeugen.

Der „Oscar der Finanzbranche“ wird seit 25 Jahren verliehen, seit 2009 wird die „Fondsboutique des Jahres“ gekürt. Comgest hat in dieser Kategorie in den letzten Jahren viermal in Folge den ersten Platz belegt – so oft wie kein anderer Anbieter.

„Mit Blick auf das zurückliegende Jahr und allen damit verbundenen Marktturbulenzen sind wir mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden. Es ist uns gelungen, die Drawdowns unserer Fonds im Vergleich zur Benchmark niedriger zuhalten. Die wiederholte mehrfache Auszeichnung durch die €uro-FundAwards zeugt von der besonderen Qualität unseres Fondsmanagements und unserer Anlagephilosophie, die wir seit mehr als 30 Jahren konsequent verfolgen“, so Thorben Pollitaras, Deutschland-Geschäftsführer von Comgest.

 

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Viele Aktienmärkte bewegen sich in der Nähe ihrer historischen Höchststände. Was 2020 noch als alternativlos galt, weckt 2021 Ängste.

 

Zurecht, denn auf die stabilisierende Wirkung realer Bewertungsmaßstäbe ist wenig Verlass. „Wer sich der Illusion hingibt, seine kompletten Bestände zum Rekordpreis der letzten gehandelten Aktie verkaufen zu können, wird eine böse Überraschung erleben“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.

Doch genau so werden Bestände in der Regel bewertet, auch von institutionellen Anlegern. „Diese Form der Bewertung ist immer nur eine Näherung, denn natürlich könnte etwa Elon Musk Tesla am Markt nicht für den Preis verkaufen, der heute auf der Marktkapitalisierung steht“, sagt Mlinaric. Was aber bei Wachstumswerten noch hingenommen wird, gilt mehr und mehr auch für Value-Titel. „Anleger müssen sich fragen, ob diese Mark-to-market-Bewertung ihres Portfolios in der gegenwärtigen Marktphase noch passt“, sagt Mlinaric. „Wer könnte sein gesamtes Aktienportfolio zum aktuellen Marktpreis verkaufen?“ Es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, über Risikoabschläge nachzudenken und die Risikovorsorge zu stärken.

Jetzt, weil die Märkte sich gerade im Blasenmodus befinden. „Warum aber sollte man vor einer Blase Angst haben? Schließlich soll man doch tanzen, solange die Musik spielt“, sagt Mlinaric. „Und werden die Kurse mangels Alternativen nicht weiter steigen?“ Es ist ja nicht etwa so, dass die derzeit hohen Bewertungen an den Märkten per se schlecht sind. Wenn Staatsanleihen und Spareinlagen keine oder gar negative Zinsen liefern, können rein rechnerisch unendliche Kurs-Gewinn-Verhältnisse noch günstig sein. Wenn Investoren grundsätzlich bereit sind, solche Bewertungen zu akzeptieren, könnten Aktienmärkte ja tatsächlich „ein permanent hohes Plateau erreicht haben“, wie der US-Ökonom Irving Fisher im Oktober 1929 konstatierte.

Doch Blasen bergen ein Problem: In normalen Phasen gibt es an den Märkten einen stabilisierenden Ausgleich. Steigt der Kurs einer Aktie, wird jemand zu höheren Kursen verkaufen wollen. Die Kurse steigen daher nicht exponentiell an. Fällt der Kurs einer Aktie, wird jemand zu günstigeren Preisen kaufen wollen. Die Kurse fallen daher nicht ins Bodenlose. Bewertungen spielen dabei eine Rolle. „In der aktuellen Marktphase beobachten wir aber eine grundsätzlich andere Dynamik“, so Mlinaric. „Exponentielle, ja geradezu explosive Kursbewegungen allerorten, von Tesla über Gamestop zu Bitcoin, deuten darauf hin, dass viele Kurse kaum noch von bewertungsorientierten Investoren bestimmt werden.“ Oft steigen die Kurse, obwohl die Gewinne der Unternehmen gerade sinken oder von vornherein keine Renditen vorhanden sind, wie bei Bitcoin.

Diese Käufer steigen nicht ein, weil die Preise günstig erscheinen, sondern weil sie die Papiere in Zeiten der Kursmanie kurzfristig zu noch höheren Preisen weiterverkaufen wollen. Bewertungen spielen in solch einer Marktphase daher kaum noch eine Rolle. Der steigende Kurs wird zur Rechtfertigung für weiter steigende Kurse. „Die meisten Investoren bewerten ihre gesamten Aktienbestände anhand der aktuellen Kurse, also Mark-to-market“, sagt Mlinaric. Sie vertrauen dabei auf die klassische Marktdynamik. Wenn sie Bestände verkaufen müssen, werden sich bewertungsbewusste Käufer finden und die Auswirkungen auf die Marktpreise bleiben gering. In Zeiten überschwänglicher Bewertungen und spekulativer Exzesse droht die Bewertung der eigenen Bestände anhand aktueller Kurse aber zu einer Marktkapitalisierungsillusion zu verkommen. Wenn die spekulativen Käufer nicht mehr an steigende Kurse glauben und bewertungsbewussten Käufern die Aktien zu teuer sind, droht eine ungebremste Abwärtsspirale. „In der Panik wollen dann alle durch die gleiche Tür – und diese wird sehr schnell sehr schmal“, sagt Mlinaric.

 

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Der schnelle Handel an der Börse hat mit steigender Rechnerleistung in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen.

 

Hoch reguliert lassen sich durch Strategien der Liquiditätsbereitstellung mit kleinesten Transaktionen in der Masse solide Erträge erwirtschaften. Die Quant.Capital GmbH & Co. KG (QCKG) aus Düsseldorf hat dabei eine Infrastruktur aufgebaut, mit der sie zu den schnellsten Marktteilnehmern an den Börsen gehört. Anleger können über eine Anleihe an den Erträgen partizipieren.

„Der schnelle Börsenhandel ist durch die Entwicklung der Rechnerleistung erst möglich geworden“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der QCKG. „Jetzt schaffen es die Maschinen, ganz traditionelle Handelsstrategien in Bruchteilen von Sekunden umzusetzen und sorgen so auch für effizientere Märkte.“ An den Börsenplätzen weltweit sind Häuser mit dieser Infrastruktur und diesen Strategien deshalb gern gesehene Marktteilnehmer.

„Dies gilt insbesondere auch für die von uns verwendete Strategie der Liquiditätsbereitstellung“, so Falke. Dabei werden viele kleine Kauf- und Verkaufsorders zu den besten verfügbaren Preisen eingestellt, was dem Markt Liquidität zuführt. „Der Ertrag liegt dann in den Unterschieden zwischen An- und Verkaufspreis“, sagt Falke. Diese sind sehr gering, in der Masse kommen aber stabile und angemessene Erträge zusammen. Auch Arbitrage-Strategien, bei denen Unterschiede in den Preisen von Finanzinstrumenten zum Beispiel an verschiedenen Börsenplätzen ausgenutzt werden, sorgen für Erträge.

„Wir machen, ironisch gesagt, das genaue Gegenteil von Warren Buffett“, sagt Falke. „Er kauft und hält große Aktienpositionen sehr langfristig.“ Die QCKG dagegen handelt ausschließlich sehr kleine Positionen und hält sie nur sehr kurze Zeit, niemals etwa über Nacht. „Die großen Wetten eines Buffett unterliegen über die Jahre großen Kursschwankungen“, sagt Falke. „Wir dagegen minimieren Risiken.“ Je kleiner die Position und je kürzer die Haltedauer, umso geringer sind Preisänderungsrisiko und Verlustpotenzial. Natürlich sind auch die Erträge je Geschäft entsprechend gering. „Aber hier setzen wir erfolgreich auf entsprechend hohe Umsätze“, so Falke.

Die QCKG hat eine Infrastruktur aufgebaut, mit der sie bis zu 2.500 Wertpapiere handeln kann. „Das bedeutet Datenverarbeitung in Nanosekunden und schnellstmöglicher Abschluss der Transaktionen“, so Falke. Das Wachstumspotenzial ist groß, da die Infrastruktur viele Skalierungsmöglichkeiten bietet. Darüber hinaus gehört die QCKG mit ihrer Rechnergeschwindigkeit zu den schnellsten Marktteilnehmern an den Börsen. „Bislang arbeiten wir mit Eurex und Xetra, mit dem weiteren Wachstum des Unternehmens werden aber auch weitere Börsenplätze hinzukommen“, sagt Falke. Um dieses Wachstum zu finanzieren, hat die QCKG gerade auch eine Anleihe aufgelegt, die mit einem Kupon von 7,5 Prozent p. a. gut ausgestattet ist.

 

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Quant.Capital GmbH & Co. KG, Bahnstraße 9, 40212 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211.819 799 80, www.qckg.de

Publikumsfonds: Hälfte des Neugeschäfts entfällt auf nachhaltige Produkte – Aktienfonds mit hohen Zuflüssen

 

„Der deutsche Fondsmarkt hat sich im Jahr 2020 trotz der Corona-Krise sehr gut entwickelt und mit 3.850 Milliarden Euro ein neues Rekordvermögen erreicht. Die hohen Zuflüsse unterstreichen die wichtige Rolle von Fonds in der Altersvorsorge und belegen die Bedeutung des Vertriebs in turbulenten Börsenphasen“, sagt Alexander Schindler, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, auf der Jahrespressekonferenz. Der Wachstumstrend in der Fondsbranche ist ungebrochen: Im Vergleich zu Ende 2010 (1.832 Milliarden Euro) hat sich das Vermögen der Branche mehr als verdoppelt. „Deutschland ist seit vielen Jahren der größte Fondsmarkt in Europa“, sagt Schindler. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank entfallen auf Deutschland mittlerweile 24 Prozent des Fondsvermögens von Anlegern in Europa. Es folgen Frankreich und England mit jeweils 14 Prozent und Italien mit 9 Prozent.

In Deutschland sind offene Spezialfonds mit einem Vermögen von 1.998 Milliarden Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 652 Milliarden Euro entfallen knapp 70 Prozent des von den Fondsgesellschaften verwalteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft. Vor zehn Jahren waren es 61 Prozent. Versicherungsgesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen, wie zum Beispiel berufliche Versorgungswerke, gehören seit vielen Jahren zu den größten institutionellen Anlegergruppen. Folglich verwalten Fondsgesellschaften einen großen Teil des Sozialkapitals, wenngleich die Deutschen oft über Versicherungen, Versorgungswerke oder Arbeitgeber einen anderen Zugang haben.

Private Anleger sparen regelmäßig mit Fonds

2020 war in Anbetracht der Corona-Krise ein sehr gutes Absatzjahr. Anleger investierten 127 Milliarden Euro neue Gelder in Publikums- und Spezialfonds. Das ist das drittbeste Absatzjahr für Fonds.

Offene Spezialfonds steuerten mit 80 Milliarden Euro 63 Prozent des Neugeschäfts von Fonds bei. Offene Publikumsfonds erzielten Zuflüsse von 43 Milliarden Euro. Das ist mehr als 2018 (22 Milliarden Euro) und 2019 (17 Milliarden Euro). Vor allem das regelmäßige Sparen privater Anleger ist eine stabile Komponente im Fondsneugeschäft. „Da Sparbücher keine Erträge mehr abwerfen, beobachten wir ein zunehmendes Interesse an Fondssparplänen“, sagt Schindler. „Die niedrigen Zinsen schaffen also das, woran jahrelange Finanzbildung oder die Förderung der Aktienkultur gescheitert sind.“ Nach Angaben von BVI-Mitgliedern ist die jeweilige Zahl der Sparverträge in den letzten Jahren stark gestiegen. Schätzungsweise gibt es mittlerweile weit über 10 Millionen Deutsche, die regelmäßig in Fondssparpläne einzahlen.

Hälfte des Neugeschäfts entfällt auf nachhaltige Fonds

Ein besonderes Wachstumsfeld sind nachhaltige Publikumsfonds. Im letzten Jahr flossen ihnen netto 20,6 Milliarden Euro neue Gelder zu. Damit entfällt knapp die Hälfte des Neugeschäfts von Publikumsfonds auf nachhaltige Fonds. 2017 lag der Anteil am Neugeschäft noch bei sechs Prozent. Diese Dynamik hat das Volumen nachhaltiger Fonds binnen weniger Jahre rasch wachsen lassen. Nachhaltige Publikums- und Spezialfonds verwalteten zum Jahresende 2020 ein Vermögen von 147 Milliarden Euro. Der gesamte deutsche Fondsmarkt benötigte von seinen Anfängen 1950 rund 40 Jahre, um eine vergleichbare Größe zu erreichen.

Aktienfonds bleiben trotz Kursturbulenzen gefragt 

Die Absatzliste der offenen Publikumsfonds führen Aktienfonds an. Sie erzielten Zuflüsse von netto 20,9 Milliarden Euro. Ihr Neugeschäft hat sich im Vergleich zum Vorjahr (4,5 Milliarden Euro) fast verfünffacht. Das ist beachtlich, da aufgrund des Kurseinbruches allein im März 14 Milliarden Euro aus Aktienfonds abflossen.

In der Absatzliste folgen Mischfonds. Sie verzeichneten 2020 Zuflüsse von 10,1 Milliarden Euro. Das entspricht dem Niveau des Vorjahres (10,6 Milliarden Euro). An dritter Stelle im Neugeschäft stehen Immobilienfonds mit Zuflüssen von 8,3 Milliarden Euro.

 

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Aktueller Kommentar von Agnès Belaisch, Managing Director und Chief European Strategist des Barings Investment Institute, zu der wachsenden Furcht vor einem Anstieg der Inflation und den Fakten, die dem gegenüberstehen:

 

„In dieser Woche wird die endgültige Schätzung der Inflation in der Eurozone für Januar veröffentlicht. Sollte es eine Aufwärtsrevision geben, könnte dies Ängste vor einem Wiederaufleben der Inflation auslösen. Basiseffekte und Angebotsengpässe an den Rohstoffmärkten dürften die Inflation im nächsten Monat weiter beschleunigen. Zwar sieht unser Basisfall vor, dass die Inflation in diesem und im nächsten Jahr deutlich unter dem EZB-Ziel von 2% bleibt, allerdings könnten die neuen Zahlen weiteren Druck auf den US-Anleihenmarkt ausüben.

Die Händler preisen eine Rückkehr der Inflation in der US-Renditekurve ein, was eine Leitzinserhöhung in der zweiten Jahreshälfte 2022 erwarten lässt, sowie eine restriktivere Geldpolitik der Fed Anfang nächsten Jahres. Dabei scheint keine Rolle zu spielen, dass die Fed kommuniziert hat, dass eine Zinserhöhung frühestens im Jahr 2024 erfolgen werde. Wie lässt sich erkennen, wer in dieser Debatte über die Inflation Recht behalten wird?

Die Märkte haben die Impferfolge und die Lohnschutzprogramme der US-Regierung vor Augen, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Verbraucher sich nicht zurückhalten und die Inflation in die Höhe treiben werden. Und sie messen auch den Aktien höhere Bewertungen bei, insbesondere in Bereichen, die zuvor zurückgeblieben sind, von Rohstoffen über Finanzwerte bis hin zu zyklischen Konsumgütern – die Euphorie ist ansteckend.

Ökonomen schauen fassungslos zu. Die anhaltende Unsicherheit bei der Zähmung des Virus ist ein guter Grund, eine unvollständige Erholung zu erwarten. Unklare Beschäftigungsaussichten, da die Unternehmen zögern, neue Mitarbeiter einzustellen, werden die Verbraucher sicher dazu motivieren, ihre Ersparnisse zurückzuhalten. Eine Rückkehr der Inflation sei daher nicht zu befürchten. Zumal der Anstieg der Ölpreise, weil das kalte Wetter Teile der US-Ölversorgung außer Betrieb setzt, nur vorübergehend ist. Es gibt Beeinträchtigungen in der Lieferkette durch anhaltende Mobilitätseinschränkungen infolge der Pandemiebewältigung. Aber keinesfalls, so heißt es, ist irgendetwas davon ausreichend, um einen anhaltenden Nachfrageüberhang nach allen Gütern und Dienstleistungen relativ zu ihrem Angebot, also Inflation, auszulösen.

Egal, wo die Wahrheit liegt, die Märkte haben immer Recht. Sie wollen die Inflation – und sie werden sie einpreisen. Dennoch können sie die Inflation nicht herbeizwingen. Es besteht sogar die Gefahr, dass dies so weit geht, die Liquidität so stark zu verteuern, dass die Erholung ins Stocken gerät. Glücklicherweise sind die Zentralbanken wachsam. Sie werden die Debatte letztlich regeln und verhindern, dass sich die Angst vor den Erholungsaussichten durchsetzt.“

Über Agnès Belaisch, Managing Director und Chief European Strategist des Barings Investment Institute

Agnès Belaisch ist seit 2019 für Barings tätig und arbeitet an einer Vielzahl von Themen, die von der makroökonomischen Analyse bis hin zu verantwortungsbewussten Finanzen reichen. Sie ist seit 1996 in der Branche tätig und verbrachte insbesondere 10 Jahre beim IWF in Washington, DC, wo sie eine Vielzahl von Regierungen in Lateinamerika, Europa und Asien beriet. Zudem arbeitete sie als Managerin für festverzinsliche Schwellenländerfonds in London. Agnès Belaisch hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der New York University.

 

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Mitte Februar stockte die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland eine bestehende 30-jährige Staatsanleihe mit Fälligkeit im August 2018 um über eine Milliarde Euro auf. Dabei musste der Bund erstmals seit einem Jahr eine positive Rendite mit durchschnittlich 0,10 Prozent p.a. in Kauf nehmen. Fast über die gesamte Zinskurve haben Bundesanleihen seit Mitte Dezember einen relativ deutlichen Renditeanstieg zu verzeichnen. So stieg die Rendite einer Anleihe mit zehn Jahren Restlaufzeit von -0,64 Prozent p.a. bis auf -0,31 Prozent p.a. an. Auch in anderen Eurostaaten sowie in den USA sind die Zinsniveaus zuletzt stärker angezogen. Hintergrund sind die weltweit gestiegenen Inflationssorgen angesichts explodierender Staatsschulden und der anstehenden Konjunkturerholung nach der Corona-Rezession. Die vielerorts brummende Industrie hat auf Vorleistungsebene und für Transportdienstleistungen aufgrund knapper Kapazitäten seit Monaten steigende Kosten zu vermelden, die schon heute zum großen Teil an die Endverbraucher weitergereicht werden können. Im Falle von Lockerungen bestehender Shutdown-Maßnahmen und einer sich dann voraussichtlich entladenden aufgestauten Konsumnachfrage dürften weitere Preisüberwälzungsspielräume – auch für Dienstleistungen – bestehen und weiteren Zinssteigerungsdruck auslösen. Da derzeit sowohl Inflation als auch Zinsen anziehen, bleiben die Realzinsen jedoch zumeist tief im negativen Bereich womit sich die Lage für Investoren zunächst kaum ändert. Zudem bedeuten steigende Endverbraucherpreise für Unternehmen auch steigende Umsätze und Erlöse. Zwar dürfte die Angst vor stärkeren Zinssteigerungen in den kommenden Monaten immer mal wieder für kleinere Rückschläge bei Aktien sorgen. Sollten die Zinsen jedoch zu stark steigen und die Gefahr daraus resultierender größerer Marktturbulenzen Überhand nehmen, würden die Notenbanken wohl erneut zur Beruhigung der Lage beitragen. Schließlich können sich viele Staaten die Bedienung ihrer explodierten Staatsschulden zu deutlich erhöhten Konditionen kaum leisten.

 

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-20095 Hamburg Tel: (040) 30 217.5337, Fax: (040) 30 217.5600, www.donner-reuschel.de

Geringe Überschneidung zum „Income-Klassiker“

 

J.P. Morgan Asset Management erweitert die Palette der ertragsorientierten flexiblen globalen Mischfonds um eine nachhaltige Variante: Der JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund wird wie der Income-Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund vom bewährten und bereits mehrfach von Scope mit AAA bewerteten Portfoliomanager-Team unter der Leitung von Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum gemanagt. Auf Basis des seit mehr als zwölf Jahren erfolgreichen flexiblen Multi-Asset-Income-Investmentprozesses identifiziert der Global Income Sustainable Fund die besten nachhaltigen Ertragschancen rund um den Globus. Um dies zu erreichen werden einerseits Branchen ausgeschlossen, die als nicht nachhaltig gelten. Zudem wird das Portfolio aktiv auf führende Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) ausgerichtet.

Drei Nachhaltigkeitsebenen für „Sustainable Income“

Bereits im 2. Quartal 2020 konnte für die Income-Strategie von J.P. Morgan Asset Management die vollständige ESG-Integration, also die Berücksichtigung wesentlicher Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentprozess, erfolgreich vollzogen werden. So gibt es heute einen differenzierten ESG-Ansatz innerhalb jeder der mehr als zehn Anlageklassen, die für die Income-Strategie genutzt werden.

Im Global Income Sustainable Fund gibt es darüber hinaus normen- und wertbasierte Ausschlüsse von Sektoren, die nicht als nachhaltig angesehen werden – dazu gehören Branchen wie Kohle und Atomkraft, Waffen, Tabak, Glücksspiel, Erwachsenenunterhaltung und Öl/Gas. Zudem werden Unternehmen ausgeschlossen, die gegen die „UN Global Compact“-Norm verstoßen. Und schließlich können Ausschlüsse auf Basis der ESG-Analysen der verschiedenen Investment-Teams erfolgen.

Als dritte Nachhaltigkeitsebene legt das Management des Global Income Sustainable Fund einen besonderen Fokus auf solche Unternehmen, die überdurchschnittliche Nachhaltigkeitswerte ausweisen und beispielsweise helfen die Energiewende zu gestalten. Um diese zu identifizieren nutzt das Management quantitative und qualitative Methoden sowie die globalen Research-Kapazitäten von J.P. Morgan Asset Management. Im Vergleich zum Durchschnitt des Multi-Asset-Income-Investment-Universums erzielt der Global Income Sustainable Fund damit ein höheres ESG-Rating und weist signifikant geringere CO2-Emissionen auf – derzeit liegt dieser Wert bei 68 Prozent. Die Überschneidung des nachhaltigen Income-Fonds mit dem Income-Klassiker sollte nur rund 30 Prozent betragen, sodass sich  beide Fonds sinnvoll ergänzen können.

Bewährte Expertise als Basis

„Im anhaltenden Niedrigzinsumfeld benötigen Anleger nachhaltigere Quellen für diversifizierte Erträge. Seit mehr als einem Jahrzehnt bieten wir mit unserem Global Income Fund Anlegern eine breit gestreute, ertragsorientierte und risikofokussierte Strategie, die unsere globalen Investmentkapazitäten in verschiedenen Anlageklassen bündelt. Wir freuen uns, unseren Income-Klassiker um eine nachhaltige Strategie zu ergänzen, und damit Anlegern zu ermöglichen, eine nachhaltige Zukunft mit zu gestalten“, betont Christoph Bergweiler, CEO von J.P: Morgan Asset Management in Luxemburg und ergänzt: „Mit diesem nachhaltigen Angebot möchten wir vor allem Sparern, die bislang den Weg an die Börse scheuten, eine Brücke zum Kapitalmarkt bauen. So können sie ihre finanziellen Ziele erreichen und ihre Geldanlage nachhaltig ausrichten.“

„Die besondere Herausforderung für einen nachhaltigen Multi-Asset-Income-Fonds ist, die große Bandbreite der unterschiedlichen ESG-Faktoren verschiedener Anlageklassen zu berücksichtigen und diese in einem breit diversifizierten ertrags- und risikofokussierten Portfolio zu kombinieren. Dank der etablierten fundamentalen und quantitativen Research- und Investmentkapazitäten des Hauses hat der Global Income Sustainable Fund die bestmögliche Ausgangsbasis: Mit über 50 Jahren Erfahrung im Multi-Asset-Investment und krisenerprobten Investmentprozessen verfügen die erfolgreichen Income-Manager Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum über einen etablierten Rahmen für die globale Top-Down-Asset-Allokation. Die Bottom-Up-Spezialisten selektieren dafür die nachhaltigsten ertragsstarken Wertpapiere in ihren jeweiligen Sub-Assetklassen für ein verlässliches Ertragsniveau“, betont Jakob Tanzmeister, Investment Spezialist in der Multi-Asset-Solutions- Gruppe von J.P. Morgan Asset Management. Wie der Income-Klassiker legt auch der Global Income Sustainable Fund äußerst breit gestreut an.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Gold sollte ein fester Bestandteil in jedem Portfolio sein.

 

Denn in Zeiten wirtschaftlichen Schocks verhält sich das Edelmetall typischerweise defensiv, und bietet auch eine Absicherung im Fall einer Inflation, was in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums von Vorteil sein kann. Nitesh Shah, Director, Commodity Strategist bei WisdomTree, erklärt im folgenden Kommentar, wie ESG-Faktoren bei Gold-ETPs berücksichtigt werden.

Die überwiegende Mehrheit der institutionellen Investitments in physisches Gold erfolgt über die Good Delivery Bars der London Bullion Metals Association (LBMA). Anleger können so über Finanzinstrumente wie Exchange Traded Products (ETPs) in Gold mit den höchsten ethischen Standards investieren, die einst großen Instituten vorbehalten waren. Das Liefersystem der LBMA setzt Maßstäbe in Bezug auf die Qualität des Edelmetalls, den ethischen Handel und die verantwortungsvolle Beschaffung. Anleger, die LBMA Good Delivery Bars kaufen, können sicher sein, dass ein gemeinsamer Standard erfüllt wurde. Darüber hinaus drängt die Organisation kontinuierlich darauf, dass jedes Jahr höhere Standards eingehalten werden.

Verantwortungsbewusstes Sourcing

Die LBMA führte 2012 erstmals ein Responsible Sourcing-Programm für Gold ein, das einen gemeinsamen Standard für alle Raffinerien festlegt, obwohl viele der Standards bereits von Mitgliedern erfüllt wurden. Der anfängliche Schwerpunkt lag auf folgenden Bereichen: Menschenrechte, Konflikte und Regierungsführung. Ihre Standards stellten sicher, dass schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Gewinnung, dem Transport oder dem Handel mit Gold vermieden werden. Die Goldproduktion sollte bei Konflikten weder direkt noch indirekt nichtstaatliche bewaffnete Gruppen unterstützen. In Bezug auf die Governance legen die Standards Verfahren fest, um Bestechung, Betrug und Geldwäsche zu vermeiden.

Die Mitglieder der LBMA sind hauptsächlich Goldraffinerien. Die Raffinerien müssen nicht nur nachweisen, dass sie die Standards einhalten, sondern auch einen Due-Diligence-Prozess durchführen, um sicherzustellen, dass das Material, das sie entweder aus Minen oder aus recycelten Quellen verwenden, auch den Standards entspricht. Die LBMA verfügt über ein Netzwerk von Wirtschaftsprüfern, die von der LBMA speziell geschult wurden.

ESG-Faktoren

Im Laufe der Jahre haben sich die Standards der LBMA für verantwortungsbewusstes Sourcing verschärft. Im Jahr 2019 wurden die erweiterten Standards implementiert und erstmals ESG-Bewertungen eingeführt. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie eine Goldraffinerie ihre ESG-Verantwortlichkeiten demonstrieren kann:

  1. durch ihre Tätigkeit als Raffinerie; oder
  2. ihre verantwortungsvollen Beschaffungspraktiken mit der vorgelagerten Lieferkette

Raffinerien werden ermutigt, das unternehmerische Engagement mit dem liefernden Goldbergbau zu stärken, und diese Unternehmen beim Aufbau ihrer eigenen Due-Diligence-Kapazitäten zu unterstützen. Raffinerien müssen das Risiko in der gesamten Lieferkette einschließlich der Umweltpolitik und -praktiken der Minenarbeiter bewerten.

Maximieren von verantwortungsbewusstem Sourcing über WisdomTree

Bei WisdomTree erkennen wir die schrittweise Umsetzung der hohen Standards der LBMA an. 2012 war der Wendepunkt, an dem verantwortungsbewusstes Sourcing ein Merkmal des Goldmarktes wurde und 2019 das Jahr, in dem ESG-Faktoren zu einem formalen Standard auf dem Goldmarkt wurden.  Das gesamte physisch abgesicherte Gold-ETP-Sortiment von WisdomTree wird von LBMA Good Delivery Bars gesichert, die nach 2012 hergestellt wurden. Wir wechseln  in unserem Gold-ETP-Sortiment jedoch zunehmend zu Goldbarren, die nach 2019 hergestellt wurden.

Wir gehen davon aus, dass die Leitlinien für verantwortungsbewusstes Sourcing der LBMA die ESG-Anforderungen weiter stärken werden. Möglicherweise werden auch die Standards für recyceltes Gold verschärft. Das Ziel von WisdomTree ist es, Kunden die Einhaltung der höchstmöglichen ethischen Standards zu ermöglichen, wobei die Liquidität und Verfügbarkeit der neuesten Goldbarren berücksichtigt werden. Weitere Informationen zu Investitionen in Gold finden Sie unter: wisdomtree.eu/gold

 

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WisdomTree Ireland Limited, 3 Lombard Street, London EC3V 9AA ,Tel: +44 20 7448 4330, www.wisdomtree.eu

Zu Beginn der Pandemie versuchte der Internationale Währungsfonds (IWF), seine SZR-Zuteilung an seine Mitgliedsstaaten zu erweitern, um den Entwicklungsländern bei der Bewältigung der Krise zu helfen und zusätzliche globale Liquidität bereitzustellen.

 

Die Trump-Administration blockierte diesen Versuch mit der Argumentation, dass dies die Devisenreserven reicher Nationen erhöhen würde, die das Geld nicht benötigten, und dass es Regimen wie Venezuela und dem Iran helfen würde. Jetzt, wo die Biden-Administration das Sagen hat, scheint sich unter den G7-Staaten ein Konsens zu bilden, eine SZR-Zuteilung in Höhe von 500 Mrd. US-Dollar zu genehmigen, was darauf hindeutet, dass während der Frühjahrstagung des IWF eine Einigung erzielt werden könnte.

Die Kernaussagen des beigefügten Marktupdates (in englischer Sprache) von Carlos de Sousa, Analyst bei Vontobel Asset Management, umfasst u.a. die folgenden Punkte:

  • Unter den Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten scheint sich ein Konsens abzuzeichnen, eine Zuteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) in Höhe von 500 Mrd. US-Dollar durch den IWF vorzunehmen. Dies würde einen sofortigen und nicht an Bedingungen geknüpften Transfer in die Währungsreserven der meisten Länder bedeuten.
  • Das durchschnittliche Land würde eine Aufstockung erhalten, die 7,2 % seiner Devisenreserven oder 1 % des BIP entspricht, aber einkommensschwache und notleidende Länder würden noch höhere Beträge erhalten, die ihnen helfen würden, ihren unmittelbaren Zahlungsbilanzbedarf zu decken, einschließlich gesundheitsbezogener Importe (Impfstoffe, Medikamente und Ausrüstung) sowie die Bedienung ihrer Schulden.
  • Die Türkei und Argentinien, zwei große Schwellenländer mit sehr geringen Netto-Devisenreserven, würden einen überproportional großen Schub erhalten. Schuldengeplagte Länder mit großen bevorstehenden Fälligkeiten wie Sri Lanka würden relativ gesehen ebenfalls zu den größten Nutznießern gehören.
  • In Argentinien und Sri Lanka könnte die SZR-Infusion zu verzögerten Wirtschaftsreformen führen. Dennoch sollten die Vorteile der SZR-Zuteilung die Kosten bei weitem überwiegen.
  • Länder, die sich derzeit in der Zahlungsunfähigkeit befinden (Venezuela, Sambia und Libanon) oder sich bereits zu einer Umstrukturierung ihrer Staatsschulden entschlossen haben (Surinam), werden ebenfalls überhöhte Zuteilungen relativ zum BIP erhalten. Wir glauben jedoch nicht, dass dies eine wesentliche Auswirkung auf die Erholungswerte (Recovery Values) haben wird, da eine einmalige Aufstockung ihrer Devisenreserven ihre langfristige Tragfähigkeit nicht verbessern wird.
  • Für kleine Nationen ohne Marktzugang wie Tadschikistan, Belize und die Republik Kongo könnte diese SZR-Zuteilung einen großen Teil ihres jährlichen Schuldendienstes abdecken. Viele andere High-Yield-Staaten mit Marktzugang werden eine erhebliche Finanzspritze erhalten. Kleine, vom Tourismus abhängige Länder werden eine Rettungsleine erhalten, während sie auf eine Erholung des weltweiten Tourismus warten.

 

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Anleger sollten sich über die Risiken des Klimawandels in ihren Investments bewusst sein – diese lassen sich nicht nur bei dezidiert nachhaltigen Fonds ermitteln

 

Mit der wachsenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit rückt auch die CO₂-Bilanz von Fonds stärker in den Fokus. Dabei wird die Belastung eines Investmentfonds durch klimawandelbedingte Risiken, die sich durch die Investments in verschiedenen Unternehmen ergeben, gemessen. „Eine CO₂-Bilanz erfasst die von den Unternehmen emittierten Treibhausgase[1], die zur globalen Erwärmung und Umweltverschmutzung beitragen. Durch die Umwandlung aller Treibhausgasemissionen in ein Kohlendioxidäquivalent (CO₂e) in Tonnen lässt sich der CO₂-Fußabdruck als einzelne Zahl ermitteln“, erläutert Sabine Stahl, Leiterin für das Wholesale-Geschäft bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Daraus abgeleitet haben sich verschiedene Methoden etabliert, um den CO₂-Fußabdruck eines Investmentfonds oder Portfolios zu bestimmen. Ziel ist, die Risiken des Klimawandels überwachen und steuern zu können sowie für Anleger Transparenz zu schaffen. Idealerweise ermöglicht eine solche Vorgehensweise auch einen Vergleich mit anderen Portfolios oder einer Benchmark.

Reduktion von Emissionen stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen

Treibhausgasemissionen tragen zur Erderwärmung und zum Klimawandel bei. Immer mehr Länder rund um den Globus haben sich auf die Fahnen geschrieben, diese Emissionen dramatisch zu reduzieren. Dies stellt Unternehmen, die große Treibhausgasemittenten sind, vor zahlreiche Herausforderungen – was es auch für Investoren zu berücksichtigen gilt. „Neben erhöhten Kosten kann in einigen Fällen sogar die Existenz der Unternehmen auf dem Spiel stehen, zum Beispiel durch Verkaufsverbote für Benzin- und Dieselfahrzeuge. Auch könnten fossile Brennstoffressourcen zu „verlorenen Assets“ werden – wenn etwa Kraftwerkskohle nicht mehr zur Stromerzeugung genutzt wird. Da Bergbauunternehmen weiterhin für ihre Verbindlichkeiten wie Betriebsrenten, Entschädigungen für Berufskrankheiten und Umweltsanierungen aufkommen müssen, sind bereits jetzt Kohleunternehmen in den USA Konkurs gegangen“, führt Sabine Stahl die wirtschaftlichen Risiken aus.

CO₂-Intensität im Fokus

Die Regierungen verlangen von großen Unternehmen, dass sie ihre CO₂-Bilanz vorlegen, sie legen jedoch nicht fest, welche Messmethode angewendet werden soll. „Aus Investorensicht zählt vor allem, dass die Methode für alle wichtigen Anlageklassen wie beispielsweise Aktien und Unternehmensanleihen einheitlich anzuwenden ist. Zudem sollte sie die CO₂-Bilanz mit Investitionen verknüpfen, damit Anleger die CO₂-Intensität der Unternehmen und Branchen in ihren Portfolios verfolgen und Vergleiche zwischen Portfolios anstellen können“, betont Stahl.

Bereits Ende der neunziger Jahre wurde das Treibhausgasprotokoll (GHG Protocol) eingeführt, um Bilanzierungsstandards für die Messung und Steuerung von Treibhausgasemissionen festzulegen und Unternehmen zu ermutigen, ihre Emissionen in einem Bericht zur Unternehmensverantwortung offenzulegen. Das GHG Protocol definierte drei entscheidende Bereiche („Scopes“) zur Kategorisierung von Emissionen.

Zur Messung der CO₂-Bilanz einzelner Unternehmen werden die CO₂-äquivalenten Emissionen in der Regel als Summe der Scope-1- und Scope-2-Emissionen erfasst, ohne Scope-3-Emissionen. „Obwohl die Scope-3-Emissionen zweifellos von Bedeutung sind, werden sie von den Unternehmen derzeit noch sehr unterschiedlich berechnet und offengelegt“, weiß Sabine Stahl.

Der CO₂-Fußabdruck eines Fonds hängt auch von der Methode ab

Aus den Treibhausgasemissionen einzelner Unternehmen lässt sich der CO₂-Fußabdruck eines gesamten Investmentfonds oder Portfolios ableiten. Dafür gibt es vier verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Kennzahl sind die gesamten CO₂-Emissionen, die von einem Portfolio erzeugt werden: Wenn ein Fonds zum Beispiel 1 Prozent der Marktkapitalisierung eines Unternehmens besitzt, ist er entsprechend für 1 Prozent seiner gesamten CO₂-äquivalenten Emissionen verantwortlich. Die gesamte CO₂-Bilanz wird dann berechnet, indem man den Anteil des Fonds an den CO₂-äquivalenten Emissionen aller Unternehmen im Fonds addiert. „Ein Problem bei diesem Messverfahren besteht darin, dass sich der CO₂-Fußabdruck von Fonds oder Portfolios unterschiedlicher Größe nur schwer vergleichen lässt“, so Sabine Stahls Einwand.

Deshalb hat sich eine zweite Methode zur Messung der CO₂-Bilanz eines Fonds oder eines Portfolios etabliert, die auf die relativen CO₂-Emissionen abzielt. Dabei werden die gesamten CO₂-äquivalenten Emissionen eines Fonds in Relation zum Gesamtvolumen des Portfolios gesetzt und die Emissionen pro investierter Million US-Dollar berechnet. „Ein Vorteil dieser Messmethode ist, dass die CO₂-Bilanzen von Portfolios unterschiedlicher Größe miteinander verglichen werden können. Ein Nachteil besteht darin, dass der CO₂-Fußabdruck bei einer Veränderung der Marktwerte zunehmen oder abnehmen kann, obwohl sich die CO₂-Emissionen der Portfoliounternehmen eventuell gar nicht geändert haben“, betont Stahl.

Die CO₂-Intensität ist wiederum eine Methode, um die Emissionen im Verhältnis zur Leistung der Unternehmen eines Fonds oder Portfolios zu messen. Sie betrachtet also die ökologische Effizienz oder Ineffizienz eines Unternehmens im Verhältnis zu seiner Geschäftsleistung. In der Regel dienen die Umsatzerlöse als bester Maßstab für die Unternehmensleistung. Dies erklärt die Tatsache, dass einige Unternehmen mit einer bestimmten Menge an CO₂-äquivalenten Emissionen wertvollere Güter und Dienstleistungen produzieren als andere. Die Methode berechnet den Anteil des Fonds an den CO₂-Emissionen jedes Unternehmens (anhand des Prozentsatzes des Unternehmenskapitals, das der Fonds besitzt) und dividiert diesen Wert durch den Fondsanteil am Jahresumsatz eines Unternehmens in Millionen USD. Der CO₂-Fußabdruck wird dann für jedes Unternehmen und für den gesamten Fonds als Höhe der CO₂-äquivalenten Emissionen in Tonnen pro 1 Million US-Dollar der Umsätze angegeben.

Die  CO₂-Bilanz eines Portfolios lässt sich last but not least durch die gewichtete durchschnittliche CO₂-Intensität ermitteln. Bei diesem Ansatz richtet sich die CO₂-Intensität verschiedener Unternehmen, in die ein Fonds investiert, nicht nach der Höhe der Investition im Verhältnis zur Marktkapitalisierung des Unternehmens, sondern nach der Höhe der Investition im Verhältnis zum Fondsvolumen. Der gesamte CO₂-Fußabdruck wird auch hier als CO₂-äquivalente Emissionen in Tonnen pro 1 Million US-Dollar der Umsätze angegeben. „Diese Methode ist flexibler und kann sowohl für Investitionen in Aktien als auch für Anleihen genutzt werden“, so Stahl.

Risiken des Klimawandels überwachen

J.P. Morgan Asset Management hat sich für die gewichtete durchschnittliche CO₂-Intensität als Maßstab entschieden. „Sie misst das Engagement eines Portfolios in kohlenstoffintensiven Unternehmen auf vergleichbare Weise, die sowohl auf Aktien- als auch auf festverzinsliche Anlagen angewendet werden kann. Somit kann sie als Messgröße für die Exposition eines Portfolios gegenüber klimawandelbedingten Risiken dienen, zum Vergleich mit anderen Portfolios oder mit einem Richtwert oder einer Benchmark. Wir betrachten sie daher als nützlichste Kennzahl für unsere Portfoliomanager, um die Risiken des Klimawandels zu überwachen und zu steuern beziehungsweise Anleger zu informieren, die das CO₂-Risiko berücksichtigen möchten“, betont Sabine Stahl.

Gleichwohl führt sie aus, dass es keinen perfekten Maßstab gibt. „Auch wenn verschiedene Protokolle und Standards die Messung der Treibhausgasemissionen von Portfolios bis zu einem gewissen Grad harmonisieren, bestehen nach wie vor Unterschiede im Reporting. Darüber hinaus sind die Messungen des CO₂-Fußabdrucks nur so gut wie die Daten, mit denen sie berechnet werden. Die Datenqualität variiert je nach Land und Unternehmen, und manche Unternehmen legen weiterhin keine Emissionen vor“, weiß Stahl. In einem solchen Fall verwenden Datenanbieter (wie MSCI ESG CarbonMetrics) ihre eigenen Schätzmethoden.

Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass die gewichtete durchschnittliche CO₂-Intensität nicht auf alle Portfolios angewendet werden kann. „Berücksichtigt werden direkte Investments in Aktien und Unternehmensanleihen, jedoch keine indirekten Beteiligungen über Derivate wie Index-Futures oder Short-Positionen. Auch werden sowohl Staatsanleihen als auch das Währungsrisiko in den Portfolios außer Acht gelassen“, so Stahl.

Blick nach vorn

Jede Messung der CO₂-Emissionen ist naturgemäß rückwärtsgewandt und ignoriert die Tatsache, dass viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle anpassen. „Unsere Analysten führen eingehendere Untersuchungen durch und beurteilen, ob die von den Unternehmen gemeldeten CO₂-Emissionen ihren tatsächlichen Fußabdruck im Laufe der Zeit eventuell zu hoch oder zu niedrig ausweisen. Zudem kann die CO₂-Bilanz durch vorausschauendere Kennzahlen ergänzt werden. Diese erleichtern die Prognose“, betont Sabine Stahl.

Ihr Fazit lautet entsprechend: „Das Potenzial zur Anpassung – oder sogar radikalen Veränderung – der Geschäftsmodelle bietet unseren Nachhaltigkeits- und Investmentteams die Grundlage, einen konstruktiven Dialog mit den Unternehmen aufzubauen. Dabei geht es um eine bessere Offenlegung und Governance sowie die langfristige Reduzierung der CO₂-Emissionen. Einige Unternehmen haben ehrgeizige Ziele für mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte festgelegt, die sie letztendlich zur Klimaneutralität verpflichten, ohne Nettoemissionen von Treibhausgasen. Der CO₂-Fußabdruck ist daher ein bewegliches Ziel, das Investoren weiter im Blick behalten sollten.“

[1] Im Kyoto-Protokoll sind insgesamt sechs Treibhausgase aufgeführt, neben Kohlendioxid (CO₂) auch Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), Perfluorkohlenwasserstoffe (PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6). Um die CO₂-Bilanz zu berechnen, werden die Emissionen jedes Treibhausgases in Tonnen gemessen, wobei der Ausstoß der fünf anderen Gase in die entsprechende Menge an CO₂-Emissionen umgewandelt wird. Der Umrechnungsfaktor zur Berechnung seines CO₂-Äquivalents basiert auf seinem Treibhauspotenzial (GWP) über 100 Jahre.

 

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Gute Nachrichten für nachhaltige Investoren.

 

Laut einer neuen Studie der globalen Unternehmensberatung Kearney in Kooperation mit der TU München und dem Climate Change Start-up right. based on science haben Private-Equity-Investitionen, die den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellen, tatsächlich einen nachweislich positiven Klimaeffekt. Ein zusätzlicher Pluspunkt: Je klimafreundlicher investiert wird, umso höher die durchschnittliche Profitabilität der Portfoliounternehmen.

Klimaschutz und attraktive Renditen müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen. Private-Equity-Fonds, die in klimafreundliche Unternehmen nach den ESG-Richtlinien investieren, tragen messbar zu einer vergleichsweise langsameren Klimaerwärmung bei – und profitieren in der Regel von einer attraktiven Performance des Investments. So lautet das Fazit einer neuen Studie der globalen Unternehmensberatung Kearney in Kooperation mit der TU München und dem Climate Change Start-up right. based on science. Dabei wurden der Einfluss klimafreundlicher Portfolios auf die globale Erwärmung und der Zusammenhang zwischen Klimafokus und Wirtschaftlichkeit untersucht. “Jedes PE-Portfolio kann einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem es industriespezifische Klimaziele einhält, und dabei gleichzeitig ökonomisch wettbewerbsfähig sein. Klimaschutz ist in der Private-Equity-Branche also kein leeres Versprechen”, fasst Tobias Hartz, Private-Equity-Experte und Principal bei Kearney in Berlin, das Ergebnis zusammen.

Drei Investorentypen

Die Studie unterscheidet drei Investorentypen: Die “Vorreiter” orientieren sich streng an den europäischen ESG-Richtlinien für Umwelt, Soziales und Corporate Governance. Die “Unterstützer” haben den Schutz des Klimas ebenfalls in ihrer Strategie und den Entscheidungsprozessen verankert, jedoch weniger prominent. In der Investitionsstrategie der “Agnostiker” taucht das Thema höchstens oberflächlich auf.

Mögliche Erderwärmungsszenarien bis 2050

Konkret wurde mit einem von von right. based on science entwickelten Modell errechnet, wie sehr sich das globale Klima erwärmen würde, wenn alle Unternehmen bis 2050 so wirtschafteten wie die hier untersuchten. Jan Mingo, Principal bei Kearney in Berlin und Private-Equity-Experte: “Die Portfolios der “Vorreiter” und “Unterstützer” halten die branchenspezifischen Zielvorgaben ein, die mit dem Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimavertrags vereinbar wären. Die “Agnostiker” hingegen überschreiten diese Grenze deutlich. Würden alle Unternehmen so wirtschaften wie sie, stiege die globale Erwärmung sogar um 4,1°C.”

Um herauszufinden, wie die Klimawirkung von Private-Equity-Portfolien gemessen am Industriemaßstab aussieht, wurde auf das “Beyond 2 Degree-Szenario” der Internationalen Energieagentur zurückgegriffen. Die daraus abgeleiteten Emissionsbudgets für jede Industrie wurden in Grad Celsius Werte übertragen. Die gute Nachricht: Die “Vorreiter” und selbst die “Unterstützer” unterschreiten die industriespezifischen Benchmarks. Die “Agnostiker” liegen hingegen 1,0°C über dem anzustrebenden Wert ihrer Industrie.

Klimaschutz geht Hand in Hand mit Profitabilität

Der Einsatz für das Klima zahlt sich also aus, zumindest wenn man ihn in Grad Celsius misst. Setzt man die EBITDA-Margen der Portfoliounternehmen ins Verhältnis zu ihrem Klimabeitrag, sieht man Anzeichen für einen positiven Zusammenhang: Je höher der Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels, desto höher oft auch die Marge. “Wir konnten in unserer Untersuchung keinen Hinweis finden, dass der Einsatz für das Klima auf Kosten der finanziellen Performance geht”, so Hartz.

 

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AuM-Anstieg auf 1,66 Mrd. EUR (Vj.: 1,06 Mrd. EUR)

 

Die Lloyd Fonds AG (Deutsche Börse Scale, ISIN DE000A12UP29) hat heute ihre vorläufigen und noch ungeprüften Finanzkennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht:

Verwaltetes Vermögen (AuM) um 600 Mio. EUR auf 1,66 Mrd. EUR gestiegen

Das Wachstum bei Kunden und Assets wurde im Jahr 2020 erfolgreich fortgesetzt. Die AuM des Lloyd Fonds-Konzerns stiegen im Geschäftssegment LLOYD FONDS LIQUID ASSETS in den Geschäftsbereichen LLOYD FONDS, LLOYD VERMÖGEN und dem FinTech LAIC um 57 % auf 1,66 Mrd. EUR (Vj.: 1,06 Mrd. EUR). Inmitten der anhaltenden Covid-19-Pandemie ist dies ein Beleg der Stärke des aufgebauten diversifizierten Geschäftsmodells der Lloyd Fonds AG. Der Anstieg der AuM um 600 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus starken Nettomittelzuflüssen, aber auch aus der positiven Kapitalmarktentwicklung im Geschäftsbereich LLOYD FONDS, insbesondere im vierten Quartal 2020.

Ergebnissprung im Jahr 2020

Aufgrund der sehr positiven Kapitalmarktentwicklung im vierten Quartal 2020 und den damit u. a. erzielten Performance Fees aus dem Fondsmanagement im Geschäftsfeld LLOYD FONDS stiegen die Umsatzerlöse des Lloyd Fonds-Konzerns im Jahr 2020 auf 27,70 Mio. EUR (Vj.: 8,22 Mio. EUR). In den Umsatzerlösen des Lloyd Fonds-Konzerns sind erstmalig die Ergebnisbeiträge der SPSW Capital GmbH berücksichtigt.

Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibung und Amortisation (EBITDA) stieg im Jahr 2020 auf 6,5 Mio. EUR (Vj.: -9,7 Mio. EUR). Dies entspricht einer EBIDTA-Marge von 24 % bezogen auf den Nettoumsatz des Lloyd Fonds-Konzerns in Höhe von 26,62 Mio. EUR. Der hohe Ergebnisbeitrag des Geschäftsfelds LLOYD FONDS zum Gesamtergebnis des Lloyd Fonds-Konzerns durch die Erzielung von Performance-Fees ist ein Beleg der erfolgreichen Integration der SPSW Capital GmbH in den Lloyd Fonds-Konzern im Rahmen der Strategie 2023/25.

Das Nachsteuerergebnis (EAT) vor Minderheiten des Lloyd Fonds-Konzerns für das Geschäftsjahr 2020 stieg somit auf 1,0 Mio. EUR (Vj.: -0,1 Mio. EUR).

Wichtige Hinweise: Die vorstehenden Informationen sind ausdrücklich vorläufige und noch ungeprüfte Ergebnisse. Der vollständige Geschäftsbericht 2020 der Lloyd Fonds AG wird voraussichtlich am 29. März 2021 veröffentlicht.

 

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Die Silverton Group (Silverton), Spezialist für das Investment und Asset Management von gewerblichen Immobilien, Immobilienfinanzierungen und immobilienbesicherten Krediten, hat im Geschäftsjahr 2020 die Assets under Management im Loan Management um circa 180 Mio. Euro auf rund 630 Mio. Euro erhöht.

 

Davon entfielen rund 40 Prozent auf Whole-Loan- und circa 60 Prozent auf Mezzanine-Finanzierungen, die für nationale und internationale Investoren begleitet wurden.

Für das laufende Geschäftsjahr ist der Ausbau des Lending- und Kredit-Servicing-Bereichs angestrebt. Dabei wird es eine verstärkte Fokussierung auf strukturierte Lösungsangebote geben, um der zunehmenden Nachfrage von potenziellen Kreditnehmern für den gesamten Bereich der Fremdfinanzierung inklusive der Debt Advisory gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang ist die Auflegung von Kreditfonds und die Übernahme von Individualmandaten für institutionelle und weitere Investoren vorgesehen. Im Kredit-Servicing-Bereich wird unter anderem das von der Silverton Group zusammen mit lokalen Partnern gegründete Unternehmen Silverton Servicing Solutions S.A. mit Sitz in der griechischen Hauptstadt Athen zu einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit beitragen.

Weitere Geschäftsschwerpunkte im Jahr 2021 sind neben der Origination, also dem Deal Sourcing, Underwriting und der weiteren Vergabe von Krediten, die Kredit-Risiko-Analyse sowie die Kreditverwaltung für betreute Mandate. Mit einem inzwischen 30-köpfigen Team deckt Silverton neben dem kaufmännischen und technischen Asset Management auch den Loan-Management-Bereich hierfür mit hauseigenen Spezialisten ab. Dadurch kann Silverton einen vollintegrierten Ansatz für Investoren und einen Mehrwert für Kreditnehmer bei der Umsetzung ihrer jeweiligen Finanzierungsvorhaben anbieten.

Felix Frankl, Geschäftsführer der Silverton Investment Management GmbH, ein Unternehmen der Silverton Group, zu den Erwartungen für 2021: „Aufgrund regulatorischer Anforderungen der Banken, gehen wir davon aus, dass sich die Nachfrage nach gewerblichen Immobilienfinanzierungen bei den alternativen Kreditgebern in den nächsten drei Jahren signifikant erhöhen wird.“

Silverton hat seit der Gründung im Jahr 2006 ein Kreditvolumen von rund 18 Mrd. Euro im Underwriting und der Kreditanalyse betreut. Etwa 4,5 Mrd. Euro davon entfielen auf das Loan Management.

 

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Silverton Group, Neue Mainzer Straße 20, 60311 Frankfurt/M., Tel:  +49 69 40 58 699-22, www.silverton.de

Die Folgen der Covid-19-Pandemie sind auch in manchen Infrastruktursektoren in den Entwicklungsländern zu spüren.

 

Andererseits sind Megatrends wie die Energiewende, Urbanisierung und Digitalisierung jedoch ungebrochen und werden sich weiter in Infrastrukturinvestitionen niederschlagen.

Die Infrastruktursektoren in Schwellenländern wurden unterschiedlich von der Corona-Pandemie getroffen. Vermögenswerte, die maßgeblich vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) abhängen, verloren an Wert, BIP-korrelierte Vermögenswerte im Transportwesen wie Flughäfen, Häfen und Mautstraßen gerieten unter Druck. Im Vergleich dazu erwiesen sich als relativ widerstandsfähig vertraglich festgeschriebene Vermögenswerte des Güterverkehrs, die im globalen Handels- und Warenflusses eingesetzt werden, wie Container, Eisenbahnwaggons und Flussschiffe. Weniger von der Pandemie betroffen waren soziale Infrastruktur, erneuerbare Energien und Telekommunikation, da sie von makroökonomischen Veränderungen geringer beeinträchtigt werden.

Erneuerbare Energien, Transportgüter und digitale Infrastruktur im Fokus

Viele Schwellenländer haben in den vergangenen Jahren bedeutende Infrastrukturprogramme aufgelegt, insbesondere im Energiesektor. Diese Investitionen dürften nicht in dem Maße zurückgehen wie in früheren Krisenzeiten. Daher werden sich Investoren weiterhin auf den Energiesektor und hier vor allem auf erneuerbare Energien fokussieren. Generell wird vermutlich mehr internationales Privatkapital in erneuerbare Energien in den Schwellenländern fließen. Grund dafür ist eine Kombination aus Spillover- und Lerneffekten in diesen Ländern, weiter sinkende Investitions- und Lebenszykluskosten für Anlagen erneuerbarer Energien sowie der zunehmenden politischen Bedeutung von Klimaschutz in Schwellenländern.  Dies könnte zu einem zunehmenden Wettbewerb in bestimmten Ländern führen, was wiederum den Druck auf die Renditen erhöht. Hinsichtlich der Transportgüter dürfte die Bewertung von weniger BIP-bezogenen Anlagen 2021 relativ hoch bleiben, da Investoren deren Attraktivität und Stabilität über Zyklen hinweg erkennen. Darüber hinaus hat die Covid-19-Pandemie gezeigt, wie wichtig die digitale Konnektivität für die gesellschaftliche Resilienz und die Geschäftskontinuität in Krisenzeiten ist. Bereits 2020 stieg das Transaktionsvolumen im Bereich der Kommunikationsinfrastruktur in den Schwellenländern an. Dies wird sich 2021 vermutlich noch beschleunigen.

Schwerpunkt Asien

Ein Großteil der Infrastrukturausgaben könnte in Zukunft auf Asien entfallen. Steigende Einkommen und ein anhaltender Trend zur Urbanisierung werden zu einem wachsenden Bedarf an Infrastruktur führen, wie beispielsweise Smart Cities, Telekommunikationsinfrastruktur und städtische Mobilität. Die Stromnachfrage wird sich vermutlich weiterhin deutlich erhöhen. Angetrieben wird diese Nachfrage von der demografischen Entwicklung, der zunehmende Industrietätigkeit und der anhaltenden Kostensenkung für erneuerbare Energien. Die Renditen werden wahrscheinlich sinken, da internationale Investoren zunehmend in der Region, insbesondere in Südostasien, investieren.

 

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Der ETF EUBO bietet Zugang zu Anleihen, die von der EU als Sozialanleihen emittiert werden und die durch das Coronavirus angegriffene Konjunktur zu beleben

 

WisdomTree lanciert ETF, der Investoren Zugang zu Anleihen der Europäischen Union (EU) gibt. Der WisdomTree European Union Bond UCITS ETF (EUBO), notiert ab heute an der Borsa Italiana und der Börse Xetra. Er strebt die Nachbildung der Preis- und Renditeentwicklung des iBoxx EUR European Union Select Index vor Gebühren und Auslagen an und verfügt über eine Gesamtkostenquote von 0,16 Prozent. Der iBoxx EUR European Union Select Index bildet einen Korb aus von der EU in Euro emittierten Investment-Grade-Anleihen ab.

Der nach der Marktkapitalisierung gewichtete Index enthält ausschließlich Anleihen, die von der EU zur Finanzierung des SURE -Programms mit einer Obergrenze von 100 Milliarden Euro und der Initiative NextGenerationEU mit einer Zuweisung von 750 Milliarden Euro emittiert werden. Diese Initiativen tragen zur Milderung der Risiken einer erhöhten Arbeitslosigkeit in den EU-Mitgliedsstaaten und zur Behebung des unmittelbaren wirtschaftlichen und sozialen Schadens bei, der durch die Corona-Pandemie verursacht wurde.

Lidia Treiber, Director, Research bei WisdomTree: „Die Covid-19-Krise hat dazu geführt, dass Europa mit vereinten Kräften das Virus bekämpfen und eine wirtschaftliche Erholung herbeiführen muss. Mit EU-Anleihen könnte ein weiteres liquides Instrument mit hohem Bonitätsrating hinzukommen, das einen größeren Anteil an den Anleihekaufprogrammen der Europäischen Zentralbank einnehmen könnte. EU-Anleihen verfügen über ein ausgezeichnetes Rating und können von den Investoren genutzt werden, um das Kreditrisiko in ihren Portfolios zu senken. Außerdem profitieren sie dabei von einer Rendite, die mit deutschen Bundesanleihen vergleichbar ist. Es ist zu erwarten, dass das Angebot von EU-Anleihen steigen wird. Die Nachfrage ist jedoch bereits außergewöhnlich hoch und die Erstemission überzeichnet . Dies ist darauf zurückzuführen, dass es sich bei der EU um einen qualitativ hochwertigen Emittenten handelt, und die im Rahmen des SURE-Programms emittierten Anleihen eine ESG-Komponente enthalten. Unseren Erwartungen zufolge wird sich dieser Trend einer hohen Nachfrage fortsetzen, sobald die Initiative NextGenerationEU anläuft.“

Alle Anleihen, die im Rahmen des SURE-Programms emittiert werden, fallen unter Sozialanleihen und ein Teil der im Rahmen der Initiative NextGenerationEU emittierten EU-Anleihen, können unter das EU-Rahmenwerk für Sozial- oder Umweltanleihen fallen.

Mit der erwarteten Emission von EU-Anleihen in Höhe von 850 Milliarden Euro, wie von der Europäischen Kommission angegeben, wird die EU zum zweitgrößten Emittenten mit AAA-Rating in Europa. Der langfristige EU-Haushalt  bildet zusammen mit dem Aufbauinstrument NextGenerationEU das größte Konjunkturpaket, das jemals durch einen EU-Haushalt finanziert wurde – insgesamt 1,8 Billionen Euro.

Der Fixed-Income-Ansatz von WisdomTree beruht auf der Entwicklung durchdachter Exposures für Investoren. ETFs haben dazu beigetragen, den Zugang zu festverzinslichen Wertpapieren allgemein zu demokratisieren. Die jüngsten Produktangebote konzentrieren sich in erster Linie auf die zunehmende Aufteilung des Bereichs. WisdomTree möchte diese Lücke schließen und legt seinen Schwerpunkt dabei allein auf die Bedürfnisse der Investoren – das Ergebnis sind Engagements in einzigartigen Anlageklassen oder Strategien die innovativ sind.

Alexis Marinof, Head of Europe bei WisdomTree: „ETFs bieten einen kosteneffizienten Zugang zu Fixed-Income-Strategien und werden für viele Fixed-Income-Investoren zum Instrument der Wahl. Der ETF EUBO spiegelt unseren Ansatz bei der Produktentwicklung und beim Angebot einzigartiger Engagements für Investoren wider – ob durch Marktneuheiten oder die Entwicklung differenzierter Strategien. Wir nutzen unsere Erfahrung im Bereich Innovation nutzen, entwickeln weiterhin Produkte, die europäischen Investoren helfen, in Fixed-Income-Anlageklassen zu investieren, die bisher nicht als ETF zur Verfügung standen. Wir haben dies bereits mit AT1-CoCo-Anleihen , Floating Rate Notes des US-Finanzministeriums und nun EU-Anleihen getan.“

 

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In diesem Quartal wurde das Angebot um drei Anleihe ETFs erweitert

 

Legal & General Investment Management (LGIM) erweitert sein Angebot an börsengehandelten Rentenfonds (ETFs) mit der Auflegung eines neuen L&G ESG Green Bond UCITS ETF (WKN: A2QMAM) und bietet Anlegern in Europa und Großbritannien nun acht verschiedene Anleihe-ETFs als „Bausteine“ für ihre Portfolios an. Damit werden der L&G ESG USD Corporate Bond UCITS ETF (WKN: A2QFQ4) und der L&G ESG Emerging Markets Corporate Bond UCITS ETF (WKN: A2QFVU) ergänzt, die beide im Januar 2021 aufgelegt wurden.

Der L&G ESG Green Bond UCITS ETF bildet den J.P. Morgan ESG Green Bond Focus Index ab. Er ermöglicht Zugang zu grünen Anleihen, die in Hartwährung (d. h. in USD, EUR und GBP) begeben werden, sowie zu Staatsanleihen in Landeswährung. Der Fokus des Fonds liegt auf Green Bonds, die von der Climate Bonds Initiative1 unabhängig geprüft wurden, um Emissionen den Vorzug zu geben, die deren Standards und Zertifizierungssystem erfüllen. Das Portfolio der weltweiten Titel hat ein durchschnittliches Kreditrating von A+.

In den aktiv gestalteten Index integriert der Fonds eine ESG-Scoring- und Screening-Methodik. Auf dieser Basis fließt mehr Geld in Emittenten, die hinsichtlich der ESG-Kriterien höher eingestuft werden, sowie in „Certified Climate Bond“-Emissionen. Dagegen wird weniger Kapital in grüne Anleihen investiert, die nicht unabhängig geprüft wurden. Zudem werden Anleiheemittenten mit dem niedrigsten Scoring-Ergebnis sowie bestimmte Branchen ausgeschlossen, wie beispielsweise Hersteller umstrittener Waffen, Produzenten von Kraftwerkskohle, Tabakunternehmen, Ölsandunternehmen (ab März 2021) und Firmen, die gegen den UN Global Compact verstoßen.

Diese Fondsauflegung folgt der großen Nachfrage der Anleger nach nachhaltigen Unternehmensanleihen. Frühere Analysen von J.P. Morgan haben gezeigt, dass sich die Zahl der Emittenten von grünen Unternehmensanleihen seit Anfang 2017 vervierfacht hat. Aktuell umfasst die Green-Bond-Indexfamilie 170 Unternehmensemittenten – Anfang 2017 waren es nur 40. Laut der Climate Bonds Initiative wurden 2019 grüne Anleihen im Wert von 258 Mrd. USD begeben, im Vergleich zu 171 Mrd. USD im Jahr 2018. Die meisten dieser Anleihen, nämlich 45,3% aller Emissionen für 2019, stammen von europäischen Unternehmen. Es wird erwartet, dass der Markt für grüne Anleihen weiterwachsen wird. Bei der Einordnung zukünftiger Green-Bond-Emissionen hilft Anlegern daher die Anwendung einer Methodik, durch die nach unabhängigen Standards zertifizierte Anleihen Vorrang genießen.

Zu den weiteren Ergänzungen der Fondspalette, die im Januar dieses Jahres aufgelegt wurden, gehört der L&G ESG Emerging Markets Corporate Bond (USD) UCITS ETF, der Zugang zu liquiden, auf US-Dollar lautenden fest- und variabel verzinslichen Schuldtitel von Unternehmen aus Schwellenländern ermöglicht. Der L&G ESG USD Corporate Bond UCITS ETF bietet Zugang zu US-Dollar-Unternehmensanleihen von Emittenten aus entwickelten Märkten mit Investment-Grade-Rating. Die Indizes, die diesen beiden Fonds zugrunde liegen, schließen eine ESG-Scoring- und Screening-Methode ein. Diese sieht eine höhere Allokation in Unternehmen vor, die anhand der ESG-Kriterien höher eingestuft werden.

Howie Li, Leiter des ETF-Geschäfts bei LGIM, kommentiert: „Wie auch den Rest der Produktpalette haben wir diese neuen ETFs als Portfoliobausteine konzipiert, die dem zunehmenden Ruf der Anleger nach ESG-Integration und Liquiditätsüberlegungen entsprechen. Diese Fonds berücksichtigen standardmäßig ESG und verfolgen einen liquiditätsbewussten Ansatz, einschließlich höherer Mindestemissionsschwellen im Vergleich zu traditionellen Benchmarks, um das gesamte Liquiditätsprofil zu verbessern. Durch die aktive Gestaltung der Indizes profitiert die 1 Die Climate Bonds Initiative strebt an, Investitionen in Projekte und Vermögenswerte zu fördern, die für den Übergang zu einer CO2-armen und klimaresistenten Wirtschaft notwendig sind.

Immer häufiger wird die Frage gestellt, wie „grün“ einige Anleihen auf dem Markt sind. Indem wir den Zertifizierungsprozesses der Climate Bonds Initiative in das Konzept einbeziehen, können wir einen größeren Teil der investierten Gelder in grüne Projekte lenken, die von unabhängiger Seite verifiziert wurden.“

Philipp von Königsmarck, Leiter Wholesale für Deutschland und Österreich bei LGIM, fügt hinzu: „Wir freuen uns, unser ETF-Angebot weiter auszubauen, das inzwischen eine vielfältige Palette von fast 40 Core- und Themen-Fonds für private Anleger und Wholesale-Investoren in Deutschland und Österreich umfasst. Es war wichtig, dass wir einige unserer pragmatischen Portfoliomanagementtechniken in das Indexdesign selbst einfließen lassen konnten. Dadurch können wir in Green Bonds und Emittenten mit den höchsten ESG-Ergebnissen allokieren, aber ein ähnliches Risiko-Rendite-Profil wie bei traditionellen Indizes beibehalten.“

Aufgrund der Erfahrung von LGIM mit festverzinslichen Indizes kann die Anlagestrategie dieser ETFs auf transparente Weise mit den Ineffizienzen umgehen, die üblicherweise bei Indexanlagen auftreten. Diese Indizes wurden entwickelt, um „Crowded Trades“ zu vermeiden und Barmittel effizienter einsetzen zu können. Die acht Fonds der Palette entsprechen dem zunehmenden Bedürfnis der Anleger Zugang zu den wichtigsten festverzinslichen Anlageklassen zu erhalten, bei gleichzeitiger Integration von ESG- und Liquiditätsüberlegungen in das Anlagedesign. Bei der gesamten Palette greift LGIM auf die Expertise seiner aktiven und indexbasierten Fixed-Income-Teams zurück, die zusammen ein Vermögen von 236 Milliarden US-Dollar verwalten, um zum Nutzen der Anleger einen Mehrwert zu schaffen, der bei Indexinvestitionen sonst verloren gehen kann.

Wie auch beim Rest der Ende 2020 gestarteten festverzinslichen Core-Reihe wollte LGIM mit einem Indexpartner zusammenarbeiten, der nicht nur Erfolge beim Management von Anleihe-Indizes vorweisen kann, sondern auch einen bewährten, für Anleihen geeigneten, Prozess zur ESG-Integration besitzt. Durch die Kooperation mit J.P. Morgan wird die ETF-Palette deren ESG-Ansatz nutzen, der anerkannte externe ESG-Daten und Ausschlüsse einbezieht. Dies wird häufig von verantwortungsbewussten Investoren und Vermögensverwaltern gefordert. Die drei neuen ETFs wurden für britische und kontinentaleuropäische Wholesale-Anleger sowie institutionelle Investoren konzipiert und sind an der Deutschen Börse, der London Stock Exchange, und an der Borsa Italiana gelistet. Mit ihnen vergrößert sich die ETF-Reihe von LGIM auf insgesamt 37 Fonds, die sowohl Core als auch Themenabdecken und von denen 29 an der Deutschen Börse erhältlich sind.

 

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Immer wieder im Winter steigen die Ölpreise. Die Anbieter machen sich dabei Erkenntnisse der Neuro-Finanz zunutze:

 

Mit einem guten Argument wird dem Kunden die Illusion vermittelt, die Situation einschätzen zu können. „Das Gegenteil ist der Fall“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH.

Eigentlich ist die Nachfrage nach Öl pandemiebedingt schwächer. Viele Länder sind im Lockdown, aus dem Verkehrsbereich kommt kaum Nachfrage und auch Fabriken arbeiten oft nur mit halber Kraft. Gleichzeitig schwächt sich der US-Dollar zum Euro ab. Das spricht für niedrigere Ölpreise. Umso mehr der Dollar bei passender Gelegenheit umgekehrt auch gerne als Argument für höhere Preise genommen wird. „Oft hören wir, dass der Ölpreis hierzulande wegen eines steigenden US-Dollars anzieht. Doch alle diese Argumente sind vulgärökonomische Erklärungsversuche“, sagt Kreuz.

Die Ölnachfrage ist nicht vollständig eingebrochen, auf der anderen Seite steuert die Weltkonjunktur aber auf eine Rezession zu. „In diesem Umfeld müssten die Ölpreise als ein Konjunkturbarometer eigentlich deutlich nachgeben“, so Kreuz. Dass das nicht so geschieht, liegt an den beteiligten Marktakteuren. „Derzeit arbeiten die Ölländer wieder etwas wirkungsvoller zusammen, drosseln die Produktion und halten die Preise stabil“, sagt Kreuz. Dazu kommt, dass angesichts der niedrigen Zinsen am Rentenmarkt und bereits sehr hoher Kurse bei Aktien Investoren auch den Ölmarkt als eine Renditequelle begreifen.

Hier trifft dann das konstante Angebot auf eine gesteigerte Nachfrage, die – unabhängig von der Konjunktur – den Preis von ökonomischen Sachzusammenhängen ablöst „Hier werden die Argumente eingesetzt, wie sie gebraucht werden“, sagt Kreuz. Der Wintereinbruch auf der nördlichen Hemisphäre? Sorgt für mehr Bedarf, die Preise steigen. Produktionsausfall beim Fracking wegen des starken Winters in den USA? Die Preise steigen. „Die Argumente sind beliebig austauschbar und deshalb so gut, weil sie für jeden nachvollziehbar sind“, sagt Kreuz. Diese Nachvollziehbarkeit sorgt für ein Sicherheitsgefühl bei den Anlegern – oder auch bei den Tankenden an der Zapfsäule.

„Dabei handelt es sich nur um eine sehr verkürzte Darstellung eines komplexen Sachverhalts“, so Kreuz. „Aber das sorgt dafür, dass eben nicht die OPEC als gieriges Kartell oder die US-Fracking-Firmen als böse Profiteure der kalten Witterung dastehen.“ Es ermöglicht den Marktmachern, die Preise noch so lange da zu halten, wo sie sie brauchen: relativ weit oben. Der Ölpreis wird irgendwann aber wie alles im Leben zu seinem Gleichgewichtspreis zurückkehren und folgt damit dem Mean-Reversions-Effekt. Am Ende wird dann der ein oder andere auf dem falschen Spekulantenfuß erwischt.

 

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Von Mark Holman, CEO von TwentyFour Asset Management:

 

In den letzten Tagen hat sich der Kurvenversteilungstrend bei US-Staatsanleihen fortgesetzt. US-Treasuries haben ihre jüngste Handelsspanne durchbrochen und neue Zyklus-Höchstwerte bei Renditen erreicht. Die 2%-Marke bei den 30-jährigen Treasuries bot kurzfristig Unterstützung, aber beim zweiten Versuch durchbrachen die Renditen sie mühelos und schlossen am Dienstagabend bei 2,07%. Die 10-jährigen Treasuries machten bei 1,20% nicht mehr Halt und galoppierten schnell auf 1,30%. Das kurze Ende bleibt gut verankert, da sich die Marktteilnehmer von der jüngsten Forward Guidance der Fed ermutigen lassen, dass es vor dem Jahr 2023 keine Zinserhöhung geben wird. Dieser Schritt wird in mehreren Publikationen viel diskutiert, doch er führt uns nur zu Renditen zurück, wie wir sie im Februar letzten Jahres beobachten konnten.

Gleichzeitig sind auch die US-Inflationserwartungen deutlich gestiegen. Die 5-Jahres-Breakeven-Rate ist von 1,96% zum Jahresende gestern auf 2,40% gestiegen. Dieses neue Niveau ist von größerer Bedeutung, da die Inflationserwartungen seit dem Jahr 2011 nicht mehr so hoch waren und auch in den vergangenen 20 Jahren immer nur kurzfristig über 2,50% lagen.

Unserer Meinung nach kommen beide Entwicklungen nicht überraschend, wobei die Inflationserwartungen eindeutig mehr Gewicht haben. Wir wissen, dass wir vom kommenden Monat an tatsächliche Inflation erleben werden, wenn die Basiseffekte des Index allmählich einsetzen. Doch angesichts von rund neun Millionen verlorenen Arbeitsplätzen in den USA, die noch zu ersetzen sind, messen wir den in den nächsten Monaten veröffentlichten Zahlen wenig Bedeutung bei. Diese Daten ermahnen Anleger jedoch, die etwas längerfristigen Inflationserwartungen zu berücksichtigen. Wir halten es für wahrscheinlich, dass wir eine Art von Inflation erleben könnten, welche die US-Notenbank Fed auf den Plan rufen würde. Ein Szenario, dasbei Anleiheportfolios berücksichtigt werden sollte. Ohne im Einzelnen auf die Gründe einzugehen, sind dabei sechs Fakten zu berücksichtigen:

  1. Im zweiten Halbjahr diesen Jahres dürfte es zu sehr starkem Konjunkturwachstum kommen.
  1. Die im Rahmen des Konjunkturpakets in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar bereitgestellten Mittel werden noch in dieser Periode ausgegeben.
  1. Die extrem lockere Geldpolitik der Fed und die quantitativen Lockerungen gelten weiterhin.
  1. Banken haben während der Pandemie Kredite vergeben, was am Rekordwachstum der Geldmenge M2 in den letzten 12 Monaten abzulesen ist. Sie werden nicht davor zurückschrecken, ihre Bilanzen unter den günstigen Bedingungen der zweiten Jahreshälfte weiter auszuweiten.
  1. Die Verbraucher haben gespart und sind nun bereit, ihre Ersparnisse auszugeben (wobei diese aufgeschobene Nachfrage derzeit nur eine Hypothese ist – ihr Beweis steht noch aus).
  1. Höhere Inflationserwartungen können als selbsterfüllende Prophezeiung wirken.

Wird die Fed das beunruhigen?  Beim derzeitigen Stand der Dinge ist das nicht zu erwarten. Denn die Fed dürfte die etwas höheren Inflationserwartungen begrüßen, da sie ihren Zielen entgegenkommen. Angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen wird die Fed vorerst auf eine Revision ihrer Geldpolitik verzichten. Die entscheidende Frage ist, wie schnell wieder Arbeitsplätze geschaffen werden. Veränderungen auf dem US-Arbeitsmarkt folgen dem Zyklus in der Regel mit einer Verzögerung und langsamer als andere Wirtschaftsdaten, wobei wir einräumen müssen, dass das Tempo, mit dem sich einige wirtschaftlichen Variablen in diesem Zyklus entwickelt haben, beispiellos ist.

Was der Fed jedoch Sorgen bereiten könnte, ist das Tempo der Veränderungen an den Zinsmärkten. Der allmähliche Anstieg von Treasury-Renditen ist nicht von Nachteil. Tatsächlich ist es aus Anlegersicht eine gesunde Entwicklung und hilft ihnen dabei, sich zukünftig ausgewogener zu positionieren. Wenn jedoch die Treasury-Renditen noch weiter steigen und diese Entwicklung anhält, dann kann dies zu einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen führen und andere Anlageklassen könnten in den Ausverkauf von Anleihen hineingezogen werden. Für die Fed wäre dies eine unerwünschte Entwicklung.

Die bisherige Entwicklung ist meines Erachtens einigermaßen geordnet abgelaufen. Daran dürfte sich erst einmal auch nichts ändern. Wir haben gerade eine neue Spanne erreicht, doch wenn 10-jährige Treasuries Ende der Woche auf 1,40% und nächste Woche auf 1,50% steigen, dann dürfte sich das auf die Risikoeinschätzung auswirken und die Märkte dürften einige Gewinne mitnehmen.

Vorerst jedoch gilt lediglich, dass bei guten Fundamentaldaten eine neue Spanne erreicht wurde. Die Zinsen steigen und die Kreditrisiko-Spreads verengen sich. Eine solche Entwicklung ist zu diesem Zeitpunkt im Zyklus grundsätzlich zu erwarten – nur nicht so rasant. Für vorsichtige Beobachter (mich eingeschlossen) ist das Tempo der gesamten Entwicklung in diesem Zyklus atemberaubend. Wir vertreten die Auffassung, dass 10-jährige Treasuries Ende des Jahres die 1,50%-Marke erreichen werden – möglicherweise sogar viel früher. Das heißt, dass jetzt nicht der beste Zeitpunkt ist, um gewagte Transaktionen mit Treasuries vorzunehmen.

 

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Assets under Management steigen auf Höchstwert

 

Union Investment hat das Jahr 2020 trotz der Coronakrise erfolgreich abgeschlossen und ein Neugeschäft von 15,1 Mrd. Euro (2019: 19,4 Mrd. Euro) erzielt, womit der Nettoabsatz auf dem Niveau von 2018 lag. „Das ist in diesen Zeiten ein beachtliches Ergebnis – insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Gelder ausschließlich in aktiv gemanagte Fonds geflossen sind und nicht in passive Mandate oder Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften, wo sehr schnell ganz andere Losgrößen erzielt werden können“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft. „Die Sparer haben sich bei der Geldanlage von der Pandemie kaum beeinflussen lassen. Das Vertrauen in die Fondsanlage ist intakt, wie unsere Absatzergebnisse belegen“, so Reinke weiter.

Aufgrund des Absatzes und einer starken Fondsperformance stieg das verwaltete Vermögen von Union Investment trotz der Marktschwankungen zum Jahresende auf ein neues Hoch von 385,9 Mrd. Euro (2019: 368,2 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Steuern blieb mit 649 Mio. Euro (2019: 650 Mio. Euro) stabil. „Union Investment ist gut durch das schwierige Jahr 2020 gekommen, und wir konnten unsere Position weiter stärken“, betonte Reinke.

Die Stärke des aktiven Managements kam im Jahr 2020 besonders zum Tragen und führte zu einer deutlichen Outperformance bei vielen Fonds. „Bei unseren Aktienfonds konnten wir den stärksten relativen Return in den letzten fünfzehn Jahren erzielen“, so der Vorstandsvorsitzende. Besonders deutlich wurde dies etwa bei europäischen Aktien. So erreichte der Fonds UniEuropa im letzten Jahr gegenüber seinem Vergleichsindex eine Outperformance von 16,1 Prozent nach Kosten. Der UniGlobal als Flaggschifffonds erzielte ebenfalls eine deutlich höhere Rendite als sein Vergleichsindex und übertraf diesen um 3,6 Prozent netto.

Privatkundengeschäft wächst stärker denn je

Private Fondssparer haben im vergangenen Jahr große Besonnenheit und eine längerfristige Orientierung bei der Geldanlage gezeigt. So kam es auch bei der starken Marktkorrektur im März 2020 zu keinen nennenswerten Mittelabflüssen. Stattdessen betrug das Neugeschäft mit privaten Geldern im Jahr 2020 8,8 Mrd. Euro (2019: 8,1 Mrd. Euro), sodass dies eines der absatzstärksten Jahre von Union Investment in diesem Kundensegment war. Der Bestand im Privatkundengeschäft erhöhte sich auf 173,8 Mrd. Euro (2019: 160,4 Mrd. Euro). „Das Ergebnis ist eine Bestätigung unserer Arbeit und zugleich Ausdruck der guten Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen Partnerbanken, für die ich mich herzlich bedanke“, sagte Reinke.

Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen erneut Substanzwerte. So flossen Aktienfonds 3,8 Mrd. Euro netto zu (2019: 2,7 Mrd. Euro). Mischfonds verbuchten ein Neugeschäft von 4,1 Mrd. Euro (2019: 3,7 Mrd. Euro), und Offene Immobilienfonds verzeichneten Nettozuflüsse von 2,1 Mrd. Euro (2019: 3,5 Mrd. Euro). Zugleich stieg die Nachfrage der privaten Sparer nach nachhaltigen Anlageprodukten sprunghaft an. Der Anteil nachhaltiger Fonds am Nettomittelaufkommen privater Gelder erhöhte sich im Verlauf des letzten Jahres deutlich und betrug 55 Prozent. Vor zwei Jahren waren es noch 9 Prozent gewesen.

Einmal mehr erwiesen sich die klassischen Fondssparpläne als tragende Säule des Neugeschäfts. Der Trend zum ratierlichen Sparen blieb trotz der Pandemie ungebrochen. Die Zahl der Sparverträge stieg sogar während der Kursrücksetzer im März 2020 weiter an. „Für uns ist dies ein Beleg für die Langfristorientierung der genossenschaftlichen Fondssparer und ein ermutigendes Zeichen für unsere Bemühungen um die Evolution des Sparens. Denn Fondssparpläne erleichtern vielen Kunden den Einstieg in die Welt des Wertpapiersparens, und sie sind offenbar auch ein probates Mittel gegen zittrige Hände in turbulenten Phasen“, erklärte Reinke. So wurde im September bei Sparverträgen die Drei-Millionen-Marke überschritten, und im gesamten Jahr 2020 konnten mehr Nettoneueröffnungen als im Vorjahr verzeichnet werden. Insgesamt kamen 470.000 neue Sparverträge netto hinzu und damit deutlich mehr als 2019 mit 404.000 Neuabschlüssen. „Erfreulich ist darüber hinaus, dass wir mit Sparplänen vor allem jüngere Kunden für die Fondsanlage gewinnen“, führte Reinke weiter aus. Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment nunmehr 5,7 Millionen Fondssparpläne (2019: 5,2 Mio.).

Neugeschäft mit institutionellen Kunden zieht im zweiten Halbjahr an

Beim Geschäft mit institutionellen Anlegern zeigte sich ein gemischtes Bild: Obwohl einzelne Unternehmen krisenbedingt Liquidität benötigten und größere Positionen auflösten, konnte Union Investment im Neugeschäft weiterhin Zuflüsse verbuchen. Das Nettomittelaufkommen institutioneller Gelder zog nach einer kurzen Phase der Zurückhaltung an und summierte sich zum Jahresende 2020 auf 6,3 Mrd. Euro (2019: 11,3 Mrd. Euro). Der Bestand im institutionellen Geschäft erhöhte sich auf 212,1 Mrd. Euro (2019: 207,8 Mrd. Euro). „In Zeiten von zementierten Niedrigzinsen und steigender Komplexität an den Börsen schreitet die Diversifizierung der institutionellen Kundenportfolios weiter voran. Die Depots weisen insgesamt mehr Anlageklassen und eine breitere Länderallokation als zuvor auf“, erklärte Reinke.

Darüber hinaus war die Nachfrage institutioneller Anleger im In- und Ausland nach nachhaltigen Lösungen unverändert groß. Die Einbindung von nachhaltigen Fragestellungen in die Anlagestrategien wird immer mehr zum Standard für institutionelle Investoren, was sich auch in den Mandatsausschreibungen niederschlug. „Zwei Drittel der Ausschreibungen, an denen wir 2020 teilnahmen, haben nachhaltige Aspekte aufgegriffen. Die Auseinandersetzung mit ESG-Kriterien wird auf vielen Ebenen an Intensität gewinnen und bleibt damit für uns ein sehr wichtiges Thema“, sagte Reinke. Vor diesem Hintergrund konnte Union Investment sowohl im institutionellen als auch im Privatkundengeschäft den Bestand an nachhaltigen Anlagen ausbauen und die gesamten Volumina von 53,1 Mrd. Euro Ende 2019 auf 61,0 Mrd. Euro zum Jahresende 2020 steigern. Bezieht man die Volumina sämtlicher Anlagen ein, bei denen ESG-Kriterien berücksichtigt werden, summieren sich diese „Assets under ESG-Integration“ inzwischen auf 278,1 Mrd. Euro.

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt des Kundeninteresses

In seiner Rede befasste sich Reinke nicht nur mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr, sondern auch mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Evolution des Sparens und auf das Thema Nachhaltigkeit. „Die erste Feststellung in der Coronakrise lautet: Die Menschen sparen mehr denn je. Es ist aber kein langfristiges Sparen, sondern resultiert aus kurzfristigem Konsumverzicht“, erklärte Reinke. Oftmals würden am Ende dieser schwierigen Phase Gelder auf den Girokonten liegen bleiben und die unverzinsten Mittel weiter erhöhen. Das habe langfristig dramatische Folgen für das Vermögen privater Haushalte, weil hier real Werte vernichtet würden. So hätten die Deutschen seit 2010 mit ihren Ersparnissen auf dem Girokonto sowie in Termin- und Spareinlagen einen Wertverlust von 130 Milliarden Euro erlitten. Davon seien rund 100 Milliarden Euro allein in den drei Jahren von 2017 bis 2019 angefallen, wie Professor Oscar Stolper von der Philipps-Universität Marburg ermittelt hat. „Wer bisher noch auf eine Zinswende in absehbarer Zeit gehofft hat, wird spätestens durch Corona eines Besseren belehrt. Die Zinswende kommt nicht, weil mit den milliardenschweren Hilfspaketen die Staatsschulden weiter steigen und diese sich nur mit niedrigen Zinsen bezahlen lassen“, führte Reinke weiter aus. Daher habe die Evolution des Sparens durch Corona und den zementierten Niedrigzins eine höhere Relevanz bekommen, und die Dringlichkeit zu handeln sei noch größer geworden. „Wir werden weiter für das ausgewogene Sparen werben und in unseren Bemühungen nicht nachlassen“, sagte Reinke.

Das Thema Nachhaltigkeit stehe trotz Corona weiter im Mittelpunkt des öffentlichen und damit auch des Kundeninteresses. Während institutionelle Kunden schon länger nachhaltige Kriterien bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigten, sei dies beim Privatanleger erst in den letzten Jahren stärker ins Bewusstsein gerückt. „Private Anleger verbinden mit Nachhaltigkeit mehr als Umweltschutz und Klimafragen. Soziale Aspekte und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung spielen für sie inzwischen ebenso eine Rolle“, erklärte Reinke. Zudem sei die Politik ein weiterer Treiber, die die nachhaltige Transformation der Wirtschaft mit enormen Investitionen forciere. „Hier sind wir durch unsere langjährige Expertise im nachhaltigen Investieren und eine Reihe bewährter Produkte schon heute gut aufgestellt. Gleichzeitig sehen wir uns als Treuhänder und Investor in der Verantwortung, die Unternehmen auf dem Weg der nachhaltigen Transformation aktiv zu begleiten. Darin steckt unserer Ansicht nach das größte Nachhaltigkeitspotenzial, und der Nutzen von aktivem Management wird besonders deutlich“, schloss Reinke.

 

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Jeremy Grantham hält US-Aktien für 50 Prozent überbewertet – Situation der Börse sei einmalig in der US-Geschichte

 

Der US-Aktienmarkt ist nach Ansicht des Investors Jeremy Grantham aktuell zu rund 50 Prozent überbewertet. Er habe sich eine Blase gebildet, die kurz vor dem Platzen stehe. “Der Markt schreit förmlich, dass er bereit ist, zu platzen”, sagte der Gründer der Fondsgesellschaft GMO aus Boston im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 3/2021, EVT 18. Februar). In seiner neuen Ausgabe geht das Magazin der Frage nach, ob einzelne Teile des Kapitalmarktes überbewertet sind und abzustürzen drohen. Für US-Aktien kommt der 82-jährige Grantham zu einem klaren Urteil: “Die Verletzlichkeit des Marktes ist extrem”, sagt er. “Selbst die Papiere von Unternehmen ohne Gewinn und mit hohen Schulden sind von der ganzen Euphorie mit nach oben gezogen worden.”

Grantham gehörte 1977 zu den Mitgründern der Fondsgesellschaft Grantham, Mayo, & van Otterloo (GMO), die ein Vermögen 62 Mrd. Dollar (Stand 31. Dezember) verwaltet. Aktuell arbeitet er in seiner Firma als Stratege für langfristige Investmentthemen. Als solcher hat er schon einige Krisen an den Kapitalmärkten erlebt, doch die derzeitige Lage beunruhige ihn sehr, sagte er: “Alle Indikatoren zeigen, dass der Markt sehr teuer ist.”

Zu Jahresbeginn hatte Grantham mit einem Investorenbrief für Aufsehen gesorgt, in dem er den aktuellen Kursanstieg als “letzten Tanz” bezeichnete. Vor gut einem Jahr seien hohe Bewertungen wegen hoher Gewinnmargen der Unternehmen bei gleichzeitig niedriger Inflation noch gerechtfertigt gewesen. “Jetzt gilt das nicht mehr, denn die Weltwirtschaft ist krank”, sagt er. “Im Jahr 2000 betrug das Kurs-Gewinn-Verhältnis 35, im Jahr 1929 nur 21. Und jetzt ist es bis auf 36 gestiegen. Unserer Ansicht nach ist das eine Überbewertung von rund 50 Prozent.”

Als weiteres Blasenzeichen wertet Grantham die wachsende Euphorie insbesondere von Privatanlegern, wie sie sich kürzlich in dem Hype um die GameStop-Aktie gezeigt hat. “Heutzutage werfen sich viele Individuen in den Markt hinein und kaufen Sachen, von denen sie nichts wissen. Sie zahlen jeden Preis, weil sie von ihren Freunden hören, es sei jetzt die Zeit, Geld zu machen”, so der Investor. “Wir erleben die verrückteste Demonstration von überschießendem Enthusiasmus bei individuellen Anlegern, es gibt nichts Vergleichbares in der US-Historie.”

 

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