Wasserstoff könnte der Energieträger der Zukunft sein. Viel Geld fließt derzeit in technische Machbarkeitsstudien, in Studien und Forschungsprojekte.

 

„Richtig Schub bekommt ein neuer Energieträger aber erst, wenn privates Geld das staatliche ergänzt“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Doch derzeit lässt Wasserstoff sich noch nicht in rentable Geschäftsmodelle packen.“ So sind noch immer viele Fragen ungelöst. Neben der Erzeugung und der Frage, woher der grüne Strom für gewünschten grünen Wasserstoff kommen soll, ist das vor allem auch die Transportfrage. „Wenn Wasserstoff lokal erzeugt und gleich wieder verbraucht wird, ist er auch heute schon eine sinnvolle Ergänzung im Energiemix“, sagt Voigt. „Etwa für große Industriebetriebe, die auf diese Weise ihre Produktion an CO2-Vermeidungsziele anpassen können.“ Dabei ist aber immer noch zu berücksichtigen, dass sich der Einsatz des grünen Wasserstoffs nicht im Sinne geringerer Kosten rentiert. „Es kann sich aber für Unternehmen lohnen, weil sie damit ihre CO2-Bilanz verbessern oder auch beim Kauf von CO2-Zertifikaten sparen können“, sagt Voigt.

Um in größerem Umfang Geld privater Investoren anzuziehen, sind solche Lösungen aber nicht interessant. „Wir haben bei Windkraft und Photovoltaik gesehen, welcher Schwung in den Ausbau kam, als es als Investmentvehikel interessant wurde“, so Voigt. Von 1.000-Dächer-Programmen über 100.000-Dächer-Ziele bis hin zur Einspeisungsvergütung: „Der Staat hat sehr gezielt gefördert, parallel wurde die Forschung hochgefahren“, sagt Voigt. Dann stiegen private und auch institutionelle Investoren ein. Bald floss mehr Geld aus dem privaten Sektor als vom Staat. „Mittlerweile sind Subventionen nicht mehr nötig, hier wurde eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben.“

Geschichte zu wiederholen, wird beim Wasserstoff schwieriger. „Das liegt an dem noch frühen Entwicklungsstand und dem starken gesellschaftlichen Druck“, sagt Voigt. „Um die Klimaziele zu erreichen, hat Wasserstoff einfach nicht die Zeit, die Solar- und Windkraft bekamen.“ Hier muss alles schneller gehen, die technologische Entwicklung wie die Umsetzung in konkrete Projekte. „Und auch die Rentabilität muss sehr viel schneller hochgefahren werden, wenn es ein Erfolg werden soll“, so Voigt.

Deutschland liegt derzeit bei der technologischen Entwicklung mit an der Spitze. „Trotzdem schätzen wir die Wasserstoff-Zeit in Deutschland auf sieben bis zehn Jahre“, sagt Voigt. Danach wird sich die Produktion in andere Regionen verlagern, in denen etwa durch großflächige Photovoltaik-Anlagen deutlich effizienter gearbeitet werden kann. „Dazu ist es notwendig, die Transportfrage zu klären“, sagt Voigt.

Investments in Wasserstoff werden also weniger in Anlagen in Deutschland fließen, sondern in solche in anderen Regionen. „Wir sind sicher, dass es hier rentable Geschäftsmodelle geben wird, auch rund um eine neue Wasserstoffwirtschaft“, sagt Voigt. Das könnte der Aufbau weiterer ClimateTech-Unternehmen sein, die Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfungskette schaffen oder auch bei der notwendigen Infrastruktur. „Deutschland wird eher ein Wasserstoff-Verbraucher sein, ähnlich wie beim Öl“, so Voigt. „Aber sowohl für die Erreichung der Klimaziele wie auch für Investments sind das gute Aussichten.“

 

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Themen-ETFs bilden Indizes – physisch oder synthetisch – ab. Das weiß jeder, der sich mit Geldanlage etwas auskennt. Philipp von Königsmarck, Leiter des Wholesale-Geschäfts in Deutschland und Österreich bei Legal & General Investment Management (LGIM), erklärt, wie sich Indizes unterscheiden und worauf Anleger bei der Auswahl achten sollten:

 

„Es gibt Themen-ETFs, deren zehn größte Positionen bis zu 50 Prozent des Gesamtportfolios ausmachen. Wenn ein paar Titel aus den Top 10 stark im Preis steigen, freuen sich Anleger natürlich, weil es die Gesamtperformance des Investments erhöht. Wenn deren Kurs allerdings ins Negative dreht, kann diese starke Gewichtung auch Frust bereiten. Denn dann ziehen die Titel die Wertentwicklung des Portfolios verhältnismäßig stark nach unten.

Derartige Strategien zielen darauf, durch die höhere Gewichtung bestimmter Titel eine Mehrrendite zum Markt zu erreichen. Das unterstellt, dass die Anbieter wissen, welche Unternehmen im Markt die besten Erträge in Zukunft generieren, die sich dann in einem entsprechenden Kurs widerspiegeln. Ein solcher Ansatz bietet sich eher für reife Märkte an, in denen sich schon abgezeichnet hat, welche Unternehmen die Nase vorne haben.

Besonders in Wachstumsmärkten der Zukunft, die heute noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, wie zum Beispiel Wasserstoff, E-Commerce oder Robotik, ist ein solcher Ansatz jedoch schwierig. Denn niemand kann in einem jungen Markt mit Sicherheit sagen, wer die Gewinner von morgen sein werden. Der Markt junger Zukunftstechnologien ist hochdynamisch. Neue Produkte und Technologien kommen hinzu, Unternehmen werden gegründet, wachsen, kooperieren und fusionieren.

Daher bietet sich hier eher die Gleichgewichtung der Titel in einem ETF an, wodurch der Markt bestmöglich abgedeckt wird, um am Wachstum aller Titel gleichermaßen zu profitieren und Konzentrationsrisken im Portfolio zu senken. Dabei sollten Anleger darauf achten, dass es in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der Gewichtung und gegebenenfalls Anpassung der einzelnen Titel gibt (das so genannte Rebalancing). Der Vorteil: Gewinne werden so mitgenommen und die Gewichtung der schlechter gelaufenen Titel wieder angepasst. Denn je nachdem, wie sich der Kurs jedes einzelnen Unternehmens entwickelt – kann dies zu einer Über- oder Untergewichtung im Portfolio führen.“

 

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Der Anlegeroptimismus blieb im April mit globalen ETF-Zuflüssen von 104 Mrd. Euro ungebrochen.

 

Aktien (+65 Mrd. Euro) waren weiterhin beliebter als Anleihen (+39 Mrd. Euro). Im Vergleich zum März, als die Mittelzuflüsse in Aktien- und Anleihe-ETFs 108,8 Mrd. € bzw. 20,2 Mrd. € betrugen, hat sich die Anlage- und Risikobereitschaft der Anleger damit etwas abgeschwächt.

Europäischer ETF-Markt

Europäischen Aktien-ETFs flossen im April 9,4 Mrd. Euro an Neugeldern zu – nur etwa die Hälfte im Vergleich zum März. Anleger switchen weiterhin in ESG-Produkte.

Globale Indizes erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit (+5,5 Mrd. Euro), während Anleger Gelder aus Asien, den BRIC-Staaten, Lateinamerika und den globalen Schwellenländern abzogen (-960 Mio. Euro). Jedoch gab es eine kleine positive Allokation in ETFs auf chinesische Aktien in Höhe von 132 Millionen Euro. Die Pandemie sorgt weiterhin in diversen Schwellenländern für Probleme. Außerdem wirkt sich die Stärke des US-Dollars ebenfalls auf diese Anlageklasse aus.

Sektor-, Themen- und Smart-Beta-Strategien folgen mit Zuflüssen von 5,0 Mrd. Euro, wobei Value-Strategien und der Finanzbranche 929 Mio. Euro bzw. 669 Mio. Euro zuflossen. Dies spiegelt den Optimismus der Anleger hinsichtlich einer schnellen wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie wider.

ESG-Aktien-ETF machten mit Zuflüssen von 4,4 Mrd. Euro 47 % der gesamten Aktien-ETF-Zuflüsse aus. Anleger switchten also weiterhin von traditionellen in ESG-ETFs, wobei globale und Nordamerika-Exposures im Fokus standen. Auch Klima-Indizes erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit und verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 461 Mio. Euro.

Europäischen Anleihe-ETFs flossen 5,3 Mrd. Euro zu. Die ESG-Transformation erreicht nun auch den Anleihemarkt.

Infolge einer weiter lockeren Zentralbankpolitik und sich verbessernder Fundamentaldaten legten ETFs auf Unternehmensanleihen aus der Eurozone um 1,4 Mrd. Euro zu, wobei ein Drittel in ESG-Produkte floss. US-Hochzinsanleihen verbuchten Zuflüsse von 692 Mio. Euro, da viele Anleger weiter nach Anlagen mit höheren Renditen suchten.

ETFs auf chinesische Staatsanleihen waren ebenfalls weiterhin gefragt (+517 Mio. Euro). Die Furch vor einer steigenden Inflation veranlassten Anleger außerdem zu Allokation in inflationsgebundene US-Anleihen (+318 Mio. Euro) sowie zu einer Umschichtung in kurzlaufende Anleihen.

Auch im Anleihe-Segment schichteten Anleger global von traditionellen in ESG-Produkte (+1,27 Mrd. Euro) um. Der seit langem bestehende Trend bei Aktien beginnt nun auch auf Anleihen überzugreifen. Viele Anleger möchten sicherstellen, dass ihr gesamtes Portfolio eine nachhaltige Ausrichtung hat.

 

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Blockchain gilt als Technologie mit einer großen disruptiven Kraft.

 

Fälschungssicher, gefeit gegen Hackerangriffe, unbestechlich – eigentlich ein idealer Träger für Börsen und den Börsenhandel. „Was den Blockchains fehlt, ist Geschwindigkeit“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital GmbH & Co. KG. „Die Technik ist viel Mal zu langsam für den Börsenhandel.“

Der Vorteil der Blockchains ist ihre verteilte, stabile und sichere Architektur. Dabei liegen nie alle Daten auf einem zentralen Rechner, sondern immer auf vielen Knoten in einem Netz. Diese kontrollieren sich gegenseitig und bestätigen einander die Korrektheit der eingespeisten Transaktionen. Das aber kostet Zeit. Die bekanntesten Anwendungen der Blockchain-Technologie, die Kryptowährungen, schaffen gerade einmal einige Tausend Transaktionen pro Sekunde. „An der Börse findet die Datenverarbeitung mittlerweile im Nanosekundenbereich, Milliardstel-Sekunden also, statt, der Handel in Mikrosekunden“, sagt Falke.

Die großen Kryptowährungen wickeln sogar noch weniger Transaktionen pro Sekunde ab. Bitcoin schafft etwa 5 Transaktionen pro Sekunde, Ethereum rund 15. Und selbst die für das Internet der Dinge entwickelte IOTA kommt nur auf geschätzte 45 Transaktionen pro Sekunde. „Das ist die tatsächliche Leistung derzeit, die theoretische Geschwindigkeit liegt oft höher“, sagt Falke.

So könnten im IOTA-Netz bis zu 800 Transaktionen pro Sekunde geschafft werden, bei Dash bis zu 1.500, bei Cardano 5.000 – beim Bitcoin aber nur sieben. „Dieser Geschwindigkeitsnachteil sorgt dafür, dass Blockchain-Technologie sich nicht so schnell an der Börse durchsetzen kann“, so Falke. „Und zwar sowohl bei der Handelsinfrastruktur wie auch als Anlageklasse.“

Denn die Börse denkt nicht mehr in Sekunden, sondern in Mikro- und Nanosekunden. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Zunahme der Handelsgeschwindigkeiten gesehen“, sagt Falke. „Die Weiterentwicklung der Rechnerleistung ist gewaltig und bedeutet den Übergang von der Makro- zur Mikrobörse.“ Während in der Makrowelt ein typisches Portfolio nur wenige, große Positionen enthält, die langfristig gehalten werden, besteht ein Mikrowelt-Portfolio nur aus ständigem Handel.

Lange Haltedauern machen Portfolios dabei anfällig für Volatilität und Marktbewertungen genau wie auch vom Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen und Managern. „Bei einer Haltedauer von wenigen Sekunden bis maximal 30 Minuten spielen diese Risiken in der Mikrowelt keine Rolle mehr“, sagt Falke. „Wir sehen hier tausende Einzelpositionen am Tag, die alle geöffnet und wieder geschlossen werden.“ Damit sind die zu erwartenden Gewinne oder Verluste je Position sehr gering, eine Position spielt in der Gesamtrisikobetrachtung eine geringe Rolle. Durch den sehr hohen Umsatz addieren sich selbst kleinste Gewinne zu guten Ergebnissen. „Dies zu schaffen bedeutet aber auch schnellste Umsetzung der von Maschinen getroffenen Entscheidungen“, sagt Falke. Das ist an den Börsen wie Xetra oder Euronext problemlos möglich. „Bei Kryptowährungen ist das so gut wie ausgeschlossen, weshalb sie auch als Anlageklasse hinterherhinken“, so Falke.

 

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Quant.Capital Management GmbH, Speditionstraße 17, D-40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211.635512-0, www.quantcapital.de

Kommentar PGIM Fixed Income

 

“Die Spreads amerikanischer Investmentgrade-Anleihen zeigten sich in der vergangenen Woche robust und verengten sich inmitten volatiler Aktienmärkte und erhöhter Primärmarktaktivität um 1 Basispunkt. Die Performance der Sektoren wurde von Banken und Energie angeführt, während der Bereich Automotive zurückblieb. Der Anstieg der Treasury-Zinsen schien dem U.S. IG-Markt eine gewisse technische Unterstützung zu bieten, da die höheren Renditen zu einem bemerkenswerten Anstieg der Nachfrage aus dem Ausland führten, insbesondere von ausgewählten Lebensversicherern in Asien, die Berichten zufolge in der vergangenen Woche fast $ 3 Mrd. in US Investmentgrade-Unternehmensanleihen investierten. Diese Nachfrage setzte sich in dieser Woche fort und bildete die Grundlage für die kommende Woche.

Auch bei den Staatsanleihen in Hartwährung zogen hochwertige Single-A-Titel, insbesondere im Nahen Osten, letzte Woche an. 30-jährige Anleihen aus Abu Dhabi, Saudi-Arabien, Katar und Israel zogen letzte Woche um 7-10 Basispunkte an, da man annimmt, dass asiatische Lebensversicherer wieder mit Käufen begonnen haben, nachdem sie zu Beginn des Jahres, als die Treasury-Renditen viel niedriger waren, auffallend abwesend waren.”

 

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PGIM Fixed Income, Grand Buildings, 1-3 Strand Trafalgar Square, London, WC2N 5HR, United Kingdom, Tel:  +44 20-7766-2400, www.pgimfixedincome.com

Das Jahr hat unsere Erwartungen bereits jetzt weit übertroffen. Die Aktienmärkte haben ihre Rallye fortgesetzt. Allerdings scheint den Märkten allmählich die Puste auszugehen:

 

Die Handelsvolumina werden weniger und die Kursschwankungen nehmen ab. Das ist kein Wunder, sagt Jean-Marie Mercadal, Head of Investment Strategy bei OFI Asset Management. Einerseits scheint eine Pause nach den bisherigen Kursgewinnen sinnvoll. Andererseits ist es immer schwieriger vorherzusehen, wie es weiter geht. Was ist vom Optimismus der Unternehmen und der sehr vorsichtigen Linie der Zentralbanken, insbesondere der US-Notenbank, zu halten? Was sollen Investoren in dieser Situation am besten tun?

„Vor allem die Unternehmen in den USA sind sehr optimistisch. Bislang haben fast 60 Prozent der S&P 500-Unternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt. 87 Prozent der befragten Unternehmen haben die Prognosen übertroffen. Das Gewinnwachstum im Jahresvergleich lag bei über 45 Prozent gegenüber den prognostizierten 25 Prozent. Das ist beeindruckend, auch wenn diese Steigerung auch deshalb so hoch ausfällt, weil das Gewinnwachstum 2020 stark gesunken war. Finanzanalysten haben ihre Prognosen entsprechend angehoben. Das Gewinnwachstum für die S&P 500-Unternehmen sollte bei 31 Prozent in diesem Jahr liegen, was 13 Prozent höher ist als im Jahr 2019. Für 2022 wird ein Wachstum von 13 Prozent erwartet. Auch für Europa sind die Aussichten insgesamt sehr gut: Die Gewinnprognosen wurden ebenfalls nach oben korrigiert, und zwar auf 41 Prozent in diesem Jahr und 15 Prozent im nächsten Jahr. In Europa werden wir aber erst im Jahr 2022 das Niveau von 2019 übertreffen.

Keine Alternative zu überhitztem Aktienmarkt

Die Aktienmärkte sind natürlich in Erwartung der sich abzeichnenden Unternehmensgewinne gestiegen. Die dauerhaft niedrigen Zinsen und die Suche der Investoren nach Rendite spielten dabei sicherlich auch eine Rolle. Das aktuelle Paradoxon ist, dass die „implizite“ Rendite des Aktienmarktes (einschließlich Dividenden und Aktienrückkäufe) jetzt höher ist als die von Anleihen! Die europäischen Dividendenrenditen liegen beispielsweise bei etwa 3 Prozent, auch wenn immer mehr Unternehmen Aktienrückkäufe ankündigen. Der S&P 500 wird derzeit mit dem 22,6-fachen des Gewinns von 2021 und dem 20-fachen des Gewinns von 2022 gehandelt (Stand 06.05.2021). Dies ist nach historischen Maßstäben recht hoch und lässt wenig Spielraum für einen weiteren Aufwärtstrend. Der EuroStoxx wird derzeit mit dem 18-fachen der prognostizierten Gewinne für 2021 und dem 16-fachen für 2022 gehandelt, was im historischen Vergleich für diesen Markt ebenfalls recht hoch ist (Stand 06.05.2021). Es macht den gesamten Markt anfällig für höhere Zinsen. Davon abgesehen gibt es angesichts der mangelnden Attraktivität der Rentenmärkte nur wenige Alternativen. Kurzum, wir sehen kurzfristig nicht viel zusätzliches Aufwärtspotenzial an den Aktienmärkten. Wir empfehlen eine ausgewogene Aktienquote, die das Portfolio im Fall einer plötzlichen Korrektur nicht zu weit in die Risikozone drückt und eine Wiederanlage ermöglicht. Es gibt viele potenzielle Katalysatoren für eine Marktkorrektur – die Ankündigung einer Reduzierung der Anleihekäufe durch die Notenbanken (so genanntes „Tapering“) ist nur eine.

Temporäre Inflation

Im Moment bleiben die Fed und die EZB jedoch bei ihrem vorsichtigen Kurs. Sie sind sich einig, dass die höhere Inflation von Faktoren getrieben wird, die im Wesentlichen temporär sind, und dass sie die staatlichen Konjunkturpläne nicht durch eine verfrühte Zinserhöhung untergraben sollten. Unter den derzeitigen Bedingungen ist daher einer Änderung der Leitzinsen bei 0,0 Prozent in den USA und -0,5 Prozent in der Eurozone unwahrscheinlich. Dies wird die Anleiherenditen nicht zu stark ansteigen lassen, obwohl sie natürlich mit der erwarteten Konjunkturbeschleunigung steigen dürften. Wir prognostizieren zum Jahresende eine 10-jährige US-Treasury-Rendite knapp über 2,0 Prozent und eine 10-jährige Bundrendite von etwa 0,00 Prozent. Die Credit Spreads sind insgesamt bereits sehr eng. Es gibt wenig zusätzlichen Spielraum für eine Verengung – weder bei Investmentgrade- noch bei High-Yield. Dennoch wird die Anlageklasse weiterhin durch sehr hohe Zuflüsse, insbesondere durch das Kaufprogramm der EZB, unterstützt.

Tapering wäre keine Überraschung

Wenn Jerome Powell bei seiner vorsichtigen Linie bleibt, könnte dies zu einer Verunsicherung an den Märkten führen, wenn die Inflation die 3-Prozent-Marke überschreitet und mehrere Monate darüber liegt. Eine Ankündigung der Fed im Spätsommer, die Wertpapierkäufe zu reduzieren, wäre allerdings trotzdem keine völlige Überraschung. Wie die Märkte darauf reagieren würden, lässt sich schwer vorhersagen. Die Reaktion auf das Tapering in den Jahren 2013 und 2015 hatte jedenfalls eine durchschlagende Wirkung. Die Anleiherenditen stiegen jedes Mal um etwa 100 bis 150 Basispunkte und die Volatilität nahm zu.“

 

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Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

Inflationsraten im April weiter angestiegen

 

An den Aktienmärkten sorgen hohe Inflationsraten für Druck auf die Kurse. In der Eurozone lagen die Verbraucherpreise im April um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr gemäß aktueller Zahlen des Statistikamts Eurostat, im März lag die Steigerung noch bei 1,3 Prozent. Auch in Deutschland und in den USA sind die Inflationszahlen im April deutlich gegenüber den Vorjahresmonaten gestiegen. Nach Ansicht von Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank, sollten sich Anleger von solchen Marktdämpfern jedoch nicht verschrecken lassen. „Die Mitteilungen über steigende Inflationsraten sorgen derzeit immer wieder für erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten. Doch sollte der Blick nicht nur auf die Inflation als vermeintlicher Kursindikator gehen. Der wesentlichere Aspekt sind die Gewinnzahlen der Unternehmen“, stellt der Kapitalmarktexperte fest. „Steigen die Gewinne, sollte sich das ebenfalls in den Kursen abbilden. Die Berichte zu den Gewinnzahlen im ersten Quartal zeigen in dieser Hinsicht ein überraschend gutes Bild“, sagt Neumann.

Paradoxon: Inflationsraten steigen, Kurse fallen – Aktien gleichzeitig als Inflationsschutz

Die Inflationsrate in der Eurozone liegt mit 1,6 Prozent auf einem Zwei-Jahres-Hoch – zuletzt lag die Rate im April 2019 über diesem Wert (1,7 Prozent). Auch in Deutschland ist die Inflationsrate im April mit 2,0 Prozent so hoch wie zuletzt vor exakt zwei Jahren, im April 2019. In den USA erreichte die Inflationsrate im April mit 4,2 Prozent sogar einen Stand, der zuletzt im September 2008 übertroffen wurde (4,9 Prozent).

In der Verbindung von Aktienkursen und Inflation steckt nach Meinung von Lutz Neumann ein gewisses Paradoxon für Anleger. „Auf der einen Seite sehen Anleger Kursrückschläge, die parallel zur Bekanntgabe steigender Inflationsraten erfolgen. Auf der anderen Seite gibt es die Grundregel, dass Aktien vor steigender Inflation schützen können, da sie gegenüber Anleihen an Attraktivität gewinnen“, erklärt Neumann. Bei vielen professionellen Marktteilnehmern schwinge bei steigenden Inflationsraten die Annahme mit, dass die Notenbanken gezwungen sein könnten, die Zinsen zu erhöhen – was wiederum die Attraktivität von Anleihen erhöhen und die von Aktien verringern würde. „Trotz steigender Inflationsraten haben Notenbanken wie die EZB und die Fed zuletzt ihre Aussage erneuert, Zinsen vorerst nicht erhöhen zu wollen. Die Folgerung, dass sich höhere Zinsen zeitnah negativ auf Aktienkurse auswirken könnten, hat daher derzeit keine fundierte Grundlage“, sagt Neumann.

Gewinnzahlen überraschen positiv – und dürften Kurse weiter stützen

Für Lutz Neumann ist daher der Blick auf die Gewinnzahlen der Unternehmen entscheidender. Dort gab es mit Blick auf das erste Quartal 2021 positive Nachrichten. Beispiel Europa: Gemäß Zahlen des Anbieters Refinitiv haben bislang 263 Unternehmen (Stand: 18.5.2021) aus dem europäischen STOXX 600 Gewinnzahlen für das erste Quartal 2021 vorgelegt – davon haben 73 Prozent die Analystenschätzungen übertroffen. Im Durchschnitt werden laut Refinitiv die Analystenschätzungen in einem Quartal um 51 Prozent übertroffen. Insgesamt wird mit einem Gewinnwachstum der STOXX-600-Unternehmen von knapp 93 Prozent für das erste Quartal 2021 gegenüber dem ersten Quartal 2020 gerechnet.

Für die USA gibt es ebenfalls deutlich positive Unternehmensnachrichten. Von den 457 Unternehmen aus dem S&P 500, die bis dato (Stand: 14.5.2021) Gewinnzahlen für das erste Quartal vorgelegt haben, konnten 87 Prozent die Analystenschätzungen übertreffen. Im langjährigen Durchschnitt übertreffen Unternehmen die Analystenschätzungen um 65 Prozent, im vierten Quartal 2020 lag die Quote bei 76 Prozent.

„Bei vielen Unternehmen waren größere Gewinnsteigerungen erwartbar, da Gewinne im Zuge der Corona-Pandemie zurückgegangen sind. Dennoch überraschen die Zahlen, da offenbar Unternehmen auf breiter Front deutlich robuster durch die Krise gekommen sind als angenommen“, stellt Lutz Neumann fest.

Anleger sollten nach Ansicht von Lutz Neumann daher keine voreiligen Schlüsse ziehen, wenn Aktienkurse im Zuge steigender Inflationsraten nachgeben. „An Aktien führt langfristig kein Weg vorbei. Die gehäuften positiven Gewinnzahlen sprechen dafür, dass auch weiterhin Kurssteigerungen an den Aktienmärkten gerechtfertigt sind“, erklärt der Marktexperte.

 

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Sutor Bank, Max Heinr. Sutor oHG, Hermannstr. 46, 20095 Hamburg, Tel. +49 (0)40 / 8090 6855 17, www.sutorbank.de 

Beurteilungen der Klimaindikatoren für Fundraising, Bereitschaft für Neuinvestitionen und Exits steigen kräftig

 

Die positive Entwicklung des Geschäftsklimas im Venture Capital-Markt geht auch im neuen Jahr weiter. Im ersten Quartal 2021 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments im Beteiligungsmarkt um 11,5 Zähler auf 27,8 Saldenpunkte zu. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage legt dabei deutlich stärker zu als die Geschäftserwartungen. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt um 16,4 Zähler auf 31,9 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung um 6,5 Zähler auf 23,7 Saldenpunkte. Mit dem Anstieg kommt der Indikator seinem bisherigen Bestwert aus dem dritten Quartal 2018 von 34,5 Saldenpunkten wieder sehr nahe.

Nur ein Jahr nach dem coronabedingten Einbruch des Geschäftsklimas sind fast alle Klimaindikatoren für das Marktumfeld wieder im positiven Bereich – viele sogar knapp unter ihren Bestmarken. Besonders stark legte im ersten Quartal 2021 das Fundraisingklima sowie die Beurteilung der Exitmöglichkeiten zu. Das Fundraisingklima dürfte von den Fortschritten bei der Implementierung des Zukunftsfonds beflügelt worden sein. Ein weiterer Grund, der auch den kräftigen Anstieg bei der Beurteilung der Exitmöglichkeiten beeinflusst haben dürfte, ist die Ankunft des US-SPAC-Booms in Europa. Bei Special Purpose Acquisition Companies (“SPACs”) handelt es sich um Mantelgesellschaften, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammeln, um dieses anschließend in zuvor nicht festgelegte Unternehmen zu investieren. Für das zu übernehmende Unternehmen ist der Kauf durch einen SPAC eine Alternative zu einem herkömmlichen Börsengang. Ob SPACs dauerhaft als Exitvariante zur Verfügung stehen werden, bleibt aber abzuwarten.

Die dynamische Entwicklung bei Fundraising und Exits scheint auch die Bereitschaft für Neuinvestitionen erhöht zu haben. Deren Beurteilung ist auf ein neues Hoch geklettert – sicherlich auch wegen der Qualität und der Stärke des VC-Dealflows, deren Beurteilungen ebenfalls knapp unter Bestwert gestiegen sind. Die hohe Unsicherheit darüber, wie hart Start-ups von der Krise betroffen sind, hat zu Pandemiebeginn die Einstiegsbewertungen belastet. Da viele digitale Start-ups eher zu den Krisengewinner zählen dürften, beurteilen Investoren die zuletzt steigenden Einstiegsbewertungen aber wieder zunehmend schlechter.

“Der Stimmungsaufschwung auf dem VC-Markt, den wir am Ende des Jahres 2020 beobachten konnten, hat sich im ersten Quartal 2021 fortgesetzt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Die sehr gute Bewertung des Dealflows durch die VC-Investoren ist dabei besonders erfreulich. Denn ein aussichtsreicher Dealflow legt die Basis für erfolgversprechende VC-Investitionen. Die Indikatoren für Qualität und Quantität des Dealflows liegen nur knapp unter ihren Bestwerten. Darin könnte sich widerspiegeln, dass die Corona-Krise für viele Start-ups ein Nachfrage-Beschleuniger ist, weil sie die Bedarfe für deren innovativen Lösungen sichtbar macht. Hier gibt es Chancen für Investitionen.”

“Die schnelle Rückkehr der allgemeinen Marktstimmung und der wichtigsten Indikatoren in Richtung ihrer historischen Höchstwerte zeigen, dass Venture Capitalisten und Startups die Corona-Pandemie endgültig hinter sich gelassen haben und nach vorn schauen”, so Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK. “Erfreulich ist die optimistischere Einschätzung beim Fundraising und des lange sehr kritisch bewerteten Exit-Umfelds. Steigende Bewertungen versprechen attraktive Verkaufspreise. Die Börse wird wieder als realistische Exit-Option gesehen, dank sich füllender IPO-Pipeline und durch die SPAC-Diskussion. Die deutlich kritischere Sicht der VCs auf die steuerlichen Rahmenbedingungen verwundert nicht. Mit dem Fondsstandortgesetz blieb die Bundesregierung hinter den Erwartungen zurück und verpasste die große Chance, sowohl beim Thema Mitarbeiterbeteiligungen für Startups als auch bei der Umsetzbesteuerung von Fondsmanagementleistungen international wettbewerbsfähige Regelungen einzuführen.”

 

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KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Palmengartenstraße 5-­9, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: 01801/335577, Fax: 069/7431­2944 , www.kfw.de

Aktien von innovativen Unternehmen haben sich zuletzt besser entwickelt als der Markt. Antoine Hamoir (Candriam) erklärt im Gespräch mit Scope-Analystin Laura Cornely, wie Anleger disruptive Geschäftsmodelle erkennen und wo er weiteres Potential sieht.

 

Die Covid-19-Pandemie hat die Schwachstellen des Wirtschaftssystems schonungslos offengelegt. Innerhalb kürzester Zeit mussten sich Unternehmen und Gesellschaft mit einer neuen Realität auseinandersetzen, die es bis dato nie zuvor gegeben hat. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so wirkt die Krise als Katalysator für Innovationen, die Prozesse beschleunigen und automatisieren, Arbeitsabläufe vereinfachen und das Leben auf Distanz erträglich machen. Unternehmen, die sich schon vor der Pandemie durch eine große Innovationsfreude auszeichneten und disruptive Technologien in ihre Geschäftsstrategie integrierten, gehen als klare Gewinner hervor – ebenso wie Aktionäre, die Titel dieser Unternehmen im Portfolio halten.

Und die Corona-Krise ist kein Sonderfall: Analysen von Scope zeigen, dass Unternehmen mit einem disruptiven Geschäftsmodell ihre Wettbewerbsvorteile gerade in volatilen Marktphasen ausspielen. Fonds, die schwerpunktmäßig weltweit in globale Innovationsführer investieren, schnitten in der Vergangenheit regelmäßig besser ab als solche ohne diesen Fokus. Nur: Woran erkennen Anleger, welches Geschäftsmodell disruptives Potential hat? Wie bemisst und bewertet man die Innovationsfähigkeit von Unternehmen? Antoine Hamoir, Fondsmanager bei Candriam, beschäftigt sich von Berufswegen mit diesen Fragen. Und das mit großem Erfolg: Als Co-Manager führt er, gemeinsam mit Geoffrey Goenen (Lead Manager), den Candriam Equities L Europe Innovation Fonds, der sich im vergangenen Jahr gemessen an der Vergleichsgruppe weit überdurchschnittlich geschlagen hat. Im Gespräch mit Scope-Analystin Laura Cornely gewährte der Anlageprofi exklusive Einblicke in seine Strategie.

Potential nicht nur im Tech-Bereich

Hamoir definiert grundsätzlich zwei Typen von Innovationsführern. Da wären zunächst Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen, die aus Sicht des Profis am leichtesten zu erkennen sind. Sie bergen das Potential, einen neuen Markt zu erschließen oder die Karten in Bezug auf Umsatz- und Gewinnverteilung in einem Sektor neu zu sortieren. Das Problem ist, dass diese Art von Innovation extrem selten ist. Deshalb setzt das Team im Fonds auch auf sogenannte inkrementelle Innovationen. Das sind Produkte und Dienstleistungen, die neue Funktionen zu einem bereits bestehendem System hinzufügen und so einen großen Mehrwert für den Kunden generieren.

Wer mit Aktien von Innovationsführern Überrenditen erzielen will, sollte darauf achten, dass deren Geschäftsmodell mit einem Wettbewerbsvorteil verbunden ist, dass es etablierte Unternehmen unter Druck setzt und sich kommerzialisieren lässt. Diese Eigenschaften finden Anleger naturgemäß vor allem bei Technologie-Unternehmen, aber nicht ausschließlich. Hamoir wirbt ausdrücklich dafür, den Blick auch auf andere Sektoren zu richten. So werden im Fonds auch Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Immuno-Onkologie gehalten, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen also die Krebstherapie und -forschung voranbringen.

 

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Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

60 Milliarden Euro Zuflüsse im ersten Quartal

 

Den Fondsgesellschaften flossen im ersten Quartal 2021 netto 59,9 Milliarden Euro neue Mittel zu. Das ist das beste Neugeschäft von Anfang Januar bis Ende März seit sechs Jahren. Im Startquartal 2015 erzielten sie 73,2 Milliarden Euro. Die Zuflüsse entfallen 2021 in etwa zu gleichen Teilen auf offene Spezialfonds und Publikumsfonds mit 31,2 bzw. 29,4 Milliarden Euro. Geschlossene Fonds verzeichneten 1,6 Milliarden Euro. Aus Mandaten zogen Anleger netto 2,4 Milliarden Euro ab.

Aktienfonds sind Absatztreiber

Die offenen Publikumsfonds haben ihr zweitbestes Neugeschäft in einem Quartal erreicht. Die Höchstmarke von 32,9 Milliarden Euro liegt im ersten Quartal 2000. Der Absatztreiber 2021 waren Aktienfonds. Angesichts der Kurssteigerungen an den Börsen haben Anleger netto 22,8 Milliarden Euro in diese Fonds investiert. Zuletzt erzielten Aktienfonds so hohe Zuflüsse zum Jahresauftakt 2000, als ihnen 25 Milliarden Euro zugeflossen waren. Mischfonds folgen auf der Absatzliste 2021 mit 5,9 Milliarden Euro. Immobilienfonds erzielten 2,2 Milliarden Euro.

Fondsbranche mit bestem Jahresstart seit 2015 – Publikumsfonds-Neugeschäft: 41 Prozent entfallen auf nachhaltige Produkte

Vom Neugeschäft der offenen Publikumsfonds entfallen 41 Prozent auf nachhaltige Produkte. Ihnen flossen im ersten Quartal 12,2 Milliarden Euro zu. Die Fondsbranche verwaltete Ende März 2021 in nachhaltigen Publikums- und Spezialfonds insgesamt 254 Milliarden Euro. Der Zuwachs um 107 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2020 (147 Milliarden Euro) erklärt sich durch die seit dem 10. März 2021 gültige EU-Offenlegungsverordnung zur Einordnung nachhaltiger Fonds. Als nachhaltig gelten seitdem ausschließlich die von den Mitgliedern als Artikel-8-Fonds (Fonds mit Nachhaltigkeitsstrategie) und Artikel-9-Fonds (Impact-Fonds) klassifizierten Produkte.

Vor dem Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung grenzte der BVI nachhaltige Fonds auf Grundlage der Vorgaben seiner Wohlverhaltensregeln ab. Danach durften sich Fonds nur dann als „ökologisch“, „sozial“, „ethisch“ oder ähnliches bezeichnen, wenn ihre Anlagepolitik festgelegten, in den Fondsdokumenten – zum Beispiel im Verkaufsprospekt – dargelegten Strategien folgt.

Offenbar haben viele Fondsgesellschaften die neuen EU-Vorgaben genutzt, um bisher konventionelle Produkte auf nachhaltige Anlagestrategien im Sinne der Offenlegungsverordnung umzustellen. Allein im März stieg das Vermögen nachhaltiger Fonds in der BVI-Statistik um knapp 100 Milliarden Euro.

Fondsbranche verwaltet für Anleger fast 4 Billionen Euro

Die Fondsbranche verwaltete Ende März 2021 ein Vermögen von insgesamt 3.950 Milliarden Euro. Drei Jahre zuvor waren es 2.985 Milliarden Euro. Zu dem Anstieg haben insbesondere offene Spezialfonds beigetragen. Das von ihnen verwaltete Vermögen (Ende März 2021: 2.018 Milliarden Euro) institutioneller Anleger ist um 424 Milliarden Euro gewachsen. Bei den offenen Publikumsfonds (1.282 Milliarden Euro) beträgt der Zuwachs 271 Milliarden Euro, bei den Mandaten (620 Milliarden Euro) sind es 250 Milliarden Euro und bei geschlossenen Fonds (31 Milliarden Euro) 21 Milliarden Euro.

 

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Wenn Anleger in Themen-ETFs investieren, entscheiden sie sich für ein Thema mit Zukunftspotenzial.

 

Sie antizipieren, dass der jeweilige Markt – sei es regenerative Energien, E-Commerce, Robotik, Cybersicherheit oder sauberes Wasser – in Zukunft stark wachsen wird und sie entsprechend partizipieren. Die Auswahl eines zukunftsträchtigen Themas ist jedoch nur der erste Schritt, erläutert Philipp von Königsmarck, Leiter des Wholesale-Geschäfts in Deutschland und Österreich bei Legal & General Investment Management (LGIM). Er erklärt, worauf Anleger im zweiten Schritt achten sollten, damit sie auf die Zukunft anstatt auf die Vergangenheit setzen:

„Bei der Auswahl eines Themen-ETFs sollten Anleger unbedingt überprüfen, wie der dem Themen-ETF zugrunde liegende Index zusammengesetzt ist. Wie wird das Unternehmensuniversum und dann der Index bestimmt? Das ist das A und O, ob ein Index auf die Gewinner von morgen oder auf die von gestern setzt.

Häufig umfasst das Universum Unternehmen mit einer bestimmten Marktkapitalisierung in dem jeweiligen Themenfeld. In den Index gelangen dann die Titel mit der größten Marktkapitalisierung – also die Gewinner von gestern. Häufig orientiert sich die Auswahl an der gängigen internationalen Unternehmensklassifizierung wie dem Global Industry Classification Standard (kurz: GICS) von MSCI oder S&P. Die möglichen Gewinner von morgen fallen bei einer solchen Methodik durch das Raster. Sie haben die erforderliche Marktkapitalisierung (noch) nicht erreicht, da sich der Markt häufig noch in einer frühen Phase befindet. Aber genau hier schlummert das Wachstumspotenzial. Ein Beispiel: „Energiekontor“ – ein Titel aus dem L&G Clean Energy UCITS ETF – konnte seinen Umsatz 2020 im Vergleich zu 2019 um mehr als 100 Prozent steigern (Quelle: energiekontor.de). Das Kerngeschäft des deutschen Unternehmens liegt auf der Planung, dem Bau und der Betriebsführung von Windparks und Solaranlagen im In- und Ausland.

Wer tatsächlich auf die Zukunft setzen möchte, darf nicht auf den ausgetrampelten Pfaden gehen. Vielmehr muss die Zusammensetzung des Unternehmensuniversums hoch spezialisierten Experten überlassen werden. Sie haben durch ihre Branchenkenntnisse tiefere Einblicke in den jeweiligen Markt und können dadurch – meist kleine und mittelgroße – Unternehmen identifizieren, die häufig nicht von gängigen Indizes wie dem MSCI World abgedeckt sind. Im Clean Energy ETF sind beispielsweise mehr als 50 Prozent kleine und mittelgroße Unternehmen enthalten. Damit liegt die Überlappung des ETF mit dem MSCI World Index bei nur 1,8 Prozent. Das heißt, Titel, die sowohl im ETF als auch im Index enthalten sind, machen nur 1,8 Prozent des Gewichts des MSCI World Index aus. Der Vorteil für Anleger: Das Klumpenrisiko im Portfolio ist geringer (Stand: Ende Q1/2021). Die Auswahl der Titel für den jeweiligen Index kann sich zudem an Kriterien wie themenbezogenem Umsatz, Marktführerschaft und der Rolle in der Wertschöpfungskette orientieren.

Fazit: Es reicht also nicht aus, einen ETF auf einen Index zu setzen, der sich vor allem an der Größe der Marktkapitalisierung orientiert. Um Themen mit Wachstumspotenzial zu erfassen, bedarf es maßgeschneiderter Indizes, die die Zukunft fest im Blick haben.“

 

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Ziel: Mehr Menschen sollen Zugang zu unabhängiger Beratung und zu Kapitalmarktanlagen haben

 

Die Quirin Privatbank, die seit ihrer Gründung 2006 komplett auf die Annahme von Provisionen verzichtet, senkt die Mindestanlage für Privatkunden auf 25.000 Euro. Bisher mussten Anleger mindestens 100.000 Euro mitbringen, wenn sie Kunde der unabhängig beratenden Privatbank werden wollten. “Wir sind die einzige Bank, die Anleger unabhängig von Provisionsinteressen berät, so wie Verbraucherschützer es seit Jahren fordern”, erklärt Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank. “Die Vorteile dieser unabhängigen Beratung kennen viele Menschen bis heute nicht: Sie stellt den Anleger in den Fokus und ist zudem meist günstiger als die vermeintlich kostenlose Beratung herkömmlicher Banken. Um diese Vorteile noch mehr Menschen zugänglich machen zu können, reduzieren wir die Mindestanlage”, erklärt Schmidt diesen strategischen Schritt.

Der provisionsgesteuerte Vertrieb herkömmlicher Banken führt immer wieder zum Verkauf unpassender oder überteuerter Produkte. Der Schaden einer solchen Falschberatung zeigt sich jedoch erst Jahre oder gar Jahrzehnte später, und dann ist es für eine Kurskorrektur oft zu spät. “Gerade weil man eine Geldanlage nicht Probe fahren kann wie ein neues Auto, ist eine unabhängige Beratung essentiell”, so Schmidt weiter. “Und die können Anleger sich jetzt schon ab 25.000 Euro einholen.”

Hierbei haben Anleger die Wahl zwischen dem Vermögensverwaltungsbaustein “Markt”, der breit gestreut in die weltweiten Kapitalmärkte investiert, und der nachhaltigen Variante, der Vermögensverwaltung “Verantwortung”. Ab einem Anlagevolumen von 100.000 Euro stehen dann auch die beiden weiteren Bausteine “Meinung” und “Wissen” zur Auswahl. Die Kosten für die Rundum-Betreuung und persönliche Beratung an den 15 Standorten der Bank liegen bei 1,28 Prozent per annum des angelegten Vermögens.

“Im Vergleich zu anderen Vermögensverwaltern war die Mindestanlage bei uns schon immer extrem niedrig”, so Schmidt. “Mit der jetzigen deutlichen Senkung wollen wir die vielen deutschen Sparer ermutigen, ihr Geld am Kapitalmarkt anzulegen, und ihnen die Angst vor selbigem nehmen. Denn: Nur an den weltweiten Aktienmärkten kann Vermögen heute noch langfristig vermehrt werden. Auf Tagesgeld-, Giro- und Sparkonten verlieren Einlagen hingegen jeden Tag an Wert dank Inflation und Niedrigzins. Das muss ein Ende haben”, so Schmidt weiter.

Um die weit verbreiteten Vorbehalte gegen die Aktienmärkte abzubauen, bietet das Institut interessierten Neukunden neben der individuellen persönlichen Beratung auch ein dreiteiliges Börsen-Coaching an, um sie fit für den Kapitalmarkt zu machen. Im Kern geht es darum, die Funktionsweisen der Märkte transparent zu machen, die wichtigsten Anlageklassen zu beleuchten und konkrete Tipps für die Geldanlage am Kapitalmarkt zu geben. Informationen zum Börsencoaching finden interessierte Anleger hier: https://www.quirinprivatbank.de/boersenfit

 

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Die Zahl der in Deutschland zugelassenen ESG-Fonds hat im vergangenen Jahr mit 249 einen Höchstwert erreicht.

 

Auch 2021 geht das Wachstum weiter: Die Scope-Analysten haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres 56 neue Fonds identifiziert. In Deutschland stehen Anlegern nun insgesamt mehr als 1.500 ESG-Fonds zur Verfügung. Zu der Gruppe zählen Fonds, die bei ihren Investments ökologische und soziale Faktoren sowie Grundsätze einer guten Unternehmensführung berücksichtigen. Zusammen verwalten diese Fonds zum Ende des ersten Quartals 2021 mehr als 700 Mrd. Euro. Damit hat sich das Volumen in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt.

Mehr als die Hälfte (809) der von Scope erfassten ESG-Fonds sind Aktienfonds. Renten- (360) und Mischfonds (338) machen einen deutlich geringeren Anteil aus. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Betrachtung des Volumens: Während Aktienfonds mit Nachhaltigkeitsbezug mehr als 400 Mrd. Euro verwalten, managen Renten- und Misch- bzw. sonstige Fonds jeweils nur rund 150 Mrd. Euro.

Abgrenzung zu Artikel 8 und 9 Fonds gemäß Offenlegungsverordnung

Für ESG-Investoren markiert das Jahr 2021 eine Zäsur. Seit März 2021 müssen Kapitalverwaltungsgesellschaften Auskunft darüber geben, in welchem Maß ihre Fonds im Sinne der EU-Taxonomie nachhaltig sind. Dabei wird zwischen Artikel 8 und 9 unterschieden. Während Artikel 9 Fonds („dunkelgrün“) ein explizites Nachhaltigkeitsziel – zum Beispiel Reduktion von CO2-Emissionen – anstreben, berücksichtigen Artikel 8 Fonds („hellgrün“) lediglich ESG-Aspekte im Investmentprozess – zum Beispiel über den Einsatz von Ausschlusskriterien.

Eine erste Erhebung der Scope-Analysten hat ergeben, dass Asset Manager in Deutschland derzeit rund 1.800 ihrer Produkte als Artikel 8 Fonds einklassifizieren und weitere rund 400 als Artikel 9 Fonds. Das sind in Summe rund 2.200 nachhaltige Fonds im Sinne der Offenlegungsverordnung.

Warum ist diese Zahl größer als die von Scope erfassten Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug? Die Offenlegungsverordnung definiert einen neuen ESG-Standard, der es Asset Managern ermöglicht, einen Teil ihres Fondsangebots als nachhaltig einzustufen. Die Scope-Definition geht in einigen Aspekten über diesen Standard hinaus – vor allen in Bezug auf die anspruchsvolle Ausgestaltung von Ausschlusskriterien.

 

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Das von Depotbanken verwahrte Vermögen deutscher Fonds ist im Jahr 2020 um 6,6 Prozent gestiegen.

 

Insgesamt betreuten die 35 Verwahrstellen in Deutschland zum Jahresende 2020 ein Vermögen von 2.565 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 2.406 Milliarden Euro. Die aktuelle Liste führt BNP Paribas mit einem Vermögen von 687 Milliarden Euro an. Es folgen die State Street Bank mit 328 Milliarden Euro und HSBC Trinkaus & Burkhardt mit 288 Milliarden Euro. 31 Verwahrstellen sind im Geschäft mit offenen Wertpapierfonds mit einem Vermögen von 2.281 Milliarden Euro tätig, 11 mit offenen Immobilienfonds mit einem Vermögen von 251 Milliarden Euro. Im Segment der geschlossenen Investmentfonds, die nach den Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuchs aufgelegt sind, betreuen 13 Verwahrstellen ein Netto-Vermögen von 33 Milliarden Euro.

Die Verwahrstellenstatistik umfasst Angaben zu in Deutschland aufgelegten offenen Wertpapierfonds und Immobilienfonds sowie geschlossenen Investmentfonds gemäß Kapitalanlagegesetzbuch, unabhängig von einer Mitgliedschaft im deutschen Fondsverband BVI. Die Statistik erstellt der BVI in Zusammenarbeit mit dem Praxisforum Depotbanken.

 

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Ulrik Fugmann, Portfoliomanager des BNP Paribas Energy Transition Fonds, kommentiert Investitionsmöglichkeiten in Umweltaktien

 

Nachhaltige oder ESG-Aktien, insbesondere mit Umweltthemen, haben sich zu Beginn des Jahres 2021 deutlich schlechter entwickelt als der Markt.  Der S&P Global Clean Energy Index fiel von seinem Hoch im Januar um etwa 38 Prozent. Das ist ähnlich stark wie der Rückgang zu Beginn des Covid 19-Ausbruchs im März 2020. Der Auslöser für den diesjährigen Ausverkauf war ein unerwartet rascher Zinsanstieg: Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen stiegen von 0,9 Prozent auf 1,77 Prozent. Das verschreckte Anleger, die in Wachstumswerten engagiert waren – denn diese Aktien reagieren im Allgemeinen am empfindlichsten auf Zinsbewegungen.

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Umweltaktien?

Dies könnte der Einstiegspunkt für Umweltaktien sein, auf den die Anleger so lange gewartet haben: Die Bewertungen sind deutlich gesunken und die Aktien werden mit einem Abschlag von 50 Prozent auf ein KGV-Wachstumsmultiple gehandelt, wobei die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate über drei Jahre um 20 Prozent höher liegt. Das liegt an der erheblichen politischen Unterstützung durch Netto-Null-Ziele von Regierungen auf der ganzen Welt, erhöhten Ausgaben für grüne Infrastruktur und einer erheblichen Verlängerung der Steueranreize für Solar- und Windkraftanlagen. Wir erwarten, dass die Gewinnsaison eine solide Nachfrage zeigen wird. Die Risiken auf der anderen Seite sind die andauernde Halbleiterknappheit und potenziell fehlende Produktionskapazitäten aufgrund der überwältigenden Nachfrage.

Umweltorientierte Investments versus ESG-Filter

Manche Investoren mögen aufgrund der jüngsten Kursrückgänge eine weitere Underperformance erwarten. Wir allerdings gehen davon aus, dass Unternehmen mit Umweltlösungen von der starken Nachfrage und der politischen Unterstützung, sowie von den Technologie-Trends, wie etwa Wasserstoff und Elektromobilität in vielen Märkten profitieren werden. Das Anlageuniversum expandiert schnell und wir erwarten, dass sie die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer weiterhin übertreffen werden. Portfolios mit ESG-Filtern – also solche, die Unternehmen mit hoher ESG-Bewertung kaufen – dürften jedoch unterdurchschnittlich abschneiden, wenn die Value/Growth-Rotation weiter zunimmt. Folglich würden die Finanzwerte und die Energie ihre starke Performance fortsetzen. Diese Sektoren gehören zu den größten Untergewichtungen in ESG-Portfolios, da sie typischerweise entweder in der E- oder G-Säule versagen. Die Konstruktion von Portfolios allein auf der Basis von ESG-Scoring kann zu Verzerrungen und unbeabsichtigten Konsequenzen führen. Im Gegensatz dazu integriert umweltorientiertes Investieren ESG in seinen Anlageprozess und zielt auf das E in ESG sowie die attraktive Dynamik, die Unternehmen in diesem Bereich genießen.

Umweltorientiertes Investieren könnte das Schlüsselthema unseres Zeitalters sein. Im Moment sieht es so aus, als habe sich der Rückenwind für das Thema zum “perfekten Sturm” entwickelt: Innovation, Kapital, Verbraucher- und Herstellernachfrage, Politik, Regulierung und Kosten. Wir müssen dringend dekarbonisieren und die globalen Ökosysteme wiederherstellen. Die traurige Wahrheit für die Umwelt ist, dass wir immer noch nicht auf dem richtigen Weg sind und nur begrenzte Fortschritte machen. Abgesehen von der Onshore-Windkraft sind die meisten Technologien noch nicht ausreichend, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Dies ist auch der Grund, warum sich Regierungen weltweit auf Klimamaßnahmen mit aggressiven Netto-Null-Zielen einigen konnten und nun Billionen von Dollar an Investitionen bereitstellen, um die katastrophalen gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels zu stoppen und umzukehren. Hier beginnt eine Chance, die sich unserer Meinung nach über mehrere Jahrzehnte erstrecken wird.

 

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BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT France, Zweigniederlassung Deutschland, Europa-Allee 12, 60327 Frankfurt am Main, Tel: (069)707998-0, www.bnpparibas-am.com

Deutsche Bank Wealth Management bietet vermögenden Privatkunden in Deutschland neue Strategien in Investmentfonds an, bei denen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung („Environmental, Social, Governance“ – kurz ESG) eine entscheidende Rolle spielen.

 

Die Bank treibt damit positive Veränderung voran und reagiert auf die steigende Nachfrage ihrer Kunden, die ihr Geld gemäß ihren Werten anlegen und die Renditechancen nachhaltiger Investments nutzen wollen. Die neuen Fonds orientieren sich an der „Asset Allocaton“ der Internationalen Privatkundenbank (IPB) der Deutschen Bank, zu der auch das Wealth Management gehört. Bei der Auswahl von Anlageinstrumenten werden Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt und bestimmte Geschäftspraktiken und Geschäftsfelder ausgeschlossen. Im Rahmen dieses Prozesses fließen Daten von MSCI in die Analyse mit ein – einem weltweit führenden Anbieter von nachhaltigen Indizes und Benchmarks.

Die ESG-Fonds orientieren sich an der globalen CIO-Sicht der IPB, wie bereits ihre Vorgänger, die bekannten Vermögensfondsmandate. Sie sind mit den Risikoprofilen Konservativ, Ausgewogen und Wachstum erhältlich und beinhalten eine wettbewerbsfähige „all in“-Gebühr. „Das Verhalten und die Ziele vieler Anleger ändern sich, daher könnte der Zeitpunkt für unsere ESG-Fondsstrategien nicht passender sein“, sagt Christian Nolting, Chefanlagestratege (CIO) und Leiter Investment Solutions der IPB. „Vermögende Privatkunden möchten möglichst effizient in nachhaltige Vermögenswerte investieren und geben sich nicht mehr mit einer passiven Rolle zufrieden, sondern sie wollen ihre Kenntnisse und ihre Geldanlage aktiv und zielgerichtet nutzen“, erklärt Nolting.

„Gleichzeitig erkennen immer mehr Investoren, dass Nachhaltigkeit mehr ist als Philanthropie. Zu der veränderten Sichtweise gehört auch, dass verantwortungsvolle, langfristige Ziele nicht den Verzicht auf interessante kurz- und mittelfristige Renditechancen bedeuten müssen“, ergänzt Nolting.

 

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Mensch oder Maschine, wer legt besser an?

 

Vertreter unbedingter Rationalität bei der Geldanlage, die die Fallstricke der menschlichen Emotion vermeiden wollen, sollten mit Robo Advisern gut bedient sein, möchte man meinen. „Doch genau das trifft nicht zu – nicht von den bisher erzielten Performanceergebnissen her und auch nicht von der technologischen Anlagefähigkeit“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Im Gegenteil: Wer Rationalität will, muss auf Menschen setzen.“

Der Grund liegt paradoxerweise genau in der dem Menschen innenwohnenden Irrationalität. „Der Homo Irrationalis beherrscht die Kapitalmärkte, sorgt für Übertreibungen in beide Richtungen“, sagt Neuro-Finance-Experte Kreuz. Dieser Irrationalität, die die Märkte mehr bestimmt als alle Computer, lässt sich nicht mit einer vermeintlich rationalen Computersimulation oder KI-basierter Systematik begegnen. „Die komplexe Realität wird von Maschinen unzureichend abgebildet“, so Kreuz. Unsere Realität ist viel zu komplex, um es mit den derzeitigen Hard- und Software-Lösungen ernsthaft einzufangen. Es wird beim gegenwärtigen technischen Stand erst in zehn bis 15 Jahren so weit sein, dass Mensch und Maschine ernstzunehmend miteinander interagieren. „Die derzeit verfügbaren Robo-Advisor genannten Geldanlage-Versuchsmaschinen sind lediglich standardisierte Bedarfsanalysetools oder KI- und IT-Insellösungen, denen von einer hochdrehenden Marketing-Maschinerie der Fondsindustrie ein rotes Schleifchen umgebunden wird“, sagt Kreuz.

Immer wieder zeigen Tests, dass diese Robos keinen Schutz vor Kursverlusten und sonstigen Anlagerisiken gewähren. „Die gängigen Risikoanalysemodelle greifen zu kurz, sie unterbewerten die Häufigkeit von Extremrisiken und reagieren im Anschluss zu träge“, sagt Kreuz. „Deutlich zu sehen war dies beim Marktführer Scalable Capital, dessen Value-at-Risk-Modelle die Aktienpositionen nach dem Pandemieabsturz verlustreich abstießen und nicht rechtzeitig auf Grün stellten, als die Reise wieder aufwärts ging.“ Die Robos sind zu behäbig – was allerdings auf einige Fondsmanager in dysfunktionalen Bankhäusern ebenfalls zutrifft.

Während rein passiv anlegende Robos recht und schlecht durch die Krise kamen, lassen sich die aktiv agierenden Robo-Advisor überhaupt nicht sinnvoll bewerten. „Der aktive Ansatz muss sich erst über einen längeren Zeitraum bewähren, bestenfalls über mehrere Börsenzyklen aus Abschwung mit anschließender Erholung hinweg“, sagt Kreuz. Die größten aktiven Robo-Advisor wie Scalable Capital, Cominvest, Liqid oder Truevest haben in der ersten Phase mit eher unterdurchschnittlichen Ergebnissen aufgewartet.

Um Chancen und Risiken einschätzen zu können, müssen die Anbieter viele Annahmen treffen. „Die Systeme rechnen mit der Normalverteilung, aber die Gaußsche Glocke ist mittlerweile mehr ein Schlapphut: Der Median ist gedrückt, die Ränder sind unterrepräsentiert, insgesamt sieht die Kurve im Extremfall mehr wie ein Gaußscher Donut aus“, sagt Kreuz. „Das genaue Vorgehen der aktiven digitalen Vermögensverwalter ist von außen kaum nachzuvollziehen und zu bewerten.“

Dazu kommt, dass die Datenlage für die Modelle oft nicht ausreichend ist – selbst wenn sie mit den statistischen Modellen erfasst werden könnte. „Es heißt in der Informatik so schön: GIGO – Garbage in, Garbage out“, sagt Kreuz. „Die Datenreihen selbst für Leitbörsen liegen teilweise nicht im ausreichenden Maße vor, um sie mittels KI gewinnbringend umzusetzen.“ In weniger gecoverten Märkten mit größeren Renditepotenzialen liegt größtenteils gar keine valide Datenlage vor. „Hier gibt es mehr weiße Flecken als gewinnbringende Erkenntnisse“, so Kreuz.

Auch bei der Technik sind die Robos lange nicht so gut, wie es das Marketing versprechen mag: „Die Technologie der digitalen Vermögensverwaltung ist in der Regel nicht aus einem Guss, viel Flickschusterei und Insellösungen sind zu finden“, so Kreuz. Die Systeme der Bedarfs-/Risikoanalyse greifen systemseitig oft nicht stringent mit den Portfoliomanagement- und Monitoringsystemen ineinander. „Mir wurde noch kein überzeugendes Modell präsentiert“, sagt Kreuz. „Dazu passen eben auch die Ergebnisse der Robos. Wer also gute Performance will, sollte auf Menschen setzen und dabei idealerweise auf solche, die die Fallstricke der Emotionalität bei der Geldanlage kennen, berücksichtigen und im besten Fall einen positiven Mehrwert daraus ziehen.“

 

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Marktkommentar von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG

 

War da was? Die US-amerikanische Finanzministerin Janet Yellen sandte in der ersten Maiwoche überraschend Signale Richtung möglicher Leitzinserhöhungen aus, schockte damit viele Anleger und schickte vor allem Techaktien auf Talfahrt. So schnell und überraschend diese Entwicklung kam, so zügig war sie dann aber auch schon wieder vorbei. Zum Ende der gleichen Woche hatte die Furcht vor Zinserhöhungen schon wieder deutlich nachgelassen, die Techaktien stiegen wieder. Der Grund: Die Arbeitsmarktdaten in den USA sind um ein vielfaches schlechter ausgefallen als erwartet. Offenbar zieht die Konjunktur doch nicht so an wie von manchen Beobachtern inklusive Janet Yellen erwartet.

War das also ein Sturm im Wasserglas? Jedenfalls notierten die Leitbörsen am Ende der Woche ähnlich hoch wie zu Beginn, teilweise sogar noch höher. Angesichts der zahlreichen Warnsignale verwundert, wie robust sich die Börsen weltweit präsentieren. Denn Gründe zum Fallen gab und gibt es wahrlich genug. So hat der Nasdaq 100 seit April eine sogenannte Doppeltop-Formation gebildet, also zweimal hintereinander einen Höchststand erreicht. Dann wurde in Folge der Äußerungen von Janet Yellen die ausgebildete Unterstützungslinie unterschritten. Dies bedeutet eigentlich ein klares Shortsignal. Ähnliches gilt auch für den Dax. Auch hier wurde die Unterstützungslinie unterschritten, der Aufwärtstrend war schon seit April gebrochen. Aber schon zum Ende der Woche wurden in beiden Indizes die Unterstützungslinien wieder überschritten. Noch signifikanter ist die Entwicklung im S&P 500: Er erreichte am 7. Mai sogar einen neuen Höchststand.

Asiatische Indizes interessanter als US-amerikanische

Allerdings notieren nicht alle Leitindizes nahe oder auf neuen Höchstständen wie vor allem die US-amerikanischen. So befindet sich der MSCI Asia Pacific nach wie vor in der Konsolidierung und ist allmählich interessanter als die US-Indizes, die mittlerweile ziemlich heiß gelaufen sind.

Apropos Konsolidierung: Gold hat seine Schwächephase überwunden. Wer daran seit Mitte 2020 festgehalten oder sogar antizyklisch investiert beziehungsweise Bestände aufgestockt hat, wird nun belohnt. Seit dem Sommer 2020 hat der Wert um rund 150 US-Dollar zugelegt.

Fazit

Die erste Maiwoche hat gezeigt, wie nervös die Aktienmärkte auf jedes Signal möglicher Zinserhöhungen reagieren. Sobald höhere Zinsen aber wieder unwahrscheinlicher werden, reagieren sie sehr robust bis zu neuen Höchstständen. Da auch weiterhin Rentenpapiere kaum eine Alternative darstellen, bleiben Aktien grundsätzlich attraktiv. Wie weit diese Attraktivität reicht, wird sich aber zeigen müssen. Trotz aller demonstrierten Robustheit der meisten Leitindizes tun Anleger gut daran, das weitere Geschehen aufmerksam und engmaschig zu beobachten, denn eine Garantie auf eine Fortsetzung dieser Robustheit gibt es nicht.

 

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St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, Prannerstraße 11, 80333 München, Tel: +49 (0)89 125 01 83-0, www.sgkb.de

Aktien-Boom: Deutsche investieren 2020 mit 49 Milliarden Euro mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr

 

Das Jahr 2020 hatte erhebliche Auswirkungen auf das Anlageverhalten der Deutschen. Hierzulande wurden im Vorjahr 49 Milliarden Euro in Aktien investiert – so viel wie noch nie zuvor innerhalb eines Jahres. Auch Investitionen in Fonds, wie zum Beispiel ETF-, Aktien-, Geldmarkt- oder Immobilien-Fonds, haben deutlich angezogen. Das weitere Potenzial für eine Fortsetzung dieser Entwicklung ist groß angesichts der Zinssituation: Zinserträge aus Bankeinlagen befinden sich seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Sinkflug und haben von 2008 bis 2021 um 93 Prozent abgenommen. Gleichzeitig ist das Volumen im selben Zeitraum um 73 Prozent gestiegen. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer gemeinsamen Analyse der ING Deutschland und Barkow Consulting. Untersucht wurde das Spar- und Anlageverhalten der Europäerinnen und Europäer im Jahr 2020 anhand von Daten der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB).

“2020 war in Deutschland ganz klar das Jahr der Aktienanlage”, sagt Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland. “Chancenorientierte Anlegerinnen und Anleger haben gezielt auf diese Anlageklasse als sinnvolle Ergänzung zum klassischen Sparen gesetzt.” Deutsche investierten Rekordmittel in Höhe von 49 Milliarden Euro neu in Aktien. Das Anlagevolumen hat sich dadurch mit einem Anstieg von 160 Prozent gegenüber 2019 deutlich mehr als verdoppelt. Damit sind Aktien beim Wachstum einsamer Spitzenreiter gegenüber anderen Anlageklassen.

Auch Investments in Fonds sind 2020 in Deutschland deutlich gestiegen. Sie vereinnahmten im vergangenen Jahr 41 Milliarden Euro und erfuhren damit einen Zuwachs von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Potenzial für Aktien und Fonds bleibt groß

“Der massive Zuwachs bei Aktien- und Fondsinvestments erklärt sich auch damit, dass Vermögensaufbau mit klassischem Sparen kaum noch möglich ist”, sagt Thomas Dwornitzak. Denn der Zinsertrag aus Spareinlagen in Deutschland ist in den vergangenen knapp 20 Jahren um 93 Prozent zurückgegangen. Lag der Ertrag 2003 noch bei 27,2 Milliarden Euro, beträgt der Wert 2021 gerade mal 2,8 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als dass im gleichen Zeitraum das Volumen der in Spareinlagen angelegten Gelder deutlich auf knapp 2,6 Billionen Euro stieg. “Bei Spareinlagen herrscht offensichtlich ein immer größeres Missverhältnis aus investiertem Volumen und erzieltem Ertrag. Anlegerinnen und Anleger tun gut daran, künftig verstärkt die Chancen des Kapitalmarktes zu nutzen, natürlich ohne dabei mögliche Risiken auszublenden.”

2020 hat auch bei der ING Deutschland das Interesse an Wertpapieren enorm zugenommen. Die Anzahl der Wertpapiertransaktionen erreichte den Rekordwert von 26,9 Mio. (2019: 11,5 Mio.). Ähnlich dynamisch entwickelte sich die Anzahl der abgeschlossenen Wertpapiersparpläne, die um 60 Prozent auf 573.000 anstieg (2019: 352.000). Das Depotvolumen legte auf 57,3 Mrd. Euro zu (2019: 45,8 Mrd. Euro). Die Anzahl der Depots stieg um 287.000 auf 1,7 Mio. (2019: 1,4 Mio.).

“Viele Kundinnen und Kunden haben im vergangenen Jahr das zwischenzeitliche Kurstief als Einstiegsgelegenheit genutzt und Wertpapiere für sich entdeckt. Wir werden der gestiegenen Nachfrage gerecht, indem wir seit vergangenem Jahr Wertpapier-Sparpläne bereits ab einem Euro ermöglichen und seit April 2021 alle 800 ETF-Sparpläne ohne Kaufgebühr anbieten. Schon bald werden wir mit der ‘Komfort-Anlage’ außerdem eine digitale Wertpapierberatung für Menschen einführen, die sich Unterstützung bei den ersten Schritten in den Kapitalmarkt wünschen. Wir wollen Menschen bestärken, ihre Geldangelegenheiten in die Hand zu nehmen und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen, um finanziell gesund zu bleiben”, erläutert Thomas Dwornitzak.

Bereits die im vergangenen Jahr veröffentlichte ING-Studie “Wie Krisen das Sparverhalten der Deutschen verändern” hat gezeigt, dass das Anlageverhalten hierzulande seit jeher maßgeblich von Krisen beeinflusst wurde. “Die Corona-Pandemie im Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld reiht sich hier nahtlos in die Beobachtungen aus der Vergangenheit ein”, sagt Thomas Dwornitzak.

Deutschland Europameister bei der Geldanlage

Deutschland war 2020 mit einem Gesamtvolumen von 388 Milliarden Euro Europameister bei der privaten Geldanlage. Dies entspricht einem Zuwachs von 45 Prozent gegenüber 2019. Damit konnte bereits der achte Rekord in Folge erzielt werden. An zweiter Stelle folgt Frankreich (261 Milliarden Euro), dann Italien (123 Milliarden Euro) und Spanien, mit 78 Milliarden Euro Viertplatzierter. Analog dazu stieg das private Finanzvermögen in Deutschland auf nunmehr fast sieben Billionen Euro an.

Im gleichen Zusammenhang ist die Geldanlage pro Kopf bei den privaten Haushalten in Deutschland 2020 enorm gestiegen. Lag dieser Wert 2019 noch bei rund 3.200 Euro, hat er mit 4.671 Euro fast um ein Drittel zugenommen und liegt damit so hoch wie noch nie. Zum Vergleich: Noch 2013 lag der Wert lediglich bei rund 1.700 Euro.

Europäer so reich wie nie

Der im Untersuchungszeitraum größte jemals berichtete Vermögensrückgang von minus 3,2 Prozent im ersten Quartal 2020 wurde bereits unmittelbar im zweiten Quartal mit dem bislang zweithöchsten Vermögenszuwachs von 4,2 Prozent mehr als kompensiert. Auch das vierte Quartal hat das Jahr 2020 mit einem Wachstum von 2,9 Prozent abgeschlossen. Auf europäischer Ebene stieg das Finanzvermögen 2020 insgesamt um 1,23 Billionen Euro oder 4,7 Prozent auf 27,3 Billionen Euro.

 

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ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main, Tel: 069/50 50 90 69, www.ing.de

Anleihen aus Schwellenländern werden bei Anlegern im Dauerzinstief immer beliebter.

 

Warren Hyland, Portfoliomanager Emerging Markets bei Muzinich & Co., erklärt im Gespräch mit Scope-Analystin Manqing Sun, was die Asset-Klasse derzeit attraktiv macht.

In heimischen Gefilden werden Bond-Anleger nicht mehr fündig. Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken hat die Renditen sicherer Staatsanleihen dahinschmelzen lassen, in Deutschland und vielen anderen Industriestaaten mit Top-Bonität sind sie sogar seit langem negativ. Anders in den Emerging Markets: Dort erzielen Anleihen mitunter aktienähnliche Renditen, und das oft bei einem Bruchteil der Volatilität. Bond-Investoren zieht es daher mehr und mehr in die Schwellenländer.

Gleichwohl sind Investments dort mit Risiken verbunden: Die Pandemie hat viele Schwellenländer nach wie vor fest im Griff. Der jüngste Anstieg bei US-Anleiherenditen schürt zudem Ängste vor einem Ende der Rally.

Warren Hyland, Portfoliomanager Emerging Markets bei Muzinich & Co., beobachtet die Region seit vielen Jahren. Im Scope-Webinar hat er sich der Frage gewidmet, wie es aktuell um Schwellenländer-Anleihen steht, ob sich die Rally doch noch fortsetzt – und auf welche Titel Anleger jetzt setzen sollten. Das Bild, das er gegenüber Scope-Analystin Manqing Sun von der Anlageklasse zeichnet, ist zweigeteilt: Der Blick auf Unternehmen in Schwellenländern stimmt ihn hoffnungsfroh, weil diese zuletzt vielfach Schulden abbauen konnten und sich langsam wieder auf dem Pfad der Erholung begeben. Auf staatlicher Seite ist die Lage dagegen weiter angespannt: Viele Schwellenländer haben sich im Zuge der Coronakrise höher verschuldet, um humanitäre und wirtschaftliche Folgen der Pandemie abzumildern. Gleichzeitig sind Steuereinnahmen zurückgegangen, weil viele Bürger ihre Jobs verloren haben. Wann die Regierungen beginnen können, die Schulden wieder abzubauen oder Ausgaben zu senken, ist offen. Aktuell sind Unternehmensanleihen daher für den Fondsmanager die bessere Wahl.

Wunsch und Wirklichkeit

Viele EM-Corporate-Bonds sind laut Hyland zwar nicht mehr günstig, in Anbetracht des ökonomischen Umfelds und der zu erwartenden Reflationierung der Wirtschaft aber immer noch fair bewertet. Ein häufiger Fehler unter Schwellenländer-Investoren liege darin, zu viel auf einmal zu wollen, warnt der Portfoliomanager. Hohe Rendite, geringe Volatilität und niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit ließen sich nun mal kaum gleichzeitig erreichen – jedenfalls nicht mit einem einzigen Investment. Hyland spricht auch vom „unmöglichen Dreieck“.

Wer Renditechance und Werterhalt kombinieren will, kann auf Fonds wie den Muzinich EmergingMarketsShortDuration setzen. Fondsmanager Hyland investiert dort in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating sowie Hochzinsanleihen aus mehr als 50 Ländern in verschiedenen Entwicklungsstadien. Er fokussiert sich auf kurze Laufzeiten, um die Volatilität des Fonds zu begrenzen. Außerdem ist er so in der Lage, das Risiko im Fonds feingliedrig zu steuern und flexibel auf Veränderungen am Kapitalmarkt zu reagieren.

 

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