Hohe Nettomittelzuflüsse ohne Cash-Produkte

 

Asoka Wöhrmann, CEO: „In den ersten drei Monaten des Jahres konnte unser Unternehmen erneut starke Ergebnisse erzielen. Aufgrund unserer erfolgreichen Barbell-Strategie mit Zuflüssen sowohl in unser Passive-Geschäft als auch in unsere hochmargigen Strategien haben wir starke Nettomittelzuflüsse ohne Cash in Höhe von fast EUR 10 Milliarden generiert. Die zweite Phase als börsennotiertes Unternehmen hat mit großartigem organischem Wachstum bei Mittelzuflüssen und Erträgen begonnen. Das ist vielversprechend, wir verlieren aber unseren mittelfristigen Plan nicht aus den Augen, unser Unternehmen zu transformieren und in Wachstum zu investieren, um eine echte Führungsposition in der Vermögensverwaltungsbranche einzunehmen.“

Claire Peel, CFO: „Durch den Anstieg unserer Erträge um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal konnten wir unsere bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation im ersten Quartal auf 61 Prozent verbessern. Da wir unseren Fokus auf Wachstum und Transformation verlagern, erwarten wir im Verlauf dieses Jahres zusätzliche Investitionen. Darüber hinaus haben wir unseren bereinigten Vorsteuergewinn und unser Konzern­ergebnis jeweils um 39 Prozent gesteigert und dadurch im ersten Quartal einen sehr erfolgreichen Start in das Jahr verzeichnet.“

Geschäftsentwicklung

Im ersten Quartal 2021 haben wir erneut starke Ergebnisse geliefert. Die Erträge stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresquartal um 21 Prozent. Dank unseres diversifizierten Geschäftsmodells verzeichneten wir im ersten Quartal trotz hoher Abflüsse aus Cash-Produkten mit geringen Margen insgesamt Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 1,0 Milliarden. Ohne Cash-Produkte verbesserten sich die Nettomittelzuflüsse auf EUR 9,7 Milliarden – der zweithöchste Wert seit dem Börsengang. Das verwaltete Vermögen stieg ebenfalls an, und zwar um EUR 28 Milliarden auf ein Rekordvolumen von EUR 820 Milliarden. Wir haben im ersten Quartal 2021 erste Investitionen in unsere Transformationsprojekte vorgenommen. Gleichzeitig sank unsere bereinigte Kostenbasis, unterstützt durch fortlaufende Maßnahmen zur Kosteneinsparung, gegenüber dem Vorquartal um 2 Prozent. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich – im Einklang mit unserer Erwartung, sie im Jahr 2021 unter 65 Prozent halten zu können – auf 60,7 Prozent. Der bereinigte Vorsteuergewinn stieg im Vergleich zum Vorquartal um 17 Prozent und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent.

Die Erträge stiegen im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent auf EUR 634 Millionen an (Q4 2020: EUR 605 Millionen; Q1 2020: EUR 524 Millionen). Grund waren höhere Performancegebühren und sonstige Erträge, darunter ein starker Beitrag unserer chinesischen Beteiligung Harvest, sowie sich vorteilhaft entwickelnde Marktwerte der Garantien für unsere Garantieprodukte (fair value of guarantees). Die Managementgebühren und sonstige wiederkehrende Erträge blieben trotz einer geringeren Anzahl an Arbeitstagen im ersten Quartal stabil. Im Jahresvergleich stiegen die Erträge um 21 Prozent.

Der bereinigte Vorsteuergewinn verbesserte sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 17 Prozent auf EUR 249 Millionen (Q4 2020: EUR 212 Millionen; Q1 2020: EUR 179 Millionen), hauptsächlich aufgrund höherer Erträge und gestützt durch niedrigere bereinigte Kosten. Im Jahresvergleich stieg der bereinigte Vorsteuergewinn stark um 39 Prozent. Nach Steuern wies die DWS für das erste Quartal 2021 ein im Quartalsvergleich 3 Prozent höheres Konzernergebnis in Höhe von EUR 169 Millionen aus. Im Jahresvergleich stieg das Konzernergebnis um 39 Prozent (Q4 2020: EUR 164 Millionen; Q1 2020: EUR 121 Millionen).

Das verwaltete Vermögen (AuM) stieg im ersten Quartal 2021 weiter um EUR 28 Milliarden auf EUR 820 Milliarden (Q4 2020: EUR 793 Milliarden; Q1 2020: EUR 700 Milliarden). Dies war auf positive Marktentwicklungen und günstige Wechselkursbewegungen zurückzuführen und wurde durch Nettomittelzuflüsse gestützt.

Im ersten Quartal 2021 verzeichneten wir Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 1,0 Milliarden. Dieses Nettomittelaufkommen ging hauptsächlich auf den Bereich Passive (EUR 7,4 Milliarden) zurück und wurde zudem durch die Bereiche Alternatives (EUR 1,0 Milliarden) und Active (ohne Cash) (EUR 1,2 Milliarden) gestützt, während Cash-Produkte mit niedriger Marge Nettoabflüsse hinnehmen mussten (minus EUR 8,6 Milliarden). Ohne Cash-Produkte verbesserten sich die Nettozuflüsse im Quartalsvergleich auf hohem Niveau auf EUR 9,7 Milliarden. ESG-Fonds verzeichneten im ersten Quartal stärkere Nettozuflüsse in Höhe von EUR 4 Milliarden.

Der Bereich Active Asset Management steigerte im ersten Quartal seine Nettomittelzuflüsse ohne Cash-Produkte auf EUR 1.201 Millionen (Q4 2020: EUR 767 Millionen). In den einzelnen Anlageklassen zeigte sich dabei ein unterschiedliches Bild. Active Fixed Income konnte aufgrund der Nachfrage institutioneller Investoren höhere Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 971 Millionen generieren. Zudem verzeichnete Active SQI Nettomittelzuflüsse von EUR 647 Millionen, und Active Equity generierte Nettomittelzuflüsse von EUR 94 Millionen. Andererseits verbuchte Multi Asset bedingt durch institutionelle Mandate Abflüsse von minus EUR 510 Millionen. Cash-Produkte verzeichneten Nettoabflüsse von minus EUR 8,6 Milliarden (Q4 2020: EUR 5,3 Milliarden), weil ihre Funktion als sicherer Hafen angesichts sich verbessernder Marktbedingungen an Bedeutung verlor.

Der Bereich Passive Asset Management erzielte im ersten Quartal höhere Nettomittelzuflüsse von EUR 7,4 Milliarden (Q4 2020: EUR 5,9 Milliarden). Diese sehr starke Dynamik beim Nettomittelaufkommen ist erneut auf die hohe Nachfrage nach börsengehandelten Produkten (börsengehandelte Fonds (ETF) und Rohstoffe) zurückzuführen. Sie ermöglicht es uns, Marktanteile in Europa zu gewinnen, da wir schneller als der Markt für börsengehandelte Produkte wachsen.

Der Bereich Alternatives generierte im ersten Quartal Nettomittelzuflüsse in Höhe von EUR 1,0 Milliarden (Q4 2020: EUR 1,7 Milliarden), vor allem bedingt durch Liquid Alternatives mit Nettomittelzuflüssen von EUR 651 Millionen. Weitere EUR 386 Millionen trug Illiquid Alternatives bei, mit Zuflüssen sowohl in Immobilien- als auch in Infrastrukturfonds.

Die bereinigten Kosten, die auch die Transformationskosten in Höhe von EUR 6 Millionen nicht umfassen, sanken im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 2 Prozent auf EUR 385 Millionen (Q4 2020: EUR 393 Millionen; Q1 2020: EUR 345 Millionen). Gestützt durch unsere fortlaufenden Initiativen zur Kosteneinsparung ging der Sach- und sonstige Aufwand zurück, insbesondere für Bankdienstleistungen, Marketing, Gebäude und Mieten. Zudem verzeichneten wir niedrigere Kosten für Marktdaten und Research. Im Jahresvergleich stiegen die bereinigten Kosten um 12 Prozent. Grund hierfür ist ein höherer Personalaufwand, der hauptsächlich auf eine höhere aufgeschobene Vergütung im Zusammenhang mit dem seit dem Ende des ersten Quartals 2020 kräftig gestiegenen Kurs der DWS-Aktie zurückzuführen ist.

Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation (CIR) verbesserte sich im ersten Quartal 2021 um 4,2 Prozentpunkte auf 60,7 Prozent (Q4 2020: 64,9 Prozent; Q1 2020: 65,8 Prozent). Dies steht im Einklang mit unserer Erwartung, die bereinigte CIR im Jahr 2021 unter 65 Prozent halten zu können. Grund für den Rückgang sind hauptsächlich höhere Erträge. Da wir im Verlauf des Jahres mit Investitionen in Wachstum sowie einer Normalisierung der Performance- und Transaktionsgebühren und der sonstigen Erträge planen, erwarten wir, dass die bereinigte CIR ausgehend vom niedrigen Niveau des ersten Quartals ansteigen wird.

Wachstumsinitiativen und strategische Fortschritte

Im ersten Quartal hat die DWS bei ihrer Transformation und auf ihrem Weg zu mehr Wachstum weitere Fortschritte erzielt. Ein wichtiger Schritt für das Unternehmen bestand darin, die langfristige Kontinuität in der Führung der DWS sicherzustellen: Angesichts der erfolgreichen Arbeit, die er seit seiner Rückkehr 2018 geleistet hat, wurde der Vertrag von CEO Asoka Wöhrmann bis Oktober 2024 verlängert, um die Weiterentwicklung in der zweiten Phase der Firmengeschichte als börsennotiertes Unternehmen fortzusetzen. Künftig wird er auch die Verantwortung für Nachhaltigkeit auf einer ganzheitlichen Ebene übernehmen und sämtliche ESG-Maßnahmen der DWS leiten. Durch diese Entscheidung soll der Bereich noch mehr Zugkraft und Dynamik entfalten. Darüber hinaus verbessern wir kontinuierlich unsere Geschäftsstruktur. In diesem Zuge haben wir über Bereiche und Regionen hinweg weitere organisatorische Veränderungen vorgenommen, um unsere Effizienz und Expertise zu stärken.

Zudem haben wir im ersten Quartal die ersten Grundlagen für eine eigenständige Technologieplattform für die DWS gelegt. Des Weiteren haben wir mit Hilfe von Technologie die Beziehungen zu unseren Kunden gestärkt: Für unsere Investmentkonferenz im März haben wir unsere On-Demand-Streaming-Plattform DWS+ auf den Markt gebracht. Über diese Plattform können unsere Kunden wann und wo immer sie wollen auf von der DWS erstellte Research-Materialien und Videos zugreifen. Zudem haben wir unsere Zusammenarbeit mit strategischen Partnern vertieft: Im ersten Quartal haben wir mit unserem strategischen Partner Arabesque AI unser erstes gemeinsam entwickeltes KI-Produkt auf den Markt gebracht, und weitere Angebote sind geplant. Darüber hinaus hat die DWS in Zusammenarbeit mit AMX (The Asset Management Exchange) eine neue Stewardship-Lösung für gebündelte Fonds für Pensionsfonds entwickelt, um die Stewardship-Politik enger mit dem Besitz des Vermögens zu verknüpfen. Um die leistungsorientierte Unternehmenskultur zu verstärken, haben wir zudem unser neues Rahmenwerk aus funktionalen Rollen umgesetzt, um Unternehmenstitel durch flache Hierarchien zu ersetzen.

Ein weiterer Beleg für unser erfolgreiches Kundengeschäft ist der Gewinn eines Passive- Pensionsfonds-Mandats über 1 Milliarde Schweizer Franken (CHF) von einer der führenden Schweizer Anlagestiftungen. Zudem haben wir noch weitere wichtige Mandate erhalten, zum Beispiel für unser Immobiliengeschäft in Asien. Daneben werden unsere Leistungen auch von externer Seite weiterhin anerkannt. So haben wir bei den Insurance Asset Risk Awards, den Morningstar Fund Awards, den ETF Express Awards, den €uro FundAwards, beim Capital Fonds-Kompass, beim deutschen und österreichischen Fondspreis 2021, bei den TMI (Treasury Management International) Awards for Innovation & Excellence sowie bei den ICSC (International Council of Shopping Centers) Global Researcher Awards mehrere Auszeichnungen erhalten.

Ausblick

Der Ausblick bleibt gegenüber dem am 4. Februar veröffentlichten und in unserem Geschäftsbericht 2020 detaillierter ausgeführten Ausblick unverändert.

 

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Von David Norris, Leiter der US-Kreditabteilung bei TwentyFour Asset Management:

 

Von der bevorstehenden Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) der US-Notenbank Fed sind aus unserer Sicht keine Überraschungen zu erwarten. Angesichts der Tatsache, dass der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, erst kürzlich mit dem Economic Club of Washington sprach, ist es nur schwer vorstellbar, dass sich seine Botschaft in der Zwischenzeit deutlich geändert hat.

Die US-Zentralbank kauft jeden Monat Treasuries und MBS im Wert von 120 Mrd. US-Dollar, um die Zinsen auf einem Niveau zu halten, das die Einstellung von Arbeitskräften und die Ausgaben unterstützt. Zudem wird der Standpunkt vertreten, dies so lange tun zu wollen, bis substanzielle Fortschritte in Richtung Vollbeschäftigung und das nachhaltige Inflationsziel von zwei Prozent zu erkennen sind. Powell bekräftigt weiterhin die drei Standards, die erfüllt sein müssen, bevor er eine Zinserhöhung in Erwägung zieht: eine Erholung des US-Arbeitsmarktes, eine erreichte Inflationsrate von zwei Prozent sowie eine Inflation, die über einen längeren Zeitraum über zwei Prozent liegt. Bis dahin erwarten wir keine Änderung des geldpolitischen Kurses.

Allerdings hat Powell in den letzten Interviews anerkannt, dass sich die US-Wirtschaft öffnet. Die Daten verbessern sich weiter und nähern sich den Zielvorgaben der Fed an, und auch die Fundamentaldaten verbessern sich in der Breite in schnellem Tempo. Die inländischen Passagierflüge nehmen zu, die Menschen gehen wieder in Restaurants und die jüngsten Zahlen zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft (NFP) haben eine deutliche Verbesserung gezeigt, mit der Erwartung, dass sich dies im Laufe des Jahres fortsetzen wird.

Was könnte dies kurzfristig für die Anleger bedeuten? Es wird erwartet, dass die US-Kerninflation (das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank) in den kommenden Monaten etwa 2,5 Prozent im Jahresvergleich erreichen wird, und die aus den NFP-Daten hervorgehenden neu geschaffenen Arbeitsplätze könnten bald eine Million pro Monat übersteigen. Infolgedessen halten wir längerfristige Treasuries und längerfristige US-Unternehmensanleihen weiterhin für anfällig. Allerdings sehen wir auch Chancen am unteren Ende des Kreditspektrums. Anleger, die insbesondere in diesem Marktbereich prozyklische Risiken eingehen, könnten von der erwarteten Verengung der Spreads profitieren, die durch die wirtschaftliche Erholung begünstigt wird, und den Schutz erhalten, den höherverzinsliche Anleihen normalerweise gegen eine weitere Zinsschwäche aufgrund von Inflationssorgen bieten.

 

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Eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung von offenen Immobilienfonds und der entstandenen „Corona-Schäden“ ist die Vermietungsquote. Sie ist im Jahr 2020 spürbar gesunken und der seit 2011 intakte Aufwärtstrend ist damit vorerst beendet.

 

Dass Corona Spuren in den Portfolios der offenen Immobilienfonds hinterlassen würde, ist seit langem klar. Wie stark die Auswirkungen konkret sein werden, zeichnet sich jedoch erst langsam ab.

Die Ratingagentur Scope hat die Vermietungsquoten der 20 offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht, die vor 2019 aufgelegt wurden oder über ein Scope-Rating verfügen. Zusammen verwalten diese Fonds mehr als 100 Mrd. Euro.

Das Ergebnis: Die durchschnittliche nach Verkehrswertvolumen gewichtete Vermietungsquote ist 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich um rund 1,7 Prozentpunkte (PP) auf 94,3% gesunken. Das Spektrum der Vermietungsquoten reicht Ende 2020 von 89,8% bis 100%.

Von den 20 untersuchten Immobilienfonds konnten im vergangenen Jahr lediglich fünf ihre Vermietungsquote steigern. Auffällig: Drei dieser Fonds fokussieren sich auf Wohnimmobilien. Die größten Rückgänge verzeichneten vor allem global ausgerichtete bzw. stark in den USA investierende Fonds mit Fokus auf Büro- und Hotelimmobilien.

Der Rückgang der durchschnittlichen Vermietungsquote setzt sich auch im ersten Quartal dieses Jahres fort. Zum 31. März 2021 sind die betrachteten Fonds nur noch zu 93,9% vermietet – eine weitere Reduktion um 0,4 PP. (Hinweis: Es haben noch nicht alle Fonds zum Quartalsende berichtet. Dieser Wert ist damit vorläufig.)

Trotz des spürbaren Rückgangs liegen die Vermietungsquoten weiterhin auf einem soliden Niveau. Zum Vergleich: 2011, als die Fonds noch den Auswirkungen der Finanzkrise ausgesetzt waren, betrug die durchschnittliche Vermietungsquote lediglich 91,8%.

Zur Einordnung: Die Vermietungsquote hat einen hohen Einfluss auf die Fondsperformance und ist daher eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung von offenen Immobilienfonds. Denn: Leerstehende Immobilien erwirtschaften nicht nur keine Mieterträge, sondern verursachen zusätzliche Kosten zum Beispiel für Renovierung und Vermarktung. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des Fondsmanagements, die Vermietung auf einem hohen Niveau zu halten. Sinkt die Vermietungsquote eines Fonds signifikant, hat dies einen negativen Einfluss auf das Rating. Aufgrund der natürlichen Mieterfluktuation betrachtet Scope bereits Vermietungsquoten ab 98% als Vollvermietung.

 

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Marktkommentar von Werner Rüppel

 

Das kann doch nicht sein, das sind gewiss Fake News! So mag der frühere US-Präsident Donald Trump fühlen, wenn er auf die Performance der Aktienmärkte unter seinem Nachfolger Joe Biden blickt. Denn der von Trump als “Sleepy Joe” verhöhnte Biden rockt die Wall Street und hat in den ersten 100 Tagen mit einem Plus von rund 11 Prozent im marktbreiten S&P 500 eine bessere Performance erzielt als alle Amtsvorgänger seit 1961. Trump kam nach Berechnungen des Finanzportals Aktien-Depot zum Start beispielsweise nur auf ein Plus von 6 Prozent, John F. Kennedy erreichte immerhin 7 Prozent und George Bush sen. 8 Prozent.

Seit November, als sich der Wahlsieg des Demokraten manifestierte, hat die Wall Street gefeiert, dass mit Biden ein erfahrener und verlässlicher Mann an der Spitze der Vereinigten Staaten steht und kein unberechenbarer Chaot wie Trump. Und Biden hat in den ersten Tagen seiner Amtszeit eine Menge richtig gemacht. Er hat mit umfangreichen Hilfspaketen geklotzt. Hinzu kommen Impfungen in Rekordgeschwindigkeit. In den USA haben bereits rund 50 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung, während Deutschland erst in etwa halb so weit ist. Diesen Erfolg hat Biden aber auch der Trump-Administration zu verdanken, die, anders als die EU, frühzeitig und großzügig Impfstoff bestellt hat. Der direkte und im Vergleich zur Alten Welt weniger bürokratische amerikanische Weg ist eben häufig effektiver.

Die US-Wirtschaft brummt im Moment geradezu mit einem BIP-Wachstum im ersten Quartal von satten 6,4 Prozent. “Geht ab wie eine Rakete!”, stellt Patrick Franke von der Helaba, die gerade ihre Wachstumsprognose für die USA erhöht hat, fest. Zugleich sprudeln die Unternehmensgewinne. “In der aktuellen Quartalssaison haben bisher neun von zehn S&P-500-Unternehmen wie Amazon die Markterwartungen übertroffen”, sagt Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck. Seiner Meinung nach sollten zahlreiche Makrodaten in der ersten Maiwoche den zunehmend beschleunigenden US-Aufschwung bestätigen. Insbesondere die ungezügelte Unterstützung der Fed und stetig neue, größer als erwartet angelegte Fiskalpakete der Biden-Administration befeuerten die Konjunktur. Greil prognostiziert: “Damit wird die US-Wirtschaft im zweiten Quartal wohl schneller als die chinesische wachsen.”

“America is on the move again”, hat Biden daher gerade in seiner Rede vor dem Kongress unterstrichen. Die Pandemie dürfte in den USA bald überwunden sein, die aufgestaute Konsumnachfrage ist immens, es entstehen wieder neue Jobs, und die Gewinne der Unternehmen klettern kräftig. Und die Wall Street feiert dies alles in einer großen Party.

Alles schön und gut, möchte man da meinen. Doch für Aktienanleger ist die Sache komplexer. In den vergangenen Jahren hat sich ein Engagement am US-Aktienmarkt zwar überdurchschnittlich gelohnt, und der S&P 500 hat zum Beispiel weitaus höhere Wertzuwächse als der Dax erzielt. Auch kommen die großen ertragreichen und schnell wachsenden Technologiekonzerne dieser Welt, Firmen wie Apple, Amazon, Microsoft oder Facebook, aus den USA und nicht aus Deutschland und Europa. Doch gibt es auch etliche Risiken an der Wall Street, die Investoren zumindest beachten sollten. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die amerikanischen Aktienmärkte im historischen Vergleich in Form einer relativ hohen Bewertung bereits vieles vorweggenommen haben.

Da ist zum einen der Umstand, dass die US-Wirtschaft aus der Pandemie kommend gerade ex­trem schnell wächst. Das wird sich aber nicht auf die Dauer fortsetzen, der Aufschwung wird sich ebenso wie das Wachstum der Unternehmensgewinne absehbar abschwächen. Als nicht unerheblicher Belastungsfaktor könnten sich auch die Steuerpläne Bidens erweisen. Denn der Demokrat plant eine höhere Steuerlast für Unternehmen, was, wenn er damit durchkommt, die Firmengewinne drücken würde. Stratege Frank Klumpp von der LBBW sagt zu den Steuererhöhungen: “Noch ist nichts beschlossen, aber dies dürfte an den Börsen nicht spurlos vorübergehen.”

Hinzu kommt, dass die US-Notenbank den Fuß desto eher ein wenig vom monetären Gaspedal nehmen dürfte, je länger der Aufschwung dauert und je stärker er ausfällt. Auf diesbezügliche Signale der Fed reagieren die Märkte sehr sensibel. Vorerst ist aber zunächst einmal Party an der Wall Street angesagt. Und dies sind keine Fake News.

 

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Der Mai ist eine gute Gelegenheit, das eigene Verhalten an der Börse kritisch zu hinterfragen.

 

Denn eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet: „Sell in May and go away“. Und spricht nicht angesichts hoher Indexstände alles dafür, zu verkaufen und abzuwarten? „Nein, hier lassen sich die Menschen nur von ihren Gefühlen leiten, die Ratio spricht eindeutig dagegen“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH.

Ganz grundsätzlich treten saisonale Muster aufgrund der Irrationalität der Akteure auf. Im Falle der „Sell-in-May“-Regel liegt die Wahrscheinlichkeit bei rund 20 Prozent. „Etwas mehr ist es vielleicht, denn die so plakativ einfache Mai-Verkaufsregel hat eine Eigendynamik entwickelt. Sie ist zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung geworden. Letztlich ist es eine Wahrnehmungsverzerrung des menschlichen Gehirns, das das Unwahrscheinliche in der Wahrnehmung überschätzt“, so Kreuz.

„In der Neuro-Finance wird dieses Phänomen als Certainty- oder Possibility-Effekt, im Deutschen auch als Sicherheitseffekt bezeichnet“, sagt Kreuz. Es handelt sich dabei um eine kognitive Verzerrung, eine Täuschung des Gehirns anhand von Zahlen. „So wird eine Wahrscheinlichkeit als höher gesehen, wenn damit ein Schwellenwert erreicht wird“, sagt Kreuz. Menschen nehmen etwa den Sprung von 99 Prozent Wahrscheinlichkeit auf 100 als wesentlich stärker wahr als den von 50 auf 51 Prozent. „Damit ließe sich aber immerhin absolute Sicherheit erreichen“, sagt Kreuz. „Trotzdem sehen Menschen auch den Sprung von null auf ein Prozent als größer an als den von 50 auf 51 Prozent.“

So verhält es sich auch mit der „Mai-Regel”. „Obwohl der Erfolg eher unwahrscheinlich ist, wird doch die 20-prozentige Wahrscheinlichkeit höher gewichtet als die 80 Prozent, die dagegen sprechen“, sagt Kreuz. „Die Menschen messen unwahrscheinlichen Ereignissen irrational viel Gewicht bei, wenn sie nur so einfach und verständlich wie ‚Sell in May‘ daherkommen.“ Im vergangenen Jahr hat beispielsweise diese vermeintliche Börsen-Weisheit für Investoren überhaupt nicht funktioniert.

Nun könnte 2021 ein Jahr sein, in dem sich die Regel im Nachhinein als richtig erweist. „Der Dax notiert wie andere Indizes auch auf oder nahe seinem Höchststand“, so Kreuz. „Da besteht ganz grundsätzlich eine Versuchung, jetzt zu verkaufen.“ Auf der anderen Seite sind genau diese Entscheidungen dann angesichts der Herde, die möglicherweise in die gleiche Richtung rennt, nichts weiter als ein zyklisches Mitlaufen. „Langfristig zahlt es sich aus, antizyklisch zu agieren, und das bedeutet momentan mit mittel- bis langfristiger Anlageperspektive: nicht verkaufen“, so Kreuz.

Denn das Umfeld für Aktien ist ideal: Die Geldpolitik ist locker wie selten, riesige Konjunkturpakete lösen zusätzliche Multiplikatoreneffekte aus, der Konsum zieht an, die Arbeitslosigkeit sinkt. Dazu kommt, dass die langsam, aber sicher voranschreitende Durchvakzinierung zumindest der westlichen Welt Nachholeffekte in allen Volkswirtschaften auslösen wird. „Bei vielen Unternehmen wurden die Konsens- und Flüsterschätzungen weit übertroffen“, sagt Kreuz. Die Frühindikatoren und das Sentiment bestätigen dieses mikro- und makroökonomische Szenario. „Das darf trotzdem nicht zu Sorglosigkeit verleiten“, so Kreuz. „Stoppkurse sollten nachgezogen und angepasst werden.“ Und es gelte viel mehr als die bekannte Börsenregel „Sell in May“ der weniger bekannte Grundsatz, dessen Umsetzung dem menschlichen Gehirn oft Unbehagen bereitet, der aber deutlich erfolgreicher ist: „Buy the Dip“ – Nachkaufen bei Kursrücksetzern.

 

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Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

 

Die globalisierte Welt denkt arbeitsteilig. Doch kaum werden Lieferketten gestört, sind die Folgen für das produzierende Gewerbe schnell fatal. Wie Anleger Globalisierungsrisiken umschiffen und das Umdenken der Industrie für sich nutzen können.

Die tagelange Blockade des Suezkanals durch den Containerfrachter Evergiven hat der Welt erneut gezeigt, wie fragil Lieferketten sind. Kaum tritt ein Problem auf, zieht dieses weitreichende Folgen nach sich. Das liegt daran, dass der Gedanke vom effizienten Just-in-Time-Prinzip in den vergangenen Jahrzehnten alle Branchen erreicht hat. Industrieerzeugnisse, wie etwa Autos, aber auch Elektrogeräte oder Fahrräder werden aus verschiedenen Teilen gefertigt. Aufgrund der Spezialisierung kommen diese Teile aus aller Welt. Da Lagerhaltung zudem kostet, setzten sich schwimmende Lager in Form großer Frachter oder auch Tanker durch. Schon der Ausbruch der Corona-Pandemie zwang die Weltwirtschaft aufgrund der großen Abhängigkeit von China kurzfristig in die Knie – bei vielen deutschen Industrieunternehmen standen die Werke still, Nachschub fehlte.

Für Anleger, die sich abseits derartiger Risiken positionieren möchten, bieten sich daher kleinere und mittlere Unternehmen an, die einen Großteil ihrer Grundstoffe und Vor-Produkte aus Deutschland oder Europa beziehen. Auch das nicht-produzierende Gewerbe ist als Investitionsziel interessant, beispielsweise Immobiliengesellschaften oder Finanztitel. Neben der Möglichkeit, ein Portfolio abseits von Globalisierungsrisiken zu positionieren, gibt es noch eine zweite Möglichkeit, den Trend weg von Globalisierungsrisiken als Investor zu nutzen.

Lagerhaltung wird wieder en vogue

Viele Industrieunternehmen, die im Zuge der Verwerfungen der ersten Pandemie-Welle unter Lieferschwierigkeiten gelitten haben oder sogar die Produktion pausieren mussten, versuchen inzwischen verstärkt lokal zu agieren. Das bedeutet: Europäische Unternehmen prüfen, ob größere Teile der Wertschöpfung wieder in Europa stattfinden können. Wenn es um weniger komplexe Vorprodukte geht, dürften in erster Linie Länder Osteuropas profitieren, die Teil der EU sind. Weiter entwickelte Volkswirtschaften, wie etwa Polen, bieten zwar kein vergleichbar niedriges Lohniveau mehr, punkten dafür aber mit qualifizierten Arbeitskräften und einem florierenden Binnenmarkt. Letztendlich könnten die Volkswirtschaften, als auch die Kapitalmärkte aus Europa hiervon stärker profitieren.

Eine weitere Folge der Maßnahmen gegen Störungen der Lieferketten dürfte der größere Fokus auf Lagerhaltung sein. Wer die wichtigsten Grundstoffe und Vorprodukte an den Produktionsstätten vorhält, kann kleinere Störungen der Lieferketten, wie etwa die Evergiven-Havarie, leichter austarieren. Lager sind heute längst mehr als große Hallen, in denen Arbeiter mit dem Gabelstapler Güter laden und entladen. Damit komplexe Lieferketten Bestand haben und die Lieferung zur Fabrik just-in-Time gelingen kann, sorgen heute Automatiklager für effiziente Prozesse und ein Höchstmaß an Transparenz.

Digitale Logistik-Lösungen mit Potenzial

Der Trend zur Sicherung der Lieferketten wird auch nach der Pandemie nicht vorbei sein – schließlich kann eine Havarie, wie die der Evergiven immer wieder vorkommen. Neben potenziellen Produktionsstätten in Osteuropa und Spezialisten für Lagerhaltung dürften in Zukunft auch Logistiker profitieren, die ihren Kunden alle Vorzüge der Digitalisierung bieten. Wenn Lieferverzögerungen oder andere Probleme dank digitaler Lösungen früher erkannt werden und Informationen über ein Produkt von jedem Teilnehmer der Lieferkette in Echtzeit ausgelesen werden können, lassen sich Störungen womöglich noch rechtzeitig aus der Welt schaffen. Nicht umsonst gilt die Blockchain-Technologie als richtungsweisend für den Logistiksektor. Rund um den Trend zur Sicherung und Stabilisierung von Lieferketten entstehen in den kommenden Monaten zahlreiche Chancen. Neben der Möglichkeit, auf Unternehmen mit einem Fokus auf den europäischen Binnenmarkt zu setzen, bieten auch Lösungsanbieter rund um Lagerhaltung und Logistik Perspektiven.

 

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Neuberger Berman rechnet schon lange mit mehr Zahlungsausfällen in China

 

Das wohl wichtigste Anleihenthema der letzten zwei Wochen war nicht das Auf und Ab von US-Staatsanleihen, sondern der 40-prozentige Kurseinbruch US-dollardenominierter Titel der China Huarong Asset Management Company. Berichtet wurde über das Thema jedoch nur wenig. Was also ist Huarong und was macht die Firma so wichtig?

Kredite mit Problemen

Huarong Asset Management ist Chinas größter Manager von Problemkrediten, auch Distressed Debt genannt. Das Unternehmen verwaltet fast 300 Milliarden US-Dollar und gehört zu 57 Prozent dem chinesischen Finanzministerium. Huarong hat – gelinde gesagt – eine zweifelhafte Vergangenheit. Im Januar wurde ihr ehemaliger Chef wegen Korruption hingerichtet. Außerhalb des eigentlichen Kerngeschäfts hatte er Unmengen notleitender Aktiva angehäuft. Dafür müssen Aufsichtsbehörden und Management jetzt eine Lösung finden. Die Distressed-Debt-Sparte hatte aber stets stabile Gewinne erzielt. Am Markt hielt man sie für ausreichend, um die Abschreibungen der anderen Sparten ausgleichen zu können.

Entsprechend irritiert war man, als Huarong am 31. März keinen vorläufigen Geschäftsbericht vorlegte. Gerüchte machten die Runde, dass die Muttergesellschaft des Emittenten von US-Dollar-Anleihen ihre Garantien zurückziehen würde, Huarong also im Zweifelsfall nicht mehr stützen würde. Selbst eine Schuldenrestrukturierung wurde nicht mehr ausgeschlossen. Die Kurse stürzten daraufhin ab.

Ein Zahlungsausfall von Huarong wäre der größte in der chinesischen Geschichte. Investoren wissen, dass es bei früheren, kleineren Ausfällen nahezu unmöglich war, ähnliche Garantien wie die für Huarong einzufordern. Wenn sich das jetzt wiederholt, wäre das ein sehr schlechtes Signal für den Markt – noch bevor sich herumspricht, dass der Staat seine Hilfen für große staatliche Unternehmen (SOEs) generell prüft.

Interessante Bewertungschancen in der Krise

Bei Neuberger Berman rechnet man schon lange mit mehr Zahlungsausfällen in China, vor allem bei staatlichen Unternehmen. Nach den Defaults beim Chiphersteller Tsinghua Unigroup und bei Yongcheng Coal & Electricity im Jahr 2020 schrieb man im Dezember, dass ein Anstieg der Ausfallquote auf das Niveau anderer Emerging Markets erwartet werde. Schließlich wünsche sich der Staat niedrigere Verschuldungsgrade und weniger Korruption.

Diesmal ist aber zu vermuten, dass er eine weiche Landung anstrebt, bei der die Garantien erfüllt werden. Huarong ist ein extrem großer Manager von Problemaktiva, und der Anteil notleidender Kredite dürfte in den nächsten Monaten steigen. Huarong scheint daher viel zu systemrelevant, als dass der Staat auch nur die geringsten Stabilitätszweifel zulassen könnte.

Der Huarong-Ausverkauf hat daher für sehr interessante Bewertungschancen am chinesischen Anleihemarkt gesorgt. Dennoch achtet Neuberger Berman bei seinen Anlagen zuallererst auf die Finanzen der Emittenten. Statt auf chinesische Ratings wird dabei auf eigene Fundamentalanalysen gesetzt. Eine Flucht in die Qualität erscheint jederzeit möglich.

Das gilt vor allem für staatliche Unternehmen. Hier achtet Neuberger Berman sehr genau auf Eigentümerstruktur und Systemrelevanz. Wenn der Staat Korruption bekämpft, sind Firmen im kommunalen Besitz deutlich gefährdeter als Unternehmen, die der Zentralregierung gehören – so wie Huarong.

Anleihemarkt-Einschätzung bleibt positiv

Die chinesischen Anleihemärkte sind in letzter Zeit größer und wichtiger geworden. Auch wenn die Mittelzuflüsse in den letzten Wochen etwas abgeebbt sind, steigt der Anteil internationaler Investoren seit zwei Jahren – und damit auch während Corona – kontinuierlich. Investoren haben sich über attraktive Erträge bei moderater Volatilität gefreut.

Bei Neuberger Berman wird der chinesische Anleihemarkt langfristig weiter positiv eingeschätzt. Das Anleiheteam des Unternehmens in Shanghai beobachtet die Situation deshalb genau. Nicht nur die Erträge waren letztes Jahr stabil, sondern auch die Konjunktur. Dank der hohen Industrieproduktion und boomender Exporte ist das BIP im Vorjahresvergleich um 18,3 Prozent gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze liegen sogar um 34,2 Prozent höher.

Dennoch sollten Investoren nach dem Huarong-Debakel kurz innehalten. Der Preis für Chinas Stabilität in der Coronakrise und für das hohe Wachstum der letzten zehn Jahre waren steigende Schulden. Chinas offizielle Schuldenstandsquote – die Schulden aller staatlichen Ebenen in Prozent des BIP – ist mit knapp 80 Prozent sehr hoch. Vielleicht ist das aber noch untertrieben, da ein Großteil der kommunalen Schulden in Staatsunternehmen versteckt ist, vor allem in sogenannten Local Government Financing Vehicles. Huarong könnte auch deshalb solvent gehalten werden, weil Chinas Wirtschaft in Zukunft potenziell weitere Probleme drohen.

Die Regierung nimmt diese Herausforderung an. Ernsthafte Lösungsversuche könnten in den nächsten Jahren aber weitere Probleme aufdecken und für mehr Volatilität sorgen. Kommt es zu Schwierigkeiten, hätte das nicht nur Folgen für Chinas Wirtschaft und Anleihemärkte, sondern auch für die Welt. Man muss die Lage deshalb genau beobachten.

 

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Die DWS hat am 31. März 2021 einen Aktienfonds aufgelegt, dessen Aktienauswahl maßgeblich auf dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) beruht.

 

Der DWS Concept ESG Arabesque AI Global Equity greift die drei Megatrends auf, die die DWS für das kommende Jahrzehnt identifiziert hat: Niedrigzinsen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Der Fonds ist das erste gemeinsame Produkt von DWS und Arabesque AI, einem britischen Unternehmen, das sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert hat und mit dem die DWS Anfang 2020 eine strategische Partnerschaft eingegangen ist. Er berücksichtigt ESG-Kriterien, verfolgt einen Total-Return-Ansatz und umfasst zwischen 60 und 70 Aktien aus dem MSCI-Welt-Universum. Sein erwarteter Tracking Error liegt zwischen sechs und sieben Prozent.

Der KI-Ansatz von Arabesque zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr umfassend ist und sich nicht auf einzelne Märkte, Investmentstile oder Anlageklassen beschränkt. Das unterscheidet ihn von vielen seiner Konkurrenten. „Mit dem Produkt kombinieren wir in einem aktiv gemanagten Investmentfonds die Vorteile der künstlichen Intelligenz mit der Expertise unserer Investmentmanager. Durch die Verbindung der einzigartigen Stärken beider Partner können wir die exponentiell wachsende Menge an Daten durch innovative Technologien besser analysieren und so neue Erkenntnisse ableiten“, sagt Manfred Bauer, Leiter der Product Division bei der DWS.

Yasin Rosowsky, Co-CEO von Arabesque AI, ergänzt: „Die Fortschritte in der KI-Technologie treiben die Transformation der globalen Kapitalmärkte voran. Die Auflegung des Fonds ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Arabesque und DWS, bei der die Erfahrung der DWS im Fondsmanagement mit den KI-Fähigkeiten von Arabesque kombiniert wurde, um gemeinsam ein hochmodernes Anlageprodukt zu entwickeln. Wir freuen uns, mit der DWS bei diesem spannenden neuen Angebot zusammenzuarbeiten.“

Wie brisant das Thema der steigenden Datenmengen ist, zeigen folgende Zahlen: Im Jahr 2009 lag die Zahl der neuen Daten noch bei 0,5 Zettabyte (ein Zettabyte entspricht 1.073.741.824 Terabyte), 2019 bereits bei 45 Zettabyte. Für das Jahr 2025 erwarten Experten neue Daten im Umfang von 175 Zettabyte, also die 350-fache Menge des Jahres 2009. Für das menschliche Gehirn ist diese Entwicklung ein großes Problem, für die künstliche Intelligenz dagegen gilt: je mehr Informationen, desto besser.

Künstliche Intelligenz wird zunehmend eine wichtige Rolle im Asset Management übernehmen. Analysten oder Fondsmanager komplett ersetzen wird sie jedoch nicht. Im DWS Concept ESG Arabesque AI Global Equity bedeutet das Zusammenwirken von KI und Mensch, dass die KI-Engine täglich eine Vielzahl von Signalen generiert, die auf die Attraktivität von Aktien schließen lassen. Die Spezialisten der DWS für quantitatives Investieren bauen daraus ein regional und über Sektoren diversifiziertes Portfolio und überprüfen dieses monatlich.

 

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Erfolgreiches Second Closing: RE Infrastructure Opportunities erreicht Zeichnungsvolumen von 116 Millionen Euro

 

Der Boutiquen-Verbund FP Investment Partners hat unter Führung der FP Gruppe ein zweites Closing für den Erneuerbare-Energien-Fonds RE Infrastructure Opportunities erfolgreich abgeschlossen. Das Zeichnungsvolumen des Fonds steigt um 91 Millionen Euro auf nunmehr insgesamt 116 Millionen Euro. Damit ist fast die Hälfte des angestrebten Zielvolumens von 250 Millionen Euro erreicht. Ein weiteres Closing ist für den Sommer 2021 geplant. Eine Zeichnung des Fonds ist ab einer Million Euro möglich. Die Zielrendite liegt bei sieben Prozent pro Jahr nach Kosten mit einer Fondslaufzeit bis mindestens 2033, wobei das Portfolio bereits heute robuste Erträge generiert.

Richard Zellmann, Geschäftsführer der FP Investment-Partners GmbH und Partner der FP Gruppe, sagt: „Erneuerbare Energien sind ein mittlerweile kaum verzichtbarer Baustein in den Portfolios unserer institutionellen Anleger. Sie generieren nicht nur Cashflows unabhängig von Konjunktur- und Kapitalmarktzyklen, sondern sind als Impact-Investments auch in Sachen ESG von zentraler Bedeutung. Der Investitionszeitpunkt ist zudem günstig. Der Megatrend Nachhaltigkeit beeinflusst Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichermaßen. Die nationalen Klimaschutzpläne und stark gesunkene Stromgestehungskosten generieren eine robuste Projekt-Pipeline, die durch staatliche Einspeisevergütungen sowie private Stromabnahmeverträge langfristig planbare Erträge bietet.“

Der RE Infrastructure Opportunities ist als Teilfonds der FP Lux Plattform, einem Luxemburger alternativen Investmentfonds, aufgelegt und ist sowohl in der Rechtsform einer SCSp (steuerlich transparent) als auch einer S.C.A. (steuerlich opaque) für institutionelle Anleger in Deutschland erwerbbar. Initiator und Vertriebsstelle der Plattform ist die FP Gruppe, die Verwaltungsgesellschaft ist BKN Capital S.A.. Der Fonds ist der dritte Teilfonds mit Fokus auf Erneuerbare Energien innerhalb der FP Lux Plattform. Er ist nach der neuen EU-Offenlegungsverordnung als Artikel-9-Fonds eingeordnet und gilt somit als Impact-Fonds. Zur Investorenbasis zählen unter anderem Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke und Sparkassen. Das Fondskonzept sieht vor, dass der Photovoltaik/Solar-Anteil mindestens 70 Prozent beträgt. Daneben wird auch in Onshore-Windparks und Wasserkraft investiert. Der Schwerpunkt liegt auf Solarprojekten in Westeuropa. Durch diese technologische und geographische Diversifikation wird ein geglättetes Ertragsprofil auf Portfolioebene erreicht. Die Selektion, die Evaluierung und die Begleitung des Ankaufsprozesses für Projekte verantwortet dabei die re:cap global investors ag, ein Tochterunternehmen der FP Gruppe und Verbundpartner von FP Investment Partners, in ihrer Rolle als Investmentberater.

Pipeline 2021: Umsetzung von Projekten mit einer Gesamtleistung von mindestens 100 MW geplant

Das Portfolio des RE Infrastructure Opportunities umfasst aktuell 10 Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 100 MW in Dänemark, Spanien und den Niederlanden. Investoren, die jetzt noch zeichnen, können damit in ein bereits operatives Bestandportfolio investieren, welches bereits Cashflow generiert. Eines der neueren Projekte im Fonds: zwei Solarparks in den Niederlanden, die mit einer Gesamtkapazität von knapp 32 MWp rund 10.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen und so jährlich 17.000 Tonnen CO2 einsparen. Beide Parks profitieren von einem attraktiven lokalen Einspeisetarif über 15 Jahre.

Auch die weitere Pipeline für 2021 ist bereits gut gefüllt: Geplant ist die Umsetzung von neuen Projekten mit mindestens 100 MW Gesamtleistung, unter anderem in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Dadurch profitieren Investoren von überschaubaren Abrufzeiten, die in der Vergangenheit durchschnittlich sechs bis neun Monate betrugen.

FP Investment Partners

Der Boutiquen-Verbund FP Investment Partners wurde 2020 auf Initiative der der Frankfurter FP Gruppe um den Investment Manager und Fondsinitiator FIRST PRIVATE Investment Management ins Leben gerufen. Ziel ist es, institutionellen Investoren Zugang zu alternativen Assetklassen zu ermöglichen, ihre Kapitalanlage nachhaltig zu stärken und gleichzeitig das Potenzial aufstrebender, spezialisierter Investment-Teams zu fördern. „FP Investment Partners“ vernetzt die Leistungen aller Partner zugunsten optimaler Kundenlösungen. Das Angebot umfasst Alternative Investments, Real Assets sowie Quant-Investing der neusten Generation. Die eng verbundenen Boutiquen-Partner sind unabhängige Teams mit klarer Ausrichtung, langfristigem Engagement und ausgeprägten Überzeugungen. Zu FP Investment Partners gehören derzeit First Private Investment Management, re:cap global investors ag, Resonanz Capital und BKN Capital S.A. Gemeinsam betreuen oder verwalten sie insgesamt rund 5 Milliarden Euro Assets under Management (Stand: Februar 2021).

 

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FP Investment-Partners GmbH, Westhafenplatz 8, 60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0)69 505082-0,  www.fp-investmentpartners.com

Amundi, größter europäischer Vermögensverwalter und Pionier beim verantwortungsvollen Investieren, listet mit dem Amundi iCPR Euro Corp Climate Paris Aligned PAB – UCITS ETF DR einen neuen Renten-ETF auf Xetra.

 

Das Produkt wird zu laufenden Kosten von 0,16 % angeboten und ist damit der aktuell günstigste europäische Euro Corporate Bond Paris Aligned Benchmark (PAB) ETF. Als langjähriger Befürworter nachhaltiger Anlagen ist Amundi ein führender Anbieter von Klima-Indexprodukten. 2014 leistete Amundi beim Investieren in kohlenstoffarme Indizes Pionierarbeit und legte 2020 einen der ersten PAB-ETFs auf. Mit dem neuen Listing erweitert Amundi sein Klima-ETF-Angebot um ein Anleiheprodukt, mit dem Anleger die Kohlenstoffintensität in ihren Portfolios schnell reduzieren können.

Der Amundi iCPR Euro Corp Climate Paris Aligned PAB – UCITS ETF DR bietet Anlegern:

*       ein Engagement in Euro-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen

*       eine Investment, das eine Halbierung der Kohlenstoffintensität gegenüber dem Standardindex sowie weitere jährliche Senkungen der CO2-Intensität von sieben Prozent anstrebt

*       Normenbasierte und Sektorausschlüsse

Mit dem neuen ETF baut Amundi die Palette an EU-Klimaindex-Label-ETFs weiter aus, die nun sowohl Aktien als auch Anleihen abdeckt. Das Angebot umfasst ETFs auf Euro-Unternehmensanleihen und auf Aktien aus Industrieländern der Eurozone, Europas und der Welt. Alle diese ETFs sind gemäß Artikel 9 der SFDR-Offenlegungsverordnung klassifiziert.

„Das Listing des neuen ETFs unterstreicht unser Engagement, einfache Lösungen zu entwickeln, mit denen Anleger ihre ESG- und Klimastrategie bedarfsgerecht und schnell umsetzen können“, sagt Fannie Wurtz, Leiterin von Amundi ETF, Indexing & Smart Beta. „Wir glauben, dass ETFs eine entscheidende Rolle beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft spielen.” Weitere Informationen sind unter amundietf.com erhältlich.

 

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Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

Einen Consorsbank-Studie zeigt, was Trader unterscheidet, die per App oder über die Website auf dem PC handeln

 

Anleger greifen für die Aufgabe von Wertpapierorders immer öfter zum Smartphone oder anderen mobilen Endgeräten, anstatt sich über einen Webbrowser am Laptop oder PC in ihr Depot einzuloggen und dort zu handeln. So hat sich der Anteil der Kunden der Consorsbank, die ausschließlich oder überwiegend (in mindestens 2/3 der Fälle) via App handelten, im Jahr 2020 gegenüber 2017 von weniger als zehn auf rund 25 Prozent mehr als verdoppelt. Das zeigt die Studie „Mobile Trading“, für die die Consorsbank anonymisierte Daten ihrer Kunden ausgewertet hat.

Auch wenn das mobile Trading boomt – beide Zugangswege zu nutzen, zahlt sich aus. Anleger, die ausschließlich die App auf dem Smartphone oder Tablet für den Handel von Aktien & Co. nutzten, erzielten im Jahr 2020 im Durchschnitt eine Rendite von gut sechs Prozent, während als Anleger, die zusätzlich auch über den Browser am Laptop oder PC aktiv waren, eine Performance von rund elf Prozent erreichten.

Die hybride Nutzung beider Kanäle bewährte sich offenbar in Corona-Zeiten, um auf die extremen Schwankungen an den Börsen flexibel zu reagieren. Zudem neigen Anleger, die ihr Smartphone für den Wertpapierhandel nutzen, dazu, ein höheres Risiko bei der Geldanlage einzugehen. Das zeigen Untersuchungen von Wissenschaftlern u.a. von der Goethe Universität Frankfurt (Studie „Smart(Phone) Investing?“). Ein mögliche weitere Erklärung ist die Tatsache, dass unter den Kunden, die ausschließlich die App für ihre Trades nutzen, jüngere Anleger stärker vertreten sind als unter denjenigen, die auch via Browser Wertpapiere kaufen und verkaufen. Ihnen fehlte es möglicherweise an Erfahrung, mit der besonderen Situation an den Märkten umzugehen.

Allein den Weg über den Webbrowser zu nutzen, hat sich indes auch nicht bewährt im vergangenen Jahr. Anleger, die nur am Laptop oder PC handelten, schnitten mit einer Performance von gut fünf Prozent im Durchschnitt um einen Prozentpunkt schlechter ab, als die App-Trader. Die Mischung aus beiden Zugangswegen war 2020 offensichtlich ein Garant für größeren Erfolg an der Börse.

Auffällig in der Untersuchung war außerdem, dass Frauen auch in den jüngeren Altersgruppen sehr viel weniger zu mobilen Endgeräten beim Traden greifen als Männer. Während etwa bei den männlichen Anlegern im Alter von 18 bis 24 Jahren rund 60 Prozent zumindest gelegentlich die App für den Wertpapierhandel nutzen, sind es bei den weiblichen Altersgenossen nur rund 35 Prozent.

 

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Consorsbank, Bahnhofstraße 55, D­-90402 Nürnberg,Tel: +49 (0) 911/3 69 ­ 1709, Fax: +49 (0) 911/3 69 ­ 5131, www.consorsbank.de

Kommentar von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG 

 

An den Aktienmärkten zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Bisher war es vor allem die Geldschwemme der Zentralbanken, welche die Kurse insbesondere in den vergangenen zwölf Monaten zu immer neuen Höchstkursen trieb. Der April hat diese Entwicklung noch einmal eindrucksvoll fortgesetzt und damit seinen Ruf als traditionell guter Börsenmonat bestätigt. So hat der MSCI World seit Anfang April fünf Prozent zugelegt. Aber dieser Höhepunkt markiert zugleich auch eine Wende. So wird es nämlich aller Voraussicht nach nicht weitergehen. Immer mehr Notenbanken fahren ihre Anleihekaufprogramme zurück, erhöhen die Leitzinsen und drosseln damit die Liquiditätszufuhr. Aktuelle Beispiele sind die russische und die kanadische Notenbank, die jetzt beschlossen haben, die Leitzinsen zu erhöhen (Russland) beziehungsweise das Tempo ihrer Anleihekäufe zu verlangsamen (Kanada). Zuvor war schon die Zentralbank der Volksrepublik China einen ähnlichen Weg gegangen.

Paradigmenwechsel von der Liquiditäts- zur Konjunkturhausse

Ist das nun das Ende der Börsenhausse? Nicht unbedingt. Zu Ende geht jetzt allmählich „nur“ die Liquiditätshausse. Stattdessen beginnen die Märkte in eine Phase der Konjunkturhausse einzutreten. Denn die Konjunktursignale in immer mehr Ländern stehen auf grün und zeigen an, dass der Weg aus der ökonomischen Coronakrise begonnen hat. Und je ausgeprägter und kräftiger diese Signale sind, umso eher haben die Zentralbanken die Möglichkeit, den Krisenmodus allmählich zu verlassen, also die Liquiditätszufuhr zur Stützung der Konjunktur herunterzufahren.

Eine solche Übergangsphase kann erfahrungsgemäß holprig verlaufen. Insofern ist mindestens für die nächsten Wochen erst einmal Zurückhaltung geboten. Weitere Höchststände sind vorerst unwahrscheinlich, zumal es nach wie vor zahlreiche Warnsignale gibt, die zwar intakte Trends, aber wie beim MSCI World eben auch Überhitzungen signalisieren. So zeigt die Stimmung unter US-Investoren, dass die strategische Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen seit Mitte November 2020 deutlich gestiegen ist.

Inflationsangst deutlich gesunken

Die anziehende Konjunktur geht aktuell nicht mehr mit steigenden Inflationssorgen einher. Im Gegenteil: Die Inflationsangst an den Rentenmärkten hat sich gelegt. So ist der Renditeanstieg bei den 10-jährigen US-Treasuries nicht nur gestoppt. Die Entwicklung ist sogar wieder rückläufig. Lagen die Renditen Anfang April noch bei rund 1,8 Prozent, sind sie mittlerweile wieder auf rund 1,5 Prozent gesunken.

Die weitere Entwicklung wird nun ganz entscheidend davon abhängen, wie sich die Federal Reserve und die EZB zu den Leitzinsen und Anleihekäufen positionieren – und wie dann die Märkte darauf reagieren werden. Insofern ist für Anleger ratsam, im Rahmen ihres Risiko-Rendite-Profils bei ihren Aktieninvestments den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und sich erst einmal etwas weniger offensiv als bisher zu positionieren.

 

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St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, Prannerstraße 11, 80333 München, Tel: +49 (0)89 125 01 83-0, www.sgkb.de

Blockchain Fund I schließt bei EUR 30 Mio. Anlagevolumen

 

Das Hamburger Family Office Lennertz & Co. hat seit Dezember vergangenen Jahres EUR 30 Mio. an Kapitalzusagen seiner Mandanten für den Lennertz & Co. Blockchain Fund I erhalten. Der Fonds bietet den Einstieg in Unternehmen, die auf Basis der Blockchain-Technologie an der Infrastruktur dieses neuen Ökosystems bauen.

“Unsere Investoren haben das Potential dieser Technologie sofort verstanden und fragten den Blockchain Fund I in kurzer Zeit sehr nach. Aufgrund von stark angestiegenen Bewertungen der Investments haben wir den Fonds nun frühzeitig geschlossen und legen gleichzeitig den Blockchain Fund II auf, um das weiterhin große Potential junger Unternehmen und Netzwerke mit Fokus auf die Blockchain-Technologie für unsere Investoren zu erschließen”, sagt Philipp Lennertz, geschäftsführender Gesellschafter von Lennertz & Co.

Der Blockchain Fund II von Lennertz & Co. sieht, ähnlich wie sein Vorgänger, Investments in bis zu zehn der hochwertigsten Blockchain-Venture-Fonds mit Anlageschwerpunkt Europa und den USA vor. Insgesamt soll über die Zielfonds in mehr als 200 Unternehmen investiert werden, deren Entwicklerteams auf Basis einer offenen, dezentralen und robusteren Technologie die Infrastruktur für das Web 3.0 schaffen. Zielfonds, die vorrangig in europäische Unternehmen investieren, sind sowohl der Berliner Early Stage-Fonds Greenfield One, als auch Fabric Ventures mit Sitz in London. Zu den US-amerikanischen Fonds zählen erste Adressen wie CoinFund, Multicoin Capital oder Polychain Capital.

Unter dem Begriff Web 3.0 bahnt sich ein Paradigmenwechsel in der digitalen Wertschöpfung an. Bislang dominieren noch die großen Plattformen mit ihren weltweit umspannenden Marktplätzen. Ihnen gehören als Intermediär zwischen Angebot und Nachfrage die Industrie-, Markt- und Verbraucherdaten, auf denen sich derzeit ihre Marktmacht gründet. Das Web 3.0 verspricht dagegen, eine direkte Verbindung zwischen Erzeuger und Nutzer herzustellen. “Unsere Investoren verstehen auf Anhieb das hohe Potential, dass sich daraus ergeben wird, wenn alle Teilnehmer an einer Transaktion durch die Blockchain-Technologie direkt und ohne Mittelsmann miteinander verbunden und incentiviert sind”, so Lennertz.

Blockchain-Inhalte werden bekanntlich von einem dezentralen Peer-to-Peer-Netzwerk verwaltet, das mit Hilfe von Kryptografie ein sicheres und transparentes System schafft. Entscheidend dabei ist, dass alle an einem solchen Netzwerk beteiligten Partner für die Verwaltung und die Sicherheit der Daten zuständig sind und nicht mehr wie bis dato ein Intermediär, wie etwa eine Bank oder ein Plattformbetreiber. Bislang wird Blockchain im Wesentlichen in den Sektoren Hosting, Finance und Gaming eingesetzt. “Die Blockchain-Technologie wird nachhaltig die digitalen Wertschöpfungsketten verändern. Umso wichtiger ist es, mit einem breit diversifizierten Portfolio frühzeitig in die Stars dieser neuen Technologie investiert zu sein”, sagt Philipp Lennertz.

Über Lennertz & Co.

Lennertz & Co. ist ein inhabergeführtes Family Office mit klarem Fokus auf Weiterentwicklung und Wertsteigerung des Vermögens seiner Mandanten. Hierfür werden eingehend und fortlaufend ihre individuellen Familien-, Unternehmens- und Vermögenslagen unter Berücksichtigung der rechtlich und steuerlich relevanten Rahmenbedingungen betrachtet. Die Investitionsempfehlungen stehen im Einklang mit der persönlichen Präferenz der Mandanten. Dabei profitieren diese von der Unabhängigkeit von Lennertz & Co., etwa bei der Einschätzung globaler Investment-Opportunitäten, deren Auswahl sowie ihrer diskreten Umsetzung. Als unternehmerisch agierendes Multi Family Office teilt Lennertz & Co. den Anspruch seiner Mandanten an schnelle, profunde und sichere Entscheidungen. Um die sich bietenden Opportunitäten im Segment Private Equity für seine Mandanten eingehend zu prüfen, steht Lennertz & Co. ein kompetentes Team zur Verfügung, das auf eine jahrzehntelange Private-Equity-Erfahrung zurückblicken kann. Zudem besteht der Beirat aus namhaften Industrie- und Private-Equity-Experten wie etwa Prof. Dr. Heinrich von Pierer, Prof. Dr. Klaus Wucherer, Stefan Theis, Daniel Milleg und Florian Heinemann.

 

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Lennertz & Co. GmbH, Düsternstraße 10, 20355 Hamburg, Tel: +49 40 210 91 33-32, www.lennertz.com

Kolumne von Nicolas Biagosch

 

Die Krypto-Börse Coinbase feierte diese Woche ihr Börsendebüt. Im Wege eines so genannten „Direct Listings“ wurden Coinbase-Aktien am Mittwoch zum Handel an der US-Technologiebörse Nasdaq zugelassen, seitdem können Anleger – auch in Deutschland – an der zukünftigen Entwicklung von Coinbase partizipieren. Drei Punkte sollten Anleger im Blick behalten:

  1. Krypto ist im Mainstream angekommen.

Die Marktkapitalisierung von Coinbase beträgt rund 85 Mrd. USD. Damit ist Coinbase nicht nur einer der am höchsten bewerteten Börsen-Neulinge der letzten Jahre, sondern auf einen Schlag die wertvollste Börse der Welt. Intercontinental Exchange, die Muttergesellschaft der altehrwürdigen New York Stock Exchange, liegt mit einer Marktkapitalisierung von rund 67 Mrd. USD deutlich drunter.

Das ist beachtlich: Das Unternehmen Coinbase ist keine zehn Jahre alt, und bewegt sich in einer Branche, deren Geburtsstunde gerade einmal 12 Jahre zurückliegt. Die neue Welt der Kryptowährungen, in der durch dezentrale Protokolle ein völlig neues Finanzsystem geschaffen wird, ist damit endgültig und für die traditionelle Finanzwelt sichtbar im Mainstream angekommen. Bis zum Coinbase-Börsengang konnten Bankberater und Vermögensverwalter das Thema Krypto vielleicht noch als Nischen-Thema abtun. Das funktioniert jetzt nicht mehr: Die Ergebnisse der Krypto-Revolution manifestieren sich ab sofort in den ihnen bekannten Indizes, die Relevanz von Krypto lässt sich in den Coinbase-Bilanzen ablesen.

  1. Coinbase ist nach wie vor nicht günstig

Über die Bewertung von Coinbase hatte ich am 09. März in einer Analyse auf unserer Website postera.io bereits geschrieben und bisher scheint mir der Markt Recht zu geben: Die extremen Bewertungen von über 100 Mrd. USD, zu denen Coinbase vor dem Listing außerbörslich gehandelt wurde, haben sich nicht materialisiert. Kurzzeitig stieg der Coinbase-Kurs auf über 420 USD, um dann aber wieder deutlich nachzugeben. Nach dem zweiten Handelstag lag der Kurs bei rund 326 USD, was einer Marktkapitalisierung von rund 85 Mrd. USD entspricht. Auch wenn dieser Wert deutlich unter den Erwartungen mancher Investoren liegt: Günstig ist Coinbase damit noch nicht. Eingepreist in diesem Kurs ist nicht nur ein weiteres Wachstum der Krypto-Märkte (was sehr wahrscheinlich ist), sondern auch, dass es Coinbase schafft, weiter Marktanteile zu gewinnen, seine Margen zu halten und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Das alles kann passieren, es kann aber auch viel dazwischenkommen. Insbesondere die Margen dürften zukünftig unter Druck geraten: Da sie ab sofort über die Quartals-Reportings für jeden sichtbar sind, wird das Begehrlichkeiten wecken. Sowohl die „alte“ Finanz-Welt als auch bestehende Krypto-Unternehmen und Startups werden ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, der Wettbewerb wird zunehmen.

  1. In Krypto-Assets investieren Anleger am besten direkt

Unter den Coinbase-Anlegern befinden sich viele, die eigentlich gerne in Krypto-Assets investieren wollen, sich aber noch nicht so recht trauen. Das ist ein Fehler: Denn das so oft herangezogene Narrativ der „Investments in die Hacken und Schaufeln“ des Krypto-Booms funktioniert hier nicht. Coinbase-Aktien unterliegen dem Basis-Risiko der Krypto-Märkte, zusätzlich kommen aber noch operative Unternehmensrisiken dazu. Anders ausgedrückt: Bei einer mäßigen Entwicklung der Krypto-Märkte wird Coinbase auf keinen Fall gut performen; aber auch bei boomenden Krypto-Märkten ist eine starke Performance von Coinbase noch nicht garantiert. Und da es viele Investoren gibt, die indirekte Investitionsmöglichkeiten in den Krypto-Markt suchen, ist Coinbase – wie es so schön heißt – ein „Crowded Trade“. Schnäppchen können Anleger in so einem Umfeld nicht machen. Anders bei Krypto-Assets selbst, wo es auch nach den jüngsten Kurs-Steigerungen immer noch viele Investment-Möglichkeiten gibt, von denen die Masse der Investoren noch nichts weiß.

Zusammengefasst: Coinbase ist trotz eines respektablen Starts nicht günstig, zumal das zukünftige Wachstum der Krypto-Assets bereits eingepreist ist. Wer Exposure zu Krypto-Assets sucht, sollte daher lieber direkt in Bitcoin, Ethereum & Co. oder entsprechende Anlageprodukte investieren.

 

Über Nicolas Biagosch:

Nicolas Biagosch ist Geschäftsführer der Düsseldorfer Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Postera Capital GmbH, die sich auf Blockchain und Investitionsmöglichkeiten in Krypto-Assets spezialisiert hat. Bei Postera entwickelt er Blockchain-Strategien für Unternehmen und berät zu Investments in Krypto-Assets. In Deutschland bietet Postera seit 2018 den ersten regulierten, offenen Krypto-Fonds für vermögende Anleger an.

Über Postera Capital

Postera Capital ist eine Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft für Krypto-Assets und Blockchain sowie Initiator des Postera Fund – Crypto I. Das Unternehmen wurde 2017 mit der Vision gegründet, Investitionen in Krypto-Assets für professionelle Anleger zugänglich zu machen. Postera Capital bietet Beratungsdienste, Anlageconsulting und Research an. Im Jahr 2018 lancierte Postera Capital den Postera Fund – Crypto I, den ersten nach EU-Recht regulierten Krypto-Fonds. Mit diesem Schritt gelang es Postera Capital, die Hürden für professionelle Anleger zu senken, um sich an der neuen Anlageklasse zu beteiligen.

 

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Postera Capital GmbH, Wilhelm-Tell-Str. 26, 40219 Düsseldorf, Tel: +49 211 976 333 50, https://postera.io/

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) wächst derzeit besonders stark im Bereich Gesundheit und Medizin.

 

Das kann die Medizin verbessern, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Für Anleger gibt es wichtige Kriterien für die Aktienauswahl. Der globale Gesundheitsmarkt ist mit rund 10 Billionen US-Dollar extrem groß, wächst langfristig überdurchschnittlich stark und unabhängig von den üblichen Konjunkturzyklen. Das macht ihn für Unternehmen und Anleger besonders attraktiv. Das Gesundheitswesen drängt sich für die Anwendung von KI förmlich auf, da der Markt sehr komplex ist, viele Teilnehmer und Interessensgruppen umfasst und jede Menge Daten entstehen. Dadurch entsteht eine große Hebelwirkung.

Auf dem Weg zum Multi-Milliarden-Markt

Der Investitionsbedarf bei KI in der Medizin ist hoch und erfordert einen langen Atem, wobei die Erfahrungen zu den Erfolgswahrscheinlichkeiten noch begrenzt sind – anders als etwa bei der Medikamentenentwicklung. Doch das reale Geschäft mit KI in der Medizin ist bereits jetzt rasant gewachsen und dürfte weiter boomen. Verschiedene Prognosen rechnen in den kommenden fünf Jahren mit durchschnittlich etwa 45 % mehr Umsatz pro Jahr. Das Segment ist damit auf dem Weg zu einem Multi-Milliarden-Markt, von dem auch Anleger profitieren können.

Wie vielfältig Gesundheits-Unternehmen in KI investieren

Die Vielfalt der Gesundheits-Unternehmen, die in KI investieren, ist extrem groß. Sie nutzen KI etwa bei bionischen Knie-Prothesen, die sich an die Gangart ihrer Träger anpassen, oder zur deutlich schnelleren Diagnose von Schlaganfällen oder Herzinfarkten, bei denen jede Minute zählt. Insgesamt sind es vier Gesundheitsbereiche, die sich für KI besonders eignen. Neben der Forschung und Entwicklung gehören dazu das Risikomanagement (Beispiel Fehleranalyse), die Produktion (Beispiel Logistik) und die Verbesserung von Abläufen. Was sehr technisch klingt, kann Ärzten und Patienten in der Praxis künftig spürbar helfen.

USA und Asien dominieren

Führend bei KI in der Medizin sind überwiegend Unternehmen in den USA und Asien, da sie dort ein besseres Finanzierungsumfeld und eine andere Regulatorik vorfinden. Daher gibt es dort auch mehr Anlagemöglichkeiten. Ein häufig zitiertes Beispiel ist Google mit seiner KI-Tochter DeepMind und dem Quantum AI Lab. Der Digital-Konzern kooperiert mit Pharma-Herstellern, um die Entwicklung von Medikamenten mit Quanten-Computern zu beschleunigen. KI im Gesundheitsbereich ist aber viel mehr als Google. Es etablieren sich immer wieder neue Unternehmen mit ganz eigener Expertise am Markt. Dazu gehören zum Beispiel zwei Unternehmen aus Großbritannien und Japan, die derzeit gemeinsam ein Medikament gegen Zwangsstörungen entwickeln. Mit Hilfe von KI haben sie nach nur einem Jahr einen potenziellen Wirkstoff gefunden, der nun in klinischen Studien geprüft wird. Auf konventionellem Weg würde eine solche Wirkstoffsuche mehrere Jahre dauern.

Kriterien für die Aktienauswahl

Aus Investorensicht gibt es neben dem Innovationsgrad und dem Entwicklungsstand weitere wichtige Kriterien für die Aktienauswahl. Dazu gehören das Geschäftsmodell, die Qualität des Managements und der Finanzierungsstand des Unternehmens. Hinzu kommt die Bewertung, also das Verhältnis zwischen dem Börsenkurs und dem realen Gewinn. Denn der schönste Algorithmus bringt nichts, wenn ein Unternehmen und seine Anleger damit kein Geld verdienen.

 

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Apo Asset Management GmbH, Richard-Oskar-Mattern-Str. 6, 40547 Düsseldorf, Tel: (02 11) 86 32 31 0, www.apoasset.de

Die neue US-Regierung hat große Pläne zum grünen Umbau der US-Energieversorgung. Ein wichtiger Teil sind Offshore-Windanlagen.

 

Doch während beim Bau der eigentlichen Anlagen der Wettbewerb international bereits für sinkende Margen gesorgt hat, gibt es einen anderen, lukrativen Bereich: „Die Schiffe, die für Aufbau und Wartung neuer, großer Windanlagen auf See in den USA benötigt werden, sind gerade erst in Bau“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. „Die Beteiligung daran verspricht überdurchschnittlich gute Erträge bei geringen Risiken.“

Derzeit ist in den USA erst ein Offshore-Windpark mit einer Kapazität von etwa 30 MW in Betrieb. „Das ist im internationalen Vergleich verschwindend gering“, so Falke. „Deshalb soll jetzt mit aller Kraft aufgeholt werden.“ Ende März verpflichtete sich die Biden-Regierung zu einem Ausbau dieser Offshore-Stromerzeugung. Ziel ist es, die Kapazität von Windparks auf See auf 30.000 MW auszubauen und daraus zusätzlich zehn Millionen US-amerikanische Haushalte mit Strom zu versorgen.

Ein Goldrausch, bei dem es allerdings noch an Schaufeln mangelt. „Um die anderenorts bereits üblichen, sehr großen Windräder aufzubauen, braucht es sogenannte Turbine Installation Vessels (TIVs), Bauschiffe für Offshore-Windanlagen“, sagt Falke. Derzeit gibt es jedoch keine Installationsschiffe, die den Anforderungen genügen und sowohl in den USA gebaut wurden wie auch unter US-Flagge operieren. „Das aber fordern US-amerikanische Gesetze, genau genommen der Jones-Act“, sagt Falke. Dieser besagt, dass ausschließlich in den USA gebaute Schiffe in US-Gewässern für den Bau der Windkraftanlagen eingesetzt werden dürfen. Der Bedarf nach Jones-Act-konformen TIVs ist demnach entsprechend groß.

Die Turbine Installation Vessels sind große Schiffe, auf denen Spezialkräne und -anlagen aufgebaut sind, die nur einen Zweck haben: Große Windparks im Meer zu bauen. „Dadurch entsteht ein Quasi-Monopol, da nur die US-Schiffe den Ausbau der Offshore-Windkraft in den USA vorantreiben werden“, sagt Falke.

„Für institutionelle Investoren bieten sich hier sehr interessante Einstiegsmöglichkeiten“, so Falke. So betragen beispielsweise die Baukosten für die Schiffe jeweils zwischen 225 und 250 Millionen US-Dollar. „Für die Investitionen können unter bestimmten Voraussetzungen zusätzlich steuerliche Anreize für ausländische Anleger in den USA in Betracht kommen, wie auch Kreditfazilitäten seitens des amerikanischen Energieministeriums zur Verfügung gestellt werden sollen“, sagt Falke. Vor allem aber handelt es sich um eine Investition in Schiffe, die unabhängig von der Entwicklung des Welthandels, von Frachtraten und Charterquoten funktioniert. „Die Bauschiffe für die Offshore-Windanlagen haben ihre ganz eigene Konjunktur, die vor dem Hintergrund des Klimawandels mit nachhaltig angestrebtem Ausbau erneuerbarer Energien substanziell weiter gestützt wird“, sagt Falke.

Und das dauerhaft: Diese Schiffe sind dann die einzigen, die noch in vielen Jahren dafür geeignet sind, die Rotorblätter, die ja nur eine begrenzte Lebensdauer haben, zu ersetzen und zu warten. „Hier entsteht eine Investition bei sehr guter Marge und sehr begrenztem Risiko“, so Falke.

 

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Quant.Capital Management GmbH, Speditionstraße 17, D-40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211.635512-0, www.quantcapital.de

ebase Fondsbarometer Q1 2021

 

„Die Fondsnachfrage hat im ersten Quartal nahtlos an das letzte Jahr angeschlossen und bewegt sich ebenso wie die weltweiten Börsen auf einem sehr erfreulichen Niveau“, sagt Kai Friedrich, CEO der ebase. „Der sich im letzten Jahr vorsichtig abzeichnende Trend, dass mehr und mehr Deutsche von Sparern zu Investoren werden, hat sich auch in den ersten drei Monaten diesen Jahres fortgesetzt. Dabei lag die Handelsaktivität der ebase Kunden in diesem Zeitraum deutlich über dem Durchschnitt des Vorjahres – sowohl was das gesamte Fondsgeschäft der ebase betrifft, als auch speziell den Handel mit ETFs.“ Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund des bereits sehr handelsintensiven Jahres 2020, aufgrund der Corona-bedingt massiven Markteinbrüchen zum Ende des ersten Quartals 2020, eine beachtliche Entwicklung.

Das ausgeprägte Interesse an Fondsinvestments sowie die offensivere Ausrichtung zahlreicher Kundendepots zeigte sich eindrücklich an der großen Nachfrage nach Aktienfonds. Der Kaufquotient von Aktienfonds belief sich im ersten Quartal 2021 auf 1,40. Damit übertrafen die Aktienfonds-Käufe die Verkäufe um 40 Prozent. Im Vordergrund standen hierbei Fonds, die in asiatische Aktien investieren (Kaufquotient: 2,16), sowie solche, für die Investments in weltweite Aktien (Kaufquotient: 1,58) im Fokus sind. Fonds für deutsche bzw. europäische Aktien waren demgegenüber mit Kaufquotienten von 0,77 bzw. 0,89 weniger gefragt, bei ihnen überwogen die Anteilsverkäufe.

Bei Mischfonds, die Anlegern einerseits die Option auf Aktiengewinne bieten und anderseits aber auch durch enthaltene Anleiheninvestments defensiver ausgerichtet sind, zeigte sich – mit einem Kaufquotienten von 1,64 – ebenfalls ein klar überwiegendes Kaufinteresse. „Hier waren Fonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland bzw. Europa allerdings anders als bei Aktienfonds sehr viel stärker gefragt“, bestätigt Friedrich. Die Kaufquotienten lagen bei 1,60 bzw. 1,51.

„Auch wenn dieser Trend nun bereits lange anhält und kein Ende in Sicht ist, war die ETF-Nachfrage auch im ersten Quartal 2021 erneut bemerkenswert“, so Friedrich abschließend. „Das Handelsvolumen in den ersten drei Monaten des Jahres war knapp 40 Prozent höher als im Durchschnitt des Jahres 2020 und auch der Kaufquotient war mit 1,79 ganz klar positiv. Unter dem Strich bedeutet dies, dass die Kunden der ebase im ersten Quartal um knapp 80 Prozent mehr ETF-Anteile orderten als sie verkauften.“

Das ebase Fondsbarometer

Das ebase Fondsbarometer ist eine Werbemitteilung und wird vierteljährlich veröffentlicht und spiegelt die Handelsaktivität der ebase-Kunden wider. Das ebase Fondsbarometer setzt sich aus zwei Elementen zusammen: der Handelsaktivität und dem Kaufquotienten. Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 weist auf eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen von 2020 hin; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an. Veränderungen der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse bei den Unterkategorien Fondstyp und Region werden über den Kaufquotienten ausgedrückt. Dabei werden die monatlichen Mittelzuflüsse des Berichtszeitraums in Relation zu den monatlichen Mittelabflüssen gesetzt. Bei einem Kaufquotienten über eins überwiegen die Mittelzuflüsse, bei einem Kaufquotienten unter eins die Mittelabflüsse. Fondsdepots für institutionelle Kunden und die der betrieblichen Altersversorgung werden in der Auswertung nicht berücksichtigt.

 

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Weniger als die Hälfte der Deutschen fühlt sich finanziell abgesichert

 

Trotz der erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund der Corona-Krise blieben die deutschen Bundesbürger bis 2020 noch zuversichtlich, was ihre Finanzen angeht. Zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten fühlten sich für die Zukunft finanziell abgesichert. Im März 2021 liegt dieser Wert nur noch bei 42 Prozent. Während fast die Hälfte der Männer (47 Prozent) eine finanzielle Absicherung empfinden, teilen nur 38 Prozent der Frauen diese Meinung. Damit hat sich die finanzielle Zuversicht der Deutschen signifikant verschlechtert. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des „Verantwortungsbarometer Deutschland 2021“ von Fidelity International, das vom Marktforschungsinstitut Kantar EMNID und vom Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA-Consulere durchgeführt wurde.

„Innerhalb weniger Monate hat die finanzielle Zuversicht der Deutschen deutlich abgenommen. Unser Verantwortungsbarometer zeigt, dass die Corona-Krise ihre Spuren hinterlässt. War 2020 noch von verhaltenem Optimismus geprägt, machen sich immer mehr Menschen Sorgen um ihre derzeitige und zukünftige finanzielle Lage. Das ist ein alarmierendes Signal – auch im Hinblick auf die ohnehin ungewisse Absicherung vieler Menschen im Alter“, sagt Alexander Leisten, Deutschlandchef von Fidelity International.

Tages- und Festgeldkonten weniger im Trend

Wertpapiere werden als Altersvorsorge immer wichtiger. Während 2020 23 Prozent in Aktien, Fonds oder festverzinsliche Produkte investierten, um sich zusätzlich abzusichern, sind es 2021 25 Prozent. Seit 2017 (12 Prozent) hat sich dieser Wert verdoppelt. Die Anzahl der Befragten, die regelmäßig mit Tages- oder Festgeldkonten spart, ist hingegen erstmals gesunken. Während dies 2020 noch auf 32 Prozent der Befragten zutrifft, liegt der Wert 2021 bei 26 Prozent. Im Bundesvergleich sparen durchschnittlich 64 Prozent der Befragten zusätzlich für die Rente.

Mehr als jeder Zweite spart aus Geldmangel nicht für die Altersvorsorge

Die Gründe, kein Geld für die Rente zurückzulegen, zeigen im Trendvergleich ein paar Veränderungen zu den Vorjahren. Geldmangel ist wieder häufiger ein Grund, nicht zu sparen. Während 2020 noch 41 Prozent der Befragten diesen Grund nannten, sind es 2021 58 Prozent. Dies trifft, mit 65 Prozent gegenüber 56 Prozent, öfters auf Menschen im Osten als im Westen Deutschlands zu. Geldmangel bleibt weiterhin der häufigste Anlass, keine finanzielle Absicherung aufzubauen. Die Angst vor finanziellen Verlusten in der Geldanlage ist seltener ein Grund, nicht zu sparen (2020: 20 Prozent, 2021: 13 Prozent). Diese Sicht herrscht in gleichen Teilen sowohl in Ost- als auch Westdeutschland vor.

Der Anteil derer, die ein „gutes“ Leben genießen wollen und lieber heute ihr Geld ausgeben möchten, ist auf 15 Prozent gesunken (von 35 Prozent in 2017). Auch hier gibt es keine deutlichen regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands.

„Als Finanzindustrie stehen wir in der Verantwortung: Wir wollen und müssen den Menschen Angebote machen, sodass sie ihre Zukunft finanziell absichern können. Gleichzeitig fordern wir die Politik dazu auf, die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Der Staat muss die Altersvorsorge auf ein breiteres Fundament stellen und die private Vermögensbildung stärker fördern. Die Corona-Krise hat die Dringlichkeit der Reform des gesamten Systems noch einmal verdeutlicht“, so Alexander Leisten.

Anteil der Nichtsparer steigt leicht

Rund 36 Prozent geben an, keine zusätzliche Altersabsicherung vorzunehmen. Dieser Wert lag 2017 bei 31 Prozent und hat sich damit nur leicht erhöht. Blickt man auf die einzelnen Bundesländer, so ist im Vergleich zur vorherigen Befragung die Anzahl der Nichtsparer vor allem in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern jeweils um fast 10 Prozent gestiegen, auf knapp 31 Prozent beziehungsweise auf 44,5 Prozent. Im Saarland hat die Anzahl der Nichtsparer sogar um über 30 Prozent zugenommen und liegt nun bei rund 36 Prozent. Eine positive Entwicklung gab es in Sachsen-Anhalt. Hier ist der Anteil der sparenden Bevölkerung von 63 auf 74 Prozent gestiegen. Dieser Trend durchbricht die bisherige Nord-Süd-Polarisierung: Denn während der vergangenen Umfragen war der höhere Anteil der Sparer im Süden beziehungsweise der Nichtsparer im Norden Deutschlands ansässig. Die jüngste Umfrage zeigt auf, dass sich die Werte angleichen.

Höchste finanzielle Absicherung in Rheinland-Pfalz

Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass die süddeutschen Bundesländer ihre Position als bisherige Spitzenreiter bei der finanziellen Absicherung eingebüßt haben. In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen fühlten sich 2020 noch über 70 Prozent der Befragten finanziell abgesichert. Diese Einschätzung ist 2021 signifikant zurückgegangen. In Baden-Württemberg fühlten sich nur noch 46,5 Prozent der Befragten abgesichert, in Bayern lag der Wert bei 43 Prozent und in Hessen bei 37 Prozent. Schlusslicht im Deutschlandvergleich ist Brandenburg mit knapp 30 Prozent. Neuer Spitzenreiter ist Rheinland-Pfalz mit fast 56 Prozent, direkt gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 48 Prozent.

 

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Zehn von 14 Fonds liegen über Plan – Gesamtes platziertes Eigenkapital überschreitet erstmals 600 Mio. Euro

 

PATRIZIA, ein führender Partner für weltweite Investments in Real Assets, verzeichnet – wie schon im vergangenen Jahr – trotz Corona einen weitgehend prognosegemäßen Verlauf ihrer Fonds für private und (semi-)professionelle Anleger. Von den insgesamt 14 Publikumsfonds, die von der Tochtergesellschaft PATRIZIA GrundInvest gemanagt werden, liegen zehn Fonds über und ein Fonds im Plan. Bei drei Fonds liegt die Performance Corona-bedingt etwas unterhalb der Prognose. Alle Fonds werden Ende Juni auszahlen und dabei durchschnittliche Auszahlungen von 4,2% vor Steuern leisten.

Andreas Heibrock, Geschäftsführer der Patrizia GrundInvest: „Wir freuen uns, dass es uns erneut gelungen ist, unsere Publikumsfonds erfolgreich im Sinne unserer Anleger zu managen. Alle unsere Fonds werden trotz eines schwierigen Marktumfeldes Ausschüttungen leisten und in der Gesamtbetrachtung performen zehn der 14 Fonds weiterhin besser als prognostiziert. Der Durchschnitt der Auszahlungen über alle 14 Fonds beträgt für das Jahr 2020 hervorragende 4,2% vor Steuern. Darüber hinaus konnten wir seit unserer Gründung 2015 kumuliert mehr als 600 Mio. Eigenkapital platzieren, ein Beweis für das Vertrauen unserer Anleger, das wir auch künftig weiter als Anreiz für unsere Arbeit verstehen.“

Zu den AIFs, die in Kürze mindestens plangemäß Auszahlungen leisten gehören die PATRIZIA GrundInvest Fonds „Campus Aachen“, „Stuttgart Südtor“, „Den Haag Wohnen“, „Kopenhagen Südhafen“, „München Leopoldstraße“, „Mainz Rheinufer“, „Garmisch Partenkirchen“, „Die Stadtmitte Mülheim“, „Helsinki“, „Europa Wohnen Plus“ sowie der für semiprofessionelle Anleger konzipierte Fonds PATRIZIA Europe Residential Plus. Zu den drei geringfügig unter Plan liegenden Fonds gehören „Frankfurt/Hofheim“, „Frankfurt Smart Living“ und „Berlin Landsberger Allee“, deren Mieter von der Corona-Pandemie teilweise besonders betroffen sind.

 

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Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen in turbulenten Phasen wie der Corona-Krise durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs – wie in den letzten 13 Monaten – zu verzichten.

 

Dabei sollen aktives Management und die Diversifikation über mehrere Assetklassen dafür sorgen, dass langfristig eine positive Rendite bei vermindertem Risiko für den Anleger erwirtschaftet wird. Wer dieses Versprechen im ersten Quartal halten konnte, zeigt die Auswertung der MMD Analyse & Advisory GmbH.

  • Vermögensverwaltende (VV-) Fonds starteten positiv ins Jahr 2021
  • Durchschnittliche Wertentwicklung der VV-Fonds lag bei +3,06%
  • Drei Viertel der VV-Fonds konnten bis Ende März die Verluste aus dem Corona-Crash kompensieren

Die Aktienmärkte setzten auch im ersten Quartal 2021 den positiven Trend des vergangenen Jahres fort und erreichten teilweise neue Höchststände. Die Verluste aus dem Corona-Crash konnten dabei von allen betrachteten Indizes aufgeholt werden. So erzielten der DAX in 2021 einen Gewinn von 9,40% und 15,14% seit Beginn der Corona-Krise im Februar 2020. Der MSCI World EUR (GRTR) erreichte in diesen Zeiträumen 9,35% und 14,10%. Auch der Euro STOXX 50 Performance konnte mit 10,66% im 1. Quartal 2021 die Verluste aus der Corona-Krise kompensieren und insgesamt einen Gewinn von 9,72% erzielen. Die defensiven Staatsanleihen, gemessen am deutschen Rentenindex REX P, verzeichnete hingegen Verluste in Höhe von -1,10% im aktuellen Jahr und liegen auch seit Beginn der Pandemie mit 0,91% im Minus. Die Aktienmarkt-Rally setzt sich somit fort, bedingt durch Fortschritte in der Pandemie-Bekämpfung, der Geldschwemme der Regierungen sowie der Geldpolitik der Zentralbanken. Auf der anderen Seite sorgt dies auch für Ängste bei den Anlegern vor Inflation, was die Anleihemärkte belastet.

Wie lange die Rally noch anhält ist schwer zu prognostizieren. Zum einen sind die Auswirkungen der Pandemie nur schwer vorhersehbar. Zum anderen stehen Anleger laut aktueller Umfragen der anhaltenden Hausse skeptisch gegenüber. Dies führt zur Vermutung, dass noch Potenzial im Markt steckt, da vorsichtige Anleger in der Regel noch nicht voll investiert sind. Daher sind beide Optionen – ein weiterer Anstieg, aber auch eine Korrektur – denkbar. In diesem herausfordernden Marktumfeld gestaltete sich das Asset Management für VV-Fonds durchaus anspruchsvoll.

In den beobachteten MMD-Kategorien Defensiv, Ausgewogen, Offensiv und Flexibel verzeichneten im ersten Quartal 90% aller VV-Fonds mit einem Volumen über 10 Millionen Euro ein positives Ergebnis. Dies erreichten die meisten VV-Fonds mit einem vergleichsweisen niedrigen maximalen Verlust (Maximum DrawDown (MDD)). Es gab zwar in der offensiven und flexiblen Kategorie Ausreißer, die schlechter abschnitten als der weltweite Aktienindex MSCI World, der einem maximalen Verlust von -3,95% verzeichnete. Im Durchschnitt lagen die Werte gemessen an den MMD-Indizes aber deutlich darunter. Der maximale Verlust stellt das schlechteste mögliche Ergebnis einer Investition in der betrachteten Periode dar. Dabei bemisst sich dieser vom Höchststand bis zum Tiefststand innerhalb der Periode.

Im Hinblick auf die Entwicklung der VV-Fonds während der anhaltenden Corona-Pandemie sind die Verluste des Crashs größtenteils aufgeholt worden. Dabei lassen sich aber Unterschiede zwischen den Kategorien beobachten. In den Kategorien Offensiv und Flexibel, die u.a. einen Aktienanteil von bis zu 100% erlauben, haben die meisten VV-Fonds die Verluste wieder ausgeglichen und verzeichnen Gewinne. Dies betrifft 90% bei den offensiven und 78% bei den flexiblen Strategien. Einen ähnlichen Wert wie die flexiblen VV-Fonds erreichten die ausgewogenen mit 77%.

Etwas abgeschlagen sind hingegen die defensiven Strategien mit 59%. Insgesamt haben somit ungefähr drei Viertel der VV-Fonds die Verluste aus dem Crash im Februar/März 2020 kompensiert.

Defensive VV-Fonds

Die VV-Fonds der defensiven Kategorie konnten das erste Quartal durchschnittlich mit 0,86% abschließen. Seit Beginn der Corona-Pandemie am 24.02.20 lagen die Performancewerte bei 0,03%, gemessen am MMD-Index Defensiv. Der Fidelity Funds-Global Multi Asset Tactical Defensive Fund führte dabei die Bestenliste in 2021 mit 5,47% an und erreichte dies bei einem maximalen Verlust in Höhe von -1,81%. Durchschnittlich lag der maximale Verlust bei den defensiven VV-Fonds bei -1,50%. Auf längere Sicht gehört der Fonds aber nicht zu den Top-Fonds, was aus dem MMD-Ranking ersichtlich wird. Anders sieht das hingegen bei dem Zweitplatzierten Quint:Essence Strategy Defensive Fonds aus, welcher im MMD-Ranking über 3 Jahre mit 5 Sternen zu den Top 20% der Peergroup gehört.

Ausgewogene VV-Fonds

Der MMD-Index Ausgewogen, der die Entwicklung der VV-Fonds in dieser Peergroup misst, gewann in 2021 2,80% hinzu. Am besten startete der Franklin Income Fund mit 10,65% in das Jahr. Im Hinblick auf das Risiko lag der Fonds mit einem Maximum DrawDown in Höhe von -3,17% unterhalb des Durchschnitts in der ausgewogenen Kategorie (-2,20%). Ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis wies der JOHCM Global Income Builder Fonds aus, der im ersten Quartal 8,93% bei einem MDD von -1,84% erzielte.

Offensive VV-Fonds

Die offensiven VV-Fonds konnten im Zeitraum vom 31.12.20 bis 31.03.2021 durchschnittlich 5,13% hinzugewinnen. Insgesamt verlief der Start bei allen VV-Fonds der offensiven Kategorie erfreulich und nur ein Fonds performte mit -1,22% negativ. Am besten kam der LOYS Global MH Fonds mit 12,69% in das neue Jahr. Ebenfalls erfolgreich startete die Allianz Global Investors GmbH mit gleich zwei Fonds unter den Top Ten (Platz 3 und 7). Diese managen auch den erfolgreichsten Fonds in der offensiven Kategorie seit Beginn der Corona-Krise. Der Allianz Oriental Income Fonds erzielte in der Zeit eine Performance von 42,40%.

Flexible VV-Fonds

Bei der flexiblen Kategorie waren die Performancewerte am weitesten gestreut. So betrug der Abstand zwischen dem besten und schlechtesten Fonds im Betrachtungszeitraum fast 26 Prozentpunkte. Im Durchschnitt gewannen flexible VV-Fonds in den letzten 3 Monaten 3,59% hinzu. Der ACATIS Datini Valueflex Fonds verzeichnete dabei das beste Ergebnis in Höhe von 19,12%. Mit einem maximalen Verlust von -9,55% lag der Fonds aber deutlich unter dem Kategoriedurchschnitt (-3,45%). Ein hervorstechendes Ergebnis im Hinblick auf das Chancen-Risiko-Verhältnis erreichte der PSM Dynamik Fonds mit einer Rendite in 2021 von 9,32% bei einem MDD von -1,68%. Dieses Ergebnis bestätigt sich auch auf längere Sicht und schlägt sich im drei Jahres MMD-Ranking nieder, wo der Fonds zu den Top 20% der Kategorie gehört.

Die Auswertung zeigt, dass VV-Fonds in Aufwärtsphasen an den Gewinnen am Aktienmarkt partizipieren und gleichzeitig das Verlustrisiko verringern. Alle Kategorien konnten die maximalen Verluste im Vergleich zu den großen Aktienindizes beschränken und einige VV-Fonds konnten sogar höhere Gewinne erzielen.

Für eine leistungsgerechte Bewertung des Fondsmanagers sollten die VV-Fonds im Detail und über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Dabei können in einem ersten Schritt quantitative Rankings – wie das MMD Ranking – helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. „Bei dem MMD Ranking fließen neben den Performanceleistungen auch Risikokomponenten zu 50% mit in die Bewertung ein.“ erklärt Nicolai Bräutigam, Geschäftsführer der MMD Analyse & Advisory GmbH. „So kann mit einem Blick erfasst werden, welche VV-Fonds ein angemessenes Chance-Risiko-Profil aufweisen. Und vor allem kann man auch abgleichen, ob Kursgewinne, die kurzfristig erzielt wurden, auch auf lange Sicht bestätigt werden.“

 

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