Nachhaltigkeitsfonds erleben derzeit einen Boom.

 

Im Gespräch mit Scope-Analyst Florian Koch erklärt der Fondsmanager Benjamin Ruegsegger, mit welcher Strategie Anleger ihrem moralischen Kompass folgen und zugleich eine Überrendite erzielen. Bis 2030 sollen die Treibhausemissionen um die Hälfte sinken und im Jahr 2050 komplett auf null fallen: Mit dem Green New Deal hat US-Präsident Joe Biden die Bekämpfung des Klimawandels zur nationalen Aufgabe erklärt. Das könnte nun auch in den Vereinigten Staaten einen Wandel anstoßen, der von der Industrie bis in die privaten Haushalte greifen könnte. Für Anleger eröffnen sich damit neue Investitionsmöglichkeiten. Doch in welchen Sektoren ist das Ertragspotential am größten? Und wie lassen sich Nachhaltigkeit und Performance am besten in Einklang bringen?

Benjamin Ruegsegger ist Portfoliomanager des Sustainable US Thematic Portfolio bei AllianceBernstein und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesen Fragen. Im Gespräch mit Florian Koch, Senior Investment Analyst bei Scope, erklärt der Fondsmanager, wie Anleger mit Fondsstrategien eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft erzielen – und auf welche Kriterien sie achten sollten, damit auch die Rendite überzeugt.

Nachhaltigkeitsfonds zeichnen sich laut Ruegsegger dadurch aus, dass der Investmentprozess eng mit mindestens einem der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verknüpft ist. Die UN-Agenda, die im Jahr 2015 von 193 Nationen unterzeichnet wurde, will Armut, Ungleichheit und den Klimawandel bekämpfen – entsprechend müssen auch die Unternehmen im Fonds dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Das wiederum wirkt unmittelbar auch auf Umsatz und Gewinn: Ruegsegger ist überzeugt, dass ein gutes ESG-Rating ebenso ein Performance-Treiber ist wie überzeugende Fundamentaldaten.

Keine Angst vor hohen Bewertungen

Um die These zu bekräftigen, verweist der Anlageprofi auch auf die Lehren aus der Coronakrise. Die vergangenen zwölf Monate hätten noch einmal klar bewiesen, wie eng die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens mit den Themen Ethik, Umwelt und soziale Verantwortung verbunden ist. So sei es schlicht nicht möglich, Wachstumsprognosen aufzustellen, ohne sich etwa mit der Frage zu beschäftigen, wie das Unternehmen seine Mitarbeiter behandelt oder welchen Einfluss es auf die Gesellschaft hat.

Der Fonds AB Sustainable US Thematic Portfolio stellt die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bereits seit 2013 ins Zentrum seines Investmentprozesses. Im Laufe der Jahre haben sich dabei drei Hauptthemen herauskristallisiert, erklärt Ruegsegger: Klima, Gesundheit und „Empowerment“, also die Stärkung des Einzelnen. Dabei orientiert sich Ruegsegger bewusst nicht an einer Benchmark wie beispielsweise dem US-amerikanischen Index S&P 500, der aus seiner Sicht vor allem die Gewinner der Vergangenheit widerspiegelt. Stattdessen sucht er nach nachhaltigen Unternehmen, die in Zukunft zu den Vorreitern innerhalb ihrer Branche gehören könnten. Dabei schreckt er auch vor hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen nicht zurück. Zu den vielversprechendsten Aktientiteln im Portfolio zählt zum Beispiel der E-Auto-Pionier Tesla.

 

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Ein Kommentar von Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees bei Carmignac

 

Vorhersagen der Inflationsentwicklung sind wie Vorhersagen von Devisenkursen schwierig für Volkswirte. Es sind so viele Kriterien im Spiel, die sich gegenseitig beeinflussen und im Laufe der Zeit verändern. Bei diesen Themen sind Vorhersagen der künftigen Entwicklung häufig eine zweischneidige Angelegenheit.

Einen kräftigen Inflationsanstieg erwartete man beispielsweise in den Monaten nach der Finanzkrise von 2008. Aus damaliger Sicht waren die von den Zentralbanken weltweit aufgelegten Hilfsprogramme für den Aufkauf von Finanzanlagen gigantisch. Die meisten Volkswirte waren seinerzeit der Ansicht, dass das Anwerfen der Gelddruckmaschinen zu einem beträchtlichen Inflationsrisiko führe. Dieses Szenario hat sich in den vergangenen zehn Jahren nicht bewahrheitet, im Gegenteil: Keine Preissteigerungen und das schleppende Wirtschaftswachstum bildeten die Norm. Überschuldete Volkswirtschaften wurden so abgestraft und Unternehmen konnten ihre Preise nicht erhöhen. Alle Gründe dieser anhaltenden Deflation im Detail darzustellen, würde den Rahmen dieses kurzen Kommentars sprengen. Aber eine ganz wichtige Tatsache, der man sich bewusst sein muss, ist, dass der Großteil dieser „Geldschöpfung“ nie in der Realwirtschaft ankam. Einerseits waren die Banken kaum bereit, das Risiko einzugehen, ihren Kunden Darlehen einzuräumen. Diese Zurückhaltung wurde durch die Verschärfung der Regulierung nach der Krise von 2008 noch gefördert. Und andererseits waren Privatpersonen und Unternehmen ebenfalls vorsichtig, weshalb die von den Zentralbanken bereitgestellten Gelder weder den Konsum noch die Investitionen ankurbelten. Im Grunde blieb diese Liquidität im Finanzsystem hängen. So waren es Aktien und Anleihen, die ziemlich dramatisch anstiegen und nicht die Preise der Konsumgüter. Die großen Gewinner der vergangenen zwölf Jahre waren die Anleger.

Das Gespenst einer Inflationswelle wird zwölf Jahre später erneut heraufbeschworen. Gemessen am vergangenen Jahr liegt es klar auf der Hand, dass das Phänomen kurzfristig unabwendbar ist: Die Verbraucherpreise werden in den kommenden Wochen höher sein als im Frühjahr 2020, als viele Konsumenten das Haus nicht verlassen durften. Zudem könnte das Phänomen verstärkt und länger anhalten. Der Grund? In dem Moment, in dem sich die Nachfrage erholt, ist das Angebot der Unternehmen nach wie vor durch die Lockdown-Vorschriften eingeschränkt, die sich seit einem Jahr auf die Produktion ausgewirkt haben. Der weltweit spürbare Preisanstieg bestimmter Rohstoffe in den vergangenen zwölf Monaten, wie Kupfer oder Halbleiter, ruft das eiserne Gesetz von Angebot und Nachfrage für Preise von Waren und Dienstleistungen ins Gedächtnis. In den USA ist die Wirtschaft bereits weitestgehend geöffnet und das Phänomen ist sichtbar. Der Preisindex für April hat alle Prognosen der Volkswirte übertroffen.

Die wichtigste Frage bleibt jedoch, wie sich die Inflation über den kurzfristigen Zeitraum hinaus entwickelt. Könnte die größtenteils überschätzte Tendenz der Inflationsentwicklung der Volkswirte zu Beginn des vorigen Jahres dieses Mal zu einer Unterschätzung für die Zukunft führen? Für Sparer ist diese Fragestellung von größter Bedeutung, da sich zwischen der Handhabung der Krise von 2008 und der von 2020 etwas grundlegend geändert hat.

Dieses Mal hat man aus dem „Fehler“ von 2009 gelernt. Damit die Krise der Realwirtschaft zugutekommt, und nicht nur den Finanzwerten, und dadurch Ungleichheiten entstehen, haben die Staaten Verantwortung übernommen. Dieses Mal wurden fast durchgängig Hilfspakete geschnürt, die gewährleisteten, dass die „Geldschöpfung“ (Zuschüsse, garantierte Kredite, Subventionen, öffentliche Investitionen usw.) Einzelpersonen und Unternehmen zur Verfügung stand. Die Zentralbanken sind nicht mehr die Einzigen, die das Sagen haben. In den USA übertraf Größe und Umfang des Engagements der Biden-Administration Roosevelts Konjunkturpaket in den 1930er-Jahren. Es ist fast so, als ob Joe Biden die liberale Wirtschaftsideologie der vergangenen vierzig Jahre umstößt. In den USA rief Ronald Reagan diese Politik ins Leben, die von Margaret Thatcher in Europa unterstützt wurde und weniger Staat, Regulierung, Steuern und mehr Globalisierung zum Ziel hatte. Der Verdacht ist daher berechtigt, dass der lang anhaltende Trend der Deflation der letzten Jahrzehnte unterminiert werden könnte. Die fehlende Inflation führte noch bis vor Kurzem zu einem ununterbrochenen Zinsrückgang.

Eine Bestätigung hierfür erhalten wir allerdings nicht sofort. Die Überschuldung des vergangenen Jahrzehnts ist kein unerhebliches Hindernis für den Anstieg der Inflation und der Zinsen. Das Risiko ist in Europa weitaus geringer. Hier erscheint aufgrund der Unterbeschäftigung, der strukturellen Wachstumsbremsen und der relativ moderaten Konjunkturprogramme eine Änderung der Inflationsentwicklung weniger wahrscheinlich.

In den kommenden Monaten werden sich die Gemüter wahrscheinlich infolge der Wiedereröffnung der Wirtschaft und der vielfältigen Unterbrechungen der Lieferketten auf einen Anstieg der Inflationsrate gefasst machen müssen. Selbst wenn diese Inflation zum Teil nur vorübergehend ist, so hat uns die Vergangenheit gelehrt, dass eine nachhaltige Rückkehr der Inflation von Finanzanlagen hin zur Realwirtschaft kategorisch mit Vorsicht zu prognostizieren ist. Dennoch müssen die Märkte diese Möglichkeit ernsthaft in Erwägung ziehen. Die herkömmlichen Modelle der Volkswirte, anhand denen sie in einem solchen neuen Zusammenhang die künftige Inflation antizipieren können, werden dazu sicherlich nicht ausreichen. Dieses Risiko allein rechtfertigt eine erhöhte Wachsamkeit der Sparer. Ihre Anlagen, die seit Jahren stillschweigend in niedrig verzinste Anleihen investiert wurden, würden durch eine Rückkehr der Inflation deutlich benachteiligt.

 

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Anlagestrategie konzentriert sich auf das Wachstumspotenzial digitaler Zahlungstechnologien und den weltweiten Übergang zur bargeldlosen Wirtschaft

 

Legal & General Investment Management (LGIM) gibt heute die Auflegung des L&G Digital Payments UCITS ETF (“der Fonds”) bekannt, der Anlegern ein Engagement in das erhebliche Wachstumspotenzial digitaler Zahlungstechnologien bietet, das sich aus dem globalen Übergang zu einer bargeldlosen Wirtschaft ergibt.

Der weltweite Markt für digitale Zahlungen 2020 wird auf 47 Milliarden Euro geschätzt und soll von 2021 bis 2028 jährlich um durchschnittlich 19,4 Prozent wachsen. Mit Investments in Payment Acquirer und Kartenemittenten, Zahlungsgateways und -verarbeiter, Anbieter von Zahlungstechnologien und Anbieter kartenloser Zahlungsdienste bietet der L&G Digital Payments UCITS ETF einen thematischen Zugang zu diesem Wachstumspotenzial.

Der neue Fonds investiert in Unternehmen mit einer Mindestmarktkapitalisierung des Streubesitzes von 200 Millionen US-Dollar und einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von mindestens einer Million US-Dollar über eine Zeit von mindestens drei Monate. Alle Unternehmen stammen aus einem dynamischen Universum von mehr als 150 Titeln und sind in der Wertschöpfungskette des digitalen Zahlungsverkehrs tätig. LGIM nutzt dabei die Expertise von Payments Cards & Mobile, einem Spezialisten für Research und Consultancy. Alle Unternehmen haben ihre Hauptnotierung in Industrieländern, in Südkorea und/oder in Taiwan. Die Titel des Portfolios werden gleichgewichtet. Alle 6 Monate findet eine Anpassung statt, und gegebenenfalls werden Titel ausgetauscht. Eine monatliche Überprüfung stellt zusätzlich sicher, dass der ETF wieder gleichgewichtet wird, falls ein einzelnes Unternehmen einen Anteil 15 Prozent des Portfolios überschreiten sollte.

Die ETF-Einführung spiegelt die Rolle der digitalen Technologie bei der Ausweitung der globalen finanziellen Inklusion wider und unterstützt gleichzeitig mehrere der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, darunter das Wachstum von Industrie, Innovation und Infrastruktur, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie den Aufbau nachhaltiger Städte und Gemeinden. Laut den Vereinten Nationen können digitale Finanzdienstleistungen, wie etwa digitale Zahlungen, Familien dabei helfen, Geld zu sparen, wirtschaftliche Härten zu bewältigen und ihr Vermögen gegen Risiken zu schützen. Dank ihrer können staatliche Transfers, Löhne oder Renten effizient diejenigen erreichen, die sie am dringendsten benötigen. Sie helfen kleinen Einzelhändlern, ihre Umsätze zu steigern, und fördern Geschäftsmodelle, die den Zugang zu kostengünstigen Finanzdienstleistungen erweitern und so potenziell weitere 1,6 Milliarden Menschen erreichen.

Howie Li, Head of ETFs bei LGIM, kommentiert: “Die Revolution des digitalen Zahlungsverkehrs bietet ein erhebliches Wachstumspotenzial, das durch säkulare, langfristige Dynamiken untermauert wird, darunter die globale Verlagerung zum E-Commerce, die stärkere Verbreitung von Smartphones in den Schwellenländern und die Entwicklung sicherer Online-Zahlungen. Eine Investition in dieses Thema kann Anlegern die Möglichkeit geben, zur globalen Bewegung der finanziellen Inklusion beizutragen, indem wir auf die Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung hinarbeiten.”

Philipp von Königsmarck, Leiter Wholesale für Deutschland und Österreich bei LGIM, fügt hinzu: “Wir sehen eine anhaltende Nachfrage von Investorenseite nach einem gezielten Engagement in die langfristigen, strukturellen Trends, die unsere Welt verändern. Mit dem L&G Digital Payments UCITS ETF erweitern wir unser erfolgreiches thematisches Angebot und bietet unseren Kunden die Möglichkeit, über ein hochliquides Produkt am Wachstum der bargeldlosen Wirtschaft teilzuhaben.”

Der L&G Digital Payments UCITS ETF ist an der Deutschen Börse, der London Stock Exchange und der Borsa Italiana notiert. Der Fonds ist gemäß der EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) unter Artikel acht eingestuft.

Der Fonds ist die jüngste Ergänzung der bestehenden thematischen Fondspalette von LGIM, die mit nun 11 ETFs eine Reihe von disruptiven Technologiethemen abdecken, darunter der L&G Cyber Security UCITS ETF mit einem Volumen von 2,06 Milliarden Euro, den L&G Battery Value-Chain UCITS ETF mit 630 Millionen Euro und den L&G ROBO Global Robotics and Automation UCITS ETF mit einem Volumen von 980 Millionen Euro (Bloomberg, Stand 17. Mai 2021).

 

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US-Präsident Joe Biden treibt den klimaneutralen Umbau der US-Wirtschaft voran.

 

Anders als seinem Vorgänger ist ihm das Thema wichtig – und wertvoll. Milliarden US-Dollar fließen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. „Biden weiß, dass ohne privates Geld ein Umbau der Wirtschaft nicht gelingen kann“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. „Doch während Standardprodukte wie Windparks oder Solarkraftwerke mittlerweile nicht mehr allzu hohe Renditen abwerfen, sind die Margen bei Anbietern von Services oder Infrastruktur deutlich höher.“

In diese Bereiche wird also in Zukunft viel smartes Geld fließen. „In den USA genau wie weltweit entsteht gerade eine ganz neue Branche“, sagt Falke. „ClimateTech-Firmen werden gegründet oder wachsen, spezialisierte Infrastrukturunternehmen stehen in den Startlöchern.“ Für viele Investoren sind diese Bereiche deshalb interessant. „Non-US Residents“ haben jedoch oft keinen Zugang, denn auch der neue US-Präsident hält an der Devise „America first“ fest. Aber auch hier gibt es gute Gelegenheiten.

Unabhängig davon sind Beteiligungen an Start-ups der Klimaszene nicht ganz einfach. Hier werden gerade in rascher Folge Innovationen geboren, die digital und manchmal von künstlicher Intelligenz gestützt die Effizienz der Erneuerbaren Energien steigern. Die Höhe der Einstiegssummen genau wie das Risikoprofil verhindern häufig die Beteiligung institutioneller Anleger. „In deren Anlagerichtlinien finden sich oft Bedingungen, die solche Investments erschweren oder ganz unmöglich machen – obwohl sie sehr lukrativ sein können“, so Falke.

Die Beteiligung an Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen, die sich etabliert haben, ist immer noch interessant. Der inzwischen gewaltigen Nachfrage investiven Kapitals steht hier allerdings ein viel zu geringes Angebot qualitativ hochwertiger Projekte gegenüber, was hohe Einstiegspreise und deutlich geringere Renditen zur Folge hat.

Eine Alternative sind Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen, ohne die der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht vorankommt. Eine Möglichkeit bietet die Investition in Turbine Installation Vessels, die zur Umsetzung der Offshore-Windinitiative der Biden-Regierung dringend gebraucht werden. Um in US-amerikanischen Gewässern Windkraftanlagen zu errichten, müssen diese Installationsschiffe in den USA gebaut sein – das besagt der „Jones Act“. Derzeit gibt es kein Schiff, das den Bedingungen genügt, doch da diese Technik für die USA von nationaler Bedeutung ist, müssen mehrere eigene Schiffe gebaut werden. Investments in solche Nischen mit extrem hohen Eintrittsbarrieren für Wettbewerber sind dabei deutlich margenträchtiger als Investitionen in konventionelle Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien. Gerade für Institutionelle eine interessante Option.

 

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Dominierende Themen für Investoren 2021: Die Pandemie, der Trend zu Alternatives sowie die Einbindung von ESG-Kriterien

 

Nuveen hat erstmalig eine globale Umfrage unter institutionellen Anlegern durchgeführt. Demnach sind im Jahr 2021 die anhaltende Pandemie, die Verlagerung auf Investitionen in Alternatives und die Einbindung von ESG-Kriterien die wichtigsten Einflussfaktoren auf Anlageentscheidungen in Deutschland. 52 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass die Pandemie der größte Treiber für Veränderungen in der Anlageallokation und -strategie sein wird. 63 Prozent haben zudem angegeben, dass sie im Jahr 2021 eine strategische Umschichtung von öffentlichen hin zu privaten Märkten planen. Außerdem sind 55 Prozent der Meinung, dass sich die ESG-Faktoren von Unternehmen, in denen sie investiert sind, durch eine Steigerung des aktiven Engagements beeinflussen lassen.

„Angesichts der weltweiten Krise in der Gesundheitsversorgung sowie gleichermaßen in den Volkswirtschaften und Märkten, bot uns das Jahr 2020 eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Einstellung und Vorgehensweise großer institutioneller Investoren bei der Verwaltung sowohl von Portfolios als auch des Tagesgeschäfts zu bewerten“, sagt Romina Smith, Managing Director und Head of Central Europe, Global Client Group.

Für die Studie wurden im Oktober und November 2020 700 weltweit agierende Investoren und Berater aus Nordamerika, EMEA und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt. Die institutionellen Investoren repräsentieren Organisationen mit einem Vermögen von mindestens 500 Millionen US-Dollar. In Deutschland wurden 44 Investoren und Berater befragt.

Die Studie zeigt, dass drei Viertel der deutschen Investoren in Alternatives investiert sind. Sie sehen jedoch auch nach wie vor Hürden, wie die Komplexität von Transaktionen (68 Prozent), Liquiditätsrückstellungen (50 Prozent) und Bestimmungen zu Liquiditätsgrenzen (57 Prozent).

Bezüglich ESG stimmen 70 Prozent der Befragten zu, dass ESG-Faktoren vollständig in die Anlageentscheidungen integriert werden sollten, doch nur 39 Prozent halten diese für valide Treiber für echtes Alpha und schätzen sie daher eher als Trend, denn als zentrale langfristige Anlagestrategie ein.

„Marktforschung trägt verstärkt dazu bei, dass verantwortungsbewusstes Investieren wettbewerbsfähige Renditen liefern kann, aber es besteht eindeutig die Notwendigkeit, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um das Anlageprodukt zusammen mit den positiven Auswirkungen zu validieren”, sagt Amy O’Brien, Global Head of Responsible Investing bei Nuveen. „Der Markt profitiert von der erhöhten Aufmerksamkeit und den zielgerichteten Bemühungen, um potenziellen ESG-Investoren zu helfen, Bedenken auszuräumen und Ziele für ihre Stakeholder und sich selbst zu klären.“

Auch wenn die Befragten in Bezug auf Investitionen in Alternatives und ESG-Integration einige Herausforderungen identifiziert haben, deuten ihre Antworten darauf hin, dass sie bereits klare Strategien zur Bewältigung dieser planen. So gaben 78 Prozent der Befragten an, ihr internes Team erweitern zu wollen, beispielsweise durch Neueinstellungen, Schulungen oder Ähnliches. 59 Prozent gaben an, dass sie neue strategische Partnerschaften für Co-Investitionen suchen würden. 55 Prozent sagen, dass sie ESG als Instrument für positive Auswirkungen (z. B. Nachhaltigkeit, soziales Wohl etc.) priorisieren würden.

Romina Smith ergänzt: „Ob es darum geht, die Herausforderungen einer Pandemie zu meistern, neue Ansätze für alternative Anlagen inmitten einer strategischen Verlagerung auf private Märte zu entwickeln oder ESG-Wünsche in die Realität umzusetzen: Asset Owner und Berater navigieren durch komplexe, hoch riskante Entscheidungen, die die Zukunft des Investierens definieren. Die Umfrage hat es uns ermöglicht, diese entscheidenden Themen zu vertiefen, um damit die hinter einer jeweiligen Handlung stehenden Überzeugungen und Denkweisen besser zu verstehen und unseren Kunden zu helfen, ihre Investitionsziele zu erreichen“.

Die vollständigen Forschungsergebnisse der Umfrage können Sie hier nachlesen.  https://www.nuveen.com/de-de/insights/news/2021/german-institutional-investor-study-results

 

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Nuveen Real Estate, 201 Bishopsgate, London EC2M 3BN, Tel: +44 20 3727 8000, www.nuveen.com

Moventum S.C.A. hat einen globalen Finanzinvestor und bedeutende technologische Unterstützung gewonnen.

 

Die ProService Finteco Group aus Warschau, im Besitz der von Oaktree Capital Management und Cornerstone Partners verwalteten Fonds, ist neuer strategischer Partner von Moventum. Die luxemburgische Finanzaufsicht CSSF hat der Transaktion bereits zugestimmt.

Die ProService Finteco Group ist ein führender Transfer Agent und bietet Lösungen in den Bereichen Abwicklung, Fondsbewertung und Unternehmensbuchhaltung mit den dazugehörigen IT-Technologien an. Das Unternehmen hat mehr als 170 institutionelle Kunden, verwaltet mehr als 5.500 Fonds im Wert von über 25 Milliarden Euro und führt jährlich über 20 Millionen Transaktionen durch.

„Wir freuen uns, durch ProService Finteco mit beträchtlichen Investitionen in unsere Technologien rechnen zu können, mit denen die Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekte von Moventum vorangebracht werden. Unsere Kunden profitieren dadurch von einem qualitativ hochwertigen digitalen Angebot mit technologischer Raffinesse und Nutzerfreundlichkeit“, sagt Sabine Said, Executive Vice President von Moventum S.C.A. „Damit stellen wir sicher, dass unser digitales Produktangebot von höchster Qualität bleiben wird. Die große Kompetenz der Mitarbeiter beider Unternehmen und die Entwicklung maßgeschneiderter Dienstleistungen werden zu einem erstklassigen Kundenservice beitragen.“

Andrzej Klesyk, Managing Partner bei Cornerstone Partners: „Die Übernahme von Moventum ist ein Meilenstein in der Entwicklung von ProService Finteco. Von nun an wird die Gruppe zu einem Player einer ganz anderen Klasse. Wir betreten einen herausfordernden, hochentwickelten Finanzmarkt. Das ist eine große Verantwortung, aber auch eine große Chance.“

Nach der Fusion verwalten die beiden Unternehmen zusammen mehr als 30 Milliarden Euro. „Dank der strategischen Zusammenarbeit kann Moventum auf erhebliche Investitionen in die Entwicklung des Geschäftsmodells und damit auf weiteres, ungebrochenes Wachstum setzen“, sagt Paweł Sujecki, Vorstandsvorsitzender der ProService Finteco Group. „ProService Finteco hingegen wird seine Aktivitäten außerhalb Polens durch die Zusammenarbeit mit Moventum deutlich erhöhen.“

 

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Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu

Risikomanagement ist Hauptmotivation für die ESG-Integration deutscher Versicherer

 

Aberdeen Standard Investments (ASI) hat zusammen mit dem Strategieberatungsunternehmen INDEFI eine umfassende Umfrage in den fünf wichtigsten Versicherungsmärkten Europas – Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Großbritannien – zur Frage, wie Versicherer bei Ihren Investments mit Nachhaltigkeitsfragen umgehen, durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurde die breit angelegte Studie mit dem Titel „Sustainable investment in European insurance“ erstellt. Ein Ergebnis: Die Hauptmotivation für deutsche Versicherer zur Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) ist derzeit vor allem das Risikomanagement – rund 60 Prozent der Befragten gaben dies an. Nur eine Minderheit der Versicherer (20 Prozent) sieht die Integration von ESG-Kriterien als eine Anlagechance oder ein Marketingthema. Befragt wurden die Chief Investment Officer (CIOs) von 60 europäischen Versicherungsgesellschaften.

Grundsätzlich haben sich aber europaweit viele Versicherer auf den Weg gemacht, ESG-Kriterien in ihre Anlagepolitik stärker zu integrieren, wobei die größeren Versicherer tendenziell weiter sind als die kleineren Gesellschaften. Bisher spielen die ökologischen Aspekte die größte Rolle im Denken der Versicherer, was der besseren Messbarkeit dieses Faktors sowie der größeren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit geschuldet ist. Insbesondere liegt der größte Fokus der Versicherer – nicht zuletzt aufgrund der Regulierungsvorgaben – auf dem Thema Klimawandel, wo man sich auf den CO2-Fußabdruck und Netto-Null-Ziele konzentriert.

Prof. Dr. Hartmut Leser, CEO der Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, zur Situation in Deutschland: „Wie in anderen europäischen Ländern sind es in Deutschland die größeren Versicherer, die das Thema ESG bisher mit Hochdruck vorangetrieben haben. Seit die europäische Offenlegungsverordnung in Kraft ist, sind aber auch die kleineren und mittelgroßen Gesellschaften zunehmend auf das Thema fokussiert. Die Offenlegungsverordnung ist momentan auch der wichtigste Faktor, der die Veränderungen in der Anlagepolitik der Versicherer in Richtung ESG-Kriterien treibt. Auf der anderen Seite spielt die veränderte Wahrnehmung von ESG- und insbesondere Klima-Themen in der Öffentlichkeit auch bei Versicherungsunternehmen eine wichtige Rolle. In dieser Hinsicht nimmt in erster Linie die Lebensversicherungs-Branche eine Vorreiterrolle ein. ESG-Erwägungen sind bereits seit Jahren ein wesentlicher Bestandteil unserer Entscheidungsfindung, und als Vermögensverwalter können wir dazu beitragen, die in dieser Hinsicht nächste Entwicklungsstufe bei deutschen Versicherungsunternehmen voranzutreiben.“

Denn viele Versicherer in Europa lagern die Umsetzung ihrer ESG-Ziele auf ihre externen Asset-Manager aus, die zunehmend gut positioniert sind, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Die Fähigkeiten und Ressourcen bezüglich ESG werden damit zunehmend zu einem wichtigen Kriterium bei der Managerauswahl. Aus der Umfrage geht überdies hervor, dass die meisten Versicherer immer höhere Erwartungen an Vermögensverwalter richten. Ein Großteil der Umfrageteilnehmer (81 Prozent der europäischen Versicherer) gab an, die nachhaltige Anlagepolitik auch auf ausgelagerte Anlagen anzuwenden, und ESG-Kriterien zunehmend zum Bestandteil von Ausschreibungen zu machen (35 Prozent der Befragten).

Die vollständige Studie unter: https://www.aberdeenstandard.com/de-de/germany/institutional/what-we-do/insurance/insurance-european-esg-survey

 

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Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, Bockenheimer Landstraße 25, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 768072-0, www.aberdeenstandard.com

Norddeutsche Landesbank auf Platz eins

 

Persönliche Beratungen finden auch bei Vermögenverwaltern derzeit häufig nicht vor Ort, sondern per Video-Lösung statt. Erfreulich: Die Beratungsqualität leidet dadurch meist nicht. Dagegen können die schriftlichen Portfolio-Unterlagen nicht in allen Fällen überzeugen. Dies zeigt die Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches in Kooperation mit dem Institut für Quantitative Finanzanalyse 20 Vermögensverwalter getestet hat.

Gute Beratungsleistungen der Branche

Die Vermögensverwalter erzielen im Schnitt ein befriedigendes Resultat und verfehlen mit 69,5 Punkten nur knapp ein gutes Branchenergebnis. Nicht nur beim Erstkontakt per Telefon punkten die meisten Anbieter. Auch in den persönlichen Gesprächen – durchgeführt per Video-Beratung – überzeugen häufig kompetente und ausgesprochen freundliche Berater, die motiviert und glaubwürdig agieren. Insgesamt fallen die Beratungen deutlich besser aus als die im Anschluss unterbreiteten Lösungsvorschläge.

Ein Kritikpunkt an den persönlichen Beratungen ist allerdings die teilweise nur lückenhafte Analyse des Kundenbedarfs. So erfragen bei weitem nicht alle Berater gezielt die finanzielle Situation, die Lebensumstände und das genaue Anliegen des Interessenten. In diesen Fällen mangelt es den Beratungsgesprächen zwangsläufig an Individualität.

Große Leistungsunterschiede

Die schriftlichen Lösungsvorschläge der Vermögenverwalter sind von deutlich unterschiedlicher Qualität; die Ergebnisse reichen hier von “sehr gut” bis “mangelhaft”. Einige Unternehmen stellen lediglich eine allgemeine Präsentation zur Verfügung. “Die unzureichende Abbildung der Renditeerwartung sowie des Risikos stellt sich bei den Portfolios häufig als Schwachpunkt heraus”, kritisiert Prof. Dr. Sven Christiansen, Geschäftsführer des Instituts für Quantitative Finanzanalyse. Nur die besten Anbieter unterbreiten einen speziell auf den Kunden zugeschnittenen Lösungsvorschlag, in dem auch die im Beratungsgespräch geäußerten Wünsche und Ziele berücksichtigt werden.

“Sowohl in puncto Beratung als auch bei den unterbreiteten Vorschlägen zeigen die Vermögensverwalter große Leistungsunterschiede. Die Top-Unternehmen können allerdings in beiden Bereichen mit guten und häufig sogar sehr guten Ergebnissen aufwarten”, so Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität.

Die Top 3 im Gesamtergebnis

Testsieger ist die Norddeutsche Landesbank mit dem Qualitätsurteil “sehr gut”. Sowohl die persönliche Beratung per Video als auch der Lösungsvorschlag überzeugen. Das Unternehmen profiliert sich insbesondere mit einer sehr kompetenten und lösungsorientierten Beratungsleistung. Der unterbreitete Portfoliovorschlag punktet mit einer ausgesprochen guten Aufbereitung, in dem auch die Kosten transparent dargestellt werden. Auch die Ganzheitlichkeit des Vorschlags kann überzeugen, indem etwa die Anlagewünsche besonders umfassend berücksichtigt werden. Zudem ist der Informationswert des Internetauftritts sehr hoch.

Den zweiten Rang belegt die Bethmann Bank (Qualitätsurteil: “sehr gut”). Der Lösungsvorschlag besticht mit einer sehr hohen Portfolio-Qualität: Die Aufbereitung, Struktur und Kostentransparenz erzielen jeweils die höchstmögliche Punktzahl. Auch der Verwaltungsvertrag punktet mit Transparenz und Vollständigkeit. Zudem erzielt das persönliche Beratungsgespräch im Anbietervergleich das beste Ergebnis.

Rang drei belegte das VZ Vermögenszentrum, ebenfalls mit einem sehr guten Gesamtresultat. Ausschlaggebend für die Top-Platzierung ist vor allem der individuell auf den Kunden zugeschnittene Lösungsvorschlag, der in puncto Portfolio-Qualität im Vergleich mit führend ist. Das ausgesprochen kompetent geführte Beratungsgespräch erzielt ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis.

Von den 20 analysierten Vermögensverwaltern sichern sich auf den folgenden Plätzen vier weitere Unternehmen das Qualitätsurteil “sehr gut”: Lunis Vermögensmanagement (4.), Hauck & Aufhäuser (5.), Hypovereinsbank (6.) und Weberbank (7.).

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete 20 Vermögensverwalter mit Sitz in Deutschland, die Beratungen auch bei Vermögenssummen von unter fünf Millionen Euro anboten. Die Beratungs- und Servicequalität wurde bei jedem Unternehmen anhand eines verdeckten telefonischen Gesprächs mit Terminvereinbarung, einer detaillierten Video-Beratung sowie einer umfangreichen Internetanalyse ermittelt. Insgesamt flossen 60 Servicekontakte mit den Vermögensverwaltern in die Auswertung ein. In einem weiteren Untersuchungsbereich erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Quantitative Finanzanalyse (IQFin) eine detaillierte Analyse der schriftlich eingegangenen Lösungsvorschläge hinsichtlich Portfolioqualität und Ganzheitlichkeit.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

DISQ Deutsches Institut für Service-Qualität GmbH & CO. KG, Dorotheenstraße 48, 22301 Hamburg, Tel: +49 (0) 40 27 88 91 48-0, www.disq.de

Fiskalpolitik so expansiv wie nie zuvor

 

Seit der Finanzkrise ist es zur Gewohnheit geworden, dass die Zentralbanken mit den Mitteln der Nullzinspolitik und Anleihenkäufen die Rezessionsgefahren bekämpfen. Mit der Pandemie kommt nun nach Analyse von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, ein weiteres Werkzeug hinzu – die expansive Fiskalpolitik. „Die Corona-Krise hat zu einer stillen Revolution im Einsatz von Geld- und Fiskalpolitik geführt. Die notenbankfinanzierte Fiskalpolitik gemäß der Modern Monetary Theory – kurz MMT – wird immer mehr zum Standardprogramm. Zahlreiche Staaten begeben sich auf eine ordnungspolitische Reise, deren Endstation wahrscheinlich ein Umfeld deutlich höherer Inflation ist“, stellt der Kapitalmarktexperte fest. Reale Vermögenswerte wie Aktien, Immobilien, Infrastruktur und Transport seien die beste Möglichkeit für Anleger, um negative Konsequenzen für das Vermögen durch eine höhere Inflation so gering wie möglich zu halten.

Die Notenbanken sorgen für immer neue Finanzspritzen: Allein im letzten Jahr erreichten die Stützungsmaßnahmen der USA für die Wirtschaft einen Umfang von 16,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Das entspricht ziemlich genau den kompletten Staatseinnahmen eines Jahres. Die fiskalische Reaktion in Europa war mit 11 Prozent des BIP in Deutschland und 7,7 Prozent in Frankreich zwar etwas moderater, aber auch dieser Umfang stellt nach Ansicht von Tilmann Galler alles in den Schatten, was in der globalen Finanzkrise zu erleben war. Zum Vergleich: Die staatlichen Finanzhilfen in den Jahren 2008 bis 2010 der G7-Länder lagen lediglich bei 1,9 Prozent des BIP.

Der Trend zur Verschuldung scheint sich 2021 fortzusetzen. Die neue US-Regierung Biden hat zusätzlich zum bereits im Dezember verabschiedeten Konjunkturprogramm von 935 Milliarden US-Dollar ein weiteres über 1,9 Billionen US-Dollar verabschiedet – das entspricht in der Summe 13 Prozent des BIP. „Ein weiteres Infrastrukturpaket in der Größenordnung von 2 Billionen US-Dollar ist darüber hinaus in Vorbereitung, obwohl sich die US-Konjunktur schon längst auf dem Weg der Erholung befindet“, stellt Galler fest.

Fundamentaler Wandel in der Wirtschaftspolitik

Die Fiskalpolitik als stabilisierendes Element in der Konjunkturpolitik – expansiv in der Krise und restriktiv im Boom – hat nach Ansicht des Ökonomen scheinbar endgültig ausgedient. Sie werde abgelöst durch eine zielorientierte Fiskalpolitik, mit der unabhängig vom Konjunkturzyklus politische Vorhaben verwirklicht werden, solange die Zentralbank die Zinsen niedrig hält und die nötige Liquidität zur Verfügung stellt. „Das ist die heimliche Revolution, die zurzeit in der Wirtschaftspolitik stattfindet. Die Entscheidungsträger haben die Angst vor Defiziten und Inflation verloren und wenden sich der Modern Monetary Theory zu“, erklärt Tilmann Galler.

Aufgestaute Nachfrage befeuert Inflation

Größere Inflationsgefahren kämen gerade jetzt auf: Der verstärkte Einsatz von direkten staatlichen Zuwendungen an Privathaushalte dürfte in den kommenden Monaten unweigerlich zu einer höheren Konsumnachfrage führen. „Das ist kein Problem solange das Güterangebot mit dieser Entwicklung Schritt halten kann. Doch das Angebot ist durch die Folgen der Pandemie immer noch beeinträchtigt. Schon heute sehen wir immer mehr Bereiche mit erheblichen Engpässen und Preissteigerungen aufgrund gestiegener Nachfrage und mangelndem Angebot, wie beispielsweise Holz, Frachtkapazitäten und Halbleiter“, stellt Ökonom Galler fest. Dieser Zustand werde durch die angehäuften Rekordersparnisse der Privathaushalte noch verstärkt. Mit fortschreitendem Erfolg der Impfkampagnen würden diese Ersparnisse den Weg in die Kapital- und Immobilienmärkte sowie den Konsum finden – insbesondere wenn sich die Erwartungshaltung durchsetze, dass wenn heute nicht gekauft werde, die Preise morgen viel teurer seien.

Bedeutung realer Vermögenswerte steigt

Verfechter der Modern Monetary Theory könnten nach Darstellung von Tilmann Galler einwenden, dass kommende Inflationsgefahren mit Steuererhöhungen bekämpft werden könnten. „Dieses Argument ist nur in der Theorie schlüssig. Es verkennt, dass ein Homo Politicus eine ganz andere Entscheidungsfunktion hat als ein Homo Oeconomicus. Die Wahrscheinlichkeit, politisch eine Entscheidung für kräftige Steuererhöhungen durchzusetzen, auch wenn sie die Wiederwahl kostet, ist eher gering“, erklärt der Marktexperte. Das heutige Ausmaß der Konjunkturpakete dürfte jeden Versuch der Sparsamkeit in einer Rezession enden lassen. Der Weg einer nachhaltig expansiven und notenbankfinanzierten Fiskalpolitik scheine demnach vorgezeichnet mit dem Preis einer dauerhaft höheren Inflation.

Für das Anlage-Portfolio bedeute dies, dass reale Vermögenswerte wie Aktien, Immobilien, Infrastruktur und Transport wichtiger werden. Anleihen mit langer Laufzeit würden hingegen in einem MMT-Szenario langfristig auf der Verliererstraße bleiben.

 

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Carmignac stellt vor: Aktienstrategie China New Economy für europäische Anleger

 

Im Rahmen seiner langfristigen Bemühungen, seinen Kunden und Privatanlegern zunehmend Anlageklassen und Produkte anzubieten, die zumeist institutionellen Anlegern vorbehalten sind, macht Carmignac seine Aktienstrategie China New Economy nun europäischen Anlegern zugänglich. Investiert wird hauptsächlich in chinesische Unternehmen der New Economy, wobei Disruption, Innovation, Megatrends und Strukturreformen im Mittelpunkt stehen.

Carmignac legt dazu einen Fonds für europäische Anleger auf, der die Aktienstrategie China New Economy nachbilden soll. Sie wurde bisher nur in Frankreich angeboten. Die attraktive Wertentwicklung dieser Strategie betrug 2020 plus 93 Prozent im Vergleich zu plus 19 Prozent für die Benchmark (MSCI Daily TR Net China US-Dollar, umgerechnet in Euro) und plus 27 Prozent für die Aktienkategorie Greater China von Morningstar. Die Strategie belegte mit dieser Wertentwicklung den ersten Platz in ihrer Kategorie.

Der Carmignac Portfolio China New Economy wird von Haiyan Li-Labbé verwaltet. Dabei verfolgt sie einen sozial verantwortlichen Ansatz. Sie ist eine erfahrene Portfoliomanagerin und auf die Aktienmärkte in Greater China spezialisiert. Aktuell ist sie als Co-Managerin des Carmignac Emergents, Carmignacs Flaggschiff-Aktienfonds für Schwellenländer, tätig. Haiyan Li-Labbé konnte bereits einschlägige Erfahrungen sammeln und einige Erfolge bei Investitionen in Greater China vorweisen. Sie leistet einen großen Beitrag zur Auswahl chinesischer Aktien in allen Carmignac-Aktienportfolios. Ihre fundierten Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten verbunden mit ihrem grundlegenden Verständnis der Dynamiken vor Ort sind von größter Bedeutung. Sie erlauben ihr, Unternehmen zu identifizieren, die die attraktivsten und langfristig nachhaltigsten Wachstumsaussichten in Chinas New Economy aufweisen.

Der Bezug zu Chinas New Economy spiegelt den Wunsch der Fondsmanagerin wider, in nachhaltige Wachstumsthemen und -sektoren der Wirtschaft von Greater China zu investieren. Dazu gehören insbesondere Sektoren, die mit nachhaltigem Konsum, Gesundheitswesen, Bildung, kohlenstoffarmer Energie und technologischer Innovation wie E-Commerce und Internet verbunden sind, die von der steigenden Kaufkraft und dem verbesserten Lebensstandard der chinesischen Haushalte profitieren. Der Fonds ist außerdem bestrebt, seine Umweltauswirkungen zu minimieren, indem er seinen CO2-Fußabdruck jährlich um 5 Prozent reduziert. Er ist nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) klassifiziert.

Für Haiyan Li-Labbé ist der neue Fonds ein logischer nächster Schritt: „Carmignac hat seit seiner Gründung 1989 eingehende Erfahrungen auf dem Gebiet aufstrebender und chinesischer Märkte gesammelt. Seitdem konzentrieren wir uns auf die Auswahl chinesischer Aktien, die attraktive langfristige Wachstumschancen aufweisen. Der chinesische Aktienmarkt hat sich dramatisch verändert: Die lokale Wirtschaft hat sich von einer hauptsächlich exportorientierten Industrie zu einer Industrie mit Fokus auf Innovation entwickelt. Der Carmignac China New Economy Fonds geht bei seinen Investments äußerst selektiv vor, um Unternehmen mit großem Potenzial und Fokus auf Nachhaltigkeit zu identifizieren. Ziel unserer Anlagephilosophie ist es, unsere Kunden am Wirtschaftswachstum und den langfristigen strukturellen Trends des Landes teilhaben zu lassen.“

Der Fonds Carmignac Portfolio China New Economy ist in Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Spanien, Schweden, der Schweiz und Großbritannien registriert.

 

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Carmignac Gestion, 24, place Vendôme, F – 75001 Paris, Tel: (+33) 01 42 86 53 35, www.carmignac.de

Von Carlos de Sousa, Strategist bei Vontobel Asset Management:

 

In den vergangenen Wochen fanden in Lateinamerika drei Wahlen mit unmittelbarer Auswirkung auf die Märkte statt, und nun wird Kolumbien von gewalttätigen Protesten erschüttert, die das Investment-Grade-Rating des Landes bedrohen. In diesem Artikel erläutern wir die jüngsten Entwicklungen und geben unsere Einschätzung als aktive Fixed-Income-Anleger.

  • In Peru wird die Stichwahl des nächsten Präsidenten knapper als erwartet: Der Vorsprung des Linksaußen-Kandidaten Castillo gegenüber der rechten Kandidatin Fujimori schwindet rasant. Selbst bei einem Wahlsieg Castillos besteht nur ein relativ geringes Risiko, dass sich die robusten makroökonomischen Fundamentaldaten Perus rapide verschlechtern, da ein von der Rechten dominierter Kongress dessen Populismus eindämmen würde. Wir sehen deshalb attraktive Chancen im peruanischen Öl- und Gassektor.
  • Kolumbien wird sein Investment-Grade-Rating wohl trotz der sozialen Unruhen halten können. Der neue Finanzminister hat versprochen, das Rating durch eine stärker abgestufte, aber weniger umfassende Steuerreform zu verteidigen. Die Regierung war durch gewalttätige Proteste gezwungen worden, ihre früheren Vorschläge für eine Steuerreform zurückzuziehen. Für die kolumbianischen Staatsanleihen in US-Dollar wurde eine Herabstufung teilweise eingepreist, doch die Anleihen in Lokalwährung (Coltes) bieten auch nach einer vollständigen Währungsabsicherung höhere Renditen.
  • Ecuadorianische Anleihen generierten eine Gesamtrendite von über 40 Prozent, nachdem Guillermo Lasso, der Kandidat der politischen Rechten, die Präsidentschaftswahl überraschend für sich entscheiden konnte. Die Zeiten unkomplizierter Wertsteigerungen liegen hinter uns, doch mit einer Rendite von 8,7 Prozent stellen die Staatsanleihen Ecuadors in unseren Augen weiterhin eine attraktive Gelegenheit dar. Lasso ist gut positioniert, um im Rahmen des laufenden IWF-Programms eine stärker gestaffelte Haushaltsanpassung auszuhandeln, wobei die Regierbarkeit des Landes zweifellos eine Herausforderung darstellen wird.
  • In El Salvador hat der Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit die autoritäre Gesinnung von Präsident Bukele deutlich unter Beweis gestellt und zu scharfen internationalen Reaktionen geführt. Dies dürfte einer baldigen Einigung über einen IWF-Kredit aber nicht im Wege stehen. Mit Blick auf die Staatsanleihen El Salvadors sind wir auf kurzfristiger Ebene verhalten optimistisch, allerdings hat die unerwartet schnelle Destabilisierung der Institutionen des Landes die Attraktivität des Landes auf mittlere Sicht verschlechtert.

 

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Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Wasserstoff könnte der Energieträger der Zukunft sein. Viel Geld fließt derzeit in technische Machbarkeitsstudien, in Studien und Forschungsprojekte.

 

„Richtig Schub bekommt ein neuer Energieträger aber erst, wenn privates Geld das staatliche ergänzt“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Doch derzeit lässt Wasserstoff sich noch nicht in rentable Geschäftsmodelle packen.“ So sind noch immer viele Fragen ungelöst. Neben der Erzeugung und der Frage, woher der grüne Strom für gewünschten grünen Wasserstoff kommen soll, ist das vor allem auch die Transportfrage. „Wenn Wasserstoff lokal erzeugt und gleich wieder verbraucht wird, ist er auch heute schon eine sinnvolle Ergänzung im Energiemix“, sagt Voigt. „Etwa für große Industriebetriebe, die auf diese Weise ihre Produktion an CO2-Vermeidungsziele anpassen können.“ Dabei ist aber immer noch zu berücksichtigen, dass sich der Einsatz des grünen Wasserstoffs nicht im Sinne geringerer Kosten rentiert. „Es kann sich aber für Unternehmen lohnen, weil sie damit ihre CO2-Bilanz verbessern oder auch beim Kauf von CO2-Zertifikaten sparen können“, sagt Voigt.

Um in größerem Umfang Geld privater Investoren anzuziehen, sind solche Lösungen aber nicht interessant. „Wir haben bei Windkraft und Photovoltaik gesehen, welcher Schwung in den Ausbau kam, als es als Investmentvehikel interessant wurde“, so Voigt. Von 1.000-Dächer-Programmen über 100.000-Dächer-Ziele bis hin zur Einspeisungsvergütung: „Der Staat hat sehr gezielt gefördert, parallel wurde die Forschung hochgefahren“, sagt Voigt. Dann stiegen private und auch institutionelle Investoren ein. Bald floss mehr Geld aus dem privaten Sektor als vom Staat. „Mittlerweile sind Subventionen nicht mehr nötig, hier wurde eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben.“

Geschichte zu wiederholen, wird beim Wasserstoff schwieriger. „Das liegt an dem noch frühen Entwicklungsstand und dem starken gesellschaftlichen Druck“, sagt Voigt. „Um die Klimaziele zu erreichen, hat Wasserstoff einfach nicht die Zeit, die Solar- und Windkraft bekamen.“ Hier muss alles schneller gehen, die technologische Entwicklung wie die Umsetzung in konkrete Projekte. „Und auch die Rentabilität muss sehr viel schneller hochgefahren werden, wenn es ein Erfolg werden soll“, so Voigt.

Deutschland liegt derzeit bei der technologischen Entwicklung mit an der Spitze. „Trotzdem schätzen wir die Wasserstoff-Zeit in Deutschland auf sieben bis zehn Jahre“, sagt Voigt. Danach wird sich die Produktion in andere Regionen verlagern, in denen etwa durch großflächige Photovoltaik-Anlagen deutlich effizienter gearbeitet werden kann. „Dazu ist es notwendig, die Transportfrage zu klären“, sagt Voigt.

Investments in Wasserstoff werden also weniger in Anlagen in Deutschland fließen, sondern in solche in anderen Regionen. „Wir sind sicher, dass es hier rentable Geschäftsmodelle geben wird, auch rund um eine neue Wasserstoffwirtschaft“, sagt Voigt. Das könnte der Aufbau weiterer ClimateTech-Unternehmen sein, die Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfungskette schaffen oder auch bei der notwendigen Infrastruktur. „Deutschland wird eher ein Wasserstoff-Verbraucher sein, ähnlich wie beim Öl“, so Voigt. „Aber sowohl für die Erreichung der Klimaziele wie auch für Investments sind das gute Aussichten.“

 

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AREAM GmbH, Kaistraße 2, 40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211 30 20 60 42, www.aream.de

Themen-ETFs bilden Indizes – physisch oder synthetisch – ab. Das weiß jeder, der sich mit Geldanlage etwas auskennt. Philipp von Königsmarck, Leiter des Wholesale-Geschäfts in Deutschland und Österreich bei Legal & General Investment Management (LGIM), erklärt, wie sich Indizes unterscheiden und worauf Anleger bei der Auswahl achten sollten:

 

„Es gibt Themen-ETFs, deren zehn größte Positionen bis zu 50 Prozent des Gesamtportfolios ausmachen. Wenn ein paar Titel aus den Top 10 stark im Preis steigen, freuen sich Anleger natürlich, weil es die Gesamtperformance des Investments erhöht. Wenn deren Kurs allerdings ins Negative dreht, kann diese starke Gewichtung auch Frust bereiten. Denn dann ziehen die Titel die Wertentwicklung des Portfolios verhältnismäßig stark nach unten.

Derartige Strategien zielen darauf, durch die höhere Gewichtung bestimmter Titel eine Mehrrendite zum Markt zu erreichen. Das unterstellt, dass die Anbieter wissen, welche Unternehmen im Markt die besten Erträge in Zukunft generieren, die sich dann in einem entsprechenden Kurs widerspiegeln. Ein solcher Ansatz bietet sich eher für reife Märkte an, in denen sich schon abgezeichnet hat, welche Unternehmen die Nase vorne haben.

Besonders in Wachstumsmärkten der Zukunft, die heute noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen, wie zum Beispiel Wasserstoff, E-Commerce oder Robotik, ist ein solcher Ansatz jedoch schwierig. Denn niemand kann in einem jungen Markt mit Sicherheit sagen, wer die Gewinner von morgen sein werden. Der Markt junger Zukunftstechnologien ist hochdynamisch. Neue Produkte und Technologien kommen hinzu, Unternehmen werden gegründet, wachsen, kooperieren und fusionieren.

Daher bietet sich hier eher die Gleichgewichtung der Titel in einem ETF an, wodurch der Markt bestmöglich abgedeckt wird, um am Wachstum aller Titel gleichermaßen zu profitieren und Konzentrationsrisken im Portfolio zu senken. Dabei sollten Anleger darauf achten, dass es in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der Gewichtung und gegebenenfalls Anpassung der einzelnen Titel gibt (das so genannte Rebalancing). Der Vorteil: Gewinne werden so mitgenommen und die Gewichtung der schlechter gelaufenen Titel wieder angepasst. Denn je nachdem, wie sich der Kurs jedes einzelnen Unternehmens entwickelt – kann dies zu einer Über- oder Untergewichtung im Portfolio führen.“

 

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Legal & General Deutschland, Service­GmbH, Richmodstr. 6, 50667 Köln, Tel: 0221/92042­225, Fax: 0221/92042­301, www.legal­and­general.de

Der Anlegeroptimismus blieb im April mit globalen ETF-Zuflüssen von 104 Mrd. Euro ungebrochen.

 

Aktien (+65 Mrd. Euro) waren weiterhin beliebter als Anleihen (+39 Mrd. Euro). Im Vergleich zum März, als die Mittelzuflüsse in Aktien- und Anleihe-ETFs 108,8 Mrd. € bzw. 20,2 Mrd. € betrugen, hat sich die Anlage- und Risikobereitschaft der Anleger damit etwas abgeschwächt.

Europäischer ETF-Markt

Europäischen Aktien-ETFs flossen im April 9,4 Mrd. Euro an Neugeldern zu – nur etwa die Hälfte im Vergleich zum März. Anleger switchen weiterhin in ESG-Produkte.

Globale Indizes erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit (+5,5 Mrd. Euro), während Anleger Gelder aus Asien, den BRIC-Staaten, Lateinamerika und den globalen Schwellenländern abzogen (-960 Mio. Euro). Jedoch gab es eine kleine positive Allokation in ETFs auf chinesische Aktien in Höhe von 132 Millionen Euro. Die Pandemie sorgt weiterhin in diversen Schwellenländern für Probleme. Außerdem wirkt sich die Stärke des US-Dollars ebenfalls auf diese Anlageklasse aus.

Sektor-, Themen- und Smart-Beta-Strategien folgen mit Zuflüssen von 5,0 Mrd. Euro, wobei Value-Strategien und der Finanzbranche 929 Mio. Euro bzw. 669 Mio. Euro zuflossen. Dies spiegelt den Optimismus der Anleger hinsichtlich einer schnellen wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie wider.

ESG-Aktien-ETF machten mit Zuflüssen von 4,4 Mrd. Euro 47 % der gesamten Aktien-ETF-Zuflüsse aus. Anleger switchten also weiterhin von traditionellen in ESG-ETFs, wobei globale und Nordamerika-Exposures im Fokus standen. Auch Klima-Indizes erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit und verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 461 Mio. Euro.

Europäischen Anleihe-ETFs flossen 5,3 Mrd. Euro zu. Die ESG-Transformation erreicht nun auch den Anleihemarkt.

Infolge einer weiter lockeren Zentralbankpolitik und sich verbessernder Fundamentaldaten legten ETFs auf Unternehmensanleihen aus der Eurozone um 1,4 Mrd. Euro zu, wobei ein Drittel in ESG-Produkte floss. US-Hochzinsanleihen verbuchten Zuflüsse von 692 Mio. Euro, da viele Anleger weiter nach Anlagen mit höheren Renditen suchten.

ETFs auf chinesische Staatsanleihen waren ebenfalls weiterhin gefragt (+517 Mio. Euro). Die Furch vor einer steigenden Inflation veranlassten Anleger außerdem zu Allokation in inflationsgebundene US-Anleihen (+318 Mio. Euro) sowie zu einer Umschichtung in kurzlaufende Anleihen.

Auch im Anleihe-Segment schichteten Anleger global von traditionellen in ESG-Produkte (+1,27 Mrd. Euro) um. Der seit langem bestehende Trend bei Aktien beginnt nun auch auf Anleihen überzugreifen. Viele Anleger möchten sicherstellen, dass ihr gesamtes Portfolio eine nachhaltige Ausrichtung hat.

 

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Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

Blockchain gilt als Technologie mit einer großen disruptiven Kraft.

 

Fälschungssicher, gefeit gegen Hackerangriffe, unbestechlich – eigentlich ein idealer Träger für Börsen und den Börsenhandel. „Was den Blockchains fehlt, ist Geschwindigkeit“, sagt Dr. Dieter Falke, Geschäftsführer der Quant.Capital GmbH & Co. KG. „Die Technik ist viel Mal zu langsam für den Börsenhandel.“

Der Vorteil der Blockchains ist ihre verteilte, stabile und sichere Architektur. Dabei liegen nie alle Daten auf einem zentralen Rechner, sondern immer auf vielen Knoten in einem Netz. Diese kontrollieren sich gegenseitig und bestätigen einander die Korrektheit der eingespeisten Transaktionen. Das aber kostet Zeit. Die bekanntesten Anwendungen der Blockchain-Technologie, die Kryptowährungen, schaffen gerade einmal einige Tausend Transaktionen pro Sekunde. „An der Börse findet die Datenverarbeitung mittlerweile im Nanosekundenbereich, Milliardstel-Sekunden also, statt, der Handel in Mikrosekunden“, sagt Falke.

Die großen Kryptowährungen wickeln sogar noch weniger Transaktionen pro Sekunde ab. Bitcoin schafft etwa 5 Transaktionen pro Sekunde, Ethereum rund 15. Und selbst die für das Internet der Dinge entwickelte IOTA kommt nur auf geschätzte 45 Transaktionen pro Sekunde. „Das ist die tatsächliche Leistung derzeit, die theoretische Geschwindigkeit liegt oft höher“, sagt Falke.

So könnten im IOTA-Netz bis zu 800 Transaktionen pro Sekunde geschafft werden, bei Dash bis zu 1.500, bei Cardano 5.000 – beim Bitcoin aber nur sieben. „Dieser Geschwindigkeitsnachteil sorgt dafür, dass Blockchain-Technologie sich nicht so schnell an der Börse durchsetzen kann“, so Falke. „Und zwar sowohl bei der Handelsinfrastruktur wie auch als Anlageklasse.“

Denn die Börse denkt nicht mehr in Sekunden, sondern in Mikro- und Nanosekunden. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Zunahme der Handelsgeschwindigkeiten gesehen“, sagt Falke. „Die Weiterentwicklung der Rechnerleistung ist gewaltig und bedeutet den Übergang von der Makro- zur Mikrobörse.“ Während in der Makrowelt ein typisches Portfolio nur wenige, große Positionen enthält, die langfristig gehalten werden, besteht ein Mikrowelt-Portfolio nur aus ständigem Handel.

Lange Haltedauern machen Portfolios dabei anfällig für Volatilität und Marktbewertungen genau wie auch vom Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen und Managern. „Bei einer Haltedauer von wenigen Sekunden bis maximal 30 Minuten spielen diese Risiken in der Mikrowelt keine Rolle mehr“, sagt Falke. „Wir sehen hier tausende Einzelpositionen am Tag, die alle geöffnet und wieder geschlossen werden.“ Damit sind die zu erwartenden Gewinne oder Verluste je Position sehr gering, eine Position spielt in der Gesamtrisikobetrachtung eine geringe Rolle. Durch den sehr hohen Umsatz addieren sich selbst kleinste Gewinne zu guten Ergebnissen. „Dies zu schaffen bedeutet aber auch schnellste Umsetzung der von Maschinen getroffenen Entscheidungen“, sagt Falke. Das ist an den Börsen wie Xetra oder Euronext problemlos möglich. „Bei Kryptowährungen ist das so gut wie ausgeschlossen, weshalb sie auch als Anlageklasse hinterherhinken“, so Falke.

 

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Quant.Capital Management GmbH, Speditionstraße 17, D-40221 Düsseldorf, Tel: +49 (0)211.635512-0, www.quantcapital.de

Kommentar PGIM Fixed Income

 

“Die Spreads amerikanischer Investmentgrade-Anleihen zeigten sich in der vergangenen Woche robust und verengten sich inmitten volatiler Aktienmärkte und erhöhter Primärmarktaktivität um 1 Basispunkt. Die Performance der Sektoren wurde von Banken und Energie angeführt, während der Bereich Automotive zurückblieb. Der Anstieg der Treasury-Zinsen schien dem U.S. IG-Markt eine gewisse technische Unterstützung zu bieten, da die höheren Renditen zu einem bemerkenswerten Anstieg der Nachfrage aus dem Ausland führten, insbesondere von ausgewählten Lebensversicherern in Asien, die Berichten zufolge in der vergangenen Woche fast $ 3 Mrd. in US Investmentgrade-Unternehmensanleihen investierten. Diese Nachfrage setzte sich in dieser Woche fort und bildete die Grundlage für die kommende Woche.

Auch bei den Staatsanleihen in Hartwährung zogen hochwertige Single-A-Titel, insbesondere im Nahen Osten, letzte Woche an. 30-jährige Anleihen aus Abu Dhabi, Saudi-Arabien, Katar und Israel zogen letzte Woche um 7-10 Basispunkte an, da man annimmt, dass asiatische Lebensversicherer wieder mit Käufen begonnen haben, nachdem sie zu Beginn des Jahres, als die Treasury-Renditen viel niedriger waren, auffallend abwesend waren.”

 

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PGIM Fixed Income, Grand Buildings, 1-3 Strand Trafalgar Square, London, WC2N 5HR, United Kingdom, Tel:  +44 20-7766-2400, www.pgimfixedincome.com

Das Jahr hat unsere Erwartungen bereits jetzt weit übertroffen. Die Aktienmärkte haben ihre Rallye fortgesetzt. Allerdings scheint den Märkten allmählich die Puste auszugehen:

 

Die Handelsvolumina werden weniger und die Kursschwankungen nehmen ab. Das ist kein Wunder, sagt Jean-Marie Mercadal, Head of Investment Strategy bei OFI Asset Management. Einerseits scheint eine Pause nach den bisherigen Kursgewinnen sinnvoll. Andererseits ist es immer schwieriger vorherzusehen, wie es weiter geht. Was ist vom Optimismus der Unternehmen und der sehr vorsichtigen Linie der Zentralbanken, insbesondere der US-Notenbank, zu halten? Was sollen Investoren in dieser Situation am besten tun?

„Vor allem die Unternehmen in den USA sind sehr optimistisch. Bislang haben fast 60 Prozent der S&P 500-Unternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt. 87 Prozent der befragten Unternehmen haben die Prognosen übertroffen. Das Gewinnwachstum im Jahresvergleich lag bei über 45 Prozent gegenüber den prognostizierten 25 Prozent. Das ist beeindruckend, auch wenn diese Steigerung auch deshalb so hoch ausfällt, weil das Gewinnwachstum 2020 stark gesunken war. Finanzanalysten haben ihre Prognosen entsprechend angehoben. Das Gewinnwachstum für die S&P 500-Unternehmen sollte bei 31 Prozent in diesem Jahr liegen, was 13 Prozent höher ist als im Jahr 2019. Für 2022 wird ein Wachstum von 13 Prozent erwartet. Auch für Europa sind die Aussichten insgesamt sehr gut: Die Gewinnprognosen wurden ebenfalls nach oben korrigiert, und zwar auf 41 Prozent in diesem Jahr und 15 Prozent im nächsten Jahr. In Europa werden wir aber erst im Jahr 2022 das Niveau von 2019 übertreffen.

Keine Alternative zu überhitztem Aktienmarkt

Die Aktienmärkte sind natürlich in Erwartung der sich abzeichnenden Unternehmensgewinne gestiegen. Die dauerhaft niedrigen Zinsen und die Suche der Investoren nach Rendite spielten dabei sicherlich auch eine Rolle. Das aktuelle Paradoxon ist, dass die „implizite“ Rendite des Aktienmarktes (einschließlich Dividenden und Aktienrückkäufe) jetzt höher ist als die von Anleihen! Die europäischen Dividendenrenditen liegen beispielsweise bei etwa 3 Prozent, auch wenn immer mehr Unternehmen Aktienrückkäufe ankündigen. Der S&P 500 wird derzeit mit dem 22,6-fachen des Gewinns von 2021 und dem 20-fachen des Gewinns von 2022 gehandelt (Stand 06.05.2021). Dies ist nach historischen Maßstäben recht hoch und lässt wenig Spielraum für einen weiteren Aufwärtstrend. Der EuroStoxx wird derzeit mit dem 18-fachen der prognostizierten Gewinne für 2021 und dem 16-fachen für 2022 gehandelt, was im historischen Vergleich für diesen Markt ebenfalls recht hoch ist (Stand 06.05.2021). Es macht den gesamten Markt anfällig für höhere Zinsen. Davon abgesehen gibt es angesichts der mangelnden Attraktivität der Rentenmärkte nur wenige Alternativen. Kurzum, wir sehen kurzfristig nicht viel zusätzliches Aufwärtspotenzial an den Aktienmärkten. Wir empfehlen eine ausgewogene Aktienquote, die das Portfolio im Fall einer plötzlichen Korrektur nicht zu weit in die Risikozone drückt und eine Wiederanlage ermöglicht. Es gibt viele potenzielle Katalysatoren für eine Marktkorrektur – die Ankündigung einer Reduzierung der Anleihekäufe durch die Notenbanken (so genanntes „Tapering“) ist nur eine.

Temporäre Inflation

Im Moment bleiben die Fed und die EZB jedoch bei ihrem vorsichtigen Kurs. Sie sind sich einig, dass die höhere Inflation von Faktoren getrieben wird, die im Wesentlichen temporär sind, und dass sie die staatlichen Konjunkturpläne nicht durch eine verfrühte Zinserhöhung untergraben sollten. Unter den derzeitigen Bedingungen ist daher einer Änderung der Leitzinsen bei 0,0 Prozent in den USA und -0,5 Prozent in der Eurozone unwahrscheinlich. Dies wird die Anleiherenditen nicht zu stark ansteigen lassen, obwohl sie natürlich mit der erwarteten Konjunkturbeschleunigung steigen dürften. Wir prognostizieren zum Jahresende eine 10-jährige US-Treasury-Rendite knapp über 2,0 Prozent und eine 10-jährige Bundrendite von etwa 0,00 Prozent. Die Credit Spreads sind insgesamt bereits sehr eng. Es gibt wenig zusätzlichen Spielraum für eine Verengung – weder bei Investmentgrade- noch bei High-Yield. Dennoch wird die Anlageklasse weiterhin durch sehr hohe Zuflüsse, insbesondere durch das Kaufprogramm der EZB, unterstützt.

Tapering wäre keine Überraschung

Wenn Jerome Powell bei seiner vorsichtigen Linie bleibt, könnte dies zu einer Verunsicherung an den Märkten führen, wenn die Inflation die 3-Prozent-Marke überschreitet und mehrere Monate darüber liegt. Eine Ankündigung der Fed im Spätsommer, die Wertpapierkäufe zu reduzieren, wäre allerdings trotzdem keine völlige Überraschung. Wie die Märkte darauf reagieren würden, lässt sich schwer vorhersagen. Die Reaktion auf das Tapering in den Jahren 2013 und 2015 hatte jedenfalls eine durchschlagende Wirkung. Die Anleiherenditen stiegen jedes Mal um etwa 100 bis 150 Basispunkte und die Volatilität nahm zu.“

 

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Inflationsraten im April weiter angestiegen

 

An den Aktienmärkten sorgen hohe Inflationsraten für Druck auf die Kurse. In der Eurozone lagen die Verbraucherpreise im April um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr gemäß aktueller Zahlen des Statistikamts Eurostat, im März lag die Steigerung noch bei 1,3 Prozent. Auch in Deutschland und in den USA sind die Inflationszahlen im April deutlich gegenüber den Vorjahresmonaten gestiegen. Nach Ansicht von Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank, sollten sich Anleger von solchen Marktdämpfern jedoch nicht verschrecken lassen. „Die Mitteilungen über steigende Inflationsraten sorgen derzeit immer wieder für erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten. Doch sollte der Blick nicht nur auf die Inflation als vermeintlicher Kursindikator gehen. Der wesentlichere Aspekt sind die Gewinnzahlen der Unternehmen“, stellt der Kapitalmarktexperte fest. „Steigen die Gewinne, sollte sich das ebenfalls in den Kursen abbilden. Die Berichte zu den Gewinnzahlen im ersten Quartal zeigen in dieser Hinsicht ein überraschend gutes Bild“, sagt Neumann.

Paradoxon: Inflationsraten steigen, Kurse fallen – Aktien gleichzeitig als Inflationsschutz

Die Inflationsrate in der Eurozone liegt mit 1,6 Prozent auf einem Zwei-Jahres-Hoch – zuletzt lag die Rate im April 2019 über diesem Wert (1,7 Prozent). Auch in Deutschland ist die Inflationsrate im April mit 2,0 Prozent so hoch wie zuletzt vor exakt zwei Jahren, im April 2019. In den USA erreichte die Inflationsrate im April mit 4,2 Prozent sogar einen Stand, der zuletzt im September 2008 übertroffen wurde (4,9 Prozent).

In der Verbindung von Aktienkursen und Inflation steckt nach Meinung von Lutz Neumann ein gewisses Paradoxon für Anleger. „Auf der einen Seite sehen Anleger Kursrückschläge, die parallel zur Bekanntgabe steigender Inflationsraten erfolgen. Auf der anderen Seite gibt es die Grundregel, dass Aktien vor steigender Inflation schützen können, da sie gegenüber Anleihen an Attraktivität gewinnen“, erklärt Neumann. Bei vielen professionellen Marktteilnehmern schwinge bei steigenden Inflationsraten die Annahme mit, dass die Notenbanken gezwungen sein könnten, die Zinsen zu erhöhen – was wiederum die Attraktivität von Anleihen erhöhen und die von Aktien verringern würde. „Trotz steigender Inflationsraten haben Notenbanken wie die EZB und die Fed zuletzt ihre Aussage erneuert, Zinsen vorerst nicht erhöhen zu wollen. Die Folgerung, dass sich höhere Zinsen zeitnah negativ auf Aktienkurse auswirken könnten, hat daher derzeit keine fundierte Grundlage“, sagt Neumann.

Gewinnzahlen überraschen positiv – und dürften Kurse weiter stützen

Für Lutz Neumann ist daher der Blick auf die Gewinnzahlen der Unternehmen entscheidender. Dort gab es mit Blick auf das erste Quartal 2021 positive Nachrichten. Beispiel Europa: Gemäß Zahlen des Anbieters Refinitiv haben bislang 263 Unternehmen (Stand: 18.5.2021) aus dem europäischen STOXX 600 Gewinnzahlen für das erste Quartal 2021 vorgelegt – davon haben 73 Prozent die Analystenschätzungen übertroffen. Im Durchschnitt werden laut Refinitiv die Analystenschätzungen in einem Quartal um 51 Prozent übertroffen. Insgesamt wird mit einem Gewinnwachstum der STOXX-600-Unternehmen von knapp 93 Prozent für das erste Quartal 2021 gegenüber dem ersten Quartal 2020 gerechnet.

Für die USA gibt es ebenfalls deutlich positive Unternehmensnachrichten. Von den 457 Unternehmen aus dem S&P 500, die bis dato (Stand: 14.5.2021) Gewinnzahlen für das erste Quartal vorgelegt haben, konnten 87 Prozent die Analystenschätzungen übertreffen. Im langjährigen Durchschnitt übertreffen Unternehmen die Analystenschätzungen um 65 Prozent, im vierten Quartal 2020 lag die Quote bei 76 Prozent.

„Bei vielen Unternehmen waren größere Gewinnsteigerungen erwartbar, da Gewinne im Zuge der Corona-Pandemie zurückgegangen sind. Dennoch überraschen die Zahlen, da offenbar Unternehmen auf breiter Front deutlich robuster durch die Krise gekommen sind als angenommen“, stellt Lutz Neumann fest.

Anleger sollten nach Ansicht von Lutz Neumann daher keine voreiligen Schlüsse ziehen, wenn Aktienkurse im Zuge steigender Inflationsraten nachgeben. „An Aktien führt langfristig kein Weg vorbei. Die gehäuften positiven Gewinnzahlen sprechen dafür, dass auch weiterhin Kurssteigerungen an den Aktienmärkten gerechtfertigt sind“, erklärt der Marktexperte.

 

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Beurteilungen der Klimaindikatoren für Fundraising, Bereitschaft für Neuinvestitionen und Exits steigen kräftig

 

Die positive Entwicklung des Geschäftsklimas im Venture Capital-Markt geht auch im neuen Jahr weiter. Im ersten Quartal 2021 legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments im Beteiligungsmarkt um 11,5 Zähler auf 27,8 Saldenpunkte zu. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage legt dabei deutlich stärker zu als die Geschäftserwartungen. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt um 16,4 Zähler auf 31,9 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung um 6,5 Zähler auf 23,7 Saldenpunkte. Mit dem Anstieg kommt der Indikator seinem bisherigen Bestwert aus dem dritten Quartal 2018 von 34,5 Saldenpunkten wieder sehr nahe.

Nur ein Jahr nach dem coronabedingten Einbruch des Geschäftsklimas sind fast alle Klimaindikatoren für das Marktumfeld wieder im positiven Bereich – viele sogar knapp unter ihren Bestmarken. Besonders stark legte im ersten Quartal 2021 das Fundraisingklima sowie die Beurteilung der Exitmöglichkeiten zu. Das Fundraisingklima dürfte von den Fortschritten bei der Implementierung des Zukunftsfonds beflügelt worden sein. Ein weiterer Grund, der auch den kräftigen Anstieg bei der Beurteilung der Exitmöglichkeiten beeinflusst haben dürfte, ist die Ankunft des US-SPAC-Booms in Europa. Bei Special Purpose Acquisition Companies (“SPACs”) handelt es sich um Mantelgesellschaften, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammeln, um dieses anschließend in zuvor nicht festgelegte Unternehmen zu investieren. Für das zu übernehmende Unternehmen ist der Kauf durch einen SPAC eine Alternative zu einem herkömmlichen Börsengang. Ob SPACs dauerhaft als Exitvariante zur Verfügung stehen werden, bleibt aber abzuwarten.

Die dynamische Entwicklung bei Fundraising und Exits scheint auch die Bereitschaft für Neuinvestitionen erhöht zu haben. Deren Beurteilung ist auf ein neues Hoch geklettert – sicherlich auch wegen der Qualität und der Stärke des VC-Dealflows, deren Beurteilungen ebenfalls knapp unter Bestwert gestiegen sind. Die hohe Unsicherheit darüber, wie hart Start-ups von der Krise betroffen sind, hat zu Pandemiebeginn die Einstiegsbewertungen belastet. Da viele digitale Start-ups eher zu den Krisengewinner zählen dürften, beurteilen Investoren die zuletzt steigenden Einstiegsbewertungen aber wieder zunehmend schlechter.

“Der Stimmungsaufschwung auf dem VC-Markt, den wir am Ende des Jahres 2020 beobachten konnten, hat sich im ersten Quartal 2021 fortgesetzt”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Die sehr gute Bewertung des Dealflows durch die VC-Investoren ist dabei besonders erfreulich. Denn ein aussichtsreicher Dealflow legt die Basis für erfolgversprechende VC-Investitionen. Die Indikatoren für Qualität und Quantität des Dealflows liegen nur knapp unter ihren Bestwerten. Darin könnte sich widerspiegeln, dass die Corona-Krise für viele Start-ups ein Nachfrage-Beschleuniger ist, weil sie die Bedarfe für deren innovativen Lösungen sichtbar macht. Hier gibt es Chancen für Investitionen.”

“Die schnelle Rückkehr der allgemeinen Marktstimmung und der wichtigsten Indikatoren in Richtung ihrer historischen Höchstwerte zeigen, dass Venture Capitalisten und Startups die Corona-Pandemie endgültig hinter sich gelassen haben und nach vorn schauen”, so Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK. “Erfreulich ist die optimistischere Einschätzung beim Fundraising und des lange sehr kritisch bewerteten Exit-Umfelds. Steigende Bewertungen versprechen attraktive Verkaufspreise. Die Börse wird wieder als realistische Exit-Option gesehen, dank sich füllender IPO-Pipeline und durch die SPAC-Diskussion. Die deutlich kritischere Sicht der VCs auf die steuerlichen Rahmenbedingungen verwundert nicht. Mit dem Fondsstandortgesetz blieb die Bundesregierung hinter den Erwartungen zurück und verpasste die große Chance, sowohl beim Thema Mitarbeiterbeteiligungen für Startups als auch bei der Umsetzbesteuerung von Fondsmanagementleistungen international wettbewerbsfähige Regelungen einzuführen.”

 

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Aktien von innovativen Unternehmen haben sich zuletzt besser entwickelt als der Markt. Antoine Hamoir (Candriam) erklärt im Gespräch mit Scope-Analystin Laura Cornely, wie Anleger disruptive Geschäftsmodelle erkennen und wo er weiteres Potential sieht.

 

Die Covid-19-Pandemie hat die Schwachstellen des Wirtschaftssystems schonungslos offengelegt. Innerhalb kürzester Zeit mussten sich Unternehmen und Gesellschaft mit einer neuen Realität auseinandersetzen, die es bis dato nie zuvor gegeben hat. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. Und so wirkt die Krise als Katalysator für Innovationen, die Prozesse beschleunigen und automatisieren, Arbeitsabläufe vereinfachen und das Leben auf Distanz erträglich machen. Unternehmen, die sich schon vor der Pandemie durch eine große Innovationsfreude auszeichneten und disruptive Technologien in ihre Geschäftsstrategie integrierten, gehen als klare Gewinner hervor – ebenso wie Aktionäre, die Titel dieser Unternehmen im Portfolio halten.

Und die Corona-Krise ist kein Sonderfall: Analysen von Scope zeigen, dass Unternehmen mit einem disruptiven Geschäftsmodell ihre Wettbewerbsvorteile gerade in volatilen Marktphasen ausspielen. Fonds, die schwerpunktmäßig weltweit in globale Innovationsführer investieren, schnitten in der Vergangenheit regelmäßig besser ab als solche ohne diesen Fokus. Nur: Woran erkennen Anleger, welches Geschäftsmodell disruptives Potential hat? Wie bemisst und bewertet man die Innovationsfähigkeit von Unternehmen? Antoine Hamoir, Fondsmanager bei Candriam, beschäftigt sich von Berufswegen mit diesen Fragen. Und das mit großem Erfolg: Als Co-Manager führt er, gemeinsam mit Geoffrey Goenen (Lead Manager), den Candriam Equities L Europe Innovation Fonds, der sich im vergangenen Jahr gemessen an der Vergleichsgruppe weit überdurchschnittlich geschlagen hat. Im Gespräch mit Scope-Analystin Laura Cornely gewährte der Anlageprofi exklusive Einblicke in seine Strategie.

Potential nicht nur im Tech-Bereich

Hamoir definiert grundsätzlich zwei Typen von Innovationsführern. Da wären zunächst Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen, die aus Sicht des Profis am leichtesten zu erkennen sind. Sie bergen das Potential, einen neuen Markt zu erschließen oder die Karten in Bezug auf Umsatz- und Gewinnverteilung in einem Sektor neu zu sortieren. Das Problem ist, dass diese Art von Innovation extrem selten ist. Deshalb setzt das Team im Fonds auch auf sogenannte inkrementelle Innovationen. Das sind Produkte und Dienstleistungen, die neue Funktionen zu einem bereits bestehendem System hinzufügen und so einen großen Mehrwert für den Kunden generieren.

Wer mit Aktien von Innovationsführern Überrenditen erzielen will, sollte darauf achten, dass deren Geschäftsmodell mit einem Wettbewerbsvorteil verbunden ist, dass es etablierte Unternehmen unter Druck setzt und sich kommerzialisieren lässt. Diese Eigenschaften finden Anleger naturgemäß vor allem bei Technologie-Unternehmen, aber nicht ausschließlich. Hamoir wirbt ausdrücklich dafür, den Blick auch auf andere Sektoren zu richten. So werden im Fonds auch Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Immuno-Onkologie gehalten, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen also die Krebstherapie und -forschung voranbringen.

 

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