Der beste Schutz vor Inflation: Immobilien und Gold, aber auch Aktien und Investmentfonds

 

Die Mehrheit der Sparerinnen und Sparer in Deutschland erwartet im kommenden Halbjahr leicht steigende Preise. Fast ein Viertel glaubt sogar, dass sie stark anziehen werden. Dies machen sie vor allem am täglichen Einkauf im Supermarkt und den Benzinpreisen fest. An ihrer Geldanlage wollen die meisten deswegen jedoch genauso wenig etwas verändern wie an ihren Sparbemühungen. Schutz vor Inflation bieten vor allem Geldanlagen in Immobilien und Gold, aber auch Aktien und Investmentfonds. Mit Blick auf die Kursentwicklung an den Aktienmärkten, äußern sich die meisten optimistisch. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.

Beinahe neun von zehn Sparerinnen und Sparer in Deutschland rechnen damit, dass die Preise in den kommenden sechs Monaten anziehen werden (89 Prozent). Zwar glaubt die Mehrzahl (66 Prozent), dass sich dies nur leicht bemerkbar macht. Der Anteil derer, der mit stark steigenden Preisen rechnet, erreicht mit 23 Prozent jedoch im Vergleich zu den Vorjahren ein neues Maximum. Gleichzeitig rechnen so wenige wie nie zuvor mit gleich bleibenden Preisen (acht Prozent, 3. Quartal 2020: 27 Prozent). Die Zahl derjenigen, die mit leicht fallenden Preisen rechnen, liegt bei zwei Prozent (3. Quartal 2020: neun Prozent).

Bei der Einschätzung, wie sich die Preise künftig entwickeln, orientieren sich die meisten Befragten an dem, was sie für ihre regelmäßigen Einkäufe im Supermarkt zahlen (83 Prozent). Gut zwei Drittel machen ihre Meinung auch an den Immobilien- und Mietpreisen (68 Prozent) sowie den Benzinpreisen (66 Prozent) fest. Mehr als die Hälfte entnimmt ihr Bild zur Preisentwicklung der Berichterstattung in den Medien (51 Prozent). 37 Prozent ziehen die Entwicklung ihres eigenen Guthabens zu Rate.

Keine Sorgen um die Ersparnisse und keine Konsequenzen bei den Geldanlagen

Knapp die Hälfte der Anleger, die mit steigenden Preisen rechnen, macht sich keine Sorgen um die eigenen Ersparnisse (48 Prozent). Vier von zehn zeigen sich etwas besorgt (40 Prozent), sehr besorgt sind 11 Prozent. Grund zur Umschichtung der eigenen Geldanlagen sehen jedoch nur wenige. Die Mehrheit der Befragten (75 Prozent) nimmt keine Veränderungen vor, neun Prozent möchten zunächst mit einem Bankberater besprechen. 16 Prozent wollen aktiv werden und Gelder umschichten, darunter hauptsächlich Männer (59 Prozent).

Auch beim Sparverhalten bleiben die meisten trotz der erwarteten Preisentwicklung gelassen: 67 Prozent werden nicht mehr und nicht weniger sparen als bisher. 19 Prozent möchten künftig mehr Geld zurücklegen, 13 Prozent weniger. „Das Ende der Corona-Pandemie ist in Sicht, die damit einhergehenden Lockerungen beflügeln die Konjunktur und sorgen für erhöhten Preisdruck. Diese Sondereffekte dürften 2022 allerdings wieder nachlassen. Wir erwarten, dass die Inflationsrate dann auf ein moderates Niveau sinken wird“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. „Dennoch sollten Sparerinnen und Sparer ihre Anlagestrategie überdenken und aktiv werden. Noch immer lagert ein Großteil des deutschen Vermögens in niedrig verzinsten Produkten. Wer seine Chance auf Rendite vor dem Hintergrund erhöhter Inflation und niedriger Zinsen verbessern will, sollte handeln“, betont Gay.

Der beste Schutz vor Inflation: Immobilien und Gold, aber auch Aktien und Investmentfonds

Den besten Schutz vor Inflation bieten laut Ansicht der Befragten Immobilien und Gold: 74 bzw. 73 Prozent glauben dies. Gut vier von zehn Personen (44 Prozent) halten Rohstoffe für einen guten Inflationsschutz. Aktien und Investmentfonds schützen nach 35 bzw. 33 Prozent der Befragten am besten vor Inflation. Unter denen, die Aktien und Investmentfonds besitzen, sind sogar noch mehr dieser Meinung (55 Prozent bzw. 41 Prozent).

Befragte blicken optimistisch auf die Aktienkurse

Mit Blick auf die Entwicklung an den Märkten steigt die Zahl derer, die optimistisch sind deutlich an, mit fallenden Kursen rechnen hingegen immer weniger Menschen: Mehr als die Hälfte aller Befragten (57 Prozent) erwartet, dass die Aktienkurse in den kommenden sechs Monaten steigen (plus 18 Prozentpunkte im Vergleich zum zweiten Quartal 2020). Fallende Kurse erwarten 18 Prozent. Ihre Zahl ist im Laufe eines Jahres um 25 Prozentpunkte gefallen.

Allerdings wollen nur wenige Menschen auf die erwarteten Kursanstiege reagieren. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) zieht keine Konsequenzen für ihre Ersparnisse und hält Veränderungen nicht für nötig. Die meisten von ihnen glauben, dass dies langfristig gesehen nichts bringt (48 Prozent). Zehn Prozent wollen sich Rat bei einer Bank einholen, neun Prozent warten auf einen Impuls von dort und möchten auf eine mögliche Optimierungen ihrer Geldanlage angesprochen werden. Knapp zwei von zehn Befragten (19 Prozent) werden von sich aus ihre Geldanlage überdenken und umschichten. Unter den Befragten zwischen 20 und 29 Jahren sind es besonders viele, die eine Änderung ihrer Anlageformen in Betracht ziehen (42 Prozent). „Aus Angst vor vermeintlichen Verlusten scheuen sich noch immer viele Anlegerinnen und Anleger davor, an den Kapitalmärkten teilzuhaben. Dabei sind sie nicht auf sich allein gestellt, sondern können sich bei aktiv gemanagten Fonds auf die Expertise des Fondsmanagements verlassen“, meint Gay.

Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Für das erste Quartal erhob Forsa die Daten vom 3. bis 12. Mai 2021. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.

 

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Junger Markt grüner Anleihen wächst besonders in Europa kräftig – DIW-Studie untersucht Auswirkungen von EZB-Anleihekaufprogrammen auf Unternehmensanleihen, die gezielt nachhaltige Projekte fördern – Programme verbessern Finanzierungsbedingungen für Emittenten – Klimabezogene Risiken sollten stärker in Bonitätsbewertung der Unternehmen einfließen

 

Die Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB) erleichtern Unternehmen die Finanzierung auch am noch jungen Markt grüner Anleihen. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die ÖkonomInnen Franziska Bremus, Franziska Schütze und Aleksandar Zaklan gehen darin der Frage nach, wie die EZB-Eingriffe die Renditen und Finanzierungsbedingungen am Markt für grüne Firmenbonds beeinflussen, die den Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft unterstützen.

Junger Markt grüner Anleihen wächst – Europa im Fokus

Anhand unterschiedlicher Datenquellen zeigen die DIW-ExpertInnen die Entwicklung des noch überschaubaren, aber seit einigen Jahren boomenden grünen Anleihemarktes auf. Weltweit wuchsen die Neuemissionen von knapp 45 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 237 Milliarden Euro im Jahr 2020. Im vergangenen Jahr wurde fast die Hälfte aller neuen grünen Anleihen in Euro begeben. Waren die meisten grünen Neuemissionen in Euro anfangs öffentliche Anleihen, haben Firmenbonds inzwischen den Großteil des Marktes für grüne Anleihen erobert. Der Anteil von Neuemissionen grüner Unternehmensanleihen an allen begebenen Firmenbonds stieg von 2016 bis 2020 von unter einem auf 3,5 Prozent.

Mit Blick auf die EU-Klimaziele prüft auch die EZB ihre geldpolitische Strategie in Bezug auf Nachhaltigkeit. Im Rahmen ihrer Anleihekaufprogramme CSPP (Corporate Sector Purchase Programme) und PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) investiert sie bereits jetzt am Markt für grüne Unternehmensanleihen. „Grüne Anleihen, die unter das EZB-Kaufprogramm fallen, weisen eine ähnliche Renditeentwicklung auf wie konventionelle Bonds“, erklärt Sustainable-Finance-Expertin Schütze. „Unsere Beobachtungen am nachhaltigen Anleihemarkt zeigen, dass die Rendite der von der EZB gekauften grünen Bonds stärker zurückgeht als die der nicht gekauften. Das deutet darauf hin, dass eine zusätzliche Nachfrage der EZB die grünen Anleihen als Finanzierungsinstrument für Unternehmen attraktiver macht.“

Bonitätseinstufung als Stellschraube für mehr grüne Anleihen

Voraussetzung für den Kauf durch die EZB ist unter anderem eine hohe Bonität der grünen Anleihen (Investment Grade). Genau darin sehen die WissenschaftlerInnen die Stellschraube für eine grünere Ausrichtung der Geldpolitik. „Um die nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu unterstützen, sollten bei der Bonitätsbewertung künftig klimabezogene Risiken für Unternehmen stärker berücksichtigt werden“, empfiehlt Studienautor und Umweltökonom Zaklan. Der klimaneutrale Umbau konfrontiert die Unternehmen mit neuen Marktbedingungen und Investitionen, die sich unter dem Oberbegriff Klimarisiken zusammenfassen lassen.

„Um die nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu unterstützen, sollten klimabezogene Risiken stärker berücksichtigt werden“ Aleksandar Zaklan

„Werden die Klimarisiken beim Anleihekauf durch die EZB nicht berücksichtigt, könnten sich im Portfolio der Zentralbank künftig durch Ausfälle Wertminderungen ergeben“, so Zaklan. „Eine bessere Abbildung klimabezogener Risiken entspräche auch der EZB-Intention, dass die Preise der Anleihen die darunterliegenden Risiken ausreichend gut widerspiegeln.“  Dies wäre nicht nur für die Marktstabilität wichtig, sondern könnte auch die Finanzierungsbedingungen für Emittenten grüner Anleihen im Vergleich zu konventionellen Anleihen weiter verbessern.

 

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Neue Website vermittelt Sparerinnen und Sparern ein besseres Verständnis der Kapitalanlage und unterstützt sie dabei, ihre finanziellen Ziele zu erreichen

 

Die Pandemie hat nicht nur die Art und Weise, wie Menschen leben und arbeiten, sondern auch deren Finanzen massiv beeinflusst. Aufgrund der zahlreichen Einschränkungen waren die Möglichkeiten des Ausgebens beschränkt. Gleichzeitig war auch die Unsicherheit durch die Pandemie hoch. Beides sind Gründe dafür, dass die Sparquoten vieler Haushalte anstiegen. Um zu ermitteln, ob und wie die Pandemie die Einstellung zum Sparen und Anlegen dauerhaft verändert hat, wurden für eine aktuelle Studie von J.P. Morgan Asset Management über 5.000 Frauen und Männer in zehn europäischen Ländern befragt. „Die anhaltende Unsicherheit der Pandemie hat vielen verdeutlicht, wie wichtig Entscheidungsfreiheit für das finanzielle und emotionale Wohlbefinden ist. Da mit finanzieller Unabhängigkeit außerhalb von Pandemiezeiten die berufliche und private Freiheit steigt, während aktuell wegen geringerer Ausgaben zusätzliche Beträge zur Verfügung standen, ist dieses Thema für viele in den Fokus gerückt“, stellt Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, die Motivation für die Studie vor.

Steigende Sparquoten

Wie die Befragung zeigt sind die Auswirkungen der Pandemie auf die persönlichen Einkommen recht verschieden: Während etwas mehr als ein Drittel der Befragten keine Beeinträchtigung des Einkommens erlebt hat, werden von rund einem weiteren Drittel Auswirkungen erwartet, die aber noch nicht eingetroffen sind. Bei wiederum knapp einem weiteren Drittel der Befragten ist das persönliche Einkommen durch die Pandemie beeinträchtigt. So verwundert es nicht, dass sowohl die befragten Frauen als auch Männer im vergangenen Jahr weniger ausgegeben haben – jeweils rund ein Drittel der Befragten hat die Ausgaben gesenkt.

Ob es an den fehlenden Möglichkeiten des Ausgebens lag oder an bewussten Einsparungen – auf jeden Fall haben die befragten Frauen und Männer in der Pandemie ihre Ersparnisse gesteigert. Während bei den Frauen rund jede dritte Befragte ihre Ersparnisse aufgestockt hat, waren es bei den Männern vier von zehn. Ihre Ersparnisse reduziert haben dagegen nur 17 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer. Diejenigen, die bereits anlegen, haben sowohl ihre Ersparnisse als auch ihre Wertpapieranlagen gesteigert. Insgesamt wurde von beiden Geschlechtern aber mehr gespart als investiert. Dies bestätigt auch eine Untersuchung der DZ Bank, gemäß der das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte im Jahr 2020 um 393 Milliarden Euro zugenommen haben dürfte.

Angesichts der Unsicherheit der Pandemie überrascht es nicht, dass die Bildung eines finanziellen Notfallpolsters der Hauptgrund für die höheren Sparbeträge von Frauen (45 Prozent der Befragten) und Männern (40 Prozent) war, gefolgt von der Altersvorsorge, dem Wunsch nach Kapitalwachstum allgemein, aber auch dem Sparen für Reisen.

Anlegen lohnt sich auf verschiedenen Ebenen

Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds ist vielen Befragten klar, dass Wertpapieranlagen eine bessere Grundlage für einen finanziell abgesicherten Ruhestand bieten können als Sparprodukte. Aber nicht nur die Finanzierung der Altersvorsorge und der Vermögensaufbau sind gute Gründe dafür, den Weg vom Sparen zum Anlegen zu gehen. Abgesehen von rein finanziellen Anreizen zeigt die Befragung, dass Anlegerinnen und Anleger ein höheres Selbstwertgefühl haben als diejenigen Befragten, die rein auf Sparprodukte setzen. Die Geldanlage scheint also einen wichtigen Beitrag zum allgemeinen Wohlbefinden zu leisten. So erwarten etwa in Bezug auf ihr finanzielles Wohlergehen mehr Anlegerinnen und Anleger, dass es ihnen in den nächsten drei Jahren besser gehen wird. Diese Gruppe ist auch zuversichtlicher mit Blick auf ihre finanzielle Situation insgesamt. „Wenn mehr Menschen investieren, anstatt ihr Geld im Sparbereich brach liegen zu lassen, geht das neben einem langfristig besseren Anlageergebnis zudem auch mit einem überdurchschnittlichen Selbstwertgefühl und einem positiven allgemeinen Wohlbefinden einher“, führt Matthias Schulz aus.

Einstellung zum Anlegen ändern

Warum gibt es dann immer noch so viele, die sich nicht an Wertpapieranlagen zur Realisierung ihrer längerfristigen Finanzziele wie etwa den Vermögensaufbau und Kapitalwachstum herantrauen? Die Befragten nennen einige Hindernisse. So wird die Wertpapieranlage von vielen vor allem mit Schwankungen und Risiken assoziiert. Auch sind viele überzeugt, dass Investments ein weitaus höheres Engagement erfordern. Von den tatsächlichen und den potenziellen Anlegerinnen und Anlegern glauben drei Viertel, dass es notwendig ist, die Geldanlage regelmäßig zu überwachen. Zwei Drittel der befragten Frauen und mehr als die Hälfte der Männer sind überzeugt, dass es schwierig ist, die Entwicklung ihrer Wertpapieranlagen einzuschätzen und befürchten, dass sie den Überblick verlieren, wie sich ihre Investitionen entwickeln. Im Gegensatz dazu werden Sparprodukte weiterhin als einfach verständlich, flexibel und leicht zugänglich angesehen. „Mit Finanzwissen und Unterstützung durch Finanzberatung lassen sich die negativen Assoziationen des Anlegens wie Komplexität, Intransparenz und fehlende Kontrolle überwinden, um Sparerinnen und  Sparer von den langfristigen Vorteilen des Anlegens zu überzeugen“, weiß Matthias Schulz.

Finanzplanung als erster wichtiger Schritt

Einer der größten und wichtigsten Unterschiede zwischen den Befragten, die anlegen und denjenigen, die sparen, besteht darin, dass die Anlegerinnen und Anleger über eine Finanzplanung verfügen. Wer eine Finanzplanung entwickelt hat und dieser konsequent folgt, hat mehr Selbstsicherheit, die finanziellen Prioritäten in die Hand zu nehmen und mehr Vertrauen in die Realisierung dieser Ziele.  Fast die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer, die nicht investieren, haben auch noch keine Finanzplanung vorgenommen. „Um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen ist eine zuverlässige Planung essenziell – dies kann mit Unterstützung einer professionellen Finanzberatung erfolgen. Die Befragten unserer Studie schätzen das Gefühl der Sicherheit durch die professionelle Unterstützung“, betont Matthias Schulz.

Nachhaltige Geldanlage als Zukunft des Anlegens

Das Interesse an den Möglichkeiten nachhaltiger Geldanlage wächst in der breiten Bevölkerung. Die Studie zeigt, dass nachhaltiges Anlegen eine treibende Kraft sein könnte, um aus Sparenden Anlegende zu machen. Denn Geld in Unternehmen anzulegen, die zu einer nachhaltigeren Welt beitragen, kann das Vertrauen in die Wertpapieranlage erhöhen. Zwei Drittel der befragten Männer und fast drei Viertel der Frauen halten das Thema für wichtig, unabhängig vom Geschlecht jede*r fünfte Befragte für äußerst wichtig. Schon jetzt investieren 10 Prozent der Befragten nachhaltig. Rund 75 Prozent glauben zudem, dass nachhaltiges Investieren eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Fast die Hälfte der Befragten erwartet, dass die Menschen in Zukunft nur noch in nachhaltige Unternehmen anlegen werden. Das größte Interesse gilt den ökologischen Vorteilen einer nachhaltigen Anlage, gefolgt von sozialen Themen wie Menschenrechten und guter Unternehmensführung. „Nachhaltiges Investieren wird bei Anlageentscheidungen zukünftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Umso erfreulicher ist, dass dies eine Möglichkeit bietet, neue Anlegerinnen und Anleger für die Geldanlage zu begeistern. Denn anders als Sparbücher können nachhaltige Anlagelösungen dabei helfen, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten“, unterstreicht Schulz.

Vertrauen in die Wertpapieranlage stärken

Der Umfrage zufolge können sich diejenigen, die derzeit mit dem Gedanken spielen Geld anzulegen, vorstellen, etwa ein Drittel ihrer Ersparnisse in Kapitalanlagen zu investieren. In Deutschland und Österreich ist der Anteil, den Männer für Wertpapieranlagen in Erwägung ziehen, mit 44 Prozent besonders hoch. Noch fehlt es aber in vielen Fällen an Vertrauen, um den tatsächlichen Schritt vom Sparen zum Anlegen zu wagen.

Um dieses Vertrauen in Wertpapiere zu stärken, ist es notwendig, zielgerichtete Informationen zur Verfügung zu stellen und damit als ersten wichtigen Schritt ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge bei der Geldanlage zu vermitteln. Beispielsweise könnte eine klarere Kommunikation verbunden mit Hilfsangeboten für Erstanlegerinnen und -anleger helfen, den Einstieg zu finden. Die langfristige finanzielle Planung, insbesondere im Hinblick auf die Altersvorsorge, ist ein wichtiger Grund zum Anlegen und professionelle Finanzberatung kann insbesondere im Rahmen der langfristigen Finanzplanung einen wichtigen Beratungsmehrwert bringen.

J.P. Morgan Asset Management startet daher ein neues Online-Informationsangebot, das die Gespräche zwischen professionellen Beraterinnen und Beratern und ihren Kundinnen und Kunden unterstützt und auch als zentrale Anlaufstelle für die wachsende Zahl der Anlegerinnen und Anleger ohne professionelle Beratung dienen kann.

„Wir wollen vor allem denjenigen, die sich bisher noch nicht an die Kapitalmarktanlage herangewagt haben, alle Werkzeuge an die Hand geben, um die Grundlagen des erfolgreichen, langfristigen Anlegens zu verstehen. Indem wir mit unseren Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern zusammenarbeiten, können wir Wertpapieranlagen für alle zugänglicher machen, sodass mehr Menschen die sichere und nachhaltige Zukunft erreichen können, die sie sich eindeutig wünschen“,  fasst Christoph Bergweiler, CEO J.P. Morgan Asset Management Europe S.à.r.l, das Angebot zusammen.

Großes Potenzial für die finanzielle Zukunft

Neben der Konversion von Sparguthaben in Wertpapieranlagen hat die Studie auch ermittelt, dass rund die Hälfte der befragten Anlegerinnen und Anleger in Zukunft mehr investieren werden. In Deutschland und Österreich sind es rund vier von zehn Männern und rund jede dritte Frau.

Für die Frauen wurden in jedem Land die durchschnittlichen Beträge betrachtet, die Frauen sparen und investieren, und auf dieser Basis der Betrag für Sparerinnen, die eine Geldanlage in Betracht ziehen, ermittelt, sowie der Wert für Anlegerinnen, die ihre Investments aufstocken wollen. Diese Zahlen wurden auf die Bevölkerungszahl dieser Gruppen extrapoliert, um die gesamten zukünftigen Wachstumschancen für Kapitalmarktanlagen für jedes Land zu bestimmen. Über alle zehn untersuchten Länder hinweg ergibt dies ein Investmentpotenzial von 177 Milliarden Euro und allein für Deutschland und Österreich ein Potenzial von 39 Milliarden Euro. Der potenzielle Betrag von Männern sollte diesen Wert noch übersteigen, denn sie wollen ihre Anlagesummen stärker erhöhen sowie mehr Geld als Frauen aus den Sparprodukten in Wertpapieranlagen konvertieren.

 

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J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Ben Ritchie, Head of European Equities, und Jamie Mills O’Brien, Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments haben sich einmal Gedanken gemacht, inwiefern sich wichtige Erfolgsfaktoren im Fußball auch auf das Asset Management übertragen lassen – mit einem besonderen Augenmerk auf die europäischen Player am Aktienmarkt:

 

„Fußball spielen ist sehr simpel, aber simplen Fußball zu spielen, ist das Schwierigste überhaupt.“ Johan Cruyff

„Investieren ist simpel, aber nicht einfach.“ Warren Buffett

Auch wenn dies nicht auf den ersten Blick ersichtlich sein mag, haben die Investorenlegende und die Trainerlegende vieles gemeinsam – Integrität, Authentizität und eine lange Liste von Erfolgen. Warren Buffetts Aussprüche werden den meisten Anlegern geläufig sein, doch kurz vor der Fußball-Europameisterschaft soll es hier um Johan Cruyffs Worte gehen. Schließlich genoss er nicht nur als Aktiver auf dem Platz den Ruf eines Fußballgotts. Sein Verdienst war es auch, dass er Barcelona zu einer der Top-Adressen im europäischen Vereinsfußball machte. Was können wir daraus lernen?

Grundlagen für den Erfolg

Jeder erfolgreiche Trainer muss die richtigen Grundlagen schaffen. Eine von Cruyffs größten Leistungen in Barcelona war, dass er die Trainingsakademie und die Nachwuchsarbeit des Vereins radikal erneuerte. Unter seiner Leitung änderte der Verein seinen Ansatz: Anstatt Spieler aufgrund ihrer Größe und Physis auszuwählen, standen fortan die technischen Fähigkeiten im Vordergrund. Lionel Messi ist ein Produkt dieses Wandels, und dies legte den Grundstein für den flexiblen, variablen Offensivfußball, der die folgenden 30 Jahre prägte.

Auch Vermögensverwalter schaffen Grundlagen, die es ihnen ermöglichen, bei unterschiedlichsten Marktzyklen gute Ergebnisse zu erzielen. Für uns bedeutet dies robuste Anlageprozesse und wirksame Risikorahmen. Um erfolgreich zu investieren, brauchen wir Ideen. Diese entwickeln wir aus gründlichen Analysen – und indem wir ein Umfeld schaffen, in dem die Weitergabe von Ideen und ein Peer Review mit einem Hauch von Individualität und individueller Qualität Hand in Hand gehen.

Dazu zählt auch, dass Talente der Zukunft gefördert und weiterentwickelt werden. Und was bildet den Kern des Ganzen? Offene und beständige Kundenbeziehungen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Faktoren zusammen die Grundlage für gute langfristige Ergebnisse bilden.

Den langfristigen Erfolg fest im Blick

In der Vermögensverwaltung – wie im Fußball – werden die Beurteilungszeiträume von Jahr zu Jahr kürzer. Die Märkte sind immer besessener von den Gewinnen des nächsten Quartals. Der Fokus hat sich von langfristigem Wachstum auf kurzfristige Erträge verschoben. Der durchschnittliche Fondsumschlag hat sich erhöht, während gleichzeitig die durchschnittlichen Fondserträge gesunken sind. Wir sind davon überzeugt, dass eine solche kurzfristige Denk- und Handlungsweise dem Erfolg häufig im Wege stehen kann.

Kommen wir noch einmal auf Johan Cruyff zurück. Sein FC Barcelona wurde dreimal hintereinander (1991 bis 1993) mit weitgehend derselben Mannschaft spanischer Meister. Er wurde nicht hektisch und tätigte keine Panikkäufe, als die Dinge nicht gut liefen, und verpflichtete auch keine sogenannten „Jahrhunderttalente“ nach nur einem guten Spiel. Was können wir für die Vermögensverwaltung daraus lernen? Die Fähigkeit, sich selbst treu zu bleiben, zahlt sich aus und zeugt von besonderem Können.

Unkonventionell denken

Ein weiterer Aspekt eines erfolgreichen Managements ist die Bereitschaft, konträre Ansichten und Meinungen zu entwickeln, Risiken mit Augenmaß einzugehen und Dinge zu tun, die der Konkurrenz möglicherweise abwegig erscheinen. Dies kann bedeuten, stark von der Benchmark abzuweichen oder die eigenen besten Ideen mit reichlich Kapital umzusetzen. Mitunter erfordert dies auch Mut, um etwas, das der Markt als „Signal“ bewertet, als „Lärm“ einzustufen.

Johan Cruyff würde das auch so sehen. Als das 4-4-2 im Fußball praktisch das Maß aller Dinge war, stellte er auf 3-4-3 um – eine Aufstellung, die eher auf Offensive als auf Defensive ausgerichtet war. Englands verlässlichen Torjäger Gary Lineker stellte er zudem auf der Außenbahn auf. Die Fachwelt schrie auf – der Entschluss erschien lächerlich. Doch die Ergebnisse sprachen für sich: Schließlich bereitete Lineker so das erste Tor im Finale des Europapokals der Pokalsieger 1989 vor.

Zukunftstauglichkeit

Kein internationales Turnier kommt ohne Streit und Kontroversen aus. Man kann aber einiges unternehmen, um die Aufregung und den Ärger zu mindern. Tatsächlich setzen die erfolgreichsten Vereine, Fußballteams und Unternehmen auf gute Führungsqualitäten und tun alles, um ihre gemeinsamen Interessen umzusetzen – von der Führungsspitze bis zum Kunden oder Fan. Für uns bedeutet dies, Überlegungen rund um das Thema ESG – Umwelt, Soziales und Governance (Unternehmensführung) – in alle Bereiche und Phasen des Research, des Bewertungsprozesses und des Portfolioaufbaus zu integrieren. Dadurch können wir unseres Erachtens eine bessere, gerechtere und nachhaltigere Zukunft für unsere Kunden, Aktionäre und die Gesellschaft insgesamt schaffen. Befürworter der europäischen Super League, aufgepasst!

Zusammenstellung des richtigen Teams

Europa ist ein tiefer und vielfältiger Markt. Es bietet ein breites Spektrum von strukturellen Themen, von der Vorreiterrolle beim „verantwortungsbewussten Kapitalismus“ und beim Thema ESG bis hin zur Digitalisierung der Industrie. Mit Blick auf das alte Narrativ, dass Europa ein günstiger Markt sei, der vor strukturellen Herausforderungen stehe, wendet sich das Blatt nun. Als aktive Vermögensverwalter haben wir die Möglichkeit, uns unter allen Unternehmen des gesamten Kontinents die Rosinen herauspicken zu können. Das wahre Können besteht jedoch darin, sie zu einem schlüssigen, schlagkräftigen Ganzen zusammenzufügen.

Doch zunächst einmal müssen wir hier Cruyff widersprechen. Denn er vermied es, seine Verteidiger und Torhüter zu trainieren – einer seiner berühmten Aussprüche war, dass er lieber 5:4 als 1:0 gewinnt. Für Zuschauer mag dies zwar unterhaltsam sein, doch für den durchschnittlichen Anleger ist dies unserer Ansicht nach etwas zu nervenaufreibend. Wir sind vielmehr davon überzeugt, dass robuste, zuverlässige Anlagen den Kern eines Portfolios bilden sollten. Das kann mitunter bedeuten, dass man in Unternehmen mit eher wenig Wachstumspotenzial, aber auch weniger volatilen Erträgen investiert. Sicher, übertragen auf den Fußball, sind von solchen „Spielern“ nicht viele Tore zu erwarten, doch sie werden wohl auch nicht viele Gegentore zulassen. Basiskonsumgüterwerte wie Nestlé oder qualitativ hochwertige Pharmaunternehmen wie Novo Nordisk passen in dieses Profil.

Danach versuchen wir, diese unerschütterliche Defensive durch ein Mittelfeld aus kreativen, innovativen Akteuren zu ergänzen. Von denen hat Europa viele zu bieten. Zum Beispiel das dänische Unternehmen Ørsted, einen Betreiber von Offshore-Windparks, oder Knorr-Bremse, einen Anbieter von umweltfreundlichen Technologien für den Verkehrssektor. Dassault und Nemetschek wiederum sind aktiv in der Digitalisierung der Industrie. Die Liste lässt sich beliebig fortführen.

Kommen wir nun zur Offensive, dem Stürmer. Eine Position mit veränderlichem Profil, die häufig missverstanden wird. Voraussetzungen für den Erfolg sind hierbei Vielseitigkeit und ein guter Torriecher. Gute Beispiele sind Spaniens Fernando Torres oder aktuell Polens Robert Lewandowski. In Europa gibt es viele Unternehmen mit ähnlichen Eigenschaften: Sie sind noch ziemlich jung, aber wachstumsstark und jagen ihren großen Rivalen Marktanteile ab. Beispiele hierfür sind unseres Erachtens im immer auffälligeren Technologiesektor zu finden, darunter Adyen, ein Anbieter von digitalen Zahlungslösungen für Unternehmen, oder auch Prosus, eine Beteiligungsgesellschaft, die in Internet-Unternehmen investiert.

Abschließende Erwägungen …

Das ist nun also Fondsmanagement nach Art von Johan Cruyff. Doch so kurz vor dem Beginn des Turniers sollten wir vielleicht zum Schluss noch einmal Gary Lineker zu Wort kommen lassen: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.“

 

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Nuveen legt UCITS-konforme Global-Core-Impact-Bond-Strategie auf.

 

Das aktiv gemanagte und auf mehrere Währungen ausgerichtete globale Anleiheportfolio verwendet einen Best-in-Class-Ansatz und investiert in Emittenten, die führend im Bereich ESG sind und einen direkten und messbaren Einfluss auf die Umwelt oder die Gesellschaft haben. Nach Ermessen der Manager kann die Strategie bis zu 40 Prozent in Schwellenländer und 15 Prozent in Hochzinsanleihen investieren und wird mit einem Seed-Kapital von 25 Millionen US-Dollar aufgelegt. Der Fokus der Investitionen liegt dabei auf den Impact-Themen bezahlbarer Wohnraum, kommunale und wirtschaftliche Entwicklung, erneuerbare Energien und Klimawandel sowie natürliche Ressourcen.

Dafür nutzt die Strategie das proprietäre Rahmenwerk für öffentliche festverzinsliche Anlagen von Nuveen. Dies umfasst mitunter Transparenz bei der Verwendung der Erträge sowie die jährliche Offenlegung messbarer Resultate, um eine positive Wirkung sicherzustellen. Gemanagt wird die Strategie von Stephen Liberatore, Head of ESG/Impact – Global Fixed Income, Anupam Damani, Head of International and Emerging Markets Debt und Jessica Zarzycki, Co-Portfoliomanager von Nuveens ESG/Impact-Fixed-Income-Portfolios. Das Team verfolgt dabei einen bewährten ESG/Impact-Investment-Prozess, den Liberatore 2007 bei Nuveen eingeführt hat und bereits bei der US-Core-Impact-Bond- und der Short-Duration Impact-Bond-Strategie verwendet wird.

Stephen Liberatore kommentiert: „Es sind erhebliche Investitionen notwendig, um einige der weltweit wichtigsten Probleme unserer Gesellschaft zu bekämpfen, darunter der Klimawandel, Ungleichheit und der chronische Wohnungsmangel. Gleichzeitig besteht die Wahrnehmung, dass Impact-Ziele entweder auf Kosten der Performance verwirklicht oder nur durch private Strategien verfolgt werden können – ein Trugschluss.

Wir sind der festen Überzeugung, dass die öffentlichen Märkte und insbesondere der Bereich der festverzinslichen Wertpapiere aufgrund seiner Größe den Anlegern attraktive risikoadjustierte Renditen bieten können, während sie gleichzeitig einen messbaren gesellschaftlichen und ökologischen Einfluss ausüben.”

Romina Smith, Managing Director, Head of Central Europe, Global Client Relationships, ergänzt: „Die globale Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, soziale und ökologische Themen direkt anzugehen. Als Reaktion darauf sehen wir eine steigende Nachfrage unserer Kunden nach Investmentlösungen, die sowohl Rendite als auch einen spürbaren Impact haben. Wir können einen echten Fortschritt in Bereichen wie bezahlbarer Wohnraum und Entwicklung von Kommunen erzielen, indem wir in eine Reihe von öffentlichen festverzinslichen Sektoren investieren, bei denen die Mittel an bestimmte Projekte oder Initiativen gebunden werden können, oder zur Finanzierung von Unternehmen verwendet werden, die sich voll und ganz für diese Zwecke einsetzen. Das überzeugt Kunden auf der ganzen Welt, die ihre Investitionen auf bestimmte Resultate ausrichten wollen.”

Verfügbar ist die Strategie für Investoren mit Sitz in Australien, Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und Italien.

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Bereich Responsible Investing und über 30 Jahren Erfahrung im Impact Investing, blickt Nuveen auf eine langjährige Erfolgsgeschichte im Einsatz von Kapital zum Wohle der Menschen und des Planeten. Die erste Investition im Bereich Impact Investing reicht in die 1980er-Jahre zurück. Heute verwaltet Nuveen in diesem Bereich mehr als 15 Milliarden US-Dollar in seinen ESG/Fixed-Income-Strategien und ist zudem mit 6,6 Milliarden US-Dollar (Stand 31. März 2021) einer der größten Investoren im Bereich Green- und Impact Bonds.

 

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Nuveen Real Estate, 201 Bishopsgate, London EC2M 3BN, Tel: +44 20 3727 8000, www.nuveen.com

Auf die Unterzeichner entfallen insgesamt über 3,7 Billionen Euro verwaltetes Vermögen

 

Die „Facial Recognition Initiative“, wird bereits von 50 internationalen Investoren unterstützt. Candriam, ein globaler, nachhaltiger Multi-Asset-Investmentmanager, der die Initiative ins Leben gerufen hat, freut sich, dass bereits 50 internationale Anleger, auf die über 3,7 Billionen Euro verwaltetes Vermögen entfallen, das „Investor Statement on Facial Recognition“ unterzeichnet haben. Aviva Investors, Sycomore Asset Management, Domini Impact Investments und BMO Global Asset Management gehören zu den Anlageverwaltern und Vermögenseigentümern, die sich dazu verpflichtet haben.

Candriam startete die Initiative im März dieses Jahres, um die Risiken, der Produkte und Leistungen auf der Grundlage der Gesichtserkennungstechnologien (Facial Recognition Technology, FRT) anzusprechen. Die FRT-Initiative wurde von den Prinzipien für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (UNPRI) begrüßt. Sie fordert Anleger auf, das Investor Statement on Facial Recognition[1] zu unterzeichnen und Candriam dabei zu unterstützen, den Dialog mit Unternehmen bezüglich ihrer FRT-Aktivitäten und ihrer Menschenrechtspolitik zu fördern. In den kommenden Monaten bildet das Investor Statement die Grundlage des Engagements mit Unternehmen im Rahmen eines informierten und konstruktiven kollaborativen Programms.

Die FRT-Technologien könnten in ihrer aktuellen Form den individuellen Anspruch auf Schutz der personenbezogenen Daten nicht erfüllen, weil die Personen, die überwacht werden, der Überwachung nicht zustimmen und die Überwachung auch nicht offiziell geregelt ist. Fehlidentifizierungen sind weitaus häufiger als angenommen, treten bei bestimmten ethnischen Gruppen systematischer auf und führten zur Verhaftung falscher Personen. Obwohl es keinen einheitlichen Rahmen in Bezug auf die Erfassung biometrischer Daten und deren Verwendung gibt, haben mehrere Städte und Bundestaaten in den USA den Einsatz der FRT verboten. Den weltweit ersten Rechtsrahmen für künstliche Intelligenz hat die Europäische Kommission vorgelegt.[2] China veröffentlichte vor Kurzem einen Entwurf zur Regulierung der Sicherheitsanforderungen an die Gesichtserkennung[3].

Die Gesichtserkennung stellt nur eine relativ kleine Nische am Technologiemarkt dar, und amerikanische und chinesische Tech-Giganten haben ihre eigenen FRT-Produkte und -Leistungen entwickelt.  Nun, da sie die Erfassung und Analyse der Daten zum Online-Verhalten ihrer Benutzer beherrschen, wenden sie sich der physischen Welt zu. Diese Unternehmen und ihre staatlichen oder privatwirtschaftlichen Kunden müssen sich vergewissern, dass die FRT ethisch korrekt entwickelt und eingesetzt werden und dass es weder an Regulierung noch an Aufsicht fehlt.

Im Rahmen ihres allgemeinen Engagement-Programms veröffentlichte Candriam Anfang des Jahres einen Leitfaden für Anleger. Er legt die Risiken und Chancen der FRT sowie die wesentlichen Faktoren dar, die der globalen Akzeptanz der FRT-Produkte zugrunde liegen.

Benjamin Chekroun, Proxy Voting and Engagement Analyst bei Candriam: „Gesichtserkennungstechnologien ändern unser Leben. Sie können Reputations-, Betriebs- und Finanzrisiken für Unternehmen darstellen und die Menschenrechte verletzen. Mehr als 50 Unterzeichner, auf die über 4,5 Bio. USD verwaltetes Vermögen entfallen, erkennen, dass sie kollektiv und kollaborativ  mit Unternehmen arbeiten müssen, um dafür zu sorgen, dass diese Technologien verantwortungsvoll und dem Gesetz entsprechend eingesetzt werden. Das ist ermutigend!“

Louise Piffaut, Senior ESG Analyst, Aviva Investors: „Die zunehmende Verbreitung von Gesichtserkennungstechnologien haben Auswirkungen auf die Menschenrechte, denen die Unternehmen nicht umfassend Rechnung tragen. Unseres Erachtens müssen Anleger neben dem Gesetzgeber und unabhängigen Experten eingreifen, um zu gewährleisten, dass die Unternehmen sich an bewährte Praktiken halten. Da es immer mehr Belege dafür gibt, dass diese Technologien Auswirkungen auf die Gesellschaft haben könnten, insbesondere durch die Vertiefung rassistischer Vorurteile und die Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen, sollten Unternehmen ihre Prozesse offenlegen und zeigen, wie sie die Auswirkungen auf die Menschenrechte einschätzen und wie sie mit diesen Risiken umgehen.”

Marie VALLAEYS, Analyste Spécialiste, Sycomore Asset Management: „Wir müssen unbedingt den Aufbau eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Technologiesektors unterstützen. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns als Anleger darauf, dass die Technologie verantwortungsbewusst entwickelt wird. Die Unterstützung dieses Statements passt genau in unser Konzept, da die Massenüberwachung und die Verarbeitung von Verhaltens- und biometrischen Daten wesentliche Risiken für die Menschenrechte bedeuten.“

Corey Klemmer, Director of Engagement, Domini Impact Investments: „Die Technologie schreitet schneller voran als die Menschen – Unternehmen sind in der Lage, FRT und andere Technologien zur Überwachung und Erfassung biometrischer oder Verhaltensdaten für Zwecke einzuführen, von denen die meisten von uns noch nicht einmal geträumt haben. Ohne Prozesse, mit denen Probleme für die Menschenrechte erkannt und gelöst werden, gehen Unternehmen und Anleger weiterhin erhebliche regulatorische, rechtliche und Reputationsrisiken ein.“

Rosa van den Beemt, VP, Responsible Investment Analyst, BMO Global Asset Management: „Die beschleunigte Einführung der Gesichtserkennungstechnologien zur Überwachung bringt die Menschenrechte in Gefahr. Rassistische Vorurteile, fehlende regulatorische Aufsicht und möglicher Missbrauch durch autoritäre Staaten wirken sich ungünstig auf Menschen aus, die bereits schutzlos sind. Damit Anleger ihre Verantwortung bezüglich der Menschenrechte übernehmen können, fordern wir Unternehmen auf, Risiken für die Menschenrechte im Zusammenhang mit ihren FRT-Produkten und -Leistungen proaktiv anzusprechen, offenzulegen, zu mindern und zu korrigieren.”

[1] https://www.candriam.com/499bb4/siteassets/campagne/facial-recognition/2021_05_investor_statement_facial_recognition_candriam_en_final.pdf

[2] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_21_1682

[3] https://www.natlawreview.com/article/china-publishes-draft-security-standard-facial-recognition

 

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Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

 

Inzwischen ist glücklicherweise auch Europa auf einem guten Weg, die Pandemie hinter sich zu lassen. Doch auch wenn der Himmel aktuell angesichts erster Öffnungen für viele Menschen voller Geigen hängt, sollten Anleger die Risiken im Hinterkopf behalten. In den USA geht bereits heute das Inflations-Gespenst um: Die Verbraucherpreise stiegen dort zuletzt zum Vorjahresmonat um 4,2 Prozent. Zwar hinkt der Vergleich ein wenig, da es sich hier um den Vergleich des ersten Lockdown-Monats 2020 mit der zu alter Stärke zurückfindenden US-Wirtschaft im April 2021 handelt, doch sollten Anleger gewarnt sein. Auch in Europa könnte sich der Konsumstau nach der Pandemie treibend auf die Preise auswirken. Hinzu kommt die Knappheit wichtiger Grundstoffe: Holz, Baumaterial – all diese Güter sind bereits teurer geworden. Wenn jetzt die Konsumenten auch noch die neu gewonnene Freiheit feiern, könnte das den Preisen einen zusätzlichen Schub geben. Ob eine höhere Inflation allerdings auch längerfristig anhalten wird, ist maßgeblich vom Arbeitsmarkt abhängig. Wenn sich die Arbeitslosenquote stärker reduziert und die Arbeitslöhne stärker steigen, besteht dieses Risiko.

Inflation könnte Eigendynamik erlangen

Kurzfristig besteht aufgrund der Haltung der Notenbanken in der Inflations-Frage aber kein Grund zur Sorge. Sowohl die US-Notenbank Fed als auch die europäische EZB haben bereits signalisiert, das ehemals starre Inflationsziel von zwei Prozent künftig als Spanne interpretieren zu wollen. Konkret heißt das: Ein kurzfristiges Überschießen der Teuerung ist für die Währungshüter kein Problem. Angesichts des arg gebeutelten Dienstleistungssektors und einigen Unternehmen in Schieflage dürfte diese Strategie kurzfristig richtig sein. Langfristig besteht aber das Risiko, dass die Inflation eine Eigendynamik erlangt und die Notenbanken zeitweise nicht mehr in der Lage sind, die Teuerung mit milden Mitteln wieder einzufangen.

Müssten die Notenbanker zu harten Maßnahmen greifen, wären neben den niedrigen Zinsen auch die Aufkaufprogramme für Anleihen in Gefahr. Die Rückführung der zahlreichen Anleihen aus der Bilanz der Notenbanken würde darüber hinaus den Anleihemarkt belasten und könnte für Kursverluste sorgen. Allen Zinspapieren mit mittlerer und langer Duration drohen angesichts dieses möglichen Szenarios stärkere Kursverluste, welche automatisch eine höhere Verzinsung bedeuten würden. Eine wiederum höhere Zinslast bei den aktuellen Staatsschulden sollte zum Umdenken in der Fiskalpolitik führen und wäre dementsprechend Gift für die Kapitalmärkte.

Auch der Aktienmarkt könnte leiden. Etwa, wenn Anleger Risiken reduzieren müssen oder, wenn Titel aus Wachstumsbranchen angesichts der hohen Teuerungen vom Markt abgestraft werden. Dass Unternehmen, die ihre Gewinne eher heute als morgen einfahren, wie etwa klassische Industrietitel, aktuell beliebter sind als Technologie-Werte, lässt sich auch am Verlauf der Standardwerte-Indizes und des Tech-Index NASDAQ 100 in den vergangenen Wochen ablesen. Wird die Inflation real, könnte die jüngste Kursentwicklung nur ein Vorgeschmack auf das sein, was noch kommt.

Der Kapitalmarkt bietet weiterhin Chancen – Inflation hin oder her

Wie sollen sich Anleger also idealerweise positionieren? Neben Anleihen mit kurzer Duration bietet sich bei Aktien ein Übergewicht an klassischen Branchen an. Substanzwerte dürften in diesem Szenario gegenüber Wachstumswerten die Nase vorn haben. Auch bei kleineren Werten sollten Anleger aufpassen. Auch hier werden Umsätze eher morgen als heute erwirtschaftet – in einem inflationären Umfeld könnte das problematisch sein.

Doch sollten Anleger angesichts der steigenden Inflation schon heute den Markt verlassen? Keineswegs! Vor allem Aktien bieten als Sachwerte einen Inflationsschutz. Weiterhin gefragt dürften auch Immobilien und alternative Investments, wie etwa Infrastruktur, sein. Mit einem ausgewogenen und defensiv positionierten Portfolio können Anleger auch trotz der Inflations-Perspektive von den Entwicklungen am Markt profitieren. Der Aufschwung steht gerade erst am Anfang. Solche Marktphasen sind typischerweise von Volatilität geprägt. Wer sich schon heute entsprechend positioniert und für die nächsten Monate und Jahre mit Spar- beziehungsweise Investitionspläne seine Positionen ausbauen möchte, kann diese Volatilität gut aushalten und langfristig zu den Gewinnern gehören. Inflation hin oder her.

 

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Laureus AG Privat Finanz, Ludwig-Erhard-Allee 15, D-40227 Düsseldorf, Tel: 0211 / 16098­0, www.laureus­ag.de

Kompensation unvermeidbarer Emissionen über zertifizierte Klimaschutzprojekte

 

Die Shareholder Value Management AG stellt ihren Geschäftsbetrieb rückwirkend für 2020 klimaneutral. Die Investmentboutique aus Frankfurt erweitert damit ihre nachhaltige Ausrichtung.

Gemeinsam mit dem Klimaschutzexperten ClimatePartner hat die Shareholder Value Management AG die jährlich im Rahmen ihres Geschäftsbetriebs anfallenden CO2-Emissionen ermittelt. Die Emissionen der Geschäftstätigkeiten wurden soweit möglich reduziert, etwa durch Maßnahmen im Bereich Reisetätigkeit. Unvermeidbare Emissionen, die z.B. aus der Nutzung des Bürogebäudes resultieren, wurden durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensiert. Shareholder Value Management hat dabei eine Projektkombination gewählt, in der zum einen regionale Baumpflanzprojekte in Deutschland sowie ein international anerkanntes Waldschutzprojekt in Brasilien unterstützt werden. Auf diese Weise kann das Unternehmen seine CO2-Bilanz für 2020 ausgleichen. Die Klimaneutralität wird von ClimatePartner und dem TÜV Austria bestätigt.

„Wir wollen als Unternehmen auf verschiedenen Ebenen unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden“, sagt Philipp Prömm, Mitglied des Vorstands der Shareholder Value Management AG. „Neben der Umsetzung von ESG-Kriterien in unseren Fonds zählt dazu auch die nachhaltige Ausrichtung der operativen Unternehmensführung. Klimaneutralität ist dabei ein wesentlicher Baustein.“

Die Shareholder Value Management AG berät unter anderem die Fonds Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (DE000A0M8HD2), Frankfurter Stiftungsfonds (DE000A2DTMN6) und Frankfurter – Value Focus Fund (LU0566535208). Die Verwaltungsgesellschaft der Fonds, Axxion S.A., setzt die Fondsadministration in Zusammenarbeit mit ClimatePartner ebenfalls klimaneutral um.

Die Neutralisierung der CO2-Effekte des Geschäftsbetriebs ergänzt die bestehenden Nachhaltigkeitsbausteine der Shareholder Value Management AG. Dazu zählen der ethische Leitfaden, welcher dem Portfoliomanagement zugrunde liegt, die Berücksichtigung der UN PRIs für nachhaltiges Investieren, das soziale Engagement sowie die aktive Vertretung von Stimmrechten.

 

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Shareholder Value Management AG, Neue Mainzer Straße 1, D-60311 Frankfurt am Main, Tel. +49 (0)69 66 98 30 18, www.shareholdervalue.de     

Die nun veröffentlichten Ergebnisse einer Vontobel-Studie zeigen, dass Großanleger eine Erhöhung ihres Engagements in thematischen Anlagen in den nächsten drei Jahren planen.

 

Die Umfrage unter 300 führenden institutionellen Anlegern und Intermediären in Europa deutet darauf hin, dass sich der Ansatz der Anleger in Bezug auf thematische Anlagen weiterentwickelt: 84 Prozent der Befragten haben mit der Integration thematischer Ansätze in ihre Portfolios begonnen und knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) erwartet eine Erhöhung ihrer Allokationen in den nächsten drei Jahren.

Allokationen in thematische Strategien legen kräftig zu. Heute teilt mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) mindestens 20 Prozent der Allokation ihrer Aktienportfolios über einen thematischen Ansatz zu, und jeder Fünfte davon verwaltet 40 Prozent oder mehr seines Vermögens mit einem thematischen Ansatz. Die Akzeptanz fällt jedoch je nach Region und Unternehmensgröße unterschiedlich aus. Befragte in der Schweiz und den Benelux-Staaten weisen besonders häufig eine hohe Allokation in thematischen Strategien auf – drei Viertel der Befragten gaben Allokationen von mehr als 20 Prozent an. Bei institutionellen Anlegern in Deutschland und Frankreich fällt der Anteil etwas geringer aus. Zudem setzen größere Kunden eher auf einen thematischen Ansatz: 89 Prozent der Befragten mit einem verwalteten Vermögen (AuM) von mehr als 50 Milliarden US-Dollar sind zu mindestens 20 Prozent auf diese Weise investiert.

Die Nachfrage nach thematischen Anlagefonds hat in den vergangenen zwölf Monaten stark zugenommen. Sowohl aktive Fonds als auch passive Vehikel haben erhebliche Mittelzuflüsse verzeichnet. Die AuM in thematischen börsengehandelten Fonds haben sich im Jahr 2020 mehr als verdoppelt.[1] Und im Bereich aktiver Anlagen haben thematische Fonds dem Trend der Mittelabflüsse getrotzt, der 2020 in den meisten Sektoren zu beobachten war.[2] Dieses bemerkenswerte Wachstum ist auf eine Vielzahl treibender Faktoren zurückzuführen. Bereits vor der Pandemie erfreuten sich zahlreiche Themen – darunter der Klimawandel, die technologische Transformation sowie demografische Veränderungen – einer großen Beliebtheit. Die COVID-19-Pandemie hat nun als Katalysator für viele dieser Themen gewirkt, und auch der Marktzyklus scheint sich zugunsten thematischer Anlagen verschoben zu haben.

Die Studie zeigt auch, dass es sich bei thematischen Anlagen nicht nur um eine reine Aktienstrategie handelt. Eine erhebliche Zahl der Befragten wendet einen thematischen Ansatz bereits für eine Vielzahl von Anlageklassen an. Befragte mit höherem AuM halten besonders häufig thematische Engagements in Infrastruktur, festverzinslichen Anlagen, Rohstoffen oder Immobilien.

Befragte wünschen sich von Fondsmanagern hohe Qualität bei Research und Reporting

Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, die Anzahl der von ihnen beauftragten externen Manager in den kommenden zwölf Monaten zu erhöhen. Dabei legen sie bei ihrer Auswahl mehr Wert auf Kriterien wie Glaubwürdigkeit und Zielsetzung als auf die Performance in der Vergangenheit. Die Befragten wählen Manager insbesondere nach Kriterien wie Qualität des Researchs und Transparenz der Zielsetzung aus.

Der Wunsch, Risiken zu mindern und zu steuern, ist ebenso wichtig für die zunehmende Verbreitung thematischer Anlagen wie die Suche nach einer überdurchschnittlichen Performance. Womöglich ist das Risiko gar noch entscheidender: 56 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass ihr thematischer Ansatz dazu beitragen kann, andere Portfoliorisiken zu kompensieren, während 46 Prozent der Ansicht sind, dass sie auf diese Weise Diversifikationsvorteile erzielen können.

Viele Anleger glauben, dass die Themen, in die sie derzeit investiert sind, auch in Zukunft für Wachstum sorgen werden – 51 Prozent sind der Ansicht, dass diese Allokationen überdurchschnittliche Anlagerenditen liefern werden –, im Gegensatz zu vielen Bereichen, in denen traditionelle Länder- oder Sektorfonds ihre Schwerpunkte setzen. In diesem Sinne kann ein Wechsel zu thematischen Strategien als ein Schritt zur Reduzierung des Risikos einer Underperformance angesehen werden, die durch ein Engagement in Anlagen bedingt ist, bei denen der optimale Verkaufszeitpunkt verpasst wurde. Anders ausgedrückt möchten die Befragten die thematischen Fonds zur Reduzierung ihrer Abhängigkeit von konventionelleren Anlageansätzen einsetzen.

„Unsere Researchstudie hat ergeben, dass die Frage sowohl für institutionelle Anleger als auch für Intermediäre nicht lautet, ob sie überhaupt in thematische Strategien investieren sollten, sondern wie sie diese Strategien am effektivsten umsetzen können. Zur Umsetzung ihrer Ziele wünschen sich die Anleger Unterstützung und Orientierung bei der Auswahl der Themen, der Integration dieser Themen im Rahmen einer globalen Asset Allocation sowie dem Umgang mit ihren spezifischen Risiko-Rendite-Aspekten“, so Christel Rendu de Lint, Deputy Head of Investments Vontobel.

[1] https://www.morningstar.co.uk/uk/news/208785/the-rise-of-thematic-etfs.aspx

[2] https://www.ftadviser.com/investments/2020/08/21/the-pursuit-of-thematic-happiness

 

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Eine Analyse von Joeri de Wilde, Investmentstratege bei Triodos Investment Management

 

BREAKING NEWS: Eine bekannte britische Bank vollzog plötzlich eine Kehrtwende und stoppt mit sofortiger Wirkung die Finanzierung von Kohlekraftwerken sowie die Unterstützung von Öl-, Gas- und Kohleunternehmen. Die nicht genannte Bank zahlt dann auch Entschädigungen an die von den Kohleprojekten am meisten betroffen Gemeinden, die diese Bank (mit)finanziert hat.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Das ist es leider auch. Diese Meldung wurde vor Kurzem von der Jugendbewegung Fridays for Future (FFF) versendet und war Teil einer Kampagne, bei der die Aktionsgruppe die britische Bank – mit einer gefälschten Website, einem gefälschtem Twitter-Account und einer inszenierten Pressekonferenz – spielte. Bei der Live-Pressekonferenz, auf der die Bank die Einzelheiten ihrer neuen Strategie enthüllen sollte, erschien dann der „Vorstand“ der Bank, bestehend aus mehreren jungen FFF-Frauen mit aufgeklebten Schnurrbärten.

Die Jugendlichen konfrontierten die Bank auf ausgesprochen schmerzhafte Weise mit der enormen Diskrepanz zwischen ihrer grünen Werbung und dem tatsächlichen Handeln: Slogans wie „Here for Good“ und „Good enough will never change the world“ in Werbespots mit niedlichen Kaninchen und springenden Walen passen absolut nicht zur Position dieser Bank – als Europas größtem Geldgeber für Betreiber von Kohlekraftwerken. Zudem wird die erst vor kurzem angepasste Strategie dieser Bank zur Finanzierung fossiler Industrie erst ab 2027 wirklich greifen.

Leider stellt diese britische Bank keine Ausnahme dar. Weltweit versprechen zahlreiche Banken, Versicherungen und Pensionsfonds, Verantwortung zu übernehmen, teilweise mit dem ausdrücklichen Versprechen, die Finanzierung der fossilen Industrie zu reduzieren. Die Verantwortung, die sie tragen, ist enorm, denn: Wer zahlt, bestimmt. Banken, Versicherungen und Pensionsfonds mit ethischen Grundsätzen sollten daher Forderungen an Unternehmen stellen, denen sie Kredite oder Versicherungen gewähren oder in die sie investieren.

Allerdings gibt es hier Grenzen, die den Institutionen auch bekannt sind: Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage glauben nur 17 Prozent der größten institutionellen Investoren daran, dass sich zum Beispiel Ölkonzerne in grünere Unternehmen verwandeln werden. Und das passt ganz und gar nicht zu dem Argument von Finanzinstituten, sie unterstützten solche Unternehmen nur, um den Kurs der jeweiligen Unternehmen positiv zu beeinflussen. Warum engagieren sie sich, wenn sie davon überzeugt sind, dass die eigenen Bemühungen folgenlos bleiben?

Manchmal ist es also besser, die Finanzierung ganz einzustellen. Würden Banken, Versicherungen und Pensionsfonds dies tun, wären die umweltschädlichsten Unternehmen gezwungen, sich verstärkt für Nachhaltigkeit einzusetzen, um an die benötigten Gelder zu kommen. Wenn sie das nicht tun und dadurch nicht überleben, stellt dies aus ökologischer Sicht auch kein Problem dar. Bislang ist dies jedoch keinesfalls der Fall: Seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 haben die 60 weltweit größten Banken die fossile Industrie mit satten 3,8 Billionen Dollar unterstützt. Grüne Werbeslogans, aalglatte Nachhaltigkeitsversprechen auf und angekündigte Strategieänderungen sind oft nicht mehr als ein sorgfältig befestigter Schnurrbart, der nur schwer als aufgeklebt zu erkennen ist.

Natürlich wird beispielsweise in Europa über Gesetze und Vorschriften versucht, derartigen Verschleierungstaktiken entgegenzuwirken, indem z. B. mehr Transparenz gefordert wird. Auf diese Weise sollten Sie und ich besser zwischen Finanzinstituten unterscheiden können, die nur den Schein wahren möchten, und solchen, die wirklich etwas bewirken wollen. So notwendig und begrüßenswert dies auch ist – leider handelt es sich um einen langwierigen Prozess. Deshalb haben Aktionen zur Entlarvung derartiger Heucheleien wie die oben beschriebene FFF-Aktion jetzt und in Zukunft einen enormen Wert.

Über Triodos Investment Management

Triodos Investment Management (Triodos IM) hat zum Ziel ein breites Spektrum von Investoren – die ihr Geld für langfristige, positive Veränderungen einsetzen möchten –  mit innovativen, nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen zu vereinen. Damit dienen wir als Katalysator in Sektoren, die für den Übergang zu einer gerechteren, nachhaltigeren und humaneren Welt von zentraler Bedeutung sind.

In den vergangenen 25 Jahren, in denen wir in Sektoren wie Energie und Klimaschutz, den sozial verantwortlichen Finanzsektor sowie nachhaltige Lebensmittel und Landwirtschaft investiert haben, haben wir uns ein fundiertes Wissen aufgebaut. Außerdem investieren wir auch in börsennotierte Unternehmen, die einen wesentlichen Beitrag zum Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft leisten. Unser verwaltetes Vermögen beträgt 5,4 Mrd. Euro (Stand 31.12.2020). Triodos Investment Management ist ein weltweit aktiver Impact Investor und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Triodos Bank NV.

Über Impact Investing: Impact Investing bringt das Konzept ESG (Environmental, Social and Governance) auf die nächste Stufe, indem es Investitionen ausfindig macht, die eine messbare positive Wirkung und gleichzeitig einen finanziellen Ertrag erzielen. Das Global Impact Investing Network (GIIN) definiert Impact-Investitionen als “Investitionen, die mit der Absicht getätigt werden, neben einer finanziellen Rendite auch positive, messbare soziale und ökologische Auswirkungen zu erzielen”. Bei Impact Investing ist die externe positive Wirkung des Unternehmens oder Projekts das Schlüsselelement und nicht nur die Sicherstellung, dass interne Prozesse ethisch und verantwortungsbewusst durchgeführt werden.

 

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Triodos Investment Management BV, Hoofdstraat 10, Driebergen-Rijsenburg, PO Box 55, 3700 AB Zeist, Niederlande, www.triodos-im.com

Themenfonds für die Wiederherstellung von Ökosystemen komplettiert die Umweltfonds-Palette von BNP Paribas Asset Management

 

Der Start der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen 2021-2030 am Weltumwelttag (5. Juni) verdeutlicht, wie dringend notwendig der Schutz unseres Lebensraums, des so genannten Naturkapitals, ist. Die Wiederherstellung von Ökosystemen stellt eine Investitionschance dar, die sich positiv auf die natürlichen Ressourcen und die globalen Volkswirtschaften auswirkt. In den nächsten zehn Jahren werden die Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ozeanen, Böden und städtischen Gebieten Investitionen in Höhe von über 18 Billionen Euro erfordern und ein wirtschaftliches Potenzial von 6 Billionen Euro pro Jahr schaffen.

Der BNP Paribas Ecosystem Restoration Fonds investiert in börsennotierte globale Unternehmen über die gesamte Bandbreite der Marktkapitalisierung, die Umweltlösungen anbieten und durch ihre Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zur Wiederherstellung von Ökosystemen beitragen. Die Investitionen konzentrieren sich auf drei Hauptthemen:

  • Aquatische Ökosysteme: Wasserverschmutzungskontrolle, Wasseraufbereitung und hydraulische Infrastruktur, Aquakultur, effiziente Bewässerungssysteme und Lösungen zum Hochwasserschutz
  • Terrestrische Ökosysteme: Technologien für landwirtschaftliches Saatgut, nachhaltige Landwirtschaft, Forstwirtschaft und nachhaltige Plantagen
  • Städtische Ökosysteme: Umweltdienstleistungen, grüne Gebäude, Recycling, Abfallmanagement und alternative Transportmittel

Der BNP Paribas Ecosystem Restoration Fonds besteht aus einem Portfolio mit 40-60 Titeln, die sich auf die Wiederherstellung aquatischer, terrestrischer und urbaner Ökosysteme konzentrieren. Diese werden überzeugungsbasiert aus 1.000 globalen Unternehmen ausgewählt. Das Anlageuniversum ist nach Geografie, Größe und Sektor diversifiziert, wobei Technologie-, Industrie- und Versorgungsunternehmen besonders stark vertreten sind. Darunter befinden sich viele hochinnovative Unternehmen, die komplexe Technologien zur Lösung von Umweltproblemen einsetzen. Um die besten Unternehmen ihrer Klasse zu identifizieren, wird der Fonds mit einem aktiven Ansatz verwaltet, der Makro- und Fundamentalresearch mit proprietärem quantitativem Screening und integrierten ESG-Kriterien kombiniert. Der Fonds trägt auch zur Erreichung von sechs der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) bei.

Hagen Schremmer, CEO von BNP Paribas Asset Management Deutschland, erklärt: „Wir haben den BNP Paribas Ecosystem Restoration Fonds als Reaktion auf die wachsende Kundennachfrage aufgelegt. Er ist ein weiterer Meilenstein auf der im Mai angekündigten Biodiversitäts-Roadmap von BNPP AM, die auch Forschung zur Beschleunigung der Entwicklung von Indikatoren zur Messung der Biodiversität und zur Schaffung eines gemeinsamen Berichtsrahmens umfasst.“ BNPP AM ist vor kurzem Partnerschaften mit CDP, Iceberg Data Lab und I Care & Consult eingegangen, um eine transparente, qualitativ hochwertige und standardisierte Berichterstattung von Unternehmen über Biodiversitätsdaten zu fördern.

Der Fonds wird gemeinsam von Edward Lees und Ulrik Fugmann verwaltet, die auch die Environmental Strategies Group von BNPP AM leiten und den Long-Only-Fonds BNP Paribas Energy Transition sowie den Long-Short-Fonds BNP Paribas Environmental Absolute Return Thematic („EARTH“) verwalten, die im September 2019 bzw. Juli 2020 aufgelegt wurden. Mit der Auflegung des BNP Paribas Ecosystem Restoration vervollständigt BNPP AM seine Fondspalette, die in nachhaltige Entwicklung und Energiewende investiert und ein breites Spektrum an ökologischen Anlagelösungen bietet. BNPP AM verwaltet ein Vermögen von 20 Milliarden Euro in nachhaltigen Themenfonds und ist damit einer der führenden Anbieter in Europa.

Thematische Umweltinvestments als Trend

Thematische Investitionen waren bisher eher auf Umweltbereiche wie erneuerbare Energien und weniger auf Naturkapital ausgerichtet, obwohl Naturkapital weltweit als eines der wichtigsten Elemente zur Bekämpfung des Klimawandels anerkannt ist. Die grüne Wirtschaft bietet eine Investitionsmöglichkeit, die weltweit etwa 4.000 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über vier Billionen Euro umfasst, was etwa fünf Prozent des gesamten börsennotierten globalen Aktienmarktes entspricht. Doch selbst mit einem jährlichen Wachstum von acht Prozent seit 2009 bleibt die Größe der Green Economy hinter dem Niveau zurück, das mit einem 2-Grad-Szenario der globalen Erwärmung im Einklang mit dem Pariser Abkommen vereinbar ist.

„Die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsprodukts hängt von Naturkapital ab, und unser Verbrauch findet 1,75-mal so schnell statt, wie die Erde es regenerieren kann“, erklärt Edward Lees, Co-Manager des BNP Paribas Ecosystem Restoration Fonds. „Dabei führen das weltweite Bevölkerungswachstum und steigende Einkommen zu einer erhöhten Nachfrage, was die Notwendigkeit, geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen, noch verstärkt. Der Finanzsektor spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines positiven Umwelteinflusses und wir sind stolz darauf, dass wir die Arbeit der UN und anderer Organisationen mit dem BNP Paribas Ecosystem Restoration Fonds unterstützen können.“

„BNP Paribas Asset Management steht seit zwei Jahrzehnten an der Spitze nachhaltiger Investitionen. Die Auflegung des BNP Paribas Ecosystem Restoration ergänzt unsere bestehenden Themenfonds, die in Umweltveränderungen und die Energiewende investieren“, so Ulrik Fugmann, Co-Manager des BNP Paribas Ecosystem Restoration Fonds. „Die Wiederherstellung aquatischer, terrestrischer und urbaner Ökosysteme bietet signifikante Investitionsmöglichkeiten, und durch die Unterstützung und das Engagement von Unternehmen, die Lösungen zum Schutz unseres natürlichen Kapitals anbieten, wollen wir den Anforderungen der Anleger an finanzielle Renditen in Kombination mit einem positiven Umwelteffekt gerecht werden.“

 

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BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT France, Zweigniederlassung Deutschland, Europa-Allee 12, 60327 Frankfurt am Main, Tel: (069)707998-0, www.bnpparibas-am.com

Gerade im Vergleich zu Krypto-Währungen ein Ausbund an Stabilität – Marktkommentar von Nico Baumbach, SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH

 

Edelmetalle, zuvorderst Gold und Silber, galten langfristig schon immer als Hort der Stabilität. Blickt man auf ihre Kursentwicklung der vergangenen Monate verdienen sie sich diesen Ruf zunehmend auch auf kurze Sicht – zumindest im Vergleich mit anderen Assetklassen. Denn was sich bei den sogenannten Krypto-Währungen, zuvorderst dem Bitcoin, tut, stellt die Bewegungen der altbekannten Metalle komplett in den Schatten.  So betrug die annualisierte Volatilität (jeweils auf Euro-Basis) bei Bitcoin 71,9 Prozent. Bei Ethereum waren es sogar 97,6 Prozent – definitiv zu viel, um sich als alternatives Mittel der Wertaufbewahrung zu qualifizieren. Die Volatilität von Gold lag im Vergleich dazu bei geradezu beruhigenden 13,6 Prozent. Ein ähnliches Bild bietet sich, wenn man sich den Maximum Drawdown der letzten drei Jahre betrachtet: Hier ist Ethereum mit einem Wert von -85,6 Prozent „Spitzenreiter“, Bitcoin und Gold folgen mit -60,8 und -18,8 Prozent. Wertentwicklung auf Euro-Basis logarithmiert. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.. Quelle: Macrobond. Stand: 31.05.2021.

Nachhaltigkeit ist die neue Benchmark

Aber es gibt auch Dinge, die Edelmetalle und die Blockchain-Varianten eint: Das ist die kritische Betrachtung hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit. Während die Förderung von Edelmetallen regelmäßig mit massiven Eingriffen in die Natur einhergeht und die Ökologie schädigt, ist es bei der Blockchain-Technologie der für das Mining, aber auch für Transaktionen zu betreibende und seit Jahren diskutierte Energieeinsatz. Dass letzterer einem einzelnen Herrn erst jüngst bewusst geworden sein soll, ist dabei so überraschend, dass man es kaum glauben mag.

Blickt man auf die Verwendungsseite, wird jedenfalls deutlich, dass ein nachhaltigeres Wirtschaften in vielen Bereich, insbesondere in der Energiegewinnung, -speicherung und -verwendung, ohne den Einsatz von Edelmetallen nach heutigem Stand der Technik nicht möglich scheint. So kommen Solarmodule nicht ohne Silber aus, und im Bereich der Wasserstoff-Technologie ist Platin der Platzhirsch.

Insofern ist der in vielen Industrieländern in Richtung einer nachhaltigeren Energieversorgung beschrittene Pfad auch ein Garant für eine langfristig anhaltend hohe Nachfrage nach Edelmetallen. Das wird auf Sicht leider die Ausbeutung der Natur nicht stoppen, aber zumindest werden der Druck der Investoren und steigende Preise zu höheren Recyclingquoten und effizienteren Technologien führen. Auch die Minengesellschaften selbst bewegen sich, wie die Errichtung erster Solarparks zur Deckung des eigenen Energiebedarfs zeigt.

Zinsentwicklung begünstigt Nachfrage wie Angebot

Beeinflusst wird der Preis bekanntlich durch das Spiel von Angebot und Nachfrage. Insofern kommt den Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks in mehrfacher Hinsicht eine gewichtige Rolle zu. Da eine zurückhaltende Zinspolitik die Opportunitätskosten in Form entgangener ordentlicher Erträge niedrig zu halten verspricht, wirkt das auf der Nachfrageseite durchaus stützend. Das gilt gerade bei den als Währungsersatz wahrgenommenen Edelmetallen. Auf der anderen Seite dämpft ein niedriges Zinsniveau die Finanzierungskosten der immer kapitalintensiver werdenden Exploration in immer entlegeneren Gegenden unseres Planeten und unterstützt damit – über alle Metalle hinweg – eher das Angebot. Welcher der beiden gegenläufigen Effekt stärker wirken wird, ist schwer zu beziffern. Unmittelbarer wirkt er auf die Nachfrage – langfristig auch auf das Angebot.

Höchststände teilweise noch weit entfernt

Mit Blick auf die bislang in diesem Jahrtausend erreichten Höchstkurse der einzelnen Metalle, die – mit Ausnahme von Silber – auch historische Hochs markierten, ist jedenfalls noch Potential vorhanden. In Euro gerechnet, haben Platin und Silber noch 55 bzw. 45 Prozent Luft nach oben, bei Palladium und Gold sind es 11 bzw. 12 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Minenwerten, gemessen am Philadelphia Gold & Silver Index, ab. Diese müssten, in Euro gerechnet, noch 28 Prozent zulegen, um ihre vor gut zehn Jahren erreichten Höchstkurse zu erreichen.

Das alles dürfte per Saldo die Edelmetalle und ihre Minenwerte auch im zweiten Halbjahr unterstützen – in jedem Fall aber erneut für einen stabileren Verlauf sorgen als bei den digitalen Nachahmern.

 

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SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH, Kapstadtring 8, 22297 Hamburg, Telefon (Zentrale): 040 4124-0, www.si-am.de

Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Die Diskussion rund um die Einhaltung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Government) entwickelt sich immer mehr und zuletzt mit zunehmendem Tempo von einem Trend zu einem für Unternehmen unumgänglichen Pfeiler der Geschäftsstrategie. Ende April wurde von der Europäischen Kommission ein konkretes Maßnahmenpaket veröffentlicht, durch welches mehr Geld in nachhaltige Tätigkeiten gelenkt werden soll. Dafür sollen die EU-Taxonomie-Verordnung zu nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten und die Benchmark-Verordnung die Transparenz der Nachhaltigkeits-Strategien von Unternehmen erhöhen und Anlegern das Erkennen nachhaltiger Anlagemöglichkeiten erleichtern. Noch entscheidender als gesetzliche und politische Regelungen ist aber der zunehmende gesellschaftliche Wandel. Der Wille, sich zum Schutz des Klimas und der Umwelt zu engagieren, die Verbesserung von Arbeitsbedingungen zu fördern und ethisches Handeln von Unternehmen zu erwarten, dürften weltweit mittlerweile mehrheitsfähig sein. Auch unter Anlegern nimmt die Berücksichtigung von ESG-Faktoren einen unaufhaltsam steigenden Stellenwert ein. Die Integration von ESG-Aspekten im Investmentprozess ist mittlerweile nicht nur für große institutionelle Investoren – wie BlackRock oder den norwegischen Staatsfonds – unumgänglich. Auch Privatanleger wünschen sich Gewissheit, dass durch ihre Kapitalanlage keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt ausgehen. Es geht um mehr als nur noch die Fokussierung auf Rendite und Risiko und Anleger haben mit einem der wichtigsten Produktionsfaktoren, dem Kapital, einen entscheidenden Hebel in der Hand. Unternehmen, die nicht nachweislich ESG-konform handeln, werden künftig höhere Refinanzierungskosten zahlen müssen. Ein konkretes Beispiel für die Wirkung in der Praxis ist der verpatzte Börsengang des Essenslieferdienstes Deliveroo Ende März, nachdem Berichte über ausbeuterische Arbeitsverhältnisse der Kuriere bekannt wurden. Das in der letzten Woche viel beachtete Urteil des Den Haager Bezirksgerichts gegen den Ölkonzern Shell, nachdem dieser seine CO2-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent senken muss, bringt eine weitere, neue Dimension mit sich, denn sie verdeutlicht eine Veränderung der normativen Struktur von Gerichtsurteilen. Noch vor Jahren wären ähnliche Verfahren trotz gleicher Gesetzeslage womöglich anders entschieden worden. Shell wird wohl in Berufung gehen, dürfte aber von der Öffentlichkeit dafür keine breite Unterstützung erfahren.

 

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EXXECNEWS Ausgabe 11

 

Am 28. Mai 2021 soll der Bundesrat in seiner 1.005. Sitzung dem Gesetz zur Stärkung des Fondsstandorts Deutschland (Fondsstandortgesetz), das dann voraussichtlich am 2. August 2021 in Kraft tritt, zustimmen. Zuvor hatte am April 2021 der Bundestag aufgrund der Beschlussempfehlung und des Berichtes des Finanzausschusses den von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf angenommen. Mit dem Fondsstandortgesetz sollen aufsichtsrechtliche und steuerliche Maßnahmen zur Stärkung des Fondsstandorts Deutschlands gebündelt werden. Neben der Anpassung an europarechtliche Vorgaben enthält das Gesetz weitere Vorschläge, um den Fondsstandort Deutschland attraktiver zu gestalten (EXXECNEWS berichtete).

Weitere Themen in der aktuellen Ausgabe:

Durchbruch bei der Einführung von Kryptofonds in Deutschland.

Investmentfonds

Depotbanken: Verwahrtes Fondsvermögen wächst um knapp sieben Prozent.

Sachwertinvestments

Paribus überführt geschlossenen Altfonds in AIF.

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Legal & General Investment Management und Universal-Investment legen gemeinsam den UI LGIM Emerging Market Debt Absolute Return Bond Fund auf und geben damit den Startschuss für eine strategische Partnerschaft im deutschsprachigen Raum.

 

Der Fonds soll für institutionelle und semi-institutionelle Anleger in der DACH-Region verfügbar sein. Der Fonds wird aktiv von LGIMs Emerging-Market-Debt-Investmentteam verwaltet, das durchschnittlich 16 Jahre Erfahrung in diesem Sektor hat und Ende April 2021 2,7 Milliarden Euro in aktiven Emerging-Market-Strategien verwaltete. Der High-Conviction-Fonds wird zwischen 50 und 100 Titel umfassen, mit einem durchschnittlichen Kreditrating von BB bis BBB und einer Duration von 2,5 bis 4,5 Jahren. Der neue Fonds basiert auf LGIMs aktueller Emerging-Market-Absolute-Return-Strategie. Diese ist seit fünf Jahren erprobt und erzielte in 80 Prozent aller Monate seit Auflegung im März 2015 positive Alpha-Renditen.

Das neue Angebot ist für Anleger konzipiert, die über einen mittelfristigen Zeithorizont und unter allen Marktbedingungen stabile, konsistente Renditen anstreben. Die aktive Integration von ESG-Faktoren erfolgt sowohl auf Länder- als auch auf Unternehmensebene Mit der Investmentstrategie des Fonds sollen Anleger bei geringem Durationsrisiko attraktive Renditen in einem Niedrigzinsmarkt anstreben können.

Volker Kurr, Head of Europe, Institutional bei Legal & General Investment Management, kommentiert: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Universal-Investment und dieses gemeinsame starke Angebot für den deutschsprachigen Markt. Für uns als größter europäischer institutioneller Asset Manager ist dies eine wichtige Partnerschaft und Teil unserer Wachstumspläne in der Region und auf dem gesamten Kontinent. Wir freuen uns, unsere Expertise im Bereich Emerging Market Debt und unsere langjährige ESG-Expertise mit dem einzigartigen Vertriebsnetz von Universal-Investment im deutschsprachigen Raum zu kombinieren.“

Der Fonds strebt ein Renditeziel von 3-Monats-USD-LIBOR + 300 Basispunkte über rollierende Dreijahreszeiträume an und investiert dafür aktiv in das gesamte Universum der Schwellenländeranleihen. Der Fonds konzentriert sich auf die Gesamtrendite, den Aufbau eines asymmetrischen Risikoprofils und das Management von Abwärtsrisiken. Er kann auch in Credit Default Swaps investieren, um die Volatilität zu minimieren.

Uday Patnaik, Head of Emerging Markets Debt bei Legal & General Investment Management, und Manager des Fonds, erläutert: „Dieser Fonds zielt darauf ab, dank eines makroökonomischen Top-Down-Ansatzes Alpha-Renditen in steigenden und fallenden Märkten zu erzielen. Die Strategie investiert über alle Anlageklassen innerhalb des Emerging-Markets-Debt-Spektrums und bietet gleichzeitig einen Abwärtsschutz. Durch seine Fähigkeit, aktiv in das breite Anlageuniversum zu investieren, kann der Fonds so positioniert werden, dass er bessere risikoadjustierte Renditen anstrebt als seine Benchmark-gebundenen Mitbewerber.“

Katja Müller, Chief Customer Officer, Universal-Investment, ergänzt: „Wir freuen uns darauf LGIM als einen der größten Vermögensverwalter für institutionelle Anleger als Partner gewonnen zu haben. Als führende Fonds-Service-Plattform werden wir sie nicht nur in der Administration, sondern auch beim aktiven Vertrieb ihrer erfolgreichen Strategie an institutionelle Anleger im deutsch-sprachigen Raum unterstützen.“

Der Fonds ist eine Luxemburger SICAV, die zu Beginn zum Vertrieb in Deutschland zugelassen ist und auch in Österreich und der Schweiz zugelassen werden wird. Er wird institutionellen Anlegern in einer Reihe von Anteilsklassen angeboten, darunter EUR-hedged, EUR-unhedged, ausschüttend und thesaurierend.

LGIM verfügt über eine weitreichende Expertise in der verantwortungsvollen Geldanlage und nimmt seine Investment-Stewardship-Verpflichtung sehr ernst. LGIM wurde kürzlich sowohl für seine Bewertung von mehr als 16.000 Unternehmen im Rahmen seiner ESG-Scoring-Methode ausgezeichnet als auch dafür, 2020 zu den Top-Unterstützern von „klimarelevanten“ Aktionärsanträgen unter den zwölf größten Vermögensverwaltern der Welt zu zählen. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation ShareAction erkennt LGIM für seinen Ansatz zum Klimawandel in ihrem Ranking 2020 den ersten Platz zu. Das Unternehmen wurde außerdem im Oktober von den UN Principles for Responsible Investment als Teil der „Leader Group“ zum Klimawandel ausgewählt.

 

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In den vergangenen Monaten hat sich die Preissteigerung beschleunigt, das Thema Inflation steht wieder auf der Agenda.

 

Die Gründe sind vielschichtig, die meisten kurzfristig und damit für Anleger gefahrlos. Doch ein Risiko bleibt: „Wenn die Nutzer des Geldes das Vertrauen in die Währung verlieren, wird aus gewollter Preissteigerung schnell eine zu hohe Inflation“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH.

In den vergangenen Monaten stiegen die Preise oft aus nachvollziehbaren Gründen: Die Mehrwertsteuersenkung lief aus, CO2 wurde teuer, Krisen weltweit sorgten für Druck auf die Ölpreise, auch die Blockade des Suez-Kanals trug ihren Teil bei. „Alle diese Treiber waren bekannt, wurden eingepreist und haben die Märkte nicht oder nur kurzfristig beunruhigt“, sagt Mlinaric.

Anders war es schon bei den nicht ganz so offensichtlichen Themen: „Der Nachfragestau infolge der Corona-Krise traf auf leere Lager und heruntergefahrene Lieferketten, was zu Angebotsknappheit bei gleichzeitig steigender Nachfrage führte“, so Mlinaric. Ein schneller Inflationsschub wurde prognostiziert – und tritt nun ein. „Solange die Zentralbanken sich nicht gezwungen sehen, unerwartet die Zinsen anzuheben, ist dies alles aber nicht weiter Besorgnis erregend“, sagt Mlinaric.

Die bisherigen Entwicklungen ließen sich gut anhand volkswirtschaftlicher Entwicklungen und Daten vorhersehen. Schwieriger wird es da, wo Zahlen ihre Macht verlieren. „Die Inflation ist in den vergangenen Jahren, spätestens seit Einführung des Euro, immer weiter von den Statistikern auf eine reinen Zahlengröße reduziert wurden“, sagt Mlinaric. Es scheint fast so, als wäre Inflation ausschließlich das Ergebnis fassbarer, logischer und in sich schlüssiger Formeln. „Das funktioniert aber nur so lange, wie die Menschen darauf vertrauen können, dass die Zentralbanken die Kontrolle über den Wert des Geldes haben“, sagt Mlinaric. „Denn der Wert einer Währung beruht auf dem Vertrauen, das die Menschen in sie setzen.“

Vertrauen ist das höchste Gut einer Währung. Geht das Vertrauen verloren, verliert die Währung an Wert und irgendwann auch ihre Funktion zur Wertaufbewahrung. „Wer nicht weiß, dass er morgen noch mit dem Geld auf dem Konto ungefähr so viel kaufen kann wie heute, wird andere Formen der Wertaufbewahrung nutzen“, sagt Mlinaric. Das können andere Währungen sein, aber auch etwa Gold oder Sachwerte. „Den Notenbanken entgleitet in einer solchen Situation die Kontrolle über den Geldwert, sie verlieren ihren Einfluss auf Währung und damit auf Wirtschaft und Wohlstand“, sagt Mlinaric.

Die derzeit steigende Inflation geht durchaus mit einer Unsicherheit einher, wie lange die Staaten noch die gewaltige Schuldenlast stemmen können, die sie in der Pandemie – und auch zuvor schon – aufgebaut haben. „Diese Unsicherheit kann umschlagen in Vertrauensverlust, mit der Folge, dass der Geldwert schneller sinkt als das der Wirtschaft vor Ort, aber auch weltweit, gut bekommt“, so Mlinaric. Noch scheint die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein solches Szenario eher gering. Nur dürfte sich diese Entwicklung nicht erst mit langem Vorlauf ankündigen. Wenn Vertrauen verloren geht, kann das schnell gehen – mit dann schmerzhaften Auswirkungen, wie die geschichtlichen Erfahrungen zeigen. „Hier baut sich ein reales Risiko auf, das zumindest in der Szenarioanalyse berücksichtigt werden sollte“, so Mlinaric.

 

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ESG-Investments sind derzeit der Megatrend schlechthin.

 

Johan Swahn, leitender Portfoliomanager des Nordea Global Stars Equity Fund, erklärt, warum Nordea auf eigenes ESG-Research setzt – und wie er mit seinem Fonds auf die Jagd nach Rendite geht.

Nachhaltigkeit boomt. Investoren lechzen geradezu danach, finanzielle und ökologische Rendite unter eine Hut zu bringen. Entsprechend springen immer mehr Fonds auf den ESG-Zug auf, je nach Anbieter mit mehr oder weniger großem Aufwand. Im Gespräch mit Scope-Analystin Manqing Sun vertritt Nordea-Fondsmanager Johan Swahn einen klaren Standpunkt: Wer mit seinem Fonds ernsthaft nachhaltig investieren möchte, kommt um ein eigenes, tiefgehendes ESG-Research von Unternehmen nicht herum. Von rein quantitativen Ansätzen hält er wenig, weil sie den einzelnen Aktien nicht gerecht würden. Nordea hat entsprechend schon vor vielen Jahren damit begonnen, ein eigenes Nachhaltigkeits-Research aufzubauen. In jedem Sektoren-Team arbeitet mittlerweile ein spezialisierter ESG-Analyst mit.

Nun weiß auch Swahn, dass nachhaltige Investments für Investoren nur dann interessant sind, wenn auch die Rendite stimmt. Ziel des Fonds ist deshalb auch ganz klar, seine Benchmark und Mitbewerber bei der risikoadjustierten Rendite zu schlagen. Swahn setzt dabei auf einen Core-Satellite-Ansatz: Kern mit rund zwei Drittel der Aktien sind sogenannte „Moat-and-Tailwind“-Papiere. Das sind Unternehmen, die eine gute Wettbewerbsposition in einem starken Wachstumssegment innehaben und langfristig hohe Renditen versprechen – Amazon und e-Commerce, Mastercard und digitales Bezahlen sind für Swahn solche Gewinner-Paarungen.

Insgesamt hält er bei den rund 50 bis 70 Core-Titeln IT- und Tech-Titel übergewichtet, weil er dort langfristig die meisten strukturellen Gewinner des derzeitigen Wandels sieht – schließlich investieren alle anderen Industrien stark ins Digitale. Das ihm anvertraute Kapital legt Swahn breit über Sektoren und Regionen an, um sein Portfolio zu diversifizieren.

Banken als Krisenprofiteure

Langfrist-Investments haben mit Blick auf die Kapazitäten des Researchs einen Vorteil: Wenn Swahn und sein Team sich einmal für ein Core-Titel entschieden haben, bleiben sie grundsätzlich erst einmal dabei. Im täglichen Geschäft haben die Analysten entsprechend mehr freie Ressourcen für die zweite Aktien-Gruppe im Portfolio: Als Satelliten kommen rund ein Dutzend so genannter „Expectation-Gap“-Titel hinzu – für Swahn solche Aktien, die akut unterbewertet und auf kurz- oder mittelfristiger Sicht von ein bis drei Jahren attraktiv sind. Zuletzt waren das vor allem Aktien, die in der Coronakrise stärker als unter die Räder gekommen sind, als eigentlich gerechtfertigt wäre. Und nun vom Ende der Pandemie profitieren: Banken zählen für Swahn dazu, obwohl er die eigentlich nicht mag – harte Konkurrenz und niedrige Zinsen machen Kreditinstituten schließlich sei geraumer Zeit das Leben schwer. Aber als Covid-19 die Bewertungen unter die Niveaus der Finanzkrise drückte, griff der Fondsmanager zu. Auch bei Zulieferern für Gastronomen und Großküchenhersteller hat der Fondsmanager Einstiegschancen gesehen.

 

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Viele Unternehmen haben 2020 ihre Ausschüttungen reduziert oder ganz gestrichen.

 

Fondsmanager John Weavers erklärt, warum die Pandemie für Dividendenjäger dennoch ihr Gutes hat und wo er künftig das größte Potential für Ausschüttungen sieht.

Dividenden sind nicht der neue Zins, das hat die Pandemie einmal mehr gezeigt. Wer sich auf die regelmäßigen Ausschüttungen der Unternehmen verlassen hatte, musste im vergangenen Jahr so manch bittere Pille schlucken. Rund um den Globus dampften Konzerne ihre Dividenden ein oder strichen sie gleich ganz zusammen. In den USA ging das Ausschüttungsvolumen zwar weniger stark zurück als etwa in Großbritannien und Europa. Doch auch jenseits des Atlantiks sanken die Dividenden stärker als während der Finanzkrise im Jahr 2008.

Umso erstaunlicher scheint es auf den ersten Blick, dass John Weavers die Ausschüttungsquote seines Fonds, des M&G (Lux) North American Dividend Fund, 2020 sogar um rund drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesteigert hat. Im Gespräch mit Scope-Analyst Florian Koch erklärt der Fondsmanager, warum er sich diesen Schritt erlauben konnte, welche Strategie auch in Krisenzeiten solide Erträge verspricht und was ihn so optimistisch stimmt: Im laufenden Jahr rechnet Weavers sogar mit einem weiteren Plus von bis zu zehn Prozentpunkten. Dabei stellt er gleich zu Beginn klar, dass die Höhe der regelmäßigen Ausschüttung nur ein Faktor ist, der eine krisenfeste Dividenden-Strategie auszeichnet. Wichtiger als Quantität ist für ihn die Kontinuität der gezahlten Dividenden.

Der M&G-Experte sucht zur Umsetzung seiner Strategie nach Unternehmen, die über ein starkes Gewinnwachstum verfügen und zugleich den Willen mitbringen, auch ihre Ausschüttungen zu steigern. Das Kalkül: Steigende Dividenden erzeugen quasi einen natürlichen Aufwärtsdruck auf den Aktienkurs und sorgen somit für eine attraktive Gesamtrendite. Den Unterschied zu herkömmlichen Dividendenstrategien illustriert Weavers am Beispiel der Aktie des Getränkeherstellers Coca-Cola. Diese ist dank ihrer überdurchschnittlichen Ausschüttungsquote bei vielen Dividendenjägern beliebt, in Weavers Fonds sucht man das Papier dagegen vergeblich. Der Grund: Da der durchschnittliche US-Amerikaner bereits täglich zwei bis drei Dosen kohlensäurehaltiger Getränke zu sich nimmt, hat Coca-Cola dem Experten zufolge schlicht keine Möglichkeit, noch mehr Produkte an seine Kernkundschaft zu verkaufen. Das Aufwärtspotential hält er deshalb für begrenzt – und die Aktie damit für wenig attraktiv.

Chancen bei Zyklikern

Anders sieht es bei Mastercard aus: Der Zahlungsdienstleister ist laut Weavers ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, dessen starkes Wachstum sich in kontinuierlich steigenden Dividenden widerspiegelt. In der Pandemie hat die Aktie dazu strukturellen Rückenwind erfahren, weil der Anteil der Online-Zahlungen radikal gestiegen ist und das Unternehmen daran überdurchschnittlich stark verdient hat. Anleger haben somit gleich doppelt von einem Investment profitiert.

Derzeit eröffnen sich laut Weavers Chancen bei Zyklikern und anderen Unternehmen, die von der Wiederbelebung der Wirtschaft nach den Covid-19-bedingten Lockdowns profitieren.

 

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Marktübliche ESG-Strategien mit Mindestausschlüssen auch mit geringen Taxonomie-Quoten nachhaltig

 

Fonds, die marktübliche ESG-Anlagestrategien und Mindestausschlüsse anwenden, erreichen selbst dann bessere Nachhaltigkeitswerte als nicht nachhaltige Vergleichsportfolios, wenn der Anteil der taxonomiekonformen Aktivitäten im Fondsportfolio gering ist. Der Taxonomie-Anteil ist deshalb kein alleiniger Maßstab für die Nachhaltigkeit eines Fonds. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des deutschen Fondsverbands BVI auf Basis einer Portfolio-Simulation. Demnach wird die Taxonomie-Quote selbst in nachhaltigen Fonds im Sinne der EU-Offenlegungsverordnung vorerst nur im einstelligen Prozentbereich liegen, sofern das Portfolio ausreichend diversifiziert sein soll. Grund dafür ist, dass die Taxonomie noch am Anfang steht. Bisher sind erst für zwei der insgesamt sechs Umweltziele der Taxonomie entsprechende nachhaltige Aktivitäten und technische Kriterien definiert. Auch die geplanten sozialen Nachhaltigkeitsziele fehlen noch. Voraussetzung für höhere Taxonomie-Anteile in den nachhaltigen Fondsportfolien ist daher die Weiterentwicklung der technischen Kriterien der Taxonomie.

Eine weitere Ursache für geringe Taxonomie-Anteile im Musterportfolio könnte laut der Analyse die eingeschränkte Verfügbarkeit von ESG-Daten der Unternehmen sein. Um die Übereinstimmung der Aktivitäten von Portfoliounternehmen mit der Taxonomie prüfen und veröffentlichen zu können, brauchen Fondsmanager detaillierte Daten zu anteiligen Umsätzen, Investitionsausgaben („Capex“) und Betriebsausgaben („Opex“). Während sich der Markt bei den Umsätzen mit Schätzungen behelfen kann, sind zu Capex und Opex selbst dafür zu wenige Daten verfügbar. Darüber hinaus gibt es noch erhebliche Datenlücken zu Unternehmen mit Sitz außerhalb der EU, beispielsweise aus den USA und China. Diese Lücken sollen zumindest teilweise durch die neue EU-Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (CSRD) geschlossen werden. Im weltweiten Maßstab bleibt die Beschaffung vergleichbarer und belastbarer ESG-Daten aber ein Problem. Der BVI setzt sich schon seit längerem für eine verbesserte Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen ein und fordert einen einheitlichen EU-Datenzugang (European Single Access Point, ESAP).

„Die Ergebnisse unserer Analyse machen deutlich, dass die Nachhaltigkeit von Fondsportfolios nicht nur anhand der EU-Taxonomie zu bewerten ist“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Vertrieb und Anleger brauchen einen alltagstauglichen Standard für die Auswahl nachhaltiger Fonds. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern an einem Zielmarktkonzept für nachhaltige Finanzanlagen, das sich an den MiFID II-Kriterien für Nachhaltigkeitspräferenzen und weiteren EU-Vorgaben orientieren wird.“ Im Gegensatz zu den kürzlich von der BaFin vorgeschlagenen Leitlinien für nachhaltige Investmentvermögen könne man damit dem Grünwaschen vorbeugen, ohne den Standort Deutschland durch realitätsferne Vorgaben für nachhaltige Fonds unattraktiv zu machen, so Richter.

Für die BVI-Analyse wurde das Anlageuniversum des FTSE World Index in einer Portfolio-Simulation mithilfe von Sustainalytics-Daten mehrfach gefiltert: Zunächst wurden Mindestausschlusskriterien angewendet, die verbleibenden Titel dann nach dem sogenannten Best-in-Class Ansatz bewertet. Diese ESG-Strategie entspricht den Anforderungen der EU-Offenlegungsverordnung an ein ESG-Strategieprodukt („Artikel-8-Produkt“) und schließt die Anwendung der Standards für verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen (UN Principles for Responsible Investment; PRI) ein. ESG-Strategien berücksichtigen über die üblichen fundamentalen Kriterien hinaus weitere Nachhaltigkeitsaspekte, sowohl in der Anlageallokation als auch in der Titelselektion. Alle diese Schritte entsprechen den Kriterien des Zielmarktkonzepts, das der BVI derzeit gemeinsam mit den Vertriebspartnern der Fondswirtschaft entwickelt. Als weitere Filter folgten die Anlagestrategie nach Value-Kriterien und schließlich die Sektorallokation und abschließende Titelauswahl. Von den ursprünglich 2568 Titeln im Index blieben damit letztlich 450 Titel im Portfolio. Diese Auswahl zeigte im Vergleich zum Gesamtindex deutlich niedrigere Nachhaltigkeitsrisiken (ESG-Risk Score).

 

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BVI ­ Bundesverband Investment und Asset­Management e.V., Eschenheimer Anlage 28, D-­60318 Frankfurt/Main, Tel.: 069/154090­0, Fax: 069/5971406, www.bvi.de

Analyse von J.P. Morgan Asset Management mit realen Marktdaten

 

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management spricht eine Vielzahl von Argumenten dafür, jetzt auf ertragsorientierte Anlagen zu setzen: „Zum Jahresbeginn hat ein neuer Income-Zyklus begonnen. Und so befinden wir uns aktuell im frühen Stadium einer Aufschwungphase, die sich im weiteren Jahresverlauf beschleunigen sollte“, betont Jakob Tanzmeister, Investment-Spezialist für Multi-Asset- Solutions bei J.P. Morgan Asset Management. Die Aufholjagd ertragsorientierter Anlageklassen habe vielversprechend begonnen und sei noch lange nicht abgeschlossen. „Diese Rotation, die mit einer weiteren Rückkehr zur Präsenzwirtschaft verbunden ist, bietet weiterhin Chancen. Und unser Income-Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund ist gut positioniert, um von dieser frühzyklischen Phase zu profitieren“, unterstreicht Tanzmeister. So wurde die Asset-Allokation auf der Aktien- und Rentenseite pro-zyklisch ausgerichtet. Besonders erfreulich entwickeln sich aktuell Dividendentitel. „Nachdem diese im letzten Jahr von den Märkten abgestraft wurden, stehen sie aktuell besonders im Fokus, da sie realere Erträge versprechen als Growth-Titel, die häufig sehr teuer sind und nur eventuelle Wachstumschancen versprechen“, erläutert Tanzmeister. Um sich auch für das reflationäre Umfeld zu rüsten, wurde die Duration im Portfolio des Global Income Fund reduziert. „Bei unserer Allokation im Hochzinssegment hat ein Viertel der Titel eine Laufzeit von kürzer als einem Jahr – so ist es möglich, wenn diese Anleihen auslaufen, in neue Anleihen mit höheren Kupons zu reinvestieren.“ Mit dieser prozyklischen und reflationären Ausrichtung hat der Fonds am 10. Mai mit 5,58 Prozent Wertentwicklung seit Jahresbeginn ein neues Allzeithoch erreicht. Die aktuelle Ausschüttung des Global Income Fund im Mai liegt weiterhin stabil bei annualisiert 4,0 Prozent (Anteilklasse A (div) EUR, Ausschüttung nicht garantiert).

Aktives Management für nachhaltige Multi-Asset-Portfolios essenziell

Die seit mehr als zwölf Jahren erfolgreiche Income-Fondpalette von J.P. Morgan Asset Management wurde Ende Februar um eine nachhaltige Lösung ergänzt: Der JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund wird von dem erfahrenen Team rund um Michael Schoenhaut mit dem bewährten Multi-Asset-Income-Prozess gemanagt. Dabei werden insgesamt drei Nachhaltigkeitsebenen berücksichtigt: Neben der ESG-Integration und normen- und wertbasierte Ausschlüsse legt das Management des Global Income Sustainable Fund einen besonderen Fokus auf Unternehmen, die überdurchschnittliche Nachhaltigkeitswerte ausweisen und beispielsweise helfen, die Energiewende zu gestalten.

Während nachhaltige Investments bei vielen Anlegern zunehmend hoch im Kurs stehen, gibt es doch immer wieder die Befürchtung, dass der Fokus auf Nachhaltigkeit zu Lasten der Erträge gehen könnte. Dies kann Investmentspezialist Jakob Tanzmeister jedoch entkräften: „Unsere Analysen mit realen Marktdaten zeigen, dass es möglich ist, ohne nennenswerte Ertragseinbußen den CO2-Fußabdruck zu verringern. Mit aktiven, gut diversifizierten Investments in verschiedene Anlageklassen können Anleger also gleichermaßen ihre Ertrags- und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. Entscheidend ist ein aktiver Investmentansatz verbunden mit einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont, um die Vorteile des nachhaltigen Investierens realisieren zu können.

Unterschiedliche Herausforderungen je nach Anlageklasse

Eine erste Hürde, die es für nachhaltige Multi-Asset-Investments zu überwinden gilt, ist die Datenqualität. „Die Daten zur Bewertung der Faktoren Umwelt, Soziales und Governance – kurz ESG – sind nicht für alle Anlageklassen gleich gut verfügbar. Ebenso ist es schwierig, die wesentlichen Nachhaltigkeitsmerkmale anlageklassenübergreifend vergleichbar zu machen und damit sinnvoll beurteilen zu können“, weiß Jakob Tanzmeister.

Anleiheninvestoren stehen vor dem Problem, dass die Sektoren mit den vermeintlich besten ESG-Ratings – nämlich Staatsanleihen – derzeit eine Rendite von nahe 0 Prozent aufweisen. Hochzinsanleihen bieten zwar weiterhin Ertragspotenzial, werden auf Indexebene aber als weniger nachhaltig angesehen. Andere Instrumente des festverzinslichen Spektrums, wie etwa Verbriefungen, werden von vielen ESG-Datenanbietern erst gar nicht abgedeckt. Nachhaltige Aktieninvestments wiederum erfordern eine umso größere Expertise in Regionen wie den Schwellenländern, wo weniger Daten verfügbar sind und vor allem die Governance-Thematik sorgfältig bewertet werden muss.

„Für uns ist es wichtig, Nachhaltigkeit über mehrere Dimensionen hinweg zu bewerten. Dazu gehört eine detaillierte Bottom-up-Analyse, um nachhaltige ertragsgenerierende Wertpapiere identifizieren zu können. Es ist aber auch ein umfassender, anlageklassenübergreifender Nachhaltigkeits-Bezugsrahmen erforderlich, ebenso wie ein enger Austausch mit den Unternehmen. Ziel ist es, ein nachhaltiges ertragsorientiertes Multi-Asset-Portfolio zu erstellen, ohne Ertragschancen außen vor zu lassen“, führt Tanzmeister aus.

Höhere risikobereinigte Erträge dank Nachhaltigkeit

Der Zusammenhang von ESG-Faktoren und Dividendenrendite wurde interessanterweise bisher nur selten betrachtet. „Unsere Datenanalyse zeigt, dass die nominale Dividendenrendite und das Dividendenwachstum bei Unternehmen mit hohem ESG-Score tatsächlich am höchsten ausfallen. Ähnliches lässt sich beim CO2-Fußabdruck beobachten: Umweltfreundlichere Unternehmen mit einem geringen CO2-Fußabdruck erzielen im Durchschnitt eine ähnlich hohe Dividendenrendite wie ihre Wettbewerber mit höheren CO2-Emissionen“, erläutert der Experte. In Schwellenländern ist die Berücksichtigung von Governance- und Nachhaltigkeitsaspekten bei der Bewertung von Dividendenaktien besonders hoch. „Unser Research hat ergeben, dass ein Portfolio mit einer höheren Dividendenrendite möglich ist, wenn man in höherwertigere und nachhaltigere Unternehmen im Vergleich zum breiten Index investiert.“

Ein weiteres Ergebnis der Datenanalyse ist, dass ein ESG-Fokus die Risiko-Ertrags-Eigenschaften von Anleihenportfolios verbessern kann. Doch Jakob Tanzmeister weist erneut darauf hin, dass das ESG-Datenangebot über das Fixed-Income-Universum hinweg uneinheitlich und für einige Segmente sehr begrenzt ist. „Gerade zu Sub-Investment-Grade-Unternehmensanleihen oder Schwellenländeranleihen gibt es häufig nur wenige Daten, andere große Segmente des Anleihenmarktes, wie Verbriefungen, werden von Anbietern wie MSCI überhaupt nicht abgedeckt. Das verdeutlicht, dass es für Multi-Asset Anleger essenziell ist, eigenes fundamentales Nachhaltigkeitsresearch durchzuführen, um Anlegern den Zugang zum gesamten Anleihenuniversum zu ermöglichen.“ Die Analyse der Daten zeigt eine breite Streuung auf Einzeltitelebene, was darauf hindeutet, dass ein aktiver Ansatz wichtig ist, um Investments zu finden, die sowohl im Hinblick auf Rendite als auch auf Nachhaltigkeit attraktiv sind.

So lässt sich sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen argumentieren, dass strengere ESG-Ansätze zur Auswahl qualitativ höherwertiger Unternehmen führen. „Damit leisten ESG-Faktoren einen wertvollen zusätzlichen Beitrag bei der Wertpapierauswahl – und zwar für alle Anleger, nicht nur für diejenigen mit Nachhaltigkeitsfokus“, so Tanzmeister. Besonders spannend ist laut dem Experten, dass die Berücksichtigung von ESG-Faktoren bei fallenden Märkten für Zusatzerträge sorgen kann. Beim Vergleich der Anleihenindizes mit ESG-orientierten Portfolien ergaben Backtests, dass eine ESG-Fokussierung vor allem in Fixed-Income- Sektoren wie High Yield oder Schwellenländer zu einer Verbesserung des Zusatzertrags, des Risiko- Ertrags-Verhältnisses und des Drawdowns (maximaler Verlust) führen kann.

Verbindung der Ziele „Ertrag“ und „Nachhaltigkeit“ ist möglich

So zeigt die empirische Analyse laut Jakob Tanzmeister eindrucksvoll, dass ertragsorientierte Anleger attraktive Erträge aus einer Reihe nachhaltiger Quellen erzielen können. „Die Fokussierung auf Nachhaltigkeit kann tatsächlich zu qualitativ höherwertigen Portfolios mit stabileren Erträgen führen. Ein aktiver Investmentansatz ist dabei der Schlüssel für nachhaltige Investitionen in die gesamte Kapitalstruktur. Auch gilt es, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu bewerten. Nicht zuletzt ist eine mittel- bis langfristige Sichtweise von entscheidender Bedeutung, da manche Risiken erst über Jahre hinweg zu beobachten sind. Aber es ist möglich, die Ziele ‚Ertrag‘ und ‚Nachhaltigkeit‘ mit einem aktiven Multi-Asset-Ansatz zu verbinden – und die Erkenntnisse unseres Researchs fließen natürlich auch in den JPMorgan Investment Funds – Global Income Sustainable Fund ein.“

 

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