Eine aktuelle Kearney-Studie zeigt: Das Wachstum der Zombie-Unternehmen schreitet ungebrochen voran, seit 2010 jährlich um rund neun Prozent.

Beinahe sechs Prozent der weltweit börsennotierten Unternehmen zählen dazu. Die Kapitalmärkte scheinen allerdings weiterhin unbeeindruckt und Investoren zahlen immense Preise für die Übernahme untoter Unternehmen, der Mehrwert ist allerdings meist von kurzer Dauer.

Die Zombie-Invasion geht weiter. Durch die anhaltende Inflation, die Kreditkosten auf das höchste Niveau seit einem Jahrzehnt getrieben hat, ist die Anzahl der Unternehmenszombies auch im Jahr 2023 weltweit erneut angestiegen. Gemeint sind Unternehmen, die nicht genügend Gewinne aus dem operativen Geschäft erzielen, um ihre finanziellen Schuldenverpflichtungen zu erfüllen – sie machen nun 5,8 Prozent aller börsennotierten Unternehmen weltweit aus. “Allein im letzten Jahr kamen 827 solcher Unternehmen dazu, was die 534, die durch verbesserte finanzielle Situationen “wiederbelebt” wurden, und die 127 Unternehmen, die von der Börse genommen wurden, übertrifft”, erklärt Nils Kuhlwein, Partner bei Kearney. Die Auswirkungen der schwierigen Finanzierungs- und Handelsbedingungen begründen den Anstieg bei diesen Firmen. “Laut unseren Stresstests zu den Zinssätzen wird der Anstieg der Zombie-Unternehmen ziemlich sicher so weitergehen – besonders, da sich viele Unternehmen vor Corona zu niedrigen Zinsen finanziert haben und nun eine Refinanzierung ansteht.” Ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen derzeit jährliche Zinszahlungen von einer Million Dollar hat, würde eine 1,5-fache Zinserhöhung die jährliche Zahlung auf 1,5 Millionen Dollar erhöhen – und vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Veränderungen in der Ertragslage – würde dies 6,6 Prozent der weltweit börsennotierten Unternehmen in Zombies verwandeln. Eine Verdoppelung der Zinssätze könnte diese Zahl auf 7,7 Prozent ansteigen lassen – unwahrscheinlich sei das laut dem Experten nicht. Denn wenn die Zinsen vor Corona noch bei 1,5 Prozent standen, müssen Unternehmen aktuell häufig Zinssätze von sechs Prozent tragen, was sogar einer Vervierfachung entspricht. Zombies nehmen bei Firmen aller Größen zu, wobei der bedeutendste Anstieg im letzten Jahr bei mittelgroßen Unternehmen zu verzeichnen war. Nach wie vor sind allerdings solche mit einem Jahresumsatz von 500 Millionen Dollar oder weniger am meisten betroffen.

Spekulation auf die Untoten: Warum sich so viele Investoren verschätzen

Falls das nicht schon beängstigend genug ist, kommt für Kuhlwein noch hinzu: “Die Kapitalmärkte zeigen sich zurzeit noch blind gegenüber dieser Entwicklung. Eine solche Entkoppelung der Wirtschaft von den Börsen hat auch in der Finanzkrise 2008 stattgefunden. Investoren sollten diese Dynamik daher genau beobachten.” Doch das Gegenteil sei der Fall. Das gestiegene Interesse an Zombies als Investitionen ist nicht nur ungebrochen, es werden auch immense Preise für sie bezahlt. “Zombies werden im Schnitt mit einem Transaktionswert von viermal dem Umsatz gekauft, während gesunde Unternehmen mit 2,5mal dem Umsatz bewertet werden. Strategische Investoren scheinen hier also ein enormes Wertsteigerungspotenzial zu sehen”, so Kuhlwein. Für die Studie wurden insgesamt 7.710 Unternehmenskäufe und -zusammenschlüsse untersucht. Laut Kuhlwein gibt es allerdings klare Hinweise darauf, dass viele Käufer nicht in der Lage sind, die maroden Unternehmen zu integrieren oder erfolgreich zu sanieren: “Rund ein Fünftel der akquirierten Zombies landen schnell wieder auf dem Markt, so dass sie ein weiteres Mal übernommen werden, vier Prozent sogar mehr als zweimal.” Trotz des oft geringeren Unternehmenswertes im Vergleich zur Schuldenhöhe sind Zombie-Unternehmen laut der Studie für strategische Investoren, die sich geistiges Eigentum und Marktanteile erkaufen oder Größenvorteile sichern wollen, äußerst attraktiv. Diese machen 81 Prozent der Zombie-bezogenen Fusionen und Übernahmen aus. “Ein klassisches Beispiel sind Pharmaunternehmen, die Biotech-Startups kaufen, die in einer Frühphase aufgrund von erheblichen Forschungskosten noch rote Zahlen schreiben, und so zu guten Übernahmekandidaten werden”, weiß Kuhlwein. Obwohl die Käufer anfangs eine attraktive Rendite auf ihre Investition erhalten, bestätigen die Daten, dass die Übernahmen nur kurzfristigen Wert bieten. Während Zombie-Unternehmen ein Jahr nach der Übernahme den Total Shareholder Return (TSR) um 15 Prozent steigern, liegt dieser bei “normalen” Unternehmen bei lediglich sechs Prozent. Nach den ersten zwölf Monaten schwinde der Vorteil laut Kuhlwein und die Werte für den TSR gleichen sich mit der Zeit an. Die Akquisition von Zombies zahlt sich also aus – für alle die es schaffen, die positiven Entwicklungen der Phase direkt nach dem Kauf optimal zu nutzen.

Asien und Australien: Zombie-Unternehmen im Vergleich zu Europa zehnmal höherer Anstieg

Globale Wirtschaftstrends verliefen im letzten Jahr weltweit sehr unterschiedlich, und so auch die Entwicklung der Zombies. In einigen Regionen und Ländern war ein starker Anstieg untoter Unternehmen zu verzeichnen, während in anderen die Zombie-Population zurückging. Während Asien mit zehn Prozent und Australien mit 14 Prozent viele neue solcher Unternehmen registrierte, gab es in Normamerika sechs Prozent und in Europa nur ein Prozent Zuwachs. Zwei Kontinente registrierten Rückgänge: Südamerika mit fünf Prozent und Afrika (drei Prozent). Und auch in Europa gab es positive Entwicklungen, weiß Christian Feldmann, ebenfalls Partner bei Kearney: “Die Schweiz verzeichnete mit 30 Prozent den größten proportionalen Rückgang an Zombies aller Länder, die wir untersucht haben. Der Anteil sank dort von 5,1 Prozent im Jahr 2022 auf 3,6 Prozent.” Der hohe Prozentsatz insolvenzgefährdeter Unternehmen in Asien könne eine Folge der schwierigen Zeiten in der Immobilienbranche einiger Länder der Region sein. China war von einem Abschwung im Immobiliensektor besonders stark betroffen, was zu einer Vermehrung der Zombies um 27 Prozent führte. Dies brachte den gesamten Anteil der schwächelnden Unternehmen auf 3,4 Prozent, was allerdings immer noch deutlich unter dem globalen Durchschnitt von 5,8 Prozent liegt. Deutschland verzeichnete mit 24 Prozent ein ähnlich signifikantes Wachstum an Zombie-Unternehmen, wodurch deren Quote unter allen börsennotierten Unternehmen auf 6,7 Prozent anstieg. “Zurückzuführen ist diese Entwicklung vermutlich auf das langsame Wirtschaftswachstum hierzulande, die Inflation und die rückläufigen Exporte im letzten Jahr”, erklärt Feldmann. Diese regionalen Unterschiede verdeutlichen, wie unterschiedliche Geldpolitik und verschiedene Finanzierungslösungen Unternehmen in bestimmten Regionen anfälliger für finanzielle Schwierigkeiten machen.

Zombies gefährden die gesamte Wertschöpfungskette

Blickt man auf die am stärksten betroffenen Sektoren, stieg die Zahl der Zombie-Unternehmen im Immobiliensektor von 8,9 Prozent im Jahr 2022 auf 11,0 Prozent im Jahr 2023 stark an. Sollten die Zinsen weiter steigen, steigt auch die Zahl der Zombies, wie Kearneys Stresstests zeigen. Bei einer Erhöhung um das 1,5-fache könnte der Anteil auf 13,3 Prozent steigen, und bei einer Verdopplung sogar auf 16,2 Prozent, was eine der höchsten Raten unter allen untersuchten Branchen wäre. Feldmann warnt: “Ein hoher Anteil an Zombies bei Immobilienunternehmen hat das Potenzial einer hohen Folgewirkung auf etwa Bauunternehmen, Handwerker und die Baustoffindustrie.” Das zeige zum einen die Verkettung der Sektoren, aber auch die Gefahr, die von Zombies ausgeht. Denn, wenn diese doch einmal unkontrolliert umkippen, gefährden sie schnell die gesamte Wertschöpfungskette.

Zur Studie: https://www.kearney.com/service/mergers-acquisitions/article/zombie-buyers-beware

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Das Forum Nachhaltige Geldanlagen, der gemeinnützige Wissenschaftsverein F.I.R.S.T. und das universitäre Spin-Off AIR geben bekannt, dass das Advisory Board des FNG-Siegels – der etablierte Qualitätsstandard für nachhaltige Geldanlagen auf den deutschsprachigen Märkten – im Juli seine Tätigkeit als beratendes Gremium aufgenommen hat.

Dieses Advisory Board wurde im Rahmen der Reorganisation des FNG-Siegels Anfang 2024 eingerichtet. Die Bewerbungsphase für das FNG-Siegel läuft wie gewohnt und auch die Rolle des Komitees bleibt unverändert.

Von Seiten des FNG gehören Marian Klemm (Vorstandsvorsitzender), Verena Menne (Geschäftsführerin) sowie Axel Wilhelm und Christoph Klein (beide Beisitzer des Vorstands) dem Board an. F.I.R.S.T. wird von Prof. Dr. Timo Busch (Vorstand) und Roland Kölsch (Verantwortlicher für Standards & Labels) vertreten. Dr. Simone Wagner (Head of Certifications) und Eric Prüßner (Head of Research) von AIR komplettieren das Gremium.

Funktion des Advisory Boards

Die Aufgaben des Advisory Boards umfassen die Positionierung des Siegels zu aktuellen Rahmenbedingungen, wie den regulatorischen Anforderungen, sowie die Identifikation von Verbesserungspotenzial und damit einhergehenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Gütezeichens. Auch die Konsultation zur Anpassung der Verfahrensbedingungen, bevor diese vom Komitee des FNG-Siegels freigegeben werden, gehört zu den Themenkomplexen, mit denen sich das Board beschäftigen wird.

Im Rahmen der schon gestarteten Überlegungen, das FNG-Siegel zukunftsfester zu machen, beginnt in Kürze auch ein umfassenderer Stakeholder-Dialog, der anfänglich Rückmeldungen zu verschiedenen Aspekten des Qualitätsstandards einholen wird. Dieser soll zusätzliche Erkenntnisse darüber liefern, wie das FNG-Siegel vor dem Hintergrund der neuerlichen Regulatorik-Dynamik auch in 2025 und darüber hinaus eine relevante Orientierungshilfe bleibt.

Marian Klemm erklärt: „Das FNG-Siegel ist nicht nur ein wichtiges Produkt für das FNG, sondern für den gesamten Markt. Es braucht einen Wegweiser durch den Dschungel der nachhaltigen Finanzprodukte. Ich freue mich, gemeinsam mit F.I.R.S.T. und AIR diese Marke weiterzuentwickeln“.

Timo Busch betont insbesondere für die Zeit ab 2025: „Sicherlich erleben wir gerade, dass viele Vorschläge aus Brüssel auf den Tisch gelegt werden. Den Vorstoß der ESAs zu den Produktkategorien erachte ich als sehr zielführend. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die Revision der SFDR abgeschlossen sein wird. Hier sehe ich zwei zentrale Aufgaben für das FNG-Siegel: Einerseits diese Lücke durch eine gute Orientierungshilfe schließen; andererseits, gegeben die neue Regulatorik ist in Kraft, Label bereitzustellen, die auf die neuen regulatorischen Anforderungen abgestimmt sind.

Roland Kölsch kommentiert: „Das FNG-Siegel, das Orientierung über die Qualität der vielen verschiedenen, aus dem Markt entwickelten Anlagestile nachhaltiger Geldanlagen liefert, tut gut daran, sich verstärkt mit den Herausforderungen aufgrund der Regulatorik auseinanderzusetzen. Wir spüren die Notwendigkeit einer entschlackenden Frischzellenkur im jetzigen Siegel und eruieren darüber hinaus weitere, sich im Zusammenspiel mit der Regulatorik ergebende Marktbedürfnisse. Deshalb befragen wir die Stakeholder des Gütezeichens“.

Eine Vielzahl an Akteuren machen das FNG-Siegel aus

Eine Vielzahl an Akteuren machen das FNG-Siegel und dessen Glaubwürdigkeit aus: Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Timo Busch vom gemeinnützigen Wissenschaftsverein F.I.R.S.T. Die Advanced Impact Research GmbH führt als universitäres Spin-Off die Prüf- und Bewertungsarbeiten durch und ist für die Weiterentwicklung der Methodik mitverantwortlich. Neben dem Advisory Board nimmt das FNG-Siegel-Komitee eine beratende und zusätzlich überwachende Funktion ein. Das Komitee repräsentiert verschiedene Anspruchsgruppen wie z.B. Verbraucherschutz, Wissenschaft und NGOs aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Das FNG-Siegel ist der SRI-Qualitätsstandard im deutschsprachigen Raum

Das FNG-Siegel ist der SRI-Qualitätsstandard und eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Qualitätssiegel im deutschsprachigen Raum. Es sorgt seit 2015 für eine inzwischen etablierte Auswahlhilfe für Anlegende, die nach soliden, professionell verwalteten und glaubwürdigen Nachhaltigen Geldanlagen suchen.

Die ganzheitliche Methodik des Gütezeichens basiert auf einem Mindeststandard. Dazu zählen Transparenzkriterien und die Berücksichtigung von Arbeits- & Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Auch müssen alle Unternehmen des jeweiligen Fonds komplett auf Nachhaltigkeits-Kriterien hin analysiert werden. Tabu (in der Regel mit einer 5 Prozent Umsatztoleranz) sind Investitionen in Atomkraft, Kohlebergbau, Kohleverstromung, Fracking, Ölsande, Tabak, sowie Waffen & Rüstung. Fonds, die eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen, können sich darüber hinaus mit bis zu drei Sternen auszeichnen lassen. Die damit einhergehende, externe und unabhängige Zertifizierung muss jährlich erneuert werden.

Das FNG-Siegel hat das FNG gemeinsam mit Finanzfachleuten und Akteuren der Zivilgesellschaft in einem dreijährigen Austausch erarbeitet. Der Qualitätsstandard für nachhaltige Anlageprodukte wird stetig an die sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst.

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Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V., Rauchstr. 11, 10787 Berlin, Tel: +49 -30 264 70 544, Fax: +49 30 262 70 04, www.forum-ng.org

Gregor MA Hirt, Global CIO Multi-Asset, über die Auswirkungen der Schüsse auf Donald Trump auf die Märkte

Status des US-Dollars als sicherer Hafen in Frage gestellt

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wurde am Samstag bei einer Kundgebung in Pennsylvania Ziel eines Attentats – nur wenige Tage vor dem Parteitag der Republikaner, der diese Woche in Milwaukee stattfindet.

Präsident Joe Biden telefonierte am Sonntag mit Trump und gab eine öffentliche Erklärung ab, in der er jegliche politische Gewalt verurteilte: „In Amerika ist kein Platz für diese Art von Gewalt.“

Wie die Märkte normalerweise auf solche Ereignisse reagieren

Die bedeutsamste Auswirkung des Anschlags auf die Märkte dürfte darin bestehen, dass die US-Wahlen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit internationaler Anleger rücken. In letzter Zeit haben sich die Märkte mehr auf die politische Situation in Frankreich konzentriert. Angesichts der zuletzt schwachen US-Wirtschaftsdaten – und der Bestätigung, dass die Inflation wieder zurückgeht – könnte ein solches Ereignis einen weiteren Rückgang der US-Renditen unterstützen.

Darüber hinaus sollten Anleger die Reaktion des US-Dollars im Auge behalten, der bei innenpolitischen Problemen häufig nachgibt. Seine typische Funktion als globaler „Safe Haven“ (sicherer Hafen) kann er üblicherweise dann nicht gut wahrnehmen, wenn Probleme aus politischen Unwägbarkeiten im eigenen Land resultieren. So verlor der Greenback beispielsweise nach dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 an Wert.

In derartigen Situationen wenden sich Anleger häufig anderen Safe Havens außerhalb der USA zu, wie etwa dem Schweizer Franken und Gold. Während der jüngsten Turbulenzen im Zusammenhang mit den Wahlen in der EU und in Frankreich reagierte der Dollar kaum, insbesondere gegenüber dem Schweizer Franken. Dies ist ungewöhnlich und könnte angesichts seiner ohnehin hohen Bewertung der Katalysator für eine Stabilisierung und gegebenenfalls allmähliche Abschwächung des Dollars sein.

Wie könnte es weitergehen?

Wir gehen davon aus, dass die Märkte die Nachricht relativ gelassen aufnehmen werden. Wie bei früheren Ereignissen dieser Art dürfte einer anfänglichen Volatilität – deren Ausmaß und Dauer von der Brisanz des Ereignisses abhängen wird – rasch eine Rückkehr zur Stabilität folgen.

Viele Beobachter haben darauf hingewiesen, dass der Anschlag Trumps Wahlkampf stärken könnte. Seine Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Attentat steht in Kontrast zu der schwachen Leistung von Biden in der jüngsten Fernsehdebatte. Die Märkte könnten positiv auf die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer zweiten Amtszeit Trumps reagieren, insbesondere wenn man bedenkt, wie knapp das Rennen bislang schien. Bitcoin war am Montagmorgen einer der ersten Nutznießer.

In früheren Analysen hat AllianzGI aufgezeigt, was eine Trump- oder Biden-Präsidentschaft für verschiedene Finanzmarktthemen sowie für die Geld- und Fiskalpolitik bedeuten würde.

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Allianz Global Investors GmbH, Bockenheimer Landstraße 42-44, 60323 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 24431-4141,Fax: +49 (0) 69 24431-4186, www.allianzgi.de

Antecedo Asset Management sieht ein deutlich gestiegenes Inflationsrisiko bei einem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl in den USA.

„Wenn wir die zu erwartenden Maßnahmen einer Trump Regierung betrachten, dann weisen sie ökonomisch in eine Richtung: Verringerung des Arbeitsangebots durch Abschottung und Stimulierung der Wirtschaft durch niedrigere Steuern“, sagt Kay Tönnes, Geschäftsführer und Portfoliomanager bei Antecedo Asset Management. Dazu kommt noch Schutz vor ausländischer Konkurrenz, was dem Preiserhöhungsspielraum der US-Unternehmen zu Gute kommen sollte. Wenn man noch bedenkt, dass diese Maßnahmen jetzt auf einen schon angespannten Arbeitsmarkt treffen, dann stellt sich automatisch die Frage, was dies für die Lohnkosten und damit letztendlich für die Inflation, die Zinsen und den US-Dollar bedeutet.

Das Risikoszenario: Abschottung und Stimulierung der US-Wirtschaft treffen auf einen angespannten Arbeitsmarkt. Dann muss sich dieser wirtschaftliche Druck entladen. „Sollte es nicht zu einer Rezession, aus welchem Grund auch immer, kommen, die die Gütermärkte entspannt, dann bleibt fast nur noch die Inflation“, stellt Tönnes klar.

Über Antecedo Asset Management:

Antecedo Asset Management ist der Spezialist für risikokontrollierte Geldanlage. Ziel des 2006 gegründeten Vermögensverwalters ist es, durch fortschrittliches Risikomanagement überlegene und unverwechselbare Anlagestrategien zu schaffen, die in ihrem jeweiligen Segment zur Spitze gehören. Hohe Kundenzufriedenheit und messbarer Mehrwert für den Kunden steht im Zentrum der Unternehmensphilosophie.

In den von Antecedo Asset Management verwalteten Fonds, Mandaten und Strategien kommt ein mehrstufiges und langjährig erprobtes Risikomanagementsystem zum Einsatz. Dieses begrenzt die Risiken in Abwärtsphasen deutlich, bei gleichzeitiger Partizipation an Aufwärtsphasen an den Kapitalmärkten. Antecedo verwaltet aktuell ein Vermögen von mehr als vier Milliarden Euro.

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Antecedo Asset Management GmbH, Hessenring 121, 61348 Bad Homburg vor der Höhe, Tel: 06172 9977130, www.antecedo.eu

Von Deepshikha Singh, Head of Stewardship, Crédit Mutuel Asset Management

Crédit Mutuel Asset Management ist eine Asset-Management-Gesellschaft der La Française Gruppe, der Holdinggesellschaft des Asset-Management-Geschäftsbereichs der Credit Mutuel Alliance Fédérale.

Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung bergen erhebliche soziale Risiken: von Arbeitsplatzverlusten in etablierten Branchen bis hin zu größeren Sicherheitsrisiken und zunehmender Diskriminierung. Generative KI (GenAI) könnte einen Großteil der Aufgaben eines Arbeitsplatzes automatisieren, was zu potenziellen Arbeitsplatzverlusten in den am stärksten betroffenen Berufen führt. Das Risiko eines Ungleichgewichts zwischen den kurzfristigen finanziellen Anreizen der Entwicklung und des Einsatzes von KI, insbesondere von GenAI, und den Interessen der Menschheit ist groß. Eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institute ergab, dass 72 % der Verbraucher über den Missbrauch der GenAI-Technologie besorgt sind. Laut dem AI Incidents Monitor (AIM) der OECD-Beobachtungsstelle für KI- Strategien sind die Fälle dieser Risiken seit Anfang 2023 sprunghaft angestiegen.

Außerdem müssen die negativen Umweltauswirkungen von GenAI in der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt werden. Die Kohlenstoffemissionen dürften steigen. Der Wettbewerb um den Ausbau der Rechenzentrumsinfrastruktur hat auch die Frage aufgeworfen, ob die nationalen Energienetze den erwarteten sprunghaften Anstieg der Stromnachfrage durch KI bewältigen können, und ob es in diesen Märkten genügend erneuerbare Energien zur Betreibung der Technologie gibt. Elektroschrott und der Bedarf an seltenen Mineralien und Metallen für die Infrastruktur und die Produktion von GenAI-Anwendungen sind weitere potenzielle Risiken, die bedacht werden müssen.

Für Investoren gibt es keine Patentlösung, um die vielschichtigen Risiken anzugehen, die durch die rasche Einführung von KI und GenAI in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Am wirksamsten sind Instrumente für Engagement und Steuerung. Die Investoren erwarten von den Unternehmen (sowohl von den Entwickler als auch den Betreibern), dass sie im gesamten Unternehmen verantwortungsvolle KI-Verfahren anwenden, um sich vor den sozialen und ökologischen Risiken zu schützen, die KI mit sich bringt. Unternehmen müssen klare Grundsätze für die Anwendung von KI aufstellen und Leitplanken festlegen, um eine sichere Implementierung zu gewährleisten und insbesondere Voreingenommenheit, Diskriminierung, Fehlinformationen und die Verletzung der Privatsphäre zu vermeiden. Während sich einige Umweltauswirkungen wie der Energieverbrauch der Endnutzer und die Energieeffizienz von Rechenzentren mit der allgemeinen Dekarbonisierung des Stromnetzes ändern können, sind Investoren zunehmend darauf bedacht, dass der Technologiesektor seine Klimaziele erreicht. Sowohl Entwickler als auch Anwender von KI werden erheblich in den Aufbau zusätzlicher erneuerbarer Energie investieren müssen.

Auch Regulierung kann helfen. Der im letzten Monat offiziell verabschiedete EU AI Act ist ein gutes risikobasiertes Rahmenwerk, um die verantwortungsvolle KI-Governance und die Risikomanagementsysteme eines Unternehmens zu bewerten und zu analysieren. Darüber hinaus wurden in den letzten sechs Monaten mehrere Instrumentarien für Engagement veröffentlicht, wie z. B. das WEF Responsible AI playbook for Investors (Juni 2024), RIA Australasia’s AI and Human Rights Investor Toolkit und AI: An engagement Guide by ICGN (März 2024), die Investoren bei der Entwicklung eines robusten Rahmens für verantwortungsvolles Engagement im Bereich KI unterstützen können.

In der Asset-Management-Branche können KI-Modelle zur Entwicklung innovativer quantitativer Anlagestrategien und Risikomanagementverfahren sowie zur Steigerung der Portfoliorendite eingesetzt werden. Laut einer Harvard-Studie[1] kann KI zur Beschleunigung von Finanzanalysen beitragen, z. B. beim Lesen von Tausenden von Seiten an Daten, um die Gewinne und die künftige Entwicklung eines Unternehmens zu analysieren. Darüber hinaus können riesige Datensätze analysiert werden, um Informationen zu finden, die Menschen entweder nicht erkennen können oder für die sie keine Zeit haben. La Francaise Systematic Asset Management, eine Asset-Management-Gesellschaft der La Française Gruppe (der Holdinggesellschaft des Asset-Management-Geschäftsbereichs der Credit Mutuel Alliance Fédérale), hat ein System zur Integration komplexer nichtlinearer Beziehungen und Interaktionen in Finanzdaten entwickelt. Das System nutzt modernste Modelle des maschinellen Lernens und kombiniert sie mit traditionellen, bewährten Verhaltensmodellen, um endogene Schocks frühzeitig zu erkennen, indem es dynamisch auf das sich verändernde Marktumfeld reagiert. Die gleichen Prinzipien lassen sich auch auf die Nachhaltigkeitsanalyse anwenden, wo KI-Instrumente eingesetzt werden, um Risiken schneller und effektiver zu erfassen. Bei Crédit Mutuel Asset Management nutzen wir Datenquellen von Drittanbietern, die manchmal durch KI-Tools unterstützt werden, um unsere interne ESG-Analyse sowohl quantitativ als auch qualitativ zu verbessern. KI-basierte Tools haben sich als sehr effektiv erwiesen, wenn man Kontroversen und Fehler in der Unternehmensführung von überall auf der Welt erfassen will, die für menschliche Analysten unmöglich zu verfolgen sind.

Verantwortlich für den Inhalt:

La Française Systematic Asset Management GmbH, Neue Mainzer Straße 80, 60311 Frankfurt, Tel: +49 (0)40 300929 174 , www.la-francaise-systematic-am.com

Margendruck weckt Begehrlichkeiten

Die Asset-Management-Branche befindet sich seit dem 3. Quartal 2023 im Aufschwung und auch das 2. Quartal dieses Jahres setzte den Trend fort. „Dies ist zum einen der Entwicklung der globalen Aktienmärkte geschuldet, und zum anderen vollzieht sich ein struktureller Wandel in der Branche, der zu höheren Erträgen führt. Und dieser Wandel hat ausnahmsweise nichts mit KI zu tun – auch wenn dies dem ein oder anderen Aktienanleger schwerfallen mag zu glauben“, weiß Michael Klimek, Geschäftsführer der Dolphinvest Capital.

Medial spielen Digitalisierung, Tokenisierung und künstliche Intelligenz für die Branche zwar nach wie vor eine wichtige Rolle. Den Grund sieht Klimek in den Bemühungen der großen US-Häuser, wie Blackrock, Invesco und Franklin Templeton, von der amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC die Zulassung für die Auflegung von Bitcoin-ETFs zu erhalten, was im Januar 2024 auch gelang. Dennoch seien Zweifel daran angebracht, dass betriebliche Prozesse schon in nennenswertem Ausmaß KI-basiert und jetzt bereits spürbar kostengünstiger geworden sind. Der Branchenexperte konstatiert: „Die Vision der heilsbringenden KI-Technologie ist die Fantasie der Anleger, die betriebliche Realität in der Asset-Management-Branche ist jedoch eine andere.“

ETFs forever?

„Die Branche wird nicht müde, die ETF-Geburtenrate hoch zu halten“, so Klimek. Profiteure seien allerdings nur die großen Player im Markt, die über hinreichende finanzielle Ressourcen verfügen, um neu aufgelegte ETFs oder vertrieblich verschmähte ETFs durch Quersubvention am Leben zu halten – so lange jedenfalls, bis ein ETF mangels Masse oder aus anderen Gründen zu Grabe getragen werde. Der Experte warnt: „Die Großen liefern sich bereits jetzt einen Preiskampf, der zumindest theoretisch das Risiko in sich birgt, dass einem ETF-Manager finanziell die Subventions-Puste ausgeht angesichts einer allzu unattraktiven J-Curve. Das Szenario, dass dies mehreren ETF-Managern gleichzeitig widerfährt, könnte von Pessimisten, vielleicht aber auch eines Tages von Aufsichtsbehörden als systemisches Risiko eingeschätzt werden.“

Interesse an Privatmarkt steigt

Der durch den Erfolg der ETFs mindestens mitverursachte Druck auf die Margen traditioneller Investmenthäuser erkläre, warum die Privatmärkte nachhaltig Begehrlichkeiten wecken. Aufgrund der Zinswende hätten in den vergangenen zwei Jahren zwar auch Private-Equity-, Venture-Capital- und andere Privatmarkt-Fondsanbieter ein vergleichsweise schweres Leben gehabt. Doch sei dies durch die Nachfrage von traditionellen Asset Managern nach Beteiligungen im Privatmarktsegment mehr als ausgeglichen worden. Alternatives wirkten auf traditionelle Manager umso attraktiver, je mehr ihr angestammtes Geschäft Ertragskraft verlöre und die Effizienz und Profitabilität ihres Unternehmens noch nicht oder nicht weiter markant zu steigern sei. Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens EY waren börsennotierte alternative Vermögensverwalter seit 2012 für die Mehrheit der Deals mit Private-Markets-Managern verantwortlich.

Nach Einschätzung von Klimek können die großen börsennotierten Unternehmen für ihre M&A-Aktivitäten von robusten Bilanzen und liquiden Vermögenswerten profitieren und aus dem eigentlich unangenehmen öffentlichen Druck, ständig ihre Assets under Management maximieren zu müssen, praktischen Nutzen ziehen. Im Gegensatz dazu kämpfen private Firmen mit den besonderen Herausforderungen selbstfinanzierter Fusionen und mit Problemen bei der Fremdfinanzierung.

Über Dolphinvest Capital GmbH:

Die Dolphinvest Capital verwaltet traditionelle und alternative Investmentstrategien. Sie bietet diese Strategien in Form von standardisierten und individuellen Managed-Accounts für das gesamte Kapitalmarktspektrum – von Absolute Return über nachhaltige Kapitalanlagen bis hin zur reinen Chancenorientierung. Darüber hinaus werden für das breite Publikum vier Dachfonds in abgestuften Varianten von sehr risikoarm bis hin zur reinen Aktienanlage geboten. Gegenwärtig verwaltet die Gesellschaft 150 Millionen Euro. Die Dolphinvest Capital ist als „Finanzportfolioverwalter“ gemäß §15 WpIG von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassen und beaufsichtigt.

Verantwortlich für den Inhalt:

Dolphinvest Consulting GmbH, Schwindstraße 10, 60325 Frankfurt am Main, Tel: 069 3399780, www.dolphinvest.eu

Das Attentat auf Donald Trump hat den US-amerikanischen Wahlkampf im Prinzip beendet.

Instinktpolitiker Trump hat ein Bild geschaffen, das ihm mit großer Wahrscheinlichkeit die notwendigen Stimmen sichert, um US-Präsident zu werden. „Die Börse wird eine erneute Präsidentschaft Trumps wie schon beim ersten Mal wenig emotional, sondern sehr pragmatisch beurteilen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Und da stehen die Chancen auf einen gut laufenden Aktienmarkt nicht schlecht.“ Aber es gibt Einschränkungen.

Trump hat in der Situation des Attentats seine Stärke als Instinktpolitiker bewiesen: „Wo andere sich weggeduckt hätten, hat er ein ikonisches Bild geschaffen, das sicherlich mit wahlentscheidend werden wird“, so Bente. „Wir waren schon längere Zeit der Auffassung, dass seine Wahlchancen bedeutend besser sind als die von Biden.“ Doch jetzt ist die Sache ausgemacht: „Wir legen uns jetzt fest: Die Wahl ist entschieden, Donald Trump wird Präsident“, sagt Bente. „Dementsprechend ist es wichtig zu schauen, welche Konsequenzen dies für Wirtschaft und Aktienmarkt haben wird.“

Die erste Präsidentschaft von Trump war eine positive Überraschung für den Aktienmarkt: „Die Steuerreform war aus Wirtschafts- und Aktienmarktsicht sehr vorteilhaft“, so Bente. „Und auf der anderen Seite hat er keinen großen Krieg angezettelt, was viele erwartet hatten.“ Und auch wenn dies für die zweite Amtszeit ebenfalls nicht zu erwarten sei: „Es gibt es zwei Problembereiche, die potenziell zu Gefahren für den Aktienmarkt führen können“, sagt Bente.

So wird ein Präsident Trump den zentralen bullishen Faktor mit der Steuerreform nicht wiederholen können. „Zudem steigt aus unserer Sicht die Gefahr potenzieller Unfälle, etwa Fehleinschätzungen anderer Regierungen und Diktatoren zu seinem Verhalten“, sagt Bente: Es wird wohl unter keinem US-Präsidenten der Beistand für Taiwan so fraglich sein wie unter Trump. Das wiederum könnte den chinesischen Präsidenten Xi ermutigen, den Versuch einer Wiedereingliederung Taiwans zu starten. „Wie auch immer sich die USA am Ende entscheiden würden, hätte das sicherlich sehr dramatische Konsequenzen für die Volkswirtschaften weltweit und für die Aktienmärkte“, sagt Bente. „Selbst eine Seeblockade Taiwans würde aufgrund der hohen Bedeutung im Halbleiterbereich zu weltweiten Konsequenzen führen, rezessive Tendenzen wären dann wohl unvermeidbar.“ Das ist als das große Risiko der zweiten Präsidentschaft Trumps zu sehen.

Ansonsten liegen die Gefahren vor allem in der Persönlichkeit Trumps: Seine erste Präsidentschaft war von vielen emotionalen Eruptionen geprägt, die über Twitter in die Welt gesendet wurden und die regelmäßig zu Volatilität an den Aktienmärkten, wenn auch nicht zu großen Zusammenbrüchen, geführt haben. „Dies wird sicher zu deutlich höherer Volatilität am Aktienmarkt führen als unter Biden“, sagt Bente. Damit steigt die Notwendigkeit zu aktivem Risikomanagement, zumal drittens auch der Weg der Deglobalisierung weiter forciert werden wird. „Diese Entwicklung wird sich unter Trump beschleunigen und die strukturellen Inflationskräfte fördern“, sagt Bente. „Deshalb wird es unter einem Präsidenten Trump eine zweite Inflationswelle geben.“ Das wiederum birgt die Gefahr steigender Zinsen und damit wieder mehr Unsicherheit an den Aktienmärkten, mehr Volatilität.

„Wir sehen also gleich zwei volatilitätsbegünstigende Faktoren“, sagt Bente. „Zum einen die Persönlichkeit Trumps, sein Twitterrisiko.“ Dazu kommt das weitere Begünstigen der strukturellen Inflation. „Und wir sehen einen großen schwarzen Schwan, ein großes Risiko, wenn nämlich China sich durch Trump ermutigt fühlen sollte, Taiwan zu attackieren“, so Bente. „Wenn das ausbleibt, besteht durchaus die Chance für eine volatile Entwicklung, die vielleicht doch wieder auf einem höheren Aktienmarktniveau schließt als zu Beginn seiner Präsidentschaft.“ Im Falle des schwarzen Schwans ist das eher unwahrscheinlich.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Bewertungsaufschlag der „glorreichen Sieben“ auf historisch hohem Niveau

Während die Fußball-Europameisterschaft aufgrund der Leistungsdichte – in den 16 Turnieren seit 1962 konnten 10 Nationen gewinnen – auch dieses Jahr wieder viel Spannung bietet, herrscht an den Aktienmärkten scheinbar das Gesetz des Seriensiegers. Die US-Mega-Caps dominieren die Index-Rankings, und alle Prognosen eines Favoritenwechsels haben sich bisher nicht erfüllt. Doch wie lange noch? Aus Sicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, lassen historisch hohe Bewertungsunterschiede einen Favoritenwechsel an den Börsen wahrscheinlicher werden.

US-Aktienmarkt getrieben von langer Expansion der Wirtschaft

Blick man auf den US-Aktienmarkt, fällt sofort die extreme Marktkonzentration an der Wall Street auf. Seit Anfang 2023 sind 60 Prozent der Renditen des S&P 500 auf nur drei Unternehmen zurückzuführen, und die „Glorreichen Sieben“ – Microsoft, Nvidia, Apple, Alphabet, Amazon, Meta und Tesla – machen mittlerweile 32 Prozent des Index aus. Auf regionaler Ebene liegt das Gewicht der US-Unternehmen bei 64 Prozent des globalen Aktienmarktes – ein Rekordwert.

„Eine Erklärung hierfür sind makroökonomische Faktoren, die in den vergangenen 15 Jahren größtenteils zu Gunsten der USA wirkten“, sagt Tilmann Galler. Japan kämpfte in diesen Jahren mit Deflation, Europa wurde von der Staatsschuldenkrise in Südeuropa und der darauffolgenden Konsolidierungspolitik zurückgeworfen. Die Schwellenländer hatten unterdessen zunächst mit dem „Taper Tantrum“ des Jahres 2013 und anschließend mit einer Reihe von Schocks im Zusammenhang mit China zu kämpfen.

Die US-Wirtschaft hingegen erlebte eine lange und stetige Expansion. „Dank der Steuersenkungen im Jahr 2017, die für zusätzlichen Rückenwind sorgten, übertraf das Gewinnwachstum der US-Unternehmen das der regionalen Konkurrenten deutlich, was sowohl auf eine schnellere Margenverbesserung als auch auf ein stärkeres Umsatzwachstum zurückzuführen ist, erläutert Ökonom Galler. Auch der Branchenmix spielte eine Rolle. Aufgrund sinkender Anleiherenditen und schwächerer Rohstoffpreise übertrafen globale Wachstumsaktien ihre Value-Pendants zwischen 2010 und 2023 um 160 Prozentpunkte. „Dies stellte eine Herausforderung für regionale Indizes wie etwa in Europa dar, wo die Sektorzusammensetzung in Richtung Value tendiert“, führt Tilmann Galler aus.

Diese Kombination aus makroökonomischer Outperformance und führender Wachstumsbranche habe nach Ansicht von Galler den Blick der Anleger verengt. „Nicht nur die ‚glorreichen Sieben‘ können mit starken Margen und beeindruckenden Eigenkapitalrenditen aufwarten. Auch wenn sich die strukturellen Faktoren voraussichtlich nicht so schnell ändern werden, sehen wir mehrere Gründe dafür, dass sich die Aktienmarkterträge zukünftig verbreitern werden“, sagt Galler.

Ertragssteigerungen durch KI auf breiter Front, Europa mit Aufholpotenzial

Als einen Grund für künftig verbreiterte Aktienmarkterträge sieht Galler die extreme Bewertungsspanne an den heutigen Aktienmärkten. „Im S&P 500 werden die Top-10-Aktien mit einem KGV von 30 gehandelt, verglichen mit dem 18-fachen des Gewinns für den Rest des Marktes. Doch wenn die glorreichen ‚KI-Architekten‘ wie Nvidia und Microsoft weiterhin von der starken Nachfrage profitieren wollen, dann muss eine wachsende Zahl von ‚KI-Konsumenten‘ in anderen Bereichen die Produktivitätsvorteile von künstlicher Intelligenz erkennen“, erklärt Galler. Dadurch sollten auch in anderen Branchen Ertragssteigerungen möglich sein und die Renditen amerikanischer Aktien in Zukunft nicht mehr nur von einer Handvoll Namen abhängen.

Zudem beobachtet Tilmann Galler, dass die erwarteten günstigen Konjunkturaussichten außerhalb der USA bislang noch kaum eingepreist sind. Der Vorsprung im Wirtschaftswachstum der USA dürfte sich in diesem Jahr gegenüber Europa verringern. „Die Rekord-Bewertungsabschläge für europäische Aktien scheinen im Vergleich zu den USA zwischen 33 und 47 zu exzessiv. Dies gilt auch für europäische Small Caps, die aufgrund ihrer Abhängigkeit von variabel verzinslichen Anleihen überproportional von den früheren Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren dürften und deren übliche Bewertungsaufschläge gegenüber Large-Caps nach Jahren erheblicher Underperformance verschwunden sind“, sagt Galler.

Der Kapitalmarktexperte sieht daher gute Chancen, dass die US-Mega-Caps als Seriensieger der letzten Jahre in den kommenden Jahren entthront werden – durch US-Aktien jenseits der „glorreichen Sieben“ und europäische Aktien.

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Kommentar von John Kerschner, Head of US Securitised Products und Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Sowohl der Gesamt- als auch der Kern- Verbraucherpreisindex (VPI) fielen heute schwächer aus als erwartet. Dies ist ein deutliches Zeichen für die US-Notenbank, noch in diesem Jahr mit Zinssenkungen zu beginnen. Der VPI-Gesamtindex lag bei -0,1 %, wohingegen die Erwartungen bei einem positiven Wert von 0,1 % lagen. Der stärker beachtete Kern-VPI lag bei 0,1 % und damit unter den Erwartungen, die zwischen 0,20 % und 0,25 % lagen. Ein Großteil dieser Abschwächung der Inflation ist auf die niedrigere Inflation im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Der Wert für die Kerndienstleistungen ohne Wohnungsbau (auch Supercore genannt) lag bei -0,05 %, nachdem er im Vormonat -0,04 % betragen hatte. Dies ist eine willkommene Erleichterung für die Anleger, da diese Supercore-Wert zu Jahresbeginn sehr hoch war.

Da die nächste Sitzung der Federal Reserve in weniger als drei Wochen stattfindet, preist der Markt derzeit ein, dass die Federal Reserve diese Sitzung überspringt und ihre erste Zinssenkung im September vornimmt. Die Chancen für eine Zinssenkung bei dieser Sitzung liegen nach Ansicht des Marktes nun bei nahezu 100 %.  Vielleicht noch wichtiger ist, dass der Markt jetzt mit drei Zinssenkungen bis Ende Januar 2025 rechnet. Präsident Powell sagte kürzlich, dass die Inflationsrisiken nun „ausgeglichener“ seien.  Die heutigen Zahlen bekräftigen diese Ansicht und dürften die Bedenken vor einer stärkeren Verlangsamung der US-Wirtschaft verstärken.

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FNG-Marktbericht 2024 zeigt Schwachstellen der SFDR (EU-Offenlegungsverordnung) auf

In der diesjährigen Analyse zeigt der FNG-Marktbericht 2024 anhand der Eurosif-Methodik, dass die Einordnung von Finanzprodukten gemäß der SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation, deutsch: Offenlegungsverordnung) keine Auskunft über deren Nachhaltigkeitsanspruch gibt. So zeigt die Erhebung, dass auch einzelne Artikel-6-Produkte, die nach der SFDR als nicht nachhaltig verstanden werden, nach der Eurosif-Methodik als Produkte mit ambitionierterem Nachhaltigkeitsansatz gewertet werden können und Artikel-9-Produkte unter allen vier Ambitionsniveaus vertreten sind.

Die SFDR erleichtert seit 2021 mit der Einführung von Artikel 8 und Artikel 9 die Erfassung des Volumens von Finanzprodukten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Die als Transparenzinstrument konzipierte SFDR ermöglicht dabei allerdings keine Rückschlüsse auf den Nachhaltigkeitsanspruch. In der Marktpraxis wird die SFDR jedoch häufig zur Produktkategorisierung verwendet, indem Produkte als Artikel 8 („hellgrün“) oder Artikel 9 („dunkelgrün“) deklariert werden.

Eurosif-Methodik adressiert eine Leerstelle der SFDR

Der FNG-Marktbericht 2024 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat zum ersten Mal die Eurosif-Methodik für nachhaltigkeitsbezogene Investitionen in seiner alljährlichen Analyse der aktuellen Trends nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in Deutschland und Österreich angewandt. Diese Methodik bewertet detailliert das Ambitionsniveau von Finanzprodukten in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsziele. Dabei adressiert diese eine Leerstelle, indem sie eine weitere Perspektive bietet: sie bestimmt das Ambitionsniveau von Investitionen und teilt diese in vier Kategorien (Basic ESG, Advanced ESG, Impact-Aligned, Impact-Generating) ein. Sie erweitert damit den Analyse- und Betrachtungshorizont nachhaltiger Geldanlagen.

Einordnung nach SFDR nicht geeignet, um Auskunft über den Nachhaltigkeits-anspruch von Finanzprodukten zu geben

Ein Vergleich der vier Ambitionskategorien nach der Eurosif-Methodik mit der Einordnung gemäß der SFDR, zeigt, dass in Deutschland Artikel-9-Fonds in allen vier Ambitionskategorien zu finden sind. In der Kategorie „Impact-Aligned“ hingegen finden sich sogar Artikel 6-Produkte, die nach der SFDR als nicht-nachhaltig verstanden werden. In drei der vier Ambitionskategorien dominieren Artikel 8-Produkte. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer differenzierten Bewertung von Finanzprodukten über die reine SFDR-Einordnung hinaus.

Marian Klemm, Vorstandsvorsitzender des FNG, kritisiert: „Artikel 6, 8 und 9 decken jeweils eine Vielzahl an Produkten ab,  tragen aber nicht zu einem besseren Verständnis Nachhaltiger Geldanlagen bei. Eine detaillierte Betrachtung der Nachhaltigkeitsansätze ist dringend notwendig, um die tatsächliche Ambition und Wirkung von Investments besser zu verstehen und transparent darzustellen.“

Eine zukünftige Überarbeitung der SFDR ist notwendig

Der Marktbericht des FNG verdeutlicht, dass eine umfassendere Analyse der Nachhaltigkeitsstrategien über die regulatorischen Anforderungen hinaus notwendig ist, um nachhaltige Investitionsentscheidungen treffen zu können. In Zusammenarbeit mit ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik) hat das FNG am 04. Juni 2024 Prioritäten für das zukünftige Europa-Parlament für die Sustainable-Finance-Branche veröffentlicht, in der Eckpunkte für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der EU-Regulatorik erläutert werden.

Die SFDR wird derzeit von der EU-Kommission überprüft. Es wird erwartet, dass nach dieser Überprüfung eine Anpassung folgt. Die in den vergangenen Jahren entstandene EU-Regulatorik, darunter auch die SFDR, ist umfangreich, jedoch nicht immer praxistauglich und hat daher zuletzt zu Frustration bei Finanzmarktteilnehmer:innen geführt. Die EU-Kommission konsultierte im vergangenen Jahr die Stakeholder zur SFDR. Auch das FNG hat sich mit einer Antwort beteiligt. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Finanzbranche ihre Methoden und Ansätze kontinuierlich weiterentwickelt, um den Herausforderungen einer nachhaltigen Transformation gerecht zu werden und fordern eine praxistaugliche Überarbeitung der SFDR“, betont Verena Menne, Geschäftsführerin des FNG.

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Kommentar von Ashwin Alankar, Portfolio Manager, und Myron Scholes, Chief Investment Strategist, Janus Henderson Investors

  • Die Signale der Optionsmärkte deuteten lange Zeit auf einen Sieg Bidens hin – das hat sich geändert
  • Wie Trumps Prozess und Bidens Leistung bei der Debatte gezeigt haben, könnte dieses knappe Rennen von unvorhergesehenen Ereignissen abhängen

Weltweit ist Wahlsaison, und etwa die Hälfte der Weltbevölkerung geht 2024 zu den Urnen. Trotz der turbulenten letzten Wahl-Monate dominieren die Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA den politischen Kalender. Da so viel auf dem Spiel steht – einschließlich der Länge der US-Wahlkampfsaison – werden die Nachrichtenagenturen mit Umfragedaten und Expertenmeinungen überschwemmt, di den Ausgang im November zu prognostizieren versuchen. Dabei sind die Optionsmärkte eine unterschätzte Quelle. Da Optionen zur Risikoabsicherung und Ertragsmaximierung eingesetzt werden, können diese zukunftsorientierten Instrumente Erkenntnisse liefern, die oft vom Konsens abweichen.

Wer profitiert von wem?

Um diese Frage zu beantworten, greifen wir auf zwei Aktienkörbe des Marktforschungsunternehmens Strategas zurück. Einer besteht aus Unternehmen, die in der Vergangenheit unter demokratischen Regierungen gut abgeschnitten haben, der andere aus Unternehmen, die in der Regel besser abschneiden, wenn die Republikaner im Weißen Haus sitzen. Anschließend messen wir die Signale, die in den Optionspreisen der Aktien in diesen Körben enthalten sind. Mit Hilfe der von Janus Henderson entwickelten Technologie messen diese Signale die erwartete Aufwärts- und Abwärtsvolatilität der Körbe. Wir bezeichnen das Verhältnis dieser beiden Messgrößen als Tail-Sharpe-Ratio, da es die Wahrscheinlichkeit einer Aufwärts- bzw. Abwärtsüberraschung bei einem „Tail-Event“ abschätzt.

Die jeweiligen Werte dieser Aktienkörbe würden dann die übereinstimmende Erwartung des Optionsmarktes für den Wahlausgang widerspiegeln. Wenn die Optionsmärkte einen der Körbe als attraktiver einschätzen als den anderen – d. h. entweder der Korb der Republikaner oder der Korb der Demokraten hat auf Basis der Optionssignale mehr Aufwärts- und Abwärtspotenzial – würde dies auf die Erwartung eines Wahlsiegs dieser Partei hindeuten.

Unsere Beobachtungen

Im Gegensatz zu den nationalen Umfrageergebnissen, die für Trump sprachen, deuteten die Optionssignale einen Großteil des Jahres durchweg auf einen Sieg Bidens hin. Trumps Verurteilung im Mai hat diese Einschätzung nur noch verstärkt. Nachdem Präsident Biden bei der Debatte in der vergangenen Woche nach allgemeiner Einschätzung eine unterdurchschnittliche Leistung gezeigt hat, signalisieren die Optionsmärkte nun jedoch annähernd gleiche Chancen für die beiden Kandidaten. Wie in Abbildung 2 dargestellt, weicht diese vom Markt abgeleitete Einschätzung immer noch von der „Konsensmeinung“ ab. Die nationalen Umfragedaten zeigen einen wachsenden Vorsprung Trumps.

Überraschungen im Oktober oder auf dem Kongress?

Die Optionsdaten messen derzeit die Stärke der beiden Körbe auf der Grundlage der jeweiligen Spitzenkandidaten. In den letzten Tagen wurde spekuliert, ob Biden als Kandidat der Demokraten weitermachen sollte. Währenddessen stehen Trump weitere Gerichtstermine bevor. Da Optionen zukunftsorientiert sind, würden sich künftige Entwicklungen im Wahlkampf sofort in den Optionspreisen niederschlagen. Diese Signale könnten (so wie derzeit der Fall) vom Konsens abweichen – und zwar erheblich.

Der Wahlkampf war bereits sehr ereignisreich, und man muss auf weitere Überraschungen gefasst sein. Trotz der jüngsten Entwicklungen erwarten die Optionsmärkte weiterhin ein extrem knappes Rennen. Angesichts der konkurrierenden Nachrichtenquellen, der sozialen Medien und der wahrscheinlich milliardenschweren Wahlwerbung bietet der Optionsmarkt unserer Ansicht nach ein einzigartiges Instrument, um die künftige US-Politik zu beurteilen.

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Was steht in den Produktunterlagen und wo fließt das Geld der Kunden tatsächlich hin – infinma hat genauer hingesehen

Die Branche der Lebensversicherer ist bereits „grüner“, als die meisten gedacht haben.

Bereits ab dem Geschäftsjahr 2020 wertet infinma regelmäßig die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen aus. Dabei handelt es sich um die Kapitalanlagen, sprich im Wesentlichen Investmentfonds, die von den Kunden im Rahmen von Fondspolicen tatsächlich bespart werden.

Für die Jahre 2020 bis 2022 haben die Kölner Analysten über 38.000 Datensätze erfasst und darin gut 6.000 unterschiedliche Fonds bzw. Tranchen von Fonds ausgewertet.

Aus diesen Angaben hat infinma bereits im letzten Jahr den sog. iNi, den infinma Nachhaltigkeitsindikator für Fondspolicenbestände, für alle Anbieter von fondsgebundenen Produkten ermittelt. Dazu wurde die Summe der Kundengelder bestimmt, die in Investmentfonds liegen, welche nach den Artikeln 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung von den Kapitalverwaltungsgesellschaften als nachhaltig eingestuft wurden.

Die Ergebnisse wurden von infinma auf der Seite der Branchen-Initiative Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung (BINL) veröffentlicht.

Die anstehenden Analysen für das Geschäftsjahr 2023 hat infinma jetzt zum Anlass genommen, die bisherigen Nachhaltigkeitseinstufungen einem kompletten Review zu unterziehen. Damit reagieren die Kölner Analysten auf die Entwicklungen in der Investmentbranche, in der häufig bestehende Fonds „grüner“ gemacht werden, d. h. ihre Nachhaltigkeitseinstufungen sind höher gesetzt worden. Vereinzelt reagierten die Kapitalverwaltungsgesellschaften jedoch auch auf Greenwashing-Vorwürfe und haben Fonds niedriger eingestuft. Zudem sind die meisten Kapitalverwaltungsgesellschaften inzwischen vorsichtiger geworden, weil die Beschaffung belastbarer Nachhaltigkeitsinformationen zu einzelnen Kapitalanlagen immer noch ein größeres Problem zu sein scheint.

In jedem der drei untersuchten Geschäftsjahre waren es über 2.000 Fondspositionen bei den Lebensversicherern, die „nachhaltiger“ geworden sind. Rund 10.000 Positionen blieben unverändert, bei nur ca. 400 Positionen wurde ein Fonds nach der aktuellen Klassifizierung nicht mehr als nachhaltig eingestuft.

Diese Umgruppierungen durch die Kapitalverwaltungsgesellschaften haben dazu geführt, dass der branchenweite iNi gegenüber der Ursprungsauswertung von 51% auf 56% angestiegen. Auch wenn die Lebensversicherungsbranche in der Öffentlichkeit gerne als konservativ und träge kritisiert wird, sind die Kapitalanlagen der Kunden in den in den Fondspolicen also schon jetzt mehrheitlich nachhaltig entsprechend Artikel 8 oder 9 der EU-Transparenzverordnung.

Das besparte Volumen in diesen Fonds hat sich von 74,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2020 auf 84,6 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2022 erhöht, und das obwohl die ungünstige Kursentwicklung des Jahres 2021 bei den allermeisten Fonds zu einem Kursrückgang und damit Rückgang des besparten Volumens geführt hat.

„Die Lebensversicherungsbranche ist demnach deutlich „grüner“ als man das in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinhin glaubt. Von knapp 14.000 Fonds bzw. Fondsklassen, die die deutschen Lebensversicherer im Jahre 2022 im Bestand hatten, sind bereits weit über 8.000 nachhaltig gemäß der EU-Offenlegungsverordnung“, kommentierte infinma-Geschäftsführer Dr. Jörg Schulz die Analyseergebnisse.

Zur Zeit arbeitet das Haus infinma mit Hochdruck an der Erfassung und Analyse des Bilanzjahrgangs 2023. Die Ergebnisse in Form des aktualisierten iNis werden natürlich wieder auf der o. g. Website publiziert.

„Wir erwarten, dass sich der beschriebene Trend auch in 2023 fortsetzt. So haben zwischenzeitlich zahlreiche Versicherer neue, „grüne“ Produkte eingeführt und / oder ihre Fondsportfolios im weitere nachhaltige Fonds ergänzt.“, gab Schulz einen ersten Ausblick auf die anstehenden Ergebnisse.

Über die infinma GmbH

Die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH wurde im Jahre 2003 von den alleinigen Gesellschaftern und Geschäftsführern Marc C. Glissmann und Dr. Jörg Schulz gegründet. Das Institut ist als Analyse- und Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Personenversicherungen und Kapitalanlagen / Investment tätig. Im Bereich der Unternehmensanalysen gehört infinma zu den führenden deutschen Anbietern und entwickelt bspw. regelmäßig mehr als 250 Kennzahlen zur Analyse der deutschen Lebensversicherer. Schwerpunkte der Produktanalysen sind fondsgebundene Versicherungen in allen Schichten der Altersvorsorge, Garantiemodelle, Konzepte zur Absicherung der Arbeitskraft sowie die Pflegeversicherung. Neben verschiedenen Software-Angeboten unterstützt infinma seine Auftraggeber unmittelbar in der Markt- und Wettbewerbsanalyse, beim Produktmanagement und –marketing sowie der Produktentwicklung und im direkten Kontakt mit Vermittlern und Endkunden. Ein aktueller Analyse- und Beratungsschwerpunkt liegt im Bereich der ESG-konformen Kapitalanlagen in der Lebensversicherung.

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infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH, Max-Planck-Str.37A, 50858 Köln,Tel.+49 (0) 2234 933 69 14, www.infinma.de

Kommentar von Lara Castleton, Andrew Molinet und Matthew Bullock, Portfolio Construction & Strategy Team, Janus Henderson Investors

In den letzten zwölf Monaten gab es mehrere Entwicklungen, die sich positiv auf den US-Anleihemarkt auswirkten: Die Federal Reserve (Fed) hat die Zinsen zum letzten Mal im Juli 2023 angehoben, die PCE-Kerninflation (der bevorzugte Inflationsindikator der Fed) hat sich stetig nach unten entwickelt, und im Dezember hat die Zentralbank signalisiert, dass sie zu einem Zinssenkungszyklus übergehen will.

Dennoch sind die Anleiherenditen nicht zurückgegangen, um diesen positiven Entwicklungen Rechnung zu tragen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries ist heute sogar höher als vor zehn Monaten, als die Fed zum letzten Mal die Zinsen anhob.

Renditeschwankungen haben ein günstiges Zeitfenster geöffnet

Seit der letzten Zinserhöhung der Fed im Juli 2023 hat sich die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries eng an den Durchschnitt der 1970er Jahre angelehnt. Und das, obwohl der aktuelle Zyklus einen günstigen Inflationsausblick aufweist, der näher an den Bedingungen für den Durchschnitt von 1984-2018 liegt.

Unseres Erachtens eröffnet diese Situation den Anlegern ein günstiges Zeitfenster, da die Voraussetzungen für sinkende Renditen (und eine Outperformance der Anleihen) gegeben sind, während die Zinsen diese Entwicklung noch nicht vollständig widerspiegeln.

Höhere Renditen schaffen Ertragschancen

Aufgrund steigender Renditen, die sich offenbar ihrem zyklischen Höchststand nähern, hat sich das Risiko-Ertrags-Verhältnis verschoben. Dies schafft positive Ertragschancen, bei denen die Erträge aus Anleihen – neben den potenziellen Kapitalgewinnen bei fallenden Zinsen – die Verluste im Falle eines Zinsanstiegs überwiegen.

Die erhöhten Renditen haben die negativen Auswirkungen eines möglichen Zinsanstiegs auf die Gesamterträge deutlich abgeschwächt. Umgekehrt würde sich bei fallenden Zinsen der erwartete Kapitalzuwachs als zusätzlicher Rückenwind erweisen und zu höher erwarteten Gesamterträgen führen.

Auswirkungen auf das Anlageportfolio

Unseres Erachtens können Anleger Chancen über die gesamte Zinsstrukturkurve hinweg nutzen – sei es, indem sie die relativ hohen Renditen bei kurzen Laufzeiten mitnehmen oder indem sie ein höheres Durationsrisiko eingehen, um im Gegenzug das höhere Gesamtertragspotenzial zu nutzen, das sich bei einem Rückgang der Renditen bei längeren Laufzeiten ergeben könnte.

Angesichts der attraktiven Renditeniveaus und des Potenzials positiv verzerrter Erträge könnten Anleger davon profitieren, ihre Fixed-Income-Allokation jetzt auf ihr langfristiges Zielgewicht umzuschichten.

Für diejenigen, die nach zusätzlichem Gesamtertragspotenzial suchen, könnte ein sektorübergreifender Ansatz angebracht sein, um höhere Erträge und relative Wertchancen über Sektoren, Laufzeiten und Regionen hinweg zu erzielen. Unserer Ansicht nach bieten verschiedene Sektoren und Laufzeiten solide Erträge und überzeugende Gesamtertragsaussichten.

Fazit

Obwohl die Fed derzeit noch abwartet, halten wir das Risiko einer ausbleibenden Zinssenkung der Zentralbank für gering. Darüber hinaus ist das wachsende Vertrauen in die Beendigung des Straffungszyklus in anderen globalen Industrieländern ein positives Zeichen, da Zinssenkungen entweder begonnen haben (Kanada, Schweiz, Schweden, Eurozone) oder in den kommenden Monaten erwartet werden (Großbritannien).

Auch wenn das Risiko eines erneuten Inflationsanstiegs oder höherer Zinssätze nicht auszuschließen ist, halten wir dieses Szenario für unwahrscheinlich. Alles in allem sind wir der Meinung, dass sich das geldpolitische und wirtschaftliche Umfeld für eine weltweite Zinssenkung abzeichnet. Das sollte die Anleger dazu ermutigen, auf höhere Renditen zu setzen, ihre Fixed-Income-Allokationen auf die Zielgewichtung umzustellen und das günstige Zeitfenster für positiv verzerrte Erträge zu nutzen.

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Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Als Aktion zum Start wird der Mindestanlagebetrag auf 1.000 Euro reduziert

Mit dem Impact Portfolio Manager können Anleger:innen ihr Geld über die nachhaltige digitale Vermögensverwaltung der Triodos Bank investieren. Es ist das erste Angebot, das einen Mikrofinanz-Fonds integriert und komplett auf Fonds basiert, die nach Artikel 9-Standard der EU-Transparenzverordnung ausgewiesen sind. Anhand der für sie passenden Anlagestrategie erhalten Anleger:innen ein von den Investmentexpert:innen der Triodos Bank zusammengestelltes Investmentportfolio – jeweils zu unterschiedlichen Anteilen bestehend aus mehrfach ausgezeichneten Investment-Fonds.

Seit kurzem steht nun auch der Triodos Future Generation Fonds für das Investmentportfolio zur Verfügung. Der Fonds zielt darauf ab, das Wohlergehen und die Rechte von Kindern weltweit zu stärken. Mit seinem Fokus bietet der Fonds einen einzigartigen sozialen Anlageschwerpunkt. Der Fonds orientiert sich an fünf Zielbereichen, die in den strategischen Plänen von UNICEF festgelegt wurden, um die Rechte von Kindern zu stärken und ihr Wohlergehen zu fördern. Zusätzlich spendet Triodos Investment Management jährlich einen Betrag in Höhe von 0,10 % des Fondsvermögens an UNICEF zur Unterstützung des Projekts “Bausteine für die Zukunft”.

Als besondere Aktion zum Start wird bis zum 15.09.2024 der Mindestanlagebetrag für die Vermögensverwaltung von 10.000 Euro auf 1.000 Euro reduziert. Zusätzlich können Anleger:innen mit einem Sparplan regelmäßig in ihren langfristigen Vermögensaufbau investieren.

Informationen zur Triodos Bank

Die Triodos Bank N.V. ( www.triodos.de) ist Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Gegründet 1980, hat sie mittlerweile etwa 750.000 Kunden, die sich darauf verlassen können, dass die Triodos Bank ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte finanziert, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Sie kommen beispielsweise aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Infrastruktur, Ökolandbau, Bildung, Soziales und nachhaltige Immobilien. Die Triodos Bank und Triodos Investment Management weisen gemeinsam ein Geschäftsvolumen von 23,2 Milliarden Euro aus. Die Triodos Bank beschäftigt 1.851 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Ländern in Europa: in den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die Triodos Bank ist einer der Gründer der Global Alliance for Banking on Values ( www.gabv.org), eines internationalen Netzwerks von über 70 führenden Nachhaltigkeitsbanken.

2023 wurde die Triodos Bank erneut vom Handelsblatt als Testsieger und beste Nachhaltigkeitsbank ausgezeichnet. Der Triodos Impact Portfolio Manager wurde 2022 vom Deutschen Institut für Service-Qualität als “Finanzprodukt des Jahres” und von Capital als “einer der besten Robo-Advisor Newcomer” ausgezeichnet.

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Triodos Bank N.V. Deutschland, Mainzer Landstraße 211, 60326 Frankfurt, Tel: +49 (0)69 7171 9183, www.triodos.de

Der Vates Aktien Offensiv Fonds hat zum ersten Mal ein Fondsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro erreicht.

Dies spiegelt ebenso die herausragende Performance des Fonds wie auch das Vertrauen der Investoren in den noch jungen Fonds wider, der im Oktober 2022 aufgelegt wurde. „Wir freuen uns sehr, dass durch die neue Partnerschaft mit Vates Invest ein so herausragendes Produkt nun auch unseren Kunden zugänglich ist“, sagt Gerrit Braith, Vorstand der LOYS AG.

Der Vates Aktien Offensiv hat seit Auflegung eine Performance von mehr als 40 Prozent erreicht und übertrifft damit sowohl seine Peergroup als auch den S&P 500 deutlich. Dieser Erfolg ist das Resultat einer innovativen Anlagestrategie: Der Stockpicker-Fonds investiert in die vielversprechendsten Anlage-Ideen führender US-Asset-Manager. Hierzu werden die bei der US-Börsenaufsicht veröffentlichten Portfolios der besten US-Stockpicker analysiert und deren bevorzugte Aktien ausgewählt. Bemerkenswert ist, dass die Outperformance durch eine Vielzahl von Titeln aus verschiedenen Branchen erzielt wird. Zu den aktuellen Top-Picks zählen unter anderem Teva Pharmaceuticals, General Electric, Apollo Global Management, AerCap Holdings und GoDaddy. Die Magnificent 7, die bekannten Big-Tech-Werte, spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

„Der Fonds bietet nicht nur eine sehr gute Performance, sondern auch eine breite Diversifikation und hebt sich sowohl in seiner Herangehensweise als auch in seinen Ergebnissen deutlich von anderen ab“, betont Maik Komoss, Portfoliomanager des Fonds.

Anleger profitieren durch dieses Konzept von der Möglichkeit, in die Strategien renommierter Hedgefonds und Family Offices zu investieren – Strategien, die klassischen Privatanlegern oft verschlossen bleiben. „Dank dieses exklusiven Zugangs bietet der Fonds eine attraktive Alternative zu gängigen US-Aktienfonds“, erklärt Gerrit Braith, Vorstand der LOYS AG und seit dem Einstieg von LOYS bei der Vates Invest GmbH auch zuständig für den Vertrieb der Vates-Fonds. „Mit seinem innovativen Anlagekonzept und der starken Performance trifft der Vates Aktien Offensiv den Nerv der Zeit und findet großen Anklang bei den Anlegern.“

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien Offensiv Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

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Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Im Fondsmanagergespräch erklärt Michael Schoenhaut, Manager des JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund, welche Entwicklung er für ertragsorientierte Strategien in den nächsten Monaten erwartet.

Herr Schoenhaut, Multi-Asset-Income Investoren haben in den letzten beiden Jahren ziemlich turbulente Zeiten mitgemacht. Wo stehen wir heute?

Michael Schoenhaut: Um dies beurteilen zu können ist es zunächst einmal sinnvoll, einen Schritt zurückzutreten und zu sehen, wieso das Umfeld für Multi-Asset-Investoren so herausfordernd war. Seit Mitte 2022 zeigte sich eine hohe Korrelation aller Anlageklassen und nur wenige Möglichkeiten, das Risiko zu diversifizieren. Allein Cash ermöglichte im allgemeinen Abwärtstrend einen Portfolioschutz. Eine ausschüttungsorientierte Strategie wie der Global Income Fund konnte mit den regelmäßigen Ausschüttungen zumindest einen gewissen Puffer bieten. Aber insgesamt war es herausfordernd für Aktien und Anleihen.

Im Jahr 2023 gab es dann wieder stabilere Märkte, auch wenn die Sorgen über die Inflation weiter anhielten und zu Renditesprüngen an den Anleihenmärkten führten. Im Jahresverlauf entwickelte sich auf dem Aktienmarkt eine Rally, die durch eine massive Konzentration bei einigen Technologieaktien, den so genannten „Glorreichen Sieben“, getrieben wurde. Viele dieser Art Aktien sind typischerweise nicht im Dividendenspektrum angesiedelt und somit auch nicht so prominent in ertragsorientierten Multi-Asset-Portfolios zu finden, was auch wieder eine Herausforderung darstellte.

In diesem Jahr hat sich die Entwicklung wieder stärker verbreitert und wir sehen uns für 2024 in einer besseren Position: Dividendentitel rücken wieder stärker in den Fokus und die Anleihenrenditen sinken.

Wo stehen wir aktuell im Zinszyklus?

Michael Schoenhaut: Wir sind fest davon überzeugt, dass die Federal Reserve den Zinserhöhungszyklus beendet hat und wir uns auf Zinssenkungen vorbereiten sollten – darauf weisen auch die jüngsten Kommentare hin. Der Zeitpunkt ist sicherlich noch eine große Frage. Zum Jahresanfang wurde dies bereits stärker eingepreist, jetzt erwarten wir maximal ein bis zwei Senkung bis zum Jahresende. Von der EZB, die ja bereits mit den Zinssenkungen begonnen hat, erwarten wir zwei bis drei Zinssenkungen in diesem Jahr.

Welche Folgen sehen Sie für Aktien und Anleihen?

Michael Schoenhaut: Uns stimmt besonders positiv, dass sowohl Aktien als auch Anleihen nach der Zinswende historisch zumeist profitieren konnten. Auf der Aktienseite gab es nur einmal rund um die Technologieblase einen Bärenmarkt. Anleihen können nach dem Ende der Zinserhöhungen stets eine langfristig positive Entwicklung verzeichnen. Nun gab es die erste Zinssenkung in Europa, aber in den USA befinden wir uns auch auf dem Plateau. Dies kann historisch auch mehrere Monate bis zu einem Jahr anhalten. Denn auch wenn es sich schon weit weg anfühlt: Wir befinden uns weiterhin in einem von der Pandemie geprägten ganz besonderen Zyklus. Die Maßnahmen der Zentralbanken und Regierungen sowie die Reaktionen der Konsumenten haben weiterhin einen massiven Einfluss darauf, was sowohl die Entwicklung des Wachstums als auch der Inflation dramatisch prägt. Auf jeden Fall ist unser Ausblick für die nächsten Monate sehr positiv.

Gibt es im Multi-Asset-Universum auch innovative Anlagemöglichkeiten?

Michael Schoenhaut: Diese Marktevolution ist auch für uns aus Multi-Asset-Sicht wichtig. Als ertragsorientierte Investoren sind wir immer auf der Suche nach innovativen Möglichkeiten, zu diversifizieren und das Ertragsniveau in unserem Portfolio zu steigern. So haben wir beispielsweise im Zuge der Pandemie, als die Volatilität an den Märkten dramatisch angestiegen ist, Covered-Call-Strategien eingeführt. Man verzichtet dabei auf einen gewissen Teil der Markt-Aufwärtsbewegung, kann dies aber in einen festen Ertrag umwandeln. Solche Instrumente beziehen wir dann taktisch in die Allokation mit ein.

Eine wichtige Anlageklasse sind für Sie ja weiterhin Hochzinsanleihen: Sind die aktuellen Risikoaufschläge immer noch attraktiv?

Auf Hochzinsanleihen setzen wir im Global Income Fund tatsächlich seit seiner Auflegung im Dezember 2008. Das führt natürlich immer mal zu kritischen Nachfragen. Aber wir beobachten dieses Marktsegment natürlich sehr intensiv und haben die erfreuliche Feststellung gemacht, dass sich die Zusammensetzung der Anlagekasse deutlich verbessert hat. In den zehn Jahren des Niedrigzinsumfelds war das Zinsniveau eher niedriger und die Risikoaufschläge entsprechend für den Großteil der Rendite bei den Anleihen verantwortlich. Nun sind die Zinsen zurück und das Zinsniveau sehr attraktiv – und zusätzlich gibt es immer noch gute Kreditspreads. Die Niveaus sind so hoch, wie sie üblicherweise in Krisenzeiten zu finden sind, etwa nach der Finanzkrise 2007. Aber das Renditepotenzial ist heute viel diversifizierter und besteht eben nicht mehr nur aus dem Risikoaufschlag. Die heutigen Renditen bieten also einen massiven Sicherheitspuffer. Erst wenn die Zinsen weiter steigen und sich zusätzlich die Spreads deutlich ausweiten, wären wir besorgt.

Ist die aktuell deutlich negative Korrelation zwischen Kredit-Spreads und den Staatsanleihenrenditen ein zusätzlicher Vorteil?

Michael Schoenhaut:  Ja, absolut, denn dadurch haben wir einen inhärenten Diversifikationsvorteil. Dies in Kombination mit unserem fundamental sehr stabilen Ausblick macht das Segment „High Yield“ weiterhin interessant. Die aktuell geringen Ausfallraten sollten auch vorerst so bleiben, denn die Verschuldungsrate ist moderat, und es stehen nicht allzu bald Refinanzierungsrunden an. Der US-Hochzinsmarkt hat inzwischen nicht zuletzt ein viel höheres Qualitätsniveau als noch vor einigen Jahren. Von daher sehen wir auch etwas niedrigere Spreadniveaus als attraktiv an.

Wie positionieren Sie in diesem Umfeld Ihr Multi-Asset-Income-Portfolio?

Michael Schoenhaut: Zwar ist die Inflation hartnäckiger als wir alle gehofft haben, aber sie wird graduell sinken. Parallel geht auch das Wachstum leicht zurück. Vor dem Hintergrund sehen wir nur eine niedrige Rezessionsgefahr. Wir sehen gute Chancen mit Dividendentiteln in den USA, aber auch in Europa, sodass wir auf der Aktienseite aktuell mit 38 Prozent positioniert sind.  Wir sehen aber auch das Umfeld für Unternehmensanleihen und insbesondere das High-Yield-Segment als positiv an, sodass wir hier vom hohen Zinsniveau profitieren wollen. Der Anteil aller Unternehmensanleihen im Portfolio liegt gerade bei 41 Prozent. Die Duration ist ein wenig niedriger als noch vor einigen Monaten, um den erwarteten Zinssenkungen Rechnung zu tragen.

Könnten noch Rückschläge kommen?

Aktuell verdienen wir mit dem Global Income Fund eine laufende Rendite von mehr als 6 Prozent. Damit haben wir einen schönen Puffer für mögliche Rückschläge. Die Performanceasymmetrie dank der höheren Verzinsung bietet für das nächste Jahr einen positiven Ausblick für die Gesamterträge.

Was sagen Sie den Menschen, die angesichts der nach wie vor höheren Zinsen Tagesgeld bevorzugen?

Michael Schoenhaut: Es sind ja nicht nur die Zinsen am „kurzen Ende“ der Zinskurve, also bei den Tagesgeldern wieder attraktiv, sondern über die gesamte Zinskurve hinweg ist das Niveau angestiegen. Und auch wenn es immer mal Phasen mit invertierter Zinskurve gibt – dass also die Tagesgelder mehr „verdienen“ als die langlaufenden Anleihen – zeigt eine Analyse seit 1991 von J.P. Morgan Asset Management, dass sowohl in Phasen hoher Zinsen als auch im Niedrigzinsumfeld ein Multi-Asset-Income-Portfolio langfristig besser abschneidet als der Geldmarkt. So gilt es immer, wenn ich ein langfristiges Anlageziel verfolge, das Re-Investment zu berücksichtigen – sprich: was mache ich mit meinem Tagesgeld, wenn die Zinsen wieder sinken. Besser ist es, sich die Risikoprämien für die längeren Laufzeiten nicht entgehen zu lassen!

Die Fragen wurden von Jakob Tanzmeister, Investment Spezialist im Multi-Asset-Solutions Team von J.P. Morgan Asset Management im Rahmen einer Webkonferenz gestellt.

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Die Aktien kleiner und mittlerer Firmen sind an der Börse eigentlich wohl gelitten, bieten sie doch im historischen Vergleich deutlich bessere Bewertungen als die großen Blue Chips.

„Im Rahmen der bislang geltenden Zyklen wäre es jetzt eigentlich an der Zeit für eine Rallye der Kleinen“, sagt Mathias Beil, Leiter Private Banking bei der Hamburger Sutor Bank. „Doch die gegenwärtige Schwäche hat neue, andere Gründe.“ Und die sind dauerhaft.

Die derzeitigen Bewertungen von Small- und Mid-Caps bieten eigentlich Niveaus für einen Einstieg. „Es war historisch meist so, dass die Bewertungen der kleinen und mittleren Firmen günstiger ausfallen als die der großen börsengelisteten Unternehmen“, sagt Beil. „Zyklisch wichen sie immer einmal ab, dann zeigten sich im Nachhinein betrachtet gute Kaufgelegenheiten.“ Auch derzeit sind die Kurs-Gewinn-Verhältnisse dieser Unternehmen im Durchschnitt sehr viel günstiger als die der Großen. Doch diesmal ist eine ähnliche Erholung nicht direkt zu erwarten: „Der Zyklus könnte hier enden“, sagt Beil. Und dafür gibt es zwei Gründe.

Zum einen hat die Einführung der EU-Richtlinie Mifid II dazu geführt, dass Analysen nicht mehr in den Gesamtkosten der Finanzinstitutionen gebucht werden, sondern den Kunden ausgewiesen und in Rechnung gestellt werden müssen. „Das führt dazu, dass viele Investmenthäuser ihre Research-Kapazitäten auf die Aktien konzentrieren, die höhere Umsätze an der Börse bringen“, so Beil. „Insgesamt wurde die Zahl der beobachteten Aktiengesellschaften reduziert und auch die Dichte der Analysen.“

Gerade für kleine Aktiengesellschaften bedeutet dies, dass sie weniger beachtet werden, weniger Aufmerksamkeit genießen und auch von den großen Investmenthäusern weniger aktiv verkauft werden. „An der Börse führt das zu geringeren Umsätzen, was das Research für eine Aktie erneut unattraktiver macht – eine Abwärtsspirale“, sagt Beil. „Diese Aktien werden immer weniger sichtbar.“

Überraschungspotenzial bei Small- und Mid-Caps steigt

Parallel und ergänzend dazu wirkt ein zweiter Trend gegen die Small- und Mid-Caps: „Die wachsende Popularität der ETFs, der Indexfonds, führt zu einer Konzentration der Umsätze auf große, in den wichtigen Indizes gelistete Aktien“, so Beil. „Je mehr die ETFs an Kapital ansammeln, desto mehr der Marktkapitalisierung fließt auch in die darin enthaltenen Indizes und die darin gelisteten Aktien. Dies hat denselben Effekt wie die geringere Analysedichte: Weniger Umsätze mit den kleinen, weniger Sichtbarkeit im Markt.“

Der Kauf von Small- und Mid-Caps wird damit für alle Anleger, die sich auf Fremd-Research verlassen oder verlassen müssen, weniger attraktiv. „Das Risiko, in eine Blackbox zu investieren, steigt damit“, so Beil. „Auf der anderen Seite ermöglicht die geringe Analysedichte natürlich auch wieder Firmen, unter dem Radar zu wachsen und die Märkte mit ganz neuen Erfolgsgeschichten zu überraschen.“ Insofern wäre es verfrüht, die Small- und Mid-Caps abzuschreiben. „Es wird in Zukunft länger dauern, die wirklichen Perlen zu finden“, sagt Beil. „Doch diese bieten dann echtes Überraschungspotenzial.“

Über die Sutor Bank

Die Hamburger Sutor Bank, gegründet 1921, bietet klassisches Private Banking, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner und kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern.

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Anders als in den USA werden die europäischen Kapitalmärkte seit der Europawahl von Trübsal bestimmt:

Ein großer Teil der Jahresgewinne wurde bei Aktien abgegeben und  die langjährigen Marktzinsen, vor allem für die südlichen Euroländer, sind trotz erster Zinssenkung der europäischen Zentralbank EZB gestiegen, schreibt Thomas Böckelmann, Leiter Portfoliomanagement bei Dolphinvest Capital, in seinem aktuellen Monatsbericht.

Die Entscheidung des französischen Präsidenten Macrons für Neuwahlen hätte den Scheinwerfer auf ein Europa geworfen, welches sich nicht nur dank politischer Ideologie in Brüssel strukturell selber schwäche und durch eine militärische Ostfront bedroht werde, sondern sich zusehends inneren politischen Unsicherheiten ausgesetzt sähe.

„Es wird eine Art ‚Cameron-Moment‘ befürchtet, bei dem viele Anlegergelder aus europäischen Aktien und Anleihen abgezogen wurden. Auch der damalige britische Premier David Cameron hatte ohne Not eine Volksabstimmung zum Brexit angesetzt, die Folgen kennen wir heute. Diese Befürchtungen haben zu verkaufsbedingten Renditeanstiegen vor allem bei französischen und italienischen Staatsanleihen geführt“, so der Experte Böckelmann.

Seit fast zehn Jahren mache erstmals wieder das Wort von der „Staatsschuldenkrise“ die Runde, angesichts hoher Budgetdefizite und Schuldenquoten jenseits der 100 %. Immer mehr Politiker innerhalb der EU forderten die Schuldenbremsen auszuhebeln und Finanzierungsspielräume zu erweitern. Die Mehrheit in der deutschen Bundesregierung sei da leider keine Ausnahme, seien doch mehr Schulden bequemer als Diskussionen um die richtige Priorisierung.

Dabei schiene dies- wie jenseits des Atlantiks das gestiegene Zinsniveau, welches die zukünftige Flexibilität von Staatshaushalten dramatisch einschränken dürfte, völlig ignoriert zu werden. Insofern dürfte, schreibt der Experte, auch mittelfristig der politische Druck auf Notenbanken steigen, trotz immer noch hartnäckiger Inflation um 3 % schnellere Zinssenkungen voranzutreiben.

„Hier spielt die Politik mit dem Feuer, denn die Unabhängigkeit der Notenbanken ist das höchste Gut seit Aufheben des Goldstandards in den 70er Jahren. Die britische Premierministerin Elisabeth Truss erlebte ihren ‚Truss-Moment‘, als gereizte Kapitalmärkte sie nach nur 44 Tagen aus dem Amt trieben. Sie musste gehen, um größeren Schaden vom Markt für britische Staatsanleihen in Folge einer Vertrauenskrise zu verhindern“, fasst der Investmentexperte die Situation zusammen und bemerkt weiter: „Zwar sind die Staatsschulden und Haushaltsdefizite in den USA genauso hoch wie in Frankreich, aber offenbar haben die Kapitalmärkte mehr Zuversicht in die US-Wirtschaft, die sich abzeichnende Staatsschuldenkrise abzuwenden.“

Ein etwaiger totaler Vertrauensverlust ins Finanzsystem, von dem man noch sehr weit entfernt sei, könne in Verbindung mit schuldenfinanzierten Spekulationen zu einem sogenannten „Minsky-Moment“ führen, also dem plötzlichen dramatischen Verlust bei Vermögenswerten.

Europa befände sich in einem Entscheidungsprozess zweier Denkschulen, für den der Ausgang der Neuwahlen in Frankreich nicht unwichtig sei.

Da gäbe es einerseits die Wirtschaftsförderung durch Schuldenprogramme, die unter dem Aspekt der Generationengerechtigkeit höchst zweifelhaft und angesichts überbordenden bürokratischen Eingriffs ordnungspolitisch anmaßend wären. Dem entgegen stünden die Wirtschaftsförderung durch Verbesserung der Angebots- und Rahmenbedingungen, die letztendlich auf die Entscheidungen der Bürger und regulierende Marktkräfte vertraue.

Aus ökonomischer Sicht müsse man leider feststellen, dass aktuelle politische Kräfte gerne zur ersten Denkschule tendieren – der Ausstieg Großbritanniens aus der EU und die planwirtschaftsfreundliche Ära Merkel hätten diese Entwicklung begünstigt.

In der Folge verlöre Europa seine Wettbewerbsfähigkeit und den Anschluss an die Regionen USA und China in nahezu allen wirtschaftlich relevanten Bereichen. Man gefährde die eigenen Wachstums- und Wohlstands- und damit auch die angestrebten Wohlfahrtsperspektiven.

„Der Abzug internationaler Gelder, die Warnungen des Internationen Währungsfonds IWF, die Empfehlungen der zuständigen Rechnungshöfe wie Wirtschaftsverbände sollten endlich wachrütteln. Es fehlt ein ‚Draghi-Moment‘ in Europa“, konstatiert Böckelmann und ist gespannt, „ob der mit seiner ökonomischen Kompetenz mit Abstand unter der Politprominenz herausragende Mario Draghi mit einem bedeutenden Posten in Brüssel bekleidet wird oder das ‚Weiter-so‘-Team weiterhin bestimmend bleibt.“

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Scalable Capital, eine führende digitale Investmentplattform in Europa, startet eine neue Partnerschaft mit Amundi, dem größten europäischen Asset Manager und führenden europäischen Anbieter von UCITS-ETFs.

Diese Partnerschaft ermöglicht den Kunden von Scalable Capital einen einfachen Zugang zu einer Auswahl von Amundi ETFs. Mit mehr als 2.500 ETFs als Sparpläne oder Einmalanlagen verfügt Scalable Capital über eines der größten ETF-Angebote unter den Brokern in Europa.

Amundi ist der führende europäische UCITS-ETF-Anbieter und ein bevorzugter Partner im Indexmanagement, der für seine Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bekannt ist. Die Kundinnen und Kunden von Scalable Capital profitieren von Amundis breiter Produktpalette, die insgesamt mehr als 300 ETFs auf alle wichtigen Anlageklassen, Regionen und eine große Anzahl von Sektoren und Themen umfasst.

Mit der Integration von Amundi-Expertenbeiträgen in vielfältigen europaweiten Wissensformaten rund um ETFs, Beiträgen wie Videos, Blog-Artikeln oder Newslettern werden Privatanlegerinnen und Privatanleger unterstützt, ihre Finanzen weitsichtig zu gestalten.

Julius Weller, Vice President Broker bei Scalable Capital: „Wir teilen mit Amundi die Vision, die langfristige Geldanlage in ETFs mit neuen Produkten und niedrigen Gebühren voranzutreiben. Unsere Zusammenarbeit stützt sich nicht nur auf die ETFs selbst, sondern auch auf die Expertise von Amundi, einem der größten Asset Manager weltweit, an der wir unsere Kundinnen und Kunden teilhaben lassen.”

„Wir freuen uns, mit Scalable Capital zusammenzuarbeiten, unser Fachwissen in den Dienst ihrer Kunden zu stellen und ihnen den Zugang zu unserer ETF-Palette zu erleichtern”, sagt Gaëtan Delculée, Global Head of Digital Distribution and ETF Sales von Amundi. „Auf digitale Plattformen wie Scalable Capital entfällt ein großer Teil des Wachstums im ETF-Geschäft. Diese Partnerschaft ist ein weiterer Beweis für unser Engagement, Anlegern Lösungen anzubieten, die ihren Erwartungen entsprechen, und spiegelt unser Bestreben wider, allen Arten von Anlegern den Zugang zu ETFs zu ermöglichen.”

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Kommentar von Laura Foll und Andrew Jones, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

  • Seit dem Brexit haben britische Aktien gegenüber ausländischen Titeln an Wert eingebüßt. Die Gründe sind Sorgen wegen der politischen Instabilität und zunehmenden Spannungen zwischen Großbritannien und der EU.
  • Der Wahlsieg der Labour-Partei könnte den Anlegerappetit auf britische Aktien beleben und es könnten Handelsbarrieren mit der EU abgebaut werden.
  • Wichtigstes Wahlergebnis könnte sein, dass die Politik den britischen Aktienmarkt und die Wirtschaft insgesamt möglicherweise „beruhigen“ könnte.

Die Labour-Partei von Sir Kier Starmer hat bei den Wahlen in Großbritannien eine deutliche Mehrheit errungen. Dies sorgt für ein Gefühl der politischen Stabilität, eine Konzentration auf die Wiederbelebung der Wirtschaft und eine Lockerung der Handelsschranken mit der Europäischen Union (EU). All dies trägt – so die beiden Portfoliomanager Laura Foll und Andrew Jones in ihrer Wahlanalyse – dazu bei, die Anlegerstimmung gegenüber britischen Aktien zu verbessern.

„Langweilig ist gut”

Seit dem Brexit-Votum im Jahr 2016 haben britische Aktien aufgrund der politischen Unsicherheit im Vergleich zu ihren ausländischen Pendants an Wert verloren. Das Wahlergebnis könnte jedoch dazu führen, dass die Politik den britischen Aktienmarkt „beruhigt“, so dass sich die Anleger wieder auf die positiven Eigenschaften vieler in Großbritannien notierter Unternehmen konzentrieren können.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Großbritannien seine Handelsschranken mit der EU abbaut und trotzdem nicht Mitglied des Handelsblocks wird. Vor der Wahl hatte Starmer im Wahlprogramm seiner Partei versprochen, „unnötige Handelsbarrieren“ mit der EU abzubauen. Starmer hat jedoch deutlich gemacht, dass seine Partei weder der EU noch dem Binnenmarkt und der Zollunion beitreten will.

„Quadratur des Kreises”

Im Vorfeld der Wahl hatte die Labour-Partei deutlich gemacht, dass sie sich auf die Wiederbelebung des britischen Wirtschaftswachstums konzentrieren will, um so die „Quadratur des Kreises“ zu schaffen, d.h. die Finanzierung der öffentlichen Dienste zu verbessern und gleichzeitig ihre Schuldenverpflichtungen einzuhalten. Die Interessen des britischen Aktienmarktes und der neuen Regierung sind damit auf einen Nenner gebracht.

Ein höheres britisches Wirtschaftswachstum wäre ein „klarer Pluspunkt“ für inländisch orientierte Aktien, da es ein höheres Umsatz- und Ertragswachstum ermöglichen würde. Zwar dürften die von Labour vorgeschlagenen angebotsseitigen Reformen einige Zeit brauchen, um sich auf die Wirtschaft auszuwirken, doch könnte die neue Regierung bereits ein verbessertes inländisches Umfeld übernehmen, da die britische Wirtschaft die leichte Rezession in der zweiten Jahreshälfte 2023 bereits überwunden hat.

Besserer Wiederaufbau?

Ein erster Schwerpunkt der neuen Regierung scheint der Wohnungsbau zu sein – insbesondere soll die Zahl der pro Jahr gebauten Wohnungen erhöht werden. Auf viele in Großbritannien notierte Unternehmen könnte sich das Erreichen dieser Ziele positiv auswirken. So gerieten die Gewinne von Baustoffunternehmen in den letzten Jahren häufig unter Druck, weil die Wohnungsbauzahlen zurückgingen. Sollte die Labour-Partei ihre Ziele für den Wohnungsbau erreichen, könnten die Baustoffhersteller eine deutliche Nachfragebelebung spüren, was sich wiederum positiv auf die Gewinne auswirken würde.

Die Wachstumspolitik der Labour-Partei konzentriert sich auf die Reform der Industriepolitik und der Planungsverfahren. Ziel ist es, die grundlegenden Probleme anzugehen, die die britische Wirtschaft plagen, insbesondere die alarmierend niedrigen Investitionsraten.

Frühere Conservative-Regierungen haben zwar das Planungssystem als Hindernis für Wirtschaftswachstum ausgemacht, taten sich jedoch mit dem tief verwurzelten Widerstand schwer. Labour hat dank seiner deutlichen Mehrheit die Möglichkeit, diese und andere Maßnahmen schnell umzusetzen.

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