Experte gibt Tipps für den optimalen Verkaufspreis

In bestimmten Regionen sinken die Preise für gebrauchte Immobilien stark. Ganz allgemein stellt der aktuelle Immobilienmarkt in Österreich für Hausbesitzer, die verkaufen möchten, eine echte Herausforderung dar. Angesichts dieser Unsicherheit sind viele auf der Suche nach verlässlichen Bewertungen, um so den besten Preis für ihre Immobilie zu ermitteln.

Doch obwohl Online-Plattformen und diverse Dienstleister zwar schnelle und kostenfreie Bewertungen versprechen, liefern sie oft nur grobe Schätzungen, die die tatsächliche Marktlage nur unzureichend widerspiegeln. Um wirklich den optimalen Preis für Ihre Immobilie zu erzielen, ist also ein etwas anderer Ansatz erforderlich. Wie sich wirklich der beste Preis für die eigene Immobilie ermitteln lässt und welche Tücken Online-Bewertungen haben können, verrät dieser Artikel.

Schlechte Daten ergeben keine guten Bewertungen

Online-Bewertungstools verdanken ihre Popularität vor allem der Tatsache, dass sie in der Regel kostenlos sind. Der Eigentümer der Immobilie muss lediglich einige Daten angeben und erhält in kürzester Zeit eine Schätzung, wie viel sein Objekt aktuell wert ist. Dieses Verfahren ist jedoch nicht sehr genau, da es entscheidende Faktoren vernachlässigt und mehrere Schwächen aufweist.

So nutzen viele Bewertungstools zur Wertermittlung keine Daten zum realen Wert vergleichbarer Objekte, sondern in erster Linie öffentlich zugängliche Informationen wie Angebotsdaten von Immobilienbörsen. Diese sind oftmals weit gefächert und geben nicht den tatsächlichen Marktwert der Immobilie wieder, sondern liefern nur eine ungefähre Preisspanne, in der sich ein potenzieller Verkaufspreis bewegen könnte.

Starke Diskrepanz zwischen Schätzwert und echtem Verkehrswert zu erwarten

Mangelhafte Daten haben zur Folge, dass je nach Tool und aktueller Marktlage die aus Online-Bewertungen resultierenden Schätzwerte erheblich voneinander und auch vom realen Wert des Objekts abweichen. In einigen Fällen schätzen Online-Tools den Wert einer Immobilie bis zu 50 Prozent höher oder niedriger ein als ein professionelles Gutachten. Die Bewertung eines Online-Tools ist also zu ungenau, um damit in Situationen zu arbeiten, die eine möglichst genaue Auskunft über den Immobilienwert erfordern.

Die Betreiber von Online-Bewertungstools sind sich dieser Tatsache übrigens bewusst und nutzen sie aktiv, um Leads zu generieren. So steckt hinter den meisten Bewertungstools ein Maklerbüro, eine Immobilienbörse, ein Finanzdienstleister oder ein vergleichbarer Anbieter, der auf diesem Wege den Kontakt zu potenziellen Kunden herzustellen versucht. Für eine präzise Immobilienbewertung ist der Kunde also ohnehin auf die Leistungen eines Experten angewiesen.

Niemals Entscheidungen ohne eine Expertenmeinung treffen

Bewertungstools eignen sich somit zwar dafür, ungefähr zu ermitteln, in welcher Größenordnung sich der Wert einer Immobilie bewegt, aber nicht für eine genaue Wertschätzung. Beispielsweise können sie einen ersten Richtwert liefern, der die Entscheidung erleichtert, ob sich ein Verkauf in der aktuellen Marktlage lohnen würde – sie sollten aber keinesfalls für bare Münze genommen werden. Wer finanzielle Entscheidungen mit nachhaltiger Bedeutung treffen muss, sollte sich also zusätzlich absichern.

Insbesondere im Kontext eines Verkaufs, einer Erbschaftsangelegenheit, einer Scheidung oder der Bewertung für finanzielle Zwecke ist daher ein Verkehrswertgutachten eines zertifizierten Immobiliengutachters unerlässlich. Im Gegensatz zu Online-Bewertungen wird dieses individuell auf Basis realer Notarverträge und der Einschätzungen eines fachlich geschulten Gutachterausschusses erstellt. Dadurch bietet es die einzige wirklich belastbare Grundlage zur Entscheidungsfindung.

Über Katharina und André Heid:

Katharina und André Heid haben sich mit der Heid Immobilien GmbH auf Immobilienbewertungen spezialisiert. Das Team von zertifizierten Sachverständigen und Immobiliengutachtern bewertet Immobilien zuverlässig und professionell, wobei sie stets die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden berücksichtigen. Dabei legen sie Wert auf faire und transparente Preise und eine Festpreisgarantie.

Verantwortlich für den Inhalt:

Heid Immobilien GmbH, Ziegelstr. 25, 69190 Walldorf, Tel: 0172 746 95 36, www.heid-immobilienbewertung.de

Neben der Entscheidung, ob mit oder ohne Makler, sind beim Verkauf einer Immobilie zwei Faktoren ausschlaggebend: die Geschwindigkeit und ein möglichst hoher Verkaufspreis. Das zeigt eine ImmoScout24-Umfrage unter Eigentümer:innen. 

Rund zwei von drei Eigentümer:innen planen beim Verkauf ein Maklerbüro zu beauftragen.

Nur ein Fünftel der Eigentümer:innen würde ohne professionelle Hilfe ihre Immobilie verkaufen – der Rest ist unentschlossen.

Neue energetische Vorgaben sorgen für Bedarf an fundiertem Beratungs- und Bewertungsservice.

Ein hoher Verkaufspreis interessiert eine Mehrheit von 68 Prozent – einen schnellen Verkauf bevorzugen 26 Prozent der Befragten.

Der Immobilienmarkt in Deutschland ist in Bewegung. Nach einer Phase der Zurückhaltung erfährt der Kaufmarkt eine regelrechte Belebung und die Nachfrage kehrt zurück. Eine ImmoScout24-Umfrage unter Eigentümer:innen zeigt, dass rund 63 Prozent ein Makler-Unternehmen mit dem Verkauf ihrer Immobilie beauftragen wollen.

“Der Verkauf einer Immobilie ist komplex und mit viel Detailarbeit verbunden. Professionelle Maklerinnen und Makler geben eine wertvolle Unterstützung.” sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. “Der Bedarf an Expertise aufgrund energetischer Anforderungen und der Preisentwicklung zeigt sich auch bei der steigenden Maklerquote: 65 Prozent aller Immobilien wurden zuletzt durch ihre Vermittlung verkauft.”

Der Bedarf an Aufklärung und Preisermittlung ist gestiegen, seit die Gebäudeenergiewerte im Fokus der Politik sind. 55 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Verkaufspreise stark von der Energieeffizienz der Immobilie abhängig sind. Zugleich befürchteten 44 Prozent, dass die Immobilienpreise sinken. Drei von vier Eigentümer:innen ist eine kostenlose Objektbewertung vor Auftragsvergabe besonders wichtig (74 Prozent). Dazu kommt der Wunsch nach fundierter Einschätzung des möglichen Verkaufspreises in Abhängigkeit zum energetischen Zustand ihrer Immobilie (65 Prozent).

“Die Einwertung einer Immobilie ist aktuell noch relevanter”, sagt Ali Jashar Babaei vom Maklerbüro Tauriba in Stuttgart. “Viele Verkäufer:innen können im derzeit volatilen Marktumfeld nur schwer die Preise ihrer Immobilie einschätzen. Diese Dienstleistung ist ein Kern unserer Maklerarbeit. Nur mit einer vernünftigen Preisgestaltung kann es zum Verkauf kommen.”

Lieber hoher Erlös als schneller Verkauf

Dreh- und Angelpunkt bei den Verkaufsüberlegungen ist die zu erzielende Summe. 68 Prozent der verkaufenden Eigentümer:innen möchten vorrangig einen hohen Verkaufspreis erzielen und nehmen entsprechend einen längeren Verkaufsprozess in Kauf. 26 Prozent der verkaufenden Eigentümer:innen ist es wichtig, schnell zu verkaufen, auch wenn der Preis geringer ausfällt. 73 Prozent der Verkäufer:innen wollen möglichst geringe Kosten und 65 Prozent keinen Besichtigungstourismus.

“Als Spezialisten für hochwertige Immobilien wissen wir, dass es gute Vorbereitung und Verhandlungsgeschick braucht, damit man einen Preis findet, der den Erwartungen der Verkäufer:innen entspricht”, sagt Agnes Kowalska, Geschäftsführerin von Koco Immobilien in Düsseldorf. “Auch wenn es manchmal nicht anders geht: Wer es besonders eilig hat, bekommt selten den besten Deal.”

Methodik

Umfrage unter 836 Eigentümer:innen, die im 2. HJ. 2023 den Verkauf einer Immobilie geplant oder gerade getätigt haben. Die Mehrheit der Eigentümer:innen verkauft eine Eigentumswohnung (43 Prozent). Von einem Einfamilienhaus wollen sich 25 Prozent der Befragten trennen und 14 Prozent von einer Doppelhaushälfte oder einem Reihenhaus. Der Rest verkauft Mehrfamilienhäuser (11 Prozent), Grundstücke (4 Prozent) und Gewerbeimmobilien (3 Prozent).

Über ImmoScout24

ImmoScout24 ist die führende Online-Plattform für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland. Seit 25 Jahren revolutioniert ImmoScout24 den Immobilienmarkt. Jeden Monat suchen rund 19 Millionen Nutzer:innen auf dem Online-Marktplatz oder in der App ein neues Zuhause oder die passende Gewerbefläche. Deshalb kennen rund 90 Prozent der Zielgruppe ImmoScout24. Mit seinen digitalen Lösungen schafft der Online-Marktplatz Orientierung und bringt Eigentümer:innen, Makler:innen und Immobiliensuchende erfolgreich zusammen. ImmoScout24 arbeitet an dem Ziel, Transaktionen rund um die Immobilie digital abzuwickeln und dadurch komplexe Entscheidungen für seine Nutzer:innen einfacher zu machen. Seit 2012 ist ImmoScout24 auch auf dem österreichischen Wohn- und Gewerbemarkt aktiv und erreicht monatlich rund 3 Millionen Suchende.

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Immobilien Scout GmbH, Andreasstr. 10, 10243 Berlin, Tel: +49 30 24301-1023, www.immobilienscout24.de 

vdp-Index weist auf Jahressicht ein Minus von 5,3 % aus

Im ersten Quartal dieses Jahres setzte sich der Preisanpassungsprozess bei den Immobilienpreisen in Deutschland fort: Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) erreichte einen Wert von 174,7 Punkten und lag damit über alle Objektarten 5,3 % unter dem Vorjahreswert und 0,3 % unter dem Wert des Vorquartals. Gegenüber dem bisherigen Index-Höchststand im zweiten Quartal 2022 beläuft sich die Preiskorrektur inzwischen auf 10,3 %. Der vdp-Index wird seit 2010 von vdpResearch quartalsweise erhoben und basiert – im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes – auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten. So deckt der Index Quartal für Quartal die Preisentwicklungen auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn- und Gewerbeimmobilien ab.

Die Wohnimmobilienpreise büßten im ersten Quartal dieses Jahres – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – 4,3 % ein (Q1 2024 zu Q1 2023). Gegenüber dem direkten Vorquartal belief sich der Rückgang auf 0,2 % (Q1 2024 zu Q4 2023). Seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2022 fielen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland bislang um 8,6 %.

Bei den Preisen für Gewerbeimmobilien war mit -9,6 % im Jahresvergleich eine deutlich stärkere Preisanpassung als bei Wohnimmobilien festzustellen. Zwischen dem zweiten Quartal 2022, als der bisherige Preishöchstwert markiert wurde, und dem ersten Quartal 2024 gingen die Gewerbeimmobilienpreise um 17,2 % zurück. Die Veränderung vom Abschlussquartal 2023 zum Anfangsquartal 2024 betrug -0,8 %.

“Für Gewerbeimmobilienpreise zeichnet sich noch keine Bodenbildung ab.” Jens Tolckmitt

“Die Preisentwicklung bestätigt unsere Prognose, dass die Preise weiter fallen, bei Gewerbeobjekten kräftiger als bei Wohnimmobilien.” Beim Blick auf den Quartalsvergleich deute sich bei Wohnimmobilien bereits eine allmähliche Preisstabilisierung an, kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Für Gewerbeimmobilien zeichne sich hingegen noch keine Bodenbildung ab. Zwar habe die Abwärtsdynamik zuletzt etwas nachgelassen. Jedoch dürfe dies aufgrund des weiterhin geringen Transaktionsgeschehens nicht überinterpretiert werden.

Wohnimmobilien: Mehrfamilienhäuserpreise bleiben auf Vorquartalsniveau

Zur Abnahme der Wohnimmobilienpreise um 4,3 % im ersten Quartal 2024 trugen die Preisentwicklungen sowohl bei Mehrfamilienhäusern als auch beim selbst genutzten Wohneigentum bei. Während der Preis für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um insgesamt 3,9 % fiel, verminderten sich die Preise für Mehrfamilienhäuser um 4,7 %. Im Vergleich zum Vorquartal hielten Mehrfamilienhäuser ihr Preisniveau, während das selbst genutzte Wohneigentum mit -0,4 % noch weitere leichte Einbußen hinnehmen musste.

Ähnlich wie am Jahresende 2023 zeigte sich die Entwicklung der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern zu Beginn dieses Jahres: Nach einem Anstieg um 5,8 % betrug die Jahresveränderungsrate nun +5,6 %. Die Renditen, gemessen am vdp-Index für Liegenschaftszinsen, zogen auf Jahressicht um 10,8 % an. Damit nahm die Renditedynamik das zweite Quartal in Folge etwas ab (Q4 2023: +12,9 % / Q3 2023: +13,5 %).

“Wohnimmobilien werden auf längere Sicht knapp bleiben.” Jens Tolckmitt

Tolckmitt bewertete die Entwicklung der Mieten wie folgt: “Es lastet ein immenser Druck auf dem Mietwohnungsmarkt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. So steigen die Mieten weiter – wenngleich nicht mehr ganz so rasant wie in den Vorquartalen.” Angesichts der nach wie vor deutlich hinter den politischen Zielen zurückliegenden Baufertigstellungen würden Wohnimmobilien auf längere Zeit knapp bleiben – mit entsprechenden Folgen für die weitere Entwicklung der Mieten.

Wohnen Top 7: Köln mit leichtem Preiswachstum auf Quartalssicht

In den Top 7-Städten entwickelten sich die Wohnimmobilienpreise mit einem durchschnittlichen Rückgang um 4,3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal exakt so wie im gesamten Bundesgebiet. Unterschiede weisen allerdings die individuellen Veränderungsraten auf: Am resilientesten zeigten sich im Anfangsquartal 2024 die Metropolen Köln (-3,0 %), Düsseldorf (-3,5 %) und Stuttgart (-3,6 %). Während die Entwicklungen in Berlin und Frankfurt am Main ungefähr den Durchschnittswert erreichten, waren die Preiskorrekturen in Hamburg (-4,9 %) und München (-5,3 %) am stärksten.

Im Vergleich zum direkten Vorquartal verzeichneten Düsseldorf (-0,7 %), Hamburg (-0,6 %) und Stuttgart (-0,6 %) die größten Minusraten. Dagegen wies Köln als einzige Metropole ein leichtes Preiswachstum in Höhe von 0,2 % auf. Bei den Anstiegen der Top 7-Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern bewegte sich die Spanne zwischen +2,7 % (Stuttgart) und +5,2 % (Köln). Die höchsten Renditen auf Jahressicht wurden in Berlin und München erzielt (jeweils +10,3 %). Im Durchschnitt erhöhten sich die Mieten in den sieben Metropolen um 4,5 %, die Renditen um 9,4 %.

Gewerbeimmobilien: Büropreise geben um knapp 10 % nach

Der seit Mitte 2022 anhaltende Abschwung am Immobilienmarkt trifft vor allem den Gewerbeimmobilienmarkt, wie an der Preisentwicklung zu erkennen ist: Der Rückgang der Gewerbeimmobilienpreise um 9,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal setzte sich aus den Preiskorrekturen bei Büroimmobilien (-9,9 %) und bei Einzelhandelsimmobilien (-8,9 %) zusammen. Im Vergleich zum direkten Vorquartal gaben die Preise im ersten Quartal 2024 um 0,6 % bei Büros und um 1,5 % bei Handelsobjekten nach.

Wie im Schlussquartal 2023 verzeichneten Büro- und Einzelhandelsimmobilien jeweils zweistellige Renditeanstiege im Vorjahresvergleich, gemessen am vdp-Liegenschaftszinssatzindex. So legten die Renditen für Büros und Handelsimmobilien auf Jahressicht um 14,2 % bzw. 13,4 %, auf Quartalssicht um 1,3 % und 2,6 % zu.

Recht einheitlich verlief zu Beginn dieses Jahres auch die Entwicklung der Neuvertragsmieten in beiden Assetklassen: Zwischen den Anfangsquartalen 2023 und 2024 stiegen die Büro- bzw. Einzelhandelsmieten um 2,9 % bzw. 3,3 %. Beim Quartalsvergleich betrugen die Mietveränderungen +0,7 % und +1,1 %.

Ausblick: Gewerbeimmobilienmarkt bleibt 2024 schwierig

“Der Gewerbeimmobiliensektor geht weiterhin durch eine Phase struktureller Herausforderungen”, bekräftigte Tolckmitt. Während sich das Zinsumfeld und die ESG-Sanierungserfordernisse auf beide Assetklassen gleichermaßen auswirkten, seien jeweils noch individuelle Trends zu berücksichtigen – einerseits die unklaren Folgen des Homeoffice-Trends im Bürosektor, andererseits die anhaltende Bedeutungszunahme des Online-Handels für den Einzelhandelsimmobilienmarkt.

“Auch in den Folgequartalen ist mit Rückgängen bei den Gewerbeimmobilienpreisen zu rechnen.” Jens Tolckmitt

Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf betonte der vdp-Hauptgeschäftsführer: “Auch wenn unseres Erachtens aus heutiger Sicht der größere Teil der zinsgetriebenen Preiskorrekturen bereits hinter uns liegt, rechnen wir auch in den Folgequartalen mit Rückgängen bei den Gewerbeimmobilienpreisen.” Die Anspannung auf dem Gewerbeimmobilienmarkt werde vorausichtlich das gesamte Jahr 2024 andauern. Erst ab Jahresbeginn 2025 sei eine Entspannung der Lage zu erwarten.

Über den vdp-Immobilienpreisindex

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht vierteljährlich auf Basis stattgefundener Transaktionen Miet- und Preisindizes zur Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkte. Der durch das Analysehaus vdpResearch erstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der Deutschen Bundesbank. Grundlage bilden die von über 700 Kreditinstituten der deutschen Finanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierte Kaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft.

Die Entwicklung der Teilmärkte sowie sämtliche Indexdaten zu den einzelnen vdp-Immobilienpreisindizes (2003 – 2024) sind in der zugehörigen Publikation dargestellt und als Rohdaten unter www.pfandbrief.de verfügbar. Eine differenzierte Betrachtung der regionalen TOP 7-Wohnungsmärkte inkl. aller Teilsegmente (selbst genutztes Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser) ist unter www.vdpresearch.de verfügbar.

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin, Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Handelsunternehmen dominieren Marktgeschehen außerhalb der Ballungsräume

Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wurden im ersten Quartal 2024 rund 1,39 Millionen m² (Eigennutzer und Vermietungen) umgesetzt, mit 325.000 m² entfielen davon rund 23 Prozent auf Eigennutzer. Damit handelt es sich um das niedrigste Quartalsergebnis seit 2012. So wurde das Niveau des Vorjahresquartals mit 1,41 Millionen m² nur leicht verfehlt, der fünfjährige Durchschnittswert der ersten Quartale um rund 23 Prozent und der zehnjährige um 18 Prozent unterschritten. Auch die Anzahl der Abschlüsse ging im Vorjahresvergleich um rund 15 Prozent auf 150 Verträge zurück.

„Die konjunkturelle Lage wirkt sich weiterhin dämpfend auf den Logistikvermietungsmarkt aus, einige Nutzer zögern Entscheidungen hinaus“, sagt Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany. „Zwar haben sich einzelne Wirtschaftsindikatoren zuletzt wieder leicht verbessert, jedoch bewerten noch nicht alle Branchen ihre Lage zuversichtlicher. Wenn der Optimismus langfristig und in weiteren Branchen zurückkehrt, werden auch die großvolumigen Gesuche wieder zurückkehren. Bis sich diese in den Zahlen niederschlagen, wird aber noch etwas Zeit vergehen.“

Big 5: Umsatzzuwächse lediglich in Frankfurt und München

In den fünf Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden im ersten Quartal 2024 rund 328.400 m² umgesetzt. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahresquartal, jedoch auch rund ein Drittel weniger als im fünfjährigen Durchschnitt. Umsatzstärkste Region ist dabei Frankfurt mit 88.800 m², wo sich das Vermietungsergebnis im Jahresvergleich mehr als verdoppelt hat. Mit einem Plus von zwölf Prozent auf 72.000 m² folgt München, allerdings entfiel dort ein großer Anteil auf einen Eigennutzerdeal. Alle weiteren Regionen haben im Jahresvergleich Umsatzrückgänge zu verkraften: In Düsseldorf fiel das Minus mit fünf Prozent auf 44.300 m² noch überschaubar aus. Deutlicher waren die Rückgänge mit 22 Prozent und 21 Prozent in den Regionen Hamburg (69.000 m²) und Berlin (54.300 m³).

Ein ähnliches Ergebnis zeigt der Vergleich mit dem fünfjährigen Mittelwert, der bis auf Frankfurt (plus 25 Prozent) und München (plus 37 Prozent) in allen Regionen ein zweistelliges Minus aufweist. Der Rückgang im langjährigen Vergleich ist vor allem darauf zurückzuführen, dass weniger Großabschlüsse getätigt wurden. Während 2024 im Segment ab 5.000 m² lediglich 15 Verträge (206.600 m²) abgeschlossen wurden, waren es im fünfjährigen Durchschnitt noch 21 und im zehnjährigen 25 Verträge.

Die größte Nachfrage kam von Unternehmen aus dem Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung, die mit 135.700 m² doppelt so viel Fläche wie im ersten Quartal des Vorjahres umsetzten und so für 41 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich sind. Erheblichen Anteil hat daran der größte Abschluss in den fünf Ballungsräumen: Group 7 begann als Eigennutzer mit dem Bau eines rund 60.000 m² großen Logistikzentrums in Oberding bei München. Auf Industrieunternehmen entfiel ein Drittel des Flächenumsatzes: Sie setzten mit rund 110.000 m² genauso viel Fläche um wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Handelsunternehmen hingegen nahmen 40 Prozent weniger Flächen ab – mit 52.000 m² erreichte ihr Anteil am Gesamtflächenumsatz gerade mal 16 Prozent.

Nur rund 93.000 m² Lagerfläche wurde in den fünf Ballungsräumen im ersten Quartal fertiggestellt, womit sich das Neubauvolumen im Jahresvergleich mehr als halbiert hat (minus 58 Prozent). Allerdings waren sämtliche Flächen bereits vor Fertigstellung vermietet oder an Eigennutzer vergeben. Aktuell befinden sich rund 574.000 m² im Bau, darunter noch 47 Prozent unvermietet. Der Großteil der Flächen befindet sich in den Regionen Berlin (rund 206.000 m²) und Frankfurt (140.000 m²). „Innenstadtnahe Lagen sind weiterhin gefragt“, sagt Schekahn. „Doch der Mangel an verfügbaren Flächen und Neuentwicklungen hält an, infolgedessen sind passende Objekte schon häufig vor Fertigstellung vollvermietet, und wegen fehlender Alternativen steigt zwangsweise die Zahlungsbereitschaft der Nutzer und mit ihr die Spitzenmieten.“

In der Größenordnung ab 5.000 m² sind die Spitzenmieten dementsprechend in allen fünf Ballungsräumen außer in München gestiegen, wo mit 10,70 Euro/m² die deutschlandweit höchsten Mieten erzielt wurden. Das stärkste Plus verbuchte Frankfurt mit 4,6 Prozent auf 7,95 Euro/m². Es folgen Berlin (plus 3,1 Prozent auf 8,25 Euro/m²), Hamburg (plus drei Prozent auf 8,50 Euro/m²) und Düsseldorf (plus 2,9 Prozent auf 9,00 Euro/m²).

Außerhalb der fünf Hochburgen dominieren Handelsunternehmen

Rund 1,06 Millionen m² wurden im ersten Quartal 2024 außerhalb der fünf Ballungsräume umgesetzt, wovon rund 23 Prozent auf Eigennutzer entfielen. Der Vorjahreswert von 1,10 Millionen m² wurde damit um vier Prozent verfehlt, der fünfjährige Mittelwert um 19 Prozent.

Mit 37 Prozent zeigen sich Handelsunternehmen nicht nur für den Großteil des Umsatzes, sondern auch für die drei größten Anmietungen verantwortlich: Der Schweizer Onlinehändler Galaxus mietet rund 90.000 m² in Neuenburg am Rhein, für den Tierbedarfsfachhändler Fressnapf wird ein rund 69.000 m² großes Logistikzentrum in Nörvenich errichtet. In Wallersdorf mietet der niederländische Non-Food-Discounter Action rund 55.000 m².

„Wirtschaftlich schwierigere Zeiten gehen typischerweise mit einer Verschiebung des Konsumverhaltens hin zu einer höheren Preissensibilität einher“, sagt Schekahn. „Um der gestiegenen Nachfrage im niedrigpreisigen Segment mit einem ausgeweiteten Angebot entgegenkommen zu können, bauen diese Händler ihre Infrastruktur aus und fragen weitere Flächen nach. Aufgrund der erforderlichen Größen und der niedrigeren Preise weichen sie dazu ins Umland aus.“ Mit 30 Prozent folgen Nutzer aus dem Bereich Transport, Verkehr, Lagerhaltung und Industrieunternehmen mit 24 Prozent.

Gefragteste Region war im ersten Quartal erneut, allerdings wesentlich knapper als zuvor, das Ruhrgebiet mit 68.500 m². Dicht dahinter folgen die Regionen Köln mit 67.100 m² und Leipzig/Halle mit 65.800 m². Rund 66 Prozent der Flächenumsätze ab 5.000 m² wurden in Neubauten bzw. Projektentwicklungen getätigt. Im Größensegment von mehr als 50.000 m² waren es gar 100 Prozent.

Über JLL

Seit mehr als 200 Jahren unterstützt JLL (NYSE: JLL), ein weltweit führendes Gewerbeimmobilien- und Investmentmanagementunternehmen, seine Kunden beim Kauf, Bau, der Nutzung, Verwaltung und Investition in eine Vielzahl von Gewerbe-, Industrie-, Hotel-, Wohn- und Einzelhandelsimmobilien. Als Fortune-500®-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 20,9 Milliarden US-Dollar und Niederlassungen in mehr als 80 Ländern weltweit bieten unsere rund 105.000 Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit einer globalen Plattform in Kombination mit lokaler Expertise. Angetrieben von unserem Ziel, die Zukunft von Immobilien für eine bessere Welt zu gestalten, helfen wir unseren Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft – getreu unserem Leitspruch „SEE A BRIGHTER WAY“.

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Jones Lang LaSalle GmbH , Wilhelm-­Leuschner-Straße 78, D-­60329 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 2003 0, www.joneslanglasalle.de

Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe veröffentlicht

Das anhaltend hohe Zinsniveau hat auch im Freistaat zu einem Rückgang der Preise für Wohnimmobilien geführt. Nachdem die Preisspitzen vergangener Jahre abgeschmolzen sind, zeichnet sich eine Stabilisierung der Preisentwicklung auf hohem Niveau ab, erklärten Vertreter der LBS Landesbausparkasse Süd, des Sparkassenverbands Bayern und der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH bei der Vorstellung des Marktspiegels der Sparkassen-Finanzgruppe in einem Pressegespräch.

Auch wenn die höheren Zinsen eine Hürde bei der Finanzierung darstellen, ist der Wunsch der Menschen nach einem Eigenheim nach wie vor groß. 31 Prozent der Befragten des “Vermögensbarometers 2023” zwischen 20 und 50 Jahren beschäftigen sich ernsthaft mit dem Erwerb einer Immobilie. Zwei Drittel von ihnen können sich vorstellen, eine Bestandsimmobilie zu kaufen. Lediglich ein Drittel möchte lieber einen Neubau.

“Nachdem das Immobiliengeschäft der bayerischen Sparkassen 2023 stark durch das gestiegene Bauzinsniveau belastet wurde, konnten im ersten Quartal 2024 wieder 10,5 Prozent mehr Darlehen im Wohnungsbau zusagt werden”, sagte Stefan Proßer, Vizepräsident des Bayerischen Sparkassenverbands. “Die Märkte erwarten erste Zinssenkungen spätestens für den Sommer 2024. Da auch die Immobilienpreise nachgegeben haben, kann das auf eine Aufhellung am Immobilienmarkt hindeuten”, so Proßer.

Während der Bedarf an Wohnraum hoch bleibt, ist bei der Bautätigkeit kein zusätzlicher Schwung zu erkennen. So nahm die Zahl der Baugenehmigungen im vergangenen Jahr um etwa 23 Prozent ab und sank damit von rund 77.000 im Vorjahr auf circa 59.000. Gebremst wird die Bautätigkeit weiterhin durch gestiegene Kosten und Knappheit bei Rohstoffen, durch Personalmangel in den Betrieben und durch die veränderten Finanzierungsbedingungen in Folge des Zinsanstiegs.

“In diesem Umfeld bleibt es eine zentrale Aufgabe der Politik, Wohnungsbau zu fördern und mehr Menschen den Weg in das eigene Zuhause zu ermöglichen. Dazu gehört eine Senkung der Erwerbsnebenkosten wie der Grunderwerbssteuer”, sagte Erwin Bumberger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBS Landesbausparkasse Süd.

Die Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH konnte im vergangenen Jahr die Position als größter Makler und Marktführer bei der Vermittlung von Wohnimmobilien im Freistaat bestätigen und in dem veränderten Marktumfeld weitere Marktanteile hinzugewinnen. Die Maklerinnen und Makler der Sparkassen und der LBS Süd in Bayern vermittelten im vergangenen Jahr mehr als 7.000 Immobilien. Insgesamt waren es 5.798 Kauf-Immobilien und 1.230 Mietverträge. Der Gesamtwert aller vermittelten Kaufobjekte betrug 2,2 Milliarden Euro.

Die Kaufpreise für gebrauchte Wohnimmobilien waren seit 2010 in Folge der günstigen Rahmenbedingungen bis etwa Mitte 2022 angestiegen. In Folge der veränderten Marktbedingungen kam es von da an zu einem Abschmelzen der erreichten Preisspitzen in etwa auf das Niveau des Jahres 2020. “Seit Beginn dieses Jahres bleiben die Immobilienpreise für gebrauchte Häuser und Wohnungen bei den von unseren Maklerinnen und Maklern vermittelten Objekten im Durchschnitt konstant und liegen damit in etwa doppelt so hoch wie noch vor 10 Jahren”, sagte Paul Fraunholz, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH.

Marktspiegel: Preislandkarten und Tabellen für jeden Regierungsbezirk

Detailliert gibt der neue Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe Auskunft zu den Preisen vor Ort. Dieser enthält die Preisspannen für Baugrundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen in allen bayerischen Landkreisen einschließlich ihrer verschiedenen Teilregionen. Ab sofort ist der Marktspiegel mit allen Informationen abrufbar im Internet unter www.sparkassen-immo.de.

“Die erschwerten Finanzierungsbedingungen wirken in 2024 grundsätzlich weiter fort. Wir rechnen jedoch damit, dass sich die Rahmenbedingungen für einen Immobilienerwerb insgesamt etwas verbessern und sich damit die Nachfrage insbesondere von Eigennutzern weiter stabilisiert”, sagte Fraunholz.

Die LBS Landesbausparkasse Süd ist die Bausparkasse der Sparkassen in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz. Entstanden ist die größte Landesbausparkasse durch die Fusion der beiden Vorgängerinstitute LBS Südwest und LBS Bayern rückwirkend zum 1. Januar 2023. Die Bilanzsumme der LBS Landesbausparkasse Süd im Jahr 2023 summiert sich auf rund 38 Milliarden Euro. Annähernd 2,7 Millionen Kundinnen und Kunden mit einer Gesamtbausparsumme von 160 Milliarden Euro vertrauen der LBS Süd. Sie beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innendienst. Hinzu kommen über 800 Beraterinnen und Berater im Außendienst.

Der Sparkassenverband Bayern ist zentraler Dienstleister für die 59 bayerischen Sparkassen und deren Träger. Mit einer addierten Bilanzsumme von rund 255 Milliarden Euro betreiben die bayerischen Sparkassen in allen Teilen des Freistaats Bayern Finanzdienstleistungsgeschäfte mit Schwerpunkt Privatkunden und gewerblicher Mittelstand. Bayernweit sind bei den Sparkassen 33.556 Angestellte beschäftigt, davon 2.386 Auszubildende und Trainees (Stand 31.12.2023). Der Sparkassenverband Bayern vertritt die gemeinsamen Interessen der Sparkassen und ihrer Träger in der Öffentlichkeit. Er unterstützt und berät sie in Rechts- und Steuerfragen und steuert die Entwicklung neuer Produkte, bayerischen Sparkassen. Er koordiniert die Aktivitäten im Verbund innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe, bietet ein umfangreiches Aus- und Fortbildungsprogramm und übernimmt Verantwortung für die Wirtschaft und Gesellschaft in den Regionen Bayerns.

Die Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH (Sparkassen-Immo) ist ein Tochterunternehmen der bayerischen Sparkassen und der LBS Landesbausparkasse Süd. Sie wurde 1972 gegründet und hat ihren Sitz in München. Die rund 400 Immobilienmakler der bayerischen Sparkassen sowie des Außendienstes der LBS sind in Vertretung der Sparkassen-Immo tätig. Seit Jahrzehnten ist das Unternehmen unangefochtener Marktführer im Freistaat. Auch bundesweit rangiert es unter den umsatzstärksten Maklerunternehmen.

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LBS Bayerische Landesbausparkasse, Arnulfstraße 50, ­80335 München, Tel.: 01803/114477, Fax: 089/217147000, www.lbs­bayern.de

HWWI berechnet, wo bis 2035 am ehesten mit einem realen Preisanstieg zu rechnen ist

Die Mehrheit der Regionen bietet stabile oder steigende Preise bei Eigentumswohnungen

Wertsteigerungen in Metropolregionen, weiteren Großstädten und Feriengebieten

Die Preise für Eigentumswohnungen sind im vergangenen Jahr vielerorts gefallen. Und auch mit dem Blick auf die kommenden elf Jahre geben die Preise in mehreren Regionen Deutschlands voraussichtlich weiter nach: In rund 40 Prozent aller 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte fallen die Preise für Eigentumswohnungen real und liegen bis 2035 um mindestens zwei Prozent unter dem heutigen Niveau. In jedem achten Gebiet stagnieren die Preise mit Werten zwischen -0,15 und +0,15 Prozent pro Jahr. Das entspricht einer absoluten realen Preisveränderung gegenüber heute zwischen +1,8 Prozent und -1,8 Prozent. Dies sind Prognosen der Fachleute des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), die im Rahmen der Studie “Postbank Wohnatlas 2024” die Kaufpreise für Eigentumswohnungen bis 2035 berechnet haben. Doch auch in den kommenden Jahren wird es am deutschen Immobilienmarkt Regionen geben, in denen Immobilienbesitzer*innen mit einem Wertzuwachs rechnen können. In fast der Hälfte der Regionen (47 Prozent) prognostizieren die Fachleute einen Anstieg der Kaufpreise real um mehr als 0,15 Prozent pro Jahr bis 2035. Reale Preiszuwächse sagen die Prognosen für weite Teile des südlichen und nordwestlichen Raums, die sieben größten Metropolen (Big 7) und ihr Umland sowie weitere Großstädte und Ferienregionen vorher. Leicht sinkende oder stagnierende Preise werden in ländlich geprägten Regionen im westlichen Mitteldeutschland erwartet. Stärkere Preiseinbrüche prognostizieren die Fachleute für den ländlichen Raum der ostdeutschen Bundesländer abseits der Großstädte und des Großraums Berlin.

Nach vielen Jahren in der Aufwärtsspirale beherrschten in den vergangenen zwei Jahren vor allem sinkende Preise den Markt für Wohnimmobilien in Deutschland. Auch die Prognose geht eher von Stagnation oder sinkenden Preisen aus. Doch das gilt nicht für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland gleichermaßen. In wachsenden Regionen mit hohen Anteilen jüngerer, gutverdienender Erwerbstätiger an der Bevölkerung dürfen Käufer*innen und Eigentümer*innen von Wohnungen bis 2035 mit Wertzuwächsen rechnen. Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden Eigentümer*innen und Kaufinteressierte in vielen Großstädten und ihrem Umland. Auch in den Flächenländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein steigen die Kaufpreise im Durchschnitt über alle Regionen ebenso wie in den beiden Stadtstaaten Berlin und Hamburg bis 2035 real an.

Unter den sieben größten deutschen Metropolen (Big Seven) wird der stärkste Preisanstieg erneut in München erwartet. Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Deutschlands derzeit teuerster Großstadt wird nach Berechnungen der HWWI-Fachleute bis 2035 jährlich real nochmals um fast zwei Prozent wachsen. In Hamburg, der derzeit zweitteuersten Stadt unter den Big 7, verläuft die Preisentwicklung demgegenüber deutlich moderater. In der Hansestadt können Besitzer*innen von Eigentumswohnungen mit einem Wertzuwachs von 0,43 Prozent pro Jahr bis 2035 rechnen.

Prognose: Preisentwicklung in den “Big Seven” 2023 bis 2035

Reales durchschnittliches Preiswachstum pro Jahr in Prozent

Rang; Stadt; Preistrend in Prozent; (Preis pro qm 2023)*

  1. München; 1,84%; (8.909,30)
  1. Frankfurt am Main; 1,67%; (6.178,54)
  1. Köln; 1,43%; (4.862,11)
  1. Berlin; 1,31%; (5.806,91)
  1. Düsseldorf; 0,80%; (5.008,06)
  1. Stuttgart; 0,73%; (4.867,63)
  1. Hamburg; 0,43%; (6.230,33)

* Wohnungen im Bestand in Euro

Quellen: VALUE AG (empirica-systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI

Kaufpreisprognose mit dem HWWI-Wohnungsmarktmodell

Im Rahmen der Kaufpreisprognose für die 400 kreisfreien Städte und Landkreise werden Angebots- und Nachfrageentwicklungen auf Basis verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung sowie zu Wohnausgaben und Wohnungsangebot modelliert. Das HWWI-Wohnungsmarktmodell vollzieht nach, wie sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende der Modellrechnung steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2023 bis 2035. Ausgewiesen wird der durchschnittliche jährliche reale Preistrend.

“Langfristig werden die Wertentwicklungen auf dem Immobilienmarkt vor allem durch die demografischen sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen der jeweiligen Regionen bestimmt. In Städten und Gebieten mit starkem Zuzug, vielen Arbeitsplätzen und steigenden Löhnen bleiben Eigentumswohnungen begehrt und die Preise ziehen künftig an”, sagt Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien der Privatkundenbank in Deutschland.

Metropolen und ihr Umland weiter begehrt

Die Big 7 und ihr Umland bleiben für Anleger*innen und Selbstnutzer*innen attraktiv. Das liegt unter anderem an den erwarteten Bevölkerungszuwächsen. Für Frankfurt am Main prognostizieren die Wissenschaftler*innen einen Zuwachs von rund 4,8 Prozent bis 2035. Für Berlin liegen die Erwartungen bei rund 3,8 Prozent. Es folgen Hamburg mit gut 3,3 Prozent und Stuttgart mit 2,6 Prozent. Neben der demografischen Entwicklung wird hier auch die erwartete Einkommensentwicklung die Kaufpreise treiben. Das verfügbare Einkommen der Haushalte wird real in allen sieben Metropolen bis 2035 steigen. Die stärksten Zuwächse sagen die Fachleute in München mit real 2,7 Prozent und Frankfurt mit real 2,5 Prozent pro Jahr vorher. Für Berlin berechnen die Fachleute Einkommenszuwächse von 1,7 Prozent pro Jahr. Bevölkerungszuwächse und steigende Haushaltseinkommen befeuern die Wohnnachfrage und treiben die Preise in den zentralen Lagen nach oben, da vielerorts das Wohnangebot weit hinter der Nachfrage zurückbleibt.

Jenseits der größten Metropolen wird das insgesamt größte Bevölkerungswachstum mit mindestens sechs Prozent bis 2035 in den bayrischen Landkreisen Dachau, Erding, Ebersberg und der kreisfreien Stadt Landshut erwartet. Auch die Städte Leipzig (5,7 Prozent), Potsdam (5,1 Prozent) und Augsburg (5,0 Prozent) liegen in den Top 10 mit den größten erwarteten Bevölkerungszuwächsen.

Alternativen für Kaufinteressierte

Die positiven Entwicklungen in der Bevölkerung haben einen großen Einfluss auf die prognostizierten Immobilienpreise. Für Leipzig rechnen die Fachleute deutschlandweit mit den stärksten realen Preiszuwächsen; sie werden voraussichtlich bis 2035 jährlich real bei 2,2 Prozent liegen. Die künftige Preisdynamik bis 2035 in der sächsischen Metropole ist damit sogar höher als in Deutschlands teuerster Stadt München (1,8 Prozent). Auf dem zweiten Platz der Regionen mit den größten prognostizierten Preiszuwächsen liegt die Stadt Potsdam im Umland von Berlin mit rund zwei Prozent. Für die kreisfreie Stadt Landshut im Alpenvorland, den Landkreis Dachau in der Metropolregion München und den Bodenseekreis können Wohnungsbesitzer*innen ebenfalls mit einem höheren Preiswachstum rechnen als in der teuren bayerischen Metropole München.

“Hohe Preise im Stadtgebiet in Kombination mit mehr Homeoffice-Möglichkeiten haben die Attraktivität des Umlands nochmals erhöht. Das zeigen die Beispiele Dachau und Potsdam, in denen sogar stärkere Preiszuwächse als in den nahegelegenen Metropolen München und Berlin prognostiziert werden”, so Beermann. “Jenseits der Speckgürtel der Big Seven ist vor allem Leipzig deutlich beliebter geworden. Die Stadt führt das Ranking der bis 2035 prognostizierten Immobilienpreissteigerungen an, liegt auf Platz 5 beim erwarteten Bevölkerungswachstum und auf Rang 2 bei den vorhergesagten Einkommenszuwächsen. Hier finden sich noch zahlreiche Stadtteile, die gute Wohnqualität mit noch relativ erschwinglichen Kaufpreisen und einem prognostizierten Wertzuwachs kombinieren.”

Prognose: Top Ten der Preisentwicklung in den Regionen 2023 bis 2035

Reales durchschnittliches Preiswachstum pro Jahr in Prozent in deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten

Rang; Stadt/ Kreis; Bundesland; Preistrend in %; (Preis pro Qm 2023)*

  1. Leipzig, Stadt; Sachsen; 2,2%; (3.283,66)
  1. Potsdam, Stadt; Brandenburg; 2,0%; (5.201,06)
  1. Landshut, kreisfreie Stadt; Bayern; 1,9%; (4.693,40)
  1. Dachau, Landkreis; Bayern; 1,9%; (5.861,00)
  1. Bodenseekreis, Landkreis; Baden-Württemberg; 1,9%; (4.530,58)
  1. München, Landeshauptstadt; Bayern; 1,8%; (8.909,30)
  1. Aurich, Landkreis; Niedersachsen; 1,8%; (6.213,34)
  1. Lüneburg, Landkreis; Niedersachsen; 1,8%; (3.554,30)
  1. Dingolfing-Landau, Landkreis; Bayern; 1,7%; (3.077,22)
  1. Frankfurt am Main, Stadt; Hessen; 1,7%; (6.178,54)

* Wohnungen im Bestand in Euro

Quellen: VALUE AG (empirica-systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI

Für Leipzig wirken in den kommenden Jahren noch Nachholeffekte bei den Immobilienpreisen. In der sächsischen Metropole liegen sie mit rund 3.300 Euro pro Quadratmeter noch deutlich unter denen der nächstgrößeren Städte Düsseldorf und Stuttgart (5.000 und 4.900 Euro) sowie unter denen im Alpenvorland sowie München und dessen Umland. Die Dominanz der bayerischen Landkreise und Städte in den Top-Ten mit den größten realen Preiszuwächsen pro Jahr hat in der diesjährigen Prognose abgenommen. Dort sind die Preise für Eigentumswohnungen bereits auf extrem hohem Niveau angekommen. Neben Leipzig gehört auch der Landkreis Lüneburg in Niedersachsen zu den Aufsteigern im Ranking der erwarteten Preisentwicklung bis 2035. Der Landkreis Lüneburg mit seiner gleichnamigen Kreisstadt, einer Hanse- und Universitätsstadt mit historischem Kern, gehört zur Metropolregion Hamburg. Derzeit liegen die Preise im Durchschnitt des Landkreises Lüneburg für Eigentumswohnungen bei knapp über 3.500 Euro pro Quadratmeter, sollen sich laut HWWI-Prognose jedoch bis 2035 besonders dynamisch entwickeln. “Der Landkreis Lüneburg mit seiner attraktiven Mittelstadt und Verkehrsanbindung an eine Metropole ist ein Beispiel für potenzielle Investitionschancen: Vergleichsweise moderate Preise mit Aussicht auf Wertsteigerungen in den kommenden Jahren”, sagt Manuel Beermann. “Heute müssen Kaufinteressierte genauer hinsehen, um Objekte in Regionen mit positivem Preistrend zu finden. Im Einzelfall sollten angehende Immobilienbesitzer*innen Ausstattung, Lage und Renovierungsstand der Immobilie genau betrachten – und sich im Zweifelsfall den Rat von Fachleuten einholen. Dies gilt mit Blick auf die energetischen Standards umso mehr.”

Die Studie zeigt aber auch, dass die Preise nicht nur in den oben genannten Regionen sowie den Big Seven künftig anziehen, sondern auch für weitere Großstädte sowie Landkreise jährliche Preiszuwächse bis 2035 erwartet werden können. Unter den kreisfreien Städten mit mehr als 100.000 Einwohner*innen prognostizieren die Fachleute neben den bereits genannten Großstädten auch für Dresden (Sachsen), Regensburg (Bayern), Münster (Nordrhein-Westfalen), Ingolstadt und Augsburg (beide Bayern), Jena (Thüringen), Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg), Mainz und Trier (Rheinland-Pfalz) sowie Kiel (Schleswig-Holstein) positive reale Preisentwicklungen von mehr als einem Prozent pro Jahr.

Eigentumswohnung auch bei negativem Preistrend?

Käufer*innen und Besitzer*innen drohen hingegen Wertverluste bei Immobilien in strukturschwachen Regionen mit sinkenden Bevölkerungszahlen. Deutliche Bevölkerungsrückgänge werden für viele Regionen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen erwartet. Da dort gleichzeitig die Bevölkerung überdurchschnittlich altert, werden die Kaufpreise in Folge stark sinken. In den ostdeutschen Bundesländern ist insbesondere der ländliche Raum betroffen. Eigentumswohnungen in der Stadt Suhl (Thüringen) und im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) werden von allen deutschen Regionen voraussichtlich am stärksten an Wert verlieren. Unter den Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern wird laut Prognose vor allem die Stadt Remscheid (Nordrhein-Westfalen) trotz ihrer Nähe zur Big-Seven-Metropole Düsseldorf von Preisrückgängen betroffen. Weiterhin gehören die Ruhrgebietsstädte Hagen, Herne, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr und Bochum zu den Großstädten mit den höchsten erwarteten realen Wertverlusten bis 2035. Für Würzburg (Bayern), Heilbronn (Baden-Württemberg), Salzgitter (Niedersachsen) und Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) werden ebenfalls deutliche reale Preisrückgänge erwartet.

Weitgehend stagnierende Preise für Eigentumswohnungen prognostizieren die Fachleute des HWWI für viele Regionen in Westdeutschland. Im südlichen Teil liegen bayerische Städte und Landkreise wie Bayreuth oder Passau, das rheinland-pfälzische Kaiserslautern oder das baden-württembergische Baden-Baden. Im Norden sind beispielsweise das schleswig-holsteinische Neumünster und das niedersächsische Delmenhorst zu finden. In Hessen gehören der Landkreis Marburg-Biedenkopf und in Nordrhein-Westfalen die Stadt Bielefeld und der Rheinisch-Bergische Kreis dazu. “Kaufinteressierte sollten beachten, dass die Prognosen jährliche Durchschnittswerte für die gesamte betrachtete Region wiedergeben. Je nach Anbindung, Lage und Ausstattung können sich im Einzelfall deutliche Abweichungen von den Durchschnittswerten ergeben”, sagt Beermann. “Wer keine Wertanlage sucht, sondern langfristig ein Eigenheim für die Familie selbst nutzen will, kann sich auch in Regionen mit stagnierenden oder leicht sinkenden Preisen den Traum erfüllen. Abbezahlte Immobilien können ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge sein.”

Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2024

Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Preisprognose, die den zweiten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung in den 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.

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Trendwende in der Immobilien- und Sachwertbranche

Die Investmentwelt befindet sich im Aufbruch. So werden immer mehr flexible Spezial-AIFs in Deutschland aufgelegt und die Anzahl und Volumen der European Long Term Investment Funds (ELTIF) haben 2023 um rund ein Viertel zugelegt. Weitere Fonds sind laut Scope für 2024 und darüber hinaus in Planung. Private Equity, Infrastructure und Private Debt dominieren das Produktangebot.

Savills hat die wichtigsten Themen und Empfehlungen für europäische Immobilieninvestoren im Jahr 2024 herausgearbeitet: Demnach werden für die Branche in diesem Jahr neben der Preisfindung auch die Themen Energie, künstliche Intelligenz sowie ESG zu den entscheidenden Einflussfaktoren gehören.

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in der Immobilienwirtschaft zunehmend an Bedeutung, um den Betrieb von Gebäuden energieeffizienter und zukunftsorientierter zu gestalten. Eine aktuelle Studie von Techem beleuchtet nun, wie geschäftliche Vermietende und Verwaltende diese Entwicklungen einschätzen und adaptieren.

Die Emissionsaktivitäten der Initiatoren geschlossener Fonds lagen 2023 auf dem niedrigsten Stand der vergangenen sechs Jahre. Gleichzeitig investierten die Anleger so wenig Kapital in die Produkte wie seit 2014 nicht mehr. Für 2024 erwartet Scope Emissionsaktivitäten der geschlossenen Publikums-AIF leicht über dem Niveau des Jahres 2023.

Mehr zu diesen und vielen weiteren interessanten Branchenthemen, Marktzahlen und spannenden Interviews finden Sie in dieser Ausgabe.

Ihr Team vom FinanzBusinessMagazin.de

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Ein 5-Jahresvergleich der durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen in 76 ausgewählten deutschen Großstädten von immowelt zeigt:

Eigentumswohnungen in allen 76 untersuchten Großstädten teurer als 2019 – trotz spürbarer Preisrückgänge seit 2022

Binnen 5 Jahren: Angebotspreise in Berlin um mehr als ein Viertel gestiegen (+28 Prozent)

Deutliche Verteuerung auch in Hamburg (+24 Prozent); geringere Anstiege in München (+9 Prozent) und Frankfurt (+4 Prozent)

Stärkste prozentuale Preiszuwächse in Herne, Gelsenkirchen (je +47 Prozent), Hagen (+43 Prozent) und Leipzig (+40 Prozent)

Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten sind seit dem Ende der Niedrigzinsphase vor rund 2 Jahren spürbar gesunken. Die Preisanstiege der Vorjahre werden dadurch jedoch nicht ausgeglichen: Der 5-Jahresvergleich zeigt, dass die aktuellen Angebotspreise von Eigentumswohnungen deutlich über dem Niveau von 2019 liegen – in der Spitze beträgt das Plus sogar 47 Prozent. Das geht aus einer Analyse von immowelt hervor, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock; Baujahr 1990er Jahre) in 76 ausgewählten deutschen Großstädten zum jeweils 1. Mai 2019 und 2024 miteinander verglichen wurden. In mehr als der Hälfte der untersuchten Großstädte verteuerten sich Immobilien demnach binnen 5 Jahren um mehr als 20 Prozent.

“Die Entwicklung der letzten fünf Jahre verdeutlicht, dass es trotz der jüngsten Preisrückgänge zu keinem dramatischen Wertverlust bei Wohnimmobilien gekommen ist”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “Die massiven Anstiege während der Niedrigzinsphase werden durch die Flaute der letzten beiden Jahre nicht ausgeglichen. Immobilienbesitzer können also beruhigt sein, zumal die Preise für Wohneigentum aktuell wieder anziehen.”

Preisanstieg um mehr als ein Viertel in Berlin

In den beliebten Metropolen haben sich Eigentumswohnungen im Vergleich zu 2019 deutlich verteuert. Das gilt insbesondere für Berlin, wo die Angebotspreise um 28 Prozent höher liegen als vor 5 Jahren. Aktuell kostet eine Bestandswohnung in der Hauptstadt durchschnittlich 4.919 Euro pro Quadratmeter – 2019 zahlten Käufer noch 3.840 Euro. Für den deutlichen Preiszuwachs hat zum einen die gestiegene Nachfrage durch den starken Zuzug gesorgt. Zum anderen lagen die Berliner Immobilienpreise für eine Stadt dieser Größe und Bedeutung sowie für eine europäische Hauptstadt lange Zeit auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Nun gleicht sich Berlin preislich jedoch zunehmend an andere deutsche Metropolen an, oder hat sie, wie im Fall von Köln (4.668 Euro; +18 Prozent), schon hinter sich gelassen.

Weitere Verteuerung in Hamburg und München

Neben Berlin weist auch Hamburg einen deutlichen Anstieg der Angebotspreise auf. Im Vergleich zu 2019 kletterte das mittlere Preisniveau von Bestandswohnungen in der Hansestadt um 24 Prozent auf derzeit 5.929 Euro pro Quadratmeter. In München, der mit Abstand teuersten deutschen Großstadt, legten die Preise für Wohneigentum im selben Zeitraum um 9 Prozent auf 8.128 Euro zu. Deutlich geringer ist die Teuerung binnen 5 Jahren in Frankfurt am Main (5.250 Euro; +4 Prozent) und Stuttgart (4.723 Euro; +3 Prozent). Das liegt vor allem daran, dass die Preisrückgänge der letzten 2 Jahre in beiden Städten vergleichsweise stark ausgefallen sind.

Stärkste prozentuale Anstiege im Osten und Ruhrgebiet

Die prozentual höchsten Teuerungsraten seit 2019 gibt es hingegen außerhalb der hochpreisigen Metropolen. Besonders deutliche Anstiege bei den Angebotspreisen lassen sich in mehreren ostdeutschen Großstädten beobachten. So zahlen Käufer in Leipzig aktuell 40 Prozent mehr für eine Bestandswohnung als vor 5 Jahren. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in der sächsischen Großstadt kletterte von 1.786 Euro auf 2.502 Euro. Um mehr als ein Drittel haben sich Eigentumswohnungen auch in Rostock (3.787 Euro; +38 Prozent) verteuert. In Erfurt (2.781 Euro; +31 Prozent) und Jena (3.142 Euro; +27 Prozent) sind die Preise seit 2019 um mehr als ein Viertel gestiegen.

Noch stärkere prozentuale Preiszuwächse gibt es in einigen Großstädten im Ruhrgebiet. Die größte Teuerung der gesamten Analyse verzeichnen Gelsenkirchen und Herne mit jeweils 47 Prozent binnen 5 Jahren. Knapp dahinter folgt Hagen mit einem Plus von 43 Prozent. Trotz der deutlichen prozentualen Anstiege zahlen Käufer in allen drei Städten im Mittel nach wie vor weniger als 2.000 Euro für den Quadratmeter. Über der 2.000 Euro-Marke liegt das Preisniveau dagegen inzwischen in Dortmund (2.522 Euro) und Essen (2.462 Euro). In beiden Städten haben sich die Angebotspreise seit 2019 um 34 Prozent erhöht.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 76 ausgewählten deutsche Großstädten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.05.2019 und 01.05.2024 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Fenster für niedriges Preisniveau dürfte sich im Jahresverlauf schließen

Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ist nach wie vor bei den Investoren gefragt: Etwa 1,7 Milliarden Euro haben sie im ersten Quartal 2024 investiert und damit

64 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Somit liegt das Transaktionsvolumen auf dem Niveau des Zehnjahresschnitts, lediglich den Fünfjahresvergleich verfehlt das Ergebnis um 20 Prozent aufgrund der besonders starken Jahre 2021 und 2022. Über die Assetklassen hinweg erzielt Logistik mit 27 Prozent den größten Anteil am Transaktionsvolumen, gefolgt von Büroimmobilien und gemischt genutzten Objekten mit 19 und 17 Prozent.

Besonders die gestiegene Anzahl an Großtransaktionen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro wirkte sich positiv auf das Transaktionsvolumen aus. Während zu Jahresbeginn 2023 lediglich zwei Deals gemeinsam auf 250 Millionen Euro kamen, wurden nun sechs Transaktionen mit einem Wert von

900 Millionen Euro getätigt, die am Gesamtvolumen einen Anteil von 52 Prozent ausmachen. Insgesamt wurden im ersten Quartal 62 Deals gezählt und damit sieben mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Dealgröße ist von 19 Millionen auf 27 Millionen Euro gestiegen.

„Die Nutzernachfrage, Mietpreissteigerungen, die tragende Rolle für die Versorgung von Wirtschaft und Konsumenten sowie das Fehlen von Themen wie Homeoffice oder Mietendeckelungen machen Logistikimmobilien zu gefragten Investmentprodukten. Im Zuge der Diversifizierung ihrer Portfolios in konjunkturell und geopolitisch herausfordernden Zeiten haben sich Investoren vermehrt der Logistik zugewandt“, sagt Diana Schumann, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany. „Im Jahresverlauf dürfte der wieder intakte Markt noch stärker anziehen, weshalb wir ein Jahrestransaktionsvolumen von acht Milliarden Euro prognostizieren.“

„Zwar hat das Angebot und auch die Zahl der Pitches ein weiteres Mal deutlich zugelegt, allerdings finden noch nicht alle Produkte den Weg auf den Markt“, sagt Dominic Thoma, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany. „Nachdem die Europäische Zentralbank angedeutet hat, dass der Leitzins seinen Höhepunkt erreicht haben dürfte, blieb eine Zinssenkung im April zunächst noch aus und Investoren blicken auf die nächste Ratssitzung der EZB im Juni. Das führt dazu, dass einige Verkäufer ihre Produkte weiterhin bewusst zurückhalten, in der Hoffnung, durch einen niedrigeren Leitzins und günstigere Finanzierungskonditionen, höhere Erlöse zu erzielen. Dabei ist die Nachfrage und auch die Liquidität des Marktes gut, die Tische der Investoren relativ leer und damit das Interesse hoch.“

Core-plus im Fokus

Wer zum Tiefpunkt des Marktes einkaufen wolle, müsse das nun tun, rät Thoma. „Gerade Core-plus-Investoren spüren den Anlagedruck, denn sie wissen, dass sich das Zeitfenster, in dem sie eine gute Logistikimmobilie für einen soliden Preis erwerben können, verkleinert. Durch einen niedrigeren Leitzins und günstigere Konditionen werden weitere Investoren auf den Plan kommen und das dürfte die Preise zusätzlich vorantreiben.“

„Core-plus-Objekte, die sich für Refurbishments und Manage-to-Green-Projekte eignen, bieten unter Umständen Potenziale für Miet- und somit Wertsteigerungen“, sagt Schumann. „Ob es gelingt, diese zu heben, wird insbesondere von der Lagequalität der Assets abhängen. Wir beobachten eine Rückkehr der Lagequalität als eines der Hauptinvestitionskriterien der Investorenlandschaft.“ Mit 60 Prozent entfiel der größte Anteil des Transaktionsvolumens auf Core-plus. Immobilien mit dem Risikoprofil Opportunistisch machten 15 Prozent aus, während auf Value-add 13 Prozent und auf Core-Objekte elf Prozent entfielen. „Mittelfristig dürften auch die durchaus nachgefragten Core-Objekte wieder angeboten werden, sobald erste belegte Vergleichstransaktionen den Verkäufern genug Vertrauen schenken, dass der Markt bereit ist und diese auch entsprechend honoriert“, ergänzt Thoma.

Zu den größten Transaktionen im ersten Quartal zählte ein Joint Venture des Logistikimmobilienentwicklers VGP und der Fondsgesellschaft Areim. Die Investmentgesellschaft Clarion Partners Europe hat zudem ein weiteres Logistikimmobilienportfolio von Blackstone erworben, darunter sechs Objekte in Deutschland. Ebenfalls sechs Objekte gehen mit der Übernahme des Selfstorage-Betreibers Pickens durch Shurgard in dessen Besitz über. Außerdem hat der Lebensmitteleinzelhändler Rewe eine bisher von ihm gemietete Logistikimmobilie in Bondorf von der Investmentfirma Invesco erworben.

„Während einige Investoren weiterhin ihren Fokus auf niedrigvolumige Einzeldeals richten, zeigen andere wieder vermehrtes Interesse an Bestandsportfolios“, sagt Schumann. „Wir begleiten zunehmend Pitches und Off-Market-Gespräche auf Portfolioebene. Joint Ventures sind ebenso gefragt, allerdings die Gelegenheiten begrenzt. Aufgrund steigender Mietpreise erwarben zudem Nutzer einst von ihnen gemietete Objekte, während andere Nutzer sich durch Sale-and-Lease-back-Transaktionen, insbesondere im Automotivesektor, Kapital beschafften.“

Spitzenrenditen für Büros und Logistik nähern sich an

Dominiert wurde der Investmentmarkt für Logistikimmobilien von internationalen Akteuren: Sie machten rund 70 Prozent der Käuferschaft und ähnlich starke 68 Prozent der Verkäufer aus. Per Saldo haben sie einen Immobilienbestand von 27 Millionen Euro aufgebaut.

Die Spitzenrenditen stagnierten unterdessen im Quartalsvergleich und liegen weiterhin bei 4,4 Prozent (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München) bis 4,45 Prozent (Köln, Stuttgart). Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind sie damit um 45 bis 50 Basispunkte gestiegen. Damit nähern sich die durchschnittlichen Spitzenrenditen in den sieben Immobilienhochburgen für Logistik (4,41 Prozent) und Büro (4,36 Prozent) wieder deutlich an. In Köln, Düsseldorf und Frankfurt liegen die Logistikspitzenrenditen bereits unterhalb des Büropendants.

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Auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und Kliniken herrscht auch zu Beginn des Jahres 2024 Zurückhaltung.

Nach einem mageren Transaktionsvolumen im Schlussquartal 2023 in Höhe von 0,12 Milliarden Euro ist der Umsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres auf 0,11 Milliarden Euro gefallen. Das entspricht der Hälfte des Transaktionsvolumens des Vorjahreszeitraums (0,22 Milliarden Euro) und liegt deutlich unter dem durchschnittlichen Quartalsumsatz der vergangenen fünf Jahre (0,6 Milliarden Euro).

„Der niedrige Umsatz im ersten Quartal 2024 kommt nicht überraschend. Im Gegensatz zum Vorjahr fehlten die Überhänge aus dem Vorquartal, also bereits vertraglich fixierte Transaktionen, die aber noch nicht final vollzogen wurden“, erläutert Peter Tölzel, Team Leader Healthcare Investment JLL Germany.

Nur sechs Abschlüsse wurden im ersten Quartal registriert. Elf Gesundheitsimmobilien wechselten dabei den Eigentümer. 70 Prozent des Investmentvolumens entfallen auf Pflegeheime, die restlichen 30 Prozent auf Medizinische Versorgungszentren beziehungsweise Ärztehäuser.

„Dass derzeit relativ wenige Deals geclosed werden, bedeutet nicht, dass der Markt stillsteht“, unterstreicht Tölzel. Es befänden sich zurzeit diverse Einzelobjekte sowie größere Portfolios in der Vermarktung. „Bei einigen von ihnen erwarten wir bereits in den kommenden Wochen die Vertragsunterzeichnung. Zusätzlich dürfte zeitnah weiteres, sehr großvolumiges Produkt auf den Markt kommen. Das betrifft gleichermaßen Pflegeheime, Reha-Kliniken sowie betreutes Wohnen. Davon dürfte zwar nur ein Teil in die Abschlussbilanz für 2024 einfließen, dennoch rechnen wir mit einer deutlichen Marktbelebung im weiteren Jahresverlauf.“

Mit der Vermarktung großvolumiger Portfolios könnten auch internationale Investoren, die in der Vergangenheit häufig Großtransaktionen gestemmt haben, auf den deutschen Markt für Gesundheitsimmobilien zurückkehren. Nachdem in den Vorjahren ein beträchtlicher Anteil des Transaktionsvolumens auf internationale Akteure entfiel, waren sie im ersten Quartal 2024 gänzlich unbeteiligt.

Preisfindungsprozess bei Value-add-Produkten nähert sich dem Ende

Auffallend ist die Fokussierung auf die Risikoklasse Core-plus, die den gesamten Quartalsumsatz ausmacht. „Im Core-Segment ist die Preisfindung nach wie vor schwierig. Zwar haben die Verkäufer ihre Preiserwartungen teilweise deutlich nach unten korrigiert, allerdings ist die Preiselastizität insbesondere bei Projektentwicklern aufgrund der gestiegenen Baukosten begrenzt. Im Value-add-Segment beobachten wir dagegen, dass sich Käufer und Verkäufer langsam auf ein Preislevel einigen“, erläutert Tölzel.

Auf der Käuferseite dominierten im ersten Quartal Asset-Manager mit einem Anteil von rund zwei Dritteln, gefolgt von Spezialfonds mit einem Viertel. Bei den Verkäufern bevorzugte der Großteil, anonym zu bleiben, etwa 30 Prozent entfielen auf Immobilienunternehmen.

Verbesserte Abschreibung könnte für Sonderkonjunktur sorgen

Zu einer Marktbelebung dürften Tölzel zufolge auch die verbesserten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten beitragen. Insbesondere bei Pflegeheimen und betreutem Wohnen könnten Aufteilermodelle attraktive Steuervorteile für Privatanleger bieten. „Wir erwarten, dass entsprechende steuermotivierte Fonds vermehrt an den Start gehen werden. Das könnte zu einer kleinen Sonderkonjunktur für den Healthcare-Investmentmarkt führen.“

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Die Preisdifferenzierung zwischen Wohnimmobilien mit schlechter und guter Energiebilanz hat sich in den vergangenen beiden Quartalen stabilisiert.

Im Vergleich zu Gebäuden der besten Energieeffizienzklassen A/A+ betrug der durchschnittliche Preisabschlag (Median) aus den Klassen B bis G/H für Mehrfamilienhäuser im ersten Quartal dieses Jahres 16,7 Prozent. Im Vorquartal war der Abschlag, der ausschließlich auf energetisch relevante Merkmale zurückzuführen ist, mit 17,2 Prozent noch etwas größer.

Eine ähnliche Entwicklung ist beim Vergleich der besten mit den schlechtesten Energieeffizienzklassen G/H zu beobachten. Hier liegt der Preisunterschied im ersten Quartal 2024 bei 25,1 Prozent, nach 26,9 Prozent im Vorquartal. Die Zahlen basieren auf einer Analyse von JLL, für die quartalsweise rund 5.000 Angebotsdaten von Mehrfamilienhäusern ausgewertet werden.

Auch auf längere Sicht wird deutlich, dass sich die durchschnittlichen Preisabschläge zur Top-Kategorie augenscheinlich eingependelt haben. Zumindest ist der starke Preisverfall unsanierter Häuser, der in der zweiten Jahreshälfte 2021 eingesetzt hatte, seit dem Frühjahr 2023 gestoppt. „Die Preisabschläge sind in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Tendenziell haben sie sich seit ihrem Tief im dritten Quartal 2023 sogar etwas erholt“, erläutert Dr. Sören Gröbel, Director Living Research JLL Germany.

Für Gröbel kommt diese Entwicklung nicht überraschend: „Bei älteren, unsanierten Häusern werden die Kosten für eine energetische Sanierung nahezu eins zu eins vom Kaufpreis abgezogen. Deshalb ist der Wert dieser Gebäude mit dem starken Anstieg der Baukosten im Jahr 2021 rapide gesunken. Mittlerweile haben sich die Baukosten stabilisiert, in einigen Gewerken sind sogar leicht rückläufige Kostenentwicklungen zu beobachten. Hinzu kommen steigende Kapitalkosten. Modernisierungen im Bestand sind kapitalintensive Investitionen, die zu einem großen Teil fremdfinanziert werden müssen und damit die Gesamtkosten zusätzlich belasten. Die Finanzierungskosten, die sich mit der Zinswende 2022 und 2023 deutlich verteuerten, sind inzwischen aber ebenfalls in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Der Preisverfall ist somit momentan zum Stillstand gekommen.“

Objektqualität schlägt mittlerweile an vielen Märkten die Mikrolagekritierien

Allerdings gibt es weitere Ursachen, die die Entwicklung der Preise beeinflussen. So haben etwa auch die Finanzierungsbedingungen zu einer Ausweitung der Preisabschläge in Abhängigkeit von der Objektqualität und insbesondere der energetischen Qualität geführt. „Die Finanzierer agieren bei Neufinanzierungen je nach Objektqualität weiterhin selektiv: Vor allem qualitativ gute Assets oder Bestandsobjekte mit einem belastbaren Businessplan zur ESG-konformen Transformation haben bessere Chancen bei den Banken. Margenaufschläge bei der Finanzierung für schlechtere Objektqualitäten dürften sich daher auch direkt auf die Marktpreise bzw. Renditen auswirken,“ führt Roman Heidrich, Lead Director Value and Risk Advisory JLL Germany, aus.

Darüber hinaus weisen neuwertige Core-Objekte perspektivisch das attraktivste Nachfrage-Angebots-Verhältnis im institutionellen Wohninvestmentmarkt auf. Einer erhöhten Nachfrage nach ESG-konformen Produkten von institutioneller Seite steht eine ausgedünnte Pipeline im Wohnungsneubau gegenüber. Diese Erwartung dürfte auch bei der Preisfindung hinsichtlich der Objektqualitäten auf der Käuferseite eine Rolle spielen.

Heidrich weiter: „Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Preise nach Objektqualitäten weiter ausdifferenziert haben. In vielen der Metropolregionen zeigt sich, dass der Abschlag der Marktpreise, beziehungsweise der Renditespread, nach Objektqualitäten mittlerweile deutlich höher ausfällt als etwa der Abschlag nach Mikrolagen.“

Immobilienpreise in ländlichen Regionen bleiben unter Druck

Gröbel weist auf Unterschiede zwischen dem privaten Häusermarkt, der vorwiegend von Eigennutzern geprägt wird, und dem professionellen Immobilienmarkt hin. Bei Letzterem können die Sanierungskosten nicht vollständig auf die Mieter umgelegt werden und belasten damit den eigenen Cashflow. Insbesondere bei niedrigpreisigen Objekten und Mietmärkten rechnen sich energetische Sanierungen für die Vermieter häufig nicht, die im Zuge der gestiegenen Kapitalkosten eher cashflowstarke Investments bevorzugen. Dies hat zur Folge, dass bei solchen Investments der Preisabschlag noch höher ausfallen muss.

„Davon sind vor allem ländlich geprägte Regionen betroffen. Den Sanierungskosten stehen in diesen Märkten geringere Einkommenspotenziale gegenüber. Folglich dürfte der Preisverfall unsanierter Mietshäuser insbesondere mit Blick auf die regionalen Mietwohnungsmärkte noch nicht am Ende sein. Die Kluft zwischen alten und neuen Objekten dürfte hier noch größer werden“, ergänzt Heidrich.

Dass an diesen Märkten per se die Abschläge höher ausfallen, hat vor allem einen weiteren Grund: In regionalen Märkten mit erhöhtem Angebotsüberhang sind auch die Bodenwerte geringer und damit der Anteil des Gebäudes am Gesamtwert der Immobilie höher. „Daraus folgt, dass sich Effekte, die das Gebäude betreffen, auch stärker in den Gesamtpreiseffekten niederschlagen“, erläutert Heidrich.

Über JLL

Seit mehr als 200 Jahren unterstützt JLL (NYSE: JLL), ein weltweit führendes Gewerbeimmobilien- und Investmentmanagementunternehmen, seine Kunden beim Kauf, Bau, der Nutzung, Verwaltung und Investition in eine Vielzahl von Gewerbe-, Industrie-, Hotel-, Wohn- und Einzelhandelsimmobilien. Als Fortune-500®-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 20,8 Milliarden US-Dollar und Niederlassungen in mehr als 80 Ländern weltweit bieten unsere rund 106.000 Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit einer globalen Plattform in Kombination mit lokaler Expertise. Angetrieben von unserem Ziel, die Zukunft von Immobilien für eine bessere Welt zu gestalten, helfen wir unseren Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft – getreu unserem Leitspruch „SEE A BRIGHTER WAY“. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated.

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Der Europace Hauspreisindex (EPX) verzeichnet im April steigende Preise für Eigentumswohnungen und bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Preise für Neubauten gehen im April leicht zurück.

Die Immobilienpreise für Eigentumswohnungen verzeichnen im April den höchsten Anstieg in den drei Segmenten. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um 1,25 Prozent und der Index erreichte 206,96 Punkte. Im Vorjahresvergleich fielen die Preise noch um 1,69 Prozent.

Im April erhöhten sich die Kosten für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,27 Prozent leicht und der Index erlangte 192,76 Punkte. Innerhalb der letzten zwölf Monate sanken die Preise noch um 3,47 Prozent.

Nachdem die Neubaupreise im März gestiegen sind, fielen sie im April um 0,38 Prozent. Damit sank der Index auf 235,28 Punkte. Im Vorjahreszeitraum verteuerten sich die Preise um 1,72 Prozent.

Der Gesamtindex erreichte 211,67 Punkte bei einem leichten Preisanstieg von 0,35 Prozent. Innerhalb der letzten zwölf Monate fielen die Preise um 1,01 Prozent.

„Der aktuelle Europace Hauspreisindex vermittelt ein vielschichtiges Bild. Während die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vormonat um 1,25 Prozent deutlich gestiegen sind, verzeichnen wir gleichzeitig einen Rückgang der Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Diese gegensätzlichen Bewegungen reflektieren die dynamische Natur unseres Marktes, der von vielfältigen Einflüssen geprägt ist. Eine mögliche Ursache für den Rückgang der Preise bei Neubauten könnte eine Gegenbewegung zur Inflation der letzten Monate sein. Gleichzeitig bleibt das Angebot für Immobilien weiterhin hoch und es ist noch immer ein guter Moment für Käufer:innen die passende Finanzierung für ihre Wunschimmobilie zu finden”, betont Co-CEO und Vorstand Stefan Münter.

Auch in den Angebotsmarktdaten der VALUE AG zeigen sich für Eigentumswohnungen im Bestand abermals leicht steigende Preise. Im Median stieg der Preis aller verfügbaren Eigentumswohnungen im Bestand um 0,2 Prozent. Die initialen Preise lagen im April 2024 sogar 2,3 Prozent höher als im März. Die mittleren Preise für Bestandshäuser laufen beim Angebot hingegen noch seitwärts und verbilligten sich leicht um 0,3 Prozent.

“Besonders der Teilmarkt der Eigentumswohnungen zeigt an, dass die Trendwende am Markt vollzogen ist und zukünftig mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen ist”, kommentiert Sebastian Hein, Director bei der Value AG die Lage. “Bei Eigenheimen dauert die Bodenbildung etwas länger, die Mittelwertbetrachtung ist hier zudem durch unterschiedliche Qualitäten überlagert. Aber auch hier nähern sich Angebots- und Transaktionspreise wieder an. Der Abschlag vom Angebots- zum Transaktionspreis reduzierte sich seit Januar um etwa 1 Prozentpunkt von 4,3 Prozent auf 3,2 Prozent. Auch dies ist ein Zeichen für ein baldiges Anziehen der Märkte”, führt Hein fort.

Außerdem sind die Mieten im April weiter gestiegen. Gegenüber dem März verteuerte sich die durchschnittliche Marktmiete um 0,1 Prozent und liegt damit 5,5 Prozent höher als noch im April 2023. “Die hohen Kosten für den Eigenheimerwerb im Vergleich zur Miete werden durch die steigenden Mieten zunehmend nivelliert”, ergänzt Hein.

Die VALUE AG wird mit ihren Auswertungen der Angebotsmärkte fortan den EPX begleiten. Die VALUE Data Insights mit detaillierten Regionalauswertungen zum Preisgeschehen an den Wohnungsmärkten erscheinen weiterhin regelmäßig, maximal 14 Tage nach dem Quartalswechsel. Die nächste Veröffentlichung ist am 12.04.2024 geplant.

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:

Dynamik am Immobilienmarkt nimmt dank Zinsrückgängen zu: Deutschland (+1,6 Prozent) und Spanien (+1,8 Prozent) mit größten Anstiegen der Angebotspreise in der Analyse

Ausnahme Frankreich: Minimaler Zinsanstieg lässt Immobilienpreise weiter um -0,5 Prozent absacken

Volumen an vergebenen Immobiliendarlehen nimmt wieder Fahrt auf: 18 Prozent mehr Kreditvolumen in Deutschland im Februar als im Vorjahr

Die Stimmung auf den europäischen Immobilienmärkten hat sich in den ersten Monaten 2024 spürbar gedreht. Während im letzten Quartal 2023 noch in 3 von 7 untersuchten Ländern – darunter auch Deutschland – ein Preisrückgang stand, lassen sich in den ersten 3 Monaten dieses Jahr nur noch in einem Land sinkende Preise beobachten: Im Nachbarland Frankreich ist der mittlere Angebotspreis von Wohneigentum um 0,5 Prozent auf 3.087 Euro pro Quadratmeter gesunken. In Deutschland hat sich hingegen die Trendwende vollzogen: Nach einem Anstieg von 1,6 Prozent beträgt das mittlere Preisniveau hierzulande 2.998 Euro pro Quadratmeter. Das sind Ergebnisse des aktuellen AVIV Housing Market Reports für das 1. Quartal 2024. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Portugal analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.

Zinsrückgang in Deutschland, noch leichter Zinsanstieg in Frankreich

Dass die Kosten für Wohneigentum in Frankreich weiterhin fallen, liegt unter anderem an der unterschiedlichen Entwicklung der Bauzinsen in der Eurozone. In allen anderen untersuchten Ländern vergünstigten sich die Kreditkonditionen für Immobilienkäufer im 1. Quartal merklich – in Deutschland sind Immobilienfinanzierungen im Mittel um 0,4 Prozentpunkte günstiger geworden und Darlehen wieder deutlich unter der Marke von 4,0 Prozent erhältlich. In Frankreich hingegen verteuerte sich das Zinsniveau erneut um 0,1 Prozentpunkte. Dieser Anstieg wirkt sich weiterhin dämpfend auf das Preisniveau von Wohnimmobilien in Frankreich aus. Die Höhe der Bauzinsen wird in Frankreich von der Zentralbank in Paris festgelegt, die in regelmäßigen Abständen eine Obergrenze festlegt. So verläuft die Entwicklung deutlich träger als beispielsweise in Deutschland. Frankreich hinkt der deutschen Entwicklung wahrscheinlich um einige Monate hinterher.

Dass beim Zinsniveau schon minimale prozentuale Anpassungen einen spürbaren Effekt auf die Immobilienpreise haben, zeigt sich auch in südeuropäischen Ländern, wo die Banken ebenfalls wieder niedrigere Zinsen für Immobilienfinanzierungen ausgeben: In Spanien (-0,2 Prozentpunkte), Portugal (-0,4 Prozentpunkte) und Italien (-0,6 Prozentpunkte) gab das Zinsniveau merklich nach. In der Folge hat ähnlich wie in Deutschland die Dynamik auf dem Immobilienmarkt zugenommen und die Angebotspreise von Wohnimmobilien sind gestiegen.

Deutschland: Preise trotz Anstieg noch immer günstiger als in Frankreich

Im Vergleich der 7 europäischen Länder liegt Deutschland auf dem 3. Platz mit einem mittleren Quadratmeterpreis von 2.998 Euro. Die höchsten Preise der Analyse müssen Immobilienkäufer in Luxemburg mit 8.458 Euro bezahlen. Allerdings ist das kleine Land schwer mit einem Flächenland wie Deutschland zu vergleichen. Jeder 5. Einwohner wohnt in der gleichnamigen Hauptstadt, wo eine hohe Nachfrage nach Wohnraum herrscht, was eine Erklärung für den sehr hohen Durchschnittspreis ist. Besser mit Deutschland vergleichbar ist da schon Frankreich, wo Immobilienkäufer mit im Mittel 3.087 Euro pro Quadratmeter rechnen müssen – trotz des Preisrückgangs noch geringfügig mehr als in Deutschland. Im Vergleich am günstigsten ist der Immobilienkauf in Italien, wo durchschnittlich 1.850 Euro fällig werden.

Deutschland: Nachfrage nach Immobiliendarlehen zieht wieder an

Die Marktbelebung in Deutschland lässt sich auch am Volumen der vergebenen Kredite für Immobilienfinanzierungen ablesen. Das Gesamtvolumen lag laut Europäischer Zentralbank (EZB) hierzulande in den Monaten vor Jahresfrist sogar deutlich unter den Werten von 2023 – dem Jahr nach der Zinswende, als der plötzlicher Anstieg der Bauzinsen die Nachfrage nach neuen Immobiliendarlehen dramatisch hatte einbrechen lassen. Die Bilanz drehte sich aber mit dem Jahreswechsel: Im Januar wurden laut EZB-Statistik in Deutschland ein 15 Prozent höheres Volumen an Baufinanzierungen vergeben als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Im Februar waren es sogar 18 Prozent mehr. Zum Vergleich: Im Januar 2024 waren es in Frankreich 40 Prozent weniger als im Vorjahr, im Februar 37 Prozent. Im Nachbarland zeigt sich also deutlich, dass das hohe Zinsniveau die Vergabe an Krediten stark ausbremst.

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Eine immowelt Analyse zum Einfluss städtischer Parks auf die Angebotspreise von Wohnimmobilien in den 4 größten Städten Nordrhein-Westfalens zeigt:

Großer Preisaufschlag für Parknähe in Köln: Wohnimmobilien mit maximal 15 Minuten Fußweg zu einer Grünanlage sind durchschnittlich 14 Prozent teurer als im übrigen Stadtgebiet

Preisabschlag hingegen in Düsseldorf: Immobilienkauf in der fußläufigen Umgebung von Parks ist im Mittel 7 Prozent günstiger als im Rest der Stadt

Ruhrgebiet: In Dortmund zahlen Käufer für die Nähe zu einer Grünfläche 5 Prozent mehr; kein Aufpreis hingegen in Essen

In den Großstädten Nordrhein-Westfalens können Einwohner dem städtischen Trubel in zahlreichen attraktiven Parkanlagen entfliehen. Wer eine Wohnimmobilie in fußläufiger Distanz zu einer Grünanlage erwerben möchte, muss jedoch zum Teil mit deutlichen Aufschlägen beim Angebotspreis rechnen. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt für die 4 größten Städte in Nordrhein-Westfalen. Dabei wurden die durchschnittlichen prozentualen Preisunterschiede von Wohnimmobilien (Einfamilienhäuser und Wohnungen) zwischen der fußläufigen 15-Minuten-Zone rund um ausgewählte Parks und dem restlichen Stadtgebiet untersucht.

Einen besonders hohen Aufpreis für die Nähe zu einer Grünfläche zahlen Immobilienkäufer in Köln: Wohnimmobilien mit maximal einer Viertelstunde Fußweg zu einem Park kosten durchschnittlich 14 Prozent mehr als vergleichbare Immobilien im übrigen Stadtgebiet. Wer bereit ist, den Preisaufschlag zu stemmen, kann der Hektik der Domstadt beispielsweise im Rheinpark entkommen und direkt am Flussufer entspannen.

Düsseldorf: Immobilien in Parknähe günstiger als im Rest der Stadt

Ganz anders verhält es sich mit den Angebotspreisen rund um städtische Grünflächen in Düsseldorf: In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens kostet der Immobilienkauf in der 15-Minuten-Zone von Parks weniger als im restlichen Stadtgebiet – der Preisabschlag beträgt im Mittel 7 Prozent. Aufgrund der dichten Bebauung des Zentrums befinden sich einige der größten Düsseldorfer Parkanlagen in vergleichsweise preiswerten Gegenden außerhalb der Stadtmitte. So kosten Wohnimmobilien etwa in der fußläufigen Umgebung des Düsseldorfer Südparks im Mittel weniger als vergleichbare Immobilien, die in den hochpreisigen Gegenden der Landeshauptstadt liegen, sich aber außerhalb der 15-Minuten-Zone eines Parks befinden.

Ruhrgebiet: Mehrkosten in Dortmund, kein Aufschlag in Essen

Auf ein Preis-Plus für die Nähe zu einer Grünanlage müssen sich Kaufinteressenten dagegen in Dortmund einstellen. Mit 5 Prozent fallen die durchschnittlichen Mehrkosten in der fußläufigen Umgebung städtischer Parks allerdings deutlich geringer aus als in Köln. Erholung vom Trubel der Ruhrgebietsstadt findet man etwa im Westfalenpark, Dortmunds größter Parkanlage.

In Essen verzeichnen Einfamilienhäuser und Wohnungen mit maximal 15 Minuten Fußweg zu einer Grünanlage hingegen im Mittel keinen Aufschlag gegenüber dem restlichen Stadtgebiet. Das liegt vor allem daran, dass größere Parks sowohl in günstigen wie auch in teureren Gegenden der Stadt zu finden sind. Neben dem Hügelpark im hochpreisigen Süden Essens können Einwohner beispielsweise auch im Emscherpark ins Grüne entfliehen. Dieser liegt im deutlich preiswerteren Norden der Ruhrgebietsstadt. Im Essener Durchschnitt ergibt sich für Wohnimmobilien in Nähe einer Grünfläche daher kein Aufpreis.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der prozentualen Preisdifferenzen waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 4 größten Städten Nordrhein-Westfalens. Im Rahmen der Analyse wurden die mittleren Angebotspreise von Häusern (Einfamilienhäuser, 600 Quadratmeter Grundstücksfläche, 5 Zimmer, Baujahr zwischen 1945 und 1970) und Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) innerhalb der 15-Minuten-Zone ausgewählter Parks mit dem übrigen Stadtgebiet verglichen. Für die Berechnung wurde ein hedonisches Modell angewendet. Dabei wurden alle anderen Merkmale, zum Beispiel Baujahr, Größe und Ausstattung, konstant gehalten. Betrachtet wurden für die Analyse die jeweils 4 größten Parks in Düsseldorf, Dortmund und Essen sowie die 10 größten Parks in Köln.

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Datenanalyse – Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): 1. Quartal 2024

Deutschlandweit fangen sich die Immobilienpreise im ersten Quartal 2024: Sowohl Eigentumswohnungen als auch Ein- und Zweifamilienhäuser lassen in vielen Regionen nur noch sehr verhalten im Preis nach. Eine Ausnahme bildet Hannover, hier fallen die Preise für Wohnungen nochmals um rund drei Prozent – und sorgen so für eine Rückkehr von lange nicht mehr präsenten Käufergruppen, weiß Jens Seeger, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in der niedersächsischen Landeshauptstadt.  In anderen Städten hingegen, beispielsweise in Dresden, Köln und Stuttgart, könnten Pluszeichen auf eine potenzielle preisliche Trendwende am Immobilienmarkt hinweisen.

Im Fokus: Hannover – Aufwind am Immobilienmarkt durch zurückkehrende Käufergruppen

Ob Kapitalanleger oder Privatpersonen mit wenig Eigenkapital: Beide Parteien drängen im ersten Quartal dieses Jahres nach langer Zeit wieder auf den Hannoveraner Immobilienmarkt. „Für die Investoren, die nun ganz langsam wieder ihre Fühler ausstrecken, war der Haus- und Wohnungskauf im vergangenen Jahr einfach nicht rentabel. Potenzielle Mieteinnahmen konnten schlicht nicht die Investitionskosten decken. Nun beobachten wir eine zwar noch zurückhaltende, aber immerhin wieder vorhandene Nachfrage, die sich allerdings eher auf Wohnungen in sehr begehrten Stadtlagen beschränkt. Einige Investorenkäufe gab es im ersten Quartal beispielsweise in der List und in der Südstadt“, erklärt Jens Seeger. Auch eine zweite Käufergruppe, die 2023 in Hannover kaum aktiv war, ist nun zurück: „Eigennutzer, die einen Immobilienkauf nur mit wenig Eigenkapital unterstützen können, sind wieder am Markt vertreten. Auffällig ist, dass sich diese fast durchgehend für einen anfänglichen Tilgungssatz von einem Prozent entscheiden, um die monatliche Darlehensrate so erträglich wie möglich zu halten“, führt der Spezialist für Baufinanzierung weiter aus. Noch dazu setze diese Käufergruppe in vielen Fällen auf eine Zinsbindung von zehn Jahren und akzeptiere, dass die Restschuld nach Ablauf dieser Zeitspanne noch recht hoch ist. Grund sei die Spekulation auf ein attraktiveres Zinsniveau als zum jetzigen Zeitpunkt, von der Jens Seeger ganz klar abrät: „Niemand kann mit Sicherheit sagen, was in zehn Jahren sein wird. Gefühlt sind wir im Jahrestakt mit neuen Krisenherden auf der Welt konfrontiert. Oftmals haben ebendiese weltpolitischen Konflikte Einfluss auf unseren Finanzierungsmarkt. Sich im Rahmen der eigenen Baufinanzierung die Zinsen über 15 oder 20 Jahre zu sichern, bringt langfristige, finanzielle Planungssicherheit, die in unruhigen Zeiten Gold wert ist.“

Dass in der niedersächsischen Landeshauptstadt auf weiter Flur Käufer aus der Schockstarre erwachen, liegt nur zum Teil an dem aktuellen Bauzinsniveau. Der deutliche Preissturz, insbesondere bei Eigentumswohnungen, tut sein Übriges: Innerhalb eines Jahres sind Appartements in Hannover um fast 13 Prozent günstiger geworden. Im Schnitt zahlen Käufer jetzt 2.587 Euro für den Quadratmeter. Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnen ein Minus von fünf Prozent im Jahresvergleich und kosten im ersten Quartal dieses Jahres 2.490 Euro pro Quadratmeter. Doch bedeuten diese rückläufigen Entwicklungen nicht, dass gekaufter Wohnraum in Hannover günstig ist: Die aktuellen Zahlen nähern sich lediglich dem Preisniveau von 2020.

Region Nord-Ost: (Noch) keine flächendeckende Teuerung

Ein erstes Plus bei den Immobilienpreisen ist in den von Dr. Klein untersuchten Großstädten für die Region Nord-Ost in Dresden sichtbar: Im sächsischen Elbflorenz steigen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zwischen Januar und März 2024 um 0,73 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Bei Eigentumswohnungen ist noch etwas mehr „Luft nach unten“ – die tatsächlich gezahlten Kaufpreise sinken im Quartalsvergleich um 2,6 Prozent. Dass das Preisniveau auch in Dresden immer noch beachtlich ist, offenbart der Medianpreis: Im Schnitt zahlen Käufer im ersten Quartal dieses Jahres 2.944 Euro für den Quadratmeter eines Appartements. Das sind ganze 264 Euro mehr als im gleichen Zeitraum vor vier Jahren. Preislich gesehen kommt jedoch keine der untersuchten Städte des Nord-Ostens, zu denen neben Dresden auch Hamburg, Berlin und Hannover gehören, an die Preise für Berliner Eigentumswohnungen heran: Im Schnitt zahlen Käufer hier 4.931 Euro für den Quadratmeter. Auch wenn das noch knapp 100 Euro weniger sind als Ende 2023, kann selbst Hamburg im Nord-Ost-Vergleich nicht mit diesem Preisrekord gleichziehen. In der Hansestadt investieren Käufer in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Schnitt 4.266 Euro für den Quadratmeter.

Region West: Preislicher Stillstand in Sicht?

Leicht nach oben oder leicht nach unten: Viel Bewegung bieten die Immobilienpreise in Dortmund, Düsseldorf und Köln im ersten Quartal des Jahres im Vergleich zu Ende 2023 nicht. Tritt somit in den drei nordrhein-westfälischen Großstädten langsam eine Preisstabilisierung ein? Die Zahlen von Januar bis März dieses Jahres sprechen dafür: So werden Wohnungen in Düsseldorf nur noch um 0,27 Prozent günstiger, in Dortmund lassen sie um 0,59 Prozent im Preis nach. Einzig Köln weist bei Appartements mit 0,36 Prozent eine dezente Preissteigerung auf. Ein Blick auf die Medianpreise der drei Städte zeigt, dass Käufer immer noch bereit sind, viel Geld in den Erwerb der eigenen vier Wände zu stecken. Seit fast fünf Jahren liegt der gemittelte, tatsächlich gezahlte Quadratmeterpreis für eine Wohnung in Düsseldorf bei über 3.000 Euro – die Eigentumswohnung ist Käufern im ersten Quartal 2024 immer noch 3.294 Euro wert. In Dortmund zeigt sich der Medianpreis für den Quadratmeter eines Appartements deutlich niedriger und liegt bei 2.159 Euro. Das meiste Geld müssen mit 3.409 Euro pro Quadratmeter diejenigen in die Hand nehmen, die sich in der Domstadt eine Wohnung zulegen wollen.

Region Süd: Trotz Preisrückgang Spitzenwerte bei Ein- und Zweifamilienhäusern

Die starke Verteuerung bei Immobilien hat in den drei von Dr. Klein untersuchten südlichen Großstädten – München, Stuttgart und Frankfurt am Main – bereits seit Ende 2022 nachgelassen. Nichtsdestotrotz gibt es immer noch Käufer, die in München für ein eigenes Haus Rekordwerte zahlen. 19.000 Euro für den Quadratmeter sind in der bayerischen Landeshauptstadt im ersten Quartal als maximaler Preis über den Tisch gegangen, der höchste gemessene Wert seit Erhebung der Daten (2007). Ähnlich sieht es in Stuttgart aus: Auch hier gibt es Personen, die mit 11.789 Euro für den Quadratmeter tief in die Tasche greifen, um sich ihr Traumhaus zu kaufen. In der preislichen Mitte dieser beiden Landeshauptstädte liegt das hessische Frankfurt mit einem maximal investierten Quadratmeterpreis von 14.516 Euro im ersten Quartal. Die gut dotierten Jobs bei Kreditinstituten, Unternehmensberatungen, der Europäischen Zentralbank und der Börse sorgen für ein hohes Gehaltsniveau vor Ort – und dafür, dass Käufer bereitwillig große Summen für Wohneigentum auf den Tisch legen können.

Verantwortlich für den Inhalt:

Dr. Klein Privatkunden Aktiengesellschaft, Hansestraße 14, 23558 Lübeck, Tel: 0451/14 08-0, Fax: 0451/14 08-33 99, www.drklein.de

Immobilienkäufer in NRW aufgepasst! Monatliche Rate sinkt dank niedrigerer Zinsen und Preise um bis zu 215 Euro

Eine immowelt Analyse für 21 Großstädte in Nordrhein-Westfalen zeigt, welche Auswirkungen der Rückgang der Bauzinsen auf die Annuitätenrate beim Wohnungskauf (75 Quadratmeter, Bestand) hat:

Gesunkene Kaufpreise und Zinsen führen in allen Städten zu einer besseren Leistbarkeit von Wohneigentum – jetzt könnte der richtige Kaufzeitpunkt sein

In Düsseldorf verringerte sich die Annuität von Oktober 2022 bis heute von 1.353 Euro auf 1.138 Euro – eine monatliche Ersparnis von 215 Euro

Auch in Köln (205 Euro), Münster (193 Euro), Leverkusen (188 Euro) und Bonn (176 Euro) müssen Käufer deutlich weniger pro Monat zahlen

Positive Entwicklungen für Immobilienkäufer in Nordrhein-Westfalen: Die monatlichen Aufwendungen für Hypothekenrückzahlungen sind deutlich gefallen, in 6 Großstädten sogar um mehr als 100 Euro. Das zeigt eine immowelt Analyse für 21 Großstädte in Nordrhein-Westfalen, bei der die Veränderung der Annuitätenraten beim Kauf einer 75 Quadratmeter großen Bestandswohnung untersucht wurde. In der Spitze können Käufer monatlich sogar 215 Euro im Vergleich zu den Höchstwerten während der Immobilienkrise einsparen. Dies verdeutlicht, dass sich der Immobilienmarkt nach 2 Jahren der Krise allmählich erholt. Die Verbesserung für Immobilienkäufer hat zwei Hauptgründe: Einerseits sind die Immobilienpreise seit Mitte 2022 gefallen, andererseits hat sich die Situation am Zinsmarkt erholt. Die durchschnittlichen Hypothekenzinsen sind nach 2 Jahren zum ersten Mal deutlich gefallen und befinden sich nun wieder unter der Schwelle von 4 Prozent.

Verglichen wurde die monatliche Belastung beim Immobilienkauf im April 2024 zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,56 Prozent mit Oktober 2022, als die Zinsen erstmals seit dem Ende der Niedrigzinsphase auf 4 Prozent gesprungen sind. Für die Beispielrechnung wurden 30 Prozent Eigenkapital (inklusive Kaufnebenkosten) angenommen und die Tilgung auf einen Zeitraum von 30 Jahren mit 10 Jahren Sollzinsbindung berechnet.

Größte Ersparnis in Düsseldorf und Köln

In Düsseldorf ist die Einsparung unter den untersuchten NRW-Städten am größten: Derzeit beträgt der mittlere Angebotspreis für eine 75-Quadratmeter-Wohnung 320.775 Euro, wodurch sich eine monatliche Annuitätsrate von 1.138 Euro ergibt. Im Oktober 2022, als sowohl die Zinsen als auch die Preise höher waren, lag der Durchschnittspreis noch bei 361.330 Euro, was zu einer monatlichen Rate von 1.353 Euro führte. Daher zahlen Käufer in der Landeshauptstadt von NRW jetzt dank gesunkener Preise und Zinsen monatlich 215 Euro weniger als vor eineinhalb Jahren. Über ein Jahr bedeutet dies eine Ersparnis von über 2.500 Euro an Tilgungs- und Zinskosten.

Auch auf der anderen Rheinseite sind die Einsparungen nur unwesentlich niedriger, das Preisniveau allerdings etwas höher. Käufer in Köln, wo Wohnungen aktuell im Durchschnitt 348.225 Euro kosten, müssen monatlich 1.236 Euro an die Bank zahlen. Im Oktober 2022 betrug der mittlere Kaufpreis noch 384.627 Euro bei einer Kreditrate pro Monat von 1.441 Euro. Heißt, die monatliche Annuität ist 205 Euro geringer.

Ist jetzt der richtige Moment zum Kauf?

“Für Immobilienkäufer gab es nach fast 2 Jahren Krise endlich wieder positive Entwicklungen am Immobilienmarkt. Die gefallenen Preise und die gesunkenen Hypothekenzinsen machen den Immobilienkauf wieder deutlich leichter”, erklärt Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt. “Wir merken, dass das Interesse am Immobilienkauf langsam wieder zurückkehrt. Die Angebotspreise sind daher zuletzt sogar wieder leicht gestiegen. Wer also kaufen möchte, sollte nicht mehr zu lange warten. Denn sollten die Zinsen weiter sinken, könnte es schnell wieder zu einer Preisrallye kommen.”

Wie lange die Marktbedingungen noch käuferfreundlich bleiben, wird wesentlich von den zukünftigen Zinsentwicklungen abhängen. Die Europäische Zentralbank (EZB) deutete in ihrer letzten Sitzung an, dass sie den Leitzins im Juni möglicherweise wieder senken wird und weitere Rückgänge dann folgen könnten. Da die Bauzinsen nur indirekt vom Leitzins abhängen, bleibt abzuwarten, ob ein erster kleiner Zinsschritt nach unten Auswirkungen hat. Sollten sich die Kreditbedingungen aber im weiteren Jahresverlauf weiter verbessern, könnte dies die Nachfrage nach Immobilieneigentum befeuern. Preisanstiege wären die Folge, die die Vorteile der niedrigeren Zinsen ausgleichen dürften.

Knapp 200 Euro Ersparnis in Münster und Leverkusen

Neben den Rheinmetropolen haben auch in anderen großen Städten die Kosten für die Wohnungsfinanzierung merklich nachgelassen. In Münster lag die monatliche Belastung für ein Baudarlehen im Herbst 2022 noch bei 1.351 Euro, während sie jetzt auf 1.158 Euro gesunken ist, was eine monatliche Ersparnis von 193 Euro bedeutet. Deutlich günstiger ist Wohneigentum in Leverkusen, wo Käufer für eine 75-Quadratmeter-Wohnung derzeit 770 Euro pro Monat für das Darlehen zahlen. Das sind 188 Euro weniger als vor eineinhalb Jahren. Ebenso verzeichnen Bonn (176 Euro) und Mülheim an der Ruhr (157 Euro) deutliche Ersparnisse durch den Rückgang der Zinsen und der Kaufpreise.

In den meisten der günstigeren Städte sind die Unterschiede allerdings weniger ausgeprägt. In Hagen etwa, wo eine Bestandswohnung von 75 Quadratmetern momentan 135.975 Euro kostet, beträgt die Ersparnis bei der Finanzierung lediglich 4 Euro. In Gelsenkirchen (5 Euro) ist die Veränderung ähnlich gering, dafür sind Wohnungen mit 117.225 Euro am günstigsten unter allen untersuchten Städten. Grund für die geringe Verbesserung der Annuitätenrate ist, dass die Preise aufgrund des geringen Preisniveaus sogar leicht gestiegen sind und somit lediglich die Zinsentwicklung den Käufern die Karten spielt.

Auch in den größten Städten des Ruhrgebiets ist Wohneigentum zwar vergleichsweise erschwinglich, dennoch sind die Angebotspreise leicht gesunken. Sowohl in Dortmund als auch in Essen müssen Käufer 63 Euro weniger für die Darlehensrückzahlung zahlen als noch vor eineinhalb Jahren.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis zur Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) pro Monat wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

Für die Berechnung der Annuitätenrate wurden 30 Prozent Eigenkapital (inklusive Kaufnebenkosten) angenommen und die Tilgung auf einen Zeitraum von 30 Jahren mit 10 Jahren Sollzinsbindung ausgerichtet. Dabei wurden ein marktüblicher Zinssatz für Oktober 2022 von 4,0 Prozent und für April 2024 von 3,56 Prozent angenommen (Quelle: Interhyp AG).

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Die Dos and Don’ts der Immobilienbewertung: André Heid verrät, wie man teure Fehler beim Immobiliengutachten vermeidet

Um auf dem Immobilienmarkt den Überblick zu behalten, sind Sachverständigengutachten von zentraler Bedeutung. Als personenzertifizierter Sachverständiger erstellt André Heid von der Heid Immobilien GmbH professionelle Gutachten für jeden Zweck rund um die Immobilie – vom Kauf bis zur Erbschaft. Worauf es bei der Wahl des richtigen Gutachters ankommt und was Kunden sonst noch unbedingt wissen müssen, erfahren Sie hier.

Nahezu jeder, der mit Immobilien zu tun hat, kommt früher oder später in eine Situation, in der er den genauen Wert eines Objekts kennen muss. Ob Neuanschaffung, Verkauf, Erbschaft oder sonstige finanzielle Fragen – in all diesen Fällen wird ein Gutachten eines Sachverständigen benötigt, um keine teuren Fehler zu begehen. Den passenden Gutachter zu finden, ist jedoch keine leichte Aufgabe. “In der Immobilienbranche treiben leider auch schwarze Schafe ihr Unwesen, die mit ihren Leistungen eine eigene Agenda verfolgen oder schlichtweg nicht für die benötigte Art von Gutachten qualifiziert sind”, warnt André Heid, Geschäftsführer der Heid Immobilien GmbH.

“Umso wichtiger ist es, bei der Wahl eines Sachverständigen mit Bedacht vorzugehen”, so der Experte weiter. “Ein qualifizierter Gutachter muss eine Vielzahl an Voraussetzungen erfüllen – so muss er über die nötigen Zertifikationen verfügen, mit dem regionalen Markt vertraut sein und unabhängig von den Interessen Dritter handeln.” Mit der Heid Immobilien GmbH hat sich André Heid auf Immobiliengutachten und -bewertungen spezialisiert. Dabei gründet seine Expertise auf einer langjährigen Erfahrung in der Bewertung von bebauten und unbebauten Immobilien sowie auf über 5.000 jährlich erstellten Gutachten. Gemeinsam hat das Team aus personenzertifizierten und öffentlich bestellten sowie vereidigten Sachverständigen der Heid Immobilien GmbH so bereits zehntausende Gutachten erstellt – kein Wunder also, dass das Unternehmen als führender Anbieter Deutschlands in diesem Bereich gilt. Wie man den richtigen Sachverständigen für eine Immobilienbewertung findet und worauf es dabei zu achten gilt, hat André Heid im Folgenden zusammengefasst.

Was ein professioneller Sachverständiger mitbringen sollte

  1. Zertifikationen und Lizenzen: Damit die Gutachten eines Sachverständigen anerkannt werden, muss er zunächst über die nötigen Zertifizierungen verfügen. So ist im Immobiliensektor allgemein die Zertifizierung nach DIN EN ISO/IEC 17024 oder eine gleichgestellte öffentliche Bestellung inklusive Vereidigung vonnöten. Je nach Immobilientyp und Bewertungszweck kommen ferner weitere Qualifikationen hinzu, die der Gutachter besitzen muss.
  1. Erfahrung und Marktkenntnis: Darüber hinaus sollte ein Gutachter nicht nur bereits Erfahrung mit Immobilien haben, die dem zu bewertenden Objekt ähneln, sondern auch den regionalen Markt kennen. Zu letzterem Zweck bietet es sich an, einen Sachverständigen aus der Region zu wählen. Dieser ist mit der lokalen Marktlage besser vertraut und kann somit regionsspezifische Einflussfaktoren besser in seine Bewertung einbringen.
  1. Referenzen, Transparenz und Neutralität: Um ein faires und objektives Gutachten zu erhalten, sollten Kunden auch die Arbeitsweise, Zuverlässigkeit und Unbefangenheit ihres Gutachters prüfen. Dabei können zum Beispiel Referenzen und Testimonials anderer Kunden helfen. Kommen während der Zusammenarbeit Unklarheiten auf, sollten auch diese angesprochen werden. Ein seriöser Gutachter ist stets in der Lage, sein Vorgehen zu begründen und Fragen lückenlos und eindeutig zu beantworten. Darüber hinaus sollte er unparteiisch und unabhängig sein, um die objektive Einschätzung der Immobilie zu gewährleisten.
  1. Qualitativ hochwertige Dokumentation: Ferner muss ein Gutachten bestimmte formelle Anforderungen erfüllen. Allgemein gilt dabei, dass der Bericht verständlich und klar strukturiert sein und alle relevanten Details enthalten muss. Ob ein Gutachter diese Vorgaben erfüllt, lässt sich im Vorfeld anhand eines Musterberichts prüfen – es ist also empfehlenswert, den Gutachter darauf anzusprechen.
  1. Haftpflichtversicherung: Ein fehlerhaftes Gutachten kann teure Folgen haben, für die gegebenenfalls der Sachverständige in Regress genommen werden muss. Entsprechend sollten Kunden darauf achten, dass der gewählte Gutachter über eine ausreichend hohe Haftpflichtversicherung verfügt. Sollten sich Unstimmigkeiten ergeben, ist der Kunde dadurch vor finanziellen Nachteilen geschützt.

Den passenden Gutachter für das eigene Anliegen wählen

Zusätzlich zu diesen allgemeinen Kriterien ist darauf zu achten, dass der Immobiliengutachter die spezifischen Anforderungen des Anliegens versteht und in der Arbeit mit relevanten Fachexperten wie Steuerberatern und Nachlassverwaltern versiert ist. Bei einem Kauf oder Verkauf ist neben dem Marktwert insbesondere der Verkaufswert von Bedeutung, der stark von der Marktsituation und dem Zustand des Objekts abhängt. Außerdem sollte der Gutachter beurteilen können, welches Aufwertungspotenzial durch bauliche Maßnahmen besteht und wie sich spezifische Risiken wie Bauschäden und Altlasten auf die Bewertung auswirken.

Bei einer Erbschaft hingegen wird unter anderem eine Bewertung für steuerliche Zwecke benötigt – der Gutachter muss also mit den steuerrechtlichen Bewertungsvorschriften und -methoden vertraut sein. Beispielsweise muss der Wert des Objekts retrospektiv ermittelt werden, falls der Stichtag für die Erbschaft in der Vergangenheit liegt. Sind mehrere Parteien involviert, ist es indes von entscheidender Bedeutung, dass der Sachverständige neutral und unbefangen handelt und gegebenenfalls auch über Erfahrung in der Bewertung von Miteigentumsanteilen verfügt.

Warnzeichen bei der Gutachterwahl ernst nehmen

Umgekehrt gibt es jedoch Gutachter, die trotz ihrer formalen Qualifikation nicht das halten, was sie versprechen. Kann ein Sachverständiger keine Referenzen vorweisen oder ist er nicht bereit, Musterberichte oder zusätzliche Informationen zu teilen, ist dies bereits ein schlechtes Zeichen. Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn ein Gutachter sehr kurzfristige Termine anbietet. Dies lässt darauf schließen, dass seine Leistungen wenig gefragt sind – sei es nun wegen ihrer Qualität oder aus anderen Gründen.

Schon aufgrund der finanziellen Tragweite einer Immobilienbewertung sollte demnach nicht der erstbeste Gutachter beauftragt werden. Vielmehr gilt es, einen Sachverständigen zu finden, der Referenzen und vergangene Erfolge nachweisen kann und sich durch ein seriöses Vorgehen auszeichnet. Dabei ist auch das eigene Bauchgefühl nicht zu vernachlässigen – wirkt ein Gutachter befangen oder scheint er eine eigene Agenda zu verfolgen, ist also von einer Zusammenarbeit abzusehen.

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Vorstellung im Rahmen ihres “Masterplan 2050” auf dem “Vordenker Forum” am 14. Mai in Frankfurt

Mehr Digitalisierung, viel weniger Bürokratie, ein Umbaurecht und die Stärkung von seriellem Bauen – das sind für Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari Becker die wichtigsten Maßnahmen, damit der Wohnungsbau in Deutschland wieder Fahrt aufnimmt. Auf dem “Vordenker Forum” am 14. Mai wird sie an der Universität Frankfurt ihren “Masterplan 2050” skizzieren, in dem die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine maßgebliche Rolle spielt. “In einer der reichsten Nationen der Welt, muss jeder Mensch Wohnraum finden und auch bezahlen können” – das sei unabdingbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Basis jedweder positiver Entwicklung, so die Vordenkerin 2024. Die renommierte Bauingenieurin und Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik wird an dem Tag als “Vordenkerin 2024” geehrt. Heiko Hauser, Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur, die das Vordenker Forum initiiert hat, lobt: “Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker ist Praktikerin und verharrt nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft, sondern unterbreitet konkrete Vorschläge für drängende aktuelle Problemstellungen wie etwa die Wohnungsnot in Deutschland. Wir dürfen auf ihren Masterplan 2050 gespannt sein.” Die in Marokko geborene Vordenkerin 2024 zeichnet sich durch einen einzigartigen Rundum-Blick auf die ökologische, ökonomische, soziale und sozio-kulturelle Dimension des Bauens und damit des Schaffens von Lebensräumen aus.

Zahlreiche Hemmschuhe für die Baubranche

Als wesentliche Hemmschuhe für die Baubranche hat Lamia Messari-Becker die Rohstoffknappheit, den Fachkräftemangel, die gestiegenen Baukosten und Zinsen sowie den Dschungel an Vorschriften ausgemacht. “Wir haben viel zu viele Verordnungen, die sich teilweise sogar widersprechen”, sagt die Vordenkerin 2024 und fordert eine Harmonisierung der Bauverordnungen über alle Bundesländer hinweg. Die Standards müssten aktualisiert und dabei vereinfacht werden. Klar ist: Das Baurecht darf Bautätigkeiten regulieren, aber nicht strangulieren, so Messari-Becker.

Zudem rät sie zu mehr Pragmatismus und erklärt: “Wir können hohe Qualitätsstandards für Nachhaltigkeit mit weniger Aufwand erreichen.” Innovatives, klimafreundliches Bauen und die Stabilisierung der Baukosten sind für Messari-Becker also kein Widerspruch.

Serielles und modulares Bauen stärken

Darüber hinaus rät die Expertin dazu, “serielles und modulares Bauen” zu stärken. Hierbei werden Fertigteile oder Raummodule vorproduziert und auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt. Sie plädiert diesbezüglich für Typengenehmigungen: Einmal genehmigte Serienprojekte könnten dann immer wieder verwendet werden, ohne jeweils Einzelgenehmigungen einholen zu müssen. Käme die Digitalisierung nicht nur in der Planung und Genehmigung, sondern auch auf der Baustelle als Automation und Robotik zum Einsatz, könnte dies den Fachkräftemangel kompensieren, so Messari-Becker

Umbaurecht und Bestand im Blick

Messari-Becker sieht auch im Bestand Potenziale für bezahlbaren Wohnraum, etwa durch Nachverdichtung, Umnutzung und Nutzungsmischung etc. Dies schaffe Wohnraum, ohne zusätzliche Fläche zu verbrauchen. Dazu sei ein agiles Umbaurecht notwendig, das Kluges nicht verhindert, sondern ermöglicht.

Reformstau beherzt auflösen

Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker ist sich sicher: “In der heutigen Baukrise liegt auch eine Chance, wenn jetzt die ohnehin dringend notwendigen Reformen zügig angepackt werden. Veränderungen in der Baubranche sind ohnehin zwingend, aber die Frage ist: Lassen wir diese Entwicklung auf uns zukommen oder gestalten wir sie aktiv. Ich plädiere für die aktive Einflussnahme, indem wir endlich den Reformstau beherzt auflösen.”

Dazu empfiehlt die Expertin, gezielte Einzelmaßnahmen einzuleiten, um der Bauwirtschaft zügig aus der Krise zu helfen. So könnten Kommunen ihre eigenen Wohnungsbauunternehmen mit mehr Eigenkapital ausstatten, um den sozialen Wohnungsbau zu stärken. Zugleich sollten Kommunen serielle Bauprojekte nicht unnötig mit zusätzlichen Vorgaben verzögern oder gar verteuern.

Die Vordenkerin 2024 wird deutlich: “Bauen ist extrem umweltrelevant und prägt unseren sozialen Lebensraum wie kaum eine andere Branche. Die Baubranche gehört zu den tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft. Wenn sie ins Wanken gerät, laufen wir Gefahr, dass weite Teile des Mittelstands massiv darunter leiden.”

Das Vordenker Forum ehrt seit 15 Jahren herausragende Köpfe, die maßgeblich an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken, mit dem “Vordenker Preis”. Ziel der Preisverleihung durch eine unabhängige Jury ist es, dem gesellschaftlich wichtigen Thema “Mutiges Vordenken” Aufmerksamkeit und Gewicht zu verleihen. Zur Jury gehören der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Gabriel Felbermayr als Vorsitzender, Prof. Dr. Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (“Wirtschaftsweisen”), der KI-Pionier Prof. Dr. Sebastian Thrun (Vordenker 2022), der Nachrichten-Journalist Dr. Claus Kleber, Prof. Michael Binder, Ph.D., Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Makroökonomie und Empirische Wirtschaftsforschung an der Goethe-Universität, Ex-Bundesministerin Julia Klöckner, Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, Wolfgang Baake, ehemaliger Beauftragter für die Deutsche Evangelische Allianz am Sitz der Bundesregierung, Thorsten Alsleben, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, der Plansecur-Geschäftsführer Heiko Hauser und sein Vorgänger Johannes Sczepan sowie die Finanzberater Gunther Otto und Johannes Schäffer.

Partner des Vordenker Forum 2024 sind die ALH Gruppe (Alte Leipziger-Hallesche), die Württembergische, die F.A.Z. und das House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt.

Weitere Informationen: Vordenker Forum, www.vordenker-forum.de

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Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Wohnungsbau kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

“Die bundesweiten Wohnungsbauaufträge erreichten im Februar knapp 1,4 Mrd. Euro. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem realen Zuwachs um knapp ein Prozent (nominal +0,7 Prozent). Wir sehen nach 22 Monaten zum ersten Mal kein Minus bei den Wohnungsbauordern. Mit Blick auf die Baugenehmigungen ist das aber noch kein Wendepunkt. Die Genehmigungen sind Voraussetzung für die Aufträge und waren im Februar weiter negativ verlaufen. Die Situation ist und bleibt festgefahren. Hohe Finanzierungskosten und zu hohe Anforderungen bei der Förderung verhindern viele Investitionen auf dem Wohnungsbaumarkt.

Es bleibt dabei: Die Politik ist am Zug. Sie kann das Bauen einfacher machen, beispielsweise durch weniger ambitionierte Energiesparvorgaben und Bauvorschriften. Ein anderer Hebel, um den Wohnungsbau anzukurbeln, wären Förderprogramme für den EH 55-Standard.

Immerhin bleibt die Nachfrage im gewerblichen Tiefbau gut. Hier sehen wir im Februar einen deutlich zweistelligen Zuwachs bei den Ordern (nominal +12,6 Prozent). Die insbesondere von Großprojekten getragenen Infrastrukturmaßnahmen bei der Energieversorgung, dem Schienen- und Nahverkehrsausbau zeigen seit Monaten Wirkung.

Diese gegenläufigen Trends im Hochbau und Tiefbau setzen sich auch beim Umsatz fort. Während im Wohnungsbau hier ein Rückgang von nominal 6 Prozent für den Februar steht, sind es im Wirtschaftstiefbau plus 21 Prozent. Per Februar 2024 erreicht der Umsatz im Wohnungsbau ca. 2,8 Mrd. Euro, ein nominaler Rückgang zum Vorjahr um gut 10 Prozent. Im Wirtschaftstiefbau erreicht der Umsatz per Februar ca. 2,5 Mrd. Euro, nominal zum Vorjahr ein Plus von 16,5, Prozent. Diese zwiespältige Entwicklung wird uns in den nächsten Monaten wohl erhalten bleiben.” So Pakleppa abschließend.

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreicht per Februar über alle Bausparten ca. 11,8 Mrd. Euro. Damit wird das Vorjahresniveau nominal knapp gehalten. Real liegen die Umsätze damit kumulativ bei -1,25 Prozent. Der Hochbau insgesamt setzte per Februar 2024 ca. 6,6 Mrd. Euro um (nominal -7 Prozent, real -7,4 Prozent). Der Tiefbau erreichte einen Umsatz von 5,2 Mrd. Euro (nominal +10,3 Prozent; real +8 Prozent). Die Preisentwicklung für Bauleistungen hat weiter deutlich nachgegeben. Im Februar liegt die Rate noch bei 0,7 Prozent, stagniert dabei im Hochbau. Im Tiefbau liegt die Rate noch bei 1,5 Prozent.

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Zeitpunkt für einen Immobilienkauf so gut wie lange nicht mehr

Im ersten Quartal 2024 hat der Immobilienmarkt eine spürbare Belebung erfahren. Besonders der Zinsabschwung zum Ende des vergangenen Jahres hat dafür gesorgt, dass viele Kaufinteressierte ihren Traum vom eigenen Haus nun umsetzen wollen. Die gestiegene Nachfrage und die verbesserte Leistbarkeit zeigt sich auch in den Finanzierungskennzahlen.

Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten in Deutschlandlag im ersten Quartal 2024 bei 449.000 Euro – und damit zwei Prozent über dem Vorquartal (Q4 2023). Erstmals seit Anfang 2022 ist damit wieder ein leichter Anstieg bei den Kaufpreisen zu beobachten.

“Nach einer Stabilisierung der Kaufpreise in 2023 sehen wir zu Beginn dieses Jahres wieder leicht anziehende Immobilienpreise”, so Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. “Diese Entwicklung ist auf die spürbar gestiegene Nachfrage seit Jahresbeginn zurückzuführen. Es ist jedoch noch zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen”.

“Der Zeitpunkt für einen Immobilienkauf war in der vergangenen Zeit selten so günstig wie derzeit”

Laut dem Interhyp-Immobilienpreisindex sind die Preise für Deutschland im Vergleich zum Vorquartal um rund ein Prozent gestiegen. Regional gibt es beim Blick auf die größeren Städte weiterhin Unterschiede: Während die Preise in München etwas nachgaben (-0,7 Prozent) und in Köln stagnierten, gibt es in Frankfurt (+0,2 Prozent), Berlin (+0,3 Prozent), Stuttgart (+0,4 Prozent) und Hamburg (+0,9 Prozent) leichte Zugewinne. Auch bei Bestandsimmobilien (+0,8 Prozent), die vor 1990 gebaut wurden, und Neubauten (+0,7 Prozent) ist diese Tendenz zu erkennen, sowohl bei Wohnungen (+0,6 Prozent) als auch Häusern (+0,9 Prozent).

“Der Zeitpunkt für einen Immobilienkauf war in der vergangenen Zeit selten so günstig wie derzeit. Das Zinsniveau hat sich seit Beginn des Jahres in einem Korridor um 3,5 Prozent für zehnjährige Darlehen eingependelt. Wir gehen davon aus, dass sich die Zinsen auch in der kommenden Zeit um 3,5 Prozent herumbewegen werden”, sagt Utecht.

Besonders das seit Ende vergangenen Jahres gesunkene Zins-Niveau wirkt sich positiv auf die Leistbarkeit aus. Auch in den Finanzierungskennzahlen für Q1 2024 wird das deutlich: Die durchschnittliche monatliche Rate ist leicht gesunken und der Anteil der Rate am Haushaltseinkommen ist ebenfalls gegenüber Q4 2023 zurückgegangen. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Tilgungsrate erstmals seit vielen Quartalen zu Jahresbeginn wieder leicht gestiegen.

“Der Immobilienmarkt hat sich in 2023 von einem Verkäufer- hin zu einem Käufermarkt entwickelt. Es gibt ein großes Angebot an attraktiven Immobilien und Kaufpreise können verhandelt werden. Durch das zuletzt gesunkene Zins-Niveau ist die Lage zu Beginn des neuen Jahres noch einmal attraktiver geworden”, so Utecht. “Ich kann Kaufinteressierten daher nur dazu raten, die sich aktuell bietenden Gelegenheiten zu nutzen”.

Über den Interhyp-Immobilienpreis-Index

Der Interhyp-Immobilienpreis-Index ist vergleichbar mit dem Verbraucherpreisindex vom Statistischen Bundesamt. Der Warenkorb im Interhyp-Index ist eine Selektion von allen über Interhyp finanzierten Immobilien. Eine Selektion des Warenkorbs war nötig, weil die abgeschlossenen Finanzierungen von Interhyp nicht gleichmäßig über Deutschland verteilt sind. Das bedeutet: In die Selektion geht eine Gewichtung ein, um repräsentativ für Deutschland zu sein. Im nächsten Schritt wurde der Warenkorb für verschiedene Zeitpunkte berechnet, wodurch Interhyp nun genau sagen kann, wie sich die Immobilienpreise in einem bestimmten Zeitraum entwickelt haben. Jegliche Mischeffekte, die die reale Preisentwicklung verzerren würden, sind dadurch eliminiert. Mixeffekte wären zum Beispiel, wenn in dem Warenkorb in einem Jahr mehr Immobilien aus München wären. Das würde die reale Preisentwicklung verzerren.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de