Steigerung um 0,7 % oder 277 400 Wohnungen gegenüber 2018

 

Ende 2019 gab es in Deutschland 42,5 Millionen Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg der Wohnungsbestand im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 % oder 277 400 Wohnungen. Im Vergleich zum Jahr 2010 erhöhte sich der Wohnungsbestand um 5,0 % beziehungsweise 2,0 Millionen Wohnungen. Somit kamen Ende 2019 auf 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner 511 Wohnungen und damit 16 Wohnungen mehr als neun Jahre zuvor.

Durchschnittswohnung 91,9 Quadratmeter groß

Die Wohnfläche des Wohnungsbestandes belief sich Ende 2019 auf insgesamt knapp 3,9 Milliarden Quadratmeter (m2). Damit vergrößerte sie sich gegenüber dem Jahr 2010 um 6,2 %. Die Wohnfläche je Wohnung betrug Ende 2019 durchschnittlich 91,9 m2, die Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner 47,0 m2. Damit haben sich die Wohnfläche je Wohnung seit dem Jahr 2010 um 1,0 m2 und die Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner um 2,0 m2 erhöht.

 

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Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden, Tel: +49 611-75 34 44, www.destatis.de

Im Juni wurden in den USA so viele neue Häuser verkauft, wie seit 13 Jahren nicht.

 

Michael J. Bazdarich, Ökonom bei der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management, analysiert die Entwicklung und konstatiert: „Es war eher der Lockdown als die Angst vor dem Virus, welcher die wirtschaftliche Aktivität im Frühjahr zum Erliegen gebracht hat.“

Der Häusermarkt in den USA hat sich von den Folgen der Pandemie vollständig erholt, betont Michael J. Bazdarich, Ökonom bei Western Asset Management, und verweist auf die Verkäufe neuer Häuser im Juni, die im Vergleich zum Vormonat um 13,8 Prozent gestiegen sind. „Seit Juli 2007, also vor der großen Finanzkrise, wurden nicht mehr so viele Häuser in den USA verkauft, wie zuletzt. Dies ist ein beeindruckendes Signal der Stärke und zeigt, dass der US-Immobilienmarkt die Folgen der Pandemie hinter sich gelassen hat“, so Bazdarich. Die Verkäufe neuer Häuser kletterten in allen Regionen der USA.

Damit ist die Zahl der Häuser, die zwar fertiggestellt, aber noch nicht verkauft sind, aktuell geringer als während vergleichbarer Rezessionen. Während der Monate März und April wurden viele Neubauten verschoben, während bereits im Bau befindliche oder unmittelbar geplante Objekte fertiggestellt wurden. „Auch dank anfänglicher Preiszugeständnisse im April und Mai stieg der Bestand an unverkauften Häusern nicht merklich an. Inzwischen sind die Preise wieder auf Normalniveau und dennoch ist die Nachfrage nach Immobilien in den USA groß“, betont Bazdarich.

Für den Ökonomen entkräftet diese Entwicklung auch eine weit verbreitete Annahme rund um den US-Immobilienmarkt: „Einige Beobachter sind davon ausgegangen, dass eher die Angst vor einer Covid-19-Erkrankung dazu geführt hat, dass die wirtschaftliche Aktivität im Frühling zurückgegangen ist. Die aktuellen Zahlen legen angesichts noch immer schwelender Infektionen in den USA aber nahe, dass es in erster Linie der Lockdown war, der die Aktivität, beispielsweise im Immobiliensektor, gebremst hat“, sagt Bazdarich. Trotzdem bleiben Finanzierungsbedingungen sowie der Bedarf nach Wohnraum wichtige Faktoren, um die künftige Entwicklung des Immobilienmarktes zu beurteilen.

 

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Legg Mason Investments (Ireland) Limited, Messe Turm 21. Etage, Friedrich-Ebert-Anlage 49, 60308 Frankfurt am Main, Tel: +49 (0) 69 719 143 720, www.leggmason.de

Beschränkungen gegen die Pandemie hinterlassen Spuren in der Halbjahresbilanz

 

Zum Ende des ersten Halbjahres erholt sich der Einzelhandel langsam wieder von den Folgen des Lockdowns infolge der Corona-Pandemie. Dennoch sind die Spuren der Ausnahmesituation und Umsatzrückgänge im zweiten Quartal laut JLL-Einzelhandelsmarktüberblick deutlich sichtbar: Der Flächenumsatz verlor rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr und fiel damit auf 191.900 m². Die Anzahl der Anmietungen lag bei 383, was einem Rückgang von nahezu einem Drittel im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 entspricht.

Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany: “Diese Werte liegen aber immer noch über denen, die während der Finanzkrise 2008/09 zu verzeichnen waren. Zudem registrieren wir wieder eine steigende Nachfrage nach Verkaufsflächen. Auch wenn viele Händler und Gastronomen noch herausfordernde Monate vor sich haben, gibt es Licht am Ende des Tunnels.” Positive Impulse gehen insbesondere von Nahversorgern sowie den Branchensegmenten Einrichtung und Wohnen, Haushaltsgeräte und Baumärkten aus.

Zwei Drittel der Vermietungsdeals sind im bisherigen Jahr außerhalb der zehn größten Handelsstädte abgeschlossen worden. Auf die Big 10 entfiel ein Flächenvolumen von 62.300 m² bei 140 Mietvertragsabschlüssen. Entsprechend zurückhaltend fielen die Einzelergebnisse dort aus. Nur Düsseldorf (16.000 m²) und Hamburg (9.900 m²) sind auf einem guten Kurs. Die weiteren acht Standorte müssen teils deutlich niedrigere Werte im Vergleich zum Vorjahr oder Fünfjahresschnitt hinnehmen. Zwar ist es Berlin (13.700 m²) gelungen, mit drei großflächigen Anmietungen im zweiten Quartal den Rückstand etwas zu verkürzen – doch der eigene Fünfjahresschnitt von 38.400 m² ist weit entfernt.

Am stärksten waren im ersten Halbjahr die beiden kleineren Größenklassen unter 100 m² und bis 250 m² gefragt, die mit 56 Prozent aller Abschlüsse das Geschehen bestimmten und damit auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 liegen. Die beiden Kategorien ab 1.000 m² bauten ihren Anteil derweil um vier Prozentpunkte auf 16 Prozent aus. “Entscheidend wird für viele Händler sein, wie stark ihre Kundenbindung ist und welches Erlebnis sie anbieten können, das die Kunden während des Lockdowns vermisst haben”, sagt Dirk Wichner. “Wenn es gelingt, den Kunden individuell anzusprechen, ist das ein klarer Pluspunkt gegenüber der oft preisgetriebenen Onlinebestellung beim Großhändler.”

Die Nahversorger profitierten in den vergangenen Wochen spürbar davon, dass sie nicht schließen mussten. Die Gastronomie-/Foodbranche bestätigte so im ersten Halbjahr 2020 ihre Führungsposition beim Flächenumsatz nach Branchen. Mit 31 Prozent – sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – setzte sie sich nochmals deutlich von der Textilsparte ab, die 24 Prozent verbuchte. Entscheidend war dabei der Löwenanteil von 67 Prozent, den die Lebensmittelanbieter beisteuerten. Im ersten Quartal lag dieser Anteil allerdings noch höher, denn zum Ende des zweiten Quartals haben sich die Vermietungsaktivitäten im Bereich Gastgewerbe wieder etwas belebt. Insbesondere das Burgerkonzept Five Guys und Café Extrablatt expandieren weiterhin. “Generell sind derzeit Gastronomiekonzepte im Vorteil, die auf Außenbestuhlung setzen können und so aktuell in der Lage sind, mehr Gäste zu bewirten und damit Umsatz erzielen.

Zugleich wirkt sich diese Situation auf die Spitzenmieten aus, die bereits seit einiger Zeit unter Druck stehen. So verzeichnen die Big 10 weiterhin stabile Werte, doch betrachtet man die Mietpreisentwicklung der 185 von JLL untersuchten Standorte nach Einwohnerklassen, gab der Spitzenmietpreis in den vergangenen drei Jahren in der Kategorie unter 100.000 Einwohner um im Schnitt fast zwölf Prozent nach. Selbst die Metropolen mit mehr als einer halben Million Einwohner inklusive der Big 10 wiesen einen leichten Rückgang von 1,8 Prozent auf. “Wir erwarten, dass die ausgesetzten oder reduzierten Mietpreiszahlungen der Einzelhändler auch nach dem Lockdown zu weiteren Verhandlungen mit den Vermietern führen werden. Dass dies dauerhafte Mietpreissenkungen zur Folge haben könnte, zeichnet sich bis jetzt, zumindest für die Big 10, noch nicht ab”, sagt Wichner. “Viele Händler und Vermieter haben aber verstanden, dass sie diese Lage am besten im Dialog und Konsens überstehen.”

 

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Experten analysieren bundesweit Angebote – In Ballungsräumen dominieren ältere Bauten, im Osten eher neuwertige Wohnungen

 

Altbau mit Charme in gewachsener Infrastruktur oder ein energieeffizienter Neubau? Die Frage nach der passenden Immobilie muss jeder Käufer individuell beantworten. Denn die Ansprüche sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sich ihren Wunsch nach den eigenen vier Wänden erfüllen wollen. Diese Entscheidung hängt allerdings nicht immer nur von persönlichen Vorlieben oder dem Budget ab, sondern ist in vielen Regionen Deutschlands auch eine Frage des Angebots. Im bundesweiten Schnitt verteilen sich die angebotenen Eigentumswohnungen recht gleichmäßig auf vier Bauwerksklassen: Altbauten mit Baujahr vor 1970, Wohnungen mit Baufertigstellung zwischen 1970 und 1989, eher neuwertige Wohnungen aus den Jahren 1990 bis 2016 und ganz neue Objekte mit Erstbezug zwischen 2017 und 2019. Insgesamt waren 26 Prozent der im vergangenen Jahr angebotenen Wohnungen mindestens 50 Jahre alt. 23 Prozent sind in den letzten drei Jahren fertiggestellt worden. Jeweils rund ein Fünftel der Angebote lag in einer der beiden Altersklassen dazwischen. Regional sind die Unterschiede allerdings gewaltig. Das zeigt die Analyse des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) für den Postbank Wohnatlas, für die Immobilienangebote in 401 kreisfreien Städten und Landkreisen untersucht wurden.

Wo Neubauten dominieren

Wer sich nach einer brandneuen Immobilie sehnt, möglichst sogar im Erstbezug, der hat im Südosten, im Westen von Rheinland-Pfalz und im Nordwesten Deutschlands eine gute Auswahl. So sind im bayerischen Landkreis Schwandorf knapp 60 Prozent der angebotenen Wohnungen erst in den vergangenen drei Jahren entstanden – der Spitzenwert unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen. Aber auch in den rheinland-pfälzischen Kreisen Eifelkreis Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Rhein-Hunsrück-Kreis und Trier-Saarburg sind mehr als die Hälfte aller Wohnungsangebote Neubauten. In Bayern dominieren Neubauwohnungen in Neustadt an der Waldnaab, Kelheim und Forchheim das Angebot. Auch im Norden finden sich einzelne Regionen mit einem Neubau-Anteil von mehr als 50 Prozent. Dazu gehören die Kreise Vechta, Emsland und Ammerland in Niedersachsen.

„Wer eine gerade erst fertig gestellte Wohnung erwirbt, schließt größere Ausgaben für Wartung und Reparaturen für die kommenden Jahre praktisch aus. Neben den üblichen Umzugskosten müssen Käufer keine größeren Kosten kalkulieren“, sagt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank. „Ein Neubau garantiert in der Regel moderne Haustechnik, hohe Energieeffizienz und bei Mängeln bestehen Gewährleistungsansprüche.“

Neuwertige Wohnungen als Alternative

Aber nicht in allen Regionen können Kaufinteressierte auf Neubau setzen. Mancherorts war die Bautätigkeit in den vergangenen drei Jahren so gering, dass der Markt geradezu leer ist. Das ist in vielen ostdeutschen Regionen und Teilen des Ruhrgebiets der Fall. Mehr Auswahl haben Käufer, wenn sie auch etwas ältere Baujahre in ihre Suche einbeziehen. Häuser, die ab 1990 gebaut wurden, über eine gute Bausubstanz verfügen und regelmäßig instandgehalten wurden, haben in der Regel nur geringen Renovierungsbedarf. Wer sich für neuwertige, maximal 30 Jahre alte Wohnungen interessiert, kann dann auch in vielen ostdeutschen Regionen fündig werden. Dort wurde in den Jahren nach der Wende kräftig gebaut. Das zeigt sich besonders rund um die Hauptstadt Berlin. So wurden in Brandenburg im Landkreis Oberhavel 75 Prozent der angebotenen Wohnung zwischen 1990 und 2016 gebaut. Im Landkreis Teltow-Fläming waren es knapp 70 Prozent, im Nachbarkreis Dahme-Spreewald rund 60 Prozent. Auch in den an Berlin angrenzenden Landkreisen Barnim und Oder-Spree überwogen Wohnungen dieser Altersklasse.

Großstädte: Viele Altbauten im Angebot

In vielen großen Städten bietet sich ein anderes Bild. Hier suchen sehr viele Wohnungen mit Baujahr vor 1970 einen neuen Besitzer. Den größten Anteil an Objekten dieser Altersklasse verzeichnete im vergangenen Jahr die sächsische Stadt Chemnitz mit rund 64 Prozent. Aber auch in Berlin, Gelsenkirchen, Herne, Hagen, Wuppertal und Leipzig machten mindestens 50 Jahre alte Immobilien mehr als die Hälfte der Wohnungsangebote aus.

Kaufinteressierte kommen somit kaum an betagten Gebäuden vorbei und sollten sich daher intensiv mit der Frage auseinandersetzen, welche besonderen Herausforderungen ein solches Investment bedeuten kann. Welche Bausubstanz bringen mehr als 50 Jahre alte Wohnungen mit? Welche Renovierungen stehen an? „Beim Kauf einer Gebrauchtimmobilie muss der Zustand möglichst genau geprüft und realistisch kalkuliert werden, welche Ausgaben auf den neuen Eigentümer zukommen“, sagt Postbank-Expertin Grunwald. „Alle notwendigen Sanierungsmaßnahmen sollten bereits in die Planung der Finanzierung einbezogen werden, um finanzielle Engpässe zu vermeiden“, rät Grunwald.

Der Kauf eines sanierungsbedürftigen Altbaus muss aber kein Nachteil sein. Häufig kann beim Erwerb gegenüber einem Neubau erheblich gespart werden. „Nicht alle Sanierungsmaßnahmen müssen sofort umgesetzt werden, so können Eigentümer bestimmte Investitionen aufschieben und nach und nach erledigen. Das eröffnet vielfach auch finanzielle Spielräume. Unsere Experten helfen bei der Planung der Investitionen und einer darauf abgestimmten Finanzierung“, sagt Grunwald.

In Köln, Stuttgart und Düsseldorf sind Neubauten rar

Beim Blick auf die besonders umkämpften Wohnungsmärkte der sieben größten deutschen Metropolen, den so genannten Big Seven, zeigt sich auch hier die Dominanz der älteren, mindestens 50 Jahre alten Immobilien. Besonders stark ausgeprägt ist sie neben Berlin in Stuttgart und Düsseldorf. In Hamburg und Köln wies etwa jede dritte angebotene Wohnung ein Baujahr vor 1970 aus. Ausnahmen bilden lediglich München und Frankfurt am Main.

Bei den Neubauten zeigt sich ein gegenläufiges Bild. Während in Hamburg etwa jede vierte, in Berlin jede fünfte angebotene Wohnung ein Neubau war, erzielten Stuttgart, Düsseldorf und Köln nur etwa halb so hohe Anteile. Lediglich in München und Frankfurt am Main konnten Interessenten im vergangenen Jahr aus einem größeren Angebot auswählen: In der bayerischen Landeshauptstadt wie auch in der Bankenmetropole lag der Anteil an Neubauwohnungen an allen Angeboten mit jeweils rund 27 Prozent sogar leicht über dem deutschlandweiten Durchschnitt.

Eher gering im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist in den Big Seven das Angebot an neuwertigen Wohnungen, die maximal 30 Jahre alt sind. Das könnte daran liegen, dass Wohnungen dieser Baujahre noch von den Ersteigentümern genutzt werden. „Die Angebote auf dem Markt für Bestandsbauten hängen unter anderem von der durchschnittlichen Nutzungsdauer bis zum Generationenwechsel ab. Wenn Wohneigentum, wie in Deutschland üblich, im Schnitt von Mitdreißigern gekauft und knapp 40 Jahre genutzt wird, werden viele dieser ab 1990 gebauten Objekte noch von ihren Ersterwerbern bewohnt und stehen nicht zum Verkauf“, sagt Postbank-Expertin Grunwald.

 

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Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

42.000 qm großes Areal in der Grafschaft Kent

 

PATRIZIA, ein führender Partner für weltweite Investments in real assets, hat im Namen eines neuen Mandats von einem großen institutionellen Investor für 41 Mio. Euro einen Industriepark in Aylesford, Kent, im Südosten Englands erworben. Das Mandat wird zusammen mit dem operativen Partner Caisson Investment Management betreut. Die Akquisition ist der Auftakt für weitere Ankäufe von Industrieparks in ganz Großbritannien.

Für das neue Mandat soll ein Portfolio im Industrial Sektor aufgebaut werden, der sich während der Corona-bedingten Lockdown-Phase sehr robust gezeigt hat. Der Sektor zeichnet sich durch robuste Fundamentaldaten aus, die sich zuletzt durch einen Anstieg des Online Shopping weiter verstärkt haben.

Die erste Akquisition, der Industriepark Quarry Wood Industrial Estate, umfasst 42.000 qm Mietfläche mit insgesamt 27 Einheiten, die an 18 Nutzer vermietet sind. Zu den Mietern zählen lokale, regionale und überregionale britische Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Vertrieb und E-Commerce.

Das 6 ha große Gelände liegt in Aylesford, einem wichtigen Handelszentrum in North Kent, etwa 50 km südöstlich von London. Durch die Lage an der Autobahn M20 verfügt das Areal über eine sehr gute Verkehrsanbindung an die M25, das Zentrum Londons, den Kanaltunnel und die Häfen von Kent.

Jamie Younger, Head of Transactions UK & Irland bei PATRIZIA: “Wir freuen uns, bei diesem jüngsten Mandat mit Caisson als unserem Asset Manager zusammenzuarbeiten. Wir konzentrieren uns dabei auf ein Marktsegment, das die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie erfolgreich gemeistert hat. Industrieparks haben in den letzten Monaten stabile Mieteinnahmen erzielt und profitieren weiterhin durch das Wachstum des E-Commerce und der Last-Mile-Lieferung. Quarry Wood Industrial Estate ist ein bekannter, verkehrsgünstig gelegener Industriepark, der durch seinen diversifizierten Mietermix für stabile Einnahmen sorgt. Der Standort verfügt über das Potenzial, weitere namhafte und internationale Mieter anzuziehen.“

Philip Stott, Investment Partner bei Caisson Investment Management: “Wir sind stolz, dass mit Quarry Wood Industrial Estate nun unser siebtes Mandat für PATRIZIA beginnt. Der britische Industrial Sektor hat sich in diesen herausfordernden Zeiten als robust erwiesen. Wir freuen uns, dass wir die Transaktion während des Lockdowns effizient durchgeführt haben.“ PATRIZIA und Caisson wurden von Gerald Eve LLP beraten.

 

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PATRIZIA Immobilien AG, Fuggerstraße 26, D­-86150 Augsburg Tel.: +49 821 50910­000, Fax: +49 821 50910­999,  www.patrizia.ag

Führender Immobilien-Projektentwickler in Österreich und Deutschland mit 140-jähriger Unternehmensgeschichte

 

Die Hamburger ONE GROUP vollzieht eine Änderung in der Eigentümerstruktur und sichert sich hiermit die Investitionsmöglichkeit in eine attraktive Projektpipeline. Nachdem die bisherige Muttergesellschaft ISARIA Wohnbau AG den Großteil ihres bestehenden Projektportfolios erfolgreich an die Deutsche Wohnen veräußert hat, übernimmt mit SORAVIA einer der führenden Projektentwickler in Österreich und Deutschland die ONE GROUP mit Wirkung zum 13.07.2020.

Rund 60% der ursprünglichen ISARIA-Finanzierungen werden von der Deutsche Wohnen abgelöst. Die Rückflüsse hieraus können durch den neuen Unternehmensverbund vornehmlich in deutsche Projekte aus der SORAVIA-Pipeline investiert werden. Die ONE GROUP wird als Tochterunternehmen von SORAVIA mit der etablierten ProRealSerie Privatanlegern weiterhin Investitionsmöglichkeiten in die Finanzierung von Neubauvorhaben ermöglichen. Dabei sind sowohl eine Ausweitung der Finanzierungstätigkeit auf Österreichs Topstandorte als auch neue Produkte geplant.

„Der schnelle Abschluss der neuen strategischen Partnerschaft mit SORAVIA unterstreicht die Attraktivität des Finanzierungsmodells der ONE GROUP. Für unsere bestehenden wie künftigen Anleger haben wir damit eine starke Lösung gefunden. Der beeindruckende Track Record sowie die attraktive Projektpipeline überzeugen – und 140 Jahre SORAVIA sind ein eindeutiger Nachweis für eine langfristig orientierte Kooperation. Die Potenziale gemeinsam zu wachsen sind enorm“, erklärt ONE GROUP Geschäftsführer Malte Thies.

SORAVIA hat bis dato ein Projektvolumen von über 6,3 Milliarden Euro realisiert. Davon wurden über 2 Milliarden Euro mit einem Tochterunternehmen realisiert, das ein ähnliches Geschäftsmodell zur ONE GROUP verfolgt.

„Wir freuen uns, dass wir mit der ONE GROUP unsere Leistungspalette weiter ausbauen können. Seit über 40 Jahren blicken wir über unsere Konzerntochter auf mehr als 7000 zufriedene Kunden. Kundennähe und Verlässlichkeit sind uns als SORAVIA – wie auch der ONE GROUP – seit jeher wichtig. Nun haben wir führende Anbieter in Deutschland und Österreich gemeinsam im SORAVIA-Konzern vereint. Beide Seiten passen hervorragend zueinander, sowohl hinsichtlich des Geschäftsmodells, der Expansionspläne als auch der Unternehmenskulturen“, kommentiert Erwin Soravia, CEO von SORAVIA.

 

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One Group GmbH, Bernhard-Nocht-Straße 99, 20359 Hamburg, Tel: 040 69 666 69 0, Fax: 040 69 666 69 99, www.onegroup.ag

Geschäftsführung stellt sich für den weiteren Ausbau des Immobiliengeschäfts neu auf

 

Die Union Investment Real Estate GmbH verstärkt sich an ihrer Führungsspitze und holt mit Michael Bütter (50) einen anerkannten Immobilienmanager mit langjähriger Branchenerfahrung an Bord. Im Rahmen des dynamischen Wachstumskurses ist damit die Neuaufstellung der Geschäftsführung nach dem Ausscheiden von Reinhard Kutscher abgeschlossen.

Vorbehaltlich der Zustimmung der BaFin wird Michael Bütter zum 1. Oktober 2020 Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Union Investment Real Estate GmbH und Leiter des Segments Immobilien. Der Volljurist und Betriebswirt übernimmt diese Rolle von Jörn Stobbe, der der Geschäftsführung weiterhin angehört und sich als Leiter Asset Management auch auf Bereiche mit hoher Wertschöpfung, darunter Value-Add-Transaktionen, fokussiert. „Ich freue mich sehr, dass Jörn Stobbe seine wertvolle Kompetenz weiter in neue Aufgaben einbringen und hier strategisch bedeutsame Impulse setzen wird“, so Jens Wilhelm, Aufsichtsratsvorsitzender der Union Investment Real Estate GmbH. Dem fünfköpfigen Führungsgremium gehören weiterhin die langjährigen Geschäftsführungsmitglieder Volker Noack und Martin J. Brühl sowie seit 1. Juli 2020 als neuer COO Christoph Holzmann an.

Michael Bütter übernimmt in seiner Rolle als Segmentleiter Immobilien die Gesamtverantwortung für das aktuell rund 43,5 Milliarden Euro umfassende gewerbliche Immobiliengeschäft von Union Investment. Er ist derzeit Aufsichts- und Beirat in verschiedenen Immobilien- und Digitalunternehmen sowie Mitglied des Vorstandes der RICS in Deutschland. Zuvor war er in Top-Managementpositionen bei u.a. Vonovia SE, Scout24 AG, ImmobilienScout GmbH, Corestate Capital S.A. sowie der TLG Immobilien AG tätig.

Im Rahmen der neuen Struktur hat Volker Noack, seit 2010 in der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH und dort seit 2013 für das Asset Management verantwortlich, bereits zum 1. Juli 2020 das Fondsmanagement für die Privatkundenprodukte übernommen.

Martin J. Brühl, seit 2016 in der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH, verantwortet als Chief Investment Officer unverändert das nationale und internationale Investment Management, das mit Blick auf neue Märkte und Assetklassen weiter an Bedeutung gewinnt.

„Wir freuen uns, dass wir mit Michael Bütter eine international erfahrene und vielseitige Führungspersönlichkeit gewinnen konnten, die auch über die Immobilien- und Digitalbranche hinaus eine hohe Wertschätzung genießt. Mit ihm werden wir Wachstum und Innovationen für unser Geschäft erfolgreich vorantreiben. Mit der Erweiterung und Neuaufstellung an der Führungsspitze und der Exzellenz von über 440 Kolleginnen und Kollegen auf allen Ebenen werden die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen, die Erfolgsgeschichte von Union Investment  im Immobiliengeschäft fortzusetzen“, so Jens Wilhelm.

 

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

12 Büroimmobilien mit Marktwerten bis 19,2 Mio. Euro an GORE übertragen

 

Die publity-Tochter PREOS Real Estate AG („PREOS“) hat einen wichtigen Schritt ihrer Wachstumsstrategie mit Fokus auf erstklassige, großvolumige Büroimmobilien in Top-Städten Deutschlands umgesetzt. Dabei wurde nun wie angekündigt ein Portfolio mit 12 Büroimmobilien mit Marktwerten von bis zu 19,2 Mio. Euro an die GORE German Office Real Estate AG („GORE“) verkauft. Die Transaktion erfolgte durch die Einbringung von 89,9 Prozent der PREOS-Tochter PREOS Immobilien GmbH („PREOS IMMO“), in der diese Immobilien gebündelt sind, in GORE mit einem Wertansatz von 200 Mio. Euro. Im Gegenzug hat PREOS neue GORE-Aktien im Austauschverhältnis 1.000 : 1 erhalten. Das heißt, für je einen Geschäftsanteil an der PREOS Immo erfolgte die Übertragung von 1.000 neuen GORE-Aktien an PREOS. Infolge der Transaktion hält PREOS nunmehr 59,9 Prozent an GORE und publity ist somit mittelbare Großaktionärin von GORE. publity fungiert gleichzeitig weiterhin als Asset Managerin von GORE sowie von PREOS.

Thomas Olek, CEO von publity, kommentiert: „Durch diese Übertragung der PREOS-Immobilien findet eine klare Strategieabgrenzung statt: PREOS fokussiert erstklassige Büroimmobilien im Wert von jeweils über 50 Mio. Euro und GORE Objekte im niedrigen und mittelpreisigen Segment in deutschen Metropolregionen. Damit wird der Markt sehr gut abgedeckt und wir freuen uns, als Asset Managerin für beide Gesellschaften die vorhandenen Opportunitäten zu nutzen.“

 

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publity AG, Bockenheimer Landstraße 2-4, 60306 Frankfurt am Main, Telefon: +49 69 77011529, www.publity.de

70 % des Transaktionsvolumens entfallen auf Deutschland

 

Savills erwartet eine anhaltend hohe Investmentaktivität am europäischen Markt für  Mehrfamilienhäuser – das geht aus der neuesten Untersuchung des Immobiliendienstleisters hervor, in der zwölf Märkte analysiert wurden. In vielen europäischen Ländern wachsen die Mietwohnungsmärkte und die Wachstumstreiber dürften von der COVID-19-Pandemie kaum beeinflusst werden. Die Folge: Die Nachfrage unter Investoren wird tendenziell eher ansteigen und für weitestgehend stabile Renditen sorgen. Deutschland als mit Abstand größter Markt dürfte weiterhin stark im Fokus stehen.

Ein Großteil wird in Deutschland umgesetzt

Deutschland führt die Rangfolge der größten Investmentmärkte nach wie vor sehr deutlich an: Hierzulande entfielen im 1. Quartal 2020 rund 8,2 Mrd. Euro auf Käufe von Mehrfamilienhäusern – das entspricht einem Anteil von 70 % des europaweiten Transaktionsvolumens. Zweit- und Drittplatzierter sind Großbritannien und Schweden mit jeweils nur 8 % bzw. 6 % Marktanteil.

„Mehrfamilienhäuser rücken als Anlageprodukt aufgrund ihrer vergleichsweise hohen Ertragsstabilität europaweit immer mehr in den Fokus der Investoren. Dies gilt allem voran für die Bundesrepublik mit ihrem sehr großen Mietwohnungsmarkt“, berichtet Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills. „In vielen europäischen Ländern wachsen die Mietwohnungsmärkte, sodass die Produktverfügbarkeit steigt und Mehrfamilienhäuser sich zusehends als feste Größe am Immobilieninvestmentmarkt etablieren.“

Gute Fundamentaldaten fördern Investitionsaktivitäten

Die Experten von Savills gehen davon aus, dass in den untersuchten Ländern das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2020 bei über 22 Mrd. Euro liegen könnte und sich damit auf Vorjahresniveau befinden wird. Maßgebliche Treiber des anhaltend hohen Investoreninteresses in COVID-19-Zeiten sind die aus Eigentümersicht guten Fundamentaldaten an den europäischen Mietwohnungsmärkten: die zunehmende Urbanisierung, kleinere Haushalte, oftmals kaum noch erschwingliche Kaufpreise für Wohneigentum sowie eine höhere Nachfrage nach Flexibilität und Serviceleistungen. Dies sind allesamt langfristige Entwicklungen, die von dem Wirtschaftszyklus und den jüngsten Auswirkungen von COVID-19 vergleichsweise wenig abhängig sind.

Stabiles Pricing bei aufgeschobenen Mietwachstumspotenzialen

„Angesichts der robusten Fundamentaldaten haben Investoren nach wie vor die gleichen Renditeanforderungen wie zu Jahresbeginn. Auswirkungen auf die Preisgestaltung hat hingegen eher, dass Investoren als Folge der Pandemie konservativere Ansätze bei Mietsteigerungserwartungen und Auslastungsquoten haben“, erläutert Marcus Roberts, Head of European Operational Capital Markets bei Savills. „Die Höhe des Kapitals, das in Mehrfamilienhäuser angelegt wurde, ist seit Jahresbeginn jedoch unverändert geblieben. Die Investorenabsichten deuten sogar eher darauf hin, dass noch mehr Geld in den Wohnimmobiliensektor fließen wird.“ Aktuell liegt die Anfangsrendite im Durchschnitt der untersuchten Länder stabil bei 3,35 %.Bis zum Jahresende geht Savills von weitgehend unveränderten Renditen aus.

Das Segment und alternative Lagen als Profiteure

Im Zuge der COVID-19-Pandemie ist zu erwarten, dass die Erschwinglichkeit der Mieten bei Nutzern und auch Investoren in den Fokus rückt. Im Hinblick auf verschiedene Standorte könnten weniger dicht besiedelte aber gut angebundene Wohnstandorte an Bedeutung gewinnen. Alles in allem werden Wohnimmobilien aufgrund der vergleichsweise hohen Stabilität der Mieteinnahmen von vielen Investoren, aber auch von vielen Kreditgebern, bereits jetzt als sicherer Hafen angesehen. Savills rechnet damit, dass Mehrfamilienhäuser zukünftig eine höhere Bedeutung in den Portfolios vieler Investoren einnehmen werden. Schon jetzt rangiert die Anlageklasse bzgl. der Volumina in einigen Märkten auf Platz 2 hinter den Büroimmobilien und wird zunehmend in die Portfolios institutioneller Investoren wie Pensionskassen und REITs aufgenommen. „Mehrfamilienhäuser können in Europa nicht länger als alternatives Investment bezeichnet werden, sondern sind mittlerweile auch für Core-Strategen eine Option. Insbesondere in Märkten wie Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien, in denen die Transaktionsvolumina bisweilen mit denen der Büroimmobilien mithalten können oder diese sogar überholt haben“, so Eri Mitsostergiou, Director European Research bei Savills. „Auch in Spanien und Irland wird der Sektor perspektivisch deutlich an Relevanz gewinnen – hier waren die Volumina im letzten Jahr zwei- bis fünfmal so hoch wie im Fünfjahresdurchschnitt.“

 

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Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

Europace Hauspreis weiterhin solide im Wachstum

 

Sicherlich zu weit gegriffen wäre die Hypothese, dass das Coronavirus für einen weiteren Anstieg der Wohnimmobilienpreise verantwortlich sein könnte. Die unverändert starke Preisentwicklung zeigt aber auch, dass das Virus die Nachfrage bislang nicht nennenswert schwächen konnte.

Zwar weist der Gesamtindex im Juni mit 178,51 Punkten im Vergleich zum Vormonat lediglich einen leichten  Anstieg von 0,57 Prozent aus und verzeichnet somit die geringste Steigerung seit Jahreswechsel. Gleichzeitig ist er in den vergangenen sechs Monaten um fast zehn Indexpunkte gestiegen, was im Vergleich zum Vorjahresmonat einer Steigerung von 10,39 Prozent entspricht.

Mit 184,53 Indexpunkten, einer Steigerung also von 0,64 Prozent seit der Erhebung der Zahlen aus dem Vormonat, liegen die Neubauten zwar auch diesen Monat wieder an der Spitze der Europace Hauspreise, verzeichnen aber mit 7,98 Prozent den geringsten Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Juli 2019.

Weiterhin stabil entwickeln sich auch die Preise für Eigentumswohnungen. Seit dem Vormonat stiegen diese um 0,52 Prozent auf 183,48 Punkte an, das entspricht 11,79 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Schlusslicht, aber nicht minder solide, zeigt sich auch die Preisentwicklung im Segment der Bestandshäuser. Mit 167,52 Indexpunkten, einem Anstieg von 0,53 Prozent im Vergleich zum Vormonat und 11,59 Prozent zum Vorjahresmonat, nähern sie sich den anderen Segmenten kontinuierlich weiter an.

Stefan Münter, Co-CEO der Europace AG, zeichnet für die stabile Entwicklung der Hauspreise gleich mehrere Aspekte verantwortlich:

“Die vergangenen Wochen haben folgendes gezeigt: Erstens, ist der deutsche Wohnimmobilienmarkt  äußerst robust. Zweitens, um seine Entwicklung tiefer gehend zu beeinflussen, bedarf es längerfristiger Störungen. Und drittens, die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen.

Um die anhaltend starke Preisentwicklung bei Wohnimmobilien verstehen zu können, müssen daher mehrere, vor allem auch langfristige Faktoren einbezogen werden. Der wichtigste Punkt hierbei ist nach wie vor eine wesentlich höhere Nachfrage nach privaten Wohnimmobilien, als der Markt derzeit anbieten kann. Steigende Singlehaushaltsauslastung und längere Lebenserwartung in der Gesellschaft spielen ebenfalls eine signifikante Rolle. Auch der Zuzug aus anderen Ländern, gerade vor dem Hintergrund der Pandemie, die im internationalen Vergleich in Deutschland noch recht gut gehandhabt wurde, sollte mit einbezogen werden. Und auch Corona hat sicherlich einen kleinen Teil dazu beigetragen: Die Einschränkungen der letzten Wochen und Monate haben bei dem ein oder anderen die Vorzüge des Eigenheims nochmal hervorgehoben. Ein Preisauftrieb bei den Mieten in Kombination mit dem Niedrigzins verstärken schlussendlich noch die Attraktivität eines Kaufs. Basierend auf unseren Zahlen und der Entwicklung der Hauspreise gehen wir davon aus, dass der deutsche Wohnimmobilienmarkt bis auf weiteres stabil bleibt.”

 

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Savills blickt auf die Mittelmeerküste

 

Der Immobilienmarkt in Monaco boomt: Der Stadtstaat an der französischen Mittelmeerküste ist mit einem Durchschnittspreis von aktuell 48.150 Euro/m² nach wie vor der teuerste Wohnungsmarkt weltweit. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung von Savills hervor. Besonders der bekannte Bezirk Monte Carlo gehört zu den exklusivsten Wohngegenden. Eine Immobilie kostet hier durchschnittlich 53.000 Euro/m² und liegt damit noch über dem monegassischen Durchschnittswert.

Global betrachtet können nur die Preise des Immobilienmarktes in Hong Kong mit denen des Fürstentums mithalten. In beiden Märkten herrschen enormer Produktmangel und ein daraus resultierender Nachfrageüberhang, der die Preise zusätzlich in die Höhe wachsen lässt. „Wir stellen weiterhin fest, dass der Bedarf nicht abebbt und die Verfügbarkeiten deutlich übersteigt. Das liegt unter anderem daran, dass die weltweite Reputation Monacos als sicherer Anlagehafen Bestand hat. Selbst im Hinblick auf das kommende Jahr, wo die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 noch weitestgehend unbekannt sind, ist der Wohnungsmarkt in Monaco gut aufgestellt, um den Sturm eines wirtschaftlichen Abschwungs zu überstehen“, sagt Sophie Chick, Head of World Research bei Savills. Der kleine Rückgang von 1,3 % folgte auf einen außergewöhnlichen Preisanstieg von 18,1 % im Vorjahr 2018, an dem die Preise ihren vorzeitigen Hochpunkt erreichten.

Exklusiver als Big Apple

Selbst erstklassige Immobilien in den globalen Metropolen wie New York, London oder Paris sind deutlich günstiger als die des Fürstentums. Eine Wohnimmobilie im US-amerikanischen New York City kostet beispielsweise im Durchschnitt nur halb so viel wie in Monaco. In den europäischen Metropolen London und Paris müssen 60 % bzw. 68 % weniger aufgewendet werden.

Wie geht es weiter in Monaco?

„Es ist zu erwarten, dass sich die Wiederverkäufe verlangsamen werden, während die Welt eine Pause einlegt, um die Situation einzuschätzen. Auch weiterhin gingen die Transaktionszahlen von 2018 auf 2019 um 54 % zurück. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Preise für eine gewisse Zeit unverändert bleiben, beziehungsweise nur sehr geringfügig steigen werden“, erläutert Sophie Chick weiter. „Denn obwohl Neubauprojekte geplant sind, wird die Anzahl der zukünftigen Einheiten die Nachfrage bei weitem unterschreiten.“

Die Transaktionsanzahl in Monaco ging mitunter auch deshalb zurück: Während es im Jahr 2018 noch 523 Verkäufe waren, sank die Zahl 2019 auf 462 Deals. Ein bedeutender Faktor war dabei eben das mangelnde Angebot an Neubauten. Dies trug erheblich zum allgemeinen Rückgang der Verkaufszahlen bei. Auch bei den Transaktionen von Wiederverkaufsobjekten war ein leichter Rückgang festzustellen. In dieser Dynamik gab es allerdings ein Marktsegment, das sich dem Trend widersetzte: Die Verkäufe von Immobilien mit einem Preis von über 10 Mio. Euro stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 64 %.

„Die Zunahme der Verkäufe im High End Segment war zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Zahl der verkauften und sanierungsbedürftigen Villen gestiegen ist und Monaco weiterhin ein erstklassiger Standort zum Wohnen und Investieren bleibt“, sagt Irene Luke, Head of Savills in Monaco zum hiesigen Immobilienmarkt. „Die Käufer prüfen schon im Vorfeld verstärkt, ob die zu erwerbende Immobilie auch den Bedürfnissen der ganzen Familie entspricht. Wir stellen fest, dass dies die Nachfrage nach großflächigen Immobilien antreibt. Dieser Trend wird sich auch nach dem Ende von COVID-19 fortsetzen, da die Familien das Platzangebot bei der Wahl der Wohnimmobilie bevorzugen“, resümiert Irene Luke.

Wie sieht es auf dem Vermietungsmarkt aus?

Ähnlich wie für die Kapitalwerte ist der Vermietungsmarkt in Monaco mit einer durchschnittlichen Monatsmiete von 126 Euro/m² der teuerste Standort weltweit. Im Vergleich ist der Preis um 60 % höher als in New York, der zweitteuersten Stadt im Bereich der Vermietung von Wohnraum im Savills Index.

Im Laufe des letzten Jahres bis Februar 2020 stiegen die Mietwerte in Monaco über alle Assetklassen hinweg um 20 %. Diese hohe Nachfrage und das entsprechende Mietwachstum bei großflächigeren Immobilien zeigen Parallelen zur Entwicklung am Investmentmarkt, in welchem die potenziellen Mieter sich zunächst absichern, bevor sie eine Wohnberechtigung beantragen.

Rückblick:

Am Beispiel der Globalen Finanzkrise lassen sich die Auswirkungen der Pandemie am monegassischen Immobilienmarkt erahnen. Während dieser Zeit (2009) gingen die Quadratmeterpreise in Monaco im Vergleich zu 2008 um 13 % zurück. Bereits ein Jahr später, 2010, erreichten die Quadratmeterpreise wieder ein Niveau wie vor der Finanzkrise. Die Transaktionsvolumina benötigten etwas länger, um sich zu erholen: Das Niveau von 2007 wurde erst drei Jahre später erzielt.

 

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Die publity AG (Scale, ISIN DE0006972508) hat die Investorenbasis ihrer Konzerntochter PREOS Real Estate AG verstärkt.

 

Es wurden nunmehr 3.846.153 PREOS-Aktien aus dem publity-Besitz an einen langfristig orientierten internationalen Investor veräußert. Dies entspricht rund 5,8 Prozent der publity-Anteile an PREOS und rund 5,4 Prozent des Grundkapitals der PREOS Real Estate AG. Der Kaufpreis beläuft sich auf insgesamt 50 Mio. Euro. Der Investor hat sich einer Lock-Up-Frist von 12 Monaten unterworfen. Die Beteiligung von publity an PREOS sinkt dadurch auf rund 86,5 Prozent.

Thomas Olek, CEO von publity, kommentiert: „Wir freuen uns über das Engagement des strategischen Investors bei unserer Tochter PREOS. Die Erlöse aus dem Verkauf werden wir zur Unterstützung unseres weiteren Wachstums mit dem Fokus auf erstklassige Büroimmobilien in den deutschen Top-7-Städten nutzen.“

 

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Fonds verfolgt eine Cashflow-orientierte, Value-add Strategie in allen Sektoren

 

PATRIZIA, ein führender Partner für weltweite Investments in real assets, hat ihren Value-Add Fonds TransEuropean VII LP (“TEP VII”), voll platziert. Der Fonds hat in Summe 750 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben. In der letzten Runde des Fundraisings, die überzeichnet war, wurden seit Januar diesen Jahres weitere 116 Mio. Euro an neuen Kapitalzusagen gesichert.

Der Fonds, in den sowohl bestehende als auch neue institutionelle Investoren aus Großbritannien, Europa, den USA, dem Nahen Osten und Asien investieren, ist der größte in der PATRIZIA TransEuropean Serie. Er übertrifft den Vorgängerfonds TransEuropean Property LP VI (“TEP VI”), der 430 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben hatte.

TEP VII verfolgt eine Cashflow-orientierte, Value-add Strategie in den Sektoren Büro, Logistik, Wohnen und Einzelhandel. Er investiert sowohl in Kontinentaleuropa als auch in UK und profitiert dabei von dem europäischen Netzwerk PATRIZIAs. Der Fonds hat bereits einige Investments getätigt, vor allem im Logistiksektor in Madrid, Barcelona, Mailand und Avignon. In Summe wird der Fonds in den nächsten drei Jahren weitere Investments in Höhe von mehr als 1 Mrd. Euro tätigen.

Paul Hampton, Fund Chairman der TransEuropean-Reihe bei PATRIZIA: “Dass dieser Fonds trotz Corona-Pandemie deutlich überzeichnet war, freut uns natürlich sehr. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, all unseren Investoren für ihre Unterstützung in den vergangenen Monaten zu danken. Zweifellos haben unsere langfristige Erfolgsbilanz und unser kontinuierlicher Fokus auf eine Verbesserung der Performance zu diesem Erfolg beigetragen. Unser vorrangiges Ziel ist es nun, dieses Eigenkapital strategisch einzusetzen. Wir sind optimistisch, dass unter den derzeitigen Marktbedingungen unsere Stärken als einer der größten Investmentmanager Europas mit erfahrenen Deal Initiatoren und Asset Managern sowie unserem europaweiten Netzwerk zum Tragen kommen werden.”

Die TransEuropean-Fondsreihe wurde erstmals 1992 aufgelegt und hat über 2,8 Mrd. Euro in 13 europäischen Ländern investiert. Seit 2008 hat das aktuelle Fondsteam eine IRR von 24,8% pro Jahr erwirtschaftet.(1 )Der Vorgängerfonds TEP VI befindet sich nun in der Liquidationsphase und wird seine Renditeziele voraussichtlich sogar übertreffen. Er hat bereits rund 30% seiner Assets verkauft, einschließlich des Verkaufs eines Portfolios französischer Logistikimmobilien im Oktober 2019, durch den ein 2,7-faches Netto Equity Multiple an den Fonds zurückgeführt wurde.

(1)Realisierte Erträge auf Immobilien-/Investmentebene nach Leverage und Kapitalertragssteuer, aber vor Gebühren, Unternehmenskosten und Einkommenssteuer

 

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Forschungsarbeit untersucht, wann sich Immobilien mit Mischnutzung rechnen

 

Die Hybriden sind im Kommen. Doch gemeint sind nicht Autos, sondern Immobilien in Mischnutzung. Insbesondere Hochhäuser, in denen Büros, Wohnungen und Hotels gemeinsam unter ein Dach gebracht werden, können bei steigenden Einwohnerzahlen und knappen Flächen zu attraktiven Projekten werden. Doch die Entwicklung Hybrider Immobilien ist mit einer komplizierten und teuren Planung verbunden, die viele Investoren abschreckt. Eine Master-Arbeit an der International School of Management (ISM) hat untersucht, wann sich Hybride Hochhäuser lohnen.

Hybride Immobilien versprechen eine Abkehr von der monofunktionalen Nutzung, die dazu geführt hat, dass Wohngemeinden einen Dornröschenschlaf halten, Innenstädte am Tag hektisch, am Abend aber geisterhaft sind. Ein zentrales Merkmal von lebendigen Stadtquartieren hingegen ist ein hoher Grad an Nutzungsdurchmischung. Was hält die Baubranche also davon ab? “In der Master-Arbeit, die an unserem Institut für Immobilien- und Standortforschung entstanden ist, wurden zwei Ansätze, das ‘Target-Costing’ und die klassische Immobilienentwicklung interdisziplinär in einem Modell verknüpft, um so das Kosten-Nutzen-Verhältnis genauer zu untersuchen”, erklärt Prof. Dr. Werner Pauen, der an der ISM den Master-Studiengang Real Estate Management leitet.

Die Arbeit kalkuliert das Produktprofil und die resultierenden und akzeptablen Baukosten einer hybriden Immobilie zum frühen Zeitpunkt der Projektentwicklung unter Einbeziehung der Präferenzen der Nutzer, um einen nachhaltigen Erfolg über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie zu gewährleisten. Neben den baurechtlichen Gegebenheiten wurden die Herleitung der am Markt erzielbaren Mieten sowie insbesondere die Einflussfaktoren auf die Zahlungsbereitschaft der Endnutzer einbezogen.

Piller, Vanessa: “Möglichkeiten der Projektentwicklung einer “hybriden Immobilie” auf der Grundlage des Target Costing in hochpreisigen Märkten – am Beispiel München”.

Hintergrund:

Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle.

 

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ISM International School of Management GmbH – Gemeinnützige Gesellschaft, Otto-Hahn-Straße 19, 44227 Dortmund, Tel: 0231-97 51 39-31, www.ism.de

Immobilienvermittler von LBS und Sparkassen erwarten infolge der Corona-Krise bis zum Herbst keinen weiteren Anstieg der Wohnimmobilienpreise – LBS-Immobilienpreisspiegel zeigt enorme regionale Preisunterschiede

 

Die Immobiliengesellschaften der Landesbausparkassen (LBS) und Sparkassen erwarten infolge des Corona-Shutdowns bis zum Herbst dieses Jahres stabile Preise auf dem Wohnimmobilienmarkt, wie eine Sonderbefragung im Mai ergeben hat. Noch im Januar waren die Immobilienvermittler von Preissteigerungen zwischen rund 4 Prozent bei Eigenheimen und Eigentumswohnungen sowie fast 6 Prozent bei Bauland ausgegangen. “Corona bremst den Preisanstieg bei Wohnimmobilien zumindest vorübergehend aus”, erläutert Verbandsdirektor Axel Guthmann die Ergebnisse der aktuellen Erhebung. “Die Marktkenner rechnen in allen Bundesländern mit einem weiterhin knappen Angebot, aber auch mit einer etwas gedämpften Nachfrage”. Grundlage für die jetzt erschienene LBS-Analyse “Markt für Wohnimmobilien 2020” ist die jährliche Befragung der rund 600 Immobilienmarktexperten von LBS und Sparkassen.

Die LBS-Immobilienvermittler sahen sich in der Phase des schärfsten Lockdowns durch die Kontaktbeschränkungen mit einer erschwerten Objektbeschaffung konfrontiert, so ein Ergebnis der Sonderbefragung zu den Corona-Effekten. Bis zum Herbst erwarten sie daher ein konstantes bis leicht rückläufiges Angebot. Wie die längerfristige Entwicklung verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Vieles, was vor der Krise die Einschätzung des Wohnungsmarkts bestimmt habe, gelte weiter, erklärt Verbandsdirektor Guthmann. Die zum Verkauf stehenden Eigentumswohnungen und Eigenheime waren knapp und seien es immer noch.

Die Nachfrage nach Baugrund, Häusern und Wohnungen wird – ausgehend von sehr hohem Niveau – nach Einschätzung der LBS-Immobilienvermittler in den kommenden Monaten etwas zurückhaltender ausfallen als in der Zeit vor Corona. Allerdings lassen sich nicht alle Regionen über einen Kamm scheren: Bei den Eigenheimen beispielsweise rechneten die Befragten vor allem in den südlichen und östlichen Bundesländern mit einem leichten Rückgang des Interesses, während die Kollegen im Norden eher von einer unveränderten Nachfrage ausgingen.

“Ein Grund könnte sein, dass die Wirtschaftslage in Regionen unsicherer ist, die stark von der Autoindustrie geprägt sind”, erläutert Guthmann. Er erwartet, dass der Zusammenhang zwischen Wohnimmobilienmarkt und Konjunkturverlauf im nächsten Jahr noch stärker zum Tragen kommt: “Je nachdem, wie sich die Wirtschaft in Deutschland und bei seinen wichtigsten Handelspartnern entwickelt und wie stark die Arbeitslosigkeit steigt, wird sich auch das Kaufinteresse der privaten Haushalte entwickeln.”

Basierend auf ihren aktuellen Beobachtungen zu Angebot und Nachfrage erwarten die Immobilienmarkt-Experten der LBS bis zum Herbst zunächst eine Atempause bei den Kaufpreisen. “Weiter in die Zukunft wollten wir bei der Sonderabfrage nicht schauen, weil aus heutiger Sicht noch nicht seriös vorherzusagen ist, wohin die Reise geht”, betont Guthmann. Wichtig sei vor allem, den Immobilienmarkt regional differenziert zu betrachten: “Unser diesjähriger Immobilienpreisspiegel für mehr als 1.000 Städte hat erneut immense Unterschiede im Preisniveau zu Tage gefördert.”

Ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse des Preisspiegels:

Gebrauchte frei stehende Einfamilienhäuser: An der Spitze des Großstadtrankings steht wie schon seit Jahren München: Eigenheime kosten dort 1,5 Millionen Euro – für diese Summe könnte man in Leipzig fünf Einfamilienhäuser kaufen. Teuer ist der Traum vom eigenen Häuschen auch in anderen südwestdeutschen Großstädten. So müssen dafür in Wiesbaden oft 1,2 Millionen Euro aufgebracht werden, in Stuttgart 1,1 Millionen Euro und in Freiburg im Breisgau 950.000 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt am Main (900.000 Euro), Heidelberg (880.000 Euro), Regensburg (850.000 Euro) und Düsseldorf (800.000 Euro). Ausweichen ins Umland lohnt sich zumindest finanziell nicht, denn dort sind die Preise oftmals noch höher: Die Münchener Vororte Grünwald und Gräfelfing toppen die Landeshauptstadt mit 1,9 bzw. 1,8 Millionen Euro noch einmal deutlich, ähnliches gilt für das Verhältnis von Bad Soden (950.000 Euro) zu Frankfurt.

Wohnen, wo andere Urlaub machen – auch das kann ein teures Vergnügen. sein: Spitzenpreise für Einfamilienhäuser registrierten die LBS-Immobilienvermittler beispielsweise in den bayerischen Voralpen in Herrsching am Ammersee und in Starnberg mit 1,3 Millionen Euro, in Garmisch-Partenkirchen mit 1,2 Millionen Euro und am Bodensee in Konstanz (800.000 Euro) und Lindau (730.000 Euro).

Relativ erschwinglich ist ein gebrauchtes Eigenheim dagegen mit 310.000 bis 400.000 Euro zum Beispiel in Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund und Dresden. Noch günstiger sind im Osten Halle und Magdeburg (180.000 bzw. 250.000 Euro), im Norden Bremerhaven mit 210.000 Euro und im Westen Siegen mit 180.000 Euro. Das untere Ende der Preisskala markieren die Kleinstädte Eisleben im südlichen Sachsen-Anhalt und Annaberg-Buchholz im Erzgebirge mit 70.000 bzw. 60.000 Euro.

Reihenhäuser: “Teilweise gute Einstiegspreise für Wohneigentumsinteressenten” attestiert LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann dem Neubau-Segment. In nördlichen Schleswig-Holstein liegen sie bei 290.000 Euro, in Sachsen zwischen 170.000 und 310.000 Euro und in Nordrhein-Westfalen bei 250.000 bis 390.000 Euro. Lediglich in Süddeutschland signalisieren die Preise vielerorts Engpässe. So koste ein neues Eigenheim in München selbst in der Reihe 1,1 Millionen Euro und in Starnberg 1,15 Millionen Euro. In einem Drittel der Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohner seien neue Reihenhäuser aber für bis zu 360.000 Euro zu haben. Reihenhäuser aus dem Bestand sind im Schnitt rund 16 Prozent günstiger als Neubauten. Je nach Ort kann der Preisvorteil aber auch gleich Null sein, so etwa in Berlin und Köln.

Eigentumswohnungen: Neue Wohnungen haben sich nach Angaben der LBS-Immobilienexperten fast überall merklich verteuert, insbesondere an touristisch interessanten Orten, in den Metropolregionen und in Universitätsstädten. Am teuersten ist Gräfelfing bei München mit 8.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, gefolgt von Starnberg mit 8.350 Euro. Auch das an Gräfelfing angrenzende Planegg (8.200 Euro) und Grünwald (8.000 Euro) übertreffen die Top-7-Städte Stuttgart (6.700 Euro), Frankfurt (6.500 Euro) und Hamburg (5.200 Euro) um Längen. Die Halbmillionenstädte Dortmund, Bremen und Leipzig sind dagegen mit Quadratmeterpreisen im Bereich von 3.700 Euro und darunter vergleichsweise erschwinglich. Zwar werden auch Wohnungen aus dem Bestand immer teurer. Da sie aber meist einen geringeren Standard haben als Neubauwohnungen, sind sie im Schnitt rund 36 Prozent günstiger.

Bauland: Es bleibt nach Einschätzung der befragten Experten der Engpassfaktor Nummer eins auf dem Immobilienmarkt. Spitzenpreise für den Quadratmeter werden in süd- und südwestdeutschen Großstädten wie München (2.600 Euro) samt einigen Umlandgemeinden, Stuttgart (1.600 Euro) und Düsseldorf (1.100 Euro) registriert. Laut LBS-Preisspiegel ist Bauland in vielen Mittelstädten und in mancher Großstadt (Bremerhaven und Cottbus) aber auch für rund 100 Euro pro Quadratmeter oder sogar darunter auf dem Markt.

Für die weitere Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt im Allgemeinen und speziell nach Corona wird es nach Einschätzung der Immobilienvermittler nicht nur darauf ankommen, wie schnell sich das Land wirtschaftlich erholt, sondern auch wie die Bundesbürger mit ihren Erfahrungen aus der Lockdown-Phase umgehen. “Das Eigenheim ist schon jetzt stärker in den Fokus gerückt”, hat Axel Guthmann beobachtet. Vielen Menschen sei in den vergangenen Wochen sehr deutlich bewusst geworden, welch unschätzbaren Wert ausreichend Platz und ein eigener Garten haben können. “Deshalb ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden nicht nur generell weiter steige, sondern vor allem jene nach einem Häuschen im Grünen”, sagte Guthmann abschließend.

Die LBS-Frühjahrsumfrage

Die Immobilienexperten von LBS und Sparkassen werden seit 2000 jedes Frühjahr zu ihrer Einschätzung der Angebots- und Nachfragesituation auf dem Neubau- und Gebrauchtwohnungsmarkt befragt. Außerdem geben sie Auskunft über typische Preise vor Ort in jeweils mittleren bis guten Lagen. Die Erhebung für 401 Kreise und kreisfreie Städte ergibt ein umfassendes Bild der Wohnungsmarktsituation in Deutschland.

Alle Ergebnisse mit interaktiven Karten sowie vielen Such-und Filterfunktionen unter: www.lbs-markt-fuer-wohnimmobilien.de

 

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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Friedrichstraße 83, 10117 Berlin, Tel: 030 20225-5381, Fax: 030 20225-5385, www.lbs.de

Nach einem starken Jahresauftakt auf dem deutschen gewerblichen Wohninvestmentmarkt, gepusht durch die Übernahme der Adler Real Estate durch Ado Properties und einer insgesamt hohen Anzahl an Transaktionen, bilanziert das zweite Quartal ein erwartungsgemäß deutlich niedrigeres Transaktionsvolumen.

 

3,7 Mrd. Eurozwischen April und Ende Juli gegenüber 9,7 Mrd. Euro im ersten Quartal. Kumuliert ergibt sich für das erste Halbjahr 2020 damit ein Transaktionsergebnis von 13,4 Mrd. Euro (106.900 Wohneinheiten), entsprechend einem Anstieg von + 65 Prozent (H1 2019: 8,1 Mrd. Euro).

“Zwar hatten sich bereits seit März aufgrund von Covid-19 erste Beeinträchtigungen mit Kapazitätsengpässen und organisatorischen Einschränkungen abgezeichnet, aber von einem Einbruch des Marktes konnte in der Folge keineswegs die Rede sein, Befürchtungen massiver Einbußen haben sich nicht bestätigt”, so Dr. Konstantin Kortmann, Member of the JLL Strategy Board und Head of Residential Investment JLL Germany. Kortmann weiter: “Der kurzzeitig beträchtliche Rückgang des Transaktionsgeschehens zu Beginn der Krise lag weniger an einem tatsächlichen Nachfragerückgang als vielmehr an den Einschränkungen bei der Ausführung von Transaktionen, verbunden mit dem Lockdown zur Eindämmung der Pandemie. Einschränkungen gab es nicht nur bei der Durchführung von Besichtigungen, sondern auch aufgrund von Engpässen bei der Bearbeitung von Finanzierungsanträgen oder der begrenzten notariellen Handlungsfähigkeit.” Und Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, ergänzt: “Der Wohnungsinvestmentmarkt zeichnete sich auch in den Monaten April bis Ende Juni durch eine bemerkenswerte Dynamik aus, die Anzahl der realisierten Abschlüsse blieb auch in diesem Zeitraum hoch und lag mit 114 Transaktionen auf dem Niveau des Vorquartals, gegenüber dem Schnitt der letzten fünf Jahre sogar um ein Viertel höher. Dabei entfiel fast die Hälfte aller Abschlüsse in den Monat Juni, ein klarer Hinweis auf das zurückgewonnene Vertrauen der Marktteilnehmer. Und last but not least muss man auch berücksichtigen, dass die Übernahme der Adler Real Estate durch Ado Properties sicherlich nicht als quartalsübliche Aktivität rubriziert.” Neben der größten Transaktion, dem Erwerb von 6.380 Wohneinheiten durch die LEG von der Deutsche Wohnen, waren es vor allem Abschlüsse mit weniger als 800 Wohneinheiten und einem Gesamtvolumen von 2,1 Mrd. Euro, die zu verbuchen waren. Scheunemann schlussfolgert: “Insofern fiel der Rückgang des Transaktionsvolumens im zweiten Quartal gegenüber dem coronafreien Vorjahresquartal mit -10 Prozent moderater aus als zunächst erwartet. Im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt betrug der Rückgang sogar lediglich -5 Prozent.”

Trotz der Mobilitätseinschränkungen und der damit verbundenen Erschwernisse kommen internationale Investoren im zweiten Quartal auf einen Anteil am Gesamtvolumen von 20 Prozent, und der bewegt sich sogar leicht über dem Vorjahresdurchschnitt. Dabei entfielen die größten Anteile auf Akteure aus UK (29 %), der Schweiz (12 %) und Schweden (8 %).

“Die Nachfrage auf dem Wohnimmobilien-Investmentmarkt ist auch deshalb stabil geblieben, weil die Anlageklasse ihrem Ruf stabiler Cashflows gerecht geworden ist. Im Gegensatz zu Gewerbeimmobilien gab es bisher keine größeren Mietstundungen”, erklärt Konstantin Kortmann und fügt an: “Die Anlageklasse mit ihrem defensiven Risikoprofil und den Eigenschaften des Konsumguts ‘Wohnen’, das als Grundbedürfnis dem staatlichen Schutz unterliegt, konnte trotz aller Verunsicherung der Marktteilnehmer die in einer kritischen Marktlage psychologisch so wichtige Zuversicht überzeugend vermitteln. Angesichts der anhaltend hohen Marktdynamik kann daher auch ein ‘Corona-Discount’ in den Preisen nicht bestätigt werden: zumindest die Bestandspreise sind stabil geblieben.”

Ein Blick auf die gesamte Preisentwicklung (Bestand und Neubau) im zweiten Quartal zeigt einen weiteren Anstieg gegenüber dem Vorquartal um 7 Prozent auf rund 131.000 Euro/Wohneinheit. “Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen auf einen erhöhten Anteil an Projektentwicklungen am Gesamtvolumen zurückzuführen, die mit einem Anteil von 32 Prozent (bei einem 5-Jahresdurchschnitt von 21 %) auch im zweiten Quartal 2020 ihre zunehmende Bedeutung für das Geschehen am Wohninvestmentmarkt in Deutschland untermauerten”, erklärt Scheunemann. Neben den Entwicklern (rund 855 Mio. Euro) waren es vor allem Immobilien AGs (rund 1 Mrd. Euro), die auf der Verkäuferseite aktiv waren. Als stärkste Käufergruppen agierten ebenfalls Immobilien AGs mit rund 1,3 Mrd. Euro und Asset/Fonds Manager mit rund 832 Mio. Euro.

“Der vorsichtige Optimismus der Marktteilnehmer spiegelt sich auch in der öffentlichen Debatte wider. Prä-Covid-19 Themen, wie etwa die zunehmenden wohnungspolitischen Interventionen auf kommunaler und nationaler Ebene, verdrängen wieder zunehmend die Krisendiskussionen. Neben dem vom Bundesbauministerium vorgelegten Gesetzesentwurf zum ‘Baulandmobilisierungsgesetz’ ist es vor allem der Berliner Mietendeckel, der sowohl auf dem Privatisierungsmarkt als auch auf dem Wohninvestmentmarkt für Verunsicherung sorgt”, sagt Kortmann. Der Wohnungsmarktexperte weiter: “Die voraussichtlich eine längere Zeit, vielleicht auch Jahre andauernde Normenkontrolle durch das Bundesverfassungsgericht, wird den Berliner Markt wohl noch einige Zeit prägen. Gegenwärtig sind auch hier die Auswirkungen allerdings gering”. Das Transaktionsvolumen am Berliner Wohninvestmentmarkt bleibt mit 440 Mio. Euro hoch und sorgt dafür, dass die Hauptstadt nicht nur ihre Bedeutung als stärkster regionaler Markt beibehält – gefolgt von München (272 Mio.), Rhein-Neckar (220 Mio.) und Hamburg (212 Mio.), sondern sich der relative Anteil am Gesamtvolumen in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals eingependelt hat. Insgesamt entfiel rund ein Drittel des Gesamtvolumens auf die sieben größten regionalen Märkte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart).

Konstantin Kortmann abschließend: “Die Chancen für das Wohnsegment, aus der Krise sogar gestärkt hervorzugehen, ist durchaus realistisch. Insbesondere dann, wenn sich die weitere Nachfrage der Investoren langfristig auch aus anderen Segmenten auf das Wohnsegment verlagert. Die Risikoaversion und damit die Nachfrage nach risikoärmeren Produkten könnte nachhaltig noch steigen, Anlagealternativen im Niedrigzinsumfeld der ultra-expansiven geldpolitischen Ausrichtung werden immer rarer. Während risikoaverse Investoren wie Pensionsfonds und Versicherungen in den letzten Jahren ihre Anteile an Immobilieninvestitionen am Gesamtanlagevolumen tendenziell erhöht haben, ist die Bereitschaft institutioneller Anleger, in Immobilien und insbesondere in Wohnimmobilien zu investieren, auch in der aktuellen Marktsituation nach wie vor hoch. Dies gilt auch, wenn vorübergehend erhöhte Immobilienquoten in der Kapitalstruktur einige Akteure derzeit zur Zurückhaltung zwingen. Wir halten für den weiteren Jahresverlauf das zu Jahresbeginn prognostizierte Transaktionsvolumen von rund 19 Mrd. Euro weiterhin für möglich, mit dem Potential sogar die 20 Mrd. Euro Marke zu überschreiten.”

 

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Nach dem Schock das große Durchatmen?

 

So lässt sich der jüngste ifo-Geschäftsklimaindikator durchaus interpretieren. Die Unternehmen in Deutschland sehen wieder Licht am Ende des Tunnels – als diffusen Schimmer zumindest. Denn die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sind noch immer allgegenwärtig. Der konjunkturelle Einbruch ist unvermeidlich und die jüngst vorgelegten Zahlen zum Arbeitsmarkt mit über 630.000 Arbeitslosen mehr als im letzten Jahr sowie zur Kurzarbeit sind Spiegelbild dieser negativen Entwicklung. Konkret erwarten die Ökonomen für das zweite Quartal 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 2,2 Prozent und für das Gesamtjahr von 6,5 Prozent.

Und was ist mit dem Wiederaufschwung?

Über dessen Start streiten die Experten. Laut Consensus Economics wird das Wachstum 2021 mit 5,2 Prozent deutlich schwächer ausfallen als der Abschwung dieses Jahr. Einig sind sich die Wirtschaftsinstitute darin, dass erst 2022 das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht werden wird. Tiefe Einschnitte also und nach wie vor viele Fragezeichen und Unsicherheiten. Hätte die Bundesregierung mit ihrem Konjunkturpaket nicht gegengesteuert, die Verwerfungen wären noch gravierender. Nach Berechnungen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute wäre das BIP 2020 und 2021 ohne das Paket jeweils um einen Prozentpunkt niedriger ausgefallen.

“All das kann nicht spurlos an den deutschen Vermietungsmärkten vorbeigehen, zumal es neben der Industrie in dieser Krise eben auch die Dienstleistungsunternehmen gleichermaßen trifft. Im Moment ist nicht die Zeit, um Umzüge zu realisieren oder Expansionen voranzutreiben. In vielen Unternehmen regiert der Rotstift, es gilt, Arbeitsplätze zu erhalten und die vorhandenen Büroflächen an die neuen Gegebenheiten in punkto Abstands- und Hygieneregeln anzupassen”, bewertet Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, die Lage.

Nachfrage nach Büroflächen sinkt auch im zweiten Quartal deutlich

In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden rund 1,28 Mio. m² Bürofläche in den Big 7 (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) vermietet oder an Eigennutzer verkauft. Das entspricht einem Rückgang zum Vorjahresvolumen um fast 36 Prozent. “Nachdem sich die Auswirkungen der Pandemie in den Statistiken des ersten Quartals noch nicht vollständig niedergeschlagen hatten, standen die Monate April bis Juni voll unter Corona-Einfluss. In Anbetracht der stärksten Rezession in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg fiel der Umsatzrückgang noch relativ moderat aus. Man könnte sogar positiv argumentieren, dass die Nachfrage im zweiten Quartal immerhin rund 45 Prozent zum Halbjahresergebnis beigetragen hat.

Andererseits bleibt das zweite Quartal 2020 das umsatzschwächste zweite Quartal seit Mitte 2009. Es liegt insofern im jeweiligen Auge des Betrachters, wie diese Zahlen zu interpretieren sind”, gibt Helge Scheunemann zu bedenken.

Der Blick auf die einzelnen Städte zeigt, dass keine der Hochburgen sich dem Rückgang entziehen konnte. München und Berlin liegen mit 332.000 m² bzw. 329.000 m² fast gleichauf: die Einbußen liegen in beiden Metropolen mit 19 und 22 Prozent auch deutlich unter dem Gesamtschnitt. Über die Hälfte des kumulierten Halbjahresumsatzes aller Big 7 machen diese beiden Städte aus. Zu deren Ergebnis beigetragen haben zwei herausragende Vermietungen mit zusammen über 110.000 m² – auch solche Abschlüsse können also nach wie vor getätigt werden. Umso kräftiger sanken die Umsätze in den anderen Hochburgen, am deutlichsten in Frankfurt um 60 Prozent auf nur noch knapp 112.000 m² und damit auf den niedrigsten Halbjahreswert seit 1993. Hier fehlen schlichtweg die traditionellen Großanmietungen der Banken- und Finanzbranche.

Wie könnte es weitergehen?

Damit einher geht die Frage, wie die zweite Jahreshälfte aussehen wird? “Derzeit gehen wir von einer moderaten Belebung in den nächsten Monaten aus und erwarten für das Gesamtjahr einen Büroflächenumsatz von rund 2,8 Mio. m². Das entspräche dann einem Minus im Vergleich zu 2019 von 29 Prozent. Aber natürlich stehen auch diese Prognosen unter der Voraussetzung, dass wir keinen weiteren Lockdown erleben werden und dass die konjunkturellen Unterstützungsmaßnahmen der Politik weiter greifen. Solange kein Impfstoff verfügbar ist, werden wir uns an ein fragiles und volatiles Marktumfeld gewöhnen müssen – auch bei den Vermietungsmärkten”, prognostiziert der JLL-Chefresearcher. Und Scheunemann weiter: “Die Volatilität schlägt sich aktuell auch in den Büro-Belegungsquoten nieder. Immer noch pendeln zahlreiche Beschäftigte zwischen Home-Office und Büroarbeitsplatz, ein normaler Betrieb im Büro ist immer noch nicht möglich. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis der Beschäftigten nach persönlicher Kommunikation mit den Kollegen und der Rückkehr ins Büro als Ort der Begegnung und des Austauschs. Dieses Thema wird uns noch lange belgleiten und ist insofern auch ein marktbeeinflussender Parameter, da sich viele Unternehmen erst einmal selber neu aufstellen und organisieren müssen – in ihren aktuell vorhandenen Flächen. Ein Umzug steht dabei oftmals nicht ganz oben auf der Tagesordnung, zumal sich bei vielen Unternehmen etwaige Flächenknappheiten durch die Verlagerung der Tätigkeiten ins Home-Office erübrigt haben dürften.”

Leerstände steigen nur leicht an – Konjunkturpaket unterstützt

Damit es an den Vermietungsmärkten nicht zu einer signifikanten Verwerfung kommt, sollte zumindest die Angebotsseite positive Signale aussenden und zur Stabilisierung des Gesamtmarktes beitragen. Und ja, in punkto des kurzfristig verfügbaren Angebotes lässt sich augenblicklich noch kein besorgniserregender Anstieg ausmachen. Insgesamt stehen in den sieben Hochburgen Ende Juni knapp 3 Mio. m² Bürofläche leer. Das liegt immer noch leicht unter dem Vorjahresergebnis. Allerdings bestätigt sich damit der seit Ende 2019 anhaltende Trend, dass der Tiefpunkt beim Leerstand erreicht ist und wieder von langsam ansteigenden Volumina auszugehen ist. Derzeit steht die aggregierte Leerstandsquote bei nach wie vor sehr niedrigen 3,2 Prozent. “Angesichts dieser Statistiken kann man immer noch nicht von einer Entspannung an der Angebotsfront sprechen. Wenn Unternehmen neue Flächen suchen, bleibt die Auswahl an modernen und flexiblen Neubauflächen der besten Qualität auch jetzt noch eingeschränkt. Und das ist – man muss es immer wieder betonen – ein massiver Unterschied zu der Krise von vor 10 Jahren. Damals liefen die Märkte mit einer mittleren Leerstandsquote von über 8 Prozent in die globale Finanzkrise hinein. Und: Bei aller nachfragbedingter Schwäche, die derzeitige Situation auf der Angebotsseite stützt gegenwärtig die Mietpreise bzw. hält diese auf dem Vor-Corona-Niveau”, erklärt Helge Scheunemann.

Ein weiteres “Hilfsmittel” kommt von der Politik. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung werden durch das aktuelle Rettungspaket der Bundesregierung in diesem und im nächsten Jahr in den 20 am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen rund 370.000 Arbeitsplätze gerettet. “Wenn wir diesen Effekt auf die Bürobeschäftigten und auf die sieben Hochburgen herunterrechnen, lässt sich konstatieren, dassdas Konjunkturpaket einen Anstieg der Leerstandsquote im laufenden Jahr um 0,4 Prozentpunkte, 2021 um weitere 0,5 Prozentpunkte verhindert. Eine durchaus relevante Größenordnung mit deutlich über 2 Mio. m²”, konstatiert Scheunemann.

Bis zum Jahresende werden die Leerstände moderat ansteigen mit einer Leerstandsquote, die sich über alle Hochburgen hinweg bei 3,6 Prozent einpendeln könnte. Dabei dürfte das Thema Untervermietung an Relevanz zunehmen, dies aber sicherlich nur schrittweise und erst dann, wenn die neuen ‘Nach-Corona-Bürokonzepte’ inklusive des Umgangs mit der Home-Office-Thematik abschließend und ausreichend geklärt sind.

Volumen der Fertigstellungen noch auf Vorjahresniveau – Vorvermietungen sinken

Im ersten Halbjahr 2020 wurden Büroflächen mit einem Volumen von insgesamt rund 438.000 m² fertiggestellt und damit nahezu genau so viele wie im ersten Halbjahr 2019.

Besonders interessant und für die Einschätzung der Vermietungsmärkte insgesamt relevant ist der Blick auf die Vorvermietungen. Von den in den ersten sechs Monaten fertiggestellten Büroflächen sind aktuell nur noch 59.000 m² frei verfügbar, oder anders formuliert, 87 Prozent aller Neubauflächen sind bereits vermietet oder an Eigennutzer vergeben. Diese Quote ist im Vergleich zum ersten Quartal zwar gesunken, ist aber nach wie vor sehr hoch und trägt – noch – dazu bei, dass die Leerstände nicht stärker ansteigen. “Die Betonung muss hier auf dem Wort noch liegen. Angesichts der unsicheren Geschäftsaussichten der Unternehmen wäre es alles andere als verwunderlich, wenn die Vorvermietungsquote im weiteren Jahresverlauf nicht weiter abnehmen würde”, relativiert Helge Scheunemann die Aussichten.

Im zweiten Halbjahr befinden sich noch insgesamt knapp 615.000 m² in der Pipeline, die sich alle bereits im Bau befinden. Aktuell stehen 292.000 m² Bürofläche und damit immerhin noch rund 48 Prozent suchenden Mietern zur Verfügung. Gegenüber dem ersten Quartal wird eine deutliche Verschiebung der Vorvermietungsquote sichtbar, die die aktuell verhaltene und abwartende Haltung von Nutzern dokumentiert.

Verhaltener agieren aber auch die Projektentwickler. Zum einen, weil sie durch immer noch gestörte Lieferketten und unterbrochene Bauprozesse nicht mit Volldampf ihre Projekte abschließen können. Darüber hinaus dürften einige Pipeline-Projekte gar nicht erst an den Start gehen, weil die Finanzierung schwierig ist bzw. mit mehr gefordertem Eigenkapital unrentabler wird. “Bereits jetzt machen sich diese Effekte in Form von zeitlichen Verschiebungen bemerkbar – für 2021 gehen wir aktuell von einem Neubauvolumen von 1,9 Mio. m² aus, noch vor drei Monaten waren es über 2,1 Mio. m²”, stellt Scheunemann fest.

Spitzenmieten unverändert – in zwei Märkten sogar gestiegen

Wie wirkt sich die Gemengelage aus Angebots- und Nachfrageentwicklungen auf die Mieten aus? Kurz gesagt: noch gar nicht. Natürlich werden viele Mieter preissensibler, aber es gibt weiterhin Mieter, die für Top-Flächen in Top-Lagen Spitzenmieten zu zahlen bereit sind, so dass es sogar in Corona-Zeiten dazu kommt, dass in zwei der Hochburgen die Spitzenmiete sogar gestiegen ist. In Stuttgart und in Hamburg wurde ein Plus von jeweils einem Euro pro Monat und Quadratmeter auf 24,50 Euro bzw. auf nun 30,00 Euro registriert. In den anderen Hochburgen blieben die Spitzenmieten unverändert. Damit legte der JLL-Spitzenmietpreisindex wieder leicht zu auf aktuell 220,5 Punkte. Im Jahresvergleich schlägt ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche. “Solange die Leerstände in den Hochburgen nicht deutlich über 5 Prozent ansteigen, wird es gerade in den guten und gefragten Lagen eine Flächenknappheit geben. In Kombination mit einer zurückgehenden Pipeline wirken sich diese Effekte stabilisierend auf die Nominalmieten aus. Effektiv, also unter Berücksichtigung von Incentives, bemerken wir allerdings schon einen gewissen Druck auf die Mieten. Der könnte sich im weiteren Jahresverlauf verstärken, wenn immer mehr Nutzer mietfreie Zeiten oder Ausbaukostenzuschüsse durchzusetzen versuchen”, vermutet Helge Scheunemann.

Die Büroflächennutzer werden auch nach der Akut-Phase von Corona weiterhin kostensensibel bleiben und u.a. Einsparungen im Immobilienbereich prüfen. Gleichwohl könnten einige Firmen die Arbeitsplatzdichte mittel- bis langfristig moderat verringern, und zwar nicht nur mittels temporärem Remote Working, sondern dauerhaft, d.h. entweder bei gleicher Mitarbeiterzahl mehr Quadratmeter nutzen oder bei leicht reduzierter Mitarbeiterzahl die Gesamtbürofläche unverändert

belassen. Wie sich die benötigte Bürofläche “unter dem Strich” ändert, hängt u.a. also einerseits davon ab, wie sich die Mitarbeiterzahl im Büro ändert, und andererseits, welche qualitativen und quantitativen Anpassungen im Büro vorgenommen werden. Falls Unternehmen befürchten, dass bei Home-Office der “drive / spirit” der Mitarbeiter sowie der Informationsfluss leiden könnten, werden sie versuchen, ihre Mitarbeiter nach der Phase der Abstands-Vorgaben wieder verstärkt im Büro arbeiten zu lassen und weniger Fokus auf Home-Office legen; in diesen Fällen wird es auch weniger quantitative Änderungen ihrer Flächennutzung geben.

“Im Laufe der nächsten Monate wird man die Entwicklungen präzisieren können. Dann werden sich für Unternehmen, die öffentliche Hand sowie Selbständige als Büroflächennutzer individuelle Auswirkungen konkretisieren lassen. Ganz grundsätzlich ist natürlich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ein wesentlicher Treiber des Büroflächenbedarfs”, kommentiert Helge Scheunemann abschließend. Und ergänzt: “Aber vielleicht nicht mehr der bedeutendste. Das würde für den Fall gelten, dass Remote Working-Anpassungen in summa zu deutlicheren Flächenreduzierungen führen sollten.”

 

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Aufgrund des außergewöhnlichen Investmentumsatzes im ersten Quartal konnte auch für das erste Halbjahr insgesamt ein neues Allzeithoch registriert werden.

 

Mit einem Ergebnis von knapp 29,4 Milliarden Euro wurde der Vorjahreswert um rund 20 % übertroffen. Rechnet man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, die sich auf knapp 12,7 Milliarden Euro belaufen, ergibt sich ein Gesamtumsatz von gut 42 Milliarden Euro. Dies zeigt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

–  Aufgrund des außergewöhnlich guten ersten Quartals wurde mit knapp 29,4 Milliarden Euro auch im ersten Halbjahr eine neue Bestmarke aufgestellt

–  Mit rund 10,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal wurde der vergleichbare Vorjahreswert um 19 % verfehlt

–  Paketverkäufe können mit 14,2 Milliarden Euro ihren Umsatz mehr als verdreifachen

–  Einzeldeals müssen dagegen mit knapp 15,2 Milliarden Euro Rückgänge hinnehmen (-24 %)

–  Büro-Investments mit 35 % (10,4 Mrd. EUR) weiterhin die wichtigste Assetklasse

–  Berlin bleibt beliebtester Investitionsstandort (gut 3,85 Mrd. EUR)

–  Netto-Spitzenrenditen auch zum Halbjahr unverändert

–  Anteil ausländischer Käufer mit 41 % auf durchschnittlichem Niveau

–  Über 730 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe)

“Aufgrund der im ersten Quartal aufgestellten Bestmarke mit über 18,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen, das überproportional durch große Portfolioverkäufe, Übernahmen und Beteiligungen, wie etwa der Übernahme der TLG durch Aroundtown, auf die alleine rund 4 Milliarden Euro entfielen, getrieben wurde, konnte auch im ersten Halbjahr 2020 ein neuer Umsatzrekord verzeichnet und der Vorjahreswert deutlich gesteigert werden. Betrachtet man nur das durch die Corona-Pandemie und den zwischenzeitlichen Lockdown massiv beeinflusste zweite Quartal, ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 ein Rückgang um 19 % zu beobachten. Im Vergleich mit dem fünfjährigen Durchschnitt ist im zweiten Quartal ein rund 17 % niedrigeres Investmentvolumen zu verzeichnen. Damit spiegeln sich die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Märkte und die umfangreichen Einschränkungen während des Lockdowns, beispielsweise kaum durchführbare Besichtigungen oder erschwerte Finanzierungsbedingungen, im Investmentumsatz deutlich wider. Es zeigt sich aber auch, dass von einem teilweise prognostizierten Stillstand der Investmentmärkte keine Rede sein kann und viele Investoren weiter an deutsche Immobilien und eine Fortsetzung der positiven Trends glauben, sobald die Pandemie überwunden beziehungsweise durch Medikamente und Impfstoffe beherrschbar ist”, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass die einzelnen Asset- und Risikoklassen in ganz unterschiedlichem Umfang von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind und demzufolge auch die Investoren eine differenzierte Risikoanalyse hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung vornehmen. Weiterhin sehr gefragt sind vor allem Logistik- und Residential-Investments. In Logistikimmobilien wurde auch im zweiten Quartal mehr angelegt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend hierfür ist die Erwartung, dass die Logistikbranche durch ein beschleunigtes Wachstum des E-Commerce und einen eventuell leicht rückläufigen Trend bei der globalen Arbeitsteilung profitieren könnte. Auch auf den Wohnungsmärkten zeichnet sich keine grundsätzliche Änderung des Nachfrageüberhangs ab. Hinzu kommt, dass die Cashflows sehr stabil und das Risiko größerer Mietausfälle erheblich geringer ist als bei gewerblichen Immobilien. “Prinzipiell stehen die Käufer auch den deutschen Büromärkten weiterhin positiv gegenüber. Zum Tragen kommt in diesem Zusammenhang auch die Einschätzung der Anleger, dass Deutschland sich im internationalen Vergleich, wie bereits nach der Finanzkrise, am schnellsten von den Folgen der Pandemie erholen wird, was zu einem relativ zügigen Anziehen der Nutzernachfrage führen sollte. Allerdings sind zwischen den einzelnen Risikoklassen deutliche Unterschiede spürbar”, fasst Bienkowski das aktuelle Stimmungsbild zusammen.

Unmittelbar am stärksten betroffen vom Lockdown und den Kontaktbeschränkungen waren weite Teile des Einzelhandels. Dabei wurden bereits vor der Corona-Krise vorhandene Entwicklungen verstärkt, vor allem durch den schnell steigenden Anteil des E-Commerce, der zu Umsatzrückgängen im stationären Einzelhandel führt. Hiervon sind bestimmte Assetklassen, wie z. B. Shoppingcenter, die auf eine starke Kundenfrequenz angewiesen sind, stärker betroffen, als andere. Vor diesem Hintergrund waren bislang kaum Shoppingcenter-Transaktionen zu beobachten. Dagegen stehen funktionierende High Street-Objekte in den absoluten Top-Lagen der großen Städte, aber auch Fachmärkte und Fachmarktzentren mit hohem Food-Anteil sowie Supermärkte unverändert ganz oben auf dem Einkaufszettel der Investoren. Dies zeigt sich u. a. auch daran, dass im Food-Segment mehrere größere Portfolios verkauft wurden, was dazu geführt hat, dass Einzelhandelsobjekte bei Paketverkäufen mit fast 5,1 Milliarden Euro klar an der Spitze liegen.

Ähnlich stellt sich der direkte Impact für Hotels dar, die aufgrund der Lockdown-Maßnahmen mit massiven Übernachtungsrückgängen zu kämpfen hatten. Hier zeigt sich nach den umfangreichen Lockerungen aber bereits wieder ein klarer Aufwärtstrend, von dem auch Hotelinvestments im zweiten Halbjahr profitieren sollten. Wie auch in anderen Assetklassen dürfte auch hier in der nächsten Zeit eine stärkere Berücksichtigung des Risikoprofils zu beobachten sein. Vor allem erprobte Konzepte an Top-Standorten mit langfristigen Mietverträgen werden aber weiterhin auf eine breite Investorennachfrage treffen.

Rund 52 % des Gesamtumsatzes entfallen auf Einzelverkäufe, die knapp 15,2 Milliarden Euro zum Ergebnis beisteuern. Im Vorjahresvergleich liegt das Transaktionsvolumen damit um rund ein Viertel niedriger. Verantwortlich hierfür ist auch, dass in einer Spontanreaktion während des Lockdowns einige Deals erst einmal “on hold” gesetzt wurden, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Viele dieser Deals befinden sich mittlerweile wieder im Prozess und dürften im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden. Portfoliotransaktionen kommen auf fast 14,2 Milliarden Euro (48 %) und können ihr Resultat mehr als verdreifachen. Viele M&A-Abschlüsse und Anteilskäufe an bestehenden Portfolios sowie eine ganze Reihe größerer Paketverkäufe, die bereits in der Vor-Corona-Zeit nahezu endverhandelt waren, haben für das zweitbeste Ergebnis nach 2007 gesorgt. Am meisten investiert wurde in Einzelhandelsportfolios, häufig mit einem hohen Food-Anteil, gefolgt von Büro- und Logistikpaketen.

Büroobjekte konnten ihre Spitzenposition behaupten und kommen mit knapp 10,4 Milliarden Euro auf einen Umsatzanteil von 35 %. Der im Vergleich zu den Vorjahren geringere Anteil resultiert unter anderem daraus, dass gerade großvolumige Objekte während des Lockdowns häufig “on hold” gesetzt wurden, da eine detaillierte Prüfung des Investments aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht möglich war, sodass an einer Verschiebung des Prozesses kein Weg vorbeiging. Auf Platz zwei folgt der Einzelhandel mit gut 7,1 Milliarden Euro, was einem Anteil von 24 % entspricht. Ihre Beteiligung gesteigert haben Logistik-Investments, die für rund 13 % (3,7 Mrd. EUR) verantwortlich sind. Hoteltransaktionen fallen mit knapp 1,4 Milliarden Euro (5 %) erwartungsgemäß geringer aus als im Vorjahr. In einer vergleichbaren Größenordnung bewegen sich Healthcare-Objekte, die mit 1,6 Milliarden Euro rund 5,5 % zum Umsatz beitragen und auch in der Krise auf weiterhin großes Investoreninteresse treffen.

Aufgrund des hohen Portfolioanteils liegt der Anteil ausländischer Anleger mit knapp 41 % höher als in den letzten beiden Jahren, da gerade diese Investoren hier traditionell besonders stark sind. Knapp an die Spitze gesetzt haben sich erneut europäische Anleger mit einem Anteil von gut 14 %. Nur unwesentlich weniger haben Käufer aus Nahost investiert (knapp 14 %). Nordamerikanische Käufer belegen mit 10 % Platz 3 und können ihren Anteil im Vorjahresvergleich leicht steigern.

“In den deutschen A-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) beläuft sich das Investitionsvolumen im ersten Halbjahr auf knapp 14,4 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich entspricht dies sogar einer Steigerung um gut 4 %. Bei der Interpretation dieses Ergebnisses ist allerdings eine detaillierte Analyse notwendig. Verantwortlich für den hohen Umsatz sind überproportional hohe Beiträge anteilig eingerechneter Portfoliotransaktionen. Insgesamt entfallen rund 38 % des Resultats der A-Standorte auf diese Kategorie. Im ersten Halbjahr 2019 waren es dagegen nur gut 8 %. Betrachtet man nur Einzelobjekte, kommen die großen Metropolen aktuell auf knapp 9 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 29 % entspricht, wofür vor allem die großvolumigen Deals, die vorübergehend ‘on hold’ gesetzt wurden, verantwortlich sind”, erläutert Marcus Zorn, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Am meisten investiert wurde mit 3,85 Milliarden Euro (-27 %) erneut in Berlin, gefolgt von Frankfurt mit gut 2,9 Milliarden Euro (+24 %) und Hamburg mit knapp 2,2 Milliarden Euro (+92 %). In der Hansestadt wurden mit dem von BNP Paribas Real Estate vermittelten Ericus-Contor und dem Neuen Dovenhof trotz Corona-Krise zwei großvolumige Core-Transaktionen abgeschlossen. München verzeichnet mit knapp 2,1 Milliarden Euro einen leichten Rückgang (-4 %), wohingegen Düsseldorf um 58 % auf gut 1,8 Milliarden Euro zulegen konnte. Auch Köln (702 Mio. EUR, -10 %) und Stuttgart (833 Mio. EUR, -15 %) weisen lediglich moderate Umsatzrückgänge auf.

“Bezüglich der Preisentwicklung sind die unterschiedlichen Marktsegmente zu differenzieren. Im Core-Segment sind aufgrund des weiterhin sehr großen Investoreninteresses kaum Preisanpassungen zu beobachten, und wenn, dann in der Regel nur im Zusammenhang mit verteuerten Finanzierungen. Die Netto-Spitzenrenditen bleiben insgesamt in den großen Städten aber unverändert. Mit 2,60 % liegen sie in Berlin und München weiterhin am niedrigsten. Gemeinsam auf dem dritten Platz folgen Frankfurt und Hamburg mit jeweils 2,80 %. Außerhalb der vier absoluten Top-Standorte, also in Köln, Düsseldorf und Stuttgart, sind bislang unverändert 3,00 % anzusetzen”, stellt Marcus Zorn fest. Etwas anders stellt sich die Situation im Value Add-Segment dar, wo Investoren aufgrund der Unsicherheit über die zukünftige Marktentwicklung durchaus spürbare Risikoabschläge kalkulieren. Gleichzeitig sind viele Käufer aber nicht bereit, zu deutlich niedrigeren Preisen zu verkaufen, da sie davon ausgehen, dass die Märkte nach der Corona-Krise ihren grundsätzlich positiven Aufwärtstrend fortsetzen werden. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Marktsegment aktuell relativ wenige Transaktionen getätigt, da noch kein abschließendes ‘Markt-Agreement’ zwischen Verkäufern und Käufern zu angemessenen Kaufpreisniveaus gefunden wurde. Der momentane Findungsprozess dürfte im zweiten Halbjahr noch weiter anhalten.

“Die Investmentumsätze und die Kaufpreisentwicklung des zweiten Quartals zeigen, dass auf den Investmentmärkten erwartungsgemäß natürlich ein erheblicher Corona-Effekt zu beobachten ist. Bestehende Unsicherheiten darüber, wann es einen Impfstoff beziehungsweise wirksame Medikamente gibt, ob die Krise zu strukturellen Verhaltensänderungen bei den Nutzern führt und wie schnell sich die wirtschaftliche Erholung vollziehen wird, haben Einfluss auf das Investitionsverhalten. Es zeigt sich aber auch, dass zwischen einzelnen Assetklassen erhebliche Unterschiede bestehen. Gleichzeitig zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Deutschland auf Käuferseite erneut als der sichere Hafen angesehen wird. Die meisten Investoren gehen davon aus, dass Deutschland analog zur Finanzkrise die schnellste Recovery hinlegen dürfte und die Rezession 2020 geringer ausfallen wird als in den meisten anderen Ländern. Hierfür spricht auch, dass die geschnürten finanziellen Hilfen nicht nur absolut, sondern auch bezogen auf das BIP teilweise deutlich über dem vergleichbaren Niveau anderer Länder liegen. Auch der traditionell großen Rechtssicherheit und stabilen politischen Situation kommt gerade in schwierigen und unsicheren Zeiten eine besondere Bedeutung zu”, erläutert Piotr Bienkowski.

Zusammenfassend lässt sich damit festhalten, dass sich die Situation aufgrund der Corona-Krise zwar spürbar eingetrübt hat, die Märkte aber gleichzeitig von Stillstand oder kompletten Einbrüchen weit entfernt sind. Berücksichtigt man weiterhin, dass sich das Stimmungs-Sentiment in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt aufgehellt hat und sich eine Reihe großer Transaktionen, die “on hold” gesetzt wurden, wieder voll im Prozess und auf der Zielgeraden befinden, spricht vieles dafür, dass bereits im dritten Quartal wieder eine messbare Marktbelebung zu spüren sein wird. “Da Restrisiken, wie eine zweite Infektionswelle, noch nicht vollständig gebannt sind, bleibt es unverändert schwierig, eine Prognose für das Gesamtjahr abzugeben. Es deutet aber vieles darauf hin, dass ein Investmentumsatz über 50 Milliarden Euro möglich ist, womit der zehnjährige Schnitt spürbar übertroffen werden könnte. Für die Preisentwicklung stellt eine stabile Situation im Core-Segment sowie ein noch anhaltender Findungsprozess im Value-add-Bereich das aus heutiger Sicht wahrscheinlichste Szenario dar”, fasst Piotr Bienkowski die Aussichten zusammen.

 

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Der deutsche Hotelinvestmentmarkt* hat durch Corona Einbußen in bis dato nicht gekannter Größenordnung hinnehmen müssen.

 

Bei lediglich acht Transaktionen in den Monaten April bis Ende Juni haben Investoren 260 Mio. Euro in die Hand genommen, um Hotelobjekte zu kaufen. Drei Monate vorher konnten noch 1 Mrd. Euro und 27 Transaktionen bilanziert werden. Ein Trostpflästerchen für die Statistiker immerhin. Denn durch den starken Jahresauftakt mildert sich der Rückgang für das Halbjahr auf ein Minus von lediglich 15 Prozent, gleichbedeutend einem Transaktionsergebnis von 1,25 Mrd. Euro (H1 2019: 1,47 Mrd. Euro). Der 5-Jahresvergleich mit den in diesem Zeitraum stark zugenommenen Volumina liegt da schon eher im Argen: – 28 Prozent schlagen zu Buche. Es hätte aber auch noch schlimmer kommen können.

“Wie befürchtet hat sich die Pandemie im zweiten Quartal den operativen Märkten folgend auch auf den Investmentmärkten bemerkbar gemacht”, so Heidi Schmidtke, Managing Director der JLL Hotels & Hospitality Group. Und weiter: “Auch ist nicht wegzudiskutieren, dass die wenigen Aktivitäten im zweiten Quartal ihre Anfänge bereits meist vor Corona genommen hatten.”

Einzeltransaktionen kamen in den ersten sechs Monaten auf ein Volumen von knapp 632 Mio. Euro, verteilt auf 29 Transaktionen – mit deutlich schwächerem Ergebnis im zweiten Quartal. Im Halbjahresvergleich mit dem Vorjahr ist ein Rückgang von 34 Prozent zu notieren. Die durchschnittliche Größe in den ersten sechs Monaten von knapp 22 Mio. Euro bewegt sich rund 7 Mio. Euro unter der Größenordnung des Vorjahres, also hin zu kleinvolumigeren Transaktionen.

Projektentwicklungen machten bis Ende Juni 2020 bei einem Volumen von ca. 270 Mio. Euro 22 Prozent des Gesamtvolumens aus, im Vergleichszeitraum des letzten Jahres war es knapp die Hälfte (706 Mio. Euro) des Gesamtvolumens. “Es gibt Investoren, die gerade in diesen Zeiten vor dem erhöhten Risiko einer nicht zeitplangerechten Fertigstellung des Objekts zurückschrecken. Hinzu kommt, dass derzeit vielfach die Finanzierung von Projekten schwierig ist. Aber wir sprechen auch mit Investoren, die auf Basis eines zukünftigen Szenarios kalkulieren, bei dem also bis zur Fertigstellung eine Erholung der Märkte zu erwarten ist und kein Verzug der Pachtzahlungen berücksichtigt werden muss”, erklärt Heidi Schmidtke.

Lediglich eine Portfoliotransaktion wurde im zweiten Quartal 2020 mit dem Ankauf der Ferienpark Plattform Roompot durch KKR realisiert, beraten durch JLL. Verkäufer war Ende Juni der französische Investor PAI Partners. Der Transaktionswert betrug insgesamt 1 Mrd. Euro, auf Deutschland entfiel mit zwei Häusern lediglich ein geringer Anteil.

Das Gesamtvolumen für die sechs Portfoliotransaktionen im ersten Halbjahr 2020 beläuft sich damit auf über 610 Mio. Euro, knappe 18 Prozent über dem Vorjahresergebnis – maßgeblich bedingt durch die Mehrheitsübernahme an TLG durch Aroundtown.

“Dass auch in diesen schwierigen Zeiten eine so große Transaktion wie der Ankauf der Roompot Plattform möglich war, ist nicht nur ein erfreuliches Signal für den Hotelinvestmentmarkt insgesamt. Die Transaktion könnte auch als Indikator dafür gedeutet werden, dass sich der Fokus von Investoren verstärkt auf solche Investments richtet. Denn die Ferienhotellerie erholt sich aktuell mit am schnellsten. Hotels am Meer und in den Bergen erleben vor allem durch inländische Besucher einen veritablen Nachfrageboom”, so Heidi Schmidtke

Ein Gros des Kapitaleinsatzes ging erneut auf das Konto institutioneller Investoren: in den ersten sechs Monaten wurden 14 Transaktionen mit insgesamt 508 Mio. Euro registriert, gefolgt von Immobiliengesellschaften, die bei drei Transaktionen 381 Mio. Euro investiert hatten. Insgesamt knapp 80 Mio. Euro (3 Transaktionen) wurden durch Private Equity platziert. Diese Investorengruppe ist in derzeit laufenden Prozessen der aktivste Marktteilnehmer.

“Eine Schärfung des Investitionsfokus auf bestimmte Märkte mit gutem Mix aus Business und Leisure und auf Segmente wie Budget Hotels oder Serviced Apartments, ist wahrscheinlicher als eine grundsätzliche Ablehnung der Assetklasse Hotel”, so Heidi Schmidtke. Die Hotelexpertin weiter: “Märkte, die nicht zu sehr auf internationale Nachfrage angewiesen sind und zumindest auch eine hohe freizeittouristische Attraktivität haben, wird die Krise weniger stark treffen.”

Eines sei sicher: Bislang sei der Hotelmarkt fest in der Hand der Verpächter gewesen. Mit dem Risiko, den Betreiber zu verlieren und einen Leerstand zu riskieren, drehe sich der Spieß nun um. “Noch können langfristige Trends zwar nicht definitiv ausgemacht werden. Bisher zumindest galt Mietstundung statt -ausfall oder -reduktion. Nun geht es jedoch in die nächste Phase. Ob temporäre Maßnahmen während der Krisenzeit oder dauerhafte Vertragsanpassungen – die allgemeingültige Lösung gibt es nicht. Und Trends müssen sich erst noch herauskristallisieren, etwa mehr Flexibilität bei Mietstruktur mit höheren variablen Anteilen und Corona-Klauseln in Verträgen”, betont Heidi Schmidtke.

Gibt es sie, die zarten grünen Triebe auf dem Hotelmarkt? “Ja, die gibt es”, ist sich Heidi Schmidtke sicher. “Allerdings muss das große Ganze gesehen werden. Vom versprochenen ‘Wumms’ des deutschen Finanzministers bis zu einer Neuerfindung der gesamten Reisebranche reicht das Spektrum. Die staatliche Rettung einer Fluggesellschaft ist da nur ein Steinchen im Mosaik, genauso wie das individuelle Reiseverhalten der Geschäftsleute.” Schmidtke abschließend: “2020 wird kein Glanzjahr in den Geschichtsbüchern des Hotelinvestmentmarktes. Die Krise ist nämlich noch lange nicht überstanden. Eine Rückkehr zu Leistungskennzahlen auf Vor-Corona-Level liegt noch in weiter Ferne, je nach Markt und Objekt kann dies zwei bis drei Jahre oder länger dauern. In jedem Fall befinden wir uns in einem Umbruch. Vielleicht sollte auch daran erinnert werden, dass Renditen im Hotelinvestmentmarkt zuletzt denen von Bürotransaktionen zu ähnlich wurden und nicht genügend reflektiert wurde, dass operatives Geschäft immer auch ein höheres Risiko beinhaltet. 2020 wird sich auf jeden Fall deutlich unter dem 5-Jahresdurchschnitt von 4,4 Mrd. Euro bewegen. Aber Kapital und Investoren stehen bereit. Und die Übernachtung außerhalb der eigenen vier Wände wird es auch zukünftig geben. Denn sie ist Teil unseres zivilisierten Lebens. Dessen Koordinaten brauchen eine Nachjustierung und eine tragfähige Vision künftigen Reisens.”

*Die Hotels & Hospitality Group von JLL, Germany, berücksichtigt Einzeltransaktionen mit einem Investitionsvolumen von mindestens 5 Mio. Euro sowie Portfoliotransaktionen mit Objekten ausschließlich in Deutschland. Ebenso enthalten sind deutsche Hotels, die als Teil von grenzüberschreitenden Portfolioverkäufen veräußert werden.

 

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BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Hotel-Investmentmarkt im 1. Halbjahr 2020

 

Nachdem der Hotel-Investmentmarkt einen fulminanten Jahresstart hingelegt hat, kommen die Folgen der Corona-Epidemie im zweiten Quartal stärker zum Tragen, als in jeder anderen Assetklasse. Lag der Investmentumsatz im ersten Quartal noch bei etwa 1,1 Mrd. EUR, kamen im zweiten Quartal nur noch knapp 279 Mio. EUR dazu, was das schlechteste Quartalsergebnis seit Q2 2013 darstellt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Allerdings war in Anbetracht des fast vollkommenen Einbruchs des nationalen und internationalen Tourismus- und Geschäftsreisemarktes infolge der globalen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schon im Vorfeld mit einer abwartenden Haltung seitens der Hotelinvestoren gerechnet worden. Insgesamt liegt das Halbjahresergebnis mit knapp 1,4 Mrd. EUR im Schnitt der letzten zehn Jahre, wobei der Portfolioanteil mit etwa 46 % ungewöhnlich hoch ausfällt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass über die Hälfte hiervon auf Hotels entfällt, die Bestandteil der Übernahme der TLG durch Aroundtown sind”, sagt Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Immobilien AGs/Reits an der Spitze

Die bereits in den letzten Jahren relativ stark im Hotelsegment aktiven Immobilien AGs/REITs haben ihren Marktanteil zur Jahresmitte weiter ausgebaut und sich mit gut 31 % an die Spitze des Investorenrankings gesetzt. Getrieben wurde diese Entwicklung wiederum in starkem Maße durch die TLG-Übernahme durch Aroundtown. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen darüber hinaus noch Investment Manager (17,5 %) sowie die traditionell hotelaffinen Spezialfonds, die knapp 12 % zum Transaktionsvolumen beisteuern. Mit einer Vielzahl kleinerer Transaktionen und einem Ergebnisanteil von fast 10 % machen sich auch private Anleger auf dem Hotelmarkt durchaus bemerkbar. Für weitere 6 % des Resultats sind Pensionskassen verantwortlich, während Projektentwickler und Family Offices jeweils etwa 5 % Umsatzanteil verbuchen. Der Hotel-Investmentmarkt wird traditionell stark von internationalen Anlegern geprägt. Zum Halbjahr 2020 erreichen ausländische Investoren einen Marktanteil von gut 57 %, was den höchsten Wert seit 2014 darstellt und nicht zuletzt der angesprochenen Übernahme geschuldet ist. Mit einem Investmentumsatz von 345 Mio. EUR haben sich Investoren aus dem Nahen Osten an die Spitze der ausländischen Käufergruppen gesetzt, aber auch europäische Anleger sind mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 331 Mio. EUR stark in Erscheinung getreten.

A-Standorte behaupten sich auf hohem Niveau

Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnten die deutschen A-Standorte ihr Investmentvolumen im ersten Halbjahr 2020 mit gut 867 Mio. EUR auf hohem Niveau stabilisieren (-3 %), wobei der Löwenanteil des Umsatzes auf das erste Quartal entfällt und die großen Metropolen des Landes in besonderer Weise von dem hohen Anteil an Portfolioverkäufen profitieren. Hierbei sticht vor allem Berlin hervor, das nicht nur überproportional am TLG-Deal partizipiert hat, sondern mit dem Verkauf des Nhow Hotels Berlin-Friedrichshain auch den größten Einzeldeal des Jahres vorweisen kann. Damit kommt die Hauptstadt auf einen Gesamtumsatz von fast 370 Mio. EUR, was ein Plus von satten 143 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt. Auf Rang zwei folgt München, das seinen Umsatz mit rund 168 Mio. EUR um starke 83 % steigern kann. Ein dreistelliges Ergebnis erreicht auch Hamburg mit 106 Mio. EUR, womit das Q2-Ergebnis 2019 jedoch um ein Drittel verfehlt wurde. Auch Frankfurt kommt mit einem Investmentvolumen von gut 90 Mio. EUR nicht ganz an den Vorjahreswert heran (-20 %), während Köln mit 53 Mio. EUR deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen muss (-77 %). Auch Stuttgart (45 Mio. EUR) und Düsseldorf (36 Mio. EUR) liegen signifikant unterhalb der Vorjahreswerte.

Zwar entfällt auf Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich mit 38 % der mit Abstand größte Umsatzanteil, allerdings basiert diese Spitzenstellung ausschließlich auf zwei großen Portfolioverkäufen. Bei den Einzeldeals ist dagegen eine ausgeglichene Beteiligung aller übrigen Größenklassen zu beobachten. Verkäufe zwischen 50 und 100 Mio. EUR machen knapp 20 % des Ergebnisses aus, auch die Klasse zwischen 25 und 50 Mio. EUR steuert gut 18 % bei. Bemerkenswert ist zudem der mit gut 17 % relativ hohe Anteil der Hotel-Deals zwischen 10 bis 25 Mio. EUR, genauso wie die Tatsache, dass über 7 % des Resultats auf Häuser bis zu 10 Mio. EUR entfällt. Dies unterstreicht, dass die Käuferbasis trotz aller Widrigkeiten grundsätzlich sehr breit aufgestellt ist.

Perspektiven

“Der starke Jahresauftakt kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Hotelmarkt durch die Corona-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwar haben die Lockerungen der vergangenen Wochen auch bei den Hoteliers vereinzelt für Aufatmen gesorgt. Die Auslastungszahlen sind jedoch noch immer weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Hier zeigt sich nach den umfangreichen Lockerungen aber bereits wieder ein klarer Aufwärtstrend, von dem auch Hotel-Investments im zweiten Halbjahr profitieren sollten. Wie auch in anderen Assetklassen dürfte in der nächsten Zeit eine stärkere Berücksichtigung des Risikoprofils zu beobachten sein. Vor allem erprobte Konzepte an Top-Standorten mit langfristigen Mietverträgen werden aber weiterhin auf eine breite Investorennachfrage treffen”, fasst Alexander Trobitz die weiteren Aussichten zusammen.

 

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