Einbruch im Flächenumsatz, steigende Mieten im Spitzensegment

 

Das Geschehen an den Top-6-Büromärkten im letzten Jahr war überwiegend von der COVID-19-Pandemie und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Unsicherheit geprägt. Relativ zu den Jahren zuvor war die Nachfrage in allen Top-6-Büromärkten eher verhalten. Besonders betroffen war hiervon das Flächensegment oberhalb von 10.000 m², in dem sich der Rückgang auf insgesamt 45 % belief. In diesem Segment liegen die Vorlaufzeiten im Normalfall bei mindestens 24 Monaten und daher für viele Nutzer im Ungewissen, wie hoch ihr Flächenbedarf bis dahin sein wird. Der ungewisse Pandemieverlauf trübt derzeit den Blick in die Zukunft. Davon profitieren Büroflächen, die flexibel oder kurzfristig angemietet werden können. So betrug beispielsweise der Rückgang im Flächenumsatz im Segment unterhalb von 1.000 m² lediglich 10 %.

Öffentliche Hand sorgt für Stabilität im großvolumigen Flächensegment

Einer der wenigen aktiven Nachfrager im größeren Flächensegment ist die öffentliche Hand. Diese profitiert derzeit davon, dass sie als sicherer Mieter gilt und in unsicheren Zeiten von Vermietern bevorzugt wird. Im Flächensegment oberhalb von 10.000 m² beträgt ihr derzeitiger Marktanteil rund 30 %.

Gegenüber 2019 hat sich ihr Marktanteil entsprechend verdreifacht. Über alle Top-6-Büromärkte beträgt das Minus im Flächenumsatz im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr rund 33 %. Den stärksten Einbruch verzeichneten hierbei Düsseldorf und Frankfurt mit jeweils 47,9 % und 41,9 %. Demgegenüber fiel der Rückgang in Berlin mit rund 25 % etwas weniger stark aus. Dabei profitierte Berlin von einem starken Schlussquartal. Allgemein war das 4. Quartal 2020 ein vergleichsweise starkes Quartal. In Berlin, Frankfurt und Köln bildete es sogar das stärkste Quartal in 2020. Trotzdem lag der Flächenumsatz in allen Top-6-Büromärkten unterhalb des Fünfjahresdurchschnitts. „Nutzer, die zuvor Flächen suchten, legten ihre Gesuche vorerst auf Eis, beziehungsweise verlängerten ihre bestehenden Verträge. Entweder weil sie aufgrund der wirtschaftlichen Lage derzeit einen geringeren Flächenbedarf haben oder weil ein Großteil ihrer Mitarbeiter von zu Hause aus arbeitet“ erklärt Panajotis Aspiotis, Managing Director und verantwortlich für Agency Germany bei Savills.

Zentrale Lagen weiterhin beliebt bei Nutzern: Mieten steigen im Spitzensegment

Trotz der verhaltenen Nachfrage blieben die Mieten weitestgehend stabil oder stiegen. Die Spitzenmiete ist im Durchschnitt der Top-6-Büromärkte um 2,1 % gegenüber dem Vorquartal und um 3,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Den stärksten Anstieg verzeichnete Frankfurt, wo die Spitzenmiete in der zweiten Jahreshälfte aufgrund einiger hochpreisiger Anmietungen um 6,7 % von 45,00 Euro pro m² auf 48,00 Euro pro m² gestiegen ist. Lediglich in Köln konnte ein Rückgang der Spitzenmiete um 5,1 % gegenüber dem 4. Quartal 2019 beobachtet werden. Sie steht nunmehr bei 27,75 Euro pro m². Im Spitzensegment ist die Nachfrage weiterhin hoch und die Nutzer sind hier auch bereit Spitzenpreise zu bezahlen. „Richtet man den Blick jedoch weg vom Spitzensegment und bezieht alle Lage- und Objektqualitäten ein, dann sind die Mieten eher in einer Seitwärtsbewegung. In einigen Randlagen sehen wir auch bereits fallende Mieten“, weiß Aspiotis. So ist über alle Top-6-Büromärkte hinweg die Medianmiete* gegenüber dem Vorquartal um 0,5 % und gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,2 % gesunken. Allgemein gilt jedoch, dass Vermieter vermehrt bereit sind durch Incentives die Effektivmiete zu senken. Das gilt sowohl beim Abschluss von Neuverträgen als auch bei der Verlängerung bestehender Verträge. Hier gilt weiterhin: Je peripherer die Lage, desto eher werden auch Incentives gewährt.

Rapide sinkende Büroauslastung bei leicht steigendem Leerstand

Der Leerstand ist gegenüber dem Vorjahr um 20 Basispunkte gestiegen, liegt im Durchschnitt der Top-6-Büromärkte aber immer noch historisch niedrig bei 3,5 %. Die höchsten Anstiege verzeichneten Berlin und München, wo die Leerstandsrate in 2020 um jeweils 80 Basispunkte auf 2,0 %, bzw. 2,9 % gestiegen ist Demgegenüber ist die Leerstandsquote in Hamburg weiter gesunken. „Wir beobachten seit Pandemiebeginn, dass die Büroauslastung rapide gesunken ist. Ob diese nach überstandener Pandemie wieder auf ihr Vorkrisenniveau zurückkehren wird, ist bisher noch nicht absehbar. Vieles spricht dafür, dass sich die Option räumlich flexibel zu arbeiten im Arbeitsalltag mehr und mehr etabliert und sich mittelfristig auch in einem geringeren Büroflächenbedarf und somit einem höheren Leerstand wiederspiegeln könnte“, erklärt Dr. Martin Kern, Consultant Research bei Savills. Ob dieser höhere Leerstand aber auch zu geringeren Mieten führen wird, wird auch davon abhängen welche Bedürfnisse die Nutzer zukünftig an ihre Büros stellen werden und, ob sich diese im Gebäudebestand realisieren lassen.

Pandemieverlauf bestimmt Aktivität am Bürovermietungsmarkt

Aufgrund des aktuell völlig unklaren weiteren Verlaufs der COVID-19-Pandemie, lassen sich kaum seriöse Prognosen zur Entwicklung an den Vermietungsmärkten ableiten. „So lange der Pandemieverlauf noch nicht eingeschätzt werden kann, ist sowohl ein Flächenumsatz auf dem Niveau vom 2. Quartal 2020 möglich als auch eine Stabilisierung auf dem Niveau vom Vorquartal. Weil die Unternehmen für ihre Planungen Vorlaufzeit benötigen, ist mit einer Normalisierung der Vermietungsaktivität wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu rechnen“, erwartet Aspiotis.

*Die Medianmiete ist der mittlere Mietpreis aller Vermietungstransaktionen. Damit liegen 50 % aller Vermietungen über und 50 % unter der Medianmiete. Die Größe der jeweils angemieteten Flächen fällt bei der Berechnung der Medianmiete nicht ins Gewicht.

 

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Zweithöchstes Transaktionsvolumen aller Zeiten – Stabilität ist Trumpf: Weiter wachsende Investorennachfrage zu erwarten

 

Das Jahr 2020 war das zweitumsatzstärkste Jahr aller Zeiten am Investmentmarkt für Wohnimmobilien (Transaktionen ab 50 Wohnungen). Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr Wohnimmobilien für etwa 19,7 Mrd. Euro den Eigentümer. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 12 %. Das Fünf-Jahres-Mittel wurde um 14 % übertroffen. Die Zahl der gehandelten Einheiten belief sich auf etwa 150.600 und lag damit um 26 % über dem Vorjahreswert. „Die COVID-19-Pandemie hat bei vielen Investoren zu einer Flucht in möglichst stabile Anlagen geführt“, konstatiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany und führt weiter aus: „Am Immobilienmarkt sind es vor allem Wohnimmobilien die sich in der Krise als stabil erwiesen haben, was äußerst geringe Mietausfälle und vielerorts weiter gestiegene Mieten beweisen. Die ohnehin schon hohe Nachfrage unter in- und ausländischen Investoren hat sich im Zuge der Pandemie weiter erhöht und dürfte auch 2021 steigen“.

Anteil von Portfolios steigt wieder an – Höhere Aktivität in Ostdeutschland

Während der Anteil von Portfolios am Transaktionsvolumen zwischen den Jahren 2015 und 2019 sukzessive von 92 % auf nur noch 63 % abnahm, stieg der Anteil der Paketverkäufe im letzten Jahr wieder an. Etwa 13,9 Mrd. Euro und damit 71 % des Transaktionsvolumens entfielen auf sie. Maßgeblichen Anteil daran hatte die Übernahme von Adler Real Estate durch Ado Properties – bisher die zweitgrößte Transaktion am deutschen Wohnimmobilienmarkt. Darüber hinaus gab es etwa 20 Paketverkäufe im dreistelligen Millionenbereich. Vor allem bei den Portfoliotransaktionen gab es im letzten Jahr eine überdurchschnittliche Aktivität in fast allen ostdeutschen Flächenländern. Insgesamt stieg das Transaktionsvolumen in diesen fünf Bundesländern um 70 % gegenüber dem Vorjahr an. Auch auf Niedersachsen entfiel im letzten Jahr ein überdurchschnittliches Transaktionsvolumen. Dementsprechend gingen die Durchschnittspreise der gehandelten Bestandswohnungen im letzten Jahr um etwa 7 % zurück (ggü. 2019) und lagen im Mittel bei rund 115.000 Euro je Wohneinheit. „Mittlerweile prüfen einige Investoren auch verstärkt Standorte außerhalb der großen Ballungsregionen. Bewahrheitet sich die vielfach geäußerte These, dass die Pandemie die Wohnflächennachfrage strukturell erhöht, dürften auch diese Standorte davon profitieren. Zudem sind die Anfangsrenditen hier noch spürbar höher“, sagt Nemecek.

Private-Equity-Fonds so aktiv wie lange nicht

Nach wie vor dominieren Investoren aus Deutschland das Marktgeschehen. Im letzten Jahr entfielen auf sie rund 83 % des Transaktionsvolumens. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen leichten Rückgang um etwa sechs Prozentpunkte. Die mit Abstand aktivste Käufergruppe waren die Immobilien AGs / REITs auf die circa 48 % des Transaktionsvolumens entfielen. Auf den Rängen zwei und drei folgten Offene Spezialfonds und Wohnungsbaugesellschaften mit 16 % bzw. 10 % des Gesamtvolumens. Auffällig war indes die größere Ankaufsaktivität von Private-Equity-Fonds die mit über 800 Mio. Euro so viel investierten wie zuletzt im Jahr 2012. „Dass internationale Kapitalsammelstellen ihr Engagement wieder erhöhen, spiegelt das weltweit gestiegene Interesse an deutschen Wohnimmobilien wider und dass mit weiteren Kapitalwertsteigerungen gerechnet wird“, so Nemecek.

Transaktionsvolumen von Mikro- und Studentenwohnanlagen sinkt deutlich

Im Gegensatz zu den klassischen Wohnimmobilien sind bei Mikro- und Studentenwohnanlagen die Unsicherheiten im Zuge der COVID-19-Pandemie gewachsen. Das Transaktionsvolumen dieser Immobilientypen lag im letzten Jahr bei etwa 563 Mio. Euro und damit nur etwa halb so hoch wie im Jahr zuvor. „Eine hohe Flexibilität und geringere Wohndauern sind elementare Bestandteile der Wohnkonzepte des Temporären Wohnens. Vor dem Hintergrund der Pandemie hat gerade dies unter den Investoren zu einer größeren Verunsicherung als bei klassischen Wohnimmobilien geführt“, berichtet Matti Schenk, Associate Research Germany bei Savills und ergänzt: „Der zweite Lockdown und digitale Hochschulsemester stellen das Segment weiterhin vor eine Bewährungsprobe und Investoren agieren selektiver im Hinblick auf Standorte und Betreiberkonzepte“. „Von einer Abkehr von Investoren aus diesem Markt kann derzeit aber keine Rede sein und spätestens, wenn es am Nutzermarkt wieder zu einer anziehenden Nachfrage kommt, wovon in der zweiten Jahreshälfte auszugehen ist, dürfte auch die Aktivität am Investmentmarkt wieder zunehmen“, erwartet Schenk.

Gefördertes Wohnen bei fast jeder siebten Transaktion

Während bei Mikro- und Studentenwohnanlagen eine höhere Fluktuation und damit schnellere Anpassungen der Mieten einhergehen, zeichnet sich das Teilsegment des geförderten Wohnens durch eine größere Stabilität aber auch Regulierung aus. Angesichts der hohen Bedeutung die Investoren einer hohen Stabilität derzeit zuschreiben, stellen wir europaweit eine wachsende Investorennachfrage nach geförderten oder relativ niedrigpreisig vermieteten Wohnimmobilien fest. Angesichts des Mangels an Sozialwohnungen dürfte dieses Marktsegment auch in Deutschland stärker in den Fokus rücken. Zudem müssen Neubauprojekte vielerorts ohnehin einen Mindestanteil an geförderten Wohnungen enthalten. Im Jahr 2020 waren bei etwa jeder siebten Wohnimmobilientransaktion in Deutschland zumindest zum Teil geförderte Wohnungen enthalten. Dieser Anteil lag damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres aber deutlich über denen der vorherigen fünf Jahre, in denen im Mittel nur bei einer von siebzehn Transaktionen geförderte Wohnungen enthalten waren.

Hohes Volumen auch für 2021 zu erwarten

Für das aktuelle Jahr rechnet Savills erneut mit einem überdurchschnittlich hohen Transaktionsvolumen, welches sogar an das Niveau von 2020 heranreichen könnte. „Weltweit möchten viele institutionelle Investoren ihre Immobilienquoten steigern. Dabei hat die Pandemie bei vielen Gewerbenutzungen wie Büro, Einzelhandel und Hotellerie die Unwägbarkeiten erhöht, weshalb die zukünftige Nachfrage und Wertentwicklung dort schwieriger einzuschätzen sind. Wohnimmobilien dürften bei den Nutzern hingegen an Bedeutung gewonnen haben und die Nachfrage könnte strukturell wachsen. Daher werden Wohnimmobilien am ehesten von der Umlenkung von Kapital in den Immobilienmarkt profitieren. Deutschland als einer der liquidesten und etabliertesten Märkte wird dabei in besonderem Maße Nachfrage anziehen“, prognostiziert Nemecek.

Aber auch am Wohnungsmarkt wird die Pandemie nicht spurlos vorbeigehen. So dürften Veränderungen bei den Wohnpräferenzen angestoßen oder beschleunigt werden, sowohl im Hinblick auf die Größe und Gestaltung der Wohneinheiten als auch bezüglich der Standorte. „Die Pandemie wirkt als Digitalisierungsbeschleuniger. Für deutlich mehr Personen wird die verstärkte Nutzung von Homeoffice zukünftig eine Option sein. Dadurch könnten sich Arbeits- und Wohnungsmärkte räumlich stärker voneinander entkoppeln. Diese Prozesse im Blick zu behalten und zunehmend gefragte Standorte frühzeitig zu identifizieren, dürfte in diesem und den kommenden Jahren eines der bestimmenden Themen am Wohnimmobilienmarkt sein“, meint Schenk.

 

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Investoren konzentrieren sich auf Supermärkte und Discounter mit Rekordvolumen von 3,1 Mrd. Euro

 

„Nach einem starken Jahresauftakt durch zahlreiche großvolumige Übernahmen, Beteiligungen und Portfoliokäufen haben sich die Investitionen in Handelsimmobilien im Jahresverlauf deutlich verringert“, erläutert Jennifer Güleryüz, Associate Research Germany bei Savills, und ergänzt: „Mit knapp 2,1 Mrd. Euro ist das 4. Quartal das schwächste Abschlussquartal seit der Finanzkrise.“ Bei den erwähnten großen Transaktionen handelte es sich unter anderem um den Verkauf von 80 Real-Immobilien, die TLG-Übernahme samt des Einzelhandelsportfolios durch Aroundtown sowie Weiterveräußerungen von Kaufhof-Warenhäusern. Die größte Transaktion in Q4-2020 war der Kauf des Matrix-Portfolios mit 33 Metro-Großhandelsmärkten. Diese Abschlüsse spiegeln die Verschiebung am Markt wider: Lediglich 34 % des Transaktionsvolumens in 2020 entfiel auf Einzeltransaktionen, während diese 2019 noch 54 % ausmachten.

Insgesamt belief sich das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr auf 12 Mrd. Euro und blieb damit 17 % unter dem Wert des Vorjahres sowie 16 % unter dem Schnitt der letzten drei Jahre. Dennoch bleiben Handelsimmobilien mit einem Anteil von rund 20 % am Gesamtgewerbe-Transaktionsvolumen, hinter Büroimmobilien, weiterhin auf Platz 2 der bedeutendsten Nutzungsarten am deutschen Investmentmarkt.

„Die erhöhte Risikoaversion der Investoren durch die Pandemie spielt eine wesentliche Rolle, denn sie hat den vor dem Ausbruch der Corona-Krise bereits vom Strukturwandel betroffenen Einzelhandel deutlich gefordert“, sagt Jörg Krechky, Director und Head of Retail Investment Services Germany bei Savills und führt fort: „Umso stärker dürfte sich die Nachfrage auf jene Immobilien konzentrieren, die auch in Krisenzeiten stabile Cashflows liefern. Dazu zählen in erster Linie Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels. Angesichts eines geschätzten Nachfrageüberhangs von ca. 3 Mrd. Euro ist in diesem Segment weiter von sinkenden Renditen auszugehen.“

Die Spitzenrenditen liegen, nach einer Anhebung um 70 Basispunkte bei Shopping-Centern sowie 80 Basispunkte bei Secondary Shopping-Centern im 2. Quartal 2020, aktuell bei 5 % und 7 %. Fachmarktzentren haben aufgrund der aktuellen Marktsituation um weitere 15 Basispunkte nachgegeben und liegen nun bei 4,25 %. „Für jene Investoren mit höherer Risikobereitschaft dürfte sich ein Umfeld mit einer Vielzahl an Investmentopportunitäten bieten.  Die Repositionierung innerstädtischer ehemaliger Hochfrequenzimmobilien als Mixed-Use Objekte, seien es Geschäftshäuser, Warenhäuser oder Shopping-Center, bieten erhebliches Potenzial für Value-Add- Kapital“, so Krechky.

Dass diese Investoren bisher noch kaum tätig waren, verdeutlicht ein Blick auf das Transaktionsvolumen 2020: Mit 1 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von 9 % am gesamten Handelsvolumen waren Shopping-Center so schwach wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Auch das Transaktionsvolumen von Geschäftshäusern hat mit 1,6 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von 14 % deutlich abgenommen (-70 % ggü. dem Vorjahresvolumen, durchschnittlicher Anteil der letzten 5 Jahre: 32 %). Kauf-/Warenhäuser kommen auf ein Volumen von 2,25 Mrd. Euro bzw. 19 %, Fachmarktzentren auf 2,1 Mrd. Euro bzw. 18 %. Supermärkte und Discounter sind hingegen DIE Assetklasse des Jahres 2020: Mit über 3,1 Mrd. Euro entfallen rund 26 % des Volumens auf dieses Segment – so viel wie nie zuvor (Durchschnitt der letzten 5 Jahre: Anteil von 12 %). Hinzu kommen noch 1,8 Mrd. Euro für sonstige Immobilien, zu denen Baumärkte und auch Cash & Carry Märkte gehören.

Zu den aktivsten Käufergruppen gehörten im vergangenen Jahr vor allem risikoaverse und langfristig agierende Investoren: Mit einem Anteil von über 26 % am Transaktionsvolumen des Handelsinvestmentmarktes waren Sonstige Asset-Manager auf Platz 1, gefolgt von offenen Spezialfonds mit knapp 15 %. Auch auf Verkäuferseite zeigten Sonstige Asset-Manager mit 26 % eine starke Präsenz. Der größte Anteil entfällt mit rund 33 % allerdings auf Immobilien AG/Reits.

„Das letzte Jahr wurde von vielen großvolumigen Portfoliotransaktionen geprägt. Da dies ein Sondereffekt war, erwarten wir für 2021 einen Rückgang des Transaktionsvolumens. Dieser dürfte jedoch nicht allzu stark ausfallen, da wir bei steigenden Renditen im Non-Core Segment von einem weiterhin zunehmenden Investoreninteresse ausgehen “, blickt Krechky voraus.

 

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Preisentwicklung zwischen Core und Non-Core geht weiter auseinander und wird für hohe Zahl an Käufern und Verkäufern sorgen

 

Im vergangenen Jahr wechselten in Deutschland Gewerbeimmobilien für nahezu 59 Mrd. Euro den Eigentümer. Gegenüber dem Rekordvolumen des Vorjahres bedeutet dies einen Rückgang um 20 %. Im Vergleich zum Fünf-Jahres-Mittel betrug das Minus jedoch lediglich 6 %, was vor dem Hintergrund des Auftretens der Pandemie bemerkenswert erscheint. Im zweiten und dritten Quartal waren die Transaktionsvolumina mit etwa 10 bzw. 12 Mrd. Euro so gering wie zuletzt im Jahr 2016. Das Schlussquartal wies mit rund 16,6 Mrd. Euro zwar wieder ein höheres Volumen auf, die Jahresendrallye fiel damit aber deutlich schwächer aus als im Vorjahr. So hatte das Schlussquartal im letzten Jahr einen Anteil von 28 % am Gesamtjahresvolumen – 2019 lag der Anteil noch bei 39 %. „Die anfängliche Schockstarre am Immobilienmarkt ist mittlerweile überwunden und die Investoren setzen ihre, oftmals angepassten, Anlagestrategien um“, so Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe, und ergänzt: „Noch stärker als vor Beginn der Pandemie kommt der Stabilität der Mieteinnahmen eine entscheidende Rolle zu. Die höhere Risikoaversion der Investoren trifft dabei auf steigende Risiken an den Nutzermärkten. Die Zahl der Immobilien, die in den Augen der Investoren einen Core-Status haben, nimmt daher ab. Das Anlageuniversum für risikoaverse Investoren ist somit zumindest temporär geschrumpft und der Bieterwettstreit in dieser Risikoklasse wird sich intensivieren.“

Renditen entwickeln sich auseinander

Ein großer Teil der Nachfrage konzentriert sich folglich auf jene Immobilien, die auch während der Krise stabile Cashflows liefern und diese auch für die Zeit nach der Pandemie versprechen. Dazu zählen Logistikimmobilien, Immobilien des Lebensmitteleinzelhandels, Büros, wenn sie lange Mietverträge mit der öffentlichen Hand oder anderen bonitätsstarken Nutzern aufweisen, sowie Nischen wie etwa Rechenzentren. Im Jahresverlauf sind die Renditen in den genannten Segmenten weiter gefallen. So lag die Spitzenrendite für Logistikimmobilien zum Ende des Jahres bei 3,5 % und damit um 20 Basispunkte unter dem Vorjahreswert. Auch die Spitzenrendite für Supermärkte und Discounter ging im Jahresverlauf um 20 Basispunkte zurück und lag Ende Dezember bei 4,9 %. Bei Büros in den Top-6-Städten lagen die Spitzenrenditen bei 2,8 % (- 3 Basispunkte ggü. 2019-Q4). Demgegenüber stiegen die Renditen bei Shoppingcentern um 70 Basispunkte und bei Fachmarktzentren um 35 Basispunkte an. „Die veränderte Einschätzung der Nutzungsarten hat sich in einer Polarisierung der Renditeentwicklung niedergeschlagen und dürfte sich weiter fortsetzen“, kommentiert Matti Schenk, Associate Research Germany bei Savills und ergänzt: „Für das laufende Jahr rechnen wir mit einem weiteren Rückgang der Anfangsrenditen bei Core-Büroimmobilien, Logistikobjekten und bei Lebensmittelmärkten. Demgegenüber dürften beispielsweise Renditeanstiege bei Non-Core-Büroobjekten und Geschäftshäusern stehen“.

Einbruch bei Hotels – Volumenanstieg lediglich bei Sozialimmobilien

Im vergangenen Jahr lag der Fokus der Investoren abermals auf Büroimmobilien, auf die etwa 27,6 Mrd. Euro bzw. 47 % des Gesamtvolumens entfielen. Auf den Rängen zwei und drei folgten Handelsimmobilien mit 12,0 Mrd. Euro bzw. Industrie- und Logistikimmobilien mit ca. 6,6 Mrd. Euro. Sozialimmobilien waren die einzige Nutzungsart die im vergangenen Jahr ein Umsatzplus verzeichnen konnte (+ 22 % ggü. 2019). Die stärksten Rückgänge beim Transaktionsvolumen verzeichneten Hotels (- 66 %), gefolgt von Mischobjekten (- 26 %) und Büros (- 21 %).

Größerer Teil des Volumens entfällt auf kleine Standorte

Mit einem Anteil von etwa 55 % am Transaktionsvolumen zogen die sieben A-Städte erneut den größten Teil des Kapitals an (2019: 58 %). Allerdings entfielen im vergangenen Jahr etwa 24 % des Volumens auf Standorte außerhalb der ABCD-Städte. Dies war der zweithöchste Anteil im vergangenen Marktzyklus und eine Folge des Bedeutungsgewinns von Logistikimmobilien, Sozialimmobilien und Lebensmittelmärkten.

Käuferlandschaft von europäischen Akteuren dominiert

Auch aufgrund von Reisebeschränkungen stieg der Anteil deutscher Investoren im vergangenen Jahr an. So entfielen etwa 57 % des Volumens auf inländische Käufer und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2013. Etwa 71 % des ausländischen Kapitals stammte aus Europa, rund 21 % aus Nordamerika und der Rest aus dem Nahen Osten und Asien. „Der Anteil europäischen Kapitals hat im Zuge des letzten Jahres zugenommen, der des asiatischen Kapitals hingegen abgenommen“, berichtet Lemli und begründet: „Außereuropäische Investoren sind weiterhin sehr interessiert an deutschen Gewerbeimmobilien. Aktuell stehen für sie Investments über Fonds- und Investmentmanager und lokale Partner im Fokus“.

Versicherungen steigern Ankaufsvolumen entgegen dem Markttrend

Offene Spezialfonds waren abermals die aktivste Käufergruppe und zeichneten für über 31 % des Transaktionsvolumens verantwortlich. Auf den zweiten Rang kamen Fonds- und Assetmanager mit einem Anteil von rund 20 %. Den dritten Rang nahmen Immobilien AGs / REITs ein, auf die etwa 9 % des Volumens entfiel. Das Ankaufsvolumen aller drei Investorengruppen ging gegenüber dem Vorjahr spürbar zurück. Demgegenüber haben Versicherungen und Pensionskassen absolut deutlich mehr investiert als im Vorjahr (+ 1,1 Mrd. Euro bzw. + 49 %). „Dass Versicherungsgesellschaften merklich aktiver sind als in der Vergangenheit ist ein typisches Phänomen für eine Marktphase wie die jetzige. Wenn Fremdkapital weniger verfügbar ist, sind eigenkapitalstarke Investoren im Vorteil“, erläutert Lemli.

Ausblick 2021

Viele Investoren dürften indes ihr für 2020 angepeiltes Ankaufsziel nicht erreicht haben. Zudem werden viele Investoren voraussichtlich noch mehr Anlegergelder auf der Suche nach auskömmlichen und stabilen Erträgen erhalten. „Vor dem Hintergrund des Anlagedrucks bei den Investoren und gestiegener Risiken an den Nutzermärkten glauben wir, dass sich die Anlagestrategien der einzelnen Investoren jenseits des kleinsten gemeinsamen Nenners ‚Logistik, Wohnen, AAA-Büro‘ stärker ausdifferenzieren werden“, erwartet Lemli und führt weiter aus: „Manche Investoren dürften eine etwaige Preisdelle bei Büros in B-Lagen als antizyklische Gelegenheit für Zukäufe betrachten, andere halten eben jene Objekte für langfristig zu risikobehaftet und stehen auf der Verkäuferseite. Das Vorhandensein sowohl von Verkäufern als auch von bereitstehenden Käufern dürfte im laufenden Jahr das Transaktionsvolumen auf hohem Niveau halten“. Für das Gesamtjahr rechnet Savills damit, dass das Transaktionsvolumen erneut die 50 Mrd. Euro-Marke erreicht. „Mit Beginn des neuen Jahres haben sich die Unwägbarkeiten zunächst nicht verringert.

Der Start der Impfungen lässt einerseits Licht am Ende des Tunnels erkennen, andererseits zeichnen sich mit der zweiten Infektionswelle und dem Auftreten der neuen ansteckenderen Virusvariante noch schärfere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ab. Wir rechnen damit, dass das Transaktionsgeschehen in der ersten Jahreshälfte unterdurchschnittlich bleibt und in der zweiten Jahreshälfte wieder an Fahrt gewinnt“, prognostiziert Schenk.

 

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Akquisition für den neu aufgelegten Fonds PATRIZIA Logistik-Invest Europe III

 

PATRIZIA, ein führender Partner für weltweite Investments in real assets, hat im Rahmen einer Off-Market-Transaktion ein 52.600 qm großes Logistik-Objekt im niederländischen Tilburg erworben. Der Kaufpreis beträgt 73 Mio. Euro. Die Akquisition erfolgte für Kunden, die in den neuen Fonds PATRIZIA Logistik-Invest Europe III investieren. Verkäufer ist DOKVAST B.V., ein Investor und Entwickler, der sich auf nachhaltige Immobilien spezialisiert hat. Mit dieser Akquisition steigt der Wert des gesamten Logistik-Portfolios von PATRIZIA auf über 5 Mrd. Euro.

Tilburg zählt aufgrund seiner Nähe zu den Häfen von Antwerpen und Rotterdam sowie der direkten Anbindung an Deutschland zu den besten Logistik-Standorten Europas. Die hochmoderne Anlage ist vollständig an stichd, eine 100%-ige Tochtergesellschaft des Sportartikelherstellers Puma, vermietet. Der Mietvertrag bietet stabile und mit einer Restlaufzeit von elf Jahren langfristige Einnahmen.

Das Objekt entspricht hohen ESG- und Nachhaltigkeitsstandards und verfügt über eine BREEAM-Zertifizierung sowie eine Energiebewertung von A++. Die Anlage ist in ihrer Nutzung äußerst flexibel und kann bei Bedarf in drei einzelne Einheiten unterteilt werden.

Alexander von Gastel, der bei PATRIZIA die Transaktion leitete: „Das anhaltende und schnelle Wachstum im E-Commerce sowie die Urbanisierung und die Verlagerung der Produktion über ganz Europa erhöhen die Nachfrage nach erstklassigen Logistikimmobilien, insbesondere in gefragten Distributionszentren wie Tilburg. Die strategische Lage des Objekts zwischen den Häfen von Rotterdam und Antwerpen und der Rhein-Ruhr-Region in Deutschland untermauert das langfristige Potenzial dieses Objekts. Das Profil der Anlage entspricht den Zielen des PATRIZIA Logistik-Invest Europe III. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Investment, das wir dank unseres starken Teams und unserer Expertise vor Ort in einer Off-Market Transaktion erworben haben, auf einem guten Weg für das kommende Jahr sind.”

Es ist die dritte Akquisition für den PATRIZIA Logistik-Invest Europe III, der im Oktober 2020 aufgelegt worden war und bereits über mehr als 100 Mio. Euro Eigenkapital verfügt. Mit einem Zielvolumen von rund 350 Mio. Euro Eigenkapital verfolgt der Fonds eine Core/Core Plus-Strategie durch den Aufbau eines diversifizierten Logistik-Portfolios. Dazu gehört der Erwerb und das Asset Management von Gewerbe- und urbanen Logistikimmobilien in verschiedenen europäischen Märkten, darunter in den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien.

Die Investments konzentrieren sich auf vorvermietete Projektentwicklungen, Sale-and-lease-back-Transaktionen und Bestandsimmobilien an Standorten, die ein geringes Wiedervermietungsrisiko aufweisen. Wie bei den zwei Vorgängerfonds, die beide eine überdurchschnittliche Performance erzielt haben, strebt der PATRIZIA Logistik-Invest Europe III stabile Cashflow-Renditen und Wertsteigerungen an.

 

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PATRIZIA Immobilien AG, Fuggerstraße 26, D­-86150 Augsburg Tel.: +49 821 50910­000, Fax: +49 821 50910­999,  www.patrizia.ag

Quadoro Investment GmbH, die Kapitalverwaltungsgesellschaft des offenen Spezial-AIF Quadoro Sustainable Real Estate Europe (QSREE), hat die Büroimmobilie „ICC Business Center“ in Duisburg für den Fonds erworben.

 

Ausschlaggebend für den Erwerb des Objektes waren insbesondere die überdurchschnittliche Nachhaltigkeitsbewertung und die Rentabilität. Zudem verbessert das Objekt die Diversifikation des Portfolios.

Das im Jahr 2002 errichtete Bürogebäude befindet sich unweit vom Hauptbahnhof und grenzt an die innerstädtische Fußgängerzone. Die Mietfläche umfasst mehr als 16.000 m2 und ist aktuell an mehrere Unternehmen vermietet. Der Hauptmieter ist ein Unternehmen das Landes Nordrhein-Westfalen. Das Gebäude verfügt über sechs Obergeschosse sowie zwei Untergeschosse. Zum Objekt gehören darüber hinaus 232 Parkplätze. Die Heizung mittels Fernwärme, die Barrierefreiheit, die flexibel gestaltbaren Büroflächen sowie die ausgezeichnete Infrastruktur und Verkehrsanbindung des Objektes bestätigen die Nachhaltigkeit des Gebäudes.

Michael Denk, Geschäftsführer der Quadoro Investment GmbH, zu dem Ankauf: „Durch den Erwerb des Gebäudes in Duisburg umfasst der QSREE nunmehr 22 Immobilien. Wichtig ist für uns insbesondere die Nachhaltigkeitsbewertung aller Fondsobjekte, die wir durch die Sustainable Real Estate AG als externen Nachhaltigkeitsberater sicherstellen.“

Der Spezial-AIF QSREE eröffnete im November 2020 bereits das 9. Closing seit seiner Auflage im Jahr 2015. Insgesamt beträgt das Immobilienvermögen des Fonds derzeit über 400 Millionen EUR bei einer kontinuierlich steigenden Wertentwicklung.

Die Transaktion wurde im Rahmen eines exklusiven Verkaufsmandates durch Anteon Immobilien aus Düsseldorf vermittelt. Nähere Informationen zum Quadoro Sustainable Real Estate Europe sind auf der Internetseite www.sustainablerealestate.de/QSREE zu finden.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Doric GmbH, Berliner Straße 114 – 116, 63065 Offenbach am Main, Tel: +49 69 247559 100, www.doric.com

Gabriele Volz übernimmt Vorstandsvorsitz planmäßig zum 1. Januar 2021

 

Johannes Anschott, seit Juni 2020 Vorsitzender des Vorstands der Commerz Real, verlässt das Unternehmen zum 31. März 2021 auf eigenen Wunsch. Dies gab der Aufsichtsrat der Commerz Real bekannt. Anschott wechselt nach München zur BayernLB. Er wird dort voraussichtlich ab dem 1. April 2021 im Vorstand für das Firmenkundengeschäft verantwortlich zeichnen. Gabriele Volz übernimmt wie geplant zum 1. Januar 2021 den Vorstandsvorsitz der Commerz Real.

Johannes Anschott hat als Vorstand der Commerz Real wichtige Impulse gesetzt. Unter seiner Verantwortung wurde die Ausrichtung der Commerz Real zu einem nachhaltigen, digitalen Assetmanager erfolgreich in die Wege geleitet.

Sabine Schmittroth, Mitglied des Aufsichtsrats der Commerz Real und Vorständin der Commerzbank AG: „Johannes Anschott hat als Vorstand der Commerz Real wichtige Impulse gesetzt. Unter seiner Verantwortung wurde die Ausrichtung der Commerz Real zu einem nachhaltigen, digitalen Assetmanager erfolgreich in die Wege geleitet“, so Sabine Schmittroth, Mitglied des Aufsichtsrats der Commerz Real und Vorständin der Commerzbank AG. „Ich danke Johannes Anschott für die sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“

Während seines Mandats verantwortete Johannes Anschott u.a. den Start des Klimavest, des ersten Impact-Fonds für Privatanleger, der fokussiert in Sachwerte investiert. Im Vorstand war er seit 2016 und dort zunächst für Asset Structuring, Financing, Treasury, Infrastruktur und erneuerbare Energien, Mobilienleasing sowie Vertrieb verantwortlich. Vor seinem Einstieg bei der Commerz Real war Johannes Anschott seit 2000 für die Commerzbank in Frankfurt am Main, Hamburg und London tätig, u. a. als Country Manager United Kingdom und Vorsitzender der Geschäftsleitung für Großkunden in Norddeutschland und Skandinavien.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Commerz Real AG, Friedrichstraße 25, 65185 Wiesbaden, Tel: +49 611 7105-0, Fax: +49 611 7105-5410, www.commerzreal.com

Olek wird sich als Berater auf den Bereich Big-Data Immobilienanalyse für den Konzern konzentrieren – Niederlegung des Vorstandspostens zum 31.12.2020

 

Der Vorsitzende des Vorstands (CEO) der publity AG („publity“, ISIN DE0006972508), Thomas Olek, hat den Aufsichtsrat der publity heute darüber informiert, dass er seine Vorstandsposition bei der publity zum 31. Dezember 2020 beenden möchte. Der Aufsichtsrat hat dem Wunsch von Olek im besten Einvernehmen entsprochen und spricht ihm seinen Dank für die bisher bereits geleistete Arbeit aus. Ab Jahresbeginn 2021 wird Olek als Berater die Bereiche Big-Data Immobilienanalyse und Internationalisierung, die als wesentliche Erfolgsfaktoren für die weitere Entwicklung von publity und ihren Konzerngesellschaften identifiziert worden sind, für den gesamten Konzern fortentwickeln. Olek hat den Aufsichtsrat daher auch davon in Kenntnis gesetzt, dass die Gespräche mit dem Aufsichtsrat der publity Tochtergesellschaft PREOS Global Office Real Estate & Technology AG („PREOS“) über die Übernahme einer Vorstandsposition bei der PREOS aufgeschoben worden sind. Olek hat gegenüber dem Aufsichtsrat der publity erneut bekundet, auch langfristig weiter Großaktionär der publity bleiben und seine Beteiligung in Abhängigkeit vom Börsenkurs weiter ausbauen zu wollen. Auch die bestehenden Lock-up Vereinbarungen blieben von dem Wechsel unberührt.

Der publity-Vorstand wird mithin künftig aus den bisherigen Vorständen Frank Schneider und Stephan Kunath bestehen.

ERLÄUTERUNGSTEIL

Thomas Olek: „Ich habe publity in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit einem starken Team aufgebaut und zu einem der führenden Player im deutschen Büroimmobilienmarkt gemacht. Nun stehen wir – beschleunigt durch die COVID-19 Pandemie – vor großen Umwälzungen in unserer Branche. Digitalisierung, Big Data Immobilienanalyse und nicht zuletzt eine internationale Positionierung werden entscheidende Faktoren sein, welche Unternehmen in den kommenden Jahrzehnten eine führende Rolle in der globalen Immobilienbranche spielen. publity ist hier bereits hervorragend positioniert und ich möchte meine Kraft und Expertise konzentriert dafür einsetzen, dass wir diese führende Position festigen und ausbauen. Unser starker Vorstand und unser hervorragendes Team machen es möglich, dass ich mich diesem Bereich künftig komplett als Berater widmen kann, damit publity noch erfolgreicher wird. Daran habe ich als Großaktionär ein ungebrochenes Interesse.“

Hans-Jürgen Klumpp, Aufsichtsratsvorsitzender der publity AG: „Thomas Olek hat in den vergangenen Jahren den Erfolgskurs von publity maßgeblich mitbestimmt. Dafür gebührt ihm Dank. Es spricht für seine unternehmerische Perspektive, dass er nunmehr bereit ist, sich als Berater vollumfänglich auf Digitalisierung und Big-Data Immobilienanalyse bei publity zu fokussieren – denn dies werden Game Changer für die Immobilienindustrie der Zukunft sein.“

 

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publity AG, Bockenheimer Landstraße 2-4, 60306 Frankfurt am Main, Telefon: +49 69 77011529, www.publity.de

Portfolio umfasst 14 Core-Logistikimmobilien in ganz Deutschland

 

PATRIZIA, ein führender Partner für weltweite Investments in real assets, hat ein Core-Logistikportfolio an einen von PATRIZIA für die AEW Invest GmbH neu aufgelegten Fonds übertragen.

Das Portfolio umfasst rund 285.000 qm Mietfläche in 14 Objekten an wichtigen deutschen Logistikstandorten wie Hamburg, München, Frankfurt am Main und Stuttgart. Der Vermietungsstand beträgt 96%. Das Portfolio ist an namhafte Mieter wie Dachser, DSV, trans-o-flex, Rhenus und Transa, die DB Schenker-Tochter, vermietet.

Dr. Kilian Mahler, Head of Fund Managements Logistics and Cavernes bei PATRIZIA: “Wir haben für das Portfolio über mehrere Jahre Einzelobjekte und kleinere Portfolios angekauft. Durch die Marktdynamik in der Assetklasse Logistik und das erfolgreiche Asset Management in den letzten Jahren haben wir ein umfassendes Core-Logistikportfolio aufgebaut. Die Corona-Pandemie hat die bestehenden Trends beschleunigt und den seit längerem positiven Ausblick für den Logistiksektor verstärkt. Dazu beigetragen hat das Wachstum des E-Commerce und die steigende Nachfrage der Verbraucher nach schnelleren Lieferungen. Wir haben den richtigen Zeitpunkt gewählt, um die Fondsstrategie zu finalisieren und Renditen zu realisieren, die weit über unserer ursprünglichen Prognose liegen.”

Diese jüngste Transaktion stärkt die Erfolgsbilanz von PATRIZIA in der deutschen Logistikbranche.  Insgesamt macht die Assetklasse Logistik rund 11% des von PATRIZIA verwalteten Vermögens aus. Der Wert des europäischen Logistikportfolios von PATRIZIA liegt derzeit bei über 5 Mrd. Euro.

Beraten wurde PATRIZIA von Hogan Lovells und CBRE.

 

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PATRIZIA Immobilien AG, Fuggerstraße 26, D­-86150 Augsburg Tel.: +49 821 50910­000, Fax: +49 821 50910­999,  www.patrizia.ag

Quadoro Investment GmbH, die Kapitalverwaltungsgesellschaft des offenen Publikumsfonds Quadoro Sustainable Real Estate Europe Private (Sustainable Europe), hat die Büroimmobilie „Pieter Calandlaan“ in Amsterdam für den Fonds erworben.

 

Die Immobilie punktet mit einer überdurchschnittlichen Nachhaltigkeitsbewertung im Hinblick auf den Standort und das Gebäude. Die Nachhaltigkeit des Gebäudes wird insbesondere durch einen sehr guten Energie-Index, den hochwertigen Innenausbau, die Barrierefreiheit sowie die Lage im Amsterdamer Stadtteil Nieuw-West mit sehr guter Verkehrsanbindung erzielt.

Das Objekt wurde im Jahr 2003 erbaut und 2016 saniert. Das Gebäude ist Teil eines größeren Gesamtkomplexes bestehend aus Wohnungen, Büros und Parkplätzen. Mieter des Objektes mit mehr als 6.000 m² effizient gestalteter Fläche und über 50 Stellplätzen ist der niederländische Staat.

Klaus Kämpf, Nachhaltigkeitsberater des Fonds, zu dem Erwerb: „Die Immobilie in Amsterdam entspricht in jeder Hinsicht der Nachhaltigkeitsstrategie des Fonds und bereichert das Portfolio. Durch die mittelfristig geplante Erweiterung des Fernwärmenetzes und den Anschluss des Gebäudes kann die Nachhaltigkeit weiter verbessert werden.“

Nähere Informationen zum Quadoro Sustainable Real Estate Europe Private sind auf der Internetseite www.sustainablerealestate.de/europe zu finden.

 

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Doric GmbH, Berliner Straße 114 – 116, 63065 Offenbach am Main, Tel: +49 69 247559 100, www.doric.com

Erstmals seit 1993 ist der Anteil der Haushalte, die in ihren eigenen vier Wänden leben, in Deutschland wieder rückläufig. Die Wohneigentumsquote lag 2018 nur noch bei 42 Prozent, wie eine Analyse von empirica und LBS Research ergab.

 

Dass in keinem anderen EU-Land so wenige Haushalte in einer eigenen Immobilie leben wie in Deutschland, ist bekannt. Dass die Wohneigentumsquote hierzulande aber nicht einmal mehr steigt, sondern im Gegenteil sogar wieder rückläufig ist, kristallisiert sich gerade erst heraus: Im Jahr 2018 wohnten in Deutschland rund 42 Prozent aller Haushalte im Eigentum – das ist 1 Prozentpunkt weniger als vor fünf Jahren.

Dies ist das zentrale Ergebnis einer Analyse der aktuellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts durch das Berliner Forschungsinstitut empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research.

Die EVS wird nur alle fünf Jahre erhoben, ermöglicht aber unter anderem aufgrund der detaillierten Erfassung von Einkommens- und Vermögenskomponenten einen besonders eingehenden Blick auf die Zusammenhänge der Vermögensbildung (mehr zur Datenbasis unten).

Die Ergebnisse im Einzelnen

Auch drei Jahrzehnte nach der Wende ist die Entwicklung der Wohneigentumsbildung in Deutschland nicht ohne eine Differenzierung nach Ost und West zu erklären. Während die alte Bundesrepublik in den 1980er Jahren noch große Fortschritte gemacht hatte, es im Nachwende-Westdeutschland aber schon Ende der 1990er erste spürbare Dämpfer gab, wurde der Erwerb einer eigenen Immobilie in Ostdeutschland erst nach der Wiedervereinigung zu einer echten Option. Es setzte ein kräftiger Aufholprozess ein, dieser ist nun jedoch ins Stocken geraten – und der Abstand zum Westen ist noch immer groß (Grafik):

Mit gut 36 Prozent lag die Wohneigentumsquote in Ostdeutschland im Jahr 2018 nach wie vor um einiges unter jener von knapp 45 Prozent in Westdeutschland.

Die zuletzt schleppende Entwicklung ist laut LBS Research allerdings kein ostdeutsches Spezifikum, sondern basiert auf gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Phänomenen, die in ganz Deutschland zu finden sind:

Es fehlt vor allem an Nachwuchseigentümern. Dass der Anteil der 70- bis 79-Jährigen in Wohneigentum – wenn auch auf unterschiedlichen Niveaus – in West wie Ost im Laufe der vergangenen 20 Jahre kräftig gestiegen ist, erklärt sich durch einen Generationseffekt: Die westdeutschen Senioren von heute hatten es in jüngeren Jahren vor allem dank ihres Wohlstandsvorsprungs leichter als die Kriegsgenerationen, zu Wohneigentum zu kommen. Und die allermeisten von ihnen wohnen eben auch jetzt noch in jenem Häuschen, das sie oftmals in den 1970er Jahren gebaut haben. Mit einer Wohneigentumsquote von 58 Prozent übertrafen die 70- bis 79-Jährigen 2018 alle anderen Altersgruppen in Westdeutschland.

Im Osten der Republik ist es nach der Wiedervereinigung zumindest einigen der heutigen Rentner noch gelungen, Wohneigentum zu erwerben. Heute leben immerhin 36 Prozent der 70- bis 79-Jährigen im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung, vor zwanzig Jahren waren es erst 15 Prozent. Dass die vergleichsweise kurze Zeit bis zum Ruhestand nicht reichte, um noch den Sprung auf westdeutsches Niveau zu schaffen, versteht sich.

In den jüngeren Altersgruppen ist der Ost-West-Unterschied über die Jahre zwar kräftig geschmolzen, allerdings ist vor allem die nachrückende Generation hier wie dort weit weniger erfolgreich bei der Wohneigentumsbildung als die Generation ihrer Eltern. Die eine oder andere Immobilienerbschaft könnte das Bild noch etwas korrigieren, dennoch droht sich der auch als Kohorteneffekt bezeichnete Einflussfaktor in seiner Wirkungsrichtung umzukehren, wie die Schwierigkeiten der aktuellen Thirtysomethings zeigen, vom Mieter zum Eigentümer zu werden (Grafik): Im Jahr 2008 hatten 34 Prozent der Ostdeutschen und 37 Prozent der Westdeutschen im Alter von 30 bis 39 Jahren den Sprung ins Wohneigentum schon geschafft, zehn Jahre später galt dies nur noch für 25 beziehungsweise 30 Prozent in diesem Alter.

Der Rückgang der Wohneigentumsquote in der nächsthöheren Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen fällt nicht ganz so dramatisch aus, ist aber ebenso symptomatisch. Denn wirft man einen genaueren Blick auf diese mittlere Generation, wird schnell klar, dass es auch hier Schwierigkeiten bei der Wohneigentumsbildung gibt. So sind die klassischen Familien – Paare mit minderjährigen Kindern – zwar unverändert mit Abstand am häufigsten von allen Haushaltstypen selbst nutzende Wohneigentümer, sie wohnen inzwischen aber nicht mehr ganz so oft in den eigenen vier Wänden (Grafik): Waren es 2008 in Westdeutschland fast 73 Prozent der Familien, sind es heute nur noch knapp 69 Prozent. In Ostdeutschland sieht es ähnlich aus.

Kinderlose und Alleinerziehende wohnen öfter zur Miete. Nicht zu trennen sind die altersspezifischen Beobachtungen von veränderten und sich nach wie vor verändernden Lebensumständen. Was ist heute anders als früher? Letztlich spielen viele Faktoren eine Rolle, einer der bestimmenden dürfte nach Einschätzung von LBS Research die Akademisierung sein, also der Umstand, dass immer mehr junge Leute eine höhere berufliche Qualifikation durch ein Studium anstreben: Deshalb sind sie aus ländlichen Regionen in die Städte gezogen; deshalb möchten sie oft auch dort bleiben und arbeiten; deshalb – sprich wegen der Karriere – führen viele jüngere Menschen Fernbeziehungen und gründen erst später eine Familie oder überhaupt nicht. Mit diesem Lebensstil verbunden ist zumeist ein langjähriges Mieterdasein.

Konsequenzen für die Politik

Aus diesen Studienergebnissen leitet LBS Research zwei politische Schlussfolgerungen ab: Familien benötigen weiterhin Unterstützung, um Kindern ein möglichst behütetes Leben in der Sicherheit des eigenen Hauses oder wenigstens der eigenen Wohnung ermöglichen zu können. Welche Vorteile beispielsweise ein Garten bietet, haben nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie gezeigt. Förderungswürdig ist die Wohneigentumsbildung aber auch, weil sie zugleich Vermögensaufbau bedeutet und vor allem über das mietfreie Wohnen eine bedeutende Komponente der privaten Altersvorsorge darstellt. Wie groß der Vermögenseffekt tatsächlich ausfällt, beleuchtet der im kommenden Jahr erscheinende zweite Teil der Wohneigentums-Studie von empirica für die Landesbausparkassen.

Da der Eigentumserwerb vor allem daran scheitert, dass die Ersparnisse und damit das Eigenkapital vieler frischgebackener Familien nicht mit den explodierenden Immobilienpreisen Schritt gehalten haben, war das Baukindergeld durchaus der richtige Förderansatz und verdient eine Neuauflage in der kommenden Legislaturperiode. Mindern ließe sich der Eigenkapitalbedarf auch durch eine Reduktion der Erwerbsnebenkosten, am ehesten umsetzbar erscheint hier ein Freibetrag für Ersterwerber bei der Grunderwerbsteuer. Gerade für Familien ist es auch wichtig, dass sie bei der Vergabe von Bauland nicht gegenüber dem Mietwohnungsbau benachteiligt werden oder durch eine zu restriktive Handhabe der Baulandausweisung überhaupt nicht mehr an günstige Flächen kommen können.

Die vielen jungen Menschen in den Städten, die den Zeitpunkt der Familiengründung teilweise immer weiter hinausschieben, brauchen zumindest einen Zugang zu Wohneigentum, auch um auf diesem Weg schon einen Einstieg in diesen Baustein der Altersvorsorge zu finden. Was ist dazu nötig? Sparfähigkeit und Sparbereitschaft sind das eine, das andere aber erschwingliche Wohnungen, gerade in den besonders beliebten Schwarmstädten. Auch vor diesem Hintergrund ist das zuletzt viel diskutierte und stark kritisierte Umwandlungsverbot – genauer gesagt: die weitere Begrenzung der Aufteilung von Mietshäusern in Eigentumswohnungen – kontraproduktiv. An ausreichendem Neubau führt allerdings auch kein Weg vorbei.

Die EVS: Was hinter den Zahlen steckt

Für die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts werden alle fünf Jahre rund 60.000 private Haushalte zu ihren Lebens-, Vermögens- und Einkommensverhältnissen befragt – und das schon seit Anfang der 1960er Jahre. Die EVS ist die größte repräsentative Erhebung auf freiwilliger Basis innerhalb der Europäischen Union. Zuletzt fand sie im Jahr 2018 statt, die ersten Daten daraus wurden 2019 veröffentlicht, wissenschaftliche Sonderanalysen liegen seit 2020 vor. Einer der Befragungsschwerpunkte liegt auf der Wohnsituation und den Wohnkosten. Die Antworten auf diese Fragen wertet das Forschungsinstitut empirica seit 1995 im Auftrag der Landesbausparkassen aus. Im Fokus steht dabei die Entwicklung der regionalen Wohn- und Vermögensverhältnisse sowie der Wohnkosten.

Die EVS ist als Datenbasis für solche Analysen besonders geeignet, weil sie anders als beispielsweise der Mikrozensus nicht nur eine grobe Selbsteinschätzung der Nettoeinkommen abfragt, sondern buchhalterisch eine Vielzahl von Einkommenskomponenten der einzelnen Haushaltsmitglieder ermittelt, darunter den Mietwert von selbst genutztem Wohneigentum, Einkünfte aus abhängiger und selbstständiger Beschäftigung, aus verschiedenen Vermögensarten, aus Untervermietung sowie aus staatlichen und privaten Transferzahlungen. Darüber hinaus werden in der EVS anders als im Mikrozensus nicht nur die Wohnkosten von Mietern, sondern auch von Wohneigentümern erhoben, also Ausgaben für den Kauf von Grundstücken und Immobilien, Zinsen, Tilgung, Instandsetzungen und Modernisierungen. Im Mikrozensus wird zudem das Vermögen nicht abgefragt. Last but not least erfasst die EVS sehr detailliert Konsumausgaben in zahlreichen Haupt- und Unterkategorien. Auf dieser Basis lässt sich unter anderem das unterschiedliche Ausgabeverhalten von Mietern und Eigentümern analysieren, insbesondere bei jungen Ersterwerbern.

 

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Unterschiedliche Mietpreisentwicklungen in den teuersten Lagen – JLL untersucht weltweit 100 Märkte

 

Premium-Büroflächen erweisen sich im aktuellen Abschwung als bislang widerstandsfähiger als das A-Büroflächen-Segment insgesamt. Laut dem globalen “Premium Office Rent Tracker” von JLL sind die Mieten für Premium-Büroflächen in den wichtigsten Büromärkten gegenüber dem Vorjahr in lokaler Währung lediglich um durchschnittlich minus 3,0 Prozent gesunken, gegenüber einem Rückgang der effektiven Nettomieten auf dem gesamten Büroflächenmarkt im A-Segment um minus 5,2 Prozent[1]. “Diese Entwicklung bestätigt die weiter andauernde ‘Flucht in Qualität’. Im Zuge der Anpassung von Büroflächen-Anforderungen an eine ‘neue Normalität’ gewinnen Qualitätskriterien nutzerseitig nämlich eine immer größere Relevanz”, so Hela Hinrichs, Senior Director, JLL EMEA Research & Strategy.

Asien nach wie vor dominant – Hongkong-Central behält nur noch knapp seine Spitzenposition

Die Büro-Gesamtkosten[2] in den teuersten Büro-Teilmärkten weltweit sind im Vergleich zu 2019 in vielen Märkten gesunken oder konstant geblieben. Trotz eines starken Rückgangs um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr bleibt Hongkong-Central (2.584 USD / m² / Jahr) auch 2020 der weltweit teuerste Büro-Teilmarkt. Die Mietpreisentwicklung in New York-Midtown (Platz 2 mit 2.531 USD / m²/ Jahr) zeigt dagegen 2020 aufgrund von Fertigstellungen im Premiumsegment einen Aufwärtstrend. Infolgedessen hat sich der Abstand zwischen Hongkong-Central und New York-Midtown innerhalb eines Jahres deutlich verringert: von rund 50 Prozent auf 2 Prozent. Zur globalen Top 5 gehören noch die Finance Street von Peking (2.070 USD / m² / Jahr), das Londoner West End (2.038 USD / m² / Jahr) und – mit deutlichem Abstand – Tokio Marunouchi (1.827 USD / m² / Jahr).

6 der 10 teuersten Büromärkte weltweit befinden sich in der Region Asien-Pazifik: neben Hongkong-Central in der Top-Position sind es Teilmärkte der chinesischen (neben der Finance Street auch das CBD) sowie der japanischen Hauptstadt, neben dem genannten Tokio-Marunouchi auch Tokio-Shibuya und Tokio-Shinjuku. Die US-amerikanischen Technologiezentren Silicon Valley und New York-Midtown South gehören ebenfalls zu den Top-10-Märkten weltweit.

Auf Platz 29 taucht Berlin als erste deutsche Metropole (958 USD / m² / Jahr) im Ranking auf. Auch München (Platz 31, 930 USD / m² / Jahr) und Frankfurt (Platz 43, 849 USD / m² / Jahr) gehören zu den 50 teuersten Büromärkte weltweit.

Neben Berlin und Mailand (Platz 44, 835 USD / m² / Jahr) in Europa verzeichneten auch die japanischen Metropolen Nagoya (Platz 12, 1.274 USD / m² / Jahr) und Osaka (Platz 21, 1.136 USD / m²/ Jahr) vor allem vor dem Ausbruch der Pandemie aufgrund geringer Leerstände oder begrenztem Neubauvolumen lebhafte Mietpreiszuwächse. Sie nehmen dementsprechend höhere Positionen im Ranking 2020 als im Vorjahr ein.

Die afrikanischen Drehkreuze Nairobi und Johannesburg sowie die südamerikanischen Städte Santiago, Bogota und Buenos Aires gehören dagegen zu den günstigsten unter den 100 im JLL – Premium Office Rent Tracker untersuchten Märkte und Teilmärkte. Kostengünstigste Standorte im asiatisch-pazifischen Raum sind Kuala Lumpur und Chengdu, in der Region EMEA können Büromieter in Sankt Petersburg sowie Istanbul Flächen zu günstigsten Gesamtkosten nutzen.

Stärkerer Fokus auf erschwinglichere Lagen

In verkehrsgünstig gelegenen Geschäftsvierteln außerhalb des CBD in Städten wie Hongkong, New York und London können nach wie vor erhebliche Kosteneinsparungen (40 bis 50%) im Vergleich zu Premium-CBD-Flächen erzielt werden. Städte wie Minneapolis und Houston in den USA, Helsinki und Brüssel in Europa sowie Brisbane und Melbourne in Australien bieten ebenfalls günstigere Alternativen innerhalb der jeweiligen Region. “Nutzer werden angesichts ungewisser Zeiten künftig einen stärkeren Fokus auf die Erschwinglichkeit von Büroflächen legen”, so Hela Hinrichs.

Hinrichs weiter: “In einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld verfolgen Unternehmen zunehmend einen abwartenden Ansatz. Darüber hinaus werden Anmietungsentscheidungen auch vor dem Hintergrund notwendiger Anpassungen bei Arbeitsplatzkonzeptionen und -strategien zurückgestellt oder verschoben. Auch im Premiumsegment erwarte ich daher eine weitere Mietpreisanpassung.”

Technologiefirmen treiben Premiummieten an

Hela Hinrichs abschließend: “Technologieunternehmen, allen voran Online-Plattformen, spielen weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Büroflächen-Nutzung im Premiumsegment und den damit verbundenen Kosten. In Bezug auf die Nachfrage sind sie nach Bank- und Finanzdienstleistungen an zweiter Stelle zu finden. Last not least bilden Technologieunternehmen in innovationsstarken Städten wie San Francisco, London und Tokio aber auch im indischen Technologiezentrum Bangalore eine nicht zu unterschätzende Marktmacht im Bürosektor.”

[1] Gemessen an 31 Büromärkten weltweit

[2] bezogen auf Nettofläche und Effektivmiete sowie zusätzlicher Steuern und Betriebskosten

 

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Die KanAm Grund Group übernimmt das Asset Management des markanten Frankfurter Hochhauses TRIANON.

 

Das 47-geschossige Gebäude ist eine der Ikonen der Skyline in Form eines verspiegelten Dreikantprismas. Das 186 Meter hohe Gebäude mit der markanten umgedrehten dreiseitigen Pyramide auf dem Dach liegt im Bankenviertel der Mainzer Landstraße und ist mehrheitlich an die DekaBank vermietet. Andere große Mieter aus dem Finanzbereich sind unter anderem die Deutsche Bundesbank oder Franklin Templeton Investments.

Mit diesem neuen Mandat konnte die KanAm Grund Group ihre Assets under Management („AuM“) für internationale Investoren weiter ausbauen. Mit 2 weiteren Mandaten für europäische Investoren in Dänemark und Holland konnte die KanAm Grund Group in 2020 die für Drittmandate gemanagten AuM um 1,2 Milliarden Euro steigern.

Über die KanAm Grund Group

Die KanAm Grund Group, im Oktober 2000 gegründet, hat seither ein Transaktionsvolumen von mehr als 35 Milliarden US-Dollar bewegt. Das inhabergeführte Unternehmen richtet sich an den individuellen Anforderungen deutscher und internationaler Investoren aus. Geographische Schwerpunkte sind Europa und die USA. Unter dem Dach der KanAm Grund Group ist das Unternehmen strategisch in drei Geschäftsbereiche geordnet: KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (Offene Immobilienfonds), KanAm Grund Institutional Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (Immobilien-Spezialfonds) und die KanAm Grund REAM GmbH und Co KG (internationales Investment & Asset Management Advisory). Seit der strategischen Neuausrichtung bietet die KanAm Grund Group als internationales Immobilienunternehmen – unabhängig von dem jeweiligen Investitionsvehikel – Immobilieninvestitionen und Asset Managementleistungen gleichermaßen deutschen Privatanlegern, institutionellen Anlegern und internationalen Investoren.

 

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KanAm International GmbH, Widenmayerstr. 6, D ­80538 München, Tel.: 089/210101­0, Fax: 089/210101­18, www.kanam.de

Auch im November steigt der Europace Hauspreis weiter an.

 

Solide steigert sich der Europace Hauspreis auch im November und knüpft dabei an die Entwicklungen der vergangenen Monate an. Mit 186.97 Punkten, einer Steigerung von 10,30 Prozent zum Vorjahr, legt der Gesamtindex im Vergleich zum Vorjahresmonat noch einmal zu.

Im letzten Auswertungsmonat diesen Jahres zeigt sich vor allem das Segment der Bestandswohnung wieder als besonders stark. Mit einem Anstieg von 1,75 Prozent im Vergleich zum Vormonat und einer Steigerung von sogar 13,52 Prozent zum Vorjahresmonat, knüpfen es an die starken Zahlen aus dem April an und verringert mit 178.63 Indexpunkten ein weiteres Mal den Abstand zu den anderen Segmenten.

Im Gegensatz dazu verzeichnet das Segment der Neubauten nur einen leichten Anstieg. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kommen die Neubauten auf eine Steigerung von 7 Prozent, der niedrigsten Steigerungsrate in diesem Jahr. Mit 189.20 Punkten und einem Anstieg von nur 0,49 Prozent im Vergleich zum Vormonat sind in diesem Segment, wie auch schon in den letzten Monaten, nur geringfügige Preissteigerungen zu verzeichnen.

Weiterhin an der Spitze mit einem Index von 193.08 Punkten befindet sich nach wie vor das Segment der Eigentumswohnungen, auch wenn es sich in diesem Monat mit einem Index von nur 0,64 Prozent lediglich um eine leichte Steigerung handelt. Stefan Münter, Europace-Vorstand und Co-CEO, dazu:

“Unser Geschäftsmodell ist datengetrieben und sucht stets den Abgleich mit reellen Zahlen aus unserer Gesellschaft. In unseren Studien, die wir regelmäßig erheben, zeichnet sich eine interessante Entwicklung bei den Käufergruppen ab. So sehen wir zunehmend Gruppen den Markt für sich entdecken, die bislang beim Immobilienkauf völlig außen vor waren. So verdeutlichen unsere Zahlen, dass sich die Kaufkraft insgesamt verjüngt, dass sie darüber hinaus auch weiblicher wird, und dass auch Singles mittlerweile den Immobilienmarkt für sich entdeckt haben. In Zeiten von großer Unsicherheit gelten Immobilien als besonders solide Investition, entweder in die unmittelbare Zukunft oder in die Altersvorsorge. Das haben vor allem auch junge Berufstätige für sich erkannt. Der Wohnimmobilienmarkt hat so in den vergangenen Monaten neue Käufergruppen hinzugewonnen, die Anzahl der Objekte jedoch ist nicht gestiegen. Das stabilisiert die Preise nicht nur, es treibt sie weiter, weshalb wir auch am Ende von 2020 auf eine steigende Indexkurve blicken.”

 

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Das Bürogebäude ist bereits zu 73 Prozent vermietet –  Ankauf für den Spezialfonds UII EuropeanM

 

Union Investment hat das projektierte Bürogebäude „The First“ in Belgiens Hauptstadt Brüssel im Rahmen eines sogenannten „Forward Fundings“ erworben. Es handelt sich dabei um die komplette Neuausrichtung und Aufstockung einer im Jahr 1979 erbauten Immobilie. Verkäufer und Entwickler ist die belgische Eaglestone Investment SA. Union Investment finanziert das Projekt. Der Ankauf erfolgt für den Spezialfonds UII EuropeanM. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

„Der Ankauf von ‚The First‘ ist ein gutes Beispiel für die Umsetzung unserer ‚Manage to Green‘-Strategie. Nach Abschluss des umfassenden Refurbishments wird die Immobilie über sehr gute technische Parameter verfügen, die es als werthaltiges Grade-A-Bürogebäude unter dem Fokus der ökologischen Nachhaltigkeit ausweisen werden“, sagt Wolfgang Kessler, Geschäftsführer der Union Investment Institutional Property GmbH.

Im Quartier Léopold, im Zentrum von Brüssel, entsteht im Zuge der Sanierung ein modernes, CO2-optimiertes Classe-A-Gebäude mit einer Mietfläche von 11.710 m².  Die Baugenehmigung wurde bereits erteilt, der Umbau beginnt im März 2021. Die Fertigstellung des dann achtgeschossigen Baus ist für April 2023 geplant. Der Energieverbrauch von „The First“ wird künftig mit Hilfe eines Wärmerückgewinnungssystems und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und an der Fassade minimiert. Der Wasserverbrauch regelt sich über eine Regenwasserumnutzungsanlage. Es wird das Green-Building-Zertifikat „BREEAM Excellent“ angestrebt.

„The First“ liegt direkt am „Square Frère Orban“, eine der wenigen grünen Oasen im Quartier Léopold. Der prominente Mikrostandort ist eine der Top-Lagen für multinationale Firmen und öffentliche Institutionen. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur EU-Kommission und zu zahlreichen EU-Institutionen ist das Quartier ein etablierter und beliebter Bürostandort. Er zeichnet sich durch seine sehr gute ÖPNV-Anbindung und ein lebhaftes Umfeld mit zahlreichen Cafés und Restaurants aus. Das Mietniveau ist eines der höchsten in der Hauptstadt der Europäischen Union.

Das Objekt ist bereits zu 73 Prozent an die amerikanische Anwaltskanzlei White & Case und das Datencenter des amerikanischen Telekommunikationsanbieters Verizon vermietet.

„The First“ ist das vierte Objekt im Portfolio des UII EuropeanM. Der Fonds investiert überwiegend in die vier gewerblichen Nutzungsarten Büro, Hotel, Logistik und Einzelhandel und fokussiert sich dabei auf Midscale-Immobilien in den europäischen Immobilienmärkten. Midscale-Immobilien sind unter anderem gekennzeichnet durch ein mittleres Objektvolumen im zweistelligen Millionenbereich, funktionale zeitlose Architektur und ein moderates Mietpreisniveau mit nachhaltigem Cashflow.

 

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Union Investment Real Estate AG, Valentinskamp 70, D­-20355 Hamburg, Tel.: + 49 40 / 34919­4160, Fax: + 49 40 / 34919­5160,www.union-­investment.de/realestate

Drei Logistikobjekte in Mer bei Orléans mit 123.000 Quadratmetern Gesamtfläche – Erwerb für BGV VIII EUROPA und REALISINVEST EUROPA

 

Die Real I.S. AG hat ein Logistikportfolio in Mer bei Orléans für den Spezial-AIF BGV VIII EUROPA und den offenen Immobilien-Publikumsfonds REALISINVEST EUROPA erworben. Das Portfolio umfasst drei langfristig an drei bonitätsstarke Mieter vollvermietete Logistikobjekte am viertgrößten Logistikstandort Frankreichs mit einer Gesamtfläche von rund 123.000 Quadratmetern und einer Gesamtlagerfläche von 118.000 Quadratmetern. Verkäufer ist AXA IM – Real Assets im Auftrag eines Klienten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die drei neuen, modernen Klasse A-Core-Logistikimmobilien A, D und E wurden im Juli 2020 fertiggestellt, beziehungsweiße das Gebäude E bereits im vierten Quartal 2019. Alle Objekte verfügen über die marktüblichen IPCE Genehmigungen.

„Die Immobilien überzeugen durch ihre Gebäudequalität und Mieter sowie durch Standort und Verkehrsanbindung. Die Logistikregion Orléans ist nach Paris-Île-de-France, Lyon und Lille der viertgrößte Logistikmarkt in Frankreich. Durch die Investition in den französischen Logistikmarkt sichert die Real I.S. ihren Kunden die Möglichkeit, am Wachstumstrend E-Commerce teilzuhaben“, sagt Axel Schulz, Global Head of Investment Management der Real I.S. AG.

Erworben wurden Gebäude A und D für das Portfolio des BGV VIII EUROPA und Gebäude E für den REALISINVEST EUROPA. Die voneinander unabhängigen Objekte sind an der D205 gelegen, die Zufahrt zur A10 befindet sich nur einen knappen Kilometer entfernt und bietet somit eine exzellente Verkehrsanbindung.

Gebäude A wird von der französischen Tochter des bekannten Deutschen Logistikunternehmens DB Schenker genutzt. Objekt D ist an Agediss, ein etabliertes französisches Logistikunternehmen mit Schwerpunkt im Transport von Möbeln und Haushaltsgeräten, vermietet. Das bereits Ende 2019 fertiggestellte Gebäude E ist an But, einen etablierten französischen Einzelhandelsunternehmer für Wohnausstattung mit Möbeln, Dekoration, Haushaltsgeräten und Elektronikartikeln, vermietet. Alle Verträge sind auf Laufzeiten von mindestens zehn Jahren ausgelegt. Die drei Hauptmieter sind bereits am Standort vertreten. Weitere Nutzer sind unter anderem Coliposte, Antares und Lapeyre.

„Die französische Logistikimmobilie stellt für den REALISINVEST EUROPA das sechste Investment seit der Fondsauflage im November 2019 dar. Mit dem Ankauf kann die regionale Diversifikation des Fonds um ein neues Land erweitert werden und weist nun neben Investments in Deutschland, den Niederlanden und Österreich jetzt auch eines in Frankreich auf“, erklärt Tobias Kotz, Executive Director und Head of Client Relations & Capital Funding der Real I.S. AG.

„Durch den Ankauf der Logistikimmobilie mit einem sehr bonitätsstarken Mieter setzt der Fonds seine Investitionsstrategie fort, indem er sich im aktuell schwierigen Marktumfeld auf stabile Teilmärkte fokussiert und Marktchancen zur Stabilisierung der Mieterträge nutzt“ ergänzt Kotz.

Gebäude A, welches an den Mieter Schenker France vermietet ist, verfügt über eine Gesamtfläche von 36.900 Quadratmetern, wovon 35.300 Quadratmeter Lagerfläche sich in sechs Zellen von je 5.900 Quadratmetern unterteilen. Der Büroflächenanteil beträgt 2,8 Prozent.

Das Gebäude D, welche an Agediss vermietet wird, verfügt über eine Gesamtfläche von 36.700 Quadratmetern. Die Lagerfläche von 35.000 Quadratmetern unterteilt sich, wie in Gebäude A, in sechs Zellen von je 5.900 Quadratmetern und einen moderaten Büroflächenanteil von 2,9 Prozent.

Gebäude E verfügt mit 49.300 Quadratmetern über die größte Gesamtfläche der drei Objekte. Diese teilt sich auf 47.600 Quadratmeter Lagerfläche mit acht Zellen von je 6.000 Quadratmeter und einem geringem Büroflächenanteil von 1,8 Prozent auf.

Die Region Centre-Val de Loire und insbesondere Orléans, als Autobahnknotenpunkt, verfügen über ein dichtes Autobahnnetz. Die Autobahn A10, welche Paris mit Bordeaux verbindet, verläuft in unmittelbarer Nähe von Orléans, wodurch der Objektstandort von einem dichten, radial ausgerichteten Autobahnnetz profitieren kann.

Auf Grund der zentralen Lage in Frankreich und der Nähe zur Region Paris-Île-de-France ist die Region ein strategisch günstiger Standort für die nationale Distribution von Waren und Dienstleistungen, da sie als Entrance Hub dient. Die logistischen Aktivitäten konzentrieren sich auf sechs Logistik-Hubs im Umkreis von 40 Kilometern entlang der A10. Insbesondere das westliche und südliche Umfeld der Stadt sind hierbei gefragt.

Die Region Centre-Val de Loire verfügt über eine Logistikflächenbestand von rund fünf Millionen Quadratmetern und ist laut dem Immobiliendienstleister C&W einer der größten und bedeutendsten Logistikmärkte in Frankreich. Mit einem Logistikflächenbestand von über 425.000 Quadratmetern bildet Mer neben Ormes und Meung-sur-Loire innerhalb der Region einen der drei Hauptmärkte. In der Region sind zahlreiche große Bestandshalter sowie internationale Investoren tätig.

Entwickelt wurde das Portfolio von Baytree Logistics Properties, einem paneuropäischen Entwickler von Logistikimmobilien, der sich den Standort für seinen Investor sicherte und die drei Lagerhallen auf BTS-Basis in den Jahren 2019 und 2020 an drei Blue-Chip-Nutzer entwickelt.

Die Real I.S. AG wurde durch die französische Rechtsanwaltskanzlei SBKG et associés, die französische Steuerberatungskanzlei Fidal, Paris, das französische Notariat C&C Notaires, die deutsche Anwaltskanzleien Noerr (Aufsichtsrecht) und K&L Gates, München sowie den technischen Berater Arcadis beraten. Die kaufmännische Beratung erfolgte durch Cushman & Wakefield. Der Verkäufer AXA IM – Real Assets wurde beraten durch das französische Notariat Wargny Katz aus Paris sowie durch die Immobilienmakler JLL und CBRE.

 

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REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement, Innere Wienstr. 17, ­81667 München Tel.: 089/489082­0, Fax: 089/489082­295, www.realisag.de

Wohnimmobilien verteuern sich trotz Corona-Krise weiterhin

 

Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland lagen im 3. Quartal 2020 durchschnittlich 7,8 % höher als im Vorjahresquartal. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Preise für Wohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorquartal um 2,9 %. Damit verteuerten sich Wohnimmobilien trotz der andauernden Corona-Krise sowohl in der Stadt als auch auf dem Land weiterhin deutlich.

Im 3. Quartal 2020 waren in den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) Ein- und Zweifamilienhäuser 8,9 % und Eigentumswohnungen 7,3 % teurer als im Vorjahresquartal. In den anderen Großstädten ab 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern stiegen die Häuserpreise gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,3 % und die Preise für Eigentumswohnungen um 10,2 %. Auch in ländlichen Kreisen verteuerten sich Wohnimmobilien im Durchschnitt stark. So erhöhten sich die Preise für Häuser in dichter besiedelten ländlichen Kreisen um 9,7 % und für Eigentumswohnungen um 7,1 %. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 8,4 %, Wohnungen verteuerten sich um 8,1 %.

Mit der aktuellen Veröffentlichung wurde die Schnellschätzung des 3. Quartals 2020 für den bundesweiten Häuserpreisindex um 0,3 Prozentpunkte bezogen auf die Veränderungsrate zum Vorquartal revidiert (vorläufiger Wert: +2,6 %, revidierter Wert: +2,9 %). Das Ergebnis des 2. Quartals 2020 wurde um 0,3 Prozentpunkte revidiert (vorläufiger Wert: +2,0 %, revidierter Wert: +1,7 %). In einzelnen Fällen, zum Beispiel für Eigentumswohnungen in städtischen Kreisen, lagen die Revisionsdifferenzen deutlich höher. Diese Revisionen werden regelmäßig durchgeführt, um nachträgliche Meldungen von Transaktionsdaten noch berücksichtigen zu können.

 

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Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden, Tel: +49 611-75 34 44, www.destatis.de

Mit dem “H&A Lebensmitteleinzelhandel Deutschland” und dem “H&A Soziale Infrastruktur” hat Hauck & Aufhäuser in den vergangenen Monaten zwei Immobilienfonds für Institutionelle Investoren erfolgreich aufgelegt.

 

Das Volumen der beiden Fonds beläuft sich aktuell auf mehr als 100 Mio. EUR und die Platzierung der Produkte schreitet weiter voran.

Der “H&A Lebensmitteleinzelhandel Deutschland” hat ein erstes Closing im Dezember 2019 vollzogen. Zwischenzeitlich ist das Portfolio auf zehn Objekte angewachsen. Mindestens 90 Prozent der Mieteinnahmen werden aus dem Segment Lebensmittelhandel erzielt. Der Fonds verfolgt eine “Manage-to-Core”-Strategie und prognostiziert den Anlegern eine attraktive Zielrendite (IRR), die über die marktüblichen Renditen von Gewerbeimmobilien hinausgeht. Dabei kann der Fonds auf die Expertise eines hochspezialisierten und sehr erfahrenen Teams, teilweise aus dem Lebensmitteleinzelhandel kommend, zurückgreifen.

Der “H&A Soziale Infrastruktur” investiert in medizinische und soziale Grundversorgung in Deutschland. Im Fokus stehen dabei Gesundheitszentren mit den Nutzungsarten Arztpraxen, Physiotherapie, Reha und medizinischer Einzelhandel. Ergänzend können einzelne Bausteine der sozialen Grundversorgung integriert werden, wie altersgerechtes Wohnen, ambulante Pflege oder auch eine KiTa. Vorzugsweise handelt es sich bei den Objekten um hausarztbasierte Quartierskonzepte. Aufgrund des demografischen Wandels, des medizinischen Fortschritts und des Wandels im Gesundheitssystem hin zur Stärkung der ambulanten Versorgung wird der Investitionsbedarf für die nächsten Jahre als konstant hoch eingeschätzt. Der Fonds wurde im September diesen Jahres aufgelegt und hat mit dem Gesundheitszentrum Hagen bereits ein erstes Objekt erworben. Weitere Gesundheitszentren und Ärztehäuser befinden sich bereits in der Ankaufsprüfung.

“Durch die Corona-Pandemie sind die Sektoren Lebensmitteleinzelhandel und Soziale Infrastruktur zusätzlich in den Fokus gerückt, da sie für Stabilität und gute Planbarkeit im Immobilienportfolio sorgen. Mit unseren beiden Produkten treffen wir also den Nerv der Investoren im aktuellen Marktumfeld”, kommentiert Patrick Brinker, Head of Real Estate Investment Management, die Auflage der Fonds und fügt hinzu: “Durch die Spezialisierung auf diese Segmente und die Besonderheiten der jeweiligen Anlagestrategie heben wir uns von vielen am Markt erhältlichen Produkten ab und bieten dadurch einen entscheidenden Mehrwert.”

Beide Beteiligungsmöglichkeiten wurden als offene Immobilien-Spezialfonds konzipiert, haben ein Zielvolumen von mindestens 300 Mio. EUR und befinden sich voraussichtlich bis Ende 2021 in der Investitionsphase.

 

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Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG, Kaiserstraße 24, 60311 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 2161-0, Fax: +49 69 2161-1340,www.hauck-aufhaeuser.com

In der aktuellen Studie „Future Office – Bürolagen mit Perspektive“ untersucht der Real-Asset- und Investment-Manager Wealthcap erstmals 94 Büroteilmärkte deutscher Top-7-Städte auf ihre Zukunftsfähigkeit aus Investorensicht.

 

Im Ergebnis zeigt sich eine hohe Wertbeständigkeit vor allem in Innenstadtlagen, während Randlagen mit starker Nahversorgung und ÖPNV-Anbindung langfristig größere Entwicklungspotenziale bieten. Von entscheidender Bedeutung als Frühindikator erweist sich neben dem Flächenumsatz das Verhältnis der lokalen Büroflächen-Pipeline im Vergleich zur Nachfrage. Für langfristig orientierte Anleger ist die Bandbreite der Mietentwicklung auf Teilmarktebene als Zeichen für die Volatilität des Gesamtstandorts besonders aussagekräftig. Grundlage der Berechnungen war die RIWIS-Datenbank von bulwiengesa. Darüber hinaus war Professor Carsten Lausberg (HfWU Nürtingen-Geislingen) maßgeblich an der Entwicklung der Scorings und Methodik beteiligt.

„Nach unserer Future-Residential-Studie 2018 und der Future-Retail-Studie 2019 widmen wir uns nun unserer Kernanlageklasse Büro: Wo bieten sich Investoren langfristig zukunftsfähige Anlagestandorte? Dabei ist es für uns entscheidend, praxisnah die verschiedenen Prioritäten unterschiedlicher Anlegergruppen widerzuspiegeln. Mit den eigens konzipierten Scorecards ist es uns dabei erstmals gelungen, sämtliche Mikrolagen der sieben A-Standorte vergleichbar zu machen und nach ihrer Zukunftsfähigkeit zu untergliedern“, kommentiert Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap.

„Ausgerechnet in Zeiten von COVID-19 eine Langfrist-Studie aller Büroteilstandorte der deutschen Top-7-Städte zu veröffentlichten, mag für manche Marktbeobachter ein überraschendes Timing sein. Wir sind jedoch der festen Ansicht, dass gerade jetzt eine fundamentale Analyse handverlesener Indikatoren Lehren aus vorangegangenen Krisen erlaubt und damit für Investoren relevanter denn je ist“, erklärt Achim von der Lahr, Geschäftsführer von Wealthcap.

Berlin, Frankfurt, München bilden Mikrolagen-Spitzengruppe

Im Vergleich der Top-7-Städte auf Makrostandortebene teilen sich Frankfurt am Main und München mit jeweils 3,67 von maximal 5 Punkten den ersten Platz. Es folgen Düsseldorf und Stuttgart (je 3,17) sowie dahinter Berlin und Köln (je 3,00) und Hamburg (2,83). Auf Ebene der Mikrolagen schneiden Berlin und München besonders gut ab und vereinen zusammen fünf der zehn am höchsten bewerteten Teilmärkte.

Berücksichtigt man die Scorecards, also die Kombination von Makro- und Mikrokriterien, schaffen es neben Frankfurt und München nur drei weitere Teilmärkte in die Top-10, nämlich die Düsseldorfer City, der Berliner Ku’damm und die Hamburger Altstadt/Neustadt. Spitzenreiter im reinen Mikrolagenvergleich  ist der Berliner Ku’damm samt seinen Seitenstraßen mit einem Wert von 4,50, während die Münchener Innenstadt mit einem Wert von 3,83 den Spitzenplatz bei den Scorecards belegt.

Zentrale Lagen bleiben besonders wertbeständig

Auffällig ist die Häufigkeit, mit der zentrale Teilmärkte und insbesondere die eng gefassten Innenstädte auf den Spitzenplätzen der Rankings vertreten sind. Sowohl im reinen Mikrolagen- als auch im Scorecard-Vergleich schaffen es kaum peripher situierte Teilmärkte in die Top-10. Erst in der Folge finden sich allmählich weniger zentrale Teillagen wie München-Westend, Düsseldorf Flughafen oder Berlin-Friedrichshain.

„City-Lagen dominieren die vorderen Ränge der untersuchten Mikrostandorte und weisen insbesondere bei den Wertänderungen hohe Scores auf. Diese Gesamtpakete haben jedoch ihren Preis, der unter anderem auch durch fehlende Flächen für neue Gebäude beeinflusst wird. Langfristig muss es daher ausdrücklich nicht immer die Citylage sein. Sofern eine günstige ÖPNV-Anbindung und Nahversorgungsangebote gegeben sind, bieten Randlagen weiterhin erhebliche Potenziale und können an Bedeutung gewinnen. Denn dort existieren noch Entwicklungsflächen sowie eher moderate Mietniveaus im Vergleich zur Innenstadt“, erläutert Zehrer.

Future-Invest-Scorecards vergleichen überregionale Büromärkte

Mithilfe der eigens entwickelten Scorecards wurden die 94 Büroteilmärkte der Top-7-Städte erstmals miteinander vergleichbar gemacht. Statt absoluter Veränderungen erfassen die Scorecards relative Veränderungen der Indikatoren. Zur Abbildung unterschiedlicher Investitionsstrategien je Investorengruppe wurden hierfür spezifische Erfolgskomponenten abgeleitet: Cashflow-orientierte Anleger achten demnach besonders auf die Spitzenmiete und die Entwicklungspipeline, während auf Wertänderung bedachte, risikoaffinere Investoren auf Makroebene vor allem die Nettoanfangsrendite sowie das Bevölkerungswachstum beziehungswiese auf Mikroebene die lokale Nahversorgung und ÖPNV-Anbindung im Blick haben. Risikoaverse Anleger schließlich konzentrieren sich neben der Standardabweichung bei der Spitzenmiete auf den Flächenumsatz, die belegte Bürofläche und die Entwicklungspipeline.

Auf diese Weise lassen sich sämtliche Teilmärkte nach der am besten geeigneten Investment-Strategie aufschlüsseln. Interessierte Investoren können damit anhand von Mikromärkten,  unabhängig von einem konkreten Asset, eine Vorauswahl für ihre individuellen Zielsetzungen treffen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Wealth Management Capital Holding GmbH, Am Eisbach 3, D­-80538 München, Tel: +49 89 678 205 174, Fax: +49 89 678205 333, www.wealthcap.com

Deutschland erweist sich zwar im globalen Vergleich als robust, dennoch belastet die Schwäche anderer Länder eine exportorientierte Wirtschaft wie die deutsche.

 

“Deswegen wird es eine rasche gesamtwirtschaftliche Erholung – wie noch zu Beginn des Sommers von den Kapitalmärkten antizipiert – nicht geben. Das Minus beim Bruttoinlandsprodukt wird 2020 zwar etwas geringer ausfallen als noch im März prognostiziert, dafür dürfte der Erholungspfad länger dauern mit schwächeren Wachstumsaussichten für 2021”, so Sabine Eckhardt, CEO JLL Central Europe. Eckhardt weiter: “Der Kapitaldruck der Investoren bleibt auch in den nächsten Jahren bestehen. Zusammen mit den langfristig niedrigen Zinsen ist das nach wie vor die Treibfeder für Immobilien-Investments. Hinzu kommt, dass zahlreiche institutionelle Investoren ihre jeweiligen Immobilienquoten erhöhen wollen, was zusätzliche Nachfrage generieren sollte.” Für 2020 wird das deutschlandweite Transaktionsvolumen* wohl bei 76,5 Mrd. Euro liegen und damit 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Eine Prognose für 2021 abzugeben entspräche reiner Spekulation, frühestens ab dem Frühjahr könnte sich der Prognosehimmel aufklaren.

“Risiken werden aktuell eher gemieden. Der Fokus richtet sich mehr und mehr auf vermeintlich krisenresistente Assets wie Living, Logistik, Core – Offices und Einzelhandelsimmobilien mit Lebensmittelgeschäften. Hinzu kommt ein erhöhtes Interesse an alternativen Nutzungsarten wie Datencenter oder Gesundheitsimmobilien. Diese werden aber Nischen bleiben und sind nicht für alle Investoren eine echte Option”, betont Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Scheunemann weiter: “Für Hotel- und Einzelhandelsimmobilien bleibt das Umfeld bis weit ins nächste Jahr hinein herausfordernd. Insbesondere die Reisebeschränkungen und die jüngsten Lockdown-Maßnahmen setzen den Unternehmen dieser Sektoren deutlich zu. Für die betroffenen Immobilien werden Alternativnutzungen gesucht und unterstützen den Trend hin zu hybriden Immobilien, die dem Bedürfnis der Nutzer nach Wohnen, Arbeiten und Leben ‘unter einem Dach’ entsprechen. In den nächsten Jahren dürften zahlreiche gemischt genutzte Immobilien oder Quartiere entstehen, die dann auch das Interesse der Investoren auf sich ziehen.”

Preissteigerungen bei nachgefragten Assetklassen, Abwarten Gebot der Stunde

Für Immobilien der stark nachgefragten Assetklassen gab es trotz der Pandemie weitere Preissteigerungen, insbesondere für Logistikimmobilien. Dahinter stehen mittel- und langfristig stabile Nutzermärkte sowie zusätzlich verstärkend wirkende strukturelle Trends wie Digitalisierung und Wachstum des Online-Handels.

Das Büro wird weiterleben. Ein Mehr an Home Office oder Remote Working geht nicht zwangsläufig mit weniger benötigten Quadratmetern einher. 2021 werden aber die Weichen in vielen Unternehmen gestellt, um hybride Arbeitsmodelle zu implementieren. “Je nach Branche und Unternehmen werden dabei ganz unterschiedliche Resultate herauskommen. Fakt ist aber, dass qualitative Ausstattungs- und Wohlfühlmerkmale eine höhere Bedeutung erlangen werden. Diese Qualitätsoffensive wird dafür sorgen, dass die Preise für Büroimmobilien zumindest stabil bleiben. Für ausgewählte Top-Lagen rechnen wir sogar mit weiter sinkenden Renditen”, prognostiziert Helge Scheunemann.

Scheunemann weiter: “Für 2021 gehen wir davon aus, dass sich alternative Finanzierer stärker in Szene setzen werden. Die Banken müssen eine gesteigerte Risikovorsorge betreiben und entsprechend mehr Kapital hierfür zurückhalten. Das mindert die Möglichkeiten, Investments oder Projektentwicklungen zu finanzieren. In der Folge sinken die Zinseinnahmen. Hinzu kommen mögliche Immobilien-Wertkorrekturen bei bestimmten von der Pandemie und von Mietausfällen besonders betroffenen Branchen und Sektoren.”

Abwarten ist aktuell das Gebot der Stunde auch bei Investoren. Core-Investments laufen nach wie vor gut auch mit weiter steigenden Preisen. Dagegen erweisen sich Vale Add – /Core plus – Produkte als schwierig, da passt oft das pricing zwischen Verkäufer und Käufer nicht oder aber es wird von Seiten der Banken keine Finanzierung bereit gestellt. Banken sind grundsätzlich restriktiver, sie stellen höhere Anforderungen an das Eigenkapital und verlangen entsprechende Vorvermietungsquoten bei Projekten.

Zyklus-Wende in der Bürovermietung

Die Büromärkte haben 2020 einen Zyklus-Wendepunkt erreicht. Dieser drückt sich allerdings bislang überwiegend in einer Nachfrageschwäche aus. Leerstände liegen weiterhin auf niedrigem

Niveau und auch bei den Mieten gibt es bisher keine Anzeichen für einen Rückgang der Nominalmieten. Für das laufende Jahr 2020 rechnet JLL mit einem Mietwachstum im Schnitt über alle Big 7 von nur noch etwas mehr als einem Prozent. Im nächsten Jahr könnte dann mit 2,6 Prozent nominal wieder ein moderat höheres Wachstum eintreten.

Der Rückgang des Büroflächenumsatzes wird sich bis Ende des Jahres voraussichtlich auf deutlich über 30 Prozent belaufen. “In der aktuellen Rezession überwiegt der Rotstift. Umzugspläne werden zunächst aufgeschoben oder es wird eine Vertragsverlängerung in den bestehenden Flächen angestrebt. Aufgrund der zeitverzögerten Ankunft der konjunkturellen Effekte in Verbindung mit der zögerlichen Bereitschaft der Unternehmen, wieder mehr Personal einzustellen, rechnen wir erst ab Mitte 2021 mit einem Anziehen der Vermietungen. Positiv unterstützend sollten dabei die auslaufenden Mietverträge im Volumen von rund 3,2 Mio. m² wirken”, erwartet Helge Scheunemann.

In diesem Jahr haben die Bürofertigstellungen deutlich zugelegt und werden die 1,6 Mio. m²-Marke bis Jahresende überschritten haben. Das ist ein Zuwachs von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die nächsten zwei Jahre 2021 und 2022 sind in den Big 7 insgesamt 4,25 Mio. m² im Bau oder in der Planung. Projektentwickler haben allerdings bereits auf die Marktlage reagiert bzw. reagieren müssen: zahlreiche Pläne sind zeitlich nach hinten verschoben worden. Sechs Monate zuvor betrug das erwartete Bauvolumen für 2021 und 2022 noch 420.000 m² mehr.

Die Leerstandsquote erreicht zum Jahresende im Schnitt 3,7 Prozent (2019: 3,0 %), bewegt sich damit deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Die Tendenz bis Ende 2021 ist zwar leicht zunehmend (auf dann 4,3 %), aber weit von einer Angebotsschwemme entfernt. Leerstandsquoten im zweistelligen Bereich wie 2010 wird es mittelfristig nicht geben.

“Trotz der deutlichen Vermietungsrückgänge erweisen sich die Spitzenmieten als sehr stabil und robust. In keiner Stadt hat es bislang trotz ansteigender Leerstände Mietrückgänge gegeben. Effektiv, d.h. nach Abzug von gewährten Incentives seitens der Eigentümer, beobachten wir allerdings eine leichte Bewegung nach unten. Viele Vermieter zeigen sich bereit, großzügiger als vor der Pandemie Anreize in Bezug auf mietfreie Zeiten oder Ausbauzuschüsse zu gewähren”, kommentiert Scheunemann.

Gewisse Stabilisierung bei Retail-Immobilien

Der Einzelhandelsvermietungsmarkt hat sich nach einem Einbruch zur Jahresmitte im dritten Quartal wieder etwas stabilisiert. Für das Gesamtjahr wird ein Flächenumsatz von 370.000 bis 380.000 m² erwartet. Dies entspricht einem Minus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Viele Unternehmen haben damit begonnen, ihre Click & Collect – Angebote zu optimieren, bestehenden Filialnetze genau zu analysieren und sich, wo es sinnvoll ist, auf neue Ladenformate mit optimierten Flächen zu konzentrieren. Auch Drive-In-Varianten werden mittlerweile geprüft, die in Frankreich, Großbritannien und den USA bereits getestet werden.

Die Textilbranche leidet. Die Einschränkungen infolge der Pandemie haben zu einem Überangebot an Textilien in den stationären Geschäften geführt, was die Expansionslust bremst. Hinzu kommen die allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher und ausbleibende Shopping-Touristen. Ihren Platz in den Top-Einkaufslagen nehmen verstärkt Supermärkte und Discounter ein, deren Anteil an den Vermietungsumsätzen liegt aktuell bei rund 20 Prozent.

“Auf die Spitzenmieten in den Topstädten wirkt sich die Pandemie 2020 noch nicht aus – sie bleiben auf stabilem Niveau. Wir rechnen für das kommende Jahr allerdings mit Rückgängen in einer Größenordnung von ca. 5 Prozent”, prognostiziert Helge Scheunemann.

Steigender Bedarf im Logistik-Sektor

Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wird der Umsatz (Eigennutzer und Vermietungen) im Jahr 2020 voraussichtlich in der Spanne zwischen 6,5 Mio. und 7 Mio. m² liegen. Nach einem zurückhaltenden zweiten Quartal (1,5 Mio. m²) wurde zwischen Juli und September erstmals in einem Drei-Monats-Zeitraum die 2 Mio. m²-Marke überschritten.

“Derzeit ist der Markt in guter Verfassung, zum einen zurückzuführen auf den gestiegenen Bedarf an Logistikflächen im Online-Geschäft und zum anderen ist die Zahl der oft spekulativen Projektentwicklungen größtenteils stabil geblieben”, so Scheunemann.

Scheunemann abschließend: “Die Spitzenmieten für Lagerflächen in der Größenordnung ab 5.000 m² zeigen sich in diesem Jahr in allen Regionen stabil. Leichte Zuwächse 2021 sind wahrscheinlich.”

* Das Transaktionsvolumen umfasst Büro-, Einzelhandels-, Logistik – und Industrieimmobilien, Hotels, Grundstücke, Spezialimmobilien, gemischt genutzte Immobilien sowie die Asset-Klasse Living mit Mehrfamilienhäusern und Wohnportfolios ab 10 Wohneinheiten und 75 Prozent Wohnnutzung, Verkauf von Unternehmensanteilen (ohne Börsengänge), Appartementhäuser, Studentenwohnen, Senioren-/Pflegeimmobilien und Kliniken

 

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