Ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von Wohnungen in den Stadt- und Landkreisen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Bremen und Hamburg von immowelt zeigt:

In 25 von 42 untersuchten Stadt- und Landkreisen kosten Wohnungen aktuell weniger als vor einem Jahr

Rückgänge in Großstädten wie Hamburg (-1,7 Prozent), Kiel (-1,0 Prozent), Osnabrück (-2,8 Prozent) und Oldenburg (-5,3 Prozent) -stärkstes Minus in Bremerhaven (-14,1 Prozent)

Steigende Kaufpreise in vielen ländlichen Regionen sowie Bremen (+1,8 Prozent) und Rostock (+1,5 Prozent)

Gute Nachrichten für Immobilienkäufer im Norden. Die Zinsen für Baudarlehen sind niedriger als vor einem Jahr und die Europäische Zentralbank hat mit der Leitzinssenkung die Grundlage für weitere Zinsrückgänge gelegt. Zudem sind die Kaufpreise deutlich zurückgegangen: In beinahe zwei Drittel der untersuchten Stadt- und Landkreise im Norden Deutschlands sind die Angebotspreise von Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten Stadt- und Landkreisen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Bremen und Hamburg untersucht wurden. Die Analyse verdeutlicht aber auch, dass sich der Immobilienmarkt am Wendepunkt befindet. Die verbesserten Finanzierungsbedingungen haben dazu geführt, dass sich in einem Drittel der norddeutschen Kreise die Kaufpreise verglichen mit dem Vorjahr wieder verteuert haben.

“Wer aktuell eine Immobilie kaufen möchte, sollte nicht allzu lange warten. Denn das Zeitfenster für den idealen Kaufzeitpunkt schließt sich: In vielen norddeutschen Regionen steigen die Kaufpreise bereits wieder an”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “Sollten die Bauzinsen im Laufe dieses Jahres weiter sinken, könnte sich die Trendwende bei den Immobilienpreisen weiter ausweiten und es wieder flächendeckend zu Verteuerungen kommen.”

Rückgänge in und um Hamburg

Insgesamt sind in 25 von 42 untersuchten Stadt- und Landkreise die Angebotspreise von Eigentumswohnungen von Mai 2023 auf Mai 2024 gesunken. In 9 Kreisen beträgt der Rückgang -5 Prozent und mehr, in 2 Kreisen sogar mehr als -10 Prozent. Auch in vielen teuren Großstädten zahlen potenzielle Käufer heute deutlich weniger als noch vor einem Jahr. In Hamburg, der zweitteuersten Großstadt Deutschlands, gingen die Angebotspreise innerhalb der vergangenen 12 Monate um -1,7 Prozent zurück. Vor einem Jahr lagen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise noch knapp oberhalb der 6.000-Euro-Grenze, inzwischen liegt das Preisniveau darunter. Im Mittel 5.929 Euro werden derzeit pro Quadratmeter verlangt. Auch im Hamburger Umland verbilligten sich teilweise die Immobilienpreise. Dazu zählen Landkreise aus Schleswig-Holstein wie Segeberg (3.071 Euro; -5,2 Prozent) und Pinneberg (3.288 Euro; -2,7 Prozent) genauso wie die Landkreise Harburg (3.126 Euro; -0,9 Prozent) und Stade (2.555 Euro; -0,4 Prozent) auf niedersächsischer Seite.

Minus von bis zu 14 Prozent in norddeutschen Großstädten

Auch in niedersächsischen Stadtkreisen gaben die Preise nach: In Oldenburg (3.183 Euro) verringerten sich die Preise um -5,3 Prozent, in Braunschweig (3.129 Euro) um -1,1 Prozent und in Osnabrück (2.857 Euro) um -2,8 Prozent. In Wolfsburg (2.682 Euro) werden für Wohnungen, die in den 1990er-Jahren erbaut wurden, gar -7,7 Prozent weniger verlangt, wenngleich das Preisniveau unter den untersuchten Stadtkreisen Niedersachsens am niedrigsten ist.

Bei den Städten in Küstennähe zeigt sich ein ähnliches Bild: Im schleswig-holsteinischen Lübeck (3.809 Euro; -1,1 Prozent) und der Landeshauptstadt Kiel (3.614 Euro; -1,0 Prozent) fallen die Rückgänge gering aus. In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin (2.383 Euro; -5,7 Prozent) ist das Minus hingegen größer, Wohneigentum aber generell günstiger. Den stärksten Rückgang aller untersuchter Stadt- und Landkreise weist hingegen die Stadt Bremerhaven auf: Die Angebotspreise sanken um -14,1 Prozent auf durchschnittlich 1.700 Euro pro Quadratmeter. Damit avanciert Bremerhaven zum zweitgünstigsten Kreis im Norden. Nur im Landkreis Goslar (1.407 Euro; -2,7 Prozent) ist Wohneigentum noch günstiger.

Steigende Tendenz in Bremen und am niedersächsischen Land

Obwohl die Mehrheit der Stadt- und Landkreise im Vergleich zum Vorjahr sinkende Preise aufweist, zeichnet sich bereits eine Trendwende in den letzten Monaten ab: In 17 von 42 Kreisen sind die Preise für Wohneigentum im Jahresvergleich wieder gestiegen. Bei einer vergleichbaren Analyse aus dem vergangenen Jahr verteuerten sich nur in 5 Kreisen die Preise. Unter den Kreisen mit Verteuerungen befinden sich allerdings lediglich 3 Stadtkreise: In Bremen (2.923 Euro) erhöhten sich die Angebotspreise um 1,8 Prozent, in Rostock (3.787 Euro) um 1,5 Prozent und in Neumünster (2.063 Euro) um 3,4 Prozent.

In vielen preiswerten niedersächsischen Landkreisen ziehen die Preise für 90er-Jahre-Wohnungen wieder an. Der Grund dafür könnte sein, dass die höheren Bauzinsen in diesen Gebieten weniger Einfluss auf die monatliche Belastung haben als in teureren Regionen. Mehr Menschen sind folglich in der Lage, eine Finanzierung zu stemmen. Den stärksten Anstieg aller Kreise verbucht der Landkreis Hildesheim, wo sich die durchschnittlichen Angebotspreise um 6,4 Prozent auf 1.965 Euro pro Quadratmeter erhöhten. Auch in den Landkreisen Grafschaft Bentheim (+4,7 Prozent), Osnabrück (4,5 Prozent) und Osterholz (3,7 Prozent) müssen Käufer heute mehr zahlen als vor einem Jahr. Das Preisniveau ist in allen drei Kreisen dennoch niedrig – im Schnitt kostet der Quadratmeter gut 2.000 Euro.

Auch in den mecklenburgischen Küstenregionen müssen Käufer einen Aufpreis hinnehmen. Im Landkreis Vorpommern-Rügen (2.709 Euro) sind es 2,9 Prozent mehr und im Landkreis Vorpommern-Greifswald (2.274 Euro) 1,6 Prozent.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 42 ausgewählten Stadt- und Landkreisen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Bremen und Hamburg. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.05.2023 sowie dem 01.05.2024 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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Investmentmarkt noch schwach – asiatische Investoren aktiv

Am Londoner Markt für Büroimmobilien entwickelt sich die Flächennachfrage gerade dynamischer als erwartet und die Mieten steigen. Dies trotz belastender Faktoren wie einer schwachen Konjunktur, Abwanderungen von Unternehmen im Finanzsektor und dem Trend zur Home-Office-Tätigkeit. Durch den kräftigen Renditeanstieg ergeben sich aktuell attraktive Opportunitäten am Investmentmarkt. „London bietet im Top-Segment vergleichsweise resiliente Vermietungsmärkte für Büroimmobilien und gleichzeitig historisch hohe Anfangsrenditen im Investmentmarkt. Die Metropole an der Themse ist damit im Jahr 2024 definitiv wieder auf der Liste der Zielmärkte für Investoren angekommen“, sagt Marco Kramer, Leiter Research und Investitionsstrategie bei der Real I.S. AG.

Hohe Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen im Stadtzentrum

Die Nachfrage nach höherwertigen Büroflächen, die modernen Standards entsprechen, ist inzwischen sichtbar angestiegen. Entsprechend werden die Gebäude an die sich verändernden Anforderungen der Mieter in hohem Tempo angepasst. Zudem verlagern Mieter zum Teil ihre Standorte. So ziehen namhafte Unternehmen, wie HSBC, aus dem peripheren Standort Docklands in die City zurück. Neben der Nähe zu Cafés, Bars und Restaurants ist auch eine optimale ÖPNV-Anbindung ein wichtiges Kriterium für Standortverlagerungen. Zwar gehen die Umzüge in die City in der Regel mit einer Flächenreduzierung und höheren Mieten einher. Unternehmen steigern so aber auch strategisch die Standortattraktivität für ihre Mitarbeiter, mit dem Ziel, die Mitarbeiterpräsenz im Büro zu erhöhen.

Steigende Spitzenmieten für moderne Bürogebäude

Der Londoner Büromarkt weist, ähnlich wie die Großstädte auf dem europäischen Festland, ein wachsendes „Quality Gap“ zwischen modernen und nicht modernen Flächen auf, was sich beim Flächenumsatz, beim Leerstand und bei den Mieten manifestiert. Die Spitzenmieten sind für die Londoner City und den Teilmarkt West End / Midtown seit Ende 2019 um 15 bzw. 24 Prozent angestiegen und damit deutlich dynamischer als die Durchschnittsmieten in den Londoner Zentrumslagen.

Investmentmarkt mit attraktiven Opportunitäten in 2024

Abgesehen von asiatischen Käufern, die in größerem Maße aktiv sind, ist der Investmentmarkt für Büroimmobilien in London aktuell nach wie vor schwach. Bislang gab es aber auch nur wenige Verkäufe am Markt. Einige Faktoren sprechen jedoch für eine höhere Aktivität im Jahr 2024. Für das aktuelle Jahr steht ein rekordhohes Volumen an Anschlussfinanzierungen für Büroimmobiliendarlehen an. Die Kapitalmarktzinsen als Basis für die Berechnung der Darlehenszinsen sind in den letzten Jahren enorm angestiegen, gleichzeitig hat sich der Immobilienwert durch die Preiskorrektur im Markt reduziert. Objekte, die angesichts der Neubewertungen und hohen Zinskosten keinen ausreichenden Ertrag mehr liefern, könnten dann als Notverkäufe auf den Markt kommen.

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Von Virginie Wallut, Director of Real Estate Research und Sustainable Investment, La Française Real Estate Managers

Der europäische Immobilienmarkt verzeichnete einen deutlichen Abwärtstrend in den letzten zwölf Monaten. Angesichts der erwarteten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in der zweiten Jahreshälfte 2024 zeigt er nun Anzeichen einer Stabilisierung. Allerdings befinden sich nicht alle Märkte im gleichen Stadium des Zyklus. Die Anlegerpräferenz hat sich hin zu diversifizierten Assets verschoben, was durch die Entwicklung im ersten Quartal dieses Jahres bestätigt wird. So steigt das Investitionsvolumen in Tourismus- und Logistikimmobilien wieder an, während die Investitionen in Büros und Einzelhandel rückläufig sind. Die Anleger bleiben weiterhin sehr selektiv und konzentrieren sich mehr denn je auf die zentrale Lage von Immobilien und deren Umweltleistung.

Darüber hinaus könnte der starke Zinsanstieg im Jahr 2023 als Grundlage für die Preisstabilisierung von Qualitätsobjekten und damit für eine Rückkehr zur Transparenz für Investoren in diesem Marktsegment dienen. Die Wertberichtigungen bei sekundären Assets – die aufgrund der sich ändernden Nutzerbedürfnisse rasch an Bedeutung verlieren – dürften sich fortsetzen. Auf dem Vermietungsmarkt führen Home-Office und neue Organisationsformen zu einem Rückgang der vermieteten Flächen. Dieses neue Gleichgewicht wird durch den erheblichen Modernisierungsbedarf bei den bestehenden Objekten angetrieben.

Auf den meisten europäischen Märkten herrscht inzwischen ein Überangebot mit Leerstandsquoten von über 6 %, und die Kluft zwischen den zentralen Lagen, in denen zu wenig angeboten wird, und dem hohen Angebot in der Peripherie vergrößert sich weiter. Angebot und Nachfrage bestimmen weiterhin die Entwicklung der Mieten. So sind die Spitzenmieten in allen Hauptstädten, ausgenommen Dublin, innerhalb eines Jahres gestiegen. In der Peripherie hingegen drückt ein umfangreiches Angebot auf die Mieten.

Langsame Erholung des Investmentvolumens

Mit Investitionen in Höhe von 32,2 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024 scheint sich der europäische Immobilienmarkt zu stabilisieren. Allerdings sind nicht alle Märkte im Zyklus gleich weit fortgeschritten: Deutschland und Großbritannien verzeichneten im ersten Quartal ein relativ stabiles Investitionsvolumen im Jahresvergleich, während Frankreich einen starken Rückgang des Investitionsvolumens und die Niederlande einen Anstieg um 15 % verbuchten.

Angesichts des Finanzumfelds bevorzugen Anleger Objekte, bei denen aufgrund eines günstigen Angebots-/Nachfrageverhältnisses ein Mietpreiswachstum erwartet wird. Wie bereits erwähnt, fand im ersten Quartal 2024 – wie schon 2023 – eine deutliche Umschichtung des Investitionsvolumens statt: Diversifikationsobjekten (Gesundheit, betreutes Wohnen usw.) werden gegenüber Büroimmobilien bevorzugt.

Da sich die Preisschere zwischen Käufern und Verkäufern zu schließen beginnt, was durch die erwarteten Zinssenkungen der EZB in der zweiten Jahreshälfte begünstigt wird, dürfte sich das Investitionsniveau 2024 wieder erholen, wenn auch nur schrittweise.

Europäischer Büromarkt – Premiumrenditen

Der deutliche Anstieg der Immobilienrenditen im Jahr 2023 scheint – mit Ausnahme von Frankreich und Italien – in den Augen der europäischen Anleger eine ausreichende Risikoprämie für Qualitätsanlagen wiederhergestellt zu haben. Nach den ersten Preiskorrekturen stabilisiert sich der Wert von hochwertigen Immobilien, während der Wert von Sekundärimmobilien voraussichtlich weiter sinken dürfte. Ende März 2024 lagen die Spitzenrenditen für Büroimmobilien in europäischen Hauptstädten zwischen 4 % und 5 %. In regionalen Metropolen klettern die Renditen auf über 6 %. Allerdings sind die Immobilienrenditen und damit der Wert von Immobilienanlagen in einem Markt, in dem Transaktionen, insbesondere große Transaktionen, nach wie vor rar sind, schwer einzuschätzen.

Spitzenmieten und Leerstandsquoten in Europa

Der Flächenumsatz in Europa stieg im Jahresvergleich leicht an (+1 %). Die europäischen Märkte weisen eine starke Heterogenität auf: London, Lille und Dublin verzeichneten im ersten Quartal 2024 einen Nachfragerückgang von mehr als einem Drittel, während Madrid, München und Den Haag im gleichen Zeitraum um mehr als 25 % zulegten.

Zentrale Lagen bündeln den Großteil der Nachfrage von Mietern, die Schwierigkeiten haben, Objekte zu finden, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Dies gilt insbesondere für die zentralen Geschäftszentren von München, Paris oder Amsterdam, die Leerstandsquoten von 1,3 %, 2,8 % bzw. 2,9 % aufweisen.

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HWWI berechnet, wo Käufer*innen in Deutschland noch gute Bedingungen finden

34 Regionen bieten moderate Vervielfältiger und prognostizierte Preiszuwächse bis 2035

Rund 41 Prozent der Landkreise und Städte weisen ein geringes Preisniveau in Relation zur Miete auf

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind vielerorts gesunken: 2023 mussten Käufer*innen in 384 von 400 Landkreisen und kreisfreien Städten für eine durchschnittliche Eigentumswohnung inflationsbereinigt weniger ausgeben als im Vorjahr. In 95 Prozent der Regionen ist der durchschnittliche Kaufpreis auch im Vergleich zu den örtlichen Jahresnettokaltmieten für eine gleich große Wohnung gesunken, ergibt eine Analyse des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) für die Postbank. Mit Blick nach vorne erwarten die Fachleute reale, also inflationsbereinigte, Preisanstiege bis 2035 insbesondere in den sieben größten Metropolen und ihrem Umland, in vielen weiteren Großstädten sowie in Landkreisen im Süden und Nordwesten. Mit sinkenden Preisen rechnen die Fachleute dagegen in ländlich geprägten Gebieten Ostdeutschlands jenseits der Küsten und Großstädte.

Trotz gesunkener Preise in vielen deutschen Regionen sind die Kaufpreise für Immobilien weiterhin hoch – vor allem in Metropol- und Ferienregionen. Investitionen in Eigentumswohnungen können sich dem Postbank Wohnatlas zufolge jedoch auch bei hohen Preisniveaus in Deutschland noch lohnen – unter zwei Voraussetzungen: verhältnismäßig moderate Kaufpreise im Vergleich zur Nettokaltmiete und die Aussicht auf weitere reale Wertsteigerungen. Beide Bedingungen erfüllen derzeit vor allem 34 Regionen in Deutschland, haben Fachleute des HWWI für den “Postbank Wohnatlas 2024” berechnet.

Der seit Jahren bestehende Trend, dass die Kaufpreise stärker als die Mieten steigen, hat sich 2023 umgekehrt: Die Nettokaltmieten verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte nominal um 4,9 Prozent, bei den Kaufpreisen ergab sich hingegen ein Minus von 4,2 Prozent nominal. Im Vorjahr hatten die Kaufpreise noch um 6,2 Prozent zugelegt. Der Mietpreisanstieg fiel mit einem Plus von 4,5 Prozent etwas schwächer aus.

Diese Entwicklung der steigenden Miet- und sinkenden Kaufpreise spiegelt sich auch im sogenannten Vervielfältiger wider, der abbildet, wie viele Jahresnettokaltmieten für eine vergleichbare Eigentumswohnung zu zahlen wären. Er sank 2023 binnen Jahresfrist im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte um 2,6 auf 26,3 Jahresnettokaltmieten. Von 2020 auf 2021 hatte er sich noch um 2,8 Jahresmieten erhöht, 2022 flachte die Entwicklung mit einem Plus von 0,4 bereits ab. Nur noch 18,5 Prozent der Regionenweisen mit einem Vervielfältiger größer als 30 noch ein sehr hohes Kaufpreisniveau im Vergleich zum örtlichen Mietpreisniveau auf. Im Vorjahr war der Anteil mit 36,3 Prozent etwa doppelt so hoch. Betroffen von hohen Vervielfältigern sind insbesondere die Küstengebiete, die Big 7, viele weitere Großstädte und weite Teile Bayerns. Auch das Umland von Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart und anderen Metropolen weist hohe Werte auf. Niedrige Vervielfältiger unter 22,5 sind überwiegend in den ländlichen Gebieten des mittleren und östlichen Mitteldeutschlands zu finden. Beispielsweise in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, teilweise auch in Niedersachsen. Aber auch in Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz gibt es einige dieser Regionen.

Am Meer, in den Bergen und in Metropolen: Hoher Kaufpreis im Vergleich zur Miete

Der Traum von einer Eigentumswohnung an Nord- und Ostsee ist besonders kostspielig. Wer ihn sich erfüllen möchte, muss derzeit sehr viel investieren – vor allem in Jahresnettokaltmieten ausgedrückt. 2023 wies der Landkreis Nordfriesland mit den Ferieninseln Amrum, Föhr und Sylt erneut den größten Vervielfältiger (80,1) auf, dieser war im Vergleich zum Vorjahr allerdings um 9,2 gesunken. In den Top Ten liegen auch die Landkreise Aurich (63,1) und Leer (45,9) mit den ostfriesischen Inseln an der niedersächsischen Nordseeküste. Ebenso die an der Ostsee gelegenen Landkreise Rostock und Vorpommern-Rügen. Nicht nur die Wohnung am Meer, auch die Immobilie in den Bergen erfordert ein größeres Budget: In den bayrischen Ferienregionen mit den Landkreisen Miesbach (47,8), Garmisch-Partenkirchen (43,6) und Starnberg (38,7) liegen die Kaufpreise ebenfalls deutlich über dem Mietpreisniveau.

Von einer hohen Diskrepanz zwischen Miete und Kaufpreis waren 2023 auch viele Großstädte betroffen. Den höchsten Vervielfältiger unter den “Big 7”-Metropolen hatte Hamburg mit 38,9 – ein Rückgang um 4,5 im Vergleich zu 2022. Auch in München, Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf müssen Käufer*innen mehr als 30 Jahresnettokaltmieten für eine vergleichbare Eigentumswohnung zahlen. Allerdings ging der Vervielfältiger – anders als in den Vorjahren – in allen Regionen zurück: Am stärksten unter den Big 7 sank er mit -6,9 in Berlin. In München sank er um 5,3 Jahresnettokaltmieten, in Düsseldorf um 4,7, in Frankfurt um 3,6 und in Köln um 3,0.

Jenseits der größten Sieben weisen Städte wie Potsdam (34,3) in Brandenburg, Rosenheim (33,9), Landshut (33,7) und Regensburg (33,5) in Bayern sowie Rostock (33,8) in Mecklenburg-Vorpommern mit Werten über 30 sehr hohe Vervielfältiger auf. Aber auch hier ging er im Vergleich zum Vorjahr überall zurück.

“In rund 380 von 400 deutschen Regionen sind die Kaufpreise in Relation zu den Nettokaltmieten 2023 gesunken, das macht Eigentumswohnungen dort attraktiver als ein Jahr zuvor. Für Selbstnutzer*innen kann sich der Kauf einer Eigentumswohnung im Vergleich zur Miete somit früher rentieren”, sagt Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft der Postbank. “Aber auch bei dieser positiven Entwicklung bedarf der Immobilienkauf in Regionen mit hohem Vervielfältiger einer sorgfältigen Prüfung. Denn er birgt immer das Risiko, dass künftige Preissteigerungen bereits in die aktuelle Bewertung eingeflossen sind und beim Wiederverkauf Verluste entstehen.”

Lohnt sich der Kauf in hochpreisigen Regionen?

Wer ein potenzielles Kaufobjekt bewertet, sollte neben dem Verhältnis von Preis und Miete auch die künftige reale Preisentwicklung heranziehen. Die Ertragschancen für Selbstnutzer*innen sind umso höher, je niedriger der regionale Vervielfältiger ist und je höher die erwartete künftige reale Preissteigerung ausfällt. Für Vermieter*innen gelten die gleichen Kriterien, da die anfängliche Mietrendite umso höher ausfällt, je niedriger sich der Vervielfältiger darstellt. Für 124 Regionen in Deutschland errechneten sich 2023 Vervielfältiger von 27,5 und mehr – was ein hohes Preisniveau im Vergleich zu den Mietkosten bedeutet. Darunter befinden sich 27 Gebiete, für die das HWWI eine negative Preisentwicklung vorhersagt, davon 15 mit höheren und zwölf mit moderaten Preisrückgängen bis 2035. In diesen Regionen würden Käufer*innen Eigentumswohnungen zu einem sehr hohen Preis erwerben und gehen gleichzeitig ein höheres Risiko ein, dass sie künftig Wertverluste hinnehmen müssen. Für 109 der Regionen mit einem Vervielfältiger von 27,5 und mehr wird eine positive Wertentwicklung vorhergesagt. Die Fachleute prognostizieren für 58 der hochpreisigen Regionen reale Wertzuwächse zwischen 0,15 und 1 Prozent pro Jahr und für 42 Landkreise und kreisfreie Städte sogar mehr als 1 Prozent pro Jahr bis 2035. Die Städte Leipzig, Potsdam und Landshut liegen mit erwarteten realen Wertzuwächsen von mehr als 1,9 Prozent pro Jahr an der Spitze des Feldes.

34 Regionen mit guten Investitionschancen

Das HWWI hat aus allen 400 deutschen Regionen die 34 Gebiete herausgefiltert, die aktuell am attraktivsten für Kaufinteressierte sind. Die 4 Großstädte, 4 Mittelstädte und 26 Landkreise in elf Bundesländern hatten 2023 vergleichsweise moderate Vervielfältiger von unter 25 und versprechen zugleich reale Preissteigerungen der Eigentumswohnungen bis 2035. Mehr als die Hälfte davon befindet sich in der südlichen Hälfte Deutschlands – mit sechs Regionen aus Rheinland-Pfalz, vier in Bad-Württemberg, drei in Hessen, zwei im Saarland und diesmal nur einer in Bayern. 15 Gebiete liegen im nordwestlichen Teil und drei im Nordosten.

Wer den Fokus auf einen möglichst geringen Kaufpreis gemessen an den örtlichen Nettokaltmieten legt, findet unter den 34 Top-Regionen sechs Landkreise und drei kreisfreie Städte mit einem Vervielfältiger von maximal 22,5. Gleichzeitig sind die realen Wertzuwächse bis 2035 dort positiv.

Der Landkreis Freyung-Grafenau in Bayern wies 2023 dabei unter diesen neun Top-Regionen mit 18,7 den niedrigsten Wert auf (2022: 19,9). Der östlichste Landkreis Bayerns mit seinem hohen Waldanteil ist neu in den Top-Regionen. Das erwartete reale Preisplus beträgt dort 0,2 Prozent pro Jahr und liegt damit im unteren Mittelfeld. Für die Stadt Delmenhorst in Niedersachsen mit einem Vervielfältiger von 21,5 rechnet das HWWI hingegen nur mit einem Preiszuwachs von 0,07 Prozent pro Jahr. Den stärksten Anstieg der Kaufpreise innerhalb der Top-Regionen erwarten die Fachleute mit 0,9 Prozent pro Jahr in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen am Rhein (Rheinland-Pfalz), die allerdings mit einem Vervielfältiger von 22,5 gerade noch in den Top-9-Regionen landet.

Die Top 9 bei den Investitionschancen in Deutschland

Vervielfältiger 2023* von maximal 22,5 und prognostiziertes Kaufpreisplus 2023 – 2035** von mindestens 0 Prozent

Rang; Stadt/Kreis; Vervielfältiger; Preistrend

  1. Freyung-Grafenau, Landkreis; 18,7; 0,24%
  1. Delmenhorst, Stadt; 21,5; 0,07%
  1. Regionalverband Saarbrücken; 21,7; 0,77%
  1. Ludwigslust-Parchim, Landkreis; 21,9; 0,27%
  1. Osterholz, Landkreis; 22,0; 0,46%
  1. Celle, Landkreis; 22,1; 0,12%
  1. Worms, kreisfreie Stadt; 22,3; 0,68%
  1. Peine, Landkreis; 22,3; 0,11%
  1. Ludwigshafen am Rhein, kreisfreie Stadt; 22,5; 0,92%

* Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete

** in Prozent pro Jahr (real)

Quellen: BBSR (2021), VALUE AG (empirica-systeme Marktdatenbank, 2024), Statistisches Bundesamt und Landesämter (2024), Berechnungen HWWI

Auch für den Regionalverbund Saarbrücken (Saarland) sowie die kreisfreie Stadt Worms (Rheinland-Pfalz) prognostizieren die Fachleute einen vergleichsweise hohen Wertzuwachs bis 2035 bei Vervielfältigern von 21,7 und 22,3.

Zu den 34 Top-Regionen gehören auch 25 Städte und Landkreise, deren Vervielfältiger über 22,5 und unter 25 liegen. Sieben dieser 25 Regionen stechen dabei mit besonders hohen künftigen Preissteigerungen von mehr als 0,5 Prozent pro Jahr hervor. Der Landkreis Groß-Gerau sticht mit einem Plus von jährlichen 1,2 Prozent hervor.

Noch günstig und mit deutlich positiver Wertentwicklung

Vervielfältiger 2023* zwischen 22,5 und 25 und prognostiziertes Kaufpreisplus 2023 – 2035** größer als 0,5 Prozent

Rang; Stadt/Kreis; Vervielfältiger; Preistrend

  1. Frankenthal (Pfalz), kfSt; 23,6; 0,59%
  1. Grafschaft Bentheim, Ldkr; 24,0; 0,50%
  1. Germersheim, Ldkr; 24,4; 0,71%
  1. Gifhorn, Ldkr; 24,4; 0,59%
  1. Waldshut, Ldkr; 24,7; 0,98%
  1. Groß-Gerau, Ldkr; 24,9; 1,20%
  1. Landau in der Pfalz, kfSt; 24,9; 0,62%

Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete

In den restlichen 18 Regionen der Spitzengruppe liegen die künftigen Preissteigerungen unter 0,5 Prozent jährlich bei moderaten Vervielfältigern über 22,5 und unter 25. Darunter finden sich die niedersächsischen Landkreise Verden, Rotenburg (Wümme) und Stade, die Hansestadt Bremen, die nordrhein-westfälischen Landkreise Heinsberg, Kleve, Soest und Rhein-Erft-Kreis sowie die Großstadt Dortmund, der saarländische Landkreis Saarlouis und die hessischen Landkreise Offenbach und Gießen. Baden-Württemberg ist mit den Landkreisen Tuttlingen, Göppingen und dem Enzkreis vertreten, Rheinland-Pfalz mit dem Landkreis Alzey-Worms. Die Liste wird vervollständigt durch den brandenburgischen Landkreis Barnim sowie Magdeburg, die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt.

“Der Postbank Wohnatlas öffnet potenziellen Käufer*innen den Blick für Städte und Landkreise mit einer günstigen Kombination von erwarteten Kaufpreisrenditen und einem aktuell moderaten Verhältnis von Kaufpreis zu regionalen Mieten”, sagt Beermann.

Vielversprechende Regionen mit leicht erhöhten Kaufpreisen

Kaufinteressierte, die bereit sind, für einen höheren erwarteten Wiederverkaufswert einen höheren Vervielfältiger zwischen 25 und 27,5 in Kauf nehmen, könnten in vier Landkreisen und vier Städten fündig werden. Für den Kreis Segeberg prognostiziert das HWWI ein Plus bei den Kaufpreisen von 1,02 Prozent pro Jahr, denen ein Vervielfältiger von 25,2 gegenübersteht. Ebenfalls relativ gute Bedingungen erwarten voraussichtlich Käufer*innen von Eigentumswohnungen in den Landkreisen Lörrach, Ludwigsburg und Biberach in Baden-Württemberg, der Stadt Jena in Thüringen, den kreisfreien Städten Mainz und Trier in Rheinland-Pfalz sowie Schwabach in Bayern.

Nicht günstig, aber mit deutlich positiver Wertentwicklung

Vervielfältiger 2023* zwischen 25 und 27,5 und prognostiziertes Kaufpreisplus 2023 – 2035** größer als 1 Prozent

Rang; Stadt/Kreis; Vervielfältiger; Preistrend

  1. Segeberg, Ldkr; 25,2; 1,02%
  1. Lörrach, Ldkr; 25,5; 1,27%
  1. Jena, Stadt; 25,8; 1,43%
  1. Mainz, kfSt; 26,2; 1,17%
  1. Schwabach, kfSt; 26,6; 1,32%
  1. Trier, kfSt; 27,0; 1,15%
  1. Ludwigsburg, Ldkr; 27,2; 1,08%
  1. Biberach, Ldkr; 27,5; 1,15%

* Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete

** in Prozent pro Jahr (real)

Insgesamt bieten 70 Regionen die für Investoren günstige Kombination von Vervielfältigern ab 25 bis unter 27,5 und prognostizierten um mehr als 0,5 Prozent steigenden Kaufpreisen in den kommenden Jahren. Neben den bereits genannten Regionen fallen darunter acht Landkreise mit einer prognostizierten realen Wertentwicklung zwischen 0,75 und 1 Prozent. Die schleswig-holsteinischen Landkreise Herzogtum-Lauenburg, Pinneberg und Stormarn kombinieren etwa einen Vervielfältiger von maximal 26,1 mit einem prognostizierten Kaufpreiswachstum zwischen 0,77 und 0,88 Prozent pro Jahr bis 2035. Auch die niedersächsischen Landkreise Wesermarsch, Cloppenburg und Emsland sowie die baden-württembergischen Landkreise Böblingen und Heilbronn erfüllen beide Kriterien.

Für weitere 17 Regionen berechnen die Fachleute jährliche Kaufpreissteigerungen zwischen 0,5 und 0,75 Prozent – vor allem der Ortenaukreis in Baden-Württemberg mit einem nur leicht erhöhten Vervielfältiger von 25,1 und einem Kaufpreiswachstum von 0,58 Prozent pro Jahr sticht hervor. Auch die Metropole Stuttgart mit einem Vervielfältiger von 27,4 und einem erwarteten Preisplus von 0,73 Prozent darunter.

Kaufinteressierte, für die ein noch höherer Vervielfältiger zwischen 27,5 und 30 in Frage kommt, können in weiteren 14 Regionen eine positive Preisentwicklung von mehr als 1 Prozent pro Jahr erwarten. Der höchste Wertzuwachs von 1,8 Prozent pro Jahr wird Wohnungsbesitzer*innen im Landkreis Lüneburg (Niedersachsen) mit einem Vervielfältiger von 28,1 in Aussicht gestellt.

Wohneigentum für Selbstnutzer*innen trotz leichter Wertverluste?

In 98 Regionen müssen Interessierte beim Kauf einer Eigentumswohnung mit Wertverlusten von mehr als 0,75 Prozent pro Jahr bis 2035 rechnen – daher ist dort große Vorsicht geboten.

Für Selbstnutzer*innen, die keinen Wiederverkauf anstreben, oder sehr langfristig orientierte Vermieter*innen könnte jedoch ein Investment in 33 Regionen mit leicht negativer prognostizierter Preisentwicklung, aber einem Vervielfältiger von weniger als 25 interessant sein. Sechs Gebiete stechen dabei mit Vervielfältigern von maximal 22,5 und nur geringen Preisrückgängen von -0,25 bis unter 0 Prozent besonders heraus. Wer in diesen Regionen derzeit eine Wohnung gemietet hat, könnte als Eigentümer*in auf längere Sicht günstiger fahren. Denn je geringer der Vervielfältiger ausfällt, desto kürzer ist der Zeitraum, bis sich ein Kauf gegenüber der Miete rechnet. So bieten die Städte Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz und Neumünster in Schleswig-Holstein bei einem leicht negativen erwarteten Preistrend von -0,01 bzw. -0,03 Prozent pro Jahr niedrige Vervielfältiger von 20,2 bzw. 20,6. Auch die Großstädte Oberhausen und Mönchengladbach sowie die Landkreise Steinburg und Düren bieten günstige Vervielfältiger bei nur leicht negativer künftiger Preisentwicklung.

“Wer in diesen Regionen eine Wohnung gemietet hat, könnte als Eigentümer*in langfristig günstiger leben. Selbstnutzer*innen profitieren bei einer Eigentumswohnung trotz prognostizierter leichter Wertverluste von mietfreiem Wohnen im Alter oder als Baustein in der Vorsorge”, sagt Beermann. “Jedoch können sich die jeweiligen Objekte in den Regionen stark in Lage, Ausstattung, Energiestandard und Bausubstanz unterscheiden – und sollten daher genau geprüft werden.”

Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2024

Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Analyse, die den dritten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung in den 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.

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Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Friedrich-Ebert-Allee 114-126, 53113 Bonn,Tel: +49 (0)228 920 -0, Fax: +49 (0)228 920 -35151, www.postbank.de

Interhyp-Zinspanel erwartet in den kommenden Wochen mehrheitlich Bauzinsen zwischen 3,5 und 4 Prozent für 10-jährige Darlehen

Stabile Zinslage sorgt für bessere Planbarkeit und Leistbarkeit beim Immobilienkauf

Die Europäische Zentralbank EZB hat heute zum ersten Mal seit Herbst 2019 die Leitzinsen gesenkt. Was bedeutet die Zinswende für die Bauzinsen? Wie sollten sich Kaufinteressierte nun am besten verhalten? Experten geben Antworten.

Sinken nach der Leitzinssenkung jetzt die Bauzinsen?

Dazu Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp Gruppe: “Unserer Meinung nach wird die Leitzinssenkung der EZB keine spürbaren Auswirkungen auf die langfristigen Kreditzinsen haben, weil die Finanzmärkte bereits bis zu drei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte in diesem Jahr eingepreist haben.”

Die Zinsen für 10-jährige Immobilienkredite liegen laut Interhyp-Angebotszinsen derzeit bei 3,70 Prozent (Stand: 6.6.2024). Wo werden die Zinsen für 10-jährige Kredite voraussichtlich im Herbst 2024 liegen?

Dazu Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp Gruppe: “Die monatlich von uns befragen Zinsexpertinnen- und Experten gehen mehrheitlich davon aus, dass das Zinsniveau in den kommenden Monaten auf gleichbleibendem Niveau in einem Korridor zwischen 3,5 und 4 Prozent für 10-jährige Darlehen liegen wird. Schwankungen sind dabei jederzeit möglich.”

Werden wir im zweiten Halbjahr 2024 weitere Leitzinssenkungen durch die EZB sehen?

Dazu Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich der ING: “Meiner Meinung nach werden im weiteren Verlauf des Jahres kaum weitere Zinssenkungen folgen. Die Gefahr einer Rückkehr der Inflation ist immer noch zu hoch.”

Werden die gefallenen Leitzinsen die Entwicklung der Immobilienpreise beeinflussen?

Dazu Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp Gruppe: “In Erwartung von Zinssenkungen durch die EZB haben die Bauzinsen bereits reagiert und sind Ende 2023 spürbar gesunken. Seitdem bewegen sie sich in einem Korridor zwischen 3,5 und 4 Prozent für zehnjährige Darlehen. Dieser Zinsabschwung hat auch die Nachfrage angekurbelt, was wiederum den Druck auf die Preise erhöht hat. Die Daten unseres Interhyp-Immobilienindex zeigen, dass die Preise seit Jahresbeginn deutschlandweit um 1,5 Prozent gestiegen sind. Die Tendenz zeigt also leicht nach oben.”

Sollten Kaufinteressierte besser noch warten mit dem Immobilienkauf?

Dazu Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp Gruppe: “Es lohnt sich nicht, mit dem Immobilienkauf zu warten. Eine Rückkehr in die Niedrigzinsphase werden wir so schnell nicht sehen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das Kaufvorhaben anzugehen, denn die Immobilienpreise sind (noch) auf einem niedrigeren Niveau und können verhandelt werden. Zudem gibt es deutlich mehr Angebot als zu Zeiten der niedrigen Bauzinsen. Wichtig ist ein enger Austausch mit einem Finanzierungsspezialisten, der das Zinsniveau im Blick hat, Anbieter vergleicht und alle für die Finanzierung relevanten Unterlagen zusammenstellt, so dass Kaufinteressierte jederzeit schnell reagieren können.”

Über Interhyp:

Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an die Endkundinnen und -kunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittlerinnen und -vermittler und institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2023 ein Finanzierungsvolumen von 17,2 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die vielfach ausgezeichnete Kompetenz ihrer Finanzierungsspezialistinnen und -spezialisten mit der Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform HOME sowie kundenorientierten Digitalangeboten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kundinnen und Kunden und Partner präsent.

Verantwortlich für den Inhalt:

Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von Wohnungen in den Stadt- und Landkreisen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland von immowelt zeigt:

In 55 von 89 untersuchten Stadt- und Landkreisen sinken die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahr

Rückgänge in teuersten Städten: Frankfurt (-3,2 Prozent), Köln (-1,3 Prozent), Münster (-4,1 Prozent) und Düsseldorf (-5,8 Prozent)

Stärkstes Minus in ländlichen Regionen: Landkreise Euskirchen (-11,7 Prozent), Hochtaunuskreis (-8,2 Prozent) und Südliche Weinstraße (-7,7 Prozent)

Wendepunkt zeichnet sich ab: 33 Kreise mit bereits steigenden Preisen – in der Spitze +13,6 Prozent

Für Immobilienkäufer bessert sich die Lage: Die Bauzinsen sind wieder etwas gesunken und die Kaufpreise haben deutlich nachgegeben. In zwei Drittel der untersuchten Stadt- und Landkreise im Westen Deutschlands haben sich die Angebotspreise von Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr vergünstigt. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten Stadt- und Landkreisen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland untersucht wurden. Es zeigt sich aber auch, dass sich der Immobilienmarkt aktuell am Wendepunkt befindet. In einem Drittel der westdeutschen Kreise klettern die Kaufpreise sogar schon wieder.

“Seit dem Anstieg der Bauzinsen vor rund zwei Jahren hatten es viele Menschen schwer, den Immobilienkauf finanziell zu stemmen. Doch die vergangenen Monate geben Grund zur Hoffnung”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “In Nordrhein-Westfalen sind genauso wie im Rest Deutschlands die Kaufpreise deutlich gesunken und die Zinsen entwickelten sich zuletzt auch wieder leicht nach unten. Gerade im vergangenen halben Jahr führten die verbesserten Rahmenbedingungen zu einem Wendepunkt am Markt, sodass die Preise vielerorts bereits wieder ansteigen.”

55 Kreise mit sinkenden Preisen – auch teure Großstädte

Trotz Trendwende in den vergangenen Monaten steht beim Jahresvergleich nach wie vor bei 55 von 89 untersuchten Stadt- und Landkreise ein Minus als Vorzeichen. In 17 Kreisen beträgt der Rückgang sogar mindestens 5 Prozent. Dabei sind sowohl die teuren Großstädte als auch die vergleichsweise günstigen ländlichen Regionen betroffen. In Frankfurt, der drittteuersten Großstadt Deutschlands, gingen die Angebotspreise von Mai 2023 auf Mai 2024 um -3,2 Prozent zurück. Statt 5.422 Euro pro Quadratmeter müssen Käufer für eine Wohnung aktuell 5.250 Euro bezahlen. Auch in anderen hessischen Großstädten gaben die Preise nach: Im Stadtkreis Darmstadt (4.060 Euro) werden -1,7 Prozent weniger verlangt, im Stadtkreis Offenbach am Main (3.740 Euro) sogar -4,0 Prozent.

In den nordrhein-westfälischen Großstädten zeigt sich ein ähnliches Bild. In Köln sinkt der Quadratmeterpreis um -1,3 Prozent auf 4.668 Euro – dennoch der zweithöchste Wert aller untersuchten Kreise. Auf der anderen Rheinseite, in Düsseldorf, beträgt das Minus sogar -5,8 Prozent – Wohnungen kosten im Durchschnitt 4.246 Euro. In Münster (4.405 Euro) ist das Preisniveau etwas höher, wenngleich auch dort ein Rückgang von -4,1 Prozent zu Buche steht.

Auch in den meisten Städten in Rheinland-Pfalz sind Wohnungen aktuell günstiger als im Mai 2023. Darunter zählen neben der Landeshauptstadt Mainz (4.128 Euro; -3,1 Prozent) auch Trier (3.374 Euro; -3,0 Prozent) und Ludwigshafen (2.877 Euro; -0,9 Prozent).

Stärkster Rückgang in der Eifel

Die stärksten Rückgänge lassen sich allerdings eher in den ländlichen Regionen beobachten. Der Landkreis Euskirchen ist sogar der einzige Kreis der Analyse mit einem zweistelligen prozentualen Minus. Innerhalb eines Jahres sind die Angebotspreise in der Nordeifel um -11,7 Prozent zurückgegangen. Der Quadratmeter kostet dadurch 2.245 Euro und liegt in der unteren Hälfte aller untersuchten Kreise. Gleiches gilt auch für weitere Regionen aus Nordrhein-Westfalen: Die Landkreise Düren (-7,3 Prozent) und Borken (-7,2 Prozent) haben sich im Gleichschritt entwickelt und liegen beide preislich knapp über der 2.000-Euro-Marke. Etwas mehr müssen Käufer im rheinland-pfälzischen Kreis Südliche Weinstraße (2.639 Euro; -7,7 Prozent) ausgeben, der Preisrückgang ist aber ebenfalls spürbar.

Deutlich teurer wird es hingegen rund um Frankfurt im Taunus. Im Hochtaunuskreis gaben die Preise zwar um -8,2 Prozent nach. Mit Durchschnittspreisen von 4.064 Euro pro Quadratmeter ist die Region der teuerste Kreis der Analyse.

Wende eingeläutet: In einem Drittel der Kreise steigen die Preise bereits

Obwohl die Mehrheit der Kreise beim Vorjahresvergleich sinkende Preise verzeichnen, wird die Trendwende der zurückliegenden Monate dennoch bereits sichtbar: In 33 von 89 Kreisen verteuerten sich die Preise für Wohneigentum bereits wieder. Zum Vergleich: Bei einer vergleichbaren Analyse aus dem vergangenen Jahr erhöhten sich nur in 9 Kreisen die Preise.

Besonders in den preiswerten Regionen Nordrhein-Westfalens ziehen die Preise wieder an. Das kann daran liegen, dass sich die höheren Bauzinsen weniger stark auswirken auf die monatliche Belastung auswirken als in den teuren Regionen und sich mehr Menschen eine Finanzierung leisten können. Dafür spricht, dass in den 5 günstigsten Kreisen der Analyse, die alle in NRW liegen, die Preise steigen. Dazu zählen die Stadtkreise Gelsenkirchen (1.582 Euro; +8,5 Prozent), Herne (1.821 Euro; +5,5 Prozent) und Hagen (1.834 Euro; +7,9 Prozent) genauso wie die Landkreise Märkischer Kreis (1.732 Euro; +3,2 Prozent) und Minden-Lübbecke (1.826 Euro; +3,9 Prozent). Den mit Abstand stärksten Anstieg gibt es im Oberbergischen Kreis (1.947 Euro), wo Immobilienkäufer im Durchschnitt +13,6 Prozent mehr zahlen müssen als noch 2023.

Neben den nordrhein-westfälischen Regionen befinden sich aber auch Kreise in den anderen Bundesländern im Aufwind. Dazu zählen zum Beispiel die rheinland-pfälzischen Landkreise Bad Kreuznach (2.363 Euro; +7,6 Prozent) und Mayen-Koblenz (2.341 Euro; +5,7 Prozent) genauso wie die Landkreis Saarlouis (1.943 Euro; +5,5 Prozent) im Saarland, Bergstraße (2.614 Euro; +5,1 Euro) und Groß-Gerau (3.254 Euro; +4,9 Euro) in Hessen.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 89 ausgewählten Stadt- und Landkreisen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.05.2023 sowie dem 01.05.2024 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

Verantwortlich für den Inhalt:

Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Bestandsimmobilien im Anlegerfokus

 

“Immobilieninvestments müssen solide, langfristig planbar und möglichst frei von spekulativen Risiken sein. Die bestandshaltende Wohnungswirtschaft bietet hier seit Jahrzehnten eine verlässliche Basis für Investments. Gewohnt werden muss immer. Insbesondere in der gegenwärtigen Zeit von Wohnungsknappheit und explodierenden Mieten bietet die bestandshaltende langfristig orientierte Wohnungswirtschaft einen sicheren Hafen für Investments und dies wird auch in den nächsten Jahren so bleiben”, berichtet Christoph Rehmann, Geschäftsführer der MY HOUSE Vertriebsgesellschaft mbH.

Im aktuellen Video-Interview mit dem wmd-brokerchannel.de geht es um das Unternehmen MY HOUSE. Wie das Unternehmen am Markt positioniert ist, wodurch sich MY House von Mitbewerbern unterscheidet oder auch was MY House für Anleger und Vertriebspartner interessant macht. 

 

Über die MY HOUSE AG

Die MY HOUSE AG ist ein Asset-Manager und Emissionshaus für Wohnimmobilien und entwickelt Immobilienfonds für private und institutionelle Anleger. Die risikooptimierten Anlageprodukte werden entsprechend den jeweiligen Erfordernissen der Investoren strukturiert.

Das Management der MY HOUSE AG verfügt kumuliert über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Entwicklung von Portfolien mit bezahlbaren Bestandswohnungen und hat in der Vergangenheit bereits Investments in bezahlbares Wohnen im Volumen von mehr als drei Milliarden Euro realisiert. Bisher betreute Projektentwicklungen erreichten Volumina zwischen 5 Millionen und 100 Millionen Euro.

Verantwortlich für den Inhalt:

MY HOUSE AG, Neuer Wall 80, 20354 Hamburg, Tel: 040 57308600, www.my-house.de

Die durchschnittliche Vermietungsquote offener Immobilienfonds befindet sich trotz der aktuellen Herausforderungen auf einem soliden Niveau.

Mit 93,7% liegt sie nur leicht unter dem Wert des Vorjahrs. Für 2024 erwartet Scope einen etwas niedrigeren Wert.

Scope hat die Vermietungssituation von 27 offenen Immobilienpublikumsfonds mit einem Verkehrswertvolumen von rund 120 Mrd. Euro analysiert. Die nach dem Verkehrswert gewichtete Vermietungsquote lag Ende 2023 bei 93,7% und damit leicht unter dem Niveau des Vorjahres (94,1%). Zum 30.04.2024 veränderte sich die Quote kaum.

Die durchschnittliche Vermietungsquote hatte 2019 mit 96,0% ihren Höhepunkt erreicht. Aufgrund der Corona-Pandemie war sie in den Folgejahren auf gut 94% gefallen.

Das Spektrum der Vermietungsquoten reichte Ende 2023 von 83% bis 100%. Die fünf größten Fonds (= Verkehrswertvolumen über 10 Mrd. Euro) weisen eine Vermietungsquote von 94,1% auf und übertreffen damit den Branchendurchschnitt. Die Fonds mit einem Verkehrswertvolumen von weniger als 10 Mrd. Euro liegen mit einer Vermietungsquote von 93,0% darunter.

Insgesamt konnten zwölf der 27 Fonds ihre Vermietungsquote im vergangenen Jahr verbessern. Neun steigerten ihre Quote um mehr als 0,5 Prozentpunkte (PP). Den stärksten Anstieg verzeichnete der UniImmo: Wohnen ZBI mit 2,1 PP auf 92,2%.

Zwei Fonds blieben konstant, 13 verzeichneten einen Rückgang. Bei sechs Produkten sank die Quote um -0,4 PP bis -1,2 PP, bei sieben Fonds um -1,6 PP bis -4,5 PP. Den höchsten Rückgang mit -4,5 PP weist der Quadoro Sustainable Real Estate Europe Private auf, dessen Vermietungsquote zum Jahresende bei 93,8% lag. Grund dafür waren drei finnische Büroimmobilien in B-Lagen, deren Leerstand gestiegen ist.

Trotz des spürbaren Rückgangs infolge der Corona-Krise, des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen geopolitischen Auswirkungen liegen die Vermietungsquoten weiterhin auf einem soliden Niveau. Zum Vergleich: 2011, als die Fonds noch den Auswirkungen der Finanzkrise ausgesetzt waren, betrug die durchschnittliche Vermietungsquote lediglich 91,8%.

Ausblick

Scope rechnet für 2024 im Durchschnitt mit leicht sinkenden Vermietungsquoten. Viele Mietverträge wurden langfristig geschlossen oder konnten während der Corona-Krise gegen Unterstützungsleistungen für die Mieter vorzeitig verlängert werden. Viel hängt von der Bonität der Mieter ab und die Anforderungen an das Asset Management werden weiter steigen, um das aktuelle Niveau halten zu können.

Zu bewältigen sind nicht nur die Zurückhaltung bei den Mietern und eine höhere Zahl möglicher Insolvenzen. Besonders die ESG-Ertüchtigung im Bestand wird die Manager stark fordern, um den Spagat zwischen hohen Vermietungsquoten mit auskömmlichen Mieten und steigenden Kosten für Modernisierungen, CO2-Bepreisung und Mieter-Incentives zu meistern.

Für Büroimmobilien in den USA sind die Herausforderungen besonders stark gestiegen und Scope rechnet insbesondere in diesem Segment mittelfristig mit steigenden Leerständen in den Fondsportfolios. Schon jetzt ist die Vermietungsquote der von den Fonds gehaltenen Büros in den USA niedriger als in anderen wichtigen Märkten.

Die komplette Übersicht über die Vermietungsquoten der offenen Immobilienfonds finden Sie in unserer Studie.

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com

Neugeschäftsvolumen der vdp-Mitgliedsinstitute steigt um 4,7 %

Das Immobilienfinanzierungsvolumen der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute belief sich im ersten Quartal 2024 auf 27,0 Mrd. Euro. Der leichte Anstieg um 4,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal bzw. 3,1 % gegenüber dem direkten Vorquartal resultierte vor allem aus einer stärkeren Kreditvergabe für den Bau und Erwerb von Wohnimmobilien.

Wohnimmobiliendarlehen summierten sich auf 17,8 Mrd. Euro, ein Plus in Höhe von 7,2 % auf Jahressicht bzw. 17,1 % auf Quartalssicht. Damit verzeichnete die Wohnimmobilienfinanzierung das beste Quartalsergebnis seit dem dritten Quartal 2022 (22,1 Mrd. Euro). Vom Niveau während der Nullzinsphase war das Neugeschäft allerdings nach wie vor weit entfernt. Gewerbeimmobiliendarlehen konnten ihr Volumen mit 9,2 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahresquartal halten.

“Die Wohnimmobilienfinanzierung sendet positive Signale.” Jens Tolckmitt

“Seit sechs Quartalen bewegt sich das Neugeschäft stets zwischen 15 und 18 Mrd. Euro. Unsere aktuellen Zahlen deuten auf eine eintretende Entspannung in diesem Geschäftsfeld hin. Die Wohnimmobilienfinanzierung sendet positive Signale: Steigende Reallöhne und stabile Darlehenszinsen wirken sich vorteilhaft auf den finanziellen Spielraum der Privathaushalte aus. Aufgrund der Übernachfrage nach Wohnungen steigen die Neuvertragsmieten weiter an. Dies lässt den Wohneigentumserwerb wieder attraktiver erscheinen”, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. “Institutionelle Investoren sind dagegen weiterhin zurückhaltend. Dementsprechend verhalten ist der Start in das Jahr 2024 für die Finanzierung von Mietwohngebäuden und Gewerbeimmobilien verlaufen. Für das gesamte Immobilienfinanzierungsgeschäft der vdp-Mitgliedsinstitute rechnen wir dennoch – dank der voraussichtlich positiven Entwicklung bei Wohnimmobiliendarlehen – mit einem Plus im Vergleich zum Jahr 2023.”

Wohnimmobilienneugeschäft: Segmente wachsen teilweise zweistellig

Das Volumen an Wohnimmobiliendarlehen, das von Januar bis März 2024 um 7,1 % auf 17,8 Mrd. Euro stieg, setzte sich aus neuen Finanzierungen für Ein- und Zweifamilienhäuser (9,0 Mrd. Euro), für Eigentumswohnungen (3,7 Mrd. Euro) für Mehrfamilienhäuser (4,0 Mrd. Euro) und für sonstige Wohnimmobilien (1,1 Mrd. Euro) zusammen. Das Wachstum wurde insbesondere durch eine Belebung bei der Finanzierung selbst genutzten Wohneigentums (Eigenheime und Eigentumswohnungen) getragen, während für Mehrfamilienhäuser sowohl auf Jahres- als auch auf Quartalssicht ein geringeres Darlehensvolumen ausgereicht wurde.

Seitwärtsentwicklung bei Gewerbeimmobiliendarlehen

Das Gewerbeimmobilienneugeschäft im Anfangsquartal 2024 lag vom Volumen her auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums und wurde – der traditionellen Bedeutung entsprechend – erneut dominiert von Büroimmobiliendarlehen, auf die ein Volumen von 5,5 Mrd. Euro bzw. ein Anteil von rund 60 % entfiel. Im Vergleich zum Vorjahresquartal 2023 nahmen die Zusagen für Büroimmobilien um 19,6 % zu, im Vergleich zum direkten Vorquartal um 1,8 % ab. Das Darlehensvolumen für Handelsimmobilien nahm sowohl im Jahres- als im Quartalsvergleich um jeweils 29,6 % auf 1,9 Mrd. Euro ab (Q1 2023 und Q4 2023: jeweils 2,7 Mrd. Euro). Die Volumina für Hotels, Industriegebäude und sonstige Gewerbeobjekte betrugen von Januar bis März dieses Jahres 400 Mio. Euro, 300 Mio. Euro sowie 1,1 Mrd. Euro.

Immobilienfinanzierungsbestand ungefähr auf Niveau vom Jahresende 2023

Zum 31. März 2024 wiesen die vdp-Mitgliedsinstitute einen Bestand an ausgereichten Immobiliendarlehen von 1.003,5 Mrd. Euro aus. Somit konnte das Niveau vom Jahresende 2023 (1.004,1 Mrd. Euro) nahezu gehalten werden.

Die komplette Statistik zum Immobilienfinanzierungsgeschäft  https://www.pfandbrief.de/site/de/vdp/Presse/News/pressemitteilungen/20240528_Finanzierung.html

Verantwortlich für den Inhalt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V., Georgenstraße 21, 10117 Berlin, Tel: +49 30 20915-330, www.pfandbrief.de

Umsetzung von ESG-Maßnahmen und Weiterentwicklung der Objekte spielen eine immer größere Rolle

Die Real I.S. hat die Führung des Asset-Managements mit einer Doppelspitze aus Christine Meißner und Ahmet Kurum erweitert. Christine Meißner verantwortet bereits seit Oktober 2023 das weltweite Asset-Management bei Real I.S., Ahmet Kurum übernahm zum 1. Mai 2024 ergänzend ebenfalls die Position des Global Head of Asset Management.

„Die Bedeutung von objektspezifischen ESG-Maßnahmen hat deutlich zugenommen, etwa durch steigende Anforderungen, um Immobilien auf dem Klimapfad zu halten. Die sich verändernden Mieterbedürfnisse zeigen sich u.a. in der flexiblen Gestaltung von Büroflächen im Zusammenhang mit dem Themenkomplex New Work. Diese Aufgaben müssen sowohl kaufmännisch als auch technisch mit Weitsicht und Effizienz umgesetzt werden, zur Zufriedenheit der Mieter und der Investoren. Mit der neuen Führungsstruktur sind wir dafür im Asset-Management bestens aufgestellt. Christine Meißner und Ahmet Kurum bringen umfangreiche Fachkenntnisse und Erfahrungen mit, die sie erfolgreich in die kontinuierliche und wertschaffende Weiterentwicklung der Objekte in unserem Portfolio einbringen. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen der Zukunft meistern“, sagt Bernd Lönner, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Real I.S. AG.

Christine Meißner hat sich nach über zwei Jahrzehnten in der Immobilienbranche bei Real I.S. als Global Head of Asset-Management etabliert. Seit ihrem Eintritt im vergangenen Jahr verantwortet sie das kaufmännische Asset-Management des gesamten Unternehmensportfolios in Europa, das Assets im Wert von mehr als zwölf Milliarden Euro umfasst und Standorte in München, Paris, Amsterdam, Madrid und Dublin miteinschließt. Die Volljuristin startete ihre Karriere als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Immobilien-, Miet- und Wohnungseigentumsrecht. Vor ihrem Eintritt bei Real I.S. war sie 16 Jahre bei PATRIZIA SE in verschiedenen Führungspositionen tätig.

Ahmet Kurum ist bereits seit sieben Jahren im Unternehmen. Zuletzt verantwortete er in leitender Position die Bereiche Technik und Nachhaltigkeit und ist somit Hauptverantwortlicher für die Umsetzung der unternehmensinternen ESG-Strategie im gesamten Immobilienportfolio. Der zukünftige Verantwortungsbereich wird neben der Technik und der Nachhaltigkeit auch die Entwicklung des Immobilienbestandes für In- und Ausland umfassen. Der studierte Bau- und Wirtschaftsingenieur hat vor seiner Tätigkeit im Unternehmen umfassende Erfahrungen in der Unternehmensberatung sowie im Bau- und Projektmanagement unter anderem bei der KPMG AG gesammelt.

Über die Real I.S. Gruppe

Die Real I.S. Gruppe ist seit über 30 Jahren der auf Immobilieninvestments spezialisierte Fondsdienstleister der BayernLB. Das Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe zählt zu den führenden Asset-Managern am deutschen Markt. Neben alternativen Investmentfonds (Spezial-AIF und geschlossene Publikums-AIF) und einem offenen Immobilien-Publikumsfonds umfasst das Produkt- und Dienstleistungsangebot individuelle Fondslösungen, Club-Deals, Joint Ventures sowie Asset-Management-Mandate für institutionelle Kunden. Mehr als 75 Prozent des Gesamtportfolios sind klassifiziert nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung. Die Real I.S. Property Management GmbH rundet das Leistungsspektrum ab. Die Real I.S. Gruppe hat rund 13 Milliarden Euro Assets under Management und verfügt über zwei lizenzierte Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) nach KAGB sowie Standorte in Frankreich, Luxemburg, Spanien, den Niederlanden, Irland und Australien.

Verantwortlich für den Inhalt:

REAL I.S. AG, Immobilien Assetmanagement, Innere Wienstr. 17, ­81667 München Tel.: 089/489082­0, Fax: 089/489082­295, www.realisag.de

Kommentar von Guy Barnard, Tim Gibson und Greg Kuhl, Portfolio Managers, Janus Henderson Investors

  • Die jüngsten Transaktionen von börsennotierten Wohnimmobilien durch große private Immobilienakteure wie Blackstone verdeutlichen die Chancen, die sich aus dem Bewertungsgefälle zwischen Börse und den privaten Märkten ergeben.
  • Der börsennotierte Wohnungssektor hat attraktive langfristige Renditen erwirtschaftet, bedingt durch günstige demografische Trends, ein unzureichendes Wohnungsangebot in den meisten globalen Märkten (was sich in den kommenden Jahren noch verstärken dürfte) und den Wunsch nach erschwinglichen und gut verwalteten Mietwohnungen.
  • Im Gegensatz zu anderen Immobilienarten profitieren US-Wohnimmobilien von niedrigeren Kreditpreisen und -verfügbarkeiten – dank staatlich gestützter Kreditmärkte, begrenzter Verkäufe und geringerer Zahlungsschwierigkeiten.

Der private Gewerbeimmobilienmarkt hat die Schlagzeilen in den Medien dominiert und die Werte nur langsam an das sich verändernde Makroumfeld angepasst. Im Gegensatz dazu ist der börsennotierte/öffentliche Markt zukunftsorientiert und wird täglich an den Aktienmärkten bewertet. Die Bewertungen spiegeln die negativen Auswirkungen höherer Zinsen auf die Immobilienpreise bereits sehr deutlich wider. Das heißt, dass börsennotierte Real Estate Investment Trusts (REITs) mit großen Abschlägen gegenüber privaten Vermögenswerten gehandelt werden, da sie die Auswirkungen höherer Zinssätze bereits „eingepreist“ haben. So können sie heute von einer Umkehrung der Zinsentwicklung profitieren.

Woran lässt sich das erkennen? Ein wichtiger Indikator ist, dass der private Immobiliensektor die erhebliche Bewertungslücke zwischen privaten und börsennotierten Immobilien ausnutzt, um den bestehenden Wert börsennotierter REITs zu realisieren. Kürzlich gab Blackstone, der größte Privatmarktakteur, bekannt, dass es den börsennotierten REIT für gehobene Küstenwohnungen, Apartment Income (AIR Communities), für rund 10 Mrd. US-Dollar übernimmt. Dies folgt auf eine vorangegangene Übernahme in diesem Jahr, nämlich die des kanadischen REIT Tricon Residential, eines Portfolios von hauptsächlich Einfamilienhäusern in der US-Sunbelt-Region im Januar für 3,5 Milliarden US-Dollar. Beide Transaktionen wurden mit einem Aufschlag von mehr als 20 % auf die aktuellen Aktienkurse abgeschlossen – ein Zeichen für die attraktive Preisgestaltung börsennotierter Wohn-REITs (und des gesamten börsennotierten REIT-Sektors).

Weiterhin überzeugende Bewertungen

Betrachtet man speziell die US-Wohn-REITs, so scheint der Sektor im Vergleich zu den Preisen der jüngsten Transaktionen auf dem Privatmarkt immer noch unterbewertet zu sein. Apartment-REITs werden derzeit mit einem Abschlag von etwa 10 % auf den geschätzten Nettoinventarwert (NAV) gehandelt, während bei Einfamilienhaus-REITs ein noch größerer Abschlag von etwa 20 % zu verzeichnen ist.

In Europa werden deutsche Wohnimmobilien mit einem Abschlag von rund 40 % auf den geschätzten Wert gehandelt. Dies spiegelt den höheren Verschuldungsgrad wider, bietet aber unserer Meinung nach auch eine Chance für Investoren.

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe und die Branchenumfrage des Verbands kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

“Es kann mit Blick auf die Baufertigstellungszahlen 2023 keine Rede davon sein, dass die Lage am Bau stabil ist. Der Wohnungsbau, der wichtigste Impulsgeber des Bauhauptgewerbes, leidet an einer eklatanten Nachfrageschwäche. Wir haben in den letzten beiden Jahren im Wohnungsbau vor allem die Auftragsbestände abgebaut. Neue Aufträge kommen aber zu wenige nach. Bereits im vergangenen Jahr mussten unsere Wohnungsbaufirmen real fast 20 Prozent weniger Aufträge verkraften als 2022. Im ersten Quartal 2024 verzeichnen wir nun einen weiteren Rückgang zum niedrigen Vorniveau um real 6 Prozent.

Branchenumfrage bestätigt negative Lage am Wohnungsbaumarkt

In unserer gerade abgeschlossenen Konjunkturumfrage zeigt sich klar: Die derzeitige Geschäftslage wird insgesamt gerade noch von 51 Prozent der Unternehmen mit “Gut” oder “Befriedigend” eingestuft. Fast die Hälfte der Unternehmen votiert mit “Schlecht”. Im Vorjahr war es nur ein Drittel. Auf die Gesamtstimmung drückt insbesondere der Wohnungsbau. Im Frühjahr 2023 hatten 40 Prozent der Wohnungsbaubetriebe ein negatives Urteil abgegeben, im Herbst 2023 waren es 55 Prozent, jetzt sind es über 60 Prozent, die mit “Schlecht” votieren.

Auch die Lagebeurteilung zum Wirtschaftshochbau hat nachgegeben. Hier sehen nur noch knapp die Hälfte der Unternehmen eine gute oder zumindest befriedigende Lage. Vor einem Jahr waren es noch zwei Drittel der Unternehmen, die positiv votiert haben. Einzig im Tiefbau gibt es Lichtblicke. Der Saldo der Rückmeldungen zur Geschäftslage ist hier nahezu ausgeglichen. Mit “Gut” stimmen bundesweit ca. 26 Prozent, mit “Schlecht” ca. 28 Prozent der Unternehmen. Knapp die Hälfte der hier tätigen Unternehmen beurteilt die Lage immerhin mit “Befriedigend”.

Seit dem Vorjahr belegen fehlende Aufträge den Spitzenplatz unter den Baubehinderungsgründen. 60 Prozent der Unternehmen melden das. Der Mangel an Fachkräften hat unter der schwachen Nachfrage nur geringfügig nachgegeben. Die Hälfte der Unternehmen meldet weiterhin einen Fachkräftemangel. Die Betriebe wollen offensichtlich gerüstet sein, wenn die Nachfrage wieder anzieht. Diese Frist zu überbrücken, wird zu einer immer größeren betriebswirtschaftlichen Herausforderung, gerade für die Wohnungsbauer.”

An den Wohnungsbauzahlen ist deutlich zu erkennen: Bauherren und Investoren warten dringend auf den Start der neu angekündigten Förderprogramme. Politische Ankündigungen reichen nicht, eine Umsetzung im zweiten Halbjahr kommt zu spät. Genauso wichtig ist es zum einen, die Zinssätze in den KfW-Programmen zu senken. Zum anderen müssen wir die energetischen und technischen Anforderungen runterschrauben. Sie sind der Hauptgrund, dass die Baukosten in den vergangenen vier Jahren um über 40 Prozent gestiegen sind. Hier liegt immenses Potential für einen Wohnungsbau-Boom”, so Pakleppa abschließend.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten erreichte der Umsatz im Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2024 ca. 20,2 Mrd. Euro, ein nominaler Rückgang um mehr als 3 Prozent. Im Hochbau wurden ca. 11,1 Mrd. Euro umgesetzt, ein Rückgang um ca. 9,5 Prozent. Der Umsatz im Wohnungsbau erreichte dabei ca. 4,7 Mrd. Euro, ein Rückgang um ca. 14 Prozent. Die Baukonjunktur wird weiter von Projekten der Energie- und Mobilitätswende gestützt. Im Tiefbau wurde ein Umsatz von 9,1 Mrd. Euro erreicht, ein Plus von nominal gut 5 Prozent.

Hintergrund Konjunkturumfrage

An der Konjunkturumfrage des ZDB im Frühjahr 2024 haben rund 1.350 Unternehmen teilgenommen. Die Struktur der teilnehmenden Unternehmen und die Verteilung ihrer Geschäftsfelder hat sich gegenüber vorherigen kaum Umfragen verändert. Da auch die Fragestruktur erhalten geblieben ist, können die Ergebnisse mit vorherigen Umfrageergebnissen verglichen werden.

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Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin, Tel: 030-20314-409, www.zdb.de

„Zahlen der Baugenehmigungen belegen Ernst der Lage“

Exzessiver Lärmschutz kann zu einer echten Hürde für den Wohnungsbau werden. Deshalb unterstützt die Immobilienwirtschaft den Bundesrats-Vorstoß des Landes Baden-Württemberg zur Reform des Bauplanungs- und des Immissionsschutzrechts. „Unflexible Vorgaben beim Lärm- und Geruchsschutz erweisen sich in der Praxis als wahre Wohnungs-Verhinderungs-Regeln“, sagt ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan. „Der Vorschlag, Freiräume für passgenaue Lösungen zu schaffen und von starren Vorgaben abzuweichen, zielt genau auf den richtigen Punkt.“ Gerade in Innenstädten, wo in Gewerbe- oder Industriegebieten über die TA Lärm („Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm“) starre Regeln greifen, sei es wichtig, mit individuellen Lösungen von immissionsrechtlichen Standards abweichen zu können. „Es geht darum, weiter gesunde Lebensverhältnisse sicherzustellen und zugleich bei den Vorgaben maßvolle individuelle Spielräume zu ermöglichen“, so Özkan. „Den Ernst der Lage auf dem Wohnungsmarkt können wir nicht nur beklagen, sondern wir müssen darauf auch konkrete Antworten finden.“

Zudem kann durch flexible Planung Lärmschutz auch über architektonischer Maßnahmen wie die Anordnung von Gebäuden oder technische Maßnahmen – etwa über die Fensterkonstruktionen – erreicht werden. Das sei zum Beispiel beim „Hamburger Fenster“ gelungen, so Özkan.

Die ZIA-Hauptgeschäftsführerin verweist dabei auch auf die heutigen Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Genehmigungen beim Wohnungsbau in diesem März. „Wenn sich seit März 2022 die Zahl der genehmigten Wohnungen halbiert hat, dann spricht das Bände.“ Im März wurde in Deutschland der Bau von 18.500 Wohnungen genehmigt.

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Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe und die Branchenumfrage des Verbands kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

“Es kann mit Blick auf die Baufertigstellungszahlen 2023 keine Rede davon sein, dass die Lage am Bau stabil ist. Der Wohnungsbau, der wichtigste Impulsgeber des Bauhauptgewerbes, leidet an einer eklatanten Nachfrageschwäche. Wir haben in den letzten beiden Jahren im Wohnungsbau vor allem die Auftragsbestände abgebaut. Neue Aufträge kommen aber zu wenige nach. Bereits im vergangenen Jahr mussten unsere Wohnungsbaufirmen real fast 20 Prozent weniger Aufträge verkraften als 2022. Im ersten Quartal 2024 verzeichnen wir nun einen weiteren Rückgang zum niedrigen Vorniveau um real 6 Prozent.

Branchenumfrage bestätigt negative Lage am Wohnungsbaumarkt

In unserer gerade abgeschlossenen Konjunkturumfrage zeigt sich klar: Die derzeitige Geschäftslage wird insgesamt gerade noch von 51 Prozent der Unternehmen mit “Gut” oder “Befriedigend” eingestuft. Fast die Hälfte der Unternehmen votiert mit “Schlecht”. Im Vorjahr war es nur ein Drittel. Auf die Gesamtstimmung drückt insbesondere der Wohnungsbau. Im Frühjahr 2023 hatten 40 Prozent der Wohnungsbaubetriebe ein negatives Urteil abgegeben, im Herbst 2023 waren es 55 Prozent, jetzt sind es über 60 Prozent, die mit “Schlecht” votieren.

Auch die Lagebeurteilung zum Wirtschaftshochbau hat nachgegeben. Hier sehen nur noch knapp die Hälfte der Unternehmen eine gute oder zumindest befriedigende Lage. Vor einem Jahr waren es noch zwei Drittel der Unternehmen, die positiv votiert haben. Einzig im Tiefbau gibt es Lichtblicke. Der Saldo der Rückmeldungen zur Geschäftslage ist hier nahezu ausgeglichen. Mit “Gut” stimmen bundesweit ca. 26 Prozent, mit “Schlecht” ca. 28 Prozent der Unternehmen. Knapp die Hälfte der hier tätigen Unternehmen beurteilt die Lage immerhin mit “Befriedigend”.

Seit dem Vorjahr belegen fehlende Aufträge den Spitzenplatz unter den Baubehinderungsgründen. 60 Prozent der Unternehmen melden das. Der Mangel an Fachkräften hat unter der schwachen Nachfrage nur geringfügig nachgegeben. Die Hälfte der Unternehmen meldet weiterhin einen Fachkräftemangel. Die Betriebe wollen offensichtlich gerüstet sein, wenn die Nachfrage wieder anzieht. Diese Frist zu überbrücken, wird zu einer immer größeren betriebswirtschaftlichen Herausforderung, gerade für die Wohnungsbauer.”

An den Wohnungsbauzahlen ist deutlich zu erkennen: Bauherren und Investoren warten dringend auf den Start der neu angekündigten Förderprogramme. Politische Ankündigungen reichen nicht, eine Umsetzung im zweiten Halbjahr kommt zu spät. Genauso wichtig ist es zum einen, die Zinssätze in den KfW-Programmen zu senken. Zum anderen müssen wir die energetischen und technischen Anforderungen runterschrauben. Sie sind der Hauptgrund, dass die Baukosten in den vergangenen vier Jahren um über 40 Prozent gestiegen sind. Hier liegt immenses Potential für einen Wohnungsbau-Boom”, so Pakleppa abschließend.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten erreichte der Umsatz im Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2024 ca. 20,2 Mrd. Euro, ein nominaler Rückgang um mehr als 3 Prozent. Im Hochbau wurden ca. 11,1 Mrd. Euro umgesetzt, ein Rückgang um ca. 9,5 Prozent. Der Umsatz im Wohnungsbau erreichte dabei ca. 4,7 Mrd. Euro, ein Rückgang um ca. 14 Prozent. Die Baukonjunktur wird weiter von Projekten der Energie- und Mobilitätswende gestützt. Im Tiefbau wurde ein Umsatz von 9,1 Mrd. Euro erreicht, ein Plus von nominal gut 5 Prozent.

Hintergrund Konjunkturumfrage

An der Konjunkturumfrage des ZDB im Frühjahr 2024 haben rund 1.350 Unternehmen teilgenommen. Die Struktur der teilnehmenden Unternehmen und die Verteilung ihrer Geschäftsfelder hat sich gegenüber vorherigen kaum Umfragen verändert. Da auch die Fragestruktur erhalten geblieben ist, können die Ergebnisse mit vorherigen Umfrageergebnissen verglichen werden.

Eine Auswertung der Branchenumfrage finden Sie hier.

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Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin, Tel: 030-20314-409, www.zdb.de

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Baufertigstellungen von Wohnungen für das Jahr 2023 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

“Rund 295.000 Wohnungen sind im vergangenen Jahr gebaut wurden. Das ist noch lange keine Entwarnung für den Markt. Man darf nicht vergessen: Durchschnittlich zwei bis drei Jahre dauert es von der Genehmigung bis zur Schlüsselübergabe. Was 2023 fertig geworden ist, sind die rund 24 Monate zuvor beauftragten Wohnungen.

Angesichts der seit zwei Jahren Monat für Monat sinkenden Baugenehmigungszahlen muss man leider sagen: Die Durststrecke kommt erst noch. Denn immer weniger Menschen bauen, die Aufträge bei unseren Unternehmen werden immer weniger.

Für dieses Jahr rechnen wir nur noch mit maximal 250.000 fertiggestellten Wohnungen – Tendenz fallend. Ohne den Start der neu angekündigten Förderprogramme im Neubau, ohne geringere energetische Anforderungen und Zinssätze in den KfW-Programmen werden wir einen immensen Einbruch am Wohnungsbaumarkt sehen.”

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Eine Analyse von immowelt für die 15 größten deutschen Städte zeigt, wie sich die Wohnfläche, die Wohnungskäufer für ein Budget von 350.000 Euro erhalten, verändert hat:

In allen untersuchten Städten gibt es 2024 für das gleiche Geld weniger Wohnraum als 2019 – trotz jüngster Preisrückgänge

Rund 1 Zimmer weniger in Berlin: Statt für 82 Quadratmeter reichen 350.000 Euro aktuell nur noch für 64 Quadratmeter

In Hamburg ist die leistbare Wohnfläche von 67 auf 54 Quadratmeter gesunken, in München von 43 auf 39 Quadratmeter

Trotz größter Einbußen: In Leipzig (-52 Quadratmeter) und Duisburg (-48 Quadratmeter) gibt es für 350.000 Euro nach wie vor familientaugliche Wohnungen

Wer eine Wohnung in der Großstadt kaufen will, bekommt heute für das gleiche Geld teils deutlich weniger Wohnfläche als vor 5 Jahren. So konnten sich Käufer in Berlin mit einem Budget von 350.000 Euro 2019 durchschnittlich 82 Quadratmeter Wohnfläche leisten. Inzwischen erhält man in der Hauptstadt für den gleichen Betrag nur noch 64 Quadratmeter und somit rund 1 Zimmer weniger. Das zeigt eine Auswertung von immowelt, in der untersucht wurde, wie sich die leistbare Wohnfläche von Eigentumswohnungen in den 15 größten deutschen Städten verändert hat. Dabei wurden die Wohnflächen verglichen, die sich Käufer zum jeweils 1. Mai 2019 und 2024 für ein Budget von 350.000 Euro leisten konnten. In allen untersuchten Städten gibt es demnach heute für das gleiche Geld weniger Wohnraum als vor 5 Jahren – trotz der jüngsten Preisrückgänge infolge des Zinsanstiegs vor 2 Jahren.

“In den beliebten Großstädten ist es deutlich schwieriger geworden, geräumige Eigentumswohnungen zu bezahlbaren Preisen zu finden”, sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. “Vielen Familien bleibt deshalb als einzige Alternative nur der Verbleib in der Mietwohnung. Die Politik ist an dieser Stelle gefragt, den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern, beispielsweise durch zinsvergünstigte Darlehen, Förderung oder eine Senkung der Grunderwerbsteuer für Erstkäufer.”

Leistbare Wohnfläche: spürbare Rückgänge in Hamburg und Köln

Neben Berlin müssen Käufer auch in anderen Metropolen spürbare Einbußen bei der Wohnfläche hinnehmen. In Hamburg hat sich der für 350.000 Euro erhältliche Wohnraum seit 2019 um 13 Quadratmeter reduziert. Während Käufer in der Hansestadt mit dem Budget vor 5 Jahren im Mittel noch 67 Quadratmeter erwerben konnten, sind es heute lediglich 54 Quadratmeter. In Köln ist die leistbare Wohnfläche im selben Zeitraum von 79 auf 67 Quadratmeter geschrumpft.

In München war es hingegen bereits 2019 schwierig, eine geräumige Wohnung für 350.000 Euro zu finden. Damals gab es in der bayerischen Landeshauptstadt für diese Summe im Schnitt gerade mal 43 Quadratmeter – das entspricht im Normalfall einer 1- bis 2-Zimmerwohnung. Aktuell erhalten Wohnungssuchende in München für das gleiche Geld nur noch 39 Quadratmeter.

In Frankfurt und Stuttgart bekommen Käufer für 350.000 Euro immerhin 60 bzw. 67 Quadratmeter Wohnraum. Das sind jeweils 2 Quadratmeter weniger als vor 5 Jahren. Die geringen Einbußen gegenüber 2019 hängen vor allem mit den vergleichsweise starken Preisrückgängen in beiden Städten in den vergangenen 2 Jahren zusammen.

Deutlichste Flächeneinbußen in günstigen Großstädten

Am stärksten fallen die Einbußen bei der leistbaren Wohnfläche hingegen in den günstigeren Großstädten der Analyse aus. Das größte Minus gibt es in Leipzig: Für 350.000 Euro bekommen Käufer in der sächsischen Großstadt heute 52 Quadratmeter weniger Wohnraum als 2019. Allerdings erhält man mit dem Budget in Leipzig trotz des deutlichen Rückgangs immer noch eine 128-Quadratmeter-Wohnung. Vor 5 Jahren konnten sich Käufer für 350.000 Euro theoretisch noch 180 Quadratmeter leisten. In der Realität sind Wohnungen dieser Größenordnung selten. Es zeigt aber, dass Suchende mit besagtem Budget angesichts des vergleichsweise geringen Preisniveaus in Leipzig noch viel Auswahl auf dem Markt haben. Das gleiche gilt für Dresden (-24 Quadratmeter), wo Interessenten für 350.000 Euro derzeit 130 Quadratmeter erhalten.

In den Ruhrgebietsstädten Dortmund (-41 Quadratmeter) und Essen (-43 Quadratmeter) gibt es trotz starker Rückgänge ebenfalls noch mehr als 100 Quadratmeter Wohnraum. In Duisburg (-48 Quadratmeter) können sich Käufer für 350.000 Euro theoretisch sogar mehr als 150 Quadratmeter leisten.

Eigentümer, die wissen wollen, was ihre Immobilie wert ist, können sich in der immowelt Price Map über das aktuelle Preisniveau informieren.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der leistbaren Wohnfläche in den 15 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Die leistbare Wohnfläche wurde anhand der Quadratmeterpreise einer Bestandswohnung (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.05.2019 und 01.05.2024 ermittelt. Diese wurden mittels hedonischer Verfahren errechnet. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise. Kaufnebenkosten wurden berücksichtigt.

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Immowelt AG, Nordostpark 3­5, D-­90411 Nürnberg Tel.: 0911/520 25­462, Fax: 0911/520 25­15, www.immowelt.de

Der deutsche Wohninvestmentmarkt hat einen äußerst verhaltenen Start in das Jahr 2024 hingelegt.

Mit einem Transaktionsvolumen* von 820 Millionen Euro wurde der Vorjahreswert (2,1 Milliarden Euro) um fast zwei Drittel unterschritten. Noch deutlicher fällt der Rückgang im Vergleich zum Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre aus (5,2 Milliarden Euro). Hier beträgt das Minus 82 Prozent.

Lediglich rund 4.000 Wohneinheiten wurden von Januar bis März gehandelt – im Vorjahresquartal waren es noch rund 7.600 Einheiten gewesen. Dem gegenüber steht allerdings eine positive Marktdynamik, die sich in einer höheren Anzahl von abgeschlossenen Transaktionen widerspiegelt. So wurden im ersten Quartal 45 Abschlüsse registriert im Vergleich zu 39 im Vorjahreszeitraum.

„Das erste Quartal 2024 ist erwartungsgemäß ruhig verlaufen. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Interesse an Wohninvestments insgesamt gestiegen ist und dass sich auch einige großvolumige Transaktionsprozesse in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. Im weiteren Jahresverlauf ist also mit einer deutlichen Marktbelebung zu rechnen“, sagt Michael Bender, Head of Residential JLL Germany. Dabei könnten auch Wohnungsunternehmen, die zuletzt ausschließlich auf der Verkäuferseite in Erscheinung getreten sind, wieder auf der Käuferseite auftauchen, so Bender.

Momentan zeichnet sich der deutsche Wohninvestmentmarkt durch einen Fokus auf kleinteilige Investments aus. Zwei von drei Transaktionen entfielen im ersten Quartal 2024 auf die Größenordnung kleiner als zehn Millionen Euro; die durchschnittliche Dealgröße lag mit 18 Millionen Euro rund 34 Millionen Euro unter dem langjährigen Durchschnitt. Größter Deal war der Kauf des Wohnprojekts „Greenpark“ in Berlin durch Greystar. Auf einem ehemals städtischen Grundstück im Bezirk Neukölln sollen 758 Wohnungen mit rund 30.000 m² Wohnfläche entstehen.

„In der aktuell unsicheren Marktphase werden großvolumige Einzelinvestments eher gemieden, zumal sich auch die Fremdkapitalbeschaffung für Großdeals deutlich schwerer gestaltet“, erläutert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Derzeit würden weiterhin eigenkapitalstarke Käufergruppen über Asset- und Fondsmanager das Marktgeschehen dominieren. „Investoren aus diesem Segment agieren häufig mit höherem Eigenkapitaleinsatz und weisen damit auch kleinere Zielgrößen beim Ankauf auf. Dies trägt insgesamt auch dazu bei, dass kleinteilige Produkte zuletzt marktgängiger waren“, ergänzt Scheunemann.

Käuferprofile werden heterogener

Dennoch sei sowohl bei den Transaktionen im ersten Quartal als auch bei den laufenden Prozessen wieder eine größere Heterogenität bei den Käuferprofilen festzustellen. So entfielen im ersten Quartal 23 Prozent der Käufe auf Immobiliengesellschaften und rund 20 Prozent auf kommunale, gemeinnützige Wohnungsunternehmen. „Es stimmt optimistisch, dass die Rahmenbedingungen für verschiedene Käufergruppen wieder zunehmend attraktiver werden“, sagt Dr. Sören Gröbel, Director of Living Research JLL Germany.

Als ein ebenfalls gutes Signal wertet er, dass mit dem Kauf des Berliner Wohnprojekts Greenpark ein Forward-Deal in zugleich nennenswerter Größenordnung zustande gekommen ist. Das werde zwar nicht zu einer Initialzündung für weitere Aktivitäten auf dem Forward-Markt führen. Schließlich dürften sich die Rahmenbedingungen für Forward-Deals deutlich verhaltener verbessern als jene für Bestandsobjekte. „Dennoch werden diejenigen, die es schaffen, profitabel zu entwickeln, von einer perspektivisch weiteren Angebotsverknappung nicht nur aus realwirtschaftlicher Sicht, sondern auch aus institutioneller Sicht profitieren“, ist Gröbel überzeugt.

Fokus auf Wohnobjekte mit Mietsteigerungspotenzial

Bei den im ersten Quartal 2024 abgeschlossenen Transaktionen zeigt sich, dass sich Investoren in der momentanen Marktlage auf Objekte mit kurzfristigem Mietsteigerungspotenzial fokussieren, etwa durch die Reduzierung von Leerständen oder durch Modernisierungen. Zudem weist neuwertiges Core-Produkt, das ESG-konformes Investment ermöglicht, auch perspektivisch ein attraktives Nachfrage-Angebot-Verhältnis auf, denn aufgrund einer ausgedünnten Pipeline sollte mittelfristig wenig Angebot auf eine hohe institutionelle Nachfrage treffen.

Geografisch liegt der Investitionsschwerpunkt stärker als üblich auf Wohngebäuden in den Metropolregionen. So lag der Anteil der Transaktionen in den sieben größten Immobilienmärkten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart mit 64 Prozent über dem Durchschnitt der Vorquartale (54 Prozent).

Bodenbildung bei Spitzenrenditen nur von kurzer Dauer

Die mittlere Spitzenrendite ist in den sieben Metropolen im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Schlussquartal 2023 unverändert geblieben. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist dagegen ein deutlicher Anstieg von rund 65 Basispunkten auf 3,71 Prozent zu verzeichnen. Damit hat die seit dem zweiten Quartal 2022 anhaltende Dekompression der Spitzenrenditen erstmals eine Bodenbildung erreicht.

Allerdings dürfte das Ende des Renditeanpassungsprozesses weniger den Markt in Gänze, sondern nur einen Teil des Marktes betreffen. Sowohl das Missverhältnis zwischen den angebotenen Produkten und dem gesamten Transaktionsvolumen als auch die recht deutlichen Verzerrungen im Transaktionsgeschehen nach bestimmten Objektqualitäten und Risikoklassen deuten darauf hin, dass die Renditeanpassung am Wohninvestmentmarkt mit Ausnahme des Prime-Segments in weiten Teilen noch nicht abgeschlossen sein dürfte.

* Verkauf von Wohnungspaketen und Studentenheimen mit mindestens zehn Wohneinheiten und 75 Prozent Wohnnutzung sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen mit Übernahme einer Kontrollmehrheit ohne Börsengänge

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Die Jahreszahlen des Statistischen Bundesamtes zu fertiggestellten Wohnungen in 2023 fallen nach Medienberichten ein wenig erfreulicher aus als zuletzt erwartet.

Aus Sicht der Immobilienwirtschaft sollte die Dramatik des Wohnungsmangels jedoch keineswegs unterschätzt werden. „Wir sind noch nicht ansatzweise so weit, dass Fertigungszahlen die immer größere Wohnungslücke aufholen“¸ kommentiert ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner die Destatis-Zahlen. „Zudem stammen die Fertigstellungen noch aus der alten Welt vergangener Rahmenbedingungen. Und: Die einbrechenden Zahlen bei Projektentwicklungen schlagen erst noch richtig durch.“ 2023 wurden in Deutschland fast 295.000 Wohnungen fertiggestellt, wie Table.Briefings exklusiv gemeldet hat.

„Bei den Anstrengungen müssen alle jetzt einen Zahn zulegen, denn Wohnungsmangel in Deutschland ist ein sehr ernstes soziales Problem“, sagt Mattner. „Je mehr sich der Staat in Zurückhaltung übt, desto entschiedener können und werden Inverstoren beim Wohnungsbau zulegen.“ Der ZIA-Präsident sieht vor allem die Länder am Zug: „Mit hohen Grunderwerbsteuern von bis zu 6,5 Prozent gönnen sich einige Bundesländer Top-Einnahmen – nur eben nicht fürs Konto, sondern nur für ihre ,Abteilung Theorie‘. Die Steuersätze müssen dringend gesenkt werden.“ Der ZIA beziffert den Anteil staatlicher Vorgaben und Auflagen bei den Kosten für Wohnungsneubau auf insgesamt 37 Prozent.

Beim Bündnis-Tag im Bundeskanzleramt seien im Herbst mit dem 14-Punkte-Papier der Bundesregierung wichtige Impulse gesetzt worden. Es sei sehr wichtig, „dass die für den Haushalt 2024 avisierte eine Milliarde Euro fürs KfW-Zinsprogramm für den Bau von bezahlbarem Wohnraum nun auch tatsächlich kommt“, betont Mattner. Laut ZIA-Berechnung könne man mit drei Milliarden Euro für günstige KfW-Kredite 100.000 Wohnungen pushen.

Der ZIA hatte die Neubaulücke in Deutschland zuletzt auf 600.000 Wohnungen beziffert und gewarnt, dass dieser Wert ohne Korrekturen auf bis zu 830.000 Wohnungen im Jahr 2027 steigen könnte. „Die jetzt gemeldete Statistik aus Wiesbaden beruht im Kern auf Nachholzahlen. Ich gehe nicht davon aus, dass die etwas günstigeren Destatis-Zahlen auf wesentliche Verschiebungen deuten“, sagte Mattner in seiner ersten Reaktion auf die Meldung.

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“Die Fertigstellung von 295.000 Wohnungen ist schon jetzt Vergangenheit – die Zahl wird 2024 nicht zu halten sein.”

Mit diesen Worten kommentiert Felix Pakleppa die Meldungen des Statistischen Bundesamtes zu den Baugenehmigungen im März 2024. Demnach wurden im März insgesamt noch 18.464 WE in Wohn- und Nichtwohngebäuden insgesamt genehmigt.

“Das sind gut 6.000 Wohnungen weniger als im Vorjahr und 16.330 weniger als im März 2022. Insgesamt fehlen uns im ersten Quartal 2024 ca. 15.200 Wohnungen zum Vorjahresquartal und sogar 39.000 WE zum Jahr 2022. Bei diesem Frühindikator “Baugenehmigungen” schauen wir jetzt seit zwei Jahren Monat für Monat auf Rückgänge zum Vorjahr. Wenn jetzt, wie berichtet wird, im Vorjahr noch einmal ca. 295.000 Wohnungen errichtet wurden, ist das erfreulich viel. Es zeigt, dass die Bauunternehmen die verfügbaren Auftragsbestände weiter mit hohem Tempo abgearbeitet haben.

Angesichts der nachhaltigen Auftragsschwäche ist es aber auch eine hohe Fallhöhe, die es abzufedern gilt. Fehlende Baugenehmigungen von gestern und heute werden fehlende Wohnungen von morgen sein. Und die Zahlen zeigen es: Es ist keine Trendwende in Sicht. Und es wäre völlig falsch, auf Basis hoher Fertigstellungszahlen von gestern, jetzt erstmal abzuwarten und tatenlos auf eine Trendwende zu hoffen.

Wir warten dringend auf den Start der neu angekündigten Förderprogramme im Neubau. Ankündigungen reichen hier nicht, eine Umsetzung im zweiten Halbjahr kommt zu spät. Die Bundesregierung muss weiter an der Förderkulisse für den Wohnungsneubau arbeiten. Die energetischen Anforderungen und die Zinssätze in den KfW-Programmen müssen herabgesetzt werden. Wir sehen seit mehreren Monaten, wie die Zinssätze in den Förderprogrammen beim Wohngebäude-Kredite-Effizienzhaus und beim klimafreundlichen Neubau angehoben werden. Die Zinssätze liegen hier jetzt nahe 3 % und damit nur noch einen halben Prozentpunkt unter dem Marktniveau. Hier sollen Fördermittel offensichtlich gestreckt werden. Impulse werden so jedenfalls nicht gesetzt. Fördertöpfe müssen auskömmlich und verlässlich gefüllt sein! Zudem braucht es eine kurzfristige Bearbeitung der Förderanträge.”

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Eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 zeigt, welche Immobilien zurzeit am meisten verkauft werden.

Eigentumswohnungen in Metropolen gehen vermehrt vom Markt. Einfamilienhäuser im urbanen Raum gewinnen. Häuser im ländlichen Raum verlieren deutlich an Attraktivität.

Kleinere Häuser bis 150 m2 Wohnfläche und große Wohnungen mit mehr als 120 m2 sind am beliebtesten.

Wohnungen mit hohem Energiestandard A und B und sanierungsbedürftige Häuser mit schlechter Energieklasse G und H in guten Lagen gewinnen an Beliebtheit.

Der Kaufmarkt ist in Bewegung: Die Nachfrage nimmt stetig zu und seit November 2023 baut sich das große Angebot an Immobilien zunehmend ab. Bei ImmoScout24 werden wieder mehr Objekte verkauft als neu inseriert. Die aktuelle Auswertung zeigt, welche Immobilien bei ImmoScout24 aktuell verkauft werden. Ausgewertet werden dafür alle Angebote von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern, die im ersten Quartal 2024 bei ImmoScout24 zum Kauf inseriert und nach erfolgter Kontaktaufnahme wieder deaktiviert wurden.

“Nach dem starken Anstieg der Nachfrage erhöht sich die Verkaufsgeschwindigkeit der Immobilien auf unserem Portal seit Beginn des Jahres wieder. Immer mehr Objekte werden schneller vermarktet als noch zur Phase des Zinsschocks. Zudem finden auch Immobilien, die länger in der Vermarktung waren, zunehmend einen Abnehmer”, sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführer von ImmoScout24.

Immobilien in Metropolen boomen, während sie im ländlichen Raum an Attraktivität verlieren

Lage ist weiterhin Trumpf. Insbesondere Wohnungen in den nachfragestarken Metropolregionen gehen vom Markt. Mit 38 Prozent liegt der Großteil der Eigentumswohnungen, die im ersten Quartal 2024 verkauft wurden, in den acht größten Metropolen Deutschlands. Der Anteil der Metropolwohnungen an den verkauften Eigentumswohnungen ist im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 5 Prozentpunkte gestiegen. Wohnungen im Speckgürtel belegen mit einem Anteil von 26 Prozent den zweiten Platz. Der dritte Platz geht mit 19 Prozent an Wohnungen im ländlichen Raum, die gegenüber dem ersten Quartal 2022 jedoch rund 1 Prozentpunkt verlieren. Bei den Einfamilienhäusern zeigt sich ein ähnlicher Trend: Das “Haus im Grünen” im ländlichen Raum ist unter den Einfamilienhäusern mit 41 Prozent zwar noch die am stärksten verkaufte Kategorie, doch verliert diese im Zweijahresvergleich rund 6 Prozentpunkte. Die Einfamilienhäuser im urbanen Raum, der die Metropolen, den Speckgürtel und andere Großstädte umfasst, gewinnen im gleichen Zeitraum hinzu.

Kleinere Häuser und große Wohnungen werden häufiger verkauft als 2022

Mit Blick auf die Wohnfläche der Immobilien, die gerade verkauft werden, zeigt sich, dass Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit 51 bis 80 Quadratmetern mit 41 Prozent den größten Anteil ausmachen, jedoch seit 2022 rund 2 Prozentpunkte einbüßen. Auffällig ist, dass große Wohnungen mit mehr als 120 Quadratmetern einen größeren Anteil an den verkauften Wohnungen ausmachen als noch vor zwei Jahren. Diese bieten genug Platz für eine Familie mit Kindern. Die Wohnfläche der großen Wohnungen entspricht in etwa der Wohnfläche der mit 38 Prozent am meisten verkauften Einfamilienhäuser mit 101 bis 150 Quadratmetern. Sehr große Häuser mit mehr als 250 Quadratmetern Wohnfläche verlieren im Zweijahresvergleich 2,5 Prozentpunkte.

Energieeffiziente Wohnungen und sanierungsbedürftige Häuser gewinnen an Beliebtheit

Seit den Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz und der Energiekrise nimmt die Energieeffizienz beim Kauf einer Wohnung aktuell eine größere Bedeutung ein als noch 2022. Eigentumswohnungen mit den Energieklassen A und B werden im Vergleich zum ersten Quartal 2022 vermehrt verkauft (plus 1,5 Prozentpunkte). Bei den Einfamilienhäusern ist ein entgegengesetzter Trend zu beobachten. Häuser mit den schlechteren Energieeffizienzklassen G und H gewinnen an Beliebtheit (plus 2 Prozentpunkte). Kaufinteressenten sind hier auf der Suche nach “Schnäppchen-Angeboten”, die im Preis verhandelt und anschließend in Eigenregie saniert werden können. Doch auch hier bleibt die Lage der entscheidende Faktor: Häuser mit schlechter Energieeffizienz sind nur dann beliebt, wenn sie im urbanen Raum liegen.

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