Neuer Umsatz- und Preisrekord

 

Knapp 4,1 Mrd. Euro wurden im 1. Quartal des laufenden Jahres in Industrieimmobilien investiert. Damit war es das bislang umsatzstärkste Quartal überhaupt mit einem doppelt so hohen Umsatz wie im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. „Die Nachfrage nach Industrieimmobilien ist weiterhin ungebremst. Im ersten Quartal konnten wir nicht nur einen Rekordumsatz beobachten, sondern auch Rekordpreise – mal wieder“, kommentiert Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills Deutschland. In der Spitze gaben die Anfangsrenditen zu Jahresbeginn um weitere 10 Basispunkte nach und liegen nun bei 3,0 % – vor einem Jahr waren es noch 3,5 %. Angesichts des extrem hohen Transaktionsvolumens im 1. Quartal hält Savills auch einen Jahresumsatzrekord für wahrscheinlich, allerdings ist noch unklar, welchen Einfluss die Ukraine-Krise auf die Investorennachfrage haben wird.

Große Portfoliotransaktionen als Umsatztreiber

Die mit Abstand größte Transaktion im 1. Quartal war der Erwerb von mehr als 98 % der Anteile an der Deutschen Industrie REIT durch die niederländische CTP. Darüber hinaus gab es drei weitere Portfoliotransaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Insgesamt entfiel knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes auf Portfolios. Im Hinblick auf die Nutzungen kamen Logistikimmobilien auf einen Umsatzanteil von 70 %. Auf Produktionsimmobilien entfielen 20 %, die verbleibenden 10 % auf Gewerbeparks. Letztere wiesen jedoch im Vorjahresvergleich mit einem Plus von fast 340 % den höchsten Umsatzanstieg auf.

Ausweichen auf Sekundärstandorte

Bereits seit geraumer Zeit lässt sich beobachten, dass Nutzerinnen und Projektentwickler aufgrund des Mangels an geeigneten Grundstücken zunehmend in Sekundärlagen ausweichen. Dieses Verhalten spiegelt sich auch am Investmentmarkt wider. Weniger als ein Fünftel des Transaktionsvolumens entfiel auf die Top-5-Logistikregionen. Im Durchschnitt der fünf Jahre 2017 bis 2021 waren es noch knapp 30 %.

Trotz temporär höherer Risiken weiterhin sehr günstiges Umfeld

Die fundamentalen Rahmenbedingungen werden nach Einschätzung von Savills aus Investorensicht auch weiterhin außergewöhnlich günstig bleiben und mithin weiteres Geld in den Sektor strömen. Gleichwohl gibt es zahlreiche Belastungs- und Risikofaktoren für die Nutzermärkte. Dazu zählen die massiv gestiegenen Energie-, Treibstoff- und Personalkosten sowie die durch die Pandemie und nun auch durch den Ukraine-Konflikt gestörten Lieferketten. Laut Savills hat dies noch keine Zurückhaltung bei den Investierenden ausgelöst, eine künftig höhere Risikoaversion angesichts des unsichereren Umfeldes ist aber nicht auszuschließen. „Trotz mancher Verwerfungen und Unsicherheiten ist der strukturelle Wachstumstrend des Logistiksektors aus unserer Sicht weiterhin intakt und das dürfte dafür sorgen, dass perspektivisch eher noch mehr Geld in dieses Segment fließt“, blickt Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills, voraus.

 

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Pandemieschock überwunden – Neue Herausforderungen für Eigentümer:innen und Nutzer:innen

 

Die sechs größten deutschen Bürovermietungsmärkte haben ihren Erholungskurs nach dem Pandemieschock vor zwei Jahren grundsätzlich fortgesetzt, zugleich ist das Umfeld aber sowohl für die Eigentümer:innen als auch für die Nutzer:innen noch herausfordernder geworden. So lautet für Savills das Fazit mit Blick auf die Entwicklungen im 1. Quartal des laufenden Jahres. „Die Eigentümer profitieren von weiterhin hohen und teils noch steigenden Mieten und davon, dass der Flächenumsatz sich weiter erholt. Die Nutzerinnen wiederum haben inzwischen wieder etwas mehr Auswahl bei ihrer Flächensuche, sowohl mit Blick auf freie Bestandsflächen als auch hinsichtlich der weiterhin recht vollen Projektpipeline“, benennt Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills, zunächst die positiven Aspekte und ergänzt: „Zugleich stellen viele Themen beide Parteien vor Herausforderungen, etwa die stark gestiegenen Bau- und Ausbaukosten, die ESG-Regulierung oder die Ukraine-Krise mit ihren kaum abschätzbaren Folgen.“

Flächenumsatz und Leerstand steigen leicht, Mieten stagnieren

Die Zahlen zum 1. Quartal lesen sich wie folgt: Der Flächenumsatz summierte sich in den sechs Märkten auf gut 670.000 m², das sind 5 % mehr als im Vorjahresquartal. Die Bandbreite reicht hier von einer Umsatzverdoppelung in München bis zu einem Rückgang um ein Drittel in Berlin. In den meisten Märkten stieg der Leerstand weiter leicht an, nur in Hamburg und Köln blieb er in den vergangenen drei Monaten unverändert. Insgesamt ist die Leerstandsquote seit Ende letzten Jahres um 30 Basispunkte auf 4,5 % gestiegen. Die Mieten zeigten sich sowohl in der Spitze als auch im Durchschnitt weitgehend unverändert. Vereinzelt gab es nennenswerte Anstiege (München) oder Rückgänge (Köln), in den meisten Märkten jedoch Stagnation. Das zu erwartende Fertigstellungsvolumen für dieses Jahr beläuft sich auf knapp 2,2 Mio. m², das wären knapp 700.000 m² bzw. 45 % mehr als in 2021.

Flächenreduktion bei großen Unternehmen absehbar

Auch wenn sich die Nachfragedynamik nach Beobachtung von Savills weiterhin erhöht hat, ist es nach wie vor so, dass die Zurückhaltung unter großen Unternehmen am größten ist. „In der Tendenz gilt: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Fragezeichen bestehen hinsichtlich des künftigen Flächenbedarfs. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass eine räumliche Flexibilisierung des Arbeitens für größere Organisationen mit weitreichenderen Konsequenzen verbunden und der Transformationsprozess deshalb komplexer und zeitaufwändiger ist als bei Klein- und Mittelständlern“, so Rotberg. Bei großen Unternehmen, die bereits Klarheit über ihren künftigen Flächenbedarf haben, zeichnet sich immer deutlicher ab, dass diese im Durchschnitt mit weniger Fläche pro Mitarbeitenden planen als vor der Pandemie. Dies lässt sich laut Savills inzwischen in allen Märkten beobachten, teils in bereits realisierten Anmietungen. „Immer mehr spricht dafür, dass sich der Pandemieeffekt auf die Flächennachfrage am treffendsten mit ‚Weniger und höherwertiger‘ beschreiben lässt. Zumindest unter den großen Unternehmen scheint der Büroflächenbedarf pro Kopf im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie in Summe gesunken zu sein, zugleich sind die Ansprüche an Flächen- und Lagequalität gestiegen“, erläutert Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills und ergänzt: „Die veränderten Anforderungen führen dazu, dass zwar zunehmend mehr Büroflächen leer stehen, aus Sicht vieler Nutzer aber die falschen. Das wiederum erhöht den Druck für die Eigentümerinnen, in ihre Flächen zu investieren.“

Zahlreiche Unsicherheitsfaktoren erschweren Prognose

Insgesamt zeichnet sich nach Einschätzung von Savills für den weiteren Jahresverlauf und möglicherweise auch darüber hinaus ab, dass das Umfeld zwar insgesamt vermieterfreundlich bleibt, sich der Wettbewerb auf Anbieterseite aber verschärft. „Nachfrage und Zahlungsbereitschaft für hochwertige Büroflächen waren möglicherweise nie höher als im Moment und angesichts gestiegener Anforderungen werden solche Flächen absehbar knapp bleiben. Für Flächen außerhalb des Top-Segments dürfte sich die Situation aus Nutzersicht zunehmend entspannen“, glaubt Rotberg. Sowohl hinsichtlich des Angebots als auch der Nachfrage ist eine quantitative Prognose aus Sicht von Savills im aktuellen Umfeld sehr schwierig. Die Ukraine-Krise belastet die deutsche Wirtschaft und die mit der Krise verbundene Unsicherheit führt schon jetzt in Einzelfällen zu zurückgestellten Anmietungs- bzw. Umzugsentscheidungen. Derzeit geht Savills von einem Gesamtjahresflächenumsatz von ca. 3 Mio. m² und damit von einem Wert leicht über dem Vorjahresniveau aus. Auch auf Angebotsseite gibt es zahlreiche Faktoren, die eine Prognose erschweren. Insbesondere könnte die Konstellation aus steigenden Zinsen und Baukosten dazu führen, dass geplante Projektentwicklungen aufgegeben oder zumindest verschoben werden. Das hätte in diesem Jahr noch keine Auswirkungen, würde aber die Pipeline für die kommenden Jahre – derzeit sind je 2 Mio. m² fertiggestellte Bürofläche für 2023/24 absehbar – schrumpfen lassen.

 

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Christoph Glaser wird neuer CFO – Karim Bohn scheidet nach sechs Jahren im Amt freundschaftlich aus

 

Im Vorstand der PATRIZIA AG kommt es zu einer Veränderung. Christoph Glaser (51) ist mit Wirkung zum 1. April 2022 in den Vorstand des Unternehmens berufen worden und wird dort die Funktionen des Chief Financial Officers (CFO) übernehmen. Außerdem wird Christoph Glaser auch die Verantwortung für die Bereiche Risk Management, Investor Relations und Procurement & Services übernehmen. Christoph Glaser war bisher Chief Financial Officer bei der Home Credit Group, das weltweite Verbraucherkreditunternehmen der PPF Group, mit Geschäftsaktivitäten in neun Märkten in Europa und Asien. Zuvor hatte Glaser bei General Electric mehrere CFO und andere führende Managementfunktionen inne.

Christoph Glaser folgt mit Übernahme seiner neuen Aufgaben Karim Bohn nach. Bohn hatte die Funktion Ende 2015 übernommen und hat den Aufsichtsrat des Unternehmens darüber informiert, dass er nach sechs Jahren in dieser Funktion eine andere Aufgabe außerhalb des Unternehmens übernehmen möchte. Der Aufsichtsrat hat diese Entscheidung mit Bedauern und Respekt zur Kenntnis genommen. Karim Bohn wird dem Unternehmen und seinem Nachfolger weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Uwe H. Reuter, Vorsitzender des Aufsichtsrates, sagte: „Wir freuen uns, mit Christoph Glaser eine in seinem Bereich anerkannte Persönlichkeit gewonnen zu haben. Insbesondere im Zuge der Umwandlung in die Rechtsform der SE und in den Folgejahren wird es sehr auf die Funktion des CFO ankommen. Christoph Glaser verfügt über alle Voraussetzungen, um diesen Weg erfolgreich zu gestalten.“ Reuter erklärte weiter: „Zugleich ist es mir auch ein persönliches Bedürfnis, Karim Bohn – auch im Namen des Aufsichtsrates – meinen Dank zu sagen. Er hat in den zurückliegenden sechs Jahren eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, auf die sein Nachfolger aufbauen kann. Wir respektieren und bedauern seine Entscheidung, eine andere Aufgabe außerhalb der PATRIZIA zu übernehmen und freuen uns, dass er uns noch einige Monate begleiten und freundschaftlich verbunden bleiben wird.“

Über Christoph Glaser

Christoph Glaser (51) ist eine erfahrene Führungskraft aus dem Finanz- und Vertriebswesen mit weitreichender Expertise im Finanzdienstleistungs- und Infrastrukturbereich. Er hat in den letzten 25 Jahren für börsennotierte und private Unternehmen in Europa, Asien und Nordamerika gearbeitet und dabei erfolgreich kleine, mittlere und große Organisationen geführt. Zuletzt war Christoph Glaser fünf Jahre lang CFO der Home Credit Goup, dem weltweiten Verbraucherkreditgeschäft der PPF Group, das in neun etablierten und aufstrebenden Märkten in Europa und Asien tätig ist. Davor war er zwei Jahrzehnte lang bei General Electric in verschiedenen Führungsfunktionen tätig. Von 2015 bis 2017 war er CFO des globalen, auf langfristige Projekte ausgerichteten Geschäftsbereichs Wasserkraft und erneuerbare Dampfkraft von GE. Von 2012 bis 2015 leitete er als CFO von GE Europe die globalen Wachstums- und Geschäftsoptimierungsaktivitäten von GE mit einem starken Fokus auf die Entwicklung von Windkraftenergie. Von 2004 bis 2012 arbeitete Christoph Glaser zunächst als CFO und später als Chief Sales Officer für das Bankgeschäft von GE Capital in der Tschechischen und Slowakischen Republik, nachdem er eine fünfjährige Tätigkeit im Konzernrevisionsstab von GE und das europäische Managemententwicklungsprogramm erfolgreich abgeschlossen hatte. Christoph Glaser hat einen MA in Wirtschaftswissenschaften und einen MA in Chinastudien. Zu seinen persönlichen Interessen gehören die Außen- und Verteidigungspolitik, der Outdoor-Sport und die Fliegerei. Er ist gebürtiger Dresdner, verheiratet und hat drei Kinder.

PATRIZIA: Ein führender Partner für globale Real Assets

PATRIZIA bietet seit 38 Jahren Investments in Immobilien und Infrastruktur für institutionelle, semi-professionelle und private Anleger an. PATRIZIA agiert weltweit und hat derzeit mehr als 50 Mrd. Euro Assets under Management. Sie ist mit über 900 Mitarbeitern an 26 Standorten vertreten. Seit 1984 investiert PATRIZIA mit dem Ziel, einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und engagiert sich seit ihrer Gründung zudem über die PATRIZIA Foundation, die in den letzten 22 Jahren weltweit rund 250.000 bedürftigen Kindern Zugang zu Bildung und damit die Chance auf ein besseres Leben ermöglicht hat.

 

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PATRIZIA Immobilien AG, Fuggerstraße 26, D­-86150 Augsburg Tel.: +49 821 50910­000, Fax: +49 821 50910­999,  www.patrizia.ag

Bei der Finanzierung sollten Kaufinteressentinnen und -interessenten schwankende Mieteinnahmen berücksichtigen – Hohe Nachfrage nach Ferienimmobilien an der Nord- und Ostseeküste

 

Die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten machen für Anlegerinnen und Anleger die Suche nach gewinnbringenden Investments zu einem schwierigen Unterfangen. Immer mehr private Investorinnen und Investoren ziehen dabei inzwischen auch eine Ferienimmobilie als Anlageobjekt in Betracht, berichtet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen. “Käuferinnen und Käufer vermieten ihre Ferienimmobilie dann entweder in Eigenregie über Vermietungsplattformen oder nutzen die Angebote von Dienstleistern vor Ort, die häufig ein Gesamtpaket aus Vermietung, Reinigungs- und Hausmeisterservice bieten”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft bei Interhyp. Damit die Renditerechnung aufgeht, sollte man im Vergleich zur klassischen Mietwohnung jedoch auf einige Besonderheiten achten.

Wer den Erwerb einer Ferienimmobilie plant, will diese nicht nur selbst nutzen, sondern betrachtet die Immobilie möglicherweise auch als Kapitalanlage. Die Einnahmen aus der Vermietung sollen nicht nur die laufenden Kosten decken, sondern auch eine jährliche Rendite bringen. “In manchen Regionen wie beispielsweise an der Ostseeküste beobachten wir bei der Finanzierung von Ferienimmobilien eine zunehmende Nachfrage von Käuferinnen und Käufern, die mit der Immobilie Geld verdienen wollen”, sagt Mirjam Mohr.

Neubauwohnung inklusive Dienstleistungspaket

Insbesondere bei Neubauprojekten verkaufen Bauträger vielerorts nicht nur Ferienwohnungen, sondern bieten gegen eine jährliche Gebühr auf Provisionsbasis weitere Dienstleistungen an. Dazu zählen unter anderem die Werbung auf Ferienwohnungsportalen, die Abwicklung der Vermietung sowie Reinigungs- und Hausmeisterservice. Für alle, die sich nicht selbst um Werbung, Vermietung und Pflege ihrer Ferienimmobilie kümmern wollen, stellen solche Dienstleistungspakete eine bequeme Lösung dar, die jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Richtig kalkulieren bei Ertrag und Aufwand

Interhyp empfiehlt, bei der Kalkulation von Einnahmen und Kosten Vorsicht walten zu lassen und genügend Puffer einzuplanen. So sollten Interessentinnen und Interessenten bedenken, dass auch in der Hauptsaison Leerstandszeiten entstehen können und in der Nebensaison sowohl mit niedrigeren Tages- und Wochenmieten als auch mit geringerer Auslastung zu rechnen ist. Beim Aufwand sind neben den üblichen Betriebs- und Instandhaltungskosten noch zusätzliche Posten einzuplanen, beispielsweise für die Dienstleister, die sich bei Abwesenheit der Eigentümerinnen und Eigentümer um Pflege, Reinigung und Reparaturen kümmern. Je nach Standort der Immobilie kann bei einer Mischung zwischen Eigennutzung und Vermietung noch eine Zweitwohnungssteuer hinzukommen. “Bei der Vermietung in Eigenregie sollten die bei der Vermarktung anfallenden Kosten für Online-Plattformen oder Annoncen nicht vergessen werden”, gibt Mirjam Mohr zu bedenken. Wird für die Vermietung eine Agentur eingeschaltet, entfallen zwar die Kosten für Werbung, doch dafür mindern sich die Einnahmen um die Agenturprovision.

Besondere Anforderungen bei der Finanzierung

Wer seine Ferienimmobilie mit einem Darlehen finanziert, sollte die damit verbundenen Besonderheiten in der Finanzierungsplanung berücksichtigen. “Die meisten Banken legen bei der Finanzierung von Ferienimmobilien andere Maßstäbe an als beim Eigenheim”, erläutert Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr. So verlangen viele Kreditinstitute bei der Finanzierung von Ferienimmobilien in Deutschland im Vergleich zur Eigenheimfinanzierung einen höheren Anteil an Eigenkapital. Auslandsimmobilien lassen sich meist nicht bei deutschen Banken beleihen, so dass hier eine weitgehend abbezahlte Immobilie im Inland als Darlehenssicherheit vorhanden sein sollte. Auch weitere Kostenpunkte wie die Ausgaben für die Inneneinrichtung oder die im Ausland oft deutlich höheren Kaufnebenkosten sollten Erwerbende frühzeitig ins Kalkül ziehen.

Besonders beliebt: Küsten, Berge, Seen

“Innerhalb Deutschlands verzeichnen derzeit die Küstenregionen an der Nord- und Ostsee eine anhaltend hohe Nachfrage”, sagt Mirjam Mohr. Selbst in einigen Kilometern Entfernung zum Meer sind die Immobilienpreise in vielen Gemeinden zuletzt nochmals gestiegen. Im Süden Deutschlands zählen die Bergregionen in Bayern sowie Standorte in der Nähe von größeren Seen wie Bodensee, Chiemsee oder Starnberger See zu den klassischen Favoriten bei Käufern von Ferienimmobilien.

Über Interhyp

Die Interhyp Gruppe ist eine der führenden Adressen für private Baufinanzierungen in Deutschland. Mit den Marken Interhyp, die sich direkt an die Endkundinnen und -kunden richtet, und Prohyp, die sich an Einzelvermittlerinnen und -vermittler und institutionelle Partner wendet, hat das Unternehmen 2021 ein Finanzierungsvolumen von 34,2 Milliarden Euro erfolgreich bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Dabei verbindet die Interhyp Gruppe die Leistungsfähigkeit der eigenentwickelten Baufinanzierungsplattform Home mit kundenorientierten Digitalangeboten und der vielfach ausgezeichneten Kompetenz ihrer Finanzierungsspezialistinnen und -spezialisten. Die Interhyp Gruppe beschäftigt etwa 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten persönlich vor Ort für ihre Kundinnen und Kunden und Partner präsent.

 

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Interhyp AG, Immobilienfinanzierer, Marcel­-Breuer­-Str. 18, D-­80807 München, Tel: 0049 89 20 30 70, Fax: 0049 89 20 30 75 1000, www.interhyp.de

Unsicherheiten im Handel könnten den Investmentmarkt die kommenden Monate bremsen

 

In den ersten drei Monaten des Jahres betrug das Transaktionsvolumen am deutschen Handelsimmobilieninvestmentmarkt 2,1 Mrd. Euro. Damit ist das Investmentvolumen gegenüber dem Fünf-Jahres-Mittel um 22 % rückläufig, liegt allerdings 31 % über dem des Vorjahresquartals. „Mit der Hoffnung in eine post-pandemische Phase zu gleiten, konnten wir erstmals seit Pandemiebeginn ein verstärktes Interesse der Investierenden an Handelsimmobilien abseits lebensmittelgeankerter Objekte feststellen“, berichtet Jörg Krechky, Head of Retail Investment Services Germany bei Savills und ergänzt: „Die Rahmenbedingungen haben sich allerdings abermals verschärft. Die Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Konflikts, der hohen Inflation und der beginnenden Zinswende haben erneut zu größerer Zurückhaltung unter den Investierenden geführt.“

Nachfrageüberhang im Nahversorgungssegment verschärft sich weiter

Unberührt von der aktuellen Dynamik und mit einem Volumenanteil von 48 % scheinen Supermärkte und Fachmarktzentren das Jahr zu beginnen, wie sie das vorherige beendet haben: als Umsatztreiber und Favorit der Investierenden. Dabei belief sich das Volumen für Supermärkte und Fachmarktzentren auf 317 Mio. bzw. 709 Mio. Euro – dies entspricht Steigerungen von 40 % bzw. 4 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Das gestiegene Volumen ist jedoch nicht auf eine entspanntere Angebotssituation zurückzuführen, sondern eine Folge der kontinuierlich steigenden Kapitalwerte. „Von einem prognostizierten Nachfrageüberhang von 9,1 Mrd. Euro und einer anhaltend hohen Risikoaversion der Investierenden ausgehend, ist nicht mit einer Entspannung der Marktsituation zu rechnen“, erläutert Krechky und führt zudem an: „Die höheren Renditen für lebensmittelgeankerte Objekte im europäischen Ausland bei ähnlicher Ertragsstabilität könnten perspektivisch eine internationale Ankaufspolitik weiter begünstigen.“ „Auf dem deutschen Investmentmarkt könnten sich bei lebensmittelgeankerten Objekten zeitnah Opportunitäten ergeben, sofern sich Investierende mit einem kurz- bis mittelfristigem Anlagehorizont aufgrund des sich ankündigenden Zinsanstiegs entschließen, entsprechende Objekte vorzeitig zu veräußern“, ergänzt Rebecca Hummel, Senior Consultant Research Germany bei Savills.

Transaktionsvolumen der Shopping-Center auf dem Tiefstand

Deutlich zugenommen im Vergleich zum Vorjahresquartal hat das Transaktionsvolumen der Geschäftshäuser mit 622 Mio. Euro sowie der Umsatz sonstiger Handelsimmobilien – worunter auch Baumärkte fallen – mit 337 Millionen Euro. Der Umsatzanstieg der letztgenannten Objekte ergibt sich allerdings auch aus der Mehrheitsübernahme von VIB Vermögen – und deren Bestand an Baumärkten – durch DIC Asset. Auf einem Rekordtief befindet sich mit 38 Mio. Euro das Transaktionsvolumen der Shopping-Center, welches gegenüber dem Vorjahresquartal um 116 % gesunken ist. „Obgleich des niedrigen Volumens der Shopping-Center zu Jahresbeginn wissen wir von einigen Objekten am Markt, die zeitnah gehandelt werden. Darunter befinden sich vor allem Stadtteil-Shopping-Center, die aufgrund ihres hohen Textilanteils Repositionierungsbedarf haben. Die bislang noch divergierenden Preisvorstellungen am Markt könnten sich aufgrund der anhaltenden Unsicherheit im Handel jedoch weiter angleichen“, kommentiert Krechky und ergänzt: „Ohne zukunftsfähiges Konzept müssen Verkäuferinnen und Verkäufer von einem Preisabschlag ausgehen.“

Kleinteiliger Ankaufsprozess prägt das 1. Quartal

In den ersten drei Monaten des Jahres dominierten mit einem Volumenanteil von 74 % vornehmlich Einzeltransaktionen das Investmentgeschehen. Das liegt weit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der sich auf 47 % beziffert. Hinzu kommt, dass es im vergangenen Quartal kaum Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich gab. „Wenngleich die durchschnittliche Transaktionsgröße zuletzt gestiegen ist, verdeutlicht der kleinteilige Ankaufsprozess der letzten Monate das knappe Angebot an attraktiven Retail-Objekten“, so Hummel.

Preisentwicklung bei Handelsobjekten ungewiss

Die Renditen blieben im 1. Quartal des Jahres für alle Handelssegmente auf dem Niveau des vorangegangenen Quartals. „Angesichts des angespannten Marktumfelds und der spürbaren Zurückhaltung der Investierenden lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur schwerlich Renditeprognosen treffen. Allein für den Textilhandel werden bereits Umsatzwegbrüche von über 1 Mrd. Euro prognostiziert. Sollte sich die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter eintrüben, wird dem Handel auch perspektivisch der Umsatz fehlen, um die dringend notwendigen Maßnahmen auf der Fläche vorzunehmen. Dies dürfte die Risikowahrnehmung der Investierenden mit Bezug auf die Assetklasse weiter verschärfen. In Kombination mit einer höheren Fremdkapitalquote und steigenden Finanzierungskosten dürfte ein Anstieg der Renditen die Folge sein“, ordnet Krechky die Entwicklung der kommenden Monate ein.

 

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Umsatzstarker Jahresstart bei eingetrübtem Ausblick

 

Der Krieg in der Ukraine, die andauernde COVID-19-Pandemie sowie die eingeleitete Zinswende – die Liste der Belastungsfaktoren für den deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien ist lang. Im 1. Quartal des laufenden Jahres zeigte er sich davon jedoch scheinbar unbeeindruckt. Das Transaktionsvolumen belief sich auf ca. 19,6 Mrd. Euro, was nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet. Zudem ist es der zweithöchste jemals registrierte Investmentumsatz in einem 1. Quartal. „Das erneut extrem hohe Transaktionsvolumen am Markt für Gewerbeimmobilien ist Ausdruck des hohen Vertrauens, das der Standort Deutschland bei Investierenden trotz und teils auch wegen der vielen Unwägbarkeiten an den Kapitalmärkten weiterhin genießt. Zugleich täuscht der hohe Umsatz aber ein wenig darüber hinweg, dass die Investierenden spätestens mit Beginn des Konflikts in der Ukraine zurückhaltender geworden sind. Für die meisten wird Deutschland einer der präferierten sicheren Anlagehäfen bleiben, trotzdem hat sich der Ausblick in den letzten Wochen eingetrübt und das könnte in den kommenden Monaten auch die Investitionsaktivität bremsen“, ordnet Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe, das Ergebnis ein.

Rekordhohes Transaktionsvolumen durch Unternehmensbeteiligungen

Das sehr hohe Transaktionsvolumen ist auch ein Resultat mehrerer großer Unternehmensübernahmen bzw. -zusammenschlüsse. Insgesamt gab es vier solcher Transaktionen, wobei die Übernahme eines Großteils der Alstria-Anteile durch Brookfield die mit Abstand größte war. Zusammen addieren sie sich auf ein Volumen von knapp 7 Mrd. Euro bzw. 35 % des gesamten Transaktionsvolumens – beides sind Rekordwerte und der bisherige Höhepunkt einer bereits seit einigen Jahren zu beobachtenden Entwicklung. Seit 2019 wechselten Gewerbeimmobilien im Volumen von fast 20 Mrd. Euro im Rahmen solcher Beteiligungen den wirtschaftlichen Eigentümer.

Ukraine-Krise verstärkt Risikoaversion weiter

Durch den Einstieg Brookfields bei Alstria waren kanadische Investierende mit einem Umsatzanteil von 25 % die bei Weitem größte ausländische Käufernation. Es folgen die USA (11 %) sowie Großbritannien und die Niederlande (je 5 %). Auf einheimische Investierende entfielen 43 %. Investierende aus dem asiatisch-pazifischen Raum spielten mit einem Anteil von weniger als 3 % kaum eine Rolle und Savills rechnet vor dem Hintergrund des Konflikts in der Ukraine damit, dass dies auch im weiteren Jahresverlauf so bleibt. „Wir nehmen wahr, dass manche Übersee-Investierende, vor allem in Asien, zunächst von Investitionen in Europa absehen“, so Lemli. Die Ukraine-Krise erhöht aber auch bei deutschen und europäischen Investierenden die Risikoaversion und wird so nach Einschätzung von Savills den Core-Fokus nochmals verstärken. Das erhöht den Nachfrageüberhang in diesem Segment weiter und dürfte für stabile und möglicherweise sogar noch leicht steigende Preise sorgen. Im 1. Quartal blieben die Spitzenrenditen in fast allen Segmenten unverändert gegenüber dem vorangegangenen Quartal, einzig bei Logistikimmobilien gingen sie um weitere 10 Basispunkte auf 3,0 % zurück.

Zinswende könnte Preise vor allem im Non-Core-Segment dämpfen

Gegen einen weiteren Rückgang der Spitzenrenditen spricht die beginnende Zinswende – und zwar gleich in zweierlei Hinsicht: Erstens schrumpft die Risikoprämie von Immobilien gegenüber Anleihen, zweitens steigen die Finanzierungskosten. Allein seit Jahresbeginn ist die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen um 70 Basispunkte gestiegen und das könnte mittelfristig preisdämpfende Effekte an den Immobilienmärkten mit sich bringen. Die steigenden Finanzierungskosten wirken unmittelbarer, betreffen aber aufgrund des hohen Eigenkapitalanteils weniger das Core- als vielmehr das Non-Core-Segment.

Steigendes Angebot absehbar, Entwicklung der Nachfrage unsicher

Außerhalb des Spitzensegments könnten die Anfangsrenditen perspektivisch auch deshalb steigen, weil das Angebot zunimmt. „Viele Eigentümerinnen und Eigentümer stoßen derzeit Verkaufsprozesse für Objekte an, die im Hinblick auf ESG-Kriterien oder andere Aspekte nicht mehr in das eigene Portfolio passen“, berichtet Lemli. Die Entwicklung der Angebotsseite spricht also für weiterhin hohe Transaktionsvolumina. Das gilt laut Savills prinzipiell auch für die Nachfrage, wenngleich eine Prognose hier viel unsicherer ist. „Mal wieder befinden wir uns in einer Situation, die von außergewöhnlich hoher Unsicherheit geprägt ist. Zwar sind die fundamentalen Rahmenbedingungen an den deutschen Gewerbeimmobilienmärkten weiterhin gut, der Ukraine-Konflikt hat aber schon jetzt erhebliche negative Effekte für die deutsche Volkswirtschaft und je länger der Konflikt anhält, desto stärker werden seine Folgen auch an den Vermietungsmärkten spürbar sein. Inwieweit Investierende das dazu veranlasst, ihre Ankaufsentscheidungen zunächst zurückzustellen, werden die kommenden Monate zeigen. Zumindest aber wird sich ihr Fokus nun noch mehr auf jene Objekte verschieben, die trotz aller Unsicherheiten im Umfeld stabile Einkommen versprechen“, so die Einschätzung von Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills.

 

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Investierende setzen noch stärker auf Neubau – Opportunistische Investierende gewinnen an Bedeutung

 

Im ersten Quartal des Jahres 2022 wechselten Wohnimmobilien mit 28.300 Wohnungen und einem Volumen von 4,4 Mrd. Euro den Eigentümer:innen (Transaktionen ab 50 Wohnungen). Gegenüber dem Auftaktquartal des Vorjahres bedeutet dies einen Volumenrückgang um 22 % und gegenüber dem Quartalsdurchschnitt der letzten fünf Jahre einen Rückgang um 29 %. Lässt man Unternehmensübernahmen und -beteiligungen außer Acht, lag das Volumen allerdings um etwa 5 % über dem Fünfjahresdurchschnitt. „Obwohl es im letzten Quartal keine größere Unternehmensübernahme oder Fusion gab, wurde am Wohninvestmentmarkt ein hohes Transaktionsvolumen bewegt. Dies verdeutlicht die hohe Nachfrage am Kapitalmarkt nach deutschen Wohnimmobilien“, berichtet Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany und ergänzt: „Die steigende Inflation, die eingeleitete Zinswende und die zunehmenden konjunkturellen Risiken trüben das Bild im Vergleich zu den Vorjahren aber auch am Wohnungsmarkt ein. Gleichzeitig dürfte in Krisenzeiten die Suche nach möglichst hoher Stabilität mehr denn je im Fokus stehen. Wohnen als nicht substituierbares Gut könnte damit einmal mehr als Stabilitätsanker in den Immobilienportfolios an Bedeutung gewinnen.“

Portfolioanteil sinkt deutlich

Mit einem Anteil von lediglich 61 % am Transaktionsvolumen waren Portfolioverkäufe in den letzten drei Monaten unterrepräsentiert. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre machten Portfolios ca. 71 % des Volumens aus. Das durchschnittliche Volumen pro Transaktion lag im ersten Quartal bei etwa 62 Mio. Euro. Unter Nichtberücksichtigung von Übernahmen und Fusionen bedeutet dies eine Zunahme von 3 % gegenüber dem Fünfjahresmittel. Letzteres hat nicht nur mit einer leicht höheren Anzahl von Wohnungen je Transaktion und steigenden Kapitalwerten zu tun, sondern auch mit einer steigenden Bedeutung von Neubauten.

Neubau, Neubau, Neubau

Bei vielen Investierenden lässt sich laut Savills ein starker Neubaufokus feststellen. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen des ersten Quartals wider. So entfielen bei den Einzelobjektkäufen fast 76 % des Transaktionsvolumens auf den Kauf von Projektentwicklungen. Insgesamt machten Projektenwicklungen im ersten Quartal 39 % des Transaktionsvolumens aus. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre entfielen auf Projektentwicklungen nur rund 23 % des Gesamtvolumens. „Der Neubaufokus erklärt sich zum einen aus dem immer stärkeren ESG-Fokus vieler Investierender. Die ESG-Kriterien lassen sich nach aktuellem Stand in Neubauten leichter belegen und einhalten“, konstatiert Matti Schenk, Associate Research Germany bei Savills und ergänzt: „Dass bei vielen Projektentwicklungen indexierte Mietverträge vereinbart werden können, spricht angesichts einer ungewöhnlich hohen Inflation ebenfalls für Neubauten. Die gerade beschlossene Lastenaufteilung der CO2-Besteuerung zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen in älteren Bestandsbauten bevorteilt Neubauimmobilien aus Sicht von Investierenden zusätzlich“. Savills geht davon aus, dass sich der Neubaufokus kurzfristig noch verstärken wird und sich die Preisspanne zwischen Neubau und Bestand weiter vergrößert.

Mehrzahl der verkauften Wohnungen lag im Osten der Republik

Im Hinblick auf die Standorte griffen Investierende in den ersten drei Monaten auffällig stark bei Wohnungen in den neuen Bundesländern zu. Etwa 54 % der gehandelten Wohnungen lagen in diesen Bundesländern – im Durchschnitt der letzten fünf Jahre entfielen auf diese Bundesländer nur rund 18 % aller Wohnungen. Umsatzstärkste Städte in den neuen Bundesländern waren im ersten Quartal Dresden, Leipzig und Halle (Saale). Es folgten Standorte wie Jena, Erfurt, Chemnitz und Cottbus sowie einige Umlandstandorte Berlins. Es waren fast ausschließlich Bestandswohnungen, die von Investierende im Osten der Republik angekauft wurden. „Die demografischen Prognosen sind zwar in vielen Regionen der neuen Bundesländer unterdurchschnittlich, jedoch gibt es hier einige wachsende Universitäts- und Schwarmstädte, in denen Immobilien zu relativ niedrigen Preisen erworben werden können. Diese Preisvorteile bei akzeptablen Fundamentaldaten dürften für einige opportunistischere Akteure und Akteurinnen zunehmend attraktiv sein“, kommentiert Schenk.

Bedeutung opportunistischer Investierender steigt

Im ersten Quartal zeichneten Investierende aus Deutschland für 83 % des Transaktionsvolumens verantwortlich, was in etwa dem Niveau der letzten fünf Jahre entsprach. Berücksichtigt man allerdings das Ausbleiben einer großen Übernahme oder Fusion, so war der Wohnimmobilienmarkt zum Jahresauftakt sogar noch stärker durch inländische Investierende geprägt als in den Vorjahren, denn bei klassischen Immobilientransaktionen zeichneten deutsche Investierende in den letzten fünf Jahren nur für rund 73 % des Volumens verantwortlich. Die beiden aktivsten Käufer:innengruppen waren offene Spezialfonds mit einem Volumenanteil von einem Drittel sowie sonstige Fonds- und Assetmanager:innen mit einem Anteil von 20 %. Auf den dritten Rang kamen Private-Equity-Fonds mit ca. 15 % Anteil am Transaktionsvolumen. Letztere hatten im Fünfjahresmittel einen Anteil von lediglich 3 %. Immerhin knapp 5 % des Ankaufsvolumens entfielen auf Bauträger:innen und Projektentwickelnde, deren Anteil in den letzten fünf Jahren stets deutlich unter 2 % lag. „Die vielfältige Zusammensetzung der Investierenden spiegelt die Attraktivität des deutschen Wohnungsmarktes für verschiedenste Investmentstrategien wider“, sagt Nemecek und konkretisiert: „Langfristig orientierte und risikoaverse Investierende wie Versicherungen und Pensionskassen setzen stark auf den Kauf neuwertiger Wohnimmobilien, die langfristige Einnahmeströme und Wertstabilität versprechen. Gleichzeitig beobachten wir, das opportunistischere Unternehmen zunehmend auf eine Manage-to-Green-Strategie setzen und daher Bestandsobjekte aufkaufen, energetisch sanieren und diese dann im Anschluss an Investierende mit entsprechenden Nachhaltigkeitsanforderungen verkaufen wollen.“

Ausblick: Volumen von deutlich über 20 Mrd. Euro erwartet

Das gleichzeitige Vorhandensein von Ansätzen für eine langfristige Core-Strategie und erhebliche Aufwertungspotenziale im Bestand dürfte weiterhin eine hohe Nachfrage am Kapitalmarkt zur Folge haben. Dementsprechend erwartet Savills, dass das Transaktionsvolumen in diesem Jahr deutlich über 20 Mrd. Euro betragen wird.

 

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„Eine nachhaltige Entwicklung wird den Bedürfnissen von heute gerecht, ohne dabei künftige Generationen zu beeinträchtigen, ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Brundtland-Bericht (1987), Grundlage des modernen Nachhaltigkeitsbegriffs

 

Durch die verschärften regulatorischen Vorgaben, die durch die EU-Taxonomie im Laufe des Jahres in Kraft treten, ist das Thema Nachhaltigkeit endgültig in der deutschen Finanz- und Immobilienwirtschaft angekommen. Neben den rein gebäudespezifischen Umweltzielen, auf denen der Fokus in den vergangenen zehn Jahren lag, rückt nun auch die Beziehung der Immobilie zu ihrer Umwelt immer mehr in den Mittelpunkt.

Neu erwacht ist das Interesse an dezentralen, barrierearmen und verkehrsarmen Raumstrukturen. Durch den Ausbau der wohnortnahen Infrastruktur lassen sich Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Potenziale ideal verknüpfen. Meist auf sehr kurzem Wege erreichbar, erfüllen Quartiers- und Nahversorgungsimmobilien grundsätzlich hohe Nachhaltigkeitsansprüche. So bieten sie sowohl Privatwie auch institutionellen Immobilieninvestoren ideale Voraussetzungen, ihr Anlageprofil auch in Sachen Nachhaltigkeit zu schärfen.

Der neue Habona Report 2022 zeigt auf, dass Privatanleger bereits ein deutlich höheres Interesse an ESG-konformen Anlagen haben, als die Finanzbranche bisher vermutet. Nach einer Befragung des Finanzmarktpanels der Statista ist für bereits 66 % der Privatanleger Nachhaltigkeit ein relevantes Anlagekriterium. Darüber hinaus sendet der Report in diesem Jahr folgende sechs Kernbotschaften:

  1. Krisen verstärken das Bewusstsein für Nachhaltigkeit

Durch Pandemie und Ukraine-Krieg rücken die Themen Sicherheit und Gesundheit in den Vordergrund. Klimafragen und Geopolitik wachsen zusammen und werden die Menschen weiter sensibilisieren. Nachhaltigkeit wird für alle Geschäftsmodelle zum harten Erfolgsfaktor.

  1. Nachhaltigkeit in der Finanzanlage wird noch häufig unterschätzt

Das Thema Nachhaltigkeit wird ein immer wichtigeres Kriterium bei Anlageentscheidungen. In den Beratungsgesprächen wie auch in den verfügbaren Produkten spiegelt sich dies noch nicht voll wider, weist aber auf ein hohes Geschäftspotenzial hin.

  1. Der Gesetzgeber erhöht den Druck auf die Immobilienwirtschaft

Zur Umsetzung der europäischen Taxonomie-Verordnung verpflichtet der Gesetzgeber auch die Finanz- und Immobilienwirtschaft, dem Anleger gegenüber in Sachen Nachhaltigkeit klar Stellung zu beziehen. In der Praxis herrscht noch eine große Unsicherheit, welche Aspekte für die jeweiligen Assetklassen relevant sind.

  1. Nachhaltigkeit kann nicht ohne das Gebäudeumfeld erreicht werden

Klimafreundliche Immobilien sind die Voraussetzung, im Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Das Konzept der 15-Minuten-Stadt bietet darüber hinaus interessante Lösungswege für ressourcenschonende Mobilität und mehr soziale Teilhabe.

  1. Nahversorgung ist der soziale Kitt in den Quartieren

Nahversorgungsimmobilien, darunter Lebensmittelmärkte, Ärzte und soziale Einrichtungen, sind häufig die Treffpunkte und leisten somit einen wichtigen Beitrag für soziale Nachhaltigkeit.

  1. Regulatorik übersieht die soziale Dimension der Nahversorgungsimmobilie

Nachhaltigkeit wird gegenwärtig nahezu ausschließlich anhand objektbezogener technischer Daten und Verbräuche gemessen. Die Assetklasse Nahversorgung birgt darüber hinaus ein noch weitgehend unterschätztes gesellschaftliches Potenzial zugunsten einer vielfältigen, inklusiven und ressourcensparenden Stadt.

 

Der Habona Report zählt mittlerweile zu den wichtigsten immobilienwirtschaftlichen Publikationen in Deutschland. Seit 2017 thematisiert die Habona Invest die Konsequenzen gesellschaftlicher Megatrends auf Städte, Standorte und Immobilien. Angefangen bei den Auswirkungen der Digitalisierung, über Analysen zur Demografie sowie der Mobilitätsentwicklung oder der Beschäftigung mit dem Zukunftspotenzial von Quartieren wurden zuletzt die tiefgreifenden Folgen der Pandemie aufgearbeitet. Seit Beginn ziehen sich wie ein roter Faden die Schlüsselthemen der Habona durch die Reports: die Stadt der kurzen Wege, die 15-Minuten-Stadt, die Nachbarschaft, die Nahversorgung. Nicht erst in der Pandemie zeigen sich kleinteilige und dezentrale städtebauliche Strukturen als besonders resilient gegenüber Störungen und grundlegenden Veränderungen.

Über den Habona Report

Der Habona Report ist als immobilienwirtschaftliches Jahrbuch konzipiert, das mit dem Themenfokus Nahversorgung eine Lücke in den zahlreichen Publikationen der Immobilienbranche schließt. Der Habona Report fasst unabhängige Untersuchungsergebnisse und Expertenmeinungen zu verschiedenen Fragestellungen der Konsum- und Immobilienforschung zusammen und stellt sie in den Kontext gesellschaftlicher Megatrends. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.habona.de/Habona-Report.htm

Über Habona Invest

Die Habona Invest Gruppe ist ein auf Nahversorgungsimmobilien spezialisierter Fondsinitiator und Asset Manager mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 2009 gegründete Unternehmen hat bisher acht geschlossene Publikums-AIF in den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel und Kindertagesstätten, den offenen PublikumsImmobilienfonds Habona Nahversorgungsfonds Deutschland sowie drei offene Immobilienspezialfonds aufgelegt und über 850 Millionen Euro Eigenkapital platziert. Nach erfolgreicher Auflösung der ersten fünf Privatanleger-Fonds managt Habona aktuell ein Immobilienvermögen von ca. 950 Millionen Euro.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Habona Invest GmbH, Gartenstrasse 33a, D­60596 Frankfurt Tel.: +49 (0) 69 / 20 01 84 92, Fax: +49 (0) 61 29 / 88 02 www.habona.de

Weiter bergauf: Immobilienkaufpreise anhaltend hoch

 

Das Immobilienpreiswachstum geht auch im März weiter, wenngleich im Vorjahresvergleich die Werte nicht so stark ansteigen. Am stärksten steigt weiterhin das Segment der Bestandshäuser, die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser erhöhen sich am geringsten.

Die Preise für Eigentumswohnungen sind im März um 1,21 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen und das Segment erreicht 229,25 Indexpunkte. Innerhalb der letzten 12 Monate betrug die Erhöhung 13,50 Prozent. Im Durchschnitt liegt der Kaufpreis für Eigentumswohnungen in Deutschland bei 320.599 Euro.

Der Preisauftrieb ist für Bestandsimmobilien noch immer am höchsten und beträgt 1,46 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Index steigt auf 216,10 Punkte. Im Vorjahresvergleich verteuern sich die Kosten um 15,54 Prozent. Im Schnitt zahlen Käufer:innen 413.661 Euro für eine Bestandsimmobilie.

Die Aufwärtsentwicklung schwächt sich für Neubauten in diesem Monat mit 0,75 Prozent weiter ab. In den letzten 12 Monaten haben sich die Kaufpreise um 14,18 Prozent erhöht. Der Bereich kommt damit auf 221,33 Indexpunkte. Im März beträgt der Durchschnittspreis für neue Ein- und Zweifamilienhäuser 527.623 Euro.

Der Gesamtindex steht bei 222,23 Indexpunkten und nimmt um 1,14 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu. Die Immobilienpreise haben sich in den letzten 12 Monaten um 14,38 Prozent nach oben entwickelt.

„Der Europace Hauspreisindex zeigt, dass die Immobilienkaufpreise weiter kontinuierlich steigen, wenn auch etwas schwächer als im vorherigen Monat. Gleichzeitig ziehen die Zinsen und Baukosten weiter an. Und die Nachfrage nach Finanzierungsmöglichkeiten bleibt hoch. So hat Europace im ersten Quartal 2022 erstmalig über 30 Mrd. Euro Transaktionsvolumen erzielt”, kommentiert Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, die Entwicklungen des Hauspreisindex.

 

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Europace AG, Klosterstraße 71, D­-10179 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 / 4208619, Fax: +49 (0) 30 / 4208619, www.europace.de

Frühjahrsumfrage 2022 der privaten Bausparkassen

 

“Altersvorsorge”, “Wohneigentum” und “Kapitalanlage”: Diese drei zentralen Sparmotive haben 2022 an Bedeutung gewonnen. Das Sparmotiv “Konsum” verzeichnet hingegen einen Rückgang. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage 2022 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 74. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

“Altersvorsorge” ist mit 59 Prozent und einem Plus von vier Prozentpunkten gegenüber der letzten Herbstumfrage wieder das meistgenannte Sparmotiv. “Konsum” – verstanden als Sparen für größere Anschaffungen – nennen 53 Prozent der Befragten. Das entspricht einem Rückgang um 3 Prozentpunkte. Ein Plus um 6 Prozentpunkte von 38 auf 44 Prozent verzeichnet das Sparmotiv “Wohneigentum”. “Die Sehnsucht nach eigenen vier Wänden ist Ausdruck von Zukunftsvorsorge, Generationenverantwortung und des Wunsches nach Sicherheit in unsicheren Zeiten”, erklärte Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. Diese seien auf der Finanzierungsseite durch hohe Inflation und Sorgen vor einem möglichen Zinsanstieg geprägt, was dem Bausparen als Zinsabsicherungsinstrument zugutekomme.

Auch die “Kapitalanlage” wird mit aktuell 33 Prozent – nach zuletzt 29 Prozent – häufiger als Sparmotiv genannt. 5 Prozent – nach 6 Prozent im Herbst – nennen “Notgroschen” und 4 Prozent statt zuvor 3 Prozent “Ausbildung der Kinder”.

 

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Der Real Asset und Investment Manager Wealthcap veröffentlicht zum sechsten Mal seinen Marktüberblick zu weltweiten Zielfondsinvestments mit Fokus auf die Assetklassen Private Equity-Buyout und Immobilien.

 

Im Ergebnis zeigt sich eine weiterhin deutlich steigende Allokation in institutionelle Zielfonds in den Fokus-Assetklassen, was vor allem auf die attraktive Rendite-Performance zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr werden weitere Kapitalzuflüsse und gleichbleibende oder sogar steigende Renditen erwartet. „Die Nachfrage nach Zugang zu institutionellen Real Asset-Zielfonds ist ungebrochen. Im vergangenen Jahr zeigten sie in einem schnell wandelnden Umfeld eine weiter positive Entwicklung bei Platzierung und Rendite. Die aktuelle geopolitische Krise in der Ukraine, die Entwicklungen rund um Corona, Inflation und Zinsen werden dieses Jahr massiven Einfluss auf die Branche haben. Wie deutlich die Auswirkungen werden, bleibt unseres Erachtens abzuwarten“, erläutert Sebastian Zehrer, Head of Research von Wealthcap.

Sachwerte-Zielfonds gewinnen weiter an Beliebtheit

Im Jahr 2021 belief sich das weltweit verwaltete Vermögen in institutionellen Zielfonds auf 13,33 Billionen US-Dollar. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 14,22 %. Anteilig entfielen auf das Gesamtvolumen 10 % auf Immobilien und 40 % auf Private Equity. Bis 2026 wird ein weiteres starkes Wachstum von 74 % Prozent auf insgesamt 23,22 Billionen US-Dollar prognostiziert.

Investoren überzeugt von Rendite und optimistisch für die Zukunft

Vier von fünf der weltweit von Preqin befragten institutionellen Investoren gaben an, dass ihre Erwartungen hinsichtlich der Renditeentwicklung ihrer Zielfonds in den vergangenen zwölf Monaten erreicht oder sogar übertroffen wurden. Im Falle von Immobilien betrug dieser zufriedene Anteil 78 %, bei Private Equity sogar 83 %.

Auch für das laufende Jahr blicken Investoren optimistisch auf die Assetklassen Immobilien und Private Equity. Anleger erwarten für Immobilien-Zielfonds zu 87 % steigende oder gleichbleibende Renditen und wollen hier zu 78 % mehr oder zumindest gleichbleibend viel Kapital investieren. Bei Private Equity erwarten 86 % der Befragten höhere oder mindestens gleichbleibende Renditen im Vergleich zum Vorjahr. Neun von zehn Investoren wollen entsprechend ihre Kapitalallokation in dieser Assetklasse ausbauen oder zumindest beibehalten.

Anleger setzen auf große, erfahrene Fondsmanager

Der Private Equity-Markt zeigte sich 2021 äußerst robust. Die Zahl der angebotenen Zielfonds stieg seit Ende 2020 um 7 % auf 1.032, während sich das Platzierungsvolumen um 12 % auf 622,2 Milliarden US-Dollar erhöhte. Buyout-Fonds sind die Favoriten am Markt, wie sowohl Marktanteil als auch geplantes Platzierungsvolumen zeigen, was im attraktiven Rendite-Risiko-Profil begründet sein mag. Allein die zehn größten Einzelfonds sammelten dabei in den ersten drei Quartalen 2021 fast ein Drittel des gesamten Platzierungsvolumens ein, was den Wunsch vieler Anleger nach erfahrenen, großen Managern belegt.

Der Transaktionsmarkt Private-Equity-Buyout verzeichnete 2021 sowohl bei Verkäufen als auch bei Ankäufen ein starkes Wachstum. Dies wurde von der Aussicht auf eine sich erholende Weltwirtschaft sowie die niedrigen Finanzierungskosten begünstigt Dabei ist keine vermehrte Fremdkapitalaufnahme zu beobachten und der Eigenkapitalanteil stieg leicht auf recht konservative 52,5 %.

Logistikimmobilien legen besonders stark in Investorengunst zu

Am Immobilienmarkt setzte sich 2021 der Konsolidierungstrend der vergangenen Jahre auf Anbieterseite weiter fort. Die Zahl der Fonds im Vertrieb sank auf 372, die geringste Zahl in den zurückliegenden zehn Jahren. Parallel wuchs das Platzierungsvolumen um rund 20 % auf 176,8 Milliarden US-Dollar, den zweithöchsten Wert jemals. Was die Investmentstrategie angeht, waren Value Add- (30 %) und opportunistische Ansätze (31 %) besonders gefragt.

Das Transaktionsgeschehen erholte sich 2021 mit knapp 8.000 Käufen im Verhältnis zum Vorjahr, liegt aber weiter unter dem Vorkrisenniveau. Der Großteil der Transaktionen entfiel auf Nordamerika (71 %) und Europa (26 %). Mit Blick auf die Nutzungsarten der Immobilien verteilte sich das Transaktionsvolumen mit 27 % bzw. 28 % auf Büro und Wohnen. Den größten Zuwachs verzeichnete in den vergangenen Jahren das Segment Logistik/Light Industrial, das 2021 19 % erreichte.

 

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20-Mrd.-Euro-Marke nur knapp verpasst

 

Der Schwung aus dem sehr umsatzstarken Vorjahr konnte in das erste Quartal 2022 mitgenommen werden. Mit einem Transaktionsvolumen von gut 19,7 Mrd. EUR für Gewerbeimmobilien wurde eine neue Bestmarke für das erste Quartal aufgestellt. Damit wurde das noch stark von der Pandemie geprägte Vorjahresergebnis um 93 % übertroffen. Trotz der schwierigen geopolitischen Lage und gewachsenen Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung konnten sich die deutschen Investmentmärkte behaupten. Das Investmentvolumen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) summiert sich darüber hinaus in den ersten drei Monaten auf weitere 4 Mrd. EUR. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Mit gut 19,7 Mrd. EUR wurde im ersten Quartal ein neuer Rekordumsatz aufgestellt

Sowohl Einzeldeals (53 %) als auch Portfoliotransaktionen (47 %) mit hohen Umsatzanteilen

Einzeldeals erzielen mit über 10,4 Mrd. EUR eine neue Bestmarke

Rund die Hälfte des Investmentvolumens entfällt auf Büroobjekte (knapp 9,8 Mrd. EUR)

Berlin und Frankfurt mit jeweils gut 2,5 Mrd. EUR Kopf-an-Kopf an der Spitze der großen Städte

Netto-Spitzenrenditen im ersten Quartal unverändert

Ausländische Käufer mit 58 % auf überdurchschnittlichem Niveau

Rund 450 Transaktionen (nur Gewerbe)

“Die Investmentmärkte haben einen Jahresauftakt hingelegt, der nahtlos an das außergewöhnliche Schlussquartal des Vorjahres angeknüpft hat. Mit einem Investmentumsatz von gut 19,7 Mrd. EUR wurde nicht nur der Vorjahreswert fast verdoppelt, sondern auch ein neuer Rekord für das erste Quartal aufgestellt. Einen erheblichen Beitrag zum Resultat steuerte dabei der Verkauf von alstria an Brookfield bei, der mit rund 4,5 Mrd. EUR in die Statistik eingeht. Aber auch 2020, dem Jahr mit dem bisher besten ersten Quartal (knapp 18,6 Mrd. EUR) wurde der Umsatz durch den Verkauf der TLG an Aroundtown (etwa 4 Mrd. EUR) erheblich mitbestimmt. Auch ohne den alstria-Deal haben die Märkte eine erstaunliche Performance gezeigt”, erläutert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Mitausschlaggebend für das große Vertrauen der Investoren war dabei die Tatsache, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar verringert haben und die Vorzeichen auf ein starkes gesamtwirtschaftliches Wachstum mit entsprechenden Nachholeffekten hindeuteten. Durch den Krieg in der Ukraine und die damit forcierte Inflation haben sich die Wachstumsperspektiven – zumindest für dieses Jahr – allerdings spürbar eingetrübt. Die hieraus resultierende Unsicherheit bezüglich der konjunkturellen Perspektiven und die weitere geopolitische Entwicklung spiegeln sich zumindest im Ergebnis des ersten Quartals noch nicht wider. Diese Aussage wird dadurch unterstrichen, dass viele große Transaktionen auch noch im März getätigt wurden und bislang keine Anzeichen erkennbar sind, dass die Anleger ihre Erwartungshaltung zu einer mittelfristig positiven Entwicklung grundsätzlich geändert haben. “Gestützt wird diese Einschätzung auch durch die Nutzermärkte, die ihren klaren Aufwärtstrend im ersten Quartal ebenfalls fortgesetzt haben. Der Büroflächenumsatz konnte in den ersten drei Monaten um rund 16 % gegenüber dem Vorjahresergebnis zulegen und selbst der zehnjährige Durchschnitt wurde nur hauchdünn (knapp 3 %) verfehlt. Auch wenn es aktuell schwer ist, die weiteren Aussichten zu prognostizieren, deutet vieles darauf hin, dass Investitionen in Immobilien weiterhin attraktiv bleiben”, ist sich Zorn sicher.

Die Hälfte des Umsatzes entfällt auf Büros

Unangefochtener Spitzenreiter sind wie auch in den Vorjahren Büroobjekte, auf die rund die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens entfällt. Mit einem Umsatz von insgesamt knapp 9,8 Mrd. EUR stellen sie nicht nur eine neue Bestmarke auf, sondern können den Vorjahreswert fast verdreifachen. Erfreulich ist, dass sowohl Einzelverkäufe als auch Portfolios hohe Umsätze beigesteuert haben. Insgesamt entfielen knapp 4,3 Mrd. EUR auf Einzeltransaktionen, womit der zehnjährige Durchschnitt deutlich übertroffen wurde. Den prominentesten Abschluss des ersten Quartals stellt dabei der von BNPPRE vermittelte Verkauf des Marienturms in Frankfurt für über 800 Mio. EUR dar. In Portfolios wurden insgesamt fast 5,5 Mrd. EUR investiert, was ebenfalls ein neues Allzeithoch bedeutet. Überproportional hierzu beigetragen hat die alstria-Übernahme durch Brookfield. Auf Platz zwei folgen Logistikimmobilien mit einem Gesamtumsatz von knapp 4,8 Mrd. EUR, die ihren Höhenflug damit in beeindruckender Weise fortsetzen. Mit 24 % tragen sie fast ein Viertel zum Gesamtergebnis bei und damit so viel wie noch nie. Da verwundert es nicht, dass auch dies eine neue Rekordmarke darstellt, die mehr als doppelt so hoch ausfällt wie der bisherige Bestwert aus 2020. Vor allem eine Reihe größerer Portfolioverkäufe haben den Logistikumsatz getrieben. Auf dem dritten Rang liegen erwartungsgemäß Einzelhandelsimmobilien, die auf knapp 2,1 Mrd. EUR und einen Anteil von 10,5 % kommen. Während Einzelobjekte mit fast 1,8 Mrd. EUR das zweitbeste Ergebnis der letzten fünf Jahre erzielen, verzeichnen Portfolios mit nur rund 300 Mio. EUR ein im längerfristigen Vergleich schwaches Resultat. Im Blickpunkt der Käufer stehen weiterhin vor allem Fachmärkte und Objekte mit einem Schwerpunkt im Lebensmittelbereich. Am stärksten betroffen von den Aus- und Nachwirkungen der Corona-Pandemie sind weiterhin Hotels, die lediglich 440 Mio. EUR zum Transaktionsvolumen beitragen und damit eines der schwächsten ersten Quartale der letzten zehn Jahre verzeichnen. Verantwortlich hierfür ist vor allem die Tatsache, dass kein größerer Portfolioverkauf erfasst werden konnte. Die in den letzten Jahren stärker in den Blickpunkt gerückten Healthcare-Immobilien verfehlen mit gut 960 Mio. EUR nur knapp die Mrd.-EUR-Schwelle und tragen ca. 5 % zum gesamten Transaktionsvolumen bei. Damit bleiben sie zwar etwas hinter den beiden Top-Jahren 2019 und 2020 zurück, können aber trotzdem das drittbeste Resultat aller Zeiten vorweisen. Damit setzt diese Assetklasse ihren grundsätzlichen Aufwärtstrend fort.

Einzeldeals mit neuer Bestmarke

Wie lebhaft das Marktgeschehen war, unterstreicht auch das Transaktionsvolumen, das mit Einzelobjekten umgesetzt wurde. Mit deutlich über 10,4 Mrd. EUR wurde das bereits gute Vorjahr noch einmal um rund ein Drittel übertroffen und gleichzeitig ein neuer Rekordumsatz aufgestellt. Nur knapp an einer neuen Bestmarke vorbeigeschrammt sind Portfolioverkäufe, die auf fast 9,3 Mrd. EUR kommen. Mit Abstand am meisten investiert wurde in Büro-Pakete, die mit 5,5 Mrd. EUR, wesentlich beeinflusst durch die alstria-Übernahme, 59 % zum Ergebnis beitragen. Darüber hinaus haben Logistikportfolios eine entscheidende Rolle gespielt. Ihr Anteil beläuft sich auf ein Drittel, was einem Transaktionsvolumen von knapp 3,1 Mrd. EUR entspricht.

Ausländische Käufer haben im ersten Quartal rund 11,45 Mrd. EUR in deutsche gewerbliche Immobilien investiert und damit so viel wie noch nie in einem ersten Quartal. Dementsprechend hoch fällt auch ihr Anteil mit 58 % aus. Entscheidend hierfür ist in erster Linie ihr traditionell hoher Anteil im Portfolio-Segment, der mit 82 % aber noch höher ausfällt als üblich. Neben dem sehr hohen Büroanteil aufgrund des alstria-Deals standen vor allem Logistikimmobilien im Fokus der ausländischen Anleger. Klar an die Spitze gesetzt haben sich nordamerikanische Investoren, die auf einen Umsatzanteil von knapp 36 % kommen und sich damit deutlich vor den europäischen Käufern platzieren, die 17 % beisteuern.

Auch in den A-Standorten erstmals über 10 Mrd. EUR Investmentvolumen

“Besonders dynamisch zeigte sich das Marktgeschehen in den A-Standorten, die mit gut 10,9 Mrd. EUR auf rund 55 % des Gesamtumsatzes kommen. Erstmals wurde damit auch die 10-Mrd.-EUR-Marke bereits im ersten Quartal geknackt und eine neue Bestmarke aufgestellt. Erfreulich ist, dass hierzu sowohl Einzelverkäufe als auch Portfoliotransaktionen umfangreich beigetragen haben. Mit über 6 Mrd. EUR wurde mit einzelnen Objekten das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt und Portfolios verzeichneten mit fast 4,9 Mrd. EUR einen neuen Umsatzrekord, bedingt nicht zuletzt durch den alstria-Verkauf, von dem auch mehrere A-Städte in größerem Umfang profitiert haben”, erläutert Nico Keller, Deputy CEO der BNP Paribas Real Estate GmbH. Nahezu gleichauf an die Spitze gesetzt haben sich mit jeweils gut 2,5 Mrd. EUR Frankfurt und Berlin. Für die Hauptstadt entspricht dies einer Umsatzsteigerung von 76 % und dem drittbesten Resultat aller Zeiten. In der Bankenmetropole legte das Volumen sogar um über 150 % zu, sodass auch hier ein neues Allzeithoch zu verzeichnen ist. Nur knapp gescheitert an der 2-Mrd.-EUR-Schwelle ist Hamburg, wo 1,98 Mrd. EUR registriert wurden. Die Hansestadt profitierte mit Abstand am meisten von Portfoliotransaktionen, auf die rund 1,5 Mrd. EUR des Gesamtvolumens entfallen, sodass der Vorjahresumsatz verdreifacht wurde. Über eine Milliarde Transaktionsvolumen wurde darüber hinaus in Düsseldorf mit gut 1,6 Mrd. EUR verzeichnet. Auch hier führte der hohe Portfolioanteil (fast 1,2 Mrd. EUR) zum besten jemals erfassten Wert. Anders stellt sich die Situation in München dar, wo anteilig eingerechnete Portfolios nur gut 80 Mio. EUR beitragen. Trotzdem erreicht die bayerische Landeshauptstadt mit knapp 1,1 Mrd. EUR ein sehr gutes Resultat (+53 %), auch wenn, genau wie in Berlin, kein neuer Umsatzrekord zu beobachten ist. Verdreifacht hat sich das Transaktionsvolumen außerdem in Stuttgart, wo rund 760 Mio. EUR registriert wurden.

Renditen im ersten Quartal stabil

“Nachdem die Renditen im Schlussquartal des Vorjahres vereinzelt noch leicht nachgegeben haben, zeigten sie sich in den ersten drei Monaten 2022 über alle Assetklassen und Standorte stabil”, stellt Nico Keller fest. Bei Büroimmobilien bleibt die Hauptstadt Berlin mit einer Netto-Spitzenrendite von 2,40 % damit am teuersten, gefolgt von München mit 2,50 % und Hamburg mit 2,55 %. In Köln werden weiter 2,60 % und in Frankfurt 2,65 % notiert. Unveränderte Werte sind auch in Düsseldorf und Stuttgart mit jeweils 2,75 % zu beobachten. Für Logistikimmobilien liegen die Netto-Spitzenrenditen nach wie vor bei 3,00 %, für Fachmarktzentren bei 3,50 % und für einzelne Fachmärkte bei 4,40 %.

Perspektiven für 2022

“Der außergewöhnlich gute Jahresauftakt unterstreicht, dass die deutschen Immobilienmärkte weiter stark im Fokus der Anleger stehen und diese perspektivisch von einer langfristig positiven Entwicklung und gewissen Aufholeffekten ausgehen. Trotzdem ist der Blick in die kurzfristige Zukunft so anspruchsvoll wie schon lange nicht mehr. Es gibt aktuell eine Vielzahl von potenziellen Störfaktoren, deren Einfluss auf das Marktgeschehen nur schwer kalkulierbar sind”, erläutert Marcus Zorn.

“Dass der Krieg in der Ukraine und die entsprechenden Sanktionen das Wirtschaftswachstum in Deutschland gegenüber den Prognosen von Ende 2021 verlangsamen werden, ist unbestritten und spiegelt sich in den korrigierten Prognosezahlen der großen Wirtschaftsinstitute eindeutig wider. Auch die damit einhergehende Inflation dürfte sich in einer geringeren Kaufkraft niederschlagen. Insgesamt wird die drastisch veränderte geopolitische Lage eine Reihe von Transformationsprozessen in Deutschland, Europa und weiten Teilen der Welt auslösen bzw. forcieren”, analysiert Marcus Zorn.

Die sehr guten und überdurchschnittlichen Büroflächenumsätze im ersten Quartal zeigen aber, dass es aufgrund der gebremsten Wirtschaftsentwicklung während der letzten zwei Jahre im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Nachholpotenzial auf den Nutzermärkten gibt. Ob und in welchem Umfang es hierbei zu gewissen zeitlichen Verschiebungen aufgrund der aktuellen Situation kommt, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich spricht aus heutiger Sicht aber einiges dafür, dass die Nutzermärkte ein stabilisierendes Element für die Nachfrage der Investoren darstellen können. Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass Immobilien gerade in schwierigen und unsicheren Zeiten eine aus Anlegersicht vergleichsweise sichere Assetklasse darstellen.

“Vor diesem Hintergrund dürfte die Nachfrage nach Immobilieninvestitionen grundsätzlich weiterhin hoch bleiben, auch wenn eine Prognose für das Gesamtjahresergebnis aktuell kaum abzugeben ist. Bei den Renditen ist kurzfristig eine Seitwärtsbewegung das wahrscheinlichste Szenario. Mittelfristig bleibt hier die weitere Zins- und Inflationsentwicklung, gerade auch im Zusammenhang mit den zukünftigen Energiekosten, abzuwarten”, fasst Zorn die Aussichten zusammen.

 

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BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Zahlen zum Wohn-Investmentmarkt für das 1. Quartal 2022

 

Nach dem außergewöhnlichen Rekordjahr 2021 hat der Wohn-Investmentmarkt eine kleine Verschnaufpause eingelegt und ist verhaltener in das neue Jahr gestartet. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurde mit Wohnungsbeständen ab 30 WE ein bundesweites Transaktionsvolumen von 4 Mrd. EUR erfasst. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht dies einem Rückgang um knapp 38 % und auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um 28 % verfehlt. Verantwortlich für dieses auf den ersten Blick moderate Ergebnis ist aber nicht eine mangelnde Nachfrage, sondern die Tatsache, dass bislang noch keine Großabschlüsse jenseits der 200-Mio.-EUR-Marke getätigt wurden. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Im Marktsegment zwischen 10 und 100 Mio. EUR wurde demgegenüber mit zusammen 2,47 Mrd. EUR das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre erzielt und der durchschnittliche Umsatz um ca. 50 % übertroffen. Dieses Resultat unterstreicht, wie lebhaft die Märkte waren, wenn man einmal Mega-Abschlüsse, wie sie gerade in den letzten Jahren zu beobachten waren, außen vor lässt. Untermauert wird diese Aussage auch dadurch, dass bereits über 90 Transaktionen mit zusammen knapp 19.000 Wohneinheiten registriert wurden”, erläutert Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Projekte mit neuer Bestmarke

Nachdem in den letzten Jahren aufgrund der großen Unternehmensübernahmen Bestandsportfolios regelmäßig das Ranking der Assetklassen angeführt haben, kommen sie im laufenden Jahr bisher lediglich auf einen Anteil von gut 21 %, was Platz zwei bedeutet. “An die Spitze gesetzt haben sich im ersten Quartal Projektentwicklungen und Forward Deals, die mit gut 45 % nicht nur ihren mit Abstand höchsten Anteil erreichen, sondern auch absolut eine neue Bestmarke aufstellen. Mit einem Investmentvolumen von knapp 1,82 Mrd. EUR übertreffen sie die bisherige Rekordmarke aus dem Vorjahr noch einmal um 16 %. Lediglich rund ein Drittel vom Umsatz entfällt dabei auf die A-Standorte”, stellt Meszelinsky fest.

Hoher Umsatz im mittleren Marktsegment

Während im Vorjahreszeitraum knapp 78 % des Ergebnisses auf Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich entfielen, liegt dieser Anteil im laufenden Jahr bei lediglich 36 %. Dagegen haben insbesondere Käufe zwischen 25 und 100 Mio. EUR ihren Anteil stark ausgeweitet. Im ersten Quartal 2022 tragen sie gut die Hälfte zum Transaktionsvolumen bei, während es im Vorjahr nur rund 13 % waren. Auch dieses Resultat spricht für ein insgesamt dynamisches Marktgeschehen und eine unverändert hohe Nachfrage unterschiedlicher Käufergruppen.

Spezialfonds mit Abstand stärkste Käufergruppe

Mit Abstand am meisten investiert haben Spezialfonds, die fast 39 % zum Umsatz beitragen. Hier zeigt sich, dass immer mehr Investment Manager ihr Angebot mittlerweile um Wohnfonds ergänzen, auch wenn sie bisher in dieser Assetklasse eigentlich nicht aktiv waren. Eindrucksvoll unterstrichen wird diese Aussage dadurch, dass neben den Spezialfonds noch knapp 19 % auf Investment Manager entfallen, bei denen das dahinterstehende Investmentkonstrukt nicht eindeutig bekannt ist. Auf zweistellige Umsatzanteile kommen darüber hinaus noch offene Fonds sowie Immobilienunternehmen mit jeweils knapp 13 %.

Renditen haben weiter nachgegeben

Die Tatsache, dass gerade die von Investoren präferierten Neubauprojekte Mangelware sind, wird durch die weiter rückläufigen Renditen untermauert. In den deutschen A-Standorten haben sie in den letzten zwölf Monaten weiter nachgegeben und liegen mittlerweile in allen Städten bei 2,60 % oder niedriger. Am teuersten ist nach wie vor München (2,35 %) vor Stuttgart (2,40 %) und Berlin (2,45 %). Noch etwas dynamischer fiel die Entwicklung in vielen B-Städten aus, wo sich die Renditerückgänge zwischen 25 und 30 Basispunkten bewegten.

Anteil der A-Standorte im langjährigen Schnitt

Nachdem 2021 aufgrund der Übernahmen der Deutsche Wohnen und von Akelius über zwei Drittel des Umsatzes auf die deutschen A-Städte entfielen, liegt ihr Anteil im ersten Quartal wieder auf dem langfristig üblichen Niveau. Insgesamt wurden hier knapp 1,86 Mrd. EUR investiert, was einem Anteil von 46,5 % am Transaktionsvolumen entspricht. Am meisten profitiert hat Hamburg mit rund 715 Mio. EUR, sodass sich Berlin erstmalig seit längerer Zeit wieder mit Platz zwei begnügen muss (496 Mio. EUR). Auf Rang drei folgt Frankfurt mit rund 413 Mio. EUR. Aber auch in Köln wurde mit ca. 110 Mio. EUR ein Ergebnis im dreistelligen Millionenbereich registriert.

Perspektiven

“Auch wenn das Resultat aufgrund fehlender Mega-Transaktionen auf den ersten Blick moderat ausfällt, zeigt die detaillierte Analyse die ungebrochene Dynamik auf den deutschen Wohn-Investmentmärkten. Zudem befindet sich bereits eine Vielzahl an größeren Transaktionen in Vorbereitung oder Verhandlung, sodass zum Jahresende erneut von einem starken Ergebnis auszugehen ist. Vor allem Neubauvorhaben stehen unverändert ganz oben auf dem Einkaufszettel der Anleger. Davon, dass es gerade in diesem Marktsegment nach wie vor einen Angebotsengpass in den bislang präferierten Städten gibt, könnten mittelfristig nicht zuletzt viele Standorte in den Speckgürteln der großen Metropolen profitieren. Vor diesem Hintergrund spricht vieles für weiter steigende Preise, insbesondere auch außerhalb der A-Städte, in denen diese Entwicklung schon länger zu beobachten ist”, fasst Christoph Meszelinsky die weiteren Aussichten zusammen.

 

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BNP Paribas Real Estate veröffentlicht Büromarktzahlen für das 1. Quartal 2022

 

Obwohl der Jahresbeginn 2022 von umfangreichen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie gekennzeichnet war, allen voran der Homeoffice-Pflicht, und der Beginn des Krieges gegen die Ukraine Ende Februar eine Zäsur in der weiteren wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Deutschlands und Europas darstellt, wurden an den acht deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München 807.000 m² Bürofläche im ersten Quartal umgesetzt. Damit wurde das Vorjahresergebnis trotz aller Unsicherheiten um fast 16 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Mit 807.000 m² Anstieg des Flächenumsatzes gegenüber 2021 (+16 %)

Leerstandsanstieg verliert weiter an Tempo

Leerstandsquote nur in Essen, Düsseldorf und Frankfurt über 5 %

Spitzenmieten zu Jahresbeginn an allen Standorten stabil bis steigend; differenzierte Entwicklung bei den Durchschnittsmieten

“Trotz des politisch und wirtschaftlich sehr schwierigen Jahresauftaktes präsentiert sich das Marktgeschehen in den großen deutschen Bürohochburgen insgesamt stabil bis dynamisch. Der Büroflächenumsatz übertrifft das Vorjahresergebnis um fast 16 %. Die Analysen im Langzeitvergleich zeigen, dass vor allem die führenden Standorte wie Berlin, München und Frankfurt zunächst in ruhigeres Fahrwasser gekommen sind, und so der 10-Jahresdurchschnitt insgesamt nur um knapp 3 % verfehlt wurde. Für die Mehrzahl der Märkte können wir vorerst eine Fortsetzung der Nachholeffekte aus dem Jahr 2021 feststellen. Die bereits zum Jahresende zu beobachtende abgeschwächte Konjunkturentwicklung ist im ersten Quartal noch nicht auf den Büromärkten angekommen, gleiches scheint für den Ende Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine zu gelten. Die aktuelle Momentaufnahme zeigt vielmehr, dass die Unternehmen wieder bereit waren und sind, Standort- und Flächenentscheidungen zu fällen und die Weichen für ihre zukünftige Büronutzung zu stellen. Der 2021 eingeschlagene Wachstumspfad der deutschen Wirtschaft wie auch die Erfahrungen, die im Zuge der Pandemie bezüglich neuer Arbeitsmuster inklusive Homeoffice, Hybridmodellen und Arbeiten in Präsenz gemacht wurden, haben die hierzu nötige Sicherheit vermittelt “, so Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Mehrheit der Standorte legt gegenüber Vorjahr zu

Die Mehrheit der deutschen Bürometropolen ist mit einem Wachstum beim Flächenumsatz gestartet. Einen starken Auftakt hat dabei die bayerische Landeshauptstadt München hingelegt, die sich einmal mehr an die Spitze des Feldes mit 190.000 m² Flächenumsatz setzen konnte. Das schwache Vorjahresergebnis wurde um stolze 83 % übertroffen und das jüngste Ergebnis notiert gut 4 % über dem 10-Jahresdurchschnitt. Auf hohem Niveau stabil präsentiert sich weiterhin Berlin, das sich auf dem zweiten Rang einordnet. Das aktuelle Resultat von 185.000 m² liegt gut 2 % über dem Vorjahresresultat und fast 5 % über dem langjährigen Schnitt. Die Banken- und Finanzmetropole Frankfurt kann mit 137.000 m² eines ihrer Top-Ergebnisse der letzten Dekade vermelden. Nur 2017 wurde dieses Niveau erreicht. Entsprechend liegt das Resultat nicht nur 36 % über dem des ersten Quartals 2021, sondern auch gut 31 % über dem Langzeitdurchschnitt. Ein guter Start ins neue Jahr kann für Leipzig vermeldet werden, wo das Vorjahresergebnis mit einer Punktlandung von 27.000 m² eingestellt wurde (+ 14 % gegenüber dem 10-Jahresdurchschitt). Dynamisch fiel auch der Jahresauftakt in Düsseldorf mit 75.000 m² aus (+25 % gegenüber Q1 2021). Dennoch bewegt sich das Marktgeschehen weiterhin deutlich unter dem langjährigen Niveau (- 17 %). Leicht unterdurchschnittlich (- 3 %), aber insgesamt solide ist der Hamburger Markt ins neue Jahr mit 114.000 m² gestartet (- 1,5 % Q1 2021). Die Domstadt Köln konnte nahezu erwartungsgemäß nicht an ihren fulminanten Jahresauftakt 2021 anknüpfen. Mit aktuell 68.000 m² wurde das Vorjahresergebnis um -19 % verfehlt, dennoch bewegt sich das Marktgeschehen weiterhin über dem Langzeitniveau (+8 %).

Leerstandsanstieg verliert weiter an Tempo

Der seit Beginn der Corona-Pandemie zu beobachtende Leerstandsanstieg hat in den vergangenen drei Monaten weiter an Tempo verloren. Zwar ist das Leerstandsvolumen im Vorjahresvergleich über alle analysierten Standorte hinweg um gut 12 % auf aktuell rund 5,1 Mio. m² gestiegen, allerdings beläuft sich das Plus seit Jahresende 2021 nur noch auf 1 %. Die Analyse auf Stadtebene zeigt, dass für die vier Märkte Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und München jüngst sogar moderat sinkende Leerstände gemeldet werden können, wobei die Spanne zwischen -0,7 % in Düsseldorf und -1,6 % in München liegt. Nahezu stabil präsentiert sich das Leerstandsvolumen in Leipzig (+1 %) sowie Hamburg und Berlin (jeweils +2 %).

Insgesamt bewegen sich die Leerstandsquoten im langfristigen wie insbesondere im internationalen Vergleich weiterhin auf einem moderaten und unterdurchschnittlichen Niveau. Unter der Marke von 5 % notiert die Leerstandsquote in Berlin (3,4 %), Köln (3,6 %), Hamburg (4,0 %) sowie Leipzig und München mit dort jeweils 4,2 %. Trotz der im Bundesvergleich relativ hohen Leerstandsquoten von 8,7 % in Frankfurt und 9,2 % in Düsseldorf, bewegt sich der Leerstand in diesen beiden Bürohochburgen weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt.

Eine differenziertere Analyse des Leerstands nach Flächenqualität zeigt, dass weiterhin nur gut ein Drittel (36 %) des registrierten Leerstandsvolumens über einen modernen Ausstattungsstandard verfügen. Während der Anteil in München und Leipzig mit jeweils 36 % und 35 % im Bundesdurchschnitt notiert, werden deutlich niedrigere Werte für Düsseldorf (24 %), Essen (25 %) und insbesondere Hamburg (18 %) gemeldet. Mit einem Anteil um die 50 % warten Berlin (48 %) und Frankfurt auf (49 %). So ähnlich diese Werte auch ausfallen, so unterschiedlich sind sie jedoch zu interpretieren. In der Bundeshauptstadt ist die weiterhin sehr niedrige Leerstandsquote, die deutlich unter der Fluktuationsreserve liegt, zu berücksichtigen. Frankfurt ist demgegenüber seit jeher für den sehr hohen Ausstattungsstandard des Großteils seiner Flächen bekannt. Hierzu tragen nicht zuletzt die sogenannten Frankfurter Trophy-Buildings und das in der Breite hohe Anspruchsniveau der in Frankfurt operierenden Unternehmen bei.

Im Durchschnitt ist die Bautätigkeit in den analysierten Märkten im Jahresverlauf um rund 3 % auf aktuell fast 4 Mio. m² gestiegen. Die Entwicklung fällt dabei in den Bürometropolen sehr unterschiedlich aus. Während die Projektentwickler in Essen (-63 % im Vorjahresvergleich) spürbar den Fuß vom Gas genommen haben, unterstreichen die deutlich gestiegenen Volumen in die wachstumsstarken Märkten Köln (+27 %) und allen voran Leipzig (+77 %) das ungebremste Vertrauen der Entwickler in diese Märkte und nicht zuletzt in das Produkt Büroimmobilie. Ähnliches ist in den Standorten Berlin, Hamburg und München zu beobachten, wo sich die Bautätigkeit weiterhin auf einem relativ hohen und vor allem stabilen Niveau bewegt.

Das Volumen der verfügbaren Flächen im Bau ist im Jahresverlauf von 53 % auf aktuell 51 % gesunken, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass moderne Flächen in den vergangenen Monaten vergleichsweise zügig vom Markt absorbiert wurden.

Spitzenmieten stabil bis steigend – differenzierte Entwicklung bei Durchschnittsmieten

Der in den vergangenen Monaten zu beobachtende Trend stabil bis steigender Spitzenmieten hat sich verfestigt. Ein überdurchschnittliches Wachstum von knapp 9 % bzw. 7,5 % gegenüber dem Vorjahr wird für München und Berlin registriert. In beiden Metropolen notiert die Spitzenmiete nun bei 43,00 EUR/m². Gestiegen sind auch die Spitzenmieten in Köln (+4 % auf 27,00 EUR/m²), Hamburg (+3 % auf 33,00 EUR/m²) und Essen (+1 % auf 16,50 EUR/m²). Stabile Werte werden für Düsseldorf (28,50 EUR/m²) und Leipzig (17,00 EUR/m²) vermeldet und auch die Spitzenmiete in Frankfurt hat eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau vollzogen. Mit 47,00 EUR/m² liegt die Bankenmetropole aber weiter unangefochten an der Spitze.

Aus der Entwicklung der Spitzenmieten lässt sich ablesen, dass in der Mehrheit der Standorte weiterhin ein Angebotsengpass bei modernen Flächen in Top-Lagen vorherrscht.

Die Durchschnittsmieten präsentieren sich erwartungsgemäß etwas dynamischer als die Spitzenmieten. Die höchste Durchschnittsmiete wird weiterhin für Berlin (27,60 EUR/m²) mit einem Anstieg im Jahresvergleich um 1,5 % registriert. Hamburg hat sich mit einem Plus von knapp 11 % (jetzt 21,50 EUR/m²) auf den zweiten Platz geschoben. München rangiert mit 21,10 EUR/m² (-2 %) auf Rang drei. Gestiegen ist auch die Durchschnittsmiete in Leipzig (+12 %), wo mit 12,40 EUR/m² erstmals die 12-EUR-Marke geknackt wurde, wie auch in Frankfurt (+2 %, 19,50 EUR/m²). Während das durchschnittliche Mietniveau in Düsseldorf nahezu unverändert bei 16,20 EUR/m² notiert (-1 %), müssen umfangreichere Rückgänge für Köln (-6 %, 14,80 EUR/m²) und Essen (-7,3 %, 10,20 EUR/m²) verzeichnet werden.

Perspektiven

“Der Flächenumsatz des ersten Quartals zeigt deutlich, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie sich verringert und die Marktteilnehmer wieder spürbar mehr Vertrauen gefasst haben. Erste Nachholeffekte durch lange geplante, in der Corona-Pandemie aber verschobene, Flächenerweiterungen sind zu beobachten. Gleichzeitig deuteten die Prognosen Ende des letzten Jahres auf ein starkes Wirtschaftswachstum hin, von dem die Nutzermärkte traditionell besonders profitieren”, analysiert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

Durch den Krieg in der Ukraine und dem damit einhergehenden Inflationsanstieg haben sich die Wachstumsperspektiven – zumindest für dieses Jahr – jedoch wieder deutlich eingetrübt. Allerdings spiegelt sich die insgesamt gestiegene Unsicherheit hinsichtlich der konjunkturellen Perspektiven im Ergebnis des ersten Quartals noch nicht wider. Diese Aussage wird dadurch unterstrichen, dass viele Vermietungen auch noch im März getätigt wurden.

“Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass sich viele Faktoren, mit denen sich die Nutzer vor der Pandemie konfrontiert sahen, ja weiterhin gelten. Als Beispiel steht der intensive Wettbewerb, in dem die Unternehmen bei der Gewinnung hochqualifizierter neuer Mitglieder stehen. Hochwertige Büroflächen spielen hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Vor diesem Hintergrund spricht vieles dafür, dass die Nutzer nach einer gewissen “Besinnungsphase” in den ersten 1,5 Jahren der Pandemie ihre jetzt wieder aufgenommenen Planungen weitestgehend umsetzen werden, zumal die Wirtschaft ja ihren langfristigen Wachstumspfad nicht verlassen wird. Auch wenn die Dynamik gegenüber den Erwartungen von Anfang des Jahres durch das aktuell schwierige Umfeld etwas verlangsamt ausfallen dürfte, deutet vieles darauf hin, dass ein gutes Jahresergebnis zu erwarten ist, das sich voraussichtlich im Schnitt der letzten zehn Jahre bewegen wird. Auch der im Zuge der Corona-Pandemie zu verzeichnende Leerstandsanstieg scheint den Scheitelpunkt überschritten zu haben. Da die Angebots-/Nachfragerelation in fast allen Standorten wie erwartet keine problematischen Dimensionen erreicht hat, dürften darüber hinaus die Mieten tendenziell weiter steigen. Das gilt vor allem, wenn man berücksichtigt, dass in vielen Märkten moderne Flächen in den Top-Lagen nach wie vor Mangelware sind”, fasst Marcus Zorn die weiteren Aussichten zusammen.

 

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Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe veröffentlicht

 

Die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Bayern hat während der Pandemie zugenommen. “In den vergangenen zwölf Monaten haben sich rund 192.000 Interessenten mit einem Immobilienwunsch bei Sparkassen und LBS vormerken lassen – etwa 13.000 mehr als noch 2019”, erklärte Paul Fraunholz, Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungsgesellschaft, bei der Vorstellung des aktuellen Marktspiegels der Sparkassen-Finanzgruppe.

“Die Pandemie hat den Wunsch nach einem eigenen Zuhause deutlich verstärkt. Im Auftrag der LBS hat das Marktforschungsunternehmen Infas Quo Menschen zwischen 25 und 55 Jahren befragt. In Bayern haben dabei 70 Prozent der Wohneigentümer gesagt, dass für sie die eigenen vier Wände durch die Pandemie noch wichtiger geworden sind. Von den Mietern wiederum haben 71 Prozent erklärt, dass sie lieber in Wohneigentum leben würden. Und mehr als die Hälfte von ihnen hält es auch für realistisch, sich diesen Wunsch künftig erfüllen zu können”, sagte Gerhard Grebler, Vorstandsmitglied der LBS Bayern.

Die Wohnraumnachfrage verlagert sich verstärkt auf ländliche Regionen. “Viele wünschen sich zusätzliche Flächen im Freien, wie sie ein Balkon, eine Terrasse oder ein kleiner Garten bieten. Und der in vielen Berufen verstärkte Trend zu regelmäßiger Tätigkeit im Home-Office weckte bei vielen Arbeitnehmern das Bedürfnis nach mehr Wohnfläche oder einem zusätzlichen Raum, in dem dies ungestört möglich ist. Wir erleben eine deutlich gestiegene Nachfrage für Wohnimmobilien im Umland der Städte sowie im ländlichen Raum. Dort sind die Kaufpreise erschwinglicher und der größere Flächenbedarf lässt sich leichter verwirklichen. Und wenn der Weg zur Arbeit durch Homeoffice-Regelungen nicht mehr täglich notwendig ist, werden auch längere Anfahrtswege leichter akzeptiert”, so Fraunholz.

Insgesamt konnten die Makler von Sparkassen und LBS im vergangenen Jahr 7.691 Kauf-Immobilien mit einem Gesamtwert von insgesamt 3,6 Milliarden Euro vermitteln. Dies war ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben der Vermittlung von Immobilien zum Kauf ist auch die Vermietung ein wichtiges Service-Angebot mit insgesamt 1.346 vermittelten Mietverträgen im vergangenen Jahr. “Mit insgesamt mehr als 9.000 Immobilienvermittlungen hat die S-Finanz-gruppe ihre Position als größter Makler und Marktführer im Freistaat erneut gefestigt”, sagte Fraunholz.

Preisanstieg hat sich fortgesetzt

Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Bayern steigen seit Jahren an. Der durchschnittliche Kaufpreis für ein gebrauchtes Haus oder eine gebrauchte Eigentumswohnung, die Sparkassen und LBS in Bayern vermittelt haben, stieg im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 381.000 Euro. Vor fünf Jahren lag der durchschnittliche Kaufpreis noch bei 247.000 Euro. Das bedeutet eine Preissteigerung seit 2016 um 54 Prozent. Die Steigerungen waren dabei in den bayerischen Regionen jedoch sehr unterschiedlich. Mit am geringsten war der prozentuale Anstieg in der Stadt München mit 40 Prozent, wo allerdings das höchste Preisniveau herrscht. Die gleiche prozentuale Steigerungsrate gab es in Niederbayern und Unterfranken. Im Regierungsbezirk Oberbayern insgesamt, in Oberfranken sowie in der Oberpfalz lagen die Preissteigerungen bei durchschnittlich um die 50 Prozent. Am stärksten, nämlich um 60 Prozent, stiegen die Preise in Schwaben und Mittelfranken.

In 13 bayerischen Landkreisen kann ein übliches gebrauchtes Einfamilienhaus für unter 300.000 Euro erworben werden. Mehr als das Doppelte, nämlich über 650.000 Euro kostet ein solches Haus dagegen beispielweise im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie in der Stadt Bamberg. Im Stadtgebiet von Erlangen, Aschaffenburg, Regensburg, Ingolstadt und Augsburg sowie in einigen südlichen Landkreisen bezahlen Käufer mehr als 800.000 Euro. Und über eine Million Euro muss inzwischen investiert werden, um in der Stadt Rosenheim oder in den Landkreisen Freising, Dachau, Fürstenfeldbruck oder Landsberg am Lech ein Einfamilienhaus aus dem Bestand zu erwerben. In der Stadt und im Landkreis München sowie in den Landkreisen Ebersberg, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Starnberg liegen die Preise noch einmal um mindestens 20 Prozent darüber.

Detaillierte Preislandkarten und Tabellen für jeden Regierungsbezirk

Detailliert gibt der neue Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe Auskunft zu den Preisen vor Ort. Dieser enthält die Preisspannen für Baugrundstücke, Häuser und Eigentumswohnungen in allen bayerischen Landkreisen einschließlich ihrer verschiedenen Teilregionen. Ab sofort ist der Marktspiegel mit allen Informationen abrufbar im Internet unter www.sparkassen-immo.de. Die flächendeckende Präsenz der Makler von Sparkassen und LBS ermöglicht diese in Bayern einmalige Kaufpreissammlung.

Weitere Entwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt

Vor allem in den besonders nachgefragten Städten und Regionen wird das Angebot erneut weit hinter der hohen Nachfrage zurückbleiben. Dies kann erneut zu einem Anstieg der Kaufpreise führen. Dies gilt ganz besonders für die Städte und deren Umland sowie für die Regionen mit guter Infrastruktur und derzeit vergleichsweise noch günstigem Preisniveau.

Großes Potenzial in Modernisierung des Gebäudebestands

LBS-Vorstand Grebler betonte die Bedeutung der Gebäudemodernisierung für den Klimaschutz: “Der Green Deal der Europäischen Union und das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung geben ambitionierte Ziele vor. Bis 2030 muss der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor um knapp die Hälfte sinken, bis 2045 sollen alle Gebäude in Deutschland klimaneutral sein. Zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs im Gebäudesektor stammen von Wohngebäuden. Da sich 80 Prozent der Wohnungen in Privatbesitz befinden, sind Selbstnutzer und Kleinvermieter die zentrale Zielgruppe, um den Klimaschutz im Gebäudesektor voranzubringen.” Während der energetische Zustand von Neubauten in der Regel einem hohen Niveau entspricht, klafft im Bestand eine erhebliche Sanierungslücke. In Bayern sind etwa drei Viertel der 6,4 Millionen Wohnungen vor 30 oder mehr Jahren gebaut worden. Ein Großteil davon ist bislang nicht umfassend energetisch modernisiert worden. Grebler: “Die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes ist nicht nur eine wichtige Aufgabe zum Klimaschutz. Sie trägt auch dazu bei, Deutschland weniger abhängig zu machen von Rohstoffimporten, die sich in den vergangenen Monaten erheblich verteuert haben. Die enorm gestiegenen Preise für Öl und Gas machen Investitionen in Dämmung, moderne Heizungstechnik oder auch alternative Energieerzeugung noch attraktiver.”

 

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Größte Anstiege von 5 Prozent in Hannover und Dortmund – Ruhrgebiet und Osten bleiben günstig

 

Die Unsicherheiten bei Immobilienkäufern sind derzeit groß: Die Auswirkungen auf die Wirtschaft durch den Krieg in der Ukraine lassen sich nur schwer abschätzen. Zudem sind die Zinsen für Baudarlehen seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Bisher hat das aber noch keinen Einfluss auf die Kaufpreise: Laut immowelt Preiskompass haben sich in 13 von 14 untersuchten Großstädten die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 1. Quartal 2022 weiter verteuert. Im Quartalsbericht wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 90er Jahre) im 4. Quartal 2021 mit dem 1. Quartal 2022 verglichen.

Die Preisdynamik scheint sich bisher auch nicht abzuschwächen. Im Gegenteil: Sie nimmt trotz hoher Preise zum Jahresanfang nochmal an Fahrt auf. In 6 der 14 Städte fallen die prozentualen Anstiege stärker aus als in den 3 Monaten zuvor. In weiteren 6 Städten sind die Verteuerung genauso hoch. Lediglich in 2 Städten hat sich die Preiskurve etwas abgeflacht.

Weitere Anstiege in teuersten Städten

In den teuersten deutschen Großstädten müssen Immobilienkäufer immer mehr für Wohnraum bezahlen. In München sind die Angebotspreise von Eigentumswohnungen vom 4. Quartal letzten Jahres zum 1. Quartal dieses Jahres um 2 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der Trend aus 2021 weit fort. Bereits seit drei Quartalen in Folge beträgt die Teuerungsrate 2 Prozent. Der Quadratmeter kostet inzwischen 9.552 Euro und damit rund 3.000 Euro mehr als in nächstteuersten Städten Hamburg und Frankfurt. Genauso wie in München erhöhen sich auch in Hamburg die Angebotspreise um 2 Prozent. Schon im letzten Jahr hat Hamburg starke Preisanstiege verbucht. In Frankfurt beträgt das Plus hingegen zum dritten Mal in Folge lediglich 1 Prozent.

Deutlich stärker haben sich Bestandswohnungen in Stuttgart verteuert. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt beträgt die Steigerungsrate 3 Prozent. Auch am Rhein wird es spürbar teurer. Sowohl in Köln als auch in Düsseldorf klettern die Angebotspreise um 3 Prozent. In Köln ist dies der erste größere Sprung nach zwei moderaten Anstiegen im vergangenen Jahr. Düsseldorf bestätigt die Entwicklung aus den letzten 12 Monaten. In allen drei Städten liegen die Kaufpreise inzwischen deutlich über der 5.000-Euro-Marke.

Berlin ist nach wie vor die günstigste aller deutschen Metropolen. Die Kaufpreise steigen zwar stetig, aber auch langsam an. Im vergangenen Quartal beträgt der Anstieg 2 Prozent. Zuvor betrug die Teuerungsrate drei Quartale hintereinander jeweils 1 Prozent. Wenn die konstanten Anstiege so weitergehen, wird das Preisniveau in der Hauptstadt auch bald die 5.000-Euro-Grenze übersteigen.

Stärkste Anstiege in Hannover und Dortmund

Die stärksten prozentualen Anstiege aller untersuchten Städte verbuchen Hannover und Dortmund – in beiden Großstädten steht ein Anstieg von 5 Prozent zu Buche. In Hannover sogar der zweite 5-Prozent-Anstieg in Folge. Das Preisniveau ist in beiden Städten allerdings deutlich niedriger als in den hochpreisigen Städten. In der niedersächsischen Landeshauptstadt liegen die Quadratmeterpreise erstmals über 4.000 Euro. In Dortmund sind Eigentumswohnungen deutlich günstiger und unter 3.000 Euro pro Quadratmeter zu haben. Gleiches gilt für das benachbarte Essen, wo die Kaufpreise aber konstant geblieben sind – als einzige Stadt der Analyse.

Ein ähnlich niedriges Preisniveau wie im Ruhrgebiet gibt es nur in den ostdeutschen Großstädten. Die Preise steigen zwar seit Jahren konstant an, allerdings nur in kleinen Schritten. In Dresden zeigt die Preiskurve nach einem Anstieg von zuletzt 3 Prozent leicht nach oben. In Leipzig, der günstigsten aller untersuchten Städte, hat die Preisdynamik im vergangenen Quartal etwas abgenommen. Ein Plus von 1 Prozent ist der geringste Anstieg seit 2019.

Diese Ausgabe des immowelt Preiskompass beleuchtet als Sonderthema zusätzlich die Auswirkungen der seit Jahresbeginn stark steigenden Zinsen für Baudarlehen auf die monatliche Belastung beim Immobilienkauf. Eine zusätzliche Analyse zeigt, wie stark sich die Annuitätenrate beim Kauf einer 80 Quadratmeter großen Bestandswohnungen erhöht hat.

Berechnung und Methodik

Grundlage für die Analyse sind auf immowelt.de inserierte Wohnungen, die mit bewährten statistischen Methoden ausgewertet werden. Diese basieren auf der langjährigen Expertise in der Preisberechnung des französischen Partner-Portals Meilleurs Agents. Die entstehenden Preisfortschreibungen geben einen Einblick in die dynamische Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in diesen Städten. Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich auf Seite 5 des aktuellen immowelt Preiskompass.

Über immowelt.de:

Das Immobilienportal www.immowelt.de ist einer der führenden Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien. Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine Reichweite von monatlich 68 Millionen Visits*. immowelt.de ist ein Portal der immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. Die immowelt Group ist eine Tochter der Axel Springer SE.

* Google Analytics; Stand: April 2021

 

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Der Logistik-Investmentmarkt schloss in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nahtlos an das Rekord-Jahresergebnis 2021 an und stellt eine beeindruckende neue Bestmarke auf.

 

Die aktuell registrierten 4,8 Mrd. EUR liegen nicht nur rund 133 % über dem bereits starken Ergebnis aus dem Vorjahresquartal, sondern übertreffen auch den 10-jährigen Durchschnitt um fulminante 165 %. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

“Mit 1,7 Mrd. EUR stellen Einzeldeals zum dritten Mal in Folge eine neue Bestmarke zum Jahresauftakt auf, was sinnbildlich für das stetig gewachsene Investoreninteresse an der als krisenresistent geltenden Assetklasse steht. Einen besonderen Anteil an dem herausragenden Gesamtergebnis haben allerdings auch Portfoliotransaktionen, die rund zwei Drittel zum Umsatz beitragen. Auf sie entfallen damit knapp 3,1 Mrd. EUR, womit sie für sich genommen bereits das bisherige Rekordergebnis aus 2020 um mehr als 700 Mio. EUR übertreffen. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt dadurch, dass mit dem Abschluss der Übernahme der Deutschen Industrie Reit durch CTP und der Mehrheitsübernahme der DIC Asset an der VIB Vermögen gleich zwei Transaktionen jenseits der 500-Mio.-EUR-Marke in das Ergebnis einfließen. Mit fast 90 Transaktionen wurden aber auch insgesamt deutlich mehr Abschlüsse verzeichnet als üblich, was ein deutlicher Beleg dafür ist, dass der Markt aktuell so dynamisch wie nie zuvor ist”, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Auf die bedeutenden Investmentstandorte entfiel im ersten Quartal 2022 fast 1 Mrd. EUR, was ebenfalls einem neuen Rekord entspricht. Mit 380 Mio. EUR trägt Berlin mit Abstand am meisten zum Umsatz bei, gefolgt von Frankfurt mit 184 Mio. EUR. Für beide Märkte entspricht dies jeweils dem zweitbesten je registrierten Ergebnis. Sehr dynamisch präsentieren sich auch München, wo mit 149 Mio. EUR der langjährige Durchschnitt um rund 65 % übertroffen wurde sowie Hamburg mit einem Volumen von 85 Mio. EUR (+14 % ggü. 10-jährigem Durchschnitt). Während auch Stuttgart mit 76 Mio. EUR ein überproportional starkes Ergebnis erzielt, verlief der Jahresauftakt in Köln (18 Mio. EUR) und Leipzig (13 Mio. EUR) noch vergleichsweise verhalten.

Nicht nur Großdeals treiben den Umsatz, Immobilien AGs/REITS deutlich vorne

Bei der Verteilung der Investments auf die Größenklassen spiegelt sich der sehr hohe Portfolioanteil wider. So entfallen rund 59 % auf Transaktionen größer 100 Mio. EUR. Dass das Rekordergebnis allerdings nicht nur auf dem großvolumigen Segment fußt, verdeutlicht ein Blick auf die absoluten Werte. So wird in ausnahmslos allen Größensegmenten der langjährige Durchschnitt um mindestens 30 % übertroffen.

Nicht zuletzt durch die großvolumigen Übernahmen der DIR und VIB liegen Immobilien AGs/REITs wenig überraschend mit einem Anteil von 38 % deutlich an der Spitze der Verteilung des Volumens nach Käufergruppen. Dass weiterhin insbesondere viele institutionelle Anleger ihr Kapital über Fondsstrukturen in Logistikassets investieren, zeigt sich am erneut starken Abschneiden der Spezialfonds, auf die knapp 20 % des Volumens entfallen. Entsprechend stehen Logistikimmobilien auch bei Investment Managern weiter hoch im Kurs, sodass auch sie mit 13 % auf bedeutende Umsatzanteile kommen. Ebenfalls 13 % tragen Projektentwickler bei. Weitere nennenswerte Umsätze erzielen Equity/Real Estate Funds (ca. 7 %), sowie Corporates (gut 2 %). Alle übrigen Käufergruppen kommen zusammen auf rund 5 %.

Deutsche Käufer sehr aktiv, Renditen auf Niveau des Jahresendes

Nachdem in den vergangenen Jahren deutsche Käufer den Markt verstärkt dominiert haben, ist in jüngster Vergangenheit wieder eine deutlich höhere Dynamik aus dem Ausland zu beobachten. So liegt der Anteil ausländischer Investoren mit 62 % so hoch wie zuletzt 2018. Die größten Umsatzanteile stammen dabei von europäischen Investoren, die erstmals bereits nach drei Monaten die 1-Mrd.-EUR-Marke knacken. Knapp dahinter folgen mit anteilig 29 % nordamerikanische Anleger. Asiatische Käufer (knapp 2 %) zeigen sich derweil weiter verhalten. Auch wenn deutsche Anleger mit anteilig 38 % im Vergleich zum Vorjahr relativ gesehen 10 bps verlieren, entfallen auf sie in absoluten Zahlen gut 1,8 Mrd.EUR, was einer neuen Bestmarke entspricht.

Die enorm gestiegene Nachfrage nach Logistikimmobilien hat in den vergangenen Jahren zu einem kontinuierlichen Absinken der Netto-Anfangsrenditen geführt. Allein 2021 konnte in den A-Städten ein Rückgang um 35 bps auf 3,00 % registriert werden. Seit dem Jahresende haben sich die Yields allerdings auf diesem Niveau vorerst stabilisiert. Leipzig liegt mit 3,20 % noch etwas oberhalb der übrigen großen Investmentstandorte.

“Obwohl sich die geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in den nächsten Monaten fortsetzen dürften, ist auch für den weiteren Jahresverlauf mit einer ungebrochen hohen Nachfrage nach Logistikimmobilien zu rechnen. Da bereits nach nur drei Monaten schon knapp die Hälfte des Weges zu einem neuen Jahresrekord beim Transaktionsvolumen geschafft ist, ist es aus heutiger Perspektive nicht unwahrscheinlich, dass dem Markt für Logistik-Investments ein Ausnahmejahr bevorsteht. Bei den Spitzenrenditen ist nichtsdestotrotz vorerst eine Seitwärtsbewegung das wahrscheinlichste Szenario”, so Christopher Raabe.

 

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Starker Jahresauftakt am Investmentmarkt – Steigende Kosten und Personalengpässe lassen Betreiberqualität in den Fokus rücken

 

Transaktionsvolumen von ca. 640 Mio. Euro – zweitstärkstes Auftaktquartal der Geschichte

Steigender Anteil von Einzel- und Projektentwicklungskäufen

Interesse bei in- und ausländischen Investoren wächst

Steigende Baukosten dürften zum Rückgang der Spitzenrenditen beitragen

Im ersten Quartal des Jahres 2022 wurden in Deutschland Gesundheitsimmobilien für ca. 640 Mio. Euro gehandelt. Damit war es das zweitumsatzstärkste bislang erfasste Auftaktquartal – lediglich im ersten Quartal 2021 wurde ein höheres Volumen erfasst. In den vergangenen zwölf Monaten belief sich das Transaktionsvolumen auf etwa 3,3 Mrd. Euro und lag damit um 23 % über dem Fünfjahresmittel. „Der Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien befindet sich in einer strukturellen Wachstumsphase. Bei der Gewichtung von Nutzungen in den Immobilienportfolios ist bei vielen institutionellen Investoren neben Wohnen und Logistik auch beim Thema Gesundheitsversorgung ein Wachstum vorgesehen“, berichtet Max Eiting, Associate Director Operational Capital Markets – Healthcare bei Savills Germany und führt weiter aus: „Da der deutsche Markt für Gesundheitsimmobilien recht kleinteilig und fragmentiert ist, gibt es insbesondere bei größeren Portfolios einen intensiven Bieterwettstreit. Auch Übernahmen von Betreibern mit Eigenbestand oder das Eingehen von Kooperationen mit Projektentwicklern stehen bei großen Kapitalsammelstellen auf der Agenda“.

Pflegeheime und Betreutes Wohnen bleiben die liquidesten Segmente

Mit einem Anteil am Transaktionsvolumen von 56 % bzw. 22 % waren Pflegeheime und Immobilien für Betreutes Wohnen in den vergangenen zwölf Monaten die mit Abstand liquidesten Objekttypen am Markt für Gesundheitsimmobilien. Auf den dritten Rang folgten Ärztehäuser mit einem Volumenanteil von ca. 10 %. Alle anderen Objekttypen wie Krankenhäuser und Rehakliniken oder Kindergärten hatten Volumenanteile im niedrigen einstelligen Prozentbereich. „Pflegeheime und Betreutes Wohnen machen nach wie vor das Gros der Investitionen am Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien aus. Neben der höheren Transparenz dieses Marktes ist auch die Produktverfügbarkeit größer. Dennoch rücken Nischen wie Kindergärten immer stärker in den Fokus von Investoren. Ein ausschlaggebender Faktor für das hohe Investoreninteresse ist bei allen Gesundheitsimmobilien ihr Charakter als Teil der Grundversorgung. Dies verspricht langfristig stabile Pachteinnahmen unabhängig von der konjunkturellen Lage“, kommentiert Matti Schenk, Associate Research Germany bei Savills.

Anteil von Projektentwicklungskäufen steigt deutlich

Die Transaktionen am Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien hatten in den vergangenen zwölf Monaten ein durchschnittliches Volumen von 11,7 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2022 brachten die Transaktionen im Mittel 16,7 Mio. Euro auf die Waage. In den ersten drei Monaten fanden auffällig viele großvolumige Einzelobjekttransaktionen statt, sowohl im Bereich der Ärztehäuser als auch bei Immobilien für Pflege und Betreutem Wohnen. Der Portfolioanteil war hingegen zuletzt rückläufig. Etwa 31 % des Transaktionsvolumens entfiel in den ersten drei Monaten auf Portfoliotransaktionen. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Portfolioanteil bei 53 % und lag damit unter dem Mittel der letzten fünf Jahre von 61 %. „Da größere Portfolios recht selten an den Markt kommen, führt für viele Investoren kein Weg vorbei am Portfolioaufbau mittels Einzelobjektkäufen. Oftmals werden Immobilien frühzeitig über Forward Deals gesichert“, kommentiert Schenk. Im ersten Quartal machten Projektentwicklungskäufe rund 32 % des Volumens aus. Damit lag der Anteil von in Bau oder in Planung befindlichen Objekten deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt von 19 %.

Hohe Nachfrage aus dem In- und Ausland

Investoren aus Deutschland zeichneten im ersten Quartal für etwa die Hälfte des Transaktionsvolumens verantwortlich. In den letzten zwölf Monaten lag der Volumenanteil inländischer Investoren bei 75 % und auf den Rängen zwei und drei folgten Käufer aus Frankreich (9 %) und Belgien (4 %). Die beiden mit Abstand aktivsten Investorentypen der letzten zwölf Monate waren Immobilien AGs / REITs mit einem Volumenanteil von 41 % sowie Offene Spezialfonds mit einem Anteil von 28 %. Auf Seiten der Verkäufer waren Immobilien AGs / REITs ebenfalls der aktivsten Investorentyp und zeichneten für rund 51 % des Volumens verantwortlich. Die Ränge zwei und drei der aktivsten Verkäufer entfielen auf Bauträger / Projektentwickler sowie Fonds- und Assetmanager mit Volumenanteilen von 21 % bzw. 9 %. Laut Savills ist der hohe Anteil deutscher Investoren und von Immobilien-AGs in den letzten zwölf Monaten auch auf die Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia zurückzuführen, die auch ein großes Pflegeheimportfolio enthielt. „Insgesamt stellen wir eine wachsende Nachfrage seitens ausländischer Fonds fest, so dass wir für das laufende Jahr von einem hohen Volumenanteil ausländischer Investoren ausgehen“, merkt Eiting an und ergänzt: „Das Auftreten zusätzlicher Investoren neben den bereits am Markt aktiven Akteuren dürfte den Wettbewerb um verfügbare Produkte weiter intensivieren“

Weitere Renditekompression erwartet

Die Spitzenrendite für Pflegeheime bewegte sich im ersten Quartal seitwärts und lag somit weiterhin bei 3,9 %. Im weiteren Jahresverlauf geht Savills jedoch von einer weiteren Renditekompression aus. „Der Bau neuer Pflegeimmobilien verteuert sich aufgrund der massiv gestiegenen Baukosten deutlich. Gleichzeitig lassen sich die Pachteinnahmen nicht im gleichen Maße steigern, da die Betreiber von den stark reglementierten Zahlungen der Kostenträger abhängen. Dies dürfte die Anfangsrenditen schmälern“, kommentiert Eiting.

Ausblick: Hauptaugenmerk wird auf den Betreibern liegen

Für den weiteren Jahresverlauf erwartet Savills ein weiterhin hohes Interesse von Investoren nach Gesundheitsimmobilien. Zunehmend herausfordernd dürften laut Savills die Arbeitskräfteverfügbarkeit und steigende Kosten für die Betreiber sein. „Während die Kosten weiter steigen, lassen sich die Einnahmen der Betreiber nur begrenzt erhöhen. Fehlen die Pflegekräfte, droht Häusern sogar der Abbau von Bettenkapazitäten“, gibt Eiting zu Bedenken und blickt voraus: „Für Investoren bedeutet dies, dass die wirtschaftliche und personelle Situation der Betreiber ein Hauptaugenmerk sein muss. Die Nachfrage nach Pflegeplätzen ist hingegen nahezu flächendeckend hoch und langfristig steigend“.

 

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Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de

496,6 Mio. Euro flossen 2021 in europäische Serviced Apartments – ein Rückgang des Transaktionsvolumens um 42,9 % gegenüber dem Vorjahr aufgrund von mangelndem Angebot

 

Das Vereinigte Königreich blieb mit einem Anteil von 47,0 % und einem Fünfjahresschnitt von 46,6 % der umsatzstärkste europäische Investmentmarkt, gefolgt von Deutschland (18,4 %) und Frankreich (17,3 %)

München, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart unter den europäischen Top-10 mit meisten Projekten in den kommenden drei Jahren

Auf die drei größten Anbieter des Sektors, Staycity, Edyn and Accor entfallen 22,9 % des geplanten Projektvolumens in den kommenden drei Jahren

Laut unseres aktuellen Reports wird das Angebot von Serviced Apartments in Europa in den nächsten drei Jahren um 21,2 % zunehmen. London ist dabei mit knapp 3.000 geplanten Apartments der größte Wachstumsmarkt, was einem Anstieg von 26,7 % gegenüber dem aktuellen Bestand entspricht, gefolgt von München mit einem Plus von 24,7 %. In beiden Städten erstrecken sich die Planungen neuer Objekte zunehmend auch über die zentralen Stadtgebiete hinaus auf eher periphere Lagen mit vielfältigem Angebot im Gast-, Tourismus-, Freizeit- und Erholungsgewerbe.

Neben den bereits etablierten Märkten wächst das Angebot besonders schnell in aufstrebenden Metropolen wie Istanbul und regionalen Zentren wie Stuttgart und Manchester. „Diese Dynamik abseits der aktuell größten Märkte resultiert aus dem zunehmenden Vertrauen von Projektentwicklern und Investoren in den Serviced Apartment-Sektor und seine Betreiber, sowie dem Anreiz, neue, eher unterversorgte Märkte zu erschließen. Hier eröffnen sich ebenso Investitionsmöglichkeiten wie in aufstrebenden Teilmärkten innerhalb etablierter Städte wie London und München“, so Marie Hickey, Director Commercial Research bei Savills.

Mit München (2.), Düsseldorf (7.), Frankfurt (9.) und Stuttgart (10.) befinden sich vier deutsche Städte in der europäischen Top 10 mit den meisten Projektentwicklungen in den kommenden drei Jahren. Stuttgart verzeichnet dabei mit einem Plus von 372 % die höchste prognostizierte Zunahme neuer Serviced Apartments aller untersuchten Städte, was jedoch auch auf eine vergleichsweise geringe Ausgangsbasis zurückgeht. „Auch in Deutschland entwächst der Sektor langsam seinem Nischen-Status und erfährt eine immer größere Nachfrage. Als Hybrid zwischen Hotel und Wohnen und der damit verbundenen längeren Aufenthaltsdauer der Gäste, zeigten sich Serviced Apartments während der Pandemie im Vergleich zum klassischen Hotellerie-Angebot resilienter. Zukünftig könnte der Markt auch von der Entwicklung hin zu flexibleren Arbeitsmodellen wie Remote-Working und längeren Aufenthaltsdauern aufgrund eines wachsenden Umweltbewusstseins der Gäste profitieren“, sagt Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany.

Wichtige Antreiber der Projektentwicklungen in Europa sind dabei die drei größten Anbieter des Sektors: Staycity, Edyn und Accor. Auf sie entfallen laut Angaben von Savills 22,9 % aller geplanten Bauprojekte, was einem durchschnittliche Wachstum ihres Bestands um 45,1 % in den nächsten drei Jahren entspricht.

„Mit Blick auf die Fundamentaldaten und ihrer relativ günstigen Kostenstruktur werden Serviced Apartmens in den nächsten Jahren weiter in der Gunst der Investoren steigen. Im Vergleich zu klassischen Hotels kann der Sektor durch einen weniger volatilen Cashflow als auch durch geringere Renditeschwankungen punkten“, erläutert Richard Dawes, Director EMEA Hotels bei Savills. Auch institutionelle Investoren richten ihren Fokus zunehmend auf das Segment: Seit 2018 entfallen rund 56 % des Gesamttransaktionsvolumens von Serviced Apartments in Europa auf diese Käufergruppe. Zum Vergleich: Im Hotel-Segment lag ihr Anteil im gleichen Zeitraum bei 51 %.

Laut Dawes ist kurzfristig mit einer Ausweitung von Projektentwicklungskäufen zu rechnen. Für Anleger, die ein größeres Engagement im Serviced Apartment-Sektor anstreben, dürften sich jedoch Direktinvestitionen in bestehende und neue Betreiber sowie in entsprechenden Plattformen als ebenso attraktiv erweisen: „Da 60 % des europäischen Bestandes noch unter keiner größeren Marke geführt werden, herrscht hier noch großes Expansionspotenzial. Wir erwarten, dass vermehrt Private-Equity-Gesellschaften in den Markt eintreten, um neue sowie bestehende Betreiber beim Aufbau und der Expansion ihrer Plattformen zu unterstützen“, so Dawes.

 

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Mit 24 Milliarden Euro Transaktionsvolumen startet das Jahr 2022 sehr dynamisch

 

Die Welt wird derzeit von mehreren Krisen zugleich erschüttert – doch auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt spiegelt sich das im ersten Quartal 2022 noch nicht wider. Der Markt startete agil, allerdings ist davon auszugehen, dass sich die Unsicherheiten auch hier mittelfristig zeigen werden. Zwar scheinen die Einschränkungen durch die Pandemie nachzulassen, völlig offen ist indes, wie lange der Krieg in der Ukraine dauern und welches Ausmaß er annehmen wird. Dr. Konstantin Kortmann, designierter JLL-Deutschlandchef, analysiert die aktuelle Lage: „In solchen Krisenzeiten fokussierten sich Anleger und institutionelle Investoren auf sichere Häfen und meiden risikogetriebene Investitionen. Es gilt, nüchtern mögliche Szenarios anhand einer permanenten Marktbeobachtung zu prüfen und es ist davon auszugehen, dass das Jahr von herausfordernden Situationen geprägt sein wird. Bei aller Skepsis angesichts der momentanen Lage sind aber auch genauso positive Impulse möglich.“ Durch die Pandemie in den vergangenen beiden Jahren hätten Gesellschaft, Branche und Markt gelernt, besser mit Unwägbarkeiten und der Fahrt auf Sicht umzugehen. Insofern sei es durchaus möglich, dass durch die nun hoffentlich nachlassende Pandemie Nachholeffekte einsetzten, die die wirtschaftlichen Effekte des Kriegs in der Ukraine abfederten. Kortmann wird ab Mai die Geschäftsführung bei JLL von Sabine Eckhardt übernehmen.

Immobilien gehören eigentlich zu diesen krisensicheren Sachwerten. Doch auch in der Immobilienwirtschaft hat sich die Stimmungslage zuletzt deutlich eingetrübt. Neben den gestiegenen Energie- und Baupreisen verbreitet sich die Furcht vor Zinssteigerungen. Doch: „Das Drehen an der Zinsschraube seitens der EZB ist nur dann eine Gefahr, wenn diese unvermittelt und mit nicht geplanter Stärke erfolgt“, skizziert Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. Doch selbst die amerikanische Notenbank Fed gehe hier trotz der noch höheren Inflation als im Euroraum mit nur kleinen Zinsschritten vorsichtig voran. Ein ähnliches Agieren mit planbaren Zinserhöhungen erwartet Scheunemann auch von der EZB.

In einem mittleren Szenario, welches zwischen einem negativen (zum Beispiel der Stopp der russischen Gasimporte) und einem optimistischen Ausblick (zum Beispiel ein sehr schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine) einzuordnen ist und von einem moderaten wirtschaftlichen Rückgang und temporär stark steigender Inflationsraten ausgeht, müssten laut Scheunemann folgende Grundlagen gegeben sein:

die Kriegsdauer ist auf Monate beschränkt und es gibt keine Ausweitung des Konflikts auf andere Staaten oder Regionen,

es werden keine zusätzlichen wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber Russland oder gar China ausgesprochen,

aus den Kriegshandlungen resultierende Lieferkettenunterbrechungen oder -ausfälle dauern höchstens ein Jahr.

„Sollte sich dieses Szenario verfestigen, dürfte ein erster moderater Zinsschritt der EZB Ende des Jahres erfolgen. Dabei gilt es für die Zentralbank immer abzuwägen zwischen einer monetären Stützung der wirtschaftlichen Aktivitäten und der Bekämpfung der Inflation. Der Begriff Zeitenwende mag in Bezug auf die Geopolitik zutreffen, für die Finanz- und Immobilienmärkte war eine Zykluswende im Sinne eines Endes der negativen Zinsen allerdings auch schon vor dem 24. Februar 2022 absehbar“, sagt Helge Scheunemann.

Transaktionsvolumen übertrifft das Quartalsergebnis aus 2021 deutlich

Ungeachtet der exogenen Einflüsse hat der deutsche Investmentmarkt die Dynamik aus dem Vorjahr mit in das erste Quartal 2022 genommen. Auf rund 24 Milliarden Euro summiert sich das Transaktionsvolumen der ersten drei Monate und liegt damit um 43 Prozent über dem Vergleichswert aus 2021. Das Gros der Transaktionen wurde noch vor dem Ukraine-Krieg realisiert. Deutschland wird aber nach wie vor als stabile und attraktive Destination für nationale und internationale Immobilieninvestoren gesehen. „Der Lackmustest wird sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten folgen, derzeit sehen wir allerdings keine signifikanten Auswirkungen wie zum Beispiel Kaufprozessabbrüche oder einen kompletten Stopp von Investitionsplänen“, beobachtet Scheunemann.

Der Kapitaldruck der Anleger ist weiterhin hoch und selbst bei einem Anstieg der Verzinsung für Staatsanleihen sehen sich die besten Immobilienprodukte einer weiterhin hohen Nachfrage gegenüber. Jan Eckert, Head of Capital Markets JLL DACH, analysiert: „Immobilien stehen gut da, weil es eine klare, transparente Preisgestaltung gibt und andere Anlageformen eine deutlich höhere Volatilität aufweisen. Deshalb kaufen institutionelle Anleger weiterhin konstant und für sie ist es angesichts der aktuellen Lage wichtig, investiert zu bleiben.“

Zugleich erfordert die Marktlage mehr Umsicht, erklärt Eckert: „Derzeit sind alle Marktdaten tagesaktuell und Prognosen über mehrere Tage gar Wochen hinaus kaum möglich. Zugleich sorgt die ungewohnt hohe Inflation dafür, dass sich Investoren nicht mehr am Nominal-, sondern am Realzins orientieren müssen. Das erfordert von vielen Akteuren der Branche ein Umdenken.“

Vor diesem Hintergrund ist im weiteren Jahresverlauf aus derzeitiger Sicht ein reges Transaktionsgeschehen zu erwarten. Einerseits ist die Finanzierbarkeit von Immobilien trotz höherer Kosten immer noch gegeben und andererseits profitieren eigenkapitalstarke Käufer in einem solchen Umfeld besonders. „Zudem erwarten wir eine Ausweitung des Angebots. Zum einen, weil Eigentümer den aktuellen Zykluszeitpunkt als Verkaufssignal interpretieren, zum anderen könnten angesichts weiter steigender Preise und Werte vorgeschriebene Allokationsgrenzen bei einigen Investoren wie Versicherungen erreicht werden, sodass diese gezwungen wären, Immobilien zu verkaufen.

Jan Eckert kalkuliert entsprechend mit einer guten Angebotsseite – wenn die Alternativen stimmen: „Es wird nicht an Produkt fehlen, weil viele Investoren ihre Objekte jetzt gut realisieren können. Entscheidend für den Verkauf ist allerdings die Frage, worin der Erlös direkt wieder investiert werden kann. Der größte Fehler, den man aktuell machen kann, ist nicht investiert zu sein und zu viel liquide Mittel ungenutzt zu lassen.“

Kurz- und mittelfristig wird also Investieren mit Augenmaß das Gebot der Stunde sein. Das gilt nicht nur für die sorgsame Prüfung der Immobilien und deren Mieter, sondern auch für die Vertragsgestaltung, die Prüfung anderer Finanzierungsquellen (Kreditfonds) und sowie der Nachhaltigkeitskonformität. „Angesichts der aktuellen Lage beobachten wir eine klare Verschiebung zu Core-Objekten in guten Lagen. Die Debatte um ESG hat die Branche bereits geprägt, doch hat der Krieg in der Ukraine dem Thema Energiesicherheit einen zusätzlichen Schub gegeben. Bei ESG geht es längst nicht mehr um das Ob, sondern allein um das Wann“, stellt Eckert fest.

Alstria-Transaktion und der Marienturm sorgten für Aufsehen im ersten Quartal 2022

Einige signifikante Abschlüsse haben das erste Quartal bestimmt. So hat Brookfield 70 Prozent an Alstria übernommen und damit auch die Immobilien. Den anteiligen Wert der 122 Büroimmobilien taxiert JLL auf rund 4,5 Milliarden Euro. Für ein weiteres Highlight sorgte der Verkauf des Frankfurter Marienturms. Gerade diese Transaktion zeigt, dass auch unter erschwerten Marktbedingungen und im Zuge der Diskussionen über die Zukunft der Büroarbeit solche großvolumigen Abschlüsse möglich sind.

In Summe lag das Volumen der Einzelabschlüsse deutschlandweit bei zwölf Milliarden Euro und übertraf das Volumen des Vorjahrs um 19 Prozent. Weiterhin beachtlich ist die Dynamik bei den Portfolioverkäufen. Die aktuell gehandelten 11,8 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 79 Prozent, maßgeblich getrieben durch die beiden Unternehmensverkäufe. Insgesamt wechselten in den ersten Monaten des Jahres 25 Portfolios mit einem Transaktionsvolumen von jeweils über 100 Millionen Euro den Besitzer. Im gleichen Zeitraum 2021 waren es dagegen nur 14 Transaktionen.

Hamburg und Düsseldorf gehören zum Jahresauftakt zu den großen Gewinnern

Mit zwölf Milliarden Euro entfällt rund die Hälfte des Transaktionsvolumens auf die Big 7. Gleichzeitig stieg das Volumen im Jahresvergleich um 72 Prozent. Berlin steht mit einem Umsatz von drei Milliarden Euro weiterhin an der Spitze vor Frankfurt mit 2,6 Milliarden Euro und Hamburg mit 2,4 Milliarden Euro. Die Hansestadt profitierte von dem Sondereffekt, dass sich zahlreiche Objekte aus dem Alstria-Portfolio in Hamburg befinden. Noch stärker als in Hamburg (plus 126 Prozent) stieg das investierte Volumen in Düsseldorf (plus 189 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro), allerdings von einem sehr niedrigen Niveau im Vorjahr aus.

Außerhalb der Hochburgen wurden in Summe rund 11,8 Milliarden Euro investiert, was 20 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Die größte Transaktion war der Verkauf eines Mehrfamilienhaus-Portfolios in Regensburg für 170 Millionen Euro sowie einer Logistikhalle in Hamm für mehr als 100 Millionen Euro.

Das Büro als Investmentprodukt ist zurück – Mixed-Use und Logistik mit hoher Dynamik

Rund 10,9 Milliarden Euro investierten Anleger im ersten Quartal in deutsche Büroimmobilien. Das sind knapp 46 Prozent des Quartalsergebnisses oder ein Plus von 172 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahrs und verdeutlicht eindrucksvoll, dass Investoren an das Produkt Büro nach wie vor glauben. Die immer noch gute Vermietungssituation in Verbindung mit steigenden Mieten ist trotz höherer Finanzierungskosten und des komplizierteren Umfelds die Triebfeder für nationale und internationale Investoren. „Die Nachfrage wird sich dabei weiter auf Qualitätsprodukte fokussieren. Nachhaltigkeitsaspekte spielen in Bezug auf Energieverbrauch und Mieterbesatz eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommt nun auch ein verstärkter Fokus auf dem S in ESG. Die soziale Komponente manifestiert sich in Büroobjekten insbesondere über das Thema Well-Being sowie über die Interaktion mit der Nachbarschaft im Stadtteil oder im Quartier“, erwartet Helge Scheunemann. Nicht zuletzt deshalb gewinnen auch gemischt genutzte Immobilien mit einem Büroanteil immer weiter an Bedeutung. Diese konnten im ersten Quartal ein Transaktionsvolumen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro verbuchen, ein Plus von 206 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mit rund 4,5 Milliarden Euro entfielen rund 19 Prozent des Quartalsvolumens auf das Segment Living. Das ist angesichts der Rekordhöhen der vergangenen Jahre ungewöhnlich wenig und gleichbedeutend mit einem Rückgang im Zwölfmonatszeitraum von 40 Prozent. Es liegt schlicht und einfach daran, dass es aktuell keine Unternehmensübernahme oder Fusion gab, die im vergangenen Jahr für die exorbitanten Volumina gesorgt haben. So gesehen ist 2022 wieder ein „normales Jahr“ und JLL rechnet im weiteren Jahresverlauf mit einer nach wie vor regen Transaktionstätigkeit, die vor allem von kleineren und mittleren Portfolios gespeist wird.

Ungeachtet der weiter gestiegenen Preise hat sich das Transaktionsvolumen von Logistik- und Industrieimmobilien im Jahresvergleich auf 3,9 Milliarden Euro verdoppelt. Die sieben größten Transaktionen des Quartals waren allesamt Portfolios mit Distributionsimmobilien, die mit zusammen 2,1 Milliarden Euro mehr als die Hälfte des Volumens beigetragen haben. Angesichts der andauernden sich verschärfenden Diskussionen um Reshoring, Nearshoring oder Deglobalisierung erwartet JLL mittelfristig eine erhöhte Nachfrage auch nach Produktionshallen für die industrielle Fertigung. Damit werden allerdings deutlich erhöhte Arbeits- und Betriebskosten für die Unternehmen verbunden sein, was das weitere Mietwachstumspotenzial gegebenenfalls limitieren könnte. Andererseits bleibt das Angebot solcher Immobilien eingeschränkt, was sich bei steigender Nachfrage preistreibend auswirken wird. „Für das Gesamtjahr 2022 rechnen wir mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt zehn bis elf Milliarden Euro, was den Rekord des Vorjahrs nochmals leicht übertreffen würde“, blickt Scheunemann in die Zukunft.

Im Einzelhandelssektor hat sich der zum Ende des letzten Jahres begonnene Trend der langsamen Markterholung bestätigt. Die lange Phase der Corona-Restriktionen scheint überwunden und das Leben kommt langsam in die innerstädtischen Einkaufslagen zurück. Insgesamt flossen im Auftaktquartal rund 1,9 Milliarden Euro in einzelhandelsgenutzte Immobilien, was einem Anteil von acht Prozent am Gesamtvolumen entspricht. Nach wie vor spielt sich das Gros der Transaktionen im kleinen und mittleren Größensegment ab, also in erster Linie Nahversorgungszentren und Fachmarktprodukte. Herausragend war sicherlich der über 300 Millionen Euro schwere Verkauf der Galerie Lafayette in Berlin an Tishman Speyer. Für das Gesamtjahr 2022 geht JLL aktuell von einem Transaktionsvolumen von mindestens 8,5 Milliarden Euro aus. Entscheidend wird sein, wie sich Verbraucher im Spannungsfeld zwischen Verzicht aufgrund hoher Inflation einerseits und einem Konsum-Nachholeffekt andererseits verhalten werden.

Spitzenrenditen: Logistikprodukte und Geschäftshäuser liegen nahezu gleichauf

Der Blick auf die Spitzenrenditen zum Ende des ersten Quartals über alle Assetklassen hinweg zeigt nur minimale Änderungen. Die Zinswende, die sich bereits mit steigenden Renditen für Staatsanleihen und gestiegenen Finanzierungskosten zeigt, ist damit im Immobilienmarkt noch nicht angekommen beziehungsweise bereits eingepreist oder wird durch andere Trends und Entwicklungen überlagert. Entscheidend für die Preis- und Wertentwicklung aller Sektoren ist das Ausmaß der konjunkturellen Delle im weiteren Jahresverlauf in Verbindung mit den hohen Baukosten. Solange jedoch Kosten durch Indexierungsklauseln an die Mieter weitergegeben werden können, bleiben auch die Renditen niedrig.

Im Logistikbereich sank die über die Regionen hinweg gemittelte Spitzenrendite um weitere sieben Basispunkte. Sie durchbrach damit die Drei-Prozent-Marke und liegt nun bei 2,96 Prozent. Logistikimmobilien kosten damit mittlerweile fast genau so viel wie innerstädtische Geschäftshäuser, deren Rendite unverändert bei 2,91 Prozent liegt. Der Nachfrageboom nach Hallenflächen ist ungebrochen. Aufgrund der gestörten globalen Lieferketten geht JLL davon aus, dass sich der Trend der Deglobalisierung und des Nearshorings in einigen Produktionsbereichen verstärken wird. Damit würde die Nachfrage nach entsprechenden Lagerkapazitäten nochmals zunehmen.

Etwas teurer sind Büroimmobilien. Hier liegt die Anfangsrendite für Topprodukte in besten Lagen bei 2,62 Prozent im Schnitt über alle sieben Metropolen. Der Fokus der Nutzer auf Qualität und steigende Mieten verteuern den Quadratmeter Bürofläche weiter. Und trotz der zuletzt deutlich angezogenen Neubau-Pipeline erhöht dieser Qualitätsfokus den Druck auf die Topprodukte weiter. Vor diesem Hintergrund gehen wir bis Ende des Jahres von einer weiteren Kompression um weitere zehn Basispunkte aus.

Im Einzelhandel sehen wir weder aktuell noch für den weiteren Jahresverlauf eine Renditeveränderung. Der Fokus der Investoren bleibt auf lebensmittelgeankerten Supermärkten, Discountern oder Fachmärkten. Letztendlich stellt aber selbst eine stabile Anfangsrendite bei anziehenden Finanzierungskosten eine weitere indirekte Verteuerung der Immobilie dar, da die Eigenkapitalrenditen der Investoren sinken.

Das Thema Finanzierung ist aus JLL-Sicht zentral. Für die Assetklassen Büro, Logistik und Wohnen lassen sich zwar nach wie vor über den traditionellen Bankenweg Finanzierungen realisieren, die Institute haben aber intern mit gestiegenen Anforderungen an die jeweiligen Produkte zu kämpfen. Allen voran Nachhaltigkeit, aber auch Themen wie Makro- und Mikrolage, Drittverwendungsfähigkeit und Mieterbonität sind deutlich stärker in den Fokus gerückt. „Ebenfalls spürbar sind die stetig steigenden regulatorischen Anforderungen. Die sich daraus gegebenenfalls entstehenden Lücken werden im Core-/Coreplus-Segment durch gestiegene Eigenkapitalquoten der Investoren gedeckt, da gerade die institutionellen Investoren weiterhin über genügend Dry Powder verfügen“, sagt Scheunemann. „In den anderen Risikoklassen wie Value-add, opportunistisch inklusive Developments wird dagegen immer stärker auf alternative Finanzierungsoptionen zurückgegriffen. Neben Kreditfonds sind dies derzeit vor allem Versicherungen oder Investmentbanken.“

 

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